Heft Seckau heute 850112_Heftlayout - Abtei Seckau
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den Menschen nahe zu bringen, aufzuschließen, zugänglich zu machen, weil er die sichtbare,<br />
greifbare, fassbare Darstellung und Erscheinung Gottes bildet. Jesus ist im Vater beheimatet<br />
und der Vater ist in ihm gegenwärtig, so dass alles, was der Sohn sagt und tut, mit dem Willen<br />
des Vaters übereinstimmt und den Menschen mitteilt, was die Absicht des Vaters ist.<br />
Wer sich Jesus anschließt,<br />
sich auf ihn einlässt, wird<br />
mit der Gabe beschenkt, in<br />
ihm Gott zu sehen und zu<br />
begegnen. Deswegen ist das<br />
Sehen Gottes an die Nachfolge<br />
Jesu gebunden. Es<br />
stellt das Ergebnis der<br />
Beziehung zu Jesus dar, die<br />
durch den Glauben zustande<br />
kommt. Im Anschluss an<br />
Christus im Kreise der 12 Apostel, Katakomben von Domitilla (Rom) die von Jesus bewirkte Auferweckung<br />
des Lazarus<br />
stellt der Evangelist fest: „Viele Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten,<br />
was Jesus getan, glaubten an ihn“ (Johannesevangelium 11, 45). Natürlich handelt es sich keineswegs<br />
um ein rein äußeres Wahrnehmen, sondern um eine tiefere Einsicht, die in Jesus<br />
den Offenbarer seines Vaters erkennt. Sie geht aus der aufmerksamen Betrachtung und richtigen<br />
Einschätzung der von Jesus vollbrachten Werke hervor, die der Glaube ermöglicht.<br />
Seine Wirkung erläutert Jesus mit den bezeichnenden Worten: „Dann werdet ihr erkennen<br />
und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin“ (Johannesevangelium 10, 38).<br />
Es ist sehr aufschlussreich, die einzelnen Schritte zu verfolgen,<br />
die mit dem Sehen Gottes, zu dem Jesus hinführt, verbunden<br />
sind. Die Berufung der ersten Jünger, wie sie das<br />
Johannes-Evangelium darstellt, beginnt mit dem Sehen und<br />
führt zum Sehen. Johannes der Täufer sieht Jesus vorbeigehen<br />
und weist seine beiden Jünger auf ihn hin. Sie begeben<br />
sich zu Jesus und werden von ihm eingeladen: „Kommt und<br />
seht“ (1, 39). Diese erste Erfahrung bewegt sie, sich Jesus<br />
anzuschließen und ihre Freunde zu ihm hinzuführen. Philippus<br />
richtet an Natanael die bemerkenswerte Aufforderung:<br />
„Komm und sieh! (1, 46). Jesus beteuert, ihn schon<br />
gesehen zu haben, ehe er zu ihm kam. Ihm und den anderen<br />
verheißt er anschließend: „Du wirst noch Größeres<br />
sehen… Ihr werdet den Himmel offen und die Engel Gott-<br />
Erscheinung des Auferstandenen, Psalter<br />
aus der <strong>Abtei</strong> St. Alban (London), 12. Jhdt.<br />
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