Abschlussbericht des BMAS (PDF, 838 KB, Datei ist - Persönliches ...
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Förderprogramm zur Struktur-<br />
verstärkung und Verbreitung von<br />
Persönlichen Budgets<br />
Bericht über Entstehung, Ablauf und Ergebnisse<br />
Jetzt entscheide<br />
ich selbst!<br />
Bonn/Berlin, Referat Va 3<br />
im Juli 2012 Rolf Hamacher-Heinemann
- 3 -<br />
Inhalt Seite<br />
Einleitung 9<br />
1 Entstehung <strong>des</strong> Bedarfs für ein Förderprogramm zum 11<br />
Persönlichen Budget<br />
2 Programmbeschreibung (wie veröffentlicht) 15<br />
2.1 Was <strong>ist</strong> Grundlage <strong>des</strong> Programms 15<br />
(Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage)?<br />
2.2 Welche Ziele werden mit dem Programm verfolgt? 16<br />
2.3 Welche Inhalte sind Schwerpunkte <strong>des</strong> Programms 17<br />
(Fördergegenstand)?<br />
2.4 Was <strong>ist</strong> bei Projekten <strong>des</strong> Programms zu beachten? 17<br />
2.5 Wer kann Anträge auf Förderung stellen 18<br />
(Zuwendungsempfänger)?<br />
2.6 Zuwendungszeitraum 18<br />
2.7 Antragstellung 18<br />
2.8 Zuwendungsvoraussetzungen, Antragstellung 19<br />
2.9 Welche Bedingungen sind bereits bei dem Projektantrag 20<br />
zu berücksichtigen?<br />
2.10 Barrierefreiheit 21<br />
2.11 Art, Umfang und Höhe der Zuwendung 21<br />
2.12 Welche Logos sind zu verwenden? 24<br />
2.13 Verfahren 25<br />
3 Auswahl der Förderprojekte 27<br />
4 Ergebnisse, Aus- und Bewertung <strong>des</strong> Förderprogramms 31<br />
4.1 Ergebnisse und Bewertung der Einzelprojekte 31<br />
4.1.1 Kurzübersichten zu den 30 Projekten 31<br />
zusammen mit<br />
4.1.2 Projektkurzbeschreibungen-/bewertungen/ 31<br />
<strong>BMAS</strong>-Stellungnahmen<br />
Projekt Nr. 1 Landratsamt Neumarkt in der Oberpfalz 33<br />
„Organisations-, Vermittlungs-, Koordinierungsund<br />
Vernetzungsstelle <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong><br />
Landkreises Neumarkt/Oberpfalz“<br />
Projekt Nr .2 Lebenshilfeeinrichtungen gGmbH Worms 41<br />
„Verfahrensentwicklung und Vernetzung zu<br />
(trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets“<br />
- 4 -
- 4 -<br />
Inhalt Seite<br />
Projekt Nr. 3 Intra gGmbH 49<br />
„KoBaB - Koordinierungsstelle Budgetass<strong>ist</strong>enz<br />
und Beratung insbesondere für Menschen mit<br />
unterschiedlichen Formen von Autismus“<br />
Projekt Nr. 4 Der PARITÄTISCHE Gesamtverband 57<br />
„Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget<br />
<strong>des</strong> Paritätischen“<br />
Projekt Nr. 5 In der Gemeinde leben gGmbH 65<br />
„Entwicklung alternativer selbstbestimmter Wohnformen<br />
für Menschen mit Behinderungen mit Hilfe<br />
<strong>des</strong> (trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets“<br />
Projekt Nr. 6 Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben 73<br />
Deutschland e. V.<br />
„Bun<strong>des</strong>weites Beratungstelefon zum Persönlichen<br />
Budget“<br />
Projekt Nr. 7 Bun<strong>des</strong>verband der Berufsbetreuer/-innen e. V. 81<br />
„<strong>Persönliches</strong> Budget - Fortbildung für Betreuer/-innen“<br />
Projekt Nr. 8 Deutsch-Israelischer Verein für Rehabilitation 87<br />
und soziale Eingliederung für behinderte und<br />
von Behinderung bedrohten Menschen Gießen e. V.<br />
„InDiPro - Praxisbegleitung zum Persönlichen Budget<br />
bis hin zur Best-Practice-Dokumentation“<br />
Projekt Nr. 9 Theater Sycorax e. V. 95<br />
„Budgetkultour“<br />
Projekt Nr. 10 Lebenshilfe Lan<strong>des</strong>verband Schleswig-Holstein 101<br />
„Unsere Chance - Das Persönliche Budget“<br />
Projekt Nr. 11 ArGe Rein-ins-Leben e. V. 107<br />
„Budgetpartys - Kontaktaufnahme zu Menschen<br />
mit Psychiatrieerfahrung sowie Einführung in das<br />
Persönliche Budget“<br />
Projekt Nr. 12 DEAFCOM GmbH 111<br />
„Entwicklung und Erprobung von Systematiken, die<br />
hörbehinderten und mehrfachbehinderten Menschen<br />
mit Hörschädigung Zugänge zum Persönlichen Budget<br />
ermöglichen“<br />
Projekt Nr. 13 Lan<strong>des</strong>verband für körper- und mehrfachbehinderte 117<br />
Menschen Schleswig-Holstein e. V.<br />
„Aufklärungskampagne zum Persönlichen Budget<br />
- gezielte Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
unter Mitwirkung der regionalen Servicestellen und<br />
regionalen Verwaltungen“<br />
Projekt Nr. 14 ForseA - Bun<strong>des</strong>weites, verbandsübergreifen<strong>des</strong> 125<br />
Forum selbstbestimmter Ass<strong>ist</strong>enz behinderter<br />
Menschen e. V.<br />
„Schulung für Beraterinnen und Berater zum<br />
Persönlichen Budget“<br />
- 5 -
- 5 -<br />
Inhalt Seite<br />
Projekt Nr. 15 Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben 131<br />
schwerstbehinderter Menschen e. V.<br />
„Fortbildung insbesondere behinderter Berater/-innen<br />
und Unterstützer/-innen zum Budgetass<strong>ist</strong>enten/zur<br />
Budgetass<strong>ist</strong>entin“<br />
Projekt Nr. 16 Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt e. V. 137<br />
„EIGEN!Häuser“<br />
Projekt Nr. 17 Technische Universität Dortmund, Fakultät 145<br />
Rehabilitationswissenschaften, Rehabilitationssoziologie<br />
„<strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix<br />
- Neues Wohnen für Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger<br />
Behinderung zwischen stationärem Setting,<br />
ambulanten Le<strong>ist</strong>ungen und informellen Hilfen<br />
(PerLe 3)“<br />
Projekt Nr. 18 Stadt AG Hilfe für Behinderte e. V. 151<br />
„Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget Dresden:<br />
„Alle für Einen und Einer kann Alles“<br />
Projekt Nr. 19 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. 159<br />
„Komplexe Persönliche Budgets für schwerstverletzte<br />
Menschen ‚ProBudget‘“<br />
Projekt Nr. 20 Transfer GmbH & Co. KG 167<br />
„„Info-Mobil“ zur Bekanntmachung <strong>des</strong><br />
trägerübergreifenden Persönlichen Budgets<br />
insbesondere in der Metropolregion Nürnberg“<br />
Projekt Nr. 21 Josefsheim gGmbH 173<br />
„An die Arbeit - mit Persönlichem Budget“<br />
Projekt Nr. 22 ARINET GmbH 181<br />
„Multiplikatoren-Projekt ‚BudgetMitArbeit‘ zur<br />
Bekanntmachung <strong>des</strong> trägerübergreifenden<br />
Persönlichen Budgets - Schwerpunkt Arbeit -„<br />
Projekt Nr. 23 Wegweiser e. V. 189<br />
„Berufsstart Fo(e)rdern“<br />
Projekt Nr. 24 Gesellschaft für Integration, Sozialforschung 195<br />
und Betriebspädagogik - ISB gGmbH<br />
„Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg in das Arbeitsleben“<br />
Projekt Nr. 25 Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Werkstätten für 201<br />
behinderte Menschen (BAG WfbM) e. V.<br />
„Werkstatt Budget - ein Projekt zur Umsetzung<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Werkstattbeschäftigte -„<br />
Projekt Nr. 26 Verein zur sozialen und beruflichen Integration 209<br />
(VSBI) e. V.<br />
„ARBEIT.SELBST.BESTIMMT.“<br />
- 6 -
- 6 -<br />
Inhalt Seite<br />
Projekt Nr. 27 Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Gemeinsam leben 217<br />
- gemeinsam lernen e. V.<br />
„Projekt zum Aufbau funktionsfähiger Selbsthilfestrukturen<br />
zur Verstärkung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
mit Hilfe von Budget-Genossenschaften“<br />
Projekt Nr. 28 Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft für unterstützte 225<br />
Beschäftigung (BAG UB)<br />
„Förderung von Beratungskompetenzen zum<br />
Persönlichen Budget für berufliche Teilhabe,<br />
Information und Fortbildung für Beratungsstellen<br />
zur Qualitätssteigerung von Budgetberatung“<br />
Projekt Nr. 29 Berufsbildungswerk St. Franziskus 231<br />
„Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
bei der sozialen und beruflichen Inklusion von<br />
Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen anhand<br />
konkreter Beispiele aus der beruflichen Rehabilitation“<br />
Projekt Nr. 30 „Ohne Barrieren“ e. V. 239<br />
„Individuelle und selbstbestimmte Wege in den<br />
Arbeitsmarkt - Ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets für Arbeit -„<br />
4.2 Auswertung <strong>des</strong> Gesamtprogramms 247<br />
4.2.1 Entwicklung der Bewilligungszahlen 247<br />
4.2.2 Positive Erkenntnisse aus dem Förderprogramm 249<br />
4.2.2.1 Zufriedenheit, passgenaue Hilfen 249<br />
4.2.2.2 Selbstbestimmung, Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein 249<br />
4.2.2.3 Personenzentriertere Unterstützung - ggf. auch ohne Wechsel 250<br />
der Le<strong>ist</strong>ungsform -<br />
4.2.3 Erkenntnisse aus dem Förderprogramm, die eine Inanspruch- 250<br />
nahme von Persönlichen Budgets hemmen können<br />
4.2.3.1 Fehlende Kenntnis und Informationen 250<br />
4.2.3.2 Budgetbemessung und „Deckelung“ 252<br />
4.2.3.3 Unterstützung von Betreuungspersonen 252<br />
4.2.3.4 Beratung und Unterstützung beim Antragsverfahren 253<br />
4.2.3.5 Bedenken der Le<strong>ist</strong>ungserbringer 254<br />
4.2.3.6 Unsicherheiten der Le<strong>ist</strong>ungsträger beim Verwaltungsverfahren 254<br />
und der Qualitätskontrolle<br />
4.2.3.7 Fehlende oder nicht ausreichende Angebotsstrukturen 255<br />
4.2.3.8 Pauschale Bedarfsfeststellung 257<br />
4.2.3.9 Komplexle<strong>ist</strong>ung bei Frühförderung 257<br />
4.2.3.10 Trägerübergreifende Persönliche Budgets 258<br />
4.2.3.11 Umsatzsteuerpflicht von Sozialdienstle<strong>ist</strong>ern 259<br />
- 7 -
- 7 -<br />
Inhalt Seite<br />
4.2.4 Fazit 260<br />
5 Zusammenfassung 263<br />
- 8 -
- 8 -<br />
- 9 -
Einleitung<br />
- 9 -<br />
Das Förderprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets sollte<br />
bei der Inanspruchnahme von Persönlichen Budgets Ideen wecken, wie und wo das neue Ins-<br />
trument zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen eingesetzt und<br />
wie sein Bekanntheitsgrad gesteigert werden kann. In den Jahren 2008 bis 2010 wurde das<br />
Persönliche Budget bun<strong>des</strong>weit in 30 Projekten erprobt. Hierfür stellte das Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium<br />
für Arbeit und Soziales (<strong>BMAS</strong>) ein Fördervolumen von 3,5 Mio. Euro zur Verfügung. Der Be-<br />
richt gibt einen Überblick über die durchgeführten Projekte, deren Entstehung und organisatori-<br />
sche sowie haushalterische Rahmenbedingungen.<br />
Er enthält für je<strong>des</strong> einzelne Projekt einen Hinweis, auf welcher Internetseite <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> Be-<br />
richte, Handlungsempfehlungen, Seminarunterlagen, Inhalte von Videoclips etc. publiziert wur-<br />
den und eingesehen werden können.<br />
Eine Kurzfassung der Ergebnisse je<strong>des</strong> einzelnen Projektes und Kurzstellungnahmen sind aber<br />
neben einer Gesamtbewertung <strong>des</strong> Programms mit entsprechenden Hinweisen Gegenstand der<br />
nachfolgenden Ausführungen.<br />
- 10 -
- 10 -<br />
- 11 -
- 11 -<br />
1 Entstehung <strong>des</strong> Bedarfs für das Förderprogramm zur Strukturver-<br />
stärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets<br />
Mit dem Inkrafttreten <strong>des</strong> Neunten Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) zum 1. Juli 2001 wurden<br />
erstmals die Rechtsvorschriften zur Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen in einem<br />
eigenen Gesetzbuch zusammengefasst.<br />
Gemeinsam mit dem Behindertengleichstellungsgesetz vom 27. April 2002 und dem Allgemei-<br />
nen Gleichbehandlungsgesetz vom 14. August 2006 wurde ein grundlegender Wechsel in der<br />
Behindertenpolitik vollzogen. Modernes und bürgernahes Recht für behinderte Menschen<br />
wurde geschaffen. In <strong>des</strong>sen Mittelpunkt stehen nicht mehr behinderte Menschen als Objekte<br />
der reinen Fürsorge, sondern selbstbestimmende, selbstständige und selbstbewusste Men-<br />
schen mit Behinderungen, die ihr Wunsch- und Wahlrecht im Rahmen eines individuellen An-<br />
spruchs auf Rehabilitation und Teilhabe verwirklichen und somit - wie es die UN-Behinderten-<br />
rechtskonvention 1 fordert - mitten in der Gesellschaft stehen, also inklusiv leben.<br />
Besonderer Ausdruck dieses Paradigmenwechsels <strong>ist</strong> das „Persönliche Budget“. Mit dieser<br />
neuen Le<strong>ist</strong>ungsform können behinderte Menschen auf Antrag - anstelle von Dienst- und<br />
Sachle<strong>ist</strong>ungen - eine Geldle<strong>ist</strong>ung oder Gutscheine erhalten, um sich die für die selbstbe-<br />
stimmte Teilhabe erforderlichen Ass<strong>ist</strong>enzle<strong>ist</strong>ungen selbst zu beschaffen. Die Menschen mit<br />
Behinderungen als Experten in eigener Sache können den „Einkauf“ von Le<strong>ist</strong>ungen eigenver-<br />
antwortlich, selbstständig und selbstbestimmt regeln. Das Instrument <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
<strong>ist</strong> geeignet, die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft, also das inklusive<br />
Leben, zu fördern, Benachteiligungen zu vermeiden und Elemente <strong>des</strong> rein fürsorgestaatlichen<br />
Umgangs mit behinderten Menschen abzubauen. Mit dem Persönlichen Budget wird das<br />
Wunsch- und Wahlrecht behinderter Menschen erstmalig konkretisiert. Le<strong>ist</strong>ungen in der Leis-<br />
tungsform <strong>des</strong> Persönlichen Budgets können alle behinderten und von Behinderung bedrohten<br />
Menschen erhalten, und zwar unabhängig von der Art und der Schwere ihrer Behinderung und<br />
unabhängig von der Art der benötigten Le<strong>ist</strong>ungen. Bis Ende 2007 war die Le<strong>ist</strong>ungsform „Per-<br />
sönliches Budget“ auf pflichtgemäß ausgeübtes Ermessen <strong>des</strong> zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgers<br />
1<br />
VN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-Behindertenrechtskonvention<br />
- BRK -)<br />
Am 25. August 2006 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen ihre Verhandlungen zum Entwurf<br />
eines Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen abgeschlossen. Die<br />
Generalversammlung hat den Entwurf am 13. Dezember 2006 angenommen. Deutschland hat das<br />
Übereinkommen am 30. März 2007 unterzeichnet. Die Bun<strong>des</strong>regierung hat sich im Dezember 2007 mit<br />
den anderen deutschsprachigen Staaten auf eine einheitliche deutsche Sprachfassung <strong>des</strong> Übereinkommens<br />
geeinigt. Das Übereinkommen <strong>ist</strong> am 3. Mai 2008 international in Kraft getreten. Das Gesetz<br />
zur Ratifikation <strong>des</strong> Übereinkommens <strong>ist</strong> am 1. Januar 2009 in Kraft getreten. Nach der Hinterlegung<br />
der Ratifikationsurkunde am 24. Februar 2009 bei den Vereinten Nationen wurde das Übereinkommen<br />
am 26. März 2009 für Deutschland verbindlich.<br />
- 12 -
- 12 -<br />
beschränkt. Mit Wirkung vom 1. Januar 2008 besteht ein Rechtsanspruch auf die Ausführung<br />
von Teilhabele<strong>ist</strong>ungen in Form Persönlicher Budgets in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik<br />
Deutschland.<br />
Die abschließenden Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung eines in den Jahren<br />
2004 bis 2007 durchgeführten Modellversuchs in acht ausgewählten deutschen Regionen 2 und<br />
weitere zur Verfügung stehende Erkenntnisquellen (u. a. Gutachten zu Rechtsfragen <strong>des</strong> Per-<br />
sönlichen Budgets, erstattet von Dr. jur. habil. Felix Welti 3 ) machten deutlich, dass das Persönli-<br />
che Budget der Schritt in die richtige Richtung <strong>ist</strong> und die bestehenden gesetzlichen Regelun-<br />
gen, einschließlich <strong>des</strong> mit Wirkung zum 1. Januar 2008 geltenden Rechtsanspruchs, zum Per-<br />
sönlichen Budget grundsätzlich ausreichen. Während <strong>des</strong> Modellversuchs wurden rd. 850 Per-<br />
sönliche Budgets bewilligt, reg<strong>ist</strong>riert und wissenschaftlich ausgewertet. Daneben gab es in<br />
Rheinland-Pfalz im Rahmen eines dem bun<strong>des</strong>weiten Modellversuch zum Persönlichen Budget<br />
zeitlich vorgeschalteten Programms zu einer alternativen Le<strong>ist</strong>ungsform zur Sachle<strong>ist</strong>ung “Hilfe<br />
nach Maß“ 4 eine größere Anzahl von Budgets. Zusammen mit einigen wenigen Budgets in<br />
Hamburg, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen 4 , wo kleine regionale<br />
Modelle erprobt wurden, musste Ende 2007 von weniger als 4.500 laufenden Persönlichen<br />
Budgets oder Le<strong>ist</strong>ungen in ähnlicher Form im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet ausgegangen werden.<br />
„Der Modellversuch läuft nun aus, jetzt beginnt die Experimentierphase“, so die Leiterin der wis-<br />
senschaftlichen Begleitforschung, Frau Dr. Heidrun Metzler von der Universität Tübingen im<br />
Jahr 2007. „Viele innovative Ideen zur praktischen Umsetzung <strong>des</strong> Rechtsanspruchs in tatsäch-<br />
lich bewilligte Persönliche Budgets galt und gilt es zu wecken und bun<strong>des</strong>weit zu publizieren,<br />
denn die neue Le<strong>ist</strong>ungsform ‚<strong>Persönliches</strong> Budget‘ <strong>ist</strong> ein ‚lernen<strong>des</strong> System‘.“<br />
Im Interesse der Bun<strong>des</strong>regierung war es also jetzt, diese Ideenfindung zu fördern und damit<br />
die Anzahl der Inanspruchnahme dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform noch erheblich zu steigern. Zu<br />
diesem Zweck wurde in den Jahren 2007 bis 2010 eine gezielte Öffentlichkeitskampagne<br />
durchgeführt. Bestandteil war das 2008 vom Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales aufge-<br />
legte Programm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets, mit dem<br />
Ideen geweckt werden sollten, wie und wo das Persönliche Budget zur Verbesserung der Le-<br />
bensqualität von Menschen mit Behinderungen eingesetzt und wie sein Bekanntheitsgrad ge-<br />
steigert werden kann. Dies erfolgte bis grundsätzlich Ende 2010 in 30 verschiedenen Modell-<br />
projekten bun<strong>des</strong>weit. Eine geringe Anzahl von Projekten wurde kostenneutral einige Monate<br />
verlängert, da es durch unvorhersehbare Umstände zu Verzögerungen kam. Die Abschlussbe-<br />
2 Forschungsbericht Nr. 366 <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales vom Juli 2007<br />
3 Forschungsbericht Nr. 367 <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales vom Juni 2007<br />
4 s. Bericht der Bun<strong>des</strong>regierung zur Einstufung der Le<strong>ist</strong>ung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets nach<br />
§ 17 SGB IX, BR-Drucksache 16/3983<br />
- 13 -
- 13 -<br />
richte aller Projekte sind u. a. auf den Internetseiten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und So-<br />
ziales, wie z. B. „einfach-teilhaben.de“, publiziert.<br />
Dem gesamten Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit und zur Strukturverstärkung von Persönlichen<br />
Budgets vom 23. Januar 2007 hatte der damalige Staatssekretär im <strong>BMAS</strong>,<br />
Herr Heinrich Tiemann, bereits am 25. Januar 2007 zugestimmt. Bestandteil dieses Konzeptes<br />
war auch das Programm zur Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Budgets.<br />
Das Bun<strong>des</strong>kabinett hatte dann am 4. Juli 2007 den vom Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium der Finanzen vor-<br />
gelegten Entwurf zum Bun<strong>des</strong>haushalt 2008 und die Finanzplanung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> bis 2011 be-<br />
schlossen. In der Haushaltsaufstellung 2008 waren für das Haushaltsjahr 2008 750.000 Euro,<br />
für das Haushaltsjahr 2009 750.000 Euro und für das Haushaltsjahr 2010 600.000 Euro, ins-<br />
gesamt also 2,1 Mio. Euro, für die Förderung von Maßnahmen und Projekten zum Anschub und<br />
zur Verbesserung der Inanspruchnahme Persönlicher Budgets nach § 17 SGB IX in einem ei-<br />
gens hierfür geschaffenen Titel (Kapitel 1102, Titel 68462) eingestellt.<br />
Ein Schwerpunkt <strong>des</strong> v. g. Förderprogramms war das „Persönliche Budget für Arbeit“. Hierfür<br />
hatte der Beirat für die Teilhabe behinderter Menschen im November 2007 - zusätzlich zu den<br />
Bun<strong>des</strong>haushaltsmitteln - Gelder <strong>des</strong> Ausgleichsfonds in Höhe von 1,4 Mio. Euro für die Förde-<br />
rung entsprechender Projekte von 2008 bis 2010 bereit gestellt, so dass aus Bun<strong>des</strong>haushalt<br />
und Ausgleichsfonds insgesamt 3,5 Mio. Euro zur Verfügung standen.<br />
Ziele <strong>des</strong> Programms waren insbesondere:<br />
� Modellhafte Erprobung der unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Bud-<br />
gets (z. B. Wohnen, Freizeit, Pflege, medizinische Le<strong>ist</strong>ungen, die nicht Le<strong>ist</strong>ungen der Re-<br />
habilitation sind, Arbeit, Frühförderung, behinderte Frauen), wobei ein Schwerpunkt auf die<br />
Persönlichen Budgets, die sich aus Le<strong>ist</strong>ungen mehrerer Le<strong>ist</strong>ungsträger zusammensetzen<br />
(trägerübergreifend), gelegt werden soll, um die „Hilfe aus einer Hand“ zu realisieren.<br />
� Erkennen von eventuellen Hemmschwellen zur Beantragung von Persönlichen Budgets<br />
oder/und Schwierigkeiten bei Beantragung und Verwaltung der Budgets sowie die modell-<br />
hafte Erprobung von Möglichkeiten zur Lösung dieser Probleme.<br />
� Weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform (trägerübergreifen<strong>des</strong>) <strong>Persönliches</strong><br />
Budget und von Detailwissen über dieses Instrument (z. B. Informations- und Beratungsver-<br />
anstaltungen, Fortbildungsreihen, Beratungsinstrumente).<br />
Das Programm unterstützte Aktivitäten, die geeignet sind, das Erreichen dieser Ziele zu fördern.<br />
- 14 -
- 14 -<br />
Durch eine im Rahmen <strong>des</strong> Programms erfolgende öffentliche Darstellung sollte ein höherer<br />
Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> Persönlichen Budgets erreicht werden. Darüber hinaus sollten weitere<br />
Akteure zu entsprechendem Handeln veranlasst werden (Schulungen, Multiplikations- und<br />
Nachahmungseffekt).<br />
Die Einzelheiten der inhaltlichen Ausgestaltung zielführender Aktivitäten, die als Projekte <strong>des</strong><br />
Programms finanziell gefördert werden konnten, wurden bewusst nicht festgelegt. Vielmehr war<br />
im Rahmen <strong>des</strong> Programms Raum für die Vielfalt praktisch umsetzbarer Ideen, die Initialwir-<br />
kung einer messbaren Verstärkung <strong>des</strong> Bekanntheitsgra<strong>des</strong> und der Beantragung (trägerüber-<br />
greifender) Persönlicher Budgets haben könnten und geeignet erschienen, in vergleichbaren<br />
Situationen für andere Unternehmungen Anregungen für Erfolg versprechende Vorgehenswei-<br />
sen zu schaffen.<br />
- 15 -
- 15 -<br />
2 Programmbeschreibung (wie 2007 veröffentlicht)<br />
Information zu Möglichkeiten der Förderung von Projekten im Rahmen <strong>des</strong><br />
Programms<br />
2.1 Was <strong>ist</strong> Grundlage <strong>des</strong> Programms (Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage)?<br />
Mit der Kodifikation <strong>des</strong> Neunten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX), dem Behindertengleich-<br />
stellungsgesetz und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz wurde ein grundlegender<br />
Wechsel in der Behindertenpolitik vollzogen. Modernes und bürgernahes Recht für behinderte<br />
Menschen wurde geschaffen. In <strong>des</strong>sen Mittelpunkt steht nicht mehr der behinderte Mensch als<br />
Objekt der Fürsorge sondern der selbstbestimmte behinderte Mensch mit individuellem An-<br />
spruch auf Rehabilitation und Teilhabe.<br />
Besonderer Ausdruck dieses Paradigmenwechsels <strong>ist</strong> das „Persönliche Budget“. Mit dieser<br />
neuen Le<strong>ist</strong>ungsform können behinderte Menschen auf Antrag anstelle von Dienst- und Sach-<br />
le<strong>ist</strong>ungen eine Geldle<strong>ist</strong>ung oder Gutscheine erhalten, um sich die für die selbstbestimmte<br />
Teilhabe erforderlichen Sach- und Dienstle<strong>ist</strong>ungen selbst zu beschaffen. Die behinderten Men-<br />
schen als Experten in eigener Sache können den „Einkauf“ von Le<strong>ist</strong>ungen eigenverantwortlich,<br />
selbstständig und selbstbestimmt regeln. Rechtsgrundlage <strong>des</strong> Persönlichen Budgets <strong>ist</strong> § 17<br />
Abs. 2 bis 6 SGB IX mit Konkretisierungen in den einzelnen Le<strong>ist</strong>ungsgesetzen sowie der Bud-<br />
getverordnung. Das Instrument <strong>des</strong> Persönlichen Budgets <strong>ist</strong> geeignet, die Selbstbestimmung<br />
behinderter Menschen und die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu för-<br />
dern, Benachteiligungen zu vermeiden und Elemente <strong>des</strong> fürsorgestaatlichen Umgangs mit be-<br />
hinderten Menschen abzubauen. Mit dem Persönlichen Budget wird das Wunsch- und Wahl-<br />
recht behinderter Menschen konkretisiert. Le<strong>ist</strong>ungen in der Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets können alle behinderten und von Behinderung bedrohten Menschen erhalten, und<br />
zwar unabhängig von der Art und der Schwere der Behinderung und unabhängig von der Art<br />
der benötigten Le<strong>ist</strong>ungen. Bis Ende 2007 <strong>ist</strong> die Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Budget auf<br />
pflichtgemäß ausgeübtes Ermessen <strong>des</strong> zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgers beschränkt, um insbe-<br />
sondere die Einführung in Modellregionen zu erproben. Mit Wirkung zum 1. Januar 2008 be-<br />
steht ein Rechtsanspruch auf die Ausführung von Teilhabele<strong>ist</strong>ungen in Form Persönlicher<br />
Budgets in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland.<br />
Die bisherigen Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung <strong>des</strong> Modellprojekts und aus<br />
anderen zur Verfügung stehenden Erkenntnisquellen machen deutlich, dass das Persönliche<br />
Budget der Schritt in die richtige Richtung <strong>ist</strong> und die bestehenden gesetzlichen Regelungen,<br />
einschließlich <strong>des</strong> mit Wirkung zum 1. Januar 2008 geltenden Rechtsanspruchs, zum Persönli-<br />
chen Budget grundsätzlich ausreichen.<br />
- 16 -
- 16 -<br />
Allerdings <strong>ist</strong> die Anzahl der Inanspruchnahme dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform noch erheblich stei-<br />
gerungsfähig. Zu diesem Zweck wird in den Jahren 2007 und 2008 eine gezielte Öffentlichkeits-<br />
kampagne durchgeführt. Daneben sollen mit dem Programm zur Strukturverstärkung und Ver-<br />
breitung von Persönlichen Budgets Ideen geweckt werden, wie und wo das Persönliche Budget<br />
zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen eingesetzt und wie<br />
sein Bekanntheitsgrad gesteigert werden kann. Dies sollte in verschiedenen Modellprojekten<br />
erprobt und die Ergebnisse sollten publiziert werden. Für die Jahre 2008 bis 2010 hat das Bun-<br />
<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales Fördermittel zur Durchführung dieses Programms aus<br />
dem Bun<strong>des</strong>haushalt bzw. dem Ausgleichsfonds (für Projekte zur Teilhabe schwerbehinderter<br />
Menschen am Arbeitsleben) beantragt.<br />
Die nachfolgenden Erläuterungen gelten für Zuwendungen an Projektträger, die aus den für das<br />
Programm eventuell zur Verfügung stehenden Mitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts und ggf. <strong>des</strong> Aus-<br />
gleichsfonds (Mittel aus der Ausgleichsabgabe, die dem Bund zur Verfügung stehen) gele<strong>ist</strong>et<br />
werden können. Auf die Gewährung einer Zuwendung besteht kein Rechtsanspruch. Über die<br />
Förderung im Einzelfall, die als so genannte Projektförderung erfolgen wird, entscheidet das<br />
Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt, Köln (Zuwendungsgeber) nach pflichtgemäßem Ermessen unter Be-<br />
achtung der Zielsetzung <strong>des</strong> Programms und im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel.<br />
2.2 Welche Ziele werden mit dem Programm verfolgt?<br />
� Modellhafte Erprobung der unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Bud-<br />
gets (z. B. Wohnen, Freizeit, Pflege, medizinische Le<strong>ist</strong>ungen, die nicht Le<strong>ist</strong>ungen der Re-<br />
habilitation sind, Arbeit, Frühförderung, behinderte Frauen), wobei ein Schwerpunkt auf die<br />
Persönlichen Budgets, die sich aus Le<strong>ist</strong>ungen mehrerer Le<strong>ist</strong>ungsträger zusammensetzen<br />
(trägerübergreifend), gelegt werden sollte.<br />
� Erkennen von eventuellen Hemmschwellen zur Beantragung von Persönlichen Budgets<br />
oder/und Schwierigkeiten bei Beantragung und Verwaltung der Budgets sowie die modell-<br />
hafte Erprobung von Möglichkeiten zur Lösung dieser Probleme.<br />
� Weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform (trägerübergreifen<strong>des</strong>) <strong>Persönliches</strong><br />
Budget und von Detailwissen über dieses Instrument (z. B. Informations- und Beratungsver-<br />
anstaltungen, Fortbildungsreihen, Beratungsinstrumente).<br />
- 17 -
- 17 -<br />
2.3 Welche Inhalte sind Schwerpunkte <strong>des</strong> Programms (Fördergegenstand)?<br />
Das Programm unterstützt Aktivitäten, die geeignet sind, die Erreichung der zuvor genannten<br />
Ziele zu fördern. Die drei Ziele sind gleichwertige Schwerpunkte <strong>des</strong> Programms und sollen<br />
<strong>des</strong>halb insgesamt möglichst gleichmäßig berücksichtigt werden, bei den einzelnen Aktivitäten<br />
jedoch auf eines der Ziele konzentriert sein.<br />
Durch eine im Rahmen <strong>des</strong> Programms erfolgende öffentliche Darstellung kann ein höherer<br />
Bekanntheitsgrad ebenso erreicht werden wie eine größere Wahrscheinlichkeit, dass weitere<br />
Akteure zu entsprechendem Handeln veranlasst werden.<br />
Die Einzelheiten der inhaltlichen Ausgestaltung zielführender Aktivitäten, die als Projekte <strong>des</strong><br />
Programms finanziell gefördert werden können, sind nicht festgelegt. Vielmehr soll im Rahmen<br />
<strong>des</strong> Programms Raum für die Vielfältigkeit praktisch umsetzbarer Ideen sein, die Initialwirkung<br />
einer messbaren Verstärkung <strong>des</strong> Bekanntheitsgra<strong>des</strong> und der Beantragung (trägerübergrei-<br />
fender) Persönlicher Budgets haben können und geeignet erscheinen, auch in vergleichbaren<br />
Situationen für andere Unternehmungen Anregungen für Erfolg versprechende Vorgehenswei-<br />
sen zu bieten. Insbesondere sollen daher Beispiele für Vorgehens- und Verfahrensweisen beim<br />
Umgang mit dem Persönlichen Budget, die Vorbildcharakter haben (können), gefördert werden.<br />
Selbstverständlich gilt das auch für den Vorbildcharakter im Hinblick auf eine angemessene<br />
Beteiligung behinderter und schwerbehinderter Frauen.<br />
2.4 Was <strong>ist</strong> bei Projekten <strong>des</strong> Programms zu beachten?<br />
Die Projekte müssen Modellcharakter haben. Das bedeutet, dass sie innerhalb der dargestell-<br />
ten Zielsetzungen erst- und einmalig angelegt sein müssen und ihre zu erarbeitenden Ergeb-<br />
nisse eine bun<strong>des</strong>weite Umsetzung möglich machen.<br />
Die Projekte sollen grundsätzlich nicht nur Einzelveranstaltungen sein.<br />
Erwünscht sind Projekte, mit denen die Potenziale zur Verstärkung der Inanspruchnahme Per-<br />
sönlicher Budgets geweckt und nachhaltig erschlossen werden können.<br />
Erwünscht sind Projekte, mit denen für behinderte Menschen Einsatzmöglichkeiten für das Per-<br />
sönliche Budget erschlossen werden können, die die Informationen über das Persönliche Bud-<br />
get verbreiten helfen und die Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten modellhaft entwi-<br />
ckeln können.<br />
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- 18 -<br />
Ggf. können auch Aktivitäten gefördert werden, mit denen die Ergebnisse bereits durchgeführ-<br />
ter oder bereits begonnener Projekte im Hinblick auf die Auswirkungen für behinderte Men-<br />
schen im Rahmen der Zielsetzung <strong>des</strong> Programms evaluiert werden. Für diese Projekte selbst<br />
<strong>ist</strong> eine ergänzende oder nachträgliche Förderung aus Mitteln <strong>des</strong> Programms nicht möglich,<br />
die (zusätzliche) Evaluierungsmaßnahme könnte jedoch als Projekt <strong>des</strong> Programms gefördert<br />
werden.<br />
2.5 Wer kann Anträge auf Förderung stellen (Zuwendungsempfänger)?<br />
Antragsberechtigt sind jur<strong>ist</strong>ische Personen, wie z. B. Unternehmen, Vereine, Verbände, Ge-<br />
nossenschaften, Gesellschaften; auch öffentlich-rechtlich organisierte Einrichtungen oder Kör-<br />
perschaften. Natürliche Personen sind antragsberechtigt, wenn sie im Handels- oder Vereinsre-<br />
g<strong>ist</strong>er eingetragen sind.<br />
Zusammenschlüsse ohne eigene Rechtspersönlichkeit, wie z. B. Arbeitsgemeinschaften, kön-<br />
nen im Einzelfall antragsberechtigt sein, wenn min<strong>des</strong>tens eine der hinter den Mitgliedern ste-<br />
hende jur<strong>ist</strong>ische Person eine Bürgschaft in Höhe der beantragten Fördermittel übernimmt.<br />
Nicht antragsberechtigt sind Privatpersonen.<br />
2.6 Zuwendungszeitraum<br />
Die Projekte <strong>des</strong> Programms sind grundsätzlich im Zeitraum von Januar 2008 bis Ende Dezem-<br />
ber 2010 durchzuführen.<br />
Die Durchführung der Projekte sollte nicht für den gesamten Zeitraum geplant werden, vielmehr<br />
sind Projekte mit kürzerer Laufzeit in dem genannten Zeitraum erwünscht.<br />
2.7 Antragstellung<br />
Wie sind Projekte in einem Antrag auf Förderung darzustellen?<br />
Für zu fördernde Projekte <strong>ist</strong> die Umsetzung eines der Ziele <strong>des</strong> Programms in dem Antrag<br />
schlüssig darzulegen. Dazu gehört die Darstellung<br />
� <strong>des</strong>/der Antragstellers/Antragstellerin und ggf. weiterer an dem Projekt Beteiligter,<br />
� <strong>des</strong> Programmziels, das verfolgt wird,<br />
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� der Konzeption, mit der die Zielführung erreicht wird,<br />
� der Auswirkungen auf die Teilhabe behinderter oder schwerbehinderter Menschen,<br />
� ob und inwiefern eine Berücksichtigung der Belange behinderter und schwerbehinderter<br />
Frauen vorgesehen <strong>ist</strong>,<br />
� <strong>des</strong> Modellcharakters,<br />
� der Ausgaben, die bei der Durchführung voraussichtlich entstehen und wie diese Ausgaben<br />
finanziert werden (Einsatz eigener Mittel, Finanzierungsbeiträge Dritter) und<br />
� der Methode, wie Ergebnisse möglichst dauerhaft gesichert und ggf. veröffentlicht werden<br />
sollen/können.<br />
� die geplanten förderpolitischen Ziele (z. B. Bezug <strong>des</strong> Vorhabens zu den Programmzielen)<br />
und Arbeitsziele (z. B. in wissenschaftlicher und/oder technischer Hinsicht).<br />
2.8 Zuwendungsvoraussetzungen, Antragstellung<br />
Welche Angaben sind zur Beurteilung der Förderung im Projektantrag erforderlich?<br />
In dem Antrag wird eine Zuwendung zur Erfüllung eigener Aufgaben <strong>des</strong> Antragstellers (z. B.<br />
satzungsgemäße Aufgaben) – also keine Vergütung beantragt. Entgelte auf Gewinnerzielungs-<br />
basis als Gegenle<strong>ist</strong>ung für eine unternehmerische Le<strong>ist</strong>ung, an welcher der Antragsteller - au-<br />
ßer einem wirtschaftlichen kein fachliches, weil zu seinen Aufgaben gehören<strong>des</strong> Interesse hat,<br />
sind nicht Antragsgegenstand.<br />
Antragsteller müssen ihre fachlich-inhaltliche und admin<strong>ist</strong>rative Befähigung zur Durchführung<br />
der Maßnahme nachweisen.<br />
Voraussetzung für die Förderung <strong>ist</strong>, dass die Gesamtfinanzierung der Projekte ausweislich ei-<br />
nes Finanzierungsplanes gesichert <strong>ist</strong>.<br />
Aus den Angaben zum Antragsteller/zur Antragstellerin muss deutlich hervorgehen, um welche<br />
Art von Antragsteller(in) es sich handelt (Rechtspersönlichkeit) und welche Ziele er/sie sonst<br />
verfolgt. Handelt es sich z. B. um ein Unternehmen oder um eine Selbsthilfegruppe? Besteht<br />
die Berechtigung zum Vorsteuerabzug nach § 15 UStG? Ist der Antragsteller/die Antragstellerin<br />
ein öffentlich-rechtlich organisierter Träger oder ein privater Verein? Diese Angaben dienen<br />
dazu, die Anträge nach der finanziellen Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit und der Höhe <strong>des</strong> Förderbedarfs zu<br />
differenzieren.<br />
Um überprüfen zu können, ob ein Antragsteller/eine Antragstellerin als jur<strong>ist</strong>ische Person im<br />
Vereins-, Genossenschafts- oder Handelsreg<strong>ist</strong>er als Gesellschaft oder als Natürliche Person<br />
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- 20 -<br />
eingetragen <strong>ist</strong>, muss die Reg<strong>ist</strong>ernummer angegeben, die Eintragung vom Reg<strong>ist</strong>ergericht be-<br />
stätigt, ggf. die gültige Satzung übersandt und die Besetzung der gesetzlichen Gremien (z. B.<br />
Vorstand, Aufsichtsrat) mitgeteilt werden. Ist die GmbH oder Genossenschaft gemeinnützig, <strong>ist</strong><br />
der Bescheid <strong>des</strong> Finanzamtes über die Anerkennung der Gemeinnützigkeit beizufügen. Dieser<br />
Bescheid darf nicht älter als 3 Jahre sein. Stellen mehrere Partner zusammen einen Antrag,<br />
muss einer der Partner als verantwortliche/r Antragsteller(in) benannt werden. Die anderen<br />
Partner haben in ihren jeweiligen Verpflichtungserklärungen unmissverständlich zu erklären,<br />
dass sie ebenfalls die gemeinsamen Verpflichtungen, die mit der Zuwendung verbunden sind,<br />
erfüllen und auch hierfür einstehen.<br />
In den Anträgen auf Projektförderung <strong>ist</strong> genau anzugeben, aus welchen anderen Quellen<br />
eventuelle Kofinanzierungen bestritten werden sollen. Es muss ein schlüssiger Plan vorgelegt<br />
werden, aus dem die Quellen der Finanzierung <strong>des</strong> Projekts ebenso zu erkennen sind wie die<br />
Erreichung der Kostendeckung (Kosten- und Finanzierungsplan).<br />
Der Antragsteller/Die Antragstellerin muss erklären, dass er/sie für die Durchführung <strong>des</strong> Pro-<br />
jekts nicht anderweitig Zuschüsse aus Mitteln der Europäischen Union, dem Haushalt <strong>des</strong> Bun-<br />
<strong>des</strong> oder eines Lan<strong>des</strong> erhalten hat, erhalten oder beantragen wird, die zur Finanzierung <strong>des</strong><br />
Projekts dienen. Im Fall eines Verstoßes gegen diese Bestimmung <strong>ist</strong> das Bun<strong>des</strong>verwaltungs-<br />
amt, Köln berechtigt, den Zuwendungsbescheid zu widerrufen und schon gele<strong>ist</strong>ete Zahlungen<br />
zurückzuverlangen. Das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt erlässt den Zuwendungsbescheid über die<br />
Höhe der Förderung ggf. auf der Grundlage eines Vorschlags <strong>des</strong> Beirats für die Teilhabe be-<br />
hinderter Menschen.<br />
Mittel der Ausgleichsabgabe und damit auch die Mittel <strong>des</strong> Ausgleichsfonds dürfen nur verwen-<br />
det werden für die Förderung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben. Da-<br />
gegen kann die Verwendung der dem Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales für das Pro-<br />
gramm zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel auch für die Förderung der Teilhabe behin-<br />
derter Menschen in anderen Lebensbereichen erfolgen.<br />
2.9 Welche Bedingungen sind bereits bei dem Projektantrag zu berücksichtigen?<br />
Die Projekte <strong>des</strong> Programms sind durch die Verwendung <strong>des</strong> Logos der Kampagne zum „Trä-<br />
gerübergreifenden Persönlichen Budget“ zu kennzeichnen und werden dadurch dieser Kam-<br />
pagne zugeordnet.<br />
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- 21 -<br />
Zusätzlich <strong>ist</strong> bei einer Förderung aus Mitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales<br />
bzw. <strong>des</strong> Ausgleichsfonds das Logo <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales zu ver-<br />
wenden.<br />
Bereits in dem Projektantrag <strong>ist</strong> zu klären, dass der Antragsteller/die Antragstellerin das Logo<br />
der Kampagne und das Logo <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales bestimmungs-<br />
gemäß verwenden wird.<br />
Außerdem <strong>ist</strong> bereits in dem Projektantrag zu erklären, dass der Antragsteller/die Antragstelle-<br />
rin mit einer Darstellung <strong>des</strong> Projekts und seiner Ergebnisse in Publikationen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> sowie<br />
in Veröffentlichungen im Rahmen <strong>des</strong> Programms bzw. der Öffentlichkeitskampagne zum „Trä-<br />
gerübergreifenden Persönlichen Budget“ einverstanden <strong>ist</strong>.<br />
Ebenfalls <strong>ist</strong> die Bereitschaft zu erklären, dass der Antragsteller/die Antragstellerin Vor-Ort-<br />
Kontrollen, Prüfungen durch das Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales bzw. das Bun<strong>des</strong>-<br />
verwaltungsamt und/oder den Bun<strong>des</strong>rechnungshof zulässt.<br />
2.10 Barrierefreiheit<br />
Alle Örtlichkeiten, Materialien, Veröffentlichungen und Veranstaltungen im Rahmen <strong>des</strong> Pro-<br />
gramms sollen möglichst für alle behinderten Menschen barrierefrei zugänglich sein. Barriere-<br />
freiheit wird dabei entsprechend § 4 Behindertengleichstellungsgesetz in einem umfassenden<br />
Sinne verstanden.<br />
Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Fahrzeuge, technische Gebrauchsgegen-<br />
stände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und<br />
Kommunikationseinrichtungen und alle anderen gestalteten Lebensbereiche, wenn sie unab-<br />
hängig von der Form der Behinderung in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Er-<br />
schwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.<br />
Bei der Durchführung der Projekte <strong>ist</strong> der Barrierefreiheit soweit möglich Rechnung zu tragen.<br />
2.11 Art, Umfang und Höhe der Zuwendung<br />
Die Zuwendung wird im Rahmen der Projektförderung als nicht rückzahlbarer Zuschuss grund-<br />
sätzlich auf Ausgabenbasis gewährt.<br />
- 22 -
- 22 -<br />
Was muss ein Kosten- und Finanzierungsplan beinhalten?<br />
Jeder Antrag auf Gewährung von Fördermitteln <strong>ist</strong> schriftlich zu stellen, mit rechtsverbindlicher<br />
Unterschrift zu versehen und muss sich auf einen Kosten- und Finanzierungsplan stützen (auf-<br />
gegliederte Berechnung der mit dem Zuwendungszweck zusammenhängenden Ausgaben).<br />
Aus diesem müssen sämtliche Ausgaben ersichtlich sein, die der/die potenzielle Begünstigte für<br />
die Durchführung <strong>des</strong> Projekts benötigt. Dem Finanzierungsplan <strong>ist</strong> eine Erklärung darüber bei-<br />
zufügen, ob der Zuwendungsempfänger allgemein oder für das betreffende Vorhaben zum Vor-<br />
steuerabzug nach § 15 UStG berechtigt <strong>ist</strong>. In diesem Fall hat er im Finanzierungsplan die sich<br />
ergebenden Vorteile auszuweisen. Außerdem <strong>ist</strong> eine Erklärung darüber beizufügen, dass mit<br />
der Maßnahme noch nicht begonnen worden <strong>ist</strong>.<br />
Von diesem Plan wird erwartet, dass<br />
� er hinreichend detailliert <strong>ist</strong>, so dass die vorgeschlagene(n) Maßnahme(n) zu erkennen so-<br />
wie deren Überwachung und Kontrolle möglich <strong>ist</strong> (sind);<br />
� auf der Ausgabenseite die förderfähigen Ausgaben (Personal- und Sachausgaben) aufge-<br />
schlüsselt nach Ausgabenarten und Höhe, erscheinen;<br />
� die nicht förderfähigen Ausgaben, ggf. in geschätzter Höhe, angegeben werden.<br />
Eingebrachte Sachle<strong>ist</strong>ungen wie bebaute oder unbebaute Grundstücke, Werk- oder Rohstoffe<br />
(wie z. B. Klebematerial, Holz), Büromaterialien oder unbezahlte wie ehrenamtliche Arbeit kön-<br />
nen nicht berücksichtigt werden, da deren Wert nur schwer zu ermitteln <strong>ist</strong>, eine anderweitige<br />
Finanzierung dieser Sachle<strong>ist</strong>ungen bereits erfolgt sein kann und die Kosten dem zu fördernden<br />
Projekt häufig nur ungenau zugerechnet werden können. Solche Sachle<strong>ist</strong>ungen sollen in dem<br />
Kosten- und Finanzierungsplan zwar zu ihrem Schätzwert aufgeführt werden, sie stellen aber<br />
keine förderfähigen Kosten dar.<br />
Auf der Einnahmenseite sind auszuweisen:<br />
� der Beitrag <strong>des</strong>/der Begünstigten aus eigenen Mitteln sowie ggf. Beiträge weiterer Finanzie-<br />
rungsbeteiligter;<br />
� ggf. aus dem Projekt zu erwartende Einnahmen wie z. B. Teilnehmergebühren, erzielte Ent-<br />
gelte für Waren und Dienstle<strong>ist</strong>ungen, Kostenerstattungen;<br />
� die beantragten Fördermittel,<br />
� geschätzte eigene Beiträge <strong>des</strong> Projektträgers (Eigenmittel) für nicht förderfähige<br />
Sachle<strong>ist</strong>ungen in der Höhe der als Ausgaben berücksichtigten Sachle<strong>ist</strong>ungen.<br />
Der Ausgaben- und Finanzierungsplan muss ausgeglichen sein, also Einnahmen und förde-<br />
rungsfähige Ausgaben müssen am Ende die gleiche Gesamtsumme ergeben.<br />
- 23 -
- 23 -<br />
Werden andere Einnahmen (Drittmittel) aus der finanziellen Beteiligung privater Unterstützer<br />
(zum Beispiel Unternehmen, Privatpersonen oder Stiftungen) und/oder öffentlich-rechtlicher<br />
Träger (zum Beispiel Länder, Kommunen, Rehabilitationsträger oder andere Le<strong>ist</strong>ungsträger)<br />
erwartet, <strong>ist</strong> der Stand <strong>des</strong> Entscheidungsprozesses und der/die genaue Ansprechpartner(in) –<br />
unter Angabe seiner/ihrer Adresse, Rufnummer und Faxnummer – anzugeben.<br />
Eine Förderung kann nur dann erfolgen, wenn eine ausreichende Finanzierung (Kostende-<br />
ckung) plausibel dargelegt wird.<br />
Welche Ausgaben sind förderfähig?<br />
Die Ausgabenseite <strong>des</strong> mit dem Antrag einzureichenden Ausgaben- und Finanzierungsplans<br />
muss so weit aufgeschlüsselt sein, dass sich „förderfähige Ausgaben“ von „nicht förderfähigen<br />
Ausgaben“ (soweit vorhanden) unterscheiden lassen. In Zusammenhang mit Fördermitteln<br />
kommen für eine Finanzierung nur die Ausgaben in Betracht, die nachfolgende Kriterien erfül-<br />
len:<br />
� Aus der Höhe der Gesamtausgaben muss hervorgehen, dass bei der Organisation <strong>des</strong> Pro-<br />
jekts die Grundsätze eines effizienten Finanzmanagements, insbesondere die Grundsätze<br />
der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit, beachtet sowie ein angemessenes Kosten-Nutzen-<br />
Verhältnis berücksichtigt wurde.<br />
� Die Kosten müssen für die Umsetzung <strong>des</strong> Projekts notwendig sein und den marktüblichen<br />
Preisen entsprechen.<br />
Hinsichtlich der Marktüblichkeit wird auf die folgenden, bindenden Regelungen hingewiesen:<br />
- Personalausgaben werden bis zu einer vergleichbaren Höhe der Entgelte für Bun<strong>des</strong>be-<br />
dienstete nach dem TVÖD (Besserstellungsverbot) erstattet.<br />
- Werden bei der Durchführung eines Projekts Aufträge an Dritte vergeben, reicht<br />
- - bei einem Auftragswert bis 1.000 Euro die Einholung mündlicher Angebote aus. Die<br />
Preisermittlung braucht nicht aktenkundig gemacht zu werden.<br />
- - Bei einem Auftragswert bis 5.000 Euro <strong>ist</strong> die Preisermittlung aktenkundig zu machen.<br />
Es sind in der Regel min<strong>des</strong>tens drei Angebote unterschiedlicher Anbieter mündlich oder<br />
schriftlich einzuholen.<br />
- - Bei einem Auftragswert bis 12.500 Euro sind in der Regel drei schriftliche Angebote<br />
unterschiedlicher Anbieter einzuholen. Die Preisermittlung <strong>ist</strong> aktenkundig zu machen.<br />
� Im Übrigen sind die für den Bund gültigen Vergabe- und Ausschreibungsregelungen zu<br />
beachten.<br />
- 24 -
Was kann nicht gefördert werden?<br />
- 24 -<br />
� Projekte, die außerhalb <strong>des</strong> Geltungsbereichs <strong>des</strong> Neunten Buches Sozialgesetzbuch oder<br />
von einem Antragsteller/einer Antragstellerin mit Sitz außerhalb <strong>des</strong> Geltungsbereichs <strong>des</strong><br />
Neunten Buches Sozialgesetzbuch durchgeführt werden, können nicht gefördert werden.<br />
� Projekte, mit deren Durchführung bereits vor Antragstellung begonnen worden <strong>ist</strong>, können<br />
nicht kofinanziert werden.<br />
� Ausgeschlossen <strong>ist</strong> jeder Antrag, der von einer als Mittler(in) fungierenden Stelle für einen<br />
Dritten eingereicht wird; Ausnahme: z. B. die Einreichung zusammengefasster Anträge.<br />
� Kostenzuschüsse für den Erwerb von Immobilien können nicht erbracht werden.<br />
� Natürliche (Einzel-)Personen können keine Zuwendungen erhalten.<br />
Wie hoch kann die maximale Förderung von Projektkosten sein?<br />
Bei dem Programm wird vorausgesetzt, dass sich der Antragsteller/die Antragstellerin ange-<br />
messen an der Finanzierung der Gesamtprojektkosten beteiligt. Als grundsätzlich nicht ange-<br />
messen werden Eigenmittelanteile von unter 15 % der Gesamtkostenfinanzierung angesehen.<br />
Die maximale Förderung durch das Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales sollte daher<br />
grundsätzlich 85 Prozent der Gesamtprojektkosten nicht überschreiten. Auf Grund der Vielzahl<br />
der zu erwartenden Projektanträge und der begrenzt verfügbaren Haushalts- bzw. Ausgleichs-<br />
fondsmittel sind grundsätzlich nur solche Projekte förderfähig, die darlegen, dass die Restfinan-<br />
zierung und damit die Gesamtfinanzierung sichergestellt <strong>ist</strong>.<br />
Bei der Bewilligung der im Rahmen <strong>des</strong> Programms zur Verfügung stehenden Mittel sind teil-<br />
weise differenzierte Verwendungszwecke zu beachten. So dürfen z. B. Mittel <strong>des</strong> Ausgleichs-<br />
fonds nur für Projekte zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben verwendet<br />
werden. Aus den dem Programm zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>mi-<br />
n<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und Soziales kann die Förderung von Projekten zur Teilhabe behinderter<br />
Menschen (außerhalb <strong>des</strong> Arbeitslebens) erfolgen.<br />
Es kann nicht gewährle<strong>ist</strong>et werden, dass eine beantragte Maximalförderung in Höhe von bis zu<br />
85 Prozent der Gesamtprojektkosten bewilligt werden kann.<br />
2.12 Welche Logos sind zu verwenden?<br />
Bei allen Projekten <strong>ist</strong> das für das Programm vorgesehene Logo auf allen Materialien, Unterla-<br />
gen und ähnlichem zu verwenden.<br />
- 25 -
- 25 -<br />
Zusätzlich <strong>ist</strong> bei einer Förderung aus Haushaltsmitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und<br />
Soziales oder aus Mitteln <strong>des</strong> Ausgleichsfonds das Logo <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>eriums für Arbeit und<br />
Soziales zu verwenden.<br />
Wenn ein Farbdruck nicht oder nur unter unzumutbaren Aufwendungen möglich <strong>ist</strong>, kann auch<br />
die Schwarz-Weiß-Ausführung <strong>des</strong>/der Logos verwendet werden.<br />
Bei allen Veröffentlichungen im Rahmen <strong>des</strong> Projektes <strong>ist</strong> auf die Förderung durch das Bun-<br />
<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales in geeigneter Form hinzuweisen.<br />
2.13 Verfahren<br />
Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrechnung der Zuwendung sowie für den Nachweis und<br />
die Prüfung der Verwendung und die ggf. erforderliche Aufhebung <strong>des</strong> Zuwendungsbeschei<strong>des</strong><br />
und die Rückforderung der Zuwendung gelten die Verwaltungsvorschriften zu § 44 BHO sowie<br />
die §§ 48 bis 49a Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG).<br />
Bis wann sind die Projektanträge einzureichen?<br />
Grundsätzlich können Anträge laufend eingereicht werden. Allerdings sollen Projektanträge<br />
min<strong>des</strong>tens drei Monate vor dem geplanten Beginn der Projektdurchführung gestellt werden.<br />
Für Projekte, mit deren Durchführung im Jahr 2008 begonnen werden soll, sind die Anträge bis<br />
spätestens zum 15. November 2007 einzureichen.<br />
Wie und wann erfolgt die Auszahlung genehmigter Fördermittel?<br />
Eine erste Zahlung kann nach Bewilligung der Zuwendung, aber nicht vor Rechtskraft <strong>des</strong> Be-<br />
willigungsbeschei<strong>des</strong> vorgenommen werden. Eine Abschlusszahlung kann bis zur Vorlage der<br />
Endabrechnung durch den/die Antragsteller(in) und <strong>des</strong> Berichtes über das durchgeführte Pro-<br />
jekt ganz oder teilweise zurückgestellt werden.<br />
Im Übrigen gilt Folgen<strong>des</strong>:<br />
� ausgezahlte Gelder sind in Höhe <strong>des</strong> Zwei-Monats-Bedarfs anzufordern und innerhalb von<br />
zwei Monaten einzusetzen,<br />
� angeforderte Teilzahlungen sind zu begründen und zu belegen.<br />
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- 26 -<br />
Was <strong>ist</strong> bei der Endabrechnung zu beachten?<br />
Der/Die Begünstigte <strong>ist</strong> verpflichtet, spätestens sechs Monate nach Abschluss <strong>des</strong> Projektes für<br />
das gesamte Projekt eine Endabrechnung (Verwendungsnachweis) der förderfähigen Ausga-<br />
ben vorzulegen, die vom Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt geprüft wird..<br />
Gleichzeitig mit dem Verwendungsnachweis <strong>ist</strong> auch der Sachbericht über das Projekt vorzu-<br />
legen.<br />
Ergibt die Prüfung der Endabrechnung, dass die Gesamteinnahmen, einschließlich der Förder-<br />
mittel und Vorauszahlungen, die Gesamtausgaben übersteigen, wird die Zuwendung um den<br />
überschüssigen Betrag gekürzt. Die Kürzung der Zuwendung erfolgt durch eine Minderung <strong>des</strong><br />
nach Projektabschluss auszuzahlenden Restbetrags oder führt zu einer teilweisen Rückforde-<br />
rung <strong>des</strong> im voraus gezahlten Teils der Fördermittel. Eine Rückforderung gezahlter Zuwen-<br />
dungsmittel erfolgt auch dann, wenn sie für Projektausgaben gele<strong>ist</strong>et wurden, die nicht förder-<br />
fähig sind.<br />
Eine nachträgliche Erhöhung der Zuwendung wegen Überschreitung der Kostenansätze im Fi-<br />
nanzplan <strong>ist</strong> nicht möglich.<br />
An welche Stelle muss ich mich wenden, um einen Projektantrag zu stellen?<br />
Der Projektantrag <strong>ist</strong> schriftlich beim Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales, unter dem<br />
Stichwort „Programm zum trägerübergreifenden Persönlichen Budget“, Referat Va 3,<br />
Rochusstraße 1, 53123 Bonn, zu stellen. Bei Fragen in Zusammenhang mit einer Projektantrag-<br />
stellung wenden Sie sich bitte an Herrn Rolf Hamacher-Heinemann unter der Telefonnummer<br />
022899/527-2769.<br />
Vorbehalt der Förderung<br />
Die Förderung von Projekten im Rahmen <strong>des</strong> Programms zur Struktur-Verstärkung und Ver-<br />
breitung von trägerübergreifenden Persönlichen Budgets steht unter dem Vorbehalt, dass dem<br />
Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales ausreichende Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt<br />
werden bzw. der Beirat für die Teilhabe behinderter Menschen die Förderung <strong>des</strong> Programms<br />
und der Einzelprojekte der Teilhabe am Arbeitsleben aus Mitteln <strong>des</strong> Ausgleichsfonds dem<br />
Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium für Arbeit und Soziales vorschlägt.<br />
- 27 -
3 Auswahl der Förderprojekte<br />
- 27 -<br />
Unmittelbar nach Veröffentlichung <strong>des</strong> Programms zur Strukturverstärkung und Verbreitung<br />
Persönlicher Budgets im Herbst 2007 wurden weit über 100 Anträge oder Anfragen (schriftlich<br />
und telefonisch) potenzieller Projektträger - zume<strong>ist</strong> mit entsprechenden Konzeptbeschreibun-<br />
gen - beim <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />
Aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung und zur Reduzierung der ohnehin knapp be-<br />
messenen Personalressourcen im zuständigen Fachreferat wurden bereits im Programmtext<br />
Kriterien benannt, die als Min<strong>des</strong>tvoraussetzung von den Antragstellern zu beachten waren.<br />
Diese Kriterien waren:<br />
- Modellcharakter (im Wesentlichen erst- und einmalig, z. B. keine reinen Beratungsstellen).<br />
- Erkennen und/oder Erarbeiten von Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets (mittel-<br />
oder unmittelbar aus dem Projekt).<br />
- Erkennen von eventuellen Hemmschwellen zur Beantragung oder Verwaltung von Persönli-<br />
chen Budgets und Benennung/Erarbeitung von Möglichkeiten zur Lösung der Probleme.<br />
- Bun<strong>des</strong>weite Ausstrahlung <strong>des</strong> Projektes, zunächst durch die Umsetzungsmöglichkeit der<br />
Ergebnisse im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet.<br />
- Keine Einzelveranstaltung.<br />
- Erwünscht war darüber hinaus, dass die Projekte Potenziale zur Verstärkung der Inanspruch-<br />
nahme Persönlicher Budgets wecken und nachhaltig erschlossen werden können sowie<br />
- Projekte, mit denen für behinderte Menschen Einsatzmöglichkeiten für das Persönliche Bud-<br />
get erschlossen werden können, die die Informationen über das Persönliche Budget verbreiten<br />
helfen und die Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten modellhaft entwickeln können.<br />
Außerdem stand die Projektförderung unter dem Vorbehalt ausreichender Haushalts- bzw.<br />
Ausgleichsfondsmittel. Es wurde zudem darauf hingewiesen, dass mit einer Vielzahl von Pro-<br />
jektanträgen zu rechnen sei und somit sollte auch für eine größere Anzahl von Projekten eine<br />
Förderung zur Verfügung stehen. Dies bedeutete im Umkehrschluss, dass Projekte, deren Fi-<br />
nanzierung den Rahmen <strong>des</strong> Programm-Finanzvolumens sprengen oder überproportional be-<br />
lasten würde, nicht gefördert werden konnten, auch, weil dadurch die Möglichkeit der Erprobung<br />
der unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Budgets (z. B. Wohnen, Frei-<br />
zeit, Pflege, Arbeit, Frühförderung, ggf. medizinische Le<strong>ist</strong>ungen) für möglichst alle Behinde-<br />
rungsarten und für alte und junge Menschen sowie für Frauen und Männer genommen oder<br />
zumin<strong>des</strong>t erheblich eingeschränkt worden wäre. Darüber hinaus waren Eigenmittel von grund-<br />
sätzlich min<strong>des</strong>tens 15 % der Gesamtkosten zu erbringen.<br />
- 28 -
- 28 -<br />
Projekte, die diese v. g. Kriterien erfüllten, galten als grundsätzlich förderbar und lagen im er-<br />
heblichen Interesse <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>, da das Förderprogramm Bestandteil der Planung <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong><br />
zur Öffentlichkeitsarbeit, Verbreitung und Strukturverstärkung „<strong>Persönliches</strong> Budget“ war.<br />
Die Erfüllung der v. g. Kriterien konnte ohne größeren Verwaltungsaufwand mittels eines Ab-<br />
