Geschäftsbericht - MVG Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH
Geschäftsbericht - MVG Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH
Geschäftsbericht - MVG Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Geschäftsbericht</strong><br />
<strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong><br />
EINBLICK<br />
2011<br />
ist Ihre Linie
Garantiert:<br />
Passende Verbindung.<br />
Zentraler Umsteigepunkt, Werdohl Bahnhof<br />
02<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
Inhalt<br />
Impressum<br />
03<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
05 Vorwort der Geschäftsführung<br />
07 Die Gesellschafter / Der Aufsichtsrat<br />
08 Gesellschaftsstruktur / Struktur der Organschaft<br />
09 Zahlen, Daten, Fakten zum Verkehrsgebiet der <strong>MVG</strong><br />
10 Zum Geschäftsjahr 2011<br />
13 Schüler-Abo für die Jüngsten<br />
15<br />
Zur Arbeit mit dem Fahrrad-Abo<br />
17 Mit dem 60plus-Abo rüstig unterwegs<br />
18 Im Blickpunkt<br />
21 Personal- und Sozialwesen<br />
23 Die Tochtergesellschaften<br />
25 Lagebericht<br />
27 Bilanz<br />
28 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
29 Anhang<br />
32 Anlage zum Anhang<br />
33 Bericht der Abschlussprüfer / Bericht des Aufsichtsrates<br />
35 <strong>MVG</strong>-Zahlenspiegel<br />
Herausgeber<br />
Redaktion<br />
<strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Wehberger Straße 80<br />
58507 Lüdenscheid<br />
<strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Layout und Grafik:<br />
Rüschenschmidt Grafik & Design,<br />
Herdecke<br />
Herstellung<br />
Druckerei Müller,<br />
Halver-Oberbrügge
„Unser Job:<br />
Der zufriedene Fahrgast.“<br />
Gerhard Schmier, Geschäftsführung<br />
04<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
Vorwort der<br />
Geschäftsführung<br />
Im Berichtsjahr 2011 war die Wirtschaftskrise auch im <strong>Märkische</strong>n<br />
Kreis weitgehend überwunden. Den Abwärtstrend der<br />
Vorjahre konnte die <strong>MVG</strong> abbremsen, erstmals stiegen auch<br />
wieder mehr Fahrgäste in unsere Busse als in den Jahren zuvor.<br />
Ein Beispiel ist der Zuwachs bei den Stammkunden der Gesellschaft.<br />
Das Aufkommen an bezahlten Fahrten im Linienverkehr<br />
stieg um 0,5%, die Fahrgeldeinnahmen um 1,3%.<br />
Die <strong>MVG</strong> beförderte im Berichtsjahr im Linienverkehr 33,0 Mio.<br />
Fahrgäste. Das sind über 146.000 Fahrgäste je Werktag. Knapp<br />
die Hälfte von ihnen sind Schüler und Schülerinnen. Hinzu<br />
kommen jährlich rd. 0,5 Mio. Fahrgäste im freigestellten<br />
Schülerverkehr.<br />
Die Nachfrage an Fahrten mit den Linienbussen der <strong>MVG</strong> ist<br />
nach vielen Jahren kontinuierlicher Verluste erstmals wieder<br />
leicht gestiegen. Den Spagat zwischen der Suche nach wirtschaftlichen<br />
Optimierungsmaßnahmen und der Bereitstellung<br />
eines nachfragegerechten und attraktiven Fahrplanangebotes<br />
hat die Gesellschaft im Berichtsjahr geschafft.<br />
Die <strong>Geschäftsbericht</strong>e der beiden Vorjahre standen unter den<br />
Leitgedanken „Mitarbeiter“ und „Auftragnehmer“. Der aktuelle<br />
Bericht zum Geschäftsjahr 2011 stellt die Fahrgäste der<br />
Gesellschaft und ihre sehr individuellen Ansprüche an das<br />
Leistungsangebot in den Mittelpunkt.<br />
Die Kundschaft der <strong>MVG</strong>, vom Grundschüler bis zur rüstigen<br />
Rentnerin, vom Gelegenheitsfahrer bis zum Berufspendler, ist<br />
insgesamt wieder häufiger mit ihrem Chauffeur <strong>MVG</strong> unterwegs.<br />
Das liegt wohl auch an der vielseitigen Ausrichtung des Fahrplans<br />
und dem passenden Ticket-Angebot.<br />
Für jeden Kunden gibt es ein preiswertes Ticket: Vom Kurzstrecken-Kinderticket<br />
für 80 Cent je Fahrt in Iserlohn oder<br />
Lüdenscheid bis hin zum 60plusAbo für weniger als 40 Euro<br />
im Monat. Mobilität im gesamten <strong>Märkische</strong>n Kreis für Aktive<br />
ab 60plus für 1,20 Euro am Tag – das ist ein Wort!<br />
05<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Passende Ticketangebote bietet die <strong>MVG</strong> mit ihren Monats-<br />
Tickets und -Abos für ihre Stammkunden, die regelmäßig den<br />
öffentlichen Nahverkehr nutzen; in der preisgünstigen Variante<br />
gültig ab 9 Uhr.<br />
Auch Radfahrer gehören zu den Nutzern der <strong>MVG</strong>. Die Mitnah-<br />
me von Rädern ist gestattet, soweit die Platzverhältnisse im Bus<br />
ausreichen. Wer beispielsweise nach Winterberg sein Fahrrad<br />
mitnehmen möchte, zahlt einmal 3,50 Euro und fährt dann mit<br />
dem Bus der <strong>MVG</strong> und den Verkehrsmitteln der VRL-Partnerunternehmen<br />
weiter. Obwohl die topografischen Verhältnisse im<br />
südlichen <strong>Märkische</strong>n Kreis sehr abwechslungsreich sind, hat<br />
die <strong>MVG</strong> sogar Kunden mit Fahrrad Monats-Abo. Einer kommt<br />
aus Schalksmühle und nutzt sein Rad und die Angebote von<br />
Bus und Bahn, weil er die Umwelt schonen möchte.<br />
An dem Vertrauen, das die Politik des <strong>Märkische</strong>n Kreises in<br />
das umweltfreundliche und leistungsstarke Angebot der <strong>MVG</strong><br />
setzt, richtet die Gesellschaft ihre bewährte Arbeit aus. Sie investiert<br />
weiterhin in ein modernes und kundenorientiertes Leistungsangebot.<br />
Im Berichtsjahr beschaffte die <strong>MVG</strong> acht neue<br />
Linienbusse, die wieder mit mehrzeiligen Haltestellenanzeigen,<br />
digitalen Videoüberwachungsanlagen sowie neuerdings auch<br />
Brandmeldeanlagen ausgerüstet sind.<br />
Neben der Beschaffung modernster Linienbusse gilt es auch,<br />
für alle Bürger passende Angebote zu schaffen: Passende und<br />
dennoch wirtschaftliche Fahrplanleistungen. Ertragreiche und<br />
gleichzeitig am Markt verträgliche Ticketpreise. Vielfältige Angebotsformen,<br />
vom Linienbus über die Anruf-Linien-Fahrten bis<br />
zum Anruf-Sammel-Taxi mit einem darauf abgestimmten und<br />
vielfältigen Ticket-Sortiment. Die <strong>MVG</strong> hat diese Aufgaben in<br />
den vergangenen Jahren gut bewältigt und arbeitet an neuen<br />
Ticket- und Leistungsangeboten, um auch weiterhin möglichst<br />
viele Fahrgäste zu gewinnen.<br />
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei an dieser<br />
Stelle Dank gesagt für die im Geschäftsjahr 2011<br />
geleistete gute Arbeit.<br />
Gerhard Schmier, Geschäftsführung
„Zukunft durch Zuverlässigkeit.“<br />
Karsten Meininghaus, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
06<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
Die Gesellschafter<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Name Ort Beruf<br />
Karsten Meininghaus Iserlohn Studienrat Gesellschaftervertreter, Vorsitzender<br />
Dr. Peter Paul Ahrens Iserlohn Bürgermeister Gesellschaftervertreter<br />
Dieter Dzewas Lüdenscheid Bürgermeister Gesellschaftervertreter<br />
Fritz-Werner Heer Gevelsberg Kreiskämmerer Gesellschaftervertreter<br />
Axel Hoffmann Schalksmühle Unternehmensberater Gesellschaftervertreter<br />
Peter Maywald Menden Unternehmer Gesellschaftervertreter<br />
Volker Spähr Lüdenscheid Industriefachwirt Gesellschaftervertreter<br />
Helge Staat Plettenberg Sozialarbeiter Gesellschaftervertreter<br />
Fabian Tigges Iserlohn Angestellter Gesellschaftervertreter<br />
Udo Vorländer Iserlohn Rentner Gesellschaftervertreter, 1. stellv. Vorsitzender<br />
Bernd Blöcher Iserlohn KOM-Fahrer Arbeitnehmervertreter<br />
Carl-Heinz Curti Iserlohn KOM-Fahrer Arbeitnehmervertreter<br />
Renate Curti Iserlohn Angestellte Arbeitnehmervertreterin<br />
Michaela Look Lüdenscheid Angestellte Arbeitnehmervertreterin<br />
Elmar Reich Menden stellv. Betriebsstellenleiter Arbeitnehmervertreter, 2. stellv. Vorsitzender<br />
07<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Geschäftsanteile E Geschäftsanteile %<br />
MKG-<strong>Märkische</strong> Kommunale Wirtschafts-<strong>GmbH</strong>, Lüdenscheid 2.972.753,24 54,94<br />
Stadt Lüdenscheid 956.371,46 17,68<br />
Stadt Iserlohn 369.152,74 6,82<br />
Stadt Plettenberg 351.615,43 6,50<br />
Stadt Altena 282.284,25 5,22<br />
Stadt Werdohl 99.344,01 1,84<br />
Stadt Meinerzhagen 87.635,43 1,62<br />
Gemeinde Schalksmühle 56.906,79 1,05<br />
Stadt Neuenrade 43.613,20 0,81<br />
Stadt Menden 42.437,23 0,78<br />
Stadt Hemer 31.188,80 0,58<br />
Hagener Straßenbahn AG 29.143,64 0,54<br />
Stadt Halver 27.354,12 0,50<br />
Stadt Kierspe 25.922,50 0,48<br />
Gemeinde Herscheid 10.788,26 0,20<br />
Stadt Balve 10.225,84 0,19<br />
Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde 8.691,96 0,16<br />
<strong>Märkische</strong>r Kreis 5.112,92 0,09<br />
gezeichnetes Kapital 5.410.541,82 100,00
Gesellschaftsstruktur<br />
Name und Sitz der Gesellschaft<br />
Die <strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong> hat ihren Sitz in<br />
58507 Lüdenscheid, Wehberger Straße 80, Tel. 02351/18010,<br />
Registergericht Iserlohn HRB-Nr. 3898. Sie unterhält zwei weitere<br />
Betriebsstellen in Iserlohn (Calle) und Plettenberg.<br />
Struktur der Organschaft<br />
MST Mark-Sauerland<br />
Touristik <strong>GmbH</strong><br />
Gez. Kapital 563 TE<br />
Gesellschafter: MKG<br />
und die Stadt Iserlohn<br />
MKG-<strong>Märkische</strong><br />
Kommunale Wirtschafts-<strong>GmbH</strong><br />
Gez. Kapital 14.700 TE<br />
Gesellschafter: <strong>Märkische</strong>r Kreis<br />
<strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong><br />
<strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Gez. Kapital 5.411 TE<br />
Gesellschafter: MKG<br />
und 17 weitere kommunale<br />
Gesellschafter<br />
MEG <strong>Märkische</strong><br />
Eisenbahngesellschaft mbH<br />
Gez. Kapital 1.150 TE<br />
Gesellschafter: <strong>MVG</strong>,<br />
MKG und die Stadt<br />
Plettenberg<br />
08<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Organschaftsverhältnis<br />
Die <strong>MVG</strong> ist Organgesellschaft der MKG-<strong>Märkische</strong> Kommunale<br />
Wirtschafts-<strong>GmbH</strong>, einer im Alleinbesitz des <strong>Märkische</strong>n<br />
Kreises stehenden Gesellschaft mit Sitz in Lüdenscheid. Zwischen<br />
der <strong>MVG</strong> und der MKG ist ein Organschaftsvertrag<br />
(Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag) abgeschlossen.<br />
Zum Konzern gehören neben der <strong>MVG</strong> noch die MST<br />
Mark-Sauerland Touristik <strong>GmbH</strong>, die MEG <strong>Märkische</strong> Eisenbahngesellschaft<br />
mbH und die Busgesellschaft BMS mbH.<br />
Busgesellschaft<br />
BMS mbH<br />
BMS<br />
Gez. Kapital 43 TE<br />
Gesellschafter: MKG<br />
(52%) und 5 private<br />
Busunternehmer
Zahlen, Daten, Fakten zum<br />
Verkehrsgebiet der <strong>MVG</strong><br />
Verkehrsgebiet<br />
Die <strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong> wurde 1975<br />
im Zuge der Landkreisreform NRW durch Zusammenführung<br />
von vier lokalen und regionalen ÖPNV-Unternehmen als kommunale<br />
