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Abschlussbericht des Projektes "Informationsstelle Persönliches ...

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<strong>Abschlussbericht</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> :<br />

„<strong>Informationsstelle</strong><br />

<strong>Persönliches</strong> Budget“<br />

<strong>des</strong> Landkreises Neumarkt/<br />

Oberpfalz<br />

<strong>Informationsstelle</strong><br />

PERSÖNLICHES<br />

BUDGET<br />

01.02.2008 bis 31.07.2009<br />

Koordinatorin: Heike Riedl


Gliederung:<br />

1. Zusammenfassung 3<br />

2. Beschreibung der <strong>Informationsstelle</strong> 4<br />

a. Hintergründe für den Projektantrag 4<br />

b. Organisation und Struktur der <strong>Informationsstelle</strong> 5<br />

3. Bekanntmachung der neuen Leistungsform 6<br />

a. Öffentlichkeitsarbeit 6<br />

- Veröffentlichungen 6<br />

- in Einrichtungen/ bei Veranstaltungen 8<br />

b. eigene Fortbildungen 11<br />

4. Vernetzung 11<br />

Verzahnung mit anderen Einrichtungen/Leistungsträgern 11<br />

a. innerhalb <strong>des</strong> Landkreises Neumarkt 11<br />

b. außerhalb <strong>des</strong> Landkreises Neumarkt 17<br />

c. bun<strong>des</strong>weite Vernetzung 19<br />

5. Modellhafte Erprobung von Einsatzmöglichkeiten 20<br />

a. Anfragen mit Themenbereichen 20<br />

b. Anträge auf <strong>Persönliches</strong> Budget 22<br />

c. Fazit: viel Entwicklungsarbeit 27<br />

6. Hemmschwellen bei der Beantragung/ Lösungen 28<br />

a. Hemmschwellen 28<br />

- bei Klienten 28<br />

- bei Leistungsanbietern 28<br />

- bei Leistungsträgern 29<br />

b. Lösungsversuche/ Möglichkeiten 30<br />

Verfahren zur Beantragung Persönlicher Budgets in Neumarkt<br />

7. Projektbeirat 31<br />

8. Zukünftige Perspektiven 33<br />

9. Danksagung 34<br />

10. Anlagen 35<br />

2


1.Zusammenfasssung<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> bun<strong>des</strong>weiten „Programms zur Struktur-Verstärkung und<br />

Verbreitung von Persönlichen Budgets“ wurde die <strong>Informationsstelle</strong> als<br />

Modellprojekt vom Bun<strong>des</strong>ministerium für Arbeit und Soziales bezuschusst.<br />

Projektdauer war vom 01.02.2008 bis 31.07.2009.<br />

Träger der <strong>Informationsstelle</strong> ist der Landkreis Neumarkt als Sachwalter eines<br />

regionalen Zusammenschlusses vieler Leistungsanbieter und Leistungsträger aus<br />

der Region. Der Landkreis trug ca. 20% der Gesamtkosten.<br />

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden mit Mitarbeiter-Teams von<br />

Einrichtungen im Landkreis Neumarkt und in Einrichtungen der ganzen Oberpfalz 55<br />

Gespräche geführt bzw. Vorträge bei Veranstaltungen gehalten. Insgesamt wurden<br />

auf diese Weise 350 Personen (z. T. mehrfach) eingehend über das Thema<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget informiert und fortgebildet.<br />

In Einzelfällen gab es zum Persönlichen Budget insgesamt 31 Anfragen an die<br />

<strong>Informationsstelle</strong>. 19 Personen davon hatten eine psychische Erkrankung.<br />

11 Anfragen kamen zum Thema Wohnen, 10 Anfragen zum Thema Arbeit,<br />

7 Anfragen zum Thema Freizeitgestaltung und 3 Anfragen zum Thema berufliche/<br />

medizinische Rehabilitation.<br />

Von den Anfragen wurden insgesamt 6 Anträge auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget mit Hilfe<br />

der <strong>Informationsstelle</strong> gestellt. Davon wurden zwei Anträge als <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

und zwei als Sachleistung bewilligt, ein Antrag wurde abgelehnt und einer ist noch in<br />

Bearbeitung, wird aber voraussichtlich als <strong>Persönliches</strong> Budget bewilligt.<br />

Von allen Anträgen waren 3 zum Thema Wohnen, 2 Anträge zum Thema Teilhabe<br />

am Leben in der Gemeinschaft und 1 zu medizinischen Reha-Maßnahmen.<br />

In allen Fällen wurden kostengünstige und an den Bedürfnissen der Betroffenen<br />

orientierte Lösungen gefunden, die ohne das Mittel <strong>des</strong> Persönlichen Budgets bisher<br />

nicht möglich erschienen.<br />

Beispielhaft wurde für Neumarkt ein qualitäts-sichern<strong>des</strong> Verfahren zur Beantragung<br />

persönlicher Budgets im Rahmen der regionalen Zusammenarbeit entwickelt.<br />

Für die Oberpfalz wir derzeit ein gemeinsamer Informationsbogen entwickelt.<br />

Außerdem entwickelte die Koordinatorin einen bun<strong>des</strong>weiten Fragebogen zur<br />

Vernetzung aller Budget-Beratungsstellen mit. Dieser soll die Grundlage für den<br />

Aufbau einer Datenbank bilden.<br />

Das Projekt wurde von einem Projektbeirat begleitet, der sich aus<br />

Einrichtungsvertretern, Leistungsträgern und einem Vertreter <strong>des</strong> BMAS<br />

zusammensetzte.<br />

Das Projekt belegt die große Unsicherheit bei allen Beteiligten, insbesondere auch<br />

bei den Leistungsträgern. Die unterstreicht den großen Bedarf an Beratung und<br />

Unterstützung zum Persönlichen Budget. Derzeit prüft der Landkreis Neumarkt, ob er<br />

3


allein oder gemeinsam mit weiteren Landkreisen in der Oberpfalz die Arbeit der<br />

Koordinationsstelle fortsetzen kann.<br />

2.Beschreibung der <strong>Informationsstelle</strong><br />

a. Hintergründe für den Projektantrag<br />

Der Landkreis Neumarkt besitzt seit 1999 einen Gemeindepsychiatrischen Verbund,<br />

der von der örtlichen<br />

Psychosozialen- Arbeitsgemeinschaft als Unter-Organisation der Leistungs-Anbieter<br />

gegründet wurde.<br />

Die Koordinatorenstelle <strong>des</strong> GPV Neumarkt wird vom Bezirk Oberpfalz mit ca.10 Std.<br />

wöchentlich finanziert.<br />

Sie ist die einzige Kommune in der Oberpfalz die diese Förderung durch den<br />

überörtlichen Sozialhilfeträger erhält.<br />

Im GPV sind verschiedenste Einrichtungen aus den Bereichen Arbeit, Beratung und<br />

Betreuung, Wohnen sowie Ärzte und Therapeuten zusammengeschlossen mit dem<br />

Ziel, ihre Angebote passgenau für die Betroffenen zu vernetzen.<br />

Diese Vernetzung erfolgt durch koordinierende Gespräche, Sitzungen und<br />

Fallkonferenzen.<br />

Seit Bestehen <strong>des</strong> Gemeindepsychiatrischen Verbun<strong>des</strong> haben 150 Fallkonferenzen<br />

stattgefunden mit der Intention, passgenaue und individuell abgestimmte Lösungen<br />

und Lösungswege im Rahmen eines einrichtungsübergreifenden und vernetzten<br />

Arbeitens zu entwickeln.<br />

Im Jahr 2004 wurde der Landkreis Neumarkt als einzige Region in Bayern für das<br />

Modellprojekt der Bun<strong>des</strong>regierung “Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung für<br />

psychisch kranke Menschen“ (TAB) ausgewählt. Dieses Projekt wurde intensiv von<br />

der Aktion Psychisch Kranke betreut. Das Projekt wurde nach seiner Beendigung im<br />

Jahr 2007 von Landkreis, ARGE und freien Trägern in eigener Finanzierung für den<br />

Landkreis Neumarkt bis Ende 2008 verlängert.<br />

Durch das TAB Projekt wurde unsere Region unterstützt, neben den bereits<br />

bestehenden Kooperationen weitere Angebote von Trägern im Bereich Arbeit und<br />

Beschäftigung zu entwickeln und zu vernetzen. Die Zusammenarbeit von<br />

Leistungsträgern ( Landkreis, Bezirk, Agentur, ARGE, Rentenversicherungsträgern<br />

und AOK ) wurde durch das Projekt ausgebaut und findet nun vor allem seine<br />

Fortsetzung im Bereich der Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten im<br />

Gemeindepsychiatrischen Verbund. Auch wurde ein Projekt der drei WfbM mit dem<br />

IFD Oberpfalz für den Übergang WfbM-Arbeitsmarkt initiiert.<br />

Die geschilderten erfolgreichen Bemühungen im Bereich der Vernetzung erschien<br />

der PSAG Neumarkt und dem Landkreis Neumarkt als ideale Grundlage im Rahmen<br />

einer neutralen <strong>Informationsstelle</strong> <strong>des</strong> Landkreises modellhaft die verschiedenen<br />

Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Budgets zu erproben, und gemeinsam<br />

Lösungswege bei den verschiedensten zu erwartenden Schwierigkeiten zu<br />

entwickeln.<br />

4


Ansprechpartnerin für die <strong>Informationsstelle</strong> ist Frau Heike Riedl, die als<br />

Koordinatorin <strong>des</strong> Gemeindepsychiatrischen Verbun<strong>des</strong> und Koordinatorin <strong>des</strong> TAB<br />

<strong>Projektes</strong> in Neumarkt die entwickelte Zusammenarbeit in der Region sowie die<br />

neutrale Position ihrer Stelle zur Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets nutzbar<br />

macht.<br />

b. Organisation und Struktur der <strong>Informationsstelle</strong><br />

Nach der erfolgreichen Bewerbung <strong>des</strong> Landkreises Neumarkt für die<br />

Bezuschussung einer halben Stelle für eine Beratungs- und Koordinations- Fachkraft<br />

durch das Bun<strong>des</strong>ministerium für Arbeit und Soziales konnte das Projekt der<br />

<strong>Informationsstelle</strong> in Neumarkt zum 01.02.2008 gestartet werden.<br />

Träger der <strong>Informationsstelle</strong> ist der Landkreis Neumarkt/ Oberpfalz. Er fungiert<br />

hierbei als Sachwalter eines regionalen Zusammenschlusses vieler<br />

Leistungsanbieter und Leistungsträger aus der Region.<br />

Koordiniert wird das Projekt von der Dipl. Sozialpädagogin (FH) Frau Heike Riedl.<br />

Frau Riedl wurde für die Dauer <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> vom Landkreis Neumarkt befristet für<br />

19,25 Stunden pro Woche eingestellt.<br />

Die Stelle ist der Sozialverwaltung unterstellt. Vorgesetzte ist die Leiterin der<br />

Sozialhilfeverwaltung.<br />

Die <strong>Informationsstelle</strong> befindet sich in den Räumen <strong>des</strong> Gesundheitsamtes. Frau<br />

Riedl wurde für die Arbeit ein Büro mit EDV Anlage zur Verfügung gestellt.<br />

Die <strong>Informationsstelle</strong> hat geöffnet:<br />

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9:00 -16:00 Uhr.<br />

Weitere Kontaktmöglichkeiten, auch außerhalb dieser Sprechzeiten, bestehen über<br />

das Diensthandy oder Email. Anrufe außerhalb der Sprechzeiten werden ggf. auch<br />

vom Sekretariat <strong>des</strong> Gesundheitsamtes angenommen und ein Rückruf vereinbart.<br />

Betroffene und Einrichtungen werden in der Regel aufgesucht. Eine Beratung kann<br />

aber auch im Büro <strong>des</strong> Gesundheitsamtes stattfinden. Bei größeren Besprechungen<br />

oder Veranstaltungen können sowohl der Besprechungsraum <strong>des</strong> Gesundheitsamtes<br />

sowie zwei Besprechungsräume <strong>des</strong> Landratsamtes genutzt werden.<br />

Die Räume <strong>des</strong> Gesundheitsamtes und der Landkreis-Verwaltung sind barrierefrei<br />

gestaltet. Die Unterbringung der <strong>Informationsstelle</strong> PB im Gesundheitsamt bietet<br />