gleiches <strong>des</strong> Projektkonzeptes mit dem Programm geprüft werden und <strong>ist</strong> revisionssicher do-<br />
kumentiert. Erfüllte ein Projekt eines oder mehrere der zwingend notwendigen Kriterien nicht,<br />
kam eine Förderung nicht in Betracht. Der Antragsteller oder Anfragende wurde hierüber unter-<br />
richtet.<br />
Für die Projekte, die grundsätzlich die Kriterien erfüllten, war - nicht zuletzt, um ein weiterhin<br />
transparentes Auswahlverfahren zu gewährle<strong>ist</strong>en - zunächst ein weiteres Qualitätsranking vor-<br />
gesehen. Auf dieses konnte aber verzichtet werden, da sich abzeichnete, dass alle Projekte, die<br />
die Programmvoraussetzungen erfüllten, auch finanziell gefördert werden konnten. Der Rah-<br />
men der insgesamt zur Verfügung stehenden Haushalts- und Ausgleichsfondsmittel wurde nicht<br />
überschritten. Das v. g. Vorauswahlverfahren war also bereits ausreichend für die Förderent-<br />
scheidungsfindung.<br />
Schließlich konnten in den Jahren 2008 bis 2010 30 Projekte, die die Programmkriterien erfüll-<br />
ten, gefördert werden. Gegen die Projektförderungs-Ablehnungen gab es - mit Ausnahme eini-<br />
ger kleiner Nachfragen - keine Einwände. Das lässt darauf schließen, dass die Ablehnungs-<br />
gründe nicht nur schlüssig waren, sondern auch verstanden und vor allem akzeptiert wurden.<br />
2008 und 2009 standen für das Förderprogramm im Bun<strong>des</strong>haushalt jeweils bis zu<br />
750.000 Euro und 2010 nochmals bis zu 600.000 Euro, zusammen somit bis zu 2.100.000 Euro<br />
zur Verfügung. Tatsächlich belasteten die Zuwendungen für die 20 Modellprojekte, die für eine<br />
Förderung aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt in Betracht kamen, diesen in den Jahren 2008 bis 2010<br />
wie folgt:<br />
2008 628.000 Euro<br />
2009 715.000 Euro<br />
2010 596.000 Euro<br />
zusammen 1.939.000 Euro<br />
Die weiteren 10 Projekte, die für eine Förderung aus dem Ausgleichsfonds in Frage kamen<br />
(Budget für Arbeit), erhielten in den Jahren 2008 bis 2010 insgesamt Zuschüsse von<br />
1.342.000 Euro. Der Wirtschaftsplan <strong>des</strong> Ausgleichsfonds sah in diesem Zeitraum Fördermittel<br />
für die Projekte <strong>des</strong> Programms zum Persönlichen Budget in Höhe von bis zu 1.400.000 Euro<br />
vor.<br />
- 29 -
- 29 -<br />
Insgesamt wurden aus den zur Verfügung stehenden Mitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts und <strong>des</strong><br />
Ausgleichsfonds von zusammen bis zu 3,5 Mio. Euro für alle entsprechend dem Förderpro-<br />
gramm als zu fördernde Projekte in Betracht kommende Maßnahme 3,263 Mio. Euro in An-<br />
spruch genommen. Je Projekt wurden im Durchschnitt annähernd 109.000 Euro als Zuwendung<br />
benötigt.<br />
- 30 -
- 30 -<br />
Förderprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets:<br />
3,5 Mio. Euro (2008 - 2010).<br />
1,4 Mio. €<br />
Ausgleichsfonds<br />
30 Projektanträge kamen nach den Kriterien <strong>des</strong> Programms für eine Förderung in Betracht.<br />
Alle 30 Projekte konnten aus den vorhandenen Mitteln gefördert werden.<br />
10 Projekte<br />
aus dem Ausgleichsfonds<br />
für insgesamt<br />
1,342 Mio. €<br />
Bun<strong>des</strong>mittel insgesamt: 3,263 Mio. Euro<br />
2, 1 Mio €<br />
Bun<strong>des</strong>haushalt<br />
20 Projekte<br />
aus dem<br />
Bun<strong>des</strong>haushalt<br />
für<br />
insgesamt<br />
1,939 Mio. €<br />
Durchschnittliche Zuwendung je Projekt: Rd. 109.000 Euro.<br />
- 31 -
- 31 -<br />
4 Ergebnisse und Bewertung <strong>des</strong> Förderprogramms<br />
4.1 Ergebnisse und Bewertung der Einzelprojekte<br />
4.1.1 Kurzübersichten der 30 Projekte zusammen mit<br />
4.1.2 Projektkurzbeschreibungen/-bewertungen/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahmen<br />
- 32 -
- 32 -<br />
- 33 -
- 33 -<br />
Projekt Nr. 1<br />
Organisations-, Vermittlungs-, Koordinierungs-<br />
und Vernetzungsstelle <strong>Persönliches</strong> Budget<br />
<strong>des</strong> Landkreises Neumarkt/Oberpfalz<br />
Landratsamt Neumarkt in der Oberpfalz<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderproj<br />
ekte/abschlussbericht_informationsstelle.html?nn=725002<br />
- 34 -
Lfd. Nr. 1<br />
Az.: Va 3 -58330/ 6<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Organisations-, Vermittlungs-, Koordinierungs- und Vernetzungsstelle <strong>Persönliches</strong><br />
Budget <strong>des</strong> Landkreises Neumarkt/Oberpfalz<br />
Projektträger Landratsamt Neumarkt in der Oberpfalz, Nürnberger Str. 1, 92318 Neumarkt<br />
- 34 -<br />
Laufzeit 1.2.2008 bis 31.7.2009<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 46.332,18 (36.576,44 aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Ein Landkreis schafft<br />
neue Strukturen für die<br />
Bekanntmachung und<br />
Verbreitung Persönlicher<br />
Budgets und nutzt dabei<br />
die ihm bereits zur Verfügung<br />
stehende Vernetzung<br />
und baut diese<br />
aus.<br />
Drei Projektsäulen:<br />
- Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Vernetzung<br />
- modellhafte Erprobung<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Fehlende Kenntnisse bei<br />
behinderten Menschen,<br />
mangelhafte Beratung<br />
durch Le<strong>ist</strong>ungsträger.<br />
Ängste der Le<strong>ist</strong>ungserbringer<br />
vor Flexibilisierung der<br />
Einsatzzeiten und Finanzierungskürzungen,<br />
fehlende<br />
zusätzliche Finanzierung<br />
der Betreuer für PB-Unterstützung/Verwaltung.Fehlende<br />
Sicherheit bei den<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträgern bezüglich<br />
Verwaltungsverfahren und<br />
Qualitätssicherung, größerer<br />
Zeitaufwand<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Erarbeitetes Verfahren der Beantragung Persönlicher<br />
Budgets im Landkreis Neumarkt/Oberpfalz:<br />
� Wird eine Anfrage nach einem Persönlichen Budget<br />
an die Informationsstelle gestellt, wird dort<br />
abgeklärt, welcher Le<strong>ist</strong>ungsträger zuständig <strong>ist</strong><br />
und ob die Anspruchsvoraussetzungen für einen<br />
Budgetantrag überhaupt vorliegen.<br />
� Wenn ja, wird je nach Behinderung <strong>des</strong> Anfragenden<br />
eine neutrale Beratung über die in Frage<br />
kommenden Hilfsangebote gemeinsam mit dem<br />
Sozialpsychiatrischen Dienst, einer Einrichtung<br />
der OBA oder den Suchtberatungsstellen angeboten.<br />
An dem Gespräch nehmen außer dem<br />
Klienten ein Vertreter der Informationsstelle PB<br />
und der gesetzliche Betreuer/in teil.<br />
� Ziel <strong>ist</strong> die neutrale Feststellung <strong>des</strong> Hilfebedarfs.<br />
Anschließend wird der Antrag mit Hilfe der Infor-<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Weitere Öffentlichkeitsarbeit,<br />
gerichtet an Le<strong>ist</strong>ungsempfänger,<br />
-erbringer und -träger<br />
bleibt notwendig. Vernetzung<br />
regional, aber auch bun<strong>des</strong>weit<br />
(z. B. der Beratungsstellen<br />
durch das Kompetenzzentrum<br />
PB <strong>des</strong><br />
PARITÄTISCHEN) <strong>ist</strong> sinnvoll<br />
und oftmals notwendig. Eine<br />
Lösung der Finanzierung von<br />
PB-Unterstützung/Verwaltung<br />
auch für Betreuer muss gefunden<br />
werden (<strong>BMAS</strong>, BMJ;<br />
SGB IX-Fortschreibung).<br />
- 35 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
- 35 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
mationsstelle formuliert und mit begleitenden<br />
Stellungnahmen, Preisangeboten etc. an den jeweiligen<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger geschickt.<br />
� Sollten sich bei der Überprüfung <strong>des</strong> Hilfebedarfs<br />
weitere Unklarheiten ergeben, wird von der Informationsstelle<br />
zusätzlich eine Fallkonferenz mit<br />
allen Anbietern und Stellen organisiert, die mit<br />
dem Klienten bereits zu tun hatten. Ziel dieser<br />
Fallkonferenz <strong>ist</strong> die differenzierte Hilfebedarfsabklärung,<br />
eine Entwicklung von gemeinsamen<br />
Hilfsangeboten und eine Festlegung, welche Einrichtung<br />
oder Person welche Angebote in welchem<br />
Umfang übernehmen kann.<br />
� So vorbereitet wird der Antrag mit den entsprechenden<br />
Unterlagen an den zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />
weitergereicht. In einer anschließenden<br />
Budget-Konferenz kann dann über die beantragte<br />
Le<strong>ist</strong>ung und die Bedingungen verhandelt<br />
werden.<br />
Die Informationsstelle soll in öffentlicher Trägerschaft<br />
fortgeführt werden.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
- 36 -
- 36 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 1<br />
Projektträger:<br />
Landratsamt Neumarkt in der Oberpfalz, Nürnberger Straße 1, 92318 Neumarkt<br />
(Postfach 14 05, 92304 Neumarkt)<br />
Projekttitel:<br />
„Organisations-, Vermittlungs-, Koordinierungs- und Vernetzungsstelle (kurz: Informationsstelle)<br />
<strong>Persönliches</strong> Budget“ <strong>des</strong> Landkreises Neumarkt/Oberpfalz<br />
Schwerpunkt:<br />
Eine Körperschaft <strong>des</strong> öffentlichen Rechts schafft neue Strukturen für die Bekanntmachung und<br />
Verbreitung Persönlicher Budgets und nutzt dabei die ihm bereits zur Verfügung stehende Ver-<br />
netzung und baut diese aus. Hemmschwellen zur Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets sollen er-<br />
kannt und Lösungen erarbeitet werden. Ein Musterverfahren zur Beantragung Persönlicher<br />
Budgets in der Region Neumarkt soll erstellt werden.<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend dem Konzept bzw. dem Zuwendungsbe-<br />
scheid:<br />
Das Modellprojekt in Neumarkt verfolgt die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter Be-<br />
rücksichtigung der spezifischen Bedingungen im Landkreis Neumarkt durch direkte Kontakte zu<br />
Betroffenen und Einrichtungen als primäres Medium der Arbeit.<br />
Die drei Säulen <strong>des</strong> Modellprojektes waren<br />
- Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Vernetzung<br />
- modellhafte Erprobung<br />
in der Regel verbunden mit einer den behinderten Menschen aufsuchenden persönlichen Be-<br />
ratung und Unterstützung.<br />
- 37 -
Projektlaufzeit:<br />
1.2.2008 bis 31.7.2009<br />
Projektkosten:<br />
- 37 -<br />
Laut Zuwendungsbescheid vom 5.2.2008 betragen die Gesamtkosten 48.534,46 Euro. Die<br />
Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 38.778,72 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />
der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes laut Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
- Modellhafte Erprobung der unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Bud-<br />
gets im Landkreis Neumarkt<br />
- Erkennen von evtl. Hemmschwellen zur Beantragung von Persönlichen Budgets und/oder<br />
Schwierigkeiten bei Beantragung und Verwaltung der Budgets sowie die modellhafte Erpro-<br />
bung von Möglichkeiten zur Lösung dieser Probleme<br />
- Weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „trägerübergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong><br />
Budget“ und von Detailwissen über dieses Instrument<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes laut Sachbericht:<br />
- In zahlreichen Einzelfällen wurden die Einsatzmöglichkeiten von Persönlichen Budgets für<br />
Menschen mit psychischer Behinderung, Körperbehinderung bzw. ge<strong>ist</strong>iger Behinderung<br />
ausgelotet und ggf. erprobt.<br />
- Hemmschwellen wurden ermittelt bei Budgetnehmern, Le<strong>ist</strong>ungserbringern und Le<strong>ist</strong>ungs-<br />
trägern. Zum Abbau dieser Hemmschwellen wurde als Lösungsentwurf ein Verfahren zur<br />
Beantragung Persönlicher Budgets im Landkreis Neumarkt entwickelt.<br />
- Die weitere Bekanntmachung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets wurde durch eine Pressekonferenz,<br />
Informationen in den Medien <strong>des</strong> Landkreises, Erstellung und Verteilung eines Flyers sowie<br />
den Aufbau eines E-Mail-Verteilers innerhalb der sozialen Einrichtungen zum Thema<br />
<strong>Persönliches</strong> Budget erreicht.<br />
Ziel/Ergebnisabgleiche:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
- 38 -
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
- 38 -<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die aufsuchende Information bei<br />
behinderten Menschen, die unabdingbare Vernetzung von Beteiligten in der Region Neumarkt<br />
und darüber hinaus die Tätigkeiten im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden trotz der relativ<br />
kurzen Projektlaufzeit umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch die Bekanntmachung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in der Region Neumarkt wurden auch<br />
angrenzende Regionen in Bayern auf die Möglichkeiten, die die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „Persönli-<br />
ches Budget“ bietet, aufmerksam. Für den Bund <strong>ist</strong> es wichtig, dass Strukturen erarbeitet wer-<br />
den, die den Umgang mit dem Persönlichen Budget mittelfr<strong>ist</strong>ig für alle Beteiligten, Le<strong>ist</strong>ungs-<br />
träger, Le<strong>ist</strong>ungserbringer und Budgetnehmer, zum routinemäßigen Alltag werden lassen. Der<br />
Projektträger hat sich hier um die Entwicklung eines Musterverfahrens bei der Beantragung<br />
Persönlicher Budgets im Landkreis Neumarkt verdient gemacht. Dieses Verfahren könnte auch<br />
- entsprechend modifiziert - in anderen Regionen Deutschlands zum Einsatz kommen. Aus die-<br />
sem Grund wird der <strong>Abschlussbericht</strong> <strong>des</strong> Projektträgers vom <strong>BMAS</strong> auf der entsprechenden<br />
Webseite bun<strong>des</strong>weit publiziert.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw. <strong>des</strong><br />
gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> es wichtig, dass es in einer weiteren Region Deutschlands zu Strukturen ge-<br />
kommen <strong>ist</strong>, die Information, Antragstellung und Bewilligung Persönlicher Budgets auch künftig<br />
ermöglichen. Die mittels der vom <strong>BMAS</strong> geförderten „Informationsstelle“ erfolgte Unterstützung<br />
soll nach Möglichkeit auch nach Auslauf <strong>des</strong> Förderprojektes im Landkreis Neumarkt angebo-<br />
ten werden. Hierzu haben sich die verantwortlichen Stellen in dieser Region zu Gesprächen zu-<br />
sammengesetzt.<br />
Das Modellprojekt in Neumarkt war auch einer der Motoren für die bun<strong>des</strong>weite Vernetzung von<br />
Beratungsstellen (bisher bereits ca. 300), die als eines der wesentlichen Ergebnisse <strong>des</strong> För-<br />
derprogramms zum Persönlichen Budget angesehen werden muss. Diese Beratungsstellen<br />
dienen bereits jetzt als Sprungfeder zur Verbreitung Persönlicher Budgets durch ihre Beratung<br />
und Unterstützung ortsnah in vielen Regionen Deutschlands.<br />
- 39 -
- 39 -<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Informationsstelle“ in Neumarkt hat modellhaft Möglichkeiten zur Nutzung<br />
Persönlicher Budgets für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungsarten erprobt. Die dabei<br />
erkannten Hemmschwellen haben dazu geführt, dass ein Musterverfahren zur Beantragung<br />
Persönlicher Budgets entwickelt wurde. Deshalb <strong>ist</strong> Fazit <strong>des</strong> Projektträgers, dass Budgetbera-<br />
tung und -unterstützung für die stärkere Inanspruchnahme Persönlicher Budgets auch für die<br />
Zukunft unerlässlich <strong>ist</strong>.<br />
Projektziel:<br />
Erreicht<br />
- 40 -
- 40 -<br />
- 41 -
- 41 -<br />
Projekt Nr. 2<br />
Verfahrensentwicklung und Vernetzung zu<br />
(trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets<br />
Lebenshilfeeinrichtungen gGmbH Worms<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderproj<br />
ekte/abschlussbericht_fruehe_hilfen.html?nn=725002<br />
- 42 -
Lfd. Nr. 2<br />
Az.: Va 3 -58330/ 8<br />
- 42 -<br />
Projektbezeichnung/Name Verfahrensentwicklung und Vernetzung zu (trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets<br />
Projektträger Lebenshilfeeinrichtungen gGmbH, Kurfürstenstraße 1 - 3, 67549 Worms<br />
Laufzeit 1.1.2008 bis 30.6.2009<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 79.556,00 (67.556,00 aus Bun<strong>des</strong>haushaltsmitteln)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
a) Frühförderung<br />
Gutscheinle<strong>ist</strong>ungen<br />
der Pflegekassen ver-<br />
- Beratung und Hilfe bei der Beantrahindern klassische trägung<br />
und Inanspruchnahme eines trägerübergreifendePergerübergreifenden Persönlichen Budsönliche Budgets. Die<br />
gets (Klärung der Ansprüche gegen- Versorgung als Komüber<br />
dem Sozialhilfeträger und der zuplexle<strong>ist</strong>ung hat zuständigen<br />
Krankenkasse) incl. Annächst die Nutzung von<br />
tragsvorbereitung und auf Wunsch Be- Persönlichen Budgets<br />
gleitung in den Verfahren als „Person bei anderen Anbietern<br />
der Wahl“.<br />
als den SPZ verhindert.<br />
- Unterstützung bei der Formulierung<br />
<strong>des</strong> Unterstützungsbedarfs.<br />
- Unterstützung der Familien bei der<br />
Le<strong>ist</strong>ungswahl und Schulung ihrer<br />
Kompetenz zu Preisgestaltung und Abrechnung<br />
(im Einzelfall und in Seminaren).<br />
- Erkennung, Bearbeitung und Überwin-<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Aus dem Projekt hervorgegangen <strong>ist</strong> eine<br />
Vereinbarung zwischen einer für die Komplexle<strong>ist</strong>ung<br />
„Frühförderung“ von den Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />
beauftragten SPZ und einem<br />
anderen Anbieter, damit z. B. mittels Persönlichem<br />
Budget eine rasche Therapie auch in<br />
ländlichen Bereichen möglich wird.<br />
Neue Wohnformen mittels trägerübergreifendem<br />
Persönlichen Budget wurden „gestartet“<br />
und werden vom Projektträger auch weiterhin<br />
begleitet. Die Projektarbeiten werden auch<br />
nach Ablauf der Projektlaufzeit fortgesetzt.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Auch die Le<strong>ist</strong>ungen<br />
der Pflegekassen sollten<br />
mittelfr<strong>ist</strong>ig als<br />
echte Geldle<strong>ist</strong>ung<br />
möglich sein (BMG-<br />
Pflege), damit gerade<br />
das klassische trägerübergreifendePersönliche<br />
Budget (Eingliederungshilfe,<br />
Hilfe zur<br />
Pflege der Sozialverwaltung<br />
und Le<strong>ist</strong>ungen<br />
der Pflegekasse) möglich<br />
wird. Die Komplexle<strong>ist</strong>ung„Frühförderung“<br />
darf nicht dazu<br />
führen, dass z. B. in<br />
ländlichen Bereichen<br />
eine andere Versor-<br />
- 43 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
dung der Hemmschwellen bei den Eltern,<br />
den erforderlichen Le<strong>ist</strong>ungserbringern<br />
und den zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgern.<br />
- In direktem Kontakt zur Familie und<br />
den zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgern <strong>ist</strong><br />
die Entwicklung und der Aufbau eines<br />
tragfähigen Netzwerkes notwendig.<br />
- Therapeutische, pädagogische und<br />
medizinische Dienste und Einrichtungen<br />
vor Ort werden motiviert, die notwendigen<br />
Hilfen zu erbringen und<br />
unterstützt, neue Instrumente der<br />
Le<strong>ist</strong>ung und Le<strong>ist</strong>ungsabrechnung zu<br />
entwickeln.<br />
b) Verbindung von Eingliederungshilfe,<br />
Pflege und medizinische Le<strong>ist</strong>ungen in<br />
Persönlichen Budgets<br />
Betreuung und Unterstützung von Menschen,<br />
die die selbstbestimmte Gestaltung<br />
ihrer Eingliederungshilfe- und Pflegele<strong>ist</strong>ungen<br />
mit einem trägerübergreifenden<br />
Persönlichen Budget erproben<br />
wollen. Dabei sollen die beteiligten behinderten<br />
Personen nicht nur beraten<br />
und im Antragsverfahren unterstützt,<br />
sondern insbesondere in ihren Kompetenzen,<br />
sich mit der neuen Rolle als<br />
Budgetnehmer/in zu identifizieren, geschult<br />
und gestärkt werden.<br />
- 43 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
gung als in Förderzentren<br />
ausgeschlossen<br />
wird. (Lange Fahrtzeiten<br />
und ggf. schwierige<br />
Terminfestlegungen mit<br />
Wartezeiten, die gerade<br />
für Kleinkinder<br />
einen ungünstigen Therapieverlaufheraufbeschwören<br />
können. Kooperation<br />
- wie inzwischen<br />
aufgrund der<br />
Projekterfahrungen in<br />
der Region Worms erreicht<br />
- zwischen anerkannten<br />
Zentren und<br />
sonstigen Anbietern<br />
erscheinen hier sinnvoll,<br />
ohne den Gedanken<br />
der Komplexle<strong>ist</strong>ung<br />
negativ zu tangieren.)<br />
- 44 -
- 44 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 2<br />
Projektträger<br />
Träger <strong>des</strong> v. g. Projektes <strong>ist</strong> die Lebenshilfeeinrichtungen gGmbH, Kurfürstenstraße 1 - 3,<br />
67549 Worms.<br />
Projekttitel<br />
Verfahrensentwicklung und Vernetzung zu trägerübergreifenden Persönlichen Budgets<br />
Schwerpunkt<br />
Angebot in Frühförderung, Verbindung von Eingliederungshilfe, Pflege und medizinischen<br />
Le<strong>ist</strong>ungen, Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation hierzu. Insbesondere für behinderte Kinder<br />
sowie alle behinderten Menschen.<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept und Zuwendungsbescheid<br />
a) Frühförderung<br />
- Beratung und Hilfe bei der Beantragung und Inanspruchnahme eines trägerübergreifenden<br />
Persönlichen Budgets (Klärung der Ansprüche gegenüber dem Sozialhilfeträger und der<br />
zuständigen Krankenkasse) incl. Antragsvorbereitung und auf Wunsch Begleitung in den<br />
Verfahren als „Person der Wahl“.<br />
- Unterstützung bei der Formulierung <strong>des</strong> Unterstützungsbedarfs.<br />
- Unterstützung der Familien bei der Le<strong>ist</strong>ungswahl und Schulung ihrer Kompetenz zu<br />
Preisgestaltung und Abrechnung (im Einzelfall und in Seminaren).<br />
- Erkennung, Bearbeitung und Überwindung der Hemmschwellen bei den Eltern, den er-<br />
forderlichen Le<strong>ist</strong>ungserbringern und den zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgern.<br />
- In direktem Kontakt zur Familie und den zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträgern <strong>ist</strong> die Entwicklung<br />
und der Aufbau eines tragfähigen Netzwerkes notwendig.<br />
- Therapeutische, pädagogische und medizinische Dienste und Einrichtungen vor Ort werden<br />
motiviert, die notwendigen Hilfen zu erbringen und unterstützt, neue Instrumente der Leis-<br />
tung und Le<strong>ist</strong>ungsabrechnung zu entwickeln.<br />
- 45 -
- 45 -<br />
b) Verbindung von Eingliederungshilfe, Pflege und medizinische Le<strong>ist</strong>ungen in Persönlichen<br />
Budgets<br />
Betreuung und Unterstützung von Menschen, die die selbstbestimmte Gestaltung ihrer Ein-<br />
gliederungshilfe- und Pflegele<strong>ist</strong>ungen mit einem trägerübergreifenden Persönlichen Budget<br />
erproben wollen. Dabei sollen die beteiligten behinderten Personen nicht nur beraten und im<br />
Antragsverfahren unterstützt, sondern insbesondere in ihren Kompetenzen, sich mit der<br />
neuen Rolle als Budgetnehmer/in zu identifizieren, geschult und gestärkt werden.<br />
Projektlaufzeit<br />
1. Januar 2008 bis 30. Juni 2009<br />
Projektkosten<br />
Rd. 80.000 Euro, davon Förderung aus Bun<strong>des</strong>mitteln rd. 68.000 Euro.<br />
Die genaue Abrechnung erfolgt über den Verwendungsnachweis durch das Bun<strong>des</strong>verwal-<br />
tungsamt. Dieser <strong>ist</strong>, laut Zuwendungsbescheid <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verwaltungsamtes vom<br />
30. Januar 2008, bis zum 31. Dezember 2009 vorzulegen.<br />
Ziel <strong>des</strong> Modellprojektes<br />
a) Das Ziel besteht darin, Familien und/oder Eltern mit behinderten Klein/-kindern Beratung,<br />
Unterstützung, Begleitung und Anleitung zum Erhalt geeigneter, adäquater Hilfen mittels<br />
<strong>des</strong> trägerübergreifenden Persönlichen Budgets, also Hilfen aus einer Hand, anzubieten.<br />
Die Eltern sollen bei der Zielfindung zur Vorbereitung <strong>des</strong> Bedarfsfeststellungsverfahrens für<br />
Frühförderungsmaßnahmen sowie einer Formulierung ihrer Vorstellung zur Zielvereinba-<br />
rung beraten und unterstützt werden.<br />
b) Reduzierung <strong>des</strong> Informationsdefizits bei behinderten in selbstständigen Wohnformen<br />
lebenden Menschen im Rahmen der selbstbestimmten Gestaltung ihrer Eingliederungshilfe-<br />
und Pflegele<strong>ist</strong>ungsansprüche in Form eines trägerübergreifenden Persönlichen Budgets<br />
sowie die Kooperation und Motivierung der zuständigen Le<strong>ist</strong>ungsträger (insbesondere So-<br />
zialhilfeträger und Pflegekassen).<br />
- 46 -
- 46 -<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes laut Sachbericht<br />
Zu a)<br />
Die Umwandlung von Sachle<strong>ist</strong>ungen der Frühförderung in Persönliche Budgets hat sich im<br />
Raum Worms als ausgesprochen schwierig herausgestellt, da die Vorgaben <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />
Rheinland-Pfalz, die grundsätzliche Le<strong>ist</strong>ungserbringung durch die sozialpädiatrischen Zentren<br />
(SPZ), von den Le<strong>ist</strong>ungsträgern strikt eingehalten werden. Die Möglichkeiten der Beauftragung<br />
von interdisziplinären Frühförderstellen (IFF) und die grundsätzlich mögliche wohnortnahe bzw.<br />
sogar mobil aufsuchende Hilfe wurden zumin<strong>des</strong>t im Zeitraum <strong>des</strong> Projektverlaufs von den<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträgern nicht akzeptiert. Dass es hierdurch auch zu verspäteten Aufnahmen von<br />
Frühförderungsmaßnahmen kommen kann, <strong>ist</strong> dies im Sinne der betroffenen Kinder nicht hin-<br />
nehmbar. Ob aus den Erfahrungen im Raum Worms auf das gesamte Land Rheinland-Pfalz<br />
geschlossen werden kann, erscheint eher fraglich, da dem Bearbeiter bekannt <strong>ist</strong>, dass im Kreis<br />
Ahrweiler in Zusammenarbeit mit dem SPZ Neuwied durchaus wohnortnahe und mobile Leis-<br />
tungen angeboten werden.<br />
Um zu verhindern, dass es in Regionen von Rheinland-Pfalz zu verspätetem Beginn von Früh-<br />
förderungsmaßnahmen und somit möglicherweise zu irreparablen Schäden bei behinderten<br />
Kindern kommen kann, wird das rheinland-pfälzische Sozialmin<strong>ist</strong>erium um eine Stellungnahme<br />
zu dem <strong>Abschlussbericht</strong> der Lebenshilfe Worms gebeten.<br />
In diesem Zusammenhang <strong>ist</strong> darauf hinzuweisen, dass es sich bei der Problematik nicht um<br />
Schwierigkeiten bei der Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets handelt. Auch bei der Bewilli-<br />
gung von Sachle<strong>ist</strong>ungen war eine ausschließliche Anbindung an ein SPZ offensichtlich vorge-<br />
geben.<br />
Dass es sich bei rein medizinischen Le<strong>ist</strong>ungen (Rezeptierung) im Rahmen der Le<strong>ist</strong>ungen der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung nicht um Geldbudgets handeln kann, liegt in der Natur der<br />
Sache. Außerdem werden bestimmte Le<strong>ist</strong>ungen der Pflegekassen noch nicht budgetiert. Dies<br />
darf aber nicht bedeuten, dass grundsätzlich auch keine Teilbudgets von den zuständigen<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträgern bewilligt werden. Auch hierzu <strong>ist</strong> die Stellungnahme <strong>des</strong> Sozialmin<strong>ist</strong>eriums<br />
abzuwarten.<br />
Zu b)<br />
Zu dem zweiten kleineren Teilbereich <strong>des</strong> Projektes, dem unterstützten Wohnen (UWO) mittels<br />
Persönlichem Budget, <strong>ist</strong> es zu Anträgen auf Persönliche Budgets gekommen. Die noch be-<br />
- 47 -
- 47 -<br />
stehende Problematik bei der Umsetzung der Pflegedienstle<strong>ist</strong>ungen wird auch nach Ablauf <strong>des</strong><br />
Projektes von der Lebenshilfe versucht, abzubauen.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen<br />
Die vorgesehenen Maßnahmen, wie die Information und Gewinnung von Le<strong>ist</strong>ungsträgern,<br />
Le<strong>ist</strong>ungsanbieten, Le<strong>ist</strong>ungsnehmern und die daran anschließende Koordinierungs- und Be-<br />
ratungstätigkeit und die Erfassung <strong>des</strong> benötigten Hilfsangebotes sowie der Versuch der pass-<br />
genauen Bedarfsdeckung wurden im Rahmen <strong>des</strong> Projektes umgesetzt bzw. aufgrund der v. g.<br />
Schwierigkeiten versucht umzusetzen. Die Lebenshilfe wird auch nach Ablauf <strong>des</strong> Projektes<br />
weiterhin Familien mit behinderten Angehörigen dabei unterstützen, möglichst flexibel und<br />
selbstbestimmt die notwendigen Le<strong>ist</strong>ungen erhalten zu können. Im Bereich der Frühförderung<br />
wird sie versuchen, in Kooperation mit einem SPZ wohnortnahe/mobile Hilfen anbieten zu kön-<br />
nen. Auch im Bereich <strong>des</strong> Wohnens von Menschen mit hohem und sehr hohem Betreuungs-<br />
und Unterstützungsbedarf wird die Lebenshilfe versuchen, ambulante Strukturen insbesondere<br />
mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets auch in Zukunft voranzubringen und die Beteiligten zu<br />
unterstützen.<br />
Fazit<br />
Für das <strong>BMAS</strong> wurde erkennbar, dass die vom Bund angeregte und inzwischen umgesetzte<br />
Komplexle<strong>ist</strong>ung für Frühförderung offensichtlich in einigen Regionen Deutschlands (hier:<br />
Worms) so umgesetzt wird, dass nur für SPZ und nicht für oftmals auch zwingend notwendige<br />
wohnortnahe/mobile Hilfen Platz <strong>ist</strong>. Dies würde der mit der Einführung der Komplexle<strong>ist</strong>ung<br />
eigentlich beabsichtigten schnellen Hilfe aus einer Hand zumin<strong>des</strong>t für den Zeitfaktor entgegen-<br />
stehen. Nach Vorliegen der Stellungnahme <strong>des</strong> rheinland-pfälzischen Sozialmin<strong>ist</strong>eriums <strong>ist</strong><br />
daher zu überlegen, ob ggf. weitere bun<strong>des</strong>weite Informationen an die entsprechenden Leis-<br />
tungsträger herausgegeben werden sollten.<br />
Das Projektziel konnte mit Abstrichen, aufgrund der v. g. Problematik, erreicht werden. Die Tat-<br />
sache, dass die Lebenshilfe Worms auch nach Projektende die Arbeiten fortsetzt, macht deut-<br />
lich, dass das Projekt die Betroffenen für die Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets sensibili-<br />
siert hat und es als Anschub für eine nachhaltige Unterstützungsarbeit bei der Umsetzung Per-<br />
sönlicher Budgets durch die Lebenshilfe Worms angesehen werden kann.<br />
- 48 -
Nachtrag vom 12.07.2010<br />
- 48 -<br />
Inzwischen wurde erreicht, dass zwischen dem Zweckverband Kinderzentrum Ludwigshafen am<br />
Rhein und der Lebenshilfe Einrichtungen gGmbH, Worms, eine „Vereinbarung über die Koope-<br />
ration im Bereich der Hausfrühförderung“ abgeschlossen wurde. Damit dürften auch der neuen<br />
Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ in der Frühförderung Raum gegeben werden, insbeson-<br />
dere aber wohnortnahe und schnelle Hilfen möglich sein.<br />
- 49 -
- 49 -<br />
Projekt Nr. 3<br />
KoBaB - Koordinierungsstelle Budgetass<strong>ist</strong>enz<br />
und Beratung insbesondere für Menschen mit<br />
unterschiedlichen Formen von Autismus<br />
Intra gGmbH (Gemeinnützige Bonner Gesellschaft<br />
zur Förderung der gesellschaftlichen Integration und<br />
Rehabilitation behinderter Menschen)<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderproj<br />
ekte/abschlussbericht_%20kobab.html?nn=725002<br />
- 50 -
Lfd. Nr. 3<br />
- 50 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 14<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
KoBaB - Koordinierungsstelle Budgetass<strong>ist</strong>enz und Beratung insbesondere für Menschen<br />
mit unterschiedlichen Formen von Autismus<br />
Projektträger<br />
Intra gGmbH (Gemeinnützige Bonner Gesellschaft zur Förderung der gesellschaftlichen<br />
Integration und Rehabilitation behinderter Menschen), Joachimstraße 10 - 12,<br />
53113 Bonn<br />
Laufzeit 1.4.2008 bis 15.6..2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 166.076,00 (124.553,00 aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Modellhafte Erprobung der<br />
Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets für Menschen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Formen von Autismus, vor<br />
allem als Basis für die bedarfsgerechte<br />
Unterstützung<br />
beim selbstständigen Leben<br />
dieses Personenkreises. Als<br />
weiteres Ziel war die Zusammensetzung<br />
eines Projektkompetenzteams<br />
(runder<br />
Tisch) vorgesehen, welches<br />
sich insbesondere aus dem<br />
Kreis der Le<strong>ist</strong>ungsträger zusammensetzt,<br />
um von Beginn<br />
an eine Unterstützung der<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Fehlende Informationen<br />
bei potenziellen Budgetnehmern/-innen<br />
und der<br />
vermutete hohe Aufwand.<br />
Falsche Informationen<br />
der Le<strong>ist</strong>ungsträger.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Frühzeitige und umfassende Beratung von<br />
potenziellen Budgetnehmern/-innen hilft informieren<br />
und Ängste abbauen. Vernetzung<br />
von Le<strong>ist</strong>ungserbringern und Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />
unter Einbeziehung von betroffenen<br />
behinderten Menschen (hier: Gründung eines<br />
„Runden Tisches“) schafft gegenseitiges<br />
Vertrauen und Zug um Zug mehr Routine bei<br />
Beratung, Beantragung und Bewilligung. Der<br />
„Runde Tisch“ wird auch weiter tagen und<br />
wurde inzwischen Bestandteil <strong>des</strong> Behindertenpolitischen<br />
Teilhabeplans für die Bun<strong>des</strong>stadt<br />
Bonn.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Die intensive Vernetzung der<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger im Rahmen <strong>des</strong><br />
„Runden Tisches“ hat zur erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit auch bei<br />
der Erstellung <strong>des</strong> Aktionsplans der<br />
Stadt Bonn „Behindertenpolitischer<br />
Teilhabeplan“ geführt. Der „Runde<br />
Tisch“ wird fester Bestandteil dieses<br />
Plans und mittelfr<strong>ist</strong>ig will die<br />
Stadt Bonn die Kosten bei der Beratung<br />
zum Persönlichen Budget<br />
durch Gründung von (trägerunabhängigen)<br />
Beratungsstellen übernehmen<br />
und bei allen Reha-Trägern<br />
darauf hinwirken.<br />
- 51 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
entsprechenden Geldgeber zu<br />
gewährle<strong>ist</strong>en und auch von<br />
diesen projektbegleitend beraten<br />
zu werden. Gewünschtes<br />
Ziel war auch die Fortführung<br />
dieses runden Tisches<br />
nach Ende der Projektlaufzeit.<br />
Mit dem Projekt sollten insbesondere<br />
für den schwierigen<br />
Personenkreis der Menschen<br />
mit aut<strong>ist</strong>ischen Symptomen<br />
Hürden auf dem Weg zum<br />
Persönlichen Budget überwunden<br />
werden, indem die<br />
Betroffenen und Angehörigen<br />
beraten und bestärkt werden,<br />
als auch möglichst viele Beteiligte<br />
an einen Tisch geholt<br />
werden, um zu erwartende<br />
Hemmnisse frühzeitig auszuräumen.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
- 51 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
- 52 -
- 52 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 3<br />
Projektträger:<br />
INTRA gGmbH (Gemeinnützige Bonner Gesellschaft zur Förderung der gesellschaftlichen<br />
Integration und Rehabilitation behinderter Menschen), Joachimstraße 10 – 12, 53113 Bonn<br />
Projekttitel:<br />
Koordinierungsstelle Budgetass<strong>ist</strong>enz und Beratung (KoBaB)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Anwerbung mittels Erstberatung und Begleitung von behinderten Menschen (insbesondere<br />
Aut<strong>ist</strong>en) und ihren Angehörigen während aller Phasen der Beantragung und in der Erpro-<br />
bungszeit <strong>des</strong> Budgets. Darüber hinaus war ein Kooperationsteam (runder Tisch), in dem<br />
insbesondere die potenziellen Le<strong>ist</strong>ungsträger eingebunden sind, ins Leben zu rufen.<br />
Das Projekt wurde außerdem wissenschaftlich begleitet von der Gesellschaft für Forschung<br />
und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich. Der Abschluss-Sachbericht wurde im Auf-<br />
trag der INTRA von dieser Gesellschaft gefertigt.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt in Bonn verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter Be-<br />
rücksichtigung der spezifischen Bedingungen im Raum Bonn und der besonderen Bedarfs-<br />
situation von Menschen mit unterschiedlichen Formen von Autismus.<br />
(siehe Schwerpunkt)<br />
Schwerpunkte waren die Arbeit für und mit Menschen mit Formen von Autismus und die un-<br />
mittelbare Einbindung von Le<strong>ist</strong>ungsträgern.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1.4.2008 bis 15.6.2010<br />
- 53 -
Projektkosten:<br />
- 53 -<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 21.4.2008, 27.1.2009, 21.1.2010 und 3.5.2010 betragen<br />
die Gesamtkosten 166.076 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 124.556 Euro. Eine<br />
Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />
durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war die modellhafte Erprobung der Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets für Menschen mit unterschiedlichen Formen von Autismus, vor allem<br />
als Basis für die bedarfsgerechte Unterstützung beim selbstständigen Leben dieses Perso-<br />
nenkreises. Als weiteres Ziel war die Zusammensetzung eines Projektkompetenzteams<br />
(runder Tisch) vorgesehen, welches sich insbesondere aus dem Kreis der Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />
zusammensetzt, um von Beginn an eine Unterstützung der entsprechenden Geldgeber zu<br />
gewährle<strong>ist</strong>en und auch von diesen projektbegleitend beraten zu werden. Gewünschtes Ziel<br />
war auch die Fortführung dieses runden Tisches nach Ende der Projektlaufzeit. Mit dem<br />
Projekt sollten insbesondere für den schwierigen Personenkreis der Menschen mit aut<strong>ist</strong>i-<br />
schen Symptomen Hürden auf dem Weg zum Persönlichen Budget überwunden werden, in-<br />
dem die Betroffenen und Angehörigen beraten und bestärkt wurden, als auch möglichst viele<br />
Beteiligte an einen Tisch geholt werden, um zu erwartende Hemmnisse frühzeitig auszuräu-<br />
men. Die Erfahrungen und Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes sollen wissenschaftlich erfasst, ausge-<br />
wertet und veröffentlicht werden, um somit einen Transfer in andere Städte und Regionen<br />
Deutschlands zu ermöglichen.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
- 42 Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen bzw. 13 Menschen mit einer anderen Be-<br />
hinderung wurden im Laufe <strong>des</strong> Projektes beraten und auf dem möglichen Weg zum Per-<br />
sönlichen Budget begleitet.<br />
- Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wurden neun Experten sowie 17 Eltern inter-<br />
viewt.<br />
- Gerade für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Beeinträchtigungen <strong>ist</strong> eine beratende und beglei-<br />
tende Anlaufstelle von besonderer Bedeutung.<br />
- 54 -
- 54 -<br />
- Selbstständige ambulant betreute Wohnformen kommen für diesen Personenkreis eher<br />
nicht in Betracht. Besondere stationäre Wohnformen müssen jedoch noch für diesen<br />
Personenkreis bedarfsgerecht konzipiert werden.<br />
- Der runde Tisch hat das Projekt von Beginn an begleitet und setzt sich im Wesentlichen<br />
aus Vertretern von Le<strong>ist</strong>ungsträgern zusammen. Dieser Zusammenschluss <strong>ist</strong> auch nach<br />
Abschluss <strong>des</strong> Projektes vorhanden und unterstützt die positive Entwicklung <strong>des</strong> Persönli-<br />
chen Budgets im Raum Bonn weiterhin.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die unterstützende Begleitung<br />
von potenziellen Budgetnehmern mit primären Behinderungsformen im Bereich <strong>des</strong><br />
Autismus und die Errichtung eine „runden Tisches“ wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Bonner INTRA-Projekt wurde erstmals in einer Region eine größere Anzahl von<br />
Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Beeinträchtigungen für das Persönliche Budget interessiert und<br />
„abgeklopft“, inwieweit diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform auch für diesen zum Teil besonders bera-<br />
tungs- und unterstützungsbedürftigen Personenkreis und im Rahmen welcher Teilhabe- und<br />
Rehabilitationsle<strong>ist</strong>ungen eingesetzt werden kann. Die Erkenntnisse <strong>des</strong> Projektes machen<br />
deutlich, dass auch für diesen doch recht schwierigen Personenkreis ein <strong>Persönliches</strong> Bud-<br />
get unter bestimmten Umständen in Frage kommen kann. Dieses Ergebnis <strong>ist</strong> umso wichti-<br />
ger, als grundsätzlich alle behinderten Menschen, egal mit welcher Behinderungsart, an der<br />
neuen Le<strong>ist</strong>ungsform partizipieren sollen.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget für Menschen mit au-<br />
t<strong>ist</strong>ischen Symptomen durchaus zum Einsatz kommen kann. Der Bericht wird vom Projekt-<br />
träger und dem <strong>BMAS</strong> auf die entsprechenden Internetseiten gestellt und somit bun<strong>des</strong>weit<br />
- 55 -
- 55 -<br />
verbreitet. In dem Bericht wird auch über die Erfahrungen mit dem mit Le<strong>ist</strong>ungsträgern be-<br />
setzten runden Tisch berichtet. Die Zusammensetzung eines solchen Kompetenzteams<br />
könnte auch in anderen Regionen Deutschlands die Inanspruchnahme Persönlicher Budgets<br />
erheblich befördern. Auch die Fortführung eines solchen runden Tischs nach Projektablauf<br />
könnte für andere Regionen in Deutschland Vorbildfunktion haben.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „KoBaB – Koordinierungsstelle Budgetass<strong>ist</strong>enz und Beratung“ hat die<br />
Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> Persönlichen Budgets insbesondere für Menschen mit au-<br />
t<strong>ist</strong>ischen Symptomen aufgezeigt. Wahrscheinliche Grenzen werden aber auch benannt.<br />
Insbesondere braucht dieser Personenkreis - neben einer fundierten Erstberatung - eine<br />
enge Begleitung auf dem Weg zum Persönlichen Budget. Völlig selbstständiges Wohnen<br />
wird mit klassischer ambulanter Unterstützung in vielen Fällen nicht möglich sein. Allerdings<br />
erscheinen kleinere Wohngruppen mit starker ambulanter Unterstützung oder gar stationä-<br />
rem Charakter durchaus denkbar. Mit diesem Thema werden sich der Projektträger und die<br />
Teilnehmer am runden Tisch auch nach Ablauf <strong>des</strong> Projektes weiter beschäftigen und nach<br />
Lösungen suchen. Das Projekt <strong>ist</strong> für das <strong>BMAS</strong> bezüglich der Erkenntnisse im Bereich <strong>des</strong><br />
Personenkreises der Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Beeinträchtigungen von besonderer Be-<br />
deutung. Da die weit verbreitete Meinung, dass Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Symptomen für<br />
diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>des</strong> Persönlichen Budgets grundsätzlich nicht in Betracht kämen,<br />
durch die Projektergebnisse widerlegt wird.<br />
Projektziel:<br />
Erreicht<br />
- 56 -
- 56 -<br />
- 57 -
- 57 -<br />
Projekt Nr. 4<br />
Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget<br />
<strong>des</strong> Paritätischen<br />
Der PARITÄTISCHE Gesamtverband<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_kompetenzzentrum_pb.html;jsessionid=73C7A651A48<br />
1FC7530AEF2C5A1B49D16.1_cid250?nn=725002<br />
- 58 -
Lfd. Nr. 4<br />
Az.: Va 3 -58330/ 1<br />
- 58 -<br />
Projektbezeichnung/Name Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong> Paritätischen<br />
Projektträger Der PARITÄTISCHE Gesamtverband, Oranienburger Straße 13 - 14, 10178 Berlin<br />
Laufzeit 1.1.2008 bis 31.12.2010 (kostenneutrale Verlängerung bis 28.2.2011)<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 570.660,00 (402.195,00 aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts<br />
Telefonische Beratung von<br />
allen am Persönlichen Budget<br />
Interessierten. Hierbei handelte<br />
es sich insbesondere um<br />
eine erste Basis-Beratung.<br />
Daneben führte das Kompetenzzentrum<br />
in Abstimmung<br />
mit dem <strong>BMAS</strong> die für die<br />
Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets aus Sicht der Bun<strong>des</strong>regierung<br />
wichtigen Regionalkonferenzen<br />
in allen<br />
Bun<strong>des</strong>ländern durch. Auch<br />
die Planung und Organisation<br />
übernahm das Kompetenzzentrum.<br />
Die Tagungsthemen<br />
wurden in enger Abstimmung<br />
mit dem <strong>BMAS</strong> festgelegt.<br />
Darüber hinaus wurde der<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Noch immer fehlende<br />
Kenntnisse über das PB bei<br />
allen Beteiligten.<br />
Budgetunterstützung sollte<br />
nach Bescheiderteilung<br />
finanziert werden (auch für<br />
Betreuer/-innen).<br />
Proaktive Beratung der LT<br />
<strong>ist</strong> noch nicht ausreichend.<br />
Gutscheinlösung bei den<br />
Le<strong>ist</strong>ungen der Pflegeversicherung<br />
und beschränkte<br />
Dienstle<strong>ist</strong>erwahl behindern<br />
tPB mit der Eingliederungshilfe.<br />
Fehlen<strong>des</strong> Wunsch- und<br />
Wahlrecht bei der Wahl <strong>des</strong><br />
Beschäftigungsplatzes auf<br />
dem Allgemeinen Arbeits-<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit fortführen;<br />
rechtliche Rahmenbedingungen verändern<br />
(Eingliederungshilfe, SGB IX, Werkstattrecht,<br />
Pflegereform); Qualität der GS verbessern.<br />
Zahlreiche Publikationen zu allen Fragen <strong>des</strong><br />
PB wurden erstellt und veröffentlicht.<br />
Über 300 Beratungsstellen wurden vernetzt,<br />
einheitlich informiert und geschult.<br />
Beratung, Schulung, Informationen (auch<br />
elektronisch) wird auch in Zukunft fortgesetzt.<br />
Finanzierung ggf. über Paritätische Lan<strong>des</strong>verbände<br />
und Träger der Beratungsstellen.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Im Rahmen der Weiterentwicklung<br />
der Eingliederungshilfe und<br />
einer möglichen Änderung <strong>des</strong><br />
SGB IX sollten Anregungen <strong>des</strong><br />
Projektträgers bedacht werden.<br />
Veränderungen im Pflegeversicherungsrecht<br />
anstoßen (ein<br />
Modellprojekt im Auftrag <strong>des</strong><br />
BMG läuft derzeit) mit dem Ziel<br />
<strong>des</strong> PB für Pflegele<strong>ist</strong>ungen der<br />
Pflegeversicherung (z. B. im<br />
Rahmen der Pflegereform).<br />
Je höher die Nachfrage, <strong>des</strong>to<br />
größer wird das Angebot der LE<br />
werden. Im Grunde müsste der<br />
Markt das selbst regeln.<br />
Je mehr PB, <strong>des</strong>to mehr Rou-<br />
- 59 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts<br />
Aufbau von Beratungsstellen<br />
zum Persönlichen Budget im<br />
gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet forciert,<br />
eine Reg<strong>ist</strong>rierung sowie<br />
eine Vernetzung vorgenommen.<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit<br />
wurde mit der Herausgabe von<br />
Flyern, Broschüren und Newslettern<br />
sowie der Erstellung<br />
einer entsprechenden Website<br />
positiv begleitet.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
markt (anstatt WfbM). Fehlende<br />
Angebotsstrukturen<br />
der LE (insb. auf dem<br />
Land). Sehr lange Bearbeitungszeiten<br />
der LT.<br />
Schlechte Kooperation bei<br />
der Festlegung von TPB<br />
zwischen den LT untereinander.<br />
- 59 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
tine und schnellere Bearbeitung<br />
und bessere Kooperation (bereits<br />
ermittelte Erfahrungswerte).<br />
Dennoch sollten die<br />
„Fr<strong>ist</strong>en“ bei der „Beleuchtung“<br />
<strong>des</strong> SGB IX auf den Prüfstand.<br />
Evtl. sind sie doch zu kurz gefasst.<br />
- 60 -
- 60 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 4<br />
Projektträger:<br />
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Gesamtverband e. V., Oranienburger Straße 13-14,<br />
10178 Berlin<br />
Projekttitel:<br />
Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Telefonische Beratung von allen am Persönlichen Budget Interessierten. Hierbei handelte es<br />
sich insbesondere um eine erste Basis-Beratung. Daneben führte das Kompetenzzentrum in<br />
Abstimmung mit dem <strong>BMAS</strong> die für die Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets aus Sicht der<br />
Bun<strong>des</strong>regierung wichtigen Regionalkonferenzen in allen Bun<strong>des</strong>ländern durch. Auch die<br />
Planung und Organisation übernahm das Kompetenzzentrum. Die Tagungsthemen wurden<br />
in enger Abstimmung mit dem <strong>BMAS</strong> festgelegt. Darüber hinaus wurde der Aufbau von Be-<br />
ratungsstellen zum Persönlichen Budget im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet forciert, eine Reg<strong>ist</strong>rie-<br />
rung sowie eine Vernetzung vorgenommen. Die Öffentlichkeitsarbeit wurde mit der Heraus-<br />
gabe von Flyern, Broschüren und Newslettern sowie der Erstellung einer entsprechenden<br />
Website positiv begleitet.<br />
Schwerpunkt:<br />
Ein Beratungs- und Informationszentrum zum Persönlichen Budget hatte der PARITÄTISCHE<br />
bereits vor 2008 unterhalten. Es wurde von der Aktion Mensch finanziell gefördert. Die von dort<br />
im Schwerpunkt vorgenommene Erstinformation in vielen Regionen Deutschlands war Anlass<br />
für das BMA, im Rahmen der mit Inkrafttreten <strong>des</strong> Rechtsanspruchs auf Persönliche Budgets<br />
beginnenden Öffentlichkeitskampagne Regionalkonferenzen mit für die einzelnen Regionen<br />
passgenauen Themen entsprechend den Vorgaben der Bun<strong>des</strong>regierung durchzuführen.<br />
Hierzu hätte ein „Kompetenzzentrum“ im Rahmen der Öffentlichkeitskampagne gefördert wer-<br />
den können. Ein im November 2007 eingehender Antrag <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN zur Förderung<br />
<strong>des</strong> Modellprojektes „Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget“ machte aber deutlich, dass die<br />
Schwerpunkte dieses Projektes durchaus erstmalig waren und somit Modellcharakter besaßen.<br />
Einer Förderung <strong>des</strong> Projektes im Rahmen <strong>des</strong> Programms zur Strukturverstärkung und Ver-<br />
- 61 -
- 61 -<br />
breitung Persönlicher Budgets stand somit nichts im Wege. Die neuen Schwerpunkte waren:<br />
Anwerben von (unabhängigen) Beratungsstellen, Reg<strong>ist</strong>rierung dieser Beratungsstellen und<br />
Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit für diese sowie lan<strong>des</strong>- und bun<strong>des</strong>weite Vernetzungen<br />
der Beratungsstellen. Außerdem waren das Erstellen einer Website und das Herausgeben ei-<br />
nes Newsletters als Schwerpunkte zu identifizieren. Die früher schon angebotenen Konferenzen<br />
wurden auf die für die Bun<strong>des</strong>regierung wichtigen Themen und Präsentationsformen umstruktu-<br />
riert und für alle Bun<strong>des</strong>länder angeboten. Erstmals wurden die Themen passgenau auf die Re-<br />
gionen, die Le<strong>ist</strong>ungserbringer, Le<strong>ist</strong>ungsträger und bestimmte Behinderungsarten zugeschnit-<br />
ten.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Januar 2008 bis 28. Februar 2011 (1. Januar 2011 bis 28. Februar 2011 genehmigte kos-<br />
tenneutrale Verlängerung)<br />
Projektkosten:<br />
Laut letztem Zuwendungs-Änderungsbescheid vom 23. Juli 2010 betragen die Gesamtkos-<br />
ten 570.660 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 402.195 Euro. Eine Spitzabrech-<br />
nung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun-<br />
<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Folgende Ziele wurden vorrangig verfolgt:<br />
- Alle am Prozess der Verbreitung Persönlicher Budgets Beteiligter erhalten Informationen<br />
über das Persönliche Budget. Zu den Informationen gehören auch Berichte über aktuelle<br />
Entwicklungen auf nationaler und europäischer Ebene.<br />
- Die Informationen sollen breit gefächert und unter Einbeziehung von nationalen und<br />
internationalen Entwicklungen aufbereitet werden.<br />
- Bestehende Unsicherheiten und zum Teil vorhandene Ängste gegenüber der neuen Leis-<br />
tungsform sollen bei Menschen mit Behinderungen, bei Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungser-<br />
bringern abgebaut werden.<br />
- 62 -
- 62 -<br />
- Es soll aktiv Einfluss genommen werden auf eine vermehrte Inanspruchnahme Persönli-<br />
cher Budgets, auch trägerübergreifender Budgets.<br />
- Aufbau eines bun<strong>des</strong>weiten Netzes niedrigschwelliger Beratungsstellen unter einem Dach<br />
zur Erzielung von Synergieeffekten.<br />
- Entwicklung und Organisation differenzierter Austauschformen für verschiedene Zielgrup-<br />
pen und die Unterstützung deren Vernetzung.<br />
- Intensive Zusammenarbeit mit dem <strong>BMAS</strong>, insbesondere bei der Themenauswahl, Organi-<br />
sation und personeller Besetzung bei Veranstaltungen (z. B. Regionalkonferenzen).<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Folgende wesentliche Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes sind festzuhalten:<br />
a) 5.800 Menschen wurden über das Angebot von telefonischer oder schriftlicher Erstbera-<br />
tung und Information sowie zur Vermittlung an regionale Beratungsstellen erreicht.<br />
b) 2.250 Menschen (davon ca. 340 Menschen mit Behinderungen) nahmen an den insge-<br />
samt 16 Regionalkonferenzen bun<strong>des</strong>weit teil.<br />
c) Rd. 32.000 Menschen konnten pro Jahr über die Internetseite www.budget.paritaet.org er-<br />
reicht werden. 173.000 Seiten wurden im Durchschnitt pro Jahr aufgerufen. 2.698 Men-<br />
schen nutzten als Abonnenten den 14-tägigen Newsletter.<br />
d) 317 Beratungsstellen waren bei Projektende in dem ständig aktualisierten Beratungs-<br />
stellenverzeichnis unter www.budget.paritaet.org aufgeführt.<br />
e) 100 Beratungsstellen haben sich am ersten bun<strong>des</strong>weiten Budgettag am 16. Oktober 2010<br />
unter der Schirmherrschaft von Frau Min<strong>ist</strong>erin Dr. Ursula von der Leyen aktiv beteiligt.<br />
f) 5000 Projektflyer „Selbstbestimmt Leben mit dem Persönlichen Budget“ wurden erstellt<br />
und verteilt.<br />
g) Drei erstellte Informationsbroschüren in einer Gesamtauflagenhöhe von 11.000 Stück<br />
wurden bun<strong>des</strong>weit zur Verfügung gestellt.<br />
- 63 -
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
- 63 -<br />
Im Ergebnis wurden alle Zielvorgaben erfüllt. Zusätzlich wurden in Abstimmung mit dem <strong>BMAS</strong><br />
die Abschlussveranstaltung zum Förderprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung Per-<br />
sönlicher Budgets auf der Messe REHACARE in Düsseldorf im Oktober 2010 und begleitend<br />
hierzu ein „Markt der Möglichkeiten“ ebenfalls auf der REHACARE und ein erster bun<strong>des</strong>weiter<br />
Budgettag an 100 verschiedenen Orten in der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland organisiert und<br />
durchgeführt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Alle aus den v. g. Zielen resultierenden und zuvor zugesagten Maßnahmen sowie im Laufe<br />
<strong>des</strong> Projekts darüber hinaus zwischen dem PARITÄTISCHEN und dem <strong>BMAS</strong> abgespro-<br />
chene Maßnahmen, wie z. B. die Durchführung der Regionalkonferenzen, der Aufbau eines<br />
bun<strong>des</strong>weiten niederschwelligen Beratungsstellennetzes, die Durchführung eines Budgetta-<br />
ges, die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit, wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Projekt <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN wurde die politisch geforderte, volkswirtschaftlich<br />
und ggf. für die Le<strong>ist</strong>ungsträger auch betriebswirtschaftlich sinnvolle verstärkte Verbreitung<br />
der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ ein großes Stück nach vorne gebracht. Der<br />
Forderung der Interessensverbände der Menschen mit Behinderungen nach niederschwelli-<br />
gen Beratungsangeboten im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet konnte durch das Kompetenzzentrum<br />
mit dem Aufbau eines bun<strong>des</strong>weiten Netzes von Beratungsstellen erstmals eine überzeu-<br />
gende Aktivität entgegengestellt werden. Auch die positive Wirkung der bun<strong>des</strong>weit veran-<br />
stalteten Regionalkonferenzen lässt sich aufgrund stetig ansteigender Budgetbewilligungen<br />
mehr als nur vermuten.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> wichtig, dass die positive Bewertung der Bun<strong>des</strong>regierung zu der neuen<br />
Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Budget, insbesondere auch im Zusammenhang mit der Unter-<br />
zeichnung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen und dem daraus resul-<br />
tierenden Nationalen Aktionsplan bun<strong>des</strong>weit in Regionalkonferenzen und sonstigen Veran-<br />
staltungen mit bun<strong>des</strong>weiter Wirkung Gehör fand. Auch der Forderung der Behindertenver-<br />
- 64 -
- 64 -<br />
bände und –organisationen nach zusätzlicher unentgeltlicher Beratung konnte durch die<br />
Vernetzung von über 300 Beratungsstellen in ganz Deutschland zumin<strong>des</strong>t in Form eines<br />
ersten großen Schrittes Rechnung getragen werden. Die Internetpräsentationen und –platt-<br />
formen sowie die im Projekt erstellten Broschüren werden auch weiterhin zur Verfügung ge-<br />
stellt. Die nach Auffassung der Bun<strong>des</strong>regierung auch weiterhin notwendige verstärkte Öf-<br />
fentlichkeitsarbeit für das Persönliche Budget, insbesondere über die neuen elektronischen<br />
Medien (die Mehrzahl von Budgetinteressierten <strong>ist</strong> der jüngeren Generation zuzurechnen),<br />
wird in einem neuen Projekt <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN „e-Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget: Vor<br />
Ort handeln – online informieren, beraten, vernetzen, beteiligen!“ vorangetrieben. Hierbei<br />
werden selbstverständlich die Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes „Kompetenzzentrum“ mit herange-<br />
zogen und zur Bewältigung <strong>des</strong> „Spagates“ zwischen der virtuellen Welt <strong>des</strong> Internets und<br />
der Realität wird auch die Vernetzung der bisher reg<strong>ist</strong>rierten und möglichst weiterer Bera-<br />
tungsstellen sowie die Beobachtung in ein oder mehreren „Realregionen“ notwendig sein.<br />
Die besondere Bedeutung, die die Bun<strong>des</strong>regierung in der Fortsetzung der Öffentlichkeits-<br />
