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Abschlussbericht des BMAS (PDF, 838 KB, Datei ist - Persönliches ...

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Förderprogramm zur Struktur-<br />

verstärkung und Verbreitung von<br />

Persönlichen Budgets<br />

Bericht über Entstehung, Ablauf und Ergebnisse<br />

Jetzt entscheide<br />

ich selbst!<br />

Bonn/Berlin, Referat Va 3<br />

im Juli 2012 Rolf Hamacher-Heinemann


- 3 -<br />

Inhalt Seite<br />

Einleitung 9<br />

1 Entstehung <strong>des</strong> Bedarfs für ein Förderprogramm zum 11<br />

Persönlichen Budget<br />

2 Programmbeschreibung (wie veröffentlicht) 15<br />

2.1 Was <strong>ist</strong> Grundlage <strong>des</strong> Programms 15<br />

(Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage)?<br />

2.2 Welche Ziele werden mit dem Programm verfolgt? 16<br />

2.3 Welche Inhalte sind Schwerpunkte <strong>des</strong> Programms 17<br />

(Fördergegenstand)?<br />

2.4 Was <strong>ist</strong> bei Projekten <strong>des</strong> Programms zu beachten? 17<br />

2.5 Wer kann Anträge auf Förderung stellen 18<br />

(Zuwendungsempfänger)?<br />

2.6 Zuwendungszeitraum 18<br />

2.7 Antragstellung 18<br />

2.8 Zuwendungsvoraussetzungen, Antragstellung 19<br />

2.9 Welche Bedingungen sind bereits bei dem Projektantrag 20<br />

zu berücksichtigen?<br />

2.10 Barrierefreiheit 21<br />

2.11 Art, Umfang und Höhe der Zuwendung 21<br />

2.12 Welche Logos sind zu verwenden? 24<br />

2.13 Verfahren 25<br />

3 Auswahl der Förderprojekte 27<br />

4 Ergebnisse, Aus- und Bewertung <strong>des</strong> Förderprogramms 31<br />

4.1 Ergebnisse und Bewertung der Einzelprojekte 31<br />

4.1.1 Kurzübersichten zu den 30 Projekten 31<br />

zusammen mit<br />

4.1.2 Projektkurzbeschreibungen-/bewertungen/ 31<br />

<strong>BMAS</strong>-Stellungnahmen<br />

Projekt Nr. 1 Landratsamt Neumarkt in der Oberpfalz 33<br />

„Organisations-, Vermittlungs-, Koordinierungsund<br />

Vernetzungsstelle <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong><br />

Landkreises Neumarkt/Oberpfalz“<br />

Projekt Nr .2 Lebenshilfeeinrichtungen gGmbH Worms 41<br />

„Verfahrensentwicklung und Vernetzung zu<br />

(trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets“<br />

- 4 -


- 4 -<br />

Inhalt Seite<br />

Projekt Nr. 3 Intra gGmbH 49<br />

„KoBaB - Koordinierungsstelle Budgetass<strong>ist</strong>enz<br />

und Beratung insbesondere für Menschen mit<br />

unterschiedlichen Formen von Autismus“<br />

Projekt Nr. 4 Der PARITÄTISCHE Gesamtverband 57<br />

„Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

<strong>des</strong> Paritätischen“<br />

Projekt Nr. 5 In der Gemeinde leben gGmbH 65<br />

„Entwicklung alternativer selbstbestimmter Wohnformen<br />

für Menschen mit Behinderungen mit Hilfe<br />

<strong>des</strong> (trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets“<br />

Projekt Nr. 6 Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben 73<br />

Deutschland e. V.<br />

„Bun<strong>des</strong>weites Beratungstelefon zum Persönlichen<br />

Budget“<br />

Projekt Nr. 7 Bun<strong>des</strong>verband der Berufsbetreuer/-innen e. V. 81<br />

„<strong>Persönliches</strong> Budget - Fortbildung für Betreuer/-innen“<br />

Projekt Nr. 8 Deutsch-Israelischer Verein für Rehabilitation 87<br />

und soziale Eingliederung für behinderte und<br />

von Behinderung bedrohten Menschen Gießen e. V.<br />

„InDiPro - Praxisbegleitung zum Persönlichen Budget<br />

bis hin zur Best-Practice-Dokumentation“<br />

Projekt Nr. 9 Theater Sycorax e. V. 95<br />

„Budgetkultour“<br />

Projekt Nr. 10 Lebenshilfe Lan<strong>des</strong>verband Schleswig-Holstein 101<br />

„Unsere Chance - Das Persönliche Budget“<br />

Projekt Nr. 11 ArGe Rein-ins-Leben e. V. 107<br />

„Budgetpartys - Kontaktaufnahme zu Menschen<br />

mit Psychiatrieerfahrung sowie Einführung in das<br />

Persönliche Budget“<br />

Projekt Nr. 12 DEAFCOM GmbH 111<br />

„Entwicklung und Erprobung von Systematiken, die<br />

hörbehinderten und mehrfachbehinderten Menschen<br />

mit Hörschädigung Zugänge zum Persönlichen Budget<br />

ermöglichen“<br />

Projekt Nr. 13 Lan<strong>des</strong>verband für körper- und mehrfachbehinderte 117<br />

Menschen Schleswig-Holstein e. V.<br />

„Aufklärungskampagne zum Persönlichen Budget<br />

- gezielte Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

unter Mitwirkung der regionalen Servicestellen und<br />

regionalen Verwaltungen“<br />

Projekt Nr. 14 ForseA - Bun<strong>des</strong>weites, verbandsübergreifen<strong>des</strong> 125<br />

Forum selbstbestimmter Ass<strong>ist</strong>enz behinderter<br />

Menschen e. V.<br />

„Schulung für Beraterinnen und Berater zum<br />

Persönlichen Budget“<br />

- 5 -


- 5 -<br />

Inhalt Seite<br />

Projekt Nr. 15 Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben 131<br />

schwerstbehinderter Menschen e. V.<br />

„Fortbildung insbesondere behinderter Berater/-innen<br />

und Unterstützer/-innen zum Budgetass<strong>ist</strong>enten/zur<br />

Budgetass<strong>ist</strong>entin“<br />

Projekt Nr. 16 Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt e. V. 137<br />

„EIGEN!Häuser“<br />

Projekt Nr. 17 Technische Universität Dortmund, Fakultät 145<br />

Rehabilitationswissenschaften, Rehabilitationssoziologie<br />

„<strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix<br />

- Neues Wohnen für Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger<br />

Behinderung zwischen stationärem Setting,<br />

ambulanten Le<strong>ist</strong>ungen und informellen Hilfen<br />

(PerLe 3)“<br />

Projekt Nr. 18 Stadt AG Hilfe für Behinderte e. V. 151<br />

„Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget Dresden:<br />

„Alle für Einen und Einer kann Alles“<br />

Projekt Nr. 19 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. 159<br />

„Komplexe Persönliche Budgets für schwerstverletzte<br />

Menschen ‚ProBudget‘“<br />

Projekt Nr. 20 Transfer GmbH & Co. KG 167<br />

„„Info-Mobil“ zur Bekanntmachung <strong>des</strong><br />

trägerübergreifenden Persönlichen Budgets<br />

insbesondere in der Metropolregion Nürnberg“<br />

Projekt Nr. 21 Josefsheim gGmbH 173<br />

„An die Arbeit - mit Persönlichem Budget“<br />

Projekt Nr. 22 ARINET GmbH 181<br />

„Multiplikatoren-Projekt ‚BudgetMitArbeit‘ zur<br />

Bekanntmachung <strong>des</strong> trägerübergreifenden<br />

Persönlichen Budgets - Schwerpunkt Arbeit -„<br />

Projekt Nr. 23 Wegweiser e. V. 189<br />

„Berufsstart Fo(e)rdern“<br />

Projekt Nr. 24 Gesellschaft für Integration, Sozialforschung 195<br />

und Betriebspädagogik - ISB gGmbH<br />

„Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg in das Arbeitsleben“<br />

Projekt Nr. 25 Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Werkstätten für 201<br />

behinderte Menschen (BAG WfbM) e. V.<br />

„Werkstatt Budget - ein Projekt zur Umsetzung<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Werkstattbeschäftigte -„<br />

Projekt Nr. 26 Verein zur sozialen und beruflichen Integration 209<br />

(VSBI) e. V.<br />

„ARBEIT.SELBST.BESTIMMT.“<br />

- 6 -


- 6 -<br />

Inhalt Seite<br />

Projekt Nr. 27 Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Gemeinsam leben 217<br />

- gemeinsam lernen e. V.<br />

„Projekt zum Aufbau funktionsfähiger Selbsthilfestrukturen<br />

zur Verstärkung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

mit Hilfe von Budget-Genossenschaften“<br />

Projekt Nr. 28 Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft für unterstützte 225<br />

Beschäftigung (BAG UB)<br />

„Förderung von Beratungskompetenzen zum<br />

Persönlichen Budget für berufliche Teilhabe,<br />

Information und Fortbildung für Beratungsstellen<br />

zur Qualitätssteigerung von Budgetberatung“<br />

Projekt Nr. 29 Berufsbildungswerk St. Franziskus 231<br />

„Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

bei der sozialen und beruflichen Inklusion von<br />

Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen anhand<br />

konkreter Beispiele aus der beruflichen Rehabilitation“<br />

Projekt Nr. 30 „Ohne Barrieren“ e. V. 239<br />

„Individuelle und selbstbestimmte Wege in den<br />

Arbeitsmarkt - Ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets für Arbeit -„<br />

4.2 Auswertung <strong>des</strong> Gesamtprogramms 247<br />

4.2.1 Entwicklung der Bewilligungszahlen 247<br />

4.2.2 Positive Erkenntnisse aus dem Förderprogramm 249<br />

4.2.2.1 Zufriedenheit, passgenaue Hilfen 249<br />

4.2.2.2 Selbstbestimmung, Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein 249<br />

4.2.2.3 Personenzentriertere Unterstützung - ggf. auch ohne Wechsel 250<br />

der Le<strong>ist</strong>ungsform -<br />

4.2.3 Erkenntnisse aus dem Förderprogramm, die eine Inanspruch- 250<br />

nahme von Persönlichen Budgets hemmen können<br />

4.2.3.1 Fehlende Kenntnis und Informationen 250<br />

4.2.3.2 Budgetbemessung und „Deckelung“ 252<br />

4.2.3.3 Unterstützung von Betreuungspersonen 252<br />

4.2.3.4 Beratung und Unterstützung beim Antragsverfahren 253<br />

4.2.3.5 Bedenken der Le<strong>ist</strong>ungserbringer 254<br />

4.2.3.6 Unsicherheiten der Le<strong>ist</strong>ungsträger beim Verwaltungsverfahren 254<br />

und der Qualitätskontrolle<br />

4.2.3.7 Fehlende oder nicht ausreichende Angebotsstrukturen 255<br />

4.2.3.8 Pauschale Bedarfsfeststellung 257<br />

4.2.3.9 Komplexle<strong>ist</strong>ung bei Frühförderung 257<br />

4.2.3.10 Trägerübergreifende Persönliche Budgets 258<br />

4.2.3.11 Umsatzsteuerpflicht von Sozialdienstle<strong>ist</strong>ern 259<br />

- 7 -


- 7 -<br />

Inhalt Seite<br />

4.2.4 Fazit 260<br />

5 Zusammenfassung 263<br />

- 8 -


- 8 -<br />

- 9 -


Einleitung<br />

- 9 -<br />

Das Förderprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets sollte<br />

bei der Inanspruchnahme von Persönlichen Budgets Ideen wecken, wie und wo das neue Ins-<br />

trument zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen eingesetzt und<br />

wie sein Bekanntheitsgrad gesteigert werden kann. In den Jahren 2008 bis 2010 wurde das<br />

Persönliche Budget bun<strong>des</strong>weit in 30 Projekten erprobt. Hierfür stellte das Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium<br />

für Arbeit und Soziales (<strong>BMAS</strong>) ein Fördervolumen von 3,5 Mio. Euro zur Verfügung. Der Be-<br />

richt gibt einen Überblick über die durchgeführten Projekte, deren Entstehung und organisatori-<br />

sche sowie haushalterische Rahmenbedingungen.<br />

Er enthält für je<strong>des</strong> einzelne Projekt einen Hinweis, auf welcher Internetseite <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> Be-<br />

richte, Handlungsempfehlungen, Seminarunterlagen, Inhalte von Videoclips etc. publiziert wur-<br />

den und eingesehen werden können.<br />

Eine Kurzfassung der Ergebnisse je<strong>des</strong> einzelnen Projektes und Kurzstellungnahmen sind aber<br />

neben einer Gesamtbewertung <strong>des</strong> Programms mit entsprechenden Hinweisen Gegenstand der<br />

nachfolgenden Ausführungen.<br />

- 10 -


- 10 -<br />

- 11 -


- 11 -<br />

1 Entstehung <strong>des</strong> Bedarfs für das Förderprogramm zur Strukturver-<br />

stärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets<br />

Mit dem Inkrafttreten <strong>des</strong> Neunten Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) zum 1. Juli 2001 wurden<br />

erstmals die Rechtsvorschriften zur Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen in einem<br />

eigenen Gesetzbuch zusammengefasst.<br />

Gemeinsam mit dem Behindertengleichstellungsgesetz vom 27. April 2002 und dem Allgemei-<br />

nen Gleichbehandlungsgesetz vom 14. August 2006 wurde ein grundlegender Wechsel in der<br />

Behindertenpolitik vollzogen. Modernes und bürgernahes Recht für behinderte Menschen<br />

wurde geschaffen. In <strong>des</strong>sen Mittelpunkt stehen nicht mehr behinderte Menschen als Objekte<br />

der reinen Fürsorge, sondern selbstbestimmende, selbstständige und selbstbewusste Men-<br />

schen mit Behinderungen, die ihr Wunsch- und Wahlrecht im Rahmen eines individuellen An-<br />

spruchs auf Rehabilitation und Teilhabe verwirklichen und somit - wie es die UN-Behinderten-<br />

rechtskonvention 1 fordert - mitten in der Gesellschaft stehen, also inklusiv leben.<br />

Besonderer Ausdruck dieses Paradigmenwechsels <strong>ist</strong> das „Persönliche Budget“. Mit dieser<br />

neuen Le<strong>ist</strong>ungsform können behinderte Menschen auf Antrag - anstelle von Dienst- und<br />

Sachle<strong>ist</strong>ungen - eine Geldle<strong>ist</strong>ung oder Gutscheine erhalten, um sich die für die selbstbe-<br />

stimmte Teilhabe erforderlichen Ass<strong>ist</strong>enzle<strong>ist</strong>ungen selbst zu beschaffen. Die Menschen mit<br />

Behinderungen als Experten in eigener Sache können den „Einkauf“ von Le<strong>ist</strong>ungen eigenver-<br />

antwortlich, selbstständig und selbstbestimmt regeln. Das Instrument <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

<strong>ist</strong> geeignet, die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft, also das inklusive<br />

Leben, zu fördern, Benachteiligungen zu vermeiden und Elemente <strong>des</strong> rein fürsorgestaatlichen<br />

Umgangs mit behinderten Menschen abzubauen. Mit dem Persönlichen Budget wird das<br />

Wunsch- und Wahlrecht behinderter Menschen erstmalig konkretisiert. Le<strong>ist</strong>ungen in der Leis-<br />

tungsform <strong>des</strong> Persönlichen Budgets können alle behinderten und von Behinderung bedrohten<br />

Menschen erhalten, und zwar unabhängig von der Art und der Schwere ihrer Behinderung und<br />

unabhängig von der Art der benötigten Le<strong>ist</strong>ungen. Bis Ende 2007 war die Le<strong>ist</strong>ungsform „Per-<br />

sönliches Budget“ auf pflichtgemäß ausgeübtes Ermessen <strong>des</strong> zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgers<br />

1<br />

VN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-Behindertenrechtskonvention<br />

- BRK -)<br />

Am 25. August 2006 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen ihre Verhandlungen zum Entwurf<br />

eines Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen abgeschlossen. Die<br />

Generalversammlung hat den Entwurf am 13. Dezember 2006 angenommen. Deutschland hat das<br />

Übereinkommen am 30. März 2007 unterzeichnet. Die Bun<strong>des</strong>regierung hat sich im Dezember 2007 mit<br />

den anderen deutschsprachigen Staaten auf eine einheitliche deutsche Sprachfassung <strong>des</strong> Übereinkommens<br />

geeinigt. Das Übereinkommen <strong>ist</strong> am 3. Mai 2008 international in Kraft getreten. Das Gesetz<br />

zur Ratifikation <strong>des</strong> Übereinkommens <strong>ist</strong> am 1. Januar 2009 in Kraft getreten. Nach der Hinterlegung<br />

der Ratifikationsurkunde am 24. Februar 2009 bei den Vereinten Nationen wurde das Übereinkommen<br />

am 26. März 2009 für Deutschland verbindlich.<br />

- 12 -


- 12 -<br />

beschränkt. Mit Wirkung vom 1. Januar 2008 besteht ein Rechtsanspruch auf die Ausführung<br />

von Teilhabele<strong>ist</strong>ungen in Form Persönlicher Budgets in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland.<br />

Die abschließenden Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung eines in den Jahren<br />

2004 bis 2007 durchgeführten Modellversuchs in acht ausgewählten deutschen Regionen 2 und<br />

weitere zur Verfügung stehende Erkenntnisquellen (u. a. Gutachten zu Rechtsfragen <strong>des</strong> Per-<br />

sönlichen Budgets, erstattet von Dr. jur. habil. Felix Welti 3 ) machten deutlich, dass das Persönli-<br />

che Budget der Schritt in die richtige Richtung <strong>ist</strong> und die bestehenden gesetzlichen Regelun-<br />

gen, einschließlich <strong>des</strong> mit Wirkung zum 1. Januar 2008 geltenden Rechtsanspruchs, zum Per-<br />

sönlichen Budget grundsätzlich ausreichen. Während <strong>des</strong> Modellversuchs wurden rd. 850 Per-<br />

sönliche Budgets bewilligt, reg<strong>ist</strong>riert und wissenschaftlich ausgewertet. Daneben gab es in<br />

Rheinland-Pfalz im Rahmen eines dem bun<strong>des</strong>weiten Modellversuch zum Persönlichen Budget<br />

zeitlich vorgeschalteten Programms zu einer alternativen Le<strong>ist</strong>ungsform zur Sachle<strong>ist</strong>ung “Hilfe<br />

nach Maß“ 4 eine größere Anzahl von Budgets. Zusammen mit einigen wenigen Budgets in<br />

Hamburg, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen 4 , wo kleine regionale<br />

Modelle erprobt wurden, musste Ende 2007 von weniger als 4.500 laufenden Persönlichen<br />

Budgets oder Le<strong>ist</strong>ungen in ähnlicher Form im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet ausgegangen werden.<br />

„Der Modellversuch läuft nun aus, jetzt beginnt die Experimentierphase“, so die Leiterin der wis-<br />

senschaftlichen Begleitforschung, Frau Dr. Heidrun Metzler von der Universität Tübingen im<br />

Jahr 2007. „Viele innovative Ideen zur praktischen Umsetzung <strong>des</strong> Rechtsanspruchs in tatsäch-<br />

lich bewilligte Persönliche Budgets galt und gilt es zu wecken und bun<strong>des</strong>weit zu publizieren,<br />

denn die neue Le<strong>ist</strong>ungsform ‚<strong>Persönliches</strong> Budget‘ <strong>ist</strong> ein ‚lernen<strong>des</strong> System‘.“<br />

Im Interesse der Bun<strong>des</strong>regierung war es also jetzt, diese Ideenfindung zu fördern und damit<br />

die Anzahl der Inanspruchnahme dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform noch erheblich zu steigern. Zu<br />

diesem Zweck wurde in den Jahren 2007 bis 2010 eine gezielte Öffentlichkeitskampagne<br />

durchgeführt. Bestandteil war das 2008 vom Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales aufge-<br />

legte Programm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets, mit dem<br />

Ideen geweckt werden sollten, wie und wo das Persönliche Budget zur Verbesserung der Le-<br />

bensqualität von Menschen mit Behinderungen eingesetzt und wie sein Bekanntheitsgrad ge-<br />

steigert werden kann. Dies erfolgte bis grundsätzlich Ende 2010 in 30 verschiedenen Modell-<br />

projekten bun<strong>des</strong>weit. Eine geringe Anzahl von Projekten wurde kostenneutral einige Monate<br />

verlängert, da es durch unvorhersehbare Umstände zu Verzögerungen kam. Die Abschlussbe-<br />

2 Forschungsbericht Nr. 366 <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales vom Juli 2007<br />

3 Forschungsbericht Nr. 367 <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales vom Juni 2007<br />

4 s. Bericht der Bun<strong>des</strong>regierung zur Einstufung der Le<strong>ist</strong>ung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets nach<br />

§ 17 SGB IX, BR-Drucksache 16/3983<br />

- 13 -


- 13 -<br />

richte aller Projekte sind u. a. auf den Internetseiten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und So-<br />

ziales, wie z. B. „einfach-teilhaben.de“, publiziert.<br />

Dem gesamten Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit und zur Strukturverstärkung von Persönlichen<br />

Budgets vom 23. Januar 2007 hatte der damalige Staatssekretär im <strong>BMAS</strong>,<br />

Herr Heinrich Tiemann, bereits am 25. Januar 2007 zugestimmt. Bestandteil dieses Konzeptes<br />

war auch das Programm zur Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Budgets.<br />

Das Bun<strong>des</strong>kabinett hatte dann am 4. Juli 2007 den vom Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium der Finanzen vor-<br />

gelegten Entwurf zum Bun<strong>des</strong>haushalt 2008 und die Finanzplanung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> bis 2011 be-<br />

schlossen. In der Haushaltsaufstellung 2008 waren für das Haushaltsjahr 2008 750.000 Euro,<br />

für das Haushaltsjahr 2009 750.000 Euro und für das Haushaltsjahr 2010 600.000 Euro, ins-<br />

gesamt also 2,1 Mio. Euro, für die Förderung von Maßnahmen und Projekten zum Anschub und<br />

zur Verbesserung der Inanspruchnahme Persönlicher Budgets nach § 17 SGB IX in einem ei-<br />

gens hierfür geschaffenen Titel (Kapitel 1102, Titel 68462) eingestellt.<br />

Ein Schwerpunkt <strong>des</strong> v. g. Förderprogramms war das „Persönliche Budget für Arbeit“. Hierfür<br />

hatte der Beirat für die Teilhabe behinderter Menschen im November 2007 - zusätzlich zu den<br />

Bun<strong>des</strong>haushaltsmitteln - Gelder <strong>des</strong> Ausgleichsfonds in Höhe von 1,4 Mio. Euro für die Förde-<br />

rung entsprechender Projekte von 2008 bis 2010 bereit gestellt, so dass aus Bun<strong>des</strong>haushalt<br />

und Ausgleichsfonds insgesamt 3,5 Mio. Euro zur Verfügung standen.<br />

Ziele <strong>des</strong> Programms waren insbesondere:<br />

� Modellhafte Erprobung der unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Bud-<br />

gets (z. B. Wohnen, Freizeit, Pflege, medizinische Le<strong>ist</strong>ungen, die nicht Le<strong>ist</strong>ungen der Re-<br />

habilitation sind, Arbeit, Frühförderung, behinderte Frauen), wobei ein Schwerpunkt auf die<br />

Persönlichen Budgets, die sich aus Le<strong>ist</strong>ungen mehrerer Le<strong>ist</strong>ungsträger zusammensetzen<br />

(trägerübergreifend), gelegt werden soll, um die „Hilfe aus einer Hand“ zu realisieren.<br />

� Erkennen von eventuellen Hemmschwellen zur Beantragung von Persönlichen Budgets<br />

oder/und Schwierigkeiten bei Beantragung und Verwaltung der Budgets sowie die modell-<br />

hafte Erprobung von Möglichkeiten zur Lösung dieser Probleme.<br />

� Weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform (trägerübergreifen<strong>des</strong>) <strong>Persönliches</strong><br />

Budget und von Detailwissen über dieses Instrument (z. B. Informations- und Beratungsver-<br />

anstaltungen, Fortbildungsreihen, Beratungsinstrumente).<br />

Das Programm unterstützte Aktivitäten, die geeignet sind, das Erreichen dieser Ziele zu fördern.<br />

- 14 -


- 14 -<br />

Durch eine im Rahmen <strong>des</strong> Programms erfolgende öffentliche Darstellung sollte ein höherer<br />

Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> Persönlichen Budgets erreicht werden. Darüber hinaus sollten weitere<br />

Akteure zu entsprechendem Handeln veranlasst werden (Schulungen, Multiplikations- und<br />

Nachahmungseffekt).<br />

Die Einzelheiten der inhaltlichen Ausgestaltung zielführender Aktivitäten, die als Projekte <strong>des</strong><br />

Programms finanziell gefördert werden konnten, wurden bewusst nicht festgelegt. Vielmehr war<br />

im Rahmen <strong>des</strong> Programms Raum für die Vielfalt praktisch umsetzbarer Ideen, die Initialwir-<br />

kung einer messbaren Verstärkung <strong>des</strong> Bekanntheitsgra<strong>des</strong> und der Beantragung (trägerüber-<br />

greifender) Persönlicher Budgets haben könnten und geeignet erschienen, in vergleichbaren<br />

Situationen für andere Unternehmungen Anregungen für Erfolg versprechende Vorgehenswei-<br />

sen zu schaffen.<br />

- 15 -


- 15 -<br />

2 Programmbeschreibung (wie 2007 veröffentlicht)<br />

Information zu Möglichkeiten der Förderung von Projekten im Rahmen <strong>des</strong><br />

Programms<br />

2.1 Was <strong>ist</strong> Grundlage <strong>des</strong> Programms (Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage)?<br />

Mit der Kodifikation <strong>des</strong> Neunten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX), dem Behindertengleich-<br />

stellungsgesetz und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz wurde ein grundlegender<br />

Wechsel in der Behindertenpolitik vollzogen. Modernes und bürgernahes Recht für behinderte<br />

Menschen wurde geschaffen. In <strong>des</strong>sen Mittelpunkt steht nicht mehr der behinderte Mensch als<br />

Objekt der Fürsorge sondern der selbstbestimmte behinderte Mensch mit individuellem An-<br />

spruch auf Rehabilitation und Teilhabe.<br />

Besonderer Ausdruck dieses Paradigmenwechsels <strong>ist</strong> das „Persönliche Budget“. Mit dieser<br />

neuen Le<strong>ist</strong>ungsform können behinderte Menschen auf Antrag anstelle von Dienst- und Sach-<br />

le<strong>ist</strong>ungen eine Geldle<strong>ist</strong>ung oder Gutscheine erhalten, um sich die für die selbstbestimmte<br />

Teilhabe erforderlichen Sach- und Dienstle<strong>ist</strong>ungen selbst zu beschaffen. Die behinderten Men-<br />

schen als Experten in eigener Sache können den „Einkauf“ von Le<strong>ist</strong>ungen eigenverantwortlich,<br />

selbstständig und selbstbestimmt regeln. Rechtsgrundlage <strong>des</strong> Persönlichen Budgets <strong>ist</strong> § 17<br />

Abs. 2 bis 6 SGB IX mit Konkretisierungen in den einzelnen Le<strong>ist</strong>ungsgesetzen sowie der Bud-<br />

getverordnung. Das Instrument <strong>des</strong> Persönlichen Budgets <strong>ist</strong> geeignet, die Selbstbestimmung<br />

behinderter Menschen und die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu för-<br />

dern, Benachteiligungen zu vermeiden und Elemente <strong>des</strong> fürsorgestaatlichen Umgangs mit be-<br />

hinderten Menschen abzubauen. Mit dem Persönlichen Budget wird das Wunsch- und Wahl-<br />

recht behinderter Menschen konkretisiert. Le<strong>ist</strong>ungen in der Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets können alle behinderten und von Behinderung bedrohten Menschen erhalten, und<br />

zwar unabhängig von der Art und der Schwere der Behinderung und unabhängig von der Art<br />

der benötigten Le<strong>ist</strong>ungen. Bis Ende 2007 <strong>ist</strong> die Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Budget auf<br />

pflichtgemäß ausgeübtes Ermessen <strong>des</strong> zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgers beschränkt, um insbe-<br />

sondere die Einführung in Modellregionen zu erproben. Mit Wirkung zum 1. Januar 2008 be-<br />

steht ein Rechtsanspruch auf die Ausführung von Teilhabele<strong>ist</strong>ungen in Form Persönlicher<br />

Budgets in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland.<br />

Die bisherigen Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung <strong>des</strong> Modellprojekts und aus<br />

anderen zur Verfügung stehenden Erkenntnisquellen machen deutlich, dass das Persönliche<br />

Budget der Schritt in die richtige Richtung <strong>ist</strong> und die bestehenden gesetzlichen Regelungen,<br />

einschließlich <strong>des</strong> mit Wirkung zum 1. Januar 2008 geltenden Rechtsanspruchs, zum Persönli-<br />

chen Budget grundsätzlich ausreichen.<br />

- 16 -


- 16 -<br />

Allerdings <strong>ist</strong> die Anzahl der Inanspruchnahme dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform noch erheblich stei-<br />

gerungsfähig. Zu diesem Zweck wird in den Jahren 2007 und 2008 eine gezielte Öffentlichkeits-<br />

kampagne durchgeführt. Daneben sollen mit dem Programm zur Strukturverstärkung und Ver-<br />

breitung von Persönlichen Budgets Ideen geweckt werden, wie und wo das Persönliche Budget<br />

zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen eingesetzt und wie<br />

sein Bekanntheitsgrad gesteigert werden kann. Dies sollte in verschiedenen Modellprojekten<br />

erprobt und die Ergebnisse sollten publiziert werden. Für die Jahre 2008 bis 2010 hat das Bun-<br />

<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales Fördermittel zur Durchführung dieses Programms aus<br />

dem Bun<strong>des</strong>haushalt bzw. dem Ausgleichsfonds (für Projekte zur Teilhabe schwerbehinderter<br />

Menschen am Arbeitsleben) beantragt.<br />

Die nachfolgenden Erläuterungen gelten für Zuwendungen an Projektträger, die aus den für das<br />

Programm eventuell zur Verfügung stehenden Mitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts und ggf. <strong>des</strong> Aus-<br />

gleichsfonds (Mittel aus der Ausgleichsabgabe, die dem Bund zur Verfügung stehen) gele<strong>ist</strong>et<br />

werden können. Auf die Gewährung einer Zuwendung besteht kein Rechtsanspruch. Über die<br />

Förderung im Einzelfall, die als so genannte Projektförderung erfolgen wird, entscheidet das<br />

Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt, Köln (Zuwendungsgeber) nach pflichtgemäßem Ermessen unter Be-<br />

achtung der Zielsetzung <strong>des</strong> Programms und im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel.<br />

2.2 Welche Ziele werden mit dem Programm verfolgt?<br />

� Modellhafte Erprobung der unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Bud-<br />

gets (z. B. Wohnen, Freizeit, Pflege, medizinische Le<strong>ist</strong>ungen, die nicht Le<strong>ist</strong>ungen der Re-<br />

habilitation sind, Arbeit, Frühförderung, behinderte Frauen), wobei ein Schwerpunkt auf die<br />

Persönlichen Budgets, die sich aus Le<strong>ist</strong>ungen mehrerer Le<strong>ist</strong>ungsträger zusammensetzen<br />

(trägerübergreifend), gelegt werden sollte.<br />

� Erkennen von eventuellen Hemmschwellen zur Beantragung von Persönlichen Budgets<br />

oder/und Schwierigkeiten bei Beantragung und Verwaltung der Budgets sowie die modell-<br />

hafte Erprobung von Möglichkeiten zur Lösung dieser Probleme.<br />

� Weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform (trägerübergreifen<strong>des</strong>) <strong>Persönliches</strong><br />

Budget und von Detailwissen über dieses Instrument (z. B. Informations- und Beratungsver-<br />

anstaltungen, Fortbildungsreihen, Beratungsinstrumente).<br />

- 17 -


- 17 -<br />

2.3 Welche Inhalte sind Schwerpunkte <strong>des</strong> Programms (Fördergegenstand)?<br />

Das Programm unterstützt Aktivitäten, die geeignet sind, die Erreichung der zuvor genannten<br />

Ziele zu fördern. Die drei Ziele sind gleichwertige Schwerpunkte <strong>des</strong> Programms und sollen<br />

<strong>des</strong>halb insgesamt möglichst gleichmäßig berücksichtigt werden, bei den einzelnen Aktivitäten<br />

jedoch auf eines der Ziele konzentriert sein.<br />

Durch eine im Rahmen <strong>des</strong> Programms erfolgende öffentliche Darstellung kann ein höherer<br />

Bekanntheitsgrad ebenso erreicht werden wie eine größere Wahrscheinlichkeit, dass weitere<br />

Akteure zu entsprechendem Handeln veranlasst werden.<br />

Die Einzelheiten der inhaltlichen Ausgestaltung zielführender Aktivitäten, die als Projekte <strong>des</strong><br />

Programms finanziell gefördert werden können, sind nicht festgelegt. Vielmehr soll im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Programms Raum für die Vielfältigkeit praktisch umsetzbarer Ideen sein, die Initialwirkung<br />

einer messbaren Verstärkung <strong>des</strong> Bekanntheitsgra<strong>des</strong> und der Beantragung (trägerübergrei-<br />

fender) Persönlicher Budgets haben können und geeignet erscheinen, auch in vergleichbaren<br />

Situationen für andere Unternehmungen Anregungen für Erfolg versprechende Vorgehenswei-<br />

sen zu bieten. Insbesondere sollen daher Beispiele für Vorgehens- und Verfahrensweisen beim<br />

Umgang mit dem Persönlichen Budget, die Vorbildcharakter haben (können), gefördert werden.<br />

Selbstverständlich gilt das auch für den Vorbildcharakter im Hinblick auf eine angemessene<br />

Beteiligung behinderter und schwerbehinderter Frauen.<br />

2.4 Was <strong>ist</strong> bei Projekten <strong>des</strong> Programms zu beachten?<br />

Die Projekte müssen Modellcharakter haben. Das bedeutet, dass sie innerhalb der dargestell-<br />

ten Zielsetzungen erst- und einmalig angelegt sein müssen und ihre zu erarbeitenden Ergeb-<br />

nisse eine bun<strong>des</strong>weite Umsetzung möglich machen.<br />

Die Projekte sollen grundsätzlich nicht nur Einzelveranstaltungen sein.<br />

Erwünscht sind Projekte, mit denen die Potenziale zur Verstärkung der Inanspruchnahme Per-<br />

sönlicher Budgets geweckt und nachhaltig erschlossen werden können.<br />

Erwünscht sind Projekte, mit denen für behinderte Menschen Einsatzmöglichkeiten für das Per-<br />

sönliche Budget erschlossen werden können, die die Informationen über das Persönliche Bud-<br />

get verbreiten helfen und die Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten modellhaft entwi-<br />

ckeln können.<br />

- 18 -


- 18 -<br />

Ggf. können auch Aktivitäten gefördert werden, mit denen die Ergebnisse bereits durchgeführ-<br />

ter oder bereits begonnener Projekte im Hinblick auf die Auswirkungen für behinderte Men-<br />

schen im Rahmen der Zielsetzung <strong>des</strong> Programms evaluiert werden. Für diese Projekte selbst<br />

<strong>ist</strong> eine ergänzende oder nachträgliche Förderung aus Mitteln <strong>des</strong> Programms nicht möglich,<br />

die (zusätzliche) Evaluierungsmaßnahme könnte jedoch als Projekt <strong>des</strong> Programms gefördert<br />

werden.<br />

2.5 Wer kann Anträge auf Förderung stellen (Zuwendungsempfänger)?<br />

Antragsberechtigt sind jur<strong>ist</strong>ische Personen, wie z. B. Unternehmen, Vereine, Verbände, Ge-<br />

nossenschaften, Gesellschaften; auch öffentlich-rechtlich organisierte Einrichtungen oder Kör-<br />

perschaften. Natürliche Personen sind antragsberechtigt, wenn sie im Handels- oder Vereinsre-<br />

g<strong>ist</strong>er eingetragen sind.<br />

Zusammenschlüsse ohne eigene Rechtspersönlichkeit, wie z. B. Arbeitsgemeinschaften, kön-<br />

nen im Einzelfall antragsberechtigt sein, wenn min<strong>des</strong>tens eine der hinter den Mitgliedern ste-<br />

hende jur<strong>ist</strong>ische Person eine Bürgschaft in Höhe der beantragten Fördermittel übernimmt.<br />

Nicht antragsberechtigt sind Privatpersonen.<br />

2.6 Zuwendungszeitraum<br />

Die Projekte <strong>des</strong> Programms sind grundsätzlich im Zeitraum von Januar 2008 bis Ende Dezem-<br />

ber 2010 durchzuführen.<br />

Die Durchführung der Projekte sollte nicht für den gesamten Zeitraum geplant werden, vielmehr<br />

sind Projekte mit kürzerer Laufzeit in dem genannten Zeitraum erwünscht.<br />

2.7 Antragstellung<br />

Wie sind Projekte in einem Antrag auf Förderung darzustellen?<br />

Für zu fördernde Projekte <strong>ist</strong> die Umsetzung eines der Ziele <strong>des</strong> Programms in dem Antrag<br />

schlüssig darzulegen. Dazu gehört die Darstellung<br />

� <strong>des</strong>/der Antragstellers/Antragstellerin und ggf. weiterer an dem Projekt Beteiligter,<br />

� <strong>des</strong> Programmziels, das verfolgt wird,<br />

- 19 -


- 19 -<br />

� der Konzeption, mit der die Zielführung erreicht wird,<br />

� der Auswirkungen auf die Teilhabe behinderter oder schwerbehinderter Menschen,<br />

� ob und inwiefern eine Berücksichtigung der Belange behinderter und schwerbehinderter<br />

Frauen vorgesehen <strong>ist</strong>,<br />

� <strong>des</strong> Modellcharakters,<br />

� der Ausgaben, die bei der Durchführung voraussichtlich entstehen und wie diese Ausgaben<br />

finanziert werden (Einsatz eigener Mittel, Finanzierungsbeiträge Dritter) und<br />

� der Methode, wie Ergebnisse möglichst dauerhaft gesichert und ggf. veröffentlicht werden<br />

sollen/können.<br />

� die geplanten förderpolitischen Ziele (z. B. Bezug <strong>des</strong> Vorhabens zu den Programmzielen)<br />

und Arbeitsziele (z. B. in wissenschaftlicher und/oder technischer Hinsicht).<br />

2.8 Zuwendungsvoraussetzungen, Antragstellung<br />

Welche Angaben sind zur Beurteilung der Förderung im Projektantrag erforderlich?<br />

In dem Antrag wird eine Zuwendung zur Erfüllung eigener Aufgaben <strong>des</strong> Antragstellers (z. B.<br />

satzungsgemäße Aufgaben) – also keine Vergütung beantragt. Entgelte auf Gewinnerzielungs-<br />

basis als Gegenle<strong>ist</strong>ung für eine unternehmerische Le<strong>ist</strong>ung, an welcher der Antragsteller - au-<br />

ßer einem wirtschaftlichen kein fachliches, weil zu seinen Aufgaben gehören<strong>des</strong> Interesse hat,<br />

sind nicht Antragsgegenstand.<br />

Antragsteller müssen ihre fachlich-inhaltliche und admin<strong>ist</strong>rative Befähigung zur Durchführung<br />

der Maßnahme nachweisen.<br />

Voraussetzung für die Förderung <strong>ist</strong>, dass die Gesamtfinanzierung der Projekte ausweislich ei-<br />

nes Finanzierungsplanes gesichert <strong>ist</strong>.<br />

Aus den Angaben zum Antragsteller/zur Antragstellerin muss deutlich hervorgehen, um welche<br />

Art von Antragsteller(in) es sich handelt (Rechtspersönlichkeit) und welche Ziele er/sie sonst<br />

verfolgt. Handelt es sich z. B. um ein Unternehmen oder um eine Selbsthilfegruppe? Besteht<br />

die Berechtigung zum Vorsteuerabzug nach § 15 UStG? Ist der Antragsteller/die Antragstellerin<br />

ein öffentlich-rechtlich organisierter Träger oder ein privater Verein? Diese Angaben dienen<br />

dazu, die Anträge nach der finanziellen Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit und der Höhe <strong>des</strong> Förderbedarfs zu<br />

differenzieren.<br />

Um überprüfen zu können, ob ein Antragsteller/eine Antragstellerin als jur<strong>ist</strong>ische Person im<br />

Vereins-, Genossenschafts- oder Handelsreg<strong>ist</strong>er als Gesellschaft oder als Natürliche Person<br />

- 20 -


- 20 -<br />

eingetragen <strong>ist</strong>, muss die Reg<strong>ist</strong>ernummer angegeben, die Eintragung vom Reg<strong>ist</strong>ergericht be-<br />

stätigt, ggf. die gültige Satzung übersandt und die Besetzung der gesetzlichen Gremien (z. B.<br />

Vorstand, Aufsichtsrat) mitgeteilt werden. Ist die GmbH oder Genossenschaft gemeinnützig, <strong>ist</strong><br />

der Bescheid <strong>des</strong> Finanzamtes über die Anerkennung der Gemeinnützigkeit beizufügen. Dieser<br />

Bescheid darf nicht älter als 3 Jahre sein. Stellen mehrere Partner zusammen einen Antrag,<br />

muss einer der Partner als verantwortliche/r Antragsteller(in) benannt werden. Die anderen<br />

Partner haben in ihren jeweiligen Verpflichtungserklärungen unmissverständlich zu erklären,<br />

dass sie ebenfalls die gemeinsamen Verpflichtungen, die mit der Zuwendung verbunden sind,<br />

erfüllen und auch hierfür einstehen.<br />

In den Anträgen auf Projektförderung <strong>ist</strong> genau anzugeben, aus welchen anderen Quellen<br />

eventuelle Kofinanzierungen bestritten werden sollen. Es muss ein schlüssiger Plan vorgelegt<br />

werden, aus dem die Quellen der Finanzierung <strong>des</strong> Projekts ebenso zu erkennen sind wie die<br />

Erreichung der Kostendeckung (Kosten- und Finanzierungsplan).<br />

Der Antragsteller/Die Antragstellerin muss erklären, dass er/sie für die Durchführung <strong>des</strong> Pro-<br />

jekts nicht anderweitig Zuschüsse aus Mitteln der Europäischen Union, dem Haushalt <strong>des</strong> Bun-<br />

<strong>des</strong> oder eines Lan<strong>des</strong> erhalten hat, erhalten oder beantragen wird, die zur Finanzierung <strong>des</strong><br />

Projekts dienen. Im Fall eines Verstoßes gegen diese Bestimmung <strong>ist</strong> das Bun<strong>des</strong>verwaltungs-<br />

amt, Köln berechtigt, den Zuwendungsbescheid zu widerrufen und schon gele<strong>ist</strong>ete Zahlungen<br />

zurückzuverlangen. Das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt erlässt den Zuwendungsbescheid über die<br />

Höhe der Förderung ggf. auf der Grundlage eines Vorschlags <strong>des</strong> Beirats für die Teilhabe be-<br />

hinderter Menschen.<br />

Mittel der Ausgleichsabgabe und damit auch die Mittel <strong>des</strong> Ausgleichsfonds dürfen nur verwen-<br />

det werden für die Förderung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben. Da-<br />

gegen kann die Verwendung der dem Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales für das Pro-<br />

gramm zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel auch für die Förderung der Teilhabe behin-<br />

derter Menschen in anderen Lebensbereichen erfolgen.<br />

2.9 Welche Bedingungen sind bereits bei dem Projektantrag zu berücksichtigen?<br />

Die Projekte <strong>des</strong> Programms sind durch die Verwendung <strong>des</strong> Logos der Kampagne zum „Trä-<br />

gerübergreifenden Persönlichen Budget“ zu kennzeichnen und werden dadurch dieser Kam-<br />

pagne zugeordnet.<br />

- 21 -


- 21 -<br />

Zusätzlich <strong>ist</strong> bei einer Förderung aus Mitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales<br />

bzw. <strong>des</strong> Ausgleichsfonds das Logo <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales zu ver-<br />

wenden.<br />

Bereits in dem Projektantrag <strong>ist</strong> zu klären, dass der Antragsteller/die Antragstellerin das Logo<br />

der Kampagne und das Logo <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales bestimmungs-<br />

gemäß verwenden wird.<br />

Außerdem <strong>ist</strong> bereits in dem Projektantrag zu erklären, dass der Antragsteller/die Antragstelle-<br />

rin mit einer Darstellung <strong>des</strong> Projekts und seiner Ergebnisse in Publikationen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> sowie<br />

in Veröffentlichungen im Rahmen <strong>des</strong> Programms bzw. der Öffentlichkeitskampagne zum „Trä-<br />

gerübergreifenden Persönlichen Budget“ einverstanden <strong>ist</strong>.<br />

Ebenfalls <strong>ist</strong> die Bereitschaft zu erklären, dass der Antragsteller/die Antragstellerin Vor-Ort-<br />

Kontrollen, Prüfungen durch das Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales bzw. das Bun<strong>des</strong>-<br />

verwaltungsamt und/oder den Bun<strong>des</strong>rechnungshof zulässt.<br />

2.10 Barrierefreiheit<br />

Alle Örtlichkeiten, Materialien, Veröffentlichungen und Veranstaltungen im Rahmen <strong>des</strong> Pro-<br />

gramms sollen möglichst für alle behinderten Menschen barrierefrei zugänglich sein. Barriere-<br />

freiheit wird dabei entsprechend § 4 Behindertengleichstellungsgesetz in einem umfassenden<br />

Sinne verstanden.<br />

Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Fahrzeuge, technische Gebrauchsgegen-<br />

stände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und<br />

Kommunikationseinrichtungen und alle anderen gestalteten Lebensbereiche, wenn sie unab-<br />

hängig von der Form der Behinderung in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Er-<br />

schwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.<br />

Bei der Durchführung der Projekte <strong>ist</strong> der Barrierefreiheit soweit möglich Rechnung zu tragen.<br />

2.11 Art, Umfang und Höhe der Zuwendung<br />

Die Zuwendung wird im Rahmen der Projektförderung als nicht rückzahlbarer Zuschuss grund-<br />

sätzlich auf Ausgabenbasis gewährt.<br />

- 22 -


- 22 -<br />

Was muss ein Kosten- und Finanzierungsplan beinhalten?<br />

Jeder Antrag auf Gewährung von Fördermitteln <strong>ist</strong> schriftlich zu stellen, mit rechtsverbindlicher<br />

Unterschrift zu versehen und muss sich auf einen Kosten- und Finanzierungsplan stützen (auf-<br />

gegliederte Berechnung der mit dem Zuwendungszweck zusammenhängenden Ausgaben).<br />

Aus diesem müssen sämtliche Ausgaben ersichtlich sein, die der/die potenzielle Begünstigte für<br />

die Durchführung <strong>des</strong> Projekts benötigt. Dem Finanzierungsplan <strong>ist</strong> eine Erklärung darüber bei-<br />

zufügen, ob der Zuwendungsempfänger allgemein oder für das betreffende Vorhaben zum Vor-<br />

steuerabzug nach § 15 UStG berechtigt <strong>ist</strong>. In diesem Fall hat er im Finanzierungsplan die sich<br />

ergebenden Vorteile auszuweisen. Außerdem <strong>ist</strong> eine Erklärung darüber beizufügen, dass mit<br />

der Maßnahme noch nicht begonnen worden <strong>ist</strong>.<br />

Von diesem Plan wird erwartet, dass<br />

� er hinreichend detailliert <strong>ist</strong>, so dass die vorgeschlagene(n) Maßnahme(n) zu erkennen so-<br />

wie deren Überwachung und Kontrolle möglich <strong>ist</strong> (sind);<br />

� auf der Ausgabenseite die förderfähigen Ausgaben (Personal- und Sachausgaben) aufge-<br />

schlüsselt nach Ausgabenarten und Höhe, erscheinen;<br />

� die nicht förderfähigen Ausgaben, ggf. in geschätzter Höhe, angegeben werden.<br />

Eingebrachte Sachle<strong>ist</strong>ungen wie bebaute oder unbebaute Grundstücke, Werk- oder Rohstoffe<br />

(wie z. B. Klebematerial, Holz), Büromaterialien oder unbezahlte wie ehrenamtliche Arbeit kön-<br />

nen nicht berücksichtigt werden, da deren Wert nur schwer zu ermitteln <strong>ist</strong>, eine anderweitige<br />

Finanzierung dieser Sachle<strong>ist</strong>ungen bereits erfolgt sein kann und die Kosten dem zu fördernden<br />

Projekt häufig nur ungenau zugerechnet werden können. Solche Sachle<strong>ist</strong>ungen sollen in dem<br />

Kosten- und Finanzierungsplan zwar zu ihrem Schätzwert aufgeführt werden, sie stellen aber<br />

keine förderfähigen Kosten dar.<br />

Auf der Einnahmenseite sind auszuweisen:<br />

� der Beitrag <strong>des</strong>/der Begünstigten aus eigenen Mitteln sowie ggf. Beiträge weiterer Finanzie-<br />

rungsbeteiligter;<br />

� ggf. aus dem Projekt zu erwartende Einnahmen wie z. B. Teilnehmergebühren, erzielte Ent-<br />

gelte für Waren und Dienstle<strong>ist</strong>ungen, Kostenerstattungen;<br />

� die beantragten Fördermittel,<br />

� geschätzte eigene Beiträge <strong>des</strong> Projektträgers (Eigenmittel) für nicht förderfähige<br />

Sachle<strong>ist</strong>ungen in der Höhe der als Ausgaben berücksichtigten Sachle<strong>ist</strong>ungen.<br />

Der Ausgaben- und Finanzierungsplan muss ausgeglichen sein, also Einnahmen und förde-<br />

rungsfähige Ausgaben müssen am Ende die gleiche Gesamtsumme ergeben.<br />

- 23 -


- 23 -<br />

Werden andere Einnahmen (Drittmittel) aus der finanziellen Beteiligung privater Unterstützer<br />

(zum Beispiel Unternehmen, Privatpersonen oder Stiftungen) und/oder öffentlich-rechtlicher<br />

Träger (zum Beispiel Länder, Kommunen, Rehabilitationsträger oder andere Le<strong>ist</strong>ungsträger)<br />

erwartet, <strong>ist</strong> der Stand <strong>des</strong> Entscheidungsprozesses und der/die genaue Ansprechpartner(in) –<br />

unter Angabe seiner/ihrer Adresse, Rufnummer und Faxnummer – anzugeben.<br />

Eine Förderung kann nur dann erfolgen, wenn eine ausreichende Finanzierung (Kostende-<br />

ckung) plausibel dargelegt wird.<br />

Welche Ausgaben sind förderfähig?<br />

Die Ausgabenseite <strong>des</strong> mit dem Antrag einzureichenden Ausgaben- und Finanzierungsplans<br />

muss so weit aufgeschlüsselt sein, dass sich „förderfähige Ausgaben“ von „nicht förderfähigen<br />

Ausgaben“ (soweit vorhanden) unterscheiden lassen. In Zusammenhang mit Fördermitteln<br />

kommen für eine Finanzierung nur die Ausgaben in Betracht, die nachfolgende Kriterien erfül-<br />

len:<br />

� Aus der Höhe der Gesamtausgaben muss hervorgehen, dass bei der Organisation <strong>des</strong> Pro-<br />

jekts die Grundsätze eines effizienten Finanzmanagements, insbesondere die Grundsätze<br />

der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit, beachtet sowie ein angemessenes Kosten-Nutzen-<br />

Verhältnis berücksichtigt wurde.<br />

� Die Kosten müssen für die Umsetzung <strong>des</strong> Projekts notwendig sein und den marktüblichen<br />

Preisen entsprechen.<br />

Hinsichtlich der Marktüblichkeit wird auf die folgenden, bindenden Regelungen hingewiesen:<br />

- Personalausgaben werden bis zu einer vergleichbaren Höhe der Entgelte für Bun<strong>des</strong>be-<br />

dienstete nach dem TVÖD (Besserstellungsverbot) erstattet.<br />

- Werden bei der Durchführung eines Projekts Aufträge an Dritte vergeben, reicht<br />

- - bei einem Auftragswert bis 1.000 Euro die Einholung mündlicher Angebote aus. Die<br />

Preisermittlung braucht nicht aktenkundig gemacht zu werden.<br />

- - Bei einem Auftragswert bis 5.000 Euro <strong>ist</strong> die Preisermittlung aktenkundig zu machen.<br />

Es sind in der Regel min<strong>des</strong>tens drei Angebote unterschiedlicher Anbieter mündlich oder<br />

schriftlich einzuholen.<br />

- - Bei einem Auftragswert bis 12.500 Euro sind in der Regel drei schriftliche Angebote<br />

unterschiedlicher Anbieter einzuholen. Die Preisermittlung <strong>ist</strong> aktenkundig zu machen.<br />

� Im Übrigen sind die für den Bund gültigen Vergabe- und Ausschreibungsregelungen zu<br />

beachten.<br />

- 24 -


Was kann nicht gefördert werden?<br />

- 24 -<br />

� Projekte, die außerhalb <strong>des</strong> Geltungsbereichs <strong>des</strong> Neunten Buches Sozialgesetzbuch oder<br />

von einem Antragsteller/einer Antragstellerin mit Sitz außerhalb <strong>des</strong> Geltungsbereichs <strong>des</strong><br />

Neunten Buches Sozialgesetzbuch durchgeführt werden, können nicht gefördert werden.<br />

� Projekte, mit deren Durchführung bereits vor Antragstellung begonnen worden <strong>ist</strong>, können<br />

nicht kofinanziert werden.<br />

� Ausgeschlossen <strong>ist</strong> jeder Antrag, der von einer als Mittler(in) fungierenden Stelle für einen<br />

Dritten eingereicht wird; Ausnahme: z. B. die Einreichung zusammengefasster Anträge.<br />

� Kostenzuschüsse für den Erwerb von Immobilien können nicht erbracht werden.<br />

� Natürliche (Einzel-)Personen können keine Zuwendungen erhalten.<br />

Wie hoch kann die maximale Förderung von Projektkosten sein?<br />

Bei dem Programm wird vorausgesetzt, dass sich der Antragsteller/die Antragstellerin ange-<br />

messen an der Finanzierung der Gesamtprojektkosten beteiligt. Als grundsätzlich nicht ange-<br />

messen werden Eigenmittelanteile von unter 15 % der Gesamtkostenfinanzierung angesehen.<br />

Die maximale Förderung durch das Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales sollte daher<br />

grundsätzlich 85 Prozent der Gesamtprojektkosten nicht überschreiten. Auf Grund der Vielzahl<br />

der zu erwartenden Projektanträge und der begrenzt verfügbaren Haushalts- bzw. Ausgleichs-<br />

fondsmittel sind grundsätzlich nur solche Projekte förderfähig, die darlegen, dass die Restfinan-<br />

zierung und damit die Gesamtfinanzierung sichergestellt <strong>ist</strong>.<br />

Bei der Bewilligung der im Rahmen <strong>des</strong> Programms zur Verfügung stehenden Mittel sind teil-<br />

weise differenzierte Verwendungszwecke zu beachten. So dürfen z. B. Mittel <strong>des</strong> Ausgleichs-<br />

fonds nur für Projekte zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben verwendet<br />

werden. Aus den dem Programm zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>mi-<br />

n<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales kann die Förderung von Projekten zur Teilhabe behinderter<br />

Menschen (außerhalb <strong>des</strong> Arbeitslebens) erfolgen.<br />

Es kann nicht gewährle<strong>ist</strong>et werden, dass eine beantragte Maximalförderung in Höhe von bis zu<br />

85 Prozent der Gesamtprojektkosten bewilligt werden kann.<br />

2.12 Welche Logos sind zu verwenden?<br />

Bei allen Projekten <strong>ist</strong> das für das Programm vorgesehene Logo auf allen Materialien, Unterla-<br />

gen und ähnlichem zu verwenden.<br />

- 25 -


- 25 -<br />

Zusätzlich <strong>ist</strong> bei einer Förderung aus Haushaltsmitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und<br />

Soziales oder aus Mitteln <strong>des</strong> Ausgleichsfonds das Logo <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und<br />

Soziales zu verwenden.<br />

Wenn ein Farbdruck nicht oder nur unter unzumutbaren Aufwendungen möglich <strong>ist</strong>, kann auch<br />

die Schwarz-Weiß-Ausführung <strong>des</strong>/der Logos verwendet werden.<br />

Bei allen Veröffentlichungen im Rahmen <strong>des</strong> Projektes <strong>ist</strong> auf die Förderung durch das Bun-<br />

<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales in geeigneter Form hinzuweisen.<br />

2.13 Verfahren<br />

Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrechnung der Zuwendung sowie für den Nachweis und<br />

die Prüfung der Verwendung und die ggf. erforderliche Aufhebung <strong>des</strong> Zuwendungsbeschei<strong>des</strong><br />

und die Rückforderung der Zuwendung gelten die Verwaltungsvorschriften zu § 44 BHO sowie<br />

die §§ 48 bis 49a Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG).<br />

Bis wann sind die Projektanträge einzureichen?<br />

Grundsätzlich können Anträge laufend eingereicht werden. Allerdings sollen Projektanträge<br />

min<strong>des</strong>tens drei Monate vor dem geplanten Beginn der Projektdurchführung gestellt werden.<br />

Für Projekte, mit deren Durchführung im Jahr 2008 begonnen werden soll, sind die Anträge bis<br />

spätestens zum 15. November 2007 einzureichen.<br />

Wie und wann erfolgt die Auszahlung genehmigter Fördermittel?<br />

Eine erste Zahlung kann nach Bewilligung der Zuwendung, aber nicht vor Rechtskraft <strong>des</strong> Be-<br />

willigungsbeschei<strong>des</strong> vorgenommen werden. Eine Abschlusszahlung kann bis zur Vorlage der<br />

Endabrechnung durch den/die Antragsteller(in) und <strong>des</strong> Berichtes über das durchgeführte Pro-<br />

jekt ganz oder teilweise zurückgestellt werden.<br />

Im Übrigen gilt Folgen<strong>des</strong>:<br />

� ausgezahlte Gelder sind in Höhe <strong>des</strong> Zwei-Monats-Bedarfs anzufordern und innerhalb von<br />

zwei Monaten einzusetzen,<br />

� angeforderte Teilzahlungen sind zu begründen und zu belegen.<br />

- 26 -


- 26 -<br />

Was <strong>ist</strong> bei der Endabrechnung zu beachten?<br />

Der/Die Begünstigte <strong>ist</strong> verpflichtet, spätestens sechs Monate nach Abschluss <strong>des</strong> Projektes für<br />

das gesamte Projekt eine Endabrechnung (Verwendungsnachweis) der förderfähigen Ausga-<br />

ben vorzulegen, die vom Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt geprüft wird..<br />

Gleichzeitig mit dem Verwendungsnachweis <strong>ist</strong> auch der Sachbericht über das Projekt vorzu-<br />

legen.<br />

Ergibt die Prüfung der Endabrechnung, dass die Gesamteinnahmen, einschließlich der Förder-<br />

mittel und Vorauszahlungen, die Gesamtausgaben übersteigen, wird die Zuwendung um den<br />

überschüssigen Betrag gekürzt. Die Kürzung der Zuwendung erfolgt durch eine Minderung <strong>des</strong><br />

nach Projektabschluss auszuzahlenden Restbetrags oder führt zu einer teilweisen Rückforde-<br />

rung <strong>des</strong> im voraus gezahlten Teils der Fördermittel. Eine Rückforderung gezahlter Zuwen-<br />

dungsmittel erfolgt auch dann, wenn sie für Projektausgaben gele<strong>ist</strong>et wurden, die nicht förder-<br />

fähig sind.<br />

Eine nachträgliche Erhöhung der Zuwendung wegen Überschreitung der Kostenansätze im Fi-<br />

nanzplan <strong>ist</strong> nicht möglich.<br />

An welche Stelle muss ich mich wenden, um einen Projektantrag zu stellen?<br />

Der Projektantrag <strong>ist</strong> schriftlich beim Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales, unter dem<br />

Stichwort „Programm zum trägerübergreifenden Persönlichen Budget“, Referat Va 3,<br />

Rochusstraße 1, 53123 Bonn, zu stellen. Bei Fragen in Zusammenhang mit einer Projektantrag-<br />

stellung wenden Sie sich bitte an Herrn Rolf Hamacher-Heinemann unter der Telefonnummer<br />

022899/527-2769.<br />

Vorbehalt der Förderung<br />

Die Förderung von Projekten im Rahmen <strong>des</strong> Programms zur Struktur-Verstärkung und Ver-<br />

breitung von trägerübergreifenden Persönlichen Budgets steht unter dem Vorbehalt, dass dem<br />

Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales ausreichende Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt<br />

werden bzw. der Beirat für die Teilhabe behinderter Menschen die Förderung <strong>des</strong> Programms<br />

und der Einzelprojekte der Teilhabe am Arbeitsleben aus Mitteln <strong>des</strong> Ausgleichsfonds dem<br />

Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales vorschlägt.<br />

- 27 -


3 Auswahl der Förderprojekte<br />

- 27 -<br />

Unmittelbar nach Veröffentlichung <strong>des</strong> Programms zur Strukturverstärkung und Verbreitung<br />

Persönlicher Budgets im Herbst 2007 wurden weit über 100 Anträge oder Anfragen (schriftlich<br />

und telefonisch) potenzieller Projektträger - zume<strong>ist</strong> mit entsprechenden Konzeptbeschreibun-<br />

gen - beim <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />

Aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung und zur Reduzierung der ohnehin knapp be-<br />

messenen Personalressourcen im zuständigen Fachreferat wurden bereits im Programmtext<br />

Kriterien benannt, die als Min<strong>des</strong>tvoraussetzung von den Antragstellern zu beachten waren.<br />

Diese Kriterien waren:<br />

- Modellcharakter (im Wesentlichen erst- und einmalig, z. B. keine reinen Beratungsstellen).<br />

- Erkennen und/oder Erarbeiten von Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets (mittel-<br />

oder unmittelbar aus dem Projekt).<br />

- Erkennen von eventuellen Hemmschwellen zur Beantragung oder Verwaltung von Persönli-<br />

chen Budgets und Benennung/Erarbeitung von Möglichkeiten zur Lösung der Probleme.<br />

- Bun<strong>des</strong>weite Ausstrahlung <strong>des</strong> Projektes, zunächst durch die Umsetzungsmöglichkeit der<br />

Ergebnisse im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet.<br />

- Keine Einzelveranstaltung.<br />

- Erwünscht war darüber hinaus, dass die Projekte Potenziale zur Verstärkung der Inanspruch-<br />

nahme Persönlicher Budgets wecken und nachhaltig erschlossen werden können sowie<br />

- Projekte, mit denen für behinderte Menschen Einsatzmöglichkeiten für das Persönliche Bud-<br />

get erschlossen werden können, die die Informationen über das Persönliche Budget verbreiten<br />

helfen und die Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten modellhaft entwickeln können.<br />

Außerdem stand die Projektförderung unter dem Vorbehalt ausreichender Haushalts- bzw.<br />

Ausgleichsfondsmittel. Es wurde zudem darauf hingewiesen, dass mit einer Vielzahl von Pro-<br />

jektanträgen zu rechnen sei und somit sollte auch für eine größere Anzahl von Projekten eine<br />

Förderung zur Verfügung stehen. Dies bedeutete im Umkehrschluss, dass Projekte, deren Fi-<br />

nanzierung den Rahmen <strong>des</strong> Programm-Finanzvolumens sprengen oder überproportional be-<br />

lasten würde, nicht gefördert werden konnten, auch, weil dadurch die Möglichkeit der Erprobung<br />

der unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Budgets (z. B. Wohnen, Frei-<br />

zeit, Pflege, Arbeit, Frühförderung, ggf. medizinische Le<strong>ist</strong>ungen) für möglichst alle Behinde-<br />

rungsarten und für alte und junge Menschen sowie für Frauen und Männer genommen oder<br />

zumin<strong>des</strong>t erheblich eingeschränkt worden wäre. Darüber hinaus waren Eigenmittel von grund-<br />

sätzlich min<strong>des</strong>tens 15 % der Gesamtkosten zu erbringen.<br />

- 28 -


- 28 -<br />

Projekte, die diese v. g. Kriterien erfüllten, galten als grundsätzlich förderbar und lagen im er-<br />

heblichen Interesse <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>, da das Förderprogramm Bestandteil der Planung <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong><br />

zur Öffentlichkeitsarbeit, Verbreitung und Strukturverstärkung „<strong>Persönliches</strong> Budget“ war.<br />

Die Erfüllung der v. g. Kriterien konnte ohne größeren Verwaltungsaufwand mittels eines Ab-<br />

gleiches <strong>des</strong> Projektkonzeptes mit dem Programm geprüft werden und <strong>ist</strong> revisionssicher do-<br />

kumentiert. Erfüllte ein Projekt eines oder mehrere der zwingend notwendigen Kriterien nicht,<br />

kam eine Förderung nicht in Betracht. Der Antragsteller oder Anfragende wurde hierüber unter-<br />

richtet.<br />

Für die Projekte, die grundsätzlich die Kriterien erfüllten, war - nicht zuletzt, um ein weiterhin<br />

transparentes Auswahlverfahren zu gewährle<strong>ist</strong>en - zunächst ein weiteres Qualitätsranking vor-<br />

gesehen. Auf dieses konnte aber verzichtet werden, da sich abzeichnete, dass alle Projekte, die<br />

die Programmvoraussetzungen erfüllten, auch finanziell gefördert werden konnten. Der Rah-<br />

men der insgesamt zur Verfügung stehenden Haushalts- und Ausgleichsfondsmittel wurde nicht<br />

überschritten. Das v. g. Vorauswahlverfahren war also bereits ausreichend für die Förderent-<br />

scheidungsfindung.<br />

Schließlich konnten in den Jahren 2008 bis 2010 30 Projekte, die die Programmkriterien erfüll-<br />

ten, gefördert werden. Gegen die Projektförderungs-Ablehnungen gab es - mit Ausnahme eini-<br />

ger kleiner Nachfragen - keine Einwände. Das lässt darauf schließen, dass die Ablehnungs-<br />

gründe nicht nur schlüssig waren, sondern auch verstanden und vor allem akzeptiert wurden.<br />

2008 und 2009 standen für das Förderprogramm im Bun<strong>des</strong>haushalt jeweils bis zu<br />

750.000 Euro und 2010 nochmals bis zu 600.000 Euro, zusammen somit bis zu 2.100.000 Euro<br />

zur Verfügung. Tatsächlich belasteten die Zuwendungen für die 20 Modellprojekte, die für eine<br />

Förderung aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt in Betracht kamen, diesen in den Jahren 2008 bis 2010<br />

wie folgt:<br />

2008 628.000 Euro<br />

2009 715.000 Euro<br />

2010 596.000 Euro<br />

zusammen 1.939.000 Euro<br />

Die weiteren 10 Projekte, die für eine Förderung aus dem Ausgleichsfonds in Frage kamen<br />

(Budget für Arbeit), erhielten in den Jahren 2008 bis 2010 insgesamt Zuschüsse von<br />

1.342.000 Euro. Der Wirtschaftsplan <strong>des</strong> Ausgleichsfonds sah in diesem Zeitraum Fördermittel<br />

für die Projekte <strong>des</strong> Programms zum Persönlichen Budget in Höhe von bis zu 1.400.000 Euro<br />

vor.<br />

- 29 -


- 29 -<br />

Insgesamt wurden aus den zur Verfügung stehenden Mitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts und <strong>des</strong><br />

Ausgleichsfonds von zusammen bis zu 3,5 Mio. Euro für alle entsprechend dem Förderpro-<br />

gramm als zu fördernde Projekte in Betracht kommende Maßnahme 3,263 Mio. Euro in An-<br />

spruch genommen. Je Projekt wurden im Durchschnitt annähernd 109.000 Euro als Zuwendung<br />

benötigt.<br />

- 30 -


- 30 -<br />

Förderprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets:<br />

3,5 Mio. Euro (2008 - 2010).<br />

1,4 Mio. €<br />

Ausgleichsfonds<br />

30 Projektanträge kamen nach den Kriterien <strong>des</strong> Programms für eine Förderung in Betracht.<br />

Alle 30 Projekte konnten aus den vorhandenen Mitteln gefördert werden.<br />

10 Projekte<br />

aus dem Ausgleichsfonds<br />

für insgesamt<br />

1,342 Mio. €<br />

Bun<strong>des</strong>mittel insgesamt: 3,263 Mio. Euro<br />

2, 1 Mio €<br />

Bun<strong>des</strong>haushalt<br />

20 Projekte<br />

aus dem<br />

Bun<strong>des</strong>haushalt<br />

für<br />

insgesamt<br />

1,939 Mio. €<br />

Durchschnittliche Zuwendung je Projekt: Rd. 109.000 Euro.<br />

- 31 -


- 31 -<br />

4 Ergebnisse und Bewertung <strong>des</strong> Förderprogramms<br />

4.1 Ergebnisse und Bewertung der Einzelprojekte<br />

4.1.1 Kurzübersichten der 30 Projekte zusammen mit<br />

4.1.2 Projektkurzbeschreibungen/-bewertungen/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahmen<br />

- 32 -


- 32 -<br />

- 33 -


- 33 -<br />

Projekt Nr. 1<br />

Organisations-, Vermittlungs-, Koordinierungs-<br />

und Vernetzungsstelle <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

<strong>des</strong> Landkreises Neumarkt/Oberpfalz<br />

Landratsamt Neumarkt in der Oberpfalz<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderproj<br />

ekte/abschlussbericht_informationsstelle.html?nn=725002<br />

- 34 -


Lfd. Nr. 1<br />

Az.: Va 3 -58330/ 6<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Organisations-, Vermittlungs-, Koordinierungs- und Vernetzungsstelle <strong>Persönliches</strong><br />

Budget <strong>des</strong> Landkreises Neumarkt/Oberpfalz<br />

Projektträger Landratsamt Neumarkt in der Oberpfalz, Nürnberger Str. 1, 92318 Neumarkt<br />

- 34 -<br />

Laufzeit 1.2.2008 bis 31.7.2009<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 46.332,18 (36.576,44 aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Ein Landkreis schafft<br />

neue Strukturen für die<br />

Bekanntmachung und<br />

Verbreitung Persönlicher<br />

Budgets und nutzt dabei<br />

die ihm bereits zur Verfügung<br />

stehende Vernetzung<br />

und baut diese<br />

aus.<br />

Drei Projektsäulen:<br />

- Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Vernetzung<br />

- modellhafte Erprobung<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Fehlende Kenntnisse bei<br />

behinderten Menschen,<br />

mangelhafte Beratung<br />

durch Le<strong>ist</strong>ungsträger.<br />

Ängste der Le<strong>ist</strong>ungserbringer<br />

vor Flexibilisierung der<br />

Einsatzzeiten und Finanzierungskürzungen,<br />

fehlende<br />

zusätzliche Finanzierung<br />

der Betreuer für PB-Unterstützung/Verwaltung.Fehlende<br />

Sicherheit bei den<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträgern bezüglich<br />

Verwaltungsverfahren und<br />

Qualitätssicherung, größerer<br />

Zeitaufwand<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Erarbeitetes Verfahren der Beantragung Persönlicher<br />

Budgets im Landkreis Neumarkt/Oberpfalz:<br />

� Wird eine Anfrage nach einem Persönlichen Budget<br />

an die Informationsstelle gestellt, wird dort<br />

abgeklärt, welcher Le<strong>ist</strong>ungsträger zuständig <strong>ist</strong><br />

und ob die Anspruchsvoraussetzungen für einen<br />

Budgetantrag überhaupt vorliegen.<br />

� Wenn ja, wird je nach Behinderung <strong>des</strong> Anfragenden<br />

eine neutrale Beratung über die in Frage<br />

kommenden Hilfsangebote gemeinsam mit dem<br />

Sozialpsychiatrischen Dienst, einer Einrichtung<br />

der OBA oder den Suchtberatungsstellen angeboten.<br />

An dem Gespräch nehmen außer dem<br />

Klienten ein Vertreter der Informationsstelle PB<br />

und der gesetzliche Betreuer/in teil.<br />

� Ziel <strong>ist</strong> die neutrale Feststellung <strong>des</strong> Hilfebedarfs.<br />

Anschließend wird der Antrag mit Hilfe der Infor-<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Weitere Öffentlichkeitsarbeit,<br />

gerichtet an Le<strong>ist</strong>ungsempfänger,<br />

-erbringer und -träger<br />

bleibt notwendig. Vernetzung<br />

regional, aber auch bun<strong>des</strong>weit<br />

(z. B. der Beratungsstellen<br />

durch das Kompetenzzentrum<br />

PB <strong>des</strong><br />

PARITÄTISCHEN) <strong>ist</strong> sinnvoll<br />

und oftmals notwendig. Eine<br />

Lösung der Finanzierung von<br />

PB-Unterstützung/Verwaltung<br />

auch für Betreuer muss gefunden<br />

werden (<strong>BMAS</strong>, BMJ;<br />

SGB IX-Fortschreibung).<br />

- 35 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

- 35 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

mationsstelle formuliert und mit begleitenden<br />

Stellungnahmen, Preisangeboten etc. an den jeweiligen<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger geschickt.<br />

� Sollten sich bei der Überprüfung <strong>des</strong> Hilfebedarfs<br />

weitere Unklarheiten ergeben, wird von der Informationsstelle<br />

zusätzlich eine Fallkonferenz mit<br />

allen Anbietern und Stellen organisiert, die mit<br />

dem Klienten bereits zu tun hatten. Ziel dieser<br />

Fallkonferenz <strong>ist</strong> die differenzierte Hilfebedarfsabklärung,<br />

eine Entwicklung von gemeinsamen<br />

Hilfsangeboten und eine Festlegung, welche Einrichtung<br />

oder Person welche Angebote in welchem<br />

Umfang übernehmen kann.<br />

� So vorbereitet wird der Antrag mit den entsprechenden<br />

Unterlagen an den zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />

weitergereicht. In einer anschließenden<br />

Budget-Konferenz kann dann über die beantragte<br />

Le<strong>ist</strong>ung und die Bedingungen verhandelt<br />

werden.<br />

Die Informationsstelle soll in öffentlicher Trägerschaft<br />

fortgeführt werden.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

- 36 -


- 36 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 1<br />

Projektträger:<br />

Landratsamt Neumarkt in der Oberpfalz, Nürnberger Straße 1, 92318 Neumarkt<br />

(Postfach 14 05, 92304 Neumarkt)<br />

Projekttitel:<br />

„Organisations-, Vermittlungs-, Koordinierungs- und Vernetzungsstelle (kurz: Informationsstelle)<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget“ <strong>des</strong> Landkreises Neumarkt/Oberpfalz<br />

Schwerpunkt:<br />

Eine Körperschaft <strong>des</strong> öffentlichen Rechts schafft neue Strukturen für die Bekanntmachung und<br />

Verbreitung Persönlicher Budgets und nutzt dabei die ihm bereits zur Verfügung stehende Ver-<br />

netzung und baut diese aus. Hemmschwellen zur Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets sollen er-<br />

kannt und Lösungen erarbeitet werden. Ein Musterverfahren zur Beantragung Persönlicher<br />

Budgets in der Region Neumarkt soll erstellt werden.<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend dem Konzept bzw. dem Zuwendungsbe-<br />

scheid:<br />

Das Modellprojekt in Neumarkt verfolgt die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter Be-<br />

rücksichtigung der spezifischen Bedingungen im Landkreis Neumarkt durch direkte Kontakte zu<br />

Betroffenen und Einrichtungen als primäres Medium der Arbeit.<br />

Die drei Säulen <strong>des</strong> Modellprojektes waren<br />

- Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Vernetzung<br />

- modellhafte Erprobung<br />

in der Regel verbunden mit einer den behinderten Menschen aufsuchenden persönlichen Be-<br />

ratung und Unterstützung.<br />

- 37 -


Projektlaufzeit:<br />

1.2.2008 bis 31.7.2009<br />

Projektkosten:<br />

- 37 -<br />

Laut Zuwendungsbescheid vom 5.2.2008 betragen die Gesamtkosten 48.534,46 Euro. Die<br />

Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 38.778,72 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />

der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes laut Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

- Modellhafte Erprobung der unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Bud-<br />

gets im Landkreis Neumarkt<br />

- Erkennen von evtl. Hemmschwellen zur Beantragung von Persönlichen Budgets und/oder<br />

Schwierigkeiten bei Beantragung und Verwaltung der Budgets sowie die modellhafte Erpro-<br />

bung von Möglichkeiten zur Lösung dieser Probleme<br />

- Weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „trägerübergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong><br />

Budget“ und von Detailwissen über dieses Instrument<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes laut Sachbericht:<br />

- In zahlreichen Einzelfällen wurden die Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Budgets für<br />

Menschen mit psychischer Behinderung, Körperbehinderung bzw. ge<strong>ist</strong>iger Behinderung<br />

ausgelotet und ggf. erprobt.<br />

- Hemmschwellen wurden ermittelt bei Budgetnehmern, Le<strong>ist</strong>ungserbringern und Le<strong>ist</strong>ungs-<br />

trägern. Zum Abbau dieser Hemmschwellen wurde als Lösungsentwurf ein Verfahren zur<br />

Beantragung Persönlicher Budgets im Landkreis Neumarkt entwickelt.<br />

- Die weitere Bekanntmachung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets wurde durch eine Pressekonferenz,<br />

Informationen in den Medien <strong>des</strong> Landkreises, Erstellung und Verteilung eines Flyers sowie<br />

den Aufbau eines E-Mail-Verteilers innerhalb der sozialen Einrichtungen zum Thema<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget erreicht.<br />

Ziel/Ergebnisabgleiche:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

- 38 -


Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

- 38 -<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die aufsuchende Information bei<br />

behinderten Menschen, die unabdingbare Vernetzung von Beteiligten in der Region Neumarkt<br />

und darüber hinaus die Tätigkeiten im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden trotz der relativ<br />

kurzen Projektlaufzeit umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch die Bekanntmachung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in der Region Neumarkt wurden auch<br />

angrenzende Regionen in Bayern auf die Möglichkeiten, die die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „Persönli-<br />

ches Budget“ bietet, aufmerksam. Für den Bund <strong>ist</strong> es wichtig, dass Strukturen erarbeitet wer-<br />

den, die den Umgang mit dem Persönlichen Budget mittelfr<strong>ist</strong>ig für alle Beteiligten, Le<strong>ist</strong>ungs-<br />

träger, Le<strong>ist</strong>ungserbringer und Budgetnehmer, zum routinemäßigen Alltag werden lassen. Der<br />

Projektträger hat sich hier um die Entwicklung eines Musterverfahrens bei der Beantragung<br />

Persönlicher Budgets im Landkreis Neumarkt verdient gemacht. Dieses Verfahren könnte auch<br />

- entsprechend modifiziert - in anderen Regionen Deutschlands zum Einsatz kommen. Aus die-<br />

sem Grund wird der <strong>Abschlussbericht</strong> <strong>des</strong> Projektträgers vom <strong>BMAS</strong> auf der entsprechenden<br />

Webseite bun<strong>des</strong>weit publiziert.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw. <strong>des</strong><br />

gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> es wichtig, dass es in einer weiteren Region Deutschlands zu Strukturen ge-<br />

kommen <strong>ist</strong>, die Information, Antragstellung und Bewilligung Persönlicher Budgets auch künftig<br />

ermöglichen. Die mittels der vom <strong>BMAS</strong> geförderten „Informationsstelle“ erfolgte Unterstützung<br />

soll nach Möglichkeit auch nach Auslauf <strong>des</strong> Förderprojektes im Landkreis Neumarkt angebo-<br />

ten werden. Hierzu haben sich die verantwortlichen Stellen in dieser Region zu Gesprächen zu-<br />

sammengesetzt.<br />

Das Modellprojekt in Neumarkt war auch einer der Motoren für die bun<strong>des</strong>weite Vernetzung von<br />

Beratungsstellen (bisher bereits ca. 300), die als eines der wesentlichen Ergebnisse <strong>des</strong> För-<br />

derprogramms zum Persönlichen Budget angesehen werden muss. Diese Beratungsstellen<br />

dienen bereits jetzt als Sprungfeder zur Verbreitung Persönlicher Budgets durch ihre Beratung<br />

und Unterstützung ortsnah in vielen Regionen Deutschlands.<br />

- 39 -


- 39 -<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Informationsstelle“ in Neumarkt hat modellhaft Möglichkeiten zur Nutzung<br />

Persönlicher Budgets für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungsarten erprobt. Die dabei<br />

erkannten Hemmschwellen haben dazu geführt, dass ein Musterverfahren zur Beantragung<br />

Persönlicher Budgets entwickelt wurde. Deshalb <strong>ist</strong> Fazit <strong>des</strong> Projektträgers, dass Budgetbera-<br />

tung und -unterstützung für die stärkere Inanspruchnahme Persönlicher Budgets auch für die<br />

Zukunft unerlässlich <strong>ist</strong>.<br />

Projektziel:<br />

Erreicht<br />

- 40 -


- 40 -<br />

- 41 -


- 41 -<br />

Projekt Nr. 2<br />

Verfahrensentwicklung und Vernetzung zu<br />

(trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets<br />

Lebenshilfeeinrichtungen gGmbH Worms<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderproj<br />

ekte/abschlussbericht_fruehe_hilfen.html?nn=725002<br />

- 42 -


Lfd. Nr. 2<br />

Az.: Va 3 -58330/ 8<br />

- 42 -<br />

Projektbezeichnung/Name Verfahrensentwicklung und Vernetzung zu (trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets<br />

Projektträger Lebenshilfeeinrichtungen gGmbH, Kurfürstenstraße 1 - 3, 67549 Worms<br />

Laufzeit 1.1.2008 bis 30.6.2009<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 79.556,00 (67.556,00 aus Bun<strong>des</strong>haushaltsmitteln)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

a) Frühförderung<br />

Gutscheinle<strong>ist</strong>ungen<br />

der Pflegekassen ver-<br />

- Beratung und Hilfe bei der Beantrahindern klassische trägung<br />

und Inanspruchnahme eines trägerübergreifendePergerübergreifenden Persönlichen Budsönliche Budgets. Die<br />

gets (Klärung der Ansprüche gegen- Versorgung als Komüber<br />

dem Sozialhilfeträger und der zuplexle<strong>ist</strong>ung hat zuständigen<br />

Krankenkasse) incl. Annächst die Nutzung von<br />

tragsvorbereitung und auf Wunsch Be- Persönlichen Budgets<br />

gleitung in den Verfahren als „Person bei anderen Anbietern<br />

der Wahl“.<br />

als den SPZ verhindert.<br />

- Unterstützung bei der Formulierung<br />

<strong>des</strong> Unterstützungsbedarfs.<br />

- Unterstützung der Familien bei der<br />

Le<strong>ist</strong>ungswahl und Schulung ihrer<br />

Kompetenz zu Preisgestaltung und Abrechnung<br />

(im Einzelfall und in Seminaren).<br />

- Erkennung, Bearbeitung und Überwin-<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Aus dem Projekt hervorgegangen <strong>ist</strong> eine<br />

Vereinbarung zwischen einer für die Komplexle<strong>ist</strong>ung<br />

„Frühförderung“ von den Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />

beauftragten SPZ und einem<br />

anderen Anbieter, damit z. B. mittels Persönlichem<br />

Budget eine rasche Therapie auch in<br />

ländlichen Bereichen möglich wird.<br />

Neue Wohnformen mittels trägerübergreifendem<br />

Persönlichen Budget wurden „gestartet“<br />

und werden vom Projektträger auch weiterhin<br />

begleitet. Die Projektarbeiten werden auch<br />

nach Ablauf der Projektlaufzeit fortgesetzt.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Auch die Le<strong>ist</strong>ungen<br />

der Pflegekassen sollten<br />

mittelfr<strong>ist</strong>ig als<br />

echte Geldle<strong>ist</strong>ung<br />

möglich sein (BMG-<br />

Pflege), damit gerade<br />

das klassische trägerübergreifendePersönliche<br />

Budget (Eingliederungshilfe,<br />

Hilfe zur<br />

Pflege der Sozialverwaltung<br />

und Le<strong>ist</strong>ungen<br />

der Pflegekasse) möglich<br />

wird. Die Komplexle<strong>ist</strong>ung„Frühförderung“<br />

darf nicht dazu<br />

führen, dass z. B. in<br />

ländlichen Bereichen<br />

eine andere Versor-<br />

- 43 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

dung der Hemmschwellen bei den Eltern,<br />

den erforderlichen Le<strong>ist</strong>ungserbringern<br />

und den zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgern.<br />

- In direktem Kontakt zur Familie und<br />

den zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgern <strong>ist</strong><br />

die Entwicklung und der Aufbau eines<br />

tragfähigen Netzwerkes notwendig.<br />

- Therapeutische, pädagogische und<br />

medizinische Dienste und Einrichtungen<br />

vor Ort werden motiviert, die notwendigen<br />

Hilfen zu erbringen und<br />

unterstützt, neue Instrumente der<br />

Le<strong>ist</strong>ung und Le<strong>ist</strong>ungsabrechnung zu<br />

entwickeln.<br />

b) Verbindung von Eingliederungshilfe,<br />

Pflege und medizinische Le<strong>ist</strong>ungen in<br />

Persönlichen Budgets<br />

Betreuung und Unterstützung von Menschen,<br />

die die selbstbestimmte Gestaltung<br />

ihrer Eingliederungshilfe- und Pflegele<strong>ist</strong>ungen<br />

mit einem trägerübergreifenden<br />

Persönlichen Budget erproben<br />

wollen. Dabei sollen die beteiligten behinderten<br />

Personen nicht nur beraten<br />

und im Antragsverfahren unterstützt,<br />

sondern insbesondere in ihren Kompetenzen,<br />

sich mit der neuen Rolle als<br />

Budgetnehmer/in zu identifizieren, geschult<br />

und gestärkt werden.<br />

- 43 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

gung als in Förderzentren<br />

ausgeschlossen<br />

wird. (Lange Fahrtzeiten<br />

und ggf. schwierige<br />

Terminfestlegungen mit<br />

Wartezeiten, die gerade<br />

für Kleinkinder<br />

einen ungünstigen Therapieverlaufheraufbeschwören<br />

können. Kooperation<br />

- wie inzwischen<br />

aufgrund der<br />

Projekterfahrungen in<br />

der Region Worms erreicht<br />

- zwischen anerkannten<br />

Zentren und<br />

sonstigen Anbietern<br />

erscheinen hier sinnvoll,<br />

ohne den Gedanken<br />

der Komplexle<strong>ist</strong>ung<br />

negativ zu tangieren.)<br />

- 44 -


- 44 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 2<br />

Projektträger<br />

Träger <strong>des</strong> v. g. Projektes <strong>ist</strong> die Lebenshilfeeinrichtungen gGmbH, Kurfürstenstraße 1 - 3,<br />

67549 Worms.<br />

Projekttitel<br />

Verfahrensentwicklung und Vernetzung zu trägerübergreifenden Persönlichen Budgets<br />

Schwerpunkt<br />

Angebot in Frühförderung, Verbindung von Eingliederungshilfe, Pflege und medizinischen<br />

Le<strong>ist</strong>ungen, Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation hierzu. Insbesondere für behinderte Kinder<br />

sowie alle behinderten Menschen.<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept und Zuwendungsbescheid<br />

a) Frühförderung<br />

- Beratung und Hilfe bei der Beantragung und Inanspruchnahme eines trägerübergreifenden<br />

Persönlichen Budgets (Klärung der Ansprüche gegenüber dem Sozialhilfeträger und der<br />

zuständigen Krankenkasse) incl. Antragsvorbereitung und auf Wunsch Begleitung in den<br />

Verfahren als „Person der Wahl“.<br />

- Unterstützung bei der Formulierung <strong>des</strong> Unterstützungsbedarfs.<br />

- Unterstützung der Familien bei der Le<strong>ist</strong>ungswahl und Schulung ihrer Kompetenz zu<br />

Preisgestaltung und Abrechnung (im Einzelfall und in Seminaren).<br />

- Erkennung, Bearbeitung und Überwindung der Hemmschwellen bei den Eltern, den er-<br />

forderlichen Le<strong>ist</strong>ungserbringern und den zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgern.<br />

- In direktem Kontakt zur Familie und den zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgern <strong>ist</strong> die Entwicklung<br />

und der Aufbau eines tragfähigen Netzwerkes notwendig.<br />

- Therapeutische, pädagogische und medizinische Dienste und Einrichtungen vor Ort werden<br />

motiviert, die notwendigen Hilfen zu erbringen und unterstützt, neue Instrumente der Leis-<br />

tung und Le<strong>ist</strong>ungsabrechnung zu entwickeln.<br />

- 45 -


- 45 -<br />

b) Verbindung von Eingliederungshilfe, Pflege und medizinische Le<strong>ist</strong>ungen in Persönlichen<br />

Budgets<br />

Betreuung und Unterstützung von Menschen, die die selbstbestimmte Gestaltung ihrer Ein-<br />

gliederungshilfe- und Pflegele<strong>ist</strong>ungen mit einem trägerübergreifenden Persönlichen Budget<br />

erproben wollen. Dabei sollen die beteiligten behinderten Personen nicht nur beraten und im<br />

Antragsverfahren unterstützt, sondern insbesondere in ihren Kompetenzen, sich mit der<br />

neuen Rolle als Budgetnehmer/in zu identifizieren, geschult und gestärkt werden.<br />

Projektlaufzeit<br />

1. Januar 2008 bis 30. Juni 2009<br />

Projektkosten<br />

Rd. 80.000 Euro, davon Förderung aus Bun<strong>des</strong>mitteln rd. 68.000 Euro.<br />

Die genaue Abrechnung erfolgt über den Verwendungsnachweis durch das Bun<strong>des</strong>verwal-<br />

tungsamt. Dieser <strong>ist</strong>, laut Zuwendungsbescheid <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verwaltungsamtes vom<br />

30. Januar 2008, bis zum 31. Dezember 2009 vorzulegen.<br />

Ziel <strong>des</strong> Modellprojektes<br />

a) Das Ziel besteht darin, Familien und/oder Eltern mit behinderten Klein/-kindern Beratung,<br />

Unterstützung, Begleitung und Anleitung zum Erhalt geeigneter, adäquater Hilfen mittels<br />

<strong>des</strong> trägerübergreifenden Persönlichen Budgets, also Hilfen aus einer Hand, anzubieten.<br />

Die Eltern sollen bei der Zielfindung zur Vorbereitung <strong>des</strong> Bedarfsfeststellungsverfahrens für<br />

Frühförderungsmaßnahmen sowie einer Formulierung ihrer Vorstellung zur Zielvereinba-<br />

rung beraten und unterstützt werden.<br />

b) Reduzierung <strong>des</strong> Informationsdefizits bei behinderten in selbstständigen Wohnformen<br />

lebenden Menschen im Rahmen der selbstbestimmten Gestaltung ihrer Eingliederungshilfe-<br />

und Pflegele<strong>ist</strong>ungsansprüche in Form eines trägerübergreifenden Persönlichen Budgets<br />

sowie die Kooperation und Motivierung der zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträger (insbesondere So-<br />

zialhilfeträger und Pflegekassen).<br />

- 46 -


- 46 -<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes laut Sachbericht<br />

Zu a)<br />

Die Umwandlung von Sachle<strong>ist</strong>ungen der Frühförderung in Persönliche Budgets hat sich im<br />

Raum Worms als ausgesprochen schwierig herausgestellt, da die Vorgaben <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

Rheinland-Pfalz, die grundsätzliche Le<strong>ist</strong>ungserbringung durch die sozialpädiatrischen Zentren<br />

(SPZ), von den Le<strong>ist</strong>ungsträgern strikt eingehalten werden. Die Möglichkeiten der Beauftragung<br />

von interdisziplinären Frühförderstellen (IFF) und die grundsätzlich mögliche wohnortnahe bzw.<br />

sogar mobil aufsuchende Hilfe wurden zumin<strong>des</strong>t im Zeitraum <strong>des</strong> Projektverlaufs von den<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträgern nicht akzeptiert. Dass es hierdurch auch zu verspäteten Aufnahmen von<br />

Frühförderungsmaßnahmen kommen kann, <strong>ist</strong> dies im Sinne der betroffenen Kinder nicht hin-<br />

nehmbar. Ob aus den Erfahrungen im Raum Worms auf das gesamte Land Rheinland-Pfalz<br />

geschlossen werden kann, erscheint eher fraglich, da dem Bearbeiter bekannt <strong>ist</strong>, dass im Kreis<br />

Ahrweiler in Zusammenarbeit mit dem SPZ Neuwied durchaus wohnortnahe und mobile Leis-<br />

tungen angeboten werden.<br />

Um zu verhindern, dass es in Regionen von Rheinland-Pfalz zu verspätetem Beginn von Früh-<br />

förderungsmaßnahmen und somit möglicherweise zu irreparablen Schäden bei behinderten<br />

Kindern kommen kann, wird das rheinland-pfälzische Sozialmin<strong>ist</strong>erium um eine Stellungnahme<br />

zu dem <strong>Abschlussbericht</strong> der Lebenshilfe Worms gebeten.<br />

In diesem Zusammenhang <strong>ist</strong> darauf hinzuweisen, dass es sich bei der Problematik nicht um<br />

Schwierigkeiten bei der Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets handelt. Auch bei der Bewilli-<br />

gung von Sachle<strong>ist</strong>ungen war eine ausschließliche Anbindung an ein SPZ offensichtlich vorge-<br />

geben.<br />

Dass es sich bei rein medizinischen Le<strong>ist</strong>ungen (Rezeptierung) im Rahmen der Le<strong>ist</strong>ungen der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung nicht um Geldbudgets handeln kann, liegt in der Natur der<br />

Sache. Außerdem werden bestimmte Le<strong>ist</strong>ungen der Pflegekassen noch nicht budgetiert. Dies<br />

darf aber nicht bedeuten, dass grundsätzlich auch keine Teilbudgets von den zuständigen<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträgern bewilligt werden. Auch hierzu <strong>ist</strong> die Stellungnahme <strong>des</strong> Sozialmin<strong>ist</strong>eriums<br />

abzuwarten.<br />

Zu b)<br />

Zu dem zweiten kleineren Teilbereich <strong>des</strong> Projektes, dem unterstützten Wohnen (UWO) mittels<br />

Persönlichem Budget, <strong>ist</strong> es zu Anträgen auf Persönliche Budgets gekommen. Die noch be-<br />

- 47 -


- 47 -<br />

stehende Problematik bei der Umsetzung der Pflegedienstle<strong>ist</strong>ungen wird auch nach Ablauf <strong>des</strong><br />

Projektes von der Lebenshilfe versucht, abzubauen.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen<br />

Die vorgesehenen Maßnahmen, wie die Information und Gewinnung von Le<strong>ist</strong>ungsträgern,<br />

Le<strong>ist</strong>ungsanbieten, Le<strong>ist</strong>ungsnehmern und die daran anschließende Koordinierungs- und Be-<br />

ratungstätigkeit und die Erfassung <strong>des</strong> benötigten Hilfsangebotes sowie der Versuch der pass-<br />

genauen Bedarfsdeckung wurden im Rahmen <strong>des</strong> Projektes umgesetzt bzw. aufgrund der v. g.<br />

Schwierigkeiten versucht umzusetzen. Die Lebenshilfe wird auch nach Ablauf <strong>des</strong> Projektes<br />

weiterhin Familien mit behinderten Angehörigen dabei unterstützen, möglichst flexibel und<br />

selbstbestimmt die notwendigen Le<strong>ist</strong>ungen erhalten zu können. Im Bereich der Frühförderung<br />

wird sie versuchen, in Kooperation mit einem SPZ wohnortnahe/mobile Hilfen anbieten zu kön-<br />

nen. Auch im Bereich <strong>des</strong> Wohnens von Menschen mit hohem und sehr hohem Betreuungs-<br />

und Unterstützungsbedarf wird die Lebenshilfe versuchen, ambulante Strukturen insbesondere<br />

mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets auch in Zukunft voranzubringen und die Beteiligten zu<br />

unterstützen.<br />

Fazit<br />

Für das <strong>BMAS</strong> wurde erkennbar, dass die vom Bund angeregte und inzwischen umgesetzte<br />

Komplexle<strong>ist</strong>ung für Frühförderung offensichtlich in einigen Regionen Deutschlands (hier:<br />

Worms) so umgesetzt wird, dass nur für SPZ und nicht für oftmals auch zwingend notwendige<br />

wohnortnahe/mobile Hilfen Platz <strong>ist</strong>. Dies würde der mit der Einführung der Komplexle<strong>ist</strong>ung<br />

eigentlich beabsichtigten schnellen Hilfe aus einer Hand zumin<strong>des</strong>t für den Zeitfaktor entgegen-<br />

stehen. Nach Vorliegen der Stellungnahme <strong>des</strong> rheinland-pfälzischen Sozialmin<strong>ist</strong>eriums <strong>ist</strong><br />

daher zu überlegen, ob ggf. weitere bun<strong>des</strong>weite Informationen an die entsprechenden Leis-<br />

tungsträger herausgegeben werden sollten.<br />

Das Projektziel konnte mit Abstrichen, aufgrund der v. g. Problematik, erreicht werden. Die Tat-<br />

sache, dass die Lebenshilfe Worms auch nach Projektende die Arbeiten fortsetzt, macht deut-<br />

lich, dass das Projekt die Betroffenen für die Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets sensibili-<br />

siert hat und es als Anschub für eine nachhaltige Unterstützungsarbeit bei der Umsetzung Per-<br />

sönlicher Budgets durch die Lebenshilfe Worms angesehen werden kann.<br />

- 48 -


Nachtrag vom 12.07.2010<br />

- 48 -<br />

Inzwischen wurde erreicht, dass zwischen dem Zweckverband Kinderzentrum Ludwigshafen am<br />

Rhein und der Lebenshilfe Einrichtungen gGmbH, Worms, eine „Vereinbarung über die Koope-<br />

ration im Bereich der Hausfrühförderung“ abgeschlossen wurde. Damit dürften auch der neuen<br />

Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ in der Frühförderung Raum gegeben werden, insbeson-<br />

dere aber wohnortnahe und schnelle Hilfen möglich sein.<br />

- 49 -


- 49 -<br />

Projekt Nr. 3<br />

KoBaB - Koordinierungsstelle Budgetass<strong>ist</strong>enz<br />

und Beratung insbesondere für Menschen mit<br />

unterschiedlichen Formen von Autismus<br />

Intra gGmbH (Gemeinnützige Bonner Gesellschaft<br />

zur Förderung der gesellschaftlichen Integration und<br />

Rehabilitation behinderter Menschen)<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderproj<br />

ekte/abschlussbericht_%20kobab.html?nn=725002<br />

- 50 -


Lfd. Nr. 3<br />

- 50 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 14<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

KoBaB - Koordinierungsstelle Budgetass<strong>ist</strong>enz und Beratung insbesondere für Menschen<br />

mit unterschiedlichen Formen von Autismus<br />

Projektträger<br />

Intra gGmbH (Gemeinnützige Bonner Gesellschaft zur Förderung der gesellschaftlichen<br />

Integration und Rehabilitation behinderter Menschen), Joachimstraße 10 - 12,<br />

53113 Bonn<br />

Laufzeit 1.4.2008 bis 15.6..2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 166.076,00 (124.553,00 aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Modellhafte Erprobung der<br />

Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets für Menschen<br />

mit unterschiedlichen<br />

Formen von Autismus, vor<br />

allem als Basis für die bedarfsgerechte<br />

Unterstützung<br />

beim selbstständigen Leben<br />

dieses Personenkreises. Als<br />

weiteres Ziel war die Zusammensetzung<br />

eines Projektkompetenzteams<br />

(runder<br />

Tisch) vorgesehen, welches<br />

sich insbesondere aus dem<br />

Kreis der Le<strong>ist</strong>ungsträger zusammensetzt,<br />

um von Beginn<br />

an eine Unterstützung der<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Fehlende Informationen<br />

bei potenziellen Budgetnehmern/-innen<br />

und der<br />

vermutete hohe Aufwand.<br />

Falsche Informationen<br />

der Le<strong>ist</strong>ungsträger.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Frühzeitige und umfassende Beratung von<br />

potenziellen Budgetnehmern/-innen hilft informieren<br />

und Ängste abbauen. Vernetzung<br />

von Le<strong>ist</strong>ungserbringern und Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />

unter Einbeziehung von betroffenen<br />

behinderten Menschen (hier: Gründung eines<br />

„Runden Tisches“) schafft gegenseitiges<br />

Vertrauen und Zug um Zug mehr Routine bei<br />

Beratung, Beantragung und Bewilligung. Der<br />

„Runde Tisch“ wird auch weiter tagen und<br />

wurde inzwischen Bestandteil <strong>des</strong> Behindertenpolitischen<br />

Teilhabeplans für die Bun<strong>des</strong>stadt<br />

Bonn.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Die intensive Vernetzung der<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger im Rahmen <strong>des</strong><br />

„Runden Tisches“ hat zur erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit auch bei<br />

der Erstellung <strong>des</strong> Aktionsplans der<br />

Stadt Bonn „Behindertenpolitischer<br />

Teilhabeplan“ geführt. Der „Runde<br />

Tisch“ wird fester Bestandteil dieses<br />

Plans und mittelfr<strong>ist</strong>ig will die<br />

Stadt Bonn die Kosten bei der Beratung<br />

zum Persönlichen Budget<br />

durch Gründung von (trägerunabhängigen)<br />

Beratungsstellen übernehmen<br />

und bei allen Reha-Trägern<br />

darauf hinwirken.<br />

- 51 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

entsprechenden Geldgeber zu<br />

gewährle<strong>ist</strong>en und auch von<br />

diesen projektbegleitend beraten<br />

zu werden. Gewünschtes<br />

Ziel war auch die Fortführung<br />

dieses runden Tisches<br />

nach Ende der Projektlaufzeit.<br />

Mit dem Projekt sollten insbesondere<br />

für den schwierigen<br />

Personenkreis der Menschen<br />

mit aut<strong>ist</strong>ischen Symptomen<br />

Hürden auf dem Weg zum<br />

Persönlichen Budget überwunden<br />

werden, indem die<br />

Betroffenen und Angehörigen<br />

beraten und bestärkt werden,<br />

als auch möglichst viele Beteiligte<br />

an einen Tisch geholt<br />

werden, um zu erwartende<br />

Hemmnisse frühzeitig auszuräumen.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

- 51 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

- 52 -


- 52 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 3<br />

Projektträger:<br />

INTRA gGmbH (Gemeinnützige Bonner Gesellschaft zur Förderung der gesellschaftlichen<br />

Integration und Rehabilitation behinderter Menschen), Joachimstraße 10 – 12, 53113 Bonn<br />

Projekttitel:<br />

Koordinierungsstelle Budgetass<strong>ist</strong>enz und Beratung (KoBaB)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Anwerbung mittels Erstberatung und Begleitung von behinderten Menschen (insbesondere<br />

Aut<strong>ist</strong>en) und ihren Angehörigen während aller Phasen der Beantragung und in der Erpro-<br />

bungszeit <strong>des</strong> Budgets. Darüber hinaus war ein Kooperationsteam (runder Tisch), in dem<br />

insbesondere die potenziellen Le<strong>ist</strong>ungsträger eingebunden sind, ins Leben zu rufen.<br />

Das Projekt wurde außerdem wissenschaftlich begleitet von der Gesellschaft für Forschung<br />

und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich. Der Abschluss-Sachbericht wurde im Auf-<br />

trag der INTRA von dieser Gesellschaft gefertigt.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt in Bonn verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter Be-<br />

rücksichtigung der spezifischen Bedingungen im Raum Bonn und der besonderen Bedarfs-<br />

situation von Menschen mit unterschiedlichen Formen von Autismus.<br />

(siehe Schwerpunkt)<br />

Schwerpunkte waren die Arbeit für und mit Menschen mit Formen von Autismus und die un-<br />

mittelbare Einbindung von Le<strong>ist</strong>ungsträgern.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1.4.2008 bis 15.6.2010<br />

- 53 -


Projektkosten:<br />

- 53 -<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 21.4.2008, 27.1.2009, 21.1.2010 und 3.5.2010 betragen<br />

die Gesamtkosten 166.076 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 124.556 Euro. Eine<br />

Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />

durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war die modellhafte Erprobung der Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets für Menschen mit unterschiedlichen Formen von Autismus, vor allem<br />

als Basis für die bedarfsgerechte Unterstützung beim selbstständigen Leben dieses Perso-<br />

nenkreises. Als weiteres Ziel war die Zusammensetzung eines Projektkompetenzteams<br />

(runder Tisch) vorgesehen, welches sich insbesondere aus dem Kreis der Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />

zusammensetzt, um von Beginn an eine Unterstützung der entsprechenden Geldgeber zu<br />

gewährle<strong>ist</strong>en und auch von diesen projektbegleitend beraten zu werden. Gewünschtes Ziel<br />

war auch die Fortführung dieses runden Tisches nach Ende der Projektlaufzeit. Mit dem<br />

Projekt sollten insbesondere für den schwierigen Personenkreis der Menschen mit aut<strong>ist</strong>i-<br />

schen Symptomen Hürden auf dem Weg zum Persönlichen Budget überwunden werden, in-<br />

dem die Betroffenen und Angehörigen beraten und bestärkt wurden, als auch möglichst viele<br />

Beteiligte an einen Tisch geholt werden, um zu erwartende Hemmnisse frühzeitig auszuräu-<br />

men. Die Erfahrungen und Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes sollen wissenschaftlich erfasst, ausge-<br />

wertet und veröffentlicht werden, um somit einen Transfer in andere Städte und Regionen<br />

Deutschlands zu ermöglichen.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

- 42 Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen bzw. 13 Menschen mit einer anderen Be-<br />

hinderung wurden im Laufe <strong>des</strong> Projektes beraten und auf dem möglichen Weg zum Per-<br />

sönlichen Budget begleitet.<br />

- Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wurden neun Experten sowie 17 Eltern inter-<br />

viewt.<br />

- Gerade für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Beeinträchtigungen <strong>ist</strong> eine beratende und beglei-<br />

tende Anlaufstelle von besonderer Bedeutung.<br />

- 54 -


- 54 -<br />

- Selbstständige ambulant betreute Wohnformen kommen für diesen Personenkreis eher<br />

nicht in Betracht. Besondere stationäre Wohnformen müssen jedoch noch für diesen<br />

Personenkreis bedarfsgerecht konzipiert werden.<br />

- Der runde Tisch hat das Projekt von Beginn an begleitet und setzt sich im Wesentlichen<br />

aus Vertretern von Le<strong>ist</strong>ungsträgern zusammen. Dieser Zusammenschluss <strong>ist</strong> auch nach<br />

Abschluss <strong>des</strong> Projektes vorhanden und unterstützt die positive Entwicklung <strong>des</strong> Persönli-<br />

chen Budgets im Raum Bonn weiterhin.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die unterstützende Begleitung<br />

von potenziellen Budgetnehmern mit primären Behinderungsformen im Bereich <strong>des</strong><br />

Autismus und die Errichtung eine „runden Tisches“ wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Bonner INTRA-Projekt wurde erstmals in einer Region eine größere Anzahl von<br />

Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Beeinträchtigungen für das Persönliche Budget interessiert und<br />

„abgeklopft“, inwieweit diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform auch für diesen zum Teil besonders bera-<br />

tungs- und unterstützungsbedürftigen Personenkreis und im Rahmen welcher Teilhabe- und<br />

Rehabilitationsle<strong>ist</strong>ungen eingesetzt werden kann. Die Erkenntnisse <strong>des</strong> Projektes machen<br />

deutlich, dass auch für diesen doch recht schwierigen Personenkreis ein <strong>Persönliches</strong> Bud-<br />

get unter bestimmten Umständen in Frage kommen kann. Dieses Ergebnis <strong>ist</strong> umso wichti-<br />

ger, als grundsätzlich alle behinderten Menschen, egal mit welcher Behinderungsart, an der<br />

neuen Le<strong>ist</strong>ungsform partizipieren sollen.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget für Menschen mit au-<br />

t<strong>ist</strong>ischen Symptomen durchaus zum Einsatz kommen kann. Der Bericht wird vom Projekt-<br />

träger und dem <strong>BMAS</strong> auf die entsprechenden Internetseiten gestellt und somit bun<strong>des</strong>weit<br />

- 55 -


- 55 -<br />

verbreitet. In dem Bericht wird auch über die Erfahrungen mit dem mit Le<strong>ist</strong>ungsträgern be-<br />

setzten runden Tisch berichtet. Die Zusammensetzung eines solchen Kompetenzteams<br />

könnte auch in anderen Regionen Deutschlands die Inanspruchnahme Persönlicher Budgets<br />

erheblich befördern. Auch die Fortführung eines solchen runden Tischs nach Projektablauf<br />

könnte für andere Regionen in Deutschland Vorbildfunktion haben.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „KoBaB – Koordinierungsstelle Budgetass<strong>ist</strong>enz und Beratung“ hat die<br />

Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> Persönlichen Budgets insbesondere für Menschen mit au-<br />

t<strong>ist</strong>ischen Symptomen aufgezeigt. Wahrscheinliche Grenzen werden aber auch benannt.<br />

Insbesondere braucht dieser Personenkreis - neben einer fundierten Erstberatung - eine<br />

enge Begleitung auf dem Weg zum Persönlichen Budget. Völlig selbstständiges Wohnen<br />

wird mit klassischer ambulanter Unterstützung in vielen Fällen nicht möglich sein. Allerdings<br />

erscheinen kleinere Wohngruppen mit starker ambulanter Unterstützung oder gar stationä-<br />

rem Charakter durchaus denkbar. Mit diesem Thema werden sich der Projektträger und die<br />

Teilnehmer am runden Tisch auch nach Ablauf <strong>des</strong> Projektes weiter beschäftigen und nach<br />

Lösungen suchen. Das Projekt <strong>ist</strong> für das <strong>BMAS</strong> bezüglich der Erkenntnisse im Bereich <strong>des</strong><br />

Personenkreises der Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Beeinträchtigungen von besonderer Be-<br />

deutung. Da die weit verbreitete Meinung, dass Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Symptomen für<br />

diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>des</strong> Persönlichen Budgets grundsätzlich nicht in Betracht kämen,<br />

durch die Projektergebnisse widerlegt wird.<br />

Projektziel:<br />

Erreicht<br />

- 56 -


- 56 -<br />

- 57 -


- 57 -<br />

Projekt Nr. 4<br />

Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

<strong>des</strong> Paritätischen<br />

Der PARITÄTISCHE Gesamtverband<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_kompetenzzentrum_pb.html;jsessionid=73C7A651A48<br />

1FC7530AEF2C5A1B49D16.1_cid250?nn=725002<br />

- 58 -


Lfd. Nr. 4<br />

Az.: Va 3 -58330/ 1<br />

- 58 -<br />

Projektbezeichnung/Name Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong> Paritätischen<br />

Projektträger Der PARITÄTISCHE Gesamtverband, Oranienburger Straße 13 - 14, 10178 Berlin<br />

Laufzeit 1.1.2008 bis 31.12.2010 (kostenneutrale Verlängerung bis 28.2.2011)<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 570.660,00 (402.195,00 aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts<br />

Telefonische Beratung von<br />

allen am Persönlichen Budget<br />

Interessierten. Hierbei handelte<br />

es sich insbesondere um<br />

eine erste Basis-Beratung.<br />

Daneben führte das Kompetenzzentrum<br />

in Abstimmung<br />

mit dem <strong>BMAS</strong> die für die<br />

Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets aus Sicht der Bun<strong>des</strong>regierung<br />

wichtigen Regionalkonferenzen<br />

in allen<br />

Bun<strong>des</strong>ländern durch. Auch<br />

die Planung und Organisation<br />

übernahm das Kompetenzzentrum.<br />

Die Tagungsthemen<br />

wurden in enger Abstimmung<br />

mit dem <strong>BMAS</strong> festgelegt.<br />

Darüber hinaus wurde der<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Noch immer fehlende<br />

Kenntnisse über das PB bei<br />

allen Beteiligten.<br />

Budgetunterstützung sollte<br />

nach Bescheiderteilung<br />

finanziert werden (auch für<br />

Betreuer/-innen).<br />

Proaktive Beratung der LT<br />

<strong>ist</strong> noch nicht ausreichend.<br />

Gutscheinlösung bei den<br />

Le<strong>ist</strong>ungen der Pflegeversicherung<br />

und beschränkte<br />

Dienstle<strong>ist</strong>erwahl behindern<br />

tPB mit der Eingliederungshilfe.<br />

Fehlen<strong>des</strong> Wunsch- und<br />

Wahlrecht bei der Wahl <strong>des</strong><br />

Beschäftigungsplatzes auf<br />

dem Allgemeinen Arbeits-<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit fortführen;<br />

rechtliche Rahmenbedingungen verändern<br />

(Eingliederungshilfe, SGB IX, Werkstattrecht,<br />

Pflegereform); Qualität der GS verbessern.<br />

Zahlreiche Publikationen zu allen Fragen <strong>des</strong><br />

PB wurden erstellt und veröffentlicht.<br />

Über 300 Beratungsstellen wurden vernetzt,<br />

einheitlich informiert und geschult.<br />

Beratung, Schulung, Informationen (auch<br />

elektronisch) wird auch in Zukunft fortgesetzt.<br />

Finanzierung ggf. über Paritätische Lan<strong>des</strong>verbände<br />

und Träger der Beratungsstellen.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Im Rahmen der Weiterentwicklung<br />

der Eingliederungshilfe und<br />

einer möglichen Änderung <strong>des</strong><br />

SGB IX sollten Anregungen <strong>des</strong><br />

Projektträgers bedacht werden.<br />

Veränderungen im Pflegeversicherungsrecht<br />

anstoßen (ein<br />

Modellprojekt im Auftrag <strong>des</strong><br />

BMG läuft derzeit) mit dem Ziel<br />

<strong>des</strong> PB für Pflegele<strong>ist</strong>ungen der<br />

Pflegeversicherung (z. B. im<br />

Rahmen der Pflegereform).<br />

Je höher die Nachfrage, <strong>des</strong>to<br />

größer wird das Angebot der LE<br />

werden. Im Grunde müsste der<br />

Markt das selbst regeln.<br />

Je mehr PB, <strong>des</strong>to mehr Rou-<br />

- 59 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts<br />

Aufbau von Beratungsstellen<br />

zum Persönlichen Budget im<br />

gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet forciert,<br />

eine Reg<strong>ist</strong>rierung sowie<br />

eine Vernetzung vorgenommen.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit<br />

wurde mit der Herausgabe von<br />

Flyern, Broschüren und Newslettern<br />

sowie der Erstellung<br />

einer entsprechenden Website<br />

positiv begleitet.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

markt (anstatt WfbM). Fehlende<br />

Angebotsstrukturen<br />

der LE (insb. auf dem<br />

Land). Sehr lange Bearbeitungszeiten<br />

der LT.<br />

Schlechte Kooperation bei<br />

der Festlegung von TPB<br />

zwischen den LT untereinander.<br />

- 59 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

tine und schnellere Bearbeitung<br />

und bessere Kooperation (bereits<br />

ermittelte Erfahrungswerte).<br />

Dennoch sollten die<br />

„Fr<strong>ist</strong>en“ bei der „Beleuchtung“<br />

<strong>des</strong> SGB IX auf den Prüfstand.<br />

Evtl. sind sie doch zu kurz gefasst.<br />

- 60 -


- 60 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 4<br />

Projektträger:<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Gesamtverband e. V., Oranienburger Straße 13-14,<br />

10178 Berlin<br />

Projekttitel:<br />

Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Telefonische Beratung von allen am Persönlichen Budget Interessierten. Hierbei handelte es<br />

sich insbesondere um eine erste Basis-Beratung. Daneben führte das Kompetenzzentrum in<br />

Abstimmung mit dem <strong>BMAS</strong> die für die Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets aus Sicht der<br />

Bun<strong>des</strong>regierung wichtigen Regionalkonferenzen in allen Bun<strong>des</strong>ländern durch. Auch die<br />

Planung und Organisation übernahm das Kompetenzzentrum. Die Tagungsthemen wurden<br />

in enger Abstimmung mit dem <strong>BMAS</strong> festgelegt. Darüber hinaus wurde der Aufbau von Be-<br />

ratungsstellen zum Persönlichen Budget im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet forciert, eine Reg<strong>ist</strong>rie-<br />

rung sowie eine Vernetzung vorgenommen. Die Öffentlichkeitsarbeit wurde mit der Heraus-<br />

gabe von Flyern, Broschüren und Newslettern sowie der Erstellung einer entsprechenden<br />

Website positiv begleitet.<br />

Schwerpunkt:<br />

Ein Beratungs- und Informationszentrum zum Persönlichen Budget hatte der PARITÄTISCHE<br />

bereits vor 2008 unterhalten. Es wurde von der Aktion Mensch finanziell gefördert. Die von dort<br />

im Schwerpunkt vorgenommene Erstinformation in vielen Regionen Deutschlands war Anlass<br />

für das BMA, im Rahmen der mit Inkrafttreten <strong>des</strong> Rechtsanspruchs auf Persönliche Budgets<br />

beginnenden Öffentlichkeitskampagne Regionalkonferenzen mit für die einzelnen Regionen<br />

passgenauen Themen entsprechend den Vorgaben der Bun<strong>des</strong>regierung durchzuführen.<br />

Hierzu hätte ein „Kompetenzzentrum“ im Rahmen der Öffentlichkeitskampagne gefördert wer-<br />

den können. Ein im November 2007 eingehender Antrag <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN zur Förderung<br />

<strong>des</strong> Modellprojektes „Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget“ machte aber deutlich, dass die<br />

Schwerpunkte dieses Projektes durchaus erstmalig waren und somit Modellcharakter besaßen.<br />

Einer Förderung <strong>des</strong> Projektes im Rahmen <strong>des</strong> Programms zur Strukturverstärkung und Ver-<br />

- 61 -


- 61 -<br />

breitung Persönlicher Budgets stand somit nichts im Wege. Die neuen Schwerpunkte waren:<br />

Anwerben von (unabhängigen) Beratungsstellen, Reg<strong>ist</strong>rierung dieser Beratungsstellen und<br />

Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit für diese sowie lan<strong>des</strong>- und bun<strong>des</strong>weite Vernetzungen<br />

der Beratungsstellen. Außerdem waren das Erstellen einer Website und das Herausgeben ei-<br />

nes Newsletters als Schwerpunkte zu identifizieren. Die früher schon angebotenen Konferenzen<br />

wurden auf die für die Bun<strong>des</strong>regierung wichtigen Themen und Präsentationsformen umstruktu-<br />

riert und für alle Bun<strong>des</strong>länder angeboten. Erstmals wurden die Themen passgenau auf die Re-<br />

gionen, die Le<strong>ist</strong>ungserbringer, Le<strong>ist</strong>ungsträger und bestimmte Behinderungsarten zugeschnit-<br />

ten.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Januar 2008 bis 28. Februar 2011 (1. Januar 2011 bis 28. Februar 2011 genehmigte kos-<br />

tenneutrale Verlängerung)<br />

Projektkosten:<br />

Laut letztem Zuwendungs-Änderungsbescheid vom 23. Juli 2010 betragen die Gesamtkos-<br />

ten 570.660 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 402.195 Euro. Eine Spitzabrech-<br />

nung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun-<br />

<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Folgende Ziele wurden vorrangig verfolgt:<br />

- Alle am Prozess der Verbreitung Persönlicher Budgets Beteiligter erhalten Informationen<br />

über das Persönliche Budget. Zu den Informationen gehören auch Berichte über aktuelle<br />

Entwicklungen auf nationaler und europäischer Ebene.<br />

- Die Informationen sollen breit gefächert und unter Einbeziehung von nationalen und<br />

internationalen Entwicklungen aufbereitet werden.<br />

- Bestehende Unsicherheiten und zum Teil vorhandene Ängste gegenüber der neuen Leis-<br />

tungsform sollen bei Menschen mit Behinderungen, bei Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungser-<br />

bringern abgebaut werden.<br />

- 62 -


- 62 -<br />

- Es soll aktiv Einfluss genommen werden auf eine vermehrte Inanspruchnahme Persönli-<br />

cher Budgets, auch trägerübergreifender Budgets.<br />

- Aufbau eines bun<strong>des</strong>weiten Netzes niedrigschwelliger Beratungsstellen unter einem Dach<br />

zur Erzielung von Synergieeffekten.<br />

- Entwicklung und Organisation differenzierter Austauschformen für verschiedene Zielgrup-<br />

pen und die Unterstützung deren Vernetzung.<br />

- Intensive Zusammenarbeit mit dem <strong>BMAS</strong>, insbesondere bei der Themenauswahl, Organi-<br />

sation und personeller Besetzung bei Veranstaltungen (z. B. Regionalkonferenzen).<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Folgende wesentliche Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes sind festzuhalten:<br />

a) 5.800 Menschen wurden über das Angebot von telefonischer oder schriftlicher Erstbera-<br />

tung und Information sowie zur Vermittlung an regionale Beratungsstellen erreicht.<br />

b) 2.250 Menschen (davon ca. 340 Menschen mit Behinderungen) nahmen an den insge-<br />

samt 16 Regionalkonferenzen bun<strong>des</strong>weit teil.<br />

c) Rd. 32.000 Menschen konnten pro Jahr über die Internetseite www.budget.paritaet.org er-<br />

reicht werden. 173.000 Seiten wurden im Durchschnitt pro Jahr aufgerufen. 2.698 Men-<br />

schen nutzten als Abonnenten den 14-tägigen Newsletter.<br />

d) 317 Beratungsstellen waren bei Projektende in dem ständig aktualisierten Beratungs-<br />

stellenverzeichnis unter www.budget.paritaet.org aufgeführt.<br />

e) 100 Beratungsstellen haben sich am ersten bun<strong>des</strong>weiten Budgettag am 16. Oktober 2010<br />

unter der Schirmherrschaft von Frau Min<strong>ist</strong>erin Dr. Ursula von der Leyen aktiv beteiligt.<br />

f) 5000 Projektflyer „Selbstbestimmt Leben mit dem Persönlichen Budget“ wurden erstellt<br />

und verteilt.<br />

g) Drei erstellte Informationsbroschüren in einer Gesamtauflagenhöhe von 11.000 Stück<br />

wurden bun<strong>des</strong>weit zur Verfügung gestellt.<br />

- 63 -


Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

- 63 -<br />

Im Ergebnis wurden alle Zielvorgaben erfüllt. Zusätzlich wurden in Abstimmung mit dem <strong>BMAS</strong><br />

die Abschlussveranstaltung zum Förderprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung Per-<br />

sönlicher Budgets auf der Messe REHACARE in Düsseldorf im Oktober 2010 und begleitend<br />

hierzu ein „Markt der Möglichkeiten“ ebenfalls auf der REHACARE und ein erster bun<strong>des</strong>weiter<br />