Menschen mit Behinderungen eine neutrale Anlaufstelle.<br />

Im Gesundheitsamt sind unter anderem eine Suchtberatungsstelle, die<br />

Schwangerenberatung, die allgemeine Sozialberatung und die Verwaltung der<br />

Selbsthilfegruppen untergebracht. Das Nachbargebäude <strong>des</strong> Landratsamtes<br />

beherbergt eine Vielzahl von Beratungsstellen und Diensten. Dort sind ARGE,<br />

Sozialamt, Kreisjugendamt und die Betreuungsstelle für gesetzliche Betreuungen<br />

untergebracht.<br />

In das Projekt der <strong>Informationsstelle</strong> wurden von Anfang an die Gemeinsame<br />

Servicestelle der Rehaträger bei der AOK Neumarkt und die OBA ( offene soziale<br />

Dienste für Menschen mit Behinderungen und Angehörige) mit einbezogen, um<br />

5


Ansprechpartner im Bereich der medizinischen Versorgung und im Bereich körperlich<br />

und geistigen Behinderung in die Projektplanung mit einzubeziehen zu können.<br />

3. Bekanntmachung der neuen Leistungsform<br />

3 a. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Veröffentlichungen<br />

• Pressekonferenz mit dem Landrat am 17.01.2008<br />

Am 17.01.2009 wurde das Projekt der <strong>Informationsstelle</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

gemeinsam mit dem Landrat Herrn Albert Löhner, dem Leiter der Sozialverwaltung<br />

<strong>des</strong> Landratsamtes, der Leiterin <strong>des</strong> Sozialamtes, dem Geschäftsführer der PSAG<br />

Neumarkt, einem Projektberater der Aktion Psychisch Kranke und Frau Heike Riedl<br />

als Koordinatorin <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> der örtlichen Presse vorgestellt.<br />

Von den „ Neumarkter Nachrichten“ und dem „ Neumarkter Tagblatt“ wurden am<br />

18.01.2008 zum Start der <strong>Informationsstelle</strong> längere Artikel dazu veröffentlicht. Auch<br />

ins Internet in „Neumarkt online“ wurde der Artikel eingestellt.<br />

( die Artikel sind dem Bericht als Anlage beigefügt.)<br />

• Veröffentlichung im Beratungsstellenführer <strong>des</strong> Landkreises<br />

Der Landkreis Neumarkt veröffentlicht je<strong>des</strong> Jahr ein aktualisiertes Verzeichnis der<br />

Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und Dienste.<br />

Der Beratungsstellenführer wird jährlich in einer Auflage von 4500 Stück im<br />

Landkreis Neumarkt an Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser und Beratungsdienste<br />

verteilt . Auch überregional geht die Broschüre an die angrenzenden Kliniken<br />

(Bezirksklinikum Regensburg und Frankenalbklinik Engelthal) und angrenzende<br />

Dienst und Leistungsträger. Das Angebot der <strong>Informationsstelle</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

<strong>des</strong> Landkreises wurde im Frühjahr 2008 in das Verzeichnis <strong>des</strong> Landkreises mit<br />

aufgenommen.<br />

• Veröffentlichung in den Internetseiten <strong>des</strong> Landkreises<br />

• Türschild an der Eingangstüre <strong>des</strong> Gesundheitsamtes<br />

( Fotos sind dem Bericht in der Anlage beigefügt.)<br />

• Entwurf eines Flyers für die <strong>Informationsstelle</strong> und Visitenkarten<br />

Gemeinsam mit der Gemeinsamen Servicestelle für Rehabilitation bei der AOK<br />

Neumarkt und der Arbeitsgemeinschaft der offenen sozialen Dienste für Menschen<br />

mit Behinderungen(OBA) wurde ein Flyer für die <strong>Informationsstelle</strong> <strong>Persönliches</strong><br />

Budget entworfen.<br />

Die Visitenkarten und der Flyer wurden von der Zweigstelle der Jura Werkstätten für<br />

psychisch kranke Menschen gestaltet und gedruckt.<br />

Die Flyer wurden u. a. im Landkreis bei den Sozialen Einrichtungen verteilt .<br />

6


• Aufbau eines E-mail Verteilers innerhalb der sozialen Einrichtungen zum<br />

Thema <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

Am 01.02 wurde in einen für das Projekt speziell zusammengestellten E-mail<br />

Verteiler mit 52 Adressen der Sozialen Einrichtungen und im Landkreis und der<br />

entsprechenden Leistungsträger die <strong>Informationsstelle</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

vorgestellt.<br />

Mit der Vorstellung wurde auch das Angebot gemacht, regelmäßig über Neuigkeiten<br />

zu diesem Thema zu informieren sowie Termine in den Einrichtung mit den<br />

entsprechenden Mitarbeiter- Teams zu vereinbaren um die weitere Zusammenarbeit<br />

zu diesem Themenbereich zu besprechen<br />

• Fragebogen zum Thema <strong>Persönliches</strong> Budget an Einrichtungen<br />

Gemeinsam mit dem Startschreiben der <strong>Informationsstelle</strong> wurde ein von Frau Riedl<br />

entwickelter Fragebogen an alle Einrichtungen verschickt mit der Bitte um<br />

Rückmeldung.<br />

Von 15 Einrichtungen wurden die folgenden Fragen beantwortet:<br />

1. Hatten Sie bereits Anfragen zum persönlichen Budget?<br />

Nein: 12 Einrichtungen Ja: 3 Einrichtungen mit jeweils 1 Anfrage<br />

2. Gibt es spezielle Ansprechpartner in Ihrer Einrichtung für das Pers. Budget?<br />

Nein: 6 Einrichtungen Ja : 9 Einrichtungen<br />

3. Wurden Mitarbeiter speziell geschult?<br />

Nein: 9 Einrichtungen Ja : 6 Einrichtungen<br />

4. Hat sich Ihre Einrichtung mit ihren Angeboten speziell auf Anfragen zum<br />

Persönlichen Budget vorbereitet?<br />

Nein: 11 Einrichtungen Ja: 4 Einrichtungen<br />

5. Sehen Sie in Ihrer Einrichtung im Hinblick auf das Persönliche Budget<br />

Möglichkeiten der Flexibilisierung Ihrer Angebote?<br />

Nein: 4 Einrichtungen Ja: 11 Einrichtungen<br />

6. Wie beurteilen Sie die Einrichtung der <strong>Informationsstelle</strong> persönliches<br />

Budget?<br />

Positiv: 13 Einrichtungen Ich weiß nicht: 2 Einrichtungen Negativ: 0<br />

Der Fragebogen ist dem Bericht als Anlage beigefügt<br />

7


Öffentlichkeitsarbeit in Einrichtungen:<br />

Mit den Einrichtungen wurden von Frau Riedl telefonisch Termine zu<br />

Informationsgesprächen über das persönliche Budget vereinbart.<br />

Die Gespräche fanden in den jeweiligen Einrichtungen bzw. Beratungsstellen /<br />

Behörden statt. Teilnehmer waren in der Regel die Teams der einzelnen Stellen<br />

Vorbereitet wurde dafür ein Referat über das Persönliche Budget. Inhalt der<br />

Gespräche waren vor allem die Möglichkeiten und Grenzen der neuen<br />

Leistungsform für die von den Einrichtungen betreuten Personen und die<br />

Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Falle einer Antragstellung. Verteilt wurden die<br />

Flyer und die Broschüren <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums für Arbeit und Soziales, sowie der<br />

Flyer der <strong>Informationsstelle</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget.<br />

Stattgefundene Gespräche in Teams von Einrichtungen:<br />

Veranstaltungen<br />

2008<br />

22.01.08 Gemeinsame Servicestelle der Rehaträger 3 Personen<br />

AOK Neumarkt<br />

22.01.08 Sozialhilfeverwaltung 2 Personen<br />

29.01.08 Sozialpsychiatrischer Dienst 6 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

06.02.08 Sozialdienst Wurzhof 1 Person<br />

Wohneinrichtung für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung<br />

11.02.08 Dr. Loew Soziale Dienste 5 Personen<br />

Wohneinrichtung für Menschen mit<br />

psychischer Erkrankung<br />

13.02.08 Jura Werkstätten und fokos Sozialdienst 3 Personen<br />

Werkstatt für behinderte Menschen und<br />

Zweigwerkstatt für psychisch Kranke<br />

14.02.08 Vorstandssitzung der PSAG – Neumarkt 7 Personen<br />

15.02.08 Betreuungsstelle <strong>des</strong> Landratsamtes NM 4 Personen<br />

20.02.08 Brücke e.V. 11 Personen<br />

Betreuungsverein und betreutes Einzel-<br />

Wohnen für psychisch kranke Menschen<br />

21.02.08 Christliche Arbeiterhilfe ( CAH) 2 Personen<br />

Beschäftigungsprojekt der Diözese Eichstätt<br />

In Neumarkt<br />

8


22.02.08 Kreisstelle <strong>des</strong> Caritas 4 Personen<br />

27.02.08 Suchtberatungsstelle Diakonie 2 Personen<br />

28.02.08 Offene Behindertenarbeit Regens- Wagner 2 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

04.03.08 Treffen der Arbeitsgemeinschaft der offenen<br />

Behindertenarbeit im Landkreis 7 Personen<br />

11.03.08 Ambulanter Betreuungsdienst 1 Person<br />

19.03.08 Treffen der Kreisarbeitsgemeinschaft ( Träger) 9 Personen<br />

13.03.08 Sozialdienst Regens Wagner Holnstein 3 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

16.04.08 Theo- Betz Wohnstätte 10 Personen<br />

( Wohnheim für psychisch kranke Menschen )<br />

27.04.08 Elternnachmittag im Heilpädagogischen Zentrum 40 Personen<br />

der Lebenshilfe<br />

___________________________________________________________________<br />

05.05.08 Sozialpsychiatrischer Dienst und Tageszentrum 3 Personen<br />

27.05.08 Sozialdienst Jura Werkstätten 3 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

12.06.08 Transfer Hof 1 Person<br />

( Einrichtung der beruflichen Wiedereingliederung )<br />

Landkreis Hof / Oberfranken<br />

__________________________________________________________________<br />

16.07.08 Sozialpsychiatrischer Dienst und Tageszentrum 4 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

07.08.08 Vorstandssitzung der PSAG Neumarkt 7 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

16.09.08 Sozialpsychiatrischer Dienst 4 Personen<br />

24.09.08 Jugendhilfeplanung 1 Person<br />

___________________________________________________________________<br />

9


01.10. 08 Selbsthilfegruppe für Schlaganfallpatienten 12 Personen<br />

07.10.08 Treffen der Kreisarbeitsgemeinschaft der 8 Personen<br />

Behindertenhilfe<br />

15.10.08 Jugendamt / Jugendhilfeplanung 3 Personen<br />

22.10.08 Theo- Betz Wohnstätte<br />

für Menschen mit psychischen Erkrankungen 8 Personen<br />

__________________________________________________________________<br />

24.11.08 Treffen der Vorsitzenden und<br />

Geschäftsführer der 6 Oberpfälzer PSAGen 12 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

03.12.08 Jahreshauptversammlung der Mitglieder der<br />

PSAG Neumarkt 30 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

2009<br />

15.01.09 Betreuertreffen im Landkreis Amberg 12 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

11.02.09 Betreuertreffen Landkreis Neumarkt 10<br />

Personen<br />

17.02.09 Kreisarbeitsgemeinschaft der<br />

Behindertenhilfe 7 Personen<br />

18.02.09 Pflegeheim für chronisch psychisch 5 Personen<br />

Kranke Parsberg<br />

___________________________________________________________________<br />

02.03.09 Treffen der Vorsitzenden und Geschäftsführer<br />

der 6 PSAGen der Oberpfalz 10 Personen<br />

25.03.09 SPD Ortsverein Veranstaltung zum 40 Personen<br />

Persönlichen Budget in Regensburg<br />

26.03.09 Treffen der Dienststellenleiter <strong>des</strong><br />

Diakonischen Werkes Sulzbach -Rosenberg<br />

( Landkreis Amberg Sulzbach) 8 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

01.04.09 Jahreshauptversammlung PSAG Cham 50 Personen<br />

( Landkreis Cham)<br />

27.04.09 Gespräch mit Vertretern der Oberpfälzer PSAGén<br />

Im Bezirk Oberpfalz 8 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

10


05.05.09 Phoenix e.V. Regensburg 3 Personen<br />

Selbsthilfeorganisation für behinderte Menschen<br />

___________________________________________________________________<br />

16.07.09 Diakonisches Werk Neumarkt 7 Personen<br />

___________________________________________________________________<br />

23.07.09 Treffen der Vorsitzenden und Geschäftsführer 12 Personen<br />

der 6 Oberpfälzer PSAG én<br />

_____________<br />

Psychiatriekoordinatorin <strong>des</strong> Bezirks Oberpfalz 355 Personen<br />