<strong>GmbH</strong> des <strong>Märkische</strong>n Kreises mit Sitz in Lüdenscheid<br />
gegründet. Das Bedienungsgebiet mit 451.619 Einwohnern ist<br />
1.150 qkm groß; es umfasste im Berichtsjahr 2011 die 15 Städte<br />
und Gemeinden des MK, Teile der Städte Hagen und Schwerte,<br />
ferner Randgebiete der Kreise Ennepe-Ruhr, Oberberg, Olpe,<br />
Soest und Unna. Siedlungsstruktur und Bevölkerungsdichte<br />
sind sehr inhomogen: Einerseits städtische Ballungsräume<br />
und -randzonen in Lüdenscheid sowie auf der Achse Hemer –<br />
Iserlohn – Hagen/Hohenlimburg, andererseits weite ländliche<br />
Flächenzonen mit kleinen Streusiedlungen und Einzelgehöften.<br />
Die größten Städte sind Iserlohn mit etwa 95.000 und Lüdenscheid<br />
mit knapp 75.500 Einwohnern; ein ausgeprägtes Oberzentrum<br />
fehlt. Abgesehen von der Ruhrebene und den engen,<br />
vielfach gewundenen Tälern von Nebenflüssen hat das Verkehrsgebiet<br />
Mittelgebirgscharakter mit Höhenlagen bis ca. 550 m.<br />
Am niederschlagsreichen Nordwestrand des Sauerlands ist in<br />
den Wintermonaten mit Behinderungen durch Schnee und Frost<br />
zu rechnen.<br />
Die ÖPNV-Erschließung erfolgt durch 138 Omnibuslinien,<br />
ferner gibt es rd. 139 Fahrtrouten im Sonderverkehr für be-<br />
hinderte Schüler. Pro Werktag werden durchschnittlich<br />
146.000 Fahrgäste befördert. Zur Leistungserstellung tragen<br />
über 30 private Vertragsfirmen bei. Es werden 157 eigene<br />
und 261 angemietete Fahrzeuge eingesetzt, vom Kleinbus<br />
bis zum Gelenkzug. Das Verkehrsgebiet wird von den drei<br />
Betriebshöfen in Iserlohn, Lüdenscheid und Plettenberg bedient.<br />
Alternative Bedienungsformen<br />
Außer regulärem ÖPNV steht die <strong>MVG</strong> für mehrere alternative<br />
Bedienungsformen.<br />
Als deutschlandweit vorbildhaft gilt hier das System der Bürger-<br />
busse. Nach einem Drei-Säulen-Modell wird zuerst ein Verein<br />
(„Bürger fahren für Bürger“) gegründet, dann fördert das Land<br />
die Beschaffung der Fahrzeuge, und die <strong>MVG</strong> verantwortet die<br />
Betriebsführung hinsichtlich Fahrerschulung, Technik, Tarifen<br />
und Fahrplangestaltung.<br />
09<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Die Nachtbusse, die die Lüdenscheider Innenstadt an den<br />
Wochenenden mit den Nachbargemeinden Schalksmühle,<br />
Herscheid und Plettenberg verbinden, werden von verschiedenen<br />
Sponsorenmodellen finanziell getragen, und sie sind ein<br />
wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.<br />
In Iserlohn gibt es das Anruf-Sammeltaxi (AST), finanziert von<br />
der Stadt, durchgeführt vom Taxigewerbe, betreut von der <strong>MVG</strong><br />
als Konzessionsträgerin. Bei diesem System bringt das Taxi die<br />
Fahrgäste nach telefonischer Anmeldung auf festen Routen von<br />
den Haltestellen des ÖPNV preisgünstig ans Ziel.<br />
Eine weitere bedarfsorientierte Bedienungsform gibt es seit<br />
2006 in Iserlohn, Hemer und Menden, seit dem Fahrplanwechsel<br />
im August 2010 auch nach Attendorn und Finnentrop sowie<br />
in Meinerzhagen, Neuenrade, Plettenberg und Werdohl. Es<br />
ist die flexible Bedienungsform „AnrufLinienFahrt (ALF)“. ALF<br />
verkehrt wie ein Busverkehr, der Ein- und Ausstieg erfolgt an<br />
den Haltestellen nach Fahrplan; es gilt der reguläre Bustarif<br />
ohne Zuschläge. Lediglich eine Fahrtanmeldung ist mindestens<br />
60 Minuten vor der fahrplanmäßigen Abfahrt erforderlich.<br />
Halver<br />
Schalksmühle<br />
Kierspe<br />
Nachrodt-<br />
Wiblingwerde<br />
Iserlohn<br />
Lüdenscheid<br />
Altena<br />
Werdohl<br />
Herscheid<br />
Meinerzhagen<br />
Menden<br />
Hemer<br />
Balve<br />
Neuenrade<br />
Plettenberg
Zum Geschäftsjahr 2011<br />
Die allgemeine Lage im ÖPNV<br />
Den im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) organisierten<br />
Unternehmen brachte das Jahr 2011 nach leichten<br />
Zuwächsen 2010 insgesamt ein Rekordergebnis, allerdings mit<br />
weiterhin starken regionalen und verkehrsmittelspezifischen Unterschieden.<br />
Die Busse und städtische Bahnen verzeichnen wie im Vorjahr ein<br />
stabiles Ergebnis. Die Fahrgastzahlen bei der DB Regio AG und<br />
ihren Tochtergesellschaften legten um 1,4% (Vorjahr +1,0%) zu.<br />
Insgesamt wurden von den VDV-Unternehmen 9,8 Mrd. Fahrgäste<br />
befördert (Vorjahr 9,7 Mrd.). Verkehrsmittelspezifisch führte<br />
dies zu nachstehenden Leistungsanteilen in 2011:<br />
Sparte Fahrgäste* Veränderung zu 2010<br />
Bus 4.597 Mio. - 0,2%<br />
Tram 3.364 Mio. + 1,3%<br />
DB Regio 1.843 Mio. + 1,4%<br />
VDV gesamt 9.804 Mio. + 0,7%<br />
*inkl. Übersteiger zwischen den Sparten<br />
Während in Großstädten und Ballungsräumen die Nachfrage<br />
überproportional stieg, wirkte sich im ländlichen Raum die demografische<br />
Entwicklung negativ aus. Hier haben die Unternehmen<br />
angesichts sinkender Bevölkerungszahlen und insbesondere<br />
stark abnehmender Schülerzahlen mit Fahrgastrückgängen<br />
zu kämpfen, denen in der Regel keine Einsparpotentiale bei<br />
den Leistungserstellungskosten gegenüberstehen. So ist es<br />
kostenmäßig praktisch unerheblich, ob ein Bus mit 60 oder mit<br />
50 Schülern besetzt ist, ertragsmäßig bedeutet es jedoch ein Minus<br />
von 17% bei den Verkehrseinnahmen. Da hier, anders als in<br />
Ballungsräumen, Schülerverkehre das Rückgrat der Unternehmensleistung<br />
darstellen, lassen sich Einnahmeverluste bei dieser<br />
Fahrgastgruppe nicht durch Zugewinne bei anderen Fahrgastgruppen<br />
kompensieren.<br />
In den Ballungsräumen mit dem dort vorhandenen breitgefächerten<br />
Angebot an Bussen und Bahnen hat sich dagegen der<br />
Aufwärtstrend der letzten Jahre insbesondere aufgrund der positiven<br />
demographischen Entwicklung fortgesetzt.<br />
Bedingt durch Fahrgastzuwachs sind auch die Erträge aller VDV-<br />
Unternehmen aus dem Fahrausweisverkauf weiter gestiegen.<br />
Nachdem in 2010 erstmals die Grenze von 10 Mrd. € überschritten<br />
wurde, war 2011 noch erfolgreicher. Nach Schätzungen des<br />
VDV betrug der Umsatz 10,3 Mrd., was einem Zuwachs um<br />
3,0% entspricht. Dabei lag die Verkehrsleistung erstmals über<br />
250 Millionen Personenkilometern je Tag, die Gesamtjahresleistung<br />
lag bei 91 Milliarden Personenkilometern.<br />
Der Kostendeckungsgrad der deutschen Nahverkehrsunternehmen<br />
lag in 2011 bei durchschnittlich 77%. „Der ÖPNV ist in<br />
10<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Deutschland mittlerweile deutlich wirtschaftlicher als in anderen<br />
großen europäischen Industrienationen“, erklärt der VDV und<br />
wertet dies angesichts der sich ständig verschlechternden Rahmenbedingungen<br />
als ein bemerkenswertes Ergebnis, das zeige,<br />
dass „der deutsche ÖPNV immer effizienter wird und auch ökonomisch<br />
betrachtet auf einem richtig guten Weg ist“.<br />
Verkehrspolitischer Ausblick des VDV;<br />
es bleibt viel zu tun<br />
Aus Sicht des VDV stehen in der verbleibenden Zeit der aktuellen<br />
Legislaturperiode noch wesentliche Entscheidungen in<br />
der Verkehrspolitik an. Ein Blick in den Koalitionsvertrag zeige,<br />
dass die Bundesregierung Fahrt aufnehmen müsse, um die<br />
selbst gesteckten Ziele in der Verkehrspolitik noch zu erreichen.<br />
Bemerkenswert dabei ist, dass sich die Großbaustellen im Vergleich<br />
zu den Darstellungen im letztjährigen <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
nur unwesentlich verändert haben.<br />
Weiterhin bereitet die Finanzierung des Substanzerhalts große<br />
Sorge. Der aufgelaufene Rückstau an dringend notwendigen<br />
Grunderneuerungsinvestitionen in die kommunale ÖPNV-<br />
Infrastruktur liegt bei rund 2,4 Mrd. € und wächst jährlich um<br />
330 Mio. €. Es geht dabei um Erneuerungsinvestitionen in die<br />
Infrastruktur wie beispielweise Werkstätten, Betriebshöfe oder<br />
Leitsysteme. So wurden bei der <strong>MVG</strong> in den 1980er Jahren neue<br />
Betriebshöfe und Werkstätten gebaut, für die heute dringender<br />
Sanierungsbedarf besteht, der Betriebshof in Lüdenscheid<br />
stammt gar aus den 1950ern. Es ist unrealistisch zu meinen, die<br />
Investitionskosten des ÖPNV ließen sich durch Fahrgeldeinnahmen<br />
decken, und daher ist es unabdingbar notwendig, die Finanzierung<br />
des ÖPNV schnellstens zukunftssicher zu machen.<br />
„Hier muss eine tragfähige gesetzliche Regelung her, denn wir<br />
fahren vielfach schon auf Verschleiß und an Kapazitätsgrenzen“,<br />
erklärt VDV-Präsident Jürgen Fenske und macht deutlich, dass<br />
eine ausreichende Finanzausstattung sogar im Grundgesetz<br />
verankert ist. „Laut Artikel 143c müssen die Finanzierungsmittel<br />
‘angemessen und erforderlich‘ sein. Und dafür hat die Bundesregierung<br />
zu sorgen, dieser Verantwortung muss sie sich stellen“.<br />
Positiv bewertet der VDV den von der Bunderegierung vorgelegten<br />
Fortschrittsbericht zur Entwicklung ländlicher Räume, in<br />
dem auch die zukünftige Ausgestaltung des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />
(ÖPNV) eine wichtige Rolle spielt. In dem<br />
Bericht bekennt sich die Bundesregierung ausdrücklich zu ihrer<br />
Verantwortung bei der Sicherstellung von Mobilität im ländlichen<br />
Raum und bezeichnet den Ausbau und Erhalt der kommunalen<br />
Verkehrsinfrastruktur als Kernaufgabe der Daseinsvorsorge im<br />
ländlichen Raum. Die Zukunft des Nahverkehrs im ländlichen<br />
Raum ist maßgeblich von einer angemessenen finanziellen Ausstattung<br />
des ÖPNV abhängig. Leider bleiben in dem Bericht<br />
die Fragen nach der zukünftigen ÖPNV-Finanzierung weiterhin<br />
unbeantwortet. Ein Baustein ist dabei die Zukunft des Entflechtungsgesetzes.<br />
Dieses Gesetz wurde 2006 erlassen, um die Finanzierung<br />
für Gemeinschaftsaufgaben, die bis dahin von Bund
und Ländern gemeinsam wahrgenommen wurden, sicherzustellen.<br />
Die Länder erhalten vom Bund jährlich 1,3 Milliarden € an<br />
Entflechtungsmitteln, die verkehrlich zweckgebunden sind. Die<br />
Länder müssen das Geld gezielt in den Ausbau und die Verbesserung<br />
des kommunalen Verkehrs investieren. Ende 2013 läuft<br />
diese Zweckbindung aus. Der VDV appelliert nachdrücklich an<br />
die Bundesregierung, die Finanzmittel aus dem Entflechtungsgesetz<br />
auch über 2013 hinaus zweckgebunden mindestens auf<br />
dem bisherigen Niveau weiterzuführen.<br />
Eine weitere Großbaustelle sieht der VDV in der Novellierung<br />
des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG), durch die der<br />
nationale Rechtsrahmen an EU-Recht angepasst wird. Die im<br />
Koalitionsvertrag vereinbarte „unverzügliche Novellierung und<br />
Anpassung an den europäischen Rechtsrahmen“ ist auch<br />
in 2011 nicht gelungen. Es besteht weiterhin keine Rechtssicherheit<br />
für die Anwendung der neuen EU-Verordnung zum<br />
öffentlichen Verkehr. Und so finden Vergabekammern und Gerichte<br />