arbeit, insbesondere mit Hilfe von elektronischen Medien sieht, kommt auch dadurch zum<br />
Ausdruck, dass das neue Projekt, welches teilweise Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes „Kompetenz-<br />
zentrum <strong>Persönliches</strong> Budget“ implantiert, auch im Nationalen Aktionsplan zur UN-Behin-<br />
dertenrechtskonvention ausdrücklich benannt wird.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN“ <strong>ist</strong> auf-<br />
grund der Vielzahl der von ihm erledigten Aufgaben, wie z. B. Öffentlichkeitsarbeit vor Ort,<br />
per Print- und elektronischer Medien, Schaffung eines bun<strong>des</strong>weiten Beratungsstellennetz-<br />
werkes, Basisberatung und Koordination für alle am Persönlichen Budget Interessierten, als<br />
das Leuchtturmprojekt innerhalb <strong>des</strong> Förderprogramms zur Strukturverstärkung und Ver-<br />
breitung Persönlicher Budgets anzusehen. Die insgesamt wertvollen Arbeiten haben die<br />
Bemühungen der Bun<strong>des</strong>regierung, die Inanspruchnahme Persönlicher Budgets weiter vo-<br />
ranzutreiben, in erheblichem Maße unterstützt. Auf die Ergebnisse und geschaffenen Struk-<br />
turen wird das <strong>BMAS</strong> auch weiterhin bei der Verbreitung Persönlicher Budgets in der ge-<br />
samten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland bauen können.<br />
Projektziel:<br />
Hervorragend erreicht<br />
- 65 -
- 65 -<br />
Projekt Nr. 5<br />
Entwicklung alternativer selbstbestimmter Wohnformen<br />
für Menschen mit Behinderungen mit Hilfe <strong>des</strong><br />
(trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets<br />
In der Gemeinde leben gGmbH<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_alternative_wohnformen.html?nn=725002<br />
- 66 -
Lfd. Nr. 5<br />
- 66 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 17<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Entwicklung alternativer selbstbestimmter Wohnformen für Menschen mit Behinderungen<br />
mit Hilfe <strong>des</strong> (trägerübergreifenden) Persönlichen Budgets<br />
Projektträger In der Gemeinde leben gGmbH, Erkrather Straße 88, 40233 Düsseldorf<br />
Laufzeit 1. Mai 2008 bis 30. April 2009<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 57.950 (49.257,50 aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Information von Menschen mit Bearbeitungsfr<strong>ist</strong>en<br />
Behinderungen über alternative werden nicht eingehal-<br />
Wohnformen mit dem Persönlichen ten.<br />
Budget mittels gezielter Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Entwicklung eines<br />
Wohn- und Unterstützungskonzeptes<br />
gemeinsam mit den interessierten<br />
behinderten Menschen.<br />
Modellhafte Erprobung alternativer<br />
selbstbestimmter Wohnform, die<br />
unter den bisherigen strukturellen<br />
Rahmenbedingungen in der Behindertenhilfe<br />
und deren Finanzierung<br />
grundsätzlich nicht möglich<br />
war.<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Projektes sollte<br />
insbesondere Menschen mit<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Gute Kooperation von Le<strong>ist</strong>ungserbringern,<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträgern und potenziellen Budgetnehmern<br />
<strong>ist</strong> sinnvoll und hilfreich.<br />
Flyer, Internetblog und Videofilm wurden erstellt.<br />
Erste Wohngemeinschaft wurde<br />
gegründet.<br />
Die Beratungs- und Unterstützungsarbeit <strong>des</strong><br />
Projektträgers wird fortgesetzt.<br />
Bereits bei Projektende wurde die nächste<br />
Wohngemeinschaft geplant.<br />
Alle Ergebnisse wurden bun<strong>des</strong>weit veröffentlicht<br />
und sind im Wesentlichen übertragbar.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Die Bearbeitungsfr<strong>ist</strong>en verringern<br />
sich zwar mit zunehmender<br />
Routine bei vermehrter PB-<br />
Beantragung. Trotzdem sollten<br />
sie im Rahmen einer evtl.<br />
SGB IX-Änderung auf den Prüfstand.<br />
Projektergebnis bewe<strong>ist</strong>:<br />
Auch ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen<br />
können mit entsprechender<br />
Unterstützung außerhalb<br />
eines Heimes selbstbestimmt<br />
leben (hier das Beispiel der für<br />
den LT kostengünstigen WG).<br />
Diese WG’s könnten die<br />
Wohnform der Zukunft für Menschen<br />
mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung<br />
werden. Bestimmungen von<br />
- 67 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
schweren Beeinträchtigungen aufgezeigt<br />
werden, dass durch die<br />
Nutzung von Synergieeffekten <strong>des</strong><br />
„ähnlichen Bedarfes“ mittels <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets eine neue<br />
Wohnform, z. B. in einer Wohngemeinschaft<br />
„erlebt“ werden kann.<br />
- 67 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
„Lan<strong>des</strong>heimgesetzen“ dürfen<br />
hier jedoch nicht entgegenwirken<br />
(eine WG <strong>ist</strong> eben kein<br />
Heim).<br />
- 68 -
- 68 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 5<br />
Projektträger:<br />
In der Gemeinde leben gGmbH, Erkrather Straße 88, 40233 Düsseldorf<br />
Projekttitel:<br />
Entwicklung alternativer selbstbestimmter Wohnformen für Menschen mit Behinderungen mit<br />
Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets/Begleitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in Wohnformen.<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Information von Menschen mit Behinderungen über alternative Wohnformen mittels gezielter<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Entwicklung eines Wohn- und Unterstützungskonzeptes gemeinsam mit<br />
den interessierten behinderten Menschen. Modellhafte Erprobung alternativer selbstbestimmter<br />
Wohnform, die unter den bisherigen strukturellen Rahmenbedingungen in der Behindertenhilfe<br />
und deren Finanzierung grundsätzlich nicht möglich war.<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Projektes sollte insbesondere Menschen mit schweren Beeinträchtigungen<br />
aufgezeigt werden, dass durch die Nutzung von Synergieeffekten <strong>des</strong> „ähnlichen Bedarfes“<br />
mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets eine neue Wohnform, z. B. in einer Wohngemeinschaft „er-<br />
lebt“ werden kann.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt in Düsseldorf verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter<br />
Berücksichtigung der Besonderheiten bei der Entwicklung neuer Wohnformen für Menschen<br />
mit Behinderungen und der hieraus entstehenden besonderen Einzel- und Gemeinschafts-<br />
bedarfssituationen sowie der Deckung dieser Bedarfe durch das Persönliche Budget.<br />
Schwerpunkt war die Entwicklung alternativer Wohnform und die Erprobung gemeinsam mit<br />
den beteiligten Menschen mit Behinderungen.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Mai 2008 bis 30. April 2009<br />
- 69 -
Projektkosten:<br />
- 69 -<br />
Laut Zuwendungsbescheid vom 31. März 2008 betragen die Gesamtkosten 57.950 Euro. Die<br />
Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 49.257,50 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />
der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, Frauen und Männern mit Behinderungen und hohem<br />
Hilfebedarf mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets Möglichkeiten zu eröffnen, eine weitestge-<br />
hend selbstbestimmte Wohnform aufzubauen und nutzen zu können. Eine Heimunterbrin-<br />
gung sollte damit vermieden bzw. beendet werden.<br />
Des weiteren sollten alle Aktivitäten <strong>des</strong> Projektes und die abschließenden Ergebnisse doku-<br />
mentiert und in geeigneter Weise der Öffentlichkeit und somit allen Interessierten (auch zur<br />
Nachahmung) zur Verfügung gestellt werden.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Modellprojektes wurde eine Wohngemeinschaft mit sechs Menschen mit er-<br />
worbener Hirnschädigung geschaffen. Mit Unterstützung <strong>des</strong> Projektträgers und mittels <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets haben sie sich eine gemeinsame Ass<strong>ist</strong>enzkraft rund um die Uhr ein-<br />
gekauft. Darüber hinaus haben sich die behinderten Menschen individuelle Ass<strong>ist</strong>enzle<strong>ist</strong>un-<br />
gen, pädagogische Unterstützung, Angebote zur Tagesgestaltung sowie Gruppenangebote<br />
und eine Haushaltshilfe eingekauft.<br />
Die gesamte Projektentwicklung sowie die Projektergebnisse sind in einem 10-minütigem Vi-<br />
deofilm dokumentiert worden.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. Öffentlichkeitsarbeit, Errich-<br />
tung einer alternativen Wohnform, Dokumentation für die Öffentlichkeit wurden umgesetzt.<br />
- 70 -
- 70 -<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Düsseldorfer Projekt der In der Gemeinde Leben gGmbH wurde deutlich, dass<br />
eine sehr kostenaufwendige Heimunterbringung selbst für sehr schwerbehinderte Menschen<br />
durch mit ihnen gemeinsam entwickelte Wohnalternativen vermieden werden kann. Hier-<br />
durch können auch für den einzelnen behinderten Menschen zum Teil unzumutbare Unter-<br />
bringungsmaßnahmen beendet werden. So war z. B. einer der an dem Projekt beteiligten<br />
schwerbehinderten Menschen, obwohl noch relativ jung, in einem Altenheim mit ausschließ-<br />
lich alten Menschen untergebracht. Obwohl für ihn keine angemessenen Förderungsmaß-<br />
nahmen in diesem Altenheim angeboten wurden, waren die Unterbringungskosten doch er-<br />
heblich. Durch die gemeinsam genutzten Ass<strong>ist</strong>enzkräfte in der Wohngemeinschaft konnten<br />
die Kosten für den einzelnen behinderten Menschen erheblich gesenkt und die Lebensqua-<br />
lität dieser Menschen deutlich gesteigert werden.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget (und hier sogar trä-<br />
gerübergreifend) auch für sehr schwer ge<strong>ist</strong>ig beeinträchtigte Menschen in alternativen<br />
Wohnformen bei entsprechender Unterstützung genutzt werden kann und somit dem Ge-<br />
danken „ambulant vor stationär“ auch für diesen Personenkreis Nachdruck verliehen werden<br />
kann. Die Nachhaltigkeit <strong>des</strong> Projektes wird dadurch verdeutlicht, dass die Ergebnisse jeder-<br />
zeit und überall übertragbar sind und diese mittels Videofilm dokumentiert wurden. Der Ab-<br />
schluss-Sachbericht und der Videofilm werden auf den Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> für jeden<br />
Interessierten zugänglich veröffentlicht. Der Projektträger erarbeitet auch nach Ablauf <strong>des</strong><br />
Projektzeitraums weiterhin alternative Wohnlösungen und hat bereits kurz nach Projektablauf<br />
mit der Planung einer weiteren Wohngemeinschaft begonnen.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Entwicklung alternativer selbstbestimmter Wohnformen für Menschen mit<br />
Behinderungen mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets“ hat die Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets auch für schwer ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen (in diesem Falle<br />
schwere Hirnschädigungen) im Rahmen alternativer Wohnformen aufgezeigt. Mit entspre-<br />
chender Unterstützung und Begleitung können auch für diese Menschen mittels trägerüber-<br />
greifendem Persönlichen Budget selbstbestimmtes Wohnen und frei gewählte Unterstützung<br />
Realität werden.<br />
- 71 -
- 71 -<br />
Die in einem gut gemachten, interessanten Film festgehaltene Projektdokumentation macht<br />
deutlich, dass die Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes grundsätzlich übertragbar sind. Auch Menschen<br />
mit anderen Behinderungsarten könnten solche Wohn- und Betreuungsformen nutzen.<br />
Projektziel:<br />
Sehr gut erreicht<br />
- 72 -
- 72 -<br />
- 73 -
- 73 -<br />
Projekt Nr. 6<br />
Bun<strong>des</strong>weites Beratungstelefon<br />
zum Persönlichen Budget<br />
Interessenvertretung<br />
Selbstbestimmt Leben Deutschland e. V. - ISL -<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_beratungstelefon.html?nn=725002<br />
- 74 -
Lfd. Nr. 6<br />
Az.: Va 3 -58330/ 2<br />
- 74 -<br />
Projektbezeichnung/Name Bun<strong>des</strong>weites Beratungstelefon zum Persönlichen Budget<br />
Projektträger Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland e. V. - ISL - ,<br />
Hermann-P<strong>ist</strong>or-Straße 1, 07745 Jena<br />
Laufzeit 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 259.144,- (216.399,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Aufbau und Durchführung<br />
einer Beratungshotline zum<br />
Persönlichen Budget<br />
- Werktägige Telefonberatung<br />
zum Persönlichen<br />
Budget rund um die Uhr<br />
(tagsüber)<br />
- Beratung über E-Mail-<br />
Kontakte (auch für hörbehinderte<br />
Menschen)<br />
Informations- und Beratungsveranstaltungen<br />
vor<br />
Ort: „Das Beratungstelefon<br />
geht auf Reisen“<br />
- Grundsätzliche Beratung<br />
zum Persönlichen Budget<br />
- Vorstellen <strong>des</strong> Angebotes<br />
<strong>des</strong> Beratungstelefons<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Weiterhin hoher Informationsbedarf.Hunderte<br />
verschiedener<br />
Zielvereinbarungskonzepte<br />
in Deutschland.<br />
Unterstützung und Beratung<br />
notwendig bei<br />
der „Verwaltung“ <strong>des</strong><br />
PB.<br />
Le<strong>ist</strong>ungen der Pflegekassen<br />
(Gutscheine)<br />
sind nicht budgetfähig.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Weiterhin informieren, auch über „Best-<br />
Practice-Fälle“ (wie z. B. in diesem Projekt<br />
erarbeitet).<br />
Nach dem Auslaufen der Förderung werden<br />
die Zentren für selbstbestimmtes Leben das<br />
Beratungstelefon werktags in der Zeit von<br />
9.00 - 16.00 Uhr weiterhin anbieten, ebenso<br />
wird ein Anrufbeantworter geschaltet, so dass<br />
keine Beratungsanfrage verloren geht. Die<br />
Möglichkeit der Beratung per E-Mail besteht<br />
weiterhin unter:<br />
persoenliches.budget@isl-ev.de<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit wird fortgesetzt (s.<br />
u. a. Projekt <strong>des</strong> Kompetenzzentrums<br />
PB „e-Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget:<br />
Vor Ort handeln - Online informieren,<br />
beraten, vernetzen, beteiligen!“).<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Versuchs, die Bedarfsfeststellungsverfahren<br />
zu vereinheitlichen,<br />
<strong>ist</strong> auch über einheitliche<br />
Konzepte bei den Zielvereinbarungen<br />
nachzudenken (Projekt „Bedarfsfeststellung/ICF“<br />
und Prozess einer Weiterentwicklung<br />
der Eingliederungshilfe).<br />
Es sollte auch weiterhin versucht werden,<br />
beim BMG den Gedanken <strong>des</strong> PB<br />
(statt „Gutscheinlösung“) durchzusetzen<br />
(Modellprojekt im Auftrag <strong>des</strong> BMG<br />
läuft hierzu bereits).<br />
- 75 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Aufsuchende Unterstützung<br />
bei der Durchsetzung <strong>des</strong><br />
Rechtsanspruchs auf ein<br />
<strong>Persönliches</strong> Budget in<br />
besonderen Einzelfällen<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
- 75 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
- 76 -
- 76 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 6<br />
Projektträger:<br />
„Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben“ Deutschland e. V. – ISL,<br />
Hermann-P<strong>ist</strong>or-Straße 1, 07745 Jena<br />
Projekttitel:<br />
Bun<strong>des</strong>weites Beratungstelefon zum Persönlichen Budget der Interessenvertretung<br />
Selbstbestimmt Leben e. V. - ISL -<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Aufbau und Durchführung einer Beratungshotline zum Persönlichen Budget<br />
- Werktägige Telefonberatung zum Persönlichen Budget rund um die Uhr (tagsüber)<br />
- Beratung über E-Mail-Kontakte (auch für hörbehinderte Menschen)<br />
Informations- und Beratungsveranstaltungen vor Ort: „Das Beratungstelefon geht auf Reisen“<br />
- Grundsätzliche Beratung zum Persönlichen Budget<br />
- Vorstellen <strong>des</strong> Angebotes <strong>des</strong> Beratungstelefons<br />
Aufsuchende Unterstützung bei der Durchsetzung <strong>des</strong> Rechtsanspruchs auf ein <strong>Persönliches</strong><br />
Budget in besonderen Einzelfällen<br />
Schwerpunkt:<br />
Ein Schwerpunkt <strong>des</strong> Projektes war die detaillierte Telefonberatung, die weit über einen ein-<br />
maligen Telefonkontakt hinaus bis hin zur Unterstützung und Begleitung beim Verfahren zur<br />
Beantragung eines Persönlichen Budgets reichte. Hierin unterscheidet sich das Beratungs-<br />
telefon der ISL vom Bürgertelefon <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> (nur Erstkontakt und grundsätzlich Hinweise<br />
auf entsprechende Rechtsnormen) und vom telefonischen Beratungsangebot <strong>des</strong> Kompe-<br />
tenzzentrums <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN (Basisberatung mit grundsätzlicher Verweisung an re-<br />
gionale Beratungsstellen). Darüber hinaus verfügten alle Beraterinnen und Berater an der<br />
Hotline über eine Peer Counceling-Ausbildung und die erforderlichen Fachkenntnisse. Das<br />
bedeutet, dass hier, anders als bei den anderen v. g. telefonischen Beratungsangeboten, die<br />
- 77 -
- 77 -<br />
Beratung von Menschen mit Behinderungen durch ebenfalls behinderte Menschen möglich<br />
war.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war die Informations- und Beratungsarbeit vor Ort, die unter dem<br />
Motto „Das Beratungstelefon geht auf Reisen“ bei rund 30 regionalen Veranstaltungen<br />
durchgeführt wurde. Hier wurde das Angebot <strong>des</strong> ISL-Beratungstelefons vorgestellt, aber<br />
auch zum Persönlichen Budget informiert und vor Ort beraten.<br />
Da davon auszugehen war, dass es in Einzelfällen erforderlich sein würde, persönlich vor Ort<br />
Beratung und Unterstützung bei den Behördenkontakten zu le<strong>ist</strong>en, sollte ein dritter Schwer-<br />
punkt, die aufsuchende Unterstützung bei der Durchsetzung <strong>des</strong> Rechtsanspruchs auf ein<br />
<strong>Persönliches</strong> Budget, durch den Projektpartner Forsea e. V. übernommen werden. Das oh-<br />
nehin auf besondere Einzelfälle beschränkte Angebot musste nochmals reduziert werden, da<br />
kurze Zeit nach Projektbeginn die von Forsea für diese Tätigkeit vorgesehene Mitarbeiterin<br />
leider verstarb und zeitnah kein adäquater Ersatz gefunden werden konnte. Die reduzierte<br />
Aufgabenwahrnehmung bei diesem zunächst vorgesehenen dritten Schwerpunkt spiegelt<br />
sich jedoch auch in den gesenkten Gesamtkosten und einer erheblich reduzierten Bun<strong>des</strong>-<br />
zuwendung wider. Die beiden ersten Projektschwerpunkte blieben von dem Ereignis unbe-<br />
einflusst.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
Projektkosten:<br />
Laut letztem Änderungsbescheid vom 3. Mai 2010 betragen die Gesamtkosten 259.144 Euro.<br />
Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 216.399 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />
der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war die unterstützende und ggf. antragsbegleitende telefoni-<br />
sche und elektronische Beratung von behinderten Menschen und/oder ihren Vertrauensper-<br />
sonen durch ebenfalls behinderte Fachberaterinnen und –berater. Im Einzelnen konnte sich<br />
eine solche Beratung wie folgt darstellen:<br />
- 78 -
- 78 -<br />
Allgemeine Beratung zu den rechtlichen Rahmenbedingungen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
- Hilfe bei der Antragstellung<br />
- Hilfe bei der Formulierung von Anträgen<br />
- Unterstützung bei der Bedarfsermittlung<br />
- Weitergabe von nützlichen Informationen, so z. B. zum trägerübergreifenden<br />
Zusammenwirken<br />
- Hilfe und Beratung im Beantragungsverfahren<br />
Daneben sollte aber auch in Informations- und Beratungsveranstaltungen vor Ort das<br />
Persönliche Budget interessierten Personen in unterschiedlichen Regionen Deutschlands<br />
nähergebracht werden. Eine Beratung vor Ort, statt am Telefon, fand im Rahmen dieser<br />
Veranstaltungen ebenfalls statt.<br />
Ein weiteres Ziel, die aufsuchende Unterstützung bei der Durchsetzung <strong>des</strong> Rechtsan-<br />
spruchs auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget, konnte nur bedingt erreicht werden (siehe entspre-<br />
chenden Hinweis unter „Schwerpunkt“), wurde dann aber auch aus dem Projekt und der Fi-<br />
nanzierung herausgenommen.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Weit über 3.000 „Einzelkunden“ wurden im Laufe <strong>des</strong> Projektes in oftmals zahlreichen<br />
Telefonaten beraten, unterstützt und auf ihrem Weg zum Persönlichen Budget begleitet.<br />
Rund 30 regionale Einzelveranstaltungen unter dem Motto „Das Beratungstelefon geht auf<br />
Reisen“ wurden durchgeführt.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt (zu „aufsuchende Unterstützung bei der Durch-<br />
setzung <strong>des</strong> Rechtsanspruchs auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget“, s. Anmerkungen zu „Schwer-<br />
punkt“).<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie der Aufbau einer Beratungshotline,<br />
die Basis-, unterstützende und begleitende telefonische und elektronische Beratung und die<br />
Durchführung von Informations- und Beratungsveranstaltungen vor Ort, wurden umgesetzt.<br />
- 79 -
- 79 -<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch die ISL wurde erstmals eine bun<strong>des</strong>weite Beratungshotline zum Persönlichen Budget<br />
durch selbst behinderte Menschen aufgebaut und durchgeführt. Es <strong>ist</strong> davon auszugehen,<br />
dass durch gezielte Detailberatungen eine Vielzahl von Menschen mit Behinderungen den<br />
Weg zur neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ gefunden haben. Eine kleine Auswahl<br />
von Beispielen, die aus der Beratung der ISL resultieren, hat diese in der Broschüre „Bei-<br />
spiele und Tipps“ zusammengestellt.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> sind die Ergebnisse aus einer Vielzahl telefonischer und elektronischer Be-<br />
ratungen der ISL wichtig, da Best-Practice-Fälle dokumentiert, aber auch noch bestehende<br />
Hemmnisse und Barrieren bei der Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets aufgezeigt wurden,<br />
die es gilt, abzubauen oder zumin<strong>des</strong>t zu reduzieren. Der Abschluss-Sachbericht wird auf<br />
den entsprechenden Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> veröffentlicht und steht somit allen interes-<br />
sierten Personen zur Verfügung. Fälle der Best-Practice-Sammlung der ISL werden dem-<br />
nächst in eine <strong>BMAS</strong>-Veröffentlichung von guten Beispielen aus zahlreichen Projekten <strong>des</strong><br />
Förderprogramms zur Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Budgets aufge-<br />
nommen. Das bun<strong>des</strong>weite Beratungstelefon <strong>ist</strong> auch nach Ende der Projektlaufzeit aktiv<br />
und wird weiterhin, wenn auch mit reduzierten „Öffnungszeiten“, tätig bleiben. Für das <strong>BMAS</strong><br />
<strong>ist</strong> es erfreulich, dass aus einer klassischen Modellprojektförderung nunmehr dem Grunde<br />
nach eine Anschubfinanzierung für ein nachhaltiges Projekt geworden <strong>ist</strong>.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Bun<strong>des</strong>weites Beratungstelefon zum Persönlichen Budget der ISL“ hat<br />
deutlich gemacht, dass ein großes Interesse an der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Bud-<br />
get besteht und dass mittels unterstützender und begleitender Detailberatung (auch per<br />
Telefon oder E-Mail) eine Verbreitung der Inanspruchnahme Persönlicher Budgets möglich<br />
<strong>ist</strong>. Die Tatsache, dass der Projektträger auch weiterhin den Bedarf für eine solche Bera-<br />
tungshotline sieht und diese auch ohne Bun<strong>des</strong>förderung weiter aufrechterhält, unterstreicht<br />
die v. g. Schlussfolgerung.<br />
Das Modellprojekt hat vielen behinderten Menschen, für die das Aufsuchen einer regionalen<br />
Beratungsstelle aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich war, eine fachlich qualifizierte<br />
- 80 -
- 80 -<br />
Beratung und Unterstützung auf ihrem möglichen Weg zum Persönlichen Budget geben<br />
können. Die Informations- und Beratungsveranstaltungen vor Ort haben ihr Übriges getan,<br />
die Verbreitung Persönlicher Budgets in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland zu for-<br />
cieren.<br />
Projektziel:<br />
Gut erreicht. Einschränkung: Siehe Hinweise zu „Schwerpunkt“<br />
- 81 -
- 81 -<br />
Projekt Nr. 7<br />
<strong>Persönliches</strong> Budget<br />
- Fortbildung für Betreuer/-innen<br />
Bun<strong>des</strong>verband der Berufsbetreuer/-innen e. V. (BdB)<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_pb_fortbildung_fuer_betreuuer.html?nn=725002<br />
- 82 -
Lfd. Nr. 7<br />
Az.: Va 3 -58330/ 7<br />
Projektbezeichnung/Name <strong>Persönliches</strong> Budget - Fortbildung für Betreuer/-innen<br />
Projektträger<br />
Bun<strong>des</strong>verband der Berufsbetreuer/-innen e. V. (BdB), Brodschrangen 3 - 5,<br />
20457 Hamburg<br />
- 82 -<br />
Laufzeit 1. Februar 2008 bis 31. Dezember 2009<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 122.400,-- (60.840,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Fortbildungsmaßnahmen für recht- Ungeklärte Vergütung<br />
liche Betreuer und Betreuerinnen der Budgetunterstüt-<br />
zur Qualifizierung als Berater und zung für die Betreuer/-<br />
Beraterinnen in Fragen <strong>des</strong> Perinnen bei erheblich<br />
sönlichen Budgets gegenüber be- mehr Zeit- und Arbeitshinderten<br />
Menschen, ihren Angeaufwandhörigen, Le<strong>ist</strong>ungsträgern und<br />
Le<strong>ist</strong>ungserbringern. Hierbei wird<br />
die Schlüsselfunktion, die Betreuerinnen<br />
und Betreuern bei der Beratung<br />
behinderter Menschen in<br />
allen Lebenslagen zukommt, genutzt,<br />
damit diese zusätzlich als<br />
„Motoren“ und Multiplikatoren für<br />
die Bekanntmachung Persönlicher<br />
Budgets dienen können.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Vergütung für Budgetass<strong>ist</strong>enz durch Betreuer/-innen<br />
muss geregelt und gesichert<br />
werden.<br />
Rd. 400 im Projekt fortgebildete Betreuer/innen<br />
beantragten eine Vielzahl von PB.<br />
Das erarbeitete Curriculum kann als Vorlage<br />
für weitere Fortbildungsmaßnahmen bun<strong>des</strong>weit<br />
dienen.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Im Rahmen einer möglichen<br />
Änderung <strong>des</strong> SGB IX sollte i. Z.<br />
mit dem BMJ eine Vergütungsregelung<br />
für Betreuer/-innen zur<br />
PB-Unterstützung erarbeitet<br />
werden. Erste Lösungsansätze<br />
(z. B. gesonderter VA für diese<br />
Vergütung unmittelbar an Betreuer/-innen)<br />
sind bereits erstellt<br />
und mit dem BMJ abgestimmt.<br />
- 83 -
- 83 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 7<br />
Projektträger:<br />
Bun<strong>des</strong>verband der Berufsbetreuer/-innen e. V., Brodschrangen 3 – 5, 20457 Hamburg<br />
Projekttitel:<br />
PB-Fortbildung für Betreuer<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Fortbildungsmaßnahmen für rechtliche Betreuer und Betreuerinnen zur Qualifizierung als Be-<br />
rater und Beraterinnen in Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets gegenüber behinderten Men-<br />
schen, ihren Angehörigen, Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungserbringern. Hierbei soll die<br />
Schlüsselfunktion, die Betreuerinnen und Betreuern bei der Beratung behinderter Menschen<br />
in allen Lebenslagen zukommt, genutzt werden, damit diese zusätzlich als Multiplikatoren für<br />
die Bekanntmachung Persönlicher Budgets dienen können.<br />
Schwerpunkt:<br />
Die Weiterbildung der Betreuer und Betreuerinnen erfolgte in Tagesmodulen (drei Tage, 24<br />
Unterrichtsstunden), die einzeln zu belegen waren. Bei Teilnahme an allen drei Bausteinen<br />
wurde ein Gesamtzertifikat ausgestellt. Inhalte der Weiterbildung waren:<br />
- Grundlagenwissen zum Persönlichen Budget<br />
- <strong>Persönliches</strong> Budget in der rechtlichen Betreuung – Schnittstellen und Konfliktfelder -,<br />
- Umsetzung und Organisation in der Betreuungspraxis<br />
In den Jahren 2008 und 2009 sollten je sechs Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt wer-<br />
den.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1.2.2008 bis 31.12.2009<br />
- 84 -
Projektkosten:<br />
- 84 -<br />
Laut Zuwendungsbescheid vom 6. Februar 2008 betragen die Gesamtkosten 122.400 Euro.<br />
Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 60.840 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rah-<br />
men der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren die Befähigung von Betreuern und Betreuerinnen zur<br />
Unterstützung von behinderten Menschen in der Realisierung ihres Wunsch- und Wahlrechts<br />
im Rahmen der Beantragung eines Persönlichen Budgets, die Steigerung <strong>des</strong> Bekanntheits-<br />
gra<strong>des</strong> und der Akzeptanz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets bei den Betreuerinnen und Betreuern<br />
und die Erhöhung der Kompetenzen im Umgang mit diesem neuen Instrument. Hierdurch<br />
sollte mittelfr<strong>ist</strong>ig erreicht werden, dass sich die Anzahl der Inanspruchnahme Persönlicher<br />
Budgets und der Bekanntheitsgrad dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform erhöhen und Hemmschwel-<br />
len bei potenziellen Nutzern abgebaut werden.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Im Zuge der Erarbeitung eines Curriculums für die v. g. Fortbildungsreihe wurden bereits im<br />
Juli 2008 erste Weiterbildungsmodule durchgeführt. Zwischen Juli 2008 und August 2009<br />
wurden alle geplanten 12 Qualifizierungsmaßnahmen angeboten und mit durchschnittlich 30<br />
Teilnehmern durchgeführt. Aufgrund der großen Nachfrage fanden weitere drei Fortbil-<br />
dungsmodule zwischen dem September 2009 und November 2009 mit je 17 Teilnehmern<br />
statt. Alle Fortbildungsveranstaltungen zusammen zählten 400 Teilnehmer.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben mehr als erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, die Durchführung von Fortbildungs-<br />
maßnahmen für Betreuer und Betreuerinnen wurden nicht nur durchgeführt, sondern durch<br />
drei weitere Fortbildungsmodule übertroffen. Darüber hinaus fand außerhalb <strong>des</strong> Förderpro-<br />
gramms im September 2009 eine Fortbildung für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der<br />
Alsterdorf Ass<strong>ist</strong>enz Umland GmbH nach der gleichen Konzeption wie für Betreuer und Be-<br />
treuerinnen statt.<br />
- 85 -
- 85 -<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Da bereits nach Auswertung der Ergebnisse <strong>des</strong> Modellversuchs zur Einführung <strong>des</strong> Per-<br />
sönlichen Budgets in den Jahren 2004 bis 2007 bekannt war, dass bei der Beantragung und<br />
Umsetzung Persönlicher Budgets Betreuerinnen und Betreuer eine Schlüsselrolle einneh-<br />
men, <strong>ist</strong> es von großer Bedeutung, diese Betreuer und Betreuerinnen behinderter Menschen<br />
als qualifizierte Multiplikatoren zur Verbreitung Persönlicher Budgets zu gewinnen. Hierzu<br />
sind Schulung und damit Qualifizierung zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets unerlässlich.<br />
Der Projektträger hat dies in dem angebotenen und durchgeführten Schulungsprogramm<br />
ausgezeichnet umgesetzt, ein Curriculum erarbeitet, das auch bei künftigen Schulungen<br />
(auch anderer Schulungsträger) Anwendung finden kann und bietet auch weiterhin entspre-<br />
chende Qualifizierungsmaßnahmen für Betreuer und Betreuerinnen nach Projektablauf an.<br />
Es <strong>ist</strong> davon auszugehen, dass das Interesse an Persönlichen Budgets bei betroffenen Men-<br />
schen mit Behinderungen durch die Informationen und Unterstützung ihrer Betreuer und Be-<br />
treuerinnen mittel- bis langfr<strong>ist</strong>ig steigt und es über diesen Weg vermehrt zu Anträgen und<br />
Bewilligungen kommen wird.<br />
Bereits eine zum Ende der Projektlaufzeit durchgeführte Befragung bei den Teilnehmern und<br />
Teilnehmerinnen der Fortbildungsmaßnahmen hat gezeigt, dass eine Reihe von Persönli-<br />
chen Budgets durch die Unterstützung dieses Personenkreises bereits beantragt und bewil-<br />
ligt werden konnten.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> es wichtig, dass durch das Projekt eine Vielzahl von Betreuerinnen und<br />
Betreuern als Multiplikatoren/-innen für die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ ge-<br />
wonnen werden konnten und aufgrund der ausgearbeiteten Schulungsunterlagen auch künf-<br />
tig gewonnen und fortgebildet werden können. Der <strong>Abschlussbericht</strong> und die Curriculum-<br />
unterlagen werden auf den entsprechenden Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur weiteren Verwen-<br />
dung anderer potenzieller Schulungsträger eingestellt.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „<strong>Persönliches</strong> Budget – Fortbildung für Betreuer/-innen“ hat eine für die<br />
weitere Verbreitung Persönlicher Budgets wichtige Weiche gestellt. Es hat die Motivation und<br />
Qualifizierung von Betreuerinnen und Betreuern behinderter Menschen zu Fragen <strong>des</strong> Per-<br />
- 86 -
- 86 -<br />
sönlichen Budgets erstmals erreicht. Neben Familien und Freunden sind Betreuerinnen und<br />
Betreuer die wichtigsten Kontaktpersonen behinderter Menschen. Ohne deren Unterstützung<br />
würden sich viele Menschen mit Behinderungen nicht an das Persönliche Budget „heran-<br />
trauen“, obwohl sie es dem Grunde nach für sich wünschen. Die große Nachfrage nach den<br />
Qualifizierungsmaßnahmen zeigt auch, dass sich die Betreuerinnen und Betreuer vermehrt<br />
für das neue Le<strong>ist</strong>ungsinstrument „<strong>Persönliches</strong> Budget“ interessieren und eine Umsetzung<br />
zum Wohle der von ihnen betreuten behinderten Menschen ins Auge fassen. Diese Ent-<br />
wicklung <strong>ist</strong> nach der anfänglichen Zurückhaltung der Betreuer und Betreuerinnen zum<br />
Thema <strong>Persönliches</strong> Budget als sehr erfreulich zu bewerten.<br />
Die Projektergebnisse zeigen aber auch, dass die noch bestehenden Probleme bei der Fi-<br />
nanzierung der evtl. Zusatzle<strong>ist</strong>ungen von Betreuerinnen und Betreuern bei der Unterstüt-<br />
zung ihrer Klienten in Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets einer befriedigenden Lösung zuge-<br />
führt werden müssen.<br />
Projektziel:<br />
Sehr gut erreicht<br />
- 87 -
- 87 -<br />
Projekt Nr. 8<br />
InDiPro - Praxisbegleitung zum Persönlichen Budget<br />
bis hin zur Best-Practice-Dokumentation<br />
Deutsch-Israelischer Verein für Rehabilitation<br />
und soziale Eingliederung für behinderte und von<br />
Behinderung bedrohten Menschen Gießen e. V.<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_indipro.html?nn=725002<br />
- 88 -
Lfd. Nr. 8<br />
- 88 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 3<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
InDiPro - Praxisbegleitung zum Persönlichen Budget bis hin zur Best-Practice-<br />
Dokumentation<br />
Projektträger<br />
Deutsch-Israelischer Verein für Rehabilitation und soziale Eingliederung für behinderte<br />
und von Behinderung bedrohten Menschen Gießen e. V., Grüninger Weg 29,<br />
35415 Pohlheim<br />
Laufzeit 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 237.811,-- (198.869,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Akquise und Praxisbegleitung von Noch zu geringer In-<br />
Kindern, die einen Anspruch auf formationsstand bei<br />
einen Integrationsplatz im Kinder- Menschen mit Behindegarten<br />
haben und Maßnahmen zur rungen.<br />
Förderung erhalten, Jugendlichen,<br />
die ausgeschult werden und den<br />
Berufsbildungsbereich anstatt in<br />
einer Werkstatt für behinderte<br />
Menschen auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsplatz absolvieren wollen,<br />
Erwachsenen, die aus dem Eltern- Angehörige, Betreuer/<br />
haus oder der Wohnstätte auszie- -innen und behinderte<br />
hen und ein selbstbestimmteres Menschen selbst sind<br />
Leben führen wollen und eine oft überfordert.<br />
Werkstatt für behinderte Menschen<br />
nutzenden Beschäftigten, die die<br />
Werkstatt verlassen wollen und auf Zu lange Bearbeitungs-<br />
der Suche nach einer Alternative zeiten der LT.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Strukturierte Informationsversorgung (ab<br />
Frühförder-Alter). Bei Verlassen von Institution<br />
(Kita/Schule) sind PB-Beratungsstellen<br />
von diesen Institutionen zu benennen.<br />
Antragshilfe und Beratung intensivieren.<br />
Schulung der Sachbearbeiter/-innen.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Der Aufbau <strong>des</strong> bun<strong>des</strong>weiten<br />
Netzes von Beratungsstellen<br />
(z. Z. über 300) <strong>ist</strong> noch voranzutreiben<br />
(z. B. durch das Projekt<br />
„e-Strategie <strong>Persönliches</strong><br />
Budget: Vor Ort handeln - Online<br />
informieren, beraten, vernetzen,<br />
beteiligen!“ <strong>des</strong><br />
PARITÄTISCHEN).<br />
LT müssen beraten. Außerdem<br />
über 300 vernetzte Beratungsstellen<br />
(s. o.) z. Z. in<br />
Deutschland.<br />
Ggf. <strong>ist</strong> im Rahmen möglicher<br />
Änderungen <strong>des</strong> SGB IX über<br />
- 89 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
sind.<br />
Diese Aktivitäten wurden durch<br />
eine breite Öffentlichkeitskampagne<br />
und eine werbewirksame<br />
Dokumentation von Best-Practice-<br />
Fällen begleitet.<br />
Nicht nachvollziehbare<br />
Budgetbemessung und<br />
somit z. T. nicht ausreichendeFinanzausstattung.<br />
- 89 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Mehr Kommunikation und Vernetzung von LT<br />
untereinander zur Gewinnung von Kostenund<br />
Honorarerfahrung<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
die „Fr<strong>ist</strong>en“ nachzudenken.<br />
Budgets müssen den notwendigen<br />
Bedarf decken. Die finanzielle<br />
Ausstattung muss ausreichen.<br />
Darauf besteht ein<br />
Rechtsanspruch.<br />
- 90 -
- 90 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 8<br />
Projektträger:<br />
Deutsch-Israelischer Verein für Rehabilitation und soziale Eingliederung für behinderte und<br />
von Behinderung bedrohten Menschen, Gießen e. V., Grüninger Weg 29, 35415 Pohlheim<br />
Projekttitel:<br />
IndDiPro – Praxisbegleitung zum Persönlichen Budget bis hin zur Best-Practice-Dokumentation<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Akquise und Praxisbegleitung von Kindern, die einen Anspruch auf einen Integrationsplatz<br />
im Kindergarten haben und Maßnahmen zur Förderung erhalten, Jugendlichen, die ausge-<br />
schult werden und den Berufsbildungsbereich anstatt in einer Werkstatt für behinderte Men-<br />
schen auf dem allgemeinen Arbeitsplatz absolvieren wollen, Erwachsene, die aus dem El-<br />
ternhaus oder der Wohnstätte ausziehen und ein selbstbestimmteres Leben führen wollen<br />
und eine Werkstatt für behinderte Menschen nutzende Beschäftigte, die die Werkstatt ver-<br />
lassen wollen und auf der Suche nach einer Alternative sind.<br />
Diese Aktivitäten sollen durch eine breite Öffentlichkeitskampagne und eine werbewirksame<br />
Dokumentation von einem oder mehreren Best-Practice-Fällen begleitet werden.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt <strong>des</strong> Deutsch-Israelischen Vereins legte den Schwerpunkt seiner Tätigkeit<br />
zunächst in die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, die intensive Zusammenarbeit mit<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungserbringern sowie der Begleitung potenzieller Budgetnehmer<br />
in der Praxis. Später wurde ein besonderes Augenmerk auf die Dokumentation von Best-<br />
Practice-Fällen (Print, Internet, Film) gelegt.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
- 91 -
Projektkosten:<br />
- 91 -<br />
Laut Zuwendungsbescheid vom 8. Februar 2008 betragen die Gesamtkosten 237.811 Euro.<br />
Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 198.869 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im<br />
Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungs-<br />
amt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, Kinder, Jugendliche, Erwachsene mit Behinderungen „anzuspre-<br />
chen“, zu ermutigen und zu unterstützen, mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets neue Wege der<br />
Teilhabe zu gehen, die zu einer größeren Lebenszufriedenheit und Selbstständigkeit führen<br />
könnten. Es sollten bis zu 50 potenzielle Budgetnehmer und Budgetnehmerinnen konkret in<br />
der Praxis begleitet werden. Hierbei sollte ggf. auch die Erprobung von trägerübergreifenden<br />
Persönlichen Budgets nicht ausgeschlossen sein. Weitere Ziele waren die Erarbeitung und<br />
Dokumentation von Best-Practice-Beispielen sowie das Identifizieren von Hemmnissen und<br />
Barrieren und die Erarbeitung von möglichen Lösungsvorschlägen.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
- Öffentlichkeitsarbeit<br />
-- Erstellung von Website, Flyern, Informationsblättern, Interviews mit Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />
und -erbringern<br />
-- Dokumentation von Best-Practice-Fällen im Abschluss-Sachbericht, auf der Website und<br />
Erstellung eines Best-Practice-Films<br />
- Praxisbetreuung von behinderten Menschen bei der Beantragung Persönlicher Budgets<br />
-- Anschub eines eigenen Berufsvorbereitungsjahrs in der Berufsschule (Helferausbildung)<br />
speziell für Schulabgänger/-innen von Förderschulen durch die Handwerkskammer<br />
Wiesbaden<br />
-- Anschub eines Sonderprojektes „<strong>Persönliches</strong> Budget in der Frühförderstelle“ und<br />
Fortführung auch nach dem Auslaufen <strong>des</strong> Bewilligungszeitraums.<br />
-- Organisation der Berufsbildung einer jungen Frau mit Downsyndrom in einem<br />
Supermarkt mittels Persönlichem Budget durch die Arbeitsagentur.<br />
-- Unterstützung von 33 Menschen mit Behinderungen auf ihrem Weg zum Persönlichen<br />
Budget von der Erstinformation über die Antragstellung bis hin zur Anwendung <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets.<br />
- 92 -
- 92 -<br />
-- Begleitung behinderter Menschen zu Alternativbeschäftigungen zur Werkstatt für<br />
behinderte Menschen/Tagesförderstätte mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets.<br />
Insgesamt entstanden aus 204 intensiven Einzelinformationen und Beratungen 75 Einzel-<br />
budgets in den Bereichen Wohnen, Freizeit, Tagesstruktur, Frühförderung, Schule.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die intensive Informations-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit, die begleitende Unterstützung von behinderten Menschen auf<br />
ihrem Weg zum Persönlichen Budget und die Dokumentation von Best-Practice-Fällen wur-<br />
den umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch die Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes <strong>des</strong> Deutsch-Israelischen Vereins wird deutlich, dass<br />
Persönliche Budgets für Kinder und Jugendliche und für Erwachsene in den Bereichen Arbeit<br />
und Wohnen nach entsprechender gezielter Informationsarbeit und Begleitung der<br />
potenziellen Budgetnehmer/-innen mehr oder weniger einfach umzusetzen sind. Die<br />
Probleme und Barrieren wurden verdeutlicht, aber auch zum großen Teil Lösungsvorschläge<br />
erarbeitet. Auch die Einsatzmöglichkeiten, die für die Nutzung Persönlicher Budgets<br />
besonders geeignet sind, wurden ermittelt und aufgezeigt und EinsparPotenzial für die<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger festgestellt.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget in den v. g. Einsatz-<br />
bereichen Verwendung finden kann, insbesondere dann, wenn eine gezielte Informations-<br />
arbeit bei Le<strong>ist</strong>ungsträgern, -erbringern und potenziellen Budgetnehmern vorangeht und zu-<br />
nächst begleitende Unterstützung gewährt wird. Durch die Dokumentation der Best-Practice-<br />
Fälle im <strong>Abschlussbericht</strong>, Internet und zusätzlich als Film werden die guten Ergebnisse <strong>des</strong><br />
Projektes bun<strong>des</strong>weit verbreitet und können durch ihre Vorbildfunktion Nachahmung finden.<br />
- 93 -
- 93 -<br />
Abschluss-Sachbericht und Best-Practice-Film werden auch auf die <strong>BMAS</strong>-Internetseite ge-<br />
stellt.<br />
Dass es insbesondere im Bereich Wohnen bei der Umwandlung von Sachle<strong>ist</strong>ungen in Per-<br />
sönliche Budgets zu finanziellen Einsparungen bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern kommen kann, <strong>ist</strong><br />
ein Projektergebnis, dass für die Argumentation <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gegenüber den Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />
von besonderer Wichtigkeit <strong>ist</strong>.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „InDiPro – Praxisbegleitung bis hin zur Best-Practice-Dokumentation“ hat<br />
Möglichkeiten <strong>des</strong> breiten Einsatzes von Persönlichen Budgets aufgezeigt. Hemmschwellen<br />
wurden ermittelt und Lösungsansätze erarbeitet. Finanzielle Einsparungen konnten bei der<br />
Umwandlung von Sachle<strong>ist</strong>ungen in Persönliche Budgets festgestellt werden. Bei entspre-<br />
chender Informationsarbeit in einer bestimmten Region und daran anschließender unterstüt-<br />
zender Begleitung von potenziellen Budgetnehmern/-innen lässt sich die Anzahl der Budget-<br />
anträge, so zeigen die Projektergebnisse, erheblich steigern.<br />
Die sehr gute Dokumentation (Print, Internet, Film) von Best-Practice-Fällen, die innerhalb<br />
<strong>des</strong> Projektes entstanden sind, macht das Projekt auch bun<strong>des</strong>weit nutzbar und nachah-<br />
menswert.<br />
Projektziel:<br />
Gut erreicht<br />
- 94 -
- 94 -<br />
- 95 -
- 95 -<br />
Projekt Nr. 9<br />
Budgetkultour<br />
Theater Sycorax e. V. - Verein zur Förderung der<br />
Kulturarbeit für Menschen mit Grenzerfahrungen<br />
Projekt-Abschluss-Sachberichte im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/sachbericht_I_Budgetkultour%20-<br />
.html;jsessionid=2DD5B868B328DE94C8FA087514548950.1_cid243?nn=725002<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/sachbericht_II_Budgetkultour%20-.html?nn=725002<br />
- 96 -
Lfd. Nr. 9<br />
Az.: Va 3 -58330/ 13<br />
Projektbezeichnung/Name Budgetkultour<br />
Projektträger<br />
Theater Sycorax e. V. - Verein zur Förderung der Kulturarbeit für Menschen mit<br />
Grenzerfahrungen, Hoppengarten 22, 48147 Münster<br />
- 96 -<br />
Laufzeit 1. März 2008 bis 10. Juni 2009<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 35.900,-- (30.515,--)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Kreative Aktionen in der<br />
Öffentlichkeit, wie<br />
Theaterstück (Clowneske/Satire<br />
mit Botschaft),Powerpoint-Präsentation<br />
mit Vortrag<br />
und anschließender Diskussion<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Fehlende oder mangelhafte<br />
Kenntnisse der<br />
LT und nicht ausreichende<br />
Beratung und<br />
Unterstützung durch<br />
die LT<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Weiterhin bun<strong>des</strong>weit informieren.<br />
Das erarbeitete Theaterstück wurde auch nach der<br />
Projektlaufzeit viele Male aufgeführt. So kam es z. B.<br />
bei der Abschlussveranstaltung zum Programm zur<br />
Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Budgets<br />
zur Aufführung.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit zum PB<br />
- ggf. auch mit nicht herkömmlichen<br />
Methoden (wie z. B. Budgettag)<br />
- wird auch weiterhin<br />
notwendig sein.<br />
- 97 -
- 97 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 9<br />
Projektträger:<br />
Theater Sycorax e. V. - Verein zur Förderung der Kulturarbeit für Menschen mit<br />
Grenzerfahrungen -, Hoppengarten 22, 48147 Münster<br />
Projekttitel:<br />
Budgetkultour<br />
Schwerpunkt:<br />
Erarbeitung und Aufführung eines Theaterstücks zum Persönlichen Budget mit allgemeiner<br />
Informations- und Diskussionsrunde<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entspr. Konzept und Zuwendungsbescheid:<br />
Kreative Aktionen in der Öffentlichkeit wie Theaterstück (Clowneske/Satire mit Botschaft),<br />
Powerpoint-Präsentation, Diskussion<br />
Projektlaufzeit:<br />
1.3.2008 bis 10.6.2009<br />
Projektkosten:<br />
Lt. Zuwendungsbescheid betragen die Gesamtkosten 35.900 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung<br />
beläuft sich auf 30.515 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen<br />
Verwendungsnachweisprüfung durch das BVA.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes Zuwendungsbescheid:<br />
Mit kreativen Aktionen wird die Möglichkeit der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“<br />
einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. U. a. werden Informationsveranstaltungen <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong><br />
hierdurch unterstützt und bereichert.<br />
- 98 -
- 98 -<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Sachbericht:<br />
Das Theaterstück wurde erarbeitet und geprobt. Eine Powerpoint-Präsentation wurde erstellt<br />
und das Konzept für eine anschließende Diskussionsrunde erarbeitet. Es kam und kommt zu<br />
zahlreichen Auftritten.<br />
Ziel/Ergebnisabgleiche:<br />
Im Ergebnis wurden alle Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte Maßnahmen:<br />
Aufführungen bei Informationsveranstaltungen/Kongressen u. ä. zum Persönlichen Budget.<br />
Durchgeführte Maßnahmen:<br />
Bisher wurden in der Zeit vom 6.10.2008 bis 12.12.2009 15 Auftritte bzw. Veranstaltungen in<br />
verschiedenen Bun<strong>des</strong>ländern durchgeführt. Auch künftig sind noch Aufführungen vorgese-<br />
hen.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (Politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Mit dieser (schau-)spielerischen Art <strong>des</strong> Informationstransfers konnten viele potenzielle Bud-<br />
getnehmer für das PB interessiert werden und die ansonsten eher trockenen Informations-<br />
veranstaltungen zum PB aufgelockert werden. Ein neuer aber durchaus erfolgreicher Weg<br />
der Information.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/Weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Der Erfolg bei den Zuschauern zeigt dem <strong>BMAS</strong>, dass auch unkonventionelle Wege bei der<br />
politischen Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll sein können. Auch in 2010 soll die Theatergruppe<br />
weitere Informationsveranstaltungen zum PB beleben. Die Sachberichte werden unter<br />
„www.budget.bmas.de“ ins Netz gestellt.<br />
- 99 -
- 99 -<br />
Fachl. Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Theaterstück mit Zusatzinformationen hat einen großen Kreis interessierter potenzieller<br />
Budgetnehmer, Le<strong>ist</strong>ungsträger und -erbringer erreicht und die Grundstimmung für das<br />
Persönliche Budget erheblich verbessern geholfen.<br />
Projektziel:<br />
sehr gut erreicht<br />
- 100 -
- 100 -<br />
- 101 -
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Projekt Nr. 10<br />
Unsere Chance - Das Persönliche Budget<br />
Lebenshilfe Lan<strong>des</strong>verband Schleswig-Holstein<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_unsere_chance.html?nn=725002<br />
- 102 -
Lfd. Nr. 10<br />
Az.: Va 3 -58330/ 15<br />
- 102 -<br />
Projektbezeichnung/Name Unsere Chance - Das Persönliche Budget<br />
Projektträger Lebenshilfe Lan<strong>des</strong>verband Schleswig-Holstein, Kastanienstraße 27, 24114 Kiel<br />
Laufzeit 1. Juli 2008 bis 30. Juni 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 122.694,-- (100.704,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Durchführung einer Informationskampagne<br />
in<br />
allen Kreisen und kreisfreien<br />
Städten und an<br />
weiteren wichtigen Orten<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-<br />
Holstein zur Aufklärung<br />
über das Persönliche<br />
Budget. Zur Unterstützung<br />
dieser Aufklärungskampagne<br />
wurde<br />
ein Werbefilm erstellt.<br />
Darüber hinaus standen<br />
Beratung, Information,<br />
Dokumentation und Vernetzungsarbeit<br />
als umzusetzende<br />
Aufgaben<br />
an.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Informationslücken insbesondere<br />
bei LT und<br />
LE, aber auch gepaart<br />
mit Unsicherheit bei<br />
LN.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit helfen,<br />
Wissenslücken zu schließen. Qualifizierte<br />
Beratung (frühzeitig) gegen Verunsicherung,<br />
auch von Seiten der LT und GS sowie natürlich<br />
von den (unabhängigen) sonstigen Beratungsstellen.<br />
Vernetzung der Beratungsstellen<br />
<strong>ist</strong> sinnvoll und wünschenswert.<br />
Der vom Projektträger neben Flyern und Plakaten<br />
erstellte Werbe- und Lehrfilm wurde<br />
durch das <strong>BMAS</strong> bun<strong>des</strong>weit verbreitet. Der<br />
Lebenshilfe LV <strong>ist</strong> auch weiterhin aktiv in der<br />
Bestrebung, das PB weiter zu verbreiten.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
LT und GS sind rechtlich zur Beratung<br />
verpflichtet. Ob eine Verpflichtung zur<br />
„Pro-aktiven Beratung zum PB“ zusätzlich<br />
noch in das SGB IX oder Le<strong>ist</strong>ungsgesetze<br />
aufgenommen werden sollte, wäre<br />
im Rahmen der Änderungsüberlegungen<br />
zum SGB IX zu bedenken.<br />
Der PARITÄTISCHE betreibt im Rahmen<br />
<strong>des</strong> vom <strong>BMAS</strong> geförderten Projektes „e-<br />
Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget: Vor Ort<br />
handeln - online informieren, beraten, vernetzen,<br />
beteiligen!“ weiterhin Werbung<br />
und Öffentlichkeitsarbeit für das PB und<br />
vernetzt mehr und mehr sonstige Beratungsstellen.<br />
Auch das <strong>BMAS</strong> setzt die Öffentlichkeitsarbeit<br />
(z. B. auf Messen) fort.<br />
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- 103 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 10<br />
Projektträger:<br />
Lebenshilfe Lan<strong>des</strong>verband Schleswig-Holstein, Kastanienstraße 27 24114 Kiel<br />
Projekttitel:<br />
Unsere Chance - Das Persönliche Budget<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Durchführung einer Informationskampagne in allen Kreisen und kreisfreien Städten und an<br />
weiteren wichtigen Orten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein zur Aufklärung über das Persönli-<br />
che Budget. Zur Unterstützung dieser Aufklärungskampagne sollte ein Werbefilm erstellt<br />
werden. Darüber hinaus standen Beratung, Information, Dokumentation und Vernetzungs-<br />
arbeit als umzusetzende Aufgaben an.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt in Kiel verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter Be-<br />
rücksichtigung der bis zum Projektbeginn sehr zögerlichen Inanspruchnahme von Persönli-<br />
chen Budgets im gesamten Bun<strong>des</strong>land Schleswig-Holstein. Schwerpunktmäßig waren zu-<br />
nächst ein Werbefilm zu erstellen und parallel dazu Informationsveranstaltungen in allen Re-<br />
gionen Schleswig-Holsteins durchzuführen.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Juli 2008 bis 30. Juni 2010<br />
Projektkosten:<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 3. April 2008 und 25. Januar 2010 betragen die Gesamt-<br />
kosten 122.694 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 100.704 Euro. Eine Spitzab-<br />
rechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das<br />
Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
- 104 -
- 104 -<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren die weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform<br />
„trägerübergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget“ und Vermittlung von Details, das Erkennen von<br />
evtl. Hemmschwellen und Schwierigkeiten bei den le<strong>ist</strong>ungsberechtigten Personen und bei<br />
ihren Angehörigen sowie bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Le<strong>ist</strong>ungsträgern und<br />
-erbringern und der Aufbau einer Informationsplattform von nachhaltigen Beratungs- und<br />
Unterstützungsstrukturen im gesamten Land Schleswig-Holstein.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Modellprojektes wurden neben der Öffentlichkeits- und Informationsarbeit<br />
auch notwendige Beratungstätigkeiten sowie Begleitung, Unterstützung und Budgetass<strong>ist</strong>enz<br />
durchgeführt. Es wurden 32 Informationsveranstaltungen in Schleswig-Holstein geplant und<br />
realisiert. Darüber hinaus wurden sieben Veranstaltungen zum Thema „Persönliche Zu-<br />
kunftsplanung (als Einstieg zum Persönlichen Budget)“ durchgeführt. Zur Unterstützung der<br />
Veranstaltungen wurden entsprechende Informationsmaterialien hergestellt und insbeson-<br />
dere der Werbefilm „Unsere Chance - Das Persönliche Budget“ gedreht.<br />
Außerdem wurde das Persönliche Budget auf den Internetseiten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> der<br />
Lebenshilfe sowie durch Pressetexte in verschiedenen Zeitschriften beworben. Der Lan<strong>des</strong>-<br />
verband der Lebenshilfe verfolgte mit seiner Arbeit das Ziel, möglichst viele Menschen<br />
dauerhaft zu dem Thema <strong>Persönliches</strong> Budget zu erreichen. Inzwischen gibt es auf Lan<strong>des</strong>-<br />
ebene einen „Runden Tisch“ mit Vertretern von Le<strong>ist</strong>ungsträgern, Servicestellen und Ver-<br />
bänden. Dieser „Runde Tisch“ wird auch künftig aktiv bleiben. Er wurde nicht zuletzt durch<br />
die Initiative <strong>des</strong> Lebenshilfelan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> initiiert.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Öffentlichkeitsarbeit mit<br />
Erstellung eines Werbefilms und die Durchführung von Informations- und Beratungsveran-<br />
staltungen wurden umgesetzt.<br />
- 105 -
- 105 -<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Kieler Projekt <strong>des</strong> Lebenshilfe-Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> Schleswig-Holstein wurde erst-<br />
mals, gemeinsam mit dem Projekt <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> Schleswig-Holstein für körper- und<br />
mehrfachbehinderte Menschen, in Schleswig-Holstein lan<strong>des</strong>weit das Persönliche Budget<br />
beworben und eine Reihe von Persönlichen Budgets bewilligt. Vor Aufnahme der Arbeiten<br />
durch die Projektmitarbeiter gab es in Schleswig-Holstein kaum bewilligte Persönliche Bud-<br />
gets. Dem Projektträger <strong>ist</strong> es gelungen, in den Kreisen und kreisfreien Städten Schleswig-<br />