Budgettag an 100 verschiedenen Orten in der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland organisiert und<br />

durchgeführt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Alle aus den v. g. Zielen resultierenden und zuvor zugesagten Maßnahmen sowie im Laufe<br />

<strong>des</strong> Projekts darüber hinaus zwischen dem PARITÄTISCHEN und dem <strong>BMAS</strong> abgespro-<br />

chene Maßnahmen, wie z. B. die Durchführung der Regionalkonferenzen, der Aufbau eines<br />

bun<strong>des</strong>weiten niederschwelligen Beratungsstellennetzes, die Durchführung eines Budgetta-<br />

ges, die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit, wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Projekt <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN wurde die politisch geforderte, volkswirtschaftlich<br />

und ggf. für die Le<strong>ist</strong>ungsträger auch betriebswirtschaftlich sinnvolle verstärkte Verbreitung<br />

der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ ein großes Stück nach vorne gebracht. Der<br />

Forderung der Interessensverbände der Menschen mit Behinderungen nach niederschwelli-<br />

gen Beratungsangeboten im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet konnte durch das Kompetenzzentrum<br />

mit dem Aufbau eines bun<strong>des</strong>weiten Netzes von Beratungsstellen erstmals eine überzeu-<br />

gende Aktivität entgegengestellt werden. Auch die positive Wirkung der bun<strong>des</strong>weit veran-<br />

stalteten Regionalkonferenzen lässt sich aufgrund stetig ansteigender Budgetbewilligungen<br />

mehr als nur vermuten.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> wichtig, dass die positive Bewertung der Bun<strong>des</strong>regierung zu der neuen<br />

Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Budget, insbesondere auch im Zusammenhang mit der Unter-<br />

zeichnung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen und dem daraus resul-<br />

tierenden Nationalen Aktionsplan bun<strong>des</strong>weit in Regionalkonferenzen und sonstigen Veran-<br />

staltungen mit bun<strong>des</strong>weiter Wirkung Gehör fand. Auch der Forderung der Behindertenver-<br />

- 64 -


- 64 -<br />

bände und –organisationen nach zusätzlicher unentgeltlicher Beratung konnte durch die<br />

Vernetzung von über 300 Beratungsstellen in ganz Deutschland zumin<strong>des</strong>t in Form eines<br />

ersten großen Schrittes Rechnung getragen werden. Die Internetpräsentationen und –platt-<br />

formen sowie die im Projekt erstellten Broschüren werden auch weiterhin zur Verfügung ge-<br />

stellt. Die nach Auffassung der Bun<strong>des</strong>regierung auch weiterhin notwendige verstärkte Öf-<br />

fentlichkeitsarbeit für das Persönliche Budget, insbesondere über die neuen elektronischen<br />

Medien (die Mehrzahl von Budgetinteressierten <strong>ist</strong> der jüngeren Generation zuzurechnen),<br />

wird in einem neuen Projekt <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN „e-Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget: Vor<br />

Ort handeln – online informieren, beraten, vernetzen, beteiligen!“ vorangetrieben. Hierbei<br />

werden selbstverständlich die Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes „Kompetenzzentrum“ mit herange-<br />

zogen und zur Bewältigung <strong>des</strong> „Spagates“ zwischen der virtuellen Welt <strong>des</strong> Internets und<br />

der Realität wird auch die Vernetzung der bisher reg<strong>ist</strong>rierten und möglichst weiterer Bera-<br />

tungsstellen sowie die Beobachtung in ein oder mehreren „Realregionen“ notwendig sein.<br />

Die besondere Bedeutung, die die Bun<strong>des</strong>regierung in der Fortsetzung der Öffentlichkeits-<br />

arbeit, insbesondere mit Hilfe von elektronischen Medien sieht, kommt auch dadurch zum<br />

Ausdruck, dass das neue Projekt, welches teilweise Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes „Kompetenz-<br />

zentrum <strong>Persönliches</strong> Budget“ implantiert, auch im Nationalen Aktionsplan zur UN-Behin-<br />

dertenrechtskonvention ausdrücklich benannt wird.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN“ <strong>ist</strong> auf-<br />

grund der Vielzahl der von ihm erledigten Aufgaben, wie z. B. Öffentlichkeitsarbeit vor Ort,<br />

per Print- und elektronischer Medien, Schaffung eines bun<strong>des</strong>weiten Beratungsstellennetz-<br />

werkes, Basisberatung und Koordination für alle am Persönlichen Budget Interessierten, als<br />

das Leuchtturmprojekt innerhalb <strong>des</strong> Förderprogramms zur Strukturverstärkung und Ver-<br />

breitung Persönlicher Budgets anzusehen. Die insgesamt wertvollen Arbeiten haben die<br />

Bemühungen der Bun<strong>des</strong>regierung, die Inanspruchnahme Persönlicher Budgets weiter vo-<br />

ranzutreiben, in erheblichem Maße unterstützt. Auf die Ergebnisse und geschaffenen Struk-<br />

turen wird das <strong>BMAS</strong> auch weiterhin bei der Verbreitung Persönlicher Budgets in der ge-<br />

samten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland bauen können.<br />

Projektziel:<br />

Hervorragend erreicht<br />

- 65 -


- 65 -<br />

Projekt Nr. 5<br />

Entwicklung alternativer selbstbestimmter Wohnformen<br />

für Menschen mit Behinderungen mit Hilfe <strong>des</strong><br />

(trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets<br />

In der Gemeinde leben gGmbH<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_alternative_wohnformen.html?nn=725002<br />

- 66 -


Lfd. Nr. 5<br />

- 66 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 17<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Entwicklung alternativer selbstbestimmter Wohnformen für Menschen mit Behinderungen<br />

mit Hilfe <strong>des</strong> (trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets<br />

Projektträger In der Gemeinde leben gGmbH, Erkrather Straße 88, 40233 Düsseldorf<br />

Laufzeit 1. Mai 2008 bis 30. April 2009<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 57.950 (49.257,50 aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Information von Menschen mit Bearbeitungsfr<strong>ist</strong>en<br />

Behinderungen über alternative werden nicht eingehal-<br />

Wohnformen mit dem Persönlichen ten.<br />

Budget mittels gezielter Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Entwicklung eines<br />

Wohn- und Unterstützungskonzeptes<br />

gemeinsam mit den interessierten<br />

behinderten Menschen.<br />

Modellhafte Erprobung alternativer<br />

selbstbestimmter Wohnform, die<br />

unter den bisherigen strukturellen<br />

Rahmenbedingungen in der Behindertenhilfe<br />

und deren Finanzierung<br />

grundsätzlich nicht möglich<br />

war.<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Projektes sollte<br />

insbesondere Menschen mit<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Gute Kooperation von Le<strong>ist</strong>ungserbringern,<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträgern und potenziellen Budgetnehmern<br />

<strong>ist</strong> sinnvoll und hilfreich.<br />

Flyer, Internetblog und Videofilm wurden erstellt.<br />

Erste Wohngemeinschaft wurde<br />

gegründet.<br />

Die Beratungs- und Unterstützungsarbeit <strong>des</strong><br />

Projektträgers wird fortgesetzt.<br />

Bereits bei Projektende wurde die nächste<br />

Wohngemeinschaft geplant.<br />

Alle Ergebnisse wurden bun<strong>des</strong>weit veröffentlicht<br />

und sind im Wesentlichen übertragbar.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Die Bearbeitungsfr<strong>ist</strong>en verringern<br />

sich zwar mit zunehmender<br />

Routine bei vermehrter PB-<br />

Beantragung. Trotzdem sollten<br />

sie im Rahmen einer evtl.<br />

SGB IX-Änderung auf den Prüfstand.<br />

Projektergebnis bewe<strong>ist</strong>:<br />

Auch ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen<br />

können mit entsprechender<br />

Unterstützung außerhalb<br />

eines Heimes selbstbestimmt<br />

leben (hier das Beispiel der für<br />

den LT kostengünstigen WG).<br />

Diese WG’s könnten die<br />

Wohnform der Zukunft für Menschen<br />

mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung<br />

werden. Bestimmungen von<br />

- 67 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

schweren Beeinträchtigungen aufgezeigt<br />

werden, dass durch die<br />

Nutzung von Synergieeffekten <strong>des</strong><br />

„ähnlichen Bedarfes“ mittels <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets eine neue<br />

Wohnform, z. B. in einer Wohngemeinschaft<br />

„erlebt“ werden kann.<br />

- 67 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

„Lan<strong>des</strong>heimgesetzen“ dürfen<br />

hier jedoch nicht entgegenwirken<br />

(eine WG <strong>ist</strong> eben kein<br />

Heim).<br />

- 68 -


- 68 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 5<br />

Projektträger:<br />

In der Gemeinde leben gGmbH, Erkrather Straße 88, 40233 Düsseldorf<br />

Projekttitel:<br />

Entwicklung alternativer selbstbestimmter Wohnformen für Menschen mit Behinderungen mit<br />

Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets/Begleitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in Wohnformen.<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Information von Menschen mit Behinderungen über alternative Wohnformen mittels gezielter<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Entwicklung eines Wohn- und Unterstützungskonzeptes gemeinsam mit<br />

den interessierten behinderten Menschen. Modellhafte Erprobung alternativer selbstbestimmter<br />

Wohnform, die unter den bisherigen strukturellen Rahmenbedingungen in der Behindertenhilfe<br />

und deren Finanzierung grundsätzlich nicht möglich war.<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Projektes sollte insbesondere Menschen mit schweren Beeinträchtigungen<br />

aufgezeigt werden, dass durch die Nutzung von Synergieeffekten <strong>des</strong> „ähnlichen Bedarfes“<br />

mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets eine neue Wohnform, z. B. in einer Wohngemeinschaft „er-<br />

lebt“ werden kann.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt in Düsseldorf verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter<br />

Berücksichtigung der Besonderheiten bei der Entwicklung neuer Wohnformen für Menschen<br />

mit Behinderungen und der hieraus entstehenden besonderen Einzel- und Gemeinschafts-<br />

bedarfssituationen sowie der Deckung dieser Bedarfe durch das Persönliche Budget.<br />

Schwerpunkt war die Entwicklung alternativer Wohnform und die Erprobung gemeinsam mit<br />

den beteiligten Menschen mit Behinderungen.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Mai 2008 bis 30. April 2009<br />

- 69 -


Projektkosten:<br />

- 69 -<br />

Laut Zuwendungsbescheid vom 31. März 2008 betragen die Gesamtkosten 57.950 Euro. Die<br />

Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 49.257,50 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />

der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, Frauen und Männern mit Behinderungen und hohem<br />

Hilfebedarf mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets Möglichkeiten zu eröffnen, eine weitestge-<br />

hend selbstbestimmte Wohnform aufzubauen und nutzen zu können. Eine Heimunterbrin-<br />

gung sollte damit vermieden bzw. beendet werden.<br />

Des weiteren sollten alle Aktivitäten <strong>des</strong> Projektes und die abschließenden Ergebnisse doku-<br />

mentiert und in geeigneter Weise der Öffentlichkeit und somit allen Interessierten (auch zur<br />

Nachahmung) zur Verfügung gestellt werden.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Modellprojektes wurde eine Wohngemeinschaft mit sechs Menschen mit er-<br />

worbener Hirnschädigung geschaffen. Mit Unterstützung <strong>des</strong> Projektträgers und mittels <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets haben sie sich eine gemeinsame Ass<strong>ist</strong>enzkraft rund um die Uhr ein-<br />

gekauft. Darüber hinaus haben sich die behinderten Menschen individuelle Ass<strong>ist</strong>enzle<strong>ist</strong>un-<br />

gen, pädagogische Unterstützung, Angebote zur Tagesgestaltung sowie Gruppenangebote<br />

und eine Haushaltshilfe eingekauft.<br />

Die gesamte Projektentwicklung sowie die Projektergebnisse sind in einem 10-minütigem Vi-<br />

deofilm dokumentiert worden.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. Öffentlichkeitsarbeit, Errich-<br />

tung einer alternativen Wohnform, Dokumentation für die Öffentlichkeit wurden umgesetzt.<br />

- 70 -


- 70 -<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Düsseldorfer Projekt der In der Gemeinde Leben gGmbH wurde deutlich, dass<br />

eine sehr kostenaufwendige Heimunterbringung selbst für sehr schwerbehinderte Menschen<br />

durch mit ihnen gemeinsam entwickelte Wohnalternativen vermieden werden kann. Hier-<br />

durch können auch für den einzelnen behinderten Menschen zum Teil unzumutbare Unter-<br />

bringungsmaßnahmen beendet werden. So war z. B. einer der an dem Projekt beteiligten<br />

schwerbehinderten Menschen, obwohl noch relativ jung, in einem Altenheim mit ausschließ-<br />

lich alten Menschen untergebracht. Obwohl für ihn keine angemessenen Förderungsmaß-<br />

nahmen in diesem Altenheim angeboten wurden, waren die Unterbringungskosten doch er-<br />

heblich. Durch die gemeinsam genutzten Ass<strong>ist</strong>enzkräfte in der Wohngemeinschaft konnten<br />

die Kosten für den einzelnen behinderten Menschen erheblich gesenkt und die Lebensqua-<br />

lität dieser Menschen deutlich gesteigert werden.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget (und hier sogar trä-<br />

gerübergreifend) auch für sehr schwer ge<strong>ist</strong>ig beeinträchtigte Menschen in alternativen<br />

Wohnformen bei entsprechender Unterstützung genutzt werden kann und somit dem Ge-<br />

danken „ambulant vor stationär“ auch für diesen Personenkreis Nachdruck verliehen werden<br />

kann. Die Nachhaltigkeit <strong>des</strong> Projektes wird dadurch verdeutlicht, dass die Ergebnisse jeder-<br />

zeit und überall übertragbar sind und diese mittels Videofilm dokumentiert wurden. Der Ab-<br />

schluss-Sachbericht und der Videofilm werden auf den Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> für jeden<br />

Interessierten zugänglich veröffentlicht. Der Projektträger erarbeitet auch nach Ablauf <strong>des</strong><br />

Projektzeitraums weiterhin alternative Wohnlösungen und hat bereits kurz nach Projektablauf<br />

mit der Planung einer weiteren Wohngemeinschaft begonnen.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Entwicklung alternativer selbstbestimmter Wohnformen für Menschen mit<br />

Behinderungen mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets“ hat die Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets auch für schwer ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen (in diesem Falle<br />

schwere Hirnschädigungen) im Rahmen alternativer Wohnformen aufgezeigt. Mit entspre-<br />

chender Unterstützung und Begleitung können auch für diese Menschen mittels trägerüber-<br />

greifendem Persönlichen Budget selbstbestimmtes Wohnen und frei gewählte Unterstützung<br />

Realität werden.<br />

- 71 -


- 71 -<br />

Die in einem gut gemachten, interessanten Film festgehaltene Projektdokumentation macht<br />

deutlich, dass die Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes grundsätzlich übertragbar sind. Auch Menschen<br />

mit anderen Behinderungsarten könnten solche Wohn- und Betreuungsformen nutzen.<br />

Projektziel:<br />

Sehr gut erreicht<br />

- 72 -


- 72 -<br />

- 73 -


- 73 -<br />

Projekt Nr. 6<br />

Bun<strong>des</strong>weites Beratungstelefon<br />

zum Persönlichen Budget<br />

Interessenvertretung<br />

Selbstbestimmt Leben Deutschland e. V. - ISL -<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_beratungstelefon.html?nn=725002<br />

- 74 -


Lfd. Nr. 6<br />

Az.: Va 3 -58330/ 2<br />

- 74 -<br />

Projektbezeichnung/Name Bun<strong>des</strong>weites Beratungstelefon zum Persönlichen Budget<br />

Projektträger Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland e. V. - ISL - ,<br />

Hermann-P<strong>ist</strong>or-Straße 1, 07745 Jena<br />

Laufzeit 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 259.144,- (216.399,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Aufbau und Durchführung<br />

einer Beratungshotline zum<br />

Persönlichen Budget<br />

- Werktägige Telefonberatung<br />

zum Persönlichen<br />

Budget rund um die Uhr<br />

(tagsüber)<br />

- Beratung über E-Mail-<br />

Kontakte (auch für hörbehinderte<br />

Menschen)<br />

Informations- und Beratungsveranstaltungen<br />

vor<br />

Ort: „Das Beratungstelefon<br />

geht auf Reisen“<br />

- Grundsätzliche Beratung<br />

zum Persönlichen Budget<br />

- Vorstellen <strong>des</strong> Angebotes<br />

<strong>des</strong> Beratungstelefons<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Weiterhin hoher Informationsbedarf.Hunderte<br />

verschiedener<br />

Zielvereinbarungskonzepte<br />

in Deutschland.<br />

Unterstützung und Beratung<br />

notwendig bei<br />

der „Verwaltung“ <strong>des</strong><br />

PB.<br />

Le<strong>ist</strong>ungen der Pflegekassen<br />

(Gutscheine)<br />

sind nicht budgetfähig.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Weiterhin informieren, auch über „Best-<br />

Practice-Fälle“ (wie z. B. in diesem Projekt<br />

erarbeitet).<br />

Nach dem Auslaufen der Förderung werden<br />

die Zentren für selbstbestimmtes Leben das<br />

Beratungstelefon werktags in der Zeit von<br />

9.00 - 16.00 Uhr weiterhin anbieten, ebenso<br />

wird ein Anrufbeantworter geschaltet, so dass<br />

keine Beratungsanfrage verloren geht. Die<br />

Möglichkeit der Beratung per E-Mail besteht<br />

weiterhin unter:<br />

persoenliches.budget@isl-ev.de<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit wird fortgesetzt (s.<br />

u. a. Projekt <strong>des</strong> Kompetenzzentrums<br />

PB „e-Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget:<br />

Vor Ort handeln - Online informieren,<br />

beraten, vernetzen, beteiligen!“).<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Versuchs, die Bedarfsfeststellungsverfahren<br />

zu vereinheitlichen,<br />

<strong>ist</strong> auch über einheitliche<br />

Konzepte bei den Zielvereinbarungen<br />

nachzudenken (Projekt „Bedarfsfeststellung/ICF“<br />

und Prozess einer Weiterentwicklung<br />

der Eingliederungshilfe).<br />

Es sollte auch weiterhin versucht werden,<br />

beim BMG den Gedanken <strong>des</strong> PB<br />

(statt „Gutscheinlösung“) durchzusetzen<br />

(Modellprojekt im Auftrag <strong>des</strong> BMG<br />

läuft hierzu bereits).<br />

- 75 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Aufsuchende Unterstützung<br />

bei der Durchsetzung <strong>des</strong><br />

Rechtsanspruchs auf ein<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget in<br />

besonderen Einzelfällen<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

- 75 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

- 76 -


- 76 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 6<br />

Projektträger:<br />

„Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben“ Deutschland e. V. – ISL,<br />

Hermann-P<strong>ist</strong>or-Straße 1, 07745 Jena<br />

Projekttitel:<br />

Bun<strong>des</strong>weites Beratungstelefon zum Persönlichen Budget der Interessenvertretung<br />

Selbstbestimmt Leben e. V. - ISL -<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Aufbau und Durchführung einer Beratungshotline zum Persönlichen Budget<br />

- Werktägige Telefonberatung zum Persönlichen Budget rund um die Uhr (tagsüber)<br />

- Beratung über E-Mail-Kontakte (auch für hörbehinderte Menschen)<br />

Informations- und Beratungsveranstaltungen vor Ort: „Das Beratungstelefon geht auf Reisen“<br />

- Grundsätzliche Beratung zum Persönlichen Budget<br />

- Vorstellen <strong>des</strong> Angebotes <strong>des</strong> Beratungstelefons<br />

Aufsuchende Unterstützung bei der Durchsetzung <strong>des</strong> Rechtsanspruchs auf ein <strong>Persönliches</strong><br />

Budget in besonderen Einzelfällen<br />

Schwerpunkt:<br />

Ein Schwerpunkt <strong>des</strong> Projektes war die detaillierte Telefonberatung, die weit über einen ein-<br />

maligen Telefonkontakt hinaus bis hin zur Unterstützung und Begleitung beim Verfahren zur<br />

Beantragung eines Persönlichen Budgets reichte. Hierin unterscheidet sich das Beratungs-<br />

telefon der ISL vom Bürgertelefon <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> (nur Erstkontakt und grundsätzlich Hinweise<br />

auf entsprechende Rechtsnormen) und vom telefonischen Beratungsangebot <strong>des</strong> Kompe-<br />

tenzzentrums <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN (Basisberatung mit grundsätzlicher Verweisung an re-<br />

gionale Beratungsstellen). Darüber hinaus verfügten alle Beraterinnen und Berater an der<br />

Hotline über eine Peer Counceling-Ausbildung und die erforderlichen Fachkenntnisse. Das<br />

bedeutet, dass hier, anders als bei den anderen v. g. telefonischen Beratungsangeboten, die<br />

- 77 -


- 77 -<br />

Beratung von Menschen mit Behinderungen durch ebenfalls behinderte Menschen möglich<br />

war.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt war die Informations- und Beratungsarbeit vor Ort, die unter dem<br />

Motto „Das Beratungstelefon geht auf Reisen“ bei rund 30 regionalen Veranstaltungen<br />

durchgeführt wurde. Hier wurde das Angebot <strong>des</strong> ISL-Beratungstelefons vorgestellt, aber<br />

auch zum Persönlichen Budget informiert und vor Ort beraten.<br />

Da davon auszugehen war, dass es in Einzelfällen erforderlich sein würde, persönlich vor Ort<br />

Beratung und Unterstützung bei den Behördenkontakten zu le<strong>ist</strong>en, sollte ein dritter Schwer-<br />

punkt, die aufsuchende Unterstützung bei der Durchsetzung <strong>des</strong> Rechtsanspruchs auf ein<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget, durch den Projektpartner Forsea e. V. übernommen werden. Das oh-<br />

nehin auf besondere Einzelfälle beschränkte Angebot musste nochmals reduziert werden, da<br />

kurze Zeit nach Projektbeginn die von Forsea für diese Tätigkeit vorgesehene Mitarbeiterin<br />

leider verstarb und zeitnah kein adäquater Ersatz gefunden werden konnte. Die reduzierte<br />

Aufgabenwahrnehmung bei diesem zunächst vorgesehenen dritten Schwerpunkt spiegelt<br />

sich jedoch auch in den gesenkten Gesamtkosten und einer erheblich reduzierten Bun<strong>des</strong>-<br />

zuwendung wider. Die beiden ersten Projektschwerpunkte blieben von dem Ereignis unbe-<br />

einflusst.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

Projektkosten:<br />

Laut letztem Änderungsbescheid vom 3. Mai 2010 betragen die Gesamtkosten 259.144 Euro.<br />

Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 216.399 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />

der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war die unterstützende und ggf. antragsbegleitende telefoni-<br />

sche und elektronische Beratung von behinderten Menschen und/oder ihren Vertrauensper-<br />

sonen durch ebenfalls behinderte Fachberaterinnen und –berater. Im Einzelnen konnte sich<br />

eine solche Beratung wie folgt darstellen:<br />

- 78 -


- 78 -<br />

Allgemeine Beratung zu den rechtlichen Rahmenbedingungen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

- Hilfe bei der Antragstellung<br />

- Hilfe bei der Formulierung von Anträgen<br />

- Unterstützung bei der Bedarfsermittlung<br />

- Weitergabe von nützlichen Informationen, so z. B. zum trägerübergreifenden<br />

Zusammenwirken<br />

- Hilfe und Beratung im Beantragungsverfahren<br />

Daneben sollte aber auch in Informations- und Beratungsveranstaltungen vor Ort das<br />

Persönliche Budget interessierten Personen in unterschiedlichen Regionen Deutschlands<br />

nähergebracht werden. Eine Beratung vor Ort, statt am Telefon, fand im Rahmen dieser<br />

Veranstaltungen ebenfalls statt.<br />

Ein weiteres Ziel, die aufsuchende Unterstützung bei der Durchsetzung <strong>des</strong> Rechtsan-<br />

spruchs auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget, konnte nur bedingt erreicht werden (siehe entspre-<br />

chenden Hinweis unter „Schwerpunkt“), wurde dann aber auch aus dem Projekt und der Fi-<br />

nanzierung herausgenommen.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Weit über 3.000 „Einzelkunden“ wurden im Laufe <strong>des</strong> Projektes in oftmals zahlreichen<br />

Telefonaten beraten, unterstützt und auf ihrem Weg zum Persönlichen Budget begleitet.<br />

Rund 30 regionale Einzelveranstaltungen unter dem Motto „Das Beratungstelefon geht auf<br />

Reisen“ wurden durchgeführt.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt (zu „aufsuchende Unterstützung bei der Durch-<br />

setzung <strong>des</strong> Rechtsanspruchs auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget“, s. Anmerkungen zu „Schwer-<br />

punkt“).<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie der Aufbau einer Beratungshotline,<br />

die Basis-, unterstützende und begleitende telefonische und elektronische Beratung und die<br />

Durchführung von Informations- und Beratungsveranstaltungen vor Ort, wurden umgesetzt.<br />

- 79 -


- 79 -<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch die ISL wurde erstmals eine bun<strong>des</strong>weite Beratungshotline zum Persönlichen Budget<br />

durch selbst behinderte Menschen aufgebaut und durchgeführt. Es <strong>ist</strong> davon auszugehen,<br />

dass durch gezielte Detailberatungen eine Vielzahl von Menschen mit Behinderungen den<br />

Weg zur neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ gefunden haben. Eine kleine Auswahl<br />

von Beispielen, die aus der Beratung der ISL resultieren, hat diese in der Broschüre „Bei-<br />

spiele und Tipps“ zusammengestellt.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> sind die Ergebnisse aus einer Vielzahl telefonischer und elektronischer Be-<br />

ratungen der ISL wichtig, da Best-Practice-Fälle dokumentiert, aber auch noch bestehende<br />

Hemmnisse und Barrieren bei der Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets aufgezeigt wurden,<br />

die es gilt, abzubauen oder zumin<strong>des</strong>t zu reduzieren. Der Abschluss-Sachbericht wird auf<br />

den entsprechenden Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> veröffentlicht und steht somit allen interes-<br />

sierten Personen zur Verfügung. Fälle der Best-Practice-Sammlung der ISL werden dem-<br />

nächst in eine <strong>BMAS</strong>-Veröffentlichung von guten Beispielen aus zahlreichen Projekten <strong>des</strong><br />

Förderprogramms zur Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Budgets aufge-<br />

nommen. Das bun<strong>des</strong>weite Beratungstelefon <strong>ist</strong> auch nach Ende der Projektlaufzeit aktiv<br />

und wird weiterhin, wenn auch mit reduzierten „Öffnungszeiten“, tätig bleiben. Für das <strong>BMAS</strong><br />

<strong>ist</strong> es erfreulich, dass aus einer klassischen Modellprojektförderung nunmehr dem Grunde<br />

nach eine Anschubfinanzierung für ein nachhaltiges Projekt geworden <strong>ist</strong>.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Bun<strong>des</strong>weites Beratungstelefon zum Persönlichen Budget der ISL“ hat<br />

deutlich gemacht, dass ein großes Interesse an der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Bud-<br />

get besteht und dass mittels unterstützender und begleitender Detailberatung (auch per<br />

Telefon oder E-Mail) eine Verbreitung der Inanspruchnahme Persönlicher Budgets möglich<br />

<strong>ist</strong>. Die Tatsache, dass der Projektträger auch weiterhin den Bedarf für eine solche Bera-<br />

tungshotline sieht und diese auch ohne Bun<strong>des</strong>förderung weiter aufrechterhält, unterstreicht<br />

die v. g. Schlussfolgerung.<br />

Das Modellprojekt hat vielen behinderten Menschen, für die das Aufsuchen einer regionalen<br />

Beratungsstelle aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich war, eine fachlich qualifizierte<br />

- 80 -


- 80 -<br />

Beratung und Unterstützung auf ihrem möglichen Weg zum Persönlichen Budget geben<br />

können. Die Informations- und Beratungsveranstaltungen vor Ort haben ihr Übriges getan,<br />

die Verbreitung Persönlicher Budgets in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland zu for-<br />

cieren.<br />

Projektziel:<br />

Gut erreicht. Einschränkung: Siehe Hinweise zu „Schwerpunkt“<br />

- 81 -


- 81 -<br />

Projekt Nr. 7<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget<br />

- Fortbildung für Betreuer/-innen<br />

Bun<strong>des</strong>verband der Berufsbetreuer/-innen e. V. (BdB)<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_pb_fortbildung_fuer_betreuuer.html?nn=725002<br />

- 82 -


Lfd. Nr. 7<br />

Az.: Va 3 -58330/ 7<br />

Projektbezeichnung/Name <strong>Persönliches</strong> Budget - Fortbildung für Betreuer/-innen<br />

Projektträger<br />

Bun<strong>des</strong>verband der Berufsbetreuer/-innen e. V. (BdB), Brodschrangen 3 - 5,<br />

20457 Hamburg<br />

- 82 -<br />

Laufzeit 1. Februar 2008 bis 31. Dezember 2009<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 122.400,-- (60.840,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Fortbildungsmaßnahmen für recht- Ungeklärte Vergütung<br />

liche Betreuer und Betreuerinnen der Budgetunterstüt-<br />

zur Qualifizierung als Berater und zung für die Betreuer/-<br />

Beraterinnen in Fragen <strong>des</strong> Perinnen bei erheblich<br />

sönlichen Budgets gegenüber be- mehr Zeit- und Arbeitshinderten<br />

Menschen, ihren Angeaufwandhörigen, Le<strong>ist</strong>ungsträgern und<br />

Le<strong>ist</strong>ungserbringern. Hierbei wird<br />

die Schlüsselfunktion, die Betreuerinnen<br />

und Betreuern bei der Beratung<br />

behinderter Menschen in<br />

allen Lebenslagen zukommt, genutzt,<br />

damit diese zusätzlich als<br />

„Motoren“ und Multiplikatoren für<br />

die Bekanntmachung Persönlicher<br />

Budgets dienen können.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Vergütung für Budgetass<strong>ist</strong>enz durch Betreuer/-innen<br />

muss geregelt und gesichert<br />

werden.<br />

Rd. 400 im Projekt fortgebildete Betreuer/innen<br />

beantragten eine Vielzahl von PB.<br />

Das erarbeitete Curriculum kann als Vorlage<br />

für weitere Fortbildungsmaßnahmen bun<strong>des</strong>weit<br />

dienen.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Im Rahmen einer möglichen<br />

Änderung <strong>des</strong> SGB IX sollte i. Z.<br />

mit dem BMJ eine Vergütungsregelung<br />

für Betreuer/-innen zur<br />

PB-Unterstützung erarbeitet<br />

werden. Erste Lösungsansätze<br />

(z. B. gesonderter VA für diese<br />

Vergütung unmittelbar an Betreuer/-innen)<br />

sind bereits erstellt<br />

und mit dem BMJ abgestimmt.<br />

- 83 -


- 83 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 7<br />

Projektträger:<br />

Bun<strong>des</strong>verband der Berufsbetreuer/-innen e. V., Brodschrangen 3 – 5, 20457 Hamburg<br />

Projekttitel:<br />

PB-Fortbildung für Betreuer<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Fortbildungsmaßnahmen für rechtliche Betreuer und Betreuerinnen zur Qualifizierung als Be-<br />

rater und Beraterinnen in Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets gegenüber behinderten Men-<br />

schen, ihren Angehörigen, Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungserbringern. Hierbei soll die<br />

Schlüsselfunktion, die Betreuerinnen und Betreuern bei der Beratung behinderter Menschen<br />

in allen Lebenslagen zukommt, genutzt werden, damit diese zusätzlich als Multiplikatoren für<br />

die Bekanntmachung Persönlicher Budgets dienen können.<br />

Schwerpunkt:<br />

Die Weiterbildung der Betreuer und Betreuerinnen erfolgte in Tagesmodulen (drei Tage, 24<br />

Unterrichtsstunden), die einzeln zu belegen waren. Bei Teilnahme an allen drei Bausteinen<br />

wurde ein Gesamtzertifikat ausgestellt. Inhalte der Weiterbildung waren:<br />

- Grundlagenwissen zum Persönlichen Budget<br />

- <strong>Persönliches</strong> Budget in der rechtlichen Betreuung – Schnittstellen und Konfliktfelder -,<br />

- Umsetzung und Organisation in der Betreuungspraxis<br />

In den Jahren 2008 und 2009 sollten je sechs Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt wer-<br />

den.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1.2.2008 bis 31.12.2009<br />

- 84 -


Projektkosten:<br />

- 84 -<br />

Laut Zuwendungsbescheid vom 6. Februar 2008 betragen die Gesamtkosten 122.400 Euro.<br />

Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 60.840 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rah-<br />

men der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren die Befähigung von Betreuern und Betreuerinnen zur<br />

Unterstützung von behinderten Menschen in der Realisierung ihres Wunsch- und Wahlrechts<br />

im Rahmen der Beantragung eines Persönlichen Budgets, die Steigerung <strong>des</strong> Bekanntheits-<br />

gra<strong>des</strong> und der Akzeptanz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets bei den Betreuerinnen und Betreuern<br />

und die Erhöhung der Kompetenzen im Umgang mit diesem neuen Instrument. Hierdurch<br />

sollte mittelfr<strong>ist</strong>ig erreicht werden, dass sich die Anzahl der Inanspruchnahme Persönlicher<br />

Budgets und der Bekanntheitsgrad dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform erhöhen und Hemmschwel-<br />

len bei potenziellen Nutzern abgebaut werden.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Im Zuge der Erarbeitung eines Curriculums für die v. g. Fortbildungsreihe wurden bereits im<br />

Juli 2008 erste Weiterbildungsmodule durchgeführt. Zwischen Juli 2008 und August 2009<br />

wurden alle geplanten 12 Qualifizierungsmaßnahmen angeboten und mit durchschnittlich 30<br />

Teilnehmern durchgeführt. Aufgrund der großen Nachfrage fanden weitere drei Fortbil-<br />

dungsmodule zwischen dem September 2009 und November 2009 mit je 17 Teilnehmern<br />

statt. Alle Fortbildungsveranstaltungen zusammen zählten 400 Teilnehmer.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben mehr als erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, die Durchführung von Fortbildungs-<br />

maßnahmen für Betreuer und Betreuerinnen wurden nicht nur durchgeführt, sondern durch<br />

drei weitere Fortbildungsmodule übertroffen. Darüber hinaus fand außerhalb <strong>des</strong> Förderpro-<br />

gramms im September 2009 eine Fortbildung für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der<br />

Alsterdorf Ass<strong>ist</strong>enz Umland GmbH nach der gleichen Konzeption wie für Betreuer und Be-<br />

treuerinnen statt.<br />

- 85 -


- 85 -<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Da bereits nach Auswertung der Ergebnisse <strong>des</strong> Modellversuchs zur Einführung <strong>des</strong> Per-<br />

sönlichen Budgets in den Jahren 2004 bis 2007 bekannt war, dass bei der Beantragung und<br />

Umsetzung Persönlicher Budgets Betreuerinnen und Betreuer eine Schlüsselrolle einneh-<br />

men, <strong>ist</strong> es von großer Bedeutung, diese Betreuer und Betreuerinnen behinderter Menschen<br />

als qualifizierte Multiplikatoren zur Verbreitung Persönlicher Budgets zu gewinnen. Hierzu<br />

sind Schulung und damit Qualifizierung zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets unerlässlich.<br />

Der Projektträger hat dies in dem angebotenen und durchgeführten Schulungsprogramm<br />

ausgezeichnet umgesetzt, ein Curriculum erarbeitet, das auch bei künftigen Schulungen<br />

(auch anderer Schulungsträger) Anwendung finden kann und bietet auch weiterhin entspre-<br />

chende Qualifizierungsmaßnahmen für Betreuer und Betreuerinnen nach Projektablauf an.<br />

Es <strong>ist</strong> davon auszugehen, dass das Interesse an Persönlichen Budgets bei betroffenen Men-<br />

schen mit Behinderungen durch die Informationen und Unterstützung ihrer Betreuer und Be-<br />

treuerinnen mittel- bis langfr<strong>ist</strong>ig steigt und es über diesen Weg vermehrt zu Anträgen und<br />

Bewilligungen kommen wird.<br />

Bereits eine zum Ende der Projektlaufzeit durchgeführte Befragung bei den Teilnehmern und<br />

Teilnehmerinnen der Fortbildungsmaßnahmen hat gezeigt, dass eine Reihe von Persönli-<br />

chen Budgets durch die Unterstützung dieses Personenkreises bereits beantragt und bewil-<br />

ligt werden konnten.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> es wichtig, dass durch das Projekt eine Vielzahl von Betreuerinnen und<br />

Betreuern als Multiplikatoren/-innen für die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ ge-<br />

wonnen werden konnten und aufgrund der ausgearbeiteten Schulungsunterlagen auch künf-<br />

tig gewonnen und fortgebildet werden können. Der <strong>Abschlussbericht</strong> und die Curriculum-<br />

unterlagen werden auf den entsprechenden Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur weiteren Verwen-<br />

dung anderer potenzieller Schulungsträger eingestellt.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „<strong>Persönliches</strong> Budget – Fortbildung für Betreuer/-innen“ hat eine für die<br />

weitere Verbreitung Persönlicher Budgets wichtige Weiche gestellt. Es hat die Motivation und<br />

Qualifizierung von Betreuerinnen und Betreuern behinderter Menschen zu Fragen <strong>des</strong> Per-<br />

- 86 -


- 86 -<br />

sönlichen Budgets erstmals erreicht. Neben Familien und Freunden sind Betreuerinnen und<br />

Betreuer die wichtigsten Kontaktpersonen behinderter Menschen. Ohne deren Unterstützung<br />

würden sich viele Menschen mit Behinderungen nicht an das Persönliche Budget „heran-<br />

trauen“, obwohl sie es dem Grunde nach für sich wünschen. Die große Nachfrage nach den<br />

Qualifizierungsmaßnahmen zeigt auch, dass sich die Betreuerinnen und Betreuer vermehrt<br />

für das neue Le<strong>ist</strong>ungsinstrument „<strong>Persönliches</strong> Budget“ interessieren und eine Umsetzung<br />

zum Wohle der von ihnen betreuten behinderten Menschen ins Auge fassen. Diese Ent-<br />

wicklung <strong>ist</strong> nach der anfänglichen Zurückhaltung der Betreuer und Betreuerinnen zum<br />

Thema <strong>Persönliches</strong> Budget als sehr erfreulich zu bewerten.<br />

Die Projektergebnisse zeigen aber auch, dass die noch bestehenden Probleme bei der Fi-<br />

nanzierung der evtl. Zusatzle<strong>ist</strong>ungen von Betreuerinnen und Betreuern bei der Unterstüt-<br />

zung ihrer Klienten in Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets einer befriedigenden Lösung zuge-<br />

führt werden müssen.<br />

Projektziel:<br />

Sehr gut erreicht<br />

- 87 -


- 87 -<br />

Projekt Nr. 8<br />

InDiPro - Praxisbegleitung zum Persönlichen Budget<br />

bis hin zur Best-Practice-Dokumentation<br />

Deutsch-Israelischer Verein für Rehabilitation<br />

und soziale Eingliederung für behinderte und von<br />

Behinderung bedrohten Menschen Gießen e. V.<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_indipro.html?nn=725002<br />

- 88 -


Lfd. Nr. 8<br />

- 88 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 3<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

InDiPro - Praxisbegleitung zum Persönlichen Budget bis hin zur Best-Practice-<br />

Dokumentation<br />

Projektträger<br />

Deutsch-Israelischer Verein für Rehabilitation und soziale Eingliederung für behinderte<br />

und von Behinderung bedrohten Menschen Gießen e. V., Grüninger Weg 29,<br />

35415 Pohlheim<br />

Laufzeit 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 237.811,-- (198.869,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Akquise und Praxisbegleitung von Noch zu geringer In-<br />

Kindern, die einen Anspruch auf formationsstand bei<br />

einen Integrationsplatz im Kinder- Menschen mit Behindegarten<br />

haben und Maßnahmen zur rungen.<br />

Förderung erhalten, Jugendlichen,<br />

die ausgeschult werden und den<br />

Berufsbildungsbereich anstatt in<br />

einer Werkstatt für behinderte<br />

Menschen auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsplatz absolvieren wollen,<br />

Erwachsenen, die aus dem Eltern- Angehörige, Betreuer/<br />

haus oder der Wohnstätte auszie- -innen und behinderte<br />

hen und ein selbstbestimmteres Menschen selbst sind<br />

Leben führen wollen und eine oft überfordert.<br />

Werkstatt für behinderte Menschen<br />

nutzenden Beschäftigten, die die<br />

Werkstatt verlassen wollen und auf Zu lange Bearbeitungs-<br />

der Suche nach einer Alternative zeiten der LT.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Strukturierte Informationsversorgung (ab<br />

Frühförder-Alter). Bei Verlassen von Institution<br />

(Kita/Schule) sind PB-Beratungsstellen<br />

von diesen Institutionen zu benennen.<br />

Antragshilfe und Beratung intensivieren.<br />

Schulung der Sachbearbeiter/-innen.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Der Aufbau <strong>des</strong> bun<strong>des</strong>weiten<br />

Netzes von Beratungsstellen<br />

(z. Z. über 300) <strong>ist</strong> noch voranzutreiben<br />

(z. B. durch das Projekt<br />

„e-Strategie <strong>Persönliches</strong><br />

Budget: Vor Ort handeln - Online<br />

informieren, beraten, vernetzen,<br />

beteiligen!“ <strong>des</strong><br />

PARITÄTISCHEN).<br />

LT müssen beraten. Außerdem<br />

über 300 vernetzte Beratungsstellen<br />

(s. o.) z. Z. in<br />

Deutschland.<br />

Ggf. <strong>ist</strong> im Rahmen möglicher<br />

Änderungen <strong>des</strong> SGB IX über<br />

- 89 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

sind.<br />

Diese Aktivitäten wurden durch<br />

eine breite Öffentlichkeitskampagne<br />

und eine werbewirksame<br />

Dokumentation von Best-Practice-<br />

Fällen begleitet.<br />

Nicht nachvollziehbare<br />

Budgetbemessung und<br />

somit z. T. nicht ausreichendeFinanzausstattung.<br />

- 89 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Mehr Kommunikation und Vernetzung von LT<br />

untereinander zur Gewinnung von Kostenund<br />

Honorarerfahrung<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

die „Fr<strong>ist</strong>en“ nachzudenken.<br />

Budgets müssen den notwendigen<br />

Bedarf decken. Die finanzielle<br />

Ausstattung muss ausreichen.<br />

Darauf besteht ein<br />

Rechtsanspruch.<br />

- 90 -


- 90 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 8<br />

Projektträger:<br />

Deutsch-Israelischer Verein für Rehabilitation und soziale Eingliederung für behinderte und<br />

von Behinderung bedrohten Menschen, Gießen e. V., Grüninger Weg 29, 35415 Pohlheim<br />

Projekttitel:<br />

IndDiPro – Praxisbegleitung zum Persönlichen Budget bis hin zur Best-Practice-Dokumentation<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Akquise und Praxisbegleitung von Kindern, die einen Anspruch auf einen Integrationsplatz<br />

im Kindergarten haben und Maßnahmen zur Förderung erhalten, Jugendlichen, die ausge-<br />

schult werden und den Berufsbildungsbereich anstatt in einer Werkstatt für behinderte Men-<br />

schen auf dem allgemeinen Arbeitsplatz absolvieren wollen, Erwachsene, die aus dem El-<br />

ternhaus oder der Wohnstätte ausziehen und ein selbstbestimmteres Leben führen wollen<br />

und eine Werkstatt für behinderte Menschen nutzende Beschäftigte, die die Werkstatt ver-<br />

lassen wollen und auf der Suche nach einer Alternative sind.<br />

Diese Aktivitäten sollen durch eine breite Öffentlichkeitskampagne und eine werbewirksame<br />

Dokumentation von einem oder mehreren Best-Practice-Fällen begleitet werden.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt <strong>des</strong> Deutsch-Israelischen Vereins legte den Schwerpunkt seiner Tätigkeit<br />

zunächst in die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, die intensive Zusammenarbeit mit<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungserbringern sowie der Begleitung potenzieller Budgetnehmer<br />

in der Praxis. Später wurde ein besonderes Augenmerk auf die Dokumentation von Best-<br />

Practice-Fällen (Print, Internet, Film) gelegt.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

- 91 -


Projektkosten:<br />

- 91 -<br />

Laut Zuwendungsbescheid vom 8. Februar 2008 betragen die Gesamtkosten 237.811 Euro.<br />

Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 198.869 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im<br />

Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungs-<br />

amt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, Kinder, Jugendliche, Erwachsene mit Behinderungen „anzuspre-<br />

chen“, zu ermutigen und zu unterstützen, mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets neue Wege der<br />

Teilhabe zu gehen, die zu einer größeren Lebenszufriedenheit und Selbstständigkeit führen<br />

könnten. Es sollten bis zu 50 potenzielle Budgetnehmer und Budgetnehmerinnen konkret in<br />

der Praxis begleitet werden. Hierbei sollte ggf. auch die Erprobung von trägerübergreifenden<br />

Persönlichen Budgets nicht ausgeschlossen sein. Weitere Ziele waren die Erarbeitung und<br />

Dokumentation von Best-Practice-Beispielen sowie das Identifizieren von Hemmnissen und<br />

Barrieren und die Erarbeitung von möglichen Lösungsvorschlägen.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

- Öffentlichkeitsarbeit<br />

-- Erstellung von Website, Flyern, Informationsblättern, Interviews mit Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />

und -erbringern<br />

-- Dokumentation von Best-Practice-Fällen im Abschluss-Sachbericht, auf der Website und<br />

Erstellung eines Best-Practice-Films<br />

- Praxisbetreuung von behinderten Menschen bei der Beantragung Persönlicher Budgets<br />

-- Anschub eines eigenen Berufsvorbereitungsjahrs in der Berufsschule (Helferausbildung)<br />

speziell für Schulabgänger/-innen von Förderschulen durch die Handwerkskammer<br />

Wiesbaden<br />

-- Anschub eines Sonderprojektes „<strong>Persönliches</strong> Budget in der Frühförderstelle“ und<br />

Fortführung auch nach dem Auslaufen <strong>des</strong> Bewilligungszeitraums.<br />

-- Organisation der Berufsbildung einer jungen Frau mit Downsyndrom in einem<br />

Supermarkt mittels Persönlichem Budget durch die Arbeitsagentur.<br />

-- Unterstützung von 33 Menschen mit Behinderungen auf ihrem Weg zum Persönlichen<br />

Budget von der Erstinformation über die Antragstellung bis hin zur Anwendung <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets.<br />

- 92 -


- 92 -<br />

-- Begleitung behinderter Menschen zu Alternativbeschäftigungen zur Werkstatt für<br />

behinderte Menschen/Tagesförderstätte mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets.<br />

Insgesamt entstanden aus 204 intensiven Einzelinformationen und Beratungen 75 Einzel-<br />

budgets in den Bereichen Wohnen, Freizeit, Tagesstruktur, Frühförderung, Schule.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die intensive Informations-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit, die begleitende Unterstützung von behinderten Menschen auf<br />

ihrem Weg zum Persönlichen Budget und die Dokumentation von Best-Practice-Fällen wur-<br />

den umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch die Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes <strong>des</strong> Deutsch-Israelischen Vereins wird deutlich, dass<br />

Persönliche Budgets für Kinder und Jugendliche und für Erwachsene in den Bereichen Arbeit<br />

und Wohnen nach entsprechender gezielter Informationsarbeit und Begleitung der<br />

potenziellen Budgetnehmer/-innen mehr oder weniger einfach umzusetzen sind. Die<br />

Probleme und Barrieren wurden verdeutlicht, aber auch zum großen Teil Lösungsvorschläge<br />

erarbeitet. Auch die Einsatzmöglichkeiten, die für die Nutzung Persönlicher Budgets<br />

besonders geeignet sind, wurden ermittelt und aufgezeigt und EinsparPotenzial für die<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger festgestellt.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget in den v. g. Einsatz-<br />

bereichen Verwendung finden kann, insbesondere dann, wenn eine gezielte Informations-<br />

arbeit bei Le<strong>ist</strong>ungsträgern, -erbringern und potenziellen Budgetnehmern vorangeht und zu-<br />

nächst begleitende Unterstützung gewährt wird. Durch die Dokumentation der Best-Practice-<br />

Fälle im <strong>Abschlussbericht</strong>, Internet und zusätzlich als Film werden die guten Ergebnisse <strong>des</strong><br />

Projektes bun<strong>des</strong>weit verbreitet und können durch ihre Vorbildfunktion Nachahmung finden.<br />

- 93 -


- 93 -<br />

Abschluss-Sachbericht und Best-Practice-Film werden auch auf die <strong>BMAS</strong>-Internetseite ge-<br />

stellt.<br />

Dass es insbesondere im Bereich Wohnen bei der Umwandlung von Sachle<strong>ist</strong>ungen in Per-<br />

sönliche Budgets zu finanziellen Einsparungen bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern kommen kann, <strong>ist</strong><br />

ein Projektergebnis, dass für die Argumentation <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gegenüber den Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />

von besonderer Wichtigkeit <strong>ist</strong>.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „InDiPro – Praxisbegleitung bis hin zur Best-Practice-Dokumentation“ hat<br />

Möglichkeiten <strong>des</strong> breiten Einsatzes von Persönlichen Budgets aufgezeigt. Hemmschwellen<br />

wurden ermittelt und Lösungsansätze erarbeitet. Finanzielle Einsparungen konnten bei der<br />

Umwandlung von Sachle<strong>ist</strong>ungen in Persönliche Budgets festgestellt werden. Bei entspre-<br />

chender Informationsarbeit in einer bestimmten Region und daran anschließender unterstüt-<br />

zender Begleitung von potenziellen Budgetnehmern/-innen lässt sich die Anzahl der Budget-<br />

anträge, so zeigen die Projektergebnisse, erheblich steigern.<br />

Die sehr gute Dokumentation (Print, Internet, Film) von Best-Practice-Fällen, die innerhalb<br />

<strong>des</strong> Projektes entstanden sind, macht das Projekt auch bun<strong>des</strong>weit nutzbar und nachah-<br />

menswert.<br />

Projektziel:<br />

Gut erreicht<br />

- 94 -


- 94 -<br />

- 95 -


- 95 -<br />

Projekt Nr. 9<br />

Budgetkultour<br />

Theater Sycorax e. V. - Verein zur Förderung der<br />

Kulturarbeit für Menschen mit Grenzerfahrungen<br />

Projekt-Abschluss-Sachberichte im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/sachbericht_I_Budgetkultour%20-<br />

.html;jsessionid=2DD5B868B328DE94C8FA087514548950.1_cid243?nn=725002<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/sachbericht_II_Budgetkultour%20-.html?nn=725002<br />

- 96 -


Lfd. Nr. 9<br />

Az.: Va 3 -58330/ 13<br />

Projektbezeichnung/Name Budgetkultour<br />

Projektträger<br />

Theater Sycorax e. V. - Verein zur Förderung der Kulturarbeit für Menschen mit<br />

Grenzerfahrungen, Hoppengarten 22, 48147 Münster<br />

- 96 -<br />

Laufzeit 1. März 2008 bis 10. Juni 2009<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 35.900,-- (30.515,--)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Kreative Aktionen in der<br />

Öffentlichkeit, wie<br />

Theaterstück (Clowneske/Satire<br />

mit Botschaft),Powerpoint-Präsentation<br />

mit Vortrag<br />

und anschließender Diskussion<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Fehlende oder mangelhafte<br />

Kenntnisse der<br />

LT und nicht ausreichende<br />

Beratung und<br />

Unterstützung durch<br />

die LT<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Weiterhin bun<strong>des</strong>weit informieren.<br />

Das erarbeitete Theaterstück wurde auch nach der<br />

Projektlaufzeit viele Male aufgeführt. So kam es z. B.<br />

bei der Abschlussveranstaltung zum Programm zur<br />

Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Budgets<br />

zur Aufführung.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit zum PB<br />

- ggf. auch mit nicht herkömmlichen<br />

Methoden (wie z. B. Budgettag)<br />

- wird auch weiterhin<br />

notwendig sein.<br />

- 97 -


- 97 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 9<br />

Projektträger:<br />

Theater Sycorax e. V. - Verein zur Förderung der Kulturarbeit für Menschen mit<br />

Grenzerfahrungen -, Hoppengarten 22, 48147 Münster<br />

Projekttitel:<br />

Budgetkultour<br />

Schwerpunkt:<br />

Erarbeitung und Aufführung eines Theaterstücks zum Persönlichen Budget mit allgemeiner<br />

Informations- und Diskussionsrunde<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entspr. Konzept und Zuwendungsbescheid:<br />

Kreative Aktionen in der Öffentlichkeit wie Theaterstück (Clowneske/Satire mit Botschaft),<br />

Powerpoint-Präsentation, Diskussion<br />

Projektlaufzeit:<br />

1.3.2008 bis 10.6.2009<br />

Projektkosten:<br />

Lt. Zuwendungsbescheid betragen die Gesamtkosten 35.900 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung<br />

beläuft sich auf 30.515 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen<br />

Verwendungsnachweisprüfung durch das BVA.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes Zuwendungsbescheid:<br />

Mit kreativen Aktionen wird die Möglichkeit der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“<br />

einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. U. a. werden Informationsveranstaltungen <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong><br />

hierdurch unterstützt und bereichert.<br />

- 98 -


- 98 -<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Sachbericht:<br />

Das Theaterstück wurde erarbeitet und geprobt. Eine Powerpoint-Präsentation wurde erstellt<br />

und das Konzept für eine anschließende Diskussionsrunde erarbeitet. Es kam und kommt zu<br />

zahlreichen Auftritten.<br />

Ziel/Ergebnisabgleiche:<br />

Im Ergebnis wurden alle Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte Maßnahmen:<br />

Aufführungen bei Informationsveranstaltungen/Kongressen u. ä. zum Persönlichen Budget.<br />

Durchgeführte Maßnahmen:<br />

Bisher wurden in der Zeit vom 6.10.2008 bis 12.12.2009 15 Auftritte bzw. Veranstaltungen in<br />

verschiedenen Bun<strong>des</strong>ländern durchgeführt. Auch künftig sind noch Aufführungen vorgese-<br />

hen.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (Politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Mit dieser (schau-)spielerischen Art <strong>des</strong> Informationstransfers konnten viele potenzielle Bud-<br />

getnehmer für das PB interessiert werden und die ansonsten eher trockenen Informations-<br />

veranstaltungen zum PB aufgelockert werden. Ein neuer aber durchaus erfolgreicher Weg<br />

der Information.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/Weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Der Erfolg bei den Zuschauern zeigt dem <strong>BMAS</strong>, dass auch unkonventionelle Wege bei der<br />

politischen Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll sein können. Auch in 2010 soll die Theatergruppe<br />

weitere Informationsveranstaltungen zum PB beleben. Die Sachberichte werden unter<br />

„www.budget.bmas.de“ ins Netz gestellt.<br />

- 99 -


- 99 -<br />

Fachl. Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Theaterstück mit Zusatzinformationen hat einen großen Kreis interessierter potenzieller<br />

Budgetnehmer, Le<strong>ist</strong>ungsträger und -erbringer erreicht und die Grundstimmung für das<br />

Persönliche Budget erheblich verbessern geholfen.<br />

Projektziel:<br />

sehr gut erreicht<br />

- 100 -


- 100 -<br />

- 101 -


- 101 -<br />

Projekt Nr. 10<br />

Unsere Chance - Das Persönliche Budget<br />

Lebenshilfe Lan<strong>des</strong>verband Schleswig-Holstein<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_unsere_chance.html?nn=725002<br />

- 102 -


Lfd. Nr. 10<br />

Az.: Va 3 -58330/ 15<br />

- 102 -<br />

Projektbezeichnung/Name Unsere Chance - Das Persönliche Budget<br />

Projektträger Lebenshilfe Lan<strong>des</strong>verband Schleswig-Holstein, Kastanienstraße 27, 24114 Kiel<br />

Laufzeit 1. Juli 2008 bis 30. Juni 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 122.694,-- (100.704,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Durchführung einer Informationskampagne<br />

in<br />

allen Kreisen und kreisfreien<br />

Städten und an<br />

weiteren wichtigen Orten<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-<br />

Holstein zur Aufklärung<br />

über das Persönliche<br />

Budget. Zur Unterstützung<br />

dieser Aufklärungskampagne<br />

wurde<br />

ein Werbefilm erstellt.<br />

Darüber hinaus standen<br />

Beratung, Information,<br />

Dokumentation und Vernetzungsarbeit<br />

als umzusetzende<br />

Aufgaben<br />

an.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Informationslücken insbesondere<br />

bei LT und<br />

LE, aber auch gepaart<br />

mit Unsicherheit bei<br />

LN.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Werbung und Öffentlichkeitsarbeit helfen,<br />

Wissenslücken zu schließen. Qualifizierte<br />

Beratung (frühzeitig) gegen Verunsicherung,<br />

auch von Seiten der LT und GS sowie natürlich<br />

von den (unabhängigen) sonstigen Beratungsstellen.<br />

Vernetzung der Beratungsstellen<br />

<strong>ist</strong> sinnvoll und wünschenswert.<br />

Der vom Projektträger neben Flyern und Plakaten<br />

erstellte Werbe- und Lehrfilm wurde<br />

durch das <strong>BMAS</strong> bun<strong>des</strong>weit verbreitet. Der<br />

Lebenshilfe LV <strong>ist</strong> auch weiterhin aktiv in der<br />

Bestrebung, das PB weiter zu verbreiten.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

LT und GS sind rechtlich zur Beratung<br />

verpflichtet. Ob eine Verpflichtung zur<br />

„Pro-aktiven Beratung zum PB“ zusätzlich<br />

noch in das SGB IX oder Le<strong>ist</strong>ungsgesetze<br />

aufgenommen werden sollte, wäre<br />

im Rahmen der Änderungsüberlegungen<br />

zum SGB IX zu bedenken.<br />

Der PARITÄTISCHE betreibt im Rahmen<br />

<strong>des</strong> vom <strong>BMAS</strong> geförderten Projektes „e-<br />

Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget: Vor Ort<br />

handeln - online informieren, beraten, vernetzen,<br />

beteiligen!“ weiterhin Werbung<br />

und Öffentlichkeitsarbeit für das PB und<br />

vernetzt mehr und mehr sonstige Beratungsstellen.<br />

Auch das <strong>BMAS</strong> setzt die Öffentlichkeitsarbeit<br />

(z. B. auf Messen) fort.<br />

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- 103 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 10<br />

Projektträger:<br />

Lebenshilfe Lan<strong>des</strong>verband Schleswig-Holstein, Kastanienstraße 27 24114 Kiel<br />

Projekttitel:<br />

Unsere Chance - Das Persönliche Budget<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Durchführung einer Informationskampagne in allen Kreisen und kreisfreien Städten und an<br />

weiteren wichtigen Orten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein zur Aufklärung über das Persönli-<br />

che Budget. Zur Unterstützung dieser Aufklärungskampagne sollte ein Werbefilm erstellt<br />

werden. Darüber hinaus standen Beratung, Information, Dokumentation und Vernetzungs-<br />

arbeit als umzusetzende Aufgaben an.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt in Kiel verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter Be-<br />

rücksichtigung der bis zum Projektbeginn sehr zögerlichen Inanspruchnahme von Persönli-<br />

chen Budgets im gesamten Bun<strong>des</strong>land Schleswig-Holstein. Schwerpunktmäßig waren zu-<br />

nächst ein Werbefilm zu erstellen und parallel dazu Informationsveranstaltungen in allen Re-<br />

gionen Schleswig-Holsteins durchzuführen.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Juli 2008 bis 30. Juni 2010<br />