3.b. eigene Fortbildungen während der Projektzeit<br />

Während der Projektdauer vom 01.02.2008 bis 31.07.2009 hat Frau Riedl an<br />

folgenden Fach- Tagungen bzw. Fortbildungs-Veranstaltungen teilgenommen:<br />

1. <strong>Persönliches</strong> Budget für berufliche Teilhabe - jetzt mitgestalten!<br />

vom 06.5.08 bis 07.05.08<br />

im Berufsförderungswerk Nürnberg gGmbH<br />

Veranstalter: Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft für Unterstützte Beschäftigung e.V.<br />

BAG-UB<br />

In Kooperation mit dem Integrationsfachdienst gGmbH Nürnberg<br />

Access Integrationsbegleitung<br />

Boxdorfer Werkstatt<br />

2. Mehr Teilhabe: Wie trägt die Organisation von Steuerung dazu bei?<br />

vom 03.02.09 bis 04.02.09<br />

im Kloster Irsee<br />

Veranstalter: Verband der bayerischen Bezirke<br />

3. Bun<strong>des</strong>weites Vernetzungstreffen der Beratungsstellen <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

Vom 26.05.09 bis 27.05.09<br />

im Umweltforum in Berlin<br />

Veranstalter: Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong> Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverban<strong>des</strong><br />

4. Vernetzung<br />

Verzahnung mit anderen Einrichtungen / Leistungsträgern<br />

a. innerhalb <strong>des</strong> Landkreises Neumarkt<br />

Landkreis Neumarkt<br />

Der Landkreis Neumarkt ist seit langen Jahren sozialpolitisch sehr aktiv. Ein<br />

besonderer Schwerpunkt der Aufmerksamkeit liegt bei der psychiatrisch/<br />

psychosozialen Versorgung. Dies lässt sich z. B. daran ablesen, dass die<br />

11


Koordinationsstelle <strong>des</strong> GPV die einzige in der Oberpfalz ist, die vom Bezirk als<br />

Träger der überörtlichen Sozialhilfe gefördert wird. Dies gilt aber auch für andere<br />

Bereiche sozialer, gesundheitlicher und behinderungsbezogener Hilfsangebote.<br />

Herr Landrat Löhner und Sozialreferent Herr Dr. Pfohl sind sehr aktiv in ihrem<br />

Bemühen, die Entwicklung <strong>des</strong> Sozialwesens im Landkreis voran zu treiben. Beide<br />

engagieren sich im Verein „Die Brücke e.V.“ und deren Integrationsfirma „Die Brücke<br />

gGmbH“. So kam es auch, dass Neumarkt als Referenzregion in das bun<strong>des</strong>weite<br />

TAB-Projekt <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums und der Aktion Psychisch Kranke e.V.<br />

aufgenommen wurden. Der Landrat übernahm den Vorsitz der regionalen<br />

Arbeitsgruppe.<br />

Ohne die Leitung <strong>des</strong> Landkreises und deren Bereitschaft, kurzfristig 20% zur<br />

Finanzierung <strong>des</strong> Modelprojektes zum Persönlichen Budget bereit zu stellen, wäre<br />

dies Projekt nicht zustande gekommen. Typisch für den Landkreis ist das Bemühen,<br />

möglichst alle relevanten Akteure einzubeziehen. Im Sozialen Bereich gibt es hierfür<br />

neben der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft PSAG für Menschen mit<br />

psychischen Beeinträchtigungen die vom Landkreis getragene<br />

„Kreisarbeitsgemeinschaft“ der Einrichtungsträger“.<br />

Während der Projektzeit hat der Landkreis seine Ressourcen bereitgestellt, um das<br />

Projekt sachgerecht durchzuführen und in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.<br />

Letzteres z. B. durch Pressekonferenzen und die Veröffentlichung auf der Homepage<br />

<strong>des</strong> Kreises. Leitung und Mitarbeiter haben dies mit Engagement gefördert und<br />

begleitet. In Einzelfällen haben das Sozialamt und die ARGE gemeinsam mit der<br />

Koordinatorin Frau Riedl versucht angemessene Lösungen für Betroffene zu finden.<br />

ARGE<br />

Als Teil der Kreisverwaltung bemüht sich die ARGE ebenfalls besonders, Menschen<br />

mit großen sozialen Problemen angemessene Hilfen zu geben. Mit den<br />

Fallmanagern der ARGE wurde im TAB –Projekt bereits über die Möglichkeiten für<br />

Budgets der ARGE diskutiert. Vertreter der ARGE nahmen an dem<br />

Informationsveranstaltung von Herrn Manfred Becker zum Thema Budget und Arbeit<br />

teil, die im Rahmen <strong>des</strong> Projektbeirates <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> angeboten wurde.<br />

Die ARGE zeigt sich offen für Budgets im Rahmen von beruflichen<br />

Rehabilitationsmaßnahmen. Budget-artige Finanzierungen im Rahmen <strong>des</strong> SGB II<br />

umzusetzen wird als zunehmend schwierig eingeschätzt.<br />

Ambulante Dienste<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst:<br />

Der Sozialpsychiatrische Dienst hat eine zentrale Stellung in der psychosozialen<br />

Versorgung. Dieser Dienst bietet für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen<br />

Beratungen sowie Soziotherapie an.<br />

Er hält Kontakt zu den klinischen Angeboten, um einen möglichst reibungslosen<br />

Übergang in die ambulante Betreuung zu gewährleisten.<br />

12


Der Sozialpsychiatrische Dienst hat ein Tageszentrum angegliedert, Dort werden<br />

Freizeitaktivitäten, aber auch niederschwellige Zuverdienst- Projekte im<br />

hauswirtschaftlichen Bereich angeboten.<br />

Die Leiterin beider Stellen hat den Vorsitz der örtlichen PSAG.<br />

Zu ihren Aufgaben zählt auch die Förderung und der örtlichen Versorgungsstruktur<br />

Der Sozialpsychiatrische Dienst war in Zusammenarbeit mit dem Vorstand der<br />

örtlichen PSAG maßgeblich beteiligt an der Entwicklung eines Konzeptes zur<br />

einheitlichen Beantragung von persönlichen Budgets im Landkreis Neumarkt<br />

das von allen Einrichtungen akzeptiert werden konnte.<br />

(Auf das Konzept wird im weiteren Verlauf <strong>des</strong> Berichtes noch ausführlich Bezug<br />

genommen.)<br />

Bei den in der Projektzeit gestellten Budget- Anträgen arbeitet der Dienst aktiv in<br />

Fallkonferenzen an der Entwicklung von Budgetanträgen und Konzepten mit.<br />

Der Sozialpsychiatrische Dienst war im Projektbeirat vertreten.<br />

Suchtberatung: Suchtberatungsstelle / Gesundheitsamt,<br />

Suchtberatung wird vom Gesundheitsamt Neumarkt und von der<br />

Suchtberatungsstelle der Diakonie im Landkreis angeboten. In beiden Stellen wurde<br />

das Angebot der <strong>Informationsstelle</strong> PB zur Assistenz bei Budget- Anträgen<br />

ausführlich besprochen. Mit beiden Stellen wurde eine gemeinsame Assistenz und<br />

Zusammenarbeit bei Budgetanträgen von Personen mit einer Suchtproblematik<br />

vereinbart. Bei einem Budgetantrag wurde diese Kooperation bereits erfolgreich<br />

genutzt. Der Vertreter <strong>des</strong> Gesundheitsamtes war Mitglied im Projektbeirat <strong>des</strong><br />

<strong>Projektes</strong>.<br />

gesetzliche Betreuungen: Brücke e.V. Caritas Betreuungsstelle,<br />

Betreuungsstelle Landratsamt.<br />

In allen 3 Stellen im Landkreis Neumarkt wurde in den Betreuungsstellen ausführlich<br />

über die neue Leistungsform und die Zusammenarbeit mit der <strong>Informationsstelle</strong><br />

<strong>Persönliches</strong> Budget und den gesetzlichen Betreuern gesprochen<br />

Das Angebot wurde außerdem den freien Betreuern im Rahmen eines Vortrages<br />

vorgestellt. Gerade mit den freien Betreuern gestaltete sich die Zusammenarbeit<br />

intensiv und erfolgreich. An fünf Budgetanträgen waren gesetzliche Betreuer an der<br />

Antragstellung und Gestaltung aktiv beteiligt.<br />

Die Brücke e.V. – ambulant betreutes Wohnen<br />

Die Brücke e.V. bietet u. a. ein umfassen<strong>des</strong> Angebot an Plätzen für Betreutes<br />

Wohnen. Derzeit werden 36 Plätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen im<br />

betreuten Wohnen angeboten.<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Gemeindepsychiatrischen Verbun<strong>des</strong> intensive Zusammenarbeit im<br />

Rahmen von Fallkonferenzen. In der Anfangsphase <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> Bedenken<br />

bezüglich der Ausweitung der Wohnheimangebote und der damit verbundenen<br />

Auswirkungen auf das Angebot der Einrichtung.<br />

Nach der Projektphase Angebot der Planung von vernetzter Betreuung mit den<br />

Wohnheimen. Der Leiter der Stelle wirkte im Projektbeirat mit.<br />

13


Freizeit: Ambulanter Betreuungsdienst (ABD)<br />

Der Ambulante Betreuungsdienst bietet selber Beratung und Assistenz zum<br />

persönlichen Budget an. Während der Projektphase wurden alle Anfragen an die<br />

<strong>Informationsstelle</strong> PB weitergeleitet und teilweise gemeinsam bearbeitet.<br />

Gemeinsame Fragebogen für die Aufnahnahe wurden entwickelt und bereits<br />

erarbeitetes Material wurde der <strong>Informationsstelle</strong> zur Verfügung gestellt.<br />

Als Anbieter von Leistungen war der Ambulante Betreuungsdienst bei zwei Budget-<br />

Anträgen mit beteiligt.<br />

Pflege: Es bestehen gute Kontakte zu den drei Beratungsstellen für Pflegende<br />

Angehörige der DIAKONIE; der CARITAS und <strong>des</strong> ROTEN KREUZES, die eng<br />

miteinander vernetzt sind und auch schon bei Fallkonferenzen <strong>des</strong><br />

Gemeindepsychiatrischen Verbun<strong>des</strong> mitgewirkt haben. Bei zwei beantragten<br />

Budgets sind die Caritas und das Rote Kreuz im Rahmen von Fahrdiensten und<br />

Betreuungsleistungen an der Ausführung beteiligt.<br />

Das Rote Kreuz war im Projektbeirat vertreten<br />

Medizinische Leistungen, die nicht Leistungen der Rehabilitation sind<br />

Die AOK, bei der auch die gemeinsame Servicestelle der Rehaträger in Neumarkt<br />

angesiedelt ist, arbeitet intensiv an dem Projekt der <strong>Informationsstelle</strong> mit. Anfragen<br />

werden an die <strong>Informationsstelle</strong> weitergemeldet und gemeinsam bearbeitet.<br />

Die AOK ist als Anbieter von Beratungen gemeinsam mit der OBA Neumarkt auf<br />

dem Flyer der <strong>Informationsstelle</strong> mit aufgeführt.<br />

Die AOK wirkte im Projektbeirat mit<br />

Die DAK Neumarkt hat in einem Fall ebenfalls eine Anfrage an die <strong>Informationsstelle</strong><br />

weitergeleitet.<br />

OBA Neumarkt.: ( Offene soziale Dienste für Menschen mit Behinderungen<br />

und Angehörige)<br />

Zur OBA Neumarkt gehören Vertreter vom:<br />

Landkreis Neumarkt, Caritas, Rotem Kreuz, Regens- Wagner Holnstein und Regens-<br />

Wagner Lauterhofen<br />

Die Einrichtungen der OBA sind Mitträger <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> und auf dem gemeinsamen<br />

Flyer mit aufgeführt.<br />

Die Oba wirkte im Projektbeirat <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> mit. In mehren Fällen wurden Anfragen<br />

nach einem Persönlichen Budget gemeinsam bearbeitet.<br />

Frau Riedl wurde am 04.03.08 dauerhaft mit in den Arbeitskreis der OBA<br />

aufgenommen.<br />

Bereich stationäres WOHNEN:<br />

Die verschiedenen Einrichtungen der ambulanten und stationären Wohnformen<br />

( Dr.Loew Soziale Dienste, Lebenshilfe mit zwei Wohnheimen, Regens- Wagner<br />

Holnstein und Regens- Wagner Lauterhofen ( teilstationäre, stationäre und<br />

ambulante Dienste) der Wurzhof als stationärer Anbieter und die Brücke e.V. als<br />

