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Ausgabe 4 / Juli 2012 zum download - WIRTSCHAFTSflash

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Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft<br />

HANS BÜTTIKER:<br />

Der sympathische<br />

Rebell.<br />

MASSNAHMENPLAN:<br />

Zurück an<br />

den Absender!<br />

EINKAUFSTOURISMUS:<br />

Wenn daraus ein<br />

«kontra-helvetischer»<br />

Entscheid wird …<br />

a usgabe 4 <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>, 33. J ahrgang


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Ruf Lanz


Editorial<br />

Paul Meier<br />

Geschäftsführer <strong>WIRTSCHAFTSflash</strong><br />

Krasser Widerspruch<br />

Auch die Schweizer Detailhandelsriesen<br />

Coop, Landi und Manor<br />

beklagen den Export von Wertschöpfung<br />

durch den Einkaufstourismus<br />

ins Ausland. Ihr Klagelied ist Musik in<br />

den Ohren vieler Gewerbebetriebe,<br />

welche im grenznahen Raum ums<br />

Überleben kämpfen. Allerdings ist ihr<br />

Konzert nicht frei von Dissonanzen:<br />

Wohl werben die erwähnten Konzerne<br />

mit aufwändigen Kampagnen um<br />

die Gunst von Schweizer Kundinnen<br />

und Kunden, gleichzeitig aber lassen<br />

sie erhebliche Anteile der dafür ein-<br />

gesetzten Printprodukte in ausländischen<br />

Grossdruckereien anfertigen.<br />

Die Besinnung auf «Swissness» endet<br />

dann, wenn es gilt, eigene Einkaufsvorteile<br />

auszunützen. Selbst das<br />

Telekommunikations-Unternehmen<br />

Swisscom, das sich mehrheitlich im<br />

Besitz des Bundes befindet, vergibt<br />

namhafte Druckaufträge nach<br />

Deutschland. Und der primär durch<br />

Schweizer Sponsoren und Mitgliederbeiträge<br />

finanzierte Schweizerische<br />

Skiverband Swiss-Ski duldet, dass<br />

seine Verbandspublikation «Snow-<br />

Active» in einem Betrieb in der Nähe<br />

von Stuttgart gedruckt wird.<br />

Die Liste solch «kontra-helvetischen»<br />

Verhaltens könnte durch weitere<br />

Beispiele ergänzt werden. Als Folge<br />

davon leidet die Grafische Industrie<br />

in der Schweiz unter einem exorbitanten<br />

Preiszerfall, der in letzter<br />

Konsequenz den bereits heute<br />

laufenden Abbau von Arbeitsplätzen<br />

fortsetzen wird.<br />

Der Aufruf zur Kundenloyalität versus<br />

eigenes Einkaufsverhalten: Hier<br />

stehen das Soll und das Haben in<br />

einem krassen Widerspruch zueinander.<br />

Unter dem Strich wird es mittel-<br />

und langfristig nur Verlierer geben.<br />

MASSNAHMENPLAN<br />

Zurück an den Absender!<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | INHALT | 3<br />

10 Steuern, Gebühren und Bussenerträge erhöhen, Kosten in der Bildung<br />

und in Teilbereichen des operativen Geschäfts senken! So will der Regierungsrat<br />

des Kantons Solothurn befürchtete Defizitie im Staatshaushalt minimieren. Doch<br />

der dazu erarbeitete Massnahmenplan wird in Parteien und Verbänden rundherum<br />

zersaust und abgelehnt. Er ist ein untaugliches Mittel, um das Vertrauen der<br />

Bürgerinnen und Bürger in den Staat zu fördern.<br />

PORTRÄT<br />

Der sympathische Rebell<br />

16 «Ein Anti-Diplomat geht in Pension».<br />

Mit Hans Büttiker tritt ein weit über die<br />

Region hinaus bekannter Wirtschaftsführer<br />

als Direktor der Elektra Birseck Münchenstein<br />

in den Ruhestand. Das heisst<br />

nicht, dass es künftig still werden<br />

wird um den sympathischen Rebellen.<br />

Er will seine Meinung <strong>zum</strong> Beispiel<br />

in der zurzeit laufenden Energiedebatte<br />

beharrlich weiter vertreten und auch in<br />

der politschen Diskussion als Kantonsrat<br />

seine Stimme einbringen.<br />

EINKAUFSTOURISMUS<br />

Fünf Milliarden Export über den Ladentisch<br />

22 Vor allem Geschäfte in grenznahen<br />

Regionen beklagen den<br />

zunehmenden Export von Wertschöpfung.<br />

2011 haben Schweizer<br />

Konsumenten für fünf Milliarden Franken<br />

im Ausland eingekauft. Dieser<br />

«kontra-helvetische» Entscheid wird<br />

mittelfristig verheerende Auswirkungen<br />

haben auf die Landwirtschaft, die<br />

Arbeitsplätze und nicht zuletzt auf die<br />

Berufsbildung in der Schweiz.<br />

24 «Grundsätzlich gilt es, in Kundenservice, Qualität und Angebot immer<br />

eine Spur besser zu sein als der Konkurrent», um im harten Ringen um Marktanteile<br />

bestehen zu können, empfehlen von <strong>WIRTSCHAFTSflash</strong> befragte Persönlichkeiten<br />

im Schwarzbubenland.<br />

magazin Nachrichten, Neuheiten, Besonderheiten 4, 21, 29<br />

sohk Die Solothurner Handelskammer hat seit<br />

dem 24. Mai einen neuen Präsidenten und<br />

zehn neue Vorstandsmitglieder 6<br />

kgv Im Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverband<br />

spricht man von neuen Herausforderungen und<br />

einem Präsidentenwechsel 8<br />

fokus Ghielmetti macht die Musik 26<br />

service Es gibt keine Patentrezepte<br />

für Nachfolgeregelungen 30<br />

inside gvg «Beste Botschaft für den<br />

Einkaufsstandort Grenchen» 33<br />

agenda Impressum, Veranstaltungskalender, Inserenten 34


4 | MAGAzIN | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

«Veränderungen fi nden<br />

immer schneller statt»<br />

VIER FRAGEN AN ...<br />

Hans Kuhn, neuer Präsident der<br />

Solothurner Handelskammer<br />

Seit Ende Mai ist Hans Kuhn (59)<br />

neuer Präsident der Solothurner<br />

Handelskammer. Er löst Kurt Loosli<br />

(EAO AG) nach sieben Jahren Amtszeit<br />

ab. Hans Kuhn ist ein Kenner<br />

der Solothurner Wirtschaft, leitet<br />

seit vielen Jahren die Migros-Verteilbetrieb<br />

Neuendorf AG. Der neue<br />

Präsident über Erwartungen, seine<br />

Motivation und die Zukunft des<br />

Solothurner Gewerbes.<br />

AKTIEN<br />

Aktienkurse Solothurnischer Unternehmungen<br />

31.12. 2011 8. 6. <strong>2012</strong> Veränderung<br />

AEK Energie AG, Solothurn 30'000.00 29'000.00 -1000.00 -3.3%<br />

Alpiq Holding AG 170.00 155.50 -14.50 -8.5%<br />

Clientis Bank Thal 310.00 250.00 -60.00 -19.4%<br />

Patiswiss AG, Gunzgen 230.00 292.00 62.00 27.0%<br />

Regiobank, Solothurn 2'900.00 3'125.00 225.00 7.8%<br />

Schaffner, Luterbach 229.00 221.90 -7.10 -3.1%<br />

Spar- und Leihkasse Bucheggberg, Lüterswil 4'950.00 4'600.00 -350.00 -7.1%<br />

Swiss Prime Site AG, Olten 70.55 78.30 7.75 11.0%<br />

Swissmetal, Dornach 1.33 0.32 -1.01 -75.9%<br />

Synthes, Solothurn 157.50 158.50 1.00 0.6%<br />

Von Roll Holding AG, Breitenbach 2.56 2.21 -0.35 -13.7%<br />

Mitgeteilt von der Baloise Bank SoBa Solothurn<br />

Herr Kuhn, welche Erwartungen<br />

haben Sie an sich selbst als neuer<br />

Präsident der Solothurner<br />

Handelskammer?<br />

Hans Kuhn: Es braucht Exponenten aus<br />

der Wirtschaft, aus Unternehmen und<br />

eine kompetente Handelskammer, um<br />

die bisher erzielten Ergebnisse und<br />

Errungenschaften weiterzutreiben. Mein<br />

Ziel ist, die Solothurner Wirtschaft zu<br />

stärken – in Zusammenarbeit mit dem<br />

Vorstand der Solothurner Handelskammer,<br />

der SOHK-Geschäftsstelle, den<br />

Mitgliedern, aber auch im Dialog mit<br />

der Regierung, der Verwaltung, Gewerbeverbänden<br />

und weiteren Partnern.<br />

Mit unserem Dienstleistungsangebot<br />

wollen wir noch mehr Unternehmen für<br />

eine Mitgliedschaft gewinnen.<br />

Was war Ihre Motivation,<br />

das Präsidium zu übernehmen?<br />

Ich bin seit elf Jahren im Vorstand der<br />

Solothurner Handelskammer, zuletzt als<br />

Vizepräsident, und führe ebenso lange<br />

ein grösseres Unternehmen. Während<br />

dieser Zeit genoss ich sehr viele, gute<br />

Kontakte zu Unternehmen, Politik und<br />

Behörden. Ich habe ein sehr positives Bild<br />

vom Kanton Solothurn. Man kennt sich,<br />

hat einen unkomplizierten und direkten<br />

Zugang zu Regierung und Verwaltung.<br />

Wie beurteilen Sie die mittelfristige<br />

Zukunft der Solothurner Industrie?<br />

Ich beurteile die Entwicklung unserer<br />

Unternehmen als positiv. Wir haben<br />

einen guten Mix von exportorientierten<br />

Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.<br />

Wenn ich die Arbeitslosenquote<br />

im Kanton Solothurn (2,5 Prozent) im<br />

Vergleich <strong>zum</strong> Schweizerischen Durchschnitt<br />

(3,1 Prozent) betrachte, kann es<br />

uns so schlecht nicht gehen. Dies noch<br />

unter dem Aspekt von schmerzlichen<br />

Firmenschliessungen grosser Arbeitgeber.<br />

Wir müssen für bestehende und<br />

neue Unternehmen gute Rahmenbedingungen<br />

sicherstellen. Konkret bedeutet<br />

das: Geeignete Standorte anbieten,<br />

Synergien zwischen Bildung und Wirtschaft<br />

sowie Mobilitätsvorteile nutzen.<br />

Wie beurteilen Sie mittelfristig<br />

die wirtschaftliche Entwicklung<br />

in der Schweiz und weltweit?<br />

Veränderungen werden immer häufi ger<br />

und schneller stattfi nden. Da sind Politik<br />

und Wirtschaft gefordert. Für exportorientierte<br />

Unternehmen ist die Planung<br />

von Investitionen eine grosse Herausforderung.<br />

Es gibt in jeder Wirtschaftsphase<br />

Unternehmen, die von schwierigen<br />

Zeiten profi tieren und solche, die darunter<br />

leiden. Schwierige Zeiten sind immer<br />

eine Chance, sich zu verbessern.


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6 | GENERALVERSAMMLUNG SOHK | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

Die SOHK hat seit dem 24. Mai <strong>2012</strong> einen neuen Präsidenten und zehn neue Vorstandsmitglieder. Von links nach rechts in der vorderen Reihe:<br />

Ueli Nussbaumer, Peter Kammer, Felix Heimgartner, Josef Maushart, Hans Kuhn. In der hinteren Reihe: Thomas Murpf, Marc Heitz, Jürg Ritz<br />

und Benjamin Jäggi. Nicht auf dem Bild sind Arne Faisst und Norbert Caspar.<br />

Sesselrücken im Vorstand<br />

Hans Kuhn, CEO der Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG, wurde an der Generalversammlung im<br />

Parktheater Grenchen <strong>zum</strong> neuen Präsidenten der Solothurner Handelskammer gewählt. Er löst<br />

Kurt Loosli (EAO AG) nach sieben Jahren ab. Im Fokus der Versammlung stand unter anderem<br />

das Thema Bildung. Die Handelskammer will unter dem Arbeitstitel «KMU-Academy» ein Konzept<br />

erarbeiten, wie sie konsequent auf KMU-Bedürfnisse ausgerichtet eine Wissensdrehscheibe aufbauen<br />

kann. Zudem setzt sie sich auch in Zukunft für eine administrative Entlastung der KMU ein.<br />

Anna Rossinelli, die Schweizer Finalistin beim Eurovisions Song Contest<br />

2011, sorgt mit ihrer Band für Auflockerung und Stimmung rund um den<br />

formellen Teil der Generalversammlung.<br />

Der Fotograf, Geograf und Bergführer Robert Bösch ermöglicht den<br />

GV-Gästen mit seinem Referat und vielen faszinierenden Bildern einen<br />

Einblick in das Thema «Extremfotografie».


In seinen sieben Jahren als Präsident hat Kurt Loosli Meilensteine gesetzt.<br />

Er bleibt der Führung der Handelskammer als Vizepräsident erhalten.<br />

An der Generalversammlung ist er in Personalunion Gastgeber, Organisator<br />

und Moderator: SOHK-Direktor Roland Fürst. Er wird dabei von<br />

einem bewährten Team unterstützt.<br />

Stadtpräsident Boris Banga plädiert in seiner Grussbotschaft für die<br />

auch aus wirtschaftlicher Sicht zwingend nötige Pistenverlängerung am<br />

Regionalflugplatz Grenchen.<br />

Was gibt dem neuen SOHK-Präsidenten Hans Kuhn (links) und seinem<br />

Vizepräsidenten Adrian Flury (rechts) wohl so zu denken? Etwa das<br />

neue «Sparprogramm» des Regierungsrats?<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | GENERALVERSAMMLUNG SOHK | 7<br />

Schätzen auch immer den Unterhaltungswert an einer SOHK-GV (von<br />

links): Boris Wyss (Baloise Bank SoBa), Roger Gröli (Baumann & Cie,<br />

Basel) und Anton Meise (Basler Versicherungen).<br />

Politik, Recht und Energie auf einem Bild (von links): Kantonsrat Stephan<br />

Baschung, Hans Schatzmann (Flückiger & Schatzmann Anwälte) und<br />

Walter Wirth (AEK Energie AG).<br />

Freuen sich über neue Kontakte an der GV (von links): Rudolf Häfeli<br />

(Etampa AG), Roland Kobel (W. Siegrist AG), Herbert Bühler (Mind-<br />

Spring) und Max Wittwer (Wittwer Consulting).<br />

Ein Lächeln für den Fotografen (von links): Urs Schmid (Kantonal-Solothurnischer<br />

Gewerbeverband), Gisela und Markus Meier (beide Allianz<br />

Suisse), Christof Haefeli (Blaser + Trösch AG).


8 | DELEGIERTENVERSAMMLUNG KGV | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

Vielseitig, herzhaft und voluminös: Das Opus One Orchestra Laupersdorf setzt an der Delegiertenversammlung <strong>2012</strong> des Kantonal-Solothurnischen<br />

Gewerbeverbandes (kgv) musikalische Akzente.<br />

Neue Herausforderungen und ein Rücktritt<br />

Der Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband (kgv) durfte für seine Delegiertenversammlung<br />

vom 10. Mai das Gastrecht auf dem Gelände der Gewerbeausstellung Balsthal geniessen. Über<br />

100 Mitglieder erhielten einen Überblick über die Leistungsbilanz 2011 und sie wurden auf<br />

die grossen Herausforderungen des laufenden Jahres eingestimmt. Zusätzlichen Stoff für rege<br />

Diskussionen lieferte das wenige Tage vor der DV vom Regierungrat präsentierte Programm zur<br />

Verbesserung des Staatshaushalts. kgv-Präsident Rolf Kissling kündigte zudem seinen Rücktritt<br />

auf Ende Mai 2013 an.<br />

Bittet um Verständnis für<br />

den Regierungsrat: Landammann<br />

Peter Gomm.<br />

Kritisiert Sparmassnahmen in<br />

der Bildung: kgv-Geschäftsführer<br />

Andreas Gasche.<br />

Unterstützt ihren Chef mit<br />

viel Charme und Kompetenz:<br />

Mirjam Voser.<br />

Möchte 2013 nach 16 Jahren<br />

als kgv-Präsident zurücktreten:<br />

Rolf Kissling.