Holsteins nicht nur bei potenziellen Budgetnehmern, sondern auch bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />
das Interesse für das ggf. für die Le<strong>ist</strong>ungsträger kostengünstigere Le<strong>ist</strong>ungsinstrument zu<br />
wecken. Der erstellte Werbefilm <strong>ist</strong> von so hoher Qualität, dass er auf die Informations-DVD<br />
<strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> übernommen werden konnte und das <strong>BMAS</strong> somit keinen eigenen Film erstellen<br />
brauchte.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget bei intensiver Öffent-<br />
lichkeitsarbeit und Vernetzung von Akteuren auch in einem gesamten Bun<strong>des</strong>land mit aus-<br />
gesprochen ländlichen Regionen bekannt gemacht und ein entsprechen<strong>des</strong> Interesse für<br />
diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform geweckt werden kann. Der Werbefilm zum Projekt <strong>ist</strong> bereits auf<br />
der Informations-DVD <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> enthalten. Er wird gemeinsam mit dem Abschluss-Sachbe-<br />
richt <strong>des</strong> Projektes auf den Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> eingestellt. Die in dem Film gezeigten<br />
Best-Practice-Fälle können Vorbildfunktion für viele potenzielle Budgetnehmer in der ge-<br />
samten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland haben. Daneben wird die „Netzarbeit“ durch den „Run-<br />
den Tisch“ in Schleswig-Holstein auch weiterhin Bestand haben. Darüber hinaus arbeitet die<br />
Lebenshilfe bun<strong>des</strong>weit und mit ihrem Lan<strong>des</strong>verband Schleswig-Holstein sowie vielen<br />
Kreis- und Ortsvereinigungen aktiv weiter an der Verbreitung Persönlicher Budgets. Zu die-<br />
ser Entwicklung innerhalb der für behinderte Menschen bedeutenden Organisation hat das<br />
Projekt „Unsere Chance - Das Persönliche Budget“ maßgeblich beigetragen.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Unsere Chance - Das Persönliche Budget“ hat im Bun<strong>des</strong>land Schleswig-<br />
Holstein mit überwiegend ländlicher Struktur und einer ursprünglich sehr geringen Nachfrage<br />
nach Persönlichen Budgets erreicht, dass das Interesse an der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform erheb-<br />
- 106 -
- 106 -<br />
lich geweckt wurde, eine Reihe von Persönlichen Budgets während der Projektlaufzeit bewil-<br />
ligt werden konnten und das Thema in allen schleswig-holsteinischen Kommunen und bei<br />
den Rehaträgern in Schleswig-Holstein nicht nur bekannt gemacht wurde, sondern auch zu-<br />
nehmend auf Interesse stieß. Der im Projekt erstellte Werbefilm und die erstellten Vernet-<br />
zungsstrukturen in Schleswig-Holstein sind die bedeutenden Eckpfeiler für die Ergebnisse<br />
dieses Modellprojektes und deren Nachhaltigkeit.<br />
Projektziel:<br />
Sehr gut erreicht<br />
- 107 -
- 107 -<br />
Projekt Nr. 11<br />
Budgetpartys - Kontaktaufnahme zu Menschen<br />
mit Psychiatrieerfahrung sowie Einführung in das<br />
Persönliche Budget<br />
ArGe Rein-ins-Leben e. V.<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_kontaktpartys.html;jsessionid=CA97295E75ECFDC1E<br />
CFCF093F8066975.1_cid250?nn=725002<br />
- 108 -
Lfd. Nr. 11<br />
- 108 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 9<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Budgetpartys - Kontaktaufnahme zu Menschen mit Psychiatrieerfahrung sowie Einführung<br />
in das Persönliche Budget<br />
Projektträger ArGe Rein-ins-Leben e. V., Wilhelmsaue 132, 10715 Berlin<br />
Laufzeit 1. Juni 2008 bis 28. Februar 2009<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 9.480,-- (7.864,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Durchführung von sog.<br />
niederschwelligen Kontaktpartys,<br />
zu deren<br />
Teilnahme psychisch<br />
behinderte Menschen<br />
angeworben und denen<br />
im Rahmen <strong>des</strong> Party-<br />
Verlaufs Informationen<br />
zum (trägerübergreifenden)<br />
Persönlichen Budget<br />
vermittelt werden.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Nicht ausreichende<br />
Angebote von<br />
bestehenden<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ern.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Ein Förderprogramm für Dienstle<strong>ist</strong>er könnte aus Sicht<br />
der Projektträger Abhilfe schaffen.<br />
Die Idee von den Partys wurde inzwischen auch von<br />
anderen Anbietern aufgenommen.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Die Nachfrage wird die Angebote<br />
mehren. Es zeigt sich, dass<br />
dann nicht nur neue (auch private)<br />
Anbieter auf den Markt<br />
gehen, sondern auch etablierte<br />
ihr Angebot entsprechend anpassen.<br />
- 109 -
- 109 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 11<br />
Projektträger:<br />
Arbeitsgemeinschaft Rein-ins-Leben e. V., Wilhelmsaue 132, 10715 Berlin<br />
Projekttitel:<br />
Kontaktpartys für Menschen mit Psychiatrieerfahrung sowie Einführung in das Persönliche<br />
Budget<br />
Schwerpunkt:<br />
Durchführung von Partys mit psychischen Behinderungen zur Vorstellung der neuen Leis-<br />
tungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“.<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept und Zuwendungsbescheid:<br />
Durchführung von sog. niederschwelligen Kontaktpartys, zu deren Teilnahme psychisch be-<br />
hinderte Menschen angeworben und bei denen im Rahmen <strong>des</strong> Verlaufs Informationen zum<br />
trägerübergreifenden Persönlichen Budget vermittelt werden.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Juni 2008 bis 28. Februar 2009<br />
Zunächst war die Projektlaufzeit bis zum 31. Dezember 2008 vorgesehen. Sie wurde jedoch<br />
kostenneutral mit Zuwendungsbescheid <strong>des</strong> BVA vom 12. Dezember 2008 bis zum<br />
28. Februar 2009 verlängert. Diese kostenneutrale Verlängerung war vom <strong>BMAS</strong> genehmigt<br />
und zur Durchführung einer abschließenden „Vertiefungsveranstaltung“ sinnvoll.<br />
Projektkosten:<br />
Die Gesamtkosten belaufen sich laut Zuwendungsbescheid auf 9.480 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zu-<br />
wendung wurde in Höhe von 7.864 Euro bewilligt. Die Spitzabrechnung der Gesamtkosten<br />
erfolgt z. Z. im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun-<br />
<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
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Ziel <strong>des</strong> Modellprojektes:<br />
- 110 -<br />
Weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform (trägerübergreifen<strong>des</strong>) <strong>Persönliches</strong><br />
Budget und Vermittlung von Detailwissen über dieses Instrument sowie über hieraus evtl.<br />
erwachsene neue Dienstle<strong>ist</strong>ungsangebote, die für potenzielle Budgetnehmer/-innen interes-<br />
sant und neu sein könnten.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes:<br />
Es haben während der Projektlaufzeit sechs Budgetpartys in unterschiedlichen Bezirken<br />
Berlins sowie eine Vertiefungsveranstaltung in Moabit stattgefunden. Der bewusst nieder-<br />
schwellig gestaltete Zugang zu den Budgetpartys hat sich als sinnvoll herausgestellt, da bis<br />
zu 21 Partyteilnehmer reg<strong>ist</strong>riert werden konnten. Die neue Le<strong>ist</strong>ungsform wurde vorgestellt<br />
und das Interesse der betroffenen psychisch behinderten Menschen hieran geweckt. Der<br />
Sachbericht einschließlich der Veranstaltungsbeschreibungen wird veröffentlicht, damit ver-<br />
gleichbare Veranstaltungen zum Persönlichen Budget auch in anderen Regionen<br />
Deutschlands angeboten werden können.<br />
Ziel/Ergebnisabgleiche:<br />
Die erreichten Ergebnisse decken sich im Wesentlichen mit den angestrebten Zielen.<br />
Zugesagte Maßnahmen:<br />
Sechs Budgetpartys und eine Vertiefungsveranstaltung<br />
Durchgeführte Maßnahmen:<br />
Sechs Budgetpartys und eine Vertiefungsveranstaltung<br />
Fazit:<br />
Das Projektziel wurde insgesamt erreicht.<br />
Vergleichbare Veranstaltungen lassen sich in allen Regionen Deutschlands organisieren.<br />
Psychisch behinderte Menschen lassen sich durch derartige Veranstaltungen „anlocken“ und<br />
es kann ein Interesse für das Persönliche Budget geweckt werden, was letztlich zu weiteren<br />
Anträgen führen kann.<br />
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- 111 -<br />
Projekt Nr. 12<br />
Entwicklung und Erprobung von Systematiken,<br />
die hörbehinderten und mehrfachbehinderten Menschen<br />
mit Hörschädigung Zugänge zum Persönlichen Budget<br />
ermöglichen<br />
DEAFCOM gGmbH<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_deafcom.html?nn=725002<br />
- 112 -
Lfd. Nr. 12<br />
- 112 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 12<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Entwicklung und Erprobung von Systematiken, die hörbehinderten und<br />
mehrfachbehinderten Menschen mit Hörschädigung Zugänge zum Persönlichen Budget<br />
ermöglichen<br />
Projektträger DEAFCOM gGmbH, Persiusstraße 1, 14469 Potsdam<br />
Laufzeit 1. Mai 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 147.397,-- (114.923,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Das Modellprojekt beschäftigte sich vorran- Große Wissenslücken<br />
gig mit der Entwicklung und Erprobung von bei dem Personenkreis<br />
Systematiken, die hörbehinderten und in diesem Projekt, ins-<br />
mehrfachbehinderten Menschen mit Hörbesondere wegen der<br />
schädigung Zugänge zum Persönlichen speziellen Behinde-<br />
Budget ermöglichen. Für die Zielgruppe wurrungsart.den Beratungsangebote in ihrer Sprache<br />
bzw. den entsprechenden Kommunikationsformen<br />
gemäß Kommunikationshilfeverordnung<br />
(KHV) entwickelt, die die potenziellen<br />
Budgetnehmer/-innen optimal abholen und<br />
bedienen konnten.<br />
Dazu arbeitete ein kommunikativ gemischt<br />
aufgestelltes Team mit den Interessenvertretern<br />
(Behindertenverbände), den Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />
und den Gemeinsamen Servicestellen<br />
sowie den potenziellen Budgetnehmern/-innen<br />
modellhaft im Bun<strong>des</strong>land<br />
Brandenburg zusammen.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Passgenaue Information und Beratung für<br />
den Personenkreis der hörbehinderten Menschen<br />
anbieten.<br />
Die erarbeiteten Materialien (Handbuch und<br />
Best-Practice-Video-Film in Deutscher Gebärdensprache)<br />
wurden bun<strong>des</strong>weit verbreitet<br />
und können für den Personenkreis der<br />
hörbehinderten Menschen jederzeit und allerorts<br />
zum Einsatz kommen. Auch bleibt der<br />
Projektträger weiterhin in Sachen „Verbreitung<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budgets für hörbehinderte<br />
Menschen“ aktiv<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Es <strong>ist</strong> auch vom<br />
<strong>BMAS</strong> im Rahmen<br />
der Informations- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
stets auf die Einsatzmöglichkeiten<br />
<strong>des</strong> PB<br />
für die vielfältigsten<br />
und unterschiedlichstenBehinderungsarten<br />
hinzuweisen. Das<br />
DAEFCOM-Projekt<br />
kann hier als sehr<br />
gutes Beispiel dienen.<br />
- 113 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Dabei wurde keine Beratungsstelle aufgebaut,<br />
sondern Mittel und Wege gefunden, die<br />
vorhandenen Strukturen im Sinne der Zugänglichkeit<br />
für diese besondere Zielgruppe<br />
anzupassen.<br />
- 113 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
- 114 -
- 114 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 12<br />
Projektträger:<br />
DEAFCOM gGmbH, Persiusstraße 1, 14469 Potsdam<br />
Projekttitel:<br />
Entwicklung und Erprobung von Systematiken, die Hörbehinderten und Mehrfachbehinderten<br />
mit Hörschädigung Zugänge zum Persönlichen Budget ermöglichen.<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Das Modellprojekt beschäftigte sich vorrangig mit der Entwicklung und Erprobung von Syste-<br />
matiken, die Hörbehinderten und Mehrfachbehinderten mit Hörschädigung Zugänge zum<br />
Persönlichen Budget ermöglichen. Für die Zielgruppe sollten Beratungsangebote in ihrer<br />
Sprache bzw. den entsprechenden Kommunikationsformen gemäß Kommunikationshilfever-<br />
ordnung (KHV) entwickelt werden, die die potenziellen Budgetnehmer/-innen optimal<br />
abholen und bedienen werden.<br />
Dazu arbeitete ein kommunikativ gemischt aufgestelltes Team mit den Interessenvertretern<br />
(Behindertenverbände) den Le<strong>ist</strong>ungsträgern und den Gemeinsamen Servicestellen, sowie<br />
den potenziellen Budgetnehmern/-innen modellhaft im Bun<strong>des</strong>land Brandenburg zusammen.<br />
Dabei sollte keine Beratungsstelle aufgebaut werden, sondern es sollten Mittel und Wege<br />
gefunden werden, die vorhandenen Strukturen im Sinne der Zugänglichkeit für diese beson-<br />
dere Zielgruppe anzupassen.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt in Potsdam verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter<br />
Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen für Menschen mit Hörbehinderungen.<br />
Schwerpunkte waren<br />
- Informationsveranstaltungen<br />
- Unterstützung bei Antragstellungen und Entscheidungen der Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />
- 115 -
- 115 -<br />
- Entwicklung einer Checkl<strong>ist</strong>e für die erste eigene Bedarfsanalyse und Erstellung einer<br />
Hemmschwellendokumentation<br />
- Erstellung <strong>des</strong> Handbuchs „Zugang zum Persönlichen Budget für hörbehinderte Menschen<br />
und mehrfachbehinderte Menschen mit Hörschädigung“<br />
- Produktion eines Good-Practice-Films<br />
- Verbreitung der Projektarbeit und der Ergebnisse (Öffentlichkeitsarbeit) bei Kreis- und<br />
Lan<strong>des</strong>verbänden Hörbehinderter und freien Trägern der Hörbehindertenhilfe.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Mai 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
Projektkosten:<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 11. April 2008 und 21. Oktober 2009 betragen die Ge-<br />
samtkosten 152.944 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 119.030 Euro. Eine Spitz-<br />
abrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das<br />
Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den vorgenannten Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Informations-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit, die Entwicklung und Erprobung von Beratungsinstrumenten für<br />
eine erste Bedarfsanalyse, die Erstellung eines Handbuchs und eines Videofilms wurden<br />
umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Potsdamer Projekt der DEAFCOM wurde erstmals erprobt und nachgewiesen,<br />
dass das neue Le<strong>ist</strong>ungsinstrument „<strong>Persönliches</strong> Budget“ auch für den Personenkreis der<br />
hörgeschädigten Menschen nutzbar <strong>ist</strong> und dies auch für gehörlose Menschen gilt, die auf<br />
die Gebärdensprache oder vergleichbare Kommunikationsmittel angewiesen sind. Somit<br />
können also auch von diesem Personenkreis Persönliche Budgets in Anspruch genommen<br />
- 116 -
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werden, bei entsprechender Unterstützung, z. B. durch Gebärdendolmetscher, und die bei<br />
vielen hörbehinderten Menschen grundsätzlich vorhandene Selbstständigkeit gefördert und<br />
damit Kosten im Vergleich zu Rundum-Versorgungen in der Sachle<strong>ist</strong>ung reduziert werden.<br />
Allerdings <strong>ist</strong> die behinderungsbedingte Unterstützung (z. B. Gebärdendolmetscher) als<br />
Bedarf anzusehen und zu finanzieren.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass auch hörgeschädigte und gehörlose<br />
Menschen mit entsprechender zu ihrem Unterstützungsbedarf gehörender Le<strong>ist</strong>ungen (z. B.<br />
Gebärdendolmetscher) Persönliche Budgets in Anspruch nehmen können. Dies wurde vor<br />
der Erzielung erster Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes vielfach angezweifelt. Zeigen die<br />
Ergebnisse dieses Projektes doch deutlich, dass die Überlegung <strong>des</strong> Gesetzgebers, ein<br />
neues Le<strong>ist</strong>ungsinstrument für grundsätzlich alle Behinderungsarten anzubieten, richtig war.<br />
Der Abschluss-Sachbericht wird zusammen mit dem Handbuch und dem Videofilm in Gebär-<br />
densprache auf die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gesetzt. Insbesondere Handbuch und Videofilm<br />
werden bun<strong>des</strong>weit zur Beratung und Unterstützung hörbehinderter Menschen in Richtung<br />
Inanspruchnahme Persönlicher Budgets beitragen können.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Entwicklung und Erprobung von Systematiken, die Hörbehinderten und<br />
Mehrfachbehinderten mit Hörschädigung Zugänge zum Persönlichen Budget ermöglichen“<br />
hat die Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Menschen mit Hörbehin-<br />
derungen erprobt und deutlich gemacht, dass mit entsprechender behinderungsspezifischer<br />
Unterstützung das neue Le<strong>ist</strong>ungsinstrument auch für diesen Personenkreis Anwendung fin-<br />
den kann.<br />
Die Nachhaltigkeit <strong>des</strong> Projektes wird dadurch unterstrichen, dass der Projektträger auch<br />
weiterhin in Sachen „Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für hörbehinderte Menschen“<br />
aktiv bleibt und die erarbeiteten Materialien bun<strong>des</strong>weit für diesen Personenkreis zum Ein-<br />
satz kommen können.<br />
Projektziel:<br />
Sehr gut erreicht<br />
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- 117 -<br />
Projekt Nr. 13<br />
Aufklärungskampagne zum Persönlichen Budget<br />
- gezielte Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit unter<br />
Mitwirkung der regionalen Servicestellen<br />
und regionalen Verwaltungen<br />
Lan<strong>des</strong>verband für körper- und mehrfachbehinderte<br />
Menschen Schleswig-Holstein e. V. (lvkms-sh)<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_aufklaerungskampagne_pb.html?nn=725002<br />
- 118 -
Lfd. Nr. 13<br />
- 118 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 11<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Aufklärungskampagne zum Persönlichen Budget - gezielte Aufklärungs- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit unter Mitwirkung der regionalen Servicestellen und regionalen<br />
Verwaltungen<br />
Projektträger Lan<strong>des</strong>verband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen Schleswig-Holstein e. V.<br />
(lvkms-sh), Villenweg 18, 24119 Kronshagen<br />
Laufzeit 1. April 2008 bis 30. September 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 101.133,-- (85.383,--)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Es wurden in den einzelnen Kreisen <strong>des</strong> Angst vor Mehrbelastung<br />
Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein Informationsveranstaltungen<br />
zum Persönlichen Budget<br />
(pot. Budgetnehmer),<br />
angeboten und durchgeführt. Diese Ver- fehlende Angebote der<br />
anstaltungen erfolgten in Kooperation mit<br />
den kommunalen Verwaltungen und den<br />
LE,<br />
Gemeinsamen Servicestellen, um durch offene Fragen bei Bud-<br />
gemeinsame intensive Aufklärungsarbeit<br />
den Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> Persönlichen<br />
get für Arbeit (WfbM),<br />
Budgets in den Regionen Schleswig-Hol- mangelhafte Kenntnisse<br />
steins zu erhöhen. Daneben fanden indi- und Bereitschaft der LT<br />
viduelle gemeinsame Beratungen statt. u. d. Servicestellen,<br />
Hierbei wurden die Mitarbeiterinnen und tPB scheitern an der<br />
Mitarbeiter der Le<strong>ist</strong>ungsträger eingebun- mangelhaften Zusamden<br />
und somit gleichzeitig zu Fragen <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets geschult (learning<br />
by doing). Außerdem wurde eine Handreimenarbeit<br />
der LT<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Weitere Informationen anbieten,<br />
auch LE bei der Öffentlichkeitsarbeit einbeziehen,<br />
ggf. offene Rechtsfragen klären,<br />
Information der LT fortsetzen, Vernetzung der<br />
LT/Gemeinsame Servicestellen - wie im Projekt<br />
erprobt - notwendig.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
für alle Beteiligten<br />
muss fortgesetzt<br />
werden.<br />
Rechtl. Fragen zur<br />
WfbM und Beschäftigungaußerhalb<br />
einer WfbM<br />
stehen z. Z. auf<br />
dem Prüfstand.<br />
Eine Best-Practice-<br />
Broschüre soll vom<br />
<strong>BMAS</strong> herausgegeben<br />
werden.<br />
- 119 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
chung von Fallbeispielen, die sich im<br />
Rahmen <strong>des</strong> Projektes entwickelten, erstellt<br />
und bun<strong>des</strong>weit veröffentlicht.<br />
- 119 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Erstellung und bun<strong>des</strong>weite Verbreitung einer<br />
„Best-Practice-Sammlung“, die als Hilfsmittel im<br />
Rahmen der Verbreitung Persönlicher Budgets<br />
auch weiterhin nutzbar <strong>ist</strong>.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
- 120 -
- 120 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 13<br />
Projektträger:<br />
Lan<strong>des</strong>verband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen Schleswig-Holstein e. V.,<br />
Villenweg 18, 24119 Kronshagen<br />
Projekttitel:<br />
Aufklärungskampagne zum Persönlichen Budget: Gezielte Aufklärungs- und Öffentlichkeits-<br />
arbeit unter Mitwirkung der regionalen Servicestellen und regionalen Verwaltungen.<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Es werden in den einzelnen Kreisen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein Informationsveranstal-<br />
tungen zum Persönlichen Budget angeboten und durchgeführt. Diese Veranstaltungen sollen<br />
in Kooperation mit den kommunalen Verwaltungen und den Gemeinsamen Servicestellen<br />
erfolgen, um durch gemeinsame intensive Aufklärungsarbeit den Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> Per-<br />
sönlichen Budgets in den Regionen Schleswig-Holsteins zu erhöhen. Daneben sollen indivi-<br />
duelle gemeinsame Beratungen stattfinden. Hierbei sollen die Mitarbeiterinnen und Mit-<br />
arbeiter der Le<strong>ist</strong>ungsträger eingebunden und somit gleichzeitig zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets geschult werden (learning by doing). Außerdem wird eine Handreichung von Fall-<br />
beispielen, die sich im Rahmen <strong>des</strong> Projektes entwickeln, erstellt und bun<strong>des</strong>weit veröffent-<br />
licht.<br />
Schwerpunkt:<br />
Gemeinsame Aufklärung der in Schleswig-Holstein verantwortlichen Akteure zum Persönli-<br />
chen Budget gegenüber den potenziellen Budgetnehmern. Damit verbundene indirekte<br />
Schulung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern sowie Abbau von<br />
Vorurteilen potenzieller Budgetnehmer gegenüber der Verwaltung.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1.4.2008 bis 30.9.2010<br />
- 121 -
Projektkosten:<br />
- 121 -<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 15.4.2008 und 20.1.2009 betragen die Gesamtkosten<br />
101.133 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 85.383 Euro. Eine Spitzabrechnung<br />
erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>-<br />
verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren die flächendeckende Information im Land Schleswig-<br />
Holstein über die Möglichkeiten der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ bei<br />
potenziellen Budgetnehmern, aber auch Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungserbringern. Die<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger sollten von Anfang an mit in die Informationsveranstaltungen und die sich<br />
anschließenden Beratungen eingebunden und somit zu Kooperationspartnern gemacht<br />
werden. Hierbei konnten die Mitarbeiter der Le<strong>ist</strong>ungsträger sogleich vor Ort (learning by<br />
doing) geschult werden. Insbesondere konnten sie aber für das Persönliche Budget<br />
„gewonnen“ werden. Die hieraus zu erwartenden guten Beispielen sollten erfasst und „zur<br />
Nachahmung“ im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet veröffentlicht werden.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
In allen 11 Kreisen und vier kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins wurden Informations-<br />
veranstaltungen zu Persönlichen Budgets zusammen mit den jeweiligen Sozialhilfeträgern<br />
und unter Beteiligung der Gemeinsamen Servicestellen durchgeführt.<br />
Die Erprobung gemeinsamer Beratung vor Ort wurde immer wieder fallspezifisch in einzel-<br />
nen Hilfeplanverfahren zusammen mit Le<strong>ist</strong>ungsträgern durchgeführt.<br />
Zum Abschluss <strong>des</strong> Projektes wurde eine Handreichung mit Fallbeispielen und Erfahrungen<br />
von Budgetnehmern in Schleswig-Holstein erstellt. Dabei wurde darauf geachtet, Budgets in<br />
unterschiedlichen Lebensphasen und für unterschiedliche Bedarfe zu dokumentieren.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben grundsätzlich erfüllt. Die Erprobung der gemeinsamen<br />
Beratung vor Ort zusammen mit den Le<strong>ist</strong>ungsträgern wurde dadurch eingeschränkt, dass<br />
die Gemeinsamen Servicestellen hierfür grundsätzlich noch nicht bereit waren. Die vor Ort<br />
durchgeführte Beratungsveranstaltung in der Gemeinsamen Servicestelle im Kreis<br />
- 122 -
- 122 -<br />
Rendsburg/Eckernförde macht aber deutlich, dass derartige Beratungskooperationen<br />
möglich und sinnvoll sind.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Kooperation <strong>des</strong> Projekt-<br />
trägers mit den Le<strong>ist</strong>ungsträgern bei den Informationsveranstaltungen, gemeinsamen Bera-<br />
tungen und die Erstellung einer „Best-Practice“-Broschüre wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Projekt „Aufklärungskampagne zum Persönlichen Budget unter Mitwirkung der<br />
regionalen Servicestellen und Verwaltungen“ wurde erstmals eine Kooperation bereits bei<br />
den Erstinformationsveranstaltungen zwischen einer Behindertenorganisation und den Leis-<br />
tungsträgern erreicht. Dieses frühzeitige Einbinden und Interessieren von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der Le<strong>ist</strong>ungsträger führt zu einer Sensibilisierung dieser für das Thema<br />
„<strong>Persönliches</strong> Budget“. Eine derartige Vorgehensweise kann auch für andere Regionen sinn-<br />
voll sein und könnte umgesetzt werden. Erfahrungen in anderen Modellprojekten haben<br />
durchgängig gezeigt, dass die beste Motivation für die Beantragung von Persönlichen Bud-<br />
gets das gute Beispiel <strong>ist</strong>. Das Zusammentragen von Best-Practice-Fällen in Schleswig-<br />
Holstein und die Veröffentlichung wird daher ein gern genutztes Hilfsmittel im Rahmen der<br />
verstärkten Verbreitung Persönlicher Budgets sein.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass eine frühzeitige Kooperation, bereits während<br />
der Informationsphase, mit den Le<strong>ist</strong>ungsträgern nicht nur möglich <strong>ist</strong>, sondern die Mitarbei-<br />
ter und Mitarbeiterinnen der Le<strong>ist</strong>ungsträger gleichzeitig für Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Bud-<br />
gets sensibilisiert und hierzu indirekt auch schult. Damit auch anderen Regionen in<br />
Deutschland Anregungen zu solchen Kooperationen gegeben werden können, werden der<br />
Abschluss-Sachbericht und die aus dem Projekt resultierende Sammlung guter Beispiele auf<br />
den einschlägigen <strong>BMAS</strong>-Internetseiten eingestellt.<br />
- 123 -
- 123 -<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das v. g. Modellprojekt hat die Möglichkeiten aufgezeigt, wie man Le<strong>ist</strong>ungsträger – auch zu-<br />
nächst grundsätzlich zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets negativ eingestellte - für gemein-<br />
same Informations- und Beratungsveranstaltungen gewinnen und deren Mitarbeiter/-innen<br />
für die künftigen Aufgaben, die sich aus der Bewilligung von Persönlichen Budgets ergeben,<br />
motivieren kann. Die dabei als Nebeneffekt erreichte indirekte Schulung dieser Mitarbeiterin-<br />
nen und Mitarbeiter zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets muss besonders hervorgehoben<br />
werden.<br />
Vor Start <strong>des</strong> Förderprogramms zur Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Bud-<br />
gets und eines aus diesem Programm geförderten Projektes der Lebenshilfe Schleswig-<br />
Holstein und eben dieses Projektes <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> für körper- und mehrfachbehin-<br />
derte Menschen war das Bun<strong>des</strong>land Schleswig-Holstein – was die Bewilligung von Persön-<br />
lichen Budgets betraf – als weißer Fleck zu bezeichnen. Daher <strong>ist</strong> das Gelingen der v. g. Ko-<br />
operationen und das vorgesehene künftige weitere kooperative Vorgehen in Sachen Persön-<br />
liches Budget im Lande Schleswig-Holstein unter Federführung <strong>des</strong> bisherigen Projektträ-<br />
gers besonders hoch zu bewerten.<br />
Inzwischen hört man von Vertretern <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein, dass die Zahlen bewil-<br />
ligter Persönlicher Budgets ständig steigen.<br />
Projektziel:<br />
Gut erreicht<br />
- 124 -
- 124 -<br />
- 125 -
- 125 -<br />
Projekt Nr. 14<br />
Schulung für Beraterinnen und Berater<br />
zum Persönlichen Budget<br />
ForseA<br />
- Bun<strong>des</strong>weites, verbandsübergreifen<strong>des</strong> Forum<br />
selbstbestimmter Ass<strong>ist</strong>enz behinderter Menschen e. V.<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_forsea.html?nn=725002<br />
- 126 -
Lfd. Nr. 14<br />
Az.: Va 3 -58330/ 19<br />
- 126 -<br />
Projektbezeichnung/Name Schulung für Beraterinnen und Berater zum Persönlichen Budget<br />
Projektträger<br />
ForseA - Bun<strong>des</strong>weites, verbandsübergreifen<strong>des</strong> Forum selbstbestimmter Ass<strong>ist</strong>enz<br />
behinderter Menschen e. V., Hollenbach, Nelkenweg 5, 74673 Mulfingen<br />
Laufzeit 15. April bis 31. Juli 2008<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 8.579,-- (6.104,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Schulung von hauptund<br />
ehrenamtlichen Sozialberatern/-innen<br />
in<br />
Behinderten- und/oder<br />
Selbsthilfeorganisationen<br />
zu qualifizierten<br />
Budgetberaterinnen und<br />
-beratern<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Es gibt noch zu wenig<br />
qualifizierte Beratung<br />
zum Persönlichen Budget<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Weitere Fortbildungsmöglichkeiten anbieten.<br />
Schulungskonzept für Beraterseminare wurde erarbeitet<br />
und im Internet publiziert.<br />
Projektträger und andere Organisationen bieten mehr<br />
und mehr entsprechende Fortbildungskurse an.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Die Nachfragen nach qualifizierter<br />
Beratung und Schulung<br />
für potenzielle PB-Berater/innen<br />
<strong>ist</strong> groß.<br />
Das Schulungsangebot <strong>ist</strong> auf<br />
jeden Fall zu unterstützen, da<br />
qualifizierte Beratung bei den<br />
potenziellen Budgetnehmern zur<br />
Verbreitung der PB-Beratung<br />
und -Nutzung führt.<br />
- 127 -
- 127 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 14<br />
Projektträger:<br />
ForseA - Bun<strong>des</strong>weites, verbandsübergreifen<strong>des</strong> Forum selbstbestimmter Ass<strong>ist</strong>enz<br />
behinderter Menschen e. V., Hollenbach, Nelkenweg 5, 74673 Mulfingen<br />
Projekttitel:<br />
Schulung (bun<strong>des</strong>weit) für Beraterinnen und Berater zum Persönlichen Budget.<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Schulung von haupt- und ehrenamtlichen Sozialberatern in Behinderten- und/oder Selbsthil-<br />
feorganisationen zu qualifizierten Budgetberaterinnen und -beratern.<br />
Schwerpunkt:<br />
Schwerpunktthemen der Schulung:<br />
- Streifzug durch die Sozialgesetzbücher.<br />
- Was <strong>ist</strong> das Persönliche Budget?<br />
- Welcher Zielsetzung dient das Persönliche Budget und was ändert sich durch dieses?<br />
- Was bedeutet trägerübergreifend?<br />
- Wo kann ich ein <strong>Persönliches</strong> Budget beantragen?<br />
- Chancen und Probleme bei Persönlichen Budgets.<br />
- Welche Le<strong>ist</strong>ungen sind budgetfähig?<br />
- Bedarfsermittlung und Verpreislichung.<br />
- Zielvereinbarung.<br />
- Bescheidprüfung, Rechtskraft, Widerspruchs-, Klagemöglichkeit.<br />
Projektlaufzeit:<br />
Zunächst war nur ein Schulungsblock geplant, der eine Projektlaufzeit vom 15. April 2008 bis<br />
31. Juli 2008 bedingte. Wegen der großen Nachfrage nach Seminarplätzen sollte ein the-<br />
mengleicher zweiter Seminarblock folgen, der eine Verlängerung der Projektlaufzeit bis<br />
31. Oktober 2008 mit sich gebracht hätte. Aufgrund der Tatsache, dass die Projekt- und Se-<br />
- 128 -
- 128 -<br />
minarleiterin nach Ablauf <strong>des</strong> ersten Seminars verstorben <strong>ist</strong>, wurde der zweite Block nicht<br />
mehr durchgeführt. Der Verwendungsnachweis für die Durchführung <strong>des</strong> ersten Seminar-<br />
blocks wurde bereits mit Schreiben vom 12. Juli 2008 eingereicht.<br />
Projektkosten:<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 31. März und 2. Juli 2008 betragen die Gesamtkosten<br />
36.000 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 28.050 Euro. Die Spitzabrechnung im<br />
Widerrufsbescheid <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verwaltungsamtes schließt mit einem Rückforderungsbetrag<br />
in Höhe von 21.946 Euro. In Verbindung mit dem Verwendungsnachweis vom 12. Juli 2008<br />
ergeben sich somit tatsächliche Gesamtkosten in Höhe von 8.579 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwen-<br />
dung beläuft sich demnach noch auf 6.104 Euro.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Zielgruppe der im Modellprojekt geplanten Schulung waren in der Beratung Tätige aus dem ge-<br />
samten Bun<strong>des</strong>gebiet, die bereits unterstützende Beratung als Einzelperson oder in Organisa-<br />
tionen für Menschen mit Behinderungen ehren- oder hauptamtlich le<strong>ist</strong>en. Diese sollten nach<br />
Absolvieren der Schulung in der Lage sein, kompetente Einzelberatung zum Persönlichen<br />
Budget zu le<strong>ist</strong>en, aber auch als Multiplikatoren/Multiplikatorinnen in ihren (Selbsthilfe-)Organi-<br />
sationen ihr erworbenes Wissen weiterzugeben und somit nachhaltig weitere potenzielle<br />
Berater und Beraterinnen zum Persönlichen Budget zu akquirieren und zu schulen.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Verwendungsnachweis und eingereichter<br />
Zwischennachweis- und Abschlussunterlagen:<br />
Schulung von 20 Beraterinnen und Beratern in einem fünftägigen Seminar (11. bis<br />
15. Juni 2008).<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt. Statt zwei identischer Seminarblöcke konnte<br />
aufgrund <strong>des</strong> v. g. To<strong>des</strong>falles nur ein Seminarblock für 20 Personen durchgeführt werden.<br />
Die Bun<strong>des</strong>zuwendung wurde entsprechend reduziert.<br />
- 129 -
- 129 -<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie die Durchführung von Schulungs-<br />
maßnahmen und die Erarbeitung eines Schulungskonzeptes wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch die starke Nachfrage nach Schulungsplätzen im Rahmen <strong>des</strong> Modellprojektes wird<br />
deutlich, wie hoch der Informationsbedarf auch für professionelle und ehrenamtliche Berater<br />
zu Behinderungsfragen in Sachen <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>ist</strong>. Die Schulung dieser Personen<br />
führt zu qualifizierter Beratung potenzieller Budgetnehmer im Einzelfall und kann einen<br />
Multiplikationseffekt auf andere Sozialberater und -beraterinnen haben.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Interesse an Schulungen für eine qualifi-<br />
zierte Beratung zum Persönlichen Budget sehr hoch <strong>ist</strong>. Die im Projekt erarbeiteten Schu-<br />
lungsunterlagen werden auf die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />
Inzwischen führen nicht nur der Projektträger, sondern auch andere Anbieter Seminare zur<br />
qualifizierten Schulung von Beratern zum Persönlichen Budget in Anlehnung an das „Pilot-<br />
Seminar“ von ForseA durch.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Schulung für Beraterinnen und Berater zum Persönlichen Budget“ hat<br />
deutlich gemacht, wie hoch die Nachfrage nach qualifizierter Schulung für beratende Perso-<br />
nen aus Organisationen, aber auch für Einzelberater und -beraterinnen <strong>ist</strong>. Dies macht nicht<br />
nur die Nachfrage innerhalb <strong>des</strong> Modellprojektes, sondern auch das z. Z. laufende und stark<br />
nachgefragte Angebot von einigen Organisationen deutlich. Da die qualifizierte Schulung<br />
nicht nur zu passgenauen Einzelfallberatungen bei den potenziellen Budgetnehmern und<br />
Budgetnehmerinnen führt, sondern auch eine Verbreitung <strong>des</strong> Wissens bei anderen Sozial-<br />
beratern und -beraterinnen mit sich bringen kann, entsteht so ein „Schneeballeffekt“, der<br />
bun<strong>des</strong>weit mehr und mehr qualifizierte Beraterinnen und Berater zum Persönlichen Budget<br />
zur Folge hat.<br />
- 130 -
Projektziel:<br />
Gut erreicht<br />
- 130 -<br />
- 131 -
- 131 -<br />
Projekt Nr. 15<br />
Fortbildung insbesondere behinderter Berater/-innen<br />
und Unterstützer/-innen zum Budgetass<strong>ist</strong>enten/zur<br />
Budgetass<strong>ist</strong>entin<br />
Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben<br />
schwerstbehinderter Menschen e. V. (ASL)<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/asl_abschlussbericht.html;jsessionid=2F5A947B5067945CC81AA7F662<br />
A163F0.1_cid250?nn=725002<br />
- 132 -
Lfd. Nr. 15<br />
- 132 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 23<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Fortbildung insbesondere behinderter Berater/-innen und Unterstützer/-innen zum<br />
Budgetass<strong>ist</strong>enten/zur Budgetass<strong>ist</strong>entin<br />
Projektträger<br />
Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben schwerstbehinderter Menschen e. V.<br />
(ASL), Oranienstraße 189, 10999 Berlin<br />
Laufzeit 1. Dezember 2008 bis 30. November 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 181.008,-- (137.160,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Weitere Bekanntmachung der<br />
neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „trägerübergreifen<strong>des</strong><br />
<strong>Persönliches</strong><br />
Budget“ und Verbreitung von<br />
Detailwissen über dieses Instrument<br />
z. B. in Form von Informations-<br />
und Beratungsveranstaltungen,Fortbildungsreihen<br />
und weiterer Beratungsinstrumente.<br />
Fortbildung<br />
insbesondere von behinderten<br />
Menschen (Peer-Counseling)<br />
zu Budgetass<strong>ist</strong>enten/innen<br />
als Multiplikatoren zur Verbreitung<br />
<strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Ständig wachsender<br />
Bedarf an Beratung<br />
zum Persönlichen Budget,<br />
zum Arbeitgebermodell<br />
und an Budgetass<strong>ist</strong>enz<br />
(auch in<br />
Form <strong>des</strong> Peer-Counselings).<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Weitere Beratungs- und Unterstützungspersonen, auch oder<br />
gerade selbst betroffene behinderte Menschen, schulen.<br />
Im Anschluss an das v. g. Projekt hat der Projektträger mit<br />
der Planung für ein nicht öffentlich gefördertes Folgeprojekt<br />
„Netzwerk“ Budgetass<strong>ist</strong>enz (Peer Counseling) begonnen,<br />
das Berater/-innen nicht nur weiter schulen, sondern auch in<br />
Beratungsfunktionen vermitteln soll.<br />
Durch die Erarbeitung der Curricula und der Arbeitsmaterialien,<br />
die allesamt im Internet publiziert werden, wird dafür<br />
gesorgt, dass vergleichbare Fortbildungsmaßnahmen von<br />
anderen interessierten Bildungsträgern oder sonstigen mit<br />
dem Persönlichen Budget befassten Organisationen durchgeführt<br />
werden können. Das Basiswissen und die „Instrumente“<br />
hierfür liegen nun vor.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Schulung von Beratern<br />
und Beraterinnen<br />
(auch in Form<br />
<strong>des</strong> Peer Counselings)<br />
<strong>ist</strong> auch weiterhin<br />
notwendig und<br />
sinnvoll, da es durch<br />
qualifizierte Beratung<br />
(auch oder gerade<br />
durch ebenfalls<br />
betroffene Menschen)<br />
zur Verbreitung<br />
der Beantragung<br />
und Nutzung<br />
von Persönlichen<br />
Budgets kommt.<br />
- 133 -
- 133 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 15<br />
Projektträger:<br />
Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben schwerstbehinderter Menschen e. V. (ASL),<br />
Oranienstraße 189, 10999 Berlin<br />
Projekttitel:<br />
Fortbildung insbesondere behinderter Berater/innen und Unterstützer/innen zum Budgetas-<br />
s<strong>ist</strong>enten/zur Budgetass<strong>ist</strong>entin<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Weitere Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „trägerübergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> Bud-<br />
get“ und Verbreitung von Detailwissen über dieses Instrument z. B. in Form von Informati-<br />
ons- und Beratungsveranstaltungen, Fortbildungsreihen und weiterer Beratungsinstrumente.<br />
Fortbildung insbesondere von behinderten Menschen (Peer-Counseling) zu Budgetassis-<br />
tenten/innen als Multiplikatoren zur Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets.<br />
Schwerpunkt:<br />
Erstellung und Durchführung eines Fortbildungsangebotes aufgrund der langjährigen Erfah-<br />
rung <strong>des</strong> Projektträgers im Umgang mit Geldle<strong>ist</strong>ungen zur Finanzierung Persönlicher As-<br />
s<strong>ist</strong>enz im Interesse behinderter Menschen.<br />
Das Angebot richtete sich insbesondere an behinderte Menschen aus der gesamten Bun-<br />
<strong>des</strong>republik Deutschland, die beruflich oder ehrenamtlich in der Beratung von Menschen mit<br />
Behinderung tätig sind oder sein wollen. Es sollten Personen zu kompetenten Budgetassis-<br />
tenten/innen fortgebildet werden, damit diese als Multiplikatoren insbesondere in den Zen-<br />
tren für selbstbestimmtes Leben tätig werden können.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Dezember 2008 bis 30. November 2010<br />
- 134 -
Projektkosten:<br />
- 134 -<br />
Laut letztem Zuwendungsbescheid (Änderungsbescheid) vom 2.6.2010 betragen die Ge-<br />
samtkosten 181.008,36 Euro. Die Zuwendung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> beläuft sich auf 137.160,22 Euro.<br />
Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />
durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war die Konzipierung, Durchführung, Auswertung und Doku-<br />
mentation einer Fortbildungsreihe, einschließlich Praktika, für insbesondere Peer-Counselor,<br />
um diesen das notwendige „Now how“ für eine Budgetass<strong>ist</strong>enz zu vermitteln und damit<br />
Multiplikatoren bei der Umsetzung und Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu gewinnen.<br />
Die in dem Projekt zu erarbeitenden Arbeitsmaterialien können bun<strong>des</strong>weit auch für weitere<br />
Fortbildungsmaßnahmen anderer Bildungsträger genutzt werden.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Nach der Auswahl der Veranstaltungsorte, der Festlegung der Fortbildungsinhalte, der Ver-<br />
pflichtung der Referenten und Referentinnen und der Terminfestlegung für die Fortbildungs-<br />
blöcke, wurden in der Zeit vom Juni 2009 bis Mai 2010 jeweils sechs Blöcke a 2 x 3 Tage für<br />
je rd. 10 Teilnehmer angeboten und durchgeführt. Die Blöcke befassten sich mit den The-<br />
men:<br />
- Einführung, rechtliche Grundlagen<br />
- Beratungsmethoden „Peer Counseling“ und<br />
- „Persönliche Zukunftsplanung“<br />
- Selbstbestimmte Organisation der persönlichen Ass<strong>ist</strong>enz – Anleitungs- und<br />
Personalkompetenz<br />
- Selbstbestimmte Organisation der persönlichen Ass<strong>ist</strong>enz<br />
- Organisations- und Finanzkompetenz<br />
- Beratung zum trägerübergreifenden Persönlichen Budget für Menschen mit<br />
Lernschwierigkeiten<br />
- Trägerübergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget und Arbeit<br />
Zu jedem der Blöcke wurden ein Curriculum und umfangreiche Arbeitsmaterialien (ausge-<br />
nommen Block 3) erarbeitet.<br />
- 135 -
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
- 135 -<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die in dem Konzept und den Antragsunterlagen zugesagten Maßnahmen zur Erreichung der<br />
Projektziele wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Projekt wurde ein Fortbildungsprogramm erstellt, das in den einzelnen Fortbil-<br />
dungsblöcken auch bereits positiv erprobt wurde, welches bun<strong>des</strong>weit von anderen interes-<br />
sierten Fortbildungseinrichtungen zur Schulung von Budgetass<strong>ist</strong>enzen/innen genutzt wer-<br />
den kann. Hiermit <strong>ist</strong> es möglich, durch die Schulung dieses Personenkreises, insbesondere<br />
selbst betroffene behinderte Menschen, eine Vielzahl von Multiplikatoren zu finden, die die<br />
Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets durch kompetente Beratung und Unterstützung vo-<br />
ranbringen können. Dies wird bei der Beratungs- und Unterstützungstätigkeit vor Bewilligung<br />
eines Persönlichen Budgets im Wesentlichen in ehrenamtlicher Ausübung stattfinden (Förde-<br />
rung <strong>des</strong> Ehrenamtes).<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> das erstellte Fortbildungsprogramm mit Curricula und umfangreichen Ar-<br />
beitsmaterialien zur Fortbildung von Budgetass<strong>ist</strong>enten/innen von besonderer Bedeutung, da<br />
es an kompetenter Beratung zum Persönlichen Budget in der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />
mangelt. Auch die inzwischen beim Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong><br />
PARITÄTISCHEN vernetzten über 300 Beratungsstellen sind zunächst auf die entspre-<br />
chende Fortbildung ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angewiesen. Hierfür kann das er-<br />
arbeitete Fortbildungsprogramm ein ausgezeichnetes Bildungsinstrument werden.<br />
Der Abschluss-Sachbericht mit den Curricula und den Arbeitsmaterialien wird auf den<br />
entsprechenden Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur bun<strong>des</strong>weiten Verwendung eingestellt.<br />
- 136 -
- 136 -<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Projekt „Fortbildung von insbesondere behinderten Menschen zu Budgetass<strong>ist</strong>enten/zur<br />
Budgetass<strong>ist</strong>entin“ hat nicht nur in der Praxis gezeigt, dass eine derartige Bildungsreihe auch<br />
für selbst betroffene behinderte Menschen erfolgreich durchgeführt werden kann, sondern<br />
hat auch durch die Erarbeitung der Curricula und der Arbeitsmaterialien dafür gesorgt, dass<br />
vergleichbare Fortbildungsmaßnahmen von anderen interessierten Bildungsträgern oder<br />
sonstigen mit dem Persönlichen Budget befassten Organisationen durchgeführt werden kön-<br />
nen. Das Basiswissen hierfür wurde in dem Projekt erarbeitet.<br />
Projektziel:<br />
Gut erreicht<br />
- 137 -
- 137 -<br />
Projekt Nr. 16<br />
EIGEN!Häuser<br />
Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt e. V.<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_eigenhaeuser.html?nn=725002<br />
- 138 -
Lfd. Nr. 16<br />
Az.: Va 3 -58330/ 22<br />
- 138 -<br />
Projektbezeichnung/Name EIGEN!Häuser<br />
Projektträger<br />
Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt e. V., Philipp-Müller-Straße 44,<br />
06110 Halle<br />
Laufzeit 1. Oktober 2008 bis 30. September 2009<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 59.528,30 (49.778,79 aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung<br />
<strong>des</strong> Projekts<br />
Entdecken und Erproben<br />
von Möglichkeiten,<br />
das Persönliche<br />
Budget für die<br />
Entwicklung selbstbestimmterLebensund<br />
Wohnformen zu<br />
nutzen. Insbesondere<br />
sollte dies<br />
durch die Schaffung<br />
eines gemeindeintegrierten<br />
Budget- und<br />
Schulungszentrums<br />
im Rahmen klassischer<br />
Netzwerkarbeit<br />
umgesetzt werden.<br />
Die Schaffung neuer<br />
alternativer Wohnformen<br />
wurde angeregt<br />
und angeschoben.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Die Landschaft der<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger war<br />
vorwiegend dadurch<br />
gekennzeichnet, dass<br />
eine Kommunikation<br />
bezüglich <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets nur zur<br />
Bedarfsermittlung in<br />
Betracht kam. Über<br />
unterschiedliche Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />
der Stadt<br />
erfuhr das Projektteam,<br />
dass es in diesem Bereich<br />
positive als auch<br />
negative Beispiele zu<br />
berichten gab. Nur weniger<br />
Le<strong>ist</strong>ungserbringer<br />
waren bereit, Klienten<br />
mit einem Persönlichen<br />
Budget zu betreuen und<br />
nur wenige Le<strong>ist</strong>ungs-<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Einen Brückenschlag zwischen Le<strong>ist</strong>ungsträgern, -erbringern und<br />
-empfängern zu erreichen gelang durch den - durch das Projekt<br />
„EIGEN!Häuser“ initiiert und mitbegründeten - Arbeitskreis <strong>Persönliches</strong><br />
Budget der Stadt Halle (Saale). In diesem Arbeitskreis werden<br />
generelle Schwierigkeiten und Hürden bei der Durchsetzung<br />
der Persönlichen Budgets bis hin zu konkreten Fallbeispielen behandelt.<br />
Ziel <strong>ist</strong> eine bessere Vernetzung der Akteure untereinander<br />
und die Entwicklung von Konzepten zur nachhaltigen Umsetzung<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budgets.<br />
Besonders durch die Einbeziehung der Budgetnehmer in den<br />
Arbeitskreis <strong>Persönliches</strong> Budget konnten auch Hemmschwellen<br />
und Schwierigkeiten bei der Beantragung und Umsetzung der Persönlichen<br />
Budgets aufgezeigt und verringert werden.<br />
Der Arbeitskreis <strong>Persönliches</strong> Budget hat sich mittlerweile als fester<br />
Bestandteil in der Hilfelandschaft in Halle (Saale) etabliert.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Die Vernetzung der an<br />
der Verbreitung Persönlicher<br />
Budgets Beteiligten<br />
<strong>ist</strong> voranzutreiben<br />
(z. B. durch das bun<strong>des</strong>weite<br />
Netzwerk der PB-<br />
Beratungsstellen).<br />
- 139 -
Kurzbeschreibung<br />
<strong>des</strong> Projekts<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
empfänger waren genügend<br />
über das Persönliche<br />
Budget informiert.<br />
Es fehlt an alternativen<br />
Wohnformen auch für<br />
behinderte Mütter/Väter<br />
mit ihren Kindern.<br />
- 139 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Aus dem Projekt entstandene<br />
WG’s für behinderte<br />
Mütter/Väter<br />
mit ihren Kindern zeigen,<br />
dass unterstützte<br />
Elternschaft auch in alternativen<br />
Wohnformen<br />
(auch mit dem Persönlichen<br />
Budget) möglich<br />
<strong>ist</strong>. Diese Entwicklung<br />
<strong>ist</strong> zu unterstützen. Lan<strong>des</strong>heimgesetze<br />
dürfen<br />
hier keine Barrieren<br />
darstellen.<br />
- 140 -
- 140 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 16<br />
Projektträger:<br />
Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt e. V., Philipp-Müller-Straße 44, 06110 Halle<br />
Projekttitel:<br />
EIGEN!Häuser<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Entdecken und Erproben von Möglichkeiten, das Persönliche Budget für die Entwicklung<br />
selbstbestimmter Lebens- und Wohnformen zu nutzen. Insbesondere soll dies durch die<br />
Schaffung eines gemeindeintegrierten Budget- und Schulungszentrums im Rahmen klassi-<br />
scher Netzwerkarbeit umgesetzt werden. Die Schaffung neuer alternativer Wohnformen soll<br />
angeregt und angeschoben werden. Die vorzunehmenden Aktivitäten sollen wissenschaftlich<br />
begleitet werden.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt in Halle verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter Be-<br />
rücksichtigung spezifischer Bedingungen im Raum Halle und setzte seine Schwerpunkte<br />
insbesondere im Bereich der verstärkten Kooperation von Le<strong>ist</strong>ungsträgern, -erbringern und<br />
-empfängern und der Auslotung von Möglichkeiten der Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
zur Entwicklung selbstständiger Lebens- und Wohnformen. Daneben sollten Budgetnehmer<br />
bzw. potenzielle Budgetnehmer auf ihrem Weg mit bzw. zum Persönlichen Budget auch wis-<br />
senschaftlich begleitet werden.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Oktober 2008 bis 30. September 2009<br />
Projektkosten:<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 19. Mai 2008 und 20. Januar 2009 betragen die Gesamt-<br />
kosten 64.830 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 55.105,50 Euro. Eine Spitzab-<br />
- 141 -
- 141 -<br />
rechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das<br />
Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Projektziele waren der Aufbau eines Budget- und Schulungszentrums als neutraler und un-<br />
abhängiger Anlaufpunkt für Fragen zum Persönlichen Budget (regionale Netzwerkbildung)<br />
sowie die Steigerung <strong>des</strong> Bekanntheitsgra<strong>des</strong> Persönlicher Budgets durch gezielte Öffent-<br />
lichkeitsarbeit. Daneben sollten geeignete Instrumente für die Teilhabe in allen Lebenslagen<br />
(insbesondere selbstbestimmtes Leben in einer eigenen Wohnung sowie Freizeit) entwickelt<br />
und erprobt werden und die potenziellen Budgetnehmer bei der Beantragung und<br />
Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets unterstützt werden. Hemmschwellen und<br />
Schwierigkeiten bei der Beantragung bzw. Umsetzung Persönlicher Budgets sollten<br />
aufgezeigt und Lösungswege u. a. durch eine verstärkte Kooperation von Le<strong>ist</strong>ungsträgern, -<br />
erbringern und -empfängern in Bezug auf das Persönliche Budget erarbeitet werden.<br />
Darüber hinaus sollte versucht werden, bürgerschaftliches Engagement zu stärken.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Um eine höhere Bekanntheit <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in Halle zu erreichen, wurde wäh-<br />
rend der gesamten Projektlaufzeit gezielte Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Unter anderem<br />
wurden folgende Mittel eingesetzt bzw. Maßnahmen durchgeführt:<br />
- Erstellen einer Internetseite und eines E-Mail-Versands<br />
- Erstellung von Flyern, Plakaten<br />
- Initiieren von Presseartikeln.<br />
Durch die Projektmitarbeiter wurden Seminare für Organisationen, Privatpersonen sowie<br />
Groß-Informationsveranstaltungen für alle Interessierten zum Thema <strong>Persönliches</strong> Budget<br />
durchgeführt. Bei vorhandenem Interesse an weiterführender Beratung gab es die Möglich-<br />
keit einer Fallbegleitung mit Beratung und Unterstützung bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern. Ein Kern-<br />
punkt <strong>des</strong> Projektes stellte die Beratung und Schulung von Vereinen, Selbsthilfegruppen und<br />
sonstigen Interessentengruppen dar. Bei den rund 20 Seminaren stellte ein Projektmitarbei-<br />
ter das Persönliche Budget vor und informierte über die Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönli-<br />
chen Budgets. Daneben wurde das Projekt und das Persönliche Budget bei zahlreichen In-<br />
formations- und Großveranstaltungen bekannt gemacht und beworben.<br />
- 142 -
- 142 -<br />
Aus über 130 am Persönlichen Budget interessierten Personen wurden eine Reihe von Men-<br />
schen mit Behinderungen auf ihrem Weg zum Persönlichen Budget von Mitarbeitern <strong>des</strong><br />
Projektes begleitet. Von diesen Fällen wurden einige auch anonymisiert dokumentiert. Ein<br />
Beratungs- und Kooperationsnetzwerk wurde aufgebaut und weitete sich im Laufe <strong>des</strong> Pro-<br />
jektes aus.<br />
Die wissenschaftliche Begleitforschung wurde durch Studenten der Fachhochschule<br />
Nordhausen übernommen, welche in Interviews „Kunden“ <strong>des</strong> Projektes befragten. Mit den<br />
Ergebnissen der Begleitforschung wurde auch die Evaluation <strong>des</strong> Gesamtprojektes unter-<br />
stützt.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Der Soll-Ist-Vergleich der Projektziele wird im Abschluss-Sachbericht unter Ziffer 4 beson-<br />
ders dargestellt. Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben weitestgehend erfüllt. Das Ziel, Men-<br />
schen mit Behinderungen mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets ein selbstbestimmtes Leben in<br />
den eigenen Wohnräumen zu ermöglichen, konnte während der Projektlaufzeit nicht im ge-<br />
wünschten Umfang erreicht werden. Der Projektträger verfolgt diesen Punkt jedoch weiter<br />
und wird auch nach Ende der Projektlaufzeit in diesem Bereich tätig sein.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Projekt „EIGEN!Häuser“ <strong>des</strong> Trägerwerks Soziale Dienste, Sachsen-Anhalt, in<br />
Halle wurde deutlich, dass neben dem Bekanntmachen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets bei Leis-<br />
tungsträgern, -erbringern und potenziellen Budgetnehmern eine qualifizierte Information und<br />
Schulung dieser Personenkreise sowie deren Kooperation zur Verbreitung Persönlicher<br />
Budgets von besonderer Bedeutung sein kann. Entsprechende Vernetzungen, wie in diesem<br />
Projekt vorgenommen, sind dafür unerlässlich. Hierdurch kann die Anzahl der Budgetbean-<br />
tragungen, die u. a. neue Möglichkeiten in der Freizeitgestaltung, aber auch Wegfall von<br />
Heimunterbringung zur Folge haben kann, gestärkt werden. Da die Kosten für ambulante<br />
Unterstützung insbesondere in Wohngruppen mit mehreren behinderten Menschen grund-<br />
sätzlich günstiger sind als pauschal abgerechnete Heimunterbringung, wird diese Entwick-<br />
lung auch im Sinne der Le<strong>ist</strong>ungsträger sein.<br />
- 143 -
- 143 -<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass gezielte Öffentlichkeitsarbeit, die Vernetzung<br />
von Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungserbringern sowie die Kooperation von Le<strong>ist</strong>ungsträgern, -<br />
erbringern und potenziellen Budgetnehmern zu einer verstärkten Nachfrage nach Persönli-<br />
chen Budgets führen kann. Wie sich solche Netzwerke aufbauen lassen und welche Ergeb-<br />