Träger <strong>des</strong> ambulant betreutem Wohnen) sind Mitglieder im GPV und seit Jahren<br />

durch ihre Mitarbeit in der PSAG vernetzt.<br />

14


Vor allem durch die Zusammenarbeit in Fallkonferenzen <strong>des</strong><br />

Gemeindepsychiatrischen Verbun<strong>des</strong> ist bereits die Basis für<br />

einrichtungsübergreifende Problem- Lösungsansätze erarbeitet worden.<br />

Dr.Loew betreibt in Neumarkt stationäre Wohnangebote für Menschen mit<br />

psychischen Erkrankungen ( 28 Plätze :1 Wohnheim mit zwei<br />

Außenwohngruppen)Diese Einrichtung ist sehr bemüht, die Hilfeplanung mit den<br />

Betroffenen individuell zu gestalten. Es gibt zwei Außenwohngruppen, die den<br />

Übergang zwischen stationärer und ambulanter Betreuung erleichtern soll. Trotzdem<br />

gibt es häufig Lücken, die durch ein <strong>Persönliches</strong> Budget abgedeckt werden könnten.<br />

Drei Anträge auf ein persönliches Budget wurden von Klienten aus der Einrichtung<br />

gestellt und von der Einrichtung unterstützt.<br />

Die Mitarbeiter waren von Anfang an sehr aktiv daran beteiligt, die Leistungsform<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget als neue Form der Hilfeleistung mit in ihre Einrichtung zu<br />

integrieren, sei es durch Beratung zum persönlichen Budget in der Einrichtung oder<br />

durch Flexibilisierung ihrer Angebote.<br />

Die Leiterin der Stelle wirkte im Projektbeirat mit.<br />

Regens Wagner Holnstein (220 Plätze) und Regens Wagner Lauterhofen ( 211<br />

Plätze ) sind große Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.<br />

Regens Wagner bietet außerdem ein betreutes Einzelwohnen für Menschen mit<br />

Behinderungen an. Beide Einrichtungen haben Außenwohngruppen. Die<br />

Einrichtungen sind sehr bemüht um flexible, individuelle Lösungen, die jedoch wegen<br />

der Größe der Einrichtungen häufig innerhalb der Einrichtung gefunden werden. Es<br />

gab mehrere Gespräche in Bezug auf Budgets für Freizeitgestaltung von WfbM<br />

Mitarbeitern. die noch zuhause wohnen und Budgets im Wohnbereich.<br />

Die Einrichtungen sind dabei, einzelne Angebote der Einrichtung zu verpreislichen,<br />

um auf Anfragen nach einen persönlichen Budget vorbereitet zu sein.<br />

Beide Einrichtungen waren im Projektbeirat vertreten.<br />

Wohnheim für Menschen mit psychischen Erkrankungen ( 30 Plätze) und<br />

Wohnheim für Menschen mit geistiger/ körperlicher Behinderung ( 28 Plätze)<br />

der Lebenshilfe Neumarkt<br />

Mit den Teams der Einrichtungen intensive Auseinandersetzungen zu den<br />

Möglichkeiten <strong>des</strong> persönlichen Budgets. Planung von zwei Budgetanträgen im<br />

Wohnbereich, die aber der geplanten Ausweitung <strong>des</strong> Angebotes der Einrichtung<br />

vorerst nicht gestellt wurden. Mehre Fallkonferenzen zur Hilfeplanung wurden<br />

durchgeführt.<br />

Wurzhof:<br />

Wohneinrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung<br />

Mehrere Fallkonferenzen GPV, Gespräche über Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets im Sozialdienst der Einrichtung.<br />

Bereich ARBEIT:<br />

Das Integrationsprojekt der Selbsthilfefirma für Menschen mit psychischen<br />

Erkrankungen die Brücke gGmbH mit verschiedenen Betriebsteilen ( u.a. integrative<br />

Arbeitnehmerüberlassung), das Tageszentrum <strong>des</strong> Sozialpsychiatrischen Dienstes<br />

mit verschiedenen Arbeitsprojekten und Zuverdienst- Möglichkeiten, 3 Werkstätten<br />

15


mit diversen Arbeitsangeboten, eine Praxis für Ergotherapie. das BFW und das BFZ,<br />

die CAH sowie der Integrationsfachdienst Oberpfalz sind seit Jahren im<br />

Gemeindepsychiatrischen Verbund oder im TAB –Projekt vernetzt.<br />

Jura Werkstätten<br />

Regens- Wagner Lauterhofen<br />

Regens- Wagner Holnstein<br />

Die Werkstätten haben sich intensiv auf eine mögliche Beantragung von<br />

persönlichen Budgets vorbereitet. In Einzelfällen wurden in gemeinsamen<br />

Fallkonferenzen Überlegungen angestellt, ob eine Nutzung von einzelnen<br />

Werkstattleistungen auch außerhalb einer Werkstatttaufnahme möglich ist.<br />

Von den Werkstätten werden in Einzelfällen in Zusammenarbeit mit Frau Riedl auch<br />

selber Budgetberatungen angeboten. Es erfolgt eine Beratung von Werkstatt.-<br />

Mitarbeitern wie einzelne Werkstattleistungen eingekauft werden könnten.<br />

Gemeinsam mit dem Integrationsfachdienst Oberpfalz haben die drei WfbM im<br />

Rahmen <strong>des</strong> TAB-<strong>Projektes</strong> Neumarkt ein eigenes Modell entwickelt. Das Projekt<br />

„Eingliederung behinderter Menschen aus den Werkstätten für behinderte Menschen<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“ soll die bisherigen Bemühungen verstärken und<br />

die Zusammenarbeit mit dem Integrationsfachdienst vertiefen. Es wird nunmehr nach<br />

großer Unterstützung <strong>des</strong> Landkreises vom Bezirk Oberpfalz finanziert.<br />

Integrationsfachdienst IFD<br />

Der IFD ist zwar Oberpfalz-weit organisiert, hat sich aber mit den zuständigen<br />

Fachberaterinnen und der Leiterin seit langem auch intensiv an der Projektarbeit in<br />

Neumarkt beteiligt. Insofern wird er hier auch als örtlicher Akteur eingeordnet.<br />

Der IFD arbeitet seit Jahren mit der ARGE eng zusammen um Menschen mit<br />

Behinderung wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Der Fachberater für die<br />

berufliche Begleitung hält regelmäßig Sprechstunden im Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst ab und unterstützt Menschen mit Behinderung in Betrieben <strong>des</strong> Landkreises.<br />

Der IFD berät Betroffene auch über evt. Persönliche Budgets und koordiniert die mit<br />

der <strong>Informationsstelle</strong> in Neumarkt. Das im letzten Absatz geschilderte gemeinsame<br />

Modellprojekt mit den WfbM wird zentral von Mitarbeitern <strong>des</strong> IFD umgesetzt.<br />

Aufgrund der hohen Sachkompetenz war die Leiterin <strong>des</strong> IFD Mitglied im<br />

Projektbeirat.<br />

Brücke gGmbH<br />

Integrationsfirma für Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />

Die Integrationsfirma betreibt ein Cafe und Catering Service, Eisbär –Bar,<br />

Minigolfanlage und einen großen Indoor- Spielplatz. Im Rahmen <strong>des</strong> TAB <strong>Projektes</strong><br />

hat sich die gGmbH intensiv beteiligt. Es wurde eine gemeinnützige<br />

Arbeitnehmerüberlassung für psychisch beeinträchtigte Beschäftigte geschaffen.<br />

Auch im Rahmen <strong>des</strong> Gemeindepsychiatrischen Verbun<strong>des</strong> gab es im Rahmen von<br />

gemeinsamen Fallkonferenzen erste Überlegungen für die Beantragung von<br />

persönlichen Budgets für Mitarbeiter. Die Brücke gGmbH kann sich auch eine<br />

Zusammenarbeit mit den Werkstätten in Bezug auf ausgelagerte Werkstatt Plätze<br />

vorstellen die ggf über ein Budget finanziert werden. Diese Planungen befinden sich<br />

jedoch noch in der Entwicklungsphase.<br />

16


. Außerhalb <strong>des</strong> Landkreises Neumarkt<br />

Leistungsträger<br />

Bezirk Oberpfalz<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Bezirk Oberpfalz gestaltet sich seit Jahren<br />

vertrauensvoll. Der Bezirk Oberpfalz finanziert seit 9 Jahren die Koordinatorenstelle<br />

<strong>des</strong> GPV und hat bereits im TAB Projekt mitgewirkt<br />

Wie weiter oben erläutert, wurde im TAB–Projekt ein gemeinsames Projekt der drei<br />

Werkstätten mit dem Integrationsfachdienst Regensburg entwickelt, das derzeit<br />

startet und vom Bezirk finanziert wird.<br />

Vertreter <strong>des</strong> Bezirkes waren im Projektbeirat <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> beteiligt.<br />

Innerhalb der Projektzeit wurden drei Anträge auf <strong>Persönliches</strong> Budget mit Hilfe der<br />

<strong>Informationsstelle</strong> an den Bezirk Oberpfalz gestellt. Zwei der Anträge wurden nach<br />

mehreren telefonischen Rücksprachen als Sachleistung bewilligt. Ein Antrag wurde<br />

als persönliches Budget bewilligt. Die Budgetkonferenz wurde in der Wohnung der<br />

Antragstellerin in Neumarkt durchgeführt.<br />

Mit den Geschäftsführern der Oberpfälzer PSAGèn und den Koordinatoren der<br />

GPV`s der Oberpfalz gab es mit Bezirksvertretern ein gemeinsames Gespräch zum<br />

Thema persönliches Budget und die Gestaltung der weiteren Zusammenarbeit.<br />

Die bisherigen Kontakte zu der seit Juli 09 tätigen Psychiatriekoordinatorin <strong>des</strong><br />

Bezirkes Oberpfalz lassen auf eine weitergehende Entwicklung und Intensivierung<br />

der Zusammenarbeit, auch im Bereich der Persönlichen Budgets, hoffen.<br />

Bezirk Mittelfranken<br />

Frau Manuela Trendel vom Bezirk Mittelfranken stand schon vor Beginn <strong>des</strong> Budget-<br />

Projekts als Referentin zu diesem Thema im TAB Projekt zur Verfügung. In der<br />

Aufbauphase der <strong>Informationsstelle</strong> und auch während zweier Budgetanträge<br />

konnte Frau Riedl viele wertvolle Ratschläge zu weiteren Vorgehensweisen von ihr<br />

bekommen.<br />

Ende Juli / Anfang August 09 wurde ein Antrag auf ein persönliches Budget von<br />

einem Bewohner eines Wohnheimes aus Neumarkt beim Bezirk Mittelfranken<br />

gestellt. Der Antrag ist noch in der Bearbeitung. Die Zusammenarbeit gestaltet sich<br />

derzeit problemlos.<br />

Bezirk Niederbayern<br />

Der erste Budgetantrag mit Hilfe der <strong>Informationsstelle</strong> wurde beim Bezirk<br />

Niederbayern gestellt. Die Antragstellung gestaltete sich langwierig, da es sich bei<br />

dem Antrag auch um den ersten Budget- Antrag <strong>des</strong> Bezirkes Niederbayern<br />

handelte.<br />

Der Antrag erforderte viel Rücksprache zwischen dem Bezirk Niederbayern, dem<br />

Bezirk Oberpfalz und der <strong>Informationsstelle</strong>. Die Schwierigkeiten konnten aber im<br />

Laufe der Bearbeitung wohlwollend gelöst werden. Das Budget läuft bereits seit 1<br />

Jahr erfolgreich und die Zusammenarbeit mit dem Niederbayern gestaltet sich seither<br />

vertrauensvoll und ohne Probleme.<br />

17


Agentur für Arbeit Regensburg<br />

Die Leiterin sowie der Reha- Berater der Agentur für Arbeit in Regensburg wirkten im<br />

Projekt- Beirat mit. In mehreren Fällen gab es telefonische Absprachen. Bisher gibt<br />

es in der Agentur für Arbeit keine Budgets. Im Beantragungsfall wurde bereits eine<br />

Struktur für die Zusammenarbeit vereinbart.<br />

DRV Bund/ DRV LAND<br />

Beide Leistungsträger wirkten im Projektbeirat mit. Wie den Protokollen zu<br />

entnehmen ist, berichteten sie über die bisher recht geringe Zahl von Anfragen und<br />

