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Geschäftsbericht - MVG

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EINBLICK<br />

2012<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong><br />

<strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH<br />

ist Ihre Linie


02<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Inhalt<br />

05 Vorwort der Geschäftsführung<br />

07 Die Gesellschafter / Der Aufsichtsrat<br />

08 Gesellschaftsstruktur / Struktur der Organschaft<br />

09 Zahlen, Daten, Fakten zum Verkehrsgebiet der <strong>MVG</strong><br />

10 Zum Geschäftsjahr 2012<br />

13 Rauschgift in der Betriebsstelle Calle<br />

15 Sanierung der Betriebsstelle Calle<br />

17 Fahrsicherheitstraining in Hemer<br />

18 Im Blickpunkt<br />

21 Personal- und Sozialwesen<br />

23 Die Tochtergesellschaft<br />

25 Lagebericht<br />

27 Bilanz<br />

28 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

29 Anhang<br />

32 Anlage zum Anhang<br />

33 Bericht der Abschlussprüfer / Bericht des Aufsichtsrates<br />

34 <strong>MVG</strong>-Zahlenspiegel<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH<br />

Wehberger Straße 80<br />

58507 Lüdenscheid<br />

Redaktion<br />

<strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH<br />

Marketing und Kommunikation<br />

Layout und Grafik:<br />

Babette Seim Grafik & Design,<br />

Herdecke<br />

Herstellung<br />

Druckerei Müller,<br />

Halver-Oberbrügge<br />

03<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


„Wir laden alle ein in unsere modernen<br />

und umweltfreundlichen Busse, um den<br />

ÖPNV neu kennen zu lernen.“<br />

Gerhard Schmier, Geschäftsführung<br />

04<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Vorwort der<br />

Geschäftsführung<br />

Im Berichtsjahr 2012 haben fast 33 Mio. Fahrgäste das Linienverkehrsangebot<br />

der Gesellschaft in Anspruch genommen, nur<br />

0,5% weniger als im Jahr zuvor. Damit verhalten sich die Menschen<br />

im Märkischen Kreis umweltfreundlich und sehen unsere<br />

modernen Linienbusse wieder als eine attraktive Alternative zum<br />

eigenen Pkw. Denn in den Jahren vor 2011 gab es noch Nachfragerückgänge<br />

um bis zu 5%.<br />

32,9 Mio. Fahrgäste zählte die <strong>MVG</strong> im Berichtsjahr in ihren<br />

Linienbussen, das sind 145.500 Fahrgäste je Werktag. Knapp<br />

die Hälfte von ihnen sind Schüler und Schülerinnen. Hinzu<br />

kommen jährlich rd. 0,4 Mio. Fahrgäste im freigestellten<br />

Schülerverkehr.<br />

Erfreulich ist der positive Trend im Ausbildungsverkehr. Diese<br />

stärkste Fahrgastgruppe verzeichnete im Berichtsjahr einen<br />

Zuwachs von 1,3%, und auch die Freizeitkarten haben sich<br />

6,3% mehr junge Fahrgäste gekauft.<br />

Bei den Stammkunden hat sich der Aufwärtstrend des Vorjahres<br />

im Bereich der Abonnenten fortgesetzt. Über 12.000 Menschen<br />

nutzen inzwischen mit ihren Abo-Tickets regelmäßig<br />

das Leistungsangebot der Gesellschaft. Leider ließ sich der<br />

Abwärtstrend bei den Seniorenkarten nicht aufhalten. Grund:<br />

Die ausgeprägte Individualmobilität vieler Menschen – auch in<br />

höherem Alter.<br />

Deshalb ist die Bevölkerungsgruppe der Senioren, die wir<br />

zurück gewinnen wollen, auch Schwerpunkt zahlreicher<br />

Marketingaktivitäten im Jahr 2013.<br />

Langjährige Autofahrer, zurückhaltende Senioren, Menschen,<br />

die gar nicht mehr wissen, wie man öffentliche Verkehrsmittel<br />

nutzen kann – für sie dürfen unsere Verkehrsmittel keine<br />

Hindernisse sein. Im Gegenteil, wir wollen Zugangsbarrieren<br />

abbauen, wir laden alle ein in unsere modernen und umweltfreundlichen<br />

Busse, um den ÖPNV im Kreis neu kennen zu<br />

lernen und die persönliche Mobilität attraktiver zu gestalten.<br />

Die Politik im Märkischen Kreis setzt auch in Zukunft Vertrauen<br />

in das Handeln der <strong>MVG</strong>. Die strategische Voraussetzung<br />

dafür hat die <strong>MVG</strong> geschaffen: Durch das Konzept einer nachfrageorientierten<br />

Angebotsplanung mit hoher Wirtschaftlichkeit<br />

bei möglichst adäquat hohen Service- und Qualitätsstandards.<br />

Im Berichtsjahr beschaffte die <strong>MVG</strong> zwölf neue Linienbusse, die<br />

wieder mit mehrzeiligen Haltestellenanzeigen, digitalen Videoüberwachungsanlagen,<br />

Brandmeldeanlagen und großteils mit<br />

Fahrgastzählsystemen ausgerüstet sind.<br />

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei an dieser<br />

Stelle Dank gesagt für die im Geschäftsjahr 2012<br />

geleistete gute Arbeit.<br />

Gerhard Schmier, Geschäftsführung<br />

05<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


„Der Märkische Kreis hat auch<br />

in Zukunft Vertrauen in das Handeln<br />

der <strong>MVG</strong>.“<br />

Karsten Meininghaus, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

06<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Die Gesellschafter<br />

Geschäftsanteile E Geschäftsanteile %<br />

MKG-Märkische Kommunale Wirtschafts-GmbH, Lüdenscheid 2.972.753,24 54,94<br />

Stadt Lüdenscheid 956.371,46 17,68<br />

Stadt Iserlohn 369.152,74 6,82<br />

Stadt Plettenberg 351.615,43 6,50<br />

Stadt Altena 282.284,25 5,22<br />

Stadt Werdohl 99.344,01 1,84<br />

Stadt Meinerzhagen 87.635,43 1,62<br />

Gemeinde Schalksmühle 56.906,79 1,05<br />

Stadt Neuenrade 43.613,20 0,81<br />

Stadt Menden 42.437,23 0,78<br />

Stadt Hemer 31.188,80 0,58<br />

Hagener Straßenbahn AG 29.143,64 0,54<br />

Stadt Halver 27.354,12 0,50<br />

Stadt Kierspe 25.922,50 0,48<br />

Gemeinde Herscheid 10.788,26 0,20<br />

Stadt Balve 10.225,84 0,19<br />

Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde 8.691,96 0,16<br />

Märkischer Kreis 5.112,92 0,09<br />

gezeichnetes Kapital 5.410.541,82 100,00<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Name Ort Beruf Funktion Vergütung<br />

Gesellschaftervertreter<br />

Karsten Meininghaus Iserlohn Studienrat Vorsitzender 1.750,00 €<br />

Dr. Peter Paul Ahrens Iserlohn Bürgermeister 500,00 €<br />

Dieter Dzewas Lüdenscheid Bürgermeister 125,00 €<br />

Fritz-Werner Heer Gevelsberg Kreiskämmerer 750,00 €<br />

Axel Hoffmann Schalksmühle Unternehmensberater 625,00 €<br />

Peter Maywald Menden Unternehmer 500,00 €<br />

Volker Spähr Lüdenscheid Industriefachwirt 625,00 €<br />

Helge Staat Plettenberg Sozialarbeiter 500,00 €<br />

Fabian Tigges Iserlohn Angestellter 625,00 €<br />

Udo Vorländer Iserlohn Rentner 1. stellv. Vorsitzender 875,00 €<br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Bernd Blöcher Iserlohn KOM-Fahrer 375,00 €<br />

Carl-Heinz Curti Iserlohn KOM-Fahrer 625,00 €<br />

Renate Curti Iserlohn Angestellte 625,00 €<br />

Michaela Look Lüdenscheid Angestellte 500,00 €<br />

Elmar Reich Menden stellvertretender Betriebsstellenleiter 2. stellv. Vorsitzender 875,00 €<br />

07<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Gesellschaftsstruktur<br />

Name und Sitz der Gesellschaft<br />

Die <strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH hat ihren Sitz in<br />

58507 Lüdenscheid, Wehberger Straße 80, Tel. 02351/18010,<br />

Registergericht Iserlohn HRB-Nr. 3898. Sie unterhält zwei weitere<br />

Betriebsstellen in Iserlohn (Calle) und Plettenberg.<br />

Organschaftsverhältnis<br />

Die <strong>MVG</strong> ist Organgesellschaft der MKG-Märkische Kommunale<br />

Wirtschafts-GmbH, einer im Alleinbesitz des Märkischen<br />

Kreises stehenden Gesellschaft mit Sitz in Lüdenscheid. Zwischen<br />

der <strong>MVG</strong> und der MKG ist ein Organschaftsvertrag<br />

(Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag) abgeschlossen.<br />

Zum Konzern gehören neben der <strong>MVG</strong> noch die MST<br />

Mark-Sauerland Touristik GmbH, die MEG Märkische Eisenbahngesellschaft<br />

mbH und die Busgesellschaft BMS mbH.<br />

Struktur der Organschaft<br />

MST Mark-Sauerland<br />

Touristik GmbH<br />

Gez. Kapital 563 TE<br />

Gesellschafter: MKG<br />

und die Stadt Iserlohn<br />

MKG-Märkische<br />

Kommunale Wirtschafts-GmbH<br />

Gez. Kapital 14.700 TE<br />

Gesellschafter: Märkischer Kreis<br />

<strong>MVG</strong> Märkische<br />

Verkehrsgesellschaft GmbH<br />

Gez. Kapital 5.411 TE<br />

Gesellschafter: MKG<br />

und 17 weitere kommunale<br />

Gesellschafter<br />

Busgesellschaft<br />

BMS mbH<br />

BMS<br />

Gez. Kapital 43 TE<br />

Gesellschafter: MKG<br />

(52%) und 5 private<br />

Busunternehmer<br />

MEG Märkische<br />

Eisenbahngesellschaft mbH<br />

Gez. Kapital 1.150 TE<br />

Gesellschafter: <strong>MVG</strong>,<br />

MKG und die Stadt<br />

Plettenberg mit<br />

Minimalbeteiligung<br />

08<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Zahlen, Daten, Fakten zum<br />

Verkehrsgebiet der <strong>MVG</strong><br />

Verkehrsgebiet<br />

Die <strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH wurde 1975 im<br />

Zuge der Landkreisreform NRW durch Zusammenführung von<br />

vier lokalen und regionalen ÖPNV-Unternehmen als kommunale<br />

GmbH des Märkischen Kreises mit Sitz in Lüdenscheid<br />

gegründet. Das Bedienungsgebiet mit 449.175 Einwohnern ist<br />

1.150 qkm groß; es umfasst im Berichtsjahr 2012 die 15 Städte<br />

und Gemeinden des MK, Teile der Städte Hagen und Schwerte,<br />

ferner Randgebiete der Kreise Ennepe-Ruhr, Oberberg, Olpe,<br />

Soest und Unna. Siedlungsstruktur und Bevölkerungsdichte<br />

sind sehr inhomogen: Einerseits städtische Ballungsräume<br />

und -randzonen in Lüdenscheid sowie auf der Achse Hemer –<br />

Iserlohn – Hagen/Hohenlimburg, andererseits weite ländliche<br />

Flächenzonen mit kleinen Streusiedlungen und Einzelgehöften.<br />

Die größten Städte sind Iserlohn mit etwa 94.000 und Lüdenscheid<br />

mit rund 75.000 Einwohnern; ein ausgeprägtes Oberzentrum<br />

fehlt. Abgesehen von der Ruhrebene und den engen,<br />

vielfach gewundenen Tälern von Nebenflüssen hat das Verkehrsgebiet<br />

Mittelgebirgscharakter mit Höhenlagen bis ca. 550 m. Am<br />

niederschlagsreichen Nordwestrand des Sauerlands ist in den<br />

Wintermonaten mit Behinderungen durch Schnee und Frost zu<br />

rechnen.<br />

Die Nachtbusse, die die Lüdenscheider Innenstadt an den<br />

Wochenenden mit den Nachbargemeinden Schalksmühle,<br />

Herscheid und Plettenberg verbinden, werden von verschiedenen<br />

Sponsorenmodellen finanziell getragen, und sie sind ein<br />

wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.<br />

In Iserlohn gibt es das AnrufSammelTaxi (AST), finanziert von<br />

der Stadt, durchgeführt vom Taxigewerbe, betreut von der <strong>MVG</strong><br />

als Konzessionsträgerin. Bei diesem System bringt das Taxi die<br />

Fahrgäste nach telefonischer Anmeldung auf festen Routen von<br />

den Haltestellen des ÖPNV preisgünstig ans Ziel.<br />

Eine weitere bedarfsorientierte Bedienungsform gibt es seit<br />

2006 in Iserlohn, Hemer und Menden, seit 2010 auch nach<br />

Attendorn sowie in Meinerzhagen, Neuenrade, Balve,<br />

Plettenberg und Werdohl. Es ist die flexible Bedienungsform<br />

„AnrufLinienFahrt (ALF)“. ALF verkehrt wie ein Busverkehr, der<br />

Ein- und Ausstieg erfolgt an den Haltestellen nach Fahrplan;<br />

es gilt der reguläre Bustarif ohne Zuschläge. Lediglich eine<br />

Fahrtanmeldung ist mindestens 60 Minuten vor der fahrplanmäßigen<br />

Abfahrt erforderlich.<br />

Die ÖPNV-Erschließung erfolgt durch 138 Omnibuslinien,<br />

ferner gibt es rd. 112 Fahrtrouten im Sonderverkehr für<br />

behinderte Schüler. Pro Werktag werden durchschnittlich<br />

145.500 Fahrgäste befördert. Zur Leistungserstellung tragen<br />

30 private Vertragsfirmen bei. Es werden 145 eigene und 227<br />

angemietete Fahrzeuge eingesetzt, vom Kleinbus bis zum<br />

Gelenkzug. Das Verkehrsgebiet wird von den drei Betriebshöfen<br />

in Iserlohn, Lüdenscheid und Plettenberg bedient.<br />

Alternative Bedienungsformen<br />

Außer regulärem ÖPNV steht die <strong>MVG</strong> für mehrere alternative<br />