Hohe Aufmerksamkeit für pointierte Stellungnahmen aus dem Präsidium:<br />

Christine Davatz, Vizedirektorin und Berufsbildungsbeauftragte<br />

des SGV (links) und Landammann Peter Gomm (vis-à-vis).<br />

Auch ihnen scheints an der Delegiertenversammlung zu gefallen (von<br />

links): kgv-Vizepräsident Martin Vogel, die Vorstandsmitlieder aus dem<br />

Gewerbeverein Biberist Walter Dick, Erika Kaufmann und Mauro Macerola.<br />

Sie haben ein geschultes Auge für Frisuren und Outfits (von links): Peter<br />

Kurth, Federica Cavandoli und Peter Kräuchi vertreten die Organisation<br />

CoiffeurSuisse Kanton Solothurn.<br />

KMU-Berater aus der Finanzwelt pflegen das «Networking» mit KMU-<br />

Vertretern (von links): Emanuel Weibel und Jonas Feldmann von der UBS<br />

Solothurn mit Doris und Heinz Strub vom Gewerbeverband Bettlach.<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | DELEGIERTENVERSAMMLUNG KGV | 9<br />

Gutes Wetter, gute Laune (von links): Marc Eichenberger (Drogistenverband<br />

Sektion Solothurn), Werner Scheibler Senior (Ehrenmitglied kgv)<br />

und Werner Scheibler Junior (Präsident des Gewerbevereins Dulliken).<br />

Vorstandsmitglieder aus dem Gewerbeverband Gäu treffen eine prominente<br />

Bucheggberger Politikerin (von links): Christof Häfeli, Petra Kissling<br />

und Peter Studer posieren mit der Kantonsrätin Verena Meyer-Burkhard.<br />

Adrian Studer (links, Finanzchef des kgv), der Solothurner Ständerat<br />

Pirmin Bischof (Mitte) und SOHK-Direktor Roland Fürst (rechts) verstehen<br />

sich offensichtlich gut.<br />

Gruppenbild mit Glücksbringer (von links): Heinz Ackermann (GV Mümliswil-Ramiswil),<br />

Stephan Berger (Oberamt Thal-Gäu), «Maskottchen» Daniel<br />

Stampfli, Maria Mägli und Hansjörg Stoll (GV Mümliswil-Ramiswil).


10 | MASSNAHMENPLAN | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

Zurück an den Absender!<br />

Steuern, Gebühren und Bussenerträge erhöhen, Kosten in der Bildung und in Teilbereichen des<br />

operativen Geschäfts senken! So will der Regierungsrat des Kantons Solothurn befürchtete<br />

Defizite im Staatshaushalt minimieren. Doch der dazu erarbeitete Massnahmenplan wird in Parteien<br />

und Verbänden rundherum zerzaust und abgelehnt. Die Konsequenz daraus: Das Paket als<br />

Gesamtes muss an den Absender zurückgeschickt werden.<br />

Paul MEiEr<br />

Zu beneiden sind sie nicht, die Dame<br />

und die vier Herren im Regierungsrat<br />

des Kantons Solothurn. Die Entwicklung<br />

im Staatshaushalt macht ihnen Angst<br />

und Bange, es droht der Absturz in die<br />

Hölle. 100 Millionen jährlich müssen her,<br />

um die Rechnung wieder ins Gleichgewicht<br />

zu bringen. Ein 80 Seiten dickes<br />

Papier mit dem Titel «Massnahmenplan<br />

2013 <strong>zum</strong> IAFP 2013-2016» soll den<br />

Staat vor dem tiefen Fall in den feurigen<br />

Untergrund bewahren.<br />

Doch statt Lob erntet die Regierung<br />

ätzende Kritik von allen Seiten – von<br />

bürgerlichen und linken Parteien, von<br />

Wirtschaftsverbänden und Gewerk-<br />

Ein absolutes «No-Go»!<br />

schaften, von Bildungs- und Umweltlobbisten,<br />

von Medien und weiteren Meinungsmachern.<br />

Die einen qualifizieren<br />

das Paket als pure Provokation, andere<br />

bewerten die Vorschläge als illusorisch,<br />

das Oltner Tagblatt hält die Mixtur<br />

für ungeniessbar. Einzig darin ist man<br />

sich einig: Das Optimierungsprogramm<br />

aus dem Rathaus kommt spät, viel zu<br />

spät. Zu lange haben die Obrigkeit und<br />

mit ihr im Gleichschritt das kantonale<br />

Parlament dem Laster gefrönt «Wo viel<br />

Geld vorhanden ist, kann man auch viel<br />

Geld ausgeben». Jetzt läuten die Alarmglocken.<br />

Und einmal mehr sollen die<br />

Steuerpflichtigen zur Kasse gebeten<br />

werden.<br />

«Absolut unverständlich ist es aber, wenn die Regierung nun ein Massnahmenpaket<br />

vorstellt, das Steuererhöhungen vorsieht. Das ist doch bei dieser Ausgangslage – wie<br />

man heute sagt – ein absolutes ‹No-Go›. Soll der Kanton Solothurn denn vom drittletzten<br />

Platz noch auf den allerletzten Platz in Sachen Steuerbelastung abrutschen?<br />

Die Regierung setzt hiermit genau das richtige Signal für gute Steuerzahler, den Kanton<br />

zu verlassen beziehungsweise für auswärtige potenzielle Steuerzahler, sich ja<br />

vom Kanton Solothurn fernzuhalten.»<br />

Rolf Kissling, Präsident Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband (kgv)<br />

«Dass der Regierungsrat nicht wahrhaben will, dass der Kantonsrat im Dezember<br />

2011 eine Steuersenkung von 104 auf 100 Prozent beschlossen hat, ist eine Ignoranz<br />

ohnegleichen.» «Es gibt noch einige Dimensionen im Kanton Solothurn, in welchen<br />

die Wettbewerbsfähigkeit nicht gewährleistet ist. Daran müssen wir arbeiten. Dazu<br />

braucht es auch den Willen der politischen Behörden.»<br />

Kurt Loosli, Präsident Solothurner Handelskammer (SOHK)<br />

«Zu zwei anderen Massnahmen mache ich einfach nur kurze Bemerkungen. Ich stelle<br />

die Massnahmen nicht definitiv in Frage: Streichung von Deutschlektionen. Haben<br />

Sie schon einmal die Deutschkenntnisse eines durchschnittlichen Sek-E-Schülers gesehen?<br />

Streichung einer weiteren Lektion Werken. Wie um Himmels willen, sollen wir<br />

im Gewerbe künftig Handwerker erhalten, wenn sie schon in der Grundstufe nicht<br />

mehr lernen, mit Werkzeugen umzugehen. Die Idee, den Schülern iPad abzugeben,<br />

wird die Schüler weiter Richtung Dienstleistung und Soziales leiten.»<br />

Andreas Gasche, Geschäftsführer Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband (kgv)<br />

«Wir müssen dort Geld holen, wo mehr Geld vorhanden ist.»<br />

Franziska Roth, Präsidentin SP des Kantons Solothurn<br />

Der Handlungsbedarf<br />

ist unbestritten<br />

Fakt ist: Von Jahr zu Jahr leistet sich<br />

der Staat Solothurn Mehrausgaben in<br />

extremis. Zwischen 2002 und 2011<br />

explodierte der Staatsaufwand um<br />

469,4 Millionen auf 1803,6 Millionen<br />

Franken. Der Regierungsrat stellt fest,<br />

aufgrund der Aufgabenablastungen des<br />

Bundes an die Kantone könne er nur<br />

noch rund 30 Prozent seiner <strong>Ausgabe</strong>n<br />

beeinflussen. Der Kanton selbst treibt<br />

diese Praxis zulasten derGemeinden<br />

weiter. Den Letzten beissen die Hunde.<br />

Auch andere Kantone beklagen die<br />

Delegation von Aufgaben mit entsprechenden<br />

Folgekosten von oben nach<br />

unten. Gleichwohl ist es ihnen möglich,<br />

Steuer-erleichterungen zu gewähren –<br />

<strong>zum</strong> Beispiel dem Nachbarkanton<br />

Aargau, wo der Grosse Rat vor Monatsfrist<br />

beschlossen hat, seine Steuerpflichtigen<br />

in den nächsten Jahren um weitere<br />

220 Millionen Franken zu entlasten.<br />

In seiner Botschaft vom 8. Mai zuhanden<br />

des Kantonsrats prophezeit der<br />

Regierungsrat, die Finanzlage des<br />

Kantons Solothurn werde sich fortan<br />

verschlechtern. Für <strong>2012</strong> sei mit einem<br />

Finanzfehlbetrag von 176 Millionen, für<br />

2013 mit einem Manko von 120 Millionen<br />

und für die Jahre 2014 bis 2016 mit<br />

Verlusten von 143 bis knapp 160 Millionen<br />

Franken zu rechnen. Das habe zur<br />

Folge, dass das heute noch vorhandene<br />

Eigenkapital im Verlaufe des Jahres 2016<br />

aufgebraucht sein werde. Als Gründe für<br />

diese Entwicklung nennt er unter anderem:<br />

Die reduzierten Gewinnausschüttungen<br />

der Schweizerischen Nationalbank,<br />

den Kostenschub aus der Revision<br />

des Krankenversicherungsgesetzes mit<br />

der freien Spitalwahl, Kostensprünge in<br />

den Bereichen Bildung und Soziales, die<br />

labile Wirtschafts- und Finanzlage mit<br />

tieferen, volatilen Steuererträgen bei<br />

den juristischen Personen. In den nächsten<br />

Jahren sei überdies mit dem Ausgleich<br />

der kalten Progression zu rech-


So verwöhnt der Kanton Solothurn sein Personal<br />

Jahr Lohnerhöhung Teuerung 1 Reallohn-<br />

erhöhung<br />

2007 2,1 % 0,7 % 1,4 % 298 386 953<br />

Lohnsumme 2 Veränderung<br />

<strong>zum</strong> Vorjahr<br />

2008 2,0 % 1,5 % 0,5 % 307 493 398 9 106 445 3,1 %<br />

2009 2,7 % - 0,5 % 3,2 % 321 562 968 14 069 570 4,6 %<br />

2010 1,0 % 0,7 % 0,3 % 331 852 692 10 289 724 3,2 %<br />

2011 0,7 % 0,3 % 0,4 % 336 165 353 4 312 661 1,3 %<br />

8,5 % 2,7 % 5,8 %<br />

nen, was wiederum markante Ertrags-<br />

ausfälle mit sich bringen werde. Die<br />

Regierung befürchtet, Bilanzfehlbeträge<br />

hätten ein ungünstigeres Kreditrating<br />

und damit schlechtere Konditionen bei<br />

der Geldaufnahme auf dem Kapitalmarkt<br />

zur Folge. Insgesamt würde das<br />

den finanziellen Spielraum des Kantons<br />

empfindlich einschränken und mit<br />

zeitlicher Verzögerung wiederum zur<br />

Erarbeitung eines Massnahmenpaketes<br />

führen, «allerdings in einem grösseren<br />

Umfang und mit einem markanten<br />

Leistungsabbau.»<br />

Gewiss: Es besteht Handlungsbedarf.<br />

Wo sollen Sparprogramme angeordnet<br />

werden? Soll der Staat zusätzliche<br />

Einnahmen generieren? Wenn ja, aus<br />

welchen Quellen? Auf komplexe<br />

Fragen kann es keine einfachen Antworten<br />

geben.<br />

Die Hitparade der Jeremiaden<br />

Gäbe eine Hitparade der Jeremiaden,<br />

Finanzdirektor Christian Wanner würde<br />

darin seit eh und je den ersten Platz<br />

belegen. 2004 warnte er: «Die Gefahr<br />

eines Rückfalls in Defizite besteht.»<br />

2006 liess er verlauten: «Wir müssen<br />

die bisherige sparsame Finanzpolitik<br />

weiterführen.» Er werde sich jedem<br />

Budget widersetzen, das eine Neuverschuldung<br />

nach sich ziehen würde.<br />

2009: «Zurzeit hinterlässt die Krise jede<br />

Woche tiefere Spuren im Kanton.»<br />

Deshalb gehe es dramatisch abwärts.<br />

Er (Wanner) gehe davon aus, «dass die<br />

Steuereinnahmen in den Jahren 2010<br />

bis 2013 stark zurückgehen.» Um 2011<br />

einzugestehen: «Solothurn ist nicht<br />

eine Steuerhölle – die anderen Kantone<br />

haben die Steuern einfach stärker<br />

gesenkt.» Erstens kommt es anders<br />

und zweitens als man denkt.<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | MASSNAHMENPLAN | 11<br />

Veränderung in den letzten fünf Jahren: 37 778 400 12,7 %<br />

1 Basis: Jahresmittel im Landesindex der Konsumentenpreise.<br />

2 Ohne Spitalpersonal sowie Mitarbeitende der Fachhochschule Nordwestschweiz. An diese beiden Institutionen leistet der Kanton Solothurn<br />

Beitriebsbeiträge. Für das Jahr 2011 wurden folgende Zahlungen geleistet: 223,3 Millionen Franken an die Solothurner Spitäler AG (soH)<br />

sowie 28,888 Millionen Franken an die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).<br />

Fakt ist auch: Seit mehr als zehn Jahren<br />

schreibt die Rechnung des Kantons<br />

Solothurn schwarze Zahlen. Zwischen<br />

2002 und 2011 wurden 1,1 Milliarden<br />

Franken mehr eingenommen als budgetiert.<br />

Der Staat verfügt über ein Eigenkapital<br />

von 571,6 Millionen Franken.<br />

Allein diese Anhäufung von Vermögen<br />

stösst unter Bürgerinnen und Bürgern<br />

auf Unbehagen. Die Verfassung des<br />

Kantons Solothurn definiert unter dem<br />

Artikel 130, Finanzpolitische Grundsätze,<br />

Absatz 1, nämlich folgendes: «Der<br />

Finanzhaushalt ist sparsam, wirtschaftlich<br />

und konjunkturgerecht zu führen.<br />

Die laufende Rechnung soll in der Regel<br />

ausgeglichen sein.» Davon, dass über<br />

Jahre hinweg Millionenüberschüsse im<br />

zwei- bis dreistelligen Bereich zu produzieren<br />

sind, ist in der Staatsordnung<br />

keine Silbe enthalten. Namhafte Organisationen<br />

wie der Kantonal-Solothurnische<br />

Gewerbeverband (kgv) haben in<br />

den letzten Jahren wiederholt auf diese<br />

Eine «ungeniessbare Mixtur»?<br />

Der «Massnahmenplan 2013 <strong>zum</strong> IAFP 2013-2016»<br />

des Regierungsrats des Kantons Solothurn.<br />

fehlgeleitete Fiskalpolitik hingewiesen.<br />

Es sei nicht Aufgabe des Staats, Kapital<br />

zu horten. Derartige Einwände stossen<br />

in der Regierung jedoch auf taube<br />

Ohren.<br />

Die hohe Steuerbelastung ist ein Dauerthema.<br />

Im interkantonalen Vergleich<br />

gehört der Kanton Solothurn zu den<br />

Schlusslichtern. Jetzt droht neues<br />

Ungemach: Im Rahmen einer Neuordnung<br />

des Finanzausgleichs der Solothurnischen<br />

Gemeinden ist beabsichtigt,<br />

den Faktor «Steuerkraft» spürbar höher<br />

zu gewichten, was steuergünstige<br />

Gemeinden dazu zwingen wird, ihre<br />

Steuerbezüge teils um zweistellige<br />

Prozentsätze zu erhöhen. Mit solchem<br />

Unterfangen versperrt man auch in der<br />

Zukunft bewusst oder unbewusst<br />

einkommens- und vermögensstarken<br />

Steuerpflichtigen den Zugang <strong>zum</strong><br />

Wohnkanton Solothurn. Das ist ein<br />

klassisches Eigengoal!