Anträgen. Darüber hinaus wurde mitgeteilt, dass es bisher keine verwaltungsinternen<br />

Richtlinien für die Durchführung gibt. Dies erschwert für die Sachbearbeitung eine<br />

zügige Umsetzung, weil häufig mit direkten und höheren Vorgesetzten Rücksprache<br />

genommen werden muss.<br />

Andere Kooperationspartner<br />

Koordinator für Persönliche Budgets der Lebenshilfe Bayern<br />

Gemeinsam mit Herrn Zillich wurde eine gemeinsame Veranstaltung zum<br />

Persönlichen Budget bei einem Elternnachmittag der Lebenshilfe durchgeführt. Es<br />

gab mehrere gemeinsame Referate bei verschiedenen Treffen der Oberpfälzer<br />

PSAG´ en zum Thema Persönlichen Budget.<br />

Derzeit wird ein gemeinsamer Informations-Bogen für die Oberpfalz entwickelt, der<br />

die Beantragung eines Budgets erklären und vereinfachen soll.<br />

Herr Zillich gehört, wie Frau Riedl zur Expertengruppe <strong>des</strong> Kompetenzzentrums PB.<br />

Es besteht eine gute Zusammenarbeit. Das erste gemeinsame Vernetzungstreffen<br />

zum Thema Pers. Budget in Oberbayern wurde von ihm angeregt und durchgeführt.<br />

Ein ähnliches Treffen für die Oberpfalz ist in gemeinsamer Planung mit ihm<br />

angedacht.<br />

Phoenix e.V.<br />

Phoenix e. V. ist eine Selbsthilfeorganisation für Menschen mit Behinderungen in<br />

Regensburg. Es gab mehrere persönliche Gespräche zum Erfahrungsaustausch zu<br />

Budgetanträgen im Bezirk Oberpfalz. Bei einem Antrag auf persönliches Budget bei<br />

einer Frau mit Körperbehinderung konnte Phoenix e.V. mit wertvollen Hinweisen<br />

bei der Antragstellung behilflich sein.<br />

Phoenix e.V. gehört ebenfalls zur neu gegründeten Arbeitsgruppe Bayern zum<br />

Thema <strong>Persönliches</strong> Budget.<br />

Oberpfälzer PSAGen<br />

Frau Riedl war bei drei Treffen der Vorsitzenden und Geschäftsführer der 6<br />

Oberpfälzer PSAGen als Referentin zum Thema persönliches Budget eingeladen.<br />

Das für Neumarkt entwickelte Verfahren zur Beantragung von PB wurde in diesem<br />

Gremium vorgestellt. Mit mehreren Vertretern dieser Gruppe wurde in einem<br />

Gespräch mit dem Bezirk Oberpfalz<br />

Probleme im Zusammenhang mit Persönlichen Budgets diskutiert.<br />

18


Für das Gremium der PSAG´en wird derzeit ein Anleitungsbogen zur Vereinfachung<br />

der Beantragung Persönlicher Budgets in der Oberpfalz gemeinsam mit dem<br />

Koordinator PB der Lebenshilfe entworfen.<br />

In mehrere Einrichtungen der Oberpfalz wurde Frau Riedl als Referentin zum Thema<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget eingeladen.<br />

c. bun<strong>des</strong>weite Vernetzung<br />

Schon vor Beginn <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> hatte Frau Riedl Kontakte zu Fr. Trendel aus<br />

Mittelfranken und Fr. Schilling aus Gera aufgenommen. Im TAB Projekt gab es<br />

bereits mehrfach mit anderen TAB Regionen einen intensiven Austausch, auch über<br />

die Möglichkeiten <strong>des</strong> pers. Budgets. Nach Beendigung <strong>des</strong> TAB Projekts wurden die<br />

Kontakte zur Aktion Psychisch Kranke weiterhin genutzt. Herr Becker von der Aktion<br />

Psychisch Kranke stellte sich jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Er war<br />

Mitglied <strong>des</strong> Projektbeirates und stand als Referent und Berater zur Verfügung. Über<br />

den Newsletter der Aktion Psychisch Kranke wurde die Region außerdem ständig<br />

über neue Entwicklungen zu dem Thema informiert.<br />

Beim bun<strong>des</strong>weiten Vernetzungstreffen der Beratungsstellen <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

vom 26.05.09 bis 27.05.09 in Berlin wurde von Frau Riedl eine Gruppe gegründet,<br />

die eine deutschlandweite Datenbank für gelungene Beispiele von persönlichen<br />

Budgets erstellen wird. Von Frau Riedl wurde ein Fragebogen entwickelt, der derzeit<br />

in 10 Beratungsstellen im Bun<strong>des</strong>gebiet getestet wird. Im Herbst 2009 soll er an 130<br />

Beratungsstellen und Dienste im Bun<strong>des</strong>gebiet verschickt werden. Auch nach<br />

Beendigung <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> wird Frau Riedl sich weiterhin um den Aufbau der<br />

Datenbank kümmern.<br />

Sie wird außerdem in einer Expertengruppe mitarbeiten, die sich am 24./25.<br />

September 2009 in Berlin treffen wird um die Ergebnisse der Arbeitsgruppen der<br />

Tagung zusammenzuführen und den Beratungsstellen zur Verfügung zu stellen.<br />

Diese Gruppe wird auch die weitere Vernetzung der Beratungsstellen vorantreiben<br />

Kompetenzzentrum persönliches Budget<br />

Die <strong>Informationsstelle</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget in Neumarkt wurde in den Email-Verteiler<br />

und das Verzeichnis der bun<strong>des</strong>weiten Beratungsstellen <strong>des</strong> Kompetenzzentrums<br />

PB <strong>des</strong> Paritätischen Wohlfahrtverban<strong>des</strong> aufgenommen. Durch die derzeitige<br />

gemeinsame Entwicklung einer Datenbank für positive Budget- Beispiele PB und der<br />

Mitwirkung bei der Expertengruppe zu Weiterentwicklung der Vernetzung besteht<br />

eine enge Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum PB.<br />

19


5. Modellhafte Erprobung von Einsatzmöglichkeiten<br />

a. Anfragen mit Themenbereichen<br />

in der Projektdauer wurden insgesamt 31 Anfragen nach persönlichen<br />

Budgets in der <strong>Informationsstelle</strong> gestellt.<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

psych.B. körperl.B. geistig.B.<br />

• Menschen mit einer psychischen Behinderung: 19 Anfragen,<br />

davon 3 mit einer zusätzlichen Suchtproblematik und<br />

2 mit einer zusätzlichen Körperbehinderung<br />

• Menschen mit einer Körperbehinderung: 9 Anfragen<br />

• Menschen mit einer geistigen Behinderung: 3 Anfragen<br />

Die Anfragen wurden zu folgenden Themenbereichen gestellt:<br />

11 Anfragen zum Themenbereich WOHNEN:<br />

Wohnen in der eigenen Wohnung mit Begleitung durch:<br />

• Mitarbeiter eines Wohnheimes<br />

• Mitarbeiter eines Wohnheimes gemeinsam mit Mitarbeitern<br />

<strong>des</strong> Betreuten Einzelwohnens<br />

• Mitarbeiter <strong>des</strong> Wohnheimes und Vertrauenspersonen <strong>des</strong> Klienten.<br />

Z.B. Pflegekräfte etc.<br />

Beispiele dazu sind im Kapitel“ gestellte Anträge auf <strong>Persönliches</strong> Budget“ ersichtlich<br />

10 Anfragen zum Themenbereich ARBEIT:<br />

• <strong>Persönliches</strong> Budget zur Arbeitsassistenz<br />

• zusätzliches Geld zur Weiter/ Fortbildung<br />

• Bewilligter Arbeitsplatz in WfbM als <strong>Persönliches</strong> Budget zur<br />

Möglichkeit der Beschäftigung in Betrieben/ Selbsthilfefirma <strong>Persönliches</strong><br />

Budget zur individuellen Gestaltung einer Arbeitsmöglichkeit<br />

(siehe Beispiel)<br />

20


7 Anfragen zum Thema Freizeitgestaltung:<br />

• Reittherapie für ein Kind als <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

• <strong>Persönliches</strong> Budget zur unterstützten Freizeitassistenz für Menschen, die in<br />

einer WfbM arbeiten und noch zuhause wohnen.<br />

• Fahrtkosten und Assistenzleistungen für Freizeitaktivitäten<br />

• Teilnahme an Freizeitaktivitäten von Einrichtungen<br />

3 Anfragen zum Thema berufliche/ medizinische Rehabilitations- Maßnahmen:<br />

• Freizeitassistenz für Schlaganfallpatienten<br />

• Budget zur Wahlmöglichkeit einer anderen Klinik bei medizinischer<br />

Reha- Maßnahme<br />

• Zur Verlängerung einer Umschulung auf 3 Jahre<br />

• (siehe Beispiel)<br />

Die Anfragen wurden behandelt in:<br />

31 Einzelgesprächen<br />

12 Fallkonferenzen<br />

ca. 120 Telefonaten<br />

Hilfe bei der Beantragung von 6 Persönlichen Budgets<br />

BEISPIELE:<br />

1. Themenbereich : Arbeit<br />

Herr B.: Herr B. ist 55 Jahre alt. Er leidet unter frühkindlicher Hirnschädigung, zeigt<br />

stark autistische Züge. Er hat außerdem einige körperlich-gesundheitliche<br />

Einschränkungen Herr B. lebt mit seiner über 80 jährigen Mutter, die seine<br />

gesetzliche Vertreterin ist, in einer engen Beziehung in einer gemeinsamen<br />

Wohnung.<br />

Seit 18 Jahren ist er ohne Beschäftigung zuhause. Ein Aufenthalt in einer WfbM<br />

wurde vor 18 Jahren abgebrochen. Herr B. möchte nicht mehr in eine Werkstatt.<br />

Wegen seiner geringen Belastbarkeit könnte Herr B. höchstens an einem Tag in der<br />

Woche arbeiten. Herr B. hat einen starken Bezug zu Tieren und Natur.<br />

Herr b. wird im Rahmen der Assistenz zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft<br />

von der OBA (Offene Soziale Dienste für Menschen mit Behinderungen) betreut.<br />

Herr B. besucht 1-2x im Monat einen Ziegenhof. Zu der Besitzerin, die hauptberuflich<br />

in einer Behinderten- Einrichtung arbeitet, hat Herr B. eine gute Beziehung. Es wird<br />

gemeinsam die Idee entwickelt, Herrn B. mit Hilfe eines Persönlichen Budgets einen<br />

Tag pro Woche auf diesem Ziegenhof arbeiten zu lassen. (Das Budget soll ein<br />

Entgelt für Herrn B, ein Entgelt für die Betreuerin auf dem Ziegenhof und die Kosten<br />

für Hin- u- Rückfahrt von Herrn B. enthalten.)<br />

Entwicklung: Nach einigen Planungen kann das Angebot der Besitzerin <strong>des</strong><br />

Ziegenhofes nicht mehr aufrecht erhalten werden. Ein anderer Landwirt findet sich<br />

derzeit nicht.<br />

Die Mutter als gesetzliche Betreuerin ist mit der Lösung nicht einverstanden. Sie will<br />

ihren Sohn zuhause behalten.<br />

Der Antrag auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget zur Teilhabe am Arbeitsleben kann vorerst<br />

nicht weiterverfolgt werden.<br />

21


2. Themenbereich :berufliche Rehabilitationsmaßnahme<br />

Herr M.: Herr M. ist 40 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

Herr M. hat von der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern aus<br />

gesundheitlichen Gründen eine Umschulung zum technischen Zeichner bewilligt<br />

bekommen. Er beginnt die Umschulung im Januar 08 in einem<br />

Berufsförderungswerk.<br />

Im Juni 08 wird die Umschulung wegen schlechter Leistungen abgebrochen.<br />

Herr M. klagt gegen diesen Abbruch, da er eine Erkrankung seines Sohnes, die<br />

ungünstigen Arbeitszeiten seiner Frau und die weite Strecke zum<br />

Berufsförderungswerk sowie Probleme mit Mitarbeiterin für seine schlechten<br />

Leistungen verantwortlich macht. Er möchte die Ausbildung nun erneut beginnen, da<br />

diese Probleme gelöst werden konnten. Wegen seiner häufig geringen psychischen<br />

Belastbarkeit möchte Herr M. die Umschulung in einem anderen, näher gelegenen<br />

Berufsförderungswerk machen und die Ausbildungsdauer mit Hilfe eines Budgets<br />

von 2 auf 3 Jahre verlängern.<br />

Entwicklung: Trotz intensiver Vermittlungsversuche in persönlichen Gesprächen mit<br />