in Deutschland weiterhin kreative Wege, das spezifische<br />
ÖPNV-Recht der EU-Verordnung auszublenden und stattdessen<br />
nur das allgemeine Vergaberecht anzuwenden. VDV und<br />
BDO (Bundesverband deutscher Omnibusunternehmer) haben<br />
bereits in 2009 einen gemeinsamen, praxisorientierten Entwurf<br />
zum PBefG vorgelegt, der bei Fragen der Vergabe von ÖPNV-<br />
Leistungen ein ausgewogenes Verhältnis von kommunaler Daseinsvorsorge<br />
und unternehmerischer Initiative sichert. Der VDV<br />
appelliert erneut an Bundesrat und Bundestag, sich nun endlich<br />
auf einen gemeinsamen Entwurf zu einigen.<br />
Verkehrsmarkt der <strong>MVG</strong><br />
Im Berichtsjahr konnte die <strong>MVG</strong> die Fahrgastzahlen leicht steigern.<br />
Der Abwärtstrend der letzten Jahre wurde gestoppt.<br />
Die Wirtschaftskrise prägte in den Vorjahren die negative Fahrgastentwicklung<br />
maßgeblich. Deutliche Zuwächse bei den<br />
Stammkunden belegen, dass inzwischen auch im <strong>Märkische</strong>n<br />
Kreis die Krise überwunden ist. Bei den für berufstätige Fahrgäste<br />
wichtigen Zeitkarten stiegen die Fahrgastzahlen um<br />
rd. 6% (Vorjahr +0,4%). Die Fahrgäste unternahmen wieder<br />
Fahrten, auf die sie in 2010 noch verzichtet hatten. Leider hat<br />
sich der Abwärtstrend der letzten Jahre bei den Seniorenkarten<br />
fortgesetzt. Hier bestätigt sich weiterhin die Feststellung, dass<br />
die „neuen“ älteren Mitbürger eine ausgeprägte Individualmobilität<br />
besitzen und dadurch deutlich weniger auf die Leistungen<br />
der <strong>MVG</strong> angewiesen sind, als dies in der Vergangenheit der<br />
Fall gewesen ist.<br />
Der Markt im Ausbildungsverkehr und damit bei der stärksten<br />
Fahrgastgruppe hat sich stabilisiert, nach dem außerordentlich<br />
starken Rückgang im Vorjahr um 5,4%. Der<br />
ausgewiesene Fahrgastzuwachs beträgt 2,3%. In diesem<br />
Wert sind Einflüsse aus dem Vorjahr enthalten. Die demographische<br />
Entwicklung der Schülerzahlen, die von der<br />
<strong>MVG</strong> nicht zu beeinflussen ist, führt dazu, dass sich der<br />
11<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Negativtrend in den nächsten Jahren wieder verstärken wird.<br />
Bei den Freizeitkarten für junge Fahrgäste ist jedoch das<br />
Nachfragetief offensichtlich überwunden. Nach einem Rückgang<br />
um rd. 11% im Vorjahr gibt es im Berichtsjahr einen<br />
Zuwachs um 4,4%.<br />
Insgesamt stieg die Anzahl der Fahrgäste im Linienverkehr um<br />
0,5% (Vorjahr -5,3%).<br />
Auf Grund der jeweils im August des Vorjahres und des Berichtsjahres<br />
durchgeführten Fahrpreisanhebungen stiegen die<br />
Fahrgeldeinnahmen entsprechend um 1,3% (Vorjahr 1,8%).<br />
Die <strong>MVG</strong> beförderte im Berichtsjahr im Linienverkehr<br />
33,0 Mio. Fahrgäste (Vorjahr 32,9 Mio.). Hinzu kommen<br />
rd. 0,5 Mio. Fahrgäste im freigestellten Schülerverkehr.<br />
Die Gesamtzahl der von der <strong>MVG</strong> beförderten Fahrgäste betrug<br />
somit im Berichtsjahr 33,5 Mio. nach 33,4 Mio. im Vorjahr.<br />
Für die Erbringung des Leistungsangebots standen 172 eigene<br />
Busse (Vorjahr 170) inklusive 15 Bürgerbusse (Vorjahr 15) zur<br />
Verfügung (Stand 31.12.2011).<br />
Die Fahrleistungen im Linienverkehr sanken im Berichtsjahr um<br />
rund 0,3 Mio. Kilometer auf 13,6 Mio. Kilometer. Ursächlich dafür<br />
ist die ganzjährig wirkende Neukonzeptionierung des Angebots<br />
im südlichen Verkehrsgebiet mit bedarfsgerechter Anpassung<br />
der Fahrleistungen. Die <strong>MVG</strong> muss gemäß Vorgabe des <strong>Märkische</strong>n<br />
Kreises in den Folgejahren weitere, deutliche Anstrengungen<br />
unternehmen, um den Kreishaushalt zu entlasten. Auch<br />
die im Auftrag des <strong>Märkische</strong>n Kreises durchgeführten Leistungen<br />
im Schülersonderverkehr sanken um 50 Tsd. Kilometer<br />
auf nunmehr 0,95 Mio. Kilometer. Die Gesamtleistung betrug<br />
14,6 Mio. Kilometer inklusive sonstiger Verkehre.<br />
Die Leistungserstellung mit eigenen Fahrzeugen und Personal<br />
konzentriert sich seit 2007 auf die drei Standorte Iserlohn, Lüdenscheid<br />
und Plettenberg. Mit Hilfe der seit Jahren bewährten<br />
Zusammenarbeit mit privaten Auftragnehmern ist eine Bedienung<br />
des gesamten Verkehrsgebietes sichergestellt. Der Leistungsanteil<br />
der Auftragnehmer im Linienverkehr sank in 2011<br />
auf 52,2% (Vorjahr 52,6%).
Von Anfang an in<br />
sicheren Händen.<br />
Mats Heyng, 6 Jahre alt, jüngster Abo-Kunde der <strong>MVG</strong><br />
12<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
Sicherer Schulweg:<br />
Schüler-ABO für die Jüngsten<br />
Name: Mats Heyng<br />
Alter: 6 Jahre<br />
Wohnort / Zielort: Menden / Albert-Schweitzer-Schule<br />
Hobbys: Schwimmen, Handball (Verein), Fußball<br />
Ticket: Schüler-ABO<br />
<strong>MVG</strong>-Kunde seit: November 2011<br />
Fahrtzweck: Schule ja<br />
Arbeit nein<br />
Einkaufen nein<br />
Freizeit nein<br />
Zeit im Bus je Woche: bis zu 3 Stunden ja<br />
Lieblingslinie(n): 24<br />
3 bis 5 Stunden nein<br />
mehr als 5 Stunden nein<br />
Lieblingsfahrer(in): Mann, Name nicht bekannt<br />
Mein Platz im Bus: vorne nein<br />
mitte ja<br />
hinten nein<br />
Hattest du ein nettes Erlebnis bei einer <strong>MVG</strong>-Busfahrt?<br />
„Ich hatte das Klingeln vergessen und bin bis zum<br />
Ende mitgefahren. Oma wartete an der Haltestelle.<br />
Der Busfahrer sagte dann, ich dürfte noch mitfahren<br />
bis wir wieder an der richtigen Stelle sind.“<br />
Was wolltest du den „Chef“ der <strong>MVG</strong> schon<br />
immer mal fragen?<br />
„Könnten die „Schulbusse nicht morgens schöne<br />
Kindermusik laufen lassen?“<br />
„Und warum sagen nicht alle Busfahrer „Guten Morgen“?“<br />
13<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Die Fahrgastgruppe der Schüler, Studenten und Auszubildenden<br />
ist mit über 50% aller <strong>MVG</strong>-Kunden ein ganz wesentlicher<br />
Leistungsträger. Sie bildet einerseits das Rückgrat der Verkehrseinnahmen<br />
der <strong>MVG</strong>, bestimmt auf der anderen Seite aber<br />
auch maßgebend deren Kostensituation. Anders als in großstädtischen<br />
Ballungsräumen mit ihren Stadt- und S-Bahnen<br />
richtet sich die Fahrzeugvorhaltung im Bedienungsgebiet des<br />
<strong>Märkische</strong>n Kreises und damit die Kapitalbindung sehr stark an<br />
den Verkehrsspitzen in den Morgen- und Nachmittagsstunden<br />
aus.<br />
In diesen Zeiten nutzen überwiegend Schüler, Studenten und<br />
Auszubildende das Leistungsangebot der <strong>MVG</strong>. Für deren unterschiedliche<br />
Fahrtbedürfnisse bietet die <strong>MVG</strong> ein attraktives<br />
Ticketsortiment an, wobei deren Preise zum Teil deutlich rabattiert<br />
sind im Vergleich zu denen für Jedermann-Fahrgäste.<br />
Dies ist kaufmännisch zunächst widersprüchlich, weil das in der<br />
Erstellung teure Produkt preisgünstiger angeboten wird. Dieser<br />
Effekt ist aber politisch gewollt – es geht um die sichere und<br />
preiswerte Beförderung junger Menschen. Der Gesetzgeber<br />
gewährt daher sogenannte Ausgleichszahlungen für gemeinwirtschaftliche<br />
Leistungen. In den letzten Jahren hat das Land<br />
NRW diese Zahlungen kontinuierlich zurückgenommen, ohne<br />
dass die <strong>MVG</strong> die Chance hatte, ihr Leistungsangebot adäquat<br />
zu kürzen.<br />
Im Berichtsjahr hat das Land mit Einführung des neuen<br />
ÖPNV-Gesetzes NRW die Zuständigkeit und die Methodik für<br />
die Mittelgewährung grundlegend geändert. Antragssteller bleibt<br />
weiterhin die <strong>MVG</strong>, Genehmigungsbehörde für alle benachbarten<br />
Verkehrsunternehmen sind jedoch nicht mehr die jeweiligen<br />
Bezirksregierungen, sondern die lokalen Aufgabenträger für den<br />
ÖPNV, die Kreise und kreisfreien Städte. Anstelle nur eines Antrages<br />
an die Bezirksregierung stellt die <strong>MVG</strong> nunmehr eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Anträge an mehrere Aufgabenträger.
Bewegung ist für uns<br />
Selbstverständlichkeit.<br />
Fahrrad-Abo-Kunde Christain Douven, Schalksmühle<br />
14<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
Über Berg und Tal: Zur Arbeit<br />
mit dem Fahrrad-ABO<br />
Name: Christian Douven<br />
Alter: 30 Jahre<br />
Wohnort / Zielort: Schalksmühle / Lüdenscheid<br />
Hobbys: Kajak und Radfahren<br />
Ticket: Fahrrad-Abo<br />
<strong>MVG</strong>-Kunde seit: April 2012<br />
Fahrtzweck: Schule nein<br />
Arbeit ja<br />
Einkaufen nein<br />
Freizeit nein<br />
Zeit im Bus je Woche: bis zu 3 Stunden nein<br />
3 bis 5 Stunden ja<br />
mehr als 5 Stunden nein<br />
Lieblingslinie(n): RB 52 Volmetalbahn<br />
Lieblingsfahrer(in):<br />
RE 17 Sauerland-Express<br />
Mein Platz im Bus: vorne nein<br />
mitte ja<br />
hinten nein<br />
Hatten Sie ein nettes Erlebnis bei einer <strong>MVG</strong>-Busfahrt?<br />
Das Fahrrad-Abo rechnet sich für mich, insbesondere<br />
wegen der hohen Spritpreise.<br />
Was wollten Sie den „Chef“ der <strong>MVG</strong> schon<br />
immer mal fragen?<br />
Wieso gibt es keine Fahrradhalter?<br />
Warum muss ich für das Fahrrad extra bezahlen?<br />
Warum benötige ich zwei Ticket-Karten?<br />
15<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Eine noch relativ kleine Fahrgastgruppe bilden Fahrgäste der<br />
<strong>MVG</strong>, die ein Fahrrad „im Gepäck“ haben. Mit Ihrer Entscheidung<br />
für die Kombination von Fahrrad und ÖPNV leisten Sie<br />
einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und gegen den<br />
Verkehrsinfarkt.<br />
Obwohl die Topografie im <strong>Märkische</strong>n Kreis vielerorts nur für<br />
sportliche Radler prädestiniert ist, wird die <strong>MVG</strong> die technische<br />
Entwicklung auf dem Sektor der Elektroräder bzw. E-Bikes beobachten.<br />
Pedelecs beispielsweise, deren Fahrunterstützung<br />
nur durch das Treten der Pedale abgefordert wird und bis maximal<br />
25 km/h ohne Führerschein und ohne Versicherungspflicht<br />
gefahren werden dürfen, erfreuen sich einer rasant steigenden<br />
Beliebtheit.<br />
Wir erwarten, dass die Anzahl der Nutzer von E-Bikes auch im<br />
<strong>Märkische</strong>n Kreis steigen wird. Menschen, denen das klassische<br />
Fahrradfahren bergab und vielmehr noch bergauf zu anstrengend<br />
ist, stehen vielleicht in den nächsten Monaten auch<br />
an den Bussen der <strong>MVG</strong> und kombinieren das gesunde Radfahren<br />
mit dem umweltfreundlichen ÖPNV.<br />
Ob potentielle Neukunden ein in der gesamten Verkehrsgemeinschaft<br />
VRL gültiges Fahrrad-Monats- oder Einzelticket<br />
kaufen werden oder Fahrrad-Einzeltickets der Preisstufen drei<br />
und sechs für einen kleineren Aktionsradius, bleibt abzuwarten.<br />
Sollten jedoch – der Erfolg des Ruhrtalradweges mag ein Beispiel<br />
sein – sehr viele E-Biker im <strong>Märkische</strong>n Kreis in die Busse<br />
der <strong>MVG</strong> wollen, könnte es dort zeitweise recht eng werden.