Projektkosten:<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 3. April 2008 und 25. Januar 2010 betragen die Gesamt-<br />

kosten 122.694 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 100.704 Euro. Eine Spitzab-<br />

rechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das<br />

Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

- 104 -


- 104 -<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren die weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform<br />

„trägerübergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget“ und Vermittlung von Details, das Erkennen von<br />

evtl. Hemmschwellen und Schwierigkeiten bei den le<strong>ist</strong>ungsberechtigten Personen und bei<br />

ihren Angehörigen sowie bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Le<strong>ist</strong>ungsträgern und<br />

-erbringern und der Aufbau einer Informationsplattform von nachhaltigen Beratungs- und<br />

Unterstützungsstrukturen im gesamten Land Schleswig-Holstein.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Modellprojektes wurden neben der Öffentlichkeits- und Informationsarbeit<br />

auch notwendige Beratungstätigkeiten sowie Begleitung, Unterstützung und Budgetass<strong>ist</strong>enz<br />

durchgeführt. Es wurden 32 Informationsveranstaltungen in Schleswig-Holstein geplant und<br />

realisiert. Darüber hinaus wurden sieben Veranstaltungen zum Thema „Persönliche Zu-<br />

kunftsplanung (als Einstieg zum Persönlichen Budget)“ durchgeführt. Zur Unterstützung der<br />

Veranstaltungen wurden entsprechende Informationsmaterialien hergestellt und insbeson-<br />

dere der Werbefilm „Unsere Chance - Das Persönliche Budget“ gedreht.<br />

Außerdem wurde das Persönliche Budget auf den Internetseiten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> der<br />

Lebenshilfe sowie durch Pressetexte in verschiedenen Zeitschriften beworben. Der Lan<strong>des</strong>-<br />

verband der Lebenshilfe verfolgte mit seiner Arbeit das Ziel, möglichst viele Menschen<br />

dauerhaft zu dem Thema <strong>Persönliches</strong> Budget zu erreichen. Inzwischen gibt es auf Lan<strong>des</strong>-<br />

ebene einen „Runden Tisch“ mit Vertretern von Le<strong>ist</strong>ungsträgern, Servicestellen und Ver-<br />

bänden. Dieser „Runde Tisch“ wird auch künftig aktiv bleiben. Er wurde nicht zuletzt durch<br />

die Initiative <strong>des</strong> Lebenshilfelan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> initiiert.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Öffentlichkeitsarbeit mit<br />

Erstellung eines Werbefilms und die Durchführung von Informations- und Beratungsveran-<br />

staltungen wurden umgesetzt.<br />

- 105 -


- 105 -<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Kieler Projekt <strong>des</strong> Lebenshilfe-Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> Schleswig-Holstein wurde erst-<br />

mals, gemeinsam mit dem Projekt <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> Schleswig-Holstein für körper- und<br />

mehrfachbehinderte Menschen, in Schleswig-Holstein lan<strong>des</strong>weit das Persönliche Budget<br />

beworben und eine Reihe von Persönlichen Budgets bewilligt. Vor Aufnahme der Arbeiten<br />

durch die Projektmitarbeiter gab es in Schleswig-Holstein kaum bewilligte Persönliche Bud-<br />

gets. Dem Projektträger <strong>ist</strong> es gelungen, in den Kreisen und kreisfreien Städten Schleswig-<br />

Holsteins nicht nur bei potenziellen Budgetnehmern, sondern auch bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />

das Interesse für das ggf. für die Le<strong>ist</strong>ungsträger kostengünstigere Le<strong>ist</strong>ungsinstrument zu<br />

wecken. Der erstellte Werbefilm <strong>ist</strong> von so hoher Qualität, dass er auf die Informations-DVD<br />

<strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> übernommen werden konnte und das <strong>BMAS</strong> somit keinen eigenen Film erstellen<br />

brauchte.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget bei intensiver Öffent-<br />

lichkeitsarbeit und Vernetzung von Akteuren auch in einem gesamten Bun<strong>des</strong>land mit aus-<br />

gesprochen ländlichen Regionen bekannt gemacht und ein entsprechen<strong>des</strong> Interesse für<br />

diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform geweckt werden kann. Der Werbefilm zum Projekt <strong>ist</strong> bereits auf<br />

der Informations-DVD <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> enthalten. Er wird gemeinsam mit dem Abschluss-Sachbe-<br />

richt <strong>des</strong> Projektes auf den Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> eingestellt. Die in dem Film gezeigten<br />

Best-Practice-Fälle können Vorbildfunktion für viele potenzielle Budgetnehmer in der ge-<br />

samten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland haben. Daneben wird die „Netzarbeit“ durch den „Run-<br />

den Tisch“ in Schleswig-Holstein auch weiterhin Bestand haben. Darüber hinaus arbeitet die<br />

Lebenshilfe bun<strong>des</strong>weit und mit ihrem Lan<strong>des</strong>verband Schleswig-Holstein sowie vielen<br />

Kreis- und Ortsvereinigungen aktiv weiter an der Verbreitung Persönlicher Budgets. Zu die-<br />

ser Entwicklung innerhalb der für behinderte Menschen bedeutenden Organisation hat das<br />

Projekt „Unsere Chance - Das Persönliche Budget“ maßgeblich beigetragen.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Unsere Chance - Das Persönliche Budget“ hat im Bun<strong>des</strong>land Schleswig-<br />

Holstein mit überwiegend ländlicher Struktur und einer ursprünglich sehr geringen Nachfrage<br />

nach Persönlichen Budgets erreicht, dass das Interesse an der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform erheb-<br />

- 106 -


- 106 -<br />

lich geweckt wurde, eine Reihe von Persönlichen Budgets während der Projektlaufzeit bewil-<br />

ligt werden konnten und das Thema in allen schleswig-holsteinischen Kommunen und bei<br />

den Rehaträgern in Schleswig-Holstein nicht nur bekannt gemacht wurde, sondern auch zu-<br />

nehmend auf Interesse stieß. Der im Projekt erstellte Werbefilm und die erstellten Vernet-<br />

zungsstrukturen in Schleswig-Holstein sind die bedeutenden Eckpfeiler für die Ergebnisse<br />

dieses Modellprojektes und deren Nachhaltigkeit.<br />

Projektziel:<br />

Sehr gut erreicht<br />

- 107 -


- 107 -<br />

Projekt Nr. 11<br />

Budgetpartys - Kontaktaufnahme zu Menschen<br />

mit Psychiatrieerfahrung sowie Einführung in das<br />

Persönliche Budget<br />

ArGe Rein-ins-Leben e. V.<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_kontaktpartys.html;jsessionid=CA97295E75ECFDC1E<br />

CFCF093F8066975.1_cid250?nn=725002<br />

- 108 -


Lfd. Nr. 11<br />

- 108 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 9<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Budgetpartys - Kontaktaufnahme zu Menschen mit Psychiatrieerfahrung sowie Einführung<br />

in das Persönliche Budget<br />

Projektträger ArGe Rein-ins-Leben e. V., Wilhelmsaue 132, 10715 Berlin<br />

Laufzeit 1. Juni 2008 bis 28. Februar 2009<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 9.480,-- (7.864,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Durchführung von sog.<br />

niederschwelligen Kontaktpartys,<br />

zu deren<br />

Teilnahme psychisch<br />

behinderte Menschen<br />

angeworben und denen<br />

im Rahmen <strong>des</strong> Party-<br />

Verlaufs Informationen<br />

zum (trägerübergreifenden)<br />

Persönlichen Budget<br />

vermittelt werden.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Nicht ausreichende<br />

Angebote von<br />

bestehenden<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ern.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Ein Förderprogramm für Dienstle<strong>ist</strong>er könnte aus Sicht<br />

der Projektträger Abhilfe schaffen.<br />

Die Idee von den Partys wurde inzwischen auch von<br />

anderen Anbietern aufgenommen.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Die Nachfrage wird die Angebote<br />

mehren. Es zeigt sich, dass<br />

dann nicht nur neue (auch private)<br />

Anbieter auf den Markt<br />

gehen, sondern auch etablierte<br />

ihr Angebot entsprechend anpassen.<br />

- 109 -


- 109 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 11<br />

Projektträger:<br />

Arbeitsgemeinschaft Rein-ins-Leben e. V., Wilhelmsaue 132, 10715 Berlin<br />

Projekttitel:<br />

Kontaktpartys für Menschen mit Psychiatrieerfahrung sowie Einführung in das Persönliche<br />

Budget<br />

Schwerpunkt:<br />

Durchführung von Partys mit psychischen Behinderungen zur Vorstellung der neuen Leis-<br />

tungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“.<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept und Zuwendungsbescheid:<br />

Durchführung von sog. niederschwelligen Kontaktpartys, zu deren Teilnahme psychisch be-<br />

hinderte Menschen angeworben und bei denen im Rahmen <strong>des</strong> Verlaufs Informationen zum<br />

trägerübergreifenden Persönlichen Budget vermittelt werden.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Juni 2008 bis 28. Februar 2009<br />

Zunächst war die Projektlaufzeit bis zum 31. Dezember 2008 vorgesehen. Sie wurde jedoch<br />

kostenneutral mit Zuwendungsbescheid <strong>des</strong> BVA vom 12. Dezember 2008 bis zum<br />

28. Februar 2009 verlängert. Diese kostenneutrale Verlängerung war vom <strong>BMAS</strong> genehmigt<br />

und zur Durchführung einer abschließenden „Vertiefungsveranstaltung“ sinnvoll.<br />

Projektkosten:<br />

Die Gesamtkosten belaufen sich laut Zuwendungsbescheid auf 9.480 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zu-<br />

wendung wurde in Höhe von 7.864 Euro bewilligt. Die Spitzabrechnung der Gesamtkosten<br />

erfolgt z. Z. im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun-<br />

<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

- 110 -


Ziel <strong>des</strong> Modellprojektes:<br />

- 110 -<br />

Weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform (trägerübergreifen<strong>des</strong>) <strong>Persönliches</strong><br />

Budget und Vermittlung von Detailwissen über dieses Instrument sowie über hieraus evtl.<br />

erwachsene neue Dienstle<strong>ist</strong>ungsangebote, die für potenzielle Budgetnehmer/-innen interes-<br />

sant und neu sein könnten.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes:<br />

Es haben während der Projektlaufzeit sechs Budgetpartys in unterschiedlichen Bezirken<br />

Berlins sowie eine Vertiefungsveranstaltung in Moabit stattgefunden. Der bewusst nieder-<br />

schwellig gestaltete Zugang zu den Budgetpartys hat sich als sinnvoll herausgestellt, da bis<br />

zu 21 Partyteilnehmer reg<strong>ist</strong>riert werden konnten. Die neue Le<strong>ist</strong>ungsform wurde vorgestellt<br />

und das Interesse der betroffenen psychisch behinderten Menschen hieran geweckt. Der<br />

Sachbericht einschließlich der Veranstaltungsbeschreibungen wird veröffentlicht, damit ver-<br />

gleichbare Veranstaltungen zum Persönlichen Budget auch in anderen Regionen<br />

Deutschlands angeboten werden können.<br />

Ziel/Ergebnisabgleiche:<br />

Die erreichten Ergebnisse decken sich im Wesentlichen mit den angestrebten Zielen.<br />

Zugesagte Maßnahmen:<br />

Sechs Budgetpartys und eine Vertiefungsveranstaltung<br />

Durchgeführte Maßnahmen:<br />

Sechs Budgetpartys und eine Vertiefungsveranstaltung<br />

Fazit:<br />

Das Projektziel wurde insgesamt erreicht.<br />

Vergleichbare Veranstaltungen lassen sich in allen Regionen Deutschlands organisieren.<br />

Psychisch behinderte Menschen lassen sich durch derartige Veranstaltungen „anlocken“ und<br />

es kann ein Interesse für das Persönliche Budget geweckt werden, was letztlich zu weiteren<br />

Anträgen führen kann.<br />

- 111 -


- 111 -<br />

Projekt Nr. 12<br />

Entwicklung und Erprobung von Systematiken,<br />

die hörbehinderten und mehrfachbehinderten Menschen<br />

mit Hörschädigung Zugänge zum Persönlichen Budget<br />

ermöglichen<br />

DEAFCOM gGmbH<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_deafcom.html?nn=725002<br />

- 112 -


Lfd. Nr. 12<br />

- 112 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 12<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Entwicklung und Erprobung von Systematiken, die hörbehinderten und<br />

mehrfachbehinderten Menschen mit Hörschädigung Zugänge zum Persönlichen Budget<br />

ermöglichen<br />

Projektträger DEAFCOM gGmbH, Persiusstraße 1, 14469 Potsdam<br />

Laufzeit 1. Mai 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 147.397,-- (114.923,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Das Modellprojekt beschäftigte sich vorran- Große Wissenslücken<br />

gig mit der Entwicklung und Erprobung von bei dem Personenkreis<br />

Systematiken, die hörbehinderten und in diesem Projekt, ins-<br />

mehrfachbehinderten Menschen mit Hörbesondere wegen der<br />

schädigung Zugänge zum Persönlichen speziellen Behinde-<br />

Budget ermöglichen. Für die Zielgruppe wurrungsart.den Beratungsangebote in ihrer Sprache<br />

bzw. den entsprechenden Kommunikationsformen<br />

gemäß Kommunikationshilfeverordnung<br />

(KHV) entwickelt, die die potenziellen<br />

Budgetnehmer/-innen optimal abholen und<br />

bedienen konnten.<br />

Dazu arbeitete ein kommunikativ gemischt<br />

aufgestelltes Team mit den Interessenvertretern<br />

(Behindertenverbände), den Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />

und den Gemeinsamen Servicestellen<br />

sowie den potenziellen Budgetnehmern/-innen<br />

modellhaft im Bun<strong>des</strong>land<br />

Brandenburg zusammen.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Passgenaue Information und Beratung für<br />

den Personenkreis der hörbehinderten Menschen<br />

anbieten.<br />

Die erarbeiteten Materialien (Handbuch und<br />

Best-Practice-Video-Film in Deutscher Gebärdensprache)<br />

wurden bun<strong>des</strong>weit verbreitet<br />

und können für den Personenkreis der<br />

hörbehinderten Menschen jederzeit und allerorts<br />

zum Einsatz kommen. Auch bleibt der<br />

Projektträger weiterhin in Sachen „Verbreitung<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budgets für hörbehinderte<br />

Menschen“ aktiv<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Es <strong>ist</strong> auch vom<br />

<strong>BMAS</strong> im Rahmen<br />

der Informations- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

stets auf die Einsatzmöglichkeiten<br />

<strong>des</strong> PB<br />

für die vielfältigsten<br />

und unterschiedlichstenBehinderungsarten<br />

hinzuweisen. Das<br />

DAEFCOM-Projekt<br />

kann hier als sehr<br />

gutes Beispiel dienen.<br />

- 113 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Dabei wurde keine Beratungsstelle aufgebaut,<br />

sondern Mittel und Wege gefunden, die<br />

vorhandenen Strukturen im Sinne der Zugänglichkeit<br />

für diese besondere Zielgruppe<br />

anzupassen.<br />

- 113 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

- 114 -


- 114 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 12<br />

Projektträger:<br />

DEAFCOM gGmbH, Persiusstraße 1, 14469 Potsdam<br />

Projekttitel:<br />

Entwicklung und Erprobung von Systematiken, die Hörbehinderten und Mehrfachbehinderten<br />

mit Hörschädigung Zugänge zum Persönlichen Budget ermöglichen.<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Das Modellprojekt beschäftigte sich vorrangig mit der Entwicklung und Erprobung von Syste-<br />

matiken, die Hörbehinderten und Mehrfachbehinderten mit Hörschädigung Zugänge zum<br />

Persönlichen Budget ermöglichen. Für die Zielgruppe sollten Beratungsangebote in ihrer<br />

Sprache bzw. den entsprechenden Kommunikationsformen gemäß Kommunikationshilfever-<br />

ordnung (KHV) entwickelt werden, die die potenziellen Budgetnehmer/-innen optimal<br />

abholen und bedienen werden.<br />

Dazu arbeitete ein kommunikativ gemischt aufgestelltes Team mit den Interessenvertretern<br />

(Behindertenverbände) den Le<strong>ist</strong>ungsträgern und den Gemeinsamen Servicestellen, sowie<br />

den potenziellen Budgetnehmern/-innen modellhaft im Bun<strong>des</strong>land Brandenburg zusammen.<br />

Dabei sollte keine Beratungsstelle aufgebaut werden, sondern es sollten Mittel und Wege<br />

gefunden werden, die vorhandenen Strukturen im Sinne der Zugänglichkeit für diese beson-<br />

dere Zielgruppe anzupassen.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt in Potsdam verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter<br />

Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen für Menschen mit Hörbehinderungen.<br />

Schwerpunkte waren<br />

- Informationsveranstaltungen<br />

- Unterstützung bei Antragstellungen und Entscheidungen der Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />

- 115 -


- 115 -<br />

- Entwicklung einer Checkl<strong>ist</strong>e für die erste eigene Bedarfsanalyse und Erstellung einer<br />

Hemmschwellendokumentation<br />

- Erstellung <strong>des</strong> Handbuchs „Zugang zum Persönlichen Budget für hörbehinderte Menschen<br />

und mehrfachbehinderte Menschen mit Hörschädigung“<br />

- Produktion eines Good-Practice-Films<br />

- Verbreitung der Projektarbeit und der Ergebnisse (Öffentlichkeitsarbeit) bei Kreis- und<br />

Lan<strong>des</strong>verbänden Hörbehinderter und freien Trägern der Hörbehindertenhilfe.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Mai 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

Projektkosten:<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 11. April 2008 und 21. Oktober 2009 betragen die Ge-<br />

samtkosten 152.944 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 119.030 Euro. Eine Spitz-<br />

abrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das<br />

Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den vorgenannten Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Informations-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit, die Entwicklung und Erprobung von Beratungsinstrumenten für<br />

eine erste Bedarfsanalyse, die Erstellung eines Handbuchs und eines Videofilms wurden<br />

umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Potsdamer Projekt der DEAFCOM wurde erstmals erprobt und nachgewiesen,<br />

dass das neue Le<strong>ist</strong>ungsinstrument „<strong>Persönliches</strong> Budget“ auch für den Personenkreis der<br />

hörgeschädigten Menschen nutzbar <strong>ist</strong> und dies auch für gehörlose Menschen gilt, die auf<br />

die Gebärdensprache oder vergleichbare Kommunikationsmittel angewiesen sind. Somit<br />

können also auch von diesem Personenkreis Persönliche Budgets in Anspruch genommen<br />

- 116 -


- 116 -<br />

werden, bei entsprechender Unterstützung, z. B. durch Gebärdendolmetscher, und die bei<br />

vielen hörbehinderten Menschen grundsätzlich vorhandene Selbstständigkeit gefördert und<br />

damit Kosten im Vergleich zu Rundum-Versorgungen in der Sachle<strong>ist</strong>ung reduziert werden.<br />

Allerdings <strong>ist</strong> die behinderungsbedingte Unterstützung (z. B. Gebärdendolmetscher) als<br />

Bedarf anzusehen und zu finanzieren.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass auch hörgeschädigte und gehörlose<br />

Menschen mit entsprechender zu ihrem Unterstützungsbedarf gehörender Le<strong>ist</strong>ungen (z. B.<br />

Gebärdendolmetscher) Persönliche Budgets in Anspruch nehmen können. Dies wurde vor<br />

der Erzielung erster Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes vielfach angezweifelt. Zeigen die<br />

Ergebnisse dieses Projektes doch deutlich, dass die Überlegung <strong>des</strong> Gesetzgebers, ein<br />

neues Le<strong>ist</strong>ungsinstrument für grundsätzlich alle Behinderungsarten anzubieten, richtig war.<br />

Der Abschluss-Sachbericht wird zusammen mit dem Handbuch und dem Videofilm in Gebär-<br />

densprache auf die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gesetzt. Insbesondere Handbuch und Videofilm<br />

werden bun<strong>des</strong>weit zur Beratung und Unterstützung hörbehinderter Menschen in Richtung<br />

Inanspruchnahme Persönlicher Budgets beitragen können.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Entwicklung und Erprobung von Systematiken, die Hörbehinderten und<br />

Mehrfachbehinderten mit Hörschädigung Zugänge zum Persönlichen Budget ermöglichen“<br />

hat die Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Menschen mit Hörbehin-<br />

derungen erprobt und deutlich gemacht, dass mit entsprechender behinderungsspezifischer<br />

Unterstützung das neue Le<strong>ist</strong>ungsinstrument auch für diesen Personenkreis Anwendung fin-<br />

den kann.<br />

Die Nachhaltigkeit <strong>des</strong> Projektes wird dadurch unterstrichen, dass der Projektträger auch<br />

weiterhin in Sachen „Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für hörbehinderte Menschen“<br />

aktiv bleibt und die erarbeiteten Materialien bun<strong>des</strong>weit für diesen Personenkreis zum Ein-<br />

satz kommen können.<br />

Projektziel:<br />

Sehr gut erreicht<br />

- 117 -


- 117 -<br />

Projekt Nr. 13<br />

Aufklärungskampagne zum Persönlichen Budget<br />

- gezielte Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit unter<br />

Mitwirkung der regionalen Servicestellen<br />

und regionalen Verwaltungen<br />

Lan<strong>des</strong>verband für körper- und mehrfachbehinderte<br />

Menschen Schleswig-Holstein e. V. (lvkms-sh)<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_aufklaerungskampagne_pb.html?nn=725002<br />

- 118 -


Lfd. Nr. 13<br />

- 118 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 11<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Aufklärungskampagne zum Persönlichen Budget - gezielte Aufklärungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit unter Mitwirkung der regionalen Servicestellen und regionalen<br />

Verwaltungen<br />

Projektträger Lan<strong>des</strong>verband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen Schleswig-Holstein e. V.<br />

(lvkms-sh), Villenweg 18, 24119 Kronshagen<br />

Laufzeit 1. April 2008 bis 30. September 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 101.133,-- (85.383,--)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Es wurden in den einzelnen Kreisen <strong>des</strong> Angst vor Mehrbelastung<br />

Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein Informationsveranstaltungen<br />

zum Persönlichen Budget<br />

(pot. Budgetnehmer),<br />

angeboten und durchgeführt. Diese Ver- fehlende Angebote der<br />

anstaltungen erfolgten in Kooperation mit<br />

den kommunalen Verwaltungen und den<br />

LE,<br />

Gemeinsamen Servicestellen, um durch offene Fragen bei Bud-<br />

gemeinsame intensive Aufklärungsarbeit<br />

den Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> Persönlichen<br />

get für Arbeit (WfbM),<br />

Budgets in den Regionen Schleswig-Hol- mangelhafte Kenntnisse<br />

steins zu erhöhen. Daneben fanden indi- und Bereitschaft der LT<br />

viduelle gemeinsame Beratungen statt. u. d. Servicestellen,<br />

Hierbei wurden die Mitarbeiterinnen und tPB scheitern an der<br />

Mitarbeiter der Le<strong>ist</strong>ungsträger eingebun- mangelhaften Zusamden<br />

und somit gleichzeitig zu Fragen <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets geschult (learning<br />

by doing). Außerdem wurde eine Handreimenarbeit<br />

der LT<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Weitere Informationen anbieten,<br />

auch LE bei der Öffentlichkeitsarbeit einbeziehen,<br />

ggf. offene Rechtsfragen klären,<br />

Information der LT fortsetzen, Vernetzung der<br />

LT/Gemeinsame Servicestellen - wie im Projekt<br />

erprobt - notwendig.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

für alle Beteiligten<br />

muss fortgesetzt<br />

werden.<br />

Rechtl. Fragen zur<br />

WfbM und Beschäftigungaußerhalb<br />

einer WfbM<br />

stehen z. Z. auf<br />

dem Prüfstand.<br />

Eine Best-Practice-<br />

Broschüre soll vom<br />

<strong>BMAS</strong> herausgegeben<br />

werden.<br />

- 119 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

chung von Fallbeispielen, die sich im<br />

Rahmen <strong>des</strong> Projektes entwickelten, erstellt<br />

und bun<strong>des</strong>weit veröffentlicht.<br />

- 119 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Erstellung und bun<strong>des</strong>weite Verbreitung einer<br />

„Best-Practice-Sammlung“, die als Hilfsmittel im<br />

Rahmen der Verbreitung Persönlicher Budgets<br />

auch weiterhin nutzbar <strong>ist</strong>.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

- 120 -


- 120 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 13<br />

Projektträger:<br />

Lan<strong>des</strong>verband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen Schleswig-Holstein e. V.,<br />

Villenweg 18, 24119 Kronshagen<br />

Projekttitel:<br />

Aufklärungskampagne zum Persönlichen Budget: Gezielte Aufklärungs- und Öffentlichkeits-<br />

arbeit unter Mitwirkung der regionalen Servicestellen und regionalen Verwaltungen.<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Es werden in den einzelnen Kreisen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein Informationsveranstal-<br />

tungen zum Persönlichen Budget angeboten und durchgeführt. Diese Veranstaltungen sollen<br />

in Kooperation mit den kommunalen Verwaltungen und den Gemeinsamen Servicestellen<br />

erfolgen, um durch gemeinsame intensive Aufklärungsarbeit den Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> Per-<br />

sönlichen Budgets in den Regionen Schleswig-Holsteins zu erhöhen. Daneben sollen indivi-<br />

duelle gemeinsame Beratungen stattfinden. Hierbei sollen die Mitarbeiterinnen und Mit-<br />

arbeiter der Le<strong>ist</strong>ungsträger eingebunden und somit gleichzeitig zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets geschult werden (learning by doing). Außerdem wird eine Handreichung von Fall-<br />

beispielen, die sich im Rahmen <strong>des</strong> Projektes entwickeln, erstellt und bun<strong>des</strong>weit veröffent-<br />

licht.<br />

Schwerpunkt:<br />

Gemeinsame Aufklärung der in Schleswig-Holstein verantwortlichen Akteure zum Persönli-<br />

chen Budget gegenüber den potenziellen Budgetnehmern. Damit verbundene indirekte<br />

Schulung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern sowie Abbau von<br />

Vorurteilen potenzieller Budgetnehmer gegenüber der Verwaltung.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1.4.2008 bis 30.9.2010<br />

- 121 -


Projektkosten:<br />

- 121 -<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 15.4.2008 und 20.1.2009 betragen die Gesamtkosten<br />

101.133 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 85.383 Euro. Eine Spitzabrechnung<br />

erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>-<br />

verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren die flächendeckende Information im Land Schleswig-<br />

Holstein über die Möglichkeiten der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ bei<br />

potenziellen Budgetnehmern, aber auch Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungserbringern. Die<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger sollten von Anfang an mit in die Informationsveranstaltungen und die sich<br />

anschließenden Beratungen eingebunden und somit zu Kooperationspartnern gemacht<br />

werden. Hierbei konnten die Mitarbeiter der Le<strong>ist</strong>ungsträger sogleich vor Ort (learning by<br />

doing) geschult werden. Insbesondere konnten sie aber für das Persönliche Budget<br />

„gewonnen“ werden. Die hieraus zu erwartenden guten Beispielen sollten erfasst und „zur<br />

Nachahmung“ im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet veröffentlicht werden.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

In allen 11 Kreisen und vier kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins wurden Informations-<br />

veranstaltungen zu Persönlichen Budgets zusammen mit den jeweiligen Sozialhilfeträgern<br />

und unter Beteiligung der Gemeinsamen Servicestellen durchgeführt.<br />

Die Erprobung gemeinsamer Beratung vor Ort wurde immer wieder fallspezifisch in einzel-<br />

nen Hilfeplanverfahren zusammen mit Le<strong>ist</strong>ungsträgern durchgeführt.<br />

Zum Abschluss <strong>des</strong> Projektes wurde eine Handreichung mit Fallbeispielen und Erfahrungen<br />

von Budgetnehmern in Schleswig-Holstein erstellt. Dabei wurde darauf geachtet, Budgets in<br />

unterschiedlichen Lebensphasen und für unterschiedliche Bedarfe zu dokumentieren.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben grundsätzlich erfüllt. Die Erprobung der gemeinsamen<br />

Beratung vor Ort zusammen mit den Le<strong>ist</strong>ungsträgern wurde dadurch eingeschränkt, dass<br />

die Gemeinsamen Servicestellen hierfür grundsätzlich noch nicht bereit waren. Die vor Ort<br />

durchgeführte Beratungsveranstaltung in der Gemeinsamen Servicestelle im Kreis<br />

- 122 -


- 122 -<br />

Rendsburg/Eckernförde macht aber deutlich, dass derartige Beratungskooperationen<br />

möglich und sinnvoll sind.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Kooperation <strong>des</strong> Projekt-<br />

trägers mit den Le<strong>ist</strong>ungsträgern bei den Informationsveranstaltungen, gemeinsamen Bera-<br />

tungen und die Erstellung einer „Best-Practice“-Broschüre wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Projekt „Aufklärungskampagne zum Persönlichen Budget unter Mitwirkung der<br />

regionalen Servicestellen und Verwaltungen“ wurde erstmals eine Kooperation bereits bei<br />

den Erstinformationsveranstaltungen zwischen einer Behindertenorganisation und den Leis-<br />

tungsträgern erreicht. Dieses frühzeitige Einbinden und Interessieren von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Le<strong>ist</strong>ungsträger führt zu einer Sensibilisierung dieser für das Thema<br />

„<strong>Persönliches</strong> Budget“. Eine derartige Vorgehensweise kann auch für andere Regionen sinn-<br />

voll sein und könnte umgesetzt werden. Erfahrungen in anderen Modellprojekten haben<br />

durchgängig gezeigt, dass die beste Motivation für die Beantragung von Persönlichen Bud-<br />

gets das gute Beispiel <strong>ist</strong>. Das Zusammentragen von Best-Practice-Fällen in Schleswig-<br />

Holstein und die Veröffentlichung wird daher ein gern genutztes Hilfsmittel im Rahmen der<br />

verstärkten Verbreitung Persönlicher Budgets sein.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass eine frühzeitige Kooperation, bereits während<br />

der Informationsphase, mit den Le<strong>ist</strong>ungsträgern nicht nur möglich <strong>ist</strong>, sondern die Mitarbei-<br />

ter und Mitarbeiterinnen der Le<strong>ist</strong>ungsträger gleichzeitig für Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Bud-<br />

gets sensibilisiert und hierzu indirekt auch schult. Damit auch anderen Regionen in<br />

Deutschland Anregungen zu solchen Kooperationen gegeben werden können, werden der<br />

Abschluss-Sachbericht und die aus dem Projekt resultierende Sammlung guter Beispiele auf<br />

den einschlägigen <strong>BMAS</strong>-Internetseiten eingestellt.<br />

- 123 -


- 123 -<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das v. g. Modellprojekt hat die Möglichkeiten aufgezeigt, wie man Le<strong>ist</strong>ungsträger – auch zu-<br />

nächst grundsätzlich zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets negativ eingestellte - für gemein-<br />

same Informations- und Beratungsveranstaltungen gewinnen und deren Mitarbeiter/-innen<br />

für die künftigen Aufgaben, die sich aus der Bewilligung von Persönlichen Budgets ergeben,<br />

motivieren kann. Die dabei als Nebeneffekt erreichte indirekte Schulung dieser Mitarbeiterin-<br />

nen und Mitarbeiter zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets muss besonders hervorgehoben<br />

werden.<br />

Vor Start <strong>des</strong> Förderprogramms zur Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Bud-<br />

gets und eines aus diesem Programm geförderten Projektes der Lebenshilfe Schleswig-<br />

Holstein und eben dieses Projektes <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> für körper- und mehrfachbehin-<br />

derte Menschen war das Bun<strong>des</strong>land Schleswig-Holstein – was die Bewilligung von Persön-<br />

lichen Budgets betraf – als weißer Fleck zu bezeichnen. Daher <strong>ist</strong> das Gelingen der v. g. Ko-<br />

operationen und das vorgesehene künftige weitere kooperative Vorgehen in Sachen Persön-<br />

liches Budget im Lande Schleswig-Holstein unter Federführung <strong>des</strong> bisherigen Projektträ-<br />

gers besonders hoch zu bewerten.<br />

Inzwischen hört man von Vertretern <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein, dass die Zahlen bewil-<br />

ligter Persönlicher Budgets ständig steigen.<br />

Projektziel:<br />

Gut erreicht<br />

- 124 -


- 124 -<br />

- 125 -


- 125 -<br />

Projekt Nr. 14<br />

Schulung für Beraterinnen und Berater<br />

zum Persönlichen Budget<br />

ForseA<br />

- Bun<strong>des</strong>weites, verbandsübergreifen<strong>des</strong> Forum<br />

selbstbestimmter Ass<strong>ist</strong>enz behinderter Menschen e. V.<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_forsea.html?nn=725002<br />

- 126 -


Lfd. Nr. 14<br />

Az.: Va 3 -58330/ 19<br />

- 126 -<br />

Projektbezeichnung/Name Schulung für Beraterinnen und Berater zum Persönlichen Budget<br />

Projektträger<br />

ForseA - Bun<strong>des</strong>weites, verbandsübergreifen<strong>des</strong> Forum selbstbestimmter Ass<strong>ist</strong>enz<br />

behinderter Menschen e. V., Hollenbach, Nelkenweg 5, 74673 Mulfingen<br />

Laufzeit 15. April bis 31. Juli 2008<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 8.579,-- (6.104,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Schulung von hauptund<br />

ehrenamtlichen Sozialberatern/-innen<br />

in<br />

Behinderten- und/oder<br />

Selbsthilfeorganisationen<br />

zu qualifizierten<br />

Budgetberaterinnen und<br />

-beratern<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Es gibt noch zu wenig<br />

qualifizierte Beratung<br />

zum Persönlichen Budget<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Weitere Fortbildungsmöglichkeiten anbieten.<br />

Schulungskonzept für Beraterseminare wurde erarbeitet<br />

und im Internet publiziert.<br />

Projektträger und andere Organisationen bieten mehr<br />

und mehr entsprechende Fortbildungskurse an.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Die Nachfragen nach qualifizierter<br />

Beratung und Schulung<br />

für potenzielle PB-Berater/innen<br />

<strong>ist</strong> groß.<br />

Das Schulungsangebot <strong>ist</strong> auf<br />

jeden Fall zu unterstützen, da<br />

qualifizierte Beratung bei den<br />

potenziellen Budgetnehmern zur<br />

Verbreitung der PB-Beratung<br />

und -Nutzung führt.<br />

- 127 -


- 127 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 14<br />

Projektträger:<br />

ForseA - Bun<strong>des</strong>weites, verbandsübergreifen<strong>des</strong> Forum selbstbestimmter Ass<strong>ist</strong>enz<br />

behinderter Menschen e. V., Hollenbach, Nelkenweg 5, 74673 Mulfingen<br />

Projekttitel:<br />

Schulung (bun<strong>des</strong>weit) für Beraterinnen und Berater zum Persönlichen Budget.<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Schulung von haupt- und ehrenamtlichen Sozialberatern in Behinderten- und/oder Selbsthil-<br />

feorganisationen zu qualifizierten Budgetberaterinnen und -beratern.<br />

Schwerpunkt:<br />

Schwerpunktthemen der Schulung:<br />

- Streifzug durch die Sozialgesetzbücher.<br />

- Was <strong>ist</strong> das Persönliche Budget?<br />

- Welcher Zielsetzung dient das Persönliche Budget und was ändert sich durch dieses?<br />

- Was bedeutet trägerübergreifend?<br />

- Wo kann ich ein <strong>Persönliches</strong> Budget beantragen?<br />

- Chancen und Probleme bei Persönlichen Budgets.<br />

- Welche Le<strong>ist</strong>ungen sind budgetfähig?<br />

- Bedarfsermittlung und Verpreislichung.<br />

- Zielvereinbarung.<br />

- Bescheidprüfung, Rechtskraft, Widerspruchs-, Klagemöglichkeit.<br />

Projektlaufzeit:<br />

Zunächst war nur ein Schulungsblock geplant, der eine Projektlaufzeit vom 15. April 2008 bis<br />

31. Juli 2008 bedingte. Wegen der großen Nachfrage nach Seminarplätzen sollte ein the-<br />

mengleicher zweiter Seminarblock folgen, der eine Verlängerung der Projektlaufzeit bis<br />

31. Oktober 2008 mit sich gebracht hätte. Aufgrund der Tatsache, dass die Projekt- und Se-<br />

- 128 -


- 128 -<br />

minarleiterin nach Ablauf <strong>des</strong> ersten Seminars verstorben <strong>ist</strong>, wurde der zweite Block nicht<br />

mehr durchgeführt. Der Verwendungsnachweis für die Durchführung <strong>des</strong> ersten Seminar-<br />

blocks wurde bereits mit Schreiben vom 12. Juli 2008 eingereicht.<br />

Projektkosten:<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 31. März und 2. Juli 2008 betragen die Gesamtkosten<br />

36.000 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 28.050 Euro. Die Spitzabrechnung im<br />

Widerrufsbescheid <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verwaltungsamtes schließt mit einem Rückforderungsbetrag<br />

in Höhe von 21.946 Euro. In Verbindung mit dem Verwendungsnachweis vom 12. Juli 2008<br />

ergeben sich somit tatsächliche Gesamtkosten in Höhe von 8.579 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwen-<br />

dung beläuft sich demnach noch auf 6.104 Euro.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Zielgruppe der im Modellprojekt geplanten Schulung waren in der Beratung Tätige aus dem ge-<br />

samten Bun<strong>des</strong>gebiet, die bereits unterstützende Beratung als Einzelperson oder in Organisa-<br />

tionen für Menschen mit Behinderungen ehren- oder hauptamtlich le<strong>ist</strong>en. Diese sollten nach<br />

Absolvieren der Schulung in der Lage sein, kompetente Einzelberatung zum Persönlichen<br />

Budget zu le<strong>ist</strong>en, aber auch als Multiplikatoren/Multiplikatorinnen in ihren (Selbsthilfe-)Organi-<br />

sationen ihr erworbenes Wissen weiterzugeben und somit nachhaltig weitere potenzielle<br />

Berater und Beraterinnen zum Persönlichen Budget zu akquirieren und zu schulen.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Verwendungsnachweis und eingereichter<br />

Zwischennachweis- und Abschlussunterlagen:<br />

Schulung von 20 Beraterinnen und Beratern in einem fünftägigen Seminar (11. bis<br />

15. Juni 2008).<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt. Statt zwei identischer Seminarblöcke konnte<br />

aufgrund <strong>des</strong> v. g. To<strong>des</strong>falles nur ein Seminarblock für 20 Personen durchgeführt werden.<br />

Die Bun<strong>des</strong>zuwendung wurde entsprechend reduziert.<br />

- 129 -


- 129 -<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie die Durchführung von Schulungs-<br />

maßnahmen und die Erarbeitung eines Schulungskonzeptes wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch die starke Nachfrage nach Schulungsplätzen im Rahmen <strong>des</strong> Modellprojektes wird<br />

deutlich, wie hoch der Informationsbedarf auch für professionelle und ehrenamtliche Berater<br />

zu Behinderungsfragen in Sachen <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>ist</strong>. Die Schulung dieser Personen<br />

führt zu qualifizierter Beratung potenzieller Budgetnehmer im Einzelfall und kann einen<br />

Multiplikationseffekt auf andere Sozialberater und -beraterinnen haben.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Interesse an Schulungen für eine qualifi-<br />

zierte Beratung zum Persönlichen Budget sehr hoch <strong>ist</strong>. Die im Projekt erarbeiteten Schu-<br />

lungsunterlagen werden auf die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />

Inzwischen führen nicht nur der Projektträger, sondern auch andere Anbieter Seminare zur<br />

qualifizierten Schulung von Beratern zum Persönlichen Budget in Anlehnung an das „Pilot-<br />

Seminar“ von ForseA durch.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Schulung für Beraterinnen und Berater zum Persönlichen Budget“ hat<br />

deutlich gemacht, wie hoch die Nachfrage nach qualifizierter Schulung für beratende Perso-<br />

nen aus Organisationen, aber auch für Einzelberater und -beraterinnen <strong>ist</strong>. Dies macht nicht<br />

nur die Nachfrage innerhalb <strong>des</strong> Modellprojektes, sondern auch das z. Z. laufende und stark<br />

nachgefragte Angebot von einigen Organisationen deutlich. Da die qualifizierte Schulung<br />

nicht nur zu passgenauen Einzelfallberatungen bei den potenziellen Budgetnehmern und<br />

Budgetnehmerinnen führt, sondern auch eine Verbreitung <strong>des</strong> Wissens bei anderen Sozial-<br />

beratern und -beraterinnen mit sich bringen kann, entsteht so ein „Schneeballeffekt“, der<br />

bun<strong>des</strong>weit mehr und mehr qualifizierte Beraterinnen und Berater zum Persönlichen Budget<br />

zur Folge hat.<br />

- 130 -


Projektziel:<br />

Gut erreicht<br />

- 130 -<br />

- 131 -


- 131 -<br />

Projekt Nr. 15<br />

Fortbildung insbesondere behinderter Berater/-innen<br />

und Unterstützer/-innen zum Budgetass<strong>ist</strong>enten/zur<br />

Budgetass<strong>ist</strong>entin<br />

Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben<br />

schwerstbehinderter Menschen e. V. (ASL)<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/asl_abschlussbericht.html;jsessionid=2F5A947B5067945CC81AA7F662<br />

A163F0.1_cid250?nn=725002<br />

- 132 -


Lfd. Nr. 15<br />

- 132 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 23<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Fortbildung insbesondere behinderter Berater/-innen und Unterstützer/-innen zum<br />

Budgetass<strong>ist</strong>enten/zur Budgetass<strong>ist</strong>entin<br />

Projektträger<br />

Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben schwerstbehinderter Menschen e. V.<br />

(ASL), Oranienstraße 189, 10999 Berlin<br />

Laufzeit 1. Dezember 2008 bis 30. November 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 181.008,-- (137.160,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Weitere Bekanntmachung der<br />

neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „trägerübergreifen<strong>des</strong><br />

<strong>Persönliches</strong><br />

Budget“ und Verbreitung von<br />

Detailwissen über dieses Instrument<br />

z. B. in Form von Informations-<br />

und Beratungsveranstaltungen,Fortbildungsreihen<br />

und weiterer Beratungsinstrumente.<br />

Fortbildung<br />

insbesondere von behinderten<br />

Menschen (Peer-Counseling)<br />

zu Budgetass<strong>ist</strong>enten/innen<br />

als Multiplikatoren zur Verbreitung<br />

<strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Ständig wachsender<br />

Bedarf an Beratung<br />

zum Persönlichen Budget,<br />

zum Arbeitgebermodell<br />

und an Budgetass<strong>ist</strong>enz<br />

(auch in<br />

Form <strong>des</strong> Peer-Counselings).<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Weitere Beratungs- und Unterstützungspersonen, auch oder<br />

gerade selbst betroffene behinderte Menschen, schulen.<br />

Im Anschluss an das v. g. Projekt hat der Projektträger mit<br />

der Planung für ein nicht öffentlich gefördertes Folgeprojekt<br />

„Netzwerk“ Budgetass<strong>ist</strong>enz (Peer Counseling) begonnen,<br />

das Berater/-innen nicht nur weiter schulen, sondern auch in<br />

Beratungsfunktionen vermitteln soll.<br />

Durch die Erarbeitung der Curricula und der Arbeitsmaterialien,<br />

die allesamt im Internet publiziert werden, wird dafür<br />

gesorgt, dass vergleichbare Fortbildungsmaßnahmen von<br />

anderen interessierten Bildungsträgern oder sonstigen mit<br />

dem Persönlichen Budget befassten Organisationen durchgeführt<br />

werden können. Das Basiswissen und die „Instrumente“<br />

hierfür liegen nun vor.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Schulung von Beratern<br />

und Beraterinnen<br />

(auch in Form<br />

<strong>des</strong> Peer Counselings)<br />

<strong>ist</strong> auch weiterhin<br />

notwendig und<br />

sinnvoll, da es durch<br />

qualifizierte Beratung<br />

(auch oder gerade<br />

durch ebenfalls<br />

betroffene Menschen)<br />

zur Verbreitung<br />

der Beantragung<br />

und Nutzung<br />

von Persönlichen<br />

Budgets kommt.<br />

- 133 -


- 133 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 15<br />

Projektträger:<br />

Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben schwerstbehinderter Menschen e. V. (ASL),<br />

Oranienstraße 189, 10999 Berlin<br />

Projekttitel:<br />

Fortbildung insbesondere behinderter Berater/innen und Unterstützer/innen zum Budgetas-<br />

s<strong>ist</strong>enten/zur Budgetass<strong>ist</strong>entin<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „trägerübergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> Bud-<br />

get“ und Verbreitung von Detailwissen über dieses Instrument z. B. in Form von Informati-<br />

ons- und Beratungsveranstaltungen, Fortbildungsreihen und weiterer Beratungsinstrumente.<br />

Fortbildung insbesondere von behinderten Menschen (Peer-Counseling) zu Budgetassis-<br />

tenten/innen als Multiplikatoren zur Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets.<br />

Schwerpunkt:<br />

Erstellung und Durchführung eines Fortbildungsangebotes aufgrund der langjährigen Erfah-<br />

rung <strong>des</strong> Projektträgers im Umgang mit Geldle<strong>ist</strong>ungen zur Finanzierung Persönlicher As-<br />

s<strong>ist</strong>enz im Interesse behinderter Menschen.<br />

Das Angebot richtete sich insbesondere an behinderte Menschen aus der gesamten Bun-<br />

<strong>des</strong>republik Deutschland, die beruflich oder ehrenamtlich in der Beratung von Menschen mit<br />

Behinderung tätig sind oder sein wollen. Es sollten Personen zu kompetenten Budgetassis-<br />

tenten/innen fortgebildet werden, damit diese als Multiplikatoren insbesondere in den Zen-<br />

tren für selbstbestimmtes Leben tätig werden können.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Dezember 2008 bis 30. November 2010<br />

- 134 -


Projektkosten:<br />

- 134 -<br />

Laut letztem Zuwendungsbescheid (Änderungsbescheid) vom 2.6.2010 betragen die Ge-<br />

samtkosten 181.008,36 Euro. Die Zuwendung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> beläuft sich auf 137.160,22 Euro.<br />

Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />

durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war die Konzipierung, Durchführung, Auswertung und Doku-<br />

mentation einer Fortbildungsreihe, einschließlich Praktika, für insbesondere Peer-Counselor,<br />

um diesen das notwendige „Now how“ für eine Budgetass<strong>ist</strong>enz zu vermitteln und damit<br />

Multiplikatoren bei der Umsetzung und Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu gewinnen.<br />

Die in dem Projekt zu erarbeitenden Arbeitsmaterialien können bun<strong>des</strong>weit auch für weitere<br />

Fortbildungsmaßnahmen anderer Bildungsträger genutzt werden.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Nach der Auswahl der Veranstaltungsorte, der Festlegung der Fortbildungsinhalte, der Ver-<br />

pflichtung der Referenten und Referentinnen und der Terminfestlegung für die Fortbildungs-<br />

blöcke, wurden in der Zeit vom Juni 2009 bis Mai 2010 jeweils sechs Blöcke a 2 x 3 Tage für<br />

je rd. 10 Teilnehmer angeboten und durchgeführt. Die Blöcke befassten sich mit den The-<br />

men:<br />

- Einführung, rechtliche Grundlagen<br />

- Beratungsmethoden „Peer Counseling“ und<br />

- „Persönliche Zukunftsplanung“<br />

- Selbstbestimmte Organisation der persönlichen Ass<strong>ist</strong>enz – Anleitungs- und<br />

Personalkompetenz<br />

- Selbstbestimmte Organisation der persönlichen Ass<strong>ist</strong>enz<br />

- Organisations- und Finanzkompetenz<br />

- Beratung zum trägerübergreifenden Persönlichen Budget für Menschen mit<br />

Lernschwierigkeiten<br />

- Trägerübergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget und Arbeit<br />

Zu jedem der Blöcke wurden ein Curriculum und umfangreiche Arbeitsmaterialien (ausge-<br />

nommen Block 3) erarbeitet.<br />

- 135 -


Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

- 135 -<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die in dem Konzept und den Antragsunterlagen zugesagten Maßnahmen zur Erreichung der<br />

Projektziele wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Projekt wurde ein Fortbildungsprogramm erstellt, das in den einzelnen Fortbil-<br />

dungsblöcken auch bereits positiv erprobt wurde, welches bun<strong>des</strong>weit von anderen interes-<br />

sierten Fortbildungseinrichtungen zur Schulung von Budgetass<strong>ist</strong>enzen/innen genutzt wer-<br />

den kann. Hiermit <strong>ist</strong> es möglich, durch die Schulung dieses Personenkreises, insbesondere<br />

selbst betroffene behinderte Menschen, eine Vielzahl von Multiplikatoren zu finden, die die<br />

Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets durch kompetente Beratung und Unterstützung vo-<br />

ranbringen können. Dies wird bei der Beratungs- und Unterstützungstätigkeit vor Bewilligung<br />

eines Persönlichen Budgets im Wesentlichen in ehrenamtlicher Ausübung stattfinden (Förde-<br />

rung <strong>des</strong> Ehrenamtes).<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> das erstellte Fortbildungsprogramm mit Curricula und umfangreichen Ar-<br />

beitsmaterialien zur Fortbildung von Budgetass<strong>ist</strong>enten/innen von besonderer Bedeutung, da<br />

es an kompetenter Beratung zum Persönlichen Budget in der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />

mangelt. Auch die inzwischen beim Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong><br />

PARITÄTISCHEN vernetzten über 300 Beratungsstellen sind zunächst auf die entspre-<br />

chende Fortbildung ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angewiesen. Hierfür kann das er-<br />

arbeitete Fortbildungsprogramm ein ausgezeichnetes Bildungsinstrument werden.<br />

Der Abschluss-Sachbericht mit den Curricula und den Arbeitsmaterialien wird auf den<br />

entsprechenden Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur bun<strong>des</strong>weiten Verwendung eingestellt.<br />

- 136 -


- 136 -<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Projekt „Fortbildung von insbesondere behinderten Menschen zu Budgetass<strong>ist</strong>enten/zur<br />

Budgetass<strong>ist</strong>entin“ hat nicht nur in der Praxis gezeigt, dass eine derartige Bildungsreihe auch<br />

für selbst betroffene behinderte Menschen erfolgreich durchgeführt werden kann, sondern<br />

hat auch durch die Erarbeitung der Curricula und der Arbeitsmaterialien dafür gesorgt, dass<br />

vergleichbare Fortbildungsmaßnahmen von anderen interessierten Bildungsträgern oder<br />

sonstigen mit dem Persönlichen Budget befassten Organisationen durchgeführt werden kön-<br />

nen. Das Basiswissen hierfür wurde in dem Projekt erarbeitet.<br />

Projektziel:<br />

Gut erreicht<br />

- 137 -


- 137 -<br />

Projekt Nr. 16<br />

EIGEN!Häuser<br />

Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt e. V.<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_eigenhaeuser.html?nn=725002<br />

- 138 -


Lfd. Nr. 16<br />

Az.: Va 3 -58330/ 22<br />

- 138 -<br />

Projektbezeichnung/Name EIGEN!Häuser<br />

Projektträger<br />

Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt e. V., Philipp-Müller-Straße 44,<br />

06110 Halle<br />

Laufzeit 1. Oktober 2008 bis 30. September 2009<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 59.528,30 (49.778,79 aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung<br />

<strong>des</strong> Projekts<br />

Entdecken und Erproben<br />

von Möglichkeiten,<br />

das Persönliche<br />

Budget für die<br />

Entwicklung selbstbestimmterLebensund<br />

Wohnformen zu<br />

nutzen. Insbesondere<br />

sollte dies<br />

durch die Schaffung<br />

eines gemeindeintegrierten<br />

Budget- und<br />

Schulungszentrums<br />

im Rahmen klassischer<br />

Netzwerkarbeit<br />

umgesetzt werden.<br />

Die Schaffung neuer<br />

alternativer Wohnformen<br />

wurde angeregt<br />

und angeschoben.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Die Landschaft der<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger war<br />

vorwiegend dadurch<br />

gekennzeichnet, dass<br />

eine Kommunikation<br />

bezüglich <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets nur zur<br />

Bedarfsermittlung in<br />

Betracht kam. Über<br />

unterschiedliche Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />

der Stadt<br />

erfuhr das Projektteam,<br />

dass es in diesem Bereich<br />

positive als auch<br />

negative Beispiele zu<br />

berichten gab. Nur weniger<br />

Le<strong>ist</strong>ungserbringer<br />

waren bereit, Klienten<br />

mit einem Persönlichen<br />

Budget zu betreuen und<br />

nur wenige Le<strong>ist</strong>ungs-<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Einen Brückenschlag zwischen Le<strong>ist</strong>ungsträgern, -erbringern und<br />

-empfängern zu erreichen gelang durch den - durch das Projekt<br />

„EIGEN!Häuser“ initiiert und mitbegründeten - Arbeitskreis <strong>Persönliches</strong><br />

Budget der Stadt Halle (Saale). In diesem Arbeitskreis werden<br />

generelle Schwierigkeiten und Hürden bei der Durchsetzung<br />

der Persönlichen Budgets bis hin zu konkreten Fallbeispielen behandelt.<br />

Ziel <strong>ist</strong> eine bessere Vernetzung der Akteure untereinander<br />

und die Entwicklung von Konzepten zur nachhaltigen Umsetzung<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budgets.<br />

Besonders durch die Einbeziehung der Budgetnehmer in den<br />

Arbeitskreis <strong>Persönliches</strong> Budget konnten auch Hemmschwellen<br />

und Schwierigkeiten bei der Beantragung und Umsetzung der Persönlichen<br />

Budgets aufgezeigt und verringert werden.<br />

Der Arbeitskreis <strong>Persönliches</strong> Budget hat sich mittlerweile als fester<br />

Bestandteil in der Hilfelandschaft in Halle (Saale) etabliert.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Die Vernetzung der an<br />

der Verbreitung Persönlicher<br />

Budgets Beteiligten<br />

<strong>ist</strong> voranzutreiben<br />

(z. B. durch das bun<strong>des</strong>weite<br />

Netzwerk der PB-<br />

Beratungsstellen).<br />

- 139 -


Kurzbeschreibung<br />

<strong>des</strong> Projekts<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

empfänger waren genügend<br />

über das Persönliche<br />

Budget informiert.<br />

Es fehlt an alternativen<br />

Wohnformen auch für<br />

behinderte Mütter/Väter<br />

mit ihren Kindern.<br />

- 139 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Aus dem Projekt entstandene<br />

WG’s für behinderte<br />

Mütter/Väter<br />

mit ihren Kindern zeigen,<br />

dass unterstützte<br />

Elternschaft auch in alternativen<br />

Wohnformen<br />

(auch mit dem Persönlichen<br />

Budget) möglich<br />

<strong>ist</strong>. Diese Entwicklung<br />

<strong>ist</strong> zu unterstützen. Lan<strong>des</strong>heimgesetze<br />

dürfen<br />

hier keine Barrieren<br />

darstellen.<br />

- 140 -


- 140 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 16<br />

Projektträger:<br />

Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt e. V., Philipp-Müller-Straße 44, 06110 Halle<br />

Projekttitel:<br />

EIGEN!Häuser<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Entdecken und Erproben von Möglichkeiten, das Persönliche Budget für die Entwicklung<br />

selbstbestimmter Lebens- und Wohnformen zu nutzen. Insbesondere soll dies durch die<br />

Schaffung eines gemeindeintegrierten Budget- und Schulungszentrums im Rahmen klassi-<br />

scher Netzwerkarbeit umgesetzt werden. Die Schaffung neuer alternativer Wohnformen soll<br />

angeregt und angeschoben werden. Die vorzunehmenden Aktivitäten sollen wissenschaftlich<br />

begleitet werden.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt in Halle verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter Be-<br />

rücksichtigung spezifischer Bedingungen im Raum Halle und setzte seine Schwerpunkte<br />

insbesondere im Bereich der verstärkten Kooperation von Le<strong>ist</strong>ungsträgern, -erbringern und<br />

-empfängern und der Auslotung von Möglichkeiten der Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

zur Entwicklung selbstständiger Lebens- und Wohnformen. Daneben sollten Budgetnehmer<br />

bzw. potenzielle Budgetnehmer auf ihrem Weg mit bzw. zum Persönlichen Budget auch wis-<br />

senschaftlich begleitet werden.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Oktober 2008 bis 30. September 2009<br />

Projektkosten:<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 19. Mai 2008 und 20. Januar 2009 betragen die Gesamt-<br />

kosten 64.830 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 55.105,50 Euro. Eine Spitzab-<br />

- 141 -


- 141 -<br />

rechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das<br />

Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Projektziele waren der Aufbau eines Budget- und Schulungszentrums als neutraler und un-<br />

abhängiger Anlaufpunkt für Fragen zum Persönlichen Budget (regionale Netzwerkbildung)<br />

sowie die Steigerung <strong>des</strong> Bekanntheitsgra<strong>des</strong> Persönlicher Budgets durch gezielte Öffent-<br />

lichkeitsarbeit. Daneben sollten geeignete Instrumente für die Teilhabe in allen Lebenslagen<br />

(insbesondere selbstbestimmtes Leben in einer eigenen Wohnung sowie Freizeit) entwickelt<br />

und erprobt werden und die potenziellen Budgetnehmer bei der Beantragung und<br />

Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets unterstützt werden. Hemmschwellen und<br />

Schwierigkeiten bei der Beantragung bzw. Umsetzung Persönlicher Budgets sollten<br />

aufgezeigt und Lösungswege u. a. durch eine verstärkte Kooperation von Le<strong>ist</strong>ungsträgern, -<br />

erbringern und -empfängern in Bezug auf das Persönliche Budget erarbeitet werden.<br />

Darüber hinaus sollte versucht werden, bürgerschaftliches Engagement zu stärken.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Um eine höhere Bekanntheit <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in Halle zu erreichen, wurde wäh-<br />

rend der gesamten Projektlaufzeit gezielte Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Unter anderem<br />

wurden folgende Mittel eingesetzt bzw. Maßnahmen durchgeführt:<br />

- Erstellen einer Internetseite und eines E-Mail-Versands<br />

- Erstellung von Flyern, Plakaten<br />

- Initiieren von Presseartikeln.<br />

Durch die Projektmitarbeiter wurden Seminare für Organisationen, Privatpersonen sowie<br />

Groß-Informationsveranstaltungen für alle Interessierten zum Thema <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

durchgeführt. Bei vorhandenem Interesse an weiterführender Beratung gab es die Möglich-<br />

keit einer Fallbegleitung mit Beratung und Unterstützung bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern. Ein Kern-<br />

punkt <strong>des</strong> Projektes stellte die Beratung und Schulung von Vereinen, Selbsthilfegruppen und<br />

sonstigen Interessentengruppen dar. Bei den rund 20 Seminaren stellte ein Projektmitarbei-<br />

ter das Persönliche Budget vor und informierte über die Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönli-<br />

chen Budgets. Daneben wurde das Projekt und das Persönliche Budget bei zahlreichen In-<br />

formations- und Großveranstaltungen bekannt gemacht und beworben.<br />

- 142 -


- 142 -<br />

Aus über 130 am Persönlichen Budget interessierten Personen wurden eine Reihe von Men-<br />

schen mit Behinderungen auf ihrem Weg zum Persönlichen Budget von Mitarbeitern <strong>des</strong><br />

Projektes begleitet. Von diesen Fällen wurden einige auch anonymisiert dokumentiert. Ein<br />

Beratungs- und Kooperationsnetzwerk wurde aufgebaut und weitete sich im Laufe <strong>des</strong> Pro-<br />

jektes aus.<br />

Die wissenschaftliche Begleitforschung wurde durch Studenten der Fachhochschule<br />

Nordhausen übernommen, welche in Interviews „Kunden“ <strong>des</strong> Projektes befragten. Mit den<br />

Ergebnissen der Begleitforschung wurde auch die Evaluation <strong>des</strong> Gesamtprojektes unter-<br />

stützt.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Der Soll-Ist-Vergleich der Projektziele wird im Abschluss-Sachbericht unter Ziffer 4 beson-<br />

ders dargestellt. Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben weitestgehend erfüllt. Das Ziel, Men-<br />

schen mit Behinderungen mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets ein selbstbestimmtes Leben in<br />

den eigenen Wohnräumen zu ermöglichen, konnte während der Projektlaufzeit nicht im ge-<br />

wünschten Umfang erreicht werden. Der Projektträger verfolgt diesen Punkt jedoch weiter<br />

und wird auch nach Ende der Projektlaufzeit in diesem Bereich tätig sein.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Projekt „EIGEN!Häuser“ <strong>des</strong> Trägerwerks Soziale Dienste, Sachsen-Anhalt, in<br />