Vertretern der DRV- Nordbayern wird die Klage von Herrn M. abgelehnt. Ihm werden<br />

statt einer Umschulung einjährige Individualisierungs- Maßnahmen angeboten.<br />

Ein Antrag auf ein persönliches Budget wurde danach nicht weiterverfolgt.<br />

b. Anträge auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

1. ANTRAG: HERR G.<br />

Erstkontakt: 11.02.08<br />

Ausgangssituation:<br />

Herr G. ist 43 Jahre alt. Er leidet seit vielen Jahren unter einer psychischen<br />

Erkrankung. Herr G. lebt seit 12 Jahren in einem Wohnheim für psychisch kranke<br />

Menschen in Neumarkt. Zuletzt wohnt Herr G in einer Außenwohngruppe <strong>des</strong><br />

Wohnheims.<br />

Herr G. möchte gerne aus dem Wohnheim ausziehen,<br />

Im Dachgeschoss <strong>des</strong> Wohnheimes wird eine separate Wohnung frei, die Herr G.<br />

mieten könnte. Herr G. möchte sich von Mitarbeitern <strong>des</strong> Wohnheims vor allem an<br />

Abenden und Wochenenden und nach Bedarf weiter betreuen lassen und sich nach<br />

Bedarf in Gruppenangebote <strong>des</strong> Wohnheims einkaufen.<br />

Er möchte diese Leistungen als persönliches Budget beantragen.<br />

Leistungsträger: Bezirk Niederbayern<br />

Maßnahmen:<br />

10 Telefonate ( Bezirk Niederbayern, Bezirk Oberpfalz, Bezirk Mittelfranken, Herr G.,<br />

Wohnheim, SPDI, gesetzliche Betreuerin)<br />

3 Schreiben an den Bezirk Niederbayern , 2 Fallkonferenzen im Wohnheim (mit<br />

Herrn G. gesetzlicher Betreuerin, 3 Vertreter <strong>des</strong> Wohnheimes, Leiterin <strong>des</strong> SPDI,<br />

Frau Riedl)<br />

22


Dauer vom Antrag bis zur Bewilligung: 5 ½ Monate<br />

Ergebnisse:<br />

1. Budgetkonferenz im Bezirk Niederbayern in Landshut am 31.07.08<br />

Teilnehmer: 3 Bezirksvertreter, Leiterin <strong>des</strong> Wohnheimes , Herr G. Frau G als<br />

gesetzliche Vertreterin, Frau Riedl<br />

Herrn G. wird ab 1.10.2008 ein <strong>Persönliches</strong> Budget in Höhe von 1.145 € gewährt.<br />

Das Budget wird verwendet für:<br />

• Einzelgespräche mit Wohnheimmitarbeitern<br />

• Mithilfe bei der Erstellung <strong>des</strong> Speiseplans<br />

• Assistenz zu preisbewusstem Einkauf<br />

• Überprüfung und Unterstützung bei Ordnung und Sauberkeit der Wohnung.<br />

• Teilnahme an Gruppenangeboten <strong>des</strong> Wohnheimes<br />

( Männergruppe, Tanztee, Ausflüge, Sinnes- Erfahrung, Rückengymnastik<br />

sowie 2x wöchentlich Telnahme an der Arbeitstherapie <strong>des</strong> Wohnheims.)<br />

2. Budgetkonferenz im Bezirk Niederbayern in Landshut am 17.03.09<br />

Teilnehmer: gleiche Besetzung<br />

Das Budget wird in gleicher Höhe (1145 €) für ein weiters Jahr verlängert.<br />

2. ANTRAG: HERR B.<br />

Erstkontakt: 16.06.08<br />

Ausgangssituation:<br />

Herr B. ist 40 Jahre alt. Er leidet unter einer Psychose und einer mittelschweren<br />

Intelligenzminderung. Herr B. kann nicht lesen und schreiben.<br />

Herr B. hat 4 Jahre alleine gelebt. Er wurde von einer gesetzlichen Betreuerin<br />

begleitet, die ihn weit über das normale Maß hinaus betreute. Nach Beendigung <strong>des</strong><br />

Betreuungsverhältnisses kommt Herr B. nach einer schweren Krise in verschiedene<br />

psychiatrische Fachkliniken. Zur Stabilisierung und Feststellung <strong>des</strong> Hilfebedarfs wird<br />

Herr B. nach seiner Entlassung in ein Wohnheim für psychisch kranke Menschen<br />

untergebracht.<br />

Herr B. will in seine eigene Wohnung zurückkehren. Er möchte sich Hilfe bei der<br />

Einteilung der Medikamente, <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>, bei der Führung <strong>des</strong> Haushaltes durch<br />

Betreuer <strong>des</strong> Wohnheims einkaufen. Außerdem möchte er an verschiedenen<br />

Gruppenangeboten <strong>des</strong> Wohnheims teilnehmen.<br />

Das Wohnheim bietet ihm außerdem ein Krisenbett und Krisengespräche an<br />

Herr B. möchte diese Hilfen als <strong>Persönliches</strong> Budget beantragen.<br />

Er braucht die Unterstützung zum 01.07.08<br />

Leistungsträger: Bezirk Oberpfalz<br />

Maßnahmen:<br />

8 Telefonate ( gesetzliche Betreuerin, Bezirk Oberpfalz, OBA, Sozialpsychiatrischer<br />

Dienst, Wohnheim)<br />

23


4 Einzelgespräche<br />

2 Fallkonferenzen mit 4-7 Personen<br />

1 Schreiben an den Bezirk Oberpfalz<br />

Dauer vom Antrag bis zur Bewilligung: 14 Tage<br />

Ergebnisse:<br />

Wegen der terminlichen Dringlichkeit wird die beantragte Hilfe im Einverständnis mit<br />

allen Beteiligten zum 01.07.08 in Absprache mit dem Bezirk Oberpfalz nicht als<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget sondern in Form einer Einzelfallentscheidung als betreutes<br />

Einzelwohnen in einem Wohnheim für Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />

gewährt.<br />

Herr B. wechselte nach einigen Wochen die Einrichtung .Er wird inzwischen vom<br />

Betreuten Wohnen einer anderen Einrichtung in gleichem Rahmen betreut.<br />

3. Antrag: HERR C.<br />

Erstkontakt: 25.11.08<br />

Ausgangssituation:<br />

Herr C ist 43 Jahre alt. Herr C leidet unter einer psychischen Erkrankung und einer<br />

Suchproblematik. Herr C. hat von der DRV Bund in Berlin eine Bewilligung für eine<br />

medizinische Rehabilitations-Maßnahme in der Saaletal- Klinik bekommen.<br />

Er war bereits 2x in dieser Klinik zur Behandlung seiner Abhängigkeitserkrankungen.<br />

Diesmal stehen für ihn weniger Probleme mit seiner Abhängigkeitserkrankung<br />

sondern vielmehr seine psychischen Probleme im Vordergrund.<br />

Herr C. hält die zugewiesene Klinik von den Inhalten der Therapie für seine<br />

derzeitigen Probleme als nicht geeignet.<br />

Er möchte lieber in die Fachklinik Furth im Wald gehen. Diese Klinik ist nicht<br />

Vertragsklinik der DRV- Bund.<br />

Herr C. möchte sich über ein <strong>Persönliches</strong> Budget in die Fachklinik Furth im Wald<br />

einkaufen.<br />

Herr C. wird vom Berufsförderungswerk betreut<br />

Leistungsträger: Deutsche Rentenversicherung Bund / Berlin<br />

Maßnahmen:<br />

Fallbesprechung mit Herrn C und der Betreuerin <strong>des</strong> BFW.<br />

Widerspruch gegen den Bescheid der DRV-Bund und Budgetantrag mit Herrn C.<br />

formuliert.<br />

Mehrere Telefonate mit Herrn C. und der Betreuerin im Berufsförderungswerk..<br />

Dauer vom Antrag bis zur Bewilligung: 3 Monate<br />

24


Ergebnisse:<br />

Der Antrag auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget für Herrn C. sowie der Widerspruch wurden<br />

von der DRV- Bund in Berlin abgelehnt.<br />

Herr C. hat das Ergebnis akzeptiert. Eine Klage wurde nicht in Erwägung gezogen.<br />

4. Antrag: FRAU G.<br />

Erstkontakt: 04.03.2009<br />

Ausgangssituation:<br />

Frau C. ist 59 Jahre alt. Sie leidet an einer fortschreitenden Muskeldystrophie und<br />

einer Osteoporose.<br />

Frau C. bewohnt alleine eine behindertengerechte Wohnung in Neumarkt. Nach<br />

einer Verletzung in der Wohnung wurde Frau C. vorübergehend nach einem<br />

Klinikaufenthalt in einem Pflegeheim untergebracht.<br />

Die Rückkehr in die eigene Wohnung war nur durch eine intensive Betreuung durch<br />

einen ambulanten Pflegedienst und Essen auf Rädern möglich.<br />

Finanziert wird die Versorgung durch die Pflegeversicherung und<br />

Grundsicherungsleistungen.<br />

Frau G. kann ohne Hilfe und ohne einen Fahrdienst ihre Wohnung nicht verlassen.<br />

Sie möchte hierfür ein <strong>Persönliches</strong> Budget beantragen.<br />

Leistungsträger: Bezirk Oberpfalz<br />

Maßnahmen<br />

2 Besprechungen mit der gesetzlichen Betreuerin und Frau G.<br />

Mehrere Telefonate mit der Betreuerin, der Grundsicherungsstelle, dem Roten<br />

Kreuz, dem Ambulanten Betreuungsdienst und mit dem Bezirk Oberpfalz.<br />

Formulierung eines Budgetantrages mit Frau G. und ihrer Betreuerin.<br />

Dauer vom Antrag bis zur Bewilligung: 3 Monate<br />

Ergebnisse:<br />

Budgetkonferenz am 09.06.09 in der Wohnung von Frau G:<br />

Teilnehmer: zwei Vertreter <strong>des</strong> Bezirkes Oberpfalz, Frau G., ihre gesetzliche<br />

Betreuerin und Frau Riedl<br />

Frau G. werden ab 01.07.09 monatlich 300,00€ vorerst für die Dauer von 6 Monaten<br />

als persönliches Budget gewährt.<br />

Das Budget wird verwendet für Fahrten mit dem Behinderten-Taxi oder einem<br />

Behinderten- Fahrdienst, Assistenz durch eine Begleitperson sowie die Teilnahme an<br />

einer Ausflugsfahrt pro Monat.<br />

5. Antrag: FRAU S.<br />

Erstkontakt: 12.03.09<br />

Ausgangssituation:<br />

Frau S. ist 41 Jahre alt. Nach einem Schlaganfall ist sie halbseitig gelähmt.<br />

25


Sie bezieht eine befristete Erwerbsminderungs-Rente , die nur geringfügig über dem<br />

Sozialhilfesatz liegt. Frau S. kann sich mühsam mit Krücken fortbewegen.<br />

Frau S. bewohnt eine eigne Wohnung, die der Mutter gehört. Sie befindet sich in<br />

einem kleinen Vorort von Neumarkt,<br />

Die Bushaltestelle ist ca. 5 Minuten zu Fuß entfernt. Frau S. kann ohne Hilfe die<br />

Bushaltestelle nicht erreichen. Sie kann die Wohnung nur mit einem Taxi oder einem<br />

Fahrdienst verlassen. Assistenzleistungen bracht sie dazu nicht.<br />

Frau S. möchte einen Antrag auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget stellen für Fahrtkosten um<br />

am öffentlichen Leben teilnehmen zu können.<br />

Leistungsträger: Bezirk Oberpfalz<br />

Maßnahmen:<br />

Mehrere Gespräche mit Frau S., dem Roten Kreuz und dem Ambulanten<br />

Betreuungsdienst,<br />

gemeinsame Formulierung eines Budget-Antrages an den Bezirk Oberpfalz.<br />

Mehrere Telefonate mit verschiedenen Vertretern <strong>des</strong> Bezirkes Oberpfalz<br />

Dauer vom Antrag bis zur Bewilligung: 6 Wochen<br />

Ergebnisse:<br />

Frau S. werden nach mehreren Telefonaten vorerst 8 Fahrten mit einem<br />

Behinderten-Fahrdienst in Form von Gutscheinen bewilligt. Nach weitern<br />

Verhandlungen erhält Frau S. nun 80,00 € pro Monat in Form von Geldleistungen für<br />

Taxi Fahrten und Behinderten-Fahrdienst. Die Hilfe wurde nach Absprache mit dem<br />