Mobilität und Selbstständigkeit<br />
erhalten.<br />
Ilse Witzleben, längjährige Abo-Kundin der <strong>MVG</strong><br />
16<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
Rüstig unterwegs: Seit<br />
Jahrzehnten treu und freundlich<br />
Name: Ilse Witzleben<br />
Alter: 90 Jahre<br />
Wohnort: Iserlohn-Innenstadt<br />
Zielorte: Veranstaltungen: Iserlohn, Ennepetal,<br />
Hagen-Haspe, Gevelsberg<br />
Hobbys: Lesen, Singen, Unterhaltung,<br />
Briefe schreiben<br />
Ticket: 60plusAbo<br />
<strong>MVG</strong>-Kunde seit: 5 Jahrzehnten<br />
Fahrtzweck: Schule nein<br />
Arbeit nein<br />
Einkaufen ja<br />
Freizeit ja<br />
Zeit im Bus je Woche: bis zu 3 Stunden ja<br />
Lieblingslinie(n): 1<br />
3 bis 5 Stunden nein<br />
mehr als 5 Stunden nein<br />
Lieblingsfahrer(in): alle, weil hilfsbereit<br />
Mein Platz im Bus: vorne ja<br />
mitte nein<br />
hinten nein<br />
Hatten Sie ein nettes Erlebnis bei einer <strong>MVG</strong>-Busfahrt?<br />
Ich saß in der Linie 1 von Hohemlimburg. Eine Mutter mit ihrem<br />
Kind (2 Jahre alt) wollten zusteigen. Das Kind rannte von der<br />
Mutter weg, direkt vor den Bus. Die Fahrerin machte eine Vollbremsung<br />
– Schrecksekunde für alle. Nichts passiert, die Fahrerin<br />
hat hervorragend reagiert. Die Mutter stieg mit ihrem Kind<br />
in den Bus ein und bedankte sich nicht einmal dafür, dass das<br />
Kind unverletzt blieb.<br />
Was wollten Sie den „Chef“ der <strong>MVG</strong> schon<br />
immer mal fragen?<br />
Ich möchte mich vielmehr bedanken: Die Fahrerinnen und Fah-<br />
rer warten immer, bis ich im Bus Platz genommen habe. Sie sind<br />
immer freundlich und ich bin sehr zufrieden.<br />
17<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Die Berücksichtigung der Belange der Senioren ist der <strong>MVG</strong> von<br />
jeher ein besonderes Bedürfniss. Sie war eines der ersten Verkehrsunternehmen<br />
in NRW, das ein auf diese Fahrgastgruppe<br />
ausgerichtetes Ticket angeboten hat. Die seit der Gründung der<br />
<strong>MVG</strong> in 1975 bekannte „Seniorenkarte“ erfreut sich bis heute<br />
außerordentlicher Beliebtheit. Zwischenzeitlich haben alle Partner<br />
der Verkehrsgemeinschaft die Bedeutung dieser Kundengruppe<br />
erkannt. Seit 2009 bieten auch die Unternehmen in<br />
den Verkehrsgemeinschaften in Westfalen die Seniorenkarten<br />
an. Alle vermarkten das attraktive Angebot seither als „60plus<br />
Ticket“ und „60plusAbo“.<br />
Mitte der 1990er Jahre hat die <strong>MVG</strong> als eines der ersten Un-<br />
ternehmen in NRW flächendeckend Niederflurbusse eingeführt.<br />
Ein stufenloser Fahrgastraum mit niedrigem Einstieg, Klapprampen<br />
sowie Hochborde an den Haltstellen kennzeichnen das<br />
Niederflurbus-System. Mobilitätseingeschränkte Bürger, Familien<br />
mit Kinderwagen, ältere Menschen und Rollstuhlfahrer können<br />
dadurch die <strong>MVG</strong>-Busse barrierefrei nutzen.<br />
Obwohl im Rahmen des demographischen Wandels die Bedeutung<br />
der Senioren in der Gesellschaft zunimmt, ist die Anzahl<br />
derer, die die <strong>MVG</strong> nutzen, in etwa konstant. Die „neuen“<br />
älteren Mitbürger haben eine ausgeprägte Individualmobilität<br />
und sind dadurch deutlich weniger mit den Bussen der <strong>MVG</strong><br />
unterwegs als früher.<br />
Dennoch wird die <strong>MVG</strong> in der Zukunft noch stärker die Mobilitätswünsche<br />
der Senioren beobachten müssen. Die zunehmende<br />
Nutzung von Gehhilfen, wie beispielsweise Rollatoren,<br />
wird gegebenenfalls die Ausstattung zukünftiger Fahrzeuggenerationen<br />
prägen.
Im Blickpunkt!<br />
Text-to-speech – oder auf Deutsch:<br />
Fahrplanauskunft per Ansage<br />
Hemer ZOB – Dynamische Fahrgastinformation (DFI)<br />
In ihrer Mobilität eingeschränkte Bürger sind gerne Gäste der<br />
<strong>MVG</strong>. Beleg: Heute haben alle <strong>MVG</strong>-Linienbusse im Kreis Knee-<br />
ling (Absenken der Fahrzeugeinstiegsseite), stufenlosen Einstieg<br />
und Klapprampe. Doch nicht nur Menschen mit Gehbehinde-<br />
rung, Kinderwagen oder Rollstühlen suchen einen von Barrieren<br />
freien Einstieg in die Busse.<br />
Auch Blinde und Sehschwache artikulieren ihre Ansprüche<br />
an einen leichteren Zugang zum ÖPNV. Für sie hat die Stadt<br />
Hemer in Abstimmung mit der <strong>MVG</strong> beim Neubau des ZOB<br />
im Jahr 2011 neue Informationshilfen installiert. Unterhalb der<br />
Anzeigetafeln mit der „Dynamischen Fahrgastinformation“ (DFI)<br />
sind an den Masten Bedien-<br />
kästen montiert. Blinde und<br />
Sehschwache aktivieren dort<br />
per Tastendruck eine Laut-<br />
sprecherdurchsage und er-<br />
halten akustisch die an der<br />
DFI angezeigten Informatio-<br />
nen über die Reihenfolge der<br />
eintreffenden Busse mit den<br />
jeweiligen Abfahrtszeiten.<br />
18<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
FAN – bitte beachten:<br />
Es geht nicht um Bewunderer!<br />
Der Fan eines Sportlers, eines Vereins oder bekannter Größen<br />
aus Film, Funk und Fernsehen – jeder weiß, was gemeint ist.<br />
FAN bei der <strong>MVG</strong> – das ist etwas anderes.<br />
Bei FAN handelt es sich um „ „FahrgastAnalyse im Nahverkehr,<br />
eine Software, die im Berichtsjahr beschafft worden ist. FAN ist<br />
eine Nahverkehrsdatenbank zur Unterstützung bei der Planung<br />
und Bewertung des ÖPNV-Angebotes im <strong>Märkische</strong>n Kreis. In<br />
FAN werden Daten in einer zentralen Datenbank zusammen-<br />
zusammen-<br />
gefasst, wie Haltestellen, Linien, Fahrpläne, Zählungen, Befra-<br />
gungen, Schülerverkehre und weitere Eingangsdaten.<br />
FAN arbeitet über eine Schnittstelle mit dem ebenfalls im Jahr<br />
2011 beschafften Fahrgastzählsystem des Herstellers MG-<br />
Industrieelektronik. Das bereits in zwei Linienbussen verbaute<br />
System „Eye one“ basiert auf der Videoüberwachung der Ein-<br />
und Ausstiegsbereiche. Die Genauigkeit der Fahrgasterfassung<br />
beim Ein- und Ausstieg per Videotechnik ist im Vergleich zu an-<br />
deren und älteren Systemen sehr hoch.<br />
Bei der Fahrzeugneubeschaffung 2012 werden alle vier Nieder-<br />
flur-Linienbusse von Solaris und fünf der acht Niederflur-Gelenk-<br />
busse von Mercedes mit dem Fahrgastzählsystem ausgestattet.<br />
Die drei anderen neuen Gelenkbusse von Mercedes erhalten ab<br />
Werk die Vorverkabelung für eine spätere Nachrüstung.<br />
FAN und Eye one helfen der <strong>MVG</strong> bei einer nachfragegerech-<br />
nachfragegerech-<br />
ten und wirtschaftlichen Angebotsgestaltung, zum Beispiel<br />
durch Überprüfung von Fahrgastzahlen im Schülerverkehr und<br />
während der täglichen Zeitrandlagen am späten Abend sowie<br />
ganztägig an Wochenenden und Feiertagen.<br />
FAN: Fahrgastzahlen (im Querschnitt) Linie 40 an einem Sonntag:
Busse brauchen so viel Diesel wie<br />
vor 20 Jahren – und das ist gut so!<br />
20% weniger Kraftstoffverbrauch in 20 Jahren. Das ist<br />
die durchschnittliche Reduzierung des Flottenverbrauches<br />
der in Deutschland zugelassenen Pkw. Die neuesten<br />
Busse der <strong>MVG</strong> verbrauchen fast genau so viel Diesel wie<br />
noch am Anfang der 90er Jahre. Warum ist das gut so?<br />
Zahlen, Daten, Fakten von 2001 bis 2011<br />
Die <strong>MVG</strong> hat in zehn Jahren ihren eigenen Fuhrpark um ca. 28%<br />
reduziert, bei einer Minderung der Angebotsleistung von 15%.<br />
Während die Anzahl der Niederflur-Linienbusse (NL) um 44%<br />
sank, stieg die Zahl der Niederflur-Gelenkbusse (NG) um 24%.<br />
Das Verhältnis NG zu NL änderte sich von 20% auf 36% und als<br />
Folge nahm der Kraftstoffverbrauch um 10,5% zu.<br />
<strong>MVG</strong> (ohne Auftragnehmer) 2001 2011<br />
Leistungsangebot, Mio. Wagen-km 7,8 6,6<br />
Linienbusse gesamt, Anzahl ca. 201 150<br />
Niederflur-Linienbus (NL) 160 89<br />
Niederflur-Gelenkbus (NG) 41 51<br />
Kraftstoffverbrauch, in Mio. Liter 2,87 3,17<br />
Im Zeitraum von 2007 bis 2011 blieb der durchschnittliche Die-<br />
selverbrauch der NL-Busse unverändert, der Verbrauch der NG<br />
verbesserte sich deutlich. Die in den Jahren 2007 und 2008<br />
beschafften Niederflur-Midi-Busse (NM), Typ Citaro O 530 K<br />
(1,50 m kürzer als ein NL), verbrauchen im Durchschnitt<br />
ca. 43,7 Liter und somit etwa 1 Liter weniger als die NL.<br />
<strong>MVG</strong> (ohne Auftragnehmer) 2007 2011<br />
Verbrauch NL, Liter/100 km 44,5 44,7<br />
Verbrauch NG, Liter/100km 67,2 58,1<br />
Verbrauch NM, Liter/100km --- 43,7<br />
Die Abgasnormen Euro 1 bis Euro 5/EEV<br />
Seit Jahren beschafft die <strong>MVG</strong> nur noch Busse mit modernsten<br />
Abgasreinigungs- und Abgasfiltersystemen; seit 2004 haben<br />
diese CRT-Rußpartikelfilter (inzwischen 2/3 der <strong>MVG</strong>-Flotte).<br />
Schon seit 2006 erfüllen die Motoren die erst ab 2009 gültige<br />
Abgasnorm Euro 5, seit 2007 die verschärfte Euro 5/EEV.<br />
Konnte durch die Einhaltung der Euro-Normen 1 bis 3 schon<br />
der Partikel- und Abgasausstoß (Kohlenwasserstoffe, Kohlen-<br />
monoxyd und Stickoxyde) der <strong>MVG</strong>-Busse seit Anfang der 90er<br />
Jahre deutlich reduziert werden, setzt die ab 2006 gültige Euro<br />
4-Norm die Grenzwerte für den Partikelausstoß noch weiter he-<br />
runter. Euro 5/EEV fordert zusätzlich die weitere Reduktion der<br />
im Abgas enthaltenen Stickoxyde.<br />
Fahrzeugbestand von Euro 1 bis Euro 5/EEV<br />
Bei der <strong>MVG</strong> sind bis 2012 noch 1 Gelenkbus mit Euro 1 (aus<br />
1994) und 3 Gelenkbusse mit Euro 2 (aus 2001) unterwegs. Die<br />
63 NL und NG der Baureihen von 2002 bis 2005 haben<br />
Euro 3-Motoren, die 64 Busse von 2006 bis 2011 Euro 5-Mo-<br />
toren – Euro 4 wurde übersprungen. Ab 2007 erreichen diese<br />
Busse auch die verschärfte Abgasnorm Euro 5/EEV.<br />
Auswirkungen der Abgasnormen auf den Dieselverbrauch<br />
Der Verbrauch der NL-Busse stieg von Euro 1 auf Euro 3 um gut<br />
18%. Erst später gelang es, neben den Schadstoffen auch den<br />
Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. So sinkt ab Euro 5/EEV der<br />