nisse (Best-Practice-Fälle) daraus resultieren, wird im Abschluss-Sachbericht <strong>des</strong> Projektträ-<br />
gers und den dazugehörenden Anlagen dokumentiert. Bericht und Anlagen werden auf die<br />
entsprechenden Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur Kenntnisnahme aller Interessierten in der ge-<br />
samten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland gestellt. Besonders interessant für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die<br />
Entwicklung bei der Konzeption neuer alternativer Wohnformen. Angestoßen durch das<br />
Projekt wurde für die Stadt Halle (Saale) vorrangig ein Bedarf an Wohnformen für ge<strong>ist</strong>ig-<br />
und lernbehinderte Mütter mit kleinen Kindern festgestellt. Eine Konzeption und Le<strong>ist</strong>ungs-<br />
beschreibung für entsprechende Wohngemeinschaften wird derzeit mit dem Jugendamt und<br />
der Sozialagentur verhandelt. Ziel <strong>ist</strong> es hierbei, in einer ambulant unterstützten Wohnge-<br />
meinschaft eine Elternass<strong>ist</strong>enz und Elternbegleitung für Mütter/Väter mit kognitiven Behin-<br />
derungen unter Einbeziehung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets im Rahmen von Ass<strong>ist</strong>enzdienst-<br />
le<strong>ist</strong>ungen zu schaffen. Hierdurch wird erstmals deutlich, dass das Persönliche Budget auch<br />
im Bereich „unterstützte Elternschaft“ zur Anwendung kommen kann.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „EIGEN!Häuser“ hat deutlich gemacht, wie wichtig Informations- und Ko-<br />
operationsnetzwerke für die Bekanntmachung und Umsetzung Persönlicher Budgets sind.<br />
Das Projekt hat gezeigt, wie man solche Netzwerke aufbaut und die entstandenen Netz-<br />
werke werden auch nach Ende der Projektlaufzeit grundsätzlich bestehen bleiben. Die aus<br />
dem Projekt entwickelte Erkenntnis, dass insbesondere neue unterstützte Wohnformen für<br />
Menschen mit kognitiven Einschränkungen und hier insbesondere für ge<strong>ist</strong>ig behinderte<br />
Mütter und Väter mit ihren Kindern geschaffen werden sollten und der Hilfebedarf mittels <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets finanziert werden kann, stellt im Rahmen der aus dem gesamten För-<br />
derprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Budgets erarbeiteten<br />
Ergebnisse einen besonderen Gewinn dar.<br />
Projektziel:<br />
Erreicht<br />
- 144 -
- 144 -<br />
- 145 -
- 145 -<br />
Projekt Nr. 17<br />
<strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix<br />
- Neues Wohnen für Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung<br />
zwischen stationärem Setting, ambulanten Le<strong>ist</strong>ungen<br />
und informellen Hilfen (PerLe 3)<br />
Technische Universität Dortmund,<br />
Fakultät Rehabilitationswissenschaften,<br />
Rehabilitationssoziologie<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/www.budgetaktiv/2011<br />
_07_15_abschlussbericht_perle_3.html?nn=725002<br />
- 146 -
Lfd. Nr. 17<br />
- 146 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 21<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
<strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix - Neues Wohnen für Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger<br />
Behinderung zwischen stationärem Setting, ambulanten Le<strong>ist</strong>ungen und informellen Hilfen<br />
(PerLe 3)<br />
Projektträger<br />
Technische Universität Dortmund, Fakultät Rehabilitationswissenschaften,<br />
Rehabilitationssoziologie, Emil-Figge-Straße 50, 44227 Dortmund<br />
Laufzeit 1. August 2008 bis 30. April 2009<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 30.950,-- (25.080,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Erweiterung bestehender erster Forschungsergeb- Le<strong>ist</strong>ungsträger und -<br />
nisse zu einem einmaligen Wohnprojekt, in dem erbringer in stationären<br />
ein Mix aus Sach- und Budgetle<strong>ist</strong>ungen in einer Wohneinrichtungen<br />
stationären Einrichtung zur Anwendung kamen und müssen sich der neuen<br />
kommen. Das Projekt eröffnete die Chance, über Flexibilität stellen und<br />
„Lebenseinflüsse“ durch Persönliche Budgets ver- diese als Chance der<br />
lässliche Aussagen zu gewinnen. Das For- behinderten Menschen<br />
schungsprojekt knüpfte an das Projekt der „von für einen sicheren Ein-<br />
Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (PerLe)“ an stieg in ein (teil-)selbst-<br />
und war als Follow-up-Studie konzipiert. Schwerbestimmtes Leben nach<br />
punkt war die Einschätzung und wissenschaftlich eigenem Tempo begrei-<br />
solide Beurteilung der Eignung und Wirkung <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets im Rahmen der Ausgangsbasis<br />
„stationäres Wohnen“. Es handelte sich im<br />
Wesentlichen um die abschließende Evaluation<br />
eines mehrjährigen Reifungs- und Ausgestaltungsprozesses<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budget-Einsatzes im<br />
stationären Wohnbereich.<br />
fen.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Der vom Projekträger erarbeitete und im<br />
Internet verbreitete Bericht lässt Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />
und -erbringer bun<strong>des</strong>weit erkennen,<br />
dass das Persönliche Budget auch in klassischen<br />
stationären Wohneinrichtungen Schritt<br />
für Schritt zum Einsatz kommen kann. Dies<br />
<strong>ist</strong> auch für eine evtl. künftige personenzentrierte<br />
Bedarfsfeststellung (abgekehrt von den<br />
Begriffen „ambulant“ und „stationär“) von besonderer<br />
Bedeutung.<br />
Inzwischen werden mehr und mehr Fälle bekannt,<br />
in denen das Persönliche Budget auch<br />
in klassischen stationären Einrichtungen<br />
- ähnlich wie in diesem Projekt beschrieben -<br />
zur Anwendung kommt.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Im Rahmen<br />
einer möglichen<br />
Weiterentwicklung<br />
der Eingliederungshilfe<br />
können die<br />
Projektergebnisse<br />
wertvolle<br />
Hilfestellung<br />
le<strong>ist</strong>en. Diese<br />
könnten auch<br />
für eine evtl.<br />
Anpassung <strong>des</strong><br />
SGB IX von<br />
Bedeutung sein.<br />
- 147 -
- 147 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 17<br />
Projektträger:<br />
Technische Universität Dortmund, Fakultät Rehabilitationswissenschaften, Rehabilitationsso-<br />
ziologie, Emil-Figge-Straße 50, 44227 Dortmund<br />
Projekttitel:<br />
PerLe 3 – <strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Erweiterung bestehender erster Forschungsergebnisse zu einem einmaligen Wohnprojekt, in<br />
dem ein Mix aus Sach- und Budgetle<strong>ist</strong>ungen in einer stationären Einrichtung zur Anwen-<br />
dung kamen und kommen. Das Projekt sollte die Chance eröffnen, über „Lebenseinflüsse“<br />
durch Persönliche Budgets verlässliche Aussagen zu gewinnen. Das Forschungsprojekt<br />
knüpfte an das Projekt der „von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (PerLe)“ an und war<br />
als Follow-up-Studie konzipiert.<br />
Schwerpunkt:<br />
Einschätzung und wissenschaftlich solide Beurteilung der Eignung und Wirkung <strong>des</strong> Persön-<br />
lichen Budgets im Rahmen der Ausgangsbasis „stationäres Wohnen“. Es handelt sich im<br />
Wesentlichen um die abschließende Evaluation eines mehrjährigen Reifungs- und Ausge-<br />
staltungsprozesses <strong>des</strong> Persönlichen Budget-Einsatzes im stationären Wohnbereich.<br />
Wertvolle Erfahrungen, die mit dieser neuen Form der Le<strong>ist</strong>ungsgestaltung bei einem Zeit-<br />
raum von über vier Jahren gesammelt wurden, sollten gesichert, bewertet und für eine breite<br />
Umsetzung aufbereitet werden.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. August 2008 bis 30. April 2009<br />
- 148 -
Projektkosten:<br />
- 148 -<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 20.5.2008 und 20.1.2009 betragen die Gesamtkosten<br />
30.950 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 25.080 Euro. Eine Spitzabrechnung<br />
erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>-<br />
verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Die Nachfragen aus den Reihen stationärer Anbieter hatten sich vor Inkrafttreten <strong>des</strong><br />
Rechtsanspruchs auf Persönliche Budgets gehäuft. Die Fachwelt wollte wissen, wie man<br />
Persönliche Budgets auch in bislang klassischen stationären Einrichtungen, insbesondere<br />
Wohnheimen, einsetzen könne. Das Modellprojekt sollte daher in erster Linie Erkenntnisse<br />
über die Ausgestaltung und Wirkung von Persönlichen Budgets in klassischen stationären<br />
Wohnsituationen liefern und eine Endgrenzung dieser Angebotsform mit Hilfe Persönlicher<br />
Budgets voranbringen. Hierzu wurden das Wohnheim der von Bodelschwinghschen Anstal-<br />
ten, in denen der Paradigmenwechsel zum Persönlichen Budget bereits vollzogen wurde,<br />
und die Bewohner/innen, die zu Expert/innen für die Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
geworden sind, für die Basisinformationen genutzt.<br />
Das erklärte Ziel <strong>des</strong> Projektes war also, die gewonnenen Erkenntnisse wissenschaftlich zu<br />
analysieren und bun<strong>des</strong>weit interessierten Trägern von stationären Einrichtungen zur Verfü-<br />
gung zu stellen. Insbesondere sollte mit dem Projekt mittels einer Befragung der Bewoh-<br />
ner/innen und Mitarbeiter/innen <strong>des</strong> bis dahin einmaligen Modells „PerLe“ der von<br />
Bodelschwinghschen Anstalten die einmalige Chance ergriffen werden, die Budgetumset-<br />
zung nach einer längeren Erprobungsphase zu erfassen. Für den Personenkreis der in dem<br />
v. g. Wohnprojekt lebenden Menschen sollte eine – bislang nur vermutete – eigene Kompe-<br />
tenz zur Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets belegt werden und die Entwicklung neuer pas-<br />
sender Le<strong>ist</strong>ungsarrangements vorangebracht werden, die ggf. aus einem Le<strong>ist</strong>ungsmix aus<br />
stationären, ambulanten und informellen Hilfen bestehen könnten.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Die Ergebnisse der Befragungen bei Budgetnehmern/innen und Mitarbeiter/innen erlauben<br />
Hinweise für die Umsetzung Persönlicher Budgets in klassischen stationären Einrichtungen.<br />
Diese sind in dem Abschluss-Sachbericht detailliert festgehalten.<br />
- 149 -
- 149 -<br />
Als wichtigstes Ergebnis <strong>ist</strong> aber zu bemerken, dass die Erfahrungen <strong>des</strong> Einsatzes Persönli-<br />
cher Budgets in stationären Einrichtungen durchweg positiv sind, eine Weiterentwicklung<br />
durch konzeptionelle und strukturelle Veränderungen aber dennoch notwendig erscheinen,<br />
um die erforderliche Schubkraft für eine verbreiterte Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in<br />
stationären Einrichtungen zu entwickeln. Unter der Zielrichtung der Flexibilisierung und Indi-<br />
vidualisierung wohnbezogener Hilfen und eines neuen Le<strong>ist</strong>ungsmixes sollten sich diese<br />
Hilfen durchlässiger weiterentwickeln und eine Überwindung starrer ambulanter und stationä-<br />
rer Angebotskategorien mittelfr<strong>ist</strong>ig ermöglichen.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die im Förderantrag zugesagten Maßnahmen, wie insbesondere Datenerhebung, Auswer-<br />
tung, Ergebnissicherung und Transfer wurden im Zuge <strong>des</strong> Projektes durchgeführt. Die<br />
Empfehlungen zur konzeptionellen Ausgestaltung und Implementierung <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets, insbesondere unter dem Blickwinkel <strong>des</strong> Nutzens für Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Be-<br />
hinderung sowie die Entwicklung praxisnaher Vorschläge zur Gestaltung der geeigneten<br />
Rahmenbedingungen mit stationärer Ausgangsbasis wurden in dem umfangreichen Ab-<br />
schluss-Sachbericht zu Papier gebracht.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Die Ergebnisse aus dem Projekt „PerLe 3 – <strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix –„ machen<br />
deutlich, dass die neue Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>des</strong> Persönlichen Budgets auch in klassischen statio-<br />
nären Wohneinrichtungen zur Anwendung kommen kann. Insbesondere ein Le<strong>ist</strong>ungsmix<br />
aus Sachle<strong>ist</strong>ungen und der selbstverantwortlichen Einsetzung von Geldmitteln durch die<br />
Menschen mit Behinderungen <strong>ist</strong> in der am Modellprojekt beteiligten Wohneinrichtung gelun-<br />
gen. Die im Abschluss-Sachbericht festgehaltenen Ergebnisse und Umsetzungshinweise<br />
können von an einer Auflockerung <strong>des</strong> stationären Charakters in Wohneinrichtungen interes-<br />
sierten Einrichtungsträgern grundsätzlich ggf. mit kleineren Veränderungen umgesetzt wer-<br />
den. In der Regel dürfte der Teil der Le<strong>ist</strong>ungen in stationären Wohneinrichtungen, der in die<br />
Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Budget umgewandelt wird, für die Le<strong>ist</strong>ungsträger kostengünsti-<br />
ger sein als die herkömmliche Sachle<strong>ist</strong>ung (Angebot und Nachfrage/ggf. Wegfall der<br />
Overhead-Kosten).<br />
- 150 -
- 150 -<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget auch in den klassi-<br />
schen stationären Wohneinrichtungen zum Einsatz kommen kann. Neben der Möglichkeit,<br />
das Gesamtpaket der Wohnheim-Le<strong>ist</strong>ung als <strong>Persönliches</strong> Budget in Anspruch zu nehmen,<br />
was aber grundsätzlich nicht sinnvoll <strong>ist</strong>, soweit es sich um nur einen Le<strong>ist</strong>ungsanbieter han-<br />
delt, <strong>ist</strong> insbesondere der Le<strong>ist</strong>ungsmix aus Sachle<strong>ist</strong>ung und <strong>Persönliches</strong> Budget als rich-<br />
tungsweisend für die Differenzierung und Individualisierung von stationären Le<strong>ist</strong>ungen über<br />
ihre Verknüpfung mit ambulanten Diensten und privaten Hilfen anzusehen. Auch im Rahmen<br />
der Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe und der evtl. Streichung von klassischen sta-<br />
tionären und ambulanten Le<strong>ist</strong>ungen sowie der daraus resultierenden personenzentrierten<br />
Unterstützung können die Projektergebnisse besonders hilfreich sein.<br />
Der Abschluss-Sachbericht mit seinen Ergebnissen und Umsetzungshinweisen wird auf den<br />
entsprechenden Seiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> veröffentlicht und steht somit allen interessierten Leis-<br />
tungserbringern zur Verfügung.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „PerLe 3 – <strong>Persönliches</strong> Budget im Le<strong>ist</strong>ungsmix –“ hat die Möglichkeiten<br />
<strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> Budgets insbesondere für ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen in<br />
Wohnheimen aufgezeigt. Die in einem Wohnheim der von Bodelschwinghschen Anstalten<br />
bereits erprobten Umsetzungsmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets wurden wissen-<br />
schaftlich analysiert und im Ergebnis so umgesetzt, dass das Projekt als Modell für andere<br />
klassisch stationäre Wohneinrichtungen, die sich einer zunehmenden Ambulantisierung öff-<br />
nen wollen, dienen kann. Gerade unter dem Gesichtspunkt der aus der Behindertenrechts-<br />
konvention erwachsenen Forderungen und den Überlegungen im Rahmen der Weiterent-<br />
wicklung der Eingliederungshilfe erscheint ein solcher „Wegweiser“ zur „Aufsprengung“ <strong>des</strong><br />
klassischen Heimcharakters mit nur Sachle<strong>ist</strong>ungen der richtige Schritt im Rahmen eines be-<br />
reits begonnenen Paradigmenwechsels. Es hat sich gezeigt, dass auch in der typischen<br />
Sachle<strong>ist</strong>ungs-Einrichtung zumin<strong>des</strong>t teilweise durch die behinderten Menschen selbstbe-<br />
stimmte und –verwaltete Unterstützung möglich <strong>ist</strong>. Das Wunsch- und Wahlrecht kann auch<br />
in diesen Einrichtungen Einzug halten.<br />
Projektziel:<br />
Erreicht<br />
- 151 -
- 151 -<br />
Projekt Nr. 18<br />
Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget Dresden:<br />
„Alle für Einen und Einer kann Alles“<br />
Stadt AG Hilfe für Behinderte e. V.<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_stadt_ag_dresden.html?nn=725002<br />
- 152 -
Lfd. Nr. 18<br />
Az.: Va 3 -58330/ 29<br />
- 152 -<br />
Projektbezeichnung/Name Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget Dresden: „Alle für Einen und Einer kann Alles“<br />
Projektträger Stadt AG Hilfe für Behinderte e. V., Bernhardstraße 17, 01069 Dresden<br />
Laufzeit 1. November 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 58.665,-- (49.865,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Um eine verbindlich geltende, gut Immer noch fehlende<br />
abgestimmte und dadurch reibungs- Informationen.<br />
los verlaufende Arbeitsweise zwi- Fehlende und/oder<br />
schen potenziellen Budgetnehmern, nicht vergleichbare<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Le<strong>ist</strong>ungsbrin- Instrumente zur Begern<br />
bei der Beantragung und Umdarfsermittlung bei den<br />
setzung von Persönlichen Budgets zu Le<strong>ist</strong>ungsträgern.<br />
erreichen, wurden „runde Tische“ für Fehlende Vernetzung<br />
Budgetnehmer und potenzielle Bud- der Le<strong>ist</strong>ungsträger.<br />
getnehmer, für Le<strong>ist</strong>ungserbringer<br />
sowie für Le<strong>ist</strong>ungsträger in Dresden<br />
installiert. Alle drei „runden Tische“<br />
wurden darüber hinaus in gemeinsamen<br />
Arbeitstreffen miteinander verknüpft.<br />
Eine Ausdehnung dieses Modells<br />
sachsen- und bun<strong>des</strong>weit wurde<br />
angeschoben.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
„Runde Tische“ sollten in vielen Kommunen<br />
installiert werden. Vereinheitlichte Bedarfsfeststellungsverfahren<br />
wären hilfreich. Informationen<br />
- auch durch Beratungsstellen -<br />
bleiben von großer Wichtigkeit.<br />
Projektsachbericht dient als Anleitung für den<br />
Aufbau von „runden Tischen“ und <strong>ist</strong> im<br />
Internet veröffentlicht.<br />
Erste „runde Tische“ wurden/werden in<br />
Sachsen und bun<strong>des</strong>weit gegründet.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Weitere Öffentlichkeitsarbeit<br />
und die Erweiterung <strong>des</strong> Beratungsstellennetzwerkes<br />
sind notwendig.<br />
Machbarkeitsstudie zum Einsatz<br />
von ICF-Kriterien bei<br />
einer Vereinheitlichung der<br />
Bedarfsfeststellungsverfahren<br />
wird z. Z. vom <strong>BMAS</strong> gefördert.<br />
- 153 -
- 153 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 18<br />
Projektträger:<br />
Stadt AG Hilfe für Behinderte e. V., Bernhardstraße 17, 01069 Dresden<br />
Projekttitel:<br />
„Alle für einen und einer kann alles? - Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget“<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Um eine verbindlich geltende, gut abgestimmte und dadurch reibungslos verlaufende<br />
Arbeitsweise zwischen potenziellen Budgetnehmern, Le<strong>ist</strong>ungsträgern und<br />
Le<strong>ist</strong>ungsbringern bei der Beantragung und Umsetzung von Persönlichen Budgets zu<br />
erreichen, sollten runde Tische für Budgetnehmer und potenzielle Budgetnehmer, für<br />
Le<strong>ist</strong>ungserbringer sowie für Le<strong>ist</strong>ungsträger in Dresden installiert werden. Alle drei runden<br />
Tische sollten darüber hinaus in gemeinsamen Arbeitstreffen miteinander verknüpft werden.<br />
Eine Ausdehnung dieses Modells sachsenweit und nach Möglichkeit bun<strong>des</strong>weit war<br />
vorgesehen.<br />
Schwerpunkt:<br />
Die Schwerpunkte <strong>des</strong> Modellprojekts lagen in der Installierung von runden Tischen für<br />
- Budgetnehmer,<br />
- Le<strong>ist</strong>ungserbringer,<br />
- Le<strong>ist</strong>ungsträger.<br />
Zur Verknüpfung dieser runden Tische wurden gemeinsame Arbeitstreffen vereinbart und<br />
durchgeführt.<br />
Daneben wurde die Übertragung der Projektidee lan<strong>des</strong>- und auch bun<strong>des</strong>weit vorangetrie-<br />
ben.<br />
Neben der insbesondere im Rahmen <strong>des</strong> runden Tisches für Budgetnehmer und potenzielle<br />
Budgetnehmer entstandenen zwangsläufigen Beratungstätigkeit wurden auch, erstmals in<br />
- 154 -
- 154 -<br />
einem Projekt, in Zusammenhang mit dem runden Tisch für Le<strong>ist</strong>ungserbringer freiberufliche<br />
Ass<strong>ist</strong>entinnen und Ass<strong>ist</strong>enten vernetzt, informiert und in die Projektarbeit eingebunden.<br />
Das gesamte Projekt wurde durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit begleitend unterstützt.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. November 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
Projektkosten:<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 30. Oktober 2008 und 7. Dezember 2009 betragen die<br />
Gesamtkosten 58.665 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 49.865 Euro. Eine<br />
Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />
durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Die Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes sind in vier große Gruppen zu unterteilen.<br />
1. Erfahrungsaustausch zwischen Budgetnehmern ermöglichen und fördern, Budgetnehmer<br />
als Berater für künftige potenzielle Budgetnehmer gewinnen, den Budgetnehmer als<br />
Arbeitgeber schulen, Anzahl der Persönlichen Budgets erhöhen, Motivation zur Inan-<br />
spruchnahme von Persönlichen Budgets durch Erfahrungsaustausch zwischen einzelnen<br />
Budgetnehmern und potenziellen Budgetnehmern schaffen.<br />
2. Unabhängige und kostenlose Unterstützung für Menschen mit Behinderungen durch Leis-<br />
tungserbringer zur Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets anbieten lassen, Austausch zwi-<br />
schen den Le<strong>ist</strong>ungserbringern initiieren, Informationen von möglichen Le<strong>ist</strong>ungserbrin-<br />
gern über das Persönliche Budget sammeln und für potenzielle Nutzer veröffentlichen,<br />
Gewinnung von neuen Le<strong>ist</strong>ungserbringern durch Bekanntmachung von Best-Practice-<br />
Fällen anderer Le<strong>ist</strong>ungserbringer und Austausch der Le<strong>ist</strong>ungserbringer im Rahmen<br />
eines Netzwerkes.<br />
3. Unabhängige und kostenlose Budgetunterstützung für Menschen mit Behinderungen<br />
durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger anstoßen und dabei das positive Herangehen und Öffnen für<br />
das Persönliche Budget fördern, schnelle und unkomplizierte Bearbeitung von Anträgen<br />
- 155 -
- 155 -<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budgets durch Einbindung der Le<strong>ist</strong>ungsträger in das Projekt ermögli-<br />
chen.<br />
4. Verbreitung der Projektidee und der Projektergebnisse lan<strong>des</strong>- und bun<strong>des</strong>weit.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Zum Erreichen der v. g. Ziele hat der Projektträger verschiedene runde Tische von Budget-<br />
nehmern, einen runden Tisch für Le<strong>ist</strong>ungserbringer und einen runden Tisch für Le<strong>ist</strong>ungs-<br />
träger, die regelmäßig tagten, gegründet. Zum Austausch und teilweisen Vernetzung dieser<br />
runden Tische wurden gemeinsame Arbeitstreffen organisiert und durchgeführt. Durch diese<br />
Vernetzungsarbeit im Rahmen der Gründung <strong>des</strong> Stadtnetzwerks <strong>Persönliches</strong> Budget in<br />
Dresden konnten alle Beteiligten für die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ sensibili-<br />
siert werden und der Umgang in der Praxis mit diesem Le<strong>ist</strong>ungsinstrument besprochen, er-<br />
probt und reibungsloser gestaltet werden. Alle Beteiligten konnten im Rahmen der runden<br />
Tische von den Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeitern über das Persönliche Budget de-<br />
tailliert informiert und zielgerichtet geschult werden. Das Verzahnen von Gruppen der Bud-<br />
getnehmer, Le<strong>ist</strong>ungserbringer und Le<strong>ist</strong>ungsträger <strong>ist</strong> für ein besseres Verständnis unterei-<br />
nander von großer Bedeutung. Hierdurch wird auch das Prinzip „auf Augenhöhe“ gestärkt.<br />
Der daraus erwachsene ungezwungene Umgang der Beteiligten aus allen drei Gruppen er-<br />
leichtert eine Beantragung und die Umsetzung eines Persönlichen Budgets.<br />
Dem Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget Dresden <strong>ist</strong> es gelungen, in Kooperation mit der<br />
Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen, die Gründung eines säch-<br />
sischen Netzwerkes zum Persönlichen Budget „Budget-aktiv-Sachsen“ zu initiieren. Dane-<br />
ben konnten auch in anderen Regionen, so z. B. Mittweida und Leipzig Netzwerke nach dem<br />
Muster <strong>des</strong> Dresdner Projektes entstehen. Durch die Beteiligung <strong>des</strong> neu gegründeten lan-<br />
<strong>des</strong>weiten Netzwerkes zum Persönlichen Budget auch an der bun<strong>des</strong>weiten Vernetzung der<br />
Beratungsstellen konnte die Projektidee, den Erfahrungsaustausch zu Praxisbeispielen und<br />
die Zusammenarbeit zwischen Budgetnehmern, Le<strong>ist</strong>ungserbringern und Le<strong>ist</strong>ungsträgern<br />
mit Hilfe von runden Tischen zu forcieren, auch bun<strong>des</strong>weit bekannt gemacht werden.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
- 156 -
- 156 -<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Gründung von runden Ti-<br />
schen und die damit verbundene verbesserte Zusammenarbeit aller an der Umsetzung von<br />
Persönlichen Budgets Beteiligter wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Dresdner Projekt „Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget“ wurde deutlich, dass eine<br />
Zusammenführung und Vernetzung von an der Umsetzung von Persönlichen Budgets Betei-<br />
ligter in einer Region zum unkomplizierten Umgang miteinander führen kann und somit durch<br />
einen Austausch auf Augenhöhe auch die Strukturen für eine Verbreitung von Persönlichen<br />
Budgets erheblich verbessert werden können. Da hier alle Beteiligten voneinander lernen<br />
können und das gegenseitige Verständnis gefördert wird, lassen sich Beratung zum Persön-<br />
lichen Budget, das Antragsverfahren und die Umsetzungsstrukturen erheblich verbessern<br />
und teilweise auch vereinfachen. Es kann somit eine „Win-win-Situation“ entstehen, die auch<br />
Zeitersparnis bei den Beratungs- und Antragsbearbeitungsverfahren mit sich bringt.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Untermauerung der Erkenntnis wichtig, dass es für ein reibungsloses<br />
Beratungs-, Bedarfsermittlungs- und Bedarfsfeststellungs-, Antrags- sowie Bewilligungsver-<br />
fahren mehr als sinnvoll und hilfreich <strong>ist</strong>, in den einzelnen Regionen funktionierende Netz-<br />
werke aller an der Umsetzung Persönlicher Budgets beteiligter Personen und Organisatio-<br />
nen zu errichten und zu pflegen. Die Projektidee sowie die Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes<br />
sind bereits lan<strong>des</strong>- und bun<strong>des</strong>weit bekannt und werden insbesondere im Fre<strong>ist</strong>aat<br />
Sachsen regional und lan<strong>des</strong>weit „kopiert“. Auch in den über 300 bun<strong>des</strong>weit vernetzten Be-<br />
ratungsstellen sind das Projekt und <strong>des</strong>sen Ergebnisse bekannt und werden in verschiede-<br />
nen Regionen bereits gleich oder in ähnlicher Form umgesetzt. Daneben wird der Abschluss-<br />
Sachbericht auf den Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur Kenntnisnahme aller in der<br />
Bun<strong>des</strong>republik Deutschland Interessierter veröffentlicht.<br />
Besonders positiv hervorzuheben <strong>ist</strong>, dass die entstandenen Netzwerke in Dresden und<br />
anderen sächsischen Regionen sowie das lan<strong>des</strong>weite Netzwerk auch nach Abschluss <strong>des</strong><br />
Projektes fortgeführt und mit weiterem Leben erfüllt werden. So wird z. B. der Dresdner<br />
- 157 -
- 157 -<br />
runde Tisch der Le<strong>ist</strong>ungserbringer an der Entwicklung eines Le<strong>ist</strong>ungskataloges auf Basis<br />
eines Web-Portals selbst organisiert weiter arbeiten.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Stadtnetzwerk <strong>Persönliches</strong> Budget Dresden“ hat gezeigt, dass es<br />
möglich <strong>ist</strong>, die unterschiedlichen an der Umsetzung von Persönlichen Budgets beteiligten<br />
Personen an runden Tischen zum Informations- und Erfahrungsaustausch und durch<br />
zusätzliche Vernetzung auch zur Zusammenarbeit zu bringen und hiermit den Boden für<br />
reibungslosere Verfahren bei der Umsetzung von Persönlichen Budgets zu bereiten. Das<br />
Kopieren dieser Projektidee in verschiedenen anderen Regionen und insbesondere in einem<br />
lan<strong>des</strong>weiten Netzwerk Sachsens stellt die Machbarkeit und die zu erwartenden Erfolge<br />
nochmals deutlich dar.<br />
Projektziel:<br />
Gut erreicht<br />
- 158 -
- 158 -<br />
- 159 -
- 159 -<br />
Projekt Nr. 19<br />
Komplexe Persönliche Budgets<br />
für schwerstverletzte Menschen<br />
„ProBudget“<br />
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_pro_budget_dguv.html?nn=725002<br />
- 160 -
Lfd. Nr. 19<br />
Az.: Va 3 -58330/ 31<br />
- 160 -<br />
Projektbezeichnung/Name Komplexe Persönliche Budgets für schwerstverletzte Menschen „ProBudget“<br />
Projektträger Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV), Mittelstraße 51, 10117 Berlin<br />
Laufzeit 7. Januar 2009 bis 31. Oktober 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 24.500,-- (18.700,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Der Le<strong>ist</strong>ungsträger DGUV<br />
verfolgte erstmals eine proaktive<br />
Beratung und daraus<br />
folgende Umsetzung <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets. Statt<br />
der automatischen Bewilligung<br />
von Sachle<strong>ist</strong>ungen<br />
wurden dem behinderten<br />
Menschen primär die Möglichkeiten<br />
<strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets vorgestellt und<br />
diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform<br />
angeboten. Die Mitarbeiter/-innen<br />
<strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsträgers<br />
wurden entsprechend<br />
geschult und eine<br />
Handlungshilfe wurde erstellt.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Unzureichende Kenntnisse<br />
bei potenziellen<br />
Budgetnehmern und<br />
Sachbearbeitern <strong>des</strong> LT,<br />
somit Unsicherheiten bei<br />
den Betroffenen<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Schulung der LT-Sachbearbeiter und proaktive Beratung zum PB<br />
durch diese gegenüber den behinderten Menschen<br />
Erarbeitete Handlungsempfehlungen.<br />
Durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und deren<br />
zahlreiche Partner am Modellprojekt wurde erreicht, dass auch<br />
weiterhin die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der gesetzlichen<br />
Unfallversicherungen in Deutschland qualifiziert zu Fragen <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets beraten können (diese Beratung grundsätzlich<br />
proaktiv bei jedem einzelnen Versicherungsfall von schwerstverletzten<br />
Menschen einsetzt) und die Bewilligung von Persönlichen<br />
Budgets gegenüber einer Sachle<strong>ist</strong>ung bevorzugen. Hierdurch<br />
können die schwerstverletzten Menschen personenzentrierte<br />
passgenaue Hilfen erhalten, die darüber hinaus auch für den Le<strong>ist</strong>ungsträger<br />
in der Regel preiswerter sind als pauschalierte Sachle<strong>ist</strong>ungen.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>ist</strong> aufrecht<br />
zu erhalten.<br />
Bei eventl. Anpassung<br />
<strong>des</strong><br />
SGB IX <strong>ist</strong> die<br />
Frage der „ProaktivenBeratung“<br />
zum PB<br />
aufzugreifen.<br />
- 161 -
- 161 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 19<br />
Projektträger:<br />
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Spitzenverband, Mittelstraße 51,<br />
10117 Berlin<br />
Projekttitel:<br />
Komplexe Persönliche Budgets für schwerstverletzte Menschen (ProBudget)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Um Persönliche Budgets bei schwerverletzten Menschen bekannt zu machen und zu ver-<br />
breiten, werden vor allem laufende Versicherungsfälle im Rahmen eines „proaktiven“ Vorge-<br />
hens aufgegriffen. „Proaktives“ Vorgehen bedeutet, Versicherte, die budgetfähige Sachleis-<br />
tungen beziehen, aber selbst keinen Budgetantrag stellen, aufzusuchen und über die Mög-<br />
lichkeiten der Inanspruchnahme von Persönlichen Budgets zu beraten. Dabei sollen auch<br />
hemmende und fördernde Faktoren für die Antragstellung dokumentiert werden. Hierzu wer-<br />
den die genauen Verfahren und Methoden durch die Projektleitungsgruppe gemeinsam mit<br />
einer Fachhochschule festgelegt und den beteiligten Mitarbeitern zusammen mit den Pro-<br />
jektzielen vermittelt.<br />
Schwerstverletzte Menschen, die ein <strong>Persönliches</strong> Budget beantragt und dieses über einen<br />
Zeitraum von sieben bis acht Monaten genutzt haben, sollen dann zu ihren Erfahrungen mit<br />
dem Persönlichen Budget befragt werden, um auch hier hemmende und fördernde Faktoren,<br />
die im Verlauf der Inanspruchnahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu Tage getreten sind, ana-<br />
lysieren zu können. Es werden geeignete Möglichkeiten der Unterstützung bei der Beantra-<br />
gung und dem Management Persönlicher Budgets für schwerstverletzte Menschen unter<br />
Einbeziehung von Betroffenen entwickelt, auch mit dem Ziel, diese in die im Rahmen <strong>des</strong><br />
Projektes zu entwickelnde Handlungshilfe der DGUV aufzunehmen.<br />
Schwerpunkt:<br />
Der Le<strong>ist</strong>ungsträger DGUV verfolgt zum ersten Mal eine proaktive Beratung und daraus fol-<br />
gende Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets. Statt der automatischen Bewilligung von<br />
Sachle<strong>ist</strong>ungen werden dem behinderten Menschen primär die Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönli-<br />
- 162 -
- 162 -<br />
chen Budgets vorgestellt und diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform angeboten. Die Mitarbeiter/-innen<br />
<strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsträgers werden entsprechend geschult und eine Handlungshilfe wird erstellt.<br />
Projektlaufzeit:<br />
7.1.2009 bis 31.10.2010<br />
Projektkosten:<br />
Laut Zuwendungsbescheid vom 20.1.2009 betragen die Gesamtkosten 24.500 Euro (ohne<br />
Personalkosten, die grundsätzlich von den Projektbeteiligten finanziert wurden). Die Bun<strong>des</strong>-<br />
zuwendung beläuft sich auf lediglich 18.700 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />
der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren die Bekanntmachung und Verbreitung von Persönli-<br />
chen Budgets am Beispiel von schwerstverletzten Menschen, die Identifikation von hem-<br />
menden und fördernden Faktoren bei der Beantragung und der Nutzung Persönlicher Bud-<br />
gets für diesen Personenkreis, Feststellung, ob und in welchen Rehabilitations-Phasen kom-<br />
plexe Persönliche Budgets von schwerstverletzten Menschen gewünscht werden, die Fest-<br />
stellung, ob das Persönliche Budget für die Selbstbestimmung förderlich <strong>ist</strong> und die Ent-<br />
wicklung geeigneter Möglichkeiten der Unterstützung bei der Beantragung und dem Ma-<br />
nagement von Persönlichen Budgets für schwerstverletzte Menschen sowie die Erarbeitung<br />
von praktischen Umsetzungsvorschlägen: Welche Hilfestellungen werden benötigt und wie<br />
kann dieser Hilfebedarf sinnvoll abgedeckt werden?<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
a) Bekanntmachung und Verbreitung PB:<br />
� 2. HJ 2007: 299<br />
� 1. HJ 2008: 389<br />
� 2. HJ 2008: 521 + lfd. Fälle 322<br />
� 1. HJ 2009: 505 + lfd. Fälle 405<br />
� 2. HJ 2009: 572 + lfd. Fälle 584<br />
� 1. HJ 2010: 608 + lfd. Fälle 639<br />
� 2. HJ 2010: 602 + lfd. Fälle 803<br />
- 163 -
) Identifikation von Faktoren:<br />
- 163 -<br />
� Fördernde Faktoren für Beantragung PB:<br />
Einbindung in Familie und Verwandtschaft,<br />
frühzeitige, umfassende und proaktive Beratung und Information<br />
� Hemmende Faktoren für Beantragung PB:<br />
Verhältnis Aufwand und Nutzen<br />
Formalien<br />
� Fördernde Faktoren für Nutzung PB (Tendenzen!):<br />
Einbindung in Familie und Verwandtschaft,<br />
frühzeitige, umfassende und proaktive Beratung und Information<br />
Verhältnis Aufwand/Nutzen (vor Nutzung hemmend!)<br />
� Hemmende Faktoren für Nutzung PB (Tendenzen!):<br />
Bei einer Person Alter/Persönlichkeit<br />
� Einschätzung der Berater/innen:<br />
Grundsätzlich positive Grundeinstellung zum PB;<br />
aber Unsicherheiten vor allem aufgrund empfundenen Spannungsverhältnis zwischen<br />
dem gesetzlichen Auftrag der gesetzlichen Unfallversicherung und der damit verbun-<br />
denen Verantwortung für eine gezielte Heilverfahrenssteuerung sowie ein frühzeitiges<br />
Reha-Management auf der einen Seite und der Selbstbestimmung und Selbstverant-<br />
wortung der Versicherten im Umgang mit dem PB auf der anderen Seite.<br />
c) Feststellung, ob und in welchen Rehabilitationsphasen komplexe PB gewünscht werden<br />
� Ausweitung der Fragestellung auch auf einfache PB<br />
� Proaktive Beratung zu Beginn <strong>des</strong> Rehabilitationsverfahrens erscheint sinnvoll<br />
� Ausschlaggebend für Wunsch nach PB: Individuelle Situation und Bedürfnisse<br />
d) Feststellung, ob PB die Selbstbestimmung fördert<br />
Klares „Ja!“ bei den befragten Budgetnehmer/innen<br />
e) Entwicklung geeigneter Unterstützungsmöglichkeiten:<br />
� Versicherte:<br />
Fundament aus Beratung, Vertrauen und Sicherheit<br />
� Berater/innen:<br />
Umfassende Information, sicherer Umgang mit PB, eigene Entscheidungskompetenzen<br />
f) Erarbeitung von praktischen Umsetzungsvorschlägen:<br />
� Einführung von Probe-Budgets zum Lernen und Üben<br />
(vergleichbar einem Vorschuss)<br />
- 164 -
- 164 -<br />
� Einführung eines vereinfachten Verfahrens für weniger komplexe PB<br />
� Stärkung der Rechtssicherheit aller Beteiligten auch unter Einbindung der Aufsichtsbe-<br />
hörden, z. B. durch verbindliche Handlungsanweisungen<br />
� Vermehrte Darstellung von Beispielfällen sowohl aus Sicht der Versicherten als auch<br />
aus Sicht der Berater/innen und damit verbunden:<br />
� Institutionalisierter Erfahrungsaustausch<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die proaktive Beratung und<br />
Begleitung von potenziellen Budgetnehmern sowie die Erarbeitung von praktischen Umset-<br />
zungsvorschlägen wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und deren zahlreiche Partner am Mo-<br />
dellprojekt wurde erreicht, dass nunmehr die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der gesetzli-<br />
chen Unfallversicherungen in Deutschland qualifiziert zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
beraten können (diese Beratung grundsätzlich proaktiv bei jedem einzelnen Versicherungs-<br />
fall von schwerstverletzten Menschen einsetzt) und die Bewilligung von Persönlichen Bud-<br />
gets gegenüber einer Sachle<strong>ist</strong>ung bevorzugen. Hierdurch können die schwerstverletzten<br />
Menschen personenzentrierte passgenaue Hilfen erhalten, die darüber hinaus auch für den<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger in der Regel preiswerter sind als pauschalierte Sachle<strong>ist</strong>ungen.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass eine qualifizierte Schulung der Mitarbeiter<br />
eines Le<strong>ist</strong>ungsträgers sowie eine daran anschließende proaktive Beratung von potenziellen<br />
Budgetnehmern zu einer vermehrten Beantragung von Persönlichen Budgets führen kann.<br />
Der Gesamt-Abschluss-Sachbericht einschließlich einer Kurzfassung werden auf die Inter-<br />
netseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt und können von Interessierten dort eingesehen und herunter-<br />
geladen werden. Auch für andere Le<strong>ist</strong>ungsträger könnte das Herangehen der DGUV an das<br />
- 165 -
- 165 -<br />
„Persönliche Budget“ hilfreicher Wegweiser zur vermehrten Bewilligung dieser neuen Leis-<br />
tungsform sein.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Probudget“ hat die bisher nur geäußerte Vermutung bestätigt, dass Per-<br />
sönliche Budgets vermehrt beantragt werden, wenn die Le<strong>ist</strong>ungsträger hierzu proaktiv be-<br />
raten und unterstützen. Dieses Ergebnis <strong>ist</strong> auch als lehrreicher Hinweis für andere Leis-<br />
tungsträger zu verstehen.<br />
Die Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Deutschen Gesetzli-<br />
chen Unfallversicherung und die daraus resultierenden proaktiven Beratungen und Unterstüt-<br />
zungen von potenziellen Budgetnehmern werden auch nach Ablauf der Projektlaufzeit<br />
weitergeführt. Die ständig wachsende Zahl von Budgetbewilligungen durch die<br />
Unfallversicherungsträger macht den Erfolg <strong>des</strong> Modellprojektes deutlich.<br />
Der große personelle Einsatz der DGUV und die damit verbundene geringe finanzielle Bun-<br />
<strong>des</strong>beteiligung <strong>ist</strong> besonders hervorzuheben.<br />
Projektziel:<br />
Sehr gut erreicht<br />
- 166 -
- 166 -<br />
- 167 -
- 167 -<br />
Projekt Nr. 20<br />
„Info-Mobil“ zur Bekanntmachung<br />
<strong>des</strong> trägerübergreifenden Persönlichen Budgets<br />
insbesondere in der Metropolregion Nürnberg<br />
Transfer GmbH & Co. KG<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_info_mobil.html?nn=725002<br />
- 168 -
Lfd. Nr. 20<br />
- 168 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 33<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
„Info-Mobil“ zur Bekanntmachung <strong>des</strong> trägerübergreifenden Persönlichen Budgets<br />
insbesondere in der Metropolregion Nürnberg<br />
Projektträger Transfer GmbH & Co. KG, Erlenstegenstraße 7, 90491 Nürnberg<br />
Laufzeit<br />
1. November 2009 bis 30. April 2011 (vom 1.1.2011 bis 30.4.2011 kostenneutrale<br />
Verlängerung)<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 155.513,-- (127.484,-- aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt)<br />
Kurzbeschreibung<br />
<strong>des</strong> Projekts<br />
Einsatz eines vor und<br />
außerhalb <strong>des</strong> eigentlichen<br />
Projektes<br />
zweckentsprechend<br />
umgebauten und innerhalb<br />
<strong>des</strong> Projektes<br />
beschrifteten Busses<br />
als mobile Informationsstelle<br />
und „rollende“<br />
Werbewand<br />
(„Eye-Catcher“, „Hingucker“)<br />
für das PB<br />
(auch in strukturschwachen<br />
ländlichen<br />
Regionen).<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Noch immer Informationsbedarf<br />
und „Berührungsängste“,<br />
Angst vor<br />
nicht ausreichendem<br />
Budget.<br />
Mehraufwand für Betreuer<br />
ohne Kostenerstattung.<br />
Mangelhafte oder fehlende<br />
Modularisierung<br />
bei stationären Einrichtungen<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Weitere Informations- und Schulungsveranstaltungen<br />
für alle Betroffenen. Vernetzung von<br />
Beratungsstellen und LT.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong>, der als Anschauungspapier<br />
für interessierte Organisationen, die Ähnliches<br />
vorhaben, dient, wurde ins Internet gestellt.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen, Vernetzung<br />
von Beratungsstellen unterstützen.<br />
Proaktive Beratung zum PB evtl. im Rahmen<br />
der Anpassung <strong>des</strong> SGB IX verstärken,<br />
dadurch müssen indirekt die LT-Mitarbeiter<br />
besser geschult werden.<br />
Finanzierung von Mehrarbeit für rechtliche<br />
Betreuer regeln.<br />
Abkehr von Pauschalen bei Bedarfsfeststellungen<br />
und hin zur personenzentrierten<br />
passgenauen Feststellung und damit verbundener<br />
Le<strong>ist</strong>ungsmodularisierung (ggf.<br />
im Rahmen einer Weiterentwicklung der<br />
Eingliederungshilfe, aber auch durch veränderte,<br />
möglichst vereinheitlichte Bedarfserhebungs-<br />
und -feststellungsverfahren,<br />
evtl. mit Hilfe von ICF).<br />
- 169 -
- 169 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 20<br />
Projektträger:<br />
Transfer GmbH & Co. KG, Erlenstegenstraße 7, 90491 Nürnberg<br />
Projekttitel:<br />
Info-Mobil zur Bekanntmachung <strong>des</strong> trägerübergreifenden Persönlichen Budgets insbeson-<br />
dere in der Metropolregion Nürnberg<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Der Erwerb <strong>des</strong> Busses, der zum „Info-Mobil“ umzurüsten war, und <strong>des</strong>sen grundlegende<br />
Ausstattung erfolgten im Rahmen eines von dem PB-Projekt unabhängigen Jugendprojektes<br />
im Auftrag der ARGE Nürnberg, welches die Zielsetzung verfolgte, die Hilfebedürftigkeit jun-<br />
ger Menschen zu beseitigen und ihre Chancen auf eine dauerhafte berufliche Eingliederung<br />
deutlich zu verbessern. Die konkret vereinbarte Projektaufgabe war dabei die Reparatur,<br />
Restauration und fahrtüchtige Instandsetzung eines Busses, der mit Fertigstellung einem<br />
gemeinnützigen Zweck in öffentlichem Interesse zugeführt werden sollte.<br />
An dieser Stelle begann dann das PB-Projekt. Der Bus wurde projektorientiert gestaltet und<br />
als mobile Informations- und Erstberatungsstelle insbesondere an vielen unterschiedlichen<br />
Standorten in der Modellregion Nürnberg eingesetzt.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt in der Metropolregion Nürnberg verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong><br />
Förderprogramms unter Berücksichtigung der Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit durch<br />
einen außergewöhnlichen „Eye-Catcher“, die öffentlichkeitswirksame Resonanz in den<br />
Medien und die persönliche Information in der mobilen Informations- und Beratungsstelle.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. November 2009 bis 30. April 2011 (vom 1. Januar 2011 bis 30. April 2011 war das Projekt<br />
kostenneutral verlängert).<br />
- 170 -
Projektkosten:<br />
- 170 -<br />
Laut Zuwendungsbescheid vom 12. Mai 2010 betragen die Gesamtkosten 155.513 Euro. Die<br />
Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 127.484 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />
der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes laut Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, das trägerübergreifende Persönliche Budget als neue<br />
Le<strong>ist</strong>ungsform sowohl unter potenziellen Budgetnehmern, deren Netzwerken, Eltern,<br />
Angehörigen, Selbsthilfeorganisationen, behandelnden Ärzten und Therapeuten als auch<br />
unter Le<strong>ist</strong>ungsträgern und Servicestellen bekannter zu machen und auch die<br />
Aufgeschlossenheit gegenüber dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform zu erhöhen und etwaige<br />
Hemmschwellen aufzuzeigen und möglichst zu beseitigen. Es sollten Ideen geweckt werden,<br />
wie und wo das Persönliche Budget zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit<br />
Behinderungen eingesetzt werden kann. Durch die besondere Form der Öffentlichkeitsarbeit<br />
und die begleitende Informationstätigkeit sollte der Bekanntheitsgrad <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets gesteigert werden.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes laut Abschluss-Sachbericht:<br />
Während der Projektdauer wurden insgesamt mehr als 30 Standorte in der Metropolregion<br />
Nürnberg angefahren. Dort verweilte das Info-Mobil me<strong>ist</strong> ein bis drei Tage, um die Besucher<br />
über das trägerübergreifende Persönliche Budget zu informieren. In den Medien (Presse,<br />
Regional- und Internetfernsehen) wurde begleitend zu den „Auftritten“ <strong>des</strong> Info-Mobils be-<br />
richtet. An den einzelnen Einsatzorten wurden Informations- und Beratungstage angeboten.<br />
Daneben trat das Info-Mobil auch mit bun<strong>des</strong>weiter Wirkung als echter „Hingucker“ bei der<br />
Werkstättenmesse in Nürnberg und der REHACARE in Düsseldorf auf.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
- 171 -
- 171 -<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. Präsenz auf den Straßen und<br />
an ausgewählten Orten der Modellregion Nürnberg, Öffentlichkeitsarbeit sowie Information<br />
und Beratung wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Nürnberger Projekt wurde erstmals in einer Großregion eine mobile Informations-<br />
und Beratungsstelle mit entsprechender Außenwirkung („Eye-Catcher“, Medienresonanz)<br />
eingesetzt. Hierdurch wurde eine Vielzahl von Menschen auf die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „Per-<br />
sönliches Budget“ insbesondere in ländlichen Regionen aufmerksam. Dieser ambulante Ein-<br />
satz von öffentlichkeitswirksamem Auftritt, Information und Beratung konnte eine Vielzahl<br />
von örtlichen Informationsveranstaltungen ersetzen und war somit, auch durch den Einsatz<br />
<strong>des</strong> qualifizierten Personals, wahrscheinlich wesentlich kostengünstiger.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> war die Erkenntnis wichtig, dass nicht nur in Städten, sondern auch in ein-<br />
wohnerschwachen Regionen durch den Einsatz einer mobilen, öffentlichkeitswirksamen Be-<br />
ratungs- und Informationsstelle auch in ländlichen Bereichen qualifiziert über das Persönli-<br />
che Budget informiert werden kann, ohne das einzelne örtliche Angebote vorgehalten wer-<br />
den müssen. Der Ergebnisbericht wird vom <strong>BMAS</strong> auf seine entsprechenden Seiten im<br />
Internet gesetzt in der Absicht, dass auch andere interessierte Regionen ähnliche mobile In-<br />
formationsmöglichkeiten schaffen. Die festgehaltenen guten Ergebnisse, aber auch Pro-<br />
bleme <strong>des</strong> Nürnberger Projektes können bei einer Nachahmung sinnvolle Hilfestellung leis-<br />
ten.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Info-Mobil“ hat die Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes eines Info-Mobils als öf-<br />
fentlichkeitswirksames („echter Hingucker“) Informations- und Beratungsinstrument, insbe-<br />
sondere in Großregionen mit überwiegend ländlichem Zuschnitt, deutlich gemacht. Die sinn-<br />
volle Verknüpfung mit einem Förderprojekt der ARGE Nürnberg für arbeitslose Jugendliche<br />
<strong>ist</strong> hier besondere herauszustreichen. Die Besonderheit <strong>des</strong> Projektes wird durch die Auftritte<br />
- 172 -
- 172 -<br />
<strong>des</strong> Info-Mobils auf den Messen mit bun<strong>des</strong>weiter und internationaler Ausstrahlung<br />
(REHACARE, Werkstättenmesse), wo es für besondere Aufmerksamkeit sorgte, deutlich.<br />
Projektziel:<br />
Erreicht<br />
- 173 -
- 173 -<br />
Projekt Nr. 21<br />
An die Arbeit - mit Persönlichem Budget<br />
Josefsheim gGmbH<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_tu_dortmund.html?nn=725002<br />
- 174 -
Lfd. Nr. 21<br />
Az.: Va 3 -58330/ 16<br />
- 174 -<br />
Projektbezeichnung/Name An die Arbeit - mit Persönlichem Budget<br />
Projektträger Josefsheim gGmbH, Heinrich-Sommer-Straße 13, 59939 Olsberg<br />
Laufzeit 1. April 2008 bis 31. März 2011 (Das Projekt wurde zweimal kostenneutral verlängert:<br />
Vom 1.6.2010 bis 31.12.2010 und vom 1.1.2011 bis 31.3.2011)<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 152.575,-- (119.810,-- aus dem Ausgleichsfonds)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts<br />
Zunächst fand eine Information<br />
und Interessengewinnung<br />
statt. Danach wurden praxisnah<br />
mit interessierten<br />
potenziellen Budgetnehmern<br />
persönliche Lebensplanungen<br />
erarbeitet, Bedarfe formuliert<br />
und Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets insb. für<br />
den Arbeitsbereich erörtert.<br />
Bei der Umsetzung (Antragstellung,<br />
Bedarfsfeststellung,<br />
Bewilligung und Verwaltung)<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
wurden die Budgetnehmer eng<br />
begleitet. Das gesamte Verfahren<br />
wurde von wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitern der<br />
Technischen Universität<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Kontoführungsgebühren<br />
wurden nicht in das Budget<br />
eingerechnet.<br />
Personenzentrierte Bedarfsund<br />
Le<strong>ist</strong>ungsbemessung<br />
fällt im jetzt noch praktizierten„Einrichtungssystem“<br />
schwer.<br />
Angebote der LE noch zu<br />
starr (einrichtungsorientiert)<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
<strong>Persönliches</strong> Budget <strong>ist</strong> bedarfsdeckend zu bewilligen.<br />
Bedarfsfeststellungsverfahren ändern (personenzentrierter<br />
gestalten).<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> einschl. wiss. Evaluation<br />
wurde gefertigt und <strong>ist</strong> im Internet jederzeit abrufbar.<br />
Die im Projekt begonnene Entwicklung wird<br />
auch nach Ablauf <strong>des</strong> Modells festgesetzt. Veränderte<br />
Normen im Bereich der WfbM-Vorgaben<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Die rechtlichen Bestimmungen<br />
sehen eine grundsätzlicheGesamtbedarfsabdeckung<br />
vor.<br />
Im Rahmen einer möglichen<br />
Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe,<br />
evtl. Anpassung<br />
<strong>des</strong> SGB IX, insbesondere<br />
aber durch die Modularisierung<br />
und Verpreislichung<br />
von Le<strong>ist</strong>ungen in WfbM (s.<br />
Modellprojekt der BAG<br />
WfbM) bzw. die in Angriff<br />
genommene Veränderung<br />
der Vorgabe zu „WfbM-Nutzung“<br />
(auch außerhalb auf<br />
dem Arbeitsmarkt) werden<br />
zahlreiche Persönliche Budgets<br />
zur Bewilligung kom-<br />
- 175 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts<br />
Dortmund evaluiert, Befragungen<br />
wurden durchgeführt und<br />
eine Dokumentation sowie<br />
Handlungsempfehlungen für<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger, -erbringer,<br />
Berater und Beraterinnen sowie<br />
künftige potenzielle Budgetnehmer<br />
wurde erarbeitet.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
- 175 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
und bessere personenzentrierte Bedarfsfeststellungen<br />
und Le<strong>ist</strong>ungseinordnungen werden<br />
der Entwicklung für eine vermehrte Nutzung von<br />
Persönlichen Budgets entgegenkommen.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
men. Personenzentrierte und<br />
möglichst vereinheitlichte<br />
Bedarfsfeststellungsverfahren<br />
(ggf. mit Hilfe von ICF) werden<br />
auch Persönliche Budgets<br />
in Einrichtungen der<br />
Ausbildung und Umschulung<br />
behinderter Menschen zur<br />
Steigerung <strong>des</strong> Wunsch- und<br />
Wahlrechts sinnvoller machen.<br />
- 176 -
- 176 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 21<br />
Projektträger:<br />
Josefsheim gGmbH, Heinrich-Sommer-Straße 13, 59939 Olsberg<br />
Das Projekt wurde vom Josefsheim Bigge in Olsberg in Zusammenarbeit mit der<br />
Technischen Universität Dortmund, Rehabilitationssoziologie, Emil-Figge-Straße 50,<br />
44221 Dortmund, durchgeführt.<br />
Projekttitel:<br />
An die Arbeit - mit Persönlichem Budget! Neue Steuerung der Le<strong>ist</strong>ungen und Teilhabe am<br />
Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten und Berufsbildungswerken.<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Zunächst sollte eine Information- und Interessengewinnung stattfinden. Danach sollten pra-<br />
xisnah mit interessierten potenziellen Budgetnehmern persönliche Lebensplanungen er-<br />
arbeitet, Bedarfe formuliert und Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets erörtert<br />
werden. Bei der Umsetzung (Antragstellung, Bedarfsfeststellung, Bewilligung und Verwal-<br />
tung) <strong>des</strong> Persönlichen Budgets sollten die Budgetnehmer eng begleitet werden. Das ge-<br />
samte Verfahren sollte von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Technischen Universität<br />
Dortmund evaluiert werden, Befragungen sollten durchgeführt und eine Dokumentation und<br />
Handlungsempfehlungen für Le<strong>ist</strong>ungsträger, -erbringer, Berater und Beraterinnen sowie<br />
künftige potenzielle Budgetnehmer erarbeitet werden.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt in Olsberg-Bigge verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms<br />
unter Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen der Arbeits- und Ausbildungswelt in<br />
Werkstätten für behinderte Menschen und Berufsbildungswerken. Schwerpunkte waren das<br />
Wecken von Interesse in „beschützenden“ Einrichtungen wie WfbM und BBW für das Per-<br />
sönliche Budget und praxisnahe Umsetzung eines Antragsverfahrens und der damit verbun-<br />
denen Veränderungen im Arbeits- bzw. Ausbildungsbereich <strong>des</strong> einzelnen Budgetnehmers.<br />
- 177 -
Projektlaufzeit:<br />
- 177 -<br />
1. April 2008 bis 31. März 2011 (das Projekt wurde zweimal kostenneutral vom 1. Juni 2010<br />
bis 31. Dezember 2010 bzw. vom 1. Januar 2011 bis 31. März 2011 verlängert)<br />
Projektkosten:<br />
Laut Zuwendungsbescheid vom 14. Mai 2008 betragen die Gesamtkosten 152.575 Euro. Die<br />
Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 119.810 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />
der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, den Menschen mit Behinderungen - neben den tradi-<br />
tionellen Förderinstrumenten - mit Hilfe von Geldle<strong>ist</strong>ungen alternative Handlungsoptionen<br />
für die Verwirklichung selbstbestimmter Teilhabe am Arbeitsleben zur Verfügung zu stellen<br />
und sie beim Prozess der Budgetumsetzung zu begleiten. Im Rahmen <strong>des</strong> Projektes sollten<br />
aus Sicht der Nutzer und Nutzerinnen praktische Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets insbesondere für die Le<strong>ist</strong>ungsbereiche berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen,<br />
Berufsausbildung, Berufsbildung sowie Arbeit und Beschäftigung erschlossen und so neue<br />
Wege zur beruflichen Rehabilitation und Teilhabe verfolgt werden. Daneben sollte der ge-<br />
samte Prozess evaluiert und wissenschaftlich begleitet werden mit dem zusätzlichen Ziel,<br />
Handlungshinweise für alle an diesem Prozess Beteiligten zu erarbeiten und zu dokumentie-<br />
ren.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Das Projekt hat praxisnah - von Menschen mit Behinderungen ausgehend - den gesamten<br />
Prozess von der Information, über die Befähigung und persönliche Auseinandersetzung mit<br />
der Lebensplanung und mit Zielen, über die Beantragung von Persönlichen Budgets bis zum<br />
Einsatz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets sowie die Begleitung, Unterstützung und die Dokumenta-<br />