Bezirk als Einzelfall- Leistung und nicht als Budget gewährt.<br />

6. Antrag: HERR H:<br />

Erstkontakt: 30.07.2009<br />

Ausgangssituation:<br />

Herr H. ist 44 Jahre alt. Er leidet unter einer psychischen Erkrankung, die sich u.a.<br />

durch Angstzustände äußert.<br />

Herr H. lebt seit 4 Jahren im Wohnheim für Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />

in Neumarkt, zuletzt in einer Außenwohngruppe.<br />

Er möchte das Wohnheimverlassen und hat nun zum Oktober 09 eine eigene<br />

Wohnung in Neumarkt gefunden. Herr H. hat die Aufnahme in die Werkstatt für<br />

behinderte Menschen beantragt, und ist derzeit probeweise dort beschäftigt.<br />

Herr H. möchte sich von Mitarbeitern <strong>des</strong> Wohnheims weiter betreuen lassen und<br />

sich in Gruppenangebote <strong>des</strong> Wohnheimes wie „Sportstunden“, und die<br />

„Männerrunde“, einkaufen. Er wünscht sich 14 tägige Gespräche mit der Psychologin<br />

<strong>des</strong> Wohnheims und die Begleitung durch den Ergotherapeuten der Einrichtung. in<br />

Form von 1-2 Kontakten pro Woche.<br />

Leistungsträger: Bezirk Mittelfranken<br />

26


Maßnahmen:<br />

Zwei Beratungsgespräche mit Herrn H. ,Telefonate und e- mail- Kontakte mit dem<br />

gesetzlichen Betreuer, dem Bezirk Mittelfranken, den Mitarbeitern <strong>des</strong> Wohnheimes.<br />

Formulierung <strong>des</strong> Antrages auf ein persönliches Budget mit Herrn H.<br />

Der Antrag wurde am 13.08.09 mit entsprechenden Unterlagen an den Bezirk<br />

Mittelfranken geschickt.<br />

Dauer vom Antrag bis zur Bewilligung: das Antragsverfahren läuft noch.<br />

Ergebnisse:<br />

Die Bezirks- Vertreter haben sich bereits schriftlich positiv zu dem Budget Antrag<br />

geäußert .Bei Vorliegen <strong>des</strong> Mietvertrages von Herrn H. wird vom Bezirk<br />

Mittelfranken eine, bereits angekündigte, Budgetkonferenz organisiert.<br />

Wir rechnen mit einem positiven Bescheid für das Budget. Mittelfranken war<br />

Modellregion für das Persönliche Budget und hat in der Bearbeitung von Budget-<br />

Anträgen viel Erfahrung.<br />

c. Fazit – viel Entwicklungsarbeit<br />

Insgesamt wurden während der Projekt –Laufzeit sechs Anträge auf ein persönliches<br />

Budget im Landkreis Neumarkt mit Hilfe der <strong>Informationsstelle</strong> gestellt.<br />

Leistungsträger waren 3 verschiedene Bezirke und die DRV- Bund.<br />

2 Anträge wurden als Budget bewilligt. Bei 2 Anträgen wurde die beantragte Leistung<br />

als Sachleistung genehmigt.<br />

1 Antrag wurde abgelehnt.<br />

1 Antrag befindet sich noch in der Bearbeitung, wird aber voraussichtlich als Budget<br />

genehmigt.<br />

Beim Umgang mit allen Beteiligten war für die Koordinatorin häufig spürbar, dass bei<br />

Anträgen auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget Neuland betreten wird. In den Verwaltungen<br />

gibt es häufig noch keine geregelten internen Abläufe. Dies führt zu langen<br />

Bearbeitungszeiten.<br />

Bei der DRV Bund erscheint der Umgang mit Anträgen auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

besonders schwierig. Eine Ablehnung ist möglicherweise ein einfacher Weg für die<br />

Verwaltung, die Auseinandersetzung mit den persönlichen Anliegen der Betroffenen<br />

zu vermeiden.<br />

Für den Bezirk Oberpfalz ist die schnelle Bearbeitung hervorzuheben. Dies geschah<br />

teilweise mittels Umwidmung <strong>des</strong> Antrags vom Persönlichen Budget zur Einzelfall-<br />

Bewilligung von Eingliederungshilfe. Das Ziel der Betroffenen konnte so erreicht<br />

werden. Der Ablauf gestaltete sich für die Verwaltung einfacher. Trotzdem kann hier<br />

der Antrag auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget als Mittel angesehen werden eine den<br />

Bedürfnissen der Betroffenen angemessene Lösung zu erreichen.<br />

Auch in dieser indirekten Weise hat in solchen Fällen die Möglichkeit <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets zu einer Flexibilisierung der Leistungsgewährung beigetragen.<br />

27


In denjenigen Fällen, in denen ein <strong>Persönliches</strong> Budget bewilligt wurde, konnten<br />

Wege beschritten werden, die bisher als nicht möglich erschienen. In der Regel<br />

wurden dadurch einerseits Kosten gespart – z. B. für die sonst fortgesetzte Heim-<br />

Unterbringung – und zusätzlich eine zufrieden stellende Lösung für die Bedürfnisse<br />

der Betroffenen gefunden.<br />

6. Hemmschwellen / Probleme bei der Beantragung/<br />

Lösungsversuche<br />

a . Hemmschwellen bei Klienten/ Budgetnehmern<br />

Fehlende Beratung: Die Möglichkeit der Antragstellung eines Persönlichen Budgets<br />

ist zu wenig bekannt. Die Klienten werden bei Leistungsträgern, in allgemeinen<br />

Beratungsstellen /Betreuungsstellen oder den sie begleitenden Einrichtungen nur<br />

selten auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht. Es werden nur in wenigen Fällen<br />

Impulse zu einer Antragsstellung gegeben.<br />

Fehlende Kenntnisse: Die Betroffenen, die von dieser Leistungsform schon etwas<br />

gehört haben, wissen nicht, wo sie ein <strong>Persönliches</strong> Budget beantragen können und<br />

welche Voraussetzungen dafür vorliegen müssen. Ihnen sind, wenn überhaupt, die<br />

bereits für sie zur Verfügung stehenden Angebote an Hilfen <strong>des</strong> Landkreises<br />

bekannt. Die Möglichkeit, über ein Budget einzelne Leistungs- Elemente neu<br />

zusammenstellen zu können, kennen Sie in keinem Fall.<br />

Fehlende Begleitung Bei einer Beantragung sind die Antragsteller oft alleine<br />

überfordert mit Klärung von Zuständigkeiten, Zusammenstellen und Besorgen von<br />

entsprechenden Unterlagen und Stellungnahmen, mit der Formulierung ihrer<br />

genauen Wünsche bei der Ausgestaltung ihres Budgets und mit dem Verhandeln mit<br />

Anbietern und Leistungsträgern.<br />

Psychische Belastungen: Gerade für Menschen mit psychischen Erkrankungen sind<br />

mit einem Budget- Antrag viele Ängste und Belastungssituationen verbunden.<br />

Die Entscheidungen ziehen sich oft monatelang hin, in denen der Antragsteller mit<br />

seiner ungeklärten Lebenssituation alleine ist. Die mit der Bearbeitung verbundenen<br />

Besprechungen und die Budgetkonferenz stellen eine Belastung dar.<br />

Oft sind mit der Antragstellung Ängste verbunden, ob die Hilfe dann auch passend<br />

ist und die gleiche Qualität beinhaltet. Hinzu kommen die Bedenken, ob man mit der<br />

Verwaltung eines Budgets vielleicht überfordert sein könnte<br />

28


. Hemmschwellen bei Leistungsanbietern<br />

Skeptische Grundhaltung<br />

Bei vielen Einrichtungen gibt es eine skeptische Grundhaltung gegenüber dem<br />

Persönlichen Budget. Es besteht häufig die Angst, das Persönliche Budget könne<br />

ein Instrument der Leistungsträger sein, um Ausgaben und damit auch die Qualität<br />

der Angebote zu reduzieren.<br />

Das Persönliche Budget fordert ein Umdenken der Einrichtungen. Ihre Angebote<br />

müssen teilweise verpreislicht und mit Angeboten anderer Einrichtungen vernetzt<br />

werden. Personal soll auf Abruf für Budgetnehmer zur Verfügung stehen.<br />

Es bestehen Ängste, das persönliche Budget könne einen größeren Wettbewerb und<br />

eine Vermischung der Angebots- Strukturen zum Vorteil einzelner Einrichtungen<br />

auslösen.<br />

Unsicherheit<br />

Es gibt für Einrichtungen und Betreuungspersonen keine klaren Informationen,<br />

wie und wo ein persönliches Budget beantragt, erhoben und bemessen wird. Auch<br />

das Verfahren der Überprüfung ist unklar. Erst eine Sicherheit in der<br />

Verfahrensstruktur macht ein aktives Zugehen auf Klienten mit diesem Angebot<br />

denkbar.<br />

Zu wenig Informationen über flexible Angebote<br />

Zu wenig flexible Angebote im Bereich Arbeit auf dem freien Arbeitsmarkt für<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

Große Unklarheiten im Bereich persönliche Budgets und WfbM- Leistungen<br />

Hoher Zeitaufwand/ mangelnde Vergütung<br />

Eine Vorbereitung eines Budgetantrages beinhaltet einen hohen zeitlichen Aufwand.<br />

Gerade für gesetzliche Betreuer stellt die mangelnde Vergütung der<br />

Antragsvorbereitung und der nachfolgenden Assistenz bei der Ausgestaltung und<br />

Verwaltung <strong>des</strong> Budgets ein großes Hindernis dar um mit Klienten aktiv Persönliche<br />

Budgets zu planen, zu beantragen und zu begleiten.<br />

c. Hemmschwellen bei Leistungsträgern<br />

Großer Zeitaufwand.<br />

Budget-Anträge werden häufig völlig unqualifiziert gestellt. Teilweise ist nicht einmal<br />

geklärt, ob überhaupt eine Anspruchsvoraussetzung auf Leistungen beim jeweiligen<br />

Träger vorliegt Die Klärung dieser Voraussetzungen, die Anforderung der<br />

erforderlichen Unterlagen und die Anstimmung der jeweiligen Zuständigkeiten<br />

erfordern einen höheren Zeitaufwand bei der Bearbeitung.<br />

Budget- Anträge stellen in jedem Fall „Sonderlösungen“ dar, die aus den normalen<br />

Verwaltungsverfahren herausfallen, manchmal gleichzeitig verschiedene Abteilungen<br />

eines Leistungsträgers tangieren und zusätzliche Absprachen erforderlich machen.<br />

Zur Durchführung <strong>des</strong> Verwaltungsverfahrens gibt es häufig noch keine internen<br />

Richtlinien, geschweige den Verwaltungsroutinen.<br />

29


Die Durchführung von Budgetkonferenzen erfordert mehr Personal bzw. mehr<br />

zeitliche Kapazitäten da die Konferenzen z.B. bei Schwerbehinderten teilweise vor<br />

Ort durchgeführt werden müssen.<br />

Den Leistungsträgern steht hierfür aber nicht mehr Personal zur Verfügung.<br />

Unsicherheit über die Qualität der beantragten Hilfen<br />

Die Qualität der beantragten Hilfen kann oft von den Leistungsträgern bei der<br />

Antragstellung nicht überprüft werden.<br />

Es fehlen häufig die Detail- Kenntnisse über die Angebots- Varianten der<br />

Einrichtungen und Anbieter und die Vernetzungsmöglichkeiten der Angebote vor Ort.<br />

und die entsprechenden Preise.<br />

Unsicherheit im Ungang mit der Leistungsform <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

Durch die bei den meisten Leistungsträgern noch geringen / fehlenden<br />

Antragstellungen fehlt die Sicherheit im Umgang mit der Bearbeitung von<br />

Budgetanträgen.<br />

d. LÖSUNGSVERSUCHE:<br />

In Zusammenarbeit mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst, der OBA ( Offene Soziale<br />

Dienste für Menschen mit Behinderungen) , den Suchtberatungsstellen und dem<br />

Vorstand der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft wurde ein gemeinsames<br />

Verfahren entwickelt zur Beantragung Persönlicher Budgets im Landkreis Neumarkt.<br />

Dieses Verfahren ist als Angebot an Personen gedacht, die ein <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

beantragen und dabei die Unterstützung der <strong>Informationsstelle</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

in Anspruch nehmen wollen.<br />

Das Verfahren soll Menschen mit Behinderungen bei der Beantragung von<br />

persönlichen Budgets Hilfestellungen geben bei der Orientierung über die möglichen<br />