Verbrauch um 4,6 Liter/100 km (10%) gegenüber Euro 3.<br />
<strong>MVG</strong> (ohne Auftragnehmer) min max mittel<br />
Euro 1, Liter/100 km<br />
Euro 2, Liter/100 km<br />
37,3 40,9 39,1<br />
43,0 47,3 45,2<br />
Euro 3, Liter/100 km 44,9 47,9 46,4<br />
Euro 5, Liter/100 km 40,2 43,5 41,8<br />
Kraftstoffverbrauch Niederflurbusse nach Hersteller<br />
Die „alten“ MAN, Baureihe 2004, verbrauchen im Durchschnitt<br />
47,5 Liter. Die Mercedes, hierzu zählen Busse aus allen zurück-<br />
liegenden Jahren, erreichen 44,4 Liter. Die noch jungen Merce-<br />
des Citaro aus 2009 sowie die Solaris aus 2011 verbrauchen<br />
mit 40,3 bzw. 41,4 Litern am wenigsten Kraftstoff.<br />
Fazit<br />
19<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Im Blickpunkt!<br />
Die Entwicklung moderner Motoren und Abgassysteme mit<br />
entsprechender Reduzierung von Abgasen und Partikeln war<br />
einerseits gut für die Umwelt, andererseits erhöhte sich zwi-<br />
schenzeitlich der Kraftstoffverbrauch signifikant. Zukünftig ist<br />
umweltschonende Fahrzeugtechnik wohl auch möglich bei<br />
gleichzeitiger Reduzierung des Treibstoffverbrauches – Die Ent-<br />
wicklung seit der Euro 5/EEV-Abgasnorm ist dafür ein Indiz.<br />
Demnach gilt für die Linienbusse der <strong>MVG</strong>, was für die<br />
Entwicklung in der Pkw-Branche ein Armutszeugnis wäre:<br />
„Gut, dass die Busse wieder den Durchschnittsverbrauch<br />
aufweisen wie vor 20 Jahren!“
Mit Chauffeur zum Arbeitsplatz.<br />
Berufspendler Ron Skoluda, Berufsschullehrer<br />
20<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
Personal- und Sozialwesen<br />
Mitarbeiter<br />
Die <strong>MVG</strong> beschäftigte zum 31. Dezember des Berichtsjahres<br />
413 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (i. Vj. 421).<br />
Entwicklung des Personalstandes<br />
2010<br />
2011<br />
421<br />
Mitarbeiter<br />
ohne Aushilfen<br />
413<br />
417<br />
2009<br />
299<br />
300<br />
2007<br />
2008<br />
Verschmelzung mit der<br />
MBG (101 Pers.)<br />
Beschäftigungssicherungsvereinbarung (BSV)<br />
verhandelt<br />
Die Entwicklung des Personalstandes ist eng verbunden mit<br />
den Verhandlungen zum Abschluss einer betrieblichen Beschäftigungssicherungsvereinbarung<br />
(BSV). Die Weiterführung<br />
des Spartentarifvertrags Nahverkehr als Rationalisierungstarif<br />
nach März 2012 sieht zwingend den Abschluss einer solchen<br />
Vereinbarung zwischen der <strong>MVG</strong>, dem Kommunalen Arbeitgeberverband<br />
Nordrhein-Westfalen (KAV NW) und den bei der<br />
<strong>MVG</strong> vertretenen Gewerkschaften bis zum 31.03.2012 vor.<br />
Ziele dieser Vereinbarung sind<br />
• den Beschäftigten der <strong>MVG</strong> weitgehende Arbeitsplatzsicherheit<br />
bis Ende 2019 zu garantieren<br />
• der <strong>MVG</strong> den notwendigen finanziellen Spielraum in den<br />
Personalkosten des Fahrdienstes zu geben, der zur Realisierung<br />
der Einsparpotenziale für die Restrukturierung der <strong>MVG</strong><br />
und damit für die Erfüllung der Betrauung benötigt wird<br />
• den Gewerkschaften den Weg zu einheitlichen sozialen Standards<br />
im ÖPNV zu ebnen, indem die <strong>MVG</strong> verpflichtet wird,<br />
Verkehrsleistungen nur an tarifgebundene Unternehmen zu<br />
vergeben.<br />
In den letzten Monaten des Berichtsjahres erfolgten aufgrund<br />
der laufenden Verhandlungen zum Abschluss der BSV keine<br />
Neueinstellungen im Fahrdienst. Ausgeschiedene Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter wurden durch Mehrleistungen und<br />
einem temporär verstärkten höheren Einsatz von Auftragnehmern<br />
ausgeglichen.<br />
21<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Zum Ende des Berichtsjahres wurde die BSV zwischen allen<br />
Vertragspartnern unterschriftsreif verhandelt. Die <strong>MVG</strong> ver-<br />
pflichtet sich, „während der Laufzeit dieser BSV auf Neu-,<br />
Um- oder Ausgründungen bzw. den Erwerb eines Nahverkehrsunternehmens<br />
mit dem Ziel der Anwendung eines anderen<br />
Tarifrechts als dasjenige des TV-N NW zu verzichten“ und<br />
mindestens 180 Voll-Beschäftigte im Fahrdienst für den Linienverkehr<br />
nach § 42 PBefG zu beschäftigen. Die Eigentümer<br />
werden während der Laufzeit der BSV, d.h. bis Ende 2019,<br />
keine Eigentumsrechte an der <strong>MVG</strong> veräußern mit dem Ziel,<br />
die Bindung an das Verbandstarifrecht des KAV NW zu lösen.<br />
Die Unterschriftsleistung und damit das Inkrafttreten werden<br />
für Anfang 2012 erwartet. Die aufgelaufene Personalunterdeckug<br />
im Fahrdienst wird im Laufe des Jahres 2012 durch<br />
Neueinstellungen ausgeglichen werden.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den letzten Jah-<br />
ren Maßnahmen mitgetragen, die zum Teil erhebliche Verän-<br />
derungen, nicht nur in ihrem Arbeitsumfeld sondern auch im<br />
privaten Bereich, die bis zu einer notwendigen Umstellung der<br />
persönlichen Lebensgestaltung reichen, mitgetragen und zeigen<br />
weiterhin eine starke Bindung an und einen hohen Grad<br />
der Identifizierung mit der <strong>MVG</strong>. Das belegt auch die seit Jahren<br />
bei unter 1% liegende Fluktuationsrate.<br />
Unser bester Nachwuchs<br />
Ausbildung bei der <strong>MVG</strong> bedeutet Lernen auf hohem Niveau.<br />
Die Abschlussprüfungen der Auszubildenden zählen seit Jahren<br />
zu den besten in Südwestfalen und der Nachwuchs der <strong>MVG</strong> ist<br />
auch bundesweit sehr erfolgreich.<br />
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zeichnet<br />
alle zwei Jahre diejenigen Auszubildenden seiner Mitgliedsunternehmen<br />
aus, die in ihrer Ausbildung herausragende Abschlüsse<br />
erzielt haben. Damit sollen die besonderen Anstrengungen und<br />
exzellenten Leistungen der Nachwuchskräfte belohnt werden,<br />
die sie während der Berufsausbildung gezeigt haben. Schon<br />
bei der ersten Auflage des Wettbewerbs vor zwei Jahren konnte<br />
eine <strong>MVG</strong>-Bürokauffrau mit ihrem sehr guten Abschluss als<br />
Verbandsbeste überzeugen. Im Berichtsjahr wurde ein Informatikkaufmann<br />
der <strong>MVG</strong> für den zweiten Platz bei den kaufmännischen<br />
Berufen geehrt.
Bürger für Bürger:<br />
Erfolgsmodell Bürgerbus.<br />
Rathausplatz, Schalksmühle<br />
22<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
Die Tochtergesellschaften<br />
DME<br />
Die Eintragung der Liquidation in das Handelsregister erfolgte<br />
am 8. September des Berichtsjahres. Die Gesellschaft ist damit<br />
endgültig erloschen.<br />
MEG<br />
Mit dem Umschlagzentrum in Plettenberg-Eiringhausen unterhält<br />
die MEG ein attraktives Angebot zur Nutzung der<br />
umweltschonenden Schienentransporte, überwiegend für Industriebetriebe<br />
ohne eigenen Gleisanschluss. Sie bietet eine<br />
geschlossene Transportkette vom Verfrachter zum Empfänger<br />
bei Absicherung einer sach- und termingerechten Beförderung<br />
an. Die Leistung umfasst generell Empfangs- und Versandgüter<br />
im Wagenladungsverkehr, wobei sich die Betätigung weitgehend<br />
auf die Verfrachtung von Schwergütern im Empfang<br />
(Stabstahl, Coils und Walzdrahtringe) erstreckt. Das Kooperationsverhältnis<br />
mit der DB Schenker AG, Geschäftsfelder Railion<br />
Deutschland AG und Freight Logistics, wurde im Berichtsjahr<br />
in seinen bewährten Strukturen und Zielsetzungen fortgesetzt.<br />
Dabei bedient die MEG die Güterverkehrsstellen Grevenbrück,<br />
Finnentrop, Hagen-Hohenlimburg, Plettenberg und Werdohl,<br />
einschließlich Anschluss Mark Elverlingsen. Daneben betreibt<br />
die MEG eine öffentliche Waage und bietet ihren Kunden in enger<br />
Zusammenarbeit mit Stahlhändlern eine Lagerhaltung an.<br />
Der positive Trend in der weltweiten Erholung der Wirtschaft des<br />
Vorjahres hat sich im Berichtsjahr fortgesetzt. Die Plettenberger<br />
Industrie ist, soweit sie die MEG betrifft, überwiegend Zulieferer<br />
für die Automobilhersteller und hat damit besonders stark von<br />
der guten Nachfrage in der exportorientierten Automobilbranche<br />
profitiert. Prägte noch eine sehr hohe Kurzarbeiterquote<br />
das Jahr 2009, so beherrschte im Berichtsjahr – wie im Vorjahr<br />
– die Suche nach Fachkräften erneut den lokalen Arbeitsmarkt.<br />
Auch die MEG spürte kurzzeitig den Fachkräftemangel.<br />
Die Entwicklung auf dem Automobilmarkt korreliert mit der auf<br />
dem Stahlmarkt. Daher war der Geschäftsverlauf bei der MEG<br />
im Berichtsjahr auch geprägt von der vermehrten Inanspruchnahme<br />
der MEG-Leistungen durch große Stahllieferanten. Dies<br />
führte zu Zuwächsen in den Geschäftsbereichen Umschlagsleistungen,<br />
Lager und Güternahverkehr. Auch gelang es der<br />
MEG, die Konditionen der Umschlagsleistungen anzuheben,<br />
was sich in den gestiegenen Umsätzen ausdrückt.<br />
23<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Die im Vorjahr vollendete Erweiterung der Lagerkapazität hat<br />
sich im Berichtsjahr bewährt. Die Umsatzerlöse aus diesem Geschäftsfeld<br />
haben sich mehr als verdoppelt.<br />
Im Berichtsjahr stiegen die Umsatzerlöse um 155 T€ (+ 9,7%).<br />
Das Jahresergebnis schließt mit einem Überschuss von 93 T€,<br />
der an die <strong>MVG</strong> abgeführt wird.<br />
Die operative Ertragslage der MEG in 2012 wird maßgeblich<br />
von der Dauer und Nachhaltigkeit der aktuell guten Wirtschaftslage<br />
in der Automobil- und Stahlindustrie bestimmt werden.<br />
Eine starke Plettenberger Wirtschaft bietet der MEG nachhaltige<br />
Chancen zur Stabilisierung der aktuell guten Ertragslage.<br />
Die MEG geht von einer stabilen Auftragslage für die regionale<br />
Wirtschaft in 2012 aus und erwartet die Fortsetzung des<br />
positiven Geschäftsverlaufs. Der Umsatz bei der Waage wird<br />
tendenziell zurückgehen, da ein großer Kunde eine neue Halle<br />
mit eigener Waage errichtet hat. Für 2012 stehen Verhandlungen<br />
über eine Anpassung der Kooperationsverträge mit<br />
DB Schenker an.