tion vorgenommen. Statt der zunächst aus Hunderten von erstinteressierten ausgewählten<br />
10 bis 15 Personen wurden insgesamt 22 Menschen mit Behinderungen aus Werkstätten für<br />
behinderte Menschen bzw. dem Berufsbildungswerk orientiert an ihrer Lebensplanung und<br />
ihren Wünschen und Zielen auf eine Beantragung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets praxisnah vor-<br />
bereitet. Tatsächlich gelang es im Laufe <strong>des</strong> Projektes, drei behinderten Menschen verän-<br />
derte Bildungs- und Arbeitsbedingungen mittels bewilligter Budgets zu ermöglichen.<br />
- 178 -
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
- 178 -<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Information potenzieller<br />
Budgetnehmer aus dem Werkstatt- bzw. Berufsbildungswerksumfeld, die praxisnahe Be-<br />
gleitung und Heranführung von potenziellen Budgetnehmern an das Persönliche Budget so-<br />
wie die Dokumentation mit Handlungsempfehlungen für alle interessierten Beteiligten wurden<br />
umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Projekt <strong>des</strong> Josefsheim Bigge wurde deutlich, dass es möglich <strong>ist</strong>, behinderte<br />
Menschen selbst aus „beschützenden“ Einrichtungen im Arbeitsbereich mittels <strong>des</strong> Persönli-<br />
chen Budgets an neue, veränderte Arbeitsstrukturen heranzuführen und sie durch gezielte<br />
Weiterbildung produktiver im Arbeitsprozess tätig werden zu lassen.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass auch Menschen in „beschützenden“ Arbeits-<br />
bereichen an Veränderungen ihrer Arbeitsstrukturen und an Weiterbildung interessiert sind.<br />
Dies nicht zuletzt, um auch den Weg heraus aus der „beschützenden“ Einrichtung gehen zu<br />
können. Dass das Interesse von Nutzern und Nutzerinnen der Berufsbildungswerke am Per-<br />
sönlichen Budget sehr gering <strong>ist</strong>, verwundert das <strong>BMAS</strong> nicht, da es sich hierbei um ein<br />
„Rundum-sorglos-Bildungspaket“ handelt. Der Einsatz von Persönlichen Budgets oder Teil-<br />
budgets macht hier nur gelegentlich Sinn. Diese Erkenntnis wurde auch in dem Modellprojekt<br />
bestätigt. Dies macht aber umso deutlicher, wie wichtig es <strong>ist</strong>, dass gerade bei dem Wechsel<br />
aus dem „beschützenden“ Bereich auf den Arbeitsmarkt das Persönliche Budget von den am<br />
Übergang und der Integration in den Arbeitsmarkt beteiligten Mitarbeitern und Mitarbeiterin-<br />
nen der Berufsbildungswerke angeboten, erklärt und ggf. empfohlen wird.<br />
Der Abschluss-Sachbericht einschließlich der wissenschaftlichen Dokumentation und der<br />
Handlungshinweise für Le<strong>ist</strong>ungsträger, Le<strong>ist</strong>ungserbringer und Berater und Beraterinnen<br />
- 179 -
- 179 -<br />
sowie in leichter Sprache für potenzielle Budgetnehmer/Budgetnehmerinnen werden auf die<br />
Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Projekt „An die Arbeit - mit Persönlichem Budget!“ hat in dem für den Einsatz Persönli-<br />
cher Budgets schwierigen Betätigungsfeld der Werkstätten für behinderte Menschen und der<br />
Berufsbildungswerke versucht, Menschen mit Behinderungen für die neue Le<strong>ist</strong>ungsform zu<br />
interessieren und praxisnah diese Menschen an das Persönliche Budget heranzuführen.<br />
Dies <strong>ist</strong> gelungen, obwohl es zu dieser Zeit rechtliche Veränderungen (Unterstützte Beschäf-<br />
tigung), unterschiedliche Rechtsauslegungen im Rahmen der Weiterentwicklung der Einglie-<br />
derungshilfe für den Werkstattbereich und eine noch nicht abgeschlossene Modularisierung<br />
und Verpreislichung von Werkstattle<strong>ist</strong>ungen gab. Wenn dies in einer so schwierigen Situa-<br />
tion möglich war, <strong>ist</strong> zu erwarten, dass heute, nach der Festlegung von Modulen und Preis-<br />
vorgaben für Werkstattle<strong>ist</strong>ungen (s. Modellprojekt der BAG WfbM) bzw. künftig nach Wei-<br />
terentwicklung der Eingliederungshilfe für den Bereich Werkstatt für behinderte Menschen<br />
eine Vielzahl von Persönlichen Budgets für Arbeit beantragt werden.<br />
Projektziel:<br />
Erreicht<br />
- 180 -
- 180 -<br />
- 181 -
- 181 -<br />
Projekt Nr. 22<br />
Multiplikatoren-Projekt „BudgetMitArbeit“<br />
zur Bekanntmachung<br />
<strong>des</strong> trägerübergreifenden Persönlichen Budgets -<br />
Schwerpunkt Arbeit -<br />
ARINET GmbH - Das Arbeitsintegrationsnetzwerk -<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_arinet.html?nn=725002<br />
- 182 -
Lfd. Nr. 22<br />
- 182 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 5<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Multiplikatoren-Projekt „BudgetMitArbeit“ zur Bekanntmachung <strong>des</strong> trägerübergreifenden<br />
Persönlichen Budgets - Schwerpunkt Arbeit -<br />
Projektträger ARINET GmbH - Das Arbeitsintegrationsnetzwerk -, Schauenburger Straße 6,<br />
20095 Hamburg<br />
Laufzeit 1. März 2008 bis 31. August 2009<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 87.322,-- (71.622,-- aus dem Ausgleichsfonds)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Multiplikatoren-Motivation für professio- Zu wenige Le<strong>ist</strong>ungserbrinnelle<br />
und ehrenamtliche Berater und ger für Maßnahmen i. R.<br />
Unterstützer mittels Werbung, Publikatio- der PB-Le<strong>ist</strong>ung.<br />
nen, Informationsveranstaltungen (Semi- Kaum personenzentrierte<br />
nare) und Erstellung von Informations- und Bedarfsfeststellung.<br />
Schulungsinstrumenten.<br />
Zu lange Bearbeitungszei-<br />
Das Vorhaben konzentrierte sich auf die ten.<br />
Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungs- Unklare Rechtsverhältnisse<br />
form trägerübergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> für grds. WfbM-Bedürftige<br />
Budget mittels zu schulender und mit zu außerhalb von WfbM<br />
erarbeitendem Informationsmaterial auszustattender<br />
Multiplikatoren. Dabei war<br />
das Projekt speziell fokussiert auf den Bereich<br />
Arbeit. Zum Projektabschluss wurde<br />
für die weitere Bekanntmachung <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets für Arbeit in anderen<br />
Regionen Deutschlands ein hierfür speziell<br />
konzipiertes und im Projektverlauf aus der<br />
Praxis heraus weiterentwickeltes Informations-<br />
und Schulungskonzept vorgelegt.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Anpassung <strong>des</strong> SGB IX.<br />
Die im Rahmen der durchgeführten Schulungsveranstaltungen<br />
entwickelten und im Internet veröffentlichten<br />
Seminar-/Schulungs-, Informationsund<br />
Beratungsunterlagen und -materialien können<br />
alle an entsprechenden Schulungen interessierte<br />
Verbände, Organisationen, Vereine etc. in<br />
Deutschland nutzen, ohne dass sie derartige<br />
Materialien selbst erstellen müssen.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Im Rahmen der<br />
Überlegungen<br />
zur Weiterentwicklung<br />
der<br />
Eingliederungshilfe,<br />
der Werkstattnormierungen<br />
und der<br />
Anpassung <strong>des</strong><br />
SGB IX sollten<br />
die Projekterkenntnisseberücksichtigt<br />
werden.<br />
- 183 -
- 183 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 22<br />
Projektträger:<br />
Arbeits-Integrations-Netzwerk (ARINET) GmbH, Schauenburgerstraße 6, 20095 Hamburg<br />
Projekttitel:<br />
Multiplikatoren-Projekt „BudgetMitArbeit“ - zur Bekanntmachung <strong>des</strong> trägerübergreifenden<br />
Persönlichen Budgets - Schwerpunkt Arbeit -<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Multiplikatoren-Motivation für professionelle und ehrenamtliche Berater und Unterstützer<br />
mittels Werbung, Publikationen, Informationsveranstaltungen (Seminare) und Erstellung von<br />
Informations- und Schulungsinstrumenten.<br />
Schwerpunkt:<br />
Der Schwerpunkt lag im Einsatzbereich Arbeit. Der kommunikative Ansatz liegt in der An-<br />
sprache potenzieller Budgetnehmer/innen über Bezugspersonen (Multiplikatoren-Konzept).<br />
Es wurde ein Konzept entwickelt und erprobt zur zielgruppenspezifischen Werbung und Öf-<br />
fentlichkeitsarbeit sowie zur Information und Schulung incl. Erstellung entsprechender um-<br />
fangreicher Materialien.<br />
Über Informationsveranstaltungen, eine Fortbildungsreihe und die Bereitstellung von Bera-<br />
tungsinstrumenten wurden die künftigen Multiplikatoren/innen in die Lage versetzt, ihre<br />
„Klienten/innen“ über die Möglichkeiten und Perspektiven <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für<br />
Arbeit aufzuklären und sie ggf. bei der Einleitung weiterer Schritte (z. B. Antragsverfahren)<br />
zu unterstützen.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. März 2008 bis 31. August 2009<br />
- 184 -
Projektkosten:<br />
- 184 -<br />
Laut Zuwendungsbescheid vom 8. Februar 2008 betragen die Gesamtkosten 87.322 Euro.<br />
Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 71.622 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rah-<br />
men der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Das Vorhaben konzentrierte sich auf die Bekanntmachung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform träger-<br />
übergreifen<strong>des</strong> <strong>Persönliches</strong> Budget mittels zu schulender und mit zu erarbeitendem Infor-<br />
mationsmaterial auszustattender Multiplikatoren. Dabei war das Projekt speziell fokussiert<br />
auf den Bereich Arbeit. Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, durch Bekanntmachung dieser Le<strong>ist</strong>ungs-<br />
form und detaillierte Informationen zu Le<strong>ist</strong>ungsinhalten, Beantragung, Verwaltung etc. im<br />
Bereich Arbeit Potenziale zur verstärkten Inanspruchnahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu<br />
wecken und nachhaltig zu erschließen. Zum Projektabschluss war für die weitere Bekannt-<br />
machung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Arbeit in anderen Regionen Deutschlands ein hierfür<br />
speziell konzipiertes und im Projektverlauf aus der Praxis heraus weiterentwickeltes Informa-<br />
tions- und Schulungskonzept vorzulegen.<br />
Durch das Projekt sollten insbesondere folgende Personengruppen als künftige Multiplikato-<br />
ren/innen erreicht werden: Mitarbeiter/innen der Lan<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Behinderte, von<br />
Betreuungsvereinen, ehrenamtliche Betreuungshelfer/innen, Arbeitsass<strong>ist</strong>enten/innen, Fach-<br />
kräfte in psychiatrischen Kliniken, Abteilungen und Tageskliniken, Mitarbeiter/innen der So-<br />
zialpsychiatrie, Netzwerkpartner/innen im Arbeitskreis Frauen und Psychiatrie, im Arbeits-<br />
kreis Arbeit, in stadtteilbezogenen psychosozialen Arbeitsgemeinschaften, im Arbeitskreis<br />
Gemeindepsychiatrie, in Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Elterninitiativen, Mitarbei-<br />
ter/innen im betreuten Wohnen, Lehrer/innen von berufsvorbereitenden Lehrgängen, Bera-<br />
tungslehrer/innen, Arbeitsloseninitiativen, Jugendinitiativen, Angehörigenverbände etc.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Während <strong>des</strong> Projektverlaufs wurden Kompaktschulungen zu den Themen Budgetmanage-<br />
ment, rechtlicher Kontext, Gestaltungsspielräume, Handlungshilfen von A bis Z, das träger-<br />
übergreifende Persönliche Budget in der Praxis, Chancen und Risiken, Informationsmateria-<br />
lien mit insgesamt 39 Teilnehmern/innen sowie individualisierte Schulungen für spezielle<br />
Personengruppen mit 8 bzw. 17 Teilnehmern/innen sowie eine Praxisreflexionsveranstaltung<br />
mit nochmals 9 Personen durchgeführt.<br />
- 185 -
- 185 -<br />
Die Veranstaltungen wurden von den Teilnehmern/innen durchweg positiv beurteilt. Als be-<br />
sonders hilfreich hervorgehoben wurden die präsentierten Fallbeispiele, der Bedarfserhe-<br />
bungsbogen zur Beantragung eines Persönlichen Budgets und der intensive themenbezo-<br />
gene Austausch.<br />
Bisweilen kritisiert wurde der hohe zeitliche Aufwand für die Veranstaltungen, die dann im<br />
Laufe dieses „lernenden“ Projektes verkürzt wurden, damit bei einer Übertragung in andere<br />
Regionen Deutschlands eine höhere Akzeptanz bezüglich <strong>des</strong> Zeitaufwan<strong>des</strong> erreicht wer-<br />
den kann. Darüber hinaus wurden im Laufe <strong>des</strong> Projektes umfangreiche Informations- und<br />
Beratungsmaterialien entwickelt. Dies sind z. B. eine Dokumentationsmappe für Budgetneh-<br />
mer/innen (Arbeitshilfen für die Beantragung und Verwaltung eines Persönlichen Budgets),<br />
Bedarfserhebungsbogen (zur Beantragung eines Persönlichen Budgets für Arbeit), Budgetfi-<br />
bel (Handbuch zum trägerübergreifenden Persönlichen Budget für Arbeit), das kleine ABC<br />
zum Persönlichen Budget (Begrifflichkeiten im Überblick – verständlich erklärt -), Literatur-<br />
l<strong>ist</strong>e (Bücher, Flyer, Broschüren und Fachartikel zum Persönlichen Budget).<br />
Darüber hinaus fanden neben Fachbeiratssitzungen eine Konferenz der Le<strong>ist</strong>ungsträger,<br />
eine Befragung von Budgetnehmer/innen sowie die Vernetzung <strong>des</strong> Projektes in der Region<br />
statt.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Wenngleich die Schulungsveranstaltungen im Laufe <strong>des</strong> Projektes insbesondere bezüglich<br />
<strong>des</strong> Zeitrahmens modifiziert werden mussten, bleibt doch festzuhalten, dass im Ergebnis die<br />
Zielvorgaben erfüllt wurden.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Durchführung von Schulungs-<br />
veranstaltungen und die Erarbeitung von Schulungs- und Informations-/Beratungsmaterialien<br />
wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Das Projekt der Multiplikatoren-Schulung hat sich als praktikabel erwiesen und wurde von<br />
der Zielgruppe angenommen. Das erarbeitete Schulungskonzept erfüllt die Erwartungen der<br />
Teilnehmenden in hohem Maße. Es <strong>ist</strong> ohne weiteres nach ggf. entsprechender inhaltlicher<br />
- 186 -
- 186 -<br />
Anpassung für andere Regionen adaptierbar. Da die Schulungsmaterialien nunmehr vorlie-<br />
gen, können sie ohne größeren zeitlichen oder finanziellen Aufwand auch von anderen an<br />
der Durchführung von Schulungsmaßnahmen für potenzielle Multiplikatoren/innen Interes-<br />
sierten in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland eingesetzt werden.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass mittels fachlich qualifizierter Schulungsmaß-<br />
nahmen Multiplikatoren/innen zur Verbreitung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets geschult werden<br />
können. Für den Bereich Arbeit haben sich bei der Umsetzung <strong>des</strong> von den Multiplikato-<br />
ren/innen Erlernten im Rahmen der Beratung von potenziellen Budgetnehmern/innen jedoch<br />
noch Probleme ergeben, die z. B. aus den Strukturen der Ausbildungseinrichtungen, aber<br />
auch den z. Z. noch gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen (z. B. Werkstattrecht)<br />
erwachsen sind. Die Erkenntnisse waren und sind somit auch hilfreich zur Weiterentwicklung<br />
der rechtlichen Bestimmungen in den Bereichen „Unterstützte Beschäftigung“ und „Werk-<br />
stätten für behinderte Menschen“ bzw. „Werkstattähnliche Beschäftigung und Unterstützung<br />
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> und Schulungsmaterialien werden auf den entsprechenden Internetseiten<br />
<strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur Nutzung in anderen Projekten verbreitet.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Die im Rahmen der durchgeführten Schulungsveranstaltungen entwickelten Seminar-/Schu-<br />
lungs-, Informations- und Beratungsunterlagen und –materialien können allen an entspre-<br />
chenden Schulungen interessierte Verbände, Organisationen, Vereine etc. in Deutschland<br />
nutzen, ohne dass sie derartige Materialien selbst erstellen müssen. Insbesondere die im<br />
Zuge <strong>des</strong> Förderprogramms zur Strukturverstärkung und Verbreitung Persönlicher Budgets<br />
entstandenen und inzwischen über das Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget beim<br />
PARITÄTISCHEN vernetzten Beratungsstellen (über 300) können diese Materialien und die<br />
Erfahrungen <strong>des</strong> Projektträgers ausgezeichnet nutzen, um ihre Mitarbeiter/innen entspre-<br />
chend zu schulen.<br />
Die im <strong>Abschlussbericht</strong> aufgezeigten Probleme bei der Verwendung <strong>des</strong> erlernten Wissens<br />
der Multiplikatoren/innen gegenüber potenziellen Budgetnehmern/innen haben die Überle-<br />
gungen im Rahmen der Weiterentwicklung der rechtlichen Bestimmungen insbesondere für<br />
- 187 -
- 187 -<br />
den Personenkreis der sog. werkstattbedürftigen Menschen beeinflusst bzw. werden auch<br />
beim weiteren Vorgehen nicht unberücksichtigt bleiben.<br />
Projektziel:<br />
Erreicht<br />
- 188 -
- 188 -<br />
- 189 -
- 189 -<br />
Projekt Nr. 23<br />
Berufsstart Fo(e)rdern<br />
Wegweiser e. V.<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_berufsstart.html?nn=725002<br />
- 190 -
Lfd. Nr. 23<br />
Az.: Va 3 -58330/ 10<br />
- 190 -<br />
Projektbezeichnung/Name Berufsstart Fo(e)rdern<br />
Projektträger Wegweiser e. V., Schlewiger Straße 8, 17192 Waren<br />
Laufzeit<br />
Ursprünglich vom 1. Februar 2008 bis 31. Januar 2009 (Projekt wurde am<br />
30. September 2008 vorzeitig beendet)<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 30.601,- (22.718,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />
Kurzbeschreibung<br />
<strong>des</strong> Projekts<br />
Bekanntmachung der<br />
neuen Le<strong>ist</strong>ungsform,<br />
Aquise von Projekt-<br />
Probanden und Heranführen<br />
an das<br />
Persönliche Budget<br />
von Schülern und<br />
Schülerinnen, die<br />
i.d.R. die Förderschulen<br />
beenden und<br />
bei denen Unterstützungsbedarf<br />
beim<br />
Start ins Berufsleben<br />
besteht, der ggf. mittels<br />
PB finanziert<br />
werden kann.<br />
Erkannte Hemmnisse, Probleme Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Das Projekt musste vorzeitig beendet wer- Neue Le<strong>ist</strong>ungsart „Beschäftigung für grundden,<br />
da alle Probanden im Laufe der erssätzlich WfbM-Bedürftige auf dem allgemeiten<br />
Projektmonate „absprangen“: nen Arbeitsmarkt“ einschließlich rechtlicher<br />
Die Gründe waren insbesondere: und sozialversicherungsrechtlicher Voraus-<br />
- Unsicherheit wegen der bevorstehenden setzungen schaffen.<br />
Einführung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsart<br />
„Unterstützte Beschäftigung (UB)“<br />
- Rechtsunsicherheit bei Nichtnutzung der<br />
WfbM<br />
- Offene Rentenfrage<br />
- Kaum zu entrinnenden Automatisierung<br />
„von der Förderschule in die WfbM“<br />
Der Projektträger wird auch künftig im Bereich<br />
„Übergang von Förderschule in die<br />
Arbeitswelt“ auch in Verbindung mit UB und<br />
evtl. weiteren noch zu schaffenden Le<strong>ist</strong>ungsarten<br />
tätig bleiben.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Im Rahmen einer möglichen<br />
Weiterentwicklung<br />
der Eingliederungshilfe,<br />
aber auch unabhängig<br />
davon werden die rechtlichen<br />
Bedingungen für<br />
Beschäftigungsverhältnisse<br />
von grundsätzlich<br />
WfbM-Bedürftigen an die<br />
Praxis und Bedarfe behinderter<br />
Menschen anzupassen<br />
sein.<br />
Auch eine mögliche Anpassung<br />
<strong>des</strong> SGB IX wird<br />
von dieser in dem Projekt<br />
deutlich gewordenen<br />
Problematik und der Praxisentwicklung<br />
tangiert<br />
sein.<br />
- 191 -
- 191 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 23<br />
Projektträger:<br />
„Wegweiser“ e. V., Schleswiger Straße 8, 17192 Waren<br />
Projekttitel:<br />
„Berufsstart Fo(e)rdern“<br />
Kurzbeschreibung und Ziele <strong>des</strong> Modells entsprechend <strong>des</strong><br />
Konzeptes/Zuwendungsbeschei<strong>des</strong>:<br />
a) Publizierung <strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsinstrumentes <strong>Persönliches</strong> Budget, hier insbesondere zur Teil-<br />
habe am Arbeitsleben speziell für benachteiligte Berufseinsteiger.<br />
b) Prüfung der tatsächlichen Anwendbarkeit <strong>des</strong> Persönlichen Budgets (im speziellen Be-<br />
reich der Förderung von Schulabgängern mit Vermittlungshemmnissen). Darstellung der<br />
vorgefundenen Hemmnisse und Hindernisse und der Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets, diesen Hemmnissen wirksam zu begegnen.<br />
c) Vermittlung eines ausgewählten Personenkreises von Förderschülern zunächst in Prakti-<br />
kumsbetriebe zur Überprüfung der Passgenauigkeit dieser Arbeitsaufgabe mit der Inten-<br />
tion, durch weiterführende Hilfestellung und Begleitung durch einen Sozialpädagogen dort<br />
oder in einem ähnlichen Unternehmen einen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz zu finden.<br />
d) Zum Projektabschluss sollten im Rahmen einer Informationsveranstaltung die gewonne-<br />
nen Ergebnisse interessierten Betroffenen, beteiligten Schulen und Betrieben, Le<strong>ist</strong>ungs-<br />
trägern, Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft etc. bekannt gegeben werden.<br />
e) Auf zunächst vorgesehene Erstellung eines Dokumentarfilmes über die Ergebnisse <strong>des</strong><br />
Projektes wurde wegen der Kürze der Projektlaufzeit in Abstimmung zwischen dem Pro-<br />
jektträger und dem <strong>BMAS</strong> verzichtet. Kosten hierfür wurden nicht geltend gemacht.<br />
- 192 -
Schwerpunkt:<br />
- 192 -<br />
Hinführung ausgewählter Schüler und Schülerinnen von Förderschulen zum Persönlichen<br />
Budget, die die Schule verlassen und bei denen Hilfebedarf beim Start ins Berufsleben<br />
besteht, der ggf. mit dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform gedeckt werden kann.<br />
Projektlaufzeit:<br />
Ursprünglich war eine Projektlaufzeit von einem Jahr (1. Februar 2008 bis 31. Januar 2009)<br />
vorgesehen. Das Projekt wurde jedoch aus im Folgenden beschriebenen Gründen zum<br />
30. September 2008 vorzeitig beendet.<br />
Projektkosten:<br />
Die ursprünglichen Gesamtkosten beliefen sich auf 48.554 Euro bei bewilligten Fördermitteln<br />
aus dem Bun<strong>des</strong>haushalt in Höhe von 36.160 Euro. Aufgrund der verkürzten Laufzeit be-<br />
laufen sich die inzwischen abgerechneten und vom Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt für förderfähig<br />
erklärten Gesamtkosten auf 30.601,35 Euro bei einer Bun<strong>des</strong>förderung von 22.718,07 Euro.<br />
Umsetzung/Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes:<br />
Die unter der Kurzbeschreibung a) bis c) genannten Ziele wurden Zug um Zug von dem<br />
Projektträger durch geeignete Maßnahmen umgesetzt. Bei der Realisierung <strong>des</strong> Zieles c)<br />
zeigte sich jedoch, dass nach und nach die Eltern der ausgewählten behinderten Personen<br />
wegen aus ihrer Sicht ungeklärter rechtlicher Fragen in Bezug auf WfbM, Unterstützte Be-<br />
schäftigung, Rentenanspruch etc. ihre Teilnahme zurückzogen. Letztendlich blieb tatsächlich<br />
kein vorgesehener Modellteilnehmer mehr übrig, so dass das Projekt aufgrund einer Forde-<br />
rung <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> in Abstimmung mit dem Projektträger vorzeitig zum 30. September 2008 be-<br />
endet wurde.<br />
Das Zurückziehen der beteiligten Eltern <strong>ist</strong> grundsätzlich nachvollziehbar, da genau während<br />
der Projektphase die neue Le<strong>ist</strong>ungsart „Unterstützte Beschäftigung“ erstmals zur Anwen-<br />
dung kam und gleichzeitig Fragen der Werkstatt für behinderte Menschen in Bezug auf Be-<br />
schäftigungsmöglichkeiten außerhalb von Werkstätten, abhängig oder unabhängig von die-<br />
sen Einrichtungen mit allen in diesem Zusammenhang stehenden sozialversicherungsrecht-<br />
lichen und Hilfele<strong>ist</strong>ungsfragen im Rahmen einer möglichen Weiterentwicklung der Eingliede-<br />
rungshilfe diskutiert wurden und werden und somit diese Eltern verunsichert haben. Der<br />
Projektträger wird sich jedoch auch weiterhin dem Thema „trägerübergreifen<strong>des</strong> Persönli-<br />
- 193 -
- 193 -<br />
ches Budget“ widmen und mit Unterstützung <strong>des</strong> gegründeten Fachbeirates ggf. ein neues<br />
Projekt entwickeln, welches vom Inhalt und dem zeitlichen Rahmen bezüglich der teilweise<br />
veränderten rechtlichen Situation angepasst real<strong>ist</strong>ischere Zielsetzungen enthalten wird.<br />
Eine Bun<strong>des</strong>förderung <strong>ist</strong> für dieses Projekt nicht vorgesehen.<br />
Schlussfolgerung/Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der<br />
Ergebnisse bzw. <strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Trotz der vorzeitigen Beendigung <strong>des</strong> Projektes oder gerade <strong>des</strong>wegen wurde erkennbar,<br />
dass die inzwischen umgesetzten bzw. noch zu entwickelnden Le<strong>ist</strong>ungsarten wie die „Un-<br />
terstützte Beschäftigung“ bzw. Finanzierung von Le<strong>ist</strong>ungen für grundsätzlich Werkstattbe-<br />
dürftige außerhalb von Werkstätten im Rahmen der Reform der Eingliederungshilfe zwin-<br />
gend notwendig waren bzw. sind. Es <strong>ist</strong> davon auszugehen, dass diese neuen Instrumente<br />
hervorragend geeignet sind, sie mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu finanzieren. Um<br />
hierzu erste Erkenntnisse gewinnen zu können, werden solche Instrumente jedoch erst ei-<br />
nige Jahre in der Praxis umgesetzt werden müssen.<br />
Auf der Internetseite <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> wird der <strong>Abschlussbericht</strong> eingestellt, um anderen interes-<br />
sierten Trägern die vorhandenen Hemmnisse zu verdeutlichen und somit die Möglichkeit zu<br />
geben, auch im Rahmen der sich verändernden Rechtslage, alternative Einsatzmöglichkei-<br />
ten für das Persönliche Budget beim Einstieg in das Berufsleben behinderter Menschen zu<br />
finden.<br />
Projektziel:<br />
Aus v. g. Gründen nur teilweise erreicht.<br />
- 194 -
- 194 -<br />
- 195 -
- 195 -<br />
Projekt Nr. 24<br />
Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg in das Arbeitsleben<br />
Gesellschaft für Integration, Sozialforschung und<br />
Betriebspädagogik - ISB gGmbH<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_kowa.html?nn=725002<br />
- 196 -
Lfd. Nr. 24<br />
Az.: Va 3 -58330/ 4<br />
- 196 -<br />
Projektbezeichnung/Name Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg in das Arbeitsleben<br />
Projektträger<br />
Gesellschaft für Integration, Sozialforschung und Betriebspädagogik - ISB gGmbH,<br />
Potsdamer Straße 141, 10783 Berlin (1.1.2008 - 31.3.2009)/Verein zur Förderung von<br />
Kooperation von Wissenschaft und Arbeitswelt e. V. - KOWA -, Postfach 17 86 (Europa-<br />
Universität Viadrina), 15207 Frankfurt/Oder (1.4.2009 - 31.12.2009)<br />
Laufzeit 1. Januar 2008 bis 20. Januar 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 251.000,-- (207.000,-- aus dem Ausgleichsfonds)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Deckung <strong>des</strong> Bedarfs an Information, Unkenntnis über das<br />
Beratung und Unterstützung bei der Persönliche Budget bei<br />
Organisation von Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg allen Beteiligten.<br />
in das Arbeitsleben mittels Persönlichem Angst vor fehlender<br />
Budget bei Betroffenen, Eltern, Multipli- sozialer Absicherung.<br />
katoren und Le<strong>ist</strong>ungsträgern sowie Zu lange Bearbeitungs-<br />
Arbeit mit Förderschulen zur Verhindezeiten.rung der „automatischen“ Übernahme<br />
von Schulabgängern in die Werkstatt für<br />
behinderte Menschen. Statt<strong>des</strong>sen sollten<br />
Möglichkeiten aufgezeigt und angeboten<br />
werden, wie ge<strong>ist</strong>ig behinderte<br />
junge Menschen aus den Förderschulen<br />
den Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
– insbesondere mit Hilfe <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets - finden können.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Weiterhin Öffentlichkeitsarbeit erbringen,<br />
Ausbau der Beratungsstellen<br />
Information und rechtliche Anpassung<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> und erarbeitete Materialien<br />
für vergleichbare Projekte im ganzen Bun<strong>des</strong>gebiet<br />
wurden ins Internet gestellt.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit fortführen,<br />
das Netz der Beratungsstellen<br />
ausbauen<br />
(z. B. durch Projekt <strong>des</strong><br />
PARITÄTISCHEN).<br />
Rechtliche Anpassung ins<br />
Auge fassen bei möglicher<br />
Weiterentwicklung der<br />
Eingliederungshilfe und<br />
evtl. Anpassungen der<br />
WfbM-Normierungen bzw.<br />
<strong>des</strong> SGB IX (ggf. auch Bearbeitungszeitenüberprüfen).<br />
- 197 -
- 197 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 24<br />
Projektträger:<br />
Vom 1. Januar 2008 bis einschließlich 31. März 2009 wurde das Projekt in Trägerschaft der<br />
Gesellschaft für Integration, Sozialforschung und Betriebspädagogik, ISB gGmbH,<br />
Potsdamer Straße 141, 10783 Berlin durchgeführt. Diese stellte zum 31. März 2009 ihren<br />
Geschäftsbetrieb ein. Mit Wirkung zum 1. April 2009 übernahm der Verein zur Förderung der<br />
Kooperation von Wissenschaft und Arbeitswelt e. V. (KOWA), Postfach 17 86,<br />
15207 Frankfurt/Oder, die Trägerschaft für das Projekt.<br />
Projekttitel:<br />
Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg in das Arbeitsleben<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Deckung <strong>des</strong> Bedarfs an Information, Beratung und Unterstützung bei der Organisation von<br />
Ass<strong>ist</strong>enz zum Einstieg in das Arbeitsleben mittels Persönlichem Budget bei Betroffenen,<br />
Eltern, Multiplikatoren und Le<strong>ist</strong>ungsträgern.<br />
Schwerpunkt:<br />
Der Schwerpunkt <strong>des</strong> Projektes lag neben der Informations- und Beratungsarbeit insbeson-<br />
dere bei der Arbeit mit Förderschulen zur Verhinderung der „automatischen“ Übernahme von<br />
Schulabgängern in die Werkstatt für behinderte Menschen. Statt<strong>des</strong>sen sollten Möglichkeiten<br />
aufgezeigt und angeboten werden, wie ge<strong>ist</strong>ig behinderte junge Menschen aus den Förder-<br />
schulen den Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt – insbesondere mit Hilfe <strong>des</strong> Persönli-<br />
chen Budgets - finden können.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Januar 2008 bis 20. Januar 2010<br />
- 198 -
Projektkosten:<br />
- 198 -<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 7. Februar 2008 und 21. April 2009 betragen die Gesamt-<br />
kosten rd. 251.000 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf rd. 207.000 Euro. Eine<br />
Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />
durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren die modellhafte Erprobung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
- insbesondere im Arbeitsbereich - in der Region Ost-Brandenburg, Vermeidung <strong>des</strong> fast<br />
automatischen Übergangs von Absolventen und Absolventinnen der Förderschulen für Men-<br />
schen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung in die Werkstatt für behinderte Menschen und das Aufzei-<br />
gen von Alternativen, aber auch das Bekanntmachen von Umfeldle<strong>ist</strong>ungen (z. B. Wohnen,<br />
Freizeit) neben den direkten Maßnahmen zur Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
Neben einer hierfür notwendigen direkten Unterstützung von behinderten Menschen waren<br />
der Bekanntheitsgrad und damit die Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in der Gesamtregion<br />
durch gezielte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu steigern. Das Projekt zielte somit<br />
auch in seiner Gesamtheit darauf ab, bestehende Beratungs- und Angebotslücken in der<br />
Region zu schließen.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Neben einer Eröffnungsveranstaltung wurden Tagungen und Workshops zu dem Thema<br />
<strong>Persönliches</strong> Budget für Arbeit und insbesondere im Zusammenhang mit dem Übergang von<br />
der Schule in den Beruf durchgeführt. Informationsveranstaltungen in Einrichtungen wurden<br />
angeboten und realisiert sowie Informations- und Arbeitsmaterialien erarbeitet. Die enge<br />
Kooperation mit den Förderschulen und den Le<strong>ist</strong>ungsträgern führte zu einer Reihe von<br />
bewilligten Persönlichen Budgets zur Teilhabe am Arbeitsleben.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Die Ziele <strong>des</strong> Projektes wurden erfüllt. Insbesondere gelang es, Persönliche Budgets für die<br />
Teilhabe am Arbeitsleben zu beantragen und bewilligt zu bekommen. So konnten erstmals in<br />
der Projektregion Alternativen zum Übergang in die Werkstatt für behinderte Menschen nicht<br />
nur aufgezeigt, sondern auch nutzbar gemacht werden.<br />
- 199 -
- 199 -<br />
Durch die zusätzliche Öffentlichkeitsarbeit <strong>ist</strong> es gelungen, Betroffene, Le<strong>ist</strong>ungsträger, Leis-<br />
tungserbringer und Selbsthilfeorganisationen zu sensibilisieren und zu motivieren, durch die<br />
Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets individuelle Le<strong>ist</strong>ungen zu organisieren, die passgenau<br />
auf die Bedarfe der betroffenen behinderten Menschen abgestimmt werden.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Umsetzung der Beantra-<br />
gung und Bewilligung Persönlicher Budgets für den Arbeitsbereich sowie die begleitende<br />
Öffentlichkeitsarbeit, wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Projekt von ISB bzw. KOWA wird bewiesen, dass auch in strukturschwachen Re-<br />
gionen Deutschlands Persönliche Budgets für den Arbeitsbereich umgesetzt werden können,<br />
auch wenn die wirtschaftliche Struktur der Region durch Klein- und Kleinstbetriebe geprägt<br />
<strong>ist</strong>. Es wird deutlich, dass der „automatische“ Übergang von der Förderschule für ge<strong>ist</strong>ig be-<br />
hinderte Menschen in die Werkstatt für behinderte Menschen auch außerhalb großer Städte<br />
mit entsprechendem Angebot an Unternehmen möglich <strong>ist</strong> und so nicht nur für den Men-<br />
schen mit Behinderung passgenaue Beschäftigungsmöglichkeiten gefunden, sondern somit<br />
ggf. auch Einsparungsmöglichkeiten für die Le<strong>ist</strong>ungsträger entwickelt werden können.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass die Aufnahme einer Beschäftigung in einer<br />
Werkstatt für behinderte Menschen nicht die grundsätzlich logische Fortsetzung einer För-<br />
derschule für Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung sein muss. Die Realisierung von Alterna-<br />
tiven (gerade) in einer strukturschwachen Region macht Mut zur Umsetzung von solchen<br />
und weiteren Alternativlösungen im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet. Die Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes<br />
selbst beeinflussen auch den Prozess der Weiterentwicklung der gesetzlichen Regelungen<br />
für Werkstätten für behinderte Menschen, der z. Z. im <strong>BMAS</strong> im Rahmen der Weiterentwick-<br />
lung der Eingliederungshilfe bearbeitet wird.<br />
Der Projekt-Abschluss-Bericht wird zusammen mit den erarbeiteten Informations- und<br />
Arbeitsmaterialien auf die einschlägigen Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur Verwendung in ande-<br />
ren Regionen Deutschlands eingestellt.<br />
- 200 -
- 200 -<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit insbesondere in Form von Tagungen und Workshops<br />
wurde die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ in der Projektregion bekannt gemacht.<br />
Die gezielte Ansprache von Förderschule, Schulamt und Le<strong>ist</strong>ungsträger sowie die Vermitt-<br />
lung einer Kooperation dieser zusammen mit Le<strong>ist</strong>ungserbringern, dem Arbeitsmarkt und<br />
potenziellen Budgetnehmern führte dazu, dass zahlreichen Menschen mit Behinderungen<br />
der Weg in die Beschäftigung außerhalb einer Werkstatt für behinderte Menschen mittels<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budgets aufgezeigt und ermöglicht wurde. Diese Projektergebnisse<br />
können richtungweisend für alle Regionen in Deutschland sein.<br />
Projektziel:<br />
Gut erreicht<br />
- 201 -
- 201 -<br />
Projekt Nr. 25<br />
Werkstatt Budget - ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets für Werkstattbeschäftigte -<br />
Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft<br />
Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) e. V.<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_bag.html?nn=725002<br />
- 202 -
Lfd. Nr. 25<br />
- 202 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 20<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Werkstatt Budget - ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für<br />
Werkstattbeschäftigte -<br />
Projektträger<br />
Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) e. V.,<br />
Sonnemannstraße 5, 60314 Frankfurt<br />
Laufzeit 1. September 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 246.000,- (208.000,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Die BAG WfbM hat zur<br />
Erleichterung der Nutzung<br />
der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform<br />
„<strong>Persönliches</strong><br />
Budget“ für Maßnahmen<br />
der Werkstatt für behinderte<br />
Menschen die bisher<br />
grundsätzliche<br />
„Komplexle<strong>ist</strong>ung Werkstatt“<br />
nach Vorgaben<br />
<strong>des</strong> Werkstättenrechts in<br />
Einzelle<strong>ist</strong>ungen, Module,<br />
Bausteine und<br />
Elemente zerlegt und mit<br />
Preisen versehen. Hierdurch<br />
können auch<br />
Teille<strong>ist</strong>ungen aus dem<br />
Werkstattbereich mit<br />
dem Persönlichen Bud-<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Große Unkenntnis und<br />
dadurch Verunsicherung<br />
bei allen Beteiligten.<br />
Fragen zur Sozialversicherung.<br />
Zu wenig gute<br />
Beispiele.<br />
Zusätzlicher Aufwand<br />
für Betreuer ohne Vergütung.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Werbemaßnahmen fortsetzen (auch für WfbM-Verwaltungen).<br />
Sozialversicherungsfragen klären.<br />
Best-Practice-Fälle publizieren.<br />
Finanzierung <strong>des</strong> Verwaltungsaufwands für Betreuer muss<br />
geklärt werden.<br />
Für die Weiterentwicklung <strong>des</strong> Werkstättenrechts und der Eingliederungshilfe<br />
<strong>ist</strong> es unerlässlich, Teille<strong>ist</strong>ungen der Werkstätten<br />
beschrieben und verpreislicht zu bekommen. Dies war<br />
vor Abschluss <strong>des</strong> Projektes „WerkstattBudget“ grundsätzlich<br />
nicht oder nur mit erheblichem Aufwand in Einzelfällen möglich.<br />
Dass der Projektträger und seine Partner auch weiterhin interessierte<br />
behinderte Menschen bei der Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets in Werkstätten für behinderte Menschen<br />
unterstützen und begleiten wird, macht die Nachhaltigkeit <strong>des</strong><br />
Projektes darüber hinaus deutlich.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>des</strong><br />
<strong>BMAS</strong> sollte fortgesetzt<br />
werden (inkl. „Best-<br />
Practice-Broschüre“).<br />
Eine Rechtsentwicklung<br />
(Eingliederungshilfe-<br />
Weiterentwicklung, Anpassung<br />
SGB IX etc.)<br />
erscheint notwendig.<br />
Im Rahmen dieser<br />
Rechtsentwicklung wäre<br />
auch die Frage der Zusatzvergütung<br />
für Betreuer<br />
abschließend zu<br />
klären.<br />
- 203 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
get, ggf. auch außerhalb<br />
der Werkstatt, finanziert<br />
werden.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
- 203 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Die BAG WfbM wird den <strong>Abschlussbericht</strong> mit einem entsprechenden<br />
Begleittext allen Lan<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaften der<br />
Werkstätten für behinderte Menschen und über diese LAG’s<br />
allen deutschen Werkstätten für behinderte Menschen zur<br />
Verfügung stellen.<br />
Auch das <strong>BMAS</strong> hat den <strong>Abschlussbericht</strong> auf seine Internetseite<br />
gestellt.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
- 204 -
- 204 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 25<br />
Projektträger:<br />
Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) e. V.,<br />
Sonnemannstraße 5, 60314 Frankfurt<br />
Projekttitel:<br />
„Werkstatt Budget – ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Werkstattbe-<br />
schäftigte – “<br />
Schwerpunkt:<br />
Die BAG WfbM hat zur Erleichterung der Nutzung der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong><br />
Budget“ für Maßnahmen der Werkstatt für behinderte Menschen die bisher grundsätzliche<br />
„Komplexle<strong>ist</strong>ung Werkstatt“ nach Vorgaben <strong>des</strong> Werkstättenrechts in Einzelle<strong>ist</strong>ungen, Mo-<br />
dule, Bausteine und Elemente zerlegt und mit Preisen versehen. Hierdurch können auch<br />
Teille<strong>ist</strong>ungen aus dem Werkstattbereich mit dem Persönlichen Budget, ggf. auch außerhalb<br />
der Werkstatt, finanziert werden.<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend dem Konzept bzw. dem Zuwendungsbe-<br />
scheid:<br />
Das Modellprojekt der BAG WfbM verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms<br />
unter Berücksichtigung der spezifischen Besonderheiten <strong>des</strong> Werkstättenrechts.<br />
Das Projekt teilte sich in sechs Phasen:<br />
1. Erarbeitung inhaltlicher Module in der beruflichen Rehabilitation in der WfbM und Aufarbe-<br />
tung für die inhaltliche Eignung für ein <strong>Persönliches</strong> Budget.<br />
2. Verpreislichung der Le<strong>ist</strong>ungen. In Zusammenarbeit mit den Kostenträgern erarbeiteten<br />
die beteiligten Werkstätten eine Kostenstruktur für die angebotenen Le<strong>ist</strong>ungen.<br />
3. Klärung rechtlicher Rahmenbedingungen in Zusammenarbeit mit dem <strong>BMAS</strong>.<br />
- 205 -
- 205 -<br />
4. Beschreibung der Anreizfaktoren für diejenigen Personen, die die erarbeiteten Module<br />
nutzen wollen und Benennung von Fragen und möglichen Schwierigkeiten.<br />
5. Werbe-, Angebots-, und Übungsphase.<br />
6. Erprobung einschließlich begleitender Beratung.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1.9.2008 bis 31.12.2010<br />
Projektkosten:<br />
Laut ergänzendem Zuwendungsbescheid vom 17.2.2010 betragen die Gesamtkosten <strong>des</strong><br />
Projektes 245.944 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 207.985 Euro. Eine Spitzab-<br />
rechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das<br />
Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojekts lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Erreichung einer diskriminierungsfreien individuellen Bedarfsstillung der Menschen mit Be-<br />
hinderungen durch die Inanspruchnahme von Le<strong>ist</strong>ungen/Einzel- oder Teille<strong>ist</strong>ungen in der<br />
Werkstatt aufgrund einer entsprechenden Bedarfsfeststellung und einer Zielvereinbarung<br />
und deren Umsetzung unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Wunsch- und Wahlrechtes <strong>des</strong> Werkstatt-<br />
beschäftigten. Hierzu war die aus der Praxis (Werkstätten für behinderte Menschen) herge-<br />
leitete Modularisierung und Verpreislichung von Werkstattle<strong>ist</strong>ungen unabdingbar.<br />
Die Möglichkeit der bun<strong>des</strong>weiten Anwendung durch grundsätzlich alle Werkstätten für be-<br />
hinderte Menschen in Deutschland wurde angestrebt.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Sachbericht:<br />
Das Praxismoment wurde umgesetzt durch die Beteiligung von zwei Werkstätten für behin-<br />
derte Menschen.<br />
Die Aufteilung der Werkstattangebote in Le<strong>ist</strong>ungen, Module, Bausteine und Elemente sowie<br />
deren Verpreislichung wurde realisiert.<br />
- 206 -
- 206 -<br />
Die Umsetzung wurde an praktischen Beispielen vorgenommen (entsprechende Budgetneh-<br />
mer).<br />
Ziel/Ergebnisabgleiche/zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt und die zugesagten Maßnahmen durchgeführt.<br />
Lediglich die Erstellung einer Handreichung für die Werkstätten für behinderte Menschen in<br />
Deutschland <strong>ist</strong> unterblieben, da durch die bereits erfolgte und noch weiter vorgesehene Ent-<br />
wicklung <strong>des</strong> Werkstattrechts derartige Empfehlungen zum praktischen Ablauf der Umset-<br />
zung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in Werkstätten für behinderte Menschen in Kürze überholt<br />
sein könnten. Der <strong>Abschlussbericht</strong> <strong>ist</strong> aber mehr als ein „Kompass“ für die Werkstätten für<br />
behinderte Menschen und wird diesen auch zur Umsetzung zur Verfügung gestellt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Die Inanspruchnahme Persönlicher Budgets für die Le<strong>ist</strong>ungen von Werkstätten für behin-<br />
derte Menschen scheiterte vor Durchführung <strong>des</strong> Projektes „Werkstattbudget“ me<strong>ist</strong> daran,<br />
dass Teille<strong>ist</strong>ungen als Sachle<strong>ist</strong>ung und andere als Geldle<strong>ist</strong>ung (Budget) erbracht werden<br />
sollten, es hierfür aber keine Maßnahmebeschreibung und insbesondere keine Preisfest-<br />
stellung gab. Zur Realisierung der Inanspruchnahme Persönlicher Budgets im klassischen<br />
Werkstattbereich war die Aufgabenmodularisierung und Verpreislichung unerlässlich. Es<br />
kann erwartet werden, dass bei der Herauslösung bestimmter Teilaufgaben aus der Werk-<br />
statt mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu evtl. anderen Anbietern eine Kostenreduzierung für<br />
den Le<strong>ist</strong>ungsträger möglich wird. Die Aufarbeitung der Projektergebnisse ermöglicht die<br />
Anwendung der Module und der Preisberechnungen im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet. Der Cha-<br />
rakter einer bun<strong>des</strong>weiten Ausstrahlung <strong>des</strong> Projektes <strong>ist</strong> damit deutlich geworden.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> es im Rahmen der Weiterentwicklung <strong>des</strong> Werkstättenrechts und der Ein-<br />
gliederungshilfe unerlässlich, Teille<strong>ist</strong>ungen der Werkstätten beschrieben und verpreislicht<br />
zu bekommen. Dies war vor Abschluss <strong>des</strong> Projektes „Werkstattbudget“ grundsätzlich nicht<br />
oder nur mit erheblichem Aufwand in Einzelfällen möglich.<br />
Dass der Projektträger und seine Partner auch weiterhin interessierte behinderte Menschen<br />
bei der Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in Werkstätten für behinderte Menschen<br />
- 207 -
- 207 -<br />
unterstützen und begleiten wird, macht die Nachhaltigkeit <strong>des</strong> Projektes darüber hinaus<br />
deutlich.<br />
Die BAG WfbM wird den <strong>Abschlussbericht</strong> mit einem entsprechenden Begleittext allen Lan-<br />
<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaften der Werkstätten für behinderte Menschen und über diese LAG’s<br />
allen deutschen Werkstätten für behinderte Menschen zur Verfügung stellen.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das <strong>BMAS</strong> hat schon seit einigen Jahren ein erhebliches Interesse daran, dass das Gesamt-<br />
le<strong>ist</strong>ungspaket „Werkstatt für behinderte Menschen“ aufgeschnürt und transparent wird. Für<br />
die Anwendung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in Werkstätten für behinderte Menschen <strong>ist</strong> eine<br />
solche Teille<strong>ist</strong>ungsaufgliederung unerlässlich. Trotzdem hatte sich eine Vielzahl von Werk-<br />
stätten für behinderte Menschen zunächst gegen das Aufschnüren <strong>des</strong> Gesamtpaketes und<br />
somit indirekt gegen die Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets im Werkstattbereich ausge-<br />
sprochen. Dass ausgerechnet der Dachverband der Werkstätten für behinderte Menschen,<br />
die Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeischaft WfbM, dieses umfassende Projekt zur Erfassung und Ver-<br />
preislichung der Teilaufgaben in Werkstätten für behinderte Menschen in Angriff genommen<br />
hat, wird von Seiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> sehr begrüßt. Auch der ständige Dialog bei naturgemäß auf-<br />
tretenden Problemen bei der Auslegung von Rechtsfragen, insbesondere bei der sich verän-<br />
dernden Werkstattrechtslage (z. B. „Unterstützte Beschäftigung“) zwischen Projektträger und<br />
<strong>BMAS</strong> war für das Projekt, aber auch für die inzwischen bereits abgeschlossene und die<br />
noch geplante Rechtsveränderung im Werkstattbereich sehr befördernd. Das Projekt hat<br />
somit den Prozess der Rechtsentwicklung nicht nur begleitet, sondern auch maßgeblich be-<br />
einflusst.<br />
Projektziel:<br />
Sehr gut erreicht<br />
- 208 -
- 208 -<br />
- 209 -
- 209 -<br />
Projekt Nr. 26<br />
ARBEIT.SELBST.BESTIMMT.<br />
Verein zur sozialen<br />
und beruflichen Integration (VSBI) e. V.<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_vsbi.html?nn=725002<br />
- 210 -
Lfd. Nr. 26<br />
Az.: Va 3 -58330/ 24<br />
- 210 -<br />
Projektbezeichnung/Name ARBEIT.SELBST.BESTIMMT.<br />
Projektträger<br />
Verein zur sozialen und beruflichen Integration (VSBI) e. V., Gotthardstraße 4 a,<br />
04217 Merseburg<br />
Laufzeit 1. Juli 2008 bis 31. Dezember 2009<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 177.548,21 € (140.882,62 €)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Projekts Erkannte<br />
Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Versuche der Gewinnung, Fortbildung und <strong>des</strong> Einsatzes<br />
von Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung als<br />
Mentoren/Mentorinnen für Beratung und Ass<strong>ist</strong>enz bei<br />
der Beantragung und Umsetzung Persönlicher Budgets<br />
insbesondere im Arbeitsbereich von ebenfalls Menschen<br />
mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung und ge<strong>ist</strong>ig behinderten<br />
Menschen mit zusätzlichen Beeinträchtigungen.<br />
Im Laufe <strong>des</strong> Projektes wurde wegen Schwierigkeiten<br />
bei der Durchführung der v. g. Maßnahmen noch eine<br />
Befragungsaktion bei den Trägern von Le<strong>ist</strong>ungen im<br />
Arbeitsbereich in das Projekt implantiert, ohne dass<br />
sich die Gesamtkosten damit veränderten. Bei dieser<br />
Aktion sollten Kenntnisse über die Beratung und Bewilligung<br />
von Persönlichen Budgets für den Arbeitsbereich<br />
der einzelnen Le<strong>ist</strong>ungsträger gewonnen werden.<br />
Mangelhafte<br />
Kenntnisse aller<br />
Beteiligten.<br />
Starres stationäres<br />
System der<br />
WfbM und fehlende<br />
Alternativ-<br />
Angebote.<br />
Sachle<strong>ist</strong>ungsprinzip<br />
hat noch<br />
immer Priorität<br />
(auch bei den<br />
LT), Unsicherheit<br />
insbesondere in<br />
sozialversicherungsrechtlichen<br />
Fragen (LE).<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Werbung und Informationskampagnen.<br />
Proaktive Beratung zum PB durch LT wünschenswert.<br />
Rechtsentwicklung für WfbM- und insbesondere<br />
Sozialversicherungsfragen.<br />
UB-System ausbauen.<br />
Der Projekt-Abschluss-Sachbericht und die<br />
erarbeiteten Unterlagen für die Mentorenschulung<br />
(auch in leichter Sprache) werden<br />
auf den einschlägigen Internetseiten <strong>des</strong><br />
<strong>BMAS</strong> zur bun<strong>des</strong>weiten Verwendung eingestellt.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>des</strong> <strong>BMAS</strong><br />
fortführen.<br />
Rechtsentwicklun<br />
gen (WeiterentwicklungEingliederungshilfe,Anpassung<br />
SGB IX<br />
etc.) vorantreiben.<br />
Hierbei sind<br />
auch Fragen der<br />
Sozialversicherung<br />
und der Beratungspflicht<br />
und<br />
-form der LT zu<br />
klären (z. B. proaktiv).<br />
- 211 -
- 211 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 26<br />
Projektträger:<br />
Verein zur sozialen und beruflichen Integration (VSBI) e. V., Gotthardstraße 4 a,<br />
06217 Merseburg<br />
Projekttitel:<br />
ARBEIT.SELBST.BESTIMMT.<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Gewinnung, Fortbildung und Einsatz von Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung als Mento-<br />
ren/Mentorinnen für Beratung und Ass<strong>ist</strong>enz bei der Beantragung und Umsetzung Persönli-<br />
cher Budgets insbesondere im Arbeitsbereich von ebenfalls Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinde-<br />
rung und ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen mit zusätzlichen Beeinträchtigungen.<br />
Im Laufe <strong>des</strong> Projektes wurde wegen Schwierigkeiten bei der Durchführung der v. g. Maß-<br />
nahmen noch eine Befragungsaktion bei den Trägern von Le<strong>ist</strong>ungen im Arbeitsbereich in<br />
das Projekt implantiert, ohne dass sich die Gesamtkosten damit veränderten. Bei dieser Ak-<br />
tion sollten Kenntnisse über die Beratung und Bewilligung von Persönlichen Budgets für den<br />
Arbeitsbereich der einzelnen Le<strong>ist</strong>ungsträger gewonnen werden.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Projekt „ARBEIT.SELBST.BESTIMMT.“ sah seinen Schwerpunkt zunächst im Einsatz<br />
von Mentoren und Mentorinnen für die Beratung und Unterstützung ge<strong>ist</strong>ig behinderter Men-<br />
schen beim Einsatz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets in der jeweils persönlichen Arbeitssituation.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt trat mit v. g. Frageaktion bei für den Arbeitsbereich zuständigen<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträgern hinzu.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Juli 2008 bis 31. Dezember 2009.<br />
- 212 -
- 212 -<br />
Da das Projekt bei der Umsetzung <strong>des</strong> „Mentorings“ auf Schwierigkeiten stieß, wurde einer<br />
beantragten Projektverlängerung bis zum 30. September 2010 nicht zugestimmt.<br />
Projektkosten:<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 24. Juni 2008 und 14. November 2008 betragen die Ge-<br />
samtkosten rd. 178.000 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf rd. 151.000 Euro. Eine<br />
Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />
durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, die Handlungskompetenzen von Menschen mit<br />
ge<strong>ist</strong>iger Behinderung auf ihrem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu stärken und ihr<br />
Wissen zu Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen, die dabei hilfreich sein können, zu erweitern. Der<br />
Einsatz von Mentoren und Mentorinnen als Budgetass<strong>ist</strong>enten/-ass<strong>ist</strong>entinnen, die bereits<br />
selbstbestimmt ihren Platz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eingenommen haben, sollte<br />
nicht nur ein Mittel zur Erreichung der Zielgruppe sein, sondern sollte auch sie selbst zu<br />
qualifizierten Fachberatern in Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets fortbilden, so dass aus<br />
„Laienmultiplikatoren“ qualifizierte Unterstützungscoaches für Menschen mit Behinderungen<br />
werden.<br />
Ein weiteres Ziel trat im Laufe <strong>des</strong> Projektes hinzu, die Auswertung einer Befragung der Mit-<br />
arbeiter in den Behörden der Le<strong>ist</strong>ungsträger im Rahmen einer ohnehin durchzuführenden<br />
Infopostaktion zur Ermittlung von potenziellen Mentoren und Mentorinnen.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass z. Z. noch erhebliche Schwierigkeiten bei der Akquise<br />
von Mentoren und Mentorinnen aus dem Kreis der ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen, die ihre<br />
Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gefunden haben, vorhanden sind. Trotz-<br />
dem zeigen die gelungenen Ansätze <strong>des</strong> Projekte, dass eine Mentorenschulung innerhalb<br />
dieses Personenkreises und somit der Einsatz dieser Menschen als Unterstützer ebenfalls<br />
ge<strong>ist</strong>ig behinderter Personen auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Arbeitsleben mit Hilfe<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budgets möglich <strong>ist</strong> und künftig noch vermehrt zur Anwendung kommen<br />
kann. Die für eine derartige Mentorenschulung entwickelten Arbeitsmaterialien können hier-<br />
bei hilfreich sein.<br />
- 213 -
- 213 -<br />
Die Umfrage bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Le<strong>ist</strong>ungsträgern macht im Ergebnis<br />
deutlich, dass es noch immer einen vermehrten Informationsrückstand zum Persönlichen<br />
Budget bei diesen Sachbearbeitern/innen gibt, den es gilt, Stück für Stück zu reduzieren, da<br />
fehlende Information oftmals auch zu mangelhafter Motivation bei der Beratung zum Persön-<br />
lichen Budget und deren Bewilligung und Umsetzung führt.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben nur teilweise erreicht. Dies lag in erster Linie daran,<br />
dass es sich als besonders schwierig erwies, potenzielle Mentoren und Mentorinnen für den<br />
Einsatz als Berater und Unterstützer für einen vergleichsweise ähnlich behinderten Perso-<br />
nenkreis zu Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Arbeit zu finden. Die zum Zeitpunkt <strong>des</strong><br />
Projektes noch geringe Anzahl von ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen, die mittels <strong>des</strong> Persönli-<br />
chen Budgets außerhalb einer Werkstatt für behinderten Menschen auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt beschäftigt sind, erschwerte die Suche nach geeigneten Kandidaten und Kan-<br />
didatinnen. Dass sich nur wenige Personen bereit erklärten und auch in der Lage waren,<br />
eine Mentorentätigkeit nach entsprechender Fortbildung aufzunehmen, sollte nicht so ge-<br />
wertet werden, dass Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung hierzu nicht in der Lage sind. Die<br />
wenigen Menschen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung, die eine derartige Peer Counceling-Unterstüt-<br />
zung bereits erfolgreich durchführen, beweisen das Gegenteil. Mit zunehmender Bewilligung<br />
Persönlicher Budgets für Arbeit – auch für ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen – werden auch ver-<br />
mehrt Mentoren und Mentorinnen aus diesem Personenkreis gefunden werden können. Die<br />
in dem Projekt erstellten Arbeitsmaterialien zur Fortbildung von Mentoren und Mentorinnen<br />
können dann sinnvoll eingesetzt werden.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Schulung von potenziellen<br />
ge<strong>ist</strong>ig behinderten Mentoren und Mentorinnen zur Unterstützung und Beratung von eben-<br />
falls ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen auf dem Weg zu einer Beschäftigung auf dem allgemei-<br />