Bedienungsformen.<br />

Nachrodt-<br />

Wiblingwerde<br />

Iserlohn<br />

Altena<br />

Menden<br />

Hemer<br />

Balve<br />

Neuenrade<br />

Als deutschlandweit vorbildhaft gilt hier das System der Bürgerbusse.<br />

Nach einem Drei-Säulen-Modell wird zuerst ein Verein<br />

(„Bürger fahren für Bürger“) gegründet, dann fördert das Land<br />

die Beschaffung der Fahrzeuge, und die <strong>MVG</strong> verantwortet die<br />

Betriebsführung hinsichtlich Fahrerschulung, Technik, Tarifen<br />

und Fahrplangestaltung.<br />

Halver<br />

Schalksmühle<br />

Kierspe<br />

Lüdenscheid<br />

Werdohl<br />

Herscheid<br />

Plettenberg<br />

Meinerzhagen<br />

09<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Zum Geschäftsjahr 2012<br />

Die allgemeine Lage im ÖPNV<br />

Den im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) organisierten<br />

Unternehmen brachte das Jahr 2012 nach 2011 erneut<br />

ein Rekordergebnis, allerdings mit weiterhin starken regionalen<br />

und verkehrsmittelspezifischen Unterschieden.<br />

Insgesamt stiegen die Fahrgastzahlen um 0,9% (Vorjahr +<br />

0,7%). Während die Nachfrage in Großstädten und Ballungsräumen<br />

mit + 0,1% annähernd konstant blieb, sank sie im ländlichen<br />

Raum um 0,4%. Eindeutige Gewinner waren die DB Regio<br />

AG und ihre Tochtergesellschaften mit einem Plus von 2,6%<br />

(Vorjahr +1,4%). Insgesamt wurden von den VDV-Unternehmen<br />

9,9 Mrd. Fahrgäste befördert (Vorjahr 9,8 Mrd.). „9,9 Milliarden<br />

Fahrgäste sind ein sehr gutes Ergebnis und ein deutliches Signal:<br />

Ohne einen leistungsstarken und funktionsfähigen Nahverkehr<br />

würde Deutschland stillstehen“, bilanziert Jürgen Fenske,<br />

Präsident des VDV.<br />

Verkehrsmittelspezifisch ergaben sich in 2012 nachstehende<br />

Leistungsanteile:<br />

Sparte Fahrgäste* Veränderung zu 2011<br />

Bus 4.579 Mio. - 0,4%<br />

Tram 3.366 Mio. + 0,1%<br />

DB Regio 1.916 Mio. + 2,6%<br />

VDV gesamt 9.892 Mio. + 0,9%<br />

*inkl. Übersteiger zwischen den Sparten<br />

Vor allem im ländlichen Raum wirkt sich die demografische Entwicklung<br />

zunehmend negativ aus. Hier haben die Unternehmen<br />

angesichts sinkender Bevölkerungszahlen und abnehmender<br />

Schülerzahlen mit Fahrgastrückgängen zu kämpfen, denen in<br />

der Regel keine Einsparpotentiale bei den Leistungserstellungskosten<br />

gegenüberstehen. So ist es kostenmäßig praktisch unerheblich,<br />

ob ein Bus mit 60 oder mit 50 Schülern besetzt ist,<br />

ertragsmäßig bedeutet es jedoch ein Minus von 20% bei den<br />

Verkehrseinnahmen. Da hier, anders als in Ballungsräumen,<br />

Schülerverkehre das Rückgrat der Unternehmensleistung darstellen,<br />

lassen sich Einnahmeverluste bei dieser Fahrgastgruppe<br />

nicht durch Zugewinne bei anderen Fahrgastgruppen kompensieren.<br />

In den Ballungsräumen mit dem dort vorhandenen breitgefächerten<br />

Angebot an Bussen und Bahnen hat sich dagegen der<br />

Aufwärtstrend der letzten Jahre fortgesetzt.<br />

Bedingt durch den Fahrgastzuwachs sind auch die Erträge aller<br />

VDV-Unternehmen aus dem Fahrausweisverkauf weiter gestiegen.<br />

Nach Schätzungen des VDV stiegen im Berichtsjahr die<br />

Fahrgeldeinnahmen auf 10,7 Mrd. Euro, was einem Zuwachs<br />

um 4,0% entspricht.<br />

Der Kostendeckungsgrad der deutschen Nahverkehrsunternehmen<br />

lag in 2012 bei durchschnittlich 78% (Vorjahr 77%).<br />

„Diese Entwicklung war nur möglich, weil die Unternehmen<br />

effizient gewirtschaftet haben und weil unsere Fahrgäste über<br />

den Ticketpreis entsprechend stärker an der Finanzierung des<br />

ÖPNV-Angebots beteiligt wurden. Der finanzielle Beitrag der<br />

öffentlichen Haushalte hingegen sinkt seit Jahren. Die Politik<br />

sollte sich auch finanziell zu einem starken Nahverkehr bekennen,<br />

denn ein guter ÖPNV ist ein wesentlicher Standort- und<br />

Wirtschaftsfaktor eines Landes“ betont Jürgen Fenske.<br />

Verkehrspolitischer Ausblick des VDV;<br />

es bleibt viel zu tun<br />

Bemerkenswert ist, dass sich die politischen Großbaustellen im<br />

Nahverkehr im Vergleich zu den Darstellungen in den beiden<br />

letzten <strong>Geschäftsbericht</strong>en nur in einem Punkt geändert haben:<br />

Zum 01.01.2013 ist das novellierte Personenbeförderungsgesetz<br />

(PBefG) in Kraft getreten. Weiterhin bereitet aber die<br />

Finanzierung des Substanzerhalts und die zukünftige Ausgestaltung<br />

des ÖPNV, auch und gerade im ländlichen Raum,<br />

große Sorge.<br />

Nach monatelangen Verhandlungen haben sich im Herbst 2012<br />

die Vertreterinnen und Vertreter von Bund und Ländern auf eine<br />

Neufassung des PBefG verständigt. Nachdem der Kompromiss<br />

in Bundestag und Bundesrat formell beschlossen wurde, ist das<br />

überarbeitete Gesetz zum 1. Januar 2013 in Kraft getreten. Das<br />

PBefG regelt, unter welchen Voraussetzungen Unternehmer<br />

Fahrgäste mit Bussen, Straßen-, Stadt- und U-Bahnen befördern<br />

dürfen. Anlass für die Novellierung war die nötige Anpassung<br />

des deutschen Rechtes für den ÖPNV an den geltenden<br />

EU-Rechtsrahmen. Das neue PBefG setzt die EU-Verordnung<br />

1370/2007 mehr oder weniger konsequent in nationales Recht<br />

um und folgt damit dem EU-Leitgedanken, Wettbewerb auch in<br />

der öffentlichen Daseinsvorsorge zu schaffen. Die Änderungen<br />

betreffen u.a. das Vergabeverfahren von Verkehrsleistungen in<br />

den Kommunen. So ist die in der EU-Verordnung 1370/2007<br />

enthaltene Option zur Direktvergabe von Verkehrsleistungen an<br />

das eigene Unternehmen eines Aufgabenträgers nun auch im<br />

nationalen Recht verankert. Für die kommunalen und die privaten<br />

ÖPNV-Unternehmen herrscht damit Klarheit über die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen, unter denen sie künftig am Verkehrsmarkt<br />

handeln können. Der VDV schreibt dazu: „Natürlich<br />

ist das neue PBefG ein Kompromiss; aber das, was nun endlich<br />

in Gesetzesform vorliegt und zum 01.01.2013 in Kraft tritt, ist<br />

nahe am bestmöglichen Ergebnis, was aus Sicht des VDV nach<br />

jahrelangem Stillstand in den Verhandlungen und teilweise völlig<br />

konträren Auffassungen in den unterschiedlichen politischen<br />

Lagern zu erreichen war.“<br />

Leider gibt es weiterhin Stillstand in der Frage der Finanzierung<br />

des Substanzerhalts. Der aufgelaufene Rückstau an dringend<br />

notwendigen Grunderneuerungsinvestitionen in die kommunale<br />

ÖPNV-Infrastruktur liegt bei rund 2,7 Mrd. Euro und wächst jährlich<br />

um 330 Mio. Euro. Es geht dabei um Erneuerungsinvestitionen<br />

in die Infrastruktur wie beispielweise Werkstätten, Betriebshöfe<br />

oder Leitsysteme. So wurden bei der <strong>MVG</strong> in den 1980er<br />

Jahren neue Betriebshöfe und Werkstätten gebaut, für die heute<br />

10<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


dringender Sanierungsbedarf besteht, der Betriebshof in Lüdenscheid<br />

stammt gar aus den 1950ern. Die Bundesregierung<br />

hat Ende 2011 eine Kommission mit dem Titel „Zukunft der<br />

Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“ unter der Leitung des ehemaligen<br />

Landesministers von Sachsen-Anhalt, Dr. Karl-Heinz<br />

Daehre eingesetzt. Der Abschlussbericht wurde Ende 2012<br />

veröffentlicht. Vorgeschlagen wird die Schaffung eines haushaltsunabhängigen,<br />

nutzerfinanzierten Fonds zur Finanzierung<br />

von Verkehrsinvestitionen. Er soll die notwendige verlässliche<br />

Planungs- und Finanzierungssicherheit für langfristige Maßnahmen<br />

schaffen, unberührt von dem politischen Denken in Wahlperioden.<br />

„Gleichzeitig dürfen wir den ländlichen Raum nicht<br />

vernachlässigen, stehen doch unsere dortigen Mitgliedsunternehmen<br />

durch Bevölkerungs- und Schülerrückgang vor besonderen<br />

Herausforderungen. Diese zu lösen wird ein Schwerpunkt<br />

in 2013 sein.“ schreibt dazu der VDV-Präsident Jürgen Fenske.<br />

Leider bleiben auch in 2012 die Fragen nach der zukünftigen<br />

ÖPNV-Finanzierung unbeantwortet. Wesentlich ist dabei die<br />

Zukunft des Entflechtungsgesetzes. Dieses Gesetz wurde<br />

2006 erlassen, um die Finanzierung für Gemeinschaftsaufgaben,<br />

die bis dahin von Bund und Ländern gemeinsam wahrgenommen<br />

wurden, sicherzustellen. Die Länder erhalten vom<br />

Bund jährlich 1,3 Milliarden Euro an Entflechtungsmitteln, die<br />

verkehrlich zweckgebunden sind. Die Länder müssen das Geld<br />

gezielt in den Ausbau und die Verbesserung des kommunalen<br />

Verkehrs investieren. Ende 2013 läuft diese Zweckbindung aus.<br />

Der VDV appelliert nachdrücklich an die Bundesregierung, die<br />

Finanzmittel aus dem Entflechtungsgesetz auch über 2013 hinaus<br />

zweckgebunden mindestens auf dem bisherigen Niveau<br />

weiterzuführen.<br />

Verkehrsmarkt der <strong>MVG</strong><br />

Im Berichtsjahr haben sich die Fahrgastzahlen analog der VDVweiten<br />

Entwicklung der Verkehre außerhalb der Ballungsräume<br />

leicht negativ entwickelt. Der Aufwärtstrend des Vorjahres<br />

konnte nicht fortgesetzt werden, allerdings mit deutlichen<br />

Abweichungen in den einzelnen Fahrgastgruppen.<br />

Der Markt im Ausbildungsverkehr und damit bei der stärksten<br />

Fahrgastgruppe hat sich mit einem Zuwachs von 1,3% (Vorjahr<br />

+2,3%) weiter stabilisiert und insoweit sehr erfreulich entwickelt.<br />

Der positive Trend wird sich auf Grund der demographischen<br />

Entwicklung der Schülerzahlen im Märkischen Kreis, die von der<br />

<strong>MVG</strong> nicht zu beeinflussen sind, jedoch zukünftig nicht fortsetzen.<br />

Auch bei den Freizeitkarten für junge Fahrgäste gab es mit<br />

einem Plus von 6,3% (Vorjahr +4,4%) zum zweiten Mal in Folge<br />

einen Fahrgastzuwachs. Offensichtlich ist das Nachfragetief in<br />

diesem Marktsegment überwunden.<br />

Mitbürger eine ausgeprägte Individualmobilität besitzen und<br />

dadurch deutlich weniger auf die Leistungen der <strong>MVG</strong> angewiesen<br />

sind, als dies in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.<br />

Insgesamt sank die Anzahl der Fahrgäste im Linienverkehr um<br />

0,5% (Vorjahr +0,5%). Die <strong>MVG</strong> beförderte im Berichtsjahr im<br />

Linienverkehr 32,9 Millionen Fahrgäste (Vorjahr 33,0 Millionen).<br />

Hinzu kommen rd. 0,4 Millionen Fahrgäste im freigestellten<br />

Schülerverkehr. Die Gesamtzahl der von der <strong>MVG</strong> beförderten<br />

Fahrgäste betrug somit im Berichtsjahr 33,3 Millionen nach<br />

33,5 Millionen im Vorjahr.<br />

Auf Grund der jeweils im August des Vorjahres und des Berichtsjahres<br />

durchgeführten Fahrpreisanhebungen stiegen die<br />

Verkehrseinnahmen entsprechend um 1,4% (Vorjahr 1,3%).<br />

Für die Erbringung des Leistungsangebots standen 160 eigene<br />

Busse (Vorjahr 172) inklusive 15 Bürgerbusse (Vorjahr 15) zur<br />

Verfügung (Stand 31.12.12).<br />

Die Fahrleistungen im Linienverkehr blieben im Berichtsjahr mit<br />

13,6 Millionen Kilometern nahezu konstant. Leichte Rückgänge<br />

ergaben sich aus bedarfsgerechten Anpassungen der Fahrleistungen.<br />

Die im Auftrag des Märkischen Kreises durchgeführten<br />

Leistungen im Schülersonderverkehr sanken um rd. 70.000<br />

Kilometer auf nunmehr 0,88 Millionen Kilometer. Die Gesamtleistung<br />

betrug 14,5 Millionen Kilometer inklusive sonstiger Verkehre<br />

(Vorjahr 14,6 Millionen).<br />

Die Leistungserstellung mit eigenen Fahrzeugen und Personal<br />

konzentriert sich seit 2007 auf die drei Standorte Iserlohn,<br />

Lüdenscheid und Plettenberg. Mit Hilfe der seit Jahren bewährten<br />

Zusammenarbeit mit privaten Auftragnehmern ist eine<br />

Bedienung des gesamten Verkehrsgebietes sichergestellt.<br />

Der Leistungsanteil der Auftragnehmer im Linienverkehr stieg<br />

in 2012 (einschließlich der 11 Linien mit AnrufLinienFahrten<br />

(ALF)) leicht auf 52,6% (Vorjahr 52,2%).<br />

Fahrgastentwicklung im Zeitablauf<br />

Jahr<br />

Mio. Fahrgäste im Linienverkehr<br />

2006 39,5<br />

2007 37,3<br />

2008 36,5<br />

2009 34,6<br />

2010 32,9<br />

2011 33,0<br />

2012 32,9<br />

Bei den Stammkunden hat sich dagegen der konjunkturbedingte<br />

Aufwärtstrend des Vorjahres nicht fortgesetzt. Bei den für berufstätige<br />

Fahrgäste wichtigen Zeitkarten sanken die Fahrgastzahlen<br />

um 2,0% (Vorjahr +6,0%). Auch bei den Seniorenkarten<br />

hat sich der Abwärtstrend der letzten Jahre fortgesetzt. Hier bestätigt<br />

sich weiterhin die Feststellung, dass die „neuen“ älteren<br />

11<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Hans von-der-Heyde mit<br />

Schäferhund Karl auf der<br />

Suche nach Rauschgift in<br />

einem Gelenkbus.<br />

12<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Rauschgift in der Calle –<br />

Übung für vierbeinige<br />

Spürnasen<br />

Donnerstag, 19. Januar 2012. Ausbildungsleiter Oberkommissar<br />

Markus Müller und seine Kollegen aus dem Kreis Soest und<br />

dem Märkischen Kreis üben mit ihren vierbeinigen Spürnasen<br />

regelmäßig das Auffinden versteckter Drogen. Hierzu besuchen<br />

die Hundeführer unterschiedliche Orte und Räumlichkeiten.<br />

Diesmal war es die Betriebsstelle der <strong>MVG</strong> in Iserlohn. Mit Werkstatt,<br />

Reifenlager und Bussen bot sich ein vielfältiges Terrain mit<br />

zahlreichen Möglichkeiten, die in Hohlkörpern präparierten Drogen<br />

zu verstecken.<br />

Insgesamt vier Teams absolvierten nacheinander jeweils drei<br />

Übungen an den verschiedenen Versteckorten: Die Hundeführer<br />

Ralf Posselt mit Bill, Hans von-der-Heyde mit Karl, Timo<br />

Ehling mit Foxy und Ulrich Hesse mit Lupus. Insgesamt wurden<br />

sieben verschiedene Rauschgift-Sorten versteckt. Derartige<br />

Übungen finden etwa einmal monatlich statt.<br />

Danach verbleiben viele bei ihren Ausbildern, da sie im Laufe<br />

der Jahre ohnehin ein sehr vertrautes Verhältnis zueinander entwickelt<br />

haben und zu einem festen Familienbestandteil geworden<br />

sind.<br />

Am späten Nachmittag hatten Bill, Karl, Foxy und Lupus erfolgreich<br />

alle deponierten Rauschgiftpäckchen gefunden. Unter der<br />

Abdeckung am Faltenbalg eines Gelenkbusses, in einer Einkaufstüte<br />

auf einer Werkbank und auch hinter riesigen Busreifen<br />

im Lagern – kein Versteck blieb den vier Spürnasen verborgen.<br />

Ausbildungsleiter Markus Müller fand für die Aktion in der Betriebsstelle<br />

Calle abschließend nicht nur lobende Worte für seine<br />

Ausbilder der Polizei, sondern auch in Richtung <strong>MVG</strong> für die<br />

Bereitstellung dieses außergewöhnlichen Übungsplatzes.<br />

Die Kollegen in der Iserlohner <strong>MVG</strong>-Werkstatt staunten, wie aufmerksam<br />

die Tiere den Kommandos ihrer menschlichen Kollegen<br />

folgten. Grund ist – wie wir es auch bei Menschen kennen<br />

– eine gute Schulung und Motivation, nicht etwa Drogen! Denn<br />

ein weit verbreitetes Vorurteil stimmt auf keinen Fall: Die Hunde<br />

von der Polizei werden bei ihrer Ausbildung zum Rauschgiftspürhund<br />

nicht süchtig gemacht.<br />

Die Schulung der Diensthunde, bis sie in der Lage sind,<br />

Personen oder Gegenstände zu finden, dauert 50 Tage. Die<br />

Weiterbildung zu einem guten Rauschgiftspürhund erfordert<br />

weitere 70 Tage. Und Motivation bringen die „Supernasen“ in<br />

der Regel ohnehin mit. Ihr Spiel-, Schutz- und Beutetrieb ist<br />

ideale Voraussetzung für diese spezielle Ausbildung. Zu Beginn<br />

der Ausbildung müssen sie mindestens zehn Monate alt sein,<br />

jedoch nicht älter als drei Jahre.<br />

Und für Bill, Foxy und ihre beiden vierbeinigen Artgenossen<br />

sind nicht nur die Übungseinheiten anstrengender als für Ihre<br />

zweibeinigen Ausbilder. Auch der Einsatz unter realen Bedingungen<br />

fordert den Hunden Höchstleistung ab. Nach 20 Minuten<br />

Sucharbeit müssen die Tiere mindestens 20 Minuten Pause<br />

machen.<br />

Einmal im Jahr absolvieren diese speziell ausgebildeten Hunde<br />

eine Prüfung für den Schutzdienst und die Rauchgiftsuche. Sie<br />

verbleiben so lange im Polizeidienst, bis sie die Prüfung nicht<br />

mehr bestehen oder altersbedingt ausscheiden. Ihr Rentenalter<br />

erreichen sie im Durchschnitt mit acht Jahren.<br />

Spielerische Vorbereitung für Schäferhund Lupus<br />

auf die nächste Suchübung.<br />

13<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Das Dach ist dicht.<br />

14<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Sanierung der Betriebsstelle<br />

Calle – dicht und in neuem Licht<br />

Anfang Oktober 2012 starteten nach umfangreichen Ausschreibungsverfahren<br />

die ersten Arbeiten an der maroden und<br />

in die Jahre gekommenen Dachhaut der Betriebsstelle Iserlohn-<br />

Calle. Alle notwendigen Sicherungsmaßnahmen und auch eine<br />

umfassende Information der Anlieger über die bevorstehenden<br />

Sanierungsarbeiten wurden rechtzeitig durchgeführt.<br />

Innerhalb von zwei Monaten erneuerte ein Dachdeckerbetrieb<br />

über 7.000 qm Dachfläche der gesamten Abstellhalle<br />

und ersetzte ca. 80 % der unter der Dämmung<br />

befindlichen Trapezbleche. 77 Lichtkuppeln wurden aufwändig<br />

eingebaut und teilweise mit automatischen Rauchwärmeabzügen<br />

versehen. Die auf der Modernisierungsfläche vorhandene<br />

Solarstromanlage konnte ohne Einschränkungen weiter<br />

betrieben werden.<br />

Erste umfangreiche Brandschutzvorrichtungen, wie die Einrichtung<br />

von Rauchabschnitten und der Einbau neuer Fluchttüren,<br />

konnten sinnvoll in die Modernisierungsarbeiten einfließen und<br />

runden nun das Bild der in frischen, hellen Farben gestrichenen<br />

Abstellhalle ab. Die im Abstellbereich der Fahrzeuge eingezogene<br />

Zwischenwand sorgt für eine Trennung zweier Kraftomnibusparkbereiche<br />

und erfüllt die Normen modernster<br />

Brandschutzanforderungen.<br />

Im Zuge der fortschreitenden Dachmodernisierung erfolgte der<br />

Einbau einer NOx (Stickstoffoxide)-gesteuerten Lüftungsanlage<br />

und die Erneuerung der maroden Ablaufrinnen.<br />

Die durch die Bauarbeiten verstärkt aufgetretene Staubbelastung<br />

in der Abstellhalle stellte ein fortwährendes Thema für<br />

die Belegschaft dar. Mit Unterstützung der städtischen Reinigungsbetriebe<br />

und eigenem Personal, welches mit den<br />

Feuerwehrschläuchen der Wandhydranten regelmäßig den<br />

Abstellhallenboden befeuchteten, wurde die Lage in erträglichem<br />

Maße gehalten.<br />

Der perfekten Koordination des mit der Gesamtaufgabe betrauten<br />

Ingenieurbüros ist es zu verdanken, dass die Modernisierungsarbeiten<br />

der vor Ort arbeitenden Baubetriebe und<br />

Handwerker planmäßig und in idealer Weise aufeinander abgestimmt<br />

erfolgen konnten.<br />

Neben dem Dach der Abstellhalle bedarf auch das Dach der<br />

Iserlohner Werkstatt einer Erneuerung, um insbesondere in diesem<br />

Bereich die Wärmedämmung zu verbessern. Dies ist die<br />

Aufgabe für die Zukunft – Energieeinsparungsmaßnahmen werden<br />

in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle spielen.<br />

Die umfangreichen Modernisierungsarbeiten in der Betriebsstelle<br />

Iserlohn-Calle können als Testlauf für den Neubau des<br />

Betriebshofes Lüdenscheid mit seinen vielfältigen außer- und<br />

innerbetrieblichen Abstimmungsarbeiten unter laufendem Rad<br />

herangezogen werden.<br />

15<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Wasser marsch – Notbremsung<br />

auf nasser Fahrbahn.<br />

16<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Fahrsicherheitstraining in Hemer –<br />

Aufsichtsräte, Staatsanwälte und<br />

Richter mal nicht am Schreibtisch<br />

Beleidigung, Sachbeschädigung und auch Körperverletzung –<br />

weder die Fahrerinnen und Fahrer der <strong>MVG</strong> noch ihre Fahrgäste<br />

erwarten diese Vorfälle, wenn sie täglich mit den Linienbussen<br />

unterwegs sind. Dennoch gibt es diese Ereignisse, und<br />

einige landen vor Gericht. Richter, Staatsanwälte und Mitglieder<br />

des Aufsichtsrates nutzten daher die Möglichkeit, den Arbeitsplatz<br />

eines <strong>MVG</strong>-Chauffeurs besser kennen zu lernen. Sie nahmen<br />

am 26. September 2012 am Steuer der <strong>MVG</strong>-Linienbusse<br />

Platz und „erfuhren“ auf dem Verkehrsübungsplatz in Hemer<br />

selbst, was es bedeutet, einen 18 Meter langen Gelenkbus<br />

sicher durch den Straßenverkehr zu manövrieren.<br />

Zusammen mit Vertretern der Haftpflicht- und Kaskoversicherer<br />

(HÖV und ADG) nahmen gut 20 Interessierte am Steuer der<br />

<strong>MVG</strong>-Busse Platz, um das Berufsbild des Omnibusfahrers/der<br />

Omnibusfahrerin näher kennen zu lernen und vor allen Dingen<br />

ein möglichst objektives Bild über die Arbeitsbedingungen vor<br />

Ort zu erhalten. Denn im alltäglichen Fahrdienst passiert es,<br />

dass ein großer Linienbus einen PKW-Spiegel erwischt, ein<br />

Fahrgast wegen einer Vollbremsung im Bus stürzt oder ab und<br />

zu ein verbaler Streit mit einer Beleidigung endet.<br />

Denn gegenüber früheren Jahren haben sich sowohl die innerstädtischen<br />

Verkehrsverhältnisse als auch das Fahrgastverhalten<br />

deutlich geändert. Vandalismus im Bus und tätliche Übergriffe<br />

auf das Fahr- und Prüfpersonal finden zwar nicht täglich<br />

statt, aber die Hemmschwelle für Übergriffe sinkt spürbar.<br />

Spannend wurde es für alle Teilnehmer, als sie anhand der Abmessungen<br />

eines Linienbusses erkennen mussten, wie der<br />

Fahrzeugüberhang eines abfahrenden Busses – z.B. an einer<br />

Haltestelle – ausschwenkt, und was der Fahrer dabei tatsächlich<br />

wahrnehmen kann.<br />

Dann verteilte sich die Gruppe in einen Standard- und einen<br />

Gelenkbus der <strong>MVG</strong>. Beeindruckt zeigten sich Juristen und<br />

Aufsichtsrats- und Verbandsmitglieder, als bei einer Vollbremsung<br />

aus einer Fahrgeschwindigkeit von nur 10 km/h der Bus<br />

nach nur wenigen Metern zum Stehen kam. Dank Ankündigung<br />

waren die Businsassen vorbereitet und hielten sich an ihren<br />

Sitzstangen fest – dennoch konnten sich nur wenige ohne Probleme<br />

auf ihren Sitzen halten. Eine Situation, die täglich in den<br />

Linienbussen der <strong>MVG</strong> vorkommt. Es reicht eine unbedacht<br />

geöffnete PKW-Tür, schon muss der <strong>MVG</strong>-Kollege am Steuer<br />

stark abbremsen – und dann verliert mancher Fahrgast schnell<br />

den Halt im Bus und stürzt.<br />

Anhand eines Parcours wurden dann typische Situationen im<br />

Straßenverkehr (z.B. das Anfahren an einer Haltestelle, in der<br />

ein verkehrsbehindernd abgestellter PKW steht) „erfahren“. Alle<br />

Gäste erhielten Gelegenheit, einen Bus der <strong>MVG</strong> selbst und<br />

unter Anleitung von erfahrenen <strong>MVG</strong>-Mitarbeitern zu steuern.<br />

Hierbei wurden genau die Situationen nachgestellt, die der <strong>MVG</strong><br />

seit vielen Jahren Probleme bereiten.<br />

In diesem Zusammenhang wiesen die Kollegen der <strong>MVG</strong><br />

darauf hin, dass sich das Fahrdienstpersonal zusätzlich zum<br />

originären Busfahren nicht nur mit den Tücken winterlicher<br />

Straßenverhältnisse auseinandersetzen muss (Glätte, Behinderungen<br />

durch Schneeberge am Straßenrand etc.). Auch der<br />

Ticketverkauf gehört zu seinen Aufgaben und der Umgang mit<br />

Fahrgästen, die leider in sehr unterschiedlicher Weise den verantwortungsvollen<br />

Job einer Busfahrerin bzw. eines Busfahrers<br />

honorieren.<br />

Und am Ende waren sich alle Teilnehmer einig:<br />

„Respekt – jetzt können wir noch besser beurteilen, mit welcher<br />

Verantwortung die Kollegen der <strong>MVG</strong> tagtäglich ihre Fahrgäste<br />

sicher an ihr Ziel bringen.“<br />

17<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Im Blickpunkt!<br />

Platz für Burgaufzug in Altena –<br />

Wertvolle Kutschen in der Calle<br />

Die Betriebsstelle Iserlohn-Calle wurde im März 2012 zur Herberge<br />

für drei „alte Schätzchen“. Zwei historische Kutschen aus<br />

dem frühen 19. Jahrhundert und einen barocken Jagdschlitten<br />

galt es von der Burg Altena unbeschädigt zur Osemundstraße zu<br />

transportieren und dort einzulagern.<br />

In der Remise der Burg Altena entsteht die Bergstation des<br />

neuen Burgaufzuges. So ist kein Platz mehr für Kutschen und<br />

Schlitten, die seit den 1950er Jahren dort abgestellt waren.<br />

Am 13. März 2012 starteten die Vorbereitungen für den Transport<br />

bereits am frühen Morgen. Es dauerte mehrere Stunden,<br />

bis sie aus der Remise heraus auf spezielle Anhänger verfrachtet<br />

werden konnten. Ein auf derartige Speditionstransporte spezialisiertes<br />

Unternehmen lud die wertvolle Fracht anschließend auf<br />

einem Parkplatz an der Lenneuferstraße vom Anhänger in einen<br />

Sattelschlepper. Von dort fuhr der Spezialtransport am späten<br />

Nachmittag in Richtung Iserlohn, Betriebsstelle Calle.<br />

Nun stehen die empfindlichen Exponate in der ehemaligen<br />

Lackiererei und verbleiben dort, bis sie andernorts wieder<br />

bestaunt werden können.<br />

Von der Remise auf den Spezialanhänger. Bis die erste Kutsche transportfähig<br />

war, vergingen Stunden. Erst am späten Nachmittag waren<br />

beide Kutschen und der Jagdschlitten auf dem Parkplatz an der Lenneuferstraße,<br />

vorbereitet für die Fahrt nach Iserlohn.<br />

Mit moFahr-App mobil unterwegs<br />

– Für iPhone und Android-Handy<br />

Die neue Fahrplan-Applikation (App) der <strong>MVG</strong> ist der ideale Begleiter<br />

für mobile Menschen im gesamten Verkehrsgebiet. Es gibt<br />

sie für Handy, Smartphone und Tablet-PC. Ob iPhone oder Android-Geräte,<br />

sie bietet jederzeit aktuelle Fahrplaninformationen<br />

und zeigt die optimale Reise mit Bus und Bahn zu beliebigen<br />

Zielen auf.<br />

Vorsicht und Professionalität gehen Hand in Hand. Um etwa 20 Uhr<br />

verließen Kutschen und Schlitten den Sattelschlepper und gelangten<br />

unbeschadet in die ehemalige Lackiererei der Betriebsstelle Calle.<br />

Die Bedienung ist durchweg einfach und<br />

selbsterklärend. Der passende Bus oder der<br />

nächste Zug sind auch ohne Vorkenntnisse<br />

stets im Handumdrehen ermittelt. Die App berücksichtigt<br />

auf Wunsch alle Verkehrsmittel des<br />

Nah- und Fernverkehrs.<br />

18<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Im Blickpunkt!<br />

Ganz schön wuchtig die beiden –<br />

Neue Werkstattwagen in Betrieb<br />

Im vergangen Jahr schaffte die <strong>MVG</strong> zwei neue Werkstattwagen<br />

für ihre Betriebsstellen Iserlohn und Lüdenscheid an.<br />

Die sehr auffälligen Fahrzeuge vom Typ Mercedes-Benz „Zetros“<br />

sind 7,98 Meter lang und 2,50 Meter breit und wiegen jeweils<br />

ca. 8,5 Tonnen leer. Sollte ein Abschleppen nötig sein, sorgt ein<br />

240 KW starker Euro-5-Motor für genügend Leistung.<br />

Somit ist auch ein Abschleppen auf steileren Strecken im<br />

Märkischen Kreis möglich.<br />

Der Lüdenscheider Zetros trägt das Kennzeichen MK V 500 und<br />

überragt mit einer Höhe von 3,48 Metern sein Pendant in Iserlohn<br />

(MK V 499) um 20 Zentimeter. Grund: Die Betriebsstelle Calle<br />

besitzt eine niedrigere Durchfahrtshöhe.<br />

Zur Ausstattung gehören eine Seilwinde, ein Pritschenkoffer<br />

mit Werkstattequipment und ein Stromanschluss mit 24 Volt<br />

Spannung, um „müde“ Batterien zu überbrücken. Durch eine<br />

Rückfahrkamera wird ein jederzeit sicheres Rangieren gewähr-<br />

leistet. Die Installation eines Schneeschildes ermöglicht es, auch<br />

im Winter bei Bedarf die Betriebsstellen und Wendestellen im<br />

Bedienungsgebiet schnee- und eisfrei zu halten.<br />

Heinz Schutz GmbH Fahrzeugbau - Übergabe am 5. September 2012:<br />

Respekt und Vorfreude spiegeln sich in den Gesichtern der beiden <strong>MVG</strong>-<br />

Werkstattexperten Ralf Schuster (links) und Vitali Heinz wider.<br />

Leichte Aufgabe für den neuen Werkstattwagen im ersten Lüdenscheider<br />

Wintereinsatz. Der Mercedes Zetros MK V 500 schleppt den Gelenkbus<br />

MK V 405.<br />

Verkehrsexperten zu Gast beim<br />

internationalen Trapeze-Treffen<br />

6. November 2012: Sieben Trapeze-Experten aus aller Herren<br />

Länder waren Gast der <strong>MVG</strong> in der Lüdenscheider Verwaltung.<br />

Die Trapeze Group führt jährlich eine 4-tägige Veranstaltung („Trapeze<br />

Academy“) für 100 bis 120 Mitarbeiter aller Unternehmenszweige<br />

durch. Nach vielen Jahren in der Nähe von Toronto nun<br />

erstmalig vom 4. bis 7. November 2012 in Hamburg. In Arbeitsgruppen<br />

werden Aufgabenstellungen gemeinsam bearbeitet und<br />

am letzten Tag einer Jury präsentiert und durch diese bewertet.<br />

Die Aufgabenstellung lautet in diesem Jahr: Im Rahmen eines<br />

Kundenbesuchs bei der <strong>MVG</strong> aktuelle oder erwartete Herausforderungen<br />

zu identifizieren, die bisher noch nicht durch Trapeze<br />

adressiert wurden und intern im Nachgang mögliche<br />

Lösungen zu skizzieren.<br />

Untersucht wurden verschiedenen Kern-Abteilungen der <strong>MVG</strong><br />

(IT, Planung, Betrieb, Vertrieb, Marketing).<br />

19<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Unsere neuen<br />

Auszubildenden 2012.<br />

20<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Personal- 2011 2011 und 2011 2011 Sozialwesen<br />

2011 2011 2007 2007 2011 2011<br />

2011<br />

2011<br />

2011<br />

2007 2011<br />

2007 2007 2011 2011<br />

20072011<br />

2007 2007<br />

2007<br />

2007 2007<br />

2007<br />

2007 2007<br />

2007<br />

413 413 299 413 299 413 299 413 299 413 299 413 299 413<br />

413299<br />

299 299<br />

413 299 413 299 413 299 413 299 413 299<br />

Mitarbeiter<br />

Die <strong>MVG</strong> beschäftigte 421 421 zum 421 31. 421 Dezember 421 421 des Berichtsjahres 421 421<br />

Intensivierung des betrieblichen<br />

421 421 Gesundheitsmanagements<br />

419 Mitarbeiterinnen 421 und Mitarbeiter 421 (i. Vj. 421<br />

300 300413).<br />

421<br />

300 300<br />

421<br />

300 300Ein wesentlicher 300 300 Schwerpunkt 300 300 der Personalarbeit im Berichtsjahr<br />

war 300 dabei die Intensivierung 300<br />

300<br />

300<br />

300<br />

2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010 2010<br />

des betrieblichen Gesundheitsmanagements.<br />

2008 2008 2008<br />

2008 2008 2008 2008 2008 2008 2008 2008 2008 2008<br />

Entwicklung 2010 des 2010 Personalstandes 2010 2010 2010<br />

2008 2008<br />

Mitarbeiter ohne Aushilfen 417 417 417 417 417 417 417 417 417 417<br />

417<br />

417<br />

417<br />

417 417<br />

Zur Weiterentwicklung des betrieblichen Gesundheitswesens<br />

2009 2009<br />

Verschmelzung 2009 2009<br />

mit Verschmelzung mit der der 2009 2009<br />

mit Verschmelzung mit der der 2009 2009 hat mit Verschmelzung mit die der 2009 der <strong>MVG</strong> 2009<br />

ein mit Verschmelzung mit der Präventionsteam der mit mit der der einberufen, in dem neben<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter<br />

2009 MBG Verschmelzung MBG Mitarbeiter (101 (101 2009 Pers.) Pers.) MBG Verschmelzung mit MBG Mitarbeiter<br />

der (101 (101 2009 Pers.) Pers.) MBG Verschmelzung mit MBG Mitarbeiter (101 der (101 2009 Pers.) Pers.) MBG Verschmelzung mit MBG (101 der 2009 (101 Pers.) MBG Pers.) Verschmelzung MBG mit (101 der (101 Pers.) Pers.) mit der<br />

ohne Mitarbeiter ohne Aushilfen ohne Mitarbeiter ohne Aushilfen<br />

der Unternehmensleitung auch die Arbeitnehmervertretung<br />

MBG<br />

ohne Mitarbeiter ohne<br />

(101 Aushilfen<br />

Pers.) MBG<br />

ohne Mitarbeiter ohne<br />

(101 Aushilfen<br />

Pers.)<br />

ohne<br />

MBG Mitarbeiter ohne (101<br />

Aushilfen<br />

Pers.) MBG (101 Pers.) MBG (101 Pers.)<br />

ohne Aushilfen ohne Aushilfen ohne Aushilfen ohne Aushilfen ohne Aushilfen und der Betriebsarzt regelmäßig und mehrmals im Jahr tagen.<br />

2008 2009* 2010 2011 2012<br />

300 417 421 413 419<br />

Die <strong>MVG</strong> kann die Alterung der Belegschaft nicht aufhalten.<br />

* Verschmelzung mit der MBG (101 Personen)<br />

Sie kann durch ein effizientes, zielorientiertes betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

aber einen wesentlichen Beitrag dazu<br />

Restrukturierung des Personaleinsatzes<br />

abgeschlossen<br />

Die vergangenen Jahre waren im Personal- und Sozialwesen<br />

leisten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine längere<br />

Teilnahme am Arbeitsprozess zu ermöglichen und/oder sie<br />

wieder dafür zu ertüchtigen.<br />

überwiegend von Restrukturierungsaufgaben geprägt. In<br />

einem mehrjährigen Prozess wurde der Personaleinsatz so<br />

optimiert, dass er den wirtschaftlichen und sozialen Anforderungen<br />

an effektive und kundenfreundliche Leistungsangebote<br />

gerecht wird. Und das, obwohl die Kosten steigen, die<br />

Zuschüsse sinken und die Ansprüche der Aufgabenträger an<br />

Gesunden Mitarbeitern geht es einfach besser – und sie sind<br />

gleichzeitig leistungsfähiger, zuverlässiger und motivierter. Darum<br />

legt die <strong>MVG</strong> großen Wert auf gesundheitserhaltende Arbeitsplätze<br />

und unterstützt ihre Mitarbeiter mit verschiedenen<br />

Maßnahmen aktiv bei der Gesundheitsvorsorge.<br />

flexible Verkehrslösungen immer höher werden. Die Restrukturierungsmaßnahmen<br />

realisierten bis dato nicht zugängliche Synergiereserven<br />

vor allem im Personaleinsatz des Fahrdienstes.<br />

So wurde im Berichtsjahr unter anderem das Angebot regelmäßiger<br />

Massagen in den Betriebsräumen fortgesetzt, um so<br />

vor allem Verspannungen im Rückenbereich – insbesondere<br />

Mit der Unterzeichnung der Beschäftigungssicherungsvereinbarung<br />

(BSV) durch die <strong>MVG</strong>, den Kommunalen Arbeitgeberverband<br />

Nordrhein-Westfalen (KAV NW) und die bei der <strong>MVG</strong><br />

bei Mitarbeitern des Fahrdienstes – vorzubeugen und die Ausfalltage<br />

wegen Rückenleiden zu verringern. Die Attraktivität,<br />

Qualität und Akzeptanz dieser Angebote ist sehr hoch.<br />

vertretenen Gewerkschaften zu Beginn des Berichtsjahres fand<br />

die Restrukturierung ihren vorläufigen Abschluss, der unter anderem<br />

den Beschäftigten der <strong>MVG</strong> weitgehende Arbeitsplatzsicherheit<br />

bis Ende 2019 garantiert und der <strong>MVG</strong> den notwendigen<br />

finanziellen Spielraum zur Erfüllung der Vorgaben des<br />

Betrauungsaktes gibt.<br />

Im Fahrdienst werden seit Mitte des Berichtsjahres leistungsgeminderten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch die Einrichtung<br />

von Schon- und Integrationsgruppen erleichterte<br />

Arbeitsbedingungen angeboten: In Schongruppen dauerhaft,<br />

in Integrationsgruppen zeitlich begrenzt.<br />

Mit Abschluss der Restrukturierung wurden bei der <strong>MVG</strong> im<br />

Berichtsjahr im Personalwesen Ressourcen freigesetzt, die es<br />

ermöglichten, notwendige, aber nicht vorrangige Maßnahmen<br />

umzusetzen.<br />

Für das Folgejahr ist die Einführung eines psychologischen<br />

Notfalldienstes für die Erstbehandlung von traumatisierten<br />

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, beispielsweise nach<br />

einem schweren Unfall, vorgesehen.<br />

21<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Von Plettenberg bis in den hohen<br />

Norden. MEG-Truck auf der<br />

westlichen Niederbaumbrücke in<br />

der Hamburger Speicherstadt.<br />

22<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Die Tochtergesellschaft<br />

MEG<br />

Mit dem Umschlagzentrum in Plettenberg-Eiringhausen<br />

unterhält die MEG ein attraktives Angebot zur Nutzung der<br />

umweltschonenden Schienentransporte, überwiegend für<br />

Industriebetriebe ohne eigenen Gleisanschluss. Sie bietet<br />

eine geschlossene Transportkette vom Verfrachter zum Empfänger<br />

bei Absicherung einer sach- und termingerechten Beförderung<br />

an. Die Leistung umfasst generell Empfangs- und<br />

Versandgüter im Wagenladungsverkehr, wobei sich die Betätigung<br />

weitgehend auf die Verfrachtung von Schwergütern<br />

im Empfang (Stabstahl, Coils und Walzdrahtringe) erstreckt.<br />

Das Kooperationsverhältnis mit der DB Schenker Rail<br />

Deutschland AG wurde im Berichtsjahr in seinen bewährten<br />

Strukturen und Zielsetzungen fortgesetzt. Dabei bedient<br />

die MEG die Güterverkehrsstellen Grevenbrück, Finnentrop,<br />

Hagen-Hohenlimburg, Plettenberg und Werdohl, einschließlich<br />

Anschluss Mark Elverlingsen. Daneben betreibt die MEG eine<br />

öffentliche Waage und bietet ihren Kunden in enger Zusammenarbeit<br />

mit Stahlhändlern eine Lagerhaltung an.<br />

Der positive Trend in der weltweiten Erholung der Wirtschaft<br />

setzte sich in der ersten Hälfte des Berichtsjahres fort und flaute<br />

dann im Jahresverlauf ab. Die Plettenberger Industrie ist,<br />

soweit sie die MEG betrifft, überwiegend Zulieferer für die Automobilhersteller<br />

und damit besonders stark von der Nachfrage<br />

in der exportorientierten Automobilbranche abhängig.<br />

Im Berichtsjahr verminderten sich die Umsatzerlöse um 136 T€<br />

(- 7,8%) auf 1.611 T€. Die betrieblichen Aufwendungen verminderten<br />

sich in der Summe um 8 T€.<br />

Das Geschäftsjahr 2012 weist ein Jahresergebnis von 37 T€<br />

(Vorjahr 93 T€) aus, das an die <strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft<br />

GmbH abgeführt wird.<br />

Die Finanzlage ist als gesichert zu bezeichnen. Das Finanzmanagement<br />

ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten innerhalb<br />

der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der<br />

Zahlungsziele zu vereinnahmen. Die Kapitalstruktur ist ausgewogen.<br />

Die operative Ertragslage der MEG im Jahr 2013 wird maßgeblich<br />

von der Wirtschaftslage in der Automobil- und Stahlindustrie<br />

bestimmt werden. Die MEG geht dabei von einer weiterhin<br />

angespannten Auftragslage für die regionale Wirtschaft im Jahr<br />

2013 aus, erwartet aber dennoch die Fortsetzung der positiven<br />

Ertragslage.<br />

Die Entwicklung auf dem Automobilmarkt korreliert mit der auf<br />

dem Stahlmarkt. Daher war der Geschäftsverlauf bei der MEG<br />

zu Beginn des Berichtsjahres auch geprägt von der vermehrten<br />

Inanspruchnahme ihrer Leistungen. Dies führte zu Umsatzzuwächsen<br />

im ersten Halbjahr über alle Geschäftsfelder in Höhe<br />

von 12,7%.<br />

Durch die Talfahrt des europäischen Automarktes im zweiten<br />

Halbjahr konnten die positiven Umsatzentwicklungen nicht gehalten<br />

werden. Sie kehrten sich sogar soweit um, dass über<br />

das gesamte Jahr gerechnet die Umsätze rückläufig waren.<br />

Dies betraf bis auf die Kooperationsleistungen mit der<br />

DB Schenker Rail Deutschland AG alle Geschäftsfelder.<br />

23<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Unsere Zukunft<br />

sicher bewegen.<br />

24<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Lagebericht der <strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH,<br />

Lüdenscheid für das Geschäftsjahr 2012<br />

Öffentlicher Zweck und Zweckerreichung<br />

Die Gesellschaft dient mit der Beförderung von Personen im<br />

ÖPNV öffentlichen Zwecken. Im Hinblick auf diese öffentlichen<br />

Zwecke hat sie auch im Geschäftsjahr 2012 in den<br />

15 Städten und Gemeinden des Märkischen Kreises, in Teilen<br />

der Stadt Hagen, in Randgebieten der Kreise Ennepe-Ruhr,<br />

Oberberg, Olpe, Soest und Unna ein Bedienungsgebiet mit rd.<br />

449.000 Einwohnern auf einer Fläche von 1.150 km² mit Verkehrsleistungen<br />

im öffentlichen Personennahverkehr versorgt.<br />

Geschäftsverlauf / Verkehrsleistung<br />

Im Berichtsjahr haben sich die Fahrgastzahlen analog der<br />

VDV-weiten Entwicklung der Verkehre außerhalb der Ballungsräume<br />

leicht negativ entwickelt. Der Aufwärtstrend des Vorjahres<br />

konnte nicht fortgesetzt werden, allerdings mit deutlichen<br />

Abweichungen in den einzelnen Fahrgastgruppen.<br />

Der Markt im Ausbildungsverkehr und damit bei der stärksten<br />

Fahrgastgruppe hat sich mit einem Zuwachs von 1,3% (Vorjahr<br />

+2,3%) weiter stabilisiert und insoweit sehr erfreulich entwickelt.<br />

Der positive Trend wird sich auf Grund der demographischen<br />

Entwicklung der Schülerzahlen im Märkischen Kreis, die<br />

von der <strong>MVG</strong> nicht zu beeinflussen sind, jedoch zukünftig nicht<br />

fortsetzen. Auch bei den Freizeitkarten für junge Fahrgäste gab<br />

es mit einem Plus von 6,3% (Vorjahr +4,4%) zum zweiten Mal<br />

in Folge einen Fahrgastzuwachs. Offensichtlich ist das Nachfragetief<br />

in diesem Marktsegment überwunden.<br />

Bei den Stammkunden hat sich dagegen der konjunkturbedingte<br />

Aufwärtstrend des Vorjahres nicht fortgesetzt. Bei den<br />

für berufstätige Fahrgäste wichtigen Zeitkarten sanken die<br />

Fahrgastzahlen um rd. 2,0% (Vorjahr +6,0%). Auch bei den<br />

Seniorenkarten hat sich der Abwärtstrend der letzten Jahre<br />

fortgesetzt. Hier bestätigt sich weiterhin die Feststellung, dass<br />

die „neuen“ älteren Mitbürger eine ausgeprägte Individualmobilität<br />

besitzen und dadurch deutlich weniger auf die Leistungen<br />

der <strong>MVG</strong> angewiesen sind, als dies in der Vergangenheit der<br />

Fall gewesen ist.<br />

Insgesamt sank die Anzahl der Fahrgäste im Linienverkehr um<br />

0,5% (Vorjahr +0,5%). Die <strong>MVG</strong> beförderte im Berichtsjahr im<br />

Linienverkehr 32,9 Millionen Fahrgäste (Vorjahr 33,0 Millionen).<br />

Hinzu kommen rd. 0,4 Millionen Fahrgäste im freigestellten<br />

Schülerverkehr. Die Gesamtzahl der von der <strong>MVG</strong> beförderten<br />

Fahrgäste betrug somit im Berichtsjahr 33,3 Millionen nach<br />

33,5 Millionen im Vorjahr.<br />

Auf Grund der jeweils im August des Vorjahres und des Berichtsjahres<br />

durchgeführten Fahrpreisanhebungen stiegen die<br />

Verkehrseinnahmen entsprechend um 1,4% (Vorjahr 1,3%).<br />

Für die Erbringung des Leistungsangebots standen 160 eigene<br />

Busse (Vorjahr 172) inklusive 15 Bürgerbusse (Vorjahr 15) zur<br />

Verfügung (Stand 31.12.12).<br />

Die Fahrleistungen im Linienverkehr blieben im Berichtsjahr mit<br />

13,6 Millionen Kilometern nahezu konstant. Leichte Rückgänge<br />

ergaben sich aus bedarfsgerechten Anpassungen der Fahrleistungen.<br />

Die im Auftrag des Märkischen Kreises durchgeführten<br />

Leistungen im Schülersonderverkehr sanken um rd. 70.000<br />

Kilometer auf nunmehr 0,88 Millionen Kilometer. Die Gesamtleistung<br />

betrug 14,5 Millionen Kilometer inklusive sonstiger<br />

Verkehre (Vorjahr 14,6 Millionen).<br />

Die Leistungserstellung mit eigenen Fahrzeugen und Personal<br />

konzentriert sich seit 2007 auf die drei Standorte Iserlohn,<br />

Lüdenscheid und Plettenberg. Mit Hilfe der seit Jahren bewährten<br />

Zusammenarbeit mit privaten Auftragnehmern ist eine<br />

Bedienung des gesamten Verkehrsgebietes sichergestellt. Der<br />

Leistungsanteil der Auftragnehmer im Linienverkehr stieg in<br />

2012 (einschließlich der elf Linien mit AnrufLinienFahrten (ALF))<br />

leicht auf 52,6% (Vorjahr 52,2%).<br />

Zu Beginn des Berichtsjahres wurde die tarifvertraglich geforderte<br />

betriebliche Beschäftigungssicherungsvereinbarung mit den<br />

Tarifvertragsparteien unterzeichnet und damit in Kraft gesetzt.<br />

Den Beschäftigten der <strong>MVG</strong> bringt die Vereinbarung Arbeitsplatzsicherheit<br />

bis Ende 2019, der <strong>MVG</strong> gibt sie den notwendigen<br />

finanziellen Spielraum, der zur Realisierung der Einsparpotenziale<br />

für die Restrukturierung der <strong>MVG</strong> und damit für die<br />

Erfüllung der Vorgaben des Betrauungsaktes benötigt wird.<br />

Ertragslage<br />

Die Umsatzerlöse verminderten sich im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 0,4 Mio. € auf 33,4 Mio. €. Die Verminderung betrifft im Wesentlichen<br />

die Erträge aus dem Linien- und Schülersonderverkehr<br />

(- 0,1 Mio. € auf 28,2 Mio. €) sowie die Ausgleichsleistungen<br />

für die Beförderung von Schülern und Schwerbehinderten<br />

(- 0,2 Mio. € auf 4,0 Mio. €). Die Ausgleichsleistungen im Vorjahr<br />

enthielten 0,7 Mio. € aus Vorjahren.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 0,7 Mio. € auf 4,2 Mio. €. Sie betreffen im<br />

Wesentlichen erhöhte Erträge aus Zuwendungen zur Förderung<br />

der Servicequalität im ÖPNV gem. § 11 Abs. 2 ÖPNVG NRW<br />

(+ 1,4 Mio. €), verminderte Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen<br />

(- 0,4 Mio. €) und verminderte Erträge aus Erstattungen<br />

von Schadensfällen (- 0,1 Mio. €).<br />

Die betrieblichen Aufwendungen stiegen im Jahresvergleich<br />

um 2,7 Mio. €. Der Anstieg resultiert aus erhöhten Materialaufwendungen<br />

(+ 2,0 Mio. €) und Personalaufwendungen<br />

(+ 0,7 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und<br />

die Abschreibungen blieben nahezu konstant.<br />

Die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Zuweisungen<br />

der öffentlichen Hand verminderten sich um 0,1 Mio. €<br />

infolge der Verrechnung der Zuschüsse bei den Anschaffungs-/<br />

Herstellungskosten ab dem Jahr 2010.<br />

25<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Lagebericht<br />

Das Finanzergebnis blieb mit einem Wert von - 0,2 Mio. € auf<br />

dem Vorjahresniveau. Es wird im Wesentlichen aus den Aufwendungen<br />

aus der Anpassung langfristiger Rückstellungen<br />

bestimmt.<br />

Insgesamt beträgt der von der MKG-Märkische Kommunale<br />

Wirtschafts-GmbH auszugleichende Verlust 15,8 Mio. €.<br />

Er liegt damit um 2,4 Mio. € über dem Vorjahreswert und um<br />

1,2 Mio. € unter dem Planansatz.<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme erhöhte sich sich im Geschäftsjahr im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 136 T€ auf 31,8 Mio. €. Auf das Anlagevermögen,<br />

vorwiegend Busse und Betriebshöfe, entfallen<br />

71,2 % der Bilanzsumme (Vorjahr 71,4 %); es erhöhte sich um<br />

52 T€. Bei Verrechnung der Sonderposten aus Zuweisungen<br />

der öffentlichen Hand mit dem Sachanlagevermögen erhöhte<br />

sich dies um 1.151 T€. Das kurzfristig gebundene Vermögen<br />

verminderte sich um 84 T€. Ursächlich dafür sind erhöhte Forderungen<br />

gegen verbundene Unternehmen (+ 1.320 T€) im<br />

Wesentlichen bedingt durch das reduzierte Jahresergebnis,<br />

erhöhte Vorräte (+ 12 T€), verminderte Forderungen gegen<br />

Dritte (- 798 T€) sowie verminderte liquide Mittel (- 450 T€). Die<br />

Eigenkapitalquote beträgt bei Verrechnung der Sonderposten<br />

aus Zuweisungen der öffentlichen Hand mit dem Sachanlagevermögen<br />

45,6 % (Vorjahr 47,7 %). Die Passivseite ist gekennzeichnet<br />

durch Verminderungen im langfristigen (- 1.023 T€)<br />

und Erhöhungen im kurzfristigen Bereich (+ 1.159 T€). Im langfristigen<br />

Bereich verminderte sich der Sonderposten aus Zuweisungen<br />

der öffentlichen Hand (- 1.099 T€), da Zugänge an<br />

Zuschüssen direkt dem Anlagevermögen zugerechnet werden;<br />

es erhöhte sich der Saldo der langfristigen Rückstellungen für<br />

Pensionen und Altersteilzeit (+ 76 T€). Die Erhöhung im kurzfristigen<br />

Bereich ist gekennzeichnet durch erhöhte Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Dritten (+ 1.307 T€) im Wesentlichen im Bereich<br />

der sonstigen Rückstellungen und verminderten Verbindlichkeiten<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen (- 148 T€). Die<br />

Liquidität wurde im Rahmen der Verlustabdeckung aus Mitteln<br />

der MKG sichergestellt. Darüber hinaus hat die Gesellschaft<br />

eine Kreditlinie in Höhe von 800 T€. Das Finanzmanagement ist<br />

darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten innerhalb der Zahlungsfrist<br />

zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele<br />

zu vereinnahmen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen betragen zum Bilanzstichtag 4 % (Vorjahr 6 %) der<br />

Bilanzsumme.<br />

Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Die Gesellschaft verfügt über geeignete Instrumentarien zur<br />

Risikofrüherkennung und Risikobewältigung. Zur Implementierung<br />

und Dokumentation der Maßnahmen für ein Risikomanagement<br />

und Risikofrühwarnsystem hat die Geschäftsführung<br />

einen verantwortlichen Risikomanagementbeauftragten<br />

benannt. Die identifizierten Risiken, die Frühwarnindikatoren<br />

und die Bewältigungsmaßnahmen sind in einem Risikomanagementhandbuch<br />

dokumentiert. Dieses wird dem Aufsichtsrat der<br />

<strong>MVG</strong> jährlich in fortgeschriebener Fassung und ergänzt durch<br />

einen Risikobericht vorgelegt.<br />

Die schwerwiegenden Risiken für die <strong>MVG</strong> liegen weiterhin im:<br />

• Bereich der Unternehmensführung und hier insbesondere in<br />

der zukünftig zu erwartenden Finanzierung der <strong>MVG</strong> über die<br />

MKG u.a. durch die Sparzwänge der öffentlichen Hand sowie<br />

in der Entwicklung des zukünftigen Wettbewerbsrechts und in<br />

den Folgen der demographischen Entwicklung.<br />

• Bereich der Einnahmeaufteilung und des Tarifs, hier insbesondere<br />

in zukünftigen Regelungen zur Fahrkostenerstattung<br />

im Schülerverkehr und in der Finanzierung der Verkehrsgemeinschaft.<br />

• Bereich des Leistungsangebotes in den Auswirkungen des<br />

demografischen Wandels auf den Schülerverkehr.<br />

• Bereich der Leistungsvergabe, hier insbesondere in unerwarteten<br />

Betriebsaufgaben von Auftragsunternehmern und in der<br />

Einführung eines Tariftreuegesetzes.<br />

• Bereich des Fahrdienstes, hier in notwendigen Sanierungsarbeiten<br />

in den Betriebsstellen.<br />

• Bereich der Instandhaltung, hier insbesondere in der Abnabelung<br />

von der technischen Weiterentwicklung im KOM-Bereich<br />

auf Grund der nicht mehr ausreichenden Infrastruktur.<br />

• Personalbereich in der Frage der Wettbewerbsfähigkeit des<br />

Spartentarifvertrags.<br />

• Bereich der Informationstechnologie in der Anfälligkeit der<br />

Systeme gegen feindliche Angriffe.<br />

Die <strong>MVG</strong> hat im Rahmen ihrer Einflussmöglichkeiten auf die<br />

identifizierten Risiken reagiert. Mit dem Kreistagsbeschluss vom<br />

12.06.2008 zur Verlängerung der Betrauung bis Ende Mai 2018<br />

und der Beschäftigungssicherungsvereinbarung bis Ende 2019<br />

sind unabhängig von den deutschen Anpassungsmaßnahmen<br />

an die EU-Verordnung 1370/2007 sichere Rechtsgrundlagen<br />

für eine dauerhafte öffentliche Mobilitätsdienstleistung durch die<br />

<strong>MVG</strong> gewährleistet. Derzeit diskutierte Auslegungsfragen der<br />

EU-Verordnung führen bei der <strong>MVG</strong> nicht zu Einschränkungen<br />

dieser Einschätzung.<br />

Prognose<br />

Die Gesellschaft wird auch zukünftig nachhaltig das Ziel verfolgen,<br />

sich als kostengünstiger und serviceorientierter Dienstleister<br />

auf einem qualitativ hohen Niveau unter den Anbietern im<br />

ÖPNV zu behaupten. Zur Erreichung dieses Ziels erfolgt eine<br />

konsequent umweltfreundliche Erneuerung der Busflotte. So<br />

genügen seit Jahren alle neu angeschafften Busse den höchsten<br />

Umweltansprüchen. Für das Jahr 2013 sind Investitionen in<br />

Höhe von 4,2 Mio. € geplant. Der größte Teil dieser Investitionen<br />

(3,2 Mio. €) gilt der Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen. Es<br />

wird ein Ergebnis von - 16,7 Mio. € (Stand 06/2012) erwartet.<br />

Vorgänge, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage von besonderer Bedeutung wären, haben sich nach<br />

Abschluss des Geschäftsjahres bis zum Zeitpunkt der Aufstellung<br />

des Jahresabschlusses 2012 nicht ereignet.<br />

Lüdenscheid, 28. März 2013<br />

DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Gerhard Schmier<br />

26<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Bilanz der <strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH,<br />

Lüdenscheid zum 31. Dezember 2012<br />

Aktivseite 31.12.2012 31.12.2011<br />

A. Anlagevermögen E E E E<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 568.415,32 732.570,45<br />

II. Sachanlagen 19.716.179,94 19.499.590,35<br />

III. Finanzanlagen 2.396.325,66 22.680.920,92 2.396.941,00 22.629.101,80<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 708.236,70 695.651,40<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.164.762,07 3.956.016,59<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 4.392.041,57 3.072.151,81<br />

3. sonstige Vermögensgegenstände 371.074,40 7.927.878,04 439.645,44 7.467.813,84<br />

davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr<br />

31.12.2012 16.306,07 E<br />

31.12.2011 21.608,21 E<br />

III. Kassenbestand,<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 455.510,85 905.640,97<br />

9.091.625,59 9.069.106,21<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 65.737,85 3.374,69<br />

31.838.284,36 31.701.582,70<br />

Passivseite 31.12.2012 31.12.2011<br />

A. Eigenkapital E E E E<br />

I. Gezeichnetes Kapital 5.410.541,82 5.410.541,82<br />

II. Kapitalrücklage 7.175.981,55 12.586.523,37 7.175.981,55 12.586.523,37<br />

B. Sonderposten aus Zuweisungen der öffentlichen Hand 4.237.618,32 5.337.031,42<br />

C. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Pensionen 1.411.044,00 1.318.321,00<br />

2. sonstige Rückstellungen 8.729.874,02 10.140.918,02 7.431.364,52 8.749.685,52<br />

D. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.356.291,15 1.844.207,43<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.475.804,51 1.623.286,25<br />

3. sonstige Verbindlichkeiten 1.076.935,64 3.909.031,30 592.293,56 4.059.787,24<br />

davon:<br />

aus Steuern<br />

31.12.2012 145.142,88 E<br />

31.12.2011 126.707,82 E<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten 964.193,35 968.555,15<br />

31.838.284,36 31.701.582,70<br />

27<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Gewinn- und Verlustrechnung der <strong>MVG</strong><br />

Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH, Lüdenscheid<br />

für das Geschäftsjahr 2012 (01.01. bis 31.12.)<br />

2012 2011<br />

E E E E<br />

1. Umsatzerlöse 33.353.993,52 33.732.062,97<br />

2. sonstige betriebliche Erträge 4.165.140,81 37.519.134,33 3.441.152,63 37.173.215,60<br />

3. Materialaufwand<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren -5.619.798,77 -5.660.992,16<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -20.875.724,01 -18.854.076,35<br />

4. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter -14.867.448,95 -14.384.780,51<br />

b) soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung -4.287.866,47 -4.087.980,20<br />

davon für Altersversorgung<br />

2012 1.270.461,39 E<br />

2011 1.157.420,22 E<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen -3.652.564,48 -3.691.927,89<br />

6. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten<br />

aus Zuweisungen der öffentlichen Hand 1.099.413,10 1.225.609,17<br />

7. sonstige betriebliche Aufwendungen -4.850.647,43 -4.815.968,14<br />

8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 36.644,72 93.344,49<br />

9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 126.278,36 94.505,68<br />

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

davon an verbundene Unternehmen -356.451,62 -379.246,80<br />

2012 42.158,00 E<br />

2011 46.498,00 E -53.248.165,55 -50.461.512,71<br />

11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -15.729.031,22 -13.288.297,11<br />

12. sonstige Steuern -37.105,42 -37.659,90<br />

13. Erträge aus Verlustübernahme 15.766.136,64 13.325.957,01<br />

14. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 0,00 0,00<br />

28<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Anhang der <strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH,<br />

Lüdenscheid für das Geschäftsjahr 2012 (01.01. bis 31.12.)<br />

I. Angaben zur Form und Darstellung von Bilanz bzw.<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des HGB<br />

in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />

(BilMoG) vom 25. Mai 2009 und den ergänzenden Bestimmungen<br />

des GmbH-Gesetzes aufgestellt.<br />

Entsprechend der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses<br />

von Verkehrsunternehmen vom 27.2.1968 sowie<br />

der Änderung der Verordnung vom 13.7.1988 i.V. mit § 265 Abs.<br />

5 HGB ist die Darstellung der Sachanlagen um die Positionen<br />

• Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte<br />

• Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten<br />

• Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen<br />

• Fahrzeuge für Personenverkehr<br />

erweitert worden.<br />

Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das<br />

Gesamtkostenverfahren gewählt.<br />

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der MKG-Märkische<br />

Kommunale Wirtschafts-GmbH, Lüdenscheid einbezogen<br />

(HRB 4143 beim Handelsregister des Amtsgerichts Iserlohn). Er<br />

ist zugleich befreiender Konzernabschluss gemäß § 291 HGB<br />

für die <strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH, Lüdenscheid,<br />

im Verhältnis zur MEG Märkische Eisenbahngesellschaft<br />

mbH, Lüdenscheid; dies gilt auch für den Konzernlagebericht.<br />

II. Erläuterungen zu den Posten von Bilanz sowie<br />

Gewinn- und Verlustrechnung bezüglich Ausweis,<br />

Bilanzierung und Bewertung<br />

1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen<br />

sind zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

bewertet worden. Den planmäßigen Abschreibungen<br />

liegen die wirtschaftlichen Nutzungsdauern zugrunde. Es<br />

wird grundsätzlich linear abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände<br />

wurden bis zu einem Wert von 150 € voll<br />

abgeschrieben, Vermögensgegenstände zwischen 150 € und<br />

1.000 € wurden entsprechend der Sammelpostenregelung in<br />

§ 6 Abs. 2a EStG aktiviert und über 5 Jahre abgeschrieben. Die<br />

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten ausgewiesen.<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu fortgeschriebenen<br />

durchschnittlichen Einstandspreisen unter Beachtung des<br />

Niederstwertprinzips bewertet, dabei erfolgte die Bewertung des<br />

Kleinmaterials erstmalig zum Festwert.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind<br />

unter Berücksichtigung des erkennbaren Ausfallrisikos bewertet.<br />

Die Sonderposten aus Zuweisungen der öffentlichen Hand<br />

betreffen die bis zum Jahr 2009 vereinnahmten Zuschüsse nach<br />

dem GVFG und aus dem Investitionshilfeprogramm. Sie werden<br />

linear über die Nutzungsdauer der betreffenden Anlagegüter erfolgswirksam<br />

aufgelöst. Ab dem Jahr 2010 sind diese direkt mit<br />

den Anschaffungskosten der Anlagegüter verrechnet worden.<br />

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und Rückstellungen<br />

für Altersteilzeitverpflichtungen erfolgten nach<br />

den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik<br />

mittels der sog. „Projected Unit Credit Methode“. Als biometrische<br />

Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von<br />

Klaus Heubeck verwendet. Bei der Bewertung zum 31.12.2012<br />

wurde der von der Bundesbank vorgegebene Marktzinssatz von<br />

5,04% zugrunde gelegt. Gehaltsanpassungen sind mit 2 % p.a.<br />

berücksichtigt.<br />

Die sonstigen Rückstellungen sind nach vernünftiger kaufmännischer<br />

Beurteilung mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.<br />

Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr<br />

wurden entsprechend abgezinst.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert.<br />

2. Angaben zu Posten der Bilanz<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens wird in der<br />

Anlage gezeigt.<br />

Die Gesellschaft hat innerhalb der Finanzanlagen folgende Beteiligungen:<br />

Name und Sitz<br />

der Gesellschaft<br />

Mit der MEG besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag.<br />

Anteil am Eigenkapital Ergebnis<br />

Kapital % 31.12.12 T E 2012 E<br />

MEG Märkische Eisenbahn- 36.644,72 *<br />

gesellschaft mbH, Lüdenscheid 99,27 2.046 (Vj. 93.344,49)<br />

* Ergebnisabführungsvertrag<br />

Die Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe betreffen im<br />

Wesentlichen Dieselkraftstoffe, Reifen und Ersatzteile.<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten<br />

im Wesentlichen Forderungen gegenüber Schulen, Schulverwaltungsämtern<br />

und privaten Vorverkaufsstellen aus dem<br />

Fahrausweisverkauf, Forderungen gegen die Bezirksregierung<br />

Arnsberg aus Erstattung von Fahrgeldausfällen für die Beförderung<br />

Schwerbehinderter gem. § 148 SGB IX sowie Forderungen<br />

gegen den Aufgabenträger aus Zuwendungen zur Förderung<br />

29<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


der Servicequalität im ÖPNV gem. § 11 Abs. 2 ÖPNVG NRW.<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Gesellschafter<br />

betragen 1.888 T€ (Vorjahr 2.294 T€).<br />

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen<br />

den Verrechnungsverkehr mit der Gesellschafterin MKG-<br />

Märkische Kommunale Wirtschafts-GmbH einschließlich Steuererstattungsansprüche<br />

und Anspruch auf Verlustausgleich<br />

(4.173 T€, Vorjahr 2.919 T€), den Verrechnungsverkehr mit der<br />

MEG Märkische Eisenbahngesellschaft mbH einschließlich deren<br />

Gewinnabführung (198 T€, Vorjahr 151 T€), den Verrechnungsverkehr<br />

mit der MST Mark-Sauerland Touristik GmbH<br />

(17 T€, Vorjahr 0 €) sowie den Verrechnungsverkehr mit der<br />

Busgesellschaft BMS mbH (5 T€, Vorjahr 2 T€).<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen<br />

Forderungen gegen die Unterstützungseinrichtung<br />

der <strong>MVG</strong> (170 T€, Vorjahr 134 T€), Forderungen aus Erstattungen<br />

von Unfällen und Kaskoschäden (99 T€, Vorjahr 106 T€)<br />

sowie Mineralölsteuererstattungen (38 T€, Vorjahr 43 T€).<br />

Das gezeichnete Kapital von 5.410.541,82 € und die Kapitalrücklage<br />

blieben unverändert.<br />

Die Sonderposten aus Zuweisungen der öffentlichen<br />

Hand betreffen Zuschüsse nach dem GVFG und aus dem Investitionshilfeprogramm<br />

bis zum Jahr 2009. Sie werden linear<br />

über die Nutzungsdauer der betreffenden Anlagegüter erfolgswirksam<br />

aufgelöst.<br />

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen<br />

Rückstellungen für Altersteilzeit (3.378 T€, Vorjahr 3.395 T€),<br />

Einnahmenaufteilung (2.405 T€, Vorjahr 1.960 T€), Versicherungs-<br />

und Prozessrisiken (683 T€, Vorjahr 762 T€), die Rückzahlung<br />

von Fördermitteln (500 T€, Vorjahr 0 €), unterlassene<br />

Instandhaltung (420 T€, Vorjahr 67 T€), Überstunden (542 T€,<br />

Vorjahr 434 T€), Urlaubsansprüche (365 T€, Vorjahr 225 T€),<br />

Betriebstreuegeld (213 T€, Vorjahr 209 T€) sowie Berufsgenossenschaft<br />

(169 T€, Vorjahr 168 T€).<br />

Die Rückstellungen für Pensionen und für Altersteilzeit wurden<br />

nach der „Projected Unit Credit Methode“ berechnet. Der Versorgungsanteil<br />

der Rückstellung ist im Personalaufwand, der<br />

Zinsanteil im Finanzergebnis erfasst.<br />

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />

Verbindlichkeiten Gesamt davon mit davon mit<br />

T E einer Laufzeit einer Laufzeit<br />

bis 1 Jahr / T E über 5 Jahre / T E<br />

aus Lieferungen<br />

u. Leistungen 1.356 1.356 0<br />

gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen 1.476 44 1.432<br />

sonstige Verbindlichkeiten 1.077 1.077 0<br />

Summe 3.909 2.477 1.432<br />

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

gegenüber Gesellschaftern betragen 1 T€ (Vorjahr 114 T€).<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

betreffen ein Darlehen der MEG Märkische Eisenbahngesellschaft<br />

mbH (1.432 T€, Vorjahr 1.432 T€) sowie Verbindlichkeiten<br />

aus dem Verrechnungsverkehr mit der Busgesellschaft<br />

BMS mbH (44 T€, Vorjahr 173 T€).<br />

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten<br />

Fahrkarteneinnahmen für das nächste Jahr sowie eine Kostenbeteiligung<br />

der Bürgerbusvereine für die Anschaffung der Bürgerbusse,<br />

die wirtschaftlich einem Nutzungsentgelt entspricht.<br />

Bei der Abgrenzung der Fahrkarteneinnahmen aus Schulwegtickets<br />

wurde die Anzahl der Schulmonate des Folgejahres<br />

abgegrenzt. Die Kostenbeteiligung der Bürgerbusvereine wird<br />

linear über die Nutzungsdauer der Bürgerbusse erfolgswirksam<br />

aufgelöst.<br />

3. Angaben zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Die Umsatzerlöse wurden im Bereich des ÖPNV erzielt. Sie<br />

betreffen im Wesentlichen Einnahmen aus Linien- und Schülersonderverkehr<br />

(28,2 Mio. €, Vorjahr 28,3 Mio. €), Ausgleichsleistungen<br />

für gemeinwirtschaftliche Leistungen im Ausbildungsverkehr<br />

und für die Beförderung von Schwerbehinderten<br />

(4,0 Mio. €, Vorjahr 4,1 Mio. €) sowie Dieselverkäufe an Dritte<br />

(0,4 Mio. €, Vorjahr 0,4 Mio. €).<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten u.a. aus Zuwendungen<br />

zur Förderung der Servicequalität im ÖPNV gem.<br />

§ 11 Abs. 2 ÖPNVG NRW (1.451 T€, Vorjahr 22 T€), Erträge<br />

aus Konzernverrechnungen (1.096 T€, Vorjahr 1.057 T€), Erträge<br />

aus der Auflösung von Rückstellungen (470 T€, Vorjahr 829<br />

T€), Erträge aus Erstattungen von Schadensfällen (285 T€, Vorjahr<br />

426 T€), Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen<br />

(353 T€, Vorjahr 304 T€), Erstattungen der Mineralölsteuer<br />

(161 T€, Vorjahr 171 T€) sowie Wohnungsmieten (108 T€,<br />

Vorjahr 109 T€).<br />

Die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Zuweisungen<br />

der öffentlichen Hand betreffen die linear über<br />

die Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegüter aufgelösten<br />

Zuschüsse nach dem GVFG und aus dem Investitionshilfeprogramm<br />

bis zum Jahr 2009.<br />

Der Materialaufwand beinhaltet bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen<br />

Aufwand für Treibstoffe (3.956 T€, Vorjahr 3.831<br />

T€), Materialverbrauch für Fahrzeuge (853 T€, Vorjahr 910 T€),<br />

Energie (254 T€, Vorjahr 260 T€), Reifen (85 T€, Vorjahr 164 T€)<br />

und bei den bezogenen Leistungen im Wesentlichen Auftragnehmerleistungen<br />

für Linien- und Schülersonderverkehr.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten u.a.<br />

Provisionen für Zeitkartenverkauf (773 T€, Vorjahr 767 T€), Rückzahlungen<br />

für Fördermittel (500 T€ , Vorjahr 1 T€), Konzernum-<br />

30<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


lage (487 T€, Vorjahr 534 T€), Schadensfälle (417 T€, Vorjahr<br />

393 T€), Lizenzgebühren und Softwarewartung (434 T€, Vorjahr<br />

350 T€), Versicherungen (315 T€, Vorjahr 340 T€), Lohn- und<br />

Materialleistungen von Konzernunternehmen (222 T€, Vorjahr<br />

337 T€), Funk- und Fernsprechgebühren (104 T€, Vorjahr 207<br />

T€), Kooperationskosten der Verkehrsgemeinschaften und Verkehrsverbünde<br />

(96 T€, Vorjahr 134 T€), Unterhaltung des Verwaltungsgebäudes<br />

(129 T€, Vorjahr 111 T€) sowie Aufwendungen<br />

für Werkswohnungen (67 T€, Vorjahr 123 €).<br />

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge enthalten Erträge<br />

aus der Anpassung langfristiger Rückstellungen in Höhe von<br />

117 T€ (Vorjahr 85 T€).<br />

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen<br />

aus der Anpassung langfristiger Rückstellungen in<br />

Höhe von 315 T€ (Vorjahr 330 T€).<br />

III. Angaben zum Jahresergebnis<br />

Auf Grund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages<br />

wird das Jahresergebnis an die MKG-Märkische Kommunale<br />

Wirtschafts-GmbH abgeführt; Aufwendungen und Erträge sind<br />

somit ausgeglichen.<br />

IV. Ergänzende Angaben<br />

1. Zusammensetzung der Organe<br />

und Aufwendungen für Organe<br />

Der Aufsichtsrat:<br />

(Mitglieder siehe Seite 7)<br />

Die Vergütungen für den Aufsichtsrat betrugen 9.875,00 €<br />

(Vorjahr 9.370,00 €).<br />

Die Geschäftsführung:<br />

Dipl.-Ing. Gerhard Schmier, Herdecke.<br />

Unter Hinweis auf § 286 Absatz 4 HGB unterbleibt die Angabe<br />

der Geschäftsführungsbezüge.<br />

4. Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die Gesellschaft ist Mitglied der Kommunalen Versorgungskassen<br />

Westfalen-Lippe (KVW), Münster. Zweck der KVW ist<br />

es, den Arbeitnehmern eine zusätzliche Alters- und Hinterbliebenenversorgung<br />

zu gewähren. Die Gesellschaft hat sich bei<br />

Begründung der Mitgliedschaft verpflichtet, alle Arbeitnehmer<br />

zu versichern, die nach dem Tarifvertrag über die Versorgung<br />

der Arbeitnehmer kommunaler Verwaltungen und Betriebe (Vers<br />

TV-G) zu versichern sind. Der derzeitige Umlagesatz beträgt<br />

4,5 % und wird von der Gesellschaft allein getragen. Im Geschäftsjahr<br />

2012 leistete die Gesellschaft zusätzlich ein von<br />

der KVW erhobenes Sanierungsgeld von 3,0 % des zusatzversorgungspflichtigen<br />

Entgelts, um die Umstellung vom sog.<br />

Umlageverfahren (Abschnittsdeckungsverfahren) auf das Kapitaldeckungsverfahren<br />

einzuleiten. Es ist gleichwohl davon auszugehen,<br />

dass eine Unterdeckung in Form der Differenz zwischen<br />

den von der Einstandspflicht erfassten Versorgungsansprüchen<br />

und dem anteiligen, auf die <strong>MVG</strong> entfallenden Vermögen der<br />

KVW besteht. Die zur Berechnung der Unterdeckung erforderlichen<br />

Daten liegen bei der Gesellschaft nicht vor. Die Summe der<br />

versicherungspflichtigen Löhne und Gehälter für das Jahr 2012<br />

beträgt 14,75 Mio. € (Vorjahr 14,46 Mio. €).<br />

Die Verpflichtungen aus Mietverhältnissen betragen jährlich<br />

209 T€ (Vorjahr 163 T€). Aus Wartungsverträgen bestehen Verpflichtungen<br />

in Höhe von 562 T€ (Vorjahr 424 T€) p.a.<br />

Aus rechtsverbindlich erteilten Bestellungen besteht zum<br />

Bilanzstichtag ein Obligo in Höhe von 2 T€ (Vorjahr 76 T€).<br />

Gegenüber der Unterstützungseinrichtung der <strong>MVG</strong> Märkische<br />

Verkehrsgesellschaft GmbH e.V. besteht eine Verpflichtung in<br />

Höhe von 48 T€ (Vorjahr 50 T€) auf Grund von nicht passivierten<br />

Rentenverpflichtungen bei der Unterstützungskasse.<br />

Lüdenscheid, 28. März 2013 DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Gerhard Schmier<br />

Für ehemalige Geschäftsführer und deren Hinterbliebene bestehen<br />

Pensionsrückstellungen in Höhe von 522 T€ (Vorjahr<br />

543 T€). Für frühere Mitglieder der Geschäftsführung bzw. deren<br />

Hinterbliebene wurden 19 T€ (Vorjahr 18 T€) aufgewendet.<br />

2. Belegschaft<br />

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 420 Arbeitnehmer<br />

(Vorjahr 409) beschäftigt, davon waren 3 Mitarbeiter (Vorjahr 3)<br />

leitende Angestellte.<br />

3. Gesamthonorar der Abschlussprüfer<br />

Die Honorare für die die im Geschäftsjahr erbrachten Dienstleistungen<br />

der Abschlussprüfer werden im Konzernabschluss der<br />

MKG ausgewiesen.<br />

31<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Anlage zum Anhang<br />

Anlagevermögen der <strong>MVG</strong> Märkische<br />

Verkehrsgesellschaft GmbH, Lüdenscheid<br />

01.01.2012<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Zugänge<br />

brutto<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten Abschreibungen Buchwerte<br />

Verrechnete<br />

Zuschüsse<br />

Zugänge<br />

netto<br />

Abgänge<br />

Umbuchungen<br />

31.12.2012 01.01.2012 Zugänge Abgänge 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011<br />

E E E E E E E E E E E E E<br />

1. Konzessionen,<br />

EDV-Software<br />

2. Geleistete Anzahlungen<br />

und Anlagen<br />

im Bau<br />

3.736.841,44 112.151,34 0,00 112.151,34 21.787,20 63.639,00 3.890.844,58 3.067.963,99 276.252,47 21.787,20 3.322.429,26 568.415,32 668.877,45<br />

63.693,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -63.693,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 63.693,00<br />

3.800.534,44 112.151,34 0,00 112.151,34 21.787,20 -54,00 3.890.844,58 3.067.963,99 276.252,47 21.787,20 3.322.429,26 568.415,32 732.570,45<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke,<br />

grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten<br />

einschl. der Bauten<br />

auf fremden Grundstücken<br />

davon:<br />

Grundstücke und<br />

grundstücksgleiche<br />

Rechte<br />

Geschäfts-, Betriebsund<br />

andere Bauten<br />

620.272,69 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 620.272,69 11.175,28 0,00 0,00 11.175,28 609.097,41 609.097,41<br />

6.313.385,52 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6.313.385,52 4.911.734,24 93.457,19 0,00 5.005.191,43 1.308.194,09 1.401.651,28<br />

6.933.658,21 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6.933.658,21 4.922.909,52 93.457,19 0,00 5.016.366,71 1.917.291,50 2.010.748,69<br />

2. Streckenausrüstung<br />

und Sicherungsanlagen<br />

3. Fahrzeuge für den<br />

Personenverkehr<br />

4. Maschinen und<br />

maschinelle Anlagen,<br />

die nicht zu Nr. 2 oder<br />

3 gehören<br />

5. Andere Anlagen,<br />

Betriebs- und Geschäftsaustattung<br />

6. Geleistete<br />

Anzahlungen<br />

und Anlagen im Bau<br />

477.396,17 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 477.396,17 458.897,18 3.006,79 0,00 461.903,97 15.492,20 18.498,99<br />

35.389.355,68 3.360.374,77 -42.881,84 3.317.492,93 3.744.842,39 59.900,00 35.021.906,22 20.596.582,12 2.584.008,19 3.744.842,39 19.435.747,92 15.586.158,30 14.792.773,56<br />

810.406,12 953,61 0,00 953,61 0,00 0,00 811.359,73 683.104,75 31.316,90 0,00 714.421,65 96.938,08 127.301,37<br />

6.737.280,56 174.659,53 0,00 174.659,53 29.675,40 311.691,00 7.193.955,69 4.558.549,82 664.522,94 29.675,40 5.193.397,36 2.000.558,33 2.178.730,74<br />

371.537,00 99.741,53 0,00 99.741,53 0,00 -371.537,00 99.741,53 0,00 0,00 0,00 0,00 99.741,53 371.537,00<br />

50.719.633,74 3.635.729,44 -42.881,84 3.592.847,60 3.774.517,79 54,00 50.538.017,55 31.220.043,39 3.376.312,01 3.774.517,79 30.821.837,61 19.716.179,94 19.499.590,35<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

2.364.621,94 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.364.621,94 0,00 0,00 0,00 0,00 2.364.621,94 2.364.621,94<br />

2. Beteiligungen<br />

Einkaufs- und<br />

Wirtschaftsgesellschaft<br />

für Verkehrsbetriebe<br />

(BEKA), Köln<br />

3. Sonstige Ausleihungen,<br />

Genossenschaftsanteile<br />

28.224,85 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 28.224,85 0,00 0,00 0,00 0,00 28.224,85 28.224,85<br />

4.094.21 0,00 0,00 0,00 615,34 0,00 3.478,87 0,00 0,00 0,00 0,00 3.478,87 4.094,21<br />

2.396.941,00 0,00 0,00 0,00 615,34 0,00 2.396.325,66 0,00 0,00 0,00 0,00 2.396.325,66 2.396.941,00<br />

56.917.109,18 3.747.880,78 -42.881,84 3.704.998,94 3.796.920,33 0,00 56.825.187,79 34.288.007,38 3.652.564,48 3.796.304,99 34.144.266,87 22.680.920,92 22.629.101,80<br />

32<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


Bericht der Abschlussprüfer<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn-<br />

und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und den Lagebericht der <strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft<br />

GmbH, Lüdenscheid, für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Buchführung<br />

und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht<br />

nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den<br />

ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in<br />

der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />

unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter<br />

Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf<br />

die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den<br />

Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das<br />

wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die<br />

Erwartung über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat hat sich während des Geschäftsjahres über<br />

den Geschäftsablauf und über alle wichtigen Geschäftsvorgänge<br />

des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaft gemäß<br />

den gesetzlichen und satzungsmäßigen Bestimmungen und auf<br />

Grund der von der Geschäftsführung erteilten schriftlichen und<br />

mündlichen Berichte eingehend unterrichtet.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie<br />

Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />

und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />

beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />

Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />

der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind<br />

der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den<br />

gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />

des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der <strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft<br />

GmbH, Lüdenscheid. Der Lagebericht steht in Einklang<br />

mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />

Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und<br />

Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Bochum, 18. April 2013<br />

WPR RHEIN-RUHR GMBH<br />

WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT<br />

Hans-Henning Schäfer<br />

Frank Stuschke<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Auch die gemäß § 53 Abs. 1 Nr. 1 HGrG durchzuführende Prüfung<br />

der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung hat über die<br />

in dem Prüfungsbericht zum Ausdruck gebrachten Feststellungen<br />

hinaus zu keinerlei Beanstandungen Anlass gegeben.<br />

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht<br />

ebenfalls geprüft; er stimmt mit dem Ergebnis des Abschlussprüfers<br />

überein und erhebt seinerseits keine Einwendungen.<br />

Der von der Geschäftsführung vorgelegte Jahresabschluss und<br />

der Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von<br />

der durch die Gesellschafterversammlung zum Abschlussprüfer<br />

bestellten WPR Rhein-Ruhr GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Bochum, geprüft.<br />

Der Aufsichtsrat hat den von der Geschäftsführung aufgestellten<br />

Jahresabschluss beraten und empfiehlt der Gesellschafterversammlung,<br />

den Abschluss in der vorgelegten Form festzustellen.<br />

Lüdenscheid, 04. Juni 2013 DER AUFSICHTSRAT<br />

Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen Anlass gegeben.<br />

Der Bestätigungsvermerk wurde uneingeschränkt erteilt.<br />

Karsten Meininghaus,<br />

Vorsitzender<br />

33<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


<strong>MVG</strong>-Zahlenspiegel<br />

2011 2012<br />

Einflussgebiet<br />

Größe qkm 1.150 1.150<br />

Einwohner * 451.619 449.175<br />

Verkehrsnetz<br />

Anzahl der Linien (§ 42 PBefG) 138 138<br />

Länge der Linien 2.842 2.848<br />

Anzahl der Haltestellen 2.325 2.349<br />

Betriebs- und Verkehrsdaten<br />

Personal<br />

Eigene Mitarbeiter 413 419<br />

Mitarbeiter Dritte 335 332<br />

Fahrzeugpark Busse Plätze Busse Plätze<br />

Verkehrsleistung<br />

433 21.703 387 20.076<br />

Wagen-km i.Tsd. 14.623 14.483<br />

Platz-km i.Tsd. 869.303 860.750<br />

Beförderungsleistung<br />

Im Linienverkehr i. Tsd. 33.035 32.876<br />

In sonstigen Verkehren i. Tsd. 472 416<br />

Gesamt Fahrgäste i. Tsd. 33.507 33.292<br />

Aufteilung der Beförderungsleistung<br />

Einzelfahrscheine 15,3% 15,0%<br />

Mehrfahrtenkarten 2,7% 2,5%<br />

Allgemeine Zeitkarten 14% 13,8%<br />

Schülerzeitkarten 42,4% 43,2%<br />

Schwerbehinderte 7,4% 7,4%<br />

Sonstige 18,2% 18,1%<br />

<strong>MVG</strong>-Fahrten je Einwohner und Jahr 74 74<br />

<strong>MVG</strong>-Fahrten je Einwohner und Tag 0,20 0,20<br />

Einnahmen je Beförderungsfall E-Cent 0,88 0,90<br />

* Vorjahreswerte angepasst<br />

34<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


35<br />

<strong>MVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012


<strong>MVG</strong> Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH<br />

Wehberger Straße 80 • 58507 Lüdenscheid<br />

ist Ihre Linie

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