Unsere Zunkunft sicher<br />
bewegen.<br />
Schulzentrum Hemberg, Iserlohn<br />
24<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
Lagebericht der <strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />
Lüdenscheid für das Geschäftsjahr 2011<br />
Öffentlicher Zweck und Zweckerreichung<br />
Die Gesellschaft dient mit der Beförderung von Personen im<br />
ÖPNV öffentlichen Zwecken. Im Hinblick auf diese öffent-<br />
lichen Zwecke hat sie auch im Geschäftsjahr 2011 in den<br />
15 Städten und Gemeinden des <strong>Märkische</strong>n Kreises, in Teilen<br />
der Stadt Hagen, in Randgebieten der Kreise Ennepe-Ruhr,<br />
Oberberg, Olpe, Soest und Unna ein Bedienungsgebiet mit rd.<br />
452.000 Einwohnern auf einer Fläche von 1.150 km² mit Verkehrsleistungen<br />
im öffentlichen Personennahverkehr versorgt.<br />
Geschäftsverlauf / Verkehrsleistung<br />
Im Berichtsjahr konnte die <strong>MVG</strong> die Fahrgastzahlen leicht steigern.<br />
Der Abwärtstrend der letzten Jahre wurde gestoppt.<br />
Die Wirtschaftskrise prägte in den Vorjahren die negative Fahrgastentwicklung<br />
maßgeblich. Deutliche Zuwächse bei den<br />
Stammkunden belegen, dass inzwischen auch im <strong>Märkische</strong>n<br />
Kreis die Krise überwunden ist. Bei den für berufstätige Fahrgäste<br />
wichtigen Zeitkarten stiegen die Fahrgastzahlen um<br />
rd. 6% (Vorjahr +0,4%). Die Fahrgäste unternahmen wieder<br />
Fahrten, auf die sie in 2010 noch verzichtet hatten. Leider hat<br />
sich der Abwärtstrend der letzten Jahre bei den Seniorenkarten<br />
fortgesetzt. Hier bestätigt sich weiterhin die Feststellung, dass<br />
die „neuen“ älteren Mitbürger eine ausgeprägte Individualmobilität<br />
besitzen und dadurch deutlich weniger auf die Leistungen<br />
der <strong>MVG</strong> angewiesen sind, als dies in der Vergangenheit der<br />
Fall gewesen ist.<br />
Der Markt im Ausbildungsverkehr und damit bei der stärksten<br />
Fahrgastgruppe hat sich stabilisiert nach dem außerordentlich<br />
starken Rückgang im Vorjahr um 5,4%. Der ausgewiesene<br />
Fahrgastzuwachs beträgt 2,3%. In diesem Wert sind Einflüsse<br />
aus dem Vorjahr enthalten. Die demographische Entwicklung<br />
der Schülerzahlen, die von der <strong>MVG</strong> nicht zu beeinflussen ist,<br />
führt dazu, dass sich der Negativtrend in den nächsten Jahren<br />
wieder verstärken wird. Bei den Freizeitkarten für junge Fahrgäste<br />
ist jedoch das Nachfragetief offensichtlich überwunden.<br />
Nach einem Rückgang um rd. 11% im Vorjahr, gibt es im Berichtsjahr<br />
einen Zuwachs um 4,4%. Insgesamt stieg die Anzahl<br />
der Fahrgäste im Linienverkehr um 0,5% (Vorjahr -5,3%). Auf<br />
Grund der jeweils im August des Vorjahres und des Berichtsjahres<br />
durchgeführten Fahrpreisanhebungen stiegen die Fahrgeldeinnahmen<br />
entsprechend um 1,3% (Vorjahr 1,8%).<br />
Die <strong>MVG</strong> beförderte im Berichtsjahr im Linienverkehr 33,0 Millionen<br />
Fahrgäste (Vorjahr 32,9 Millionen). Hinzu kommen rd. 0,5<br />
Mio. Fahrgäste im freigestellten Schülerverkehr. Die Gesamtzahl<br />
der von der <strong>MVG</strong> beförderten Fahrgäste betrug somit im<br />
Berichtsjahr 33,5 Mio. nach 33,4 Mio. im Vorjahr. Für die Erbrin-<br />
gung des Leistungsangebots standen 172 eigene Busse (Vorjahr<br />
170) inklusive 15 Bürgerbusse (Vorjahr 15) zur Verfügung<br />
(Stand 31.12.11).<br />
25<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Die Fahrleistungen im Linienverkehr sanken im Berichtsjahr um<br />
rund 0,3 Mio. Kilometer auf 13,6 Mio. Kilometer. Ursächlich dafür<br />
ist die ganzjährig wirkende Neukonzeptionierung des Angebots<br />
im südlichen Verkehrsgebiet mit bedarfsgerechter Anpassung<br />
der Fahrleistungen. Die <strong>MVG</strong> muss gemäß Vorgabe des <strong>Märkische</strong>n<br />
Kreises in den Folgejahren weitere, deutliche Anstrengungen<br />
unternehmen, um den Kreishaushalt zu entlasten. Auch die<br />
im Auftrag des <strong>Märkische</strong>n Kreises durchgeführten Leistungen<br />
im Schülersonderverkehr sanken um 50 Tsd. Kilometer auf nunmehr<br />
0,95 Mio. Kilometer. Die Gesamtleistung betrug 14,6 Mio.<br />
Kilometer inklusive sonstiger Verkehre.<br />
Die Leistungserstellung mit eigenen Fahrzeugen und Personal<br />
konzentriert sich seit 2007 auf die drei Standorte Iserlohn, Lüdenscheid<br />
und Plettenberg. Mit Hilfe der seit Jahren bewährten<br />
Zusammenarbeit mit privaten Auftragnehmern ist eine Bedienung<br />
des gesamten Verkehrsgebietes sichergestellt. Der Leistungsanteil<br />
der Auftragnehmer im Linienverkehr sank in 2011 auf<br />
52,2% (Vorjahr 52,6%).<br />
Im Berichtsjahr wurde das tarifvertraglich geforderte betriebliche<br />
Beschäftigungssicherungskonzept mit den Tarifvertragsparteien<br />
abschließend verhandelt. Die Verhandlungen waren Ende des<br />
Jahres abgeschlossen, die Unterzeichnung erfolgt Anfang 2012.<br />
Den Beschäftigten der <strong>MVG</strong> bringt die Vereinbarung Arbeitsplatzsicherheit<br />
bis Ende 2019, der <strong>MVG</strong> gibt sie den notwendigen<br />
finanziellen Spielraum, der zur Realisierung der Einsparpotenziale<br />
für die Restrukturierung der <strong>MVG</strong> und damit für die<br />
Erfüllung der Betrauung benötigt wird.<br />
Umsatz- und Ertragsentwicklung<br />
Die Umsatzerlöse erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um<br />
1,6 Mio. € auf 33,7 Mio. €. Die Erhöhung betrifft im Wesentlichen<br />
erhöhte Erträge aus dem Linien- und Schülersonderverkehr<br />
(+ 0,4 Mio. € auf 28,3 Mio. €) sowie erhöhte Ausgleichsleistungen<br />
für die Beförderung von Schülern und Schwerbehinderten<br />
(+ 1,0 Mio. € auf 4,1 Mio. €).<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 1,1 Mio. € auf 3,4 Mio. €. Sie betreffen im Wesentlichen<br />
erhöhte Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen<br />
(+ 0,7 Mio. €), aus Kooperationsleistungen innerhalb der<br />
Verkehrsgemeinschaft (+ 0,2 Mio. €) sowie Erträge aus dem<br />
Abgang von Anlagevermögen (+ 0,1 Mio. €).<br />
Die betrieblichen Aufwendungen stiegen im Jahresvergleich um<br />
0,3 Mio. €. Der Anstieg resultiert aus erhöhten Materialaufwendungen<br />
(+ 0,7 Mio. €) und verminderten Aufwendungen beim<br />
Personal (- 0,2 Mio. €) sowie bei den Abschreibungen (- 0,2<br />
Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen blieben<br />
nahezu konstant. Die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten<br />
aus Zuweisungen der öffentlichen Hand verminderten
Lagebericht<br />
sich um 0,2 Mio. € infolge der Verrechnung der Zuschüsse<br />
bei den Anschaffungs-/Herstellungskosten ab dem Jahr<br />
2010. Das Finanzergebnis verbesserte sich um 0,1 Mio. € auf<br />
- 0,2 Mio. €. Die Verminderung gegenüber dem Vorjahr<br />
resultiert im Wesentlichen aus verringerten Aufwendungen<br />
aus der Anpassung langfristiger Rückstellungen. Insgesamt<br />
beträgt der von der MKG-<strong>Märkische</strong> Kommunale<br />
Wirtschafts-<strong>GmbH</strong> auszugleichende Verlust 13,3 Mio. €.<br />
Er liegt damit um 2,5 Mio. € unter dem Vorjahreswert und um<br />
3,1 Mio. € unter dem Planansatz.<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Bilanzsumme verminderte sich im Geschäftsjahr im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 3,0 Mio. € auf 31,7 Mio. €. Auf das Anlagevermögen,<br />
vorwiegend Busse und Betriebshöfe, entfallen<br />
71,4 % der Bilanzsumme (Vorjahr 68,8 %); es verminderte sich<br />
um 1,2 Mio. €. Bei Verrechnung der Sonderposten aus Zuweisungen<br />
der öffentlichen Hand mit dem Sachanlagevermögen<br />
erhöhte sich dies leicht um 24 T€. Das kurzfristig gebundene<br />
Vermögen verminderte sich um 1,8 Mio. €. Ursächlich dafür<br />
sind die verminderten Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
(- 3,7 Mio. €) im Wesentlichen bedingt durch das<br />
verbesserte Jahresergebnis, erhöhte Forderungen gegen Dritte<br />
(+ 1,4 Mio. €) sowie erhöhte liquide Mittel (+ 0,5 Mio. €). Die<br />
Eigenkapitalquote beträgt bei Verrechnung der Sonderposten<br />
aus Zuweisungen der öffentlichen Hand mit dem Sachanlagevermögen<br />
47,7 % (Vorjahr 44,8 %). Die Passivseite ist gekennzeichnet<br />
durch Verminderungen im lang- und kurzfristigen<br />
Bereich. Im langfristigen Bereich verminderte sich der Sonderposten<br />
aus Zuweisungen der öffentlichen Hand (- 1,2 Mio. €),<br />
da Zugänge an Zuschüssen direkt dem Anlagevermögen zugerechnet<br />
werden, sowie die Rückstellungen der Altersteilzeit<br />
(- 0,3 Mio. €). Im kurzfristigen Bereich verminderten sich vor<br />
allem die Verbindlichkeiten gegenüber Dritten (- 1,4 Mio. €) im<br />
Wesentlichen auf Grund reduzierter sonstiger Rückstellungen.<br />
Die Liquidität wurde im Rahmen der Verlustabdeckung aus<br />
Mitteln der MKG sichergestellt. Darüber hinaus hat die Gesellschaft<br />
eine Kreditlinie in Höhe von 0,8 Mio. €. Das Finanzmanagement<br />
ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten innerhalb<br />
der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb<br />
der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Die Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen betragen zum Bilanzstichtag 6 %<br />
(Vorjahr 6 %) der Bilanzsumme.<br />
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />
Die Gesellschaft verfügt über geeignete Instrumentarien zur<br />
Risikofrüherkennung und Risikobewältigung. Zur Implementierung<br />
und Dokumentation der Maßnahmen für ein<br />
Risikomanagement und Risikofrühwarnsystem hat die<br />
Geschäftsführung einen verantwortlichen Risikomanagement-<br />
beauftragten benannt. Die identifizierten Risiken, die Frühwarnindikatoren<br />
und die Bewältigungsmaßnahmen sind in einem<br />
Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Dieses wird dem<br />
Aufsichtsrat der <strong>MVG</strong> jährlich in fortgeschriebener Fassung und<br />
ergänzt durch einen Risikobericht vorgelegt.<br />
26<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Die schwerwiegenden Risiken für die <strong>MVG</strong> liegen weiterhin im:<br />
• Bereich der Unternehmensführung und hier insbesondere in<br />
der zukünftig zu erwartenden Finanzierung der <strong>MVG</strong> über die<br />
MKG u.a. durch die Sparzwänge der öffentlichen Hand, sowie<br />
in der Entwicklung des zukünftigen Wettbewerbsrechts und in<br />
den Folgen der demographischen Entwicklung.<br />
• Bereich der Einnahmeaufteilung und des Tarifs, hier ins-<br />
besondere in zukünftigen Regelungen zur Fahrkostenerstat-<br />
tung im Schülerverkehr und in der Finanzierung der Verkehrs-<br />
gemeinschaft.<br />
• Bereich des Leistungsangebotes in den Auswirkungen des<br />
demographischen Wandels auf den Schülerverkehr.<br />
• Bereich der Leistungsvergabe, hier insbesondere in unerwar-<br />
teten Betriebsaufgaben von Auftragsunternehmern und in der<br />
Einführung eines Tariftreuegesetzes NRW.<br />
• Bereich des Fahrdienstes, hier in notwendigen Sanierungsar-<br />
beiten in den Betriebsstellen.<br />
• Bereich der Instandhaltung, hier insbesondere in der Abnabe-<br />
lung von der technischen Weiterentwicklung im KOM-Bereich<br />
auf Grund der nicht mehr ausreichenden Infrastruktur.<br />
• Personalbereich in der Frage der Wettbewerbsfähigkeit des<br />
Spartentarifvertrags.<br />
• Bereich der Informationstechnologie in der Anfälligkeit der<br />
Systeme gegen feindliche Angriffe.<br />
Die <strong>MVG</strong> hat im Rahmen ihrer Einflussmöglichkeiten auf die<br />
identifizierten Risiken reagiert. Mit dem Kreistagsbeschluss vom<br />
12.06.2008 zur Verlängerung der Betrauung bis Ende Mai 2018<br />
und der Beschäftigungssicherungsvereinbarung bis Ende 2019<br />
sind unbeschadet der noch ausstehenden Anpassungsmaßnahmen<br />
an die EU-Verordnung 1370/2007 in Deutschland sichere<br />
Rechtsgrundlagen für eine dauerhafte öffentliche Mobilitätsdienstleistung<br />
durch die <strong>MVG</strong> gewährleistet. Derzeit diskutierte<br />
Auslegungsfragen der EU-Verordnung führen bei der <strong>MVG</strong> nicht<br />
zu Einschränkungen dieser Einschätzung.<br />
Prognose<br />
Die Gesellschaft wird auch zukünftig nachhaltig das Ziel verfolgen,<br />
sich als kostengünstiger und serviceorientierter Dienstleister<br />
auf einem qualitativ hohen Niveau unter den Anbietern im<br />
ÖPNV zu behaupten. Zur Erreichung dieses Ziels erfolgt eine<br />
konsequent umweltfreundliche Erneuerung der Busflotte. So<br />
genügen seit Jahren alle neu angeschafften Busse den höchsten<br />
Umweltansprüchen. Für das Jahr 2012 sind Investitionen in<br />
Höhe von 4,5 Mio. € geplant. Der größte Teil dieser Investitionen<br />
(3,6 Mio. €) gilt der Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen. Es<br />
wird ein Ergebnis von - 16,9 Mio. € (Stand 06/2011) erwartet.<br />
Vorgänge, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage von besonderer Bedeutung wären, haben sich nach<br />
Abschluss des Geschäftsjahres bis zum Zeitpunkt der Aufstellung<br />
des Jahresabschlusses 2011 nicht ereignet.<br />
Lüdenscheid, 30. März 2012<br />
DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Gerhard Schmier
Bilanz der <strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />
Lüdenscheid zum 31. Dezember 2011<br />
Aktivseite 31.12.2011 31.12.2010<br />
A. Anlagevermögen E E E E<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 732.570,45 814.821,04<br />
II. Sachanlagen 19.499.590,35 20.638.381,24<br />
III. Finanzanlagen 2.396.941,00 22.629.101,80 2.397.556,34 23.850.758,62<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 695.651,40 689.443,84<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.956.016,59 2.283.557,85<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.072.151,81 6.787.611,36<br />
3. sonstige Vermögensgegenstände 439.645,44 7.467.813,84 678.286,98 9.749.456,19<br />
Passivseite 31.12.2011 31.12.2010<br />
A. Eigenkapital E E E E<br />