nen Arbeitsmarkt mittels Persönlichem Budget, wurden teilweise (Schulung) umgesetzt. Der<br />
Einsatz dieser Mentoren wurde während <strong>des</strong> Projektes leider nicht erreicht. Die Arbeitsmate-<br />
rialien zur Mentorenschulung wurden erarbeitet. Die Fragebogenaktion bei den in Frage<br />
kommenden Le<strong>ist</strong>ungsträgern wurde durchgeführt.<br />
- 214 -
- 214 -<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Projekt „ARBEIT.SELBST.BESTIMMT“ konnte aufgezeigt werden, wie schwierig<br />
das Anwerben von potenziellen Mentoren und Mentorinnen mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung als Be-<br />
rater und Unterstützer von ebenfalls ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen auf deren Weg zu einer<br />
selbstbestimmten Beschäftigung außerhalb von Werkstätten auf dem allgemeinen Arbeits-<br />
markt z. Z. noch <strong>ist</strong>. Dies liegt zum großen Teil daran, dass es immer noch verhältnismäßig<br />
wenig ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen mit einer Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeits-<br />
markt gibt. Trotzdem <strong>ist</strong> es gelungen, Arbeitsmaterialien für eine Mentorenschulung zu er-<br />
arbeiten und erste Schulungen durchzuführen. Die Arbeitsmaterialien können künftig, wenn<br />
es bei mehr ge<strong>ist</strong>ig behinderten Beschäftigten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auch ver-<br />
mehrt potenzielle Mentoren und Mentorinnen gibt, zu deren Schulung sofort und unmittelbar<br />
eingesetzt werden. Die dann möglicherweise, insbesondere nach entsprechender Weiter-<br />
entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen für grundsätzlich werkstattbedürftige Men-<br />
schen, einsetzende Erweiterung der Beschäftigungsmöglichkeiten von ge<strong>ist</strong>ig behinderten<br />
Menschen auf dem Arbeitsmarkt, dürfte auch dazu führen, dass die Le<strong>ist</strong>ungsträger insge-<br />
samt finanziell entlastet werden, da Unterstützung außerhalb von stationären Einrichtungen,<br />
wie hier der Werkstatt für behinderte Menschen, in der Regel günstiger „einzukaufen“ sind.<br />
Allerdings wird es zu Verschiebungen bei den Le<strong>ist</strong>ungen der einzelnen Träger untereinan-<br />
der kommen.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> zunächst einmal die Erkenntnis wichtig, dass es grundsätzlich möglich <strong>ist</strong>,<br />
ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen als Unterstützer und Berater in Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Bud-<br />
gets für Arbeit für ebenfalls ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen zu schulen und einzusetzen. Wich-<br />
tig <strong>ist</strong> aber auch die Erkenntnis, dass sicher nur ein kleiner Kreis der selbst auf dem allge-<br />
meinen Arbeitsmarkt beschäftigten ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen diese Tätigkeit überneh-<br />
men will und kann. Aber: Je mehr ge<strong>ist</strong>ig behinderte Beschäftigte auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt tätig sind, umso mehr potenzielle Beratungs- und Unterstützungspersonen<br />
(Mentoren/-innen) wird man akquirieren können. Die beabsichtigten Änderungen der gesetz-<br />
lichen Bestimmungen zu den Werkstätten für behinderte Menschen werden die Zahl der<br />
ge<strong>ist</strong>ig behinderten Personen, die auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und nicht in Werkstätten<br />
gehen, genauso erhöhen, wie weiter notwendige gezielte Informationen und Schulungen von<br />
- 215 -
- 215 -<br />
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der entsprechenden Le<strong>ist</strong>ungsträger. Die hier vorhandenen<br />
Defizite sind aus der im Projekt durchgeführten Umfrage deutlich erkennbar.<br />
Der Projekt-Abschluss-Sachbericht und die erarbeiteten Unterlagen für die Mentorenschu-<br />
lung (auch in leichter Sprache) werden auf den einschlägigen Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zur<br />
bun<strong>des</strong>weiten Verwendung eingestellt.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „ARBEIT.SELBST.BESTIMMT“ hat die Möglichkeiten eines Einsatzes von<br />
ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen als Mentoren bzw. Mentorinnen zur Unterstützung und Bera-<br />
tung zum Persönlichen Budget von ebenfalls ge<strong>ist</strong>ig behinderten Personen im Rahmen der<br />
Beschäftigung außerhalb einer Werkstatt für behinderte Menschen auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt getestet und für die Weiterbildung dieser Mentoren und Mentorinnen Arbeits-<br />
materialien entwickelt. Obwohl oder gerade weil die Umsetzung aus v. g. Gründen nicht op-<br />
timal gelang, bleibt jedoch die wichtige gewonnene Erkenntnis, dass ein Peer-Counselors-<br />
Mentoring auch im Bereich der Behinderungsart „kognitive Behinderung“ und insbesondere<br />
eine Beschäftigung von ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
grundsätzlich möglich <strong>ist</strong>.<br />
Die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse, auch die Ergebnisse der Umfrage bei den<br />
Mitarbeitern der entsprechenden Le<strong>ist</strong>ungsträger, machen deutlich, dass weitere Anstren-<br />
gungen (Information und Schulung der Sachbearbeiter und Sachbearbeiterinnen bei den<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträgern, Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen) notwendig sind, um<br />
das Persönliche Budget als alternative Le<strong>ist</strong>ungsform auch im Bereich Beschäftigung auf<br />
dem allgemeinen Arbeitsmarkt voranzubringen.<br />
Projektziel:<br />
In größeren Teilbereichen erreicht<br />
- 216 -
- 216 -<br />
- 217 -
- 217 -<br />
Projekt Nr. 27<br />
Projekt zum Aufbau<br />
funktionsfähiger Selbsthilfestrukturen<br />
zur Verstärkung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
mit Hilfe von Budget-Genossenschaften<br />
Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft<br />
Gemeinsam leben - gemeinsam lernen e. V.<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_bag_gemeinsam_leben.html?nn=725002<br />
- 218 -
Lfd. Nr. 27<br />
- 218 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 25<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Projekt zum Aufbau funktionsfähiger Selbsthilfestrukturen zur Verstärkung <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets mit Hilfe von Budget-Genossenschaften<br />
Projektträger<br />
Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Gemeinsam leben - gemeinsam lernen e. V., Falkstraße 106,<br />
60487 Frankfurt<br />
Laufzeit 1. September 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 171.550,- (145.817,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Information, Beratung und<br />
Unterstützung von Menschen<br />
mit Behinderungen auf ihrem<br />
Weg zum Persönlichen Budget,<br />
insbesondere im Arbeitsbereich,<br />
sowie der Aufbau<br />
eines bun<strong>des</strong>weiten<br />
Unterstützungsnetzwerkes<br />
und/oder einer entsprechenden<br />
Organisation (z. B. Genossenschaft)<br />
zur Unterstützung<br />
beim Einsatz und der<br />
Verwaltung <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets (insbesondere im<br />
Rahmen von Arbeitgebermodellen).<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Informationsdefizite bei<br />
den LT.<br />
Oftmals fehlende Beratung<br />
und Unterstützung.<br />
Die Deckelung kann PB-<br />
Bewilligungen verhindern.<br />
Zu starre WfbM-Pflichten<br />
für grundsätzlich Werkstattbedürftige.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Informationen weiterhin verbreiten.<br />
Beratungs- und Unterstützungsnetzwerke<br />
ausbauen.<br />
Deckelungsregelung auflösen oder zumin<strong>des</strong>t<br />
im Sinne <strong>des</strong> behinderten Menschen<br />
und <strong>des</strong>sen Wunsch- und Wahlrecht verändern.<br />
Rechtliche Möglichkeiten für eine flexible Beschäftigung<br />
von ge<strong>ist</strong>ig behinderten Menschen<br />
auch außerhalb einer WfbM schaffen.<br />
Die in dem Projekt entwickelte und inzwischen<br />
ins Leben gerufene Arbeitsgemeinschaft<br />
zur Budgetverwaltung kann künftig<br />
eine kostengünstige Unterstützungsalternative<br />
in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik<br />
Deutschland werden.<br />
Die innerhalb <strong>des</strong> Projektes erarbeiteten Produkte,<br />
wie der Abschluss-Sachbericht, der<br />
Netz-Katalog von Projekten und Maßnahmen<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong><br />
sollte fortgeführt werden. Das<br />
<strong>BMAS</strong> sollte den Ausbau <strong>des</strong> Beratungsstellen-Netzwerkesunterstützen<br />
(z. B. durch laufen<strong>des</strong><br />
Projekt <strong>des</strong> PARITÄTISCHEN).<br />
Im Zuge der Rechtsentwicklung<br />
(Eingliederungshilfe, WfbM-Normierungen,<br />
SGB IX etc.) sind auch<br />
die „Deckelung“ <strong>des</strong> §17 SGB IX<br />
und die Beschäftigung von grundsätzlich<br />
WfbM-Bedürftigen - auch<br />
außerhalb einer WfbM - zu beleuchten.<br />
- 219 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
- 219 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
im Übergangsbereich von der Schule in den<br />
Beruf und der Leitfaden zur Gründung einer<br />
Budgetgenossenschaft, wurden auf die Internetseiten<br />
<strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
- 220 -
- 220 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 27<br />
Projektträger:<br />
Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Gemeinsam leben - gemeinsam lernen, Falkstraße 106,<br />
60487 Frankfurt<br />
Projekttitel:<br />
Projekt zum Aufbau funktionsfähiger Selbsthilfestrukturen zur Verstärkung <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets mit Hilfe von Budget-Genossenschaften<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Mit dem Projekt sollte es gelingen, das Interesse an der Wahrnehmung von Persönlichen<br />
Budgets zu wecken, die Einsatzmöglichkeiten vor allem im Bereich <strong>des</strong> Übergangs von der<br />
Schule in den Beruf zu erschließen und die Kenntnisse über die Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönli-<br />
chen Budgets sowohl bei Kosten- und Maßnahmeträgern als auch bei betroffenen Menschen<br />
zu erhöhen. Mittels einer zentralen Budgetverwaltung sollten künftig ex<strong>ist</strong>ierende Hemm-<br />
nisse bei der Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets beseitigt werden und Budgetnehmer und<br />
-nehmerinnen im bürokratischen Ablauf und Verfahren maßgebliche Unterstützung erhalten,<br />
die wiederum die Nutzung Persönlicher Budgets erhöhen würde.<br />
Hierzu sollte Information, Beratung, Unterstützung angeboten und eine Vernetzungsstruktur<br />
von Beratungs- und Unterstützungsprojekten insbesondere für den Übergangsbereich von<br />
der Schule in den Beruf für junge Menschen mit Behinderungen geschaffen werden. Darüber<br />
hinaus sollte versucht werden, eine Unterstützungsgenossenschaft oder ähnliche Organisa-<br />
tion regional und/oder bun<strong>des</strong>weit aufzubauen.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt der Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft in Frankfurt verfolgte die angestrebten<br />
Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter Berücksichtigung der besonderen Bedingungen beim<br />
Übergang von der Schule in den Beruf bzw. die Ausbildung von jungen Menschen mit Be-<br />
hinderungen. Schwerpunkte waren die Information der Menschen mit Behinderungen, deren<br />
Unterstützung auf dem Weg zum Persönlichen Budget sowie der Aufbau eines bun<strong>des</strong>wei-<br />
- 221 -
- 221 -<br />
ten Unterstützungsnetzwerks und/oder einer entsprechenden Organisation (z. B. Genossen-<br />
schaft) zur Unterstützung beim Einsatz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets (Verwaltung), insbeson-<br />
dere im Rahmen <strong>des</strong> Arbeitgebermodells.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. September 2008 bis 31. Dezember 2010<br />
Projektkosten:<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 4. Juli 2008 und 4. Februar 2009 betragen die Gesamt-<br />
kosten 171.550 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 145.817 Euro. Eine Spitzab-<br />
rechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das<br />
Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, die vorhandenen Schwierigkeiten und Hemmschwel-<br />
len bei der Beantragung und Verwaltung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu mindern und ein Kon-<br />
zept zur Lösung dieser Probleme zu entwickeln. Es konzentrierte sich dabei auf Persönliche<br />
Budgets im Bereich <strong>des</strong> Übergangs von der Schule in den Beruf für junge Menschen mit Be-<br />
hinderungen. Das Projekt zielte <strong>des</strong> Weiteren auf die Personengruppe der Menschen mit<br />
ge<strong>ist</strong>igen Behinderungen, die als Budgetnehmer/-innen in die Rolle von Arbeitgebern<br />
schlüpfen. Das Persönliche Budget sollte nutzbar gemacht werden für<br />
- Menschen mit Behinderungen im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt<br />
- Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen/ge<strong>ist</strong>igen Behinderungen<br />
- Menschen mit Behinderungen bzw. deren gesetzlichen Vertretern,<br />
die Budgetle<strong>ist</strong>ung in eigener Regie umsetzen möchten und dazu Unterstützung benötigen.<br />
Zu diesem Zweck sollte mittelfr<strong>ist</strong>ig ein bun<strong>des</strong>weites Netzwerk „<strong>Persönliches</strong> Budget“ auf<br />
Grundlage der Genossenschaftsidee aufgebaut werden, welches perspektivisch folgende<br />
Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen anbieten könnte:<br />
- Konzeptmodule<br />
- Aufbau, Entwicklung und Unterstützung regionaler Arbeitskreise<br />
- Beratung, Fortbildung<br />
- 222 -
- Koordination, Strategieentwicklung<br />
- Information<br />
- Budgetverwaltung<br />
- 222 -<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
- Beratung und Unterstützung von über 200 Einzelpersonen.<br />
- Rund 40 Informationsveranstaltungen bun<strong>des</strong>weit für Eltern- und Arbeitsgruppen zum<br />
Thema Übergang Schule/Beruf mit insgesamt ca. 800 Teilnehmern.<br />
- Unterstützung von Menschen mit Behinderungen bei der Umsetzung Persönlicher Budgets<br />
nach dem Arbeitgebermodell in zwei Pilotfällen.<br />
- Die Initiierung von Sozial- bzw. Budgetgenossenschaften, -arbeitsgemeinschaften oder<br />
-vereinen wurde angeschoben, eine Gründung erfolgte während der Projektlaufzeit zwar<br />
nicht, aber ein Leitfaden für die Gründung einer solchen Organisation wurde erarbeitet.<br />
Inzwischen wurde auf der Grundlage <strong>des</strong> erarbeiteten Musterkonzepts eine bun<strong>des</strong>weite<br />
Arbeitsgemeinschaft zur Budgetverwaltung in den Zentren für selbstbestimmtes Leben<br />
gegründet.<br />
- Ein Katalog zur Information über örtliche Maßnahmen und Anbieter in der gesamten<br />
Bun<strong>des</strong>republik Deutschland wurde erarbeitet.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Information, Beratung und<br />
Unterstützung von Menschen mit Behinderungen, insbesondere an der Schnittstelle zwi-<br />
schen Schule und Beruf/Ausbildung, die Erarbeitung und Dokumentation eines Netzes von<br />
entsprechenden Informations- und Unterstützungsstellen wurden umgesetzt. Die Gründung<br />
einer Sozial- und Budgetverwaltungsorganisation wurde während <strong>des</strong> Projektes zwar nicht<br />
erreicht, aber mittelbar wurde durch den Leitfaden die Gründung einer solchen nach Projekt-<br />
ablauf maßgeblich beeinflusst.<br />
- 223 -
- 223 -<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Frankfurter Projekt der BAG Gemeinsam legen - gemeinsam lernen wurde deut-<br />
lich, wie wichtig die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen gerade beim Übergang<br />
von der Schule in den Arbeits-/Ausbildungsbereich <strong>ist</strong>. Insbesondere bei der Umsetzung <strong>des</strong><br />
Arbeitgebermodells <strong>ist</strong> die Ass<strong>ist</strong>enz bei der Verwaltung <strong>des</strong> Budgets und bei den Arbeitge-<br />
berpflichten oftmals unerlässlich. Das Projekt zeigt, dass bei entsprechender Unterstützung<br />
und bei sich künftig wahrscheinlich verändernder Rechtslage im Bereich der Werkstätten für<br />
behinderte Menschen zahlreiche, insbesondere junge Menschen mit Behinderungen, für ein<br />
<strong>Persönliches</strong> Budget entscheiden würden. Es <strong>ist</strong> absehbar, dass die Kosten für die Leis-<br />
tungsträger deutlich unter den ursprünglichen Kosten für einen WfbM-Platz liegen werden.<br />
Die inzwischen gegründete Arbeitsgemeinschaft zur Budgetverwaltung wird ihr übriges zur<br />
weiteren Steigerung der Budget-Nutzer-Zahlen tun.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget auch für Menschen<br />
mit ge<strong>ist</strong>iger Behinderung und der Inanspruchnahme <strong>des</strong> Arbeitgebermodells bei entspre-<br />
chender Unterstützung Anwendung finden kann. Dies wurde in dem Projekt für den Arbeits-<br />
bereich erprobt, kann aber auf alle anderen Lebensbereiche übertragen werden. Bei dieser<br />
besonderen Einsatzart <strong>des</strong> Budgets und dem speziellen Personenkreis wird ganz besonders<br />
deutlich, wie wichtig die Beratung und Unterstützung bei der Verwaltung <strong>des</strong> Budgets und<br />
dem Einsatz der Gelder <strong>ist</strong>. Um diesem Personenkreis Persönliche Budgets auch im Arbeit-<br />
gebermodell zu ermöglichen, wird es unerlässlich sein, diese Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen im<br />
Rahmen der Bedarfsfeststellung zu ermitteln und zu finanzieren. Darüber hinaus <strong>ist</strong> die Er-<br />
kenntnis für das <strong>BMAS</strong> wichtig, dass das derzeit geltende Werkstattrecht noch als Hemmnis<br />
für die Realisierung <strong>des</strong> Wunsch- und Wahlrechts und ggf. den Einsatz von Persönlichen<br />
Budgets empfunden wird.<br />
Die inzwischen ins Leben gerufene Arbeitsgemeinschaft zur Budgetverwaltung kann künftig<br />
evtl. eine kostengünstige Unterstützungsalternative in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik<br />
Deutschland werden.<br />
- 224 -
- 224 -<br />
Der Abschluss-Sachbericht, der Netz-Katalog von Projekten und Maßnahmen im Über-<br />
gangsbereich von der Schule in den Beruf und der Leitfaden zur Gründung einer Budgetge-<br />
nossenschaft werden auf die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt hat die noch bestehenden Grenzen, aber auch die Möglichkeiten <strong>des</strong> Ein-<br />
satzes von Persönlichen Budgets für Menschen mit Behinderungen, insbesondere junge<br />
Menschen mit ge<strong>ist</strong>igen Beeinträchtigungen, auf dem Weg von der Schule ins Berufsleben<br />
oder den Ausbildungsplatz, aber auch bezüglich der Budgetverwaltung aufgezeigt. Der er-<br />
stellte Katalog eines Netzes von vielen Maßnahmen und Organisationen, die sich mit der Be-<br />
ratung und Unterstützung in solchen Fällen beschäftigt, wird vielen potenziellen Budgetneh-<br />
mern eine entscheidende Hilfe sein. Die aus dem Projekt mittelbar entwickelte Arbeitsge-<br />
meinschaft zur Budgetverwaltung wird künftig voraussichtlich bun<strong>des</strong>weit Unterstützungs-<br />
arbeit le<strong>ist</strong>en können. Weitere entsprechende Unterstützungsorganisationen können sich mit<br />
Hilfe <strong>des</strong> im Projekt erarbeiteten Leitfadens jederzeit gründen.<br />
Projektziel:<br />
Erreicht<br />
- 225 -
- 225 -<br />
Projekt Nr. 28<br />
Förderung von Beratungskompetenzen<br />
zum Persönlichen Budget für berufliche Teilhabe,<br />
Information und Fortbildung für Beratungsstellen<br />
zur Qualitätssteigerung von Budgetberatung<br />
Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft<br />
für unterstützte Beschäftigung (BAG UB)<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_beratungskompetenz.html?nn=725002<br />
- 226 -
Lfd. Nr. 28<br />
- 226 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 30<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Förderung von Beratungskompetenzen zum Persönlichen Budget für berufliche Teilhabe,<br />
Information und Fortbildung für Beratungsstellen zur Qualitätssteigerung von Budgetberatung<br />
Projektträger<br />
Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft für unterstützte Beschäftigung (BAG UB), Schulterblatt 36,<br />
20357 Hamburg<br />
Laufzeit 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 129.077,- (109.715,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Mittels bedarfsgerechter<br />
Information und Fortbildung<br />
sollten Beraterinnen<br />
und Berater zum<br />
Persönlichen Budget,<br />
insbesondere Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen von<br />
Beratungsstellen, innerhalb<br />
von zwei Jahren<br />
bun<strong>des</strong>weit über einen<br />
gemeinsamen Wissensgrundstock<br />
verfügen, um<br />
entsprechende Budgetberatung<br />
und -unterstützung<br />
le<strong>ist</strong>en zu können.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Hoher Beratungsbedarf<br />
bei potenziellen<br />
Budgetnehmern.<br />
Zu wenig personenzentrierteBedarfsfeststellungen<br />
und starres<br />
stationäres System.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Beratungsstellen erhalten und ausbauen.<br />
Bedarfsfeststellungsverfahren überarbeiten, personenzentrierter<br />
anlegen und vereinheitlichen.<br />
Die erstellte Arbeitshilfe-Broschüre dient den zahlreichen Beratungsstellen<br />
in Deutschland heute als wichtiges Hilfsmittel<br />
zur qualifizierten Beratung potenzieller Budgetnehmer.<br />
Der Abschluss-Sachbericht sowie die Broschüre „Beratung<br />
zum Persönlichen Budget mit dem Schwerpunkt Teilhabe am<br />
Arbeitsleben“ wurden zur Information aller Interessierten auf<br />
die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Vernetzung und Ausbau<br />
<strong>des</strong> Beratungsstellennetzes<br />
erfolgt z. Z. im Rahmen<br />
eines vom <strong>BMAS</strong><br />
geförderten Projektes<br />
<strong>des</strong> PARITÄTISCHEN.<br />
Die Machbarkeit eines<br />
ICF-gestützten vereinheitlichten<br />
und personenzentriertenBedarfsermittlungsverfahrens<br />
wird z. Z. in einer vom<br />
<strong>BMAS</strong> geförderten Studie<br />
durch die BAR u. a.<br />
geprüft.<br />
- 227 -
- 227 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 28<br />
Projektträger:<br />
Bun<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft für unterstützte Beschäftigung (BAG UB), Schulterblatt 36,<br />
20357 Hamburg<br />
Projekttitel:<br />
Förderung von Beratungskompetenzen zum Persönlichen Budget für berufliche Teilhabe. In-<br />
formation und Fortbildung für Beratungsstellen zur Qualitätssteigerung von Budgetberatung<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Mittels bedarfsgerechter Information und Fortbildung sollten Beraterinnen und Berater zum<br />
Persönlichen Budget, insbesondere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Beratungsstellen,<br />
innerhalb von zwei Jahren bun<strong>des</strong>weit über einen gemeinsamen Wissensgrundstock verfü-<br />
gen, um entsprechende Budgetberatung und -unterstützung le<strong>ist</strong>en zu können.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt der BAG UB verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter<br />
Berücksichtigung der notwendigen Stärkung von Beratungskompetenz in der gesamten<br />
Bun<strong>des</strong>republik Deutschland. Hierzu wurden neben über 20 Schulungsveranstaltungen,<br />
zahlreichen Einzelschulungen und der Erarbeitung einer bun<strong>des</strong>weit bekannt gemachten<br />
Broschüre „Arbeitshilfe zur Beratung zum Persönlichen Budget mit dem Schwerpunkt Teil-<br />
habe am Arbeitsleben“ auch die Einbindung von Beratungsstellen in regionale und bun<strong>des</strong>-<br />
weite Netzwerke gefördert, um sicherzustellen, dass sowohl spezifisch regionale als auch<br />
bun<strong>des</strong>weite Informationen und aktuelle Entwicklungen, die die Nutzung <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets für berufliche Teilhabele<strong>ist</strong>ungen betreffen, auch zusätzlich zu den ursprünglichen<br />
Projektmaßnahmen zu den Beratungsstellen gelangen.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2010<br />
- 228 -
Projektkosten:<br />
- 228 -<br />
Laut Zuwendungsbescheiden vom 11. Dezember 2008 und 11. Mai 2010 betragen die<br />
Gesamtkosten 129.077 Euro. Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 109.715 Euro. Eine<br />
Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung<br />
durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> Projektes war es, die Inanspruchnahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets zu<br />
fördern, indem in enger Kooperation mit dem Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong><br />
PARITÄTISCHEN bun<strong>des</strong>weit eine qualitativ hochwertige, ergebnisoffene und personenzen-<br />
trierte Beratung zum Persönlichen Budget mit dem Schwerpunkt berufliche Teilhabele<strong>ist</strong>un-<br />
gen sichergestellt werden kann. Dies geschah in erster Linie durch Informationsveranstal-<br />
tungen, Fortbildungen sowie Einzelunterrichtungen von Multiplikatoren/innen, die grundsätz-<br />
lich in Beratungsstellen zu den Themen Rehabilitation und berufliche Teilhabe informieren.<br />
Das Projekt richtete sich gezielt an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Beratungsstellen<br />
(dazu gehörten nicht die gemeinsamen Servicestellen und die Le<strong>ist</strong>ungsträger), die Budget-<br />
beratung anbieten oder entsprechende Beratungsangebote entwickeln wollten.<br />
Um eine Beratungsgrundlage aber allen Interessierten bun<strong>des</strong>weit zur Verfügung stellen zu<br />
können, sollte darüber hinaus eine Broschüre als Arbeitshilfe erstellt werden.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
24 Informationsveranstaltungen, Seminare und Vorträge wurden im Rahmen <strong>des</strong> Projektes<br />
durchgeführt bzw. gehalten.<br />
Die Vernetzung der Beratungsstellen, regional und bun<strong>des</strong>weit, wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget vorangetrieben und dadurch konnten Sy-<br />
nergieeffekte auch bei der Wissensvermittlung an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der<br />
Beratungsstellen erzielt werden.<br />
Erstellung der Broschüre „Arbeitshilfe, Beratung zum Persönlichen Budget mit dem Schwer-<br />
punkt Teilhabe am Arbeitsleben“.<br />
- 229 -
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
- 229 -<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Schulungs- und Informa-<br />
tionsveranstaltungen von Beratern und Beraterinnen zum Persönlichen Budget sowie die Er-<br />
stellung einer Arbeitshilfe-Broschüre wurden umgesetzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Erfahrungen im benachbarten europäischen Ausland, aber auch in Modellen einzelner Bun-<br />
<strong>des</strong>länder machten deutlich, dass die erste niederschwellige Beratung zur Hinführung der<br />
behinderten Menschen an das Persönliche Budget für die Verbreitung dieses neuen Instru-<br />
ments von besonderer Bedeutung <strong>ist</strong>. Diese sollte grundsätzlich ehrenamtlich von unabhän-<br />
gigen oder auch trägergebundenen Beratungsstellen durchgeführt werden. Sie sollte auf kei-<br />
nen Fall die Fachberatung der Le<strong>ist</strong>ungsträger und der Gemeinsamen Servicestellen erset-<br />
zen, sondern dieser in der Regel vorgeschaltet sein. Durch ein gelingen<strong>des</strong> Zusammenspiel<br />
zwischen gesetzlich vorgeschriebener Fachberatung durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger und ehren-<br />
amtlicher Erstberatung zum Persönlichen Budget durch die verschiedensten Beratungsstel-<br />
len erscheint es möglich - so zeigen es die Ergebnisse aus dem Modellprojekt -, dass für die<br />
Erstberatung, also vor Erteilung eines Zuwendungsbeschei<strong>des</strong>, keine weiteren Mittel der<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger zur Verfügung gestellt werden müssen.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget insbesondere dann<br />
besser verbreitet werden kann, wenn ein Heranführen an dieses neue Le<strong>ist</strong>ungsinstrument<br />
und eine Erstberatung hierzu noch vor einem Behördengang erfolgen. Selbstverständlich <strong>ist</strong><br />
es notwendig, dass diese Beratung fachlich qualifiziert und durch die Vorstellung guter Bei-<br />
spiele begleitet werden kann. Hierzu hat das Projekt in den 24 v. g. Veranstaltungen gute<br />
Arbeit gele<strong>ist</strong>et. Insbesondere aber die erstellte Arbeitshilfe-Broschüre dient den zahlreichen<br />
Beratungsstellen in Deutschland heute als wichtiges Hilfsmittel zur qualifizierten Beratung<br />
potenzieller Budgetnehmer.<br />
- 230 -
- 230 -<br />
Der Abschluss-Sachbericht sowie die Broschüre „Beratung zum Persönlichen Budget mit<br />
dem Schwerpunkt Teilhabe am Arbeitsleben“ werden zur Information aller Interessierten auf<br />
die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> gestellt.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Förderung von Beratungskompetenzen zum Persönlichen Budget für be-<br />
rufliche Teilhabe. Information und Fortbildung für Beratungsstellen zur Qualitätssteigerung<br />
von Budgetberatung“ hat genau dort „gegriffen“, wo bisher eine erhebliche Lücke klaffte. Der<br />
Bedarf an Erstberatung zum Persönlichen Budget war seit der Einführung dieser neuen<br />
Le<strong>ist</strong>ungsform erkennbar und steigerte sich kontinuierlich mit der zunehmenden Öffentlich-<br />
keitsarbeit, insbesondere auch durch die öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong>.<br />
Wichtig <strong>ist</strong> natürlich auch, dass eine solche Erstberatung nicht oberflächlich oder von Halb-<br />
wissen geprägt <strong>ist</strong>, sondern qualifiziert zu den Fragen <strong>des</strong> Persönlichen Budgets Auskunft<br />
gegeben werden kann. Um auch die gesetzlichen Bestimmungen so zu verstehen und aus-<br />
zulegen, wie sie vom Gesetzgeber gemeint waren, war es von erheblichem Bun<strong>des</strong>inte-<br />
resse, in einem durch das <strong>BMAS</strong> geförderten und gesteuerten Projekt dieses Wissen an<br />
möglichst viele Berater und Beraterinnen in Deutschland zu vermitteln. Dies <strong>ist</strong> durch die<br />
Schulungen und Informationsveranstaltungen, insbesondere aber durch die bun<strong>des</strong>weit zur<br />
Verfügung stehende Arbeitshilfe-Broschüre sehr gut gelungen.<br />
Projektziel:<br />
Sehr gut erreicht<br />
- 231 -
- 231 -<br />
Projekt Nr. 29<br />
Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
bei der sozialen und beruflichen Inklusion von Menschen<br />
mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen anhand konkreter Beispiele<br />
aus der beruflichen Rehabilitation<br />
Berufsbildungswerk St. Franziskus<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_zum_modellprojekt.html?nn=725002<br />
- 232 -
Lfd. Nr. 29<br />
- 232 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 32<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets bei der sozialen und beruflichen<br />
Inklusion von Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen anhand konkreter Beispiele aus der<br />
beruflichen Rehabilitation<br />
Projektträger Berufsbildungswerk St. Franziskus, Regensburger Str. 60, 93326 Abensberg<br />
Laufzeit<br />
1. März 2009 bis 30. Juni 2011 (vom 1. Januar 2011 bis 30. Juni 2011 kostenneutral<br />
verlängert)<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 234.352,- (198.052,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
als Hilfestellung zur nachhaltigen<br />
beruflichen und damit<br />
verbundenen sozialen Teilhabe<br />
von Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen<br />
Syndromen wurden<br />
ermittelt und erprobt. Auf<br />
dem Weg dorthin waren<br />
Hemmschwellen, die einzelne<br />
Personen bislang daran<br />
hinderten, ein <strong>Persönliches</strong><br />
Budget zu beantragen,<br />
zu lokalisieren sowie Unterstützungs-<br />
und Beratungsbedarf<br />
von Menschen mit<br />
Autismus zu erheben. Es<br />
wurde eine Übersicht über<br />
geeignete budgetfähige<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Noch große Unkenntnis über<br />
das PB und <strong>des</strong>sen Einsatzmöglichkeiten<br />
(insb. im Bereich<br />
Autismus) bei allen<br />
Beteiligten.<br />
Große regionale Unterschiede<br />
bei Antragsverfahren<br />
und Bedarfsermittlung.<br />
Oftmals wird „Budgetass<strong>ist</strong>enz“<br />
nicht finanziert.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Öffentlichkeitsarbeit weiterhin betreiben.<br />
Sachbearbeiter von LT (auch GS) durch<br />
Schulung informieren.<br />
Verfahren vereinheitlichen.<br />
Budgetass<strong>ist</strong>enz in Bedarfsermittlung einbeziehen<br />
und finanzieren.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen.<br />
Ein vom <strong>BMAS</strong> gefördertes<br />
Projekt der BAR prüft die Machbarkeit<br />
von vereinheitlichten<br />
Bedarfsermittlungsverfahren<br />
(auch unter Einbezug von ICF).<br />
SGB IX sieht die Budgetass<strong>ist</strong>enz<br />
grundsätzlich als budgetfähig<br />
an. Bezüglich der „Deckelung“<br />
wird im Rahmen einer<br />
möglichen Gesetzesanpassung<br />
nachzudenken sein (ggf. auch<br />
Pauschallösung).<br />
- 233 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Le<strong>ist</strong>ungen zur beruflichen,<br />
aber auch zur sozialen Teilhabe<br />
gewonnen. Des Weiteren<br />
wurden Personen mit<br />
unterschiedlichem Hilfebedarf<br />
bei der Beantragung <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets begleitet<br />
und ggf. unterstützt.<br />
Der Antrags- und Bewilligungsprozess<br />
wurde in jedem<br />
Einzelfall dokumentiert<br />
und die Ergebnisse gegenübergestellt.Antragsverfahren,<br />
Le<strong>ist</strong>ungen, Effekte und<br />
Le<strong>ist</strong>ungsangebote wurden<br />
umfassend evaluiert und<br />
Best-Practice-Beispiele beschrieben.<br />
Darüber hinaus<br />
wurden aus den sich ergebenden<br />
Erkenntnissen<br />
Empfehlungen im Rahmen<br />
eines Handlungsleitfadens<br />
für Personen mit Autismus<br />
zur Inanspruchnahme <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets entwickelt.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Angebote von LE noch zu<br />
gering.<br />
Bearbeitungsfr<strong>ist</strong>en werden<br />
nicht eingehalten.<br />
Bürokratischer Aufwand erscheint<br />
zu hoch.<br />
Kaum proaktive Beratung<br />
zum PB.<br />
- 233 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
LE-Börse/Katalog erarbeiten.<br />
Kompetenzsteigerung bei den Sachbearbeitern<br />
erforderlich.<br />
Konsequenzen bei Fr<strong>ist</strong>überschreitungen<br />
Diensteinweisungen, Fortbildung, Information<br />
Der Projektträger arbeitet auch weiterhin an<br />
der Umsetzung der Ziele <strong>des</strong> Projektes.<br />
Sein Projektabschlussbericht und der erarbeitete<br />
Handlungsleitfaden sind für alle<br />
Interessenten auf die Internetseite <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong><br />
gestellt worden.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Die Schaffung einer LE-Börse<br />
muss aus den Organisationen<br />
und Verbänden heraus realisiert<br />
werden.<br />
Fr<strong>ist</strong>en sind im Rahmen einer<br />
möglichen SGB IX-Anpassung<br />
zu hinterfragen. Aber: Routine<br />
schafft Kompetenz und verkürzt<br />
Bearbeitungszeiten.<br />
Auch die Aufnahme der „proaktiven<br />
Beratung“ im SGB IX<br />
könnte im Rahmen einer entsprechenden<br />
Anpassung zur<br />
Verstärkung der bisher schon<br />
bestehenden gesetzlichen<br />
Beratungsverpflichtung geprüft<br />
werden.<br />
- 234 -
- 234 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 29<br />
Projektträger:<br />
Berufsbildungswerk St. Franziskus, Regensburger Straße 60, 93326 Abensberg<br />
Projekttitel:<br />
Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets bei der sozialen und beruflichen Inklusion<br />
von Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen anhand konkreter Beispiele aus der beruflichen<br />
Rehabilitation<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Möglichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> Persönlichen Budgets als Hilfestellung zur nachhaltigen be-<br />
ruflichen und damit verbundenen sozialen Teilhabe von Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndro-<br />
men sollten ermittelt und erprobt werden. Auf dem Weg dorthin waren Hemmschwellen, die<br />
einzelne Personen bislang daran hinderten, ein <strong>Persönliches</strong> Budget zu beantragen, zu loka-<br />
lisieren sowie den Unterstützungs- und Beratungsbedarf von Menschen mit Autismus zu er-<br />
heben. Es sollte eine Übersicht über geeignete budgetfähige Le<strong>ist</strong>ungen zur beruflichen,<br />
aber auch zur sozialen Teilhabe gewonnen werden. Des Weiteren sollten Personen mit<br />
unterschiedlichem Hilfebedarf bei der Beantragung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets begleitet und<br />
ggf. unterstützt werden. Der Antrags- und Bewilligungsprozess sollte in jedem Einzelfall do-<br />
kumentiert und die Ergebnisse gegenübergestellt werden. Antragsverfahren, Le<strong>ist</strong>ungen,<br />
Effekte und Le<strong>ist</strong>ungsangebote sollten umfassend evaluiert und Best-Practice-Beispiele be-<br />
schrieben werden. Darüber hinaus sollten aus den sich ergebenden Erkenntnissen Empfeh-<br />
lungen im Rahmen eines Handlungsleitfadens für Personen mit Autismus zur Inanspruch-<br />
nahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets entwickelt werden. Daneben sollten die Aktivitäten durch<br />
entsprechende Öffentlichkeitsarbeit begleitet und unterstützt werden.<br />
Schwerpunkt:<br />
Der Schwerpunkt <strong>des</strong> Projektes lag darin, zu ermitteln und zu erproben, ob das Persönliche<br />
Budget auch für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen, insbesondere im Bereich der beruf-<br />
lichen Teilhabe, nutzbar zu machen <strong>ist</strong>. Die Nachhaltigkeit einer Vermittlung in Arbeit und<br />
Beruf <strong>ist</strong> gerade für den Personenkreis der Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen grund-<br />
- 235 -
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sätzlich abhängig von einer geeigneten Arbeits- und auch Wohnform und eng mit einer so-<br />
zialen Einbindung der Betroffenen sowie einer passgenauen individuellen Unterstützung in<br />
allen lebenspraktischen Belangen verbunden. Die Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
ließen hier eine personenzentriertere Bedarfsfeststellung und somit passgenaue Unterstüt-<br />
zung im Gegensatz zu den Pauschalangeboten der Sachle<strong>ist</strong>ung vermuten.<br />
Projektlaufzeit:<br />
1. März 2009 bis 30. Juni 2011 (vom 1. Januar 2011 bis 30. Juni 2011 wurde eine kosten-<br />
neutrale Projektverlängerung genehmigt).<br />
Projektkosten:<br />
Laut Zuwendungsbescheid vom 20. März 2009 betragen die Gesamtkosten 234.352 Euro.<br />
Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 198.052 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im<br />
Rahmen der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungs-<br />
amt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Die Hauptziele <strong>des</strong> Modellprojekts bestanden in der Überprüfung der Möglichkeiten, die das<br />
Persönliche Budget für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen bieten kann, sowie darin, die-<br />
sem Personenkreis Zugänge zu dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform zu erschließen und zu erleich-<br />
tern. Die Nutzbarmachung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets sollte als hervorragende Möglichkeit<br />
erkannt werden, mit Hilfe spezieller Unterstützung behinderungsspezifische Barrieren bei der<br />
Inklusion von Menschen mit Autismus zu überwinden bzw. zu beseitigen. Zielgruppe waren<br />
Menschen mit Asperger-Syndrom, High-functioning-Autismus, aut<strong>ist</strong>ischen Zügen, Teilautis-<br />
mus und andere Betroffene aus dem aut<strong>ist</strong>ischen Spektrum.<br />
Zur Unterstützung der Menschen mit Autismus sollte ein Handlungsleitfaden (Checkl<strong>ist</strong>en für<br />
den Alltag, Strukturierungshilfen, Notfallpläne, Wegweiser durch die Behörden etc.) in einer<br />
für aut<strong>ist</strong>ische Menschen verständlichen Sprache erstellt werden.<br />
Außerdem sollte zur Bekanntmachung <strong>des</strong> an mehreren Standorten Deutschlands angebo-<br />
tenen Projektes entsprechende Öffentlichkeitsarbeit gele<strong>ist</strong>et werden.<br />
- 236 -
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Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
- Publikation von 11 Aufsätzen in einschlägigen Fachorganen.<br />
- Umfangreiche bun<strong>des</strong>weite Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit.<br />
- Vorstellung <strong>des</strong> Projektanliegens im Rahmen von 25 Fachforen, Fortbildungs- und Informa-<br />
tionsveranstaltungen.<br />
- Fragebogenerhebung, mit deren Hilfe die Erfahrungen und Bedarfe von 28 Budget-<br />
interessenten sowie 15 Budgetnehmern ausgewertet und dokumentiert wurden.<br />
- Beratung von 70 Personen mit Autismus und Angehörigen zur Thematik <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets.<br />
- Begleitung von drei Personen während <strong>des</strong> Antrags- und Bewilligungsverfahrens.<br />
- Entwicklung und Bereitstellung von Informationsmaterialien, Handlungs- und Praxishilfen<br />
(z. B. Handlungsleitfaden zur Inanspruchnahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets, Muster eines<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungsvertrages in vereinfachter Sprache, Übersicht relevanter budgetfähiger<br />
Le<strong>ist</strong>ungen, Literaturdatenbank).<br />
- Dokumentation von Fallbeispielen.<br />
- Dokumentation von Empfehlungen für die weitere Verbreitung von Persönlichen Budgets,<br />
insbesondere für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen, anhand von während <strong>des</strong> Projekt-<br />
verlaufs herausgearbeiteten „Schlussfolgerungen“.<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Ermittlung von Einsatz-<br />
möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen, die In-<br />
formation und Unterstützung von interessierten Betroffenen, die Auswertung von Erfahrun-<br />
gen der aut<strong>ist</strong>ischen Menschen bei Beantragung und Verwaltung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets,<br />
die Dokumentation von Best-Practice-Fällen und die Erarbeitung eines Handlungsleitfadens<br />
wurden umgesetzt.<br />
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- 237 -<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Berufsbildungswerk Abensberg wurde erstmals die Nutzung von Persönlichen<br />
Budgets für Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen, insbesondere im Bereich der beruflichen<br />
Teilhabe, aber auch der sozialen Teilhabe, erprobt.<br />
Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Auffälligkeiten galten bis vor wenigen Jahren noch als grundsätz-<br />
lich nicht ausbildungsfähig. Eine Reihe von Forschungsprojekten und die Erarbeitung beson-<br />
derer Ausbildungsstrukturen, insbesondere durch die Berufsbildungswerke, hat inzwischen<br />
gezeigt, dass eine große Anzahl von aut<strong>ist</strong>ischen Menschen aufgrund außergewöhnlicher<br />
Fähigkeiten durchaus in der Lage sind, ausgebildet zu werden und eine Arbeit auf dem all-<br />
gemeinen Arbeitsmarkt, ggf. mit entsprechender Unterstützung, aufzunehmen. Da die Unter-<br />
stützung gerade für diesen Personenkreis ganz besonders individuell und passgenau er-<br />
bracht werden muss, scheiterten in der Vergangenheit eine Vielzahl von Arbeitsversuchen<br />
an den pauschalierten Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen. Die passgenaue und personenzentrierte<br />
Bedarfsfeststellung und daraus folgende Unterstützung <strong>des</strong> besonderen Personenkreises<br />
mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets lässt erwarten, dass Ausbildungs- und/oder Arbeitsabbrü-<br />
che reduziert und somit versicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse nachhaltig aufrecht er-<br />
halten werden.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw.<br />
<strong>des</strong> gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass die neue Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“<br />
auch für Menschen mit der besonderen Behinderungsart „Aut<strong>ist</strong>ische Syndrome“ nicht nur<br />
Anwendung finden kann, sondern eine ganz besondere und oftmals zwingend notwendige<br />
passgenaue Unterstützung im Beruf, beim Wohnen und in der Freizeit möglich werden lässt.<br />
Der Abschluss-Sachbericht wird zusammen mit dem Handlungsleitfaden vom Projektträger<br />
und dem <strong>BMAS</strong> auf die entsprechenden Internetseiten gestellt und somit bun<strong>des</strong>weit ver-<br />
breitet. Gerade der Handlungsleitfaden kann Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen, deren<br />
Eltern und/oder Vertrauenspersonen eine sehr gute Arbeitshilfe beim Einstieg, der Beantra-<br />
gung und der Verwaltung von Persönlichen Budgets sein.<br />
Das Projekt wird auch nach Ende der Projektlaufzeit partiell weiter betrieben. So soll im Fe-<br />
bruar 2012 noch eine abschließende Informationsveranstaltung mit Teilnehmern aus dem<br />
gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet stattfinden. Daneben <strong>ist</strong> die Errichtung einer Internetplattform mit<br />
- 238 -
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Chatroom als Informations- und Beratungsmöglichkeit für betroffene Menschen mit aut<strong>ist</strong>i-<br />
schen Syndromen, Angehörige und professionelle Helfer geplant.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das v. g. Modellprojekt hat die Einsatzmöglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets insbeson-<br />
dere bei der beruflichen Inklusion, aber auch bei der sozialen Teilhabe von Menschen mit<br />
aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen aufgezeigt, aber auch Hemmschwellen und Barrieren beschrieben,<br />
nicht ohne Vorschläge zu deren Bewältigung zu machen.<br />
Die Projektergebnisse machen deutlich, dass das Persönliche Budget für den besonderen<br />
Personenkreis der Menschen mit aut<strong>ist</strong>ischen Syndromen nicht nur anwendbar <strong>ist</strong>, sondern<br />
in vielen Fällen auch eine sinnvolle, oft notwendige passgenaue Unterstützung, gerade im<br />
Ausbildungs- und Arbeitsbereich, möglich macht. Den in jedem Einzelfall unterschiedlichen<br />
und oftmals einem Veränderungsprozess unterliegenden Behinderungserscheinungen und<br />
damit verbundenen Unterstützungsanpassungen kann mittels Persönlichem Budget sehr gut<br />
Rechnung getragen werden.<br />
Der erstellte Handlungsleitfaden in einer auch für Menschen mit Autismus verständlichen<br />
Sprache und die dokumentierten Best-Practice-Fälle werden das Interesse der aut<strong>ist</strong>ischen<br />
Menschen am Persönlichen Budget vermehrt wecken und <strong>des</strong>sen Inanspruchnahme ver-<br />
stärken.<br />
Projektziel:<br />
Sehr gut erreicht<br />
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- 239 -<br />
Projekt Nr. 30<br />
Individuelle und selbstbestimmte Wege in den<br />
Arbeitsmarkt - Ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen<br />
Budgets für Arbeit -<br />
„Ohne Barrieren“ e. V.<br />
Projekt-Abschluss-Sachbericht im Internet unter:<br />
http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/SharedDocs/Downloads/DE/foerderpr<br />
ojekte/abschlussbericht_ohne_barrieren.html;jsessionid=C74516CF3B13A3198<br />
1C908B0FF416F6F.1_cid250?nn=725002<br />
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Lfd. Nr. 30<br />
- 240 -<br />
Az.: Va 3 -58330/ 34<br />
Projektbezeichnung/Name<br />
Individuelle und selbstbestimmte Wege in den Arbeitsmarkt - Ein Projekt zur Umsetzung<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Arbeit -<br />
Projektträger „Ohne Barrieren“ e. V., Doberaner Straße 114, 18057 Rostock<br />
Laufzeit 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010<br />
Gesamtkosten (<strong>BMAS</strong>-Zuwendung) - € - 150.228,- (127.694,- aus dem Ausgleichsfonds)<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
Information über Chancen<br />
und Möglichkeiten<br />
<strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
für Arbeit, Beratung<br />
von potenziellen Budgetnehmern<br />
und Budgetnehmerinnen<br />
sowie von<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträgern und<br />
-erbringern, Entwicklung<br />
eines Beratungskonzeptes<br />
und Qualifizierung<br />
von Personal, das<br />
dadurch in die Lage versetzt<br />
wird, das Persönliche<br />
Budget im Bereich<br />
Teilhabe am Arbeitsleben<br />
umzusetzen.<br />
Das Projekt richtete sich<br />
an diejenigen Menschen<br />
mit Behinderungen, die<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
Automatismus: Förderschule<br />
- WfbM.<br />
Hoher Beratungs- und<br />
Unterstützungsbedarf.<br />
Kooperation und Koordination<br />
durch (neutrale)<br />
Stellen fehlen<br />
häufig.<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
Information aller Beteiligter. Eingliederungshilfe auch<br />
im Bereich „allg. Arbeitsmarkt statt WfbM“ weiterentwickeln.<br />
Beratungsstellennetz ausbauen.<br />
Die notwendige Unterstützung und Beratung<br />
potenzieller Budgetnehmer wird auch nach Ende der<br />
Projektlaufzeit durch den Projektträger weiter<br />
gewährle<strong>ist</strong>et. Darüber hinaus wird der Projektträger<br />
auch weiterhin als Koordinierungsstelle zwischen<br />
den einzelnen Akteuren (insbesondere<br />
Wirtschaft/WfbM, Le<strong>ist</strong>ungsträger, Budgetnehmer)<br />
tätig sein. Das Qualifizierungskonzept soll in einer<br />
Kooperation mit der Reha-Akadamie als<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
Öffentlichkeitsarbeit sollte fortgesetzt<br />
werden.<br />
Ein vom <strong>BMAS</strong> gefördertes Projekt<br />
<strong>des</strong> PARITÄTISCHEN baut das<br />
Beratungsstellennetzwerk kontinuierlich<br />
aus und qualifiziert <strong>des</strong>sen<br />
Berater.<br />
Die Eingliederungshilfe sollte nach<br />
Möglichkeit weiterentwickelt werden<br />
und dem grundsätzlich WfbM-<br />
Bedürftigen sollten (auch rechtlich<br />
und sozialversicherungsrechtl.)<br />
Möglichkeiten zur Beschäftigung<br />
auf dem allg. Arbeitsmarkt eröffnet<br />
werden.<br />
- 241 -
Kurzbeschreibung <strong>des</strong><br />
Projekts<br />
nicht nur ihr individuelles<br />
Wunsch- und Wahlrecht<br />
wahrnehmen wollen,<br />
sondern die ihre Teilhabe<br />
am Arbeitsleben<br />
mitten in der Gesellschaft,<br />
in verschiedenen<br />
Formen auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt,<br />
direkt in Betrieben erfahren<br />
wollen.<br />
Erkannte Hemmnisse,<br />
Probleme<br />
- 241 -<br />
Lösungsvorschläge, erarbeitete Produkte,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen/Nachhaltigkeit<br />
„Weiterbildung zum Übergangsbegleiter“ nach<br />
Projektablauf praxisnah und für Interessenten aus<br />
dem gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet angeboten werden.<br />
Der <strong>Abschlussbericht</strong> nebst Anlagen wurde auf den<br />
Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> eingestellt.<br />
Bemerkungen<br />
(<strong>BMAS</strong>)<br />
- 242 -
- 242 -<br />
Projektkurzbeschreibung/-bewertung/<strong>BMAS</strong>-Stellungnahme zum Abschluss-<br />
Sachbericht <strong>des</strong> Modellprojekts Nr. 30<br />
Projektträger:<br />
„Ohne Barrieren“ e. V., Doberaner Straße 114, 18057 Rostock<br />
Projekttitel:<br />
Individuelle und selbstbestimmte Wege in den Arbeitsmarkt - Ein Projekt zur Umsetzung <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets für Arbeit<br />
Kurzbeschreibung <strong>des</strong> Modells entsprechend Konzept bzw. Zuwendungsbescheid:<br />
Information über Chancen und Möglichkeiten <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Arbeit, Beratung<br />
von potenziellen Budgetnehmern und Budgetnehmerinnen sowie von Le<strong>ist</strong>ungsträgern und -<br />
erbringern, Entwicklung eines Beratungskonzeptes und Qualifizierung von Personal, das da-<br />
durch in die Lage versetzt wird, das Persönliche Budget im Bereich Teilhabe am Arbeitsleben<br />
umzusetzen.<br />
Das Projekt sollte sich an diejenigen Menschen mit Behinderungen richten, die nicht nur ihr<br />
individuelles Wahlrecht wahrnehmen wollen, sondern die ihre Teilhabe am Arbeitsleben mitten<br />
in der Gesellschaft, in verschiedenen Formen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, direkt in<br />
Betrieben erfahren möchten.<br />
Schwerpunkt:<br />
Das Modellprojekt in Rostock verfolgte die angestrebten Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms unter<br />
Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen für Persönliche Budgets für Arbeit. Die<br />
Schwerpunkte lagen in der Information und Beratung von Schülern mit Behinderungen, ihren<br />
Eltern und Lehrern über Möglichkeiten <strong>des</strong> Übergangs von der Schule in Ausbildung und Be-<br />
schäftigung im Betrieb und über das Sammeln von Betriebserfahrungen durch betriebliche<br />
Praktika sowie in der Beratung von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen bei der<br />
konkreten Gestaltung und Umsetzung <strong>des</strong> Übergangs von behinderten Werkstattmitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen auf Außenarbeitsplätze oder Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Ar-<br />
beitsmarkt (ggf. auch Zuverdienstbereich).<br />
- 243 -
Projektlaufzeit:<br />
1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010<br />
Projektkosten:<br />
- 243 -<br />
Laut Zuwendungsbescheid vom 25. Januar 2010 betragen die Gesamtkosten 150.228 Euro.<br />
Die Bun<strong>des</strong>zuwendung beläuft sich auf 127.694 Euro. Eine Spitzabrechnung erfolgt im Rahmen<br />
der zahlenmäßigen Verwendungsnachweisprüfung durch das Bun<strong>des</strong>verwaltungsamt.<br />
Ziele <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Zuwendungsbescheid/Konzept:<br />
Vorrangige Ziele <strong>des</strong> Projektes waren<br />
- die Erarbeitung von Beratungskonzepten für behinderte Schüler, Eltern und Lehrer sowie für<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Werkstätten für behinderte Menschen für den Übergang<br />
von der Schule oder der Werkstatt für behinderte Menschen in betriebliche Förderung und<br />
Beschäftigung,<br />
- die engere Verknüpfung von Förderschulen und Werkstatt für behinderte Menschen mit der<br />
regionalen Wirtschaft,<br />
- der Aufbau eines Betriebspools, in dem Betriebe der regionalen Wirtschaft erfasst sind, die<br />
Praktikums-, Qualifizierungs- und Arbeitsstellen für die Zielgruppe zur Verfügung stellen,<br />
- die Erarbeitung von Qualifizierungskonzepten für „Übergangsbegleiter“,<br />
- die Unterstützung der Werkstätten für behinderte Menschen bei der Umsetzung <strong>des</strong><br />
Persönlichen Budgets.<br />
Ergebnisse <strong>des</strong> Modellprojektes lt. Abschluss-Sachbericht:<br />
- Erstellen einer Homepage zur Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit und der Information<br />
- Erarbeitung der Grundlagen für eine Praktikums-, Ausbildungs- und Jobbörse<br />
- 244 -
- 244 -<br />
- Kontaktaufnahme und Kooperation mit der regionalen Wirtschaft und der Werkstatt für<br />
behinderte Menschen<br />
- Erstellung eines Qualifizierungskonzeptes für „Übergangsbegleiter“<br />
- Aufbau einer qualifizierten Informations-, Beratungs- und Unterstützungsstelle zum<br />
Persönlichen Budget<br />
Ziel/Ergebnisabgleich:<br />
Im Ergebnis wurden die Zielvorgaben im Wesentlichen erfüllt.<br />
Zugesagte und durchgeführte Maßnahmen:<br />
Die aus den v. g. Zielen resultierenden Maßnahmen, wie z. B. die Öffentlichkeitsarbeit zum<br />
Persönlichen Budget, die Erstellung eines Qualifizierungskonzeptes für „Übergangsbegleiter“,<br />
die Koordination mit der Wirtschaft und der Werkstatt für behinderte Menschen in Zusammen-<br />
hang mit der Erstellung einer Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse sowie das He-<br />
ranführen von behinderten Menschen an das Persönliche Budget für Arbeit und Umsetzung im<br />
Rahmen von Beschäftigungsverhältnissen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wurden umge-<br />
setzt.<br />
Schlussfolgerung aus den Abgleichen/Bewertung (politischer/(volks-)wirtschaftlicher<br />
Nutzen aus den Ergebnissen und/oder deren Umsetzung):<br />
Durch das Rostocker Projekt <strong>des</strong> Vereins „Ohne Barrieren“ wurde deutlich, dass der vermeint-<br />
lich automatisierte Übergang von der Förderschule für ge<strong>ist</strong>ig behinderte Menschen in eine<br />
Werkstatt für Menschen mit Behinderungen mit entsprechender begleitender Unterstützung und<br />
mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets durchbrochen werden kann. Es wird aber auch deutlich, dass<br />
die noch bestehenden rechtlichen Barrieren bei der Nutzung von werkstatt- oder werkstattähnli-<br />
chen Le<strong>ist</strong>ungen außerhalb einer Werkstatt hemmend sein können. Mit der Weiterentwicklung<br />
der Eingliederungshilfe werden hier vermehrt Möglichkeiten geschaffen werden können, die<br />
eine Beschäftigung außerhalb einer Werkstatt für behinderte Menschen entsprechend den<br />
Wünschen <strong>des</strong> Personenkreises und deren Wahl bei voraussichtlich geringeren Kosten für die<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger möglich machen wird. Hierfür sind die Ergebnisse <strong>des</strong> Projektes eindeutige<br />
Hinweise.<br />
- 245 -
- 245 -<br />
Dass in den Fällen <strong>des</strong> Übergangs von der Schule auf den allgemeinen Arbeitsmarkt oder<br />
heraus aus der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt Begleitung notwendig <strong>ist</strong>, macht<br />
das Projekt ebenfalls deutlich. Für die Qualifizierung solcher Begleiter wurde innerhalb <strong>des</strong><br />
Projektes ein Konzept erarbeitet.<br />
Erkenntniswert für das <strong>BMAS</strong>/weitere Verwendung/Verbreitung der Ergebnisse bzw. <strong>des</strong><br />
gesamten <strong>Abschlussbericht</strong>es:<br />
Für das <strong>BMAS</strong> <strong>ist</strong> die Erkenntnis wichtig, dass das Persönliche Budget für behinderte Men-<br />
schen auch im Übergang von der Schule auf den Arbeitsmarkt oder heraus aus der Werkstatt<br />
für behinderte Menschen auf den Arbeitsmarkt unter bestimmten Voraussetzungen eingesetzt<br />
werden kann. Die notwendige Unterstützung und Beratung potenzieller Budgetnehmer wird<br />