Halle wurde deutlich, dass neben dem Bekanntmachen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets bei Leis-<br />

tungsträgern, -erbringern und potenziellen Budgetnehmern eine qualifizierte Information und<br />

Schulung dieser Personenkreise sowie deren Kooperation zur Verbreitung Persönlicher<br />

Budgets von besonderer Bedeutung sein kann. Entsprechende Vernetzungen, wie in diesem<br />

Projekt vorgenommen, sind dafür unerlässlich. Hierdurch kann die Anzahl der Budgetbean-<br />

tragungen, die u. a. neue Möglichkeiten in der Freizeitgestaltung, aber auch Wegfall von<br />

Heimunterbringung zur Folge haben kann, gestärkt werden. Da die Kosten für ambulante<br />

Unterstützung insbesondere in Wohngruppen mit mehreren behinderten Menschen grund-<br />

sätzlich günstiger sind als pauschal abgerechnete Heimunterbringung, wird diese Entwick-<br />

lung auch im Sinne der Le<strong>ist</strong>ungsträger sein.<br />

- 143 -


- 143 -<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass gezielte Öffentlichkeitsarbeit, die Vernetzung<br />

von Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungserbringern sowie die Kooperation von Le<strong>ist</strong>ungsträgern, -<br />

erbringern und potenziellen Budgetnehmern zu einer verstärkten Nachfrage nach Persönli-<br />

chen Budgets führen kann. Wie sich solche Netzwerke aufbauen lassen und welche Ergeb-<br />

nisse (Best-Practice-Fälle) daraus resultieren, wird im Abschluss-Sachbericht <strong>des</strong> Projektträ-<br />

gers und den dazugehörenden Anlagen dokumentiert. Bericht und Anlagen werden auf die<br />

entsprechenden Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur Kenntnisnahme aller Interessierten in der ge-<br />

samten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland gestellt. Besonders interessant für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die<br />

Entwicklung bei der Konzeption neuer alternativer Wohnformen. Angestoßen durch das<br />

Projekt wurde für die Stadt Halle (Saale) vorrangig ein Bedarf an Wohnformen für ge<strong>ist</strong>ig-<br />

und lernbehinderte Mütter mit kleinen Kindern festgestellt. Eine Konzeption und Le<strong>ist</strong>ungs-<br />

beschreibung für entsprechende Wohngemeinschaften wird derzeit mit dem Jugendamt und<br />

der Sozialagentur verhandelt. Ziel <strong>ist</strong> es hierbei, in einer ambulant unterstützten Wohnge-<br />

meinschaft eine Elternass<strong>ist</strong>enz und Elternbegleitung für Mütter/Väter mit kognitiven Behin-<br />

derungen unter Einbeziehung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets im Rahmen von Ass<strong>ist</strong>enzdienst-<br />

le<strong>ist</strong>ungen zu schaffen. Hierdurch wird erstmals deutlich, dass das Persönliche Budget auch<br />

im Bereich „unterstützte Elternschaft“ zur Anwendung kommen kann.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „EIGEN!Häuser“ hat deutlich gemacht, wie wichtig Informations- und Ko-<br />

operationsnetzwerke für die Bekanntmachung und Umsetzung Persönlicher Budgets sind.<br />

Das Projekt hat gezeigt, wie man solche Netzwerke aufbaut und die entstandenen Netz-<br />

werke werden auch nach Ende der Projektlaufzeit grundsätzlich bestehen bleiben. Die aus<br />

dem Projekt entwickelte Erkenntnis, dass insbesondere neue unterstützte Wohnformen für<br />

Menschen mit kognitiven Einschränkungen und hier insbesondere für ge<strong>ist</strong>ig behinderte<br />

Mütter und Väter mit ihren Kindern geschaffen werden sollten und der Hilfebedarf mittels <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets finanziert werden kann, stellt im Rahmen der aus dem gesamten För-<br />

derprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Budgets erarbeiteten<br />

Ergebnisse einen besonderen Gewinn dar.<br />

Projektziel:<br />

Erreicht<br />

- 144 -


- 144 -<br />

- 145 -


- 145 -<br />

Projekt Nr. 17<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix<br />

- Neues Wohnen für Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung<br />

zwischen stationärem Setting, ambulanten Le<strong>ist</strong>ungen<br />

und informellen Hilfen (PerLe 3)<br />

Technische Universität Dortmund,<br />

Fakultät Rehabilitationswissenschaften,<br />

Rehabilitationssoziologie<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/www.budgetaktiv/2011<br />

_07_15_abschlussbericht_perle_3.html?nn=725002<br />

- 146 -


Lfd. Nr. 17<br />

- 146 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 21<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix - Neues Wohnen für Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger<br />

Behinderung zwischen stationärem Setting, ambulanten Le<strong>ist</strong>ungen und informellen Hilfen<br />

(PerLe 3)<br />

Projektträger<br />

Technische Universität Dortmund, Fakultät Rehabilitationswissenschaften,<br />

Rehabilitationssoziologie, Emil-Figge-Straße 50, 44227 Dortmund<br />

Laufzeit 1. August 2008 bis 30. April 2009<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 30.950,-- (25.080,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Erweiterung bestehender erster Forschungsergeb- Le<strong>ist</strong>ungsträger und -<br />

nisse zu einem einmaligen Wohnprojekt, in dem erbringer in stationären<br />

ein Mix aus Sach- und Budgetle<strong>ist</strong>ungen in einer Wohneinrichtungen<br />

stationären Einrichtung zur Anwendung kamen und müssen sich der neuen<br />

kommen. Das Projekt eröffnete die Chance, über Flexibilität stellen und<br />

„Lebenseinflüsse“ durch Persönliche Budgets ver- diese als Chance der<br />

lässliche Aussagen zu gewinnen. Das For- behinderten Menschen<br />

schungsprojekt knüpfte an das Projekt der „von für einen sicheren Ein-<br />

Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (PerLe)“ an stieg in ein (teil-)selbst-<br />

und war als Follow-up-Studie konzipiert. Schwerbestimmtes Leben nach<br />

punkt war die Einschätzung und wissenschaftlich eigenem Tempo begrei-<br />

solide Beurteilung der Eignung und Wirkung <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets im Rahmen der Ausgangsbasis<br />

„stationäres Wohnen“. Es handelte sich im<br />

Wesentlichen um die abschließende Evaluation<br />

eines mehrjährigen Reifungs- und Ausgestaltungsprozesses<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budget-Einsatzes im<br />

stationären Wohnbereich.<br />

fen.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Der vom Projekträger erarbeitete und im<br />

Internet verbreitete Bericht lässt Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />

und -erbringer bun<strong>des</strong>weit erkennen,<br />

dass das Persönliche Budget auch in klassischen<br />

stationären Wohneinrichtungen Schritt<br />

für Schritt zum Einsatz kommen kann. Dies<br />

<strong>ist</strong> auch für eine evtl. künftige personenzentrierte<br />

Bedarfsfeststellung (abgekehrt von den<br />

Begriffen „ambulant“ und „stationär“) von besonderer<br />

Bedeutung.<br />

Inzwischen werden mehr und mehr Fälle bekannt,<br />

in denen das Persönliche Budget auch<br />

in klassischen stationären Einrichtungen<br />

- ähnlich wie in diesem Projekt beschrieben -<br />

zur Anwendung kommt.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Im Rahmen<br />

einer möglichen<br />

Weiterentwicklung<br />

der Eingliederungshilfe<br />

können die<br />

Projektergebnisse<br />

wertvolle<br />

Hilfestellung<br />

le<strong>ist</strong>en. Diese<br />

könnten auch<br />

für eine evtl.<br />

Anpassung <strong>des</strong><br />

SGB IX von<br />

Bedeutung sein.<br />

- 147 -


- 147 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 17<br />

Projektträger:<br />

Technische Universität Dortmund, Fakultät Rehabilitationswissenschaften, Rehabilitationsso-<br />

ziologie, Emil-Figge-Straße 50, 44227 Dortmund<br />

Projekttitel:<br />

PerLe 3 – <strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Erweiterung bestehender erster Forschungsergebnisse zu einem einmaligen Wohnprojekt, in<br />

dem ein Mix aus Sach- und Budgetle<strong>ist</strong>ungen in einer stationären Einrichtung zur Anwen-<br />

dung kamen und kommen. Das Projekt sollte die Chance eröffnen, über „Lebenseinflüsse“<br />

durch Persönliche Budgets verlässliche Aussagen zu gewinnen. Das Forschungsprojekt<br />

knüpfte an das Projekt der „von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (PerLe)“ an und war<br />

als Follow-up-Studie konzipiert.<br />

Schwerpunkt:<br />

Einschätzung und wissenschaftlich solide Beurteilung der Eignung und Wirkung <strong>des</strong> Persön-<br />

lichen Budgets im Rahmen der Ausgangsbasis „stationäres Wohnen“. Es handelt sich im<br />

Wesentlichen um die abschließende Evaluation eines mehrjährigen Reifungs- und Ausge-<br />

staltungsprozesses <strong>des</strong> Persönlichen Budget-Einsatzes im stationären Wohnbereich.<br />

Wertvolle Erfahrungen, die mit dieser neuen Form der Le<strong>ist</strong>ungsgestaltung bei einem Zeit-<br />

raum von über vier Jahren gesammelt wurden, sollten gesichert, bewertet und für eine breite<br />

Umsetzung aufbereitet werden.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. August 2008 bis 30. April 2009<br />

- 148 -


Projektkosten:<br />

- 148 -<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 20.5.2008 und 20.1.2009 betragen die Gesamtkosten<br />

30.950 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 25.080 Euro. Eine Spitzabrechnung<br />

erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>-<br />

verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Die Nachfragen aus den Reihen stationärer Anbieter hatten sich vor Inkrafttreten <strong>des</strong><br />

Rechtsanspruchs auf Persönliche Budgets gehäuft. Die Fachwelt wollte wissen, wie man<br />

Persönliche Budgets auch in bislang klassischen stationären Einrichtungen, insbesondere<br />

Wohnheimen, einsetzen könne. Das Modellprojekt sollte daher in erster Linie Erkenntnisse<br />

über die Ausgestaltung und Wirkung von Persönlichen Budgets in klassischen stationären<br />

Wohnsituationen liefern und eine Endgrenzung dieser Angebotsform mit Hilfe Persönlicher<br />

Budgets voranbringen. Hierzu wurden das Wohnheim der von Bodelschwinghschen Anstal-<br />

ten, in denen der Paradigmenwechsel zum Persönlichen Budget bereits vollzogen wurde,<br />

und die Bewohner/innen, die zu Expert/innen für die Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

geworden sind, für die Basisinformationen genutzt.<br />

Das erklärte Ziel <strong>des</strong> Projektes war also, die gewonnenen Erkenntnisse wissenschaftlich zu<br />

analysieren und bun<strong>des</strong>weit interessierten Trägern von stationären Einrichtungen zur Verfü-<br />

gung zu stellen. Insbesondere sollte mit dem Projekt mittels einer Befragung der Bewoh-<br />

ner/innen und Mitarbeiter/innen <strong>des</strong> bis dahin einmaligen Modells „PerLe“ der von<br />

Bodelschwinghschen Anstalten die einmalige Chance ergriffen werden, die Budgetumset-<br />

zung nach einer längeren Erprobungsphase zu erfassen. Für den Personenkreis der in dem<br />

v. g. Wohnprojekt lebenden Menschen sollte eine – bislang nur vermutete – eigene Kompe-<br />

tenz zur Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets belegt werden und die Entwicklung neuer pas-<br />

sender Le<strong>ist</strong>ungsarrangements vorangebracht werden, die ggf. aus einem Le<strong>ist</strong>ungsmix aus<br />

stationären, ambulanten und informellen Hilfen bestehen könnten.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Die Ergebnisse der Befragungen bei Budgetnehmern/innen und Mitarbeiter/innen erlauben<br />

Hinweise für die Umsetzung Persönlicher Budgets in klassischen stationären Einrichtungen.<br />

Diese sind in dem Abschluss-Sachbericht detailliert festgehalten.<br />

- 149 -


- 149 -<br />

Als wichtigstes Ergebnis <strong>ist</strong> aber zu bemerken, dass die Erfahrungen <strong>des</strong> Einsatzes Persönli-<br />

cher Budgets in stationären Einrichtungen durchweg positiv sind, eine Weiterentwicklung<br />

durch konzeptionelle und strukturelle Veränderungen aber dennoch notwendig erscheinen,<br />

um die erforderliche Schubkraft für eine verbreiterte Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in<br />

stationären Einrichtungen zu entwickeln. Unter der Zielrichtung der Flexibilisierung und Indi-<br />

vidualisierung wohnbezogener Hilfen und eines neuen Le<strong>ist</strong>ungsmixes sollten sich diese<br />

Hilfen durchlässiger weiterentwickeln und eine Überwindung starrer ambulanter und stationä-<br />

rer Angebotskategorien mittelfr<strong>ist</strong>ig ermöglichen.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die im Förderantrag zugesagten Maßnahmen, wie insbesondere Datenerhebung, Auswer-<br />

tung, Ergebnissicherung und Transfer wurden im Zuge <strong>des</strong> Projektes durchgeführt. Die<br />

Empfehlungen zur konzeptionellen Ausgestaltung und Implementierung <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets, insbesondere unter dem Blickwinkel <strong>des</strong> Nutzens für Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Be-<br />

hinderung sowie die Entwicklung praxisnaher Vorschläge zur Gestaltung der geeigneten<br />

Rahmenbedingungen mit stationärer Ausgangsbasis wurden in dem umfangreichen Ab-<br />

schluss-Sachbericht zu Papier gebracht.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Die Ergebnisse aus dem Projekt „PerLe 3 – <strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix –„ machen<br />

deutlich, dass die neue Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>des</strong> Persönlichen Budgets auch in klassischen statio-<br />

nären Wohneinrichtungen zur Anwendung kommen kann. Insbesondere ein Le<strong>ist</strong>ungsmix<br />

aus Sachle<strong>ist</strong>ungen und der selbstverantwortlichen Einsetzung von Geldmitteln durch die<br />

Menschen mit Behinderungen <strong>ist</strong> in der am Modellprojekt beteiligten Wohneinrichtung gelun-<br />

gen. Die im Abschluss-Sachbericht festgehaltenen Ergebnisse und Umsetzungshinweise<br />

können von an einer Auflockerung <strong>des</strong> stationären Charakters in Wohneinrichtungen interes-<br />

sierten Einrichtungsträgern grundsätzlich ggf. mit kleineren Veränderungen umgesetzt wer-<br />

den. In der Regel dürfte der Teil der Le<strong>ist</strong>ungen in stationären Wohneinrichtungen, der in die<br />

Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Budget umgewandelt wird, für die Le<strong>ist</strong>ungsträger kostengünsti-<br />

ger sein als die herkömmliche Sachle<strong>ist</strong>ung (Angebot und Nachfrage/ggf. Wegfall der<br />

Overhead-Kosten).<br />

- 150 -


- 150 -<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget auch in den klassi-<br />

schen stationären Wohneinrichtungen zum Einsatz kommen kann. Neben der Möglichkeit,<br />

das Gesamtpaket der Wohnheim-Le<strong>ist</strong>ung als <strong>Persönliches</strong> Budget in Anspruch zu nehmen,<br />

was aber grundsätzlich nicht sinnvoll <strong>ist</strong>, soweit es sich um nur einen Le<strong>ist</strong>ungsanbieter han-<br />

delt, <strong>ist</strong> insbesondere der Le<strong>ist</strong>ungsmix aus Sachle<strong>ist</strong>ung und <strong>Persönliches</strong> Budget als rich-<br />

tungsweisend für die Differenzierung und Individualisierung von stationären Le<strong>ist</strong>ungen über<br />

ihre Verknüpfung mit ambulanten Diensten und privaten Hilfen anzusehen. Auch im Rahmen<br />

der Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe und der evtl. Streichung von klassischen sta-<br />

tionären und ambulanten Le<strong>ist</strong>ungen sowie der daraus resultierenden personenzentrierten<br />

Unterstützung können die Projektergebnisse besonders hilfreich sein.<br />

Der Abschluss-Sachbericht mit seinen Ergebnissen und Umsetzungshinweisen wird auf den<br />

entsprechenden Seiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> veröffentlicht und steht somit allen interessierten Leis-<br />

tungserbringern zur Verfügung.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „PerLe 3 – <strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix –“ hat die Möglichkeiten<br />

<strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> Budgets insbesondere für ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen in<br />

Wohnheimen aufgezeigt. Die in einem Wohnheim der von Bodelschwinghschen Anstalten<br />

bereits erprobten Umsetzungsmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets wurden wissen-<br />

schaftlich analysiert und im Ergebnis so umgesetzt, dass das Projekt als Modell für andere<br />

klassisch stationäre Wohneinrichtungen, die sich einer zunehmenden Ambulantisierung öff-<br />

nen wollen, dienen kann. Gerade unter dem Gesichtspunkt der aus der Behindertenrechts-<br />

konvention erwachsenen Forderungen und den Überlegungen im Rahmen der Weiterent-<br />

wicklung der Eingliederungshilfe erscheint ein solcher „Wegweiser“ zur „Aufsprengung“ <strong>des</strong><br />

klassischen Heimcharakters mit nur Sachle<strong>ist</strong>ungen der richtige Schritt im Rahmen eines be-<br />

reits begonnenen Paradigmenwechsels. Es hat sich gezeigt, dass auch in der typischen<br />

Sachle<strong>ist</strong>ungs-Einrichtung zumin<strong>des</strong>t teilweise durch die behinderten Menschen selbstbe-<br />

stimmte und –verwaltete Unterstützung möglich <strong>ist</strong>. Das Wunsch- und Wahlrecht kann auch<br />

in diesen Einrichtungen Einzug halten.<br />

Projektziel:<br />

Erreicht<br />

- 151 -


- 151 -<br />

Projekt Nr. 18<br />

Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget Dresden:<br />

„Alle für Einen und Einer kann Alles“<br />

Stadt AG Hilfe für Behinderte e. V.<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_stadt_ag_dresden.html?nn=725002<br />

- 152 -


Lfd. Nr. 18<br />

Az.: Va 3 -58330/ 29<br />

- 152 -<br />

Projektbezeichnung/Name Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget Dresden: „Alle für Einen und Einer kann Alles“<br />

Projektträger Stadt AG Hilfe für Behinderte e. V., Bernhardstraße 17, 01069 Dresden<br />

Laufzeit 1. November 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 58.665,-- (49.865,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Um eine verbindlich geltende, gut Immer noch fehlende<br />

abgestimmte und dadurch reibungs- Informationen.<br />

los verlaufende Arbeitsweise zwi- Fehlende und/oder<br />

schen potenziellen Budgetnehmern, nicht vergleichbare<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungsbrin- Instrumente zur Begern<br />

bei der Beantragung und Umdarfsermittlung bei den<br />

setzung von Persönlichen Budgets zu Le<strong>ist</strong>ungsträgern.<br />

erreichen, wurden „runde Tische“ für Fehlende Vernetzung<br />

Budgetnehmer und potenzielle Bud- der Le<strong>ist</strong>ungsträger.<br />

getnehmer, für Le<strong>ist</strong>ungserbringer<br />

sowie für Le<strong>ist</strong>ungsträger in Dresden<br />

installiert. Alle drei „runden Tische“<br />

wurden darüber hinaus in gemeinsamen<br />

Arbeitstreffen miteinander verknüpft.<br />

Eine Ausdehnung dieses Modells<br />

sachsen- und bun<strong>des</strong>weit wurde<br />

angeschoben.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

„Runde Tische“ sollten in vielen Kommunen<br />

installiert werden. Vereinheitlichte Bedarfsfeststellungsverfahren<br />

wären hilfreich. Informationen<br />

- auch durch Beratungsstellen -<br />

bleiben von großer Wichtigkeit.<br />

Projektsachbericht dient als Anleitung für den<br />

Aufbau von „runden Tischen“ und <strong>ist</strong> im<br />

Internet veröffentlicht.<br />

Erste „runde Tische“ wurden/werden in<br />

Sachsen und bun<strong>des</strong>weit gegründet.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Weitere Öffentlichkeitsarbeit<br />

und die Erweiterung <strong>des</strong> Beratungsstellennetzwerkes<br />

sind notwendig.<br />

Machbarkeitsstudie zum Einsatz<br />

von ICF-Kriterien bei<br />

einer Vereinheitlichung der<br />

Bedarfsfeststellungsverfahren<br />

wird z. Z. vom <strong>BMAS</strong> gefördert.<br />

- 153 -


- 153 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 18<br />

Projektträger:<br />

Stadt AG Hilfe für Behinderte e. V., Bernhardstraße 17, 01069 Dresden<br />

Projekttitel:<br />

„Alle für einen und einer kann alles? - Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget“<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Um eine verbindlich geltende, gut abgestimmte und dadurch reibungslos verlaufende<br />

Arbeitsweise zwischen potenziellen Budgetnehmern, Le<strong>ist</strong>ungsträgern und<br />

Le<strong>ist</strong>ungsbringern bei der Beantragung und Umsetzung von Persönlichen Budgets zu<br />

erreichen, sollten runde Tische für Budgetnehmer und potenzielle Budgetnehmer, für<br />

Le<strong>ist</strong>ungserbringer sowie für Le<strong>ist</strong>ungsträger in Dresden installiert werden. Alle drei runden<br />

Tische sollten darüber hinaus in gemeinsamen Arbeitstreffen miteinander verknüpft werden.<br />

Eine Ausdehnung dieses Modells sachsenweit und nach Möglichkeit bun<strong>des</strong>weit war<br />

vorgesehen.<br />

Schwerpunkt:<br />

Die Schwerpunkte <strong>des</strong> Modellprojekts lagen in der Installierung von runden Tischen für<br />

- Budgetnehmer,<br />

- Le<strong>ist</strong>ungserbringer,<br />

- Le<strong>ist</strong>ungsträger.<br />

Zur Verknüpfung dieser runden Tische wurden gemeinsame Arbeitstreffen vereinbart und<br />

durchgeführt.<br />

Daneben wurde die Übertragung der Projektidee lan<strong>des</strong>- und auch bun<strong>des</strong>weit vorangetrie-<br />

ben.<br />

Neben der insbesondere im Rahmen <strong>des</strong> runden Tisches für Budgetnehmer und potenzielle<br />

Budgetnehmer entstandenen zwangsläufigen Beratungstätigkeit wurden auch, erstmals in<br />

- 154 -


- 154 -<br />

einem Projekt, in Zusammenhang mit dem runden Tisch für Le<strong>ist</strong>ungserbringer freiberufliche<br />

Ass<strong>ist</strong>entinnen und Ass<strong>ist</strong>enten vernetzt, informiert und in die Projektarbeit eingebunden.<br />

Das gesamte Projekt wurde durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit begleitend unterstützt.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. November 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

Projektkosten:<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 30. Oktober 2008 und 7. Dezember 2009 betragen die<br />

Gesamtkosten 58.665 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 49.865 Euro. Eine<br />

Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />

durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Die Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes sind in vier große Gruppen zu unterteilen.<br />

1. Erfahrungsaustausch zwischen Budgetnehmern ermöglichen und fördern, Budgetnehmer<br />

als Berater für künftige potenzielle Budgetnehmer gewinnen, den Budgetnehmer als<br />

Arbeitgeber schulen, Anzahl der Persönlichen Budgets erhöhen, Motivation zur Inan-<br />

spruchnahme von Persönlichen Budgets durch Erfahrungsaustausch zwischen einzelnen<br />

Budgetnehmern und potenziellen Budgetnehmern schaffen.<br />

2. Unabhängige und kostenlose Unterstützung für Menschen mit Behinderungen durch Leis-<br />

tungserbringer zur Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets anbieten lassen, Austausch zwi-<br />

schen den Le<strong>ist</strong>ungserbringern initiieren, Informationen von möglichen Le<strong>ist</strong>ungserbrin-<br />

gern über das Persönliche Budget sammeln und für potenzielle Nutzer veröffentlichen,<br />

Gewinnung von neuen Le<strong>ist</strong>ungserbringern durch Bekanntmachung von Best-Practice-<br />

Fällen anderer Le<strong>ist</strong>ungserbringer und Austausch der Le<strong>ist</strong>ungserbringer im Rahmen<br />

eines Netzwerkes.<br />

3. Unabhängige und kostenlose Budgetunterstützung für Menschen mit Behinderungen<br />

durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger anstoßen und dabei das positive Herangehen und Öffnen für<br />

das Persönliche Budget fördern, schnelle und unkomplizierte Bearbeitung von Anträgen<br />

- 155 -


- 155 -<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budgets durch Einbindung der Le<strong>ist</strong>ungsträger in das Projekt ermögli-<br />

chen.<br />

4. Verbreitung der Projektidee und der Projektergebnisse lan<strong>des</strong>- und bun<strong>des</strong>weit.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Zum Erreichen der v. g. Ziele hat der Projektträger verschiedene runde Tische von Budget-<br />

nehmern, einen runden Tisch für Le<strong>ist</strong>ungserbringer und einen runden Tisch für Le<strong>ist</strong>ungs-<br />

träger, die regelmäßig tagten, gegründet. Zum Austausch und teilweisen Vernetzung dieser<br />

runden Tische wurden gemeinsame Arbeitstreffen organisiert und durchgeführt. Durch diese<br />

Vernetzungsarbeit im Rahmen der Gründung <strong>des</strong> Stadtnetzwerks <strong>Persönliches</strong> Budget in<br />

Dresden konnten alle Beteiligten für die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ sensibili-<br />

siert werden und der Umgang in der Praxis mit diesem Le<strong>ist</strong>ungsinstrument besprochen, er-<br />

probt und reibungsloser gestaltet werden. Alle Beteiligten konnten im Rahmen der runden<br />

Tische von den Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeitern über das Persönliche Budget de-<br />

tailliert informiert und zielgerichtet geschult werden. Das Verzahnen von Gruppen der Bud-<br />

getnehmer, Le<strong>ist</strong>ungserbringer und Le<strong>ist</strong>ungsträger <strong>ist</strong> für ein besseres Verständnis unterei-<br />

nander von großer Bedeutung. Hierdurch wird auch das Prinzip „auf Augenhöhe“ gestärkt.<br />

Der daraus erwachsene ungezwungene Umgang der Beteiligten aus allen drei Gruppen er-<br />

leichtert eine Beantragung und die Umsetzung eines Persönlichen Budgets.<br />

Dem Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget Dresden <strong>ist</strong> es gelungen, in Kooperation mit der<br />

Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen, die Gründung eines säch-<br />

sischen Netzwerkes zum Persönlichen Budget „Budget-aktiv-Sachsen“ zu initiieren. Dane-<br />

ben konnten auch in anderen Regionen, so z. B. Mittweida und Leipzig Netzwerke nach dem<br />

Muster <strong>des</strong> Dresdner Projektes entstehen. Durch die Beteiligung <strong>des</strong> neu gegründeten lan-<br />

<strong>des</strong>weiten Netzwerkes zum Persönlichen Budget auch an der bun<strong>des</strong>weiten Vernetzung der<br />

Beratungsstellen konnte die Projektidee, den Erfahrungsaustausch zu Praxisbeispielen und<br />

die Zusammenarbeit zwischen Budgetnehmern, Le<strong>ist</strong>ungserbringern und Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />

mit Hilfe von runden Tischen zu forcieren, auch bun<strong>des</strong>weit bekannt gemacht werden.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

- 156 -


- 156 -<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Gründung von runden Ti-<br />

schen und die damit verbundene verbesserte Zusammenarbeit aller an der Umsetzung von<br />

Persönlichen Budgets Beteiligter wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Dresdner Projekt „Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget“ wurde deutlich, dass eine<br />

Zusammenführung und Vernetzung von an der Umsetzung von Persönlichen Budgets Betei-<br />

ligter in einer Region zum unkomplizierten Umgang miteinander führen kann und somit durch<br />

einen Austausch auf Augenhöhe auch die Strukturen für eine Verbreitung von Persönlichen<br />

Budgets erheblich verbessert werden können. Da hier alle Beteiligten voneinander lernen<br />

können und das gegenseitige Verständnis gefördert wird, lassen sich Beratung zum Persön-<br />

lichen Budget, das Antragsverfahren und die Umsetzungsstrukturen erheblich verbessern<br />

und teilweise auch vereinfachen. Es kann somit eine „Win-win-Situation“ entstehen, die auch<br />

Zeitersparnis bei den Beratungs- und Antragsbearbeitungsverfahren mit sich bringt.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Untermauerung der Erkenntnis wichtig, dass es für ein reibungsloses<br />

Beratungs-, Bedarfsermittlungs- und Bedarfsfeststellungs-, Antrags- sowie Bewilligungsver-<br />

fahren mehr als sinnvoll und hilfreich <strong>ist</strong>, in den einzelnen Regionen funktionierende Netz-<br />

werke aller an der Umsetzung Persönlicher Budgets beteiligter Personen und Organisatio-<br />

nen zu errichten und zu pflegen. Die Projektidee sowie die Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes<br />

sind bereits lan<strong>des</strong>- und bun<strong>des</strong>weit bekannt und werden insbesondere im Fre<strong>ist</strong>aat<br />

Sachsen regional und lan<strong>des</strong>weit „kopiert“. Auch in den über 300 bun<strong>des</strong>weit vernetzten Be-<br />

ratungsstellen sind das Projekt und <strong>des</strong>sen Ergebnisse bekannt und werden in verschiede-<br />

nen Regionen bereits gleich oder in ähnlicher Form umgesetzt. Daneben wird der Abschluss-<br />

Sachbericht auf den Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur Kenntnisnahme aller in der<br />

Bun<strong>des</strong>republik Deutschland Interessierter veröffentlicht.<br />

Besonders positiv hervorzuheben <strong>ist</strong>, dass die entstandenen Netzwerke in Dresden und<br />

anderen sächsischen Regionen sowie das lan<strong>des</strong>weite Netzwerk auch nach Abschluss <strong>des</strong><br />

Projektes fortgeführt und mit weiterem Leben erfüllt werden. So wird z. B. der Dresdner<br />

- 157 -


- 157 -<br />

runde Tisch der Le<strong>ist</strong>ungserbringer an der Entwicklung eines Le<strong>ist</strong>ungskataloges auf Basis<br />

eines Web-Portals selbst organisiert weiter arbeiten.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget Dresden“ hat gezeigt, dass es<br />

möglich <strong>ist</strong>, die unterschiedlichen an der Umsetzung von Persönlichen Budgets beteiligten<br />

Personen an runden Tischen zum Informations- und Erfahrungsaustausch und durch<br />

zusätzliche Vernetzung auch zur Zusammenarbeit zu bringen und hiermit den Boden für<br />

reibungslosere Verfahren bei der Umsetzung von Persönlichen Budgets zu bereiten. Das<br />

Kopieren dieser Projektidee in verschiedenen anderen Regionen und insbesondere in einem<br />

lan<strong>des</strong>weiten Netzwerk Sachsens stellt die Machbarkeit und die zu erwartenden Erfolge<br />

nochmals deutlich dar.<br />

Projektziel:<br />

Gut erreicht<br />

- 158 -


- 158 -<br />

- 159 -


- 159 -<br />

Projekt Nr. 19<br />

Komplexe Persönliche Budgets<br />

für schwerstverletzte Menschen<br />

„ProBudget“<br />

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_pro_budget_dguv.html?nn=725002<br />

- 160 -


Lfd. Nr. 19<br />

Az.: Va 3 -58330/ 31<br />

- 160 -<br />

Projektbezeichnung/Name Komplexe Persönliche Budgets für schwerstverletzte Menschen „ProBudget“<br />

Projektträger Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV), Mittelstraße 51, 10117 Berlin<br />

Laufzeit 7. Januar 2009 bis 31. Oktober 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 24.500,-- (18.700,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Der Le<strong>ist</strong>ungsträger DGUV<br />

verfolgte erstmals eine proaktive<br />

Beratung und daraus<br />

folgende Umsetzung <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets. Statt<br />

der automatischen Bewilligung<br />

von Sachle<strong>ist</strong>ungen<br />

wurden dem behinderten<br />

Menschen primär die Möglichkeiten<br />

<strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets vorgestellt und<br />

diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform<br />

angeboten. Die Mitarbeiter/-innen<br />

<strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsträgers<br />

wurden entsprechend<br />

geschult und eine<br />

Handlungshilfe wurde erstellt.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Unzureichende Kenntnisse<br />

bei potenziellen<br />

Budgetnehmern und<br />

Sachbearbeitern <strong>des</strong> LT,<br />

somit Unsicherheiten bei<br />

den Betroffenen<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Schulung der LT-Sachbearbeiter und proaktive Beratung zum PB<br />

durch diese gegenüber den behinderten Menschen<br />

Erarbeitete Handlungsempfehlungen.<br />

Durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und deren<br />

zahlreiche Partner am Modellprojekt wurde erreicht, dass auch<br />

weiterhin die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der gesetzlichen<br />

Unfallversicherungen in Deutschland qualifiziert zu Fragen <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets beraten können (diese Beratung grundsätzlich<br />

proaktiv bei jedem einzelnen Versicherungsfall von schwerstverletzten<br />

Menschen einsetzt) und die Bewilligung von Persönlichen<br />

Budgets gegenüber einer Sachle<strong>ist</strong>ung bevorzugen. Hierdurch<br />

können die schwerstverletzten Menschen personenzentrierte<br />

passgenaue Hilfen erhalten, die darüber hinaus auch für den Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />

in der Regel preiswerter sind als pauschalierte Sachle<strong>ist</strong>ungen.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>ist</strong> aufrecht<br />

zu erhalten.<br />

Bei eventl. Anpassung<br />

<strong>des</strong><br />

SGB IX <strong>ist</strong> die<br />

Frage der „ProaktivenBeratung“<br />

zum PB<br />

aufzugreifen.<br />

- 161 -


- 161 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 19<br />

Projektträger:<br />

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Spitzenverband, Mittelstraße 51,<br />

10117 Berlin<br />

Projekttitel:<br />

Komplexe Persönliche Budgets für schwerstverletzte Menschen (ProBudget)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Um Persönliche Budgets bei schwerverletzten Menschen bekannt zu machen und zu ver-<br />

breiten, werden vor allem laufende Versicherungsfälle im Rahmen eines „proaktiven“ Vorge-<br />

hens aufgegriffen. „Proaktives“ Vorgehen bedeutet, Versicherte, die budgetfähige Sachleis-<br />

tungen beziehen, aber selbst keinen Budgetantrag stellen, aufzusuchen und über die Mög-<br />

lichkeiten der Inanspruchnahme von Persönlichen Budgets zu beraten. Dabei sollen auch<br />

hemmende und fördernde Faktoren für die Antragstellung dokumentiert werden. Hierzu wer-<br />

den die genauen Verfahren und Methoden durch die Projektleitungsgruppe gemeinsam mit<br />

einer Fachhochschule festgelegt und den beteiligten Mitarbeitern zusammen mit den Pro-<br />

jektzielen vermittelt.<br />

Schwerstverletzte Menschen, die ein <strong>Persönliches</strong> Budget beantragt und dieses über einen<br />

Zeitraum von sieben bis acht Monaten genutzt haben, sollen dann zu ihren Erfahrungen mit<br />

dem Persönlichen Budget befragt werden, um auch hier hemmende und fördernde Faktoren,<br />

die im Verlauf der Inanspruchnahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu Tage getreten sind, ana-<br />

lysieren zu können. Es werden geeignete Möglichkeiten der Unterstützung bei der Beantra-<br />

gung und dem Management Persönlicher Budgets für schwerstverletzte Menschen unter<br />

Einbeziehung von Betroffenen entwickelt, auch mit dem Ziel, diese in die im Rahmen <strong>des</strong><br />

Projektes zu entwickelnde Handlungshilfe der DGUV aufzunehmen.<br />

Schwerpunkt:<br />

Der Le<strong>ist</strong>ungsträger DGUV verfolgt zum ersten Mal eine proaktive Beratung und daraus fol-<br />

gende Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets. Statt der automatischen Bewilligung von<br />

Sachle<strong>ist</strong>ungen werden dem behinderten Menschen primär die Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönli-<br />

- 162 -


- 162 -<br />

chen Budgets vorgestellt und diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform angeboten. Die Mitarbeiter/-innen<br />

<strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsträgers werden entsprechend geschult und eine Handlungshilfe wird erstellt.<br />

Projektlaufzeit:<br />

7.1.2009 bis 31.10.2010<br />

Projektkosten:<br />

Laut Zuwendungsbescheid vom 20.1.2009 betragen die Gesamtkosten 24.500 Euro (ohne<br />

Personalkosten, die grundsätzlich von den Projektbeteiligten finanziert wurden). Die Bun<strong>des</strong>-<br />

zuwendung beläuft sich auf lediglich 18.700 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />

der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren die Bekanntmachung und Verbreitung von Persönli-<br />

chen Budgets am Beispiel von schwerstverletzten Menschen, die Identifikation von hem-<br />

menden und fördernden Faktoren bei der Beantragung und der Nutzung Persönlicher Bud-<br />

gets für diesen Personenkreis, Feststellung, ob und in welchen Rehabilitations-Phasen kom-<br />

plexe Persönliche Budgets von schwerstverletzten Menschen gewünscht werden, die Fest-<br />

stellung, ob das Persönliche Budget für die Selbstbestimmung förderlich <strong>ist</strong> und die Ent-<br />

wicklung geeigneter Möglichkeiten der Unterstützung bei der Beantragung und dem Ma-<br />

nagement von Persönlichen Budgets für schwerstverletzte Menschen sowie die Erarbeitung<br />

von praktischen Umsetzungsvorschlägen: Welche Hilfestellungen werden benötigt und wie<br />

kann dieser Hilfebedarf sinnvoll abgedeckt werden?<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

a) Bekanntmachung und Verbreitung PB:<br />

� 2. HJ 2007: 299<br />

� 1. HJ 2008: 389<br />

� 2. HJ 2008: 521 + lfd. Fälle 322<br />

� 1. HJ 2009: 505 + lfd. Fälle 405<br />

� 2. HJ 2009: 572 + lfd. Fälle 584<br />

� 1. HJ 2010: 608 + lfd. Fälle 639<br />

� 2. HJ 2010: 602 + lfd. Fälle 803<br />

- 163 -


) Identifikation von Faktoren:<br />

- 163 -<br />

� Fördernde Faktoren für Beantragung PB:<br />

Einbindung in Familie und Verwandtschaft,<br />

frühzeitige, umfassende und proaktive Beratung und Information<br />

� Hemmende Faktoren für Beantragung PB:<br />

Verhältnis Aufwand und Nutzen<br />

Formalien<br />

� Fördernde Faktoren für Nutzung PB (Tendenzen!):<br />

Einbindung in Familie und Verwandtschaft,<br />

frühzeitige, umfassende und proaktive Beratung und Information<br />

Verhältnis Aufwand/Nutzen (vor Nutzung hemmend!)<br />

� Hemmende Faktoren für Nutzung PB (Tendenzen!):<br />

Bei einer Person Alter/Persönlichkeit<br />

� Einschätzung der Berater/innen:<br />

Grundsätzlich positive Grundeinstellung zum PB;<br />

aber Unsicherheiten vor allem aufgrund empfundenen Spannungsverhältnis zwischen<br />

dem gesetzlichen Auftrag der gesetzlichen Unfallversicherung und der damit verbun-<br />

denen Verantwortung für eine gezielte Heilverfahrenssteuerung sowie ein frühzeitiges<br />

Reha-Management auf der einen Seite und der Selbstbestimmung und Selbstverant-<br />

wortung der Versicherten im Umgang mit dem PB auf der anderen Seite.<br />

c) Feststellung, ob und in welchen Rehabilitationsphasen komplexe PB gewünscht werden<br />

� Ausweitung der Fragestellung auch auf einfache PB<br />

� Proaktive Beratung zu Beginn <strong>des</strong> Rehabilitationsverfahrens erscheint sinnvoll<br />

� Ausschlaggebend für Wunsch nach PB: Individuelle Situation und Bedürfnisse<br />

d) Feststellung, ob PB die Selbstbestimmung fördert<br />

Klares „Ja!“ bei den befragten Budgetnehmer/innen<br />

e) Entwicklung geeigneter Unterstützungsmöglichkeiten:<br />

� Versicherte:<br />

Fundament aus Beratung, Vertrauen und Sicherheit<br />

� Berater/innen:<br />

Umfassende Information, sicherer Umgang mit PB, eigene Entscheidungskompetenzen<br />

f) Erarbeitung von praktischen Umsetzungsvorschlägen:<br />

� Einführung von Probe-Budgets zum Lernen und Üben<br />

(vergleichbar einem Vorschuss)<br />

- 164 -


- 164 -<br />

� Einführung eines vereinfachten Verfahrens für weniger komplexe PB<br />

� Stärkung der Rechtssicherheit aller Beteiligten auch unter Einbindung der Aufsichtsbe-<br />

hörden, z. B. durch verbindliche Handlungsanweisungen<br />

� Vermehrte Darstellung von Beispielfällen sowohl aus Sicht der Versicherten als auch<br />

aus Sicht der Berater/innen und damit verbunden:<br />

� Institutionalisierter Erfahrungsaustausch<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die proaktive Beratung und<br />

Begleitung von potenziellen Budgetnehmern sowie die Erarbeitung von praktischen Umset-<br />

zungsvorschlägen wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und deren zahlreiche Partner am Mo-<br />

dellprojekt wurde erreicht, dass nunmehr die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der gesetzli-<br />

chen Unfallversicherungen in Deutschland qualifiziert zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

beraten können (diese Beratung grundsätzlich proaktiv bei jedem einzelnen Versicherungs-<br />

fall von schwerstverletzten Menschen einsetzt) und die Bewilligung von Persönlichen Bud-<br />

gets gegenüber einer Sachle<strong>ist</strong>ung bevorzugen. Hierdurch können die schwerstverletzten<br />

Menschen personenzentrierte passgenaue Hilfen erhalten, die darüber hinaus auch für den<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger in der Regel preiswerter sind als pauschalierte Sachle<strong>ist</strong>ungen.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass eine qualifizierte Schulung der Mitarbeiter<br />

eines Le<strong>ist</strong>ungsträgers sowie eine daran anschließende proaktive Beratung von potenziellen<br />

Budgetnehmern zu einer vermehrten Beantragung von Persönlichen Budgets führen kann.<br />

Der Gesamt-Abschluss-Sachbericht einschließlich einer Kurzfassung werden auf die Inter-<br />

netseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt und können von Interessierten dort eingesehen und herunter-<br />

geladen werden. Auch für andere Le<strong>ist</strong>ungsträger könnte das Herangehen der DGUV an das<br />

- 165 -


- 165 -<br />

„Persönliche Budget“ hilfreicher Wegweiser zur vermehrten Bewilligung dieser neuen Leis-<br />

tungsform sein.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Probudget“ hat die bisher nur geäußerte Vermutung bestätigt, dass Per-<br />

sönliche Budgets vermehrt beantragt werden, wenn die Le<strong>ist</strong>ungsträger hierzu proaktiv be-<br />

raten und unterstützen. Dieses Ergebnis <strong>ist</strong> auch als lehrreicher Hinweis für andere Leis-<br />

tungsträger zu verstehen.<br />

Die Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Deutschen Gesetzli-<br />

chen Unfallversicherung und die daraus resultierenden proaktiven Beratungen und Unterstüt-<br />

zungen von potenziellen Budgetnehmern werden auch nach Ablauf der Projektlaufzeit<br />

weitergeführt. Die ständig wachsende Zahl von Budgetbewilligungen durch die<br />

Unfallversicherungsträger macht den Erfolg <strong>des</strong> Modellprojektes deutlich.<br />

Der große personelle Einsatz der DGUV und die damit verbundene geringe finanzielle Bun-<br />

<strong>des</strong>beteiligung <strong>ist</strong> besonders hervorzuheben.<br />

Projektziel:<br />

Sehr gut erreicht<br />

- 166 -


- 166 -<br />

- 167 -


- 167 -<br />

Projekt Nr. 20<br />

„Info-Mobil“ zur Bekanntmachung<br />

<strong>des</strong> trägerübergreifenden Persönlichen Budgets<br />

insbesondere in der Metropolregion Nürnberg<br />

Transfer GmbH & Co. KG<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_info_mobil.html?nn=725002<br />

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Lfd. Nr. 20<br />

- 168 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 33<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

„Info-Mobil“ zur Bekanntmachung <strong>des</strong> trägerübergreifenden Persönlichen Budgets<br />

insbesondere in der Metropolregion Nürnberg<br />

Projektträger Transfer GmbH & Co. KG, Erlenstegenstraße 7, 90491 Nürnberg<br />

Laufzeit<br />

1. November 2009 bis 30. April 2011 (vom 1.1.2011 bis 30.4.2011 kostenneutrale<br />

Verlängerung)<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 155.513,-- (127.484,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />

Kurzbeschreibung<br />

<strong>des</strong> Projekts<br />

Einsatz eines vor und<br />

außerhalb <strong>des</strong> eigentlichen<br />

Projektes<br />

zweckentsprechend<br />

umgebauten und innerhalb<br />

<strong>des</strong> Projektes<br />

beschrifteten Busses<br />

als mobile Informationsstelle<br />

und „rollende“<br />

Werbewand<br />

(„Eye-Catcher“, „Hingucker“)<br />

für das PB<br />

(auch in strukturschwachen<br />

ländlichen<br />

Regionen).<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Noch immer Informationsbedarf<br />

und „Berührungsängste“,<br />

Angst vor<br />

nicht ausreichendem<br />

Budget.<br />

Mehraufwand für Betreuer<br />

ohne Kostenerstattung.<br />

Mangelhafte oder fehlende<br />

Modularisierung<br />

bei stationären Einrichtungen<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Weitere Informations- und Schulungsveranstaltungen<br />

für alle Betroffenen. Vernetzung von<br />

Beratungsstellen und LT.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, der als Anschauungspapier<br />

für interessierte Organisationen, die Ähnliches<br />

vorhaben, dient, wurde ins Internet gestellt.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen, Vernetzung<br />

von Beratungsstellen unterstützen.<br />

Proaktive Beratung zum PB evtl. im Rahmen<br />

der Anpassung <strong>des</strong> SGB IX verstärken,<br />

dadurch müssen indirekt die LT-Mitarbeiter<br />

besser geschult werden.<br />

Finanzierung von Mehrarbeit für rechtliche<br />

Betreuer regeln.<br />

Abkehr von Pauschalen bei Bedarfsfeststellungen<br />

und hin zur personenzentrierten<br />

passgenauen Feststellung und damit verbundener<br />

Le<strong>ist</strong>ungsmodularisierung (ggf.<br />

im Rahmen einer Weiterentwicklung der<br />

Eingliederungshilfe, aber auch durch veränderte,<br />

möglichst vereinheitlichte Bedarfserhebungs-<br />

und -feststellungsverfahren,<br />

evtl. mit Hilfe von ICF).<br />

- 169 -


- 169 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 20<br />

Projektträger:<br />

Transfer GmbH & Co. KG, Erlenstegenstraße 7, 90491 Nürnberg<br />

Projekttitel:<br />

Info-Mobil zur Bekanntmachung <strong>des</strong> trägerübergreifenden Persönlichen Budgets insbeson-<br />

dere in der Metropolregion Nürnberg<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Der Erwerb <strong>des</strong> Busses, der zum „Info-Mobil“ umzurüsten war, und <strong>des</strong>sen grundlegende<br />

Ausstattung erfolgten im Rahmen eines von dem PB-Projekt unabhängigen Jugendprojektes<br />

im Auftrag der ARGE Nürnberg, welches die Zielsetzung verfolgte, die Hilfebedürftigkeit jun-<br />

ger Menschen zu beseitigen und ihre Chancen auf eine dauerhafte berufliche Eingliederung<br />

deutlich zu verbessern. Die konkret vereinbarte Projektaufgabe war dabei die Reparatur,<br />

Restauration und fahrtüchtige Instandsetzung eines Busses, der mit Fertigstellung einem<br />

gemeinnützigen Zweck in öffentlichem Interesse zugeführt werden sollte.<br />

An dieser Stelle begann dann das PB-Projekt. Der Bus wurde projektorientiert gestaltet und<br />

als mobile Informations- und Erstberatungsstelle insbesondere an vielen unterschiedlichen<br />

Standorten in der Modellregion Nürnberg eingesetzt.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt in der Metropolregion Nürnberg verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong><br />

Förderprogramms unter Berücksichtigung der Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit durch<br />

einen außergewöhnlichen „Eye-Catcher“, die öffentlichkeitswirksame Resonanz in den<br />

Medien und die persönliche Information in der mobilen Informations- und Beratungsstelle.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. November 2009 bis 30. April 2011 (vom 1. Januar 2011 bis 30. April 2011 war das Projekt<br />

kostenneutral verlängert).<br />

- 170 -


Projektkosten:<br />

- 170 -<br />

Laut Zuwendungsbescheid vom 12. Mai 2010 betragen die Gesamtkosten 155.513 Euro. Die<br />

Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 127.484 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />

der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes laut Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, das trägerübergreifende Persönliche Budget als neue<br />

Le<strong>ist</strong>ungsform sowohl unter potenziellen Budgetnehmern, deren Netzwerken, Eltern,<br />

Angehörigen, Selbsthilfeorganisationen, behandelnden Ärzten und Therapeuten als auch<br />

unter Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Servicestellen bekannter zu machen und auch die<br />

Aufgeschlossenheit gegenüber dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform zu erhöhen und etwaige<br />

Hemmschwellen aufzuzeigen und möglichst zu beseitigen. Es sollten Ideen geweckt werden,<br />

wie und wo das Persönliche Budget zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit<br />

Behinderungen eingesetzt werden kann. Durch die besondere Form der Öffentlichkeitsarbeit<br />

und die begleitende Informationstätigkeit sollte der Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets gesteigert werden.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes laut Abschluss-Sachbericht:<br />

Während der Projektdauer wurden insgesamt mehr als 30 Standorte in der Metropolregion<br />

Nürnberg angefahren. Dort verweilte das Info-Mobil me<strong>ist</strong> ein bis drei Tage, um die Besucher<br />

über das trägerübergreifende Persönliche Budget zu informieren. In den Medien (Presse,<br />

Regional- und Internetfernsehen) wurde begleitend zu den „Auftritten“ <strong>des</strong> Info-Mobils be-<br />

richtet. An den einzelnen Einsatzorten wurden Informations- und Beratungstage angeboten.<br />

Daneben trat das Info-Mobil auch mit bun<strong>des</strong>weiter Wirkung als echter „Hingucker“ bei der<br />

Werkstättenmesse in Nürnberg und der REHACARE in Düsseldorf auf.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

- 171 -


- 171 -<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. Präsenz auf den Straßen und<br />

an ausgewählten Orten der Modellregion Nürnberg, Öffentlichkeitsarbeit sowie Information<br />

und Beratung wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Nürnberger Projekt wurde erstmals in einer Großregion eine mobile Informations-<br />

und Beratungsstelle mit entsprechender Außenwirkung („Eye-Catcher“, Medienresonanz)<br />

eingesetzt. Hierdurch wurde eine Vielzahl von Menschen auf die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „Per-<br />

sönliches Budget“ insbesondere in ländlichen Regionen aufmerksam. Dieser ambulante Ein-<br />

satz von öffentlichkeitswirksamem Auftritt, Information und Beratung konnte eine Vielzahl<br />

von örtlichen Informationsveranstaltungen ersetzen und war somit, auch durch den Einsatz<br />

<strong>des</strong> qualifizierten Personals, wahrscheinlich wesentlich kostengünstiger.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> war die Erkenntnis wichtig, dass nicht nur in Städten, sondern auch in ein-<br />

wohnerschwachen Regionen durch den Einsatz einer mobilen, öffentlichkeitswirksamen Be-<br />

ratungs- und Informationsstelle auch in ländlichen Bereichen qualifiziert über das Persönli-<br />

che Budget informiert werden kann, ohne das einzelne örtliche Angebote vorgehalten wer-<br />

den müssen. Der Ergebnisbericht wird vom <strong>BMAS</strong> auf seine entsprechenden Seiten im<br />

Internet gesetzt in der Absicht, dass auch andere interessierte Regionen ähnliche mobile In-<br />

formationsmöglichkeiten schaffen. Die festgehaltenen guten Ergebnisse, aber auch Pro-<br />

bleme <strong>des</strong> Nürnberger Projektes können bei einer Nachahmung sinnvolle Hilfestellung leis-<br />

ten.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Info-Mobil“ hat die Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes eines Info-Mobils als öf-<br />

fentlichkeitswirksames („echter Hingucker“) Informations- und Beratungsinstrument, insbe-<br />

sondere in Großregionen mit überwiegend ländlichem Zuschnitt, deutlich gemacht. Die sinn-<br />

volle Verknüpfung mit einem Förderprojekt der ARGE Nürnberg für arbeitslose Jugendliche<br />

<strong>ist</strong> hier besondere herauszustreichen. Die Besonderheit <strong>des</strong> Projektes wird durch die Auftritte<br />

- 172 -


- 172 -<br />

<strong>des</strong> Info-Mobils auf den Messen mit bun<strong>des</strong>weiter und internationaler Ausstrahlung<br />

(REHACARE, Werkstättenmesse), wo es für besondere Aufmerksamkeit sorgte, deutlich.<br />

Projektziel:<br />

Erreicht<br />

- 173 -


- 173 -<br />

Projekt Nr. 21<br />

An die Arbeit - mit Persönlichem Budget<br />

Josefsheim gGmbH<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_tu_dortmund.html?nn=725002<br />

- 174 -


Lfd. Nr. 21<br />

Az.: Va 3 -58330/ 16<br />

- 174 -<br />

Projektbezeichnung/Name An die Arbeit - mit Persönlichem Budget<br />

Projektträger Josefsheim gGmbH, Heinrich-Sommer-Straße 13, 59939 Olsberg<br />

Laufzeit 1. April 2008 bis 31. März 2011 (Das Projekt wurde zweimal kostenneutral verlängert:<br />

Vom 1.6.2010 bis 31.12.2010 und vom 1.1.2011 bis 31.3.2011)<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 152.575,-- (119.810,-- aus dem Ausgleichsfonds)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts<br />

Zunächst fand eine Information<br />

und Interessengewinnung<br />

statt. Danach wurden praxisnah<br />

mit interessierten<br />

potenziellen Budgetnehmern<br />

persönliche Lebensplanungen<br />

erarbeitet, Bedarfe formuliert<br />

und Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets insb. für<br />

den Arbeitsbereich erörtert.<br />

Bei der Umsetzung (Antragstellung,<br />

Bedarfsfeststellung,<br />

Bewilligung und Verwaltung)<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

wurden die Budgetnehmer eng<br />

begleitet. Das gesamte Verfahren<br />

wurde von wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitern der<br />

Technischen Universität<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Kontoführungsgebühren<br />

wurden nicht in das Budget<br />

eingerechnet.<br />

Personenzentrierte Bedarfsund<br />

Le<strong>ist</strong>ungsbemessung<br />

fällt im jetzt noch praktizierten„Einrichtungssystem“<br />

schwer.<br />

Angebote der LE noch zu<br />

starr (einrichtungsorientiert)<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget <strong>ist</strong> bedarfsdeckend zu bewilligen.<br />

Bedarfsfeststellungsverfahren ändern (personenzentrierter<br />

gestalten).<br />

<strong>Abschlussbericht</strong> einschl. wiss. Evaluation<br />

wurde gefertigt und <strong>ist</strong> im Internet jederzeit abrufbar.<br />

Die im Projekt begonnene Entwicklung wird<br />

auch nach Ablauf <strong>des</strong> Modells festgesetzt. Veränderte<br />

Normen im Bereich der WfbM-Vorgaben<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Die rechtlichen Bestimmungen<br />

sehen eine grundsätzlicheGesamtbedarfsabdeckung<br />

vor.<br />

Im Rahmen einer möglichen<br />

Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe,<br />

evtl. Anpassung<br />

<strong>des</strong> SGB IX, insbesondere<br />

aber durch die Modularisierung<br />

und Verpreislichung<br />

von Le<strong>ist</strong>ungen in WfbM (s.<br />

Modellprojekt der BAG<br />

WfbM) bzw. die in Angriff<br />

genommene Veränderung<br />

der Vorgabe zu „WfbM-Nutzung“<br />

(auch außerhalb auf<br />

dem Arbeitsmarkt) werden<br />

zahlreiche Persönliche Budgets<br />

zur Bewilligung kom-<br />

- 175 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts<br />

Dortmund evaluiert, Befragungen<br />

wurden durchgeführt und<br />

eine Dokumentation sowie<br />

Handlungsempfehlungen für<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger, -erbringer,<br />

Berater und Beraterinnen sowie<br />

künftige potenzielle Budgetnehmer<br />

wurde erarbeitet.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

- 175 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

und bessere personenzentrierte Bedarfsfeststellungen<br />

und Le<strong>ist</strong>ungseinordnungen werden<br />

der Entwicklung für eine vermehrte Nutzung von<br />

Persönlichen Budgets entgegenkommen.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

men. Personenzentrierte und<br />

möglichst vereinheitlichte<br />

Bedarfsfeststellungsverfahren<br />

(ggf. mit Hilfe von ICF) werden<br />

auch Persönliche Budgets<br />

in Einrichtungen der<br />

Ausbildung und Umschulung<br />

behinderter Menschen zur<br />

Steigerung <strong>des</strong> Wunsch- und<br />

Wahlrechts sinnvoller machen.<br />

- 176 -


- 176 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 21<br />

Projektträger:<br />

Josefsheim gGmbH, Heinrich-Sommer-Straße 13, 59939 Olsberg<br />

Das Projekt wurde vom Josefsheim Bigge in Olsberg in Zusammenarbeit mit der<br />

Technischen Universität Dortmund, Rehabilitationssoziologie, Emil-Figge-Straße 50,<br />

44221 Dortmund, durchgeführt.<br />

Projekttitel:<br />

An die Arbeit - mit Persönlichem Budget! Neue Steuerung der Le<strong>ist</strong>ungen und Teilhabe am<br />

Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten und Berufsbildungswerken.<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Zunächst sollte eine Information- und Interessengewinnung stattfinden. Danach sollten pra-<br />

xisnah mit interessierten potenziellen Budgetnehmern persönliche Lebensplanungen er-<br />

arbeitet, Bedarfe formuliert und Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets erörtert<br />

werden. Bei der Umsetzung (Antragstellung, Bedarfsfeststellung, Bewilligung und Verwal-<br />

tung) <strong>des</strong> Persönlichen Budgets sollten die Budgetnehmer eng begleitet werden. Das ge-<br />

samte Verfahren sollte von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Technischen Universität<br />

Dortmund evaluiert werden, Befragungen sollten durchgeführt und eine Dokumentation und<br />

Handlungsempfehlungen für Le<strong>ist</strong>ungsträger, -erbringer, Berater und Beraterinnen sowie<br />

künftige potenzielle Budgetnehmer erarbeitet werden.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt in Olsberg-Bigge verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms<br />

unter Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen der Arbeits- und Ausbildungswelt in<br />

Werkstätten für behinderte Menschen und Berufsbildungswerken. Schwerpunkte waren das<br />

Wecken von Interesse in „beschützenden“ Einrichtungen wie WfbM und BBW für das Per-<br />

sönliche Budget und praxisnahe Umsetzung eines Antragsverfahrens und der damit verbun-<br />

denen Veränderungen im Arbeits- bzw. Ausbildungsbereich <strong>des</strong> einzelnen Budgetnehmers.<br />

- 177 -


Projektlaufzeit:<br />

- 177 -<br />

1. April 2008 bis 31. März 2011 (das Projekt wurde zweimal kostenneutral vom 1. Juni 2010<br />

bis 31. Dezember 2010 bzw. vom 1. Januar 2011 bis 31. März 2011 verlängert)<br />

Projektkosten:<br />

Laut Zuwendungsbescheid vom 14. Mai 2008 betragen die Gesamtkosten 152.575 Euro. Die<br />

Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 119.810 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />

der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, den Menschen mit Behinderungen - neben den tradi-<br />

tionellen Förderinstrumenten - mit Hilfe von Geldle<strong>ist</strong>ungen alternative Handlungsoptionen<br />

für die Verwirklichung selbstbestimmter Teilhabe am Arbeitsleben zur Verfügung zu stellen<br />

und sie beim Prozess der Budgetumsetzung zu begleiten. Im Rahmen <strong>des</strong> Projektes sollten<br />

aus Sicht der Nutzer und Nutzerinnen praktische Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets insbesondere für die Le<strong>ist</strong>ungsbereiche berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen,<br />

Berufsausbildung, Berufsbildung sowie Arbeit und Beschäftigung erschlossen und so neue<br />

Wege zur beruflichen Rehabilitation und Teilhabe verfolgt werden. Daneben sollte der ge-<br />

samte Prozess evaluiert und wissenschaftlich begleitet werden mit dem zusätzlichen Ziel,<br />