I. Gezeichnetes Kapital 5.410.541,82 5.410.541,82<br />
II. Kapitalrücklage 7.175.981,55 12.586.523,37 7.175.981,55 12.586.523,37<br />
B. Sonderposten aus Zuweisungen der öffentlichen Hand 5.337.031,42 6.582.945,65<br />
C. Rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen 1.318.321,00 1.365.532,00<br />
2. sonstige Rückstellungen 7.431.364,52 8.749.685,52 8.680.802,69 10.046.334,69<br />
D. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.844.207,43 1.908.225,80<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.623.286,25 1.682.917,80<br />
3. sonstige Verbindlichkeiten 592.293,56 4.059.787,24 769.223,83 4.360.367,43<br />
davon:<br />
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr<br />
31.12.2011 21.608,21 E<br />
31.12.2010 17.166,96 E<br />
III. Kassenbestand,<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 905.640,97 401.346,83<br />
aus Steuern<br />
31.12.2011 126.707,82 E<br />
31.12.2010 130.257,18 E<br />
im Rahmen der sozialen Sicherheit<br />
31.12.2011 0,00 E<br />
31.12.2010 666,87 E<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten 968.555,15 1.116.803,48<br />
27<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
9.069.106,21 10.840.246,86<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.374,69 1.969,14<br />
31.701.582,70 34.692.974,62<br />
31.701.582,70 34.692.974,62
Gewinn- und Verlustrechnung der <strong>MVG</strong><br />
<strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong>, Lüdenscheid<br />
für das Geschäftsjahr 2011 (01.01. bis 31.12.)<br />
2011 2010<br />
E E E E<br />
1. Umsatzerlöse 33.732.062,97 32.090.509,87<br />
2. sonstige betriebliche Erträge 3.441.152,63 37.173.215,60 2.314.668,03 34.405.177,90<br />
3. Materialaufwand<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
und für bezogene Waren -5.660.992,16 -5.228.547,89<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -18.854.076,35 -18.621.874,14<br />
4. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter -14.384.780,51 -14.447.115,54<br />
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung -4.087.980,20 -4.240.749,28<br />
davon für Altersversorgung<br />
2011 1.157.420,22 E<br />
2010 1.234.189,82 E<br />
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen -3.691.927,89 -3.867.620,68<br />
6. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten<br />
aus Zuweisungen der öffentlichen Hand 1.225.609,17 1.384.438,78<br />
7. sonstige betriebliche Aufwendungen -4.815.968,14 -4.769.133,09<br />
8. Erträge aus Beteiligungen 0,00 764,00<br />
9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 93.344,49 97.596,96<br />
10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0,00 41,25<br />
11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 94.505,68 79.140,25<br />
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
davon an verbundene Unternehmen -379.246,80 -430.043,98<br />
2011 46.498,00 E<br />
2010 42.949,00 E -50.461.512,71 -50.043.103,36<br />
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -13.288.297,11 -15.637.925,46<br />
14. außerordentliche Erträge 0,00 308.358,03<br />
15. außerordentliche Aufwendungen 0,00 -419.912,91<br />
16. sonstige Steuern -37.659,90 -33.315,56<br />
17. Erträge aus Verlustübernahme 13.325.957,01 15.782.795,90<br />
18. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 0,00 0,00<br />
28<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
Anhang der <strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />
Lüdenscheid für das Geschäftsjahr 2011 (01.01. bis 31.12.)<br />
I. Angaben zur Form und Darstellung von Bilanz bzw.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des HGB<br />
in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
(BilMoG) vom 25. Mai 2009 und den ergänzenden Bestimmungen<br />
des <strong>GmbH</strong>-Gesetzes aufgestellt.<br />
Entsprechend der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses<br />
von Verkehrsunternehmen vom 27.2.1968 sowie<br />
der Änderung der Verordnung vom 13.7.1988 i.V. mit § 265 Abs.<br />
5 HGB ist die Darstellung der Sachanlagen um die Positionen<br />
• Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte<br />
• Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten<br />
• Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen<br />
• Fahrzeuge für Personenverkehr<br />
erweitert worden.<br />
Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das<br />
Gesamtkostenverfahren gewählt.<br />
Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der MKG-<strong>Märkische</strong><br />
Kommunale Wirtschafts-<strong>GmbH</strong>, Lüdenscheid einbezogen<br />
(HRB 4143 beim Handelsregister des Amtsgerichts Iserlohn). Er<br />
ist zugleich befreiender Konzernabschluss gemäß § 291 HGB<br />
für die <strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong>, Lüdenscheid,<br />
im Verhältnis zur MEG <strong>Märkische</strong> Eisenbahngesellschaft<br />
mbH, Lüdenscheid; dies gilt auch für den Konzernlagebericht.<br />
II. Erläuterungen zu den Posten von Bilanz sowie Gewinnund<br />
Verlustrechnung bezüglich Ausweis, Bilanzierung<br />
und Bewertung<br />
1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen<br />
sind zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />
bewertet worden. Den planmäßigen Abschreibungen<br />
liegen die wirtschaftlichen Nutzungsdauern zugrunde. Es<br />
wird grundsätzlich linear abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände<br />
wurden bis zu einem Wert von 150 € voll<br />
abgeschrieben, Vermögensgegenstände zwischen 150 € und<br />
1.000 € wurden entsprechend der Sammelpostenregelung in<br />
§ 6 Abs. 2a EStG aktiviert und über 5 Jahre abgeschrieben. Die<br />
Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten ausgewiesen.<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu fortgeschriebenen<br />
durchschnittlichen Einstandspreisen unter Beachtung des<br />
Niederstwertprinzips bewertet.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind<br />
unter Berücksichtigung des erkennbaren Ausfallrisikos bewertet.<br />
29<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Die Sonderposten aus Zuweisungen der öffentlichen Hand<br />
betreffen die bis zum Jahr 2009 vereinnahmten Zuschüsse nach<br />
dem GVFG und aus dem Investitionshilfeprogramm. Sie werden<br />
linear über die Nutzungsdauer der betreffenden Anlagegüter erfolgswirksam<br />
aufgelöst.<br />
Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Rückstellungen<br />
für Altersteilzeitverpflichtungen erfolgten nach<br />
den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik<br />
mittels der sog. „Projected Unit Credit Methode“. Als biometrische<br />
Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von<br />
Klaus Heubeck verwendet. Bei der Bewertung zum 31.12.2011<br />
wurde der von der Bundesbank vorgegebene Marktzinssatz von<br />
5,14% zugrunde gelegt. Gehaltsanpassungen sind mit 2 % p.a.<br />
berücksichtigt.<br />
Die sonstigen Rückstellungen sind nach vernünftiger kaufmännischer<br />
Beurteilung mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.<br />
Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr<br />
wurden entsprechend abgezinst.<br />
Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert.<br />
2. Angaben zu Posten der Bilanz<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens wird in der<br />
Anlage gezeigt.<br />
Die Gesellschaft hat innerhalb der Finanzanlagen folgende Beteiligungen:<br />
Name und Sitz Anteil am Eigenkapital Ergebnis<br />
der Gesellschaft Kapital % 31.12.11 T E 2011 E<br />
MEG <strong>Märkische</strong> Eisenbahn- 93.344,49 *<br />
gesellschaft mbH, Lüdenscheid 99,27 2.046 (Vj. 97.596,96)<br />
* Ergebnisabführungsvertrag<br />
Mit der MEG besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabfüh-<br />
rungsvertrag.<br />
Die Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe betreffen im<br />
Wesentlichen Dieselkraftstoffe, Reifen und Ersatzteile.<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten<br />
im Wesentlichen Forderungen gegen die Aufgabenträger<br />
aus Erstattungen der Schülerbeförderung gem. § 11a ÖPNVG<br />
NRW, Forderungen gegen die Bezirksregierung Arnsberg aus<br />
Erstattung von Fahrgeldausfällen für die Beförderung Schwerbehinderter<br />
gem. § 148 SGB IX sowie Forderungen gegenüber<br />
Schulen, Schulverwaltungsämtern und privaten Vorverkaufs-
stellen aus dem Fahrausweisverkauf. Die Forderungen aus Lie-<br />
ferungen und Leistungen gegen Gesellschafter betragen 2.294<br />
T€ (Vorjahr 1.003 T€).<br />
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen<br />
den Verrechnungsverkehr mit der Gesellschafterin MKG-<br />
<strong>Märkische</strong> Kommunale Wirtschafts-<strong>GmbH</strong> einschließlich Steuererstattungsansprüche<br />
und Anspruch auf Verlustausgleich<br />
(2.919 T€, Vorjahr 6.751 T€), den Verrechnungsverkehr mit<br />
der MEG <strong>Märkische</strong> Eisenbahngesellschaft mbH einschließlich<br />
deren Gewinnabführung (151 T€, Vorjahr 35 T€) sowie den<br />
Verrechnungsverkehr mit der Busgesellschaft BMS mbH (2 T€,<br />
Vorjahr 2 €).<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen<br />
Forderungen gegen die Unterstützungseinrichtung<br />
der <strong>MVG</strong> (134 T€, Vorjahr 210 T€), Forderungen aus Unfällen<br />
und Kaskoschäden (106 T€, Vorjahr 163 T€) sowie Mineralölsteuererstattungen<br />
(43 T€, Vorjahr 45 T€).<br />
Das gezeichnete Kapital von 5.410.541,82 € und die Kapitalrücklage<br />
blieben unverändert.<br />
Die Sonderposten aus Zuweisungen der öffentlichen<br />
Hand betreffen Zuschüsse nach dem GVFG und aus dem Investitionshilfeprogramm<br />
bis zum Jahr 2009. Sie werden linear<br />
über die Nutzungsdauer der betreffenden Anlagegüter erfolgswirksam<br />
aufgelöst.<br />
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen<br />
Rückstellungen für Altersteilzeit (3.395 T€, Vorjahr 3.638 T€),<br />
Einnahmenaufteilung (1.960 T€, Vorjahr 2.091 T€), Versicherungs-<br />
und Prozessrisiken (762 T€, Vorjahr 1.364 T€), Überstunden<br />
(434 T€, Vorjahr 502 T€), Urlaubsansprüche (225 T€,<br />
Vorjahr 338 T€), Betriebstreuegeld (209 T€, Vorjahr 231 T€),<br />
Berufsgenossenschaft (168 T€, Vorjahr 144 T€) sowie unterlassene<br />
Instandhaltung (67 T€, Vorjahr 290 T€).<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und für Altersteilzeit wurden<br />
nach der „Projected Unit Credit Methode“ berechnet. Der Versorgungsanteil<br />
der Rückstellung ist im Personalaufwand, der<br />
Zinsanteil im Finanzergebnis erfasst. Für die Verbindlichkeiten<br />
bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />
Verbindlichkeiten Gesamt davon mit davon mit<br />
Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />
T E einer Laufzeit einer Laufzeit<br />
bis 1 Jahr / T E über 5 Jahre / T E<br />
aus Lieferungen<br />
u. Leistungen 1.844 1.844 0<br />
gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen 1.623 191 1.432<br />
sonstige Verbindlichkeiten 592 592 0<br />
Summe 4.059 2.627 1.432<br />
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
gegenüber Gesellschaftern betragen 114 € (Vorjahr 0 €).<br />
30<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unterneh-<br />
men betreffen ein Darlehen der MEG <strong>Märkische</strong> Eisenbahngesell-<br />
schaft mbH (1.432 T€, Vorjahr 1.432 T€), Verbindlichkeiten aus<br />
dem Verrechnungsverkehr mit der Busgesellschaft BMS mbH<br />
(173 T€, Vorjahr 155 T€) sowie Verbindlichkeiten aus dem Verrechnungsverkehr<br />
mit der MST Mark-Sauerland Touristik <strong>GmbH</strong><br />
(19 T€, Vorjahr 96 T€).<br />
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten<br />
Fahrkarteneinnahmen für das nächste Jahr sowie eine Kostenbeteiligung<br />
der Bürgerbusvereine für die Anschaffung der Bürgerbusse,<br />
die wirtschaftlich einem Nutzungsentgelt entspricht.<br />
Bei der Abgrenzung der Fahrkarteneinnahmen aus Schulwegtickets<br />
wurde die Anzahl der Schulmonate des Folgejahres<br />
abgegrenzt. Die Kostenbeteiligung der Bürgerbusvereine wird<br />
linear über die Nutzungsdauer der Bürgerbusse erfolgswirksam<br />
aufgelöst.<br />
3. Angaben zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Die Umsatzerlöse wurden im Bereich des ÖPNV erzielt. Sie<br />
betreffen im Wesentlichen Einnahmen aus Linien- und Schülersonderverkehr<br />
(28,3 Mio. €, Vorjahr 27,9 Mio. €), Ausgleichsleistungen<br />
für gemeinwirtschaftliche Leistungen im Ausbildungsverkehr<br />
und für die Beförderung von Schwerbehinderten<br />
(4,1 Mio. €, Vorjahr 3,1 Mio. €) sowie Dieselverkäufe an Dritte<br />
(390 T€, Vorjahr 359 T€).<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten u.a. Erträge<br />
aus Konzernverrechnungen (1.057 T€, Vorjahr 1.069 T€), Erträge<br />
aus der Auflösung von Rückstellungen (829 T€, Vorjahr 149 T€),<br />
Erträge aus Schadensfällen (426 T€, Vorjahr 369 T€), Erträge aus<br />
dem Abgang von Sachanlagevermögen (304 T€, Vorjahr 20 T€),<br />
Kooperationsleistungen innerhalb Verkehrsgemeinschaften und<br />
-verbünde (223 T€, Vorjahr 31 T€), Erstattungen der Mineralölsteuer<br />
(171 T€, Vorjahr 177 T€) sowie Wohnungsmieten (109 T€,<br />
Vorjahr 103 T€).<br />
Die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Zuweisungen<br />
der öffentlichen Hand betreffen die linear über<br />
die Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegüter aufgelösten<br />
Zuschüsse nach dem GVFG und aus dem Investitionshilfeprogramm<br />
bis zum Jahr 2009.<br />
Der Materialaufwand beinhaltet bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen<br />
Aufwand für Treibstoffe (3.831 T€, Vorjahr 3.426<br />
T€), Materialverbrauch für Fahrzeuge (910 T€, Vorjahr 909 T€),<br />
Energie (260 T€, Vorjahr 298 T€), Reifen (164 T€, Vorjahr 137 T€)<br />
und bei den bezogenen Leistungen im Wesentlichen Auftragnehmerleistungen<br />