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«Ich schliesse Lohnprozente bei den Krankenversicherungen<br />

nicht mehr definitiv aus»,<br />

bekennt der Solothurner Finanzdirektor Christian Wanner am 15. Mai <strong>2012</strong> ungefragt<br />

im «Duell Aktuell» von Tele M. Man hört dreimal hin und stellt verdutzt fest:<br />

Ein freisinniger Regierungsrat identifiziert sich mit sozialistischen Maximen! Der<br />

gleiche Regierungsrat fordert ja auch die Aufhebung des Bankgeheimnisses, um<br />

Steuerbehörden die Überprüfung privater Einkommens- und Vermögensverhältnisse<br />

zu ermöglichen …<br />

Generös im Umgang<br />

mit dem Staatspersonal<br />

Christian Wanner rechtfertigt sich:<br />

«Wir haben das Geld in den letzten<br />

fünfzehn Jahren nicht <strong>zum</strong> Fenster<br />

hinaus geworfen». Niemand unterstellt<br />

ihm Verschwendungssucht. Und doch<br />

wird nicht nur aus Kreisen der Schweizerischen<br />

Volkspartei (SVP) infrage<br />

gestellt, wieweit die Regierung den an<br />

sie gerichteten Sparauftrag wirklich<br />

ernst genommen hat.<br />

Wenn es den Beweis braucht, dass derlei<br />

Zweifel gerechtfertigt sind, sei dafür etwa<br />

die Lohnpolitik des Kantons Solothurn<br />

zitiert. Allein in den letzten fünf Jahren<br />

gewährte der Kanton seinem Staatspersonal<br />

Lohnerhöhungen im Umfang von<br />

8,5 Prozent. Zieht man die Teuerung von<br />

2,7 Prozent davon ab, verbleibt immer<br />

noch eine satte Reallohnerhöhung von<br />

5,8 Prozent! Die Staatsausgaben für<br />

Löhne erhöhten sich zwischen 2007 und<br />

2011 um rund 38 Millionen auf mehr als<br />

336 Millionen Franken. In dieser stolzen<br />

Summe sind die Saläre der Mitarbeitenden<br />

der Solothurner Spitäler AG sowie<br />

der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

nicht inbegriffen. Der Kanton leistet an<br />

diese Institutionen pauschale Betriebsbeiträge.<br />

Die expansive Lohnpolitik ist eine<br />

«Frucht» des seit einigen Jahren gültigen<br />

Gesamtarbeitsvertrages, der dem Regierungsrat<br />

als Arbeitgeber die Kompetenz<br />

zugesteht, Lohnverhandlungen mit seinen<br />

Sozialpartnern abschliessend zu führen.<br />

Das Gewerbe und die Wirtschaft, die in<br />

diesen fünf Jahren als Leidtragende der<br />

Finanz- und Währungskrise Nullrunden<br />

fahren, Stellen abbauen, Arbeitszeiten<br />

verlängern und bei ihren Belegschaften<br />

weitere Zugeständnisse einfordern mussten,<br />

um dem immensen Kostendruck im<br />

internationalen Wettbewerb standhalten<br />

zu können, empfindet das muntere<br />

Geldverteilen im Staat als ein Affront.<br />

Der Regierungsrat wird ihnen entgegnen,<br />

man müsse marktgerechte Löhne<br />

bezahlen, um ausreichend qualifiziertes<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | MASSNAHMENPLAN | 13<br />

Personal zu finden und der Verwaltung<br />

zu erhalten. Nun, so schlimm dürfte es<br />

um die Mitarbeiterzufriedenheit im<br />

Kanton Solothurn nicht bestellt sein.<br />

Die Hälfte aller Staatsangestellten kann<br />

auf eine Dienstzeit von zehn Jahren und<br />

mehr zurückblicken. Zudem verweist<br />

der Regierungsrat in den letzten Monaten<br />

in Steuerdiskussionen jeweils etwas<br />

hilflos auf die Standortqualitätsstudien<br />

der Credit Suisse, die für Einwohnerinnen<br />

und Einwohner des Kantons Solothurn<br />

überdurchschnittlich tiefe Lebenshaltungskosten<br />

berechnet hat.<br />

Staatsangestellte geniessen nach wie<br />

vor und das diametral zur Entwicklung<br />

in der Wirtschaft das Privileg der vorzeitigen<br />

Pensionierung. Der Übertritt ins<br />

Rentenalter erfolgt für sie mit 63 Jahren<br />

und sechs Monaten, obwohl die staatliche<br />

Pensionskasse seit Jahren beunruhigende<br />

Unterdeckungen beklagt (per<br />

31. Dezember 2011 beträgt die Deckungslücke<br />

der PKSO 1,092 Milliarden<br />

Franken) und das Szenarium droht, dass<br />

diese Fehlbeträge mit Steuergeldern<br />

ausgeglichen werden müssen. Für die<br />

aktiv Versicherten bezahlt der Kanton<br />

als Arbeitgeber 60 Prozent des Beitrags.<br />

Auch diese Leistung ist luxuriös. Unter<br />

dem Code «FD9» seines Massnahmenpakets<br />

hat der Regierungsrat beschlossen,<br />

die Anpassung der AHV-Ersatzrente<br />

an das neue Pensionsalter von 65<br />

Jahren mit den Sozialpartnern zu verhandeln<br />

mit dem Ziel, ab dem 1. Januar<br />

2014 jährlich 3,9 Millionen Franken<br />

einzusparen. Indem man auf die Bezahlung<br />

der Übergangsrente verzichtet,<br />

entlastet man primär die Staatskasse,<br />

schiebt jedoch richtungweisende Veränderungen<br />

zur Lösung der finanziellen<br />

Nöte der staatlichen Pensionskasse auf<br />

die lange Bank. «FD9» ist also nur eine<br />

Scheinlösung des Problems.<br />

Die Verwaltung hat Speck angesetzt<br />

Selbst aus dem inneren Zirkel des<br />

Staates hört man in letzter Zeit regelmässig<br />

die Bemerkung: «Die Verwaltung<br />

hat Speck angesetzt!» In der<br />

öffentlichen Wahrnehmung ortet man<br />

die zunehmende Bildungsbürokratie,<br />

die überbordende Professionalisierung<br />

im Sozialbereich und vor allem den<br />

masslosen Regulierungswahn in diversen<br />

Amtsstuben, in welchen ein Heer<br />

von Juristen sich damit beschäftigt, das<br />

sprichwörtliche Haar in der Suppe zu<br />

suchen und mit Interventionen und<br />

überflüssigen Vorschriften beaufsichtigte<br />

Gemeinwesen, Gemeinden, Bürgerinnen<br />

und Bürger zu schickanieren. Für<br />

diesen Befund können ausreichend<br />

Belege beigebracht werden.<br />

Die Analyse der Stellenentwicklung<br />

in den einzelnen Departementen von<br />

2007 bis 2011 bringt aufschlussreiche<br />

Erkenntnisse zutage. Insgesamt sind in<br />

diesen fünf Jahren moderat mehr Pensen<br />

eingeführt (plus 32,1 Pensen), jedoch<br />

sind die Aufgaben auf mehr Köpfe<br />

aufgeteilt worden (plus 242 Mitarbeitende).<br />

Teilzeitpensen entsprechen gesellschaftlichen<br />

Bedürfnissen, wer zusätzliche<br />

Teilzeitpensen schafft, senkt aber<br />

keine Kosten. Zwei 50-Prozent-Stellen<br />

erfordern einen höheren finanziellen<br />

Aufwand als eine 100-Prozent-Stelle.<br />

Bei einer näheren Betrachtung der in<br />

den Globalbudgets ausgewiesenen<br />

Personaletats stellt man unterschiedliche<br />

Entwicklungen fest. Als positive Beispiele<br />

stehen das Amt für öffentliche Sicherheit<br />

(Anzahl Pensen: minus 36,5 Prozent), das<br />

Amt für Kultur und Sport (-60,2 Prozent),<br />

das Amt für Volksschule und Kindergarten<br />

(-43,5 Prozent), das Steueramt<br />

(-5,3 Prozent) und das Personalamt<br />

(-15 Prozent). In den Spitälern wurde der<br />

Personalbestand bis 2010 im Rahmen<br />

des Programms «Fit für <strong>2012</strong>» um<br />

154 Vollzeitstellen abgebaut. In der<br />

Abteilung Strassenbau wurden vor vier<br />

Jahren 30 Stellen an die für den Unterhalt<br />

der Nationalstrassen neugeschaffene<br />

separate Betriebsgesellschaft ausgegliedert.<br />

Massive Stellenaufstockungen<br />

erfolgten seit 2007 in den Bereichen<br />

Justizvollzug, Berufsschulbildung und<br />

Polizei. Die Kantonspolizei Solothurn<br />

weist per Ende 2011 einen Bestand von<br />

523 Mitarbeitenden aus (davon sind<br />

392 Korpsangehörige, 122 Zivilangestellte<br />

und neun Polizeischüler), 76 mehr als<br />

2007. In den meisten übrigen Organisationseinheiten<br />

bewegen sich die Veränderungen<br />

im einstelligen Bereich. Das<br />

ändert nichts an der Tatsache, dass der<br />

Verwaltungsaufwand zu den bedeutendsten<br />

Kostentreibern im Staat gehört.<br />

Hier sind grosse Kostensenkungspotenziale<br />

vorhanden. Der Regierungsrat<br />

scheint diese nicht wahrnehmen zu


14 | MASSNAHMENPLAN | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

wollen, spricht er doch in seinem Massnahmenpaket<br />

lediglich von einem<br />

«gemässigten und kontrollierten Wachstum<br />

der Personalkosten». Mit andern<br />

Worten: Die Regierung scheut sich,<br />

übermässigen Personalaufwand zu<br />

reduzieren, sie sieht immer noch Bedarf<br />

für ein Wachstum des Staatsapparates.<br />

So geht es sicher nicht!<br />

Aus dem «Massnahmenplan 2013»<br />

der kantonalen Exekutive sollen in den<br />

Jahren 2013 bis 2016 Haushaltsverbesserungen<br />

je um 52 bis 100 Millionen<br />

Franken resultieren, einerseits inform<br />

von punktuellen Aufwandreduktionen,<br />

anderseits durch erhebliche Mehreinnahmen.<br />

Die meisten Positionen in<br />

diesen beiden Aktionsfeldern dürften in<br />

der bevorstehenden Debatte im Kantonsrat<br />

zerzaust und bachab geschickt<br />

werden. Heftig umstritten sind die<br />

anvisierten Sparmassnahmen in der<br />

Bildung: Verzicht auf Hauswirtschaftskurse<br />

in Gymnasien, Verzicht auf Frühfremdsprache<br />

Englisch, Lektionskürzung<br />

Werken in der Primarschule, Lektionskürzungen<br />

Musikunterricht und<br />

Deutschunterricht. Die Linke – SP und<br />

Grüne – verwahrt sich gegen die beabsichtigte<br />

Kürzung der Krankenkassen-<br />

Prämienverbilligung. Fehl in der Landschaft<br />

liegt die vom Regierungsrat<br />

beantragte Erhöhung des Staatssteuerbezugs<br />

von 100 auf 108 Prozent. Die<br />

Regierung weigert sich, die im Dezember<br />

2011 vom Parlament beschlossene<br />

Steuersenkung von 104 auf 100 Prozent<br />

zu akzeptieren und erweist sich damit<br />

als miserable Verliererin. Christian<br />

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Wanner trötzelt: «Wir waren immer<br />

gegen diese Steuersenkung.» Die<br />

bürgerlichen Parteien – FDP, CVP und<br />

SVP – werden die regierungsrätliche<br />

Zwängerei kaum goutieren. Die Anpassung<br />

der Motorfahrzeugsteuern ab<br />

1. Januar 2014 «an den schweizerischen<br />

Durchschnitt» ist Ausdruck einer unsäglichen<br />

Abzockermentalität.<br />

Ins gleiche Kapital passt die Massnahme<br />

mit der Überschrift «DdI3 Steigerung der<br />

Verkehrssicherheit». «Vermehrte Kontrollen<br />

steigern die Verkehrssicherheit und<br />

erhöhen die Busseneinnahmen», heisst es<br />

dazu auf dem Papier. Pro Jahr sollen<br />

unter diesem Titel 1,5 Millionen Franken<br />

zusätzlichen Erträge erzielt werden. Als<br />

Mittel <strong>zum</strong> Zweck dient unter anderem<br />

die Beschaffung von neuen mobilen /<br />

fixen Radarstationen <strong>zum</strong> Preis von<br />

250 000 Franken. Die Polizei wird zur<br />

aufsässigen Bussenjägerin degradiert,<br />

indirekt wird ihr ein mangelndes Pflichtbewusstsein<br />

unterstellt …<br />

Das Fazit: Der vom Regierungsrat vorgelegte<br />

«Massnahmenplan 2013 <strong>zum</strong> IAFP<br />

2013-2016» ist ein untaugliches Mittel,<br />

um das Vertrauen der Bürgerinnen und<br />

Bürger in den Staat zu fördern. Die<br />

Diskussion über Steuern und Gebühren<br />

soll dann wieder geführt werden, wenn<br />

glaubhaft dargestellt ist, dass die Prognosen<br />

zur weiteren Entwicklung des<br />

Staatshaushalts der Realität entsprechen<br />

und auch einschneidende Massnahmen<br />

zur Reduktion des überbordenden<br />

Verwaltungsaufwands erfolgreich<br />

umgesetzt sind.<br />

Immer mehr Leute auf den<br />

Lohnlisten des Staats Solothurn<br />

Staatskanzlei<br />

Drucksachenverwaltung und Lehrmittelverlag<br />

Parlamentsdienste<br />

Total Behörden/Staatskanzlei<br />

Amt für Denkmalpflege und Archäologie<br />

Amt für Geoinformation<br />

Amt für Raumplanung<br />

Strassenbau (2008: Neuorganisation NFA)<br />

öffentlicher Verkehr<br />

Amt für Umwelt<br />

Departementssekretariat BJD<br />

Hochbauamt<br />

Jugendanwaltschaft<br />

Staatsanwaltschaft<br />

Total Bau- und Justizdepartement<br />

Amt für öffentliche Sicherheit<br />

Amt für soziale Sicherheit<br />

Gesundheitsamt<br />

Motorfahrzeugkontrolle<br />

Polizei<br />

Spitäler<br />

Justizvollzugsanstalt<br />

Total Departement des Innern<br />

Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen<br />

Amt für Kultur und Sport<br />

Amt für Volksschule und Kindergarten<br />

Berufsschulbildung<br />

Departementssekretariat DBK<br />

Mittelschulen<br />

Total Departement für Bildung und Kultur<br />

Amt für Finanzen<br />

Amt für Informatik und Organisation<br />

Amtschreibereien<br />

Departementssekretariat FD<br />

Kantonale Finanzkontrolle<br />

Steueramt<br />

Personalamt<br />

Total Finanzdepartement<br />

Amt für Landwirtschaft<br />

Amt für Militär und Bevölkerungsschutz<br />

Amt für Wirtschaft und Arbeit<br />

Amt für Gemeinden<br />

Amt für Wald, Jagd und Fischerei<br />

Departementssekretariat VD<br />

Energiefachstelle<br />

Total Volkswirtschaftsdepartement<br />

Gerichte<br />

Total Kanton Solothurn<br />

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wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | MASSNAHMENPLAN | 15<br />

Pensen Veränderung Anzahl Mitarbeitende Veränderung<br />

2007 2008 2009 2010 2011 effektiv in % 2007 2008 2009 2010 2011 effektiv in %<br />