Handlungshinweise für alle an diesem Prozess Beteiligten zu erarbeiten und zu dokumentie-<br />

ren.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Das Projekt hat praxisnah - von Menschen mit Behinderungen ausgehend - den gesamten<br />

Prozess von der Information, über die Befähigung und persönliche Auseinandersetzung mit<br />

der Lebensplanung und mit Zielen, über die Beantragung von Persönlichen Budgets bis zum<br />

Einsatz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets sowie die Begleitung, Unterstützung und die Dokumenta-<br />

tion vorgenommen. Statt der zunächst aus Hunderten von erstinteressierten ausgewählten<br />

10 bis 15 Personen wurden insgesamt 22 Menschen mit Behinderungen aus Werkstätten für<br />

behinderte Menschen bzw. dem Berufsbildungswerk orientiert an ihrer Lebensplanung und<br />

ihren Wünschen und Zielen auf eine Beantragung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets praxisnah vor-<br />

bereitet. Tatsächlich gelang es im Laufe <strong>des</strong> Projektes, drei behinderten Menschen verän-<br />

derte Bildungs- und Arbeitsbedingungen mittels bewilligter Budgets zu ermöglichen.<br />

- 178 -


Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

- 178 -<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Information potenzieller<br />

Budgetnehmer aus dem Werkstatt- bzw. Berufsbildungswerksumfeld, die praxisnahe Be-<br />

gleitung und Heranführung von potenziellen Budgetnehmern an das Persönliche Budget so-<br />

wie die Dokumentation mit Handlungsempfehlungen für alle interessierten Beteiligten wurden<br />

umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Projekt <strong>des</strong> Josefsheim Bigge wurde deutlich, dass es möglich <strong>ist</strong>, behinderte<br />

Menschen selbst aus „beschützenden“ Einrichtungen im Arbeitsbereich mittels <strong>des</strong> Persönli-<br />

chen Budgets an neue, veränderte Arbeitsstrukturen heranzuführen und sie durch gezielte<br />

Weiterbildung produktiver im Arbeitsprozess tätig werden zu lassen.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass auch Menschen in „beschützenden“ Arbeits-<br />

bereichen an Veränderungen ihrer Arbeitsstrukturen und an Weiterbildung interessiert sind.<br />

Dies nicht zuletzt, um auch den Weg heraus aus der „beschützenden“ Einrichtung gehen zu<br />

können. Dass das Interesse von Nutzern und Nutzerinnen der Berufsbildungswerke am Per-<br />

sönlichen Budget sehr gering <strong>ist</strong>, verwundert das <strong>BMAS</strong> nicht, da es sich hierbei um ein<br />

„Rundum-sorglos-Bildungspaket“ handelt. Der Einsatz von Persönlichen Budgets oder Teil-<br />

budgets macht hier nur gelegentlich Sinn. Diese Erkenntnis wurde auch in dem Modellprojekt<br />

bestätigt. Dies macht aber umso deutlicher, wie wichtig es <strong>ist</strong>, dass gerade bei dem Wechsel<br />

aus dem „beschützenden“ Bereich auf den Arbeitsmarkt das Persönliche Budget von den am<br />

Übergang und der Integration in den Arbeitsmarkt beteiligten Mitarbeitern und Mitarbeiterin-<br />

nen der Berufsbildungswerke angeboten, erklärt und ggf. empfohlen wird.<br />

Der Abschluss-Sachbericht einschließlich der wissenschaftlichen Dokumentation und der<br />

Handlungshinweise für Le<strong>ist</strong>ungsträger, Le<strong>ist</strong>ungserbringer und Berater und Beraterinnen<br />

- 179 -


- 179 -<br />

sowie in leichter Sprache für potenzielle Budgetnehmer/Budgetnehmerinnen werden auf die<br />

Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Projekt „An die Arbeit - mit Persönlichem Budget!“ hat in dem für den Einsatz Persönli-<br />

cher Budgets schwierigen Betätigungsfeld der Werkstätten für behinderte Menschen und der<br />

Berufsbildungswerke versucht, Menschen mit Behinderungen für die neue Le<strong>ist</strong>ungsform zu<br />

interessieren und praxisnah diese Menschen an das Persönliche Budget heranzuführen.<br />

Dies <strong>ist</strong> gelungen, obwohl es zu dieser Zeit rechtliche Veränderungen (Unterstützte Beschäf-<br />

tigung), unterschiedliche Rechtsauslegungen im Rahmen der Weiterentwicklung der Einglie-<br />

derungshilfe für den Werkstattbereich und eine noch nicht abgeschlossene Modularisierung<br />

und Verpreislichung von Werkstattle<strong>ist</strong>ungen gab. Wenn dies in einer so schwierigen Situa-<br />

tion möglich war, <strong>ist</strong> zu erwarten, dass heute, nach der Festlegung von Modulen und Preis-<br />

vorgaben für Werkstattle<strong>ist</strong>ungen (s. Modellprojekt der BAG WfbM) bzw. künftig nach Wei-<br />

terentwicklung der Eingliederungshilfe für den Bereich Werkstatt für behinderte Menschen<br />

eine Vielzahl von Persönlichen Budgets für Arbeit beantragt werden.<br />

Projektziel:<br />

Erreicht<br />

- 180 -


- 180 -<br />

- 181 -


- 181 -<br />

Projekt Nr. 22<br />

Multiplikatoren-Projekt „BudgetMitArbeit“<br />

zur Bekanntmachung<br />

<strong>des</strong> trägerübergreifenden Persönlichen Budgets -<br />

Schwerpunkt Arbeit -<br />

ARINET GmbH - Das Arbeitsintegrationsnetzwerk -<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_arinet.html?nn=725002<br />

- 182 -


Lfd. Nr. 22<br />

- 182 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 5<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Multiplikatoren-Projekt „BudgetMitArbeit“ zur Bekanntmachung <strong>des</strong> trägerübergreifenden<br />

Persönlichen Budgets - Schwerpunkt Arbeit -<br />

Projektträger ARINET GmbH - Das Arbeitsintegrationsnetzwerk -, Schauenburger Straße 6,<br />

20095 Hamburg<br />

Laufzeit 1. März 2008 bis 31. August 2009<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 87.322,-- (71.622,-- aus dem Ausgleichsfonds)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Multiplikatoren-Motivation für professio- Zu wenige Le<strong>ist</strong>ungserbrinnelle<br />

und ehrenamtliche Berater und ger für Maßnahmen i. R.<br />

Unterstützer mittels Werbung, Publikatio- der PB-Le<strong>ist</strong>ung.<br />

nen, Informationsveranstaltungen (Semi- Kaum personenzentrierte<br />

nare) und Erstellung von Informations- und Bedarfsfeststellung.<br />

Schulungsinstrumenten.<br />

Zu lange Bearbeitungszei-<br />

Das Vorhaben konzentrierte sich auf die ten.<br />

Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungs- Unklare Rechtsverhältnisse<br />

form trägerübergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> für grds. WfbM-Bedürftige<br />

Budget mittels zu schulender und mit zu außerhalb von WfbM<br />

erarbeitendem Informationsmaterial auszustattender<br />

Multiplikatoren. Dabei war<br />

das Projekt speziell fokussiert auf den Bereich<br />

Arbeit. Zum Projektabschluss wurde<br />

für die weitere Bekanntmachung <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets für Arbeit in anderen<br />

Regionen Deutschlands ein hierfür speziell<br />

konzipiertes und im Projektverlauf aus der<br />

Praxis heraus weiterentwickeltes Informations-<br />

und Schulungskonzept vorgelegt.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Anpassung <strong>des</strong> SGB IX.<br />

Die im Rahmen der durchgeführten Schulungsveranstaltungen<br />

entwickelten und im Internet veröffentlichten<br />

Seminar-/Schulungs-, Informationsund<br />

Beratungsunterlagen und -materialien können<br />

alle an entsprechenden Schulungen interessierte<br />

Verbände, Organisationen, Vereine etc. in<br />

Deutschland nutzen, ohne dass sie derartige<br />

Materialien selbst erstellen müssen.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Im Rahmen der<br />

Überlegungen<br />

zur Weiterentwicklung<br />

der<br />

Eingliederungshilfe,<br />

der Werkstattnormierungen<br />

und der<br />

Anpassung <strong>des</strong><br />

SGB IX sollten<br />

die Projekterkenntnisseberücksichtigt<br />

werden.<br />

- 183 -


- 183 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 22<br />

Projektträger:<br />

Arbeits-Integrations-Netzwerk (ARINET) GmbH, Schauenburgerstraße 6, 20095 Hamburg<br />

Projekttitel:<br />

Multiplikatoren-Projekt „BudgetMitArbeit“ - zur Bekanntmachung <strong>des</strong> trägerübergreifenden<br />

Persönlichen Budgets - Schwerpunkt Arbeit -<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Multiplikatoren-Motivation für professionelle und ehrenamtliche Berater und Unterstützer<br />

mittels Werbung, Publikationen, Informationsveranstaltungen (Seminare) und Erstellung von<br />

Informations- und Schulungsinstrumenten.<br />

Schwerpunkt:<br />

Der Schwerpunkt lag im Einsatzbereich Arbeit. Der kommunikative Ansatz liegt in der An-<br />

sprache potenzieller Budgetnehmer/innen über Bezugspersonen (Multiplikatoren-Konzept).<br />

Es wurde ein Konzept entwickelt und erprobt zur zielgruppenspezifischen Werbung und Öf-<br />

fentlichkeitsarbeit sowie zur Information und Schulung incl. Erstellung entsprechender um-<br />

fangreicher Materialien.<br />

Über Informationsveranstaltungen, eine Fortbildungsreihe und die Bereitstellung von Bera-<br />

tungsinstrumenten wurden die künftigen Multiplikatoren/innen in die Lage versetzt, ihre<br />

„Klienten/innen“ über die Möglichkeiten und Perspektiven <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für<br />

Arbeit aufzuklären und sie ggf. bei der Einleitung weiterer Schritte (z. B. Antragsverfahren)<br />

zu unterstützen.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. März 2008 bis 31. August 2009<br />

- 184 -


Projektkosten:<br />

- 184 -<br />

Laut Zuwendungsbescheid vom 8. Februar 2008 betragen die Gesamtkosten 87.322 Euro.<br />

Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 71.622 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rah-<br />

men der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Das Vorhaben konzentrierte sich auf die Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform träger-<br />

übergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget mittels zu schulender und mit zu erarbeitendem Infor-<br />

mationsmaterial auszustattender Multiplikatoren. Dabei war das Projekt speziell fokussiert<br />

auf den Bereich Arbeit. Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, durch Bekanntmachung dieser Le<strong>ist</strong>ungs-<br />

form und detaillierte Informationen zu Le<strong>ist</strong>ungsinhalten, Beantragung, Verwaltung etc. im<br />

Bereich Arbeit Potenziale zur verstärkten Inanspruchnahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu<br />

wecken und nachhaltig zu erschließen. Zum Projektabschluss war für die weitere Bekannt-<br />

machung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Arbeit in anderen Regionen Deutschlands ein hierfür<br />

speziell konzipiertes und im Projektverlauf aus der Praxis heraus weiterentwickeltes Informa-<br />

tions- und Schulungskonzept vorzulegen.<br />

Durch das Projekt sollten insbesondere folgende Personengruppen als künftige Multiplikato-<br />

ren/innen erreicht werden: Mitarbeiter/innen der Lan<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Behinderte, von<br />

Betreuungsvereinen, ehrenamtliche Betreuungshelfer/innen, Arbeitsass<strong>ist</strong>enten/innen, Fach-<br />

kräfte in psychiatrischen Kliniken, Abteilungen und Tageskliniken, Mitarbeiter/innen der So-<br />

zialpsychiatrie, Netzwerkpartner/innen im Arbeitskreis Frauen und Psychiatrie, im Arbeits-<br />

kreis Arbeit, in stadtteilbezogenen psychosozialen Arbeitsgemeinschaften, im Arbeitskreis<br />

Gemeindepsychiatrie, in Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Elterninitiativen, Mitarbei-<br />

ter/innen im betreuten Wohnen, Lehrer/innen von berufsvorbereitenden Lehrgängen, Bera-<br />

tungslehrer/innen, Arbeitsloseninitiativen, Jugendinitiativen, Angehörigenverbände etc.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Während <strong>des</strong> Projektverlaufs wurden Kompaktschulungen zu den Themen Budgetmanage-<br />

ment, rechtlicher Kontext, Gestaltungsspielräume, Handlungshilfen von A bis Z, das träger-<br />

übergreifende Persönliche Budget in der Praxis, Chancen und Risiken, Informationsmateria-<br />

lien mit insgesamt 39 Teilnehmern/innen sowie individualisierte Schulungen für spezielle<br />

Personengruppen mit 8 bzw. 17 Teilnehmern/innen sowie eine Praxisreflexionsveranstaltung<br />

mit nochmals 9 Personen durchgeführt.<br />

- 185 -


- 185 -<br />

Die Veranstaltungen wurden von den Teilnehmern/innen durchweg positiv beurteilt. Als be-<br />

sonders hilfreich hervorgehoben wurden die präsentierten Fallbeispiele, der Bedarfserhe-<br />

bungsbogen zur Beantragung eines Persönlichen Budgets und der intensive themenbezo-<br />

gene Austausch.<br />

Bisweilen kritisiert wurde der hohe zeitliche Aufwand für die Veranstaltungen, die dann im<br />

Laufe dieses „lernenden“ Projektes verkürzt wurden, damit bei einer Übertragung in andere<br />

Regionen Deutschlands eine höhere Akzeptanz bezüglich <strong>des</strong> Zeitaufwan<strong>des</strong> erreicht wer-<br />

den kann. Darüber hinaus wurden im Laufe <strong>des</strong> Projektes umfangreiche Informations- und<br />

Beratungsmaterialien entwickelt. Dies sind z. B. eine Dokumentationsmappe für Budgetneh-<br />

mer/innen (Arbeitshilfen für die Beantragung und Verwaltung eines Persönlichen Budgets),<br />

Bedarfserhebungsbogen (zur Beantragung eines Persönlichen Budgets für Arbeit), Budgetfi-<br />

bel (Handbuch zum trägerübergreifenden Persönlichen Budget für Arbeit), das kleine ABC<br />

zum Persönlichen Budget (Begrifflichkeiten im Überblick – verständlich erklärt -), Literatur-<br />

l<strong>ist</strong>e (Bücher, Flyer, Broschüren und Fachartikel zum Persönlichen Budget).<br />

Darüber hinaus fanden neben Fachbeiratssitzungen eine Konferenz der Le<strong>ist</strong>ungsträger,<br />

eine Befragung von Budgetnehmer/innen sowie die Vernetzung <strong>des</strong> Projektes in der Region<br />

statt.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Wenngleich die Schulungsveranstaltungen im Laufe <strong>des</strong> Projektes insbesondere bezüglich<br />

<strong>des</strong> Zeitrahmens modifiziert werden mussten, bleibt doch festzuhalten, dass im Ergebnis die<br />

Zielvorgaben erfüllt wurden.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Durchführung von Schulungs-<br />

veranstaltungen und die Erarbeitung von Schulungs- und Informations-/Beratungsmaterialien<br />

wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Das Projekt der Multiplikatoren-Schulung hat sich als praktikabel erwiesen und wurde von<br />

der Zielgruppe angenommen. Das erarbeitete Schulungskonzept erfüllt die Erwartungen der<br />

Teilnehmenden in hohem Maße. Es <strong>ist</strong> ohne weiteres nach ggf. entsprechender inhaltlicher<br />

- 186 -


- 186 -<br />

Anpassung für andere Regionen adaptierbar. Da die Schulungsmaterialien nunmehr vorlie-<br />

gen, können sie ohne größeren zeitlichen oder finanziellen Aufwand auch von anderen an<br />

der Durchführung von Schulungsmaßnahmen für potenzielle Multiplikatoren/innen Interes-<br />

sierten in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland eingesetzt werden.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass mittels fachlich qualifizierter Schulungsmaß-<br />

nahmen Multiplikatoren/innen zur Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets geschult werden<br />

können. Für den Bereich Arbeit haben sich bei der Umsetzung <strong>des</strong> von den Multiplikato-<br />

ren/innen Erlernten im Rahmen der Beratung von potenziellen Budgetnehmern/innen jedoch<br />

noch Probleme ergeben, die z. B. aus den Strukturen der Ausbildungseinrichtungen, aber<br />

auch den z. Z. noch gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen (z. B. Werkstattrecht)<br />

erwachsen sind. Die Erkenntnisse waren und sind somit auch hilfreich zur Weiterentwicklung<br />

der rechtlichen Bestimmungen in den Bereichen „Unterstützte Beschäftigung“ und „Werk-<br />

stätten für behinderte Menschen“ bzw. „Werkstattähnliche Beschäftigung und Unterstützung<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong> und Schulungsmaterialien werden auf den entsprechenden Internetseiten<br />

<strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur Nutzung in anderen Projekten verbreitet.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Die im Rahmen der durchgeführten Schulungsveranstaltungen entwickelten Seminar-/Schu-<br />

lungs-, Informations- und Beratungsunterlagen und –materialien können allen an entspre-<br />

chenden Schulungen interessierte Verbände, Organisationen, Vereine etc. in Deutschland<br />

nutzen, ohne dass sie derartige Materialien selbst erstellen müssen. Insbesondere die im<br />

Zuge <strong>des</strong> Förderprogramms zur Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Budgets<br />

entstandenen und inzwischen über das Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget beim<br />

PARITÄTISCHEN vernetzten Beratungsstellen (über 300) können diese Materialien und die<br />

Erfahrungen <strong>des</strong> Projektträgers ausgezeichnet nutzen, um ihre Mitarbeiter/innen entspre-<br />

chend zu schulen.<br />

Die im <strong>Abschlussbericht</strong> aufgezeigten Probleme bei der Verwendung <strong>des</strong> erlernten Wissens<br />

der Multiplikatoren/innen gegenüber potenziellen Budgetnehmern/innen haben die Überle-<br />

gungen im Rahmen der Weiterentwicklung der rechtlichen Bestimmungen insbesondere für<br />

- 187 -


- 187 -<br />

den Personenkreis der sog. werkstattbedürftigen Menschen beeinflusst bzw. werden auch<br />

beim weiteren Vorgehen nicht unberücksichtigt bleiben.<br />

Projektziel:<br />

Erreicht<br />

- 188 -


- 188 -<br />

- 189 -


- 189 -<br />

Projekt Nr. 23<br />

Berufsstart Fo(e)rdern<br />

Wegweiser e. V.<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_berufsstart.html?nn=725002<br />

- 190 -


Lfd. Nr. 23<br />

Az.: Va 3 -58330/ 10<br />

- 190 -<br />

Projektbezeichnung/Name Berufsstart Fo(e)rdern<br />

Projektträger Wegweiser e. V., Schlewiger Straße 8, 17192 Waren<br />

Laufzeit<br />

Ursprünglich vom 1. Februar 2008 bis 31. Januar 2009 (Projekt wurde am<br />

30. September 2008 vorzeitig beendet)<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 30.601,- (22.718,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />

Kurzbeschreibung<br />

<strong>des</strong> Projekts<br />

Bekanntmachung der<br />

neuen Le<strong>ist</strong>ungsform,<br />

Aquise von Projekt-<br />

Probanden und Heranführen<br />

an das<br />

Persönliche Budget<br />

von Schülern und<br />

Schülerinnen, die<br />

i.d.R. die Förderschulen<br />

beenden und<br />

bei denen Unterstützungsbedarf<br />

beim<br />

Start ins Berufsleben<br />

besteht, der ggf. mittels<br />

PB finanziert<br />

werden kann.<br />

Erkannte Hemmnisse, Probleme Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Das Projekt musste vorzeitig beendet wer- Neue Le<strong>ist</strong>ungsart „Beschäftigung für grundden,<br />

da alle Probanden im Laufe der erssätzlich WfbM-Bedürftige auf dem allgemeiten<br />

Projektmonate „absprangen“: nen Arbeitsmarkt“ einschließlich rechtlicher<br />

Die Gründe waren insbesondere: und sozialversicherungsrechtlicher Voraus-<br />

- Unsicherheit wegen der bevorstehenden setzungen schaffen.<br />

Einführung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsart<br />

„Unterstützte Beschäftigung (UB)“<br />

- Rechtsunsicherheit bei Nichtnutzung der<br />

WfbM<br />

- Offene Rentenfrage<br />

- Kaum zu entrinnenden Automatisierung<br />

„von der Förderschule in die WfbM“<br />

Der Projektträger wird auch künftig im Bereich<br />

„Übergang von Förderschule in die<br />

Arbeitswelt“ auch in Verbindung mit UB und<br />

evtl. weiteren noch zu schaffenden Le<strong>ist</strong>ungsarten<br />

tätig bleiben.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Im Rahmen einer möglichen<br />

Weiterentwicklung<br />

der Eingliederungshilfe,<br />

aber auch unabhängig<br />

davon werden die rechtlichen<br />

Bedingungen für<br />

Beschäftigungsverhältnisse<br />

von grundsätzlich<br />

WfbM-Bedürftigen an die<br />

Praxis und Bedarfe behinderter<br />

Menschen anzupassen<br />

sein.<br />

Auch eine mögliche Anpassung<br />

<strong>des</strong> SGB IX wird<br />

von dieser in dem Projekt<br />

deutlich gewordenen<br />

Problematik und der Praxisentwicklung<br />

tangiert<br />

sein.<br />

- 191 -


- 191 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 23<br />

Projektträger:<br />

„Wegweiser“ e. V., Schleswiger Straße 8, 17192 Waren<br />

Projekttitel:<br />

„Berufsstart Fo(e)rdern“<br />

Kurzbeschreibung und Ziele <strong>des</strong> Modells entsprechend <strong>des</strong><br />

Konzeptes/Zuwendungsbeschei<strong>des</strong>:<br />

a) Publizierung <strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsinstrumentes <strong>Persönliches</strong> Budget, hier insbesondere zur Teil-<br />

habe am Arbeitsleben speziell für benachteiligte Berufseinsteiger.<br />

b) Prüfung der tatsächlichen Anwendbarkeit <strong>des</strong> Persönlichen Budgets (im speziellen Be-<br />

reich der Förderung von Schulabgängern mit Vermittlungshemmnissen). Darstellung der<br />

vorgefundenen Hemmnisse und Hindernisse und der Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets, diesen Hemmnissen wirksam zu begegnen.<br />

c) Vermittlung eines ausgewählten Personenkreises von Förderschülern zunächst in Prakti-<br />

kumsbetriebe zur Überprüfung der Passgenauigkeit dieser Arbeitsaufgabe mit der Inten-<br />

tion, durch weiterführende Hilfestellung und Begleitung durch einen Sozialpädagogen dort<br />

oder in einem ähnlichen Unternehmen einen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz zu finden.<br />

d) Zum Projektabschluss sollten im Rahmen einer Informationsveranstaltung die gewonne-<br />

nen Ergebnisse interessierten Betroffenen, beteiligten Schulen und Betrieben, Le<strong>ist</strong>ungs-<br />

trägern, Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft etc. bekannt gegeben werden.<br />

e) Auf zunächst vorgesehene Erstellung eines Dokumentarfilmes über die Ergebnisse <strong>des</strong><br />

Projektes wurde wegen der Kürze der Projektlaufzeit in Abstimmung zwischen dem Pro-<br />

jektträger und dem <strong>BMAS</strong> verzichtet. Kosten hierfür wurden nicht geltend gemacht.<br />

- 192 -


Schwerpunkt:<br />

- 192 -<br />

Hinführung ausgewählter Schüler und Schülerinnen von Förderschulen zum Persönlichen<br />

Budget, die die Schule verlassen und bei denen Hilfebedarf beim Start ins Berufsleben<br />

besteht, der ggf. mit dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform gedeckt werden kann.<br />

Projektlaufzeit:<br />

Ursprünglich war eine Projektlaufzeit von einem Jahr (1. Februar 2008 bis 31. Januar 2009)<br />

vorgesehen. Das Projekt wurde jedoch aus im Folgenden beschriebenen Gründen zum<br />

30. September 2008 vorzeitig beendet.<br />

Projektkosten:<br />

Die ursprünglichen Gesamtkosten beliefen sich auf 48.554 Euro bei bewilligten Fördermitteln<br />

aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt in Höhe von 36.160 Euro. Aufgrund der verkürzten Laufzeit be-<br />

laufen sich die inzwischen abgerechneten und vom Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt für förderfähig<br />

erklärten Gesamtkosten auf 30.601,35 Euro bei einer Bun<strong>des</strong>förderung von 22.718,07 Euro.<br />

Umsetzung/Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes:<br />

Die unter der Kurzbeschreibung a) bis c) genannten Ziele wurden Zug um Zug von dem<br />

Projektträger durch geeignete Maßnahmen umgesetzt. Bei der Realisierung <strong>des</strong> Zieles c)<br />

zeigte sich jedoch, dass nach und nach die Eltern der ausgewählten behinderten Personen<br />

wegen aus ihrer Sicht ungeklärter rechtlicher Fragen in Bezug auf WfbM, Unterstützte Be-<br />

schäftigung, Rentenanspruch etc. ihre Teilnahme zurückzogen. Letztendlich blieb tatsächlich<br />

kein vorgesehener Modellteilnehmer mehr übrig, so dass das Projekt aufgrund einer Forde-<br />

rung <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> in Abstimmung mit dem Projektträger vorzeitig zum 30. September 2008 be-<br />

endet wurde.<br />

Das Zurückziehen der beteiligten Eltern <strong>ist</strong> grundsätzlich nachvollziehbar, da genau während<br />

der Projektphase die neue Le<strong>ist</strong>ungsart „Unterstützte Beschäftigung“ erstmals zur Anwen-<br />

dung kam und gleichzeitig Fragen der Werkstatt für behinderte Menschen in Bezug auf Be-<br />

schäftigungsmöglichkeiten außerhalb von Werkstätten, abhängig oder unabhängig von die-<br />

sen Einrichtungen mit allen in diesem Zusammenhang stehenden sozialversicherungsrecht-<br />

lichen und Hilfele<strong>ist</strong>ungsfragen im Rahmen einer möglichen Weiterentwicklung der Eingliede-<br />

rungshilfe diskutiert wurden und werden und somit diese Eltern verunsichert haben. Der<br />

Projektträger wird sich jedoch auch weiterhin dem Thema „trägerübergreifen<strong>des</strong> Persönli-<br />

- 193 -


- 193 -<br />

ches Budget“ widmen und mit Unterstützung <strong>des</strong> gegründeten Fachbeirates ggf. ein neues<br />

Projekt entwickeln, welches vom Inhalt und dem zeitlichen Rahmen bezüglich der teilweise<br />

veränderten rechtlichen Situation angepasst real<strong>ist</strong>ischere Zielsetzungen enthalten wird.<br />

Eine Bun<strong>des</strong>förderung <strong>ist</strong> für dieses Projekt nicht vorgesehen.<br />

Schlussfolgerung/Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der<br />

Ergebnisse bzw. <strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Trotz der vorzeitigen Beendigung <strong>des</strong> Projektes oder gerade <strong>des</strong>wegen wurde erkennbar,<br />

dass die inzwischen umgesetzten bzw. noch zu entwickelnden Le<strong>ist</strong>ungsarten wie die „Un-<br />

terstützte Beschäftigung“ bzw. Finanzierung von Le<strong>ist</strong>ungen für grundsätzlich Werkstattbe-<br />

dürftige außerhalb von Werkstätten im Rahmen der Reform der Eingliederungshilfe zwin-<br />

gend notwendig waren bzw. sind. Es <strong>ist</strong> davon auszugehen, dass diese neuen Instrumente<br />

hervorragend geeignet sind, sie mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu finanzieren. Um<br />

hierzu erste Erkenntnisse gewinnen zu können, werden solche Instrumente jedoch erst ei-<br />

nige Jahre in der Praxis umgesetzt werden müssen.<br />

Auf der Internetseite <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> wird der <strong>Abschlussbericht</strong> eingestellt, um anderen interes-<br />

sierten Trägern die vorhandenen Hemmnisse zu verdeutlichen und somit die Möglichkeit zu<br />

geben, auch im Rahmen der sich verändernden Rechtslage, alternative Einsatzmöglichkei-<br />

ten für das Persönliche Budget beim Einstieg in das Berufsleben behinderter Menschen zu<br />

finden.<br />

Projektziel:<br />

Aus v. g. Gründen nur teilweise erreicht.<br />

- 194 -


- 194 -<br />

- 195 -


- 195 -<br />

Projekt Nr. 24<br />

Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg in das Arbeitsleben<br />

Gesellschaft für Integration, Sozialforschung und<br />

Betriebspädagogik - ISB gGmbH<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_kowa.html?nn=725002<br />

- 196 -


Lfd. Nr. 24<br />

Az.: Va 3 -58330/ 4<br />

- 196 -<br />

Projektbezeichnung/Name Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg in das Arbeitsleben<br />

Projektträger<br />

Gesellschaft für Integration, Sozialforschung und Betriebspädagogik - ISB gGmbH,<br />

Potsdamer Straße 141, 10783 Berlin (1.1.2008 - 31.3.2009)/Verein zur Förderung von<br />

Kooperation von Wissenschaft und Arbeitswelt e. V. - KOWA -, Postfach 17 86 (Europa-<br />

Universität Viadrina), 15207 Frankfurt/Oder (1.4.2009 - 31.12.2009)<br />

Laufzeit 1. Januar 2008 bis 20. Januar 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 251.000,-- (207.000,-- aus dem Ausgleichsfonds)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Deckung <strong>des</strong> Bedarfs an Information, Unkenntnis über das<br />

Beratung und Unterstützung bei der Persönliche Budget bei<br />

Organisation von Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg allen Beteiligten.<br />

in das Arbeitsleben mittels Persönlichem Angst vor fehlender<br />

Budget bei Betroffenen, Eltern, Multipli- sozialer Absicherung.<br />

katoren und Le<strong>ist</strong>ungsträgern sowie Zu lange Bearbeitungs-<br />

Arbeit mit Förderschulen zur Verhindezeiten.rung der „automatischen“ Übernahme<br />

von Schulabgängern in die Werkstatt für<br />

behinderte Menschen. Statt<strong>des</strong>sen sollten<br />

Möglichkeiten aufgezeigt und angeboten<br />

werden, wie ge<strong>ist</strong>ig behinderte<br />

junge Menschen aus den Förderschulen<br />

den Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

– insbesondere mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets - finden können.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Weiterhin Öffentlichkeitsarbeit erbringen,<br />

Ausbau der Beratungsstellen<br />

Information und rechtliche Anpassung<br />

<strong>Abschlussbericht</strong> und erarbeitete Materialien<br />

für vergleichbare Projekte im ganzen Bun<strong>des</strong>gebiet<br />

wurden ins Internet gestellt.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit fortführen,<br />

das Netz der Beratungsstellen<br />

ausbauen<br />

(z. B. durch Projekt <strong>des</strong><br />

PARITÄTISCHEN).<br />

Rechtliche Anpassung ins<br />

Auge fassen bei möglicher<br />

Weiterentwicklung der<br />

Eingliederungshilfe und<br />

evtl. Anpassungen der<br />

WfbM-Normierungen bzw.<br />

<strong>des</strong> SGB IX (ggf. auch Bearbeitungszeitenüberprüfen).<br />

- 197 -


- 197 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 24<br />

Projektträger:<br />

Vom 1. Januar 2008 bis einschließlich 31. März 2009 wurde das Projekt in Trägerschaft der<br />

Gesellschaft für Integration, Sozialforschung und Betriebspädagogik, ISB gGmbH,<br />

Potsdamer Straße 141, 10783 Berlin durchgeführt. Diese stellte zum 31. März 2009 ihren<br />

Geschäftsbetrieb ein. Mit Wirkung zum 1. April 2009 übernahm der Verein zur Förderung der<br />

Kooperation von Wissenschaft und Arbeitswelt e. V. (KOWA), Postfach 17 86,<br />

15207 Frankfurt/Oder, die Trägerschaft für das Projekt.<br />

Projekttitel:<br />

Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg in das Arbeitsleben<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Deckung <strong>des</strong> Bedarfs an Information, Beratung und Unterstützung bei der Organisation von<br />

Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg in das Arbeitsleben mittels Persönlichem Budget bei Betroffenen,<br />

Eltern, Multiplikatoren und Le<strong>ist</strong>ungsträgern.<br />

Schwerpunkt:<br />

Der Schwerpunkt <strong>des</strong> Projektes lag neben der Informations- und Beratungsarbeit insbeson-<br />

dere bei der Arbeit mit Förderschulen zur Verhinderung der „automatischen“ Übernahme von<br />

Schulabgängern in die Werkstatt für behinderte Menschen. Statt<strong>des</strong>sen sollten Möglichkeiten<br />

aufgezeigt und angeboten werden, wie ge<strong>ist</strong>ig behinderte junge Menschen aus den Förder-<br />

schulen den Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt – insbesondere mit Hilfe <strong>des</strong> Persönli-<br />

chen Budgets - finden können.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Januar 2008 bis 20. Januar 2010<br />

- 198 -


Projektkosten:<br />

- 198 -<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 7. Februar 2008 und 21. April 2009 betragen die Gesamt-<br />

kosten rd. 251.000 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf rd. 207.000 Euro. Eine<br />

Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />

durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren die modellhafte Erprobung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

- insbesondere im Arbeitsbereich - in der Region Ost-Brandenburg, Vermeidung <strong>des</strong> fast<br />

automatischen Übergangs von Absolventen und Absolventinnen der Förderschulen für Men-<br />

schen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung in die Werkstatt für behinderte Menschen und das Aufzei-<br />

gen von Alternativen, aber auch das Bekanntmachen von Umfeldle<strong>ist</strong>ungen (z. B. Wohnen,<br />

Freizeit) neben den direkten Maßnahmen zur Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

Neben einer hierfür notwendigen direkten Unterstützung von behinderten Menschen waren<br />

der Bekanntheitsgrad und damit die Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in der Gesamtregion<br />

durch gezielte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu steigern. Das Projekt zielte somit<br />

auch in seiner Gesamtheit darauf ab, bestehende Beratungs- und Angebotslücken in der<br />

Region zu schließen.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Neben einer Eröffnungsveranstaltung wurden Tagungen und Workshops zu dem Thema<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget für Arbeit und insbesondere im Zusammenhang mit dem Übergang von<br />

der Schule in den Beruf durchgeführt. Informationsveranstaltungen in Einrichtungen wurden<br />

angeboten und realisiert sowie Informations- und Arbeitsmaterialien erarbeitet. Die enge<br />

Kooperation mit den Förderschulen und den Le<strong>ist</strong>ungsträgern führte zu einer Reihe von<br />

bewilligten Persönlichen Budgets zur Teilhabe am Arbeitsleben.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Die Ziele <strong>des</strong> Projektes wurden erfüllt. Insbesondere gelang es, Persönliche Budgets für die<br />

Teilhabe am Arbeitsleben zu beantragen und bewilligt zu bekommen. So konnten erstmals in<br />

der Projektregion Alternativen zum Übergang in die Werkstatt für behinderte Menschen nicht<br />

nur aufgezeigt, sondern auch nutzbar gemacht werden.<br />

- 199 -


- 199 -<br />

Durch die zusätzliche Öffentlichkeitsarbeit <strong>ist</strong> es gelungen, Betroffene, Le<strong>ist</strong>ungsträger, Leis-<br />

tungserbringer und Selbsthilfeorganisationen zu sensibilisieren und zu motivieren, durch die<br />

Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets individuelle Le<strong>ist</strong>ungen zu organisieren, die passgenau<br />

auf die Bedarfe der betroffenen behinderten Menschen abgestimmt werden.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Umsetzung der Beantra-<br />

gung und Bewilligung Persönlicher Budgets für den Arbeitsbereich sowie die begleitende<br />

Öffentlichkeitsarbeit, wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Projekt von ISB bzw. KOWA wird bewiesen, dass auch in strukturschwachen Re-<br />

gionen Deutschlands Persönliche Budgets für den Arbeitsbereich umgesetzt werden können,<br />

auch wenn die wirtschaftliche Struktur der Region durch Klein- und Kleinstbetriebe geprägt<br />

<strong>ist</strong>. Es wird deutlich, dass der „automatische“ Übergang von der Förderschule für ge<strong>ist</strong>ig be-<br />

hinderte Menschen in die Werkstatt für behinderte Menschen auch außerhalb großer Städte<br />

mit entsprechendem Angebot an Unternehmen möglich <strong>ist</strong> und so nicht nur für den Men-<br />

schen mit Behinderung passgenaue Beschäftigungsmöglichkeiten gefunden, sondern somit<br />

ggf. auch Einsparungsmöglichkeiten für die Le<strong>ist</strong>ungsträger entwickelt werden können.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass die Aufnahme einer Beschäftigung in einer<br />

Werkstatt für behinderte Menschen nicht die grundsätzlich logische Fortsetzung einer För-<br />

derschule für Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung sein muss. Die Realisierung von Alterna-<br />

tiven (gerade) in einer strukturschwachen Region macht Mut zur Umsetzung von solchen<br />

und weiteren Alternativlösungen im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet. Die Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes<br />

selbst beeinflussen auch den Prozess der Weiterentwicklung der gesetzlichen Regelungen<br />

für Werkstätten für behinderte Menschen, der z. Z. im <strong>BMAS</strong> im Rahmen der Weiterentwick-<br />

lung der Eingliederungshilfe bearbeitet wird.<br />

Der Projekt-Abschluss-Bericht wird zusammen mit den erarbeiteten Informations- und<br />

Arbeitsmaterialien auf die einschlägigen Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur Verwendung in ande-<br />

ren Regionen Deutschlands eingestellt.<br />

- 200 -


- 200 -<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit insbesondere in Form von Tagungen und Workshops<br />

wurde die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ in der Projektregion bekannt gemacht.<br />

Die gezielte Ansprache von Förderschule, Schulamt und Le<strong>ist</strong>ungsträger sowie die Vermitt-<br />

lung einer Kooperation dieser zusammen mit Le<strong>ist</strong>ungserbringern, dem Arbeitsmarkt und<br />

potenziellen Budgetnehmern führte dazu, dass zahlreichen Menschen mit Behinderungen<br />

der Weg in die Beschäftigung außerhalb einer Werkstatt für behinderte Menschen mittels<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budgets aufgezeigt und ermöglicht wurde. Diese Projektergebnisse<br />

können richtungweisend für alle Regionen in Deutschland sein.<br />

Projektziel:<br />

Gut erreicht<br />

- 201 -


- 201 -<br />

Projekt Nr. 25<br />

Werkstatt Budget - ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets für Werkstattbeschäftigte -<br />

Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft<br />

Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) e. V.<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_bag.html?nn=725002<br />

- 202 -


Lfd. Nr. 25<br />

- 202 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 20<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Werkstatt Budget - ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für<br />

Werkstattbeschäftigte -<br />

Projektträger<br />

Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) e. V.,<br />

Sonnemannstraße 5, 60314 Frankfurt<br />

Laufzeit 1. September 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 246.000,- (208.000,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Die BAG WfbM hat zur<br />

Erleichterung der Nutzung<br />

der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform<br />

„<strong>Persönliches</strong><br />

Budget“ für Maßnahmen<br />

der Werkstatt für behinderte<br />

Menschen die bisher<br />

grundsätzliche<br />

„Komplexle<strong>ist</strong>ung Werkstatt“<br />

nach Vorgaben<br />

<strong>des</strong> Werkstättenrechts in<br />

Einzelle<strong>ist</strong>ungen, Module,<br />

Bausteine und<br />

Elemente zerlegt und mit<br />

Preisen versehen. Hierdurch<br />

können auch<br />

Teille<strong>ist</strong>ungen aus dem<br />

Werkstattbereich mit<br />

dem Persönlichen Bud-<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Große Unkenntnis und<br />

dadurch Verunsicherung<br />

bei allen Beteiligten.<br />

Fragen zur Sozialversicherung.<br />

Zu wenig gute<br />

Beispiele.<br />

Zusätzlicher Aufwand<br />

für Betreuer ohne Vergütung.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Werbemaßnahmen fortsetzen (auch für WfbM-Verwaltungen).<br />

Sozialversicherungsfragen klären.<br />

Best-Practice-Fälle publizieren.<br />

Finanzierung <strong>des</strong> Verwaltungsaufwands für Betreuer muss<br />

geklärt werden.<br />

Für die Weiterentwicklung <strong>des</strong> Werkstättenrechts und der Eingliederungshilfe<br />

<strong>ist</strong> es unerlässlich, Teille<strong>ist</strong>ungen der Werkstätten<br />

beschrieben und verpreislicht zu bekommen. Dies war<br />

vor Abschluss <strong>des</strong> Projektes „WerkstattBudget“ grundsätzlich<br />

nicht oder nur mit erheblichem Aufwand in Einzelfällen möglich.<br />

Dass der Projektträger und seine Partner auch weiterhin interessierte<br />

behinderte Menschen bei der Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets in Werkstätten für behinderte Menschen<br />

unterstützen und begleiten wird, macht die Nachhaltigkeit <strong>des</strong><br />

Projektes darüber hinaus deutlich.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>des</strong><br />

<strong>BMAS</strong> sollte fortgesetzt<br />

werden (inkl. „Best-<br />

Practice-Broschüre“).<br />

Eine Rechtsentwicklung<br />

(Eingliederungshilfe-<br />

Weiterentwicklung, Anpassung<br />

SGB IX etc.)<br />

erscheint notwendig.<br />

Im Rahmen dieser<br />

Rechtsentwicklung wäre<br />

auch die Frage der Zusatzvergütung<br />

für Betreuer<br />

abschließend zu<br />

klären.<br />

- 203 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

get, ggf. auch außerhalb<br />

der Werkstatt, finanziert<br />

werden.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

- 203 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Die BAG WfbM wird den <strong>Abschlussbericht</strong> mit einem entsprechenden<br />

Begleittext allen Lan<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaften der<br />

Werkstätten für behinderte Menschen und über diese LAG’s<br />

allen deutschen Werkstätten für behinderte Menschen zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Auch das <strong>BMAS</strong> hat den <strong>Abschlussbericht</strong> auf seine Internetseite<br />

gestellt.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

- 204 -


- 204 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 25<br />

Projektträger:<br />

Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) e. V.,<br />

Sonnemannstraße 5, 60314 Frankfurt<br />

Projekttitel:<br />

„Werkstatt Budget – ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Werkstattbe-<br />

schäftigte – “<br />

Schwerpunkt:<br />

Die BAG WfbM hat zur Erleichterung der Nutzung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong><br />

Budget“ für Maßnahmen der Werkstatt für behinderte Menschen die bisher grundsätzliche<br />

„Komplexle<strong>ist</strong>ung Werkstatt“ nach Vorgaben <strong>des</strong> Werkstättenrechts in Einzelle<strong>ist</strong>ungen, Mo-<br />

dule, Bausteine und Elemente zerlegt und mit Preisen versehen. Hierdurch können auch<br />

Teille<strong>ist</strong>ungen aus dem Werkstattbereich mit dem Persönlichen Budget, ggf. auch außerhalb<br />

der Werkstatt, finanziert werden.<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend dem Konzept bzw. dem Zuwendungsbe-<br />

scheid:<br />

Das Modellprojekt der BAG WfbM verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms<br />

unter Berücksichtigung der spezifischen Besonderheiten <strong>des</strong> Werkstättenrechts.<br />

Das Projekt teilte sich in sechs Phasen:<br />

1. Erarbeitung inhaltlicher Module in der beruflichen Rehabilitation in der WfbM und Aufarbe-<br />

tung für die inhaltliche Eignung für ein <strong>Persönliches</strong> Budget.<br />

2. Verpreislichung der Le<strong>ist</strong>ungen. In Zusammenarbeit mit den Kostenträgern erarbeiteten<br />

die beteiligten Werkstätten eine Kostenstruktur für die angebotenen Le<strong>ist</strong>ungen.<br />

3. Klärung rechtlicher Rahmenbedingungen in Zusammenarbeit mit dem <strong>BMAS</strong>.<br />

- 205 -


- 205 -<br />

4. Beschreibung der Anreizfaktoren für diejenigen Personen, die die erarbeiteten Module<br />

nutzen wollen und Benennung von Fragen und möglichen Schwierigkeiten.<br />

5. Werbe-, Angebots-, und Übungsphase.<br />

6. Erprobung einschließlich begleitender Beratung.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1.9.2008 bis 31.12.2010<br />

Projektkosten:<br />

Laut ergänzendem Zuwendungsbescheid vom 17.2.2010 betragen die Gesamtkosten <strong>des</strong><br />

Projektes 245.944 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 207.985 Euro. Eine Spitzab-<br />

rechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das<br />

Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojekts lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Erreichung einer diskriminierungsfreien individuellen Bedarfsstillung der Menschen mit Be-<br />

hinderungen durch die Inanspruchnahme von Le<strong>ist</strong>ungen/Einzel- oder Teille<strong>ist</strong>ungen in der<br />

Werkstatt aufgrund einer entsprechenden Bedarfsfeststellung und einer Zielvereinbarung<br />

und deren Umsetzung unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Wunsch- und Wahlrechtes <strong>des</strong> Werkstatt-<br />

beschäftigten. Hierzu war die aus der Praxis (Werkstätten für behinderte Menschen) herge-<br />

leitete Modularisierung und Verpreislichung von Werkstattle<strong>ist</strong>ungen unabdingbar.<br />

Die Möglichkeit der bun<strong>des</strong>weiten Anwendung durch grundsätzlich alle Werkstätten für be-<br />

hinderte Menschen in Deutschland wurde angestrebt.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Sachbericht:<br />

Das Praxismoment wurde umgesetzt durch die Beteiligung von zwei Werkstätten für behin-<br />

derte Menschen.<br />

Die Aufteilung der Werkstattangebote in Le<strong>ist</strong>ungen, Module, Bausteine und Elemente sowie<br />

deren Verpreislichung wurde realisiert.<br />

- 206 -


- 206 -<br />

Die Umsetzung wurde an praktischen Beispielen vorgenommen (entsprechende Budgetneh-<br />

mer).<br />

Ziel/Ergebnisabgleiche/zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt und die zugesagten Maßnahmen durchgeführt.<br />

Lediglich die Erstellung einer Handreichung für die Werkstätten für behinderte Menschen in<br />

Deutschland <strong>ist</strong> unterblieben, da durch die bereits erfolgte und noch weiter vorgesehene Ent-<br />

wicklung <strong>des</strong> Werkstattrechts derartige Empfehlungen zum praktischen Ablauf der Umset-<br />

zung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in Werkstätten für behinderte Menschen in Kürze überholt<br />

sein könnten. Der <strong>Abschlussbericht</strong> <strong>ist</strong> aber mehr als ein „Kompass“ für die Werkstätten für<br />

behinderte Menschen und wird diesen auch zur Umsetzung zur Verfügung gestellt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Die Inanspruchnahme Persönlicher Budgets für die Le<strong>ist</strong>ungen von Werkstätten für behin-<br />

derte Menschen scheiterte vor Durchführung <strong>des</strong> Projektes „Werkstattbudget“ me<strong>ist</strong> daran,<br />

dass Teille<strong>ist</strong>ungen als Sachle<strong>ist</strong>ung und andere als Geldle<strong>ist</strong>ung (Budget) erbracht werden<br />

sollten, es hierfür aber keine Maßnahmebeschreibung und insbesondere keine Preisfest-<br />

stellung gab. Zur Realisierung der Inanspruchnahme Persönlicher Budgets im klassischen<br />

Werkstattbereich war die Aufgabenmodularisierung und Verpreislichung unerlässlich. Es<br />

kann erwartet werden, dass bei der Herauslösung bestimmter Teilaufgaben aus der Werk-<br />

statt mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu evtl. anderen Anbietern eine Kostenreduzierung für<br />

den Le<strong>ist</strong>ungsträger möglich wird. Die Aufarbeitung der Projektergebnisse ermöglicht die<br />

Anwendung der Module und der Preisberechnungen im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet. Der Cha-<br />

rakter einer bun<strong>des</strong>weiten Ausstrahlung <strong>des</strong> Projektes <strong>ist</strong> damit deutlich geworden.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> es im Rahmen der Weiterentwicklung <strong>des</strong> Werkstättenrechts und der Ein-<br />

gliederungshilfe unerlässlich, Teille<strong>ist</strong>ungen der Werkstätten beschrieben und verpreislicht<br />

zu bekommen. Dies war vor Abschluss <strong>des</strong> Projektes „Werkstattbudget“ grundsätzlich nicht<br />

oder nur mit erheblichem Aufwand in Einzelfällen möglich.<br />

Dass der Projektträger und seine Partner auch weiterhin interessierte behinderte Menschen<br />

bei der Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in Werkstätten für behinderte Menschen<br />

- 207 -


- 207 -<br />

unterstützen und begleiten wird, macht die Nachhaltigkeit <strong>des</strong> Projektes darüber hinaus<br />

deutlich.<br />

Die BAG WfbM wird den <strong>Abschlussbericht</strong> mit einem entsprechenden Begleittext allen Lan-<br />

<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaften der Werkstätten für behinderte Menschen und über diese LAG’s<br />

allen deutschen Werkstätten für behinderte Menschen zur Verfügung stellen.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das <strong>BMAS</strong> hat schon seit einigen Jahren ein erhebliches Interesse daran, dass das Gesamt-<br />

le<strong>ist</strong>ungspaket „Werkstatt für behinderte Menschen“ aufgeschnürt und transparent wird. Für<br />

die Anwendung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in Werkstätten für behinderte Menschen <strong>ist</strong> eine<br />

solche Teille<strong>ist</strong>ungsaufgliederung unerlässlich. Trotzdem hatte sich eine Vielzahl von Werk-<br />

stätten für behinderte Menschen zunächst gegen das Aufschnüren <strong>des</strong> Gesamtpaketes und<br />

somit indirekt gegen die Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets im Werkstattbereich ausge-<br />

sprochen. Dass ausgerechnet der Dachverband der Werkstätten für behinderte Menschen,<br />

die Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeischaft WfbM, dieses umfassende Projekt zur Erfassung und Ver-<br />

preislichung der Teilaufgaben in Werkstätten für behinderte Menschen in Angriff genommen<br />

hat, wird von Seiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> sehr begrüßt. Auch der ständige Dialog bei naturgemäß auf-<br />

tretenden Problemen bei der Auslegung von Rechtsfragen, insbesondere bei der sich verän-<br />

dernden Werkstattrechtslage (z. B. „Unterstützte Beschäftigung“) zwischen Projektträger und<br />

<strong>BMAS</strong> war für das Projekt, aber auch für die inzwischen bereits abgeschlossene und die<br />

noch geplante Rechtsveränderung im Werkstattbereich sehr befördernd. Das Projekt hat<br />

somit den Prozess der Rechtsentwicklung nicht nur begleitet, sondern auch maßgeblich be-<br />

einflusst.<br />

Projektziel:<br />

Sehr gut erreicht<br />

- 208 -


- 208 -<br />

- 209 -


- 209 -<br />

Projekt Nr. 26<br />

ARBEIT.SELBST.BESTIMMT.<br />

Verein zur sozialen<br />

und beruflichen Integration (VSBI) e. V.<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_vsbi.html?nn=725002<br />

- 210 -


Lfd. Nr. 26<br />

Az.: Va 3 -58330/ 24<br />

- 210 -<br />

Projektbezeichnung/Name ARBEIT.SELBST.BESTIMMT.<br />

Projektträger<br />

Verein zur sozialen und beruflichen Integration (VSBI) e. V., Gotthardstraße 4 a,<br />

04217 Merseburg<br />

Laufzeit 1. Juli 2008 bis 31. Dezember 2009<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 177.548,21 € (140.882,62 €)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte<br />

Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Versuche der Gewinnung, Fortbildung und <strong>des</strong> Einsatzes<br />

von Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung als<br />

Mentoren/Mentorinnen für Beratung und Ass<strong>ist</strong>enz bei<br />

der Beantragung und Umsetzung Persönlicher Budgets<br />

insbesondere im Arbeitsbereich von ebenfalls Menschen<br />

mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung und ge<strong>ist</strong>ig behinderten<br />

Menschen mit zusätzlichen Beeinträchtigungen.<br />

Im Laufe <strong>des</strong> Projektes wurde wegen Schwierigkeiten<br />

bei der Durchführung der v. g. Maßnahmen noch eine<br />

Befragungsaktion bei den Trägern von Le<strong>ist</strong>ungen im<br />

Arbeitsbereich in das Projekt implantiert, ohne dass<br />

sich die Gesamtkosten damit veränderten. Bei dieser<br />

Aktion sollten Kenntnisse über die Beratung und Bewilligung<br />

von Persönlichen Budgets für den Arbeitsbereich<br />

der einzelnen Le<strong>ist</strong>ungsträger gewonnen werden.<br />

Mangelhafte<br />

Kenntnisse aller<br />

Beteiligten.<br />

Starres stationäres<br />

System der<br />

WfbM und fehlende<br />

Alternativ-<br />

Angebote.<br />

Sachle<strong>ist</strong>ungsprinzip<br />

hat noch<br />

immer Priorität<br />

(auch bei den<br />

LT), Unsicherheit<br />

insbesondere in<br />

sozialversicherungsrechtlichen<br />

Fragen (LE).<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Werbung und Informationskampagnen.<br />

Proaktive Beratung zum PB durch LT wünschenswert.<br />

Rechtsentwicklung für WfbM- und insbesondere<br />

Sozialversicherungsfragen.<br />

UB-System ausbauen.<br />

Der Projekt-Abschluss-Sachbericht und die<br />

erarbeiteten Unterlagen für die Mentorenschulung<br />

(auch in leichter Sprache) werden<br />

auf den einschlägigen Internetseiten <strong>des</strong><br />

<strong>BMAS</strong> zur bun<strong>des</strong>weiten Verwendung eingestellt.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>des</strong> <strong>BMAS</strong><br />

fortführen.<br />

Rechtsentwicklun<br />

gen (WeiterentwicklungEingliederungshilfe,Anpassung<br />

SGB IX<br />

etc.) vorantreiben.<br />

Hierbei sind<br />

auch Fragen der<br />

Sozialversicherung<br />

und der Beratungspflicht<br />

und<br />

-form der LT zu<br />

klären (z. B. proaktiv).<br />

- 211 -


- 211 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 26<br />

Projektträger:<br />

Verein zur sozialen und beruflichen Integration (VSBI) e. V., Gotthardstraße 4 a,<br />

06217 Merseburg<br />

Projekttitel:<br />

ARBEIT.SELBST.BESTIMMT.<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Gewinnung, Fortbildung und Einsatz von Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung als Mento-<br />

ren/Mentorinnen für Beratung und Ass<strong>ist</strong>enz bei der Beantragung und Umsetzung Persönli-<br />

cher Budgets insbesondere im Arbeitsbereich von ebenfalls Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinde-<br />

rung und ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen mit zusätzlichen Beeinträchtigungen.<br />

Im Laufe <strong>des</strong> Projektes wurde wegen Schwierigkeiten bei der Durchführung der v. g. Maß-<br />

nahmen noch eine Befragungsaktion bei den Trägern von Le<strong>ist</strong>ungen im Arbeitsbereich in<br />

das Projekt implantiert, ohne dass sich die Gesamtkosten damit veränderten. Bei dieser Ak-<br />

tion sollten Kenntnisse über die Beratung und Bewilligung von Persönlichen Budgets für den<br />

Arbeitsbereich der einzelnen Le<strong>ist</strong>ungsträger gewonnen werden.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Projekt „ARBEIT.SELBST.BESTIMMT.“ sah seinen Schwerpunkt zunächst im Einsatz<br />

von Mentoren und Mentorinnen für die Beratung und Unterstützung ge<strong>ist</strong>ig behinderter Men-<br />

schen beim Einsatz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in der jeweils persönlichen Arbeitssituation.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt trat mit v. g. Frageaktion bei für den Arbeitsbereich zuständigen<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträgern hinzu.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Juli 2008 bis 31. Dezember 2009.<br />

- 212 -


- 212 -<br />

Da das Projekt bei der Umsetzung <strong>des</strong> „Mentorings“ auf Schwierigkeiten stieß, wurde einer<br />

beantragten Projektverlängerung bis zum 30. September 2010 nicht zugestimmt.<br />

Projektkosten:<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 24. Juni 2008 und 14. November 2008 betragen die Ge-<br />

samtkosten rd. 178.000 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf rd. 151.000 Euro. Eine<br />

Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />

durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, die Handlungskompetenzen von Menschen mit<br />

ge<strong>ist</strong>iger Behinderung auf ihrem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu stärken und ihr<br />

Wissen zu Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen, die dabei hilfreich sein können, zu erweitern. Der<br />

Einsatz von Mentoren und Mentorinnen als Budgetass<strong>ist</strong>enten/-ass<strong>ist</strong>entinnen, die bereits<br />

selbstbestimmt ihren Platz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eingenommen haben, sollte<br />

nicht nur ein Mittel zur Erreichung der Zielgruppe sein, sondern sollte auch sie selbst zu<br />

qualifizierten Fachberatern in Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets fortbilden, so dass aus<br />

„Laienmultiplikatoren“ qualifizierte Unterstützungscoaches für Menschen mit Behinderungen<br />

werden.<br />

Ein weiteres Ziel trat im Laufe <strong>des</strong> Projektes hinzu, die Auswertung einer Befragung der Mit-<br />

arbeiter in den Behörden der Le<strong>ist</strong>ungsträger im Rahmen einer ohnehin durchzuführenden<br />

Infopostaktion zur Ermittlung von potenziellen Mentoren und Mentorinnen.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass z. Z. noch erhebliche Schwierigkeiten bei der Akquise<br />

von Mentoren und Mentorinnen aus dem Kreis der ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen, die ihre<br />

Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gefunden haben, vorhanden sind. Trotz-<br />

dem zeigen die gelungenen Ansätze <strong>des</strong> Projekte, dass eine Mentorenschulung innerhalb<br />

dieses Personenkreises und somit der Einsatz dieser Menschen als Unterstützer ebenfalls<br />

ge<strong>ist</strong>ig behinderter Personen auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Arbeitsleben mit Hilfe<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budgets möglich <strong>ist</strong> und künftig noch vermehrt zur Anwendung kommen<br />

kann. Die für eine derartige Mentorenschulung entwickelten Arbeitsmaterialien können hier-<br />

bei hilfreich sein.<br />

- 213 -


- 213 -<br />

Die Umfrage bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Le<strong>ist</strong>ungsträgern macht im Ergebnis<br />

deutlich, dass es noch immer einen vermehrten Informationsrückstand zum Persönlichen<br />

Budget bei diesen Sachbearbeitern/innen gibt, den es gilt, Stück für Stück zu reduzieren, da<br />

fehlende Information oftmals auch zu mangelhafter Motivation bei der Beratung zum Persön-<br />

lichen Budget und deren Bewilligung und Umsetzung führt.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben nur teilweise erreicht. Dies lag in erster Linie daran,<br />

dass es sich als besonders schwierig erwies, potenzielle Mentoren und Mentorinnen für den<br />

Einsatz als Berater und Unterstützer für einen vergleichsweise ähnlich behinderten Perso-<br />

nenkreis zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Arbeit zu finden. Die zum Zeitpunkt <strong>des</strong><br />

Projektes noch geringe Anzahl von ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen, die mittels <strong>des</strong> Persönli-<br />

chen Budgets außerhalb einer Werkstatt für behinderten Menschen auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt beschäftigt sind, erschwerte die Suche nach geeigneten Kandidaten und Kan-<br />

didatinnen. Dass sich nur wenige Personen bereit erklärten und auch in der Lage waren,<br />

eine Mentorentätigkeit nach entsprechender Fortbildung aufzunehmen, sollte nicht so ge-<br />

wertet werden, dass Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung hierzu nicht in der Lage sind. Die<br />

wenigen Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung, die eine derartige Peer Counceling-Unterstüt-<br />

zung bereits erfolgreich durchführen, beweisen das Gegenteil. Mit zunehmender Bewilligung<br />

Persönlicher Budgets für Arbeit – auch für ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen – werden auch ver-<br />

mehrt Mentoren und Mentorinnen aus diesem Personenkreis gefunden werden können. Die<br />

in dem Projekt erstellten Arbeitsmaterialien zur Fortbildung von Mentoren und Mentorinnen<br />

können dann sinnvoll eingesetzt werden.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Schulung von potenziellen<br />

ge<strong>ist</strong>ig behinderten Mentoren und Mentorinnen zur Unterstützung und Beratung von eben-<br />

falls ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen auf dem Weg zu einer Beschäftigung auf dem allgemei-<br />

nen Arbeitsmarkt mittels Persönlichem Budget, wurden teilweise (Schulung) umgesetzt. Der<br />