für Linien- und Schülersonderverkehr.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten u.a.<br />
Provisionen für Zeitkartenverkauf (767 T€, Vorjahr 762 T€), Konzernumlage<br />
(534 T€, Vorjahr 559 T€), Schadensfälle (393 T€,<br />
Vorjahr 538 T€), Lizenzgebühren und Softwarewartung (350 T€,
Vorjahr 367 T€), Versicherungen (340 T€, Vorjahr 380 T€), Lohnund<br />
Materialleistungen von Konzernunternehmen (337 T€, Vorjahr<br />
361 T€), Funk- und Fernsprechgebühren (191 T€, Vorjahr<br />
229 T€), Kooperationskosten der Verkehrsgemeinschaften und<br />
Verkehrsverbünde (134 T€, Vorjahr 108 T€), Unterhaltung des<br />
Verwaltungsgebäudes (111 T€, Vorjahr 121 T€), Aufwendungen<br />
für Werkswohnungen (123 T€, Vorjahr 69 €) sowie Aufwendungen<br />
für die Unterstützungseinrichtung der <strong>MVG</strong> (90 T€,<br />
Vorjahr 0 €).<br />
Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge enthalten Erträge<br />
aus der Anpassung langfristiger Rückstellungen in Höhe von<br />
85 T€ (Vorjahr 69 T€).<br />
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen<br />
aus der Anpassung langfristiger Rückstellungen in<br />
Höhe von 330 T€ (Vorjahr 385 T€).<br />
III. Angaben zum Jahresergebnis<br />
Auf Grund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages<br />
wird das Jahresergebnis an die MKG-<strong>Märkische</strong> Kommunale<br />
Wirtschafts-<strong>GmbH</strong> abgeführt; Aufwendungen und Erträge sind<br />
somit ausgeglichen.<br />
IV. Ergänzende Angaben<br />
1. Zusammensetzung der Organe<br />
und Aufwendungen für Organe<br />
Der Aufsichtsrat<br />
(Mitglieder siehe Seite 7)<br />
Die Vergütungen für den Aufsichtsrat betrugen 9.370,00 €<br />
(Vorjahr 12.750,00 €).<br />
Die Geschäftsführung:<br />
Dipl.-Ing. Gerhard Schmier, Herdecke.<br />
Unter Hinweis auf § 286 Absatz 4 HGB unterbleibt die Angabe<br />
der Geschäftsführungsbezüge.<br />
Für ehemalige Geschäftsführer und deren Hinterbliebene bestehen<br />
Pensionsrückstellungen in Höhe von 543 T€ (Vorjahr<br />
558 T€). Für frühere Mitglieder der Geschäftsführung bzw. deren<br />
Hinterbliebene wurden 18 T€ (Vorjahr 18 T€) aufgewendet.<br />
2. Belegschaft<br />
Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 409 Arbeitnehmer<br />
(Vorjahr 413) beschäftigt, davon waren 312 Lohn- (Vorjahr 313)<br />
und 97 Gehaltsempfänger (Vorjahr 100).<br />
3. Gesamthonorar der Abschlussprüfer<br />
Die Honorare für die die im Geschäftsjahr erbrachten Dienstleistungen<br />
der Abschlussprüfer werden im Konzernabschluss der<br />
MKG ausgewiesen.<br />
31<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
4. Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Die Gesellschaft ist Mitglied der Kommunalen Versorgungskassen<br />
Westfalen-Lippe (KVW), Münster. Zweck der KVW ist<br />
es, den Arbeitnehmern eine zusätzliche Alters- und Hinterbliebenenversorgung<br />
zu gewähren. Die Gesellschaft hat sich bei<br />
Begründung der Mitgliedschaft verpflichtet, alle Arbeitnehmer<br />
zu versichern, die nach dem Tarifvertrag über die Versorgung<br />
der Arbeitnehmer kommunaler Verwaltungen und Betriebe<br />
(Vers. TV-G) zu versichern sind. Der derzeitige Umlagesatz<br />
beträgt 4,5 % und wird von der Gesellschaft allein getragen.<br />
Im Geschäftsjahr 2011 leistete die Gesellschaft zusätzlich ein<br />
von der KVW erhobenes Sanierungsgeld von 3,0 % des zusatzversorgungspflichtigen<br />
Entgelts, um die Umstellung vom<br />
sog. Umlageverfahren (Abschnittsdeckungsverfahren) auf das<br />
Kapitaldeckungsverfahren einzuleiten. Es ist gleichwohl davon<br />
auszugehen, dass eine Unterdeckung in Form der Differenz zwischen<br />
den von der Einstandspflicht erfassten Versorgungsansprüchen<br />
und dem anteiligen, auf die <strong>MVG</strong> entfallenden Vermögen<br />
der KVW besteht. Die zur Berechnung der Unterdeckung<br />
erforderlichen Daten liegen bei der Gesellschaft nicht vor. Die<br />
Summe der versicherungspflichtigen Löhne und Gehälter für<br />
das Jahr 2011 beträgt 14,46 Mio. € (Vorjahr 14,01 Mio. €).<br />
Die Verpflichtungen aus Mietverhältnissen betragen jährlich<br />
163 T€ (Vorjahr 168 T€). Aus Wartungsverträgen bestehen Verpflichtungen<br />
in Höhe von 424 T€ (Vorjahr 346 T€) p.a.<br />
Aus rechtsverbindlich erteilten Bestellungen besteht zum<br />
Bilanzstichtag ein Obligo in Höhe von 76 T€ (Vorjahr 778 T€).<br />
Gegenüber der Unterstützungseinrichtung der <strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong><br />
<strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong> e.V. besteht eine Verpflichtung in<br />
Höhe von 50 T€ (Vorjahr 65 T€) auf Grund von nicht passivierten<br />
Rentenverpflichtungen bei der Unterstützungskasse.<br />
Lüdenscheid, 30. März 2012<br />
DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Gerhard Schmier
Anlage zum Anhang<br />
Anlagevermögen der <strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong><br />
<strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong>, Lüdenscheid<br />
01.01.2011<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen,<br />
EDV-Sofware<br />
2. Geleistete Anzahlungen<br />
und Anlagen<br />
im Bau<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke,<br />
grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten<br />
einschl. der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken<br />
davon:<br />
Grundstücke und<br />
grundstücksgleiche<br />
Rechte<br />
Geschäfts-, Betriebs-<br />
und andere Bauten<br />
2. Streckenausrüstung<br />
und Sicherungsanlagen<br />
3. Fahrzeuge für den<br />
Personenverkehr<br />
4. Maschinen und<br />
maschinelle Anlagen,<br />
die nicht zu Nr. 2 oder<br />
3 gehören<br />
5. Andere Anlagen,<br />
Betriebs- und Geschäftsaustattung<br />
6. Geleistete<br />
Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen<br />
2. Beteiligungen<br />
Einkaufs- und<br />
Wirtschaftsgesellschaft<br />
für Verkehrsbetriebe<br />
(BEKA), Köln<br />
3. Sonstige Ausleihungen,Genossenschaftsanteile<br />
Zugänge<br />
brutto<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen Buchwerte<br />
Verrechnete<br />
Zuschüsse<br />
Zugänge<br />
netto<br />
Abgänge<br />
Um-<br />
buchungen<br />
32<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
31.12.2011 01.01.2011 Zugänge Abgänge 31.12.2011 31.12.2011 31.12.2010<br />
E E E E E E E E E E E E E<br />
4.082.233,40 105.048,25 0,00 105.048,25 450.440,21 0,00 3.736.841,44 3.267.412,36 250.991,84 450.440,21 3.067.963,99 668.877,45 814.821,04<br />
0,00 63.693,00 0,00 63.693,00 0,00 0,00 63.693,00 0,00 0,00 0,00 0,00 63.693,00 0,00<br />
4.082.233,40 168.741,25 0,00 168.741,25 450.440,21 0,00 3.800.534,44 3.267.412,36 250.991,84 450.440,21 3.067.963,99 732.570,45 814.821,04<br />
620.272,69 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 620.272,69 11.175,28 0,00 0,00 11.175,28 609.097,41 609.097,41<br />
6.313.385,52 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6.313.385,52 4.818.277,06 93.457,18 0,00 4.911.734,24 1.401.651,28 1.495.108,46<br />
6.933.658,21 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6.933.658,21 4.829.452,34 93.457,18 0,00 4.922.909,52 2.010.748,69 2.104.205,87<br />
476.793,67 602,50 0,00 602,50 0,00 0,00 477.396,17 447.506,33 11.390,85 0,00 458.897,18 18.498,99 29.287,34<br />
36.297.345,42 2.611.548,34 -1.077.640,05 1.533.908,29 2.457.298,03 15.400,00 35.389.355,68 20.366.195,64 2.687.684,51 2.457.298,03 20.596.582,12 14.792.773,56 15.931.149,78<br />
936.705,90 6.900,00 0,00 6.900,00 133.199,78 0,00 810.406,12 777.576,77 38.727,76 133.199,78 683.104,75 127.301,37 159.129,13<br />
12.077.058,15 389.754,87 0,00 389.754,87 5.729.532,46 0,00 6.737.280,56 9.677.849,03 609.675,75 5.728.974,96 4.558.549,82 2.178.730,74 2.399.209,12<br />
15.400,00 371.537,00 0,00 371.537,00 0,00 -15.400,00 371.537,00 0,00 0,00 0,00 0,00 371.537,00 15.400,00<br />
56.736.961,35 3.380.342,71 -1.077.640,05 2.302.702,66 8.320.030,27 0,00 50.719.633,74 36.098.580,11 3.440.936,05 8.319.472,77 31.220.043,39 19.499.590,35 20.638.381,24<br />
2.364.621,94 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.364.621,94 0,00 0,00 0,00 0,00 2.364.621,94 2.364.621,94<br />
28.224,85 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 28.224,85 0,00 0,00 0,00 0,00 28.224,85 28.224,85<br />
4.709,55 0,00 0,00 0,00 615,34 0,00 4.094,21 0,00 0,00 0,00 0,00 4.094,21 4.709,55<br />
2.397.556,34 0,00 0,00 0,00 615,34 0,00 2.396.941,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.396.941,00 2.397.556,34<br />
63.216.751,09 3.549.083,96 -1.077.640,05 2.471.443,91 8.771.085,82 0,00 56.917.109,18 39.365.992,47 3.691.927,89 8.769.912,98 34.288.007,38 22.629.101,80 23.850.758,62
Bericht der Abschlussprüfer<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Ge-<br />
winn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung<br />
der Buchführung und den Lagebericht der <strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong><br />
<strong>GmbH</strong>, Lüdenscheid, für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung<br />
und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht<br />
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den<br />
ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in<br />
der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />
unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht<br />
abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB un-<br />
ter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf<br />
die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den<br />
Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das<br />
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die<br />
Erwartung über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Der Aufsichtsrat hat sich während des Geschäftsjahres über<br />
den Geschäftsablauf und über alle wichtigen Geschäftsvorgänge<br />
des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaft gemäß<br />
den gesetzlichen und satzungsmäßigen Bestimmungen und auf<br />
Grund der von der Geschäftsführung erteilten schriftlichen und<br />
mündlichen Berichte eingehend unterrichtet.<br />
Der von der Geschäftsführung vorgelegte Jahresabschluss und<br />
der Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von<br />
der durch die Gesellschafterversammlung zum Abschlussprüfer<br />
bestellten WPR Rhein-Ruhr <strong>GmbH</strong>, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Bochum, geprüft.<br />
Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen Anlass gegeben.<br />
Der Bestätigungsvermerk wurde uneingeschränkt erteilt.<br />
33<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie<br />
Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />
und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />
beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />
der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind<br />
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den<br />
gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />
des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage der <strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong><br />
<strong>GmbH</strong>, Lüdenscheid. Der Lagebericht steht in Einklang<br />
mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />
Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und<br />
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Bochum, 26. April 2012<br />
WPR RHEIN-RUHR GMBH<br />
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT<br />
Hans-Henning Schäfer<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Auch die gemäß § 53 Abs. 1 Nr. 1 HGrG durchzuführende Prüfung<br />
der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung hat über die<br />
in dem Prüfungsbericht zum Ausdruck gebrachten Feststellungen<br />
hinaus zu keinerlei Beanstandungen Anlass gegeben.<br />
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht<br />
ebenfalls geprüft; er stimmt mit dem Ergebnis des Abschlussprüfers<br />
überein und erhebt seinerseits keine Einwendungen.<br />
Der Aufsichtsrat hat den von der Geschäftsführung aufgestellten<br />
Jahresabschluss gebilligt und empfiehlt der Gesellschafterversammlung,<br />
den Abschluss in der vorgelegten Form festzustellen.<br />
Lüdenscheid, 20. Juni 2012<br />
Frank Stuschke<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
DER AUFSICHTSRAT<br />
Karsten Meininghaus,<br />
Vorsitzender
Hand in Hand von der<br />
Schiene auf die Straße.<br />
Bahnhof Lüdenscheid<br />
34<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011
<strong>MVG</strong>-Zahlenspiegel<br />
Einflussgebiet<br />
35<br />
<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011<br />
2010 2011<br />
Größe qkm 1.150 1.150<br />
Einwohner * 456.312 451.619<br />
Verkehrsnetz<br />
Anzahl der Linien (§ 42 PBefG) 139 138<br />
Länge der Linien 2.816 2.842<br />
Anzahl der Haltestellen 2.330 2.325<br />
Betriebs- und Verkehrsdaten<br />
Personal<br />
Eigene Mitarbeiter 420 413<br />
Mitarbeiter Dritte 355 335<br />
Fahrzeugpark Busse Plätze Busse Plätze<br />
Verkehrsleistung<br />
432 22.080 433 21.703<br />
Wagen-km i.Tsd. 15.031 14.605<br />
Platz-km i.Tsd. 911.098 869.303<br />
Beförderungsleistung<br />
Im Linienverkehr i. Tsd. 32.887 33.035<br />
In sonstigen Verkehren i. Tsd. 473 472<br />
Gesamt Fahrgäste i. Tsd. 33.360 33.507<br />
Aufteilung der Beförderungsleistung<br />
Einzelfahrscheine 15,8% 15,3%<br />
Mehrfahrtenkarten 3,0% 2,7%<br />
Allgemeine Zeitkarten 13,7% 14,0%<br />
Schülerzeitkarten 41,6% 42,4%<br />
Schwerbehinderte 7,4% 7,4%<br />
Sonstige 18,5% 18,2%<br />
<strong>MVG</strong>-Fahrten je Einwohner und Jahr 73 74<br />
<strong>MVG</strong>-Fahrten je Einwohner und Tag 0,20 0,20<br />
Einnahmen je Beförderungsfall E-Cent 0,86 0,88<br />
* Vorjahreswerte angepasst
<strong>MVG</strong> <strong>Märkische</strong> <strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Wehberger Straße 80 • 58507 Lüdenscheid<br />
ist Ihre Linie