Hilfen, bei der Auswahl bzw. Schaffung der Angebote ,bei der Beantragung <strong>des</strong><br />

Budgets, der Verhandlung mit den Leistungsträgern und der Umsetzung vor Ort.<br />

Es soll insbesondere auch zur Qualitätssicherung der Angebote im Landkreis dienen.<br />

Das Angebot ist kostenlos.<br />

Verfahren der Beantragung Persönlicher Budgets im Landkreis Neumarkt<br />

• Wird eine Anfrage nach einem Persönlichen Budget an die<br />

<strong>Informationsstelle</strong> gestellt, wird dort abgeklärt welcher Leistungsträger<br />

zuständig ist und ob die Anspruchsvoraussetzungen für einen<br />

Budgetantrag überhaupt vorliegen.<br />

• Wenn ja, wird je nach Behinderung <strong>des</strong> Anfragenden eine neutrale<br />

Beratung über die in Frage kommenden Hilfsangebote gemeinsam mit<br />

dem Sozialpsychiatrischen Dienst, einer Einrichtung der OBA oder den<br />

Suchtberatungsstellen angeboten.<br />

30


An dem Gespräch nehmen außer dem Klienten ein Vertreter der<br />

<strong>Informationsstelle</strong> PB und der gesetzliche Betreuer/in teil.<br />

Ziel ist die neutrale Feststellung <strong>des</strong> Hilfebedarfs.<br />

Anschließend wird der Antrag mit Hilfe der <strong>Informationsstelle</strong> formuliert<br />

und mit begleitenden Stellungnahmen, Preisangeboten etc. an den<br />

jeweiligen Leistungsträger geschickt.<br />

• Sollten sich bei der Überprüfung <strong>des</strong> Hilfebedarfs weitere Unklarheiten<br />

ergeben, wird von der <strong>Informationsstelle</strong> zusätzlich eine Fallkonferenz<br />

mit allen Anbietern und Stellen organisiert, die mit dem Klienten bereits<br />

zu tun hatten.<br />

Ziel dieser Fallkonferenz ist die differenzierte Hilfebedarfsabklärung, eine<br />

Entwicklung von gemeinsamen Hilfsangeboten und eine Festelegung<br />

welche Einrichtung oder Person welche Angebote in welchem Umfang<br />

übernehmen kann.<br />

• So vorbereitet wird der Antrag mit den entsprechenden Unterlagen an<br />

den zuständigen Leistungsträger weitergereicht.<br />

In einer anschließenden Budget-Konferenz kann dann über die<br />

beantragte Leistung und die Bedingungen verhandelt werden.<br />

Eine skizzierte Darstellung <strong>des</strong> Verfahrens ist dem Bericht als Anlage bei.<br />

7. Projektbeirat<br />

Zur Begleitung <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> wurde ein Projektbeirat gebildet. Die erfolgte auf<br />

freiwilliger Basis und auf eigenen Wunsch der mitarbeitenden Einrichtungen und<br />

Stellen.<br />

Ziel der Mitglieder <strong>des</strong> Budgetbeirats war es, die Koordinatorin in ihrer<br />

Vorgehensweise bei der Projektplanung zu beraten, zu unterstützen und vernetzend<br />

tätig zu werden. Ein Beiratssitz wurde für den Vertreter <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums,<br />

Herrn Hamacher- Heinemann vorgesehen.<br />

Mitglieder <strong>des</strong> Projektbeirats:<br />

• Herr M. Becker, Projektberater, Aktion Psychisch Kranke, Bonn<br />

• Sr. Hildegard Hilkmann, Leiterin Regens- Wagner Lauterhofen<br />

• Herr A.Witte, Leiter Regens- Wagner Holnstein<br />

• Herr H.Müller , stellvertretender Leiter der AOK Neumarkt<br />

• Herr N.Römer, Gesundheitsamt Neumarkt, Geschäftsführer PSAG<br />

• Herr Dr. G.Pfohl, Sozialreferent der Stadt Neumarkt<br />

• Herr K. Zimmermann, BRK Kreisverband Neumarkt, Kreisarge Wohlfahrt<br />

• Frau A. Drefs, Leiterin Sozialpsychiatrischer Dienst und Tageszentrum<br />

Vorsitzende der PSAG Neumarkt<br />

• Frau U. Herrmann, Leiterin <strong>des</strong> Sozialamtes der Stadt Neumarkt<br />

• Herr H. Bernreiter, Leiter der Brücke e.V. (gesetzliche Betreuungen und<br />

betreutes Einzelwohnen)<br />

• Frau B. Stewart, Leiterin Dr. Loew Soziale Dienste<br />

31


• Frau H. Riedl, Gemeindepsychiatrischer Verbund und Koordinatorin der<br />

<strong>Informationsstelle</strong> persönliches Budget<br />

Termine und Inhalte der Beiratssitzungen:<br />

Die Sitzungen fanden jeweils von 9:00 bis 11:00 Uhr im Besprechungsraum <strong>des</strong><br />

Landratsamtes Neumarkt statt.<br />

1. Beiratssitzung : 24. Juli 2008<br />

Zusätzliche Gäste:<br />

• Herr R.Hamacher -Heinemann<br />

Vertreter <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums für Arbeit und Soziales<br />

Inhalte:<br />

-Stand <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> aus der Sicht <strong>des</strong> BMAS<br />

-Bericht der Projektfachkraft über den bisherigen Verlauf<br />

-Diskussion und weitere Gestaltung <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong><br />

Ergebnisse: Um Beantragungen von Budgets in Zukunft für die Betroffenen zu<br />

erleichtern, sollen mit den Leistungsträgern neue Wege der Beantragung in<br />

Neumarkt entwickelt werden.<br />

2. Beiratssitzung :11.Dezember 2008<br />

Zusätzliche Gäste:<br />

• Vertreter <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministerium für Arbeit und Soziales (s.o.)<br />

• Vertreter <strong>des</strong> Bezirks Oberfalz<br />

• Leiter der DRV Bayern Süd<br />

• Reha- Berater der DRV Bayern Süd<br />

• Leiter <strong>des</strong> Reha- Bereiches der DRV Bund Bereich Bayern<br />

• Leiterin der DRV Bund Bereich Regensburg<br />

• Leiterin der Agentur für Arbeit Regensburg<br />

• Reha- Berater der Agentur für Arbeit<br />

Inhalte:<br />

-Stand <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> und damit verbundene Fragen und Probleme<br />

-Entwicklung von modellhaften Wegen zur Beantragung Persönlicher Budgets im<br />

Landkreis Neumarkt<br />

-Diskussion der weiteren Gestaltung <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong><br />

Ergebnisse: Das von Frau Riedl und der PSAG entwickelte Verfahren zur<br />

Beantragung von Persönlichen Budgets wurde vorgestellt. Es soll zur<br />

Qualitätssicherung bei der Gestaltung persönlicher Budgets im Landkreis dienen.<br />

Von den Leistungsträgern wird das Konzept für gut befunden. Eine qualifizierte<br />

Abklärung der Anspruchsvoraussetzungen und <strong>des</strong> Hilfebedarfs vor Ort in Form <strong>des</strong><br />

vorgestellten Modells werden sehr befürwortet. Es wird eine zielorientierte<br />

Bearbeitung erleichtern. Eine enge Zusammenarbeit mit der <strong>Informationsstelle</strong> wird<br />

gewünscht.<br />

32


3. Beiratssitzung :14.Mai 2009<br />

Zusätzliche Gäste:<br />

• Reha- Berater der Agentur für Arbeit Regensburg<br />

• Leiterin <strong>des</strong> Integrations-Fachdienstes Oberpfalz, Regensburg<br />

• Leiter <strong>des</strong> Reha- Bereiches Bayern der DRV-Bund<br />

Inhalte:<br />

-Vortrag von Herrn Manfred Becker : <strong>Persönliches</strong> Budget und Arbeit<br />

- Aktueller Stand Budget Projekt<br />

-Diskussion mit Leistungsträgen<br />

-Anmerkungen zum <strong>Abschlussbericht</strong><br />

Ergebnisse:<br />

Es besteht besonderer Entwicklungsbedarf im Bereich Arbeit und berufliche Reha.<br />

Auch in Neumarkt gibt es nur Anfragen, keine Anträge auf Persönliche Budgets im<br />

Bereich Arbeit. Die Persönlichen Budgets betreffen meist den Bereich Wohnen und<br />

Selbstsorge.<br />

Es gibt einen großen Bedarf an Beratung und Unterstützung. Deshalb ist nach<br />

Beendigung der Modellphase in Neumarkt die Entwicklung einer nachhaltigen<br />

Lösung wichtig, um die gewonnenen Erfahrungen weiterhin den Bürgern der Region<br />

zugänglich zu machen.<br />

8. Zukünftige Perspektiven<br />

Der große Bedarf an unabhängiger Beratung und Unterstützung für Betroffene,<br />

Leistungsanbieter und Leistungsträger hat sich auch im Rahmen dieses<br />

Modellprojektes deutlich gezeigt.<br />

Notwendig wäre eine bun<strong>des</strong>einheitliche Förder-Regelung um den individuellen<br />

Bedarf an unabhängiger Beratung und Unterstützung für Antragsteller zum<br />

Persönlichen Budget sicherzustellen. Eine solche Regelung ist leider nicht in Sicht.<br />

Für Neumarkt und die anderen Landkreise der Oberpfalz hat sich das Angebot der<br />

<strong>Informationsstelle</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget als gut und wichtig erwiesen. Der Landkreis<br />

wird dieses Angebot aber keinesfalls im bisherigen Umfang selbst weiter tragen<br />

können. Die Sozialverwaltung überlegt aber, ob sie einen Teil der Tätigkeit weiter<br />

finanzieren kann. Ebenso wird eine gemeinsame Finanzierung mit anderen<br />

Landkreisen der Oberpfalz geprüft.<br />

Aus der Sicht <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong> ist auch eine Finanzierung aus Mitteln <strong>des</strong> Bezirkes zu<br />

erwägen. Der Bezirk sollte ein Interesse an einer entsprechenden<br />

Öffentlichkeitsarbeit einerseits und an einer qualifizierten Beratung und<br />

Unterstützung Betroffener im Einzelfall haben.<br />

Besonders günstig gestaltet sich in Neumarkt die Situation dadurch, dass die<br />

Koordinatorin bereits in Teilzeit für den Gemeindepsychiatrischen Verbund ein<br />

vernetzen<strong>des</strong> Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen bereitstellt.<br />

33


9. Danksagung<br />

Der Dank der Projektmitarbeitenden gilt allen, die das Projekt mit aufgebaut, und<br />

durch Ihre aktive Mitarbeit Frau Riedl beraten und ermutigt haben.<br />

Besonderer Dank gilt Herrn Landrat Löhner, Frau Herrmann und den Fachleuten der<br />

Kreisverwaltung, die das Projekt durch Rat und Tat sehr unterstützt haben. Sei es<br />

durch die anteilige Finanzierung <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong>, durch persönliche Ermutigung oder<br />

durch das Stellen von Räumen und Getränken.<br />

Ebenso ist dem Bun<strong>des</strong>ministerium für Arbeit und Soziales zu danken. Neben der<br />

unbürokratischen Projektdurchführung hat Herr Hamacher-Heinemann als Vertreter<br />

<strong>des</strong> BMAS das Projekt von der Antragstellung an fachlich kompetent beraten und<br />

engagiert unterstützt.<br />

Neumarkt ,den 20.08.2009 Heike Riedl<br />

Projektkoordinatorin der<br />

<strong>Informationsstelle</strong><br />

<strong>Persönliches</strong> Budget<br />

34


10. Anlagen<br />

1. Verfahren zur Beantragung Persönlicher Budgets Landkreis Neumarkt……36<br />

2. Foto <strong>des</strong> Türschil<strong>des</strong> am Gesundheitsamt……………………………………..37<br />

3. Presse Artikel zum Start <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong>…………………………………………38<br />

4. Startschreiben zur Eröffnung der <strong>Informationsstelle</strong>…………………………..40<br />

5. Online Auftritt:……………………………………………………………………..41<br />

6. Flyer/ Visitenkarte…………………………………………………………………44<br />

7. Bogen zur Anfrage von Persönlichen Budgets………………………………….46<br />

8.Fragebogen zum Start <strong>des</strong> <strong>Projektes</strong>……………………………………………..48<br />

9. Fragebogen Datenbank Kompetenzzentrum…………………………………….49<br />

.<br />

35

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