Einsatz dieser Mentoren wurde während <strong>des</strong> Projektes leider nicht erreicht. Die Arbeitsmate-<br />

rialien zur Mentorenschulung wurden erarbeitet. Die Fragebogenaktion bei den in Frage<br />

kommenden Le<strong>ist</strong>ungsträgern wurde durchgeführt.<br />

- 214 -


- 214 -<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Projekt „ARBEIT.SELBST.BESTIMMT“ konnte aufgezeigt werden, wie schwierig<br />

das Anwerben von potenziellen Mentoren und Mentorinnen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung als Be-<br />

rater und Unterstützer von ebenfalls ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen auf deren Weg zu einer<br />

selbstbestimmten Beschäftigung außerhalb von Werkstätten auf dem allgemeinen Arbeits-<br />

markt z. Z. noch <strong>ist</strong>. Dies liegt zum großen Teil daran, dass es immer noch verhältnismäßig<br />

wenig ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen mit einer Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeits-<br />

markt gibt. Trotzdem <strong>ist</strong> es gelungen, Arbeitsmaterialien für eine Mentorenschulung zu er-<br />

arbeiten und erste Schulungen durchzuführen. Die Arbeitsmaterialien können künftig, wenn<br />

es bei mehr ge<strong>ist</strong>ig behinderten Beschäftigten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auch ver-<br />

mehrt potenzielle Mentoren und Mentorinnen gibt, zu deren Schulung sofort und unmittelbar<br />

eingesetzt werden. Die dann möglicherweise, insbesondere nach entsprechender Weiter-<br />

entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen für grundsätzlich werkstattbedürftige Men-<br />

schen, einsetzende Erweiterung der Beschäftigungsmöglichkeiten von ge<strong>ist</strong>ig behinderten<br />

Menschen auf dem Arbeitsmarkt, dürfte auch dazu führen, dass die Le<strong>ist</strong>ungsträger insge-<br />

samt finanziell entlastet werden, da Unterstützung außerhalb von stationären Einrichtungen,<br />

wie hier der Werkstatt für behinderte Menschen, in der Regel günstiger „einzukaufen“ sind.<br />

Allerdings wird es zu Verschiebungen bei den Le<strong>ist</strong>ungen der einzelnen Träger untereinan-<br />

der kommen.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> zunächst einmal die Erkenntnis wichtig, dass es grundsätzlich möglich <strong>ist</strong>,<br />

ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen als Unterstützer und Berater in Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Bud-<br />

gets für Arbeit für ebenfalls ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen zu schulen und einzusetzen. Wich-<br />

tig <strong>ist</strong> aber auch die Erkenntnis, dass sicher nur ein kleiner Kreis der selbst auf dem allge-<br />

meinen Arbeitsmarkt beschäftigten ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen diese Tätigkeit überneh-<br />

men will und kann. Aber: Je mehr ge<strong>ist</strong>ig behinderte Beschäftigte auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt tätig sind, umso mehr potenzielle Beratungs- und Unterstützungspersonen<br />

(Mentoren/-innen) wird man akquirieren können. Die beabsichtigten Änderungen der gesetz-<br />

lichen Bestimmungen zu den Werkstätten für behinderte Menschen werden die Zahl der<br />

ge<strong>ist</strong>ig behinderten Personen, die auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und nicht in Werkstätten<br />

gehen, genauso erhöhen, wie weiter notwendige gezielte Informationen und Schulungen von<br />

- 215 -


- 215 -<br />

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der entsprechenden Le<strong>ist</strong>ungsträger. Die hier vorhandenen<br />

Defizite sind aus der im Projekt durchgeführten Umfrage deutlich erkennbar.<br />

Der Projekt-Abschluss-Sachbericht und die erarbeiteten Unterlagen für die Mentorenschu-<br />

lung (auch in leichter Sprache) werden auf den einschlägigen Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur<br />

bun<strong>des</strong>weiten Verwendung eingestellt.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „ARBEIT.SELBST.BESTIMMT“ hat die Möglichkeiten eines Einsatzes von<br />

ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen als Mentoren bzw. Mentorinnen zur Unterstützung und Bera-<br />

tung zum Persönlichen Budget von ebenfalls ge<strong>ist</strong>ig behinderten Personen im Rahmen der<br />

Beschäftigung außerhalb einer Werkstatt für behinderte Menschen auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt getestet und für die Weiterbildung dieser Mentoren und Mentorinnen Arbeits-<br />

materialien entwickelt. Obwohl oder gerade weil die Umsetzung aus v. g. Gründen nicht op-<br />

timal gelang, bleibt jedoch die wichtige gewonnene Erkenntnis, dass ein Peer-Counselors-<br />

Mentoring auch im Bereich der Behinderungsart „kognitive Behinderung“ und insbesondere<br />

eine Beschäftigung von ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

grundsätzlich möglich <strong>ist</strong>.<br />

Die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse, auch die Ergebnisse der Umfrage bei den<br />

Mitarbeitern der entsprechenden Le<strong>ist</strong>ungsträger, machen deutlich, dass weitere Anstren-<br />

gungen (Information und Schulung der Sachbearbeiter und Sachbearbeiterinnen bei den<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträgern, Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen) notwendig sind, um<br />

das Persönliche Budget als alternative Le<strong>ist</strong>ungsform auch im Bereich Beschäftigung auf<br />

dem allgemeinen Arbeitsmarkt voranzubringen.<br />

Projektziel:<br />

In größeren Teilbereichen erreicht<br />

- 216 -


- 216 -<br />

- 217 -


- 217 -<br />

Projekt Nr. 27<br />

Projekt zum Aufbau<br />

funktionsfähiger Selbsthilfestrukturen<br />

zur Verstärkung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

mit Hilfe von Budget-Genossenschaften<br />

Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft<br />

Gemeinsam leben - gemeinsam lernen e. V.<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_bag_gemeinsam_leben.html?nn=725002<br />

- 218 -


Lfd. Nr. 27<br />

- 218 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 25<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Projekt zum Aufbau funktionsfähiger Selbsthilfestrukturen zur Verstärkung <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets mit Hilfe von Budget-Genossenschaften<br />

Projektträger<br />

Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Gemeinsam leben - gemeinsam lernen e. V., Falkstraße 106,<br />

60487 Frankfurt<br />

Laufzeit 1. September 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 171.550,- (145.817,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Information, Beratung und<br />

Unterstützung von Menschen<br />

mit Behinderungen auf ihrem<br />

Weg zum Persönlichen Budget,<br />

insbesondere im Arbeitsbereich,<br />

sowie der Aufbau<br />

eines bun<strong>des</strong>weiten<br />

Unterstützungsnetzwerkes<br />

und/oder einer entsprechenden<br />

Organisation (z. B. Genossenschaft)<br />

zur Unterstützung<br />

beim Einsatz und der<br />

Verwaltung <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets (insbesondere im<br />

Rahmen von Arbeitgebermodellen).<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Informationsdefizite bei<br />

den LT.<br />

Oftmals fehlende Beratung<br />

und Unterstützung.<br />

Die Deckelung kann PB-<br />

Bewilligungen verhindern.<br />

Zu starre WfbM-Pflichten<br />

für grundsätzlich Werkstattbedürftige.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Informationen weiterhin verbreiten.<br />

Beratungs- und Unterstützungsnetzwerke<br />

ausbauen.<br />

Deckelungsregelung auflösen oder zumin<strong>des</strong>t<br />

im Sinne <strong>des</strong> behinderten Menschen<br />

und <strong>des</strong>sen Wunsch- und Wahlrecht verändern.<br />

Rechtliche Möglichkeiten für eine flexible Beschäftigung<br />

von ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen<br />

auch außerhalb einer WfbM schaffen.<br />

Die in dem Projekt entwickelte und inzwischen<br />

ins Leben gerufene Arbeitsgemeinschaft<br />

zur Budgetverwaltung kann künftig<br />

eine kostengünstige Unterstützungsalternative<br />

in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland werden.<br />

Die innerhalb <strong>des</strong> Projektes erarbeiteten Produkte,<br />

wie der Abschluss-Sachbericht, der<br />

Netz-Katalog von Projekten und Maßnahmen<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong><br />

sollte fortgeführt werden. Das<br />

<strong>BMAS</strong> sollte den Ausbau <strong>des</strong> Beratungsstellen-Netzwerkesunterstützen<br />

(z. B. durch laufen<strong>des</strong><br />

Projekt <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN).<br />

Im Zuge der Rechtsentwicklung<br />

(Eingliederungshilfe, WfbM-Normierungen,<br />

SGB IX etc.) sind auch<br />

die „Deckelung“ <strong>des</strong> §17 SGB IX<br />

und die Beschäftigung von grundsätzlich<br />

WfbM-Bedürftigen - auch<br />

außerhalb einer WfbM - zu beleuchten.<br />

- 219 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

- 219 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

im Übergangsbereich von der Schule in den<br />

Beruf und der Leitfaden zur Gründung einer<br />

Budgetgenossenschaft, wurden auf die Internetseiten<br />

<strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

- 220 -


- 220 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 27<br />

Projektträger:<br />

Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Gemeinsam leben - gemeinsam lernen, Falkstraße 106,<br />

60487 Frankfurt<br />

Projekttitel:<br />

Projekt zum Aufbau funktionsfähiger Selbsthilfestrukturen zur Verstärkung <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets mit Hilfe von Budget-Genossenschaften<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Mit dem Projekt sollte es gelingen, das Interesse an der Wahrnehmung von Persönlichen<br />

Budgets zu wecken, die Einsatzmöglichkeiten vor allem im Bereich <strong>des</strong> Übergangs von der<br />

Schule in den Beruf zu erschließen und die Kenntnisse über die Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönli-<br />

chen Budgets sowohl bei Kosten- und Maßnahmeträgern als auch bei betroffenen Menschen<br />

zu erhöhen. Mittels einer zentralen Budgetverwaltung sollten künftig ex<strong>ist</strong>ierende Hemm-<br />

nisse bei der Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets beseitigt werden und Budgetnehmer und<br />

-nehmerinnen im bürokratischen Ablauf und Verfahren maßgebliche Unterstützung erhalten,<br />

die wiederum die Nutzung Persönlicher Budgets erhöhen würde.<br />

Hierzu sollte Information, Beratung, Unterstützung angeboten und eine Vernetzungsstruktur<br />

von Beratungs- und Unterstützungsprojekten insbesondere für den Übergangsbereich von<br />

der Schule in den Beruf für junge Menschen mit Behinderungen geschaffen werden. Darüber<br />

hinaus sollte versucht werden, eine Unterstützungsgenossenschaft oder ähnliche Organisa-<br />

tion regional und/oder bun<strong>des</strong>weit aufzubauen.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt der Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft in Frankfurt verfolgte die angestrebten<br />

Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter Berücksichtigung der besonderen Bedingungen beim<br />

Übergang von der Schule in den Beruf bzw. die Ausbildung von jungen Menschen mit Be-<br />

hinderungen. Schwerpunkte waren die Information der Menschen mit Behinderungen, deren<br />

Unterstützung auf dem Weg zum Persönlichen Budget sowie der Aufbau eines bun<strong>des</strong>wei-<br />

- 221 -


- 221 -<br />

ten Unterstützungsnetzwerks und/oder einer entsprechenden Organisation (z. B. Genossen-<br />

schaft) zur Unterstützung beim Einsatz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets (Verwaltung), insbeson-<br />

dere im Rahmen <strong>des</strong> Arbeitgebermodells.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. September 2008 bis 31. Dezember 2010<br />

Projektkosten:<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 4. Juli 2008 und 4. Februar 2009 betragen die Gesamt-<br />

kosten 171.550 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 145.817 Euro. Eine Spitzab-<br />

rechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das<br />

Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, die vorhandenen Schwierigkeiten und Hemmschwel-<br />

len bei der Beantragung und Verwaltung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu mindern und ein Kon-<br />

zept zur Lösung dieser Probleme zu entwickeln. Es konzentrierte sich dabei auf Persönliche<br />

Budgets im Bereich <strong>des</strong> Übergangs von der Schule in den Beruf für junge Menschen mit Be-<br />

hinderungen. Das Projekt zielte <strong>des</strong> Weiteren auf die Personengruppe der Menschen mit<br />

ge<strong>ist</strong>igen Behinderungen, die als Budgetnehmer/-innen in die Rolle von Arbeitgebern<br />

schlüpfen. Das Persönliche Budget sollte nutzbar gemacht werden für<br />

- Menschen mit Behinderungen im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt<br />

- Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen/ge<strong>ist</strong>igen Behinderungen<br />

- Menschen mit Behinderungen bzw. deren gesetzlichen Vertretern,<br />

die Budgetle<strong>ist</strong>ung in eigener Regie umsetzen möchten und dazu Unterstützung benötigen.<br />

Zu diesem Zweck sollte mittelfr<strong>ist</strong>ig ein bun<strong>des</strong>weites Netzwerk „<strong>Persönliches</strong> Budget“ auf<br />

Grundlage der Genossenschaftsidee aufgebaut werden, welches perspektivisch folgende<br />

Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen anbieten könnte:<br />

- Konzeptmodule<br />

- Aufbau, Entwicklung und Unterstützung regionaler Arbeitskreise<br />

- Beratung, Fortbildung<br />

- 222 -


- Koordination, Strategieentwicklung<br />

- Information<br />

- Budgetverwaltung<br />

- 222 -<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

- Beratung und Unterstützung von über 200 Einzelpersonen.<br />

- Rund 40 Informationsveranstaltungen bun<strong>des</strong>weit für Eltern- und Arbeitsgruppen zum<br />

Thema Übergang Schule/Beruf mit insgesamt ca. 800 Teilnehmern.<br />

- Unterstützung von Menschen mit Behinderungen bei der Umsetzung Persönlicher Budgets<br />

nach dem Arbeitgebermodell in zwei Pilotfällen.<br />

- Die Initiierung von Sozial- bzw. Budgetgenossenschaften, -arbeitsgemeinschaften oder<br />

-vereinen wurde angeschoben, eine Gründung erfolgte während der Projektlaufzeit zwar<br />

nicht, aber ein Leitfaden für die Gründung einer solchen Organisation wurde erarbeitet.<br />

Inzwischen wurde auf der Grundlage <strong>des</strong> erarbeiteten Musterkonzepts eine bun<strong>des</strong>weite<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Budgetverwaltung in den Zentren für selbstbestimmtes Leben<br />

gegründet.<br />

- Ein Katalog zur Information über örtliche Maßnahmen und Anbieter in der gesamten<br />

Bun<strong>des</strong>republik Deutschland wurde erarbeitet.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Information, Beratung und<br />

Unterstützung von Menschen mit Behinderungen, insbesondere an der Schnittstelle zwi-<br />

schen Schule und Beruf/Ausbildung, die Erarbeitung und Dokumentation eines Netzes von<br />

entsprechenden Informations- und Unterstützungsstellen wurden umgesetzt. Die Gründung<br />

einer Sozial- und Budgetverwaltungsorganisation wurde während <strong>des</strong> Projektes zwar nicht<br />

erreicht, aber mittelbar wurde durch den Leitfaden die Gründung einer solchen nach Projekt-<br />

ablauf maßgeblich beeinflusst.<br />

- 223 -


- 223 -<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Frankfurter Projekt der BAG Gemeinsam legen - gemeinsam lernen wurde deut-<br />

lich, wie wichtig die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen gerade beim Übergang<br />

von der Schule in den Arbeits-/Ausbildungsbereich <strong>ist</strong>. Insbesondere bei der Umsetzung <strong>des</strong><br />

Arbeitgebermodells <strong>ist</strong> die Ass<strong>ist</strong>enz bei der Verwaltung <strong>des</strong> Budgets und bei den Arbeitge-<br />

berpflichten oftmals unerlässlich. Das Projekt zeigt, dass bei entsprechender Unterstützung<br />

und bei sich künftig wahrscheinlich verändernder Rechtslage im Bereich der Werkstätten für<br />

behinderte Menschen zahlreiche, insbesondere junge Menschen mit Behinderungen, für ein<br />

<strong>Persönliches</strong> Budget entscheiden würden. Es <strong>ist</strong> absehbar, dass die Kosten für die Leis-<br />

tungsträger deutlich unter den ursprünglichen Kosten für einen WfbM-Platz liegen werden.<br />

Die inzwischen gegründete Arbeitsgemeinschaft zur Budgetverwaltung wird ihr übriges zur<br />

weiteren Steigerung der Budget-Nutzer-Zahlen tun.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget auch für Menschen<br />

mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung und der Inanspruchnahme <strong>des</strong> Arbeitgebermodells bei entspre-<br />

chender Unterstützung Anwendung finden kann. Dies wurde in dem Projekt für den Arbeits-<br />

bereich erprobt, kann aber auf alle anderen Lebensbereiche übertragen werden. Bei dieser<br />

besonderen Einsatzart <strong>des</strong> Budgets und dem speziellen Personenkreis wird ganz besonders<br />

deutlich, wie wichtig die Beratung und Unterstützung bei der Verwaltung <strong>des</strong> Budgets und<br />

dem Einsatz der Gelder <strong>ist</strong>. Um diesem Personenkreis Persönliche Budgets auch im Arbeit-<br />

gebermodell zu ermöglichen, wird es unerlässlich sein, diese Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen im<br />

Rahmen der Bedarfsfeststellung zu ermitteln und zu finanzieren. Darüber hinaus <strong>ist</strong> die Er-<br />

kenntnis für das <strong>BMAS</strong> wichtig, dass das derzeit geltende Werkstattrecht noch als Hemmnis<br />

für die Realisierung <strong>des</strong> Wunsch- und Wahlrechts und ggf. den Einsatz von Persönlichen<br />

Budgets empfunden wird.<br />

Die inzwischen ins Leben gerufene Arbeitsgemeinschaft zur Budgetverwaltung kann künftig<br />

evtl. eine kostengünstige Unterstützungsalternative in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland werden.<br />

- 224 -


- 224 -<br />

Der Abschluss-Sachbericht, der Netz-Katalog von Projekten und Maßnahmen im Über-<br />

gangsbereich von der Schule in den Beruf und der Leitfaden zur Gründung einer Budgetge-<br />

nossenschaft werden auf die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt hat die noch bestehenden Grenzen, aber auch die Möglichkeiten <strong>des</strong> Ein-<br />

satzes von Persönlichen Budgets für Menschen mit Behinderungen, insbesondere junge<br />

Menschen mit ge<strong>ist</strong>igen Beeinträchtigungen, auf dem Weg von der Schule ins Berufsleben<br />

oder den Ausbildungsplatz, aber auch bezüglich der Budgetverwaltung aufgezeigt. Der er-<br />

stellte Katalog eines Netzes von vielen Maßnahmen und Organisationen, die sich mit der Be-<br />

ratung und Unterstützung in solchen Fällen beschäftigt, wird vielen potenziellen Budgetneh-<br />

mern eine entscheidende Hilfe sein. Die aus dem Projekt mittelbar entwickelte Arbeitsge-<br />

meinschaft zur Budgetverwaltung wird künftig voraussichtlich bun<strong>des</strong>weit Unterstützungs-<br />

arbeit le<strong>ist</strong>en können. Weitere entsprechende Unterstützungsorganisationen können sich mit<br />

Hilfe <strong>des</strong> im Projekt erarbeiteten Leitfadens jederzeit gründen.<br />

Projektziel:<br />

Erreicht<br />

- 225 -


- 225 -<br />

Projekt Nr. 28<br />

Förderung von Beratungskompetenzen<br />

zum Persönlichen Budget für berufliche Teilhabe,<br />

Information und Fortbildung für Beratungsstellen<br />

zur Qualitätssteigerung von Budgetberatung<br />

Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft<br />

für unterstützte Beschäftigung (BAG UB)<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_beratungskompetenz.html?nn=725002<br />

- 226 -


Lfd. Nr. 28<br />

- 226 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 30<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Förderung von Beratungskompetenzen zum Persönlichen Budget für berufliche Teilhabe,<br />

Information und Fortbildung für Beratungsstellen zur Qualitätssteigerung von Budgetberatung<br />

Projektträger<br />

Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft für unterstützte Beschäftigung (BAG UB), Schulterblatt 36,<br />

20357 Hamburg<br />

Laufzeit 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 129.077,- (109.715,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Mittels bedarfsgerechter<br />

Information und Fortbildung<br />

sollten Beraterinnen<br />

und Berater zum<br />

Persönlichen Budget,<br />

insbesondere Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen von<br />

Beratungsstellen, innerhalb<br />

von zwei Jahren<br />

bun<strong>des</strong>weit über einen<br />

gemeinsamen Wissensgrundstock<br />

verfügen, um<br />

entsprechende Budgetberatung<br />

und -unterstützung<br />

le<strong>ist</strong>en zu können.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Hoher Beratungsbedarf<br />

bei potenziellen<br />

Budgetnehmern.<br />

Zu wenig personenzentrierteBedarfsfeststellungen<br />

und starres<br />

stationäres System.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Beratungsstellen erhalten und ausbauen.<br />

Bedarfsfeststellungsverfahren überarbeiten, personenzentrierter<br />

anlegen und vereinheitlichen.<br />

Die erstellte Arbeitshilfe-Broschüre dient den zahlreichen Beratungsstellen<br />

in Deutschland heute als wichtiges Hilfsmittel<br />

zur qualifizierten Beratung potenzieller Budgetnehmer.<br />

Der Abschluss-Sachbericht sowie die Broschüre „Beratung<br />

zum Persönlichen Budget mit dem Schwerpunkt Teilhabe am<br />

Arbeitsleben“ wurden zur Information aller Interessierten auf<br />

die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Vernetzung und Ausbau<br />

<strong>des</strong> Beratungsstellennetzes<br />

erfolgt z. Z. im Rahmen<br />

eines vom <strong>BMAS</strong><br />

geförderten Projektes<br />

<strong>des</strong> PARITÄTISCHEN.<br />

Die Machbarkeit eines<br />

ICF-gestützten vereinheitlichten<br />

und personenzentriertenBedarfsermittlungsverfahrens<br />

wird z. Z. in einer vom<br />

<strong>BMAS</strong> geförderten Studie<br />

durch die BAR u. a.<br />

geprüft.<br />

- 227 -


- 227 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 28<br />

Projektträger:<br />

Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft für unterstützte Beschäftigung (BAG UB), Schulterblatt 36,<br />

20357 Hamburg<br />

Projekttitel:<br />

Förderung von Beratungskompetenzen zum Persönlichen Budget für berufliche Teilhabe. In-<br />

formation und Fortbildung für Beratungsstellen zur Qualitätssteigerung von Budgetberatung<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Mittels bedarfsgerechter Information und Fortbildung sollten Beraterinnen und Berater zum<br />

Persönlichen Budget, insbesondere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Beratungsstellen,<br />

innerhalb von zwei Jahren bun<strong>des</strong>weit über einen gemeinsamen Wissensgrundstock verfü-<br />

gen, um entsprechende Budgetberatung und -unterstützung le<strong>ist</strong>en zu können.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt der BAG UB verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter<br />

Berücksichtigung der notwendigen Stärkung von Beratungskompetenz in der gesamten<br />

Bun<strong>des</strong>republik Deutschland. Hierzu wurden neben über 20 Schulungsveranstaltungen,<br />

zahlreichen Einzelschulungen und der Erarbeitung einer bun<strong>des</strong>weit bekannt gemachten<br />

Broschüre „Arbeitshilfe zur Beratung zum Persönlichen Budget mit dem Schwerpunkt Teil-<br />

habe am Arbeitsleben“ auch die Einbindung von Beratungsstellen in regionale und bun<strong>des</strong>-<br />

weite Netzwerke gefördert, um sicherzustellen, dass sowohl spezifisch regionale als auch<br />

bun<strong>des</strong>weite Informationen und aktuelle Entwicklungen, die die Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets für berufliche Teilhabele<strong>ist</strong>ungen betreffen, auch zusätzlich zu den ursprünglichen<br />

Projektmaßnahmen zu den Beratungsstellen gelangen.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2010<br />

- 228 -


Projektkosten:<br />

- 228 -<br />

Laut Zuwendungsbescheiden vom 11. Dezember 2008 und 11. Mai 2010 betragen die<br />

Gesamtkosten 129.077 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 109.715 Euro. Eine<br />

Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />

durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, die Inanspruchnahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu<br />

fördern, indem in enger Kooperation mit dem Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong><br />

PARITÄTISCHEN bun<strong>des</strong>weit eine qualitativ hochwertige, ergebnisoffene und personenzen-<br />

trierte Beratung zum Persönlichen Budget mit dem Schwerpunkt berufliche Teilhabele<strong>ist</strong>un-<br />

gen sichergestellt werden kann. Dies geschah in erster Linie durch Informationsveranstal-<br />

tungen, Fortbildungen sowie Einzelunterrichtungen von Multiplikatoren/innen, die grundsätz-<br />

lich in Beratungsstellen zu den Themen Rehabilitation und berufliche Teilhabe informieren.<br />

Das Projekt richtete sich gezielt an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Beratungsstellen<br />

(dazu gehörten nicht die gemeinsamen Servicestellen und die Le<strong>ist</strong>ungsträger), die Budget-<br />

beratung anbieten oder entsprechende Beratungsangebote entwickeln wollten.<br />

Um eine Beratungsgrundlage aber allen Interessierten bun<strong>des</strong>weit zur Verfügung stellen zu<br />

können, sollte darüber hinaus eine Broschüre als Arbeitshilfe erstellt werden.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

24 Informationsveranstaltungen, Seminare und Vorträge wurden im Rahmen <strong>des</strong> Projektes<br />

durchgeführt bzw. gehalten.<br />

Die Vernetzung der Beratungsstellen, regional und bun<strong>des</strong>weit, wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget vorangetrieben und dadurch konnten Sy-<br />

nergieeffekte auch bei der Wissensvermittlung an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der<br />

Beratungsstellen erzielt werden.<br />

Erstellung der Broschüre „Arbeitshilfe, Beratung zum Persönlichen Budget mit dem Schwer-<br />

punkt Teilhabe am Arbeitsleben“.<br />

- 229 -


Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

- 229 -<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Schulungs- und Informa-<br />

tionsveranstaltungen von Beratern und Beraterinnen zum Persönlichen Budget sowie die Er-<br />

stellung einer Arbeitshilfe-Broschüre wurden umgesetzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Erfahrungen im benachbarten europäischen Ausland, aber auch in Modellen einzelner Bun-<br />

<strong>des</strong>länder machten deutlich, dass die erste niederschwellige Beratung zur Hinführung der<br />

behinderten Menschen an das Persönliche Budget für die Verbreitung dieses neuen Instru-<br />

ments von besonderer Bedeutung <strong>ist</strong>. Diese sollte grundsätzlich ehrenamtlich von unabhän-<br />

gigen oder auch trägergebundenen Beratungsstellen durchgeführt werden. Sie sollte auf kei-<br />

nen Fall die Fachberatung der Le<strong>ist</strong>ungsträger und der Gemeinsamen Servicestellen erset-<br />

zen, sondern dieser in der Regel vorgeschaltet sein. Durch ein gelingen<strong>des</strong> Zusammenspiel<br />

zwischen gesetzlich vorgeschriebener Fachberatung durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger und ehren-<br />

amtlicher Erstberatung zum Persönlichen Budget durch die verschiedensten Beratungsstel-<br />

len erscheint es möglich - so zeigen es die Ergebnisse aus dem Modellprojekt -, dass für die<br />

Erstberatung, also vor Erteilung eines Zuwendungsbeschei<strong>des</strong>, keine weiteren Mittel der<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger zur Verfügung gestellt werden müssen.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget insbesondere dann<br />

besser verbreitet werden kann, wenn ein Heranführen an dieses neue Le<strong>ist</strong>ungsinstrument<br />

und eine Erstberatung hierzu noch vor einem Behördengang erfolgen. Selbstverständlich <strong>ist</strong><br />

es notwendig, dass diese Beratung fachlich qualifiziert und durch die Vorstellung guter Bei-<br />

spiele begleitet werden kann. Hierzu hat das Projekt in den 24 v. g. Veranstaltungen gute<br />

Arbeit gele<strong>ist</strong>et. Insbesondere aber die erstellte Arbeitshilfe-Broschüre dient den zahlreichen<br />

Beratungsstellen in Deutschland heute als wichtiges Hilfsmittel zur qualifizierten Beratung<br />

potenzieller Budgetnehmer.<br />

- 230 -


- 230 -<br />

Der Abschluss-Sachbericht sowie die Broschüre „Beratung zum Persönlichen Budget mit<br />

dem Schwerpunkt Teilhabe am Arbeitsleben“ werden zur Information aller Interessierten auf<br />

die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Förderung von Beratungskompetenzen zum Persönlichen Budget für be-<br />

rufliche Teilhabe. Information und Fortbildung für Beratungsstellen zur Qualitätssteigerung<br />

von Budgetberatung“ hat genau dort „gegriffen“, wo bisher eine erhebliche Lücke klaffte. Der<br />

Bedarf an Erstberatung zum Persönlichen Budget war seit der Einführung dieser neuen<br />

Le<strong>ist</strong>ungsform erkennbar und steigerte sich kontinuierlich mit der zunehmenden Öffentlich-<br />

keitsarbeit, insbesondere auch durch die öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong>.<br />

Wichtig <strong>ist</strong> natürlich auch, dass eine solche Erstberatung nicht oberflächlich oder von Halb-<br />

wissen geprägt <strong>ist</strong>, sondern qualifiziert zu den Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets Auskunft<br />

gegeben werden kann. Um auch die gesetzlichen Bestimmungen so zu verstehen und aus-<br />

zulegen, wie sie vom Gesetzgeber gemeint waren, war es von erheblichem Bun<strong>des</strong>inte-<br />

resse, in einem durch das <strong>BMAS</strong> geförderten und gesteuerten Projekt dieses Wissen an<br />

möglichst viele Berater und Beraterinnen in Deutschland zu vermitteln. Dies <strong>ist</strong> durch die<br />

Schulungen und Informationsveranstaltungen, insbesondere aber durch die bun<strong>des</strong>weit zur<br />

Verfügung stehende Arbeitshilfe-Broschüre sehr gut gelungen.<br />

Projektziel:<br />

Sehr gut erreicht<br />

- 231 -


- 231 -<br />

Projekt Nr. 29<br />

Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

bei der sozialen und beruflichen Inklusion von Menschen<br />

mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen anhand konkreter Beispiele<br />

aus der beruflichen Rehabilitation<br />

Berufsbildungswerk St. Franziskus<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_zum_modellprojekt.html?nn=725002<br />

- 232 -


Lfd. Nr. 29<br />

- 232 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 32<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets bei der sozialen und beruflichen<br />

Inklusion von Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen anhand konkreter Beispiele aus der<br />

beruflichen Rehabilitation<br />

Projektträger Berufsbildungswerk St. Franziskus, Regensburger Str. 60, 93326 Abensberg<br />

Laufzeit<br />

1. März 2009 bis 30. Juni 2011 (vom 1. Januar 2011 bis 30. Juni 2011 kostenneutral<br />

verlängert)<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 234.352,- (198.052,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

als Hilfestellung zur nachhaltigen<br />

beruflichen und damit<br />

verbundenen sozialen Teilhabe<br />

von Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen<br />

Syndromen wurden<br />

ermittelt und erprobt. Auf<br />

dem Weg dorthin waren<br />

Hemmschwellen, die einzelne<br />

Personen bislang daran<br />

hinderten, ein <strong>Persönliches</strong><br />

Budget zu beantragen,<br />

zu lokalisieren sowie Unterstützungs-<br />

und Beratungsbedarf<br />

von Menschen mit<br />

Autismus zu erheben. Es<br />

wurde eine Übersicht über<br />

geeignete budgetfähige<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Noch große Unkenntnis über<br />

das PB und <strong>des</strong>sen Einsatzmöglichkeiten<br />

(insb. im Bereich<br />

Autismus) bei allen<br />

Beteiligten.<br />

Große regionale Unterschiede<br />

bei Antragsverfahren<br />

und Bedarfsermittlung.<br />

Oftmals wird „Budgetass<strong>ist</strong>enz“<br />

nicht finanziert.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Öffentlichkeitsarbeit weiterhin betreiben.<br />

Sachbearbeiter von LT (auch GS) durch<br />

Schulung informieren.<br />

Verfahren vereinheitlichen.<br />

Budgetass<strong>ist</strong>enz in Bedarfsermittlung einbeziehen<br />

und finanzieren.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen.<br />

Ein vom <strong>BMAS</strong> gefördertes<br />

Projekt der BAR prüft die Machbarkeit<br />

von vereinheitlichten<br />

Bedarfsermittlungsverfahren<br />

(auch unter Einbezug von ICF).<br />

SGB IX sieht die Budgetass<strong>ist</strong>enz<br />

grundsätzlich als budgetfähig<br />

an. Bezüglich der „Deckelung“<br />

wird im Rahmen einer<br />

möglichen Gesetzesanpassung<br />

nachzudenken sein (ggf. auch<br />

Pauschallösung).<br />

- 233 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Le<strong>ist</strong>ungen zur beruflichen,<br />

aber auch zur sozialen Teilhabe<br />

gewonnen. Des Weiteren<br />

wurden Personen mit<br />

unterschiedlichem Hilfebedarf<br />

bei der Beantragung <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets begleitet<br />

und ggf. unterstützt.<br />

Der Antrags- und Bewilligungsprozess<br />

wurde in jedem<br />

Einzelfall dokumentiert<br />

und die Ergebnisse gegenübergestellt.Antragsverfahren,<br />

Le<strong>ist</strong>ungen, Effekte und<br />

Le<strong>ist</strong>ungsangebote wurden<br />

umfassend evaluiert und<br />

Best-Practice-Beispiele beschrieben.<br />

Darüber hinaus<br />

wurden aus den sich ergebenden<br />

Erkenntnissen<br />

Empfehlungen im Rahmen<br />

eines Handlungsleitfadens<br />

für Personen mit Autismus<br />

zur Inanspruchnahme <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets entwickelt.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Angebote von LE noch zu<br />

gering.<br />

Bearbeitungsfr<strong>ist</strong>en werden<br />

nicht eingehalten.<br />

Bürokratischer Aufwand erscheint<br />

zu hoch.<br />

Kaum proaktive Beratung<br />

zum PB.<br />

- 233 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

LE-Börse/Katalog erarbeiten.<br />

Kompetenzsteigerung bei den Sachbearbeitern<br />

erforderlich.<br />

Konsequenzen bei Fr<strong>ist</strong>überschreitungen<br />

Diensteinweisungen, Fortbildung, Information<br />

Der Projektträger arbeitet auch weiterhin an<br />

der Umsetzung der Ziele <strong>des</strong> Projektes.<br />

Sein Projektabschlussbericht und der erarbeitete<br />

Handlungsleitfaden sind für alle<br />

Interessenten auf die Internetseite <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong><br />

gestellt worden.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Die Schaffung einer LE-Börse<br />

muss aus den Organisationen<br />

und Verbänden heraus realisiert<br />

werden.<br />

Fr<strong>ist</strong>en sind im Rahmen einer<br />

möglichen SGB IX-Anpassung<br />

zu hinterfragen. Aber: Routine<br />

schafft Kompetenz und verkürzt<br />

Bearbeitungszeiten.<br />

Auch die Aufnahme der „proaktiven<br />

Beratung“ im SGB IX<br />

könnte im Rahmen einer entsprechenden<br />

Anpassung zur<br />

Verstärkung der bisher schon<br />

bestehenden gesetzlichen<br />

Beratungsverpflichtung geprüft<br />

werden.<br />

- 234 -


- 234 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 29<br />

Projektträger:<br />

Berufsbildungswerk St. Franziskus, Regensburger Straße 60, 93326 Abensberg<br />

Projekttitel:<br />

Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets bei der sozialen und beruflichen Inklusion<br />

von Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen anhand konkreter Beispiele aus der beruflichen<br />

Rehabilitation<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> Persönlichen Budgets als Hilfestellung zur nachhaltigen be-<br />

ruflichen und damit verbundenen sozialen Teilhabe von Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndro-<br />

men sollten ermittelt und erprobt werden. Auf dem Weg dorthin waren Hemmschwellen, die<br />

einzelne Personen bislang daran hinderten, ein <strong>Persönliches</strong> Budget zu beantragen, zu loka-<br />

lisieren sowie den Unterstützungs- und Beratungsbedarf von Menschen mit Autismus zu er-<br />

heben. Es sollte eine Übersicht über geeignete budgetfähige Le<strong>ist</strong>ungen zur beruflichen,<br />

aber auch zur sozialen Teilhabe gewonnen werden. Des Weiteren sollten Personen mit<br />

unterschiedlichem Hilfebedarf bei der Beantragung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets begleitet und<br />

ggf. unterstützt werden. Der Antrags- und Bewilligungsprozess sollte in jedem Einzelfall do-<br />

kumentiert und die Ergebnisse gegenübergestellt werden. Antragsverfahren, Le<strong>ist</strong>ungen,<br />

Effekte und Le<strong>ist</strong>ungsangebote sollten umfassend evaluiert und Best-Practice-Beispiele be-<br />

schrieben werden. Darüber hinaus sollten aus den sich ergebenden Erkenntnissen Empfeh-<br />

lungen im Rahmen eines Handlungsleitfadens für Personen mit Autismus zur Inanspruch-<br />

nahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets entwickelt werden. Daneben sollten die Aktivitäten durch<br />

entsprechende Öffentlichkeitsarbeit begleitet und unterstützt werden.<br />

Schwerpunkt:<br />

Der Schwerpunkt <strong>des</strong> Projektes lag darin, zu ermitteln und zu erproben, ob das Persönliche<br />

Budget auch für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen, insbesondere im Bereich der beruf-<br />

lichen Teilhabe, nutzbar zu machen <strong>ist</strong>. Die Nachhaltigkeit einer Vermittlung in Arbeit und<br />

Beruf <strong>ist</strong> gerade für den Personenkreis der Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen grund-<br />

- 235 -


- 235 -<br />

sätzlich abhängig von einer geeigneten Arbeits- und auch Wohnform und eng mit einer so-<br />

zialen Einbindung der Betroffenen sowie einer passgenauen individuellen Unterstützung in<br />

allen lebenspraktischen Belangen verbunden. Die Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

ließen hier eine personenzentriertere Bedarfsfeststellung und somit passgenaue Unterstüt-<br />

zung im Gegensatz zu den Pauschalangeboten der Sachle<strong>ist</strong>ung vermuten.<br />

Projektlaufzeit:<br />

1. März 2009 bis 30. Juni 2011 (vom 1. Januar 2011 bis 30. Juni 2011 wurde eine kosten-<br />

neutrale Projektverlängerung genehmigt).<br />

Projektkosten:<br />

Laut Zuwendungsbescheid vom 20. März 2009 betragen die Gesamtkosten 234.352 Euro.<br />

Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 198.052 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im<br />

Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungs-<br />

amt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Die Hauptziele <strong>des</strong> Modellprojekts bestanden in der Überprüfung der Möglichkeiten, die das<br />

Persönliche Budget für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen bieten kann, sowie darin, die-<br />

sem Personenkreis Zugänge zu dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform zu erschließen und zu erleich-<br />

tern. Die Nutzbarmachung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets sollte als hervorragende Möglichkeit<br />

erkannt werden, mit Hilfe spezieller Unterstützung behinderungsspezifische Barrieren bei der<br />

Inklusion von Menschen mit Autismus zu überwinden bzw. zu beseitigen. Zielgruppe waren<br />

Menschen mit Asperger-Syndrom, High-functioning-Autismus, aut<strong>ist</strong>ischen Zügen, Teilautis-<br />

mus und andere Betroffene aus dem aut<strong>ist</strong>ischen Spektrum.<br />

Zur Unterstützung der Menschen mit Autismus sollte ein Handlungsleitfaden (Checkl<strong>ist</strong>en für<br />

den Alltag, Strukturierungshilfen, Notfallpläne, Wegweiser durch die Behörden etc.) in einer<br />

für aut<strong>ist</strong>ische Menschen verständlichen Sprache erstellt werden.<br />

Außerdem sollte zur Bekanntmachung <strong>des</strong> an mehreren Standorten Deutschlands angebo-<br />

tenen Projektes entsprechende Öffentlichkeitsarbeit gele<strong>ist</strong>et werden.<br />

- 236 -


- 236 -<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

- Publikation von 11 Aufsätzen in einschlägigen Fachorganen.<br />

- Umfangreiche bun<strong>des</strong>weite Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit.<br />

- Vorstellung <strong>des</strong> Projektanliegens im Rahmen von 25 Fachforen, Fortbildungs- und Informa-<br />

tionsveranstaltungen.<br />

- Fragebogenerhebung, mit deren Hilfe die Erfahrungen und Bedarfe von 28 Budget-<br />

interessenten sowie 15 Budgetnehmern ausgewertet und dokumentiert wurden.<br />

- Beratung von 70 Personen mit Autismus und Angehörigen zur Thematik <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets.<br />

- Begleitung von drei Personen während <strong>des</strong> Antrags- und Bewilligungsverfahrens.<br />

- Entwicklung und Bereitstellung von Informationsmaterialien, Handlungs- und Praxishilfen<br />

(z. B. Handlungsleitfaden zur Inanspruchnahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets, Muster eines<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungsvertrages in vereinfachter Sprache, Übersicht relevanter budgetfähiger<br />

Le<strong>ist</strong>ungen, Literaturdatenbank).<br />

- Dokumentation von Fallbeispielen.<br />

- Dokumentation von Empfehlungen für die weitere Verbreitung von Persönlichen Budgets,<br />

insbesondere für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen, anhand von während <strong>des</strong> Projekt-<br />

verlaufs herausgearbeiteten „Schlussfolgerungen“.<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Ermittlung von Einsatz-<br />

möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen, die In-<br />

formation und Unterstützung von interessierten Betroffenen, die Auswertung von Erfahrun-<br />

gen der aut<strong>ist</strong>ischen Menschen bei Beantragung und Verwaltung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets,<br />

die Dokumentation von Best-Practice-Fällen und die Erarbeitung eines Handlungsleitfadens<br />

wurden umgesetzt.<br />

- 237 -


- 237 -<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Berufsbildungswerk Abensberg wurde erstmals die Nutzung von Persönlichen<br />

Budgets für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen, insbesondere im Bereich der beruflichen<br />

Teilhabe, aber auch der sozialen Teilhabe, erprobt.<br />

Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Auffälligkeiten galten bis vor wenigen Jahren noch als grundsätz-<br />

lich nicht ausbildungsfähig. Eine Reihe von Forschungsprojekten und die Erarbeitung beson-<br />

derer Ausbildungsstrukturen, insbesondere durch die Berufsbildungswerke, hat inzwischen<br />

gezeigt, dass eine große Anzahl von aut<strong>ist</strong>ischen Menschen aufgrund außergewöhnlicher<br />

Fähigkeiten durchaus in der Lage sind, ausgebildet zu werden und eine Arbeit auf dem all-<br />

gemeinen Arbeitsmarkt, ggf. mit entsprechender Unterstützung, aufzunehmen. Da die Unter-<br />

stützung gerade für diesen Personenkreis ganz besonders individuell und passgenau er-<br />

bracht werden muss, scheiterten in der Vergangenheit eine Vielzahl von Arbeitsversuchen<br />

an den pauschalierten Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen. Die passgenaue und personenzentrierte<br />

Bedarfsfeststellung und daraus folgende Unterstützung <strong>des</strong> besonderen Personenkreises<br />

mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets lässt erwarten, dass Ausbildungs- und/oder Arbeitsabbrü-<br />

che reduziert und somit versicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse nachhaltig aufrecht er-<br />

halten werden.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />

<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“<br />

auch für Menschen mit der besonderen Behinderungsart „Aut<strong>ist</strong>ische Syndrome“ nicht nur<br />

Anwendung finden kann, sondern eine ganz besondere und oftmals zwingend notwendige<br />

passgenaue Unterstützung im Beruf, beim Wohnen und in der Freizeit möglich werden lässt.<br />

Der Abschluss-Sachbericht wird zusammen mit dem Handlungsleitfaden vom Projektträger<br />

und dem <strong>BMAS</strong> auf die entsprechenden Internetseiten gestellt und somit bun<strong>des</strong>weit ver-<br />

breitet. Gerade der Handlungsleitfaden kann Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen, deren<br />

Eltern und/oder Vertrauenspersonen eine sehr gute Arbeitshilfe beim Einstieg, der Beantra-<br />

gung und der Verwaltung von Persönlichen Budgets sein.<br />

Das Projekt wird auch nach Ende der Projektlaufzeit partiell weiter betrieben. So soll im Fe-<br />

bruar 2012 noch eine abschließende Informationsveranstaltung mit Teilnehmern aus dem<br />

gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet stattfinden. Daneben <strong>ist</strong> die Errichtung einer Internetplattform mit<br />

- 238 -


- 238 -<br />

Chatroom als Informations- und Beratungsmöglichkeit für betroffene Menschen mit aut<strong>ist</strong>i-<br />

schen Syndromen, Angehörige und professionelle Helfer geplant.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das v. g. Modellprojekt hat die Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets insbeson-<br />

dere bei der beruflichen Inklusion, aber auch bei der sozialen Teilhabe von Menschen mit<br />

aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen aufgezeigt, aber auch Hemmschwellen und Barrieren beschrieben,<br />

nicht ohne Vorschläge zu deren Bewältigung zu machen.<br />

Die Projektergebnisse machen deutlich, dass das Persönliche Budget für den besonderen<br />

Personenkreis der Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen nicht nur anwendbar <strong>ist</strong>, sondern<br />

in vielen Fällen auch eine sinnvolle, oft notwendige passgenaue Unterstützung, gerade im<br />

Ausbildungs- und Arbeitsbereich, möglich macht. Den in jedem Einzelfall unterschiedlichen<br />

und oftmals einem Veränderungsprozess unterliegenden Behinderungserscheinungen und<br />

damit verbundenen Unterstützungsanpassungen kann mittels Persönlichem Budget sehr gut<br />

Rechnung getragen werden.<br />

Der erstellte Handlungsleitfaden in einer auch für Menschen mit Autismus verständlichen<br />

Sprache und die dokumentierten Best-Practice-Fälle werden das Interesse der aut<strong>ist</strong>ischen<br />

Menschen am Persönlichen Budget vermehrt wecken und <strong>des</strong>sen Inanspruchnahme ver-<br />

stärken.<br />

Projektziel:<br />

Sehr gut erreicht<br />

- 239 -


- 239 -<br />

Projekt Nr. 30<br />

Individuelle und selbstbestimmte Wege in den<br />

Arbeitsmarkt - Ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen<br />

Budgets für Arbeit -<br />

„Ohne Barrieren“ e. V.<br />

Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />

http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />

ojekte/abschlussbericht_ohne_barrieren.html;jsessionid=C74516CF3B13A3198<br />

1C908B0FF416F6F.1_cid250?nn=725002<br />

- 240 -


Lfd. Nr. 30<br />

- 240 -<br />

Az.: Va 3 -58330/ 34<br />

Projektbezeichnung/Name<br />

Individuelle und selbstbestimmte Wege in den Arbeitsmarkt - Ein Projekt zur Umsetzung<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Arbeit -<br />

Projektträger „Ohne Barrieren“ e. V., Doberaner Straße 114, 18057 Rostock<br />

Laufzeit 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010<br />

Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 150.228,- (127.694,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

Information über Chancen<br />

und Möglichkeiten<br />

<strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

für Arbeit, Beratung<br />

von potenziellen Budgetnehmern<br />

und Budgetnehmerinnen<br />

sowie von<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträgern und<br />

-erbringern, Entwicklung<br />

eines Beratungskonzeptes<br />

und Qualifizierung<br />

von Personal, das<br />

dadurch in die Lage versetzt<br />

wird, das Persönliche<br />

Budget im Bereich<br />

Teilhabe am Arbeitsleben<br />

umzusetzen.<br />

Das Projekt richtete sich<br />

an diejenigen Menschen<br />

mit Behinderungen, die<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

Automatismus: Förderschule<br />

- WfbM.<br />

Hoher Beratungs- und<br />

Unterstützungsbedarf.<br />

Kooperation und Koordination<br />

durch (neutrale)<br />

Stellen fehlen<br />

häufig.<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

Information aller Beteiligter. Eingliederungshilfe auch<br />

im Bereich „allg. Arbeitsmarkt statt WfbM“ weiterentwickeln.<br />

Beratungsstellennetz ausbauen.<br />

Die notwendige Unterstützung und Beratung<br />

potenzieller Budgetnehmer wird auch nach Ende der<br />

Projektlaufzeit durch den Projektträger weiter<br />

gewährle<strong>ist</strong>et. Darüber hinaus wird der Projektträger<br />

auch weiterhin als Koordinierungsstelle zwischen<br />

den einzelnen Akteuren (insbesondere<br />

Wirtschaft/WfbM, Le<strong>ist</strong>ungsträger, Budgetnehmer)<br />

tätig sein. Das Qualifizierungskonzept soll in einer<br />

Kooperation mit der Reha-Akadamie als<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

Öffentlichkeitsarbeit sollte fortgesetzt<br />

werden.<br />

Ein vom <strong>BMAS</strong> gefördertes Projekt<br />

<strong>des</strong> PARITÄTISCHEN baut das<br />

Beratungsstellennetzwerk kontinuierlich<br />

aus und qualifiziert <strong>des</strong>sen<br />

Berater.<br />

Die Eingliederungshilfe sollte nach<br />

Möglichkeit weiterentwickelt werden<br />

und dem grundsätzlich WfbM-<br />

Bedürftigen sollten (auch rechtlich<br />

und sozialversicherungsrechtl.)<br />

Möglichkeiten zur Beschäftigung<br />

auf dem allg. Arbeitsmarkt eröffnet<br />

werden.<br />

- 241 -


Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />

Projekts<br />

nicht nur ihr individuelles<br />

Wunsch- und Wahlrecht<br />

wahrnehmen wollen,<br />

sondern die ihre Teilhabe<br />

am Arbeitsleben<br />

mitten in der Gesellschaft,<br />

in verschiedenen<br />

Formen auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt,<br />

direkt in Betrieben erfahren<br />

wollen.<br />

Erkannte Hemmnisse,<br />

Probleme<br />

- 241 -<br />

Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />

„Weiterbildung zum Übergangsbegleiter“ nach<br />

Projektablauf praxisnah und für Interessenten aus<br />

dem gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet angeboten werden.<br />

Der <strong>Abschlussbericht</strong> nebst Anlagen wurde auf den<br />

Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> eingestellt.<br />

Bemerkungen<br />

(<strong>BMAS</strong>)<br />

- 242 -


- 242 -<br />

Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />

Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 30<br />

Projektträger:<br />

„Ohne Barrieren“ e. V., Doberaner Straße 114, 18057 Rostock<br />

Projekttitel:<br />

Individuelle und selbstbestimmte Wege in den Arbeitsmarkt - Ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets für Arbeit<br />

Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />

Information über Chancen und Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Arbeit, Beratung<br />

von potenziellen Budgetnehmern und Budgetnehmerinnen sowie von Le<strong>ist</strong>ungsträgern und -<br />

erbringern, Entwicklung eines Beratungskonzeptes und Qualifizierung von Personal, das da-<br />

durch in die Lage versetzt wird, das Persönliche Budget im Bereich Teilhabe am Arbeitsleben<br />

umzusetzen.<br />

Das Projekt sollte sich an diejenigen Menschen mit Behinderungen richten, die nicht nur ihr<br />

individuelles Wahlrecht wahrnehmen wollen, sondern die ihre Teilhabe am Arbeitsleben mitten<br />

in der Gesellschaft, in verschiedenen Formen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, direkt in<br />

Betrieben erfahren möchten.<br />

Schwerpunkt:<br />

Das Modellprojekt in Rostock verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter<br />

Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen für Persönliche Budgets für Arbeit. Die<br />

Schwerpunkte lagen in der Information und Beratung von Schülern mit Behinderungen, ihren<br />

Eltern und Lehrern über Möglichkeiten <strong>des</strong> Übergangs von der Schule in Ausbildung und Be-<br />

schäftigung im Betrieb und über das Sammeln von Betriebserfahrungen durch betriebliche<br />

Praktika sowie in der Beratung von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen bei der<br />

konkreten Gestaltung und Umsetzung <strong>des</strong> Übergangs von behinderten Werkstattmitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen auf Außenarbeitsplätze oder Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Ar-<br />

beitsmarkt (ggf. auch Zuverdienstbereich).<br />

- 243 -


Projektlaufzeit:<br />

1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010<br />

Projektkosten:<br />

- 243 -<br />

Laut Zuwendungsbescheid vom 25. Januar 2010 betragen die Gesamtkosten 150.228 Euro.<br />

Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 127.694 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />

der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />

Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />

Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren<br />

- die Erarbeitung von Beratungskonzepten für behinderte Schüler, Eltern und Lehrer sowie für<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Werkstätten für behinderte Menschen für den Übergang<br />

von der Schule oder der Werkstatt für behinderte Menschen in betriebliche Förderung und<br />

Beschäftigung,<br />

- die engere Verknüpfung von Förderschulen und Werkstatt für behinderte Menschen mit der<br />

regionalen Wirtschaft,<br />

- der Aufbau eines Betriebspools, in dem Betriebe der regionalen Wirtschaft erfasst sind, die<br />

Praktikums-, Qualifizierungs- und Arbeitsstellen für die Zielgruppe zur Verfügung stellen,<br />

- die Erarbeitung von Qualifizierungskonzepten für „Übergangsbegleiter“,<br />

- die Unterstützung der Werkstätten für behinderte Menschen bei der Umsetzung <strong>des</strong><br />

Persönlichen Budgets.<br />

Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />

- Erstellen einer Homepage zur Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit und der Information<br />

- Erarbeitung der Grundlagen für eine Praktikums-, Ausbildungs- und Jobbörse<br />

- 244 -


- 244 -<br />

- Kontaktaufnahme und Kooperation mit der regionalen Wirtschaft und der Werkstatt für<br />

behinderte Menschen<br />

- Erstellung eines Qualifizierungskonzeptes für „Übergangsbegleiter“<br />

- Aufbau einer qualifizierten Informations-, Beratungs- und Unterstützungsstelle zum<br />

Persönlichen Budget<br />

Ziel/Ergebnisabgleich:<br />

Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben im Wesentlichen erfüllt.<br />

Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />

Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Öffentlichkeitsarbeit zum<br />

Persönlichen Budget, die Erstellung eines Qualifizierungskonzeptes für „Übergangsbegleiter“,<br />

die Koordination mit der Wirtschaft und der Werkstatt für behinderte Menschen in Zusammen-<br />

hang mit der Erstellung einer Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse sowie das He-<br />

ranführen von behinderten Menschen an das Persönliche Budget für Arbeit und Umsetzung im<br />

Rahmen von Beschäftigungsverhältnissen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wurden umge-<br />

setzt.<br />

Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />

Durch das Rostocker Projekt <strong>des</strong> Vereins „Ohne Barrieren“ wurde deutlich, dass der vermeint-<br />

lich automatisierte Übergang von der Förderschule für ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen in eine<br />

Werkstatt für Menschen mit Behinderungen mit entsprechender begleitender Unterstützung und<br />

mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets durchbrochen werden kann. Es wird aber auch deutlich, dass<br />

die noch bestehenden rechtlichen Barrieren bei der Nutzung von werkstatt- oder werkstattähnli-<br />

chen Le<strong>ist</strong>ungen außerhalb einer Werkstatt hemmend sein können. Mit der Weiterentwicklung<br />

der Eingliederungshilfe werden hier vermehrt Möglichkeiten geschaffen werden können, die<br />

eine Beschäftigung außerhalb einer Werkstatt für behinderte Menschen entsprechend den<br />

Wünschen <strong>des</strong> Personenkreises und deren Wahl bei voraussichtlich geringeren Kosten für die<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger möglich machen wird. Hierfür sind die Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes eindeutige<br />

Hinweise.<br />

- 245 -


- 245 -<br />

Dass in den Fällen <strong>des</strong> Übergangs von der Schule auf den allgemeinen Arbeitsmarkt oder<br />

heraus aus der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt Begleitung notwendig <strong>ist</strong>, macht<br />

das Projekt ebenfalls deutlich. Für die Qualifizierung solcher Begleiter wurde innerhalb <strong>des</strong><br />

Projektes ein Konzept erarbeitet.<br />

Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw. <strong>des</strong><br />

gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />

Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget für behinderte Men-<br />

schen auch im Übergang von der Schule auf den Arbeitsmarkt oder heraus aus der Werkstatt<br />

für behinderte Menschen auf den Arbeitsmarkt unter bestimmten Voraussetzungen eingesetzt<br />

werden kann. Die notwendige Unterstützung und Beratung potenzieller Budgetnehmer wird<br />

auch nach Ende der Projektlaufzeit durch den Projektträger weiter gewährle<strong>ist</strong>et. Darüber hi-<br />

naus wird der Projektträger auch weiterhin als Koordinierungsstelle zwischen den einzelnen<br />

Akteuren (insbesondere Wirtschaft/WfbM, Le<strong>ist</strong>ungsträger, Budgetnehmer) tätig sein. Das Qua-<br />

lifizierungskonzept wird in einer Kooperation mit der Reha-Akadamie als „Weiterbildung zum<br />

Übergangsbegleiter“ nach Projektablauf praxisnah und für Interessenten aus dem gesamten<br />

Bun<strong>des</strong>gebiet angeboten.<br />

Der <strong>Abschlussbericht</strong> nebst Anlagen wird auf die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> eingestellt.<br />

Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />

Das Modellprojekt „Individuelle und selbstbestimmte Wege in den Arbeitsmarkt“ hat die Mög-<br />

lichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Arbeit im Übergang von der Förder-<br />

schule auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und von der Werkstatt für behinderte Menschen auf<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt verdeutlicht. Hierbei wurden noch bestehende Barrieren aufge-<br />

zeigt, aber insbesondere Möglichkeiten erarbeitet, wie mit entsprechender Unterstützung die<br />

v. g. Vorhaben umgesetzt werden können.<br />

Das Fortbestehen wesentlicher Bestandteile <strong>des</strong> Förderprojekts auch nach Ablauf <strong>des</strong> Förder-<br />

zeitraums macht die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse deutlich.<br />

Sollte es im Rahmen der Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe zu Veränderungen bei den<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten für grundsätzlich werkstattbedürftige Menschen kommen, können<br />

die erarbeiteten Projektergebnisse passgenau zur vermehrten Inanspruchnahme von Beschäf-<br />

tigungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bun<strong>des</strong>weit verwendet werden. Insbesondere die<br />

- 246 -


- 246 -<br />

erarbeiteten Anleitungen für den Übergang begleitende Personen können zur entsprechenden<br />

Qualifizierung eines solchen Personenkreises eingesetzt werden.<br />

Projektziel:<br />

Erreicht<br />

- 247 -


4.2 Auswertung <strong>des</strong> Gesamtprogramms<br />

- 247 -<br />

4.2.1 Entwicklung der Bewilligungszahlen, Wirkung der Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bis 2007, zum Ablauf eines Modellversuchs zum Persönlichen Budget in 8 deutschen Modellre-<br />

gionen 5 , wurden 494 bewilligte Budgets in diesen Regionen und weitere 353 im Rahmen <strong>des</strong><br />

Modellversuchs außerhalb der Regionen gemeldet. Darüber hinaus gab es zu diesem Zeitpunkt<br />

rd. 3.500 Persönliche Budgets in Rheinland-Pfalz aufgrund eines Lan<strong>des</strong>modells „Hilfe nach<br />

Maß“. Insgesamt konnte man Ende 2007 von rd. 4.500 laufenden Persönlichen Budgets bun-<br />

<strong>des</strong>weit ausgehen.<br />

Nach der 2008 begonnenen massiven Öffentlichkeitsarbeit <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zum Persönlichen Bud-<br />

get, deren Kernstück das Förderprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Per-<br />

sönlichen Budgets war, haben sich die Zahlen bewilligter Budgets bis Ende 2010 verdreifacht<br />

(rd. 14.200 laufende Budgets 6 ). Da ein stetiger und deutlicher Anstieg <strong>des</strong> Persönlichen Bud-<br />

gets nach wie vor zu verzeichnen <strong>ist</strong>, kann heute, Mitte 2012, von rd. 20.000 laufenden Persön-<br />

lichen Budgets bun<strong>des</strong>weit ausgegangen werden. Das entspricht einer Steigerung vom Zeit-<br />

punkt vor Beginn der Laufzeit <strong>des</strong> Förderprogramms zum Persönlichen Budget bis Mitte 2012<br />

von nahezu 450 %. Dabei <strong>ist</strong> die Anzahl der zu diesem Zeitpunkt nicht mehr laufenden Budgets<br />

(Einmal-Budgets, Budgetlaufzeitbeendigung wegen veränderter Bedarfslage, To<strong>des</strong>fall etc.), die<br />

nicht bekannt <strong>ist</strong>, noch gar nicht berücksichtigt.<br />

Die weiterhin steigende Zahl von Persönlichen Budget-Bewilligungen, die zum Beispiel aus dem<br />

Netzwerk der Beratungsstellen, das sich aus dem Projekt <strong>des</strong> Paritätischen (lfd. Nr. 1) entwi-<br />

ckelt hat, bekannt werden, machen deutlich, dass das Interesse am Persönlichen Budget nach<br />

wie vor - auch nach Auslaufen <strong>des</strong> Förderprogramms - sehr groß <strong>ist</strong>. Aus dem Netzwerk ver-<br />

lautet und eine Reihe von Gesprächen mit Vertretern von Projektträgern verdeutlichen, dass vor<br />

allem jüngere Menschen die Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ bei der Planung und Gestal-<br />

tung ihres Lebens mit Unterstützung wünschen. In den 30 Modellprojekten wurde erkennbar,<br />

dass Menschen mit Behinderungen, die bereits viele Jahre nach dem Sachle<strong>ist</strong>ungsprinzip<br />

Unterstützung und Hilfe, zum großen Teil auch in stationären Einrichtungen, gefunden haben,<br />

sich „eingerichtet“ haben und das bequeme „Rundum-Wohlfühl-Paket“ nicht gegen selbstbe-<br />

stimmtere Formen, die auch mehr Verantwortung und Eigeninitiative zur Folge haben, tauschen<br />

möchten.<br />

5 <strong>BMAS</strong>-Forschungsbericht 366 „Begleitung und Auswertung der Erprobung trägerübergreifender<br />

Persönlicher Budgets - <strong>Abschlussbericht</strong> -, Metzler, Meyer, Rauscher, Schäfers, Wansing<br />

6 Forschungsvorhaben „Umsetzung und Akzeptanz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets“ - Zweiter Zwischenbericht<br />

der Prognos AG, Stand 21. Mai 2012<br />

- 248 -


- 248 -<br />

Aber auch unter den älteren behinderten Menschen gibt es vermehrt Personen, die sich eine<br />

Selbstständigkeit mit dem Persönlichen Budget wünschen. Viele von ihnen sind ermutigt,<br />

nachdem sie von anderen entsprechenden oder ähnlichen Beispielfällen gehört haben.<br />

Insgesamt kann festgestellt werden, dass gute Beispiele, die bekannt werden, zum Motor für<br />

eigene Entscheidungen werden.<br />

Die vom <strong>BMAS</strong> vorgesehene Erstellung einer Broschüre über Best-Practice-Beispiele, die in-<br />

nerhalb der Projekte <strong>des</strong> Förderprogramms oder in deren Umfeld oder als deren Folge entstan-<br />

den sind, kann hier zu einer Motivationsunterstützung für noch unschlüssige Budgetinteres-<br />

sierte werden. Gleiches gilt für die vom <strong>BMAS</strong> im Projekt „e-Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget: Vor<br />

Ort handeln - Online informieren, beraten, vernetzen, beteiligen!“ <strong>des</strong> Paritätischen Gesamtver-<br />

ban<strong>des</strong> geförderte Best-Practice-Online-Datenbank.<br />

Dieses Projekt baut auf wesentliche Ergebnisse <strong>des</strong> Förderprogramms und daraus gewonnene<br />

Erkenntnisse auf, so dass insbesondere IT-affine junge behinderte Menschen über die neuen<br />

elektronischen Kommunikationsmittel und -methoden erreicht, informiert und beraten werden<br />

können.<br />

Die Erfahrungen der Projekte, Reflexion verschiedener Messen und Ausstellungen legen nahe,<br />

dass viele junge Menschen mit Behinderungen, die vom Persönlichen Budget gehört haben,<br />

vielfach keine Sachle<strong>ist</strong>ungen und keine stationären Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch<br />

nehmen möchten.<br />

Oftmals als „Facebook-Generation“ bezeichnet, gehört sie dem Personenkreis an, der vordring-<br />

lich zu der Zielgruppe weiterer werblicher Maßnahmen gehören sollte.<br />

Bewerbung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets über die elektronischen Medien <strong>ist</strong> gerade für diesen<br />

Personenkreis sehr sinnvoll und effizient.<br />

Die Auswertung der Projekt-Abschluss-Sachberichte, der erarbeiteten Handlungsempfehlungen<br />

und sonstigen Anlagen, der Beiratsprotokolle und viele Gespräche mit Vertretern der Projekt-<br />

träger, der Projektmitarbeiter, aber auch mit in den Projekten angesprochenen und beteiligten<br />

Menschen mit Behinderungen und/oder ihren Angehörigen und Betreuungspersonen haben<br />

eine Reihe von positiven Faktoren bei der Beantragung, Bewilligung und dem Umgang mit dem<br />

Persönlichen Budget erkennen lassen. Aber auch Hemmschwellen und Probleme wurden offen<br />

gelegt und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet oder Lösungsansätze vorgeschlagen.<br />

- 249 -


- 249 -<br />

4.2.2 Positive Erkenntnisse aus dem Förderprogramm<br />

Bereits während der Phase eines Modellversuchs, die Umsetzbarkeit <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />

in acht deutschen Regionen zwischen 2004 und 2007 zu testen, haben sich 90 % der beteilig-<br />

ten behinderten Menschen ausgesprochen positiv über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem<br />

für sie bewilligten Budget geäußert. 91 % der befragten behinderten Budgetnehmer/-innen wür-<br />

den sich wieder für diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform entscheiden. 7<br />

4.2.2.1 Zufriedenheit, passgenaue Hilfen<br />

Diese insgesamt hohe Zufriedenheit mit dem Persönlichen Budget konnte auch bei einer Ad-<br />

hoc-Umfrage bei behinderten Menschen auf der Messe REHACARE 2011 in Düsseldorf im<br />

Rahmen der <strong>BMAS</strong>-Öffentlichkeitskampagne zum Persönlichen Budget und innerhalb der Pro-<br />

jekte bestätigt werden. Hat man sich erst einmal für das Persönliche Budget entschieden und<br />

es bewilligt bekommen, wird die damit verbundene Veränderung in den Lebensabläufen als<br />

überwiegend zufriedenstellend empfunden. So wurde in Gesprächen mit Projektbeteiligten auch<br />

immer wieder deutlich, dass die gewonnene Entscheidungsfreiheit bei der Auswahl von Diens-<br />

ten und unterstützenden Personen sowie die Unabhängigkeit von diesen und die damit verbun-<br />

denen „passgenauen Hilfen“ ebenso hoch geschätzt werden wie die Einflussnahme und Kon-<br />

trolle über das eigene Leben und das wirkliche Teilhabe- und Dabeisein-Gefühl. Das Persönli-<br />

che Budget trägt daher erheblich zur Inklusion bei und kann so zur gelebten Teilhabeform wer-<br />

den.<br />

4.2.2.2 Selbstbestimmung, Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein<br />

Dass durch diese Selbstbestimmung mehr Selbstständigkeit und auch ein erhöhtes Selbstbe-<br />

wusstsein erwachsen und dies von den Betroffenen auch so empfunden und in den Projektver-<br />

läufen immer wieder geäußert wurde, <strong>ist</strong> somit nicht verwunderlich.<br />

Diese - auch in guten Beispielen beschriebene - Zufriedenheit der einzelnen Budgetnehmer<br />

animierte auch immer wieder andere behinderte Menschen, sich mit der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform<br />

zu beschäftigen.<br />

7 <strong>BMAS</strong>-Forschungsbericht 366 „Begleitung und Auswertung der Erprobung trägerübergreifender<br />

Persönlicher Budgets - <strong>Abschlussbericht</strong> -, Metzler, Meyer, Rauscher, Schäfers, Wansing<br />

- 250 -


- 250 -<br />

4.2.2.3 Personenzentriertere Unterstützung - ggf. auch ohne Wechsel der Le<strong>ist</strong>ungsform -<br />

Dieses Interesse am Persönlichen Budget, die Prüfung, ob es für einen selbst in Frage kommt,<br />

und die damit verbundene Überprüfung der eigenen Lebenslagen und -situationen hat aber<br />

längst nicht in allen Fällen zu einer Beantragung oder gar Bewilligung dieses alternativen Ins-<br />

trumentes geführt. In vielen Fällen haben diese Selbstprüfung, die Gespräche mit Vertrauten,<br />

Betreuern, Le<strong>ist</strong>ungserbringern und -trägern dazu beigetragen, dass die Bedarfssituation von<br />

allen Beteiligten neu definiert wurde und Lebensqualität und Zufriedenheit <strong>des</strong> behinderten<br />

Menschen steigernde bedarfsgerechte Unterstützungsmaßnahmen auch mittels angepasster<br />

Sachle<strong>ist</strong>ung möglich wurden. So hat diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform erheblich Anteil daran, dass<br />

personenzentriertere Hilfen angeboten und in Anspruch genommen werden, auch ohne dass<br />

ein <strong>Persönliches</strong> Budget in jedem Fall tatsächlich zur Bewilligung kommen muss. Auch hier<br />

muss das Wunsch- und Wahlrecht <strong>des</strong> Menschen mit Behinderungen akzeptiert und <strong>des</strong>sen<br />

Zufriedenheit als oberster Qualitätsmesser betrachtet werden. 8<br />

4.2.3 Erkenntnisse aus dem Förderprogramm, die eine Inanspruchnahme von<br />

Persönlichen Budgets hemmen können<br />

Ebenso wie sich die förderlichen Faktoren, die positiven Zeichen, für die Inanspruchnahme in<br />

den Projekten herauskr<strong>ist</strong>allisierten, wurden auch Hemmschwellen erkennbar. Teilweise wur-<br />

den in den Projekten bereits Lösungen erarbeitet und umgesetzt oder zumin<strong>des</strong>t Lösungsmög-<br />

lichkeiten vorgeschlagen.<br />

4.2.3.1 Fehlende Kenntnis und Informationen<br />

Genauso wie wachsende Kenntnisse über das Persönliche Budget bei allen Betroffenen eine<br />

ansteigende Zahl von Budgetbeantragungen zur Folge hat, genauso beeinflussen Unkenntnis<br />

oder lückenhafte Informationen das Antragsverhalten negativ.<br />

Die trotz der bisher durchgeführten Öffentlichkeitskampagnen <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> und <strong>des</strong> hier be-<br />

schriebenen Förderprogramms zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Bud-<br />

gets besteht noch immer eine aus Unkenntnis erwachsene Unsicherheit aller Beteiligten<br />

gegenüber der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform. Die Unkenntnis und Unsicherheit der Beteiligten sind<br />

weiterhin mehr oder weniger stark als wesentlicher Hemmfaktor für die Umsetzung <strong>des</strong> Persön-<br />

lichen Budgets zu nennen. 9<br />

8 s. hierzu u. a. Projekt-Nrn. 10, 21, 29<br />

9 s. insb. Projekt-Nrn.: 3, 4, 6, 8, 9, 10, 12, 13, 18, 19, 20, 21, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30<br />

- 251 -


- 251 -<br />

Die öffentlichkeitswirksamen Informationsmaßnahmen haben das Interesse am Persönlichen<br />

Budget erheblich gestärkt und damit die Antrags- und Bewilligungszahlen positiv beeinflusst.<br />

Daher wird es - wie von vielen Projektträgern auch begrüßt - weiterhin für das <strong>BMAS</strong> notwendig<br />

bleiben, das Persönliche Budget offensiv für nachwachsende Generationen zu bewerben. Mes-<br />

sen, Großveranstaltungen, Konferenzen,Tagungen und Ausstellungen (insbesondere zu behin-<br />

dertenpolitischen Themen) bieten sich an, mit den bewährten Messeständen und beratendem<br />

Fachpersonal potenzielle Nutzer zu erreichen. Aber auch ein zweiter bun<strong>des</strong>weiter Budgettag<br />

(der Erste war 2010 ein großer Erfolg) mit bun<strong>des</strong>weiten Pressemitteilungen und über 100 re-<br />

gionalen öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten der Beratungsstellen wäre ein geeignetes Instru-<br />

ment zur Steigerung <strong>des</strong> Bekanntheitsgra<strong>des</strong> <strong>des</strong> Persönlichen Budgets.<br />

In Zusammenhang mit dem großen Bedarf an Informationen steht der Bedarf an qualifizierter<br />

Beratung. Diese hat rechtlich vorgegeben 10 bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern (einschließlich Gemein-<br />

same Servicestellen) stattzufinden. Von den Mitarbeitern vieler Förderprojekte und aus den<br />

Projektabschlussberichten war aber zu erfahren, dass die Beratung zum Persönlichen Budget<br />

durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger häufig völlig unterbleibt, unzureichend <strong>ist</strong> oder erst halbherzig nach<br />

gezielter Anfrage erfolgt. 11 Und das, obwohl bekannt <strong>ist</strong>, dass eine proaktive Beratung durch<br />

den vom behinderten Menschen oder seiner Vertrauensperson angesprochenen Le<strong>ist</strong>ungsträ-<br />

ger die Inanspruchnahme Persönlicher Budgets erheblich erhöht. 12<br />

So hat die im Projekt der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e. V. (DGUV) „ProBud-<br />

get“ 13 vorgenommene proaktive Beratung der DGUV-Sachbearbeiter/-innen in kürzester Zeit zu<br />

über 1000 Budgetbewilligungen geführt. Aber auch aus anderen Projekten, aus unterschiedli-<br />

chen Regionen und von verschiedenen Le<strong>ist</strong>ungsträgern wurde bekannt, dass eine proaktive<br />

positive Beratung und eine damit verbundene Unterstützung im Antragsverfahren durch die<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger die Anzahl der Budgetanträge und somit der Bewilligungen erheblich steigert.<br />

Die Vorschläge aus den Projekten heraus, die proaktive Beratung durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger zu<br />

verbessern, sind also nachvollziehbar. Im Rahmen einer eventuellen Weiterentwicklung bzw.<br />

einer möglichen Anpassung rechtlicher Vorschriften sollte über eine die bisherige gesetzliche<br />

Beratungspflicht der Le<strong>ist</strong>ungsträger verstärkende Verpflichtung für eine proaktive Beratung<br />

zum Persönlichen Budget nachgedacht werden.<br />

10 § 14 SGB I<br />

11 s. hierzu u. a. auch Projekt-Nrn.: 3, 4, 7, 8, 9, 13, 14, 29<br />

12 s. u. a. Projekt-Nrn.: 19, 26, 27, 29<br />

13 Projekt-Nr. 19<br />

- 252 -


4.2.3.2 Budgetbemessung und „Deckelung“<br />

- 252 -<br />

Eine solche Beratung müsste dann auch mehr beinhalten, als nur den bloßen Hinweis auf das<br />

Persönliche Budget. Durch eine positive und unterstützende Beratung könnten auch die von<br />

potenziellen Budgetnehmern geäußerten Ängste vor fehlerhafter Budgetbemessung und man-<br />

gelhafter, nicht bedarfsdeckender Finanzausstattung 14 und vor nicht zu bewerkstelligender<br />

Mehrbelastung 15 abgebaut werden.<br />

In diesem Zusammenhang <strong>ist</strong> auch auf die in vielen Projekten als budgethemmend bezeichnete<br />

Besonderheit hinzuweisen, dass Le<strong>ist</strong>ungsträger die Beratung und Unterstützung bei der Ver-<br />

waltung und dem Umgang mit dem Budget nach einer Bewilligung (auch „Budgetass<strong>ist</strong>enz“ ge-<br />

nannt) nicht als Bedarf anerkennen und somit eine Finanzierung ablehnen bzw. darauf hinwei-<br />

sen, dass diese durch Einsparungen an anderen Einsatzstellen <strong>des</strong> Budgets erbracht werden<br />

müsse. 16 Letzteres trifft gegebenenfalls nur dann zu, wenn der „Deckel“ <strong>des</strong> § 17 SGB IX Abs. 3<br />

Satz 4 („Dabei soll die Höhe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets die Kosten aller bisher individuell fest-<br />

gestellten, ohne das Persönliche Budget zu erbringende Le<strong>ist</strong>ungen nicht überschreiten.“) über-<br />

schritten würde.<br />

Ansonsten werden Persönliche Budgets so bemessen, dass der individuell festgestellte Bedarf<br />

gedeckt wird und die erforderliche Beratung und Unterstützung erfolgen kann. 17 Die erläuterte<br />

„Deckelung“ wurde in einigen Projekten als Hemmfaktor für die Beantragung von Persönlichen<br />

Budgets genannt. 18 Um Verunsicherungen und Fehlinterpretationen bei Le<strong>ist</strong>ungsträgern zu<br />

verringern, wurde angeregt, eventuell im Rahmen von Weiterentwicklungen <strong>des</strong> Rechts noch<br />

klarer auf die grundsätzliche Budgetfähigkeit von Beratungs- und Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen<br />

beim Umgang mit dem Persönlichen Budget hinzuweisen.<br />

4.2.3.3 Unterstützung von Betreuungspersonen<br />

Die grundsätzlich fehlende zusätzliche Finanzierung der Mehrarbeit von Betreuungspersonen<br />

bei der Verwaltung von Persönlichen Budgets wurde wiederholt kritisiert. Daher sollte diese<br />

Frage der Finanzierung von Mehrarbeit für rechtliche Betreuungspersonen - ggf. in Verbindung<br />

mit dem Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium der Justiz - einer Klärung näher gebracht werden. Das bei einer Fi-<br />

nanzierung aus dem Budget evtl. entstehende „In-sich-Geschäft“ der Betreuungsperson könnte<br />

z. B. im Rahmen einer Abtrennung vom Budget durch eine bilaterale Vereinbarung zwischen<br />

14 s. insb. Projekt-Nrn.: 8, 20, 21<br />

15 s. insb. Projekt-Nrn. 13, 23, 25<br />

16 s. insb. Projekt-Nrn.: 1, 4, 7, 14, 15, 20, 25, 27<br />

17 s. § 17 Abs. 3 Satz 3 SGB IX<br />

18 s. insb. Projekt-Nrn.: 4, 6, 8, 27, 29<br />

- 253 -


- 253 -<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger und Betreuer/-in verhindert werden. Diese nicht klar geregelte Finanzierung der<br />

mit dem Persönlichen Budget verbundenen zusätzlichen Unterstützungsle<strong>ist</strong>ung an die Betreu-<br />

ungspersonen wurde ebenfalls als „Barriere“ für die Beantragung von Budgets (insbesondere<br />

durch Betreuer/-innen) angesehen. 19 Hier stehen gesetzliche Regelungen nicht entgegen. Auch<br />

die ebenfalls im Rahmen <strong>des</strong> Förderprogramms geforderte „Budgetass<strong>ist</strong>enz“ im Peer-Counse-<br />

ling-Verfahren 20 <strong>ist</strong> heute bereits möglich und aus dem Budget unter Beachtung der erläuterten<br />

„Deckelung“ grundsätzlich finanzierbar.<br />

4.2.3.4 Beratung und Unterstützung beim Antragsverfahren<br />

In fast allen Projekten wird auf die Notwendigkeit von Beratung und Unterstützung bereits beim<br />

Antragsverfahren, also vor der Bewilligung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets und deren ggf. notwendi-<br />

gen Finanzierung, hingewiesen. Hier besteht die bereits genannte gesetzliche Verpflichtung der<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger und Gemeinsamen Servicestellen nach § 14 SGB I.<br />

Diese Beratung erfolgt unentgeltlich, <strong>ist</strong> aber, wie aus den Projekten berichtet, je nach Region<br />

und/oder Le<strong>ist</strong>ungsträger mehr oder weniger zufriedenstellend. Darüber hinaus wird ehrenamt-<br />

lich/unentgeltlich Beratung von vielen Verbänden und Organisationen, auch Selbsthilfevereini-<br />

gungen angeboten. Im Rahmen <strong>des</strong> Projektes aus dem Förderprogramm zur Strukturverstär-<br />

kung und Verbreitung Persönlicher Budgets „Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget“ <strong>ist</strong> ein<br />

Netzwerk von über 300 dieser Beratungsstellen in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />

entstanden. 21 Dieses sorgt für eine zentrale Qualifizierung unter Beachtung einheitlicher Quali-<br />

tätsstandards. Kommunikation und Koordinierung der Beratungsstellen untereinander sowie mit<br />

allen anderen Beteiligten wird regional ermöglicht und bun<strong>des</strong>weit publiziert.<br />

Aus den Projekten wurde angeregt, auch diese Erstberatung und -unterstützung im Antragspro-<br />

zess zu finanzieren.<br />

Da dies aus dem Persönlichen Budget nicht möglich <strong>ist</strong>, weil es zu diesem Zeitpunkt noch gar<br />

nicht bewilligt <strong>ist</strong>, wurde als praktische Lösung vorgeschlagen, einen gewissen Pauschalbetrag<br />

für diese Le<strong>ist</strong>ungen in die Finanzierung der Kosten für die „Budgetass<strong>ist</strong>enz“ auf einen mittel-<br />

fr<strong>ist</strong>igen Zeitraum verteilt einzurechnen. Einige Le<strong>ist</strong>ungsträger sollen diesen Weg mitgegangen<br />

sein.<br />

Eine Änderung der gesetzlichen Regelungen <strong>ist</strong> hier nicht geboten. Allerdings kann eine bes-<br />

sere Beratung durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger zu einer Entlastung der sonstigen Beratungsstellen<br />

19 s. insb. Projekt-Nrn.: 1, 4, 7, 20, 25<br />

20 s. insb. Projekt-Nrn.: 14, 15, 27<br />

21 s. Projekt-Nrn.: 4 und auch 28<br />

- 254 -


- 254 -<br />

führen. Sollte es evtl. einmal zu einer Pauschalvergütung der „Budgetass<strong>ist</strong>enz“ kommen,<br />

könnte bei entsprechender plausibler Begründung <strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsträgers ggf. ein kleinerer Teil-<br />

betrag für Primärberatung eingerechnet werden, sofern diese stattgefunden hat und von der<br />

gleichen Beratungsstelle vorgenommen wurde.<br />

4.2.3.5 Bedenken der Le<strong>ist</strong>ungserbringer<br />

Neben den v. g. Ängsten und Unsicherheiten der potenziellen Budgetnehmer werden auch im-<br />

mer wieder die Ängste und Bedenken der Le<strong>ist</strong>ungserbringer als hemmende Faktoren bei der<br />

Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets genannt.<br />

Die Le<strong>ist</strong>ungserbringer äußerten Bedenken bezüglich der notwendig werdenden Angebotsflexi-<br />

bilisierung aufgrund von passgenauen Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen. Dies erfordere angeblich mehr<br />

Zeit und Personal. Darüber hinaus wurde die Befürchtung formuliert, dass die Le<strong>ist</strong>ungsstunden<br />

bei einer Finanzierung mittels Budget geringer honoriert würden als im Rahmen der Sachleis-<br />

tung innerhalb <strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsdreiecks von Le<strong>ist</strong>ungsträger, Le<strong>ist</strong>ungserbringer und Le<strong>ist</strong>ungs-<br />

empfänger. 22<br />

Tatsächlich konnte aber während der Förderprogrammlaufzeit innerhalb und außerhalb der Mo-<br />

dellprojekte festgestellt werden, dass immer mehr Le<strong>ist</strong>ungserbringer ihren Angebotskatalog um<br />

Le<strong>ist</strong>ungsmodule, die aus dem Persönlichen Budget finanzierbar sind, erweitern. Stationäre<br />

Einrichtungen bieten ambulante Dienste auch mit flexiblen Einsatzzeiten an und die BAG WfbM<br />

hat die Werkstattle<strong>ist</strong>ungen modularisiert und verpreislicht 23 und macht somit Finanzierungen<br />

mittels Persönlichem Budget, auch auf Arbeitsplätzen außerhalb von Werkstätten, möglich.<br />

Die steigende Nachfrage scheint das Angebot entsprechend zu steigern, so dass mittelfr<strong>ist</strong>ig<br />

davon ausgegangen werden kann, dass der Markt das Problem löst. Allerdings können nicht<br />

le<strong>ist</strong>ungsgerechte Honorierungen nicht akzeptiert werden. Tariflöhne sind zu beachten.<br />

4.2.3.6 Unsicherheiten der Le<strong>ist</strong>ungsträger beim Verwaltungsverfahren und der<br />

Qualitätskontrolle<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger haben Unsicherheiten beim Verwaltungsverfahren und dem Verfahren der<br />

Qualitätskontrolle beschrieben. 24 Ersteres lässt auch die oftmals noch zu langen Bearbei-<br />

tungszeiten 25 zum Teil erklären. Allerdings konnte bei fast allen damit befassten Projekten<br />

22 s. insb. Projekt-Nrn. 1 und 6<br />

23 s. Projekt-Nr. 25<br />

24 s. insb. Projekt-Nr. 1<br />

25 s. insb. Projekt-Nrn.: 4, 5, 6, 22, 24, 29<br />

- 255 -


- 255 -<br />

festgestellt werden, dass sich mit steigender Anzahl der bearbeiteten Budgetanträge eine Ver-<br />

waltungsroutine einstellt, die sich auch positiv auf die Bearbeitungszeiten auswirkt.<br />

Trotzdem sollten die gesetzlich vorgegebenen Bearbeitungszeiten im Rahmen einer Rechtsan-<br />

passung (z. B. SGB IX, Eingliederungshilfe) einer genauen Prüfung unterzogen werden.<br />

Was die Qualitätskontrolle betrifft, konnten im Rahmen <strong>des</strong> Förderprogramms unterschiedliche<br />

Ansätze festgestellt werden. Während es auf der einen Seite Le<strong>ist</strong>ungsträger gibt, die auf einen<br />

Verwendungsnachweis grundsätzlich ganz verzichten (z. B. Landschaftsverband Rheinland -<br />

LVR -) und die Qualität der Le<strong>ist</strong>ungen lediglich an der Zufriedenheit der Budgetnehmer mes-<br />

sen, findet man auf der anderen Seite Le<strong>ist</strong>ungsträger, die sich für jede Teille<strong>ist</strong>ung regelmäßig<br />

Arbeitsnachweise, Rechnungen etc. vorlegen lassen, um damit ihrer vermeintlichen Pflicht einer<br />

detaillierten Qualitätskontrolle nachzukommen.<br />

Behindertenverbände und Selbsthilfeorganisationen weisen darauf hin, dass die Qualität grund-<br />

sätzlich nur der betroffene behinderte Mensch selbst feststellen kann.<br />

Gesetzlich sind zu der Form und dem Inhalt der Verwendungsnachweise keine Regelungen<br />

getroffen worden. Durch genau formulierte Zielvereinbarungen und gelegentliche Überprüfung<br />

der Zielerreichung dürfte grundsätzlich eine ausreichende Qualitätskontrolle möglich sein. Hier<br />

sollten aber sinnvollerweise auch künftig die Le<strong>ist</strong>ungsträger - ggf. auch einzelfallbezogen -<br />

Entscheidungen treffen und Aufwand und Nutzen Berücksichtigung finden.<br />

4.2.3.7 Fehlende oder nicht ausreichende Angebotsstrukturen<br />

Immer wieder wurden im Umfeld der Projekte die noch fehlenden oder nicht ausreichenden<br />

Angebotsstrukturen bei den Le<strong>ist</strong>ungserbringern als Hemmnisse bei der Entscheidung für<br />

Persönliche Budgets genannt. 26<br />

Dies war naturgemäß häufiger in ländlichen Regionen zu beklagen. Allerdings konnte auch<br />

festgestellt werden, dass sich mit zunehmenden Bewilligungszahlen auch Angebote veränder-<br />

ten und/oder erweiterten. Im Laufe <strong>des</strong> Programms öffneten sich z. B. stationäre Wohnheime<br />

für ambulante Angebote im Rahmen der Umsetzung alternativer Wohnformen wie Wohnge-<br />

meinschaften, Partnerwohnungen, Einzelwohnungen, Wohngruppen, aber auch Eltern/Kind-<br />

Wohnformen im Rahmen unterstützter Elternschaft behinderter Mütter/Väter 27 . Auch die bisher<br />

grundsätzlich auf stationäre „Rund-um-Betreuung“ mit auf Sachle<strong>ist</strong>ung setzenden Werkstätten<br />

für Menschen mit Behinderungen (WfbM) öffneten ihre Angebotspalette nicht zuletzt durch das<br />

26 s. insb. Projekt-Nrn.: 4, 11, 13, 17, 18, 22, 26, 29<br />

27 s. Projekt-Nr. 16<br />

- 256 -


- 256 -<br />

zum PB-Förderprogramm gehörende Projekt der BAG WfbM, das erstmals Werkstattle<strong>ist</strong>ungen<br />

modularisierte und verpreislichte. 28 Die vorgesehene rechtliche Weiterentwicklung zur Beschäf-<br />

tigung von grundsätzlich WfbM-bedürftigen Menschen auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

wird - auch mit Hilfe der Ergebnisse <strong>des</strong> v. g. BAG-WfbM-Projektes - eine Vielzahl neuer Bud-<br />

getanträge mit sich bringen. Die Forderung nach diesen erweiterten Beschäftigungsmöglich-<br />

keiten außerhalb einer WfbM wurde in einer Vielzahl von Projekten geäußert. 29<br />

Dieses so entstehende neue Wunsch- und Wahlrecht bei der Beschäftigung, aber auch bei der<br />

Wohnform, das in einigen Projekten noch vermisst wurde 30 und die damit auch verbundene freie<br />

Auswahl der Le<strong>ist</strong>ungserbringer, die noch nicht in allen Fällen durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger ermög-<br />

licht wird, 31 drängen sich zur Umsetzung mit der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Budget na-<br />

hezu auf. Allerdings <strong>ist</strong> hierbei darauf zu achten, dass nicht durch in Zielvereinbarungen vorge-<br />

schriebene Abtretungserklärungen an vom Le<strong>ist</strong>ungsträger vorgegebene Le<strong>ist</strong>ungserbringer<br />

eben diese freie Auswahl, also das Wunsch- und Wahlrecht, unterlaufen wird und somit nur<br />

„Scheinbudgets“ bewilligt werden und das Le<strong>ist</strong>ungsdreieck wieder auflebt. Das <strong>ist</strong> nicht der<br />

Sinn <strong>des</strong> Persönlichen Budgets. Gleichwohl können Abtretungen sinnvoll und verwaltungsver-<br />

einfachend sein. Sie müssen aber von den betroffenen behinderten Menschen auch so gewollt<br />

und jederzeit kündbar sein, ohne dass dies Einfluss auf die grundsätzliche Bewilligung <strong>des</strong><br />

Budgets hat. Auch die Beachtung der Freiwilligkeit bedeutet die Akzeptanz <strong>des</strong> Wunsch- und<br />

Wahlrechts.<br />

Zur Realisierung der individuellen Wohnwünsche fehlen nach Auffassung von Projektbeteilig-<br />

ten 32 , aber auch nach Meinung von außerhalb der Projekte angesprochenen betroffenen behin-<br />

derten Personen alternative Wohnangebote für Wohngemeinschaften, Wohngruppen, Partner-<br />

wohnungen, Einzelwohnungen etc.. Diese Aussage bezieht sich sowohl auf die fehlende Barrie-<br />

refreiheit - insbesondere bei Menschen mit körperlichen Einschränkungen - als auch auf die<br />

mangelnde Bereitschaft der Vermieter, an Personen mit Behinderungen zu vermieten.<br />

An dieser Stelle könnten die immer wieder im Umfeld der Projekte angeregten öffentlichkeits-<br />

wirksamen Kampagnen und/oder Programme für den Abbau der mentalen Barrieren und zur<br />

Findung neuer alternativer Ideen zum Thema Wohnen für behinderte Menschen hilfreich sein.<br />

28 s. Projekt-Nr. 25<br />

29 s. insb. Projekt-Nrn.: 6, 13, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 30<br />

30 s. Projekt-Nrn.: 4, 23, 26, 30<br />

31 s. Projekt-Nr. 4<br />

32 s. Projekt-Nr. 16<br />

- 257 -


4.2.3.8 Pauschale Bedarfsfeststellung<br />

- 257 -<br />

Auch das bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern verbreitete System der pauschalen, auf stationäre Ein-<br />

richtungen bezogenen Bedarfsfeststellung wird für die Inanspruchnahme von Persönlichen<br />

Budgets als nicht förderlich angesehen, 33 da gerade die Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Budget<br />

nach einem personenzentrierten Bedarfsfeststellungsverfahren und modularisierten Angeboten<br />

verlangt.<br />

Eine mögliche Weiterentwicklung <strong>des</strong> Rechts, die eventuelle Öffnung von Beschäftigungsmög-<br />

lichkeiten für Menschen, die grundsätzlich werkstattbedürftig sind, sowie damit verbundene per-<br />

sonenzentriertere Bedarfsfeststellungen, können hier weitere wichtige Schritte in Richtung In-<br />

klusion werden.<br />

4.2.3.9 Komplexle<strong>ist</strong>ung bei Frühförderung<br />

Die Umsetzung der Komplexle<strong>ist</strong>ung bei der Frühförderung und die Konzentration der Leis-<br />

tungen auf und in Therapie-Zentren kann, bei ungenauer Auslegung <strong>des</strong> Komplexle<strong>ist</strong>ungsge-<br />

danken, dazu führen, dass Frühfördermaßnahmen von den Le<strong>ist</strong>ungsträgern nur bewilligt und<br />

finanziert werden, wenn die in den von den Le<strong>ist</strong>ungsträgern ausgewählten Zentren vorgenom-<br />

men werden. Die Finanzierung erfolgt dann in der Regel nach dem Sachle<strong>ist</strong>ungsprinzip.<br />

Dies kann dazu führen, dass Eltern mit behinderten Kindern lange Wartezeiten in Kauf nehmen<br />

müssen, bevor Therapien begonnen werden. Das vor allen Dingen dann, wenn die Zentren für<br />

Frühförderung überlaufen sind. In ländlichen Regionen sind mit vorgegebenen zentralisierten<br />

Therapiele<strong>ist</strong>ungen, die me<strong>ist</strong> im städtischen Bereich vorgehalten werden, unzumutbare oder<br />

gar unüberwindbare Fahrstrecken verbunden. 34 Und dies, obwohl Frühförderung von Kindern<br />

bedeutet, dass Auffälligkeiten oder Beeinträchtigungen bei Säuglingen und Kleinkindern recht-<br />

zeitig erkannt und dann auch zügig therapiert werden sollen.<br />

Dass die Komplexle<strong>ist</strong>ung eine Therapiekoordination in einer Hand bedeutet, wird überwiegend<br />

anerkannt. Interdisziplinäre Komplexle<strong>ist</strong>ung <strong>ist</strong> auch durch Kooperation von Zentren und sons-<br />

tigen Frühförderungsdienstle<strong>ist</strong>ern mit Sitzen z. B. im ländlichen Raum möglich. Ein gutes Bei-<br />

spiel hierzu findet sich bei der Kooperation eines Behindertenverban<strong>des</strong> im Kreis Ahrweiler<br />

(ländliche Gegend in Rheinland-Pfalz) mit einem Frühförderzentrum in der Stadt Neuwied. Ein<br />

nach diesem Muster organisierter Lösungsweg konnte inzwischen auch in der Region <strong>des</strong> För-<br />

derprojektes der Lebenshilfeeinrichtungen Worms gGmbH 35 gefunden werden. Für die Le<strong>ist</strong>un-<br />

33 s. insb. Projekt-Nrn.: 20, 21, 28<br />

34 s. insb. Projekt-Nr. 2<br />

35 s. Projekt-Nr. 2<br />

- 258 -


- 258 -<br />

gen innerhalb solcher Kooperationen bietet sich auch eine Finanzierung mittels Persönlichem<br />

Budget an.<br />

4.2.3.10 Trägerübergreifende Persönliche Budgets<br />

Ein zusätzliches Augenmerk sollte in den Projekten <strong>des</strong> Förderprogramms auf trägerübergrei-<br />

fende Persönliche Budgets gelegt werden, damit die „Hilfe aus einer Hand“ möglich wird, die<br />

Antragstellung, Bedarfsfeststellung, Bewilligung und Mittelauszahlung zentralisiert werden und<br />

ein Ansprechpartner, der „Beauftragte“ nach dem SGB IX, für den behinderten Menschen zur<br />

Verfügung steht.<br />

Wie aus den Ergebnissen der Projekte ablesbar, bewegt sich die Anzahl der trägerübergrei-<br />

fenden Budgets - gemessen an allen Budgetbewilligungen - wahrscheinlich im einstelligen Pro-<br />

zentbereich. Das hat augenscheinlich mehrere Gründe:<br />

- Viele Menschen mit Behinderungen haben Ansprüche auf Teilhabe-/Rehabilitationsle<strong>ist</strong>ungen<br />

gegenüber nur einem Le<strong>ist</strong>ungsträger; somit kommen in diesen Fällen keine trägerüber-<br />

greifenden Konstellationen in Betracht.<br />

- Sofern es Ansprüche gegenüber mehreren Le<strong>ist</strong>ungsträgern gibt, diese aber nicht kooperie-<br />

ren, kommt es zu mehreren unabgestimmten Einzelbudgets. Eine mangelhafte Kooperations-<br />

bereitschaft der Le<strong>ist</strong>ungsträger untereinander 36 wurde im Zuge vieler Projektveranstaltungen<br />

ebenso beklagt wie fehlende Vernetzungsstrukturen der Le<strong>ist</strong>ungsträger. 37 Das es bei beson-<br />

derer Bereitschaft und guter Vernetzung der Le<strong>ist</strong>ungsträger auch anders geht, zeigt das Bei-<br />

spiel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, das im Rahmen der Auswertung der Quan-<br />

titätsentwicklung Persönlicher Budgets in den letzten Jahren bekannt wurde. In diesem Kreis<br />

sind z. Z. 70 Persönliche Budgets bewilligt, davon sind 38 trägerübergreifend.<br />

Die Zusammenarbeit der regionalen Le<strong>ist</strong>ungsträger <strong>ist</strong> für die Umsetzung Persönlicher Bud-<br />

gets und insbesondere trägerübergreifender Budgets von besonderer Bedeutung. Das wurde<br />

bei einer Vielzahl der Förderprojekte deutlich. Das Erreichen solcher Vernetzungsstrukturen <strong>ist</strong><br />

u. a. ein Ziel eines neuen vom <strong>BMAS</strong> geförderten Projektes „e-Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget:<br />

Vor Ort handeln - Online informieren, beraten, vernetzen, beteiligen!“ <strong>des</strong> Paritätischen Wohl-<br />

fahrtsverban<strong>des</strong> - Gesamtverband e. V..<br />

- Die weit überwiegende Anzahl Persönlicher Budgets wird von den Trägern der Eingliede-<br />

rungshilfe bewilligt. In vielen Fällen erhalten diese Budgetnehmer auch Le<strong>ist</strong>ungen der Pflege-<br />

36 s. insb. Projekt-Nr. 4<br />

37 s. insb. Projekt-Nrn.: 16, 18, 20<br />

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- 259 -<br />

versicherung, die aber aufgrund der geltenden rechtlichen Bestimmungen nicht budgetfähig<br />

sind. Diese Konstellation wäre aber der klassische Fall für ein trägerübergreifen<strong>des</strong> Persönli-<br />

ches Budget.<br />

Der behinderte Mensch erhält heute also ein <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong> Eingliederungshilfeträ-<br />

gers und eine Sachle<strong>ist</strong>ung oder bestenfalls einen Gutschein seiner Pflegeversicherung, auf<br />

keinen Fall aber ein Teilbudget in Form von Geldle<strong>ist</strong>ungen. Geld wird nur bewilligt, wenn die<br />

Pflege in der Familie übernommen wird. Aber auch hier nicht in der Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>des</strong> Per-<br />

sönlichen Budgets und somit auch nicht trägerübergreifend und nicht „aus einer Hand“. Aus<br />

vielen Veranstaltungen im Rahmen <strong>des</strong> PB-Förderprogramms und Auswertungen von Projekt-<br />

ergebnissen 38 <strong>ist</strong> dieser trägerübergreifende Budgets verhindernde Missstand bekannt. Des-<br />

halb hat das <strong>BMAS</strong> mehrmals versucht - im Rahmen von Pflegeversicherungsreformen -, eine<br />

Öffnung dieser Pflegele<strong>ist</strong>ungsfinanzierung für das Persönliche Budget zu bewirken. Das hat<br />

dazu geführt, dass die Forschungsstelle Pflegeversicherung <strong>des</strong> GKV-Spitzenverban<strong>des</strong> im<br />

Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem BMG nunmehr einen mehrjährigen Modellversuch zu<br />

diesem Thema durchführt. Die Ergebnisse bleiben abzuwarten, gleichwohl erscheint die ra-<br />

sche bun<strong>des</strong>weite Verwirklichung der Budgetfähigkeit v. g. Pflegeversicherungsle<strong>ist</strong>ungen<br />

mehr als sinnvoll.<br />

4.2.3.11 Umsatzsteuerpflicht von Sozialdienstle<strong>ist</strong>ern<br />

Immer wieder wurde am Rande von Projektveranstaltungen als ein Problem für die Beantra-<br />

gung von Persönlichen Budgets die umsatzsteuerliche Behandlung von Sozialdienstle<strong>ist</strong>ern<br />

genannt. Hintergrund <strong>ist</strong>, dass die aus dem Persönlichen Budget erbrachte Vergütung der<br />

Unterstützungsle<strong>ist</strong>ung nicht in die Ermittlung der sogenannten „Sozialgrenze“ einbezogen wird.<br />

Daraus ergibt sich, dass die Le<strong>ist</strong>ungsträger, die nur oder überwiegend über das Persönliche<br />

Budget finanziert werden, keine Umsatzsteuerbefreiung erfahren, soweit nicht ein anderer Aus-<br />

nahmetatbestand greift. Das wird als ein wettbewerblicher Nachteil zu anderen Sozialle<strong>ist</strong>ungs-<br />

trägern, die im Rahmen <strong>des</strong> sozialrechtlichen Dreiecksverhältnisses Sozialle<strong>ist</strong>ungen erbringen<br />

und <strong>des</strong>halb von der Umsatzsteuer befreit sind, gesehen.<br />

Nach Artikel 132 Abs. 1 Buchst. g der Richtlinie 2006/138/EG (Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie<br />

– MwStSystRL) sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union verpflichtet, u. a. „eng mit der<br />

Sozialfürsorge und der sozialen Sicherheit verbundene Dienstle<strong>ist</strong>ungen und Lieferungen von<br />

Gegenständen, einschließlich derjenigen, die durch Altenheime, Einrichtungen <strong>des</strong> öffentlichen<br />

Rechts oder andere von dem betreffenden Mitgliedstaat als Einrichtung mit sozialem Charakter<br />

anerkannte Einrichtungen bewirkt werden“, von der Umsatzsteuer freizustellen.<br />

38 s. insb. Projekt-Nrn.: 2, 4, 6<br />

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- 260 -<br />

Nach dem im Projektzeitraum geltenden § 4 Nr. 16 Buchstabe k) UStG waren Einrichtungen -<br />

darunter können grundsätzlich auch Einzelpersonen, die entsprechende Dienstle<strong>ist</strong>ungen er-<br />

bringen, fallen - umsatzsteuerbefreit, bei denen im vorangegangenen Kalenderjahr die Betreu-<br />

ungs- oder Pflegekosten in min<strong>des</strong>tens 40 % der Fälle von den gesetzlichen Trägern der So-<br />

zialversicherung oder der Sozialhilfe oder der für die Durchführung der Kriegsopferversorgung<br />

zuständigen Versorgungsverwaltung einschließlich der Träger der Kriegsopferfürsorge ganz<br />

oder zum überwiegenden Teil vergütet worden sind.<br />

Es hatte sich jedoch - auch im Programmverlauf - gezeigt, dass die Unternehmer, die nur oder<br />

überwiegend Le<strong>ist</strong>ungen im Rahmen eines Persönlichen Budgets erbringen, diese Umsatz-<br />

grenze nur schwer erfüllen und dadurch die Befreiungsvorschrift für diese praktisch unanwend-<br />

bar wurde. Deshalb sieht das Jahressteuergesetz 2013 - u. a. aufgrund der Anregungen <strong>des</strong><br />

<strong>BMAS</strong> - vor, dass die sogenannte „Sozialgrenze“ im Umsatzsteuerrecht von derzeit 40 % auf<br />

25 % herabgesetzt wird, um den stetigen Anstieg der Verbreitung von Persönlichen Budgets<br />

Rechnung zu tragen und die weitere Verbreitung zu fördern.<br />

Ein großer Schritt in die richtige Richtung. Begrüßenswert wäre aber die Anerkennung von<br />

Le<strong>ist</strong>ungen, die aus dem Persönlichen Budget finanziert werden, generell als Sozialle<strong>ist</strong>ungen<br />

im Sinne <strong>des</strong> Umsatzsteuergesetzes. Dies wäre auch konsequent, weil je<strong>des</strong> Persönliche Bud-<br />

get ausschließlich aus Geldern der Le<strong>ist</strong>ungsträger, ebenso wie die Le<strong>ist</strong>ungen der Einrichtun-<br />

gen, die innerhalb <strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsdreiecks finanziert werden, bezahlt werden. Somit sind auch<br />

Persönliche Budgets klassische Sozialle<strong>ist</strong>ungsgelder. Einem vom BMF befürchteten Miss-<br />

brauch könnte durch Vorlage z. B. <strong>des</strong> Zuwendungsbeschei<strong>des</strong> oder sonstiger schriftlicher Be-<br />

stätigung durch den Le<strong>ist</strong>ungserbringer beim Finanzamt entgegengewirkt werden.<br />

Für insbesondere Einzelpersonen als Dienstle<strong>ist</strong>er kann sich begünstigend auch die sog. Klein-<br />

unternehmerregelung <strong>des</strong> § 19 UStG auswirken: Wird die Le<strong>ist</strong>ung von einem Unternehmer,<br />

<strong>des</strong>sen Umsatz (zuzüglich der darauf entfallenden Umsatzsteuer) im vorangegangenen Kalen-<br />

derjahr 17.500 Euro nicht überstiegen hat und im laufenden Kalenderjahr voraussichtlich<br />

50.000 Euro nicht übersteigen wird (Kleinunternehmer), erbracht, fällt in der Regel ebenfalls<br />

keine Umsatzsteuer an. Auch hierdurch können v. g. Wettbewerbsnachteile vermieden werden.<br />

4.2.4 Fazit<br />

Die Ergebnisse der Projekte im Rahmen <strong>des</strong> Förderprogramms zur Strukturverstärkung und<br />

Verbreitung Persönlicher Budgets machen deutlich, dass dieses neue Le<strong>ist</strong>ungsinstrument nicht<br />

für jeden Menschen mit Behinderung die ideale Form der Unterstützungsgewährung für eine<br />

Teilhabe darstellt. Für viele Menschen kann das Persönliche Budget aber der Weg zu mehr<br />

- 261 -


- 261 -<br />

Selbstbestimmung, mehr Selbstständigkeit sein und somit zu einem Zugewinn an Selbstbe-<br />

wusstsein führen.<br />

Die hohe Zufriedenheit der bisherigen Budgetnehmer mit dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform und ihren<br />

flexiblen Einsatzmöglichkeiten zeigt, dass die Einführung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets mit Inkraft-<br />

treten <strong>des</strong> SGB IX im Jahre 2001 und insbesondere <strong>des</strong> Rechtsanspruchs am 1. Januar 2008<br />

die richtigen und wichtige Schritte auf dem Weg zum grundsätzlich uneingeschränkten Wunsch-<br />

und Wahlrecht und somit einer echten Inklusion im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

sind.<br />

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- 262 -<br />

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5 Zusammenfassung<br />

- 263 -<br />

Mit der Kodifikation <strong>des</strong> SGB IX wurde ein grundlegender Wechsel in der Behindertenpolitik<br />

vollzogen. Es besteht nun ein modernes und bürgernahes Recht für behinderte Menschen, in<br />

<strong>des</strong>sen Mittelpunkt steht der behinderte und von Behinderung bedrohte Mensch nicht als Objekt<br />

der paternal<strong>ist</strong>ischen Fürsorge, sondern der selbstbestimmende Mensch mit individuellem An-<br />

spruch auf medizinische und berufliche Rehabilitation und uneingeschränkte Teilhabe am ge-<br />

sellschaftlichen Leben.<br />

Ein herausragen<strong>des</strong> Instrument zur Realisierung dieses politisch gewollten Wechsels in der Be-<br />

hindertenpolitik stellt das Persönliche Budget dar. Zur Steigerung der Verbreitung dieser neuen<br />

Le<strong>ist</strong>ungsform waren insbesondere nach Inkrafttreten <strong>des</strong> Rechtsanspruchs von behinderten<br />

Menschen auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget ab 1. Januar 2008 erhebliche Unterstützungen notwen-<br />

dig. Schließlich <strong>ist</strong> auch die Zahl der Inanspruchnahme der Persönlichen Budgets ein Indikator<br />

für die verbesserte Teilhabe und Selbstständigkeit von Menschen mit Behinderungen und somit<br />

für das Gelingen <strong>des</strong> gewollten Paradigmenwechsels in der Politik für behinderte Menschen,<br />

auch im Gleichklang mit den Inhalten der UN-Behindertenrechtskonvention.<br />

Im Bericht der Bun<strong>des</strong>regierung über die Ausführungen der Le<strong>ist</strong>ungen <strong>des</strong> Persönlichen Bud-<br />

gets nach § 17 <strong>des</strong> Neunten Buches Sozialgesetzbuch vom 21. Dezember 2006 hatte die Bun-<br />

<strong>des</strong>regierung eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zur Verbreitung Persönlicher Budgets ange-<br />

kündigt. Die Jahre 2007 und 2008 wurden genutzt, um durch Öffentlichkeitsarbeit Impulse für<br />

die Inanspruchnahme Persönlicher Budgets zu geben und zu ihrem effizienten Einsatz mit Be-<br />

ginn <strong>des</strong> Rechtsanspruchs auf die Le<strong>ist</strong>ungsform im Jahre 2008 und zu <strong>des</strong>sen Begleitung bei-<br />

zutragen. Unterstützend wurden die Strukturen der unterschiedlichen Anwendungsbereiche in<br />

einzelnen Projekten im Rahmen eines Strukturverstärkungsprogramms zum Persönlichen Bud-<br />

get in den Jahren 2008 bis 2010 herausgearbeitet und die Ergebnisse nachhaltig als Multiplika-<br />

tionshilfen veröffentlicht.<br />

Im Sommer 2007 wurde dieses Förderprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von<br />

Persönlichen Budgets ausgeschrieben. Interessierte Träger konnten sich mit Einzelprojekten<br />

zur Verbesserung der Inanspruchnahme von Persönlichen Budgets, deren Umsetzung etc. für<br />

Zuwendungen aus diesem Programm bewerben. Die Inhalte und somit neue Ideen waren vor-<br />

zugsweise von den sich Beteiligenden zu entwickeln.<br />

30 Projektanträge erfüllten die Kriterien <strong>des</strong> Förderprogramms. Alle 30 Projekte konnten aus<br />

Mitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts (Kapitel 1102 Titel 68462) bzw. <strong>des</strong> Ausgleichsfonds (Projekte im<br />

Rahmen von Teilhabe am Arbeitsleben) gefördert werden.<br />

- 264 -


- 264 -<br />

Insgesamt wurden von den bis zu 3,5 Mio. Euro zur Verfügung stehenden Mitteln rd. 3,26 Mio.<br />

Euro verbraucht. Die durchschnittliche Zuwendung je Projekt betrug rd. 109.000 Euro.<br />

Die Prognos AG ermittelte im Auftrag <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zum 31.12.2010 rd. 14.200 laufende Persönli-<br />

che Budgets in Deutschland. 39 Berücksichtigt man bei dieser Zahl, dass sich etwa 92 % der<br />

Le<strong>ist</strong>ungsträger an der Umfrage beteiligt haben, dass einmalige und aus unterschiedlichen<br />

Gründen vor dem 31.12.2010 beendete Budgets nicht erfasst wurden und dass bis zum Juli<br />

2012 bereits ca. 1,5 Jahre vergangen sind und ein stetiges Ansteigen der Bewilligungszahlen<br />

bereits während der Förderprogrammlaufzeit erkennbar war und auch von Prognos zum Ende<br />

<strong>des</strong> Jahres 2010 bestätigt wurde, kann man heute von über 20.000 Persönlichen Budgets in<br />

Deutschland ausgehen. Vor Beginn der Laufzeit <strong>des</strong> Förderprogramms, Ende 2007, wurden<br />

bun<strong>des</strong>weit rd. 4.500 Budgetbewilligungen geschätzt. Bis zum Juli 2012 bedeutet dies eine<br />

Steigerung von nahezu 450 %. Diese Entwicklung <strong>ist</strong> insbesondere der groß angelegten Öffent-<br />

lichkeitskampagne mit ihrem Kernstück, dem PB-Förderprogramm, zu verdanken und somit ein<br />

wichtiges und erfreuliches Ergebnis <strong>des</strong> Programms zur Strukturverstärkung und Verbreitung<br />

von Persönlichen Budgets.<br />

Darüber hinaus hat das Programm bzw. haben die Einzelprojekte eine Vielzahl von Erkenntnis-<br />

sen über das Gelingen, also förderliche Faktoren, aber auch über Probleme und somit hem-<br />

mende Faktoren geliefert, die vorstehend unter Ziffer 4 erläutert wurden.<br />

Hier die Wesentlichsten:<br />

- Die hohe Zufriedenheit der Budgetnehmer mit der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform verbreitet sich zuneh-<br />

mend und die Schilderung guter Beispiele wird zum Motor für andere potenzielle Budgetneh-<br />

mer.<br />

- Den Menschen mit Behinderungen wird mehr und mehr bewusst, dass mehr Selbstbestim-<br />

mung und Selbstständigkeit zu mehr Selbstbewusstsein führen, und dass dies zusammen mit<br />

der Realisierung ihres in der UN-Behindertenrechtskonvention verbrieften Wunsch- und Wahl-<br />

rechts am besten mittels Persönlichem Budget oder in manchen Fällen ausschließlich mit die-<br />

sem zu erreichen <strong>ist</strong>.<br />

- Vermehrte Öffentlichkeitsarbeit, Information und verbesserte Beratung führten und führen<br />

dazu, dass immer mehr Menschen mit Behinderungen sich mit dem Persönlichen Budget<br />

beschäftigen und letztlich auch entsprechende Anträge stellen.<br />

39 Umsetzung und Akzeptanz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets - Zweiter Zwischenbericht der Prognos AG,<br />

Stand 21. Mai 2012<br />

- 265 -


- 265 -<br />

- Gute Beratung durch sich verstärkt gründende sonstige „freie“ Beratungsstellen. Diese<br />

Entwicklung wurde auch durch das Förderprogramm initiiert.<br />

- Als beschwerlich für eine Budgetbeantragung wird immer wieder eine fehlende oder (noch)<br />

nicht ausreichende Beratung vor einer Beantragung durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger genannt.<br />

- Angesprochen wird auch, dass die Unterstützung bei der Umsetzung und Verwaltung <strong>des</strong><br />

Budgets stets finanziert werden sollte (insbesondere auch für gesetzliche Betreuer/-innen),<br />

auch wenn dadurch der sogenannte Deckel geöffnet wird. Dies geschieht bisher nicht immer<br />

oder <strong>ist</strong> wegen der Deckelung grundsätzlich nicht möglich.<br />

- Dem Grunde nach werkstattbedürftige Menschen beklagen, dass sie nach geltendem Recht<br />

grundsätzlich nicht, z. B. mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

einer werkstattähnlichen Beschäftigung unter an Werkstattle<strong>ist</strong>ungen angelegten Bedingungen<br />

nachgehen können.<br />

- Die Budgetunfähigkeit der Pflegesachle<strong>ist</strong>ung aus der gesetzlichen Pflegeversicherung (bes-<br />

tenfalls Gutscheinlösung) verhindern insbesondere trägerübergreifende Persönliche Budgets<br />

mit den Sozialhilfeträgern.<br />

Als Fazit kann aus den Erkenntnissen <strong>des</strong> Förderprogramms festgestellt werden, dass das Per-<br />

sönliche Budget in der Sozialle<strong>ist</strong>ungslandschaft als neue alternative Le<strong>ist</strong>ungsform für Rehabi-<br />

litation und Teilhabe behinderter Menschen angekommen <strong>ist</strong>. Für sehr viele Projektbeteiligte „<strong>ist</strong><br />

es nicht mehr wegzudenken“.<br />

Auf die nachfolgend fördernden Faktoren sollte stärker abgestellt werden, um die Inanspruch-<br />

nahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets effizient zu fördern:<br />

- Informationen durch Öffentlichkeitskampagnen, Öffentlichkeitsarbeit <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> auf Messen,<br />

Tagungen und sonstigen Großveranstaltungen fortsetzen.<br />

- Ausbau und Verbesserung der Beratung, z. B. durch Qualitätssteigerung bei den Gemeinsa-<br />

men Servicestellen und vermehrter Ausbau und Vernetzung der sonstigen Beratungsstellen<br />

zum Persönlichen Budget. 40<br />

40 s. Projekt „e-Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget: Vor Ort handeln - Online informieren, beraten, vernetzen,<br />

beteiligten!“ www.budget.paritaet.org<br />

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- 266 -<br />

- Best-Practice-Beispiele publizieren. Gute Beispiele aus den Projekten und deren Umfeld sol-<br />

len als <strong>BMAS</strong>-Broschüre im Herbst 2012 herausgegeben werden.<br />

Planung einer Datenbank für gute Beispiele erfolgt derzeit bei einem vom <strong>BMAS</strong> geförderten<br />

Projekt <strong>des</strong> Paritätischen Wohlfahrtsverban<strong>des</strong>. 40<br />

- Die hemmenden Faktoren sollten überdacht und möglichst beseitigt oder zumin<strong>des</strong>t reduziert<br />

werden.<br />

- Bei einer möglichen Anpassungsüberarbeitung <strong>des</strong> SGB IX könnte eine Präzisierung der Be-<br />

ratungspflicht von Le<strong>ist</strong>ungsträgern 41 im Sinne einer proaktiven Pflichtberatung zum Persönli-<br />

chen Budget geprüft werden.<br />

- Bei v. g. Gesetzesüberarbeitung könnte auch an eine Präzisierung der Formulierung zur För-<br />

derfähigkeit von Beratung und Unterstützung und evtl. an eine Veränderung <strong>des</strong> Kostende-<br />

ckels gedacht werden (ggf. Spielräume schaffen). 42<br />

- Im Rahmen einer evtl. Weiterentwicklung <strong>des</strong> Rechts und/oder einer möglichen Anpassung<br />

<strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsrechts für grundsätzlich Werkstattbedürftige könnten ggf. die Öffnung <strong>des</strong> allge-<br />

meinen Arbeitsmarktes als Beschäftigungsmöglichkeit für diesen Personenkreis unter grund-<br />

sätzlicher Beibehaltung der ursprünglichen Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen (wie in einer WfbM) ins-<br />

besondere mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets und entsprechende Angleichung der sozialversi-<br />

cherungsrechtlichen Bedingungen ermöglicht werden.<br />

- Die Pflegesachle<strong>ist</strong>ungen könnten mittelfr<strong>ist</strong>ig von der Pflegeversicherung als budgetfähig er-<br />

klärt werden. Ein entsprechender vom <strong>BMAS</strong> initiierter Modellversuch läuft bereits in Verant-<br />

wortung <strong>des</strong> BMG bei der Forschungsstelle Pflegeversicherung <strong>des</strong> GKV-Spitzenverban<strong>des</strong>.<br />

Die qualitativen und quantitativen Erkenntnisse und Ergebnisse aus dem Förderprogramm zur<br />

Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets und aus <strong>des</strong>sen Projekten ha-<br />

ben deutlich gemacht, wie wichtig ein mit der Durchführung dieser Projekte verbundener An-<br />

schub für die neue Le<strong>ist</strong>ungsform war und für das weitere Vorgehen zur Begleitung dieses<br />

neuen Le<strong>ist</strong>ungsinstruments als deutliches Indiz für die Umsetzung der UN-Behindertenrechts-<br />

konvention in Deutschland sein kann.<br />

Das Programm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets war ein<br />

wichtiger Wegbereiter für die inzwischen eingesetzte vermehrte Nachfrage, Beantragung und<br />

41 bisher in § 14 SGB I<br />

42 § 17 Abs. 3 SGB IX<br />

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- 267 -<br />

Bewilligung von Persönlichen Budgets. Es hat aber auch deutlich gemacht, dass mit dem Para-<br />

digmenwechsel in der Behindertenpolitik und der Einführung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets ein sich<br />

entwickelnder Prozess, inzwischen positiv begleitet durch die UN-Behindertenrechtskonvention<br />

und den Nationalen Aktionsplan, begonnen hat, der längst noch nicht abgeschlossen <strong>ist</strong>. Inklu-<br />

sion wird nur gelingen mit selbstbestimmenden, selbstständigen und selbstbewussten Men-<br />

schen mit Behinderungen in einer Gemeinschaft ohne physische und psychische Barrieren. Das<br />

Persönliche Budget bewirkt keine Wunder, <strong>ist</strong> aber ein ausgezeichnetes Instrument auf dem<br />

Weg zur Realisierung einer solchen inklusiven Gesellschaft.


- 268 -<br />

„… eine Wahl habe<br />

ich nur, wenn mir<br />

verschiedene Wege<br />

gezeigt werden.“<br />

(Zitat einer Budgetnehmerin)

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