Raubtierakzeptanz in der Schweiz: Erkenntnisse aus ... - Waldwissen
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288 Stephan Wild-Eck, Willi Zimmermann<br />
3 Ergebnisse<br />
3.1 Allgeme<strong>in</strong>e Akzeptanz von Raubtieren <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Als Erstes <strong>in</strong>teressiert das generelle Urteil <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Wohnbevölkerung zur Duldung<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gewan<strong>der</strong>ten Raubtiere Luchs, Bär und Wolf. Aus Tabelle 3 kann zunächst entnommen<br />
werden, dass weniger als 10% <strong>der</strong> Bevölkerung ke<strong>in</strong> Urteil abgegeben hat. Die weit<strong>aus</strong><br />
überwiegende Mehrheit fühlt sich h<strong>in</strong>gegen kompetent genug, e<strong>in</strong>e eigene Ansicht zu äussern.<br />
Ebenso wird ersichtlich, dass sich bei allen genannten Tieren mehr Befragte für als<br />
gegen e<strong>in</strong>e Duldung <strong>aus</strong>sprechen. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Tierarten s<strong>in</strong>d jedoch erhebliche<br />
Unterschiede festzustellen. Am deutlichsten fällt das wohlwollende Urteil beim Luchs<br />
<strong>aus</strong>, für dessen Duldung sprechen sich mehr als viermal so viele Personen <strong>aus</strong> als für dessen<br />
Rückweisung.<br />
Während beim Luchs klare Mehrheitsverhältnisse zu registrieren s<strong>in</strong>d, zeigt sich bei Bär<br />
und Wolf e<strong>in</strong> weniger e<strong>in</strong>deutiges Bild. Bei Bär und Wolf s<strong>in</strong>d wie beim Luchs mehr zustimmende<br />
Urteile zu zählen als ablehnende, doch liegen die Verhältnisse von Zustimmung zu<br />
Ablehnung mit 1,58 (Wolf) respektive 1,30 (Bär) viel näher bei e<strong>in</strong>er Pattsituation als beim<br />
Luchs.<br />
Tab. 3. Ansicht <strong>der</strong> schweizerischen Bevölkerung zur Duldung von Luchs, Bär und Wolf. * Ratio =<br />
Verhältnis von Duldung zu Nichtduldung<br />
Variable Für Duldung gegen Duldung (noch) ohne Me<strong>in</strong>ung Ratio *<br />
Luchs 74% 18% 8% 4,11<br />
Bär 52% 40% 8% 1,30<br />
Wolf 57% 36% 7% 1,58<br />
Die repräsentativen Bevölkerungsantworten zeigen auf, dass