auch nach Ende der Projektlaufzeit durch den Projektträger weiter gewährle<strong>ist</strong>et. Darüber hi-<br />
naus wird der Projektträger auch weiterhin als Koordinierungsstelle zwischen den einzelnen<br />
Akteuren (insbesondere Wirtschaft/WfbM, Le<strong>ist</strong>ungsträger, Budgetnehmer) tätig sein. Das Qua-<br />
lifizierungskonzept wird in einer Kooperation mit der Reha-Akadamie als „Weiterbildung zum<br />
Übergangsbegleiter“ nach Projektablauf praxisnah und für Interessenten aus dem gesamten<br />
Bun<strong>des</strong>gebiet angeboten.<br />
Der <strong>Abschlussbericht</strong> nebst Anlagen wird auf die Internetseiten <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> eingestellt.<br />
Fachliche Gesamtbeurteilung <strong>des</strong> Projektes (kurze Zusammenfassung):<br />
Das Modellprojekt „Individuelle und selbstbestimmte Wege in den Arbeitsmarkt“ hat die Mög-<br />
lichkeiten <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> Persönlichen Budgets für Arbeit im Übergang von der Förder-<br />
schule auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und von der Werkstatt für behinderte Menschen auf<br />
den allgemeinen Arbeitsmarkt verdeutlicht. Hierbei wurden noch bestehende Barrieren aufge-<br />
zeigt, aber insbesondere Möglichkeiten erarbeitet, wie mit entsprechender Unterstützung die<br />
v. g. Vorhaben umgesetzt werden können.<br />
Das Fortbestehen wesentlicher Bestandteile <strong>des</strong> Förderprojekts auch nach Ablauf <strong>des</strong> Förder-<br />
zeitraums macht die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse deutlich.<br />
Sollte es im Rahmen der Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe zu Veränderungen bei den<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten für grundsätzlich werkstattbedürftige Menschen kommen, können<br />
die erarbeiteten Projektergebnisse passgenau zur vermehrten Inanspruchnahme von Beschäf-<br />
tigungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bun<strong>des</strong>weit verwendet werden. Insbesondere die<br />
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erarbeiteten Anleitungen für den Übergang begleitende Personen können zur entsprechenden<br />
Qualifizierung eines solchen Personenkreises eingesetzt werden.<br />
Projektziel:<br />
Erreicht<br />
- 247 -
4.2 Auswertung <strong>des</strong> Gesamtprogramms<br />
- 247 -<br />
4.2.1 Entwicklung der Bewilligungszahlen, Wirkung der Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bis 2007, zum Ablauf eines Modellversuchs zum Persönlichen Budget in 8 deutschen Modellre-<br />
gionen 5 , wurden 494 bewilligte Budgets in diesen Regionen und weitere 353 im Rahmen <strong>des</strong><br />
Modellversuchs außerhalb der Regionen gemeldet. Darüber hinaus gab es zu diesem Zeitpunkt<br />
rd. 3.500 Persönliche Budgets in Rheinland-Pfalz aufgrund eines Lan<strong>des</strong>modells „Hilfe nach<br />
Maß“. Insgesamt konnte man Ende 2007 von rd. 4.500 laufenden Persönlichen Budgets bun-<br />
<strong>des</strong>weit ausgehen.<br />
Nach der 2008 begonnenen massiven Öffentlichkeitsarbeit <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zum Persönlichen Bud-<br />
get, deren Kernstück das Förderprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Per-<br />
sönlichen Budgets war, haben sich die Zahlen bewilligter Budgets bis Ende 2010 verdreifacht<br />
(rd. 14.200 laufende Budgets 6 ). Da ein stetiger und deutlicher Anstieg <strong>des</strong> Persönlichen Bud-<br />
gets nach wie vor zu verzeichnen <strong>ist</strong>, kann heute, Mitte 2012, von rd. 20.000 laufenden Persön-<br />
lichen Budgets bun<strong>des</strong>weit ausgegangen werden. Das entspricht einer Steigerung vom Zeit-<br />
punkt vor Beginn der Laufzeit <strong>des</strong> Förderprogramms zum Persönlichen Budget bis Mitte 2012<br />
von nahezu 450 %. Dabei <strong>ist</strong> die Anzahl der zu diesem Zeitpunkt nicht mehr laufenden Budgets<br />
(Einmal-Budgets, Budgetlaufzeitbeendigung wegen veränderter Bedarfslage, To<strong>des</strong>fall etc.), die<br />
nicht bekannt <strong>ist</strong>, noch gar nicht berücksichtigt.<br />
Die weiterhin steigende Zahl von Persönlichen Budget-Bewilligungen, die zum Beispiel aus dem<br />
Netzwerk der Beratungsstellen, das sich aus dem Projekt <strong>des</strong> Paritätischen (lfd. Nr. 1) entwi-<br />
ckelt hat, bekannt werden, machen deutlich, dass das Interesse am Persönlichen Budget nach<br />
wie vor - auch nach Auslaufen <strong>des</strong> Förderprogramms - sehr groß <strong>ist</strong>. Aus dem Netzwerk ver-<br />
lautet und eine Reihe von Gesprächen mit Vertretern von Projektträgern verdeutlichen, dass vor<br />
allem jüngere Menschen die Le<strong>ist</strong>ungsform „<strong>Persönliches</strong> Budget“ bei der Planung und Gestal-<br />
tung ihres Lebens mit Unterstützung wünschen. In den 30 Modellprojekten wurde erkennbar,<br />
dass Menschen mit Behinderungen, die bereits viele Jahre nach dem Sachle<strong>ist</strong>ungsprinzip<br />
Unterstützung und Hilfe, zum großen Teil auch in stationären Einrichtungen, gefunden haben,<br />
sich „eingerichtet“ haben und das bequeme „Rundum-Wohlfühl-Paket“ nicht gegen selbstbe-<br />
stimmtere Formen, die auch mehr Verantwortung und Eigeninitiative zur Folge haben, tauschen<br />
möchten.<br />
5 <strong>BMAS</strong>-Forschungsbericht 366 „Begleitung und Auswertung der Erprobung trägerübergreifender<br />
Persönlicher Budgets - <strong>Abschlussbericht</strong> -, Metzler, Meyer, Rauscher, Schäfers, Wansing<br />
6 Forschungsvorhaben „Umsetzung und Akzeptanz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets“ - Zweiter Zwischenbericht<br />
der Prognos AG, Stand 21. Mai 2012<br />
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Aber auch unter den älteren behinderten Menschen gibt es vermehrt Personen, die sich eine<br />
Selbstständigkeit mit dem Persönlichen Budget wünschen. Viele von ihnen sind ermutigt,<br />
nachdem sie von anderen entsprechenden oder ähnlichen Beispielfällen gehört haben.<br />
Insgesamt kann festgestellt werden, dass gute Beispiele, die bekannt werden, zum Motor für<br />
eigene Entscheidungen werden.<br />
Die vom <strong>BMAS</strong> vorgesehene Erstellung einer Broschüre über Best-Practice-Beispiele, die in-<br />
nerhalb der Projekte <strong>des</strong> Förderprogramms oder in deren Umfeld oder als deren Folge entstan-<br />
den sind, kann hier zu einer Motivationsunterstützung für noch unschlüssige Budgetinteres-<br />
sierte werden. Gleiches gilt für die vom <strong>BMAS</strong> im Projekt „e-Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget: Vor<br />
Ort handeln - Online informieren, beraten, vernetzen, beteiligen!“ <strong>des</strong> Paritätischen Gesamtver-<br />
ban<strong>des</strong> geförderte Best-Practice-Online-Datenbank.<br />
Dieses Projekt baut auf wesentliche Ergebnisse <strong>des</strong> Förderprogramms und daraus gewonnene<br />
Erkenntnisse auf, so dass insbesondere IT-affine junge behinderte Menschen über die neuen<br />
elektronischen Kommunikationsmittel und -methoden erreicht, informiert und beraten werden<br />
können.<br />
Die Erfahrungen der Projekte, Reflexion verschiedener Messen und Ausstellungen legen nahe,<br />
dass viele junge Menschen mit Behinderungen, die vom Persönlichen Budget gehört haben,<br />
vielfach keine Sachle<strong>ist</strong>ungen und keine stationären Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch<br />
nehmen möchten.<br />
Oftmals als „Facebook-Generation“ bezeichnet, gehört sie dem Personenkreis an, der vordring-<br />
lich zu der Zielgruppe weiterer werblicher Maßnahmen gehören sollte.<br />
Bewerbung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets über die elektronischen Medien <strong>ist</strong> gerade für diesen<br />
Personenkreis sehr sinnvoll und effizient.<br />
Die Auswertung der Projekt-Abschluss-Sachberichte, der erarbeiteten Handlungsempfehlungen<br />
und sonstigen Anlagen, der Beiratsprotokolle und viele Gespräche mit Vertretern der Projekt-<br />
träger, der Projektmitarbeiter, aber auch mit in den Projekten angesprochenen und beteiligten<br />
Menschen mit Behinderungen und/oder ihren Angehörigen und Betreuungspersonen haben<br />
eine Reihe von positiven Faktoren bei der Beantragung, Bewilligung und dem Umgang mit dem<br />
Persönlichen Budget erkennen lassen. Aber auch Hemmschwellen und Probleme wurden offen<br />
gelegt und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet oder Lösungsansätze vorgeschlagen.<br />
- 249 -
- 249 -<br />
4.2.2 Positive Erkenntnisse aus dem Förderprogramm<br />
Bereits während der Phase eines Modellversuchs, die Umsetzbarkeit <strong>des</strong> Persönlichen Budgets<br />
in acht deutschen Regionen zwischen 2004 und 2007 zu testen, haben sich 90 % der beteilig-<br />
ten behinderten Menschen ausgesprochen positiv über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem<br />
für sie bewilligten Budget geäußert. 91 % der befragten behinderten Budgetnehmer/-innen wür-<br />
den sich wieder für diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform entscheiden. 7<br />
4.2.2.1 Zufriedenheit, passgenaue Hilfen<br />
Diese insgesamt hohe Zufriedenheit mit dem Persönlichen Budget konnte auch bei einer Ad-<br />
hoc-Umfrage bei behinderten Menschen auf der Messe REHACARE 2011 in Düsseldorf im<br />
Rahmen der <strong>BMAS</strong>-Öffentlichkeitskampagne zum Persönlichen Budget und innerhalb der Pro-<br />
jekte bestätigt werden. Hat man sich erst einmal für das Persönliche Budget entschieden und<br />
es bewilligt bekommen, wird die damit verbundene Veränderung in den Lebensabläufen als<br />
überwiegend zufriedenstellend empfunden. So wurde in Gesprächen mit Projektbeteiligten auch<br />
immer wieder deutlich, dass die gewonnene Entscheidungsfreiheit bei der Auswahl von Diens-<br />
ten und unterstützenden Personen sowie die Unabhängigkeit von diesen und die damit verbun-<br />
denen „passgenauen Hilfen“ ebenso hoch geschätzt werden wie die Einflussnahme und Kon-<br />
trolle über das eigene Leben und das wirkliche Teilhabe- und Dabeisein-Gefühl. Das Persönli-<br />
che Budget trägt daher erheblich zur Inklusion bei und kann so zur gelebten Teilhabeform wer-<br />
den.<br />
4.2.2.2 Selbstbestimmung, Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein<br />
Dass durch diese Selbstbestimmung mehr Selbstständigkeit und auch ein erhöhtes Selbstbe-<br />
wusstsein erwachsen und dies von den Betroffenen auch so empfunden und in den Projektver-<br />
läufen immer wieder geäußert wurde, <strong>ist</strong> somit nicht verwunderlich.<br />
Diese - auch in guten Beispielen beschriebene - Zufriedenheit der einzelnen Budgetnehmer<br />
animierte auch immer wieder andere behinderte Menschen, sich mit der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform<br />
zu beschäftigen.<br />
7 <strong>BMAS</strong>-Forschungsbericht 366 „Begleitung und Auswertung der Erprobung trägerübergreifender<br />
Persönlicher Budgets - <strong>Abschlussbericht</strong> -, Metzler, Meyer, Rauscher, Schäfers, Wansing<br />
- 250 -
- 250 -<br />
4.2.2.3 Personenzentriertere Unterstützung - ggf. auch ohne Wechsel der Le<strong>ist</strong>ungsform -<br />
Dieses Interesse am Persönlichen Budget, die Prüfung, ob es für einen selbst in Frage kommt,<br />
und die damit verbundene Überprüfung der eigenen Lebenslagen und -situationen hat aber<br />
längst nicht in allen Fällen zu einer Beantragung oder gar Bewilligung dieses alternativen Ins-<br />
trumentes geführt. In vielen Fällen haben diese Selbstprüfung, die Gespräche mit Vertrauten,<br />
Betreuern, Le<strong>ist</strong>ungserbringern und -trägern dazu beigetragen, dass die Bedarfssituation von<br />
allen Beteiligten neu definiert wurde und Lebensqualität und Zufriedenheit <strong>des</strong> behinderten<br />
Menschen steigernde bedarfsgerechte Unterstützungsmaßnahmen auch mittels angepasster<br />
Sachle<strong>ist</strong>ung möglich wurden. So hat diese neue Le<strong>ist</strong>ungsform erheblich Anteil daran, dass<br />
personenzentriertere Hilfen angeboten und in Anspruch genommen werden, auch ohne dass<br />
ein <strong>Persönliches</strong> Budget in jedem Fall tatsächlich zur Bewilligung kommen muss. Auch hier<br />
muss das Wunsch- und Wahlrecht <strong>des</strong> Menschen mit Behinderungen akzeptiert und <strong>des</strong>sen<br />
Zufriedenheit als oberster Qualitätsmesser betrachtet werden. 8<br />
4.2.3 Erkenntnisse aus dem Förderprogramm, die eine Inanspruchnahme von<br />
Persönlichen Budgets hemmen können<br />
Ebenso wie sich die förderlichen Faktoren, die positiven Zeichen, für die Inanspruchnahme in<br />
den Projekten herauskr<strong>ist</strong>allisierten, wurden auch Hemmschwellen erkennbar. Teilweise wur-<br />
den in den Projekten bereits Lösungen erarbeitet und umgesetzt oder zumin<strong>des</strong>t Lösungsmög-<br />
lichkeiten vorgeschlagen.<br />
4.2.3.1 Fehlende Kenntnis und Informationen<br />
Genauso wie wachsende Kenntnisse über das Persönliche Budget bei allen Betroffenen eine<br />
ansteigende Zahl von Budgetbeantragungen zur Folge hat, genauso beeinflussen Unkenntnis<br />
oder lückenhafte Informationen das Antragsverhalten negativ.<br />
Die trotz der bisher durchgeführten Öffentlichkeitskampagnen <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> und <strong>des</strong> hier be-<br />
schriebenen Förderprogramms zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Bud-<br />
gets besteht noch immer eine aus Unkenntnis erwachsene Unsicherheit aller Beteiligten<br />
gegenüber der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform. Die Unkenntnis und Unsicherheit der Beteiligten sind<br />
weiterhin mehr oder weniger stark als wesentlicher Hemmfaktor für die Umsetzung <strong>des</strong> Persön-<br />
lichen Budgets zu nennen. 9<br />
8 s. hierzu u. a. Projekt-Nrn. 10, 21, 29<br />
9 s. insb. Projekt-Nrn.: 3, 4, 6, 8, 9, 10, 12, 13, 18, 19, 20, 21, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30<br />
- 251 -
- 251 -<br />
Die öffentlichkeitswirksamen Informationsmaßnahmen haben das Interesse am Persönlichen<br />
Budget erheblich gestärkt und damit die Antrags- und Bewilligungszahlen positiv beeinflusst.<br />
Daher wird es - wie von vielen Projektträgern auch begrüßt - weiterhin für das <strong>BMAS</strong> notwendig<br />
bleiben, das Persönliche Budget offensiv für nachwachsende Generationen zu bewerben. Mes-<br />
sen, Großveranstaltungen, Konferenzen,Tagungen und Ausstellungen (insbesondere zu behin-<br />
dertenpolitischen Themen) bieten sich an, mit den bewährten Messeständen und beratendem<br />
Fachpersonal potenzielle Nutzer zu erreichen. Aber auch ein zweiter bun<strong>des</strong>weiter Budgettag<br />
(der Erste war 2010 ein großer Erfolg) mit bun<strong>des</strong>weiten Pressemitteilungen und über 100 re-<br />
gionalen öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten der Beratungsstellen wäre ein geeignetes Instru-<br />
ment zur Steigerung <strong>des</strong> Bekanntheitsgra<strong>des</strong> <strong>des</strong> Persönlichen Budgets.<br />
In Zusammenhang mit dem großen Bedarf an Informationen steht der Bedarf an qualifizierter<br />
Beratung. Diese hat rechtlich vorgegeben 10 bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern (einschließlich Gemein-<br />
same Servicestellen) stattzufinden. Von den Mitarbeitern vieler Förderprojekte und aus den<br />
Projektabschlussberichten war aber zu erfahren, dass die Beratung zum Persönlichen Budget<br />
durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger häufig völlig unterbleibt, unzureichend <strong>ist</strong> oder erst halbherzig nach<br />
gezielter Anfrage erfolgt. 11 Und das, obwohl bekannt <strong>ist</strong>, dass eine proaktive Beratung durch<br />
den vom behinderten Menschen oder seiner Vertrauensperson angesprochenen Le<strong>ist</strong>ungsträ-<br />
ger die Inanspruchnahme Persönlicher Budgets erheblich erhöht. 12<br />
So hat die im Projekt der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e. V. (DGUV) „ProBud-<br />
get“ 13 vorgenommene proaktive Beratung der DGUV-Sachbearbeiter/-innen in kürzester Zeit zu<br />
über 1000 Budgetbewilligungen geführt. Aber auch aus anderen Projekten, aus unterschiedli-<br />
chen Regionen und von verschiedenen Le<strong>ist</strong>ungsträgern wurde bekannt, dass eine proaktive<br />
positive Beratung und eine damit verbundene Unterstützung im Antragsverfahren durch die<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger die Anzahl der Budgetanträge und somit der Bewilligungen erheblich steigert.<br />
Die Vorschläge aus den Projekten heraus, die proaktive Beratung durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger zu<br />
verbessern, sind also nachvollziehbar. Im Rahmen einer eventuellen Weiterentwicklung bzw.<br />
einer möglichen Anpassung rechtlicher Vorschriften sollte über eine die bisherige gesetzliche<br />
Beratungspflicht der Le<strong>ist</strong>ungsträger verstärkende Verpflichtung für eine proaktive Beratung<br />
zum Persönlichen Budget nachgedacht werden.<br />
10 § 14 SGB I<br />
11 s. hierzu u. a. auch Projekt-Nrn.: 3, 4, 7, 8, 9, 13, 14, 29<br />
12 s. u. a. Projekt-Nrn.: 19, 26, 27, 29<br />
13 Projekt-Nr. 19<br />
- 252 -
4.2.3.2 Budgetbemessung und „Deckelung“<br />
- 252 -<br />
Eine solche Beratung müsste dann auch mehr beinhalten, als nur den bloßen Hinweis auf das<br />
Persönliche Budget. Durch eine positive und unterstützende Beratung könnten auch die von<br />
potenziellen Budgetnehmern geäußerten Ängste vor fehlerhafter Budgetbemessung und man-<br />
gelhafter, nicht bedarfsdeckender Finanzausstattung 14 und vor nicht zu bewerkstelligender<br />
Mehrbelastung 15 abgebaut werden.<br />
In diesem Zusammenhang <strong>ist</strong> auch auf die in vielen Projekten als budgethemmend bezeichnete<br />
Besonderheit hinzuweisen, dass Le<strong>ist</strong>ungsträger die Beratung und Unterstützung bei der Ver-<br />
waltung und dem Umgang mit dem Budget nach einer Bewilligung (auch „Budgetass<strong>ist</strong>enz“ ge-<br />
nannt) nicht als Bedarf anerkennen und somit eine Finanzierung ablehnen bzw. darauf hinwei-<br />
sen, dass diese durch Einsparungen an anderen Einsatzstellen <strong>des</strong> Budgets erbracht werden<br />
müsse. 16 Letzteres trifft gegebenenfalls nur dann zu, wenn der „Deckel“ <strong>des</strong> § 17 SGB IX Abs. 3<br />
Satz 4 („Dabei soll die Höhe <strong>des</strong> Persönlichen Budgets die Kosten aller bisher individuell fest-<br />
gestellten, ohne das Persönliche Budget zu erbringende Le<strong>ist</strong>ungen nicht überschreiten.“) über-<br />
schritten würde.<br />
Ansonsten werden Persönliche Budgets so bemessen, dass der individuell festgestellte Bedarf<br />
gedeckt wird und die erforderliche Beratung und Unterstützung erfolgen kann. 17 Die erläuterte<br />
„Deckelung“ wurde in einigen Projekten als Hemmfaktor für die Beantragung von Persönlichen<br />
Budgets genannt. 18 Um Verunsicherungen und Fehlinterpretationen bei Le<strong>ist</strong>ungsträgern zu<br />
verringern, wurde angeregt, eventuell im Rahmen von Weiterentwicklungen <strong>des</strong> Rechts noch<br />
klarer auf die grundsätzliche Budgetfähigkeit von Beratungs- und Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen<br />
beim Umgang mit dem Persönlichen Budget hinzuweisen.<br />
4.2.3.3 Unterstützung von Betreuungspersonen<br />
Die grundsätzlich fehlende zusätzliche Finanzierung der Mehrarbeit von Betreuungspersonen<br />
bei der Verwaltung von Persönlichen Budgets wurde wiederholt kritisiert. Daher sollte diese<br />
Frage der Finanzierung von Mehrarbeit für rechtliche Betreuungspersonen - ggf. in Verbindung<br />
mit dem Bun<strong>des</strong>min<strong>ist</strong>erium der Justiz - einer Klärung näher gebracht werden. Das bei einer Fi-<br />
nanzierung aus dem Budget evtl. entstehende „In-sich-Geschäft“ der Betreuungsperson könnte<br />
z. B. im Rahmen einer Abtrennung vom Budget durch eine bilaterale Vereinbarung zwischen<br />
14 s. insb. Projekt-Nrn.: 8, 20, 21<br />
15 s. insb. Projekt-Nrn. 13, 23, 25<br />
16 s. insb. Projekt-Nrn.: 1, 4, 7, 14, 15, 20, 25, 27<br />
17 s. § 17 Abs. 3 Satz 3 SGB IX<br />
18 s. insb. Projekt-Nrn.: 4, 6, 8, 27, 29<br />
- 253 -
- 253 -<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger und Betreuer/-in verhindert werden. Diese nicht klar geregelte Finanzierung der<br />
mit dem Persönlichen Budget verbundenen zusätzlichen Unterstützungsle<strong>ist</strong>ung an die Betreu-<br />
ungspersonen wurde ebenfalls als „Barriere“ für die Beantragung von Budgets (insbesondere<br />
durch Betreuer/-innen) angesehen. 19 Hier stehen gesetzliche Regelungen nicht entgegen. Auch<br />
die ebenfalls im Rahmen <strong>des</strong> Förderprogramms geforderte „Budgetass<strong>ist</strong>enz“ im Peer-Counse-<br />
ling-Verfahren 20 <strong>ist</strong> heute bereits möglich und aus dem Budget unter Beachtung der erläuterten<br />
„Deckelung“ grundsätzlich finanzierbar.<br />
4.2.3.4 Beratung und Unterstützung beim Antragsverfahren<br />
In fast allen Projekten wird auf die Notwendigkeit von Beratung und Unterstützung bereits beim<br />
Antragsverfahren, also vor der Bewilligung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets und deren ggf. notwendi-<br />
gen Finanzierung, hingewiesen. Hier besteht die bereits genannte gesetzliche Verpflichtung der<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger und Gemeinsamen Servicestellen nach § 14 SGB I.<br />
Diese Beratung erfolgt unentgeltlich, <strong>ist</strong> aber, wie aus den Projekten berichtet, je nach Region<br />
und/oder Le<strong>ist</strong>ungsträger mehr oder weniger zufriedenstellend. Darüber hinaus wird ehrenamt-<br />
lich/unentgeltlich Beratung von vielen Verbänden und Organisationen, auch Selbsthilfevereini-<br />
gungen angeboten. Im Rahmen <strong>des</strong> Projektes aus dem Förderprogramm zur Strukturverstär-<br />
kung und Verbreitung Persönlicher Budgets „Kompetenzzentrum <strong>Persönliches</strong> Budget“ <strong>ist</strong> ein<br />
Netzwerk von über 300 dieser Beratungsstellen in der gesamten Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />
entstanden. 21 Dieses sorgt für eine zentrale Qualifizierung unter Beachtung einheitlicher Quali-<br />
tätsstandards. Kommunikation und Koordinierung der Beratungsstellen untereinander sowie mit<br />
allen anderen Beteiligten wird regional ermöglicht und bun<strong>des</strong>weit publiziert.<br />
Aus den Projekten wurde angeregt, auch diese Erstberatung und -unterstützung im Antragspro-<br />
zess zu finanzieren.<br />
Da dies aus dem Persönlichen Budget nicht möglich <strong>ist</strong>, weil es zu diesem Zeitpunkt noch gar<br />
nicht bewilligt <strong>ist</strong>, wurde als praktische Lösung vorgeschlagen, einen gewissen Pauschalbetrag<br />
für diese Le<strong>ist</strong>ungen in die Finanzierung der Kosten für die „Budgetass<strong>ist</strong>enz“ auf einen mittel-<br />
fr<strong>ist</strong>igen Zeitraum verteilt einzurechnen. Einige Le<strong>ist</strong>ungsträger sollen diesen Weg mitgegangen<br />
sein.<br />
Eine Änderung der gesetzlichen Regelungen <strong>ist</strong> hier nicht geboten. Allerdings kann eine bes-<br />
sere Beratung durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger zu einer Entlastung der sonstigen Beratungsstellen<br />
19 s. insb. Projekt-Nrn.: 1, 4, 7, 20, 25<br />
20 s. insb. Projekt-Nrn.: 14, 15, 27<br />
21 s. Projekt-Nrn.: 4 und auch 28<br />
- 254 -
- 254 -<br />
führen. Sollte es evtl. einmal zu einer Pauschalvergütung der „Budgetass<strong>ist</strong>enz“ kommen,<br />
könnte bei entsprechender plausibler Begründung <strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsträgers ggf. ein kleinerer Teil-<br />
betrag für Primärberatung eingerechnet werden, sofern diese stattgefunden hat und von der<br />
gleichen Beratungsstelle vorgenommen wurde.<br />
4.2.3.5 Bedenken der Le<strong>ist</strong>ungserbringer<br />
Neben den v. g. Ängsten und Unsicherheiten der potenziellen Budgetnehmer werden auch im-<br />
mer wieder die Ängste und Bedenken der Le<strong>ist</strong>ungserbringer als hemmende Faktoren bei der<br />
Umsetzung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets genannt.<br />
Die Le<strong>ist</strong>ungserbringer äußerten Bedenken bezüglich der notwendig werdenden Angebotsflexi-<br />
bilisierung aufgrund von passgenauen Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen. Dies erfordere angeblich mehr<br />
Zeit und Personal. Darüber hinaus wurde die Befürchtung formuliert, dass die Le<strong>ist</strong>ungsstunden<br />
bei einer Finanzierung mittels Budget geringer honoriert würden als im Rahmen der Sachleis-<br />
tung innerhalb <strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsdreiecks von Le<strong>ist</strong>ungsträger, Le<strong>ist</strong>ungserbringer und Le<strong>ist</strong>ungs-<br />
empfänger. 22<br />
Tatsächlich konnte aber während der Förderprogrammlaufzeit innerhalb und außerhalb der Mo-<br />
dellprojekte festgestellt werden, dass immer mehr Le<strong>ist</strong>ungserbringer ihren Angebotskatalog um<br />
Le<strong>ist</strong>ungsmodule, die aus dem Persönlichen Budget finanzierbar sind, erweitern. Stationäre<br />
Einrichtungen bieten ambulante Dienste auch mit flexiblen Einsatzzeiten an und die BAG WfbM<br />
hat die Werkstattle<strong>ist</strong>ungen modularisiert und verpreislicht 23 und macht somit Finanzierungen<br />
mittels Persönlichem Budget, auch auf Arbeitsplätzen außerhalb von Werkstätten, möglich.<br />
Die steigende Nachfrage scheint das Angebot entsprechend zu steigern, so dass mittelfr<strong>ist</strong>ig<br />
davon ausgegangen werden kann, dass der Markt das Problem löst. Allerdings können nicht<br />
le<strong>ist</strong>ungsgerechte Honorierungen nicht akzeptiert werden. Tariflöhne sind zu beachten.<br />
4.2.3.6 Unsicherheiten der Le<strong>ist</strong>ungsträger beim Verwaltungsverfahren und der<br />
Qualitätskontrolle<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger haben Unsicherheiten beim Verwaltungsverfahren und dem Verfahren der<br />
Qualitätskontrolle beschrieben. 24 Ersteres lässt auch die oftmals noch zu langen Bearbei-<br />
tungszeiten 25 zum Teil erklären. Allerdings konnte bei fast allen damit befassten Projekten<br />
22 s. insb. Projekt-Nrn. 1 und 6<br />
23 s. Projekt-Nr. 25<br />
24 s. insb. Projekt-Nr. 1<br />
25 s. insb. Projekt-Nrn.: 4, 5, 6, 22, 24, 29<br />
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- 255 -<br />
festgestellt werden, dass sich mit steigender Anzahl der bearbeiteten Budgetanträge eine Ver-<br />
waltungsroutine einstellt, die sich auch positiv auf die Bearbeitungszeiten auswirkt.<br />
Trotzdem sollten die gesetzlich vorgegebenen Bearbeitungszeiten im Rahmen einer Rechtsan-<br />
passung (z. B. SGB IX, Eingliederungshilfe) einer genauen Prüfung unterzogen werden.<br />
Was die Qualitätskontrolle betrifft, konnten im Rahmen <strong>des</strong> Förderprogramms unterschiedliche<br />
Ansätze festgestellt werden. Während es auf der einen Seite Le<strong>ist</strong>ungsträger gibt, die auf einen<br />
Verwendungsnachweis grundsätzlich ganz verzichten (z. B. Landschaftsverband Rheinland -<br />
LVR -) und die Qualität der Le<strong>ist</strong>ungen lediglich an der Zufriedenheit der Budgetnehmer mes-<br />
sen, findet man auf der anderen Seite Le<strong>ist</strong>ungsträger, die sich für jede Teille<strong>ist</strong>ung regelmäßig<br />
Arbeitsnachweise, Rechnungen etc. vorlegen lassen, um damit ihrer vermeintlichen Pflicht einer<br />
detaillierten Qualitätskontrolle nachzukommen.<br />
Behindertenverbände und Selbsthilfeorganisationen weisen darauf hin, dass die Qualität grund-<br />
sätzlich nur der betroffene behinderte Mensch selbst feststellen kann.<br />
Gesetzlich sind zu der Form und dem Inhalt der Verwendungsnachweise keine Regelungen<br />
getroffen worden. Durch genau formulierte Zielvereinbarungen und gelegentliche Überprüfung<br />
der Zielerreichung dürfte grundsätzlich eine ausreichende Qualitätskontrolle möglich sein. Hier<br />
sollten aber sinnvollerweise auch künftig die Le<strong>ist</strong>ungsträger - ggf. auch einzelfallbezogen -<br />
Entscheidungen treffen und Aufwand und Nutzen Berücksichtigung finden.<br />
4.2.3.7 Fehlende oder nicht ausreichende Angebotsstrukturen<br />
Immer wieder wurden im Umfeld der Projekte die noch fehlenden oder nicht ausreichenden<br />
Angebotsstrukturen bei den Le<strong>ist</strong>ungserbringern als Hemmnisse bei der Entscheidung für<br />
Persönliche Budgets genannt. 26<br />
Dies war naturgemäß häufiger in ländlichen Regionen zu beklagen. Allerdings konnte auch<br />
festgestellt werden, dass sich mit zunehmenden Bewilligungszahlen auch Angebote veränder-<br />
ten und/oder erweiterten. Im Laufe <strong>des</strong> Programms öffneten sich z. B. stationäre Wohnheime<br />
für ambulante Angebote im Rahmen der Umsetzung alternativer Wohnformen wie Wohnge-<br />
meinschaften, Partnerwohnungen, Einzelwohnungen, Wohngruppen, aber auch Eltern/Kind-<br />
Wohnformen im Rahmen unterstützter Elternschaft behinderter Mütter/Väter 27 . Auch die bisher<br />
grundsätzlich auf stationäre „Rund-um-Betreuung“ mit auf Sachle<strong>ist</strong>ung setzenden Werkstätten<br />
für Menschen mit Behinderungen (WfbM) öffneten ihre Angebotspalette nicht zuletzt durch das<br />
26 s. insb. Projekt-Nrn.: 4, 11, 13, 17, 18, 22, 26, 29<br />
27 s. Projekt-Nr. 16<br />
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- 256 -<br />
zum PB-Förderprogramm gehörende Projekt der BAG WfbM, das erstmals Werkstattle<strong>ist</strong>ungen<br />
modularisierte und verpreislichte. 28 Die vorgesehene rechtliche Weiterentwicklung zur Beschäf-<br />
tigung von grundsätzlich WfbM-bedürftigen Menschen auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
wird - auch mit Hilfe der Ergebnisse <strong>des</strong> v. g. BAG-WfbM-Projektes - eine Vielzahl neuer Bud-<br />
getanträge mit sich bringen. Die Forderung nach diesen erweiterten Beschäftigungsmöglich-<br />
keiten außerhalb einer WfbM wurde in einer Vielzahl von Projekten geäußert. 29<br />
Dieses so entstehende neue Wunsch- und Wahlrecht bei der Beschäftigung, aber auch bei der<br />
Wohnform, das in einigen Projekten noch vermisst wurde 30 und die damit auch verbundene freie<br />
Auswahl der Le<strong>ist</strong>ungserbringer, die noch nicht in allen Fällen durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger ermög-<br />
licht wird, 31 drängen sich zur Umsetzung mit der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Budget na-<br />
hezu auf. Allerdings <strong>ist</strong> hierbei darauf zu achten, dass nicht durch in Zielvereinbarungen vorge-<br />
schriebene Abtretungserklärungen an vom Le<strong>ist</strong>ungsträger vorgegebene Le<strong>ist</strong>ungserbringer<br />
eben diese freie Auswahl, also das Wunsch- und Wahlrecht, unterlaufen wird und somit nur<br />
„Scheinbudgets“ bewilligt werden und das Le<strong>ist</strong>ungsdreieck wieder auflebt. Das <strong>ist</strong> nicht der<br />
Sinn <strong>des</strong> Persönlichen Budgets. Gleichwohl können Abtretungen sinnvoll und verwaltungsver-<br />
einfachend sein. Sie müssen aber von den betroffenen behinderten Menschen auch so gewollt<br />
und jederzeit kündbar sein, ohne dass dies Einfluss auf die grundsätzliche Bewilligung <strong>des</strong><br />
Budgets hat. Auch die Beachtung der Freiwilligkeit bedeutet die Akzeptanz <strong>des</strong> Wunsch- und<br />
Wahlrechts.<br />
Zur Realisierung der individuellen Wohnwünsche fehlen nach Auffassung von Projektbeteilig-<br />
ten 32 , aber auch nach Meinung von außerhalb der Projekte angesprochenen betroffenen behin-<br />
derten Personen alternative Wohnangebote für Wohngemeinschaften, Wohngruppen, Partner-<br />
wohnungen, Einzelwohnungen etc.. Diese Aussage bezieht sich sowohl auf die fehlende Barrie-<br />
refreiheit - insbesondere bei Menschen mit körperlichen Einschränkungen - als auch auf die<br />
mangelnde Bereitschaft der Vermieter, an Personen mit Behinderungen zu vermieten.<br />
An dieser Stelle könnten die immer wieder im Umfeld der Projekte angeregten öffentlichkeits-<br />
wirksamen Kampagnen und/oder Programme für den Abbau der mentalen Barrieren und zur<br />
Findung neuer alternativer Ideen zum Thema Wohnen für behinderte Menschen hilfreich sein.<br />
28 s. Projekt-Nr. 25<br />
29 s. insb. Projekt-Nrn.: 6, 13, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 30<br />
30 s. Projekt-Nrn.: 4, 23, 26, 30<br />
31 s. Projekt-Nr. 4<br />
32 s. Projekt-Nr. 16<br />
- 257 -
4.2.3.8 Pauschale Bedarfsfeststellung<br />
- 257 -<br />
Auch das bei den Le<strong>ist</strong>ungsträgern verbreitete System der pauschalen, auf stationäre Ein-<br />
richtungen bezogenen Bedarfsfeststellung wird für die Inanspruchnahme von Persönlichen<br />
Budgets als nicht förderlich angesehen, 33 da gerade die Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>Persönliches</strong> Budget<br />
nach einem personenzentrierten Bedarfsfeststellungsverfahren und modularisierten Angeboten<br />
verlangt.<br />
Eine mögliche Weiterentwicklung <strong>des</strong> Rechts, die eventuelle Öffnung von Beschäftigungsmög-<br />
lichkeiten für Menschen, die grundsätzlich werkstattbedürftig sind, sowie damit verbundene per-<br />
sonenzentriertere Bedarfsfeststellungen, können hier weitere wichtige Schritte in Richtung In-<br />
klusion werden.<br />
4.2.3.9 Komplexle<strong>ist</strong>ung bei Frühförderung<br />
Die Umsetzung der Komplexle<strong>ist</strong>ung bei der Frühförderung und die Konzentration der Leis-<br />
tungen auf und in Therapie-Zentren kann, bei ungenauer Auslegung <strong>des</strong> Komplexle<strong>ist</strong>ungsge-<br />
danken, dazu führen, dass Frühfördermaßnahmen von den Le<strong>ist</strong>ungsträgern nur bewilligt und<br />
finanziert werden, wenn die in den von den Le<strong>ist</strong>ungsträgern ausgewählten Zentren vorgenom-<br />
men werden. Die Finanzierung erfolgt dann in der Regel nach dem Sachle<strong>ist</strong>ungsprinzip.<br />
Dies kann dazu führen, dass Eltern mit behinderten Kindern lange Wartezeiten in Kauf nehmen<br />
müssen, bevor Therapien begonnen werden. Das vor allen Dingen dann, wenn die Zentren für<br />
Frühförderung überlaufen sind. In ländlichen Regionen sind mit vorgegebenen zentralisierten<br />
Therapiele<strong>ist</strong>ungen, die me<strong>ist</strong> im städtischen Bereich vorgehalten werden, unzumutbare oder<br />
gar unüberwindbare Fahrstrecken verbunden. 34 Und dies, obwohl Frühförderung von Kindern<br />
bedeutet, dass Auffälligkeiten oder Beeinträchtigungen bei Säuglingen und Kleinkindern recht-<br />
zeitig erkannt und dann auch zügig therapiert werden sollen.<br />
Dass die Komplexle<strong>ist</strong>ung eine Therapiekoordination in einer Hand bedeutet, wird überwiegend<br />
anerkannt. Interdisziplinäre Komplexle<strong>ist</strong>ung <strong>ist</strong> auch durch Kooperation von Zentren und sons-<br />
tigen Frühförderungsdienstle<strong>ist</strong>ern mit Sitzen z. B. im ländlichen Raum möglich. Ein gutes Bei-<br />
spiel hierzu findet sich bei der Kooperation eines Behindertenverban<strong>des</strong> im Kreis Ahrweiler<br />
(ländliche Gegend in Rheinland-Pfalz) mit einem Frühförderzentrum in der Stadt Neuwied. Ein<br />
nach diesem Muster organisierter Lösungsweg konnte inzwischen auch in der Region <strong>des</strong> För-<br />
derprojektes der Lebenshilfeeinrichtungen Worms gGmbH 35 gefunden werden. Für die Le<strong>ist</strong>un-<br />
33 s. insb. Projekt-Nrn.: 20, 21, 28<br />
34 s. insb. Projekt-Nr. 2<br />
35 s. Projekt-Nr. 2<br />
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- 258 -<br />
gen innerhalb solcher Kooperationen bietet sich auch eine Finanzierung mittels Persönlichem<br />
Budget an.<br />
4.2.3.10 Trägerübergreifende Persönliche Budgets<br />
Ein zusätzliches Augenmerk sollte in den Projekten <strong>des</strong> Förderprogramms auf trägerübergrei-<br />
fende Persönliche Budgets gelegt werden, damit die „Hilfe aus einer Hand“ möglich wird, die<br />
Antragstellung, Bedarfsfeststellung, Bewilligung und Mittelauszahlung zentralisiert werden und<br />
ein Ansprechpartner, der „Beauftragte“ nach dem SGB IX, für den behinderten Menschen zur<br />
Verfügung steht.<br />
Wie aus den Ergebnissen der Projekte ablesbar, bewegt sich die Anzahl der trägerübergrei-<br />
fenden Budgets - gemessen an allen Budgetbewilligungen - wahrscheinlich im einstelligen Pro-<br />
zentbereich. Das hat augenscheinlich mehrere Gründe:<br />
- Viele Menschen mit Behinderungen haben Ansprüche auf Teilhabe-/Rehabilitationsle<strong>ist</strong>ungen<br />
gegenüber nur einem Le<strong>ist</strong>ungsträger; somit kommen in diesen Fällen keine trägerüber-<br />
greifenden Konstellationen in Betracht.<br />
- Sofern es Ansprüche gegenüber mehreren Le<strong>ist</strong>ungsträgern gibt, diese aber nicht kooperie-<br />
ren, kommt es zu mehreren unabgestimmten Einzelbudgets. Eine mangelhafte Kooperations-<br />
bereitschaft der Le<strong>ist</strong>ungsträger untereinander 36 wurde im Zuge vieler Projektveranstaltungen<br />
ebenso beklagt wie fehlende Vernetzungsstrukturen der Le<strong>ist</strong>ungsträger. 37 Das es bei beson-<br />
derer Bereitschaft und guter Vernetzung der Le<strong>ist</strong>ungsträger auch anders geht, zeigt das Bei-<br />
spiel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, das im Rahmen der Auswertung der Quan-<br />
titätsentwicklung Persönlicher Budgets in den letzten Jahren bekannt wurde. In diesem Kreis<br />
sind z. Z. 70 Persönliche Budgets bewilligt, davon sind 38 trägerübergreifend.<br />
Die Zusammenarbeit der regionalen Le<strong>ist</strong>ungsträger <strong>ist</strong> für die Umsetzung Persönlicher Bud-<br />
gets und insbesondere trägerübergreifender Budgets von besonderer Bedeutung. Das wurde<br />
bei einer Vielzahl der Förderprojekte deutlich. Das Erreichen solcher Vernetzungsstrukturen <strong>ist</strong><br />
u. a. ein Ziel eines neuen vom <strong>BMAS</strong> geförderten Projektes „e-Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget:<br />
Vor Ort handeln - Online informieren, beraten, vernetzen, beteiligen!“ <strong>des</strong> Paritätischen Wohl-<br />
fahrtsverban<strong>des</strong> - Gesamtverband e. V..<br />
- Die weit überwiegende Anzahl Persönlicher Budgets wird von den Trägern der Eingliede-<br />
rungshilfe bewilligt. In vielen Fällen erhalten diese Budgetnehmer auch Le<strong>ist</strong>ungen der Pflege-<br />
36 s. insb. Projekt-Nr. 4<br />
37 s. insb. Projekt-Nrn.: 16, 18, 20<br />
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versicherung, die aber aufgrund der geltenden rechtlichen Bestimmungen nicht budgetfähig<br />
sind. Diese Konstellation wäre aber der klassische Fall für ein trägerübergreifen<strong>des</strong> Persönli-<br />
ches Budget.<br />
Der behinderte Mensch erhält heute also ein <strong>Persönliches</strong> Budget <strong>des</strong> Eingliederungshilfeträ-<br />
gers und eine Sachle<strong>ist</strong>ung oder bestenfalls einen Gutschein seiner Pflegeversicherung, auf<br />
keinen Fall aber ein Teilbudget in Form von Geldle<strong>ist</strong>ungen. Geld wird nur bewilligt, wenn die<br />
Pflege in der Familie übernommen wird. Aber auch hier nicht in der Le<strong>ist</strong>ungsform <strong>des</strong> Per-<br />
sönlichen Budgets und somit auch nicht trägerübergreifend und nicht „aus einer Hand“. Aus<br />
vielen Veranstaltungen im Rahmen <strong>des</strong> PB-Förderprogramms und Auswertungen von Projekt-<br />
ergebnissen 38 <strong>ist</strong> dieser trägerübergreifende Budgets verhindernde Missstand bekannt. Des-<br />
halb hat das <strong>BMAS</strong> mehrmals versucht - im Rahmen von Pflegeversicherungsreformen -, eine<br />
Öffnung dieser Pflegele<strong>ist</strong>ungsfinanzierung für das Persönliche Budget zu bewirken. Das hat<br />
dazu geführt, dass die Forschungsstelle Pflegeversicherung <strong>des</strong> GKV-Spitzenverban<strong>des</strong> im<br />
Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem BMG nunmehr einen mehrjährigen Modellversuch zu<br />
diesem Thema durchführt. Die Ergebnisse bleiben abzuwarten, gleichwohl erscheint die ra-<br />
sche bun<strong>des</strong>weite Verwirklichung der Budgetfähigkeit v. g. Pflegeversicherungsle<strong>ist</strong>ungen<br />
mehr als sinnvoll.<br />
4.2.3.11 Umsatzsteuerpflicht von Sozialdienstle<strong>ist</strong>ern<br />
Immer wieder wurde am Rande von Projektveranstaltungen als ein Problem für die Beantra-<br />
gung von Persönlichen Budgets die umsatzsteuerliche Behandlung von Sozialdienstle<strong>ist</strong>ern<br />
genannt. Hintergrund <strong>ist</strong>, dass die aus dem Persönlichen Budget erbrachte Vergütung der<br />
Unterstützungsle<strong>ist</strong>ung nicht in die Ermittlung der sogenannten „Sozialgrenze“ einbezogen wird.<br />
Daraus ergibt sich, dass die Le<strong>ist</strong>ungsträger, die nur oder überwiegend über das Persönliche<br />
Budget finanziert werden, keine Umsatzsteuerbefreiung erfahren, soweit nicht ein anderer Aus-<br />
nahmetatbestand greift. Das wird als ein wettbewerblicher Nachteil zu anderen Sozialle<strong>ist</strong>ungs-<br />
trägern, die im Rahmen <strong>des</strong> sozialrechtlichen Dreiecksverhältnisses Sozialle<strong>ist</strong>ungen erbringen<br />
und <strong>des</strong>halb von der Umsatzsteuer befreit sind, gesehen.<br />
Nach Artikel 132 Abs. 1 Buchst. g der Richtlinie 2006/138/EG (Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie<br />
– MwStSystRL) sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union verpflichtet, u. a. „eng mit der<br />
Sozialfürsorge und der sozialen Sicherheit verbundene Dienstle<strong>ist</strong>ungen und Lieferungen von<br />
Gegenständen, einschließlich derjenigen, die durch Altenheime, Einrichtungen <strong>des</strong> öffentlichen<br />
Rechts oder andere von dem betreffenden Mitgliedstaat als Einrichtung mit sozialem Charakter<br />
anerkannte Einrichtungen bewirkt werden“, von der Umsatzsteuer freizustellen.<br />
38 s. insb. Projekt-Nrn.: 2, 4, 6<br />
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Nach dem im Projektzeitraum geltenden § 4 Nr. 16 Buchstabe k) UStG waren Einrichtungen -<br />
darunter können grundsätzlich auch Einzelpersonen, die entsprechende Dienstle<strong>ist</strong>ungen er-<br />
bringen, fallen - umsatzsteuerbefreit, bei denen im vorangegangenen Kalenderjahr die Betreu-<br />
ungs- oder Pflegekosten in min<strong>des</strong>tens 40 % der Fälle von den gesetzlichen Trägern der So-<br />
zialversicherung oder der Sozialhilfe oder der für die Durchführung der Kriegsopferversorgung<br />
zuständigen Versorgungsverwaltung einschließlich der Träger der Kriegsopferfürsorge ganz<br />
oder zum überwiegenden Teil vergütet worden sind.<br />
Es hatte sich jedoch - auch im Programmverlauf - gezeigt, dass die Unternehmer, die nur oder<br />
überwiegend Le<strong>ist</strong>ungen im Rahmen eines Persönlichen Budgets erbringen, diese Umsatz-<br />
grenze nur schwer erfüllen und dadurch die Befreiungsvorschrift für diese praktisch unanwend-<br />
bar wurde. Deshalb sieht das Jahressteuergesetz 2013 - u. a. aufgrund der Anregungen <strong>des</strong><br />
<strong>BMAS</strong> - vor, dass die sogenannte „Sozialgrenze“ im Umsatzsteuerrecht von derzeit 40 % auf<br />
25 % herabgesetzt wird, um den stetigen Anstieg der Verbreitung von Persönlichen Budgets<br />
Rechnung zu tragen und die weitere Verbreitung zu fördern.<br />
Ein großer Schritt in die richtige Richtung. Begrüßenswert wäre aber die Anerkennung von<br />
Le<strong>ist</strong>ungen, die aus dem Persönlichen Budget finanziert werden, generell als Sozialle<strong>ist</strong>ungen<br />
im Sinne <strong>des</strong> Umsatzsteuergesetzes. Dies wäre auch konsequent, weil je<strong>des</strong> Persönliche Bud-<br />
get ausschließlich aus Geldern der Le<strong>ist</strong>ungsträger, ebenso wie die Le<strong>ist</strong>ungen der Einrichtun-<br />
gen, die innerhalb <strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsdreiecks finanziert werden, bezahlt werden. Somit sind auch<br />
Persönliche Budgets klassische Sozialle<strong>ist</strong>ungsgelder. Einem vom BMF befürchteten Miss-<br />
brauch könnte durch Vorlage z. B. <strong>des</strong> Zuwendungsbeschei<strong>des</strong> oder sonstiger schriftlicher Be-<br />
stätigung durch den Le<strong>ist</strong>ungserbringer beim Finanzamt entgegengewirkt werden.<br />
Für insbesondere Einzelpersonen als Dienstle<strong>ist</strong>er kann sich begünstigend auch die sog. Klein-<br />
unternehmerregelung <strong>des</strong> § 19 UStG auswirken: Wird die Le<strong>ist</strong>ung von einem Unternehmer,<br />
<strong>des</strong>sen Umsatz (zuzüglich der darauf entfallenden Umsatzsteuer) im vorangegangenen Kalen-<br />
derjahr 17.500 Euro nicht überstiegen hat und im laufenden Kalenderjahr voraussichtlich<br />
50.000 Euro nicht übersteigen wird (Kleinunternehmer), erbracht, fällt in der Regel ebenfalls<br />
keine Umsatzsteuer an. Auch hierdurch können v. g. Wettbewerbsnachteile vermieden werden.<br />
4.2.4 Fazit<br />
Die Ergebnisse der Projekte im Rahmen <strong>des</strong> Förderprogramms zur Strukturverstärkung und<br />
Verbreitung Persönlicher Budgets machen deutlich, dass dieses neue Le<strong>ist</strong>ungsinstrument nicht<br />
für jeden Menschen mit Behinderung die ideale Form der Unterstützungsgewährung für eine<br />
Teilhabe darstellt. Für viele Menschen kann das Persönliche Budget aber der Weg zu mehr<br />
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Selbstbestimmung, mehr Selbstständigkeit sein und somit zu einem Zugewinn an Selbstbe-<br />
wusstsein führen.<br />
Die hohe Zufriedenheit der bisherigen Budgetnehmer mit dieser neuen Le<strong>ist</strong>ungsform und ihren<br />
flexiblen Einsatzmöglichkeiten zeigt, dass die Einführung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets mit Inkraft-<br />
treten <strong>des</strong> SGB IX im Jahre 2001 und insbesondere <strong>des</strong> Rechtsanspruchs am 1. Januar 2008<br />
die richtigen und wichtige Schritte auf dem Weg zum grundsätzlich uneingeschränkten Wunsch-<br />
und Wahlrecht und somit einer echten Inklusion im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
sind.<br />
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5 Zusammenfassung<br />
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Mit der Kodifikation <strong>des</strong> SGB IX wurde ein grundlegender Wechsel in der Behindertenpolitik<br />
vollzogen. Es besteht nun ein modernes und bürgernahes Recht für behinderte Menschen, in<br />
<strong>des</strong>sen Mittelpunkt steht der behinderte und von Behinderung bedrohte Mensch nicht als Objekt<br />
der paternal<strong>ist</strong>ischen Fürsorge, sondern der selbstbestimmende Mensch mit individuellem An-<br />
spruch auf medizinische und berufliche Rehabilitation und uneingeschränkte Teilhabe am ge-<br />
sellschaftlichen Leben.<br />
Ein herausragen<strong>des</strong> Instrument zur Realisierung dieses politisch gewollten Wechsels in der Be-<br />
hindertenpolitik stellt das Persönliche Budget dar. Zur Steigerung der Verbreitung dieser neuen<br />
Le<strong>ist</strong>ungsform waren insbesondere nach Inkrafttreten <strong>des</strong> Rechtsanspruchs von behinderten<br />
Menschen auf ein <strong>Persönliches</strong> Budget ab 1. Januar 2008 erhebliche Unterstützungen notwen-<br />
dig. Schließlich <strong>ist</strong> auch die Zahl der Inanspruchnahme der Persönlichen Budgets ein Indikator<br />
für die verbesserte Teilhabe und Selbstständigkeit von Menschen mit Behinderungen und somit<br />
für das Gelingen <strong>des</strong> gewollten Paradigmenwechsels in der Politik für behinderte Menschen,<br />
auch im Gleichklang mit den Inhalten der UN-Behindertenrechtskonvention.<br />
Im Bericht der Bun<strong>des</strong>regierung über die Ausführungen der Le<strong>ist</strong>ungen <strong>des</strong> Persönlichen Bud-<br />
gets nach § 17 <strong>des</strong> Neunten Buches Sozialgesetzbuch vom 21. Dezember 2006 hatte die Bun-<br />
<strong>des</strong>regierung eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zur Verbreitung Persönlicher Budgets ange-<br />
kündigt. Die Jahre 2007 und 2008 wurden genutzt, um durch Öffentlichkeitsarbeit Impulse für<br />
die Inanspruchnahme Persönlicher Budgets zu geben und zu ihrem effizienten Einsatz mit Be-<br />
ginn <strong>des</strong> Rechtsanspruchs auf die Le<strong>ist</strong>ungsform im Jahre 2008 und zu <strong>des</strong>sen Begleitung bei-<br />
zutragen. Unterstützend wurden die Strukturen der unterschiedlichen Anwendungsbereiche in<br />
einzelnen Projekten im Rahmen eines Strukturverstärkungsprogramms zum Persönlichen Bud-<br />
get in den Jahren 2008 bis 2010 herausgearbeitet und die Ergebnisse nachhaltig als Multiplika-<br />
tionshilfen veröffentlicht.<br />
Im Sommer 2007 wurde dieses Förderprogramm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von<br />
Persönlichen Budgets ausgeschrieben. Interessierte Träger konnten sich mit Einzelprojekten<br />
zur Verbesserung der Inanspruchnahme von Persönlichen Budgets, deren Umsetzung etc. für<br />
Zuwendungen aus diesem Programm bewerben. Die Inhalte und somit neue Ideen waren vor-<br />
zugsweise von den sich Beteiligenden zu entwickeln.<br />
30 Projektanträge erfüllten die Kriterien <strong>des</strong> Förderprogramms. Alle 30 Projekte konnten aus<br />
Mitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts (Kapitel 1102 Titel 68462) bzw. <strong>des</strong> Ausgleichsfonds (Projekte im<br />
Rahmen von Teilhabe am Arbeitsleben) gefördert werden.<br />
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Insgesamt wurden von den bis zu 3,5 Mio. Euro zur Verfügung stehenden Mitteln rd. 3,26 Mio.<br />
Euro verbraucht. Die durchschnittliche Zuwendung je Projekt betrug rd. 109.000 Euro.<br />
Die Prognos AG ermittelte im Auftrag <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> zum 31.12.2010 rd. 14.200 laufende Persönli-<br />
che Budgets in Deutschland. 39 Berücksichtigt man bei dieser Zahl, dass sich etwa 92 % der<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger an der Umfrage beteiligt haben, dass einmalige und aus unterschiedlichen<br />
Gründen vor dem 31.12.2010 beendete Budgets nicht erfasst wurden und dass bis zum Juli<br />
2012 bereits ca. 1,5 Jahre vergangen sind und ein stetiges Ansteigen der Bewilligungszahlen<br />
bereits während der Förderprogrammlaufzeit erkennbar war und auch von Prognos zum Ende<br />
<strong>des</strong> Jahres 2010 bestätigt wurde, kann man heute von über 20.000 Persönlichen Budgets in<br />
Deutschland ausgehen. Vor Beginn der Laufzeit <strong>des</strong> Förderprogramms, Ende 2007, wurden<br />
bun<strong>des</strong>weit rd. 4.500 Budgetbewilligungen geschätzt. Bis zum Juli 2012 bedeutet dies eine<br />
Steigerung von nahezu 450 %. Diese Entwicklung <strong>ist</strong> insbesondere der groß angelegten Öffent-<br />
lichkeitskampagne mit ihrem Kernstück, dem PB-Förderprogramm, zu verdanken und somit ein<br />
wichtiges und erfreuliches Ergebnis <strong>des</strong> Programms zur Strukturverstärkung und Verbreitung<br />
von Persönlichen Budgets.<br />
Darüber hinaus hat das Programm bzw. haben die Einzelprojekte eine Vielzahl von Erkenntnis-<br />
sen über das Gelingen, also förderliche Faktoren, aber auch über Probleme und somit hem-<br />
mende Faktoren geliefert, die vorstehend unter Ziffer 4 erläutert wurden.<br />
Hier die Wesentlichsten:<br />
- Die hohe Zufriedenheit der Budgetnehmer mit der neuen Le<strong>ist</strong>ungsform verbreitet sich zuneh-<br />
mend und die Schilderung guter Beispiele wird zum Motor für andere potenzielle Budgetneh-<br />
mer.<br />
- Den Menschen mit Behinderungen wird mehr und mehr bewusst, dass mehr Selbstbestim-<br />
mung und Selbstständigkeit zu mehr Selbstbewusstsein führen, und dass dies zusammen mit<br />
der Realisierung ihres in der UN-Behindertenrechtskonvention verbrieften Wunsch- und Wahl-<br />
rechts am besten mittels Persönlichem Budget oder in manchen Fällen ausschließlich mit die-<br />
sem zu erreichen <strong>ist</strong>.<br />
- Vermehrte Öffentlichkeitsarbeit, Information und verbesserte Beratung führten und führen<br />
dazu, dass immer mehr Menschen mit Behinderungen sich mit dem Persönlichen Budget<br />
beschäftigen und letztlich auch entsprechende Anträge stellen.<br />
39 Umsetzung und Akzeptanz <strong>des</strong> Persönlichen Budgets - Zweiter Zwischenbericht der Prognos AG,<br />
Stand 21. Mai 2012<br />
- 265 -
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- Gute Beratung durch sich verstärkt gründende sonstige „freie“ Beratungsstellen. Diese<br />
Entwicklung wurde auch durch das Förderprogramm initiiert.<br />
- Als beschwerlich für eine Budgetbeantragung wird immer wieder eine fehlende oder (noch)<br />
nicht ausreichende Beratung vor einer Beantragung durch die Le<strong>ist</strong>ungsträger genannt.<br />
- Angesprochen wird auch, dass die Unterstützung bei der Umsetzung und Verwaltung <strong>des</strong><br />
Budgets stets finanziert werden sollte (insbesondere auch für gesetzliche Betreuer/-innen),<br />
auch wenn dadurch der sogenannte Deckel geöffnet wird. Dies geschieht bisher nicht immer<br />
oder <strong>ist</strong> wegen der Deckelung grundsätzlich nicht möglich.<br />
- Dem Grunde nach werkstattbedürftige Menschen beklagen, dass sie nach geltendem Recht<br />
grundsätzlich nicht, z. B. mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
einer werkstattähnlichen Beschäftigung unter an Werkstattle<strong>ist</strong>ungen angelegten Bedingungen<br />
nachgehen können.<br />
- Die Budgetunfähigkeit der Pflegesachle<strong>ist</strong>ung aus der gesetzlichen Pflegeversicherung (bes-<br />
tenfalls Gutscheinlösung) verhindern insbesondere trägerübergreifende Persönliche Budgets<br />
mit den Sozialhilfeträgern.<br />
Als Fazit kann aus den Erkenntnissen <strong>des</strong> Förderprogramms festgestellt werden, dass das Per-<br />
sönliche Budget in der Sozialle<strong>ist</strong>ungslandschaft als neue alternative Le<strong>ist</strong>ungsform für Rehabi-<br />
litation und Teilhabe behinderter Menschen angekommen <strong>ist</strong>. Für sehr viele Projektbeteiligte „<strong>ist</strong><br />
es nicht mehr wegzudenken“.<br />
Auf die nachfolgend fördernden Faktoren sollte stärker abgestellt werden, um die Inanspruch-<br />
nahme <strong>des</strong> Persönlichen Budgets effizient zu fördern:<br />
- Informationen durch Öffentlichkeitskampagnen, Öffentlichkeitsarbeit <strong>des</strong> <strong>BMAS</strong> auf Messen,<br />
Tagungen und sonstigen Großveranstaltungen fortsetzen.<br />
- Ausbau und Verbesserung der Beratung, z. B. durch Qualitätssteigerung bei den Gemeinsa-<br />
men Servicestellen und vermehrter Ausbau und Vernetzung der sonstigen Beratungsstellen<br />
zum Persönlichen Budget. 40<br />
40 s. Projekt „e-Strategie <strong>Persönliches</strong> Budget: Vor Ort handeln - Online informieren, beraten, vernetzen,<br />
beteiligten!“ www.budget.paritaet.org<br />
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- Best-Practice-Beispiele publizieren. Gute Beispiele aus den Projekten und deren Umfeld sol-<br />
len als <strong>BMAS</strong>-Broschüre im Herbst 2012 herausgegeben werden.<br />
Planung einer Datenbank für gute Beispiele erfolgt derzeit bei einem vom <strong>BMAS</strong> geförderten<br />
Projekt <strong>des</strong> Paritätischen Wohlfahrtsverban<strong>des</strong>. 40<br />
- Die hemmenden Faktoren sollten überdacht und möglichst beseitigt oder zumin<strong>des</strong>t reduziert<br />
werden.<br />
- Bei einer möglichen Anpassungsüberarbeitung <strong>des</strong> SGB IX könnte eine Präzisierung der Be-<br />
ratungspflicht von Le<strong>ist</strong>ungsträgern 41 im Sinne einer proaktiven Pflichtberatung zum Persönli-<br />
chen Budget geprüft werden.<br />
- Bei v. g. Gesetzesüberarbeitung könnte auch an eine Präzisierung der Formulierung zur För-<br />
derfähigkeit von Beratung und Unterstützung und evtl. an eine Veränderung <strong>des</strong> Kostende-<br />
ckels gedacht werden (ggf. Spielräume schaffen). 42<br />
- Im Rahmen einer evtl. Weiterentwicklung <strong>des</strong> Rechts und/oder einer möglichen Anpassung<br />
<strong>des</strong> Le<strong>ist</strong>ungsrechts für grundsätzlich Werkstattbedürftige könnten ggf. die Öffnung <strong>des</strong> allge-<br />
meinen Arbeitsmarktes als Beschäftigungsmöglichkeit für diesen Personenkreis unter grund-<br />
sätzlicher Beibehaltung der ursprünglichen Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen (wie in einer WfbM) ins-<br />
besondere mittels <strong>des</strong> Persönlichen Budgets und entsprechende Angleichung der sozialversi-<br />
cherungsrechtlichen Bedingungen ermöglicht werden.<br />
- Die Pflegesachle<strong>ist</strong>ungen könnten mittelfr<strong>ist</strong>ig von der Pflegeversicherung als budgetfähig er-<br />
klärt werden. Ein entsprechender vom <strong>BMAS</strong> initiierter Modellversuch läuft bereits in Verant-<br />
wortung <strong>des</strong> BMG bei der Forschungsstelle Pflegeversicherung <strong>des</strong> GKV-Spitzenverban<strong>des</strong>.<br />
Die qualitativen und quantitativen Erkenntnisse und Ergebnisse aus dem Förderprogramm zur<br />
Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets und aus <strong>des</strong>sen Projekten ha-<br />
ben deutlich gemacht, wie wichtig ein mit der Durchführung dieser Projekte verbundener An-<br />
schub für die neue Le<strong>ist</strong>ungsform war und für das weitere Vorgehen zur Begleitung dieses<br />
neuen Le<strong>ist</strong>ungsinstruments als deutliches Indiz für die Umsetzung der UN-Behindertenrechts-<br />
konvention in Deutschland sein kann.<br />
Das Programm zur Strukturverstärkung und Verbreitung von Persönlichen Budgets war ein<br />
wichtiger Wegbereiter für die inzwischen eingesetzte vermehrte Nachfrage, Beantragung und<br />
41 bisher in § 14 SGB I<br />
42 § 17 Abs. 3 SGB IX<br />
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Bewilligung von Persönlichen Budgets. Es hat aber auch deutlich gemacht, dass mit dem Para-<br />
digmenwechsel in der Behindertenpolitik und der Einführung <strong>des</strong> Persönlichen Budgets ein sich<br />
entwickelnder Prozess, inzwischen positiv begleitet durch die UN-Behindertenrechtskonvention<br />
und den Nationalen Aktionsplan, begonnen hat, der längst noch nicht abgeschlossen <strong>ist</strong>. Inklu-<br />
sion wird nur gelingen mit selbstbestimmenden, selbstständigen und selbstbewussten Men-<br />
schen mit Behinderungen in einer Gemeinschaft ohne physische und psychische Barrieren. Das<br />
Persönliche Budget bewirkt keine Wunder, <strong>ist</strong> aber ein ausgezeichnetes Instrument auf dem<br />
Weg zur Realisierung einer solchen inklusiven Gesellschaft.
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„… eine Wahl habe<br />
ich nur, wenn mir<br />
verschiedene Wege<br />
gezeigt werden.“<br />
(Zitat einer Budgetnehmerin)