19.7 19.9 20.8 20.6 26.2 6.5 33.0 22 22 28 28 32 10 45.5<br />

6.9 6.9 6.9 6.9 7.0 0.1 1.4 9 9 9 9 9 0 0.0<br />

3.5 3.5 3.5 3.5 3.8 0.3 7.1 4 4 4 4 4 0 0.0<br />

30.1 30.3 31.2 31.0 37.0 6.9 22.8 35 35 41 41 45 10 28.6<br />

9.8 9.6 11.6 11.2 12.3 2.5 25.5 14 15 16 16 17 3 21.4<br />

9.7 10.7 9.7 8.7 9.7 0.0 0.0 10 11 11 10 11 1 10.0<br />

16.5 17.5 16.5 17.1 18.6 2.1 12.7 18 19 20 21 23 5 27.8<br />

150.0 120.1 122.5 118.2 121.2 -28.8 -19.2 156 124 129 125 128 -28 -17.9<br />

3.0 3.0 3.0 3.0 3.0 0.0 0.0 3 3 3 3 3 0 0.0<br />

53.2 48.8 51.4 52.5 54.4 1.2 2.3 61 57 58 58 63 2 3.3<br />

16.2 18.2 18.5 17.9 14.8 -1.4 -8.6 20 22 21 21 17 -3 -15.0<br />

57.0 56.3 56.8 58.2 58.8 1.8 3.2 126 128 130 133 133 7 5.6<br />

7.5 7.4 7.4 7.5 8.4 0.9 12.0 10 9 9 9 10 0 0.0<br />

50.8 53.6 58.3 60.4 57.0 6.2 12.2 57 63 69 70 67 10 17.5<br />

373.7 345.2 355.7 354.7 358.2 -15.5 -4.1 475 451 466 466 472 -3 -0.6<br />

79.9 81.7 84.0 101.5 50.7 -29.2 -36.5 93 93 98 115 60 -33 -35.5<br />

56.4 60.5 59.6 60.4 60.2 3.8 6.7 69 75 77 79 78 9 13.0<br />

35.0 35.0 34.3 35.4 35.4 0.4 1.1 41 41 42 43 41 0 0.0<br />

90.0 92.1 95.3 96.7 97.4 7.4 8.2 103 115 118 120 121 18 17.5<br />

431.2 459.2 479.2 480.4 481.6 50.4 11.7 447 491 513 514 523 76 17.0<br />

2447.7 2841.0 2518.0 2426.9 2354.0 -93.7 -3.8 3214 3267 3307 3139 3092 -122 -3.8<br />

92.1 99.7 98.1 100.7 151.5 59.4 64.5 109 119 116 119 176 67 61.5<br />

3232.3 3669.2 3368.5 3302.0 3230.8 -1.5 0.0 4076 4201 4271 4129 4091 15 0.4<br />

35.1 35.5 37.4 38.8 38.1 3.0 8.5 43 44 46 49 47 4 9.3<br />

44.0 16.7 16.7 18.1 17.5 -26.5 -60.2 79 29 31 32 32 -47 -59.5<br />

90.1 45.9 48.9 45.5 50.9 -39.2 -43.5 182 62 65 58 64 -118 -64.8<br />

246.0 261.9 259.8 317.8 314.1 68.1 27.7 587 713 715 904 878 291 49.6<br />

14.7 15.6 15.0 14.8 14.0 -0.7 -4.8 19 20 20 19 18 -1 -5.3<br />

281.9 287.3 291.7 284.1 290.3 8.4 3.0 414 429 522 422 427 13 3.1<br />

711.8 662.9 669.5 719.1 724.9 13.1 1.8 1324 1297 1399 1484 1466 142 10.7<br />

14.1 14.9 15.2 16.4 16.6 2.5 17.7 17 17 18 19 19 2 11.8<br />

39.3 39.1 40.1 42.6 44.9 5.6 14.2 43 41 42 45 47 4 9.3<br />

172.4 171.3 173.6 174.8 178.4 6.0 3.5 191 190 191 193 199 8 4.2<br />

9.2 10.1 10.3 10.4 10.2 1.0 10.9 11 12 12 13 11 0 0.0<br />

5.6 6.6 6.6 5.6 6.6 1.0 17.9 6 7 7 6 7 1 16.7<br />

195.3 187.7 184.9 186.2 185.0 -10.3 -5.3 218 207 204 205 204 -14 -6.4<br />

17.3 16.6 16.2 17.3 14.7 -2.6 -15.0 22 20 20 21 20 -2 -9.1<br />

453.2 446.3 446.9 453.3 456.4 3.2 0.7 508 494 494 502 507 -1 -0.2<br />

53.8 60.9 58.2 61.7 61.4 7.6 14.1 69 74 116 119 121 52 75.4<br />

35.3 36.0 38.0 37.0 37.0 1.7 4.8 37 37 39 38 42 5 13.5<br />

139.1 127.6 165.5 162.3 138.7 -0.4 -0.3 161 158 193 184 162 1 0.6<br />

28.3 33.5 33.3 32.5 33.5 5.2 18.4 39 45 45 43 45 6 15.4<br />

13.8 13.8 14.1 15.0 14.3 0.5 3.6 18 18 19 18 17 -1 -5.6<br />

9.8 11.1 10.4 10.1 10.1 0.3 3.1 12 15 15 13 13 1 8.3<br />

0.0 0.0 3.8 3.9 4.9 4.9 100.0 0 0 5 6 7 7 100.0<br />

280.1 282.9 323.3 322.5 299.9 19.8 7.1 336 347 432 421 407 71 21.1<br />

103.7 106.2 104.0 108.0 109.8 6.1 5.9 124 126 126 128 132 8 6.5<br />

5184.9 5543.0 5299.1 5290.6 5217.0 32.1 0.6 6878 6951 7229 7171 7120 242 3.5<br />

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16 | PORTRÄT | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

Der sympathische Rebell<br />

«Ein Anti-Diplomat geht in Pension», titelte im Oktober letzten<br />

Jahres die Basler Zeitung und meinte damit Dr. Hans Büttiker,<br />

Direktor der Elektra Birseck Münchenstein (EBM). Der gebürtige<br />

Wolfwiler ist «erst» 61 Jahre alt, fühlt sich aber nach 25 Jahren<br />

an der Spitze des Unternehmens amtsmüde. Erhalten bleibt<br />

Büttiker indes der Politik. Der Solothurner Kantonsrat möchte<br />

seine vor drei Jahren lancierte parlamentarische Politkarriere<br />

sogar noch etwas intensivieren.<br />

JosEPh wEiBEl (tEXt), BErnhard strahM (fotos)<br />

Die Empfangsdame am EBM-Hauptsitz<br />

in Münchenstein bringt Kaffee ins<br />

Sitzungszimmer – und einen Aschenbecher.<br />

Hans Büttiker zündet sich genüsslich<br />

eine «Mary Long» an, seine Hausmarke.<br />

Nach einer Stunde Gesprächszeit<br />

sammeln sich noch ein paar Stummel<br />

mehr im Corpus delicti, das eigentlich<br />

an einem Ort wie dem besagten Sitzungszimmer<br />

seit Behörde und Volk<br />

bestimmt haben, wo geraucht werden<br />

darf, nichts mehr zu suchen hätte. Er<br />

vertritt da eine andere Meinung. Ohne<br />

langes Wenn und Aber. In gewissen<br />

Kreisen würde er dafür geteert und<br />

gefedert. Seine pragmatische Art bringt<br />

ihm nicht nur Freunde, aber immer<br />

wieder Respekt. Ein Journalist der Basler<br />

Zeitung bezeichnet ihn in einer Würdigung,<br />

die im Herbst 2011 erschienen ist,<br />

als «fachkundig, verlässlich, konsequent<br />

und auch stur.» Und selbst ein bekennender<br />

nichtrauchender Journalist,<br />

AKW-Gegner und auch kein Freund der<br />

freisinnig-liberalen Partei hebt den Hut<br />

vor Hans Büttiker. Zum Glück gebe es<br />

noch Politiker und Wirtschaftsführer, die<br />

nicht blind dem Zeitgeist und jeder<br />

Eingebung von PR-Beratern hinterher<br />

rennen. Deshalb werde er den 61-jährigen<br />

Dornacher vermissen.<br />

Fischen ist wie Ferien<br />

Gewöhnlich beginnt der Arbeitstag von<br />

Hans Büttiker um sechs Uhr morgens<br />

und endet drei bis vier Mal die Woche<br />

erst am späteren Abend. «Ich spüre,<br />

dass ich älter geworden bin», sagt er<br />

unverhohlen und denkt deshalb, dass<br />

er sich und den anderen nichts mehr<br />

beweisen müsse. Wie sein künftiges<br />

Tagwerk aussehen soll, darüber hat sich<br />

Hans Büttiker natürlich schon Gedanken<br />

gemacht. Er zählt aber nicht eine ganze<br />

Reihe von Verwaltungsratsmandaten<br />

auf, sondern sagt es einfach und klar:<br />

Er will zwei Stunden länger schlafen,<br />

zwei Mal mehr ins Fitness gehen und<br />

mindestens einmal in der Woche ins<br />

Kaltbrunnental, eine Viertelstunde von<br />

zuhause entfernt, fischen. Dort besitzt<br />

er eine Privatpacht am Bach mit Forellen.<br />

Er schwärmt vom guten Wasser und<br />

der wunderschönen Landschaft. «Zwei<br />

bis drei Stunden am Bach sitzen ist wie<br />

ein Ferientag», betont er die Wichtigkeit<br />

seines Hobbys, das er schon als Knabe<br />

an der Aare betrieben hat. Mit seiner<br />

Wahl vor drei Jahren in den Kantonsrat<br />

hole er nach, was er eigentlich schon in<br />

die Wiege gelegt bekam, sagt Büttiker:<br />

«Das politische Blut in den Adern». Er<br />

war Mitte der achtziger Jahre Ortsparteipräsident<br />

der FDP Dornach. Mehr<br />

als diese politische Aktivität sei damals<br />

nicht drin gelegen. Ausserdem will er<br />

sich als Präsident von Regio plus weiter<br />

engagieren.<br />

In der ETH-Bibliothek<br />

fündig geworden<br />

28 Jahre war er für die Elektra Birseck<br />

München EBM tätig. Vorher arbeitete<br />

er während acht Jahren als Assistent<br />

und wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />

ETH-Institut für Elektrische Maschinen.<br />

Nach dem Abschluss der Doktorarbeit<br />

zog es Hans Büttiker auf einen anderen<br />

beruflichen Weg. Die Elektrowirtschaft<br />

habe ihn schon immer fasziniert und er<br />

bewarb sich deshalb unter anderem bei<br />

den Bernischen Kraftwerken BKW, beim<br />

EWZ in Zürich – und bei der EBM in<br />

Münchenstein. Parallel dazu leitete er<br />

auch eine militärische Karriere ein, die<br />

auch zur damaligen Zeit in der Privatwirtschaft<br />

nicht nur auf Gegenliebe stiess. So<br />

<strong>zum</strong> Beispiel bei den Bernischen Kraftwerken.<br />

Die ihm bei den EWZ angebotene<br />

Assistenzstelle war nichts für ihn. So<br />

blieb die EBM. Über das Unternehmen<br />

habe er sich zuerst in der ETH-Biblio-<br />

Hans Büttiker setzt nach intensiven<br />

25 Jahren als CEO der Elektra Birseck<br />

Münchenstein auf ruhigere Gewässer.<br />

thek schlau machen müssen. Jedenfalls<br />

bot ihm das Baselländer Unternehmen<br />

eine Stelle als Abteilungsleiter im Bereich<br />

Hochbau und auch die Möglichkeit<br />

an, die angestrebte und eingeleitete<br />

Militärkarriere fortzuführen. Zuletzt war<br />

Hans im militärischen Rang eines Obersten<br />

im Generalstab. Bereits 1988 oder<br />

vier Jahre später wurde Büttiker <strong>zum</strong><br />

CEO der EBM berufen. Er baute die<br />

regionale Strom-Genossenschaft zu<br />

einem internationalen Energieleistungsunternehmen<br />

aus, ohne dabei den<br />

genossenschaftlichen Gedanken preiszugeben.<br />

Er richtete die EBM aber<br />

stärker auf die Kundenwünsche und<br />

den Markt aus.<br />

Kein Platz für Föderalismus<br />

Hans Büttiker gilt als Verfechter von<br />

Kernkraftwerken, weil es sie seiner<br />

Meinung nach für eine ausreichende


Stromproduktion braucht und der<br />

Ausstieg nicht so leicht vonstatten<br />

gehen wird, wie sich das viele Politiker<br />

zeitweilig vorstellen. Auch die Einmischung<br />

von Kantonen und Gemeinden<br />

in ein Thema, das auf nationaler Ebene<br />

diskutiert werden müsse, stört ihn. Er<br />

weiss, wovon er spricht, wenn Föderalismus<br />

im falschen Moment gelebt wird.<br />

Die EBM habe Vertragsgemeinden im<br />

Kanton Solothurn und Baselland und im<br />

französischen Elsass, führt er aus. «Da<br />

kommt man mit Föderalismus nicht sehr<br />

weit». Ihm kann man auch nicht unterstellen,<br />

er habe sich nicht für alternative<br />

und erneuerbare Energien eingesetzt.<br />

1992 durfte er von Bundesrat Adolf Ogi<br />

eine Würdigung für die Aktion «Sonnenstrom<br />

für jedermann entgegennehmen.»<br />

Die EBM intensivierte in den<br />

letzten Jahren auch ihre Engagements<br />

im Bereich neuer Energien. Zum Beispiel<br />

mit einem Windpark in Spanien oder<br />

einer Fotovoltaik-Anlage in Sizilien.<br />

Seiner Meinung nach müssen solche<br />

Energieproduktionen dort eingesetzt<br />

werden, wo sie Sinn machen. «Die<br />

Förderung im grossen Stil von Fotovoltaik-<br />

oder Windparkanlagen in unserem<br />

Land wäre etwa gleich sinnlos wie der<br />

grosszügige Anbau von Olivenbäumen.»<br />

Über verschiedene Tochtergesellschaften<br />

investierte die EBM ausserdem in<br />

den Kauf von Kleinkraftwerken in<br />

Frankreich. EBM-Genossenschafter<br />

profitieren im Übrigen von einem<br />

Förderfonds für eine sparsame Energieverwendung.<br />

Mit einem Kindertag<br />

erhalten alle Jahre um die 10 000<br />

Acht- bis Zwölfjährige aus dem Versorgungsgebiet<br />

die Möglichkeit, während<br />

eines Tages auf spielerische Weise schon<br />

früh für die Energiethematik sensibilisiert<br />

zu werden.<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | PORTRÄT | 17<br />

«Die werden immer jünger<br />

und dümmer»<br />

Dieser Hans Büttiker, der den Auf- und<br />

Ausbau der Elektra Birseck Münchenstein<br />

schon fast zu einem Lebenswerk<br />

gemacht hat, will seine Ideen und<br />

Gedanken nun also noch vermehrt in<br />

die Politik einbringen. Darauf freut er<br />

sich und macht keinen Hehl daraus,<br />

dass er auch in der politischen Arbeit<br />

kein Blatt vor den Mund nimmt. Er<br />

bezeichnete beispielsweise im Zusammenhang<br />

mit einer Energiedebatte die<br />

Mitglieder des Basellandschaftlichen<br />

Landrats als «immer jünger und dümmer».<br />

Es stört ihn auch, dass die heutige<br />

«Internet- und Handygeneration» zwar<br />

über alles Bescheid weiss, «aber über<br />

nicht wirklich fundierte Kenntnisse<br />

verfügt.» Er würde sich trotz allem<br />

wünschen, dass die junge Generation<br />

bereit ist, politische Verantwortung zu


18 | PORTRÄT | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

Dieser Generator hat 78 Jahre mit Wasserkraft für Strom gesorgt. Nun ist er Vergangenheit und zugleich Mahnmal dafür,<br />

dass die Förderung erneuerbarer Energie heute ein Thema ist.<br />

übernehmen. Wie wichtig das ist, zeigt<br />

ihm das derzeit hängige Sparpaket der<br />

Solothurner Regierung. Als Kantonsrat<br />

hat er sich letztes Jahr auch für die<br />

moderate Steuersenkung von vier<br />

Prozent eingesetzt. Mit dieser Reduktion<br />

soll seiner Meinung nach eine nachhaltige<br />

Wirkung erzielt werden. «Es<br />

kann nicht sein, dass man nach nur<br />

einem Jahr die Senkung aufhebt und<br />

darüber hinaus noch vier weitere Punkte<br />

dazusetzt». Vielmehr müsse der Kanton<br />

die Finanzen auf der <strong>Ausgabe</strong>nseite in<br />

den Griff bekommen. Und da sei auch<br />

ausserhalb des Bildungswesens durchaus<br />

Potenzial vorhanden. «Wir sind im<br />

Das Kraftwerk Augst hat diesen Generator von Brown Boveri (Inbetriebnahme 1916)<br />

der Elektra Birseck geschenkt.<br />

Steuerrating weit hinten angesiedelt.<br />

Wenn sich das nicht ändert, werden wir<br />

auch keine guten Steuerzahler in den<br />

Kanton holen können.» Seiner Meinung<br />

kann sich das auf der Suche nach Fach-<br />

und Kaderkräften fatal auswirken.<br />

Ein Stück eigene Identität<br />

Bei Hans Büttiker ist wieder der Rebell<br />

erwacht, der seine Meinung beharrlich<br />

vertritt. «Büttiker war ein Patron von<br />

echtem Schrot und Korn, der sich im<br />

Unternehmen durch eine hohe Sozialkompetenz<br />

auszeichnete», steht in der<br />

Laudatio in der Personalzeitung. Diese<br />

Art von Patron ist eine aussterbende<br />

Spezies. Sie zeichnet sich vor allem auch<br />

damit aus, dass sich selbst dort durchzusetzen<br />

weiss, wo die Popularität am<br />

Schwinden ist. Das Rauchverbot, um den<br />

Kreis wieder zu schliessen, ist ein gutes<br />

Beispiel dafür. Hans Büttiker ist bekennender<br />

Raucher – und er lässt sich nicht<br />

überall das Rauchen verbieten. Damit<br />

trägt er – vielleicht auch unbewusst – ein<br />

Stück eigene Identität in seinen Händen<br />

und sträubt sich gegen die zunehmende<br />

Verbotitis in unserem Land.<br />

Er ist eben doch ein Rebell –<br />

ein sympathischer dazu!


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wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | MAGAzIN | 21<br />

«Bewährtes erfolgreich im Wandel der Zeit»<br />

Viele Solothurner Unternehmen sind seit<br />

Jahren mit der Geschäftsidee aus der<br />

Zeit der Gründung erfolgreich. Es gelang<br />

ihnen immer wieder, dem Wandel der<br />

Zeit zu folgen. Wenn sich der Kundenkreis,<br />

die Technologie, der Markt, die<br />

Mode oder andere Einflussgrössen<br />

veränderten, suchten und fanden sie<br />

eine innovative Lösung, um sich zu<br />

behaupten und Tradition mit Fortschritt<br />

zu verbinden. Vor diesem Hintergrund<br />

wird die Preisträgerin des Solothurner<br />

Unternehmerpreis 2013 gesucht:<br />

«Bewährtes im Wandel der Zeit».<br />

Mit diesem Jahreskriterium will die Jury<br />

des Solothurner Unternehmerpreises<br />

gezielt Gewerbe-, Dienstleistungs-,<br />

Handels- und Industrieunternehmen<br />

Rolf Büttiker ist jetzt<br />

sgv-Vizepräsident<br />

An der Delegiertenversammlung<br />

des Schweizerischen Gewerbeverbands<br />

(sgv) wurden Rolf Büttiker als<br />

zweiter Vizepräsident und Kaspar<br />

Sutter als neues Zentralvorstandsmitglied<br />

gewählt.<br />

Der 62-jährige Rolf Büttiker ist seit 2008<br />

Mitglied der Gewerbekammer und<br />

sgv-Vorstandsmitglied. Der Wolfwiler<br />

amtet seit Jahren als Präsident des<br />

ansprechen, die es seit mehreren Jahrzehnten<br />

verstehen, ihr bewährtes Angebot<br />

stets auf neue Kundenbedürfnisse<br />

oder ein verändertes Konsumverhalten<br />

auszurichten. Die Unternehmen halten<br />

heute noch bewusst an der Geschäftsidee<br />

aus der Gründungsphase fest, mit<br />

denen sie sich auf ihren Märkten etablieren<br />

konnten. Kern ihrer andauernden<br />

Erfolgsgeschichte ist deshalb ihre besondere<br />

Innovationsfähigkeit, vorausschauend<br />

immer wieder den Zeitgeist auf ihre<br />

ursprünglichen Produkte bzw. Dienstleistungen<br />

zu übertragen.<br />

Die Durchschlagskraft dieser Strategie<br />

wird in der Unternehmensentwicklung<br />

und in der heutigen Stellung auf dem<br />

Markt abgebildet. Anvisiert werden<br />

Unternehmen aus dem Kanton Solothurn,<br />

die sich vom Jahreskriterium<br />

«Bewährtes erfolgreich im Wandel der<br />

Zeit» angesprochen fühlen. Sie können<br />

nachweisen, dass sie heute noch mit<br />

Produkten und Dienstleistungen auf dem<br />

Markt glänzen, die schon in der Zeit der<br />

Gründung – vor ein paar Jahrzehnten –<br />

ihren Erfolg ausmachten. Grösse der<br />

Firma, Rechtsform, Angebot und Märkte,<br />

ob regional, national oder international,<br />

Schweizer Fleisch-Fachverbands SFF und<br />

hatte bis <strong>zum</strong> Ende der Legislatur 2011<br />

einen Sitz im Ständerat. Der 58-jährige<br />

frühere Solothurner Kantonsrat Kaspar<br />

Sutter wohnt in Breitenbach und ist seit<br />

acht Jahren Präsident des SchweizerischenBäcker-Konditorenmeister-Verbands<br />

SBKV. Er ist Inhaber der Bäckerei<br />

Sutter in Breitenbach, ein Familienunternehmen,<br />

das seit 1981 auch erfolgreich<br />

Lernende ausbildet.<br />

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sind nicht massgebend. Bewerben kann<br />

man sich bis 31. August <strong>2012</strong> bei den<br />

Organisatoren des Solothurner Unternehmerpreises.<br />

Im Bewerbungsdossier<br />

– elektronisch als pdf-Dokument an<br />

info@sohk.ch – werden Angaben <strong>zum</strong><br />

Produkte- und Dienstleistungsportfolio<br />

aus der Gründungszeit und der Unternehmensentwicklung<br />

zur heutigen<br />

Marktstellung erwartet. Das Preisgeld<br />

beträgt 20 000 Franken. Sehr begrüsst<br />

werden auch Nennungen von Dritten,<br />

die auf Unternehmen hinweisen, welche<br />

das Jahreskriterium in hohem Masse<br />

erfüllen. Alle Direktbewerbungen und<br />

Nennungen werden vertraulich behandelt<br />

und gegen aussen nicht kommuniziert.<br />

Der Entscheid über die Wahl der<br />

Jury ist auf Ende November <strong>2012</strong> zu<br />

erwarten. Unternehmen, die bereits<br />

früher mit dem Solothurner Unternehmerpreis<br />

ausgezeichnet wurden, können<br />

leider nicht mehr berücksichtigt werden.<br />

Die Übergabe des Solothurner Unternehmerpreis<br />

2013 findet am Mittwoch,<br />

9. Januar 2013 im Rahmen einer öffentlichen<br />

Feier im Landhaus in Solothurn statt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.unternehmerpreis.ch<br />

Rolf Büttiker: Der ehemalige Solothurner<br />

Ständerat ist <strong>zum</strong> zweiten Vizepräsidenten<br />

des Schweizerischen Gewerbeverbandes (sgv)<br />

gewählt worden.<br />

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22 | EINKAUFSTOURISMUS | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

Ein «kontra-helvetischer» Entscheid ...<br />

2011 haben Schweizer Konsumenten für fünf Milliarden Franken<br />

Waren im Ausland eingekauft. Das sind 20 bis 30 Prozent<br />

mehr als noch ein Jahr zuvor. Der Schweizerische Gewerbeverband<br />

(sgv) hat deshalb eine Kampagne gegen den grenznahen<br />

Einkaufstourismus lanciert. Mitmachen sollen dabei vor allem<br />

die KMU selbst. Der Einkaufstourismus betrifft heute jede Region<br />

und viele Branchen.<br />

JosEPh wEiBEl<br />

«Schatz, ich bleibe noch einen Tag in New York. Hier lässt es sich so schön günstig shoppen».<br />

Ganz so einig über die mittel- und langfristigen<br />

Auswirkungen des Einkaufstourismus<br />

ist man sich hierzulande noch<br />

nicht. In einem Interview mit der «MittellandZeitung»<br />

sagte Migros-Chef Herbert<br />

Bolliger: «Der Einkaufstourismus bleibt<br />

natürlich ein grosses Problem. Aber wir<br />

müssen uns dem stellen.» In der Zentralschweiz<br />

oder im Berner Oberland ist<br />

man vom Einkaufstourismus weniger<br />

betroffen. Die Wege ins günstigere<br />

Ausland sind länger. Anders verhält es sich<br />

natürlich in den grenznahen Regionen.<br />

Über eine Milliarde Franken jährlich<br />

Der Handelsverband Südbaden publizierte<br />

im April <strong>2012</strong> anlässlich einer<br />

Pressekonferenz eine Studie über die<br />

Kaufkraft und Umsatzanteile der<br />

Schweizer Kunden. In der Grenzregion<br />

in der Schweiz mit 2,7 Millionen Einwohnern<br />

sei eine einzelhandelsrelevante<br />

Kaufkraft von 23 Milliarden Euro vorhanden.<br />

Von dieser Kaufkraft wurden 2010<br />

785 Millionen Franken Euro für Einkäufe<br />

in Deutschland eingesetzt. Das entspricht<br />

rund 3,4 Prozent der gesamten<br />

Kaufkraft in der Schweiz (62 Milliarden<br />

Euro bei 7,8 Millionen Einwohnern).<br />

Aufgrund des nachhaltig tiefen Eurowechselkurses<br />

stiegen die Einkäufe<br />

letztes Jahr noch einmal um knapp<br />

30 Prozent auf 1,080 Milliarden Euro<br />

(4,7% der Kaufkraft in der ganzen<br />

Schweiz). Mit anderen Worten: Alleine<br />

gut ein Viertel der im Ausland eingekauften<br />

Waren stammt aus dem südbadischen<br />

Raum. In die «Grenzregion<br />

Schweiz» bindet der Handelsverband<br />

Südbaden beide Basel, Aargau, Schaffhausen,<br />

Zürich und Thurgau mit ein.<br />

Weihnachtsshopping<br />

in New York inklusive<br />

Der Schweizer Detailhandel sei über<br />

diese Entwicklung nicht erfreut, wird im<br />

Bericht des Handelsverbands Südbaden<br />

auch vermerkt und auf die vom Schwei-<br />

zerischen Gewerbeverband lancierten<br />

Kampagne «JA zur Schweiz – hier kaufe<br />

ich ein» hingewiesen. Diese Massnahme<br />

könne man verstehen, heisst es. Er<br />

gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass<br />

die gesamthaft fünf Milliarden Franken<br />

nicht einzig den Export über den Ladentisch<br />

betreffen würden, sondern<br />

den Gesamtabfluss aus der Schweiz<br />

beinhalten. Die Einkäufe in den Ferien<br />

auf Mallorca seien darin ebenso enthalten<br />

wie das Weihnachts-Shopping in<br />

New York. Aufgrund der in der sgv-<br />

Kampagne genannten Zahlen kommt<br />

der Handelsverband in seiner Erhebung<br />

folgerichtig <strong>zum</strong> Schluss, dass von den<br />

durchschnittlich 630 Franken, für die<br />

ein Schweizer im Jahr im Ausland<br />

einkauft, lediglich 90 Franken auf<br />

Waren aus dem südbadischen Raum<br />

entfallen würden.<br />

«Kontra-helvetischer» Entscheid<br />

Die Frage, wie sehr sich der durch den<br />

Wechselkurs begünstige Einkauf im<br />

Ausland mittel- und langfristig auf<br />

unseren Detailhandel und die Wirtschaft<br />

generell auswirkt, kann man aus heutiger<br />

Sicht noch nicht schlüssig beantworten.<br />

Bereits im Mai konkret wurde etwa<br />

Migros-Chef Bolliger im genannten<br />

Interview in der «MittellandZeitung»: «In<br />

ein paar Jahren wird man die Auswirkungen<br />

auf die Landwirtschaft, die Arbeitsplätze<br />

und das Gewerbe in der Schweiz<br />

spüren. Dann wird das grosse Wehklagen<br />

losgehen.» Dieses hat selbstredend<br />

schon heute eingesetzt. Letztlich ist nicht<br />

nur der Detailhandel vom Einkaufstourismus<br />

betroffen. Einbussen durch den<br />

tiefen Eurokurs erleidet bekanntlich auch<br />

die exportorientierte Industrie. Immer<br />

spürbarer wird das Preisgefälle auch in<br />

der Bauindustrie. Insbesondere bei<br />

Grossbauten, immer mehr aber auch bei<br />

privaten Bauvorhaben, werden auch im<br />

Ausland Offerten eingeholt. Wenn<br />

beispielsweise eine Küchenkombination<br />

aus Deutschland inklusive aller elektrischen<br />

Apparate bis zu 50 Prozent günstiger<br />

kommt als beim Einkauf in der<br />

Schweiz, so ist es nicht verwunderlich,<br />

wenn daraus ein «kontra-helvetischer»<br />

Entscheid wird.<br />

Schweizer sparen gerne …<br />

Eine repräsentative Umfrage von comparis.ch<br />

anlässlich des Weltspartages<br />

brachte die eigentlich bekannte Tugend<br />

von Herr und Frau Schweizer noch<br />

einmal deutlich in Zahlen zutage.


Umsatzanteile von Schweizer Kunden in Baden-Württemberg<br />

Ort Einwohner Umsatz total davon mit Schweizer Kunden<br />

in Millionen Euro in Millionen Euro<br />

Weil am Rhein 29 864 220 80<br />

Lörrach 48 161 445 120<br />

Rheinfelden 32 302 205 45<br />

Bad Säckingen 16 841 145 35<br />

Waldshut 22 929 305 115<br />

Singen 45 426 440 70<br />

Radolfzell 30 640 165 15<br />

Konstanz 82 558 595 200<br />

Total 308 722 2520 680<br />

In Prozent 100 % 27 %<br />

(Freiburg: 40 Millionen Euro von Schweizer Kunden). Quelle: BBE Beratungsgesellschaft.<br />

92 Prozent der Bevölkerung erachte<br />

«Sparen» als positiv. Aufgrund des<br />

rekordstarken Frankens gebe es besonders<br />

viele Gelegenheiten, Geld zu sparen.<br />

Da liege es eben nahe, die Einkäufe<br />

vermehrt im Ausland zu tätigen. Von<br />

den befragten Konsumenten, die schon<br />

vorher im Ausland Einkäufe tätigten, gab<br />

jeder vierte an, dass er diese aufgrund<br />

der Währung häufi ger als üblich getan<br />

habe. Abschreckend wirken da höchstens<br />

noch die Zollgebühren beim Online-<br />

Shopping. Der Anteil der Personen, die<br />

online im Ausland einkaufen, ist relativ<br />

bescheiden. Ein wesentlicher Faktor<br />

dürfte hier sein, dass auf dem Postweg<br />

keine Freigrenze für Import-Gebühren<br />

bestehe, vermutet Richard Eisler, Geschäftsführer<br />

von comparis.ch. Wachsend<br />

dürfte hingegen die Zahl jener<br />

Konsumenten sein, die in grenznahen<br />

deutschen Orten eine «Lager-Postadresse»<br />

haben. Man bestellt die Ware auf<br />

konventionellem Wege (Post, Telefon,<br />

Fax) oder online an die «Briefkasten-<br />

Adresse», <strong>zum</strong> Beispiel in Weil am Rhein<br />

und holt die Ware bequem und ohne<br />

teure Zollgebühren ab.<br />

Österreich wirbt erfolgreich<br />

um Grossbauprojekte<br />

Die signifi kanten Währungsunterschiede,<br />

nicht nur beim Euro, sondern noch<br />

stärker beim amerikanischen Dollar,<br />

ziehen immer grössere Kreise in immer<br />

kürzeren Abständen. Die Tourismusbranche<br />

ist ebenso betroffen wie die<br />

Schweizer Zulieferindustrie von Rohstoffprodukten<br />

für den Bau. Es ist ein<br />

Teufelskreis: Der Margendruck sorgt für<br />

wenig Spielraum, so dass gleichzeitige<br />

Kostensteigerungen kaum mehr kompensiert<br />

werden können. Die schon<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | EINKAUFSTOURISMUS | 23<br />

vorher <strong>zum</strong> Teil massiv höheren Preise<br />

im Bausektor sind heute nur mehr<br />

schwer konkurrenzfähig. Da wundert es<br />

auch nicht, dass Österreich nicht nur im<br />

Tourismusbereich für uns zu einem ernst<br />

gewordenen Konkurrenten geworden<br />

ist, sondern auch bei Grossbauprojekten<br />

immer mehr erfolgreich an internationalen<br />

Submissionen teilnimmt. Die Bauvergabe<br />

für die Westumfahrung in der<br />

Stadt Solothurn ist noch in bester<br />

Erinnerung. Da wurde ein österreichischer<br />

Mitbewerber einem einheimischen<br />

Anbieter vorgezogen. Österreich ist für<br />

die Schweiz in den letzten Jahren<br />

gemeinhin zu einem wichtigen Wirtschaftspartner<br />

für Grossbauprojekte<br />

geworden (z.B. Andermatt Swiss Alps).<br />

Einkauftipps von der<br />

Konsumentenschutzorganisation<br />

Bei aller Dramatik treibt unser Land<br />

beziehungsweise unsere Regierung<br />

gleichzeitig aber auch wieder seltsame<br />

Blüten, wie diese kleine Episode zeigt.<br />

Die «Weltwoche» moniert in ihrer<br />

<strong>Ausgabe</strong> 19/<strong>2012</strong>, dass die Stiftung für<br />

Konsumentenschutz vom Volkswirtschaftsdepartement<br />

beispielsweise dieses<br />

Jahr einen Beitrag von 320 000 Franken<br />

kassiert. Die Stiftung ist eine rein private<br />

Organisation, erhält aber eine jährliche<br />

Subvention, gestützt auf das Konsumenteninformationsgesetz.<br />

«Doch was treibt<br />

der Konsumentenschützerverein mit dem<br />

bundesrätlichen Batzen?» fragt die<br />

«Weltwoche» und gibt gleich die Antwort:<br />

«Er gibt unter anderem einen<br />

Miniratgeber, ‹Zölle, Steuern & Co.:<br />

Grenzenlos einkaufen›», heraus und<br />

unterstützt damit den Einkaufstourismus».<br />

Immerhin: Der Ratgeber wird für<br />

9.50 Franken verkauft ...<br />

«Eine Spur besser sein<br />

als die anderen»<br />

Zurück zur Kampagne des Schweizerischen<br />

Gewerbeverbands. Coop wie<br />

auch Migros machen bei der Kampagne<br />

nicht mit. Migros-Chef Bolliger erklärt<br />

im zitierten Interview, warum: «Der<br />

Gewerbeverband hat eine andere<br />

Ausgangslage als die Migros. Er vertritt<br />

kleine Betriebe, die substanziell betroffen<br />

sind oder gar um die Existenz<br />

fürchten müssen. (...) Ich fi nde es gut,<br />

dass sie den Mut hatten für diese<br />

Kampagne». Getragen wird die Kampagne<br />

stattdessen auch von den kantonalen<br />

Gewerbeverbänden Baselland,<br />

St. Gallen, Thurgau und Zürich, dem<br />

Autogewerbeverband, dem Detaillistenverband,<br />

Gastrosuisse sowie IG Möbel.<br />

Mit Inserate- und Plakataktionen will<br />

man dem Konsumenten verdeutlichen,<br />

dass er mit seinem Handeln das «System<br />

Schweiz» bedroht. Dieses System stelle<br />

den Landesbürgern etwa Jobs mit<br />

angemessenen Löhnen und ein erfolgreiches<br />

Bildungssystem zur Verfügung.<br />

Der Verzicht auf den Einkauf im Ausland<br />

sei also mehr als «willkommener ökonomischer<br />

Faktor».<br />

Wie sehr sich Herr und Frau Schweizer<br />

an diese Empfehlung halten, sei dahingestellt.<br />

In einer Umfrage von WIRT-<br />

SCHAFTSfl ash bei den betroffenen<br />

grenznahen Gewerbevereinen im<br />

Schwarzbubenland macht Alex Meier<br />

vom Gewerbeverein Lützel eine Kernaussage,<br />

die auch dann ihre Gültigkeit<br />

hat, wenn die Währungsunterschiede<br />

wieder ausgeglichener sind: «Grundsätzlich<br />

gilt es, in Kundenservice, Qualität<br />

und Angebot immer eine Spur<br />

besser zu sein als der Konkurrent.»<br />

Die sgv-Kampagne soll zur Sensibilisierung<br />

des Einkaufsverhaltens von Herrn und Frau<br />

Schweizer beitragen.


24 | EINKAUFSTOURISMUS | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

Eine Spur besser sein als der Konkurrent …<br />

Der Einkaufstourismus trifft das Gewerbe im Schwarzbubenland, vor allem im Detailhandel und<br />

im Baugewerbe. Was ist zu tun, um den Export von Wertschöpfung ins Ausland einzudämmen?<br />

«Grundsätzlich gilt es, in Kundenservice, Qualität und Angebot immer eine Spur besser zu sein als<br />

der Konkurrent», lautet die Empfehlung. Eine <strong>WIRTSCHAFTSflash</strong>-Umfrage.<br />

Welche Branchen in Ihrem<br />

Gebiet sind von der günstigeren<br />

Konkurrenz aus<br />

dem Ausland betroffen?<br />

Ist der Bezug von Waren<br />

aus dem Ausland klar<br />

spürbar?<br />

Handelt es sich bei<br />

diesen Einkäufen vor<br />

allem um Produkte des<br />

täglichen Bedarfs oder<br />

aber grössere Leistungen<br />

(Bauzuliefer-Material,<br />

Handwerk, etc.)?<br />

Welche Massnahmen<br />

bringen Schweizer<br />

Konsumenten zurück ins<br />

heimische Gewerbe?<br />

Martin Vogel<br />

Vizepräsident<br />

Kantonal-Solothurnischer<br />

Gewerbeverband (kgv)<br />

Es sind sämtliche<br />

Branchen betroffen, vor<br />

allem jedoch das Bau- und<br />

Baunebengewerbe.<br />

Ja, der Einkaufstourismus ist<br />

stark spürbar. Die Nähe zu<br />

Deutschland verführt so<br />

manchen Schweizer dazu,<br />

eine Offerte bei einer<br />

deutschen Firma einzuholen.<br />

Es geht sogar schon<br />

so weit, dass die deutschen<br />

Firmen in unseren Medien<br />

Werbung für ihre Dienstleistungen<br />

platzieren.<br />

Vom Liter Milch bis <strong>zum</strong><br />

fixfertig gelieferten Haus<br />

ist alles dabei.<br />

Das Schweizer Gewerbe<br />

muss vermehrt seine<br />

Stärken betonen. Damit<br />

ist beispielsweise Qualität<br />

gemeint. Kunden ziehen<br />

Schweizer Unternehmen vor,<br />

wenn sie auf einwandfreien<br />

Service und Unterhalt zählen<br />

können. Zusätzlich müssen<br />

Baustellenkontrollen<br />

verstärkt und härtere<br />

Strafen verhängt werden.<br />

Felicitas Schneider<br />

Präsidentin<br />

Gewerbeverein Dornach<br />

Dornach liegt nur zehn<br />

Kilometer von der deutschen<br />

Grenze entfernt. Bei uns<br />

sind alle Bereiche der<br />

Bauzulieferer und des<br />

Gewerbes sehr stark<br />

betroffen.<br />

Ja, in Dornach und der<br />

Umgebung ist der Einkaufstourismus<br />

extrem<br />

stark zu spüren.<br />

Es handelt sich sowohl um<br />

Produkte des täglichen Bedarfs<br />

als auch um grössere<br />

Leistungen wie Baumaterialien<br />

oder Arbeitskräfte.<br />

Das Wichtigste ist, jederzeit<br />

präsent und für den Kunden<br />

da zu sein. Auch Zuverlässigkeit<br />

und Kundenfreundlichkeit<br />

werden<br />

immer entscheidender.<br />

Besonders was die Kundenfreundlichkeit<br />

betrifft,<br />

haben Dienstleister noch<br />

Potenzial. Geschäftsführer<br />

müssen die Mitarbeiter<br />

für die anspruchsvollen<br />

Kundenwünsche sensibilisieren.<br />

Simon Häner<br />

Präsident<br />

Gewerbeverein Gilgenberg<br />

Stark betroffen sind der<br />

Detailhandel und die<br />

Handwerker-Geschäfte<br />

(Maler, Gipser, Schreiner,<br />

Sanitärinstallateure und<br />

Bodenleger).<br />

Die ausländische Konkurrenz<br />

ist bei allen Gewerbetreibenden<br />

in Grenznähe ein<br />

grosses Thema.<br />

Sowohl als auch.<br />

Wir fokussieren uns stark<br />

auf Gewerbeausstellungen,<br />

wo wir den Kundenkontakt<br />

pflegen und für jedermann<br />

da sind. Wir haben festgestellt,<br />

dass ein Trend zurück<br />

zur Region eingesetzt hat.<br />

Fünf bis zehn Prozent<br />

Preisunterschied werden<br />

von vielen Kunden toleriert,<br />

weil sie es schätzen,<br />

für Serviceleistungen nicht<br />

weit fahren zu müssen.<br />

Trotzdem sind stets<br />

pfiffige Lösungen und<br />

Innovationen gefragt, die<br />

Gewerbetreibenden müssen<br />

flexibel bleiben.<br />

Alex Meier<br />

Präsident<br />

Gewerbeverein Lützel<br />

Unsere kleine Region ist<br />

kaum betroffen. Wir Gewerbetreibende<br />

sind oft an<br />

gewisse Händler gebunden<br />

und können nicht einfach<br />

ins Ausland ausweichen.<br />

Das wollen wir auch gar<br />

nicht, denn wir unterstützten<br />

uns gegenseitig.<br />

Kaum spürbar und nicht<br />

existenzbedrohend.<br />

Keine Antwort.<br />

Das Wichtigste ist, dass<br />

Geschäftsführer alle Mitarbeitenden<br />

sensibilisieren und<br />

ihnen verständlich machen,<br />

welche Konsequenzen<br />

es hat, wenn auch sie im<br />

Ausland für den Privathaushalt<br />

einkaufen. Das<br />

Einführen von Nischenprodukten<br />

ist eine weitere Massnahme<br />

für die Branchen,<br />

welche die Möglichkeit dazu<br />

haben. Grundsätzlich gilt<br />

es, in Kundenservice, Qualität<br />

und Angebot immer<br />

eine Spur besser zu sein<br />

als der Konkurrent. Das ist<br />

mittlerweile jedoch sehr<br />

schwierig geworden.


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26 | FOKUS | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

Ghielmetti macht die Musik<br />

Wenn in der Royal Opera in London, in der Mailänder Scala, auf der Seebühne in Bregenz oder<br />

im KKL Luzern der Vorhang aufgeht und die Musik ertönt, so ist immer auch ein Stück Solothurn<br />

mit dabei. Die Firma Ghielmetti AG in Biberist ist im Audio-, Video- Multimedia- und Datenkommunikationsbereich<br />

mit Geräten zur Signalverteilung ganz vorne mit dabei – zwischenzeitlich<br />

seit 100 Jahren. Ein Porträt.<br />

JosEPh wEiBEl (tEXt), BErnhard strahM (fotos)<br />

Das aus den siebziger Jahren stammende<br />

Produktionsgebäude der Ghielmetti AG<br />

in Biberist widerspiegelt auf den ersten<br />

Blick nicht den Eindruck, als würden in<br />

dieser Industrieliegenschaft Geräte<br />

entwickelt und produziert, die später –<br />

einfach ausgedrückt – als Relaisstationen<br />

in Radio- und TV-Studios und mit einem<br />

ähnlichem System auch für die Tonübertragung<br />

in Schauspiel- und Kongresshäusern<br />

sorgen. Für einmal trügt der<br />

Schein im positiven Sinn. Das Unternehmen<br />

hat in den vergangenen 100<br />

Jahren seine Position als weltweit<br />

führender Anbieter von Audio- und<br />

Video-Systemen sowie von Industrieautomationen<br />

behauptet und sogar<br />

ausgebaut.<br />

Es begann einst<br />

mit der Elektromechanik<br />

Als Franz Ghielmetti zusammen mit Emil<br />

Zbinden 1912 die Ghielmetti & Cie. in<br />

Bern gründete, war das Kerngeschäft<br />

kein anderes als heute: Nämlich das<br />

Schalten von Signalen. Produziert<br />

wurden Zeitschalter, Fernschalter und<br />

Zeitrelais. Mit solchen elektromechanischen<br />

Geräten wurden <strong>zum</strong> Beispiel der<br />

zeitlich gesteuerte Betrieb von Boilern<br />

oder Strassenbeleuchtungen ermöglicht.<br />

Die Grundidee ist noch heute gültig;<br />

geändert hat einzig die Technik. In<br />

Biberist werden spezifische Geräte<br />

entwickelt und produziert, so genannte<br />

Kreuzschienensysteme, die dafür sorgen,<br />

dass Fernseh- und Radiosendungen<br />

störungsfrei in Privathaushalte<br />

übertragen werden können. Die gleiche<br />

Technik wird auch in der Tonregie eines<br />

Schauspielhauses oder Theaters angewendet.<br />

Neben der Deutschen Welle<br />

Bonn, die in 30 Sprachen Sendungen<br />

produziert, sind auch BBC, die SRF, das<br />

ORF und viele weitere europäische<br />

Sendestationen auf der Referenzliste.<br />

Das Solothurner KMU produziert im<br />

Übrigen auch industrieelektronische<br />

Geräte für Steuerungen und Signalübertragungseinrichtungen.<br />

Ghielmetti-CEO Hans Peter Schwaninger: «Wir müssen <strong>zum</strong> Label Swiss Quality Sorge tragen.»


Flugsicherung und<br />

Energieproduktionsüberwachung<br />

Überaus sensibel zu und her geht es<br />

auch in der Elektronik der Flugindustrie.<br />

Hier müssen ebenfalls drahtgebundene<br />

oder drahtlose Kommunikationsleitungen<br />

reibungslos funktionieren und<br />

deshalb ständig geprüft und überwacht<br />

werden. Die Deutsche Flugsicherung<br />

(DFS) machte eine EU-weite Ausschreibung<br />

für die Entwicklung und Lieferung<br />

von Funkkanalprüfeinrichtungen. Die<br />

Ghielmetti AG hat den Zuschlag erhalten.<br />

Ein zweites wichtiges Standbein ist<br />

die Industrieautomation. Mit Auslösematrizen<br />

(Tripping Matrix), eine Weiterentwicklung<br />

der Signalkreuzschiene,<br />

werden Turbinen und Generatoren in<br />

Wasser-, Gas-, Kohle- und auch Atomkraftwerken<br />

gesteuert und überwacht.<br />

Mit dem gleichen System baut Ghielmetti<br />

auch Überwachungsanlagen für<br />

Transformatorstationen, die <strong>zum</strong> Beispiel<br />

bei ABB oder Siemens angewendet<br />

werden. Und last but not least sind die<br />

Biberister auch im öffentlichen Verkehr<br />

engagiert und setzen Schalttafeln und<br />

Frontplatten in Führerständen von<br />

Lokomotiven ein. Abnehmer sind etwa<br />

Bombardier, die SBB, BLS oder die<br />

Rhätische Bahn.<br />

Eine bewegte Geschichte<br />

Was einst von Franz Ghielmetti und Emil<br />

Zbinden, genau am 3. Mai 1912, in Bern<br />

gegründet wurde, setzt sich bis heute<br />

als eine Erfolgsgeschichte fort. Bereits<br />

1924 zog das Unternehmen an die<br />

Biberiststrasse in Solothurn. Das Produktionsgebäude<br />

steht noch heute. Der<br />

Einzug des elektronischen Zeitalters<br />

anfangs der sechziger Jahre führte zu<br />

einer Ausweitung der Geschäftstätigkeit<br />

und damit zu einer Expansion des<br />

Unternehmens. 1971 bezog die Ghielmetti<br />

die neue Fabrik in Biberist, die<br />

noch heute Hauptsitz der Firma ist. Gut<br />

zwei Jahrzehnte später sicherten der<br />

heutige Firmenchef Hans Peter Schwaninger<br />

(60) und zwei weitere Partner<br />

mit einem Management-Buy-out den<br />

erfolgreichen Fortbestand der Ghielmetti<br />

AG. Schwaninger ist seit 1989 für das<br />

Unternehmen tätig und nach dem<br />

Ausscheiden seiner damaligen Partner<br />

heute alleiniger Firmeninhaber. Vorher<br />

arbeitete der ausgebildete Elektroingenieur<br />

bei den Kommunikationsunternehmen<br />

Hasler in Bern und bei Autophon/Ascom<br />

in Solothurn.<br />

Seit 1992 hat sich einiges getan. 1996<br />

gelang der entscheidende Schritt mit<br />

dem Einbau von kompletten Audioanlagen<br />

in grossen Rundfunk- und TV-Ge-<br />

sellschaften. 1999 eröffnete Ghielmetti<br />

eine Filiale in Deutschland (in der Nähe<br />

von Berlin). Der letzte entscheidende<br />

Fortschritt gelang dem Unternehmen<br />

vergangenes Jahr mit der Entwicklung<br />

eines neuen Funkkanalprüfsystems (FPE)<br />

für die Deutsche Flugsicherung.<br />

Zur Schweizer Qualität Sorge tragen<br />

Bange sei es ihm nicht um die Zukunft,<br />

sagt CEO Hans Peter Schwaninger. «Wir<br />

sind hier in Biberist überaus schlank<br />

organisiert und verfügen über hervorragende<br />

Spezialisten im Entwicklungs- und<br />

Produktionsbereich. Ausserdem sind wir<br />

in Branchen tätig, die für die Zukunft<br />

ebenfalls gut aufgestellt sind». Der<br />

Standort Schweiz stehe nicht zur Diskussion.<br />

Mit diesem Bekenntnis schliesst<br />

Schwaninger aber mittel- oder langfristig<br />

eine Veränderung nicht aus. «Der tiefe<br />

Euro-Kurs macht uns zu schaffen». Auch<br />

wenn diese Währungssituation <strong>zum</strong> Teil<br />

von unseren Nachbarn schamlos ausgenützt<br />

werde, setze er auf die Swiss<br />

Quality. «Sie ist immer noch wertvoll und<br />

deshalb müssen wir zu diesem Label<br />

Sorge tragen», sagt Schwaninger. An<br />

seiner bewährten Strategie wird Ghielmetti<br />

auch im Jahr 101 nach der Gründung<br />

nichts ändern. «Wir wollen weiter<br />

wachsen und dadurch sicherstellen,<br />

unseren Kunden ein langjähriger und<br />

verlässlicher Partner zu sein.»<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | FOKUS | 27<br />

Die Kreuzschienensysteme von Ghielmetti sorgen für die störungsfreie Übertragung<br />

von Radio- und Fernsehsendungen.<br />

DATEN UND FAKTEN<br />

Geschichte:<br />

1912 Gründung durch Franz<br />

Ghielmetti und Emil Zbinden.<br />

1924 Gründung der Ghielmetti &<br />

Cie in Solothurn. 1971 Bezug des<br />

neuen Fabrikgebäudes in Biberist.<br />

1992 Übernahme der Firma in<br />

einem Management-buy-out.<br />

CEO:<br />

Hans Peter Schwaninger.<br />

Mitarbeitende:<br />

30 (Teil- und Vollzeitstellen).<br />

Filiale:<br />

Luckenwalde Deutschland<br />

(in der Nähe von Berlin).<br />

Technischer Standort:<br />

Chemnitz Deutschland.<br />

Das Kerngeschäft:<br />

Ghielmetti ist im Audio-, Video-,<br />

Multimedia und Datenkommunikationsbereich<br />

und im industriellen<br />

Elektronikgerätebau tätig.<br />

Online:<br />

www.ghielmetti.ch.


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Jagd auf Fachkräfte<br />

Ein vom Bund und Kanton mitfi nanziertes<br />

NRP-Projekt der Solothurner<br />

Handelskammer mit dem Titel «TalentMatch»<br />

ist darauf ausgerichtet,<br />

Fachpersonen schneller und einfacher<br />

zu begeistern und fi nden zu können.<br />

Die Unternehmen der Präzisionsindustrie<br />

der Region Jura-Südfuss – entlang<br />

der Achse Aarau-Olten-Oensingen-<br />

Solothurn-Grenchen bis Biel – sind<br />

besonders auf Fachkräfte angewiesen.<br />

Aufgrund der demografi schen Entwicklung<br />

muss befürchtet werden, dass<br />

ohne besondere Imagebildungs- und<br />

Rekrutierungsmassnahmen die Anzahl<br />

der technisch ausgebildeten Nachwuchskräfte<br />

aller Stufen nicht genügen<br />

wird, um die durch Pensionierungen frei<br />

werdenden Stellen neu zu besetzen.<br />

www.solothurn-jobs.ch – aber auch die<br />

zusätzlichen und verlinkten Web-Portale<br />

www.berner-stellen.ch, aargau-jobs.ch<br />

und www.mittelland-stellen.ch – bringen<br />

mit neuartigen, interaktiven Tools<br />

Unternehmen mit offenen Jobs auf der<br />

einen und stellensuchende Fachpersonen<br />

und Nachwuchskräfte auf der<br />

andern Seite auf bisher noch nicht<br />

bekannte, rasche, effi ziente und kostengünstige<br />

Art zusammen. Ein «Crawling»-<br />

Tool stellt sicher, dass jederzeit alle im<br />

ausgewählten bzw. festgelegten Perimeter<br />

ausgeschriebenen Stellen sichtbar<br />

werden. Als zusätzlicher Service können<br />

Unternehmen, die auf ihrer Website<br />

keine offenen Stellen kommunizieren,<br />

dem Web-Master von «TalentMatch»<br />

ihre Stellenausschreibung zustellen und<br />

die Vakanz wird dann 30 Tage kostenlos<br />

publiziert.<br />

Das Konzept «TalentMatch» ermöglicht<br />

den Unternehmen, das Internet als<br />

Stellensuchplattform gezielt zu nutzen<br />

und damit Kosten und vor allem Zeit bei<br />

der Rekrutierung zu sparen. Zur Erstauswahl<br />

sind nur noch Bewerbungen mit<br />

sehr hoher Übereinstimmung mit dem<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | MAGAzIN | 29<br />

Bellacher Uhrmacherstudent baut Pendeluhr<br />

Im «ZeitZentrum» Grenchen werden<br />

die Uhrmacher von Morgen ausgebildet.<br />

Valentin Tischer aus Bellach ist einer<br />

von ihnen. Er konstruierte mit Damian<br />

Wagner in 2400 Arbeitsstunden eine<br />

sich selbst versorgende Sekundenpendeluhr<br />

(mit integrierten Solarzellen).<br />

Das anspruchsvolle Projekt bildete<br />

2011 die freiwillige Diplomarbeit an der<br />

Uhrmacherschule Grenchen, der einzigen<br />

Uhrmacherschule in der Deutschschweiz.<br />

Den Gesamtwert der Uhr<br />

schätzt Valentin Tischer auf 20 000<br />

anzEigE<br />

Franken. Sie steht heute in seinem<br />

Schlafzimmer. Tischer lebt heute in<br />

Luzern. Er arbeitet bei Gübelin Uhren<br />

und Schmuck in der Leuchtenstadt und<br />

sammelt seine ersten Berufserfahrungen<br />

im Bereich Kundendienst und Problemmanagement.<br />

Valentin Tischer war einer von zehn<br />

Studenten der Uhrmacher-Abschlussklasse<br />

2011. Er und der Oensinger Beat<br />

Rudin stammen als einzige Schüler aus<br />

dem Kanton Solothurn.<br />

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- Per Knopfdruck die richtige Dokumentsprache und Absender<br />

- Höhere Produktivität durch Simplizität<br />

OfficeCare AG, Bolacker 12, 4563 Gerlafingen, T 032 675 06 66, www.officecare.ch<br />

Partner Corporate Design: Immendorf Brand Design GmbH, www.immendorf.ch<br />

In 2400 Arbeitsstunden erbauten der<br />

Bellacher Valentin Tischer (links) und sein<br />

Mitstudent Damian Wagner eine Sekundenpendeluhr,<br />

die sich anhand integrierter<br />

Solarzellen selber aufl ädt.<br />

ausgeschriebenen Stellenprofi l zu sichten.<br />

Stehen gleichwertig qualifi zierte Personen<br />

zur Wahl, wird den nicht ausgewählten<br />

Kandidaten statt einer Absage ein<br />

Alternativvorschlag aus dem Pool der<br />

passenden offenen Stellen, die mit einem<br />

«Matching»-Tool herausgefi ltert werden,<br />

zugestellt. Deshalb der Projektname<br />

«TalentMatch«. Die aufgrund ihrer<br />

Bewerbung ausgewiesenen Fachpersonen<br />

sollen auf diesem Weg auch auf die<br />

andern offenen und auf sie zugeschnittenen<br />

Stellen aufmerksam werden und<br />

sich für Jobs in unserer Region entscheiden.<br />

Obschon die Unternehmen für die<br />

Registrierung und dafür bezahlen werden,<br />

dass sie die auf sie zugeschnittenen<br />

Kandidatenprofi le zugestellt erhalten,<br />

sind die Initianten davon überzeugt, dass<br />

sich «TalentMatch» für sie mit grösserer<br />

Effi zienz und höherer Trefferquote<br />

auszahlen wird.<br />

Weitere Informationen:<br />

Roland A. Simonet, Projektleiter,<br />

Solothurner Handelskammer,<br />

Telefon 032 626 24 24;<br />

rasimonet@sohk.ch, www.sohk.ch


30 | SERVIcE | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

Es gibt keine Patentrezepte<br />

für Nachfolgeregelungen<br />

Die Nachfolgeregelung im eigenen Unternehmen ist immer auch ein emotionales Thema, geht es<br />

doch um die Zukunft des Lebenswerks oder sogar der über Generationen aufgebauten Familientradition.<br />

Ein Vorgang, der nicht dem Zufall überlassen werden darf.<br />

roland schallEr und rolf hofstEttEr<br />

Sie gewährleisten eine nahtlose Weiterführung der Bimbosan AG in Welschenrohr (von links<br />

nach rechts): Christine Hosang, Mitglied der Geschäftsleitung, Daniel Bärlocher, Geschäftsführer,<br />

und Verwaltungsratspräsident Anton Hosang.<br />

Wie in allen persönlichen Dingen ist es<br />

auch in Sachen Nachfolgeregelung<br />

unmöglich, ein Patentrezept zu formulieren.<br />

Jede Unternehmerin und jeder<br />

Unternehmer prägt die Firma auf individuelle<br />

Art und Weise, jede Familie hat<br />

eigene Strukturen und Bande. Vielfach<br />

besteht auch der Wunsch, dass im<br />

Rahmen der Übergabe zusätzlich <strong>zum</strong><br />

materiellen auch ideelle Werte erhalten<br />

werden. So liegt etwa einer lokal<br />

verwurzelten Unternehmung der Erhalt<br />

des Produktionsstandorts am Herzen.<br />

Auch die Ansprüche, die ein Unternehmer<br />

nach dem Austritt aus der Firma<br />

an seine materielle Situation stellt,<br />

können sich grundlegend unterscheiden.<br />

Gerecht werden kann man den<br />

stark durch die Unternehmerpersönlichkeiten<br />

geprägten Anforderungen<br />

nur mit einer auf die individuellen<br />

Bedürfnisse massgeschneiderten<br />

Lösung. Dies heisst aber nicht, dass es<br />

nicht doch allgemein gültige Grundsätze<br />

gibt, welche die Erfolgswahrscheinlichkeit<br />

jeder Nachfolgeregelung markant<br />

erhöhen. Die Credit Suisse<br />

begleitet Schweizer Familienunternehmen<br />

seit Jahrzehnten bei der Regelung<br />

der Nachfolge. Im Verlaufe dieser<br />

intensiven Praxis und langjährigen<br />

Erfahrungen wurde ein projektartiges<br />

Vorgehen entwickelt, das zugleich den<br />

strukturierten Rahmen und die notwendige<br />

Flexibilität bietet, um die für<br />

den Einzelfall beste Lösung zu finden.<br />

Zeit als wichtigster Erfolgsfaktor<br />

Im Zentrum steht je nach Priorität die<br />

Sicherung des Familienvermögens, der<br />

Arbeitsplätze und des Weiterbestands<br />

der über Jahre hinweg aufgebauten<br />

Unternehmung. Neben dem strukturierten<br />

Vorgehen ist unserer Erfahrung<br />

nach die Zeit der wichtigste Erfolgsfaktor.<br />

Die Strategie, die Organisation und<br />

die Finanzen des Unternehmens sind auf<br />

die verschiedenen Handlungsoptionen<br />

auszurichten. Je früher dieser Schritt<br />

erfolgt, umso besser gelingt die kontinuierliche<br />

Unternehmensentwicklung<br />

über den Besitzer- und Leitungswechsel<br />

hinaus. Die lokalen Berater der Credit<br />

Suisse verfügen nicht nur über vielfältige<br />

Erfahrung in ähnlichen Situationen,<br />

sondern kennen auch die geschäftlichen<br />

Begebenheiten und das private Umfeld<br />

ihrer Kunden bestens.<br />

Den Verlauf der fünf Phasen – Initialisierung,<br />

Evaluation, Vorbereitung, Übergabe<br />

und Abschluss – markieren jeweils<br />

definierte Ziele, die an dieser Stelle des<br />

Prozesses erreicht werden sollen. Die<br />

verschiedenen Anspruchsgruppen sind<br />

in die einzelnen Phasen unterschiedlich<br />

eingebunden. Auch die Länge und<br />

Intensität der Phasen kann je nach<br />

individueller Ausgangslage und den<br />

Zielvorstellungen sehr unterschiedlich<br />

ausfallen. Zudem können die Umstände<br />

eine Wiederholung bestimmter Phasen<br />

notwendig machen, wenn beispielsweise<br />

in der Vorbereitungsphase eine<br />

zusätzliche Option auftaucht, die während<br />

der ersten Evaluation noch nicht<br />

berücksichtigt wurde.<br />

Familienmitglieder, Mitarbeiter, andere<br />

Unternehmen oder Investoren stellen<br />

bei Nachfolgeregelungen die bedeutendsten<br />

Käufergruppen dar. Für sie<br />

stellt sich die Frage der Finanzierung. Da<br />

Unternehmensnachfolgen sehr unterschiedlich<br />

ablaufen, beurteilt die Credit<br />

Suisse jeden Fall ausführlich im Detail.<br />

Die Bank verfügt über einige bewährte<br />

Richtlinien, welche einer ersten Ein-


schätzung dienen können: Der Fremdfi<br />

nanzierungsanteil sollte in der Regel<br />

innert fünf Jahren zurückbezahlt werden<br />

können und nicht grösser sein als<br />

drei Jahresgewinne vor Zinsen, Steuern<br />

und Abschreibungen. Darüber hinaus<br />

kann die Nachfolge durch den Verkäufer<br />

mittels nachrangiger Darlehen mitfi nanziert<br />

werden. Rund einen Fünftel sollte<br />

der Käufer aber mindestens an Eigenkapital<br />

aufbringen können. Ist eine geplante<br />

Nachfolgefi nanzierung zu weit<br />

von diesen Rahmendaten entfernt,<br />

braucht es Vorlaufzeit, in welcher der<br />

Nachfolger beispielsweise im Unternehmen<br />

arbeitet und Lohnbestandteile in<br />

Form von Aktienpaketen erhält.<br />

Beispiel für eine gelungene<br />

Nachfolgeregelung<br />

Ein Beispiel für eine gelungene Nachfolgeregelung<br />

ist die Bimbosan AG in<br />

Welschenrohr. Die Bimbosan AG ist ein<br />

Familienbetrieb im Eigentum der Familie<br />

Hosang und produziert seit 1932 Spezial-Kindernährmittel,<br />

vor allem für den<br />

schweizerischen Fachhandel. Die Produktepalette<br />

ist vielseitig und umfasst<br />

Produkte von Biomilch über Haferschleim<br />

bis <strong>zum</strong> Bircher-Müesli. Bekannt<br />

ist unter anderem das Bimbosan-Baukasten-System<br />

für Säuglingsmilch.<br />

Zudem vermarktet die Bimbosan AG das<br />

Stärkungsmittel Héliomalt und die<br />

Molkeprodukte Yumy mit grossem<br />

Erfolg. Als Innovation darf die vor rund<br />

zwei Jahren als erste im Markt eingeführte<br />

Säuglingsmilch ohne Palmöl<br />

(Super Premium) bezeichnet werden.<br />

Selbst Chinesen auf Schweizerreise<br />

lernen die Bimbosan-Produkte kennen<br />

und schätzen. «Der asiatische Raum<br />

Phase<br />

Inhalt<br />

Leistungen<br />

Vorgaben defi nieren<br />

und Beteiligte, Rollen<br />

und Abläufe festhalten<br />

• Phasen und Dauer<br />

einer Nachfolgeregelung<br />

erläutern<br />

• Erfahrungen aus<br />

anderen Nachfolgelösungen<br />

einbringen<br />

• Private Vorsorge-<br />

und Finanzplanung<br />

überprüfen<br />

DIE AUTOREN<br />

Roland Schaller (rechts) ist seit 25 Jahren in der Betreuung von KMU tätig. Er leitet im Rang<br />

eines Direktors das KMU-Geschäft der Credit Suisse Solothurn.<br />

Rolf Hofstetter (links) verfügt über eine 35-jährige Erfahrung in der Betreuung von KMU.<br />

Er ist, ebenfalls im Rang eines Direktors, stellvertretender Leiter des KMU-Geschäfts der<br />

Credit Suisse Solothurn.<br />

bietet unermessliche Möglichkeiten für<br />

den Export unserer Produkte,» meint<br />

der bisherige Firmeneigentümer Anton<br />

Hosang. Bis Ende 2011 führte Anton<br />

Hosang zusammen mit seiner Tochter<br />

die innovative Unternehmung mit rund<br />

18 Mitarbeitenden. Seit fast 30 Jahren<br />

gehört die Bimbosan AG zu den wichtigsten<br />

und verlässlichsten Arbeitgebern<br />

in Welschenrohr. Bereits seit längerer<br />

Zeit versuchte die Inhaberfamilie erfolglos,<br />

eine Nachfolge zu fi nden, die der<br />

bisher gelebten Firmenphilosophie<br />

gerecht würde. Erst durch die Kontaktnahme<br />

der Credit Suisse und deren<br />

engen Betreuung mittels strukturiertem<br />

Nachfolgeprozesses konnte bei der<br />

Bimbosan AG innert nützlicher Frist eine<br />

allen beteiligten Parteien entsprechende<br />

und für die Zukunft des Unternehmens<br />

Handlungsfreiheit<br />

durch familieninterne<br />

und -externe Optionen<br />

bewahren<br />

• Vor- und Nachteile<br />

der Nachfolgeoptionen<br />

aufzeigen<br />

• Aufzeigen der<br />

steuerlichen<br />

Konsequenzen<br />

• Suche nach potenziellen<br />

Käufern<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | SERVIcE | 31<br />

Unternehmens-<br />

und Finanzierungsstruktur<br />

prüfen,<br />

Nachfolger suchen<br />

• Strukturierung<br />

Privat und Firmenvermögen<br />

• Beratung in Unternehmenstransaktionen<br />

• Güter- und erbrechtliche<br />

Planung<br />

wegweisende Lösung mit privaten<br />

Geldgebern realisiert werden. Um eine<br />

nahtlose Weiterführung zu gewährleisten,<br />

hat sich Anton Hosang bereit<br />

erklärt, trotz seiner 83 Jahre das Amt<br />

des Verwaltungsratspräsidenten der<br />

Bimbosan AG zu übernehmen und als<br />

Berater in reduziertem Pensum weiterhin<br />

zur Verfügung zu stehen. Seine<br />

Tochter, Christine Hosang, wird während<br />

der nächsten Jahre ebenfalls im<br />

Unternehmen verbleiben und den<br />

neuen Geschäftsführer Daniel Bärlocher<br />

unterstützen. Das grosse Know-How<br />

verbleibt somit vorderhand in der<br />

Unternehmung und kann über die Zeit<br />

auf die nächste Generation übertragen<br />

werden, was für eine erfolgreiche<br />

Geschäftstätigkeit auch in Zukunft<br />

unerlässlich ist.<br />

Fünf Schritte von der Initialisierung bis zur Umsetzung: Strukturierter Nachfolgeprozess der Credit Suisse.<br />

Initialisierung Optionen Vorbereitung Überleitung Umsetzung<br />

Schritt für Schritt betriebliches<br />

Know-how<br />

und Kundenbeziehungen<br />

übertragen<br />

• Verhandlung mit<br />

Investoren führen<br />

• Private Finanzplanung<br />

umsetzen<br />

• Unterstützung des<br />

Nachfolgers bei<br />

Erarbeitung von<br />

Businessplan und<br />

Liquiditätsplanung<br />

Nachfolger übernimmt<br />

formell und symbolisch<br />

Führung und Eigentum<br />

• Durchführen / Umsetzen<br />

von Vermögenstransaktionen<br />

• N a c h f o l g e -<br />

fi nanzierung<br />

• Bewirtschaftung<br />

freigewordener Vermögensteile<br />

(Asset<br />

Allocation)<br />

• Zugang zu Unternehmernetzerk<br />

und Events


Die Region<br />

bestens vernetzt.<br />

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«Beste Botschaft für den<br />

Einkaufsstandort Grenchen»<br />

Markus Arnold führt seit knapp einem Jahr ad interim den Gewerbeverband Grenchen (GVG).<br />

In dieser kurzen Zeit gab es für ihn auch Rückschläge – vor allem aber eine für ihn entscheidende<br />

Wende für den Einkaufsstandort.<br />

intErViEw: JosEPh wEiBEl<br />

Markus Arnold, anfangs Mai hätte<br />

an der ausserordentlichen Generalversammlung<br />

des Gewerbeverbands<br />

Grenchen der neue Präsident<br />

präsentiert werden sollen. Zwischenzeitlich<br />

ist bekannt, dass Sie<br />

die Verbandsführung noch nicht<br />

aus der Hand geben können.<br />

Markus Arnold: Ich habe natürlich<br />

gehofft, am 8. Mai die Nachfolgeregelung<br />

präsentieren zu können. Die Wahrscheinlichkeit<br />

war aber ebenso gross,<br />

dass wir am Ende des Tages ohne<br />

Lösung dastehen.<br />

Dann war die ausserordentliche<br />

Versammlung im Nachhinein<br />

gesehen überflüssig?<br />

Nein, das war sie nicht. Erstens war der<br />

Aufmarsch erfreulich, zweitens wurden<br />

das neue Führungsmodell und eine<br />

damit verbundene Beitragserhöhung<br />

einstimmig beschlossen. Das war ein<br />

wichtiger Schritt in die Zukunft.<br />

Was beinhaltet das neue<br />

Führungsmodell konkret?<br />

Der Präsident und der Vizepräsident<br />

werden zeitgemäss entlöhnt und damit<br />

auch in die Pflicht genommen. Die<br />

übrigen Vorstandsmitglieder erhalten<br />

ein Sitzungsgeld. Zudem soll die ganze<br />

Organisation gestrafft und künftig effizienter<br />

funktionieren.<br />

«ES HANDELT SIcH UM<br />

ERNSTHAFTE INTERESSEN-<br />

TEN, DIE AUcH BEREIT<br />

UND IN DER LAGE SIND,<br />

DEN GVG zU FÜHREN»<br />

Haben sich zwischenzeitlich<br />

Interessenten bei Ihnen gemeldet?<br />

Ich habe schon konkrete Gespräche geführt.<br />

Das ist so. Und es handelt sich um<br />

ernsthafte Interessenten, die auch bereit<br />

und in der Lage sind, den GVG zu führen.<br />

Die GVG-Einkaufstasche hat für positive Effekte in Grenchen gesorgt. Die neue Tasche wird am<br />

Lancierungstag stolz präsentiert (von links nach recht): Corinne Maier (Grenchen Tourismus),<br />

Markus Arnold (GVG-Präsident ad interim), Barbara Pestalozzi Kohler (Leiterin Standortmarketing,<br />

Kultur und Sport) und Stadtpräsident Boris Banga.<br />

wirtschaftsflash | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | INSIDE GVG | 33<br />

Sie haben vor dem Muttertag<br />

rund 3100 robuste Einkaufstaschen<br />

an die Grenchner Konsumentinnen<br />

und Konsumenten verteilt. Diese<br />

Aktion und die Produktion der<br />

Taschen waren von langer<br />

Hand vorbereitet. Hat sich der<br />

Aufwand gelohnt?<br />

Eine bessere Proklamation und Werbung<br />

für den Einkaufsstandort Grenchen<br />

hätten wir uns gar nicht wünschen<br />

können. Für mich ist es aber vor allem<br />

auch eine Bestätigung dafür, dass man<br />

in Grenchen durchaus etwas bewegen<br />

kann. Die Botschaft für den Einkaufsstandort<br />

Grenchen, der wesentlich<br />

besser ist als sein Ruf, ist nach aussen<br />

getragen worden. Darauf darf der Verband<br />

mit Fug und Recht stolz sein.<br />

Wie haben die Kunden im ersten<br />

Moment auf diese Tasche reagiert?<br />

Nur positiv. Vor allem wurden die robuste<br />

Produktionsart und die mit einem<br />

Reissverschluss versehene Seitentasche<br />

gelobt. Das sei einmalig, wurde immer<br />

wieder gesagt. Negative Reaktionen<br />

gab es erst dann, als die Taschen restlos<br />

verteilt waren …<br />

«EINE BESSERE PROKLAMA-<br />

TION UND WERBUNG FÜR DEN<br />

EINKAUFSSTANDORT GRENcHEN<br />

HÄTTEN WIR UNS GAR<br />

NIcHT WÜNScHEN KÖNNEN.»<br />

Das schreit förmlich nach<br />

einer Zweitauflage.<br />

Eine solche Massnahme müssen wir<br />

tatsächlich ins Auge fassen. Und das<br />

würde auch gar nicht schwer fallen.


34 | AGENDA | <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | wirtschaftsflash<br />

Donnerstag, 28. Juni bis Samstag, 7. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Solothurn Classics <strong>2012</strong>, Solothurn<br />

Freitag, 10. <strong>Juli</strong> bis Sonntag, 22. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Rock am Bärg <strong>2012</strong>, Musik-Openair im «Schwalbennest» in Büsserach<br />

Sonntag, 22. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Weissenstein Schwinget, Kranzschwingfest auf dem Weissenstein<br />

Donnerstag, 2. August bis Samstag, 18. August <strong>2012</strong><br />

«Hoffmanns Erzählungen», Sommeroper im Passionsspielhaus Selzach.<br />

Freitag/Samstag, 24./25. August <strong>2012</strong><br />

«Badifescht-Openair <strong>2012</strong>», Musik-Openair im Schwimmbad Grenchen.<br />

Montag, 9. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Stolpersteine und Chancen bei einer Expansion nach China. Eine Betrachtung<br />

aus rechtlicher und personeller Sicht. Mövenpick Hotel Egerkingen, Egerkingen<br />

Freitag, 31. August <strong>2012</strong><br />

Solothurner Unternehmerpreis 2013: Abgabetermin für Bewerbungen.<br />

Dienstag, 23. Oktober <strong>2012</strong><br />

Zoll-Seminar «Basis». Export-Wissen für «Neueinsteiger» und <strong>zum</strong> Auffrischen.<br />

Solothurner Handelskammer, Solothurn<br />

Donnerstag, 15. November <strong>2012</strong><br />

Arbeitsrechtsseminar. Hotel Balsthal, Balsthal<br />

Donnerstag, 23. August bis Sonntag, 26. August <strong>2012</strong><br />

Gewerbeausstellung Luterbach, Borregaard-Areal Luterbach<br />

Freitag, 24. August bis Sonntag, 26. August <strong>2012</strong><br />

Gewerbeausstellung Trimbach, Mühlemattsaal Trimbach<br />

Donnerstag, 30. August bis Sonntag, 2. September <strong>2012</strong><br />

Ausstellung des Metzgermeisterverbandes, Attisholzstrasse Luterbach<br />

Freitag, 31. August bis Sonntag, 2. September <strong>2012</strong><br />

Gewerbeausstellung Biberist/Gerlafingen, Schwimmbad Eichholz Gerlafingen<br />

INSERENTEN IN DIESER AUSGABE<br />

Ackermann + Schott Treuhand AG 28 Allianz Suisse Generalagentur Walter Stalder 20<br />

Altola AG 15 Amag Betriebe Solothurn 20 Baloise Bank SoBa 35 Berner Kantonalbank<br />

BEKB 20 BSB + Partner Ingenieure und Planer 12 BusPro AG 28 Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft 19 GA Weissenstein GmbH 32 Ghielmetti<br />

AG 25 Härterei Gerster AG 5 Immowengi AG 32 Kernkraftwerk Gögen-Däniken AG<br />

12 Kocher-Consulting Versicherungstreuhand AG 28 Marti AG Solothurn 32 Menz AG<br />

12 Mobilia Solothurn AG 20 Office Care AG 29 P. Sonderegger AG 5 Paul Büetiger<br />

AG 35 profinance.ch AG für ERP-Software 32 Purexa GmbH 19 Roth AG Gerlafingen<br />

32 Roth Gerüste AG 21 Saudan AG 32 Securitas AG 14 SIU Schweizerisches Institut<br />

für Unternehmerschulung 28 Solothurner Verband der Raiffeisenbanken 36 Spar- und<br />

Leihkasse Bucheggberg AG 32 Sterki Bau AG 12 Suva Schweizerische Unfallversicherung<br />

2 Urben + Kyburz AG 20 VRA AG 25 WS Skyworker AG 12<br />

<strong>WIRTSCHAFTSflash</strong> ist vom Verband SCHWEIZER MEDIEN<br />

als Qualitätszeitschrift zertifiziert.<br />

Das Magazin der Solothurner<br />

Wirtschaft, 33. Jahrgang.<br />

Erscheint sechsmal jährlich,<br />

alle zwei Monate.<br />

Herausgeber<br />

Solothurner Handelskammer<br />

Kantonal-Solothurnischer<br />

Gewerbeverband<br />

Verantwortlicher Ausschuss<br />

Paul Meier, pameier@sunrise.ch<br />

(Geschäftsführer)<br />

Roland Fürst, rfuerst@sohk.ch<br />

Andreas Gasche<br />

andreas.gasche@kgv-so.ch<br />

Joseph Weibel,<br />

dejo-press@bluewin.ch<br />

Redaktion<br />

Joseph Weibel, DEJO Press<br />

Buchenstrasse 101, 4500 Solothurn<br />

Telefon 058 200 48 28<br />

dejo-press@bluewin.ch<br />

Fotoredaktion<br />

Bernhard Strahm<br />

Layout<br />

www.divis.ch, 4500 Solothurn<br />

Inserate<br />

PM MARKETING, Paul Meier<br />

Mattenstrasse 4, 4532 Feldbrunnen<br />

Telefon 032 623 96 18<br />

Mobile 079 206 26 45<br />

Fax 032 623 96 19<br />

pameier@sunrise.ch<br />

Auflage<br />

Mitgliederabonnements 4538,<br />

Gratisauflage 1146,<br />

Druckauflage 6387 Exemplare<br />

(WEMF/SW-Beglaubigung 2011).<br />

Geschäftsbedingungen<br />

Siehe: www.wirtschaftsflash.ch<br />

Administration, Abonnemente<br />

Einfache Gesellschaft<br />

<strong>WIRTSCHAFTSflash</strong><br />

Hans Huber-Strasse 38<br />

4500 Solothurn<br />

Telefon 032 624 46 24<br />

Fax 032 624 46 25<br />

info@kgv-so.ch<br />

Abonnementspreise<br />

Fr. 25.– für ein Jahr<br />

Fr. 40.– für zwei Jahre.<br />

online<br />

www.wirtschaftsflash.ch<br />

Druck, Spedition<br />

Paul Büetiger AG, 4562 Biberist<br />

Papier: MultiArt Silk, FSC, 90g/m 2<br />

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge<br />

müssen nicht die Meinung der Redaktion<br />

oder der Herausgeber vertreten.<br />

© Einfache Gesellschaft<br />

<strong>WIRTSCHAFTSflash</strong>, Solothurn


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