KssgOks_BerichtPreisgericht_1.pdf - Hochbauamt Kanton St.Gallen
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Es ist den Verfassern gelungen, in der Bereinigungsstufe die Mängel zu beheben und dabei<br />
schon vorhandene Qualitäten zu erhalten oder zu steigern.<br />
Freiraum<br />
Das Projekt wurde sowohl in der Gebäudekonfiguration als auch im Aussenbereich in den<br />
wesentlichen Kritikpunkten stark überarbeitet. Identisch zur <strong>St</strong>ufe 2 ist auf städtebaulicher Ebene<br />
der deutliche Rücksprung der Gebäude des KSSG entlang der Rorschacher <strong>St</strong>raße. Dies<br />
wird positiv gewertet. Die parkartige <strong>St</strong>ruktur bleibt an der Rorschacher <strong>St</strong>rasse erhalten. Die<br />
orthogonale Wegegliederung wirkt hier etwas artifiziell. Ein Eingehen auf die zarte Modellierung<br />
des Geländebestands wäre wünschenswert. Die Übernahme des alten Baumbestandes<br />
wird begrüsst. Die Ausgestaltung der Freiräume scheint soweit erkennbar angemessen und<br />
einladend. Die Hangsituation zwischen OKS und neuer Pathologie sollte hinsichtlich einer<br />
sinnvollen Modellierung nochmals überarbeitet werden.<br />
<strong>St</strong>ädtebau<br />
Die <strong>St</strong>ärke der vorgeschlagenen städtebaulichen Lösung liegt in der Gesamtkomposition. Der<br />
Projektvorschlag reagiert auf die noch ablesbare historische <strong>St</strong>adtstruktur. Die Komposition tritt<br />
mit dreigeschossigem Sockelbau und Hochhäusern an den Rändern als dichter, grossmassstäblicher<br />
und eigenständiger Komplex in Erscheinung. Aus der Fernsicht betrachtet ist die<br />
Veränderung in der <strong>St</strong>adtstruktur - insbesondere infolge der quer zur Längsausdehnung der<br />
<strong>St</strong>adt gestellten Kuben - markant.<br />
Die vertikal akzentuierten Volumen harmonieren in ihren Proportionen mit dem Sockelgebilde,<br />
werden hinsichtlich Fussabdruck wiederholt und in ihrer Orientierung senkrecht oder parallel<br />
zur Rorschacher <strong>St</strong>rasse gestellt. Im Umfeld der stattlichen Bauten Bürgerspital und <strong>Kanton</strong>sspital<br />
wird durch den angemessenen <strong>St</strong>rassenabstand ein strassenübergreifender Freiraum<br />
geschaffen, welcher die Wahrnehmung auf der Einfallsachse Rorschacher <strong>St</strong>rasse prägt.<br />
Das niedrige dreigeschossige Sockelvolumen nimmt die Traufhöhen der Häuser 12 und 22<br />
auf und bindet sie in einer ruhigen Silhouette zusammen. Es verbindet in Etappe III drei und<br />
in Etappe IV vier neue Hochhausvolumen an den Aussenkanten, welche mit den bestehenden<br />
Hochhäusern 03 und 04 in Beziehung treten.<br />
Die Kompositionen der ersten Etappe mit dem Bestand von Haus 01 und der zweite Etap-<br />
pe mit dem östlichen Hochhaus ist bezüglich Höhenentwicklung im städtebaulichen Umfeld<br />
verträglich. Das östlich situierte Hochhaus der letzten Etappe wirkt in der Nähe zur Kirche<br />
<strong>St</strong>.Fiden und des Hauses 22 hoch.<br />
Betrieb KSSG<br />
Das Projekt der Bereinigungsstufe zeigt eine betrieblich überzeugende Lösung; die Handschrift<br />
einer kompetenten Spitalplanung, welche im Unterschied zum Projektstand der <strong>St</strong>ufe 2 in allen<br />
Betriebsabläufen spürbar ist.<br />
Die betriebliche Organisation von Radiologie, ZNA, Intensivmedizin sowie Kardiologie und<br />
Funktionsdiagnostik ist in weiten Teilen sehr gut gelöst, ebenso die Abbildung der medizinischen<br />
Prozesse. Die Patientenpfade sind logisch und nachvollziehbar, die Erschliessung<br />
(horizontal und vertikal) grosszügig und praktikabel.<br />
Als Nachteil ist nach wie vor der Teilabbruch der bestehenden MIPS (Nordanbau Haus 01) zu<br />
werten; diese Lösung samt vorgeschlagenem Provisorium ist so nicht denkbar – dafür muss<br />
eine adäquate Lösung gefunden werden. Das städtebauliche Konzept mit den Hochbauten<br />
führt zwingend zu sehr vielen vertikalen Bewegungen; die Anzahl der Aufzüge muss im Zuge<br />
einer allfälligen Weiterbearbeitung verifiziert werden.<br />
Die betrieblichen Anforderungen sind in dieser Bereinigungsstufe gut bis sehr gut umgesetzt<br />
worden. Das Team hat mit seinem Projekt bewiesen, dass es eine Spitalorganisation mit ihren<br />
Prozessen versteht und dieses Verständnis in eine Spitalplanung einbringen kann.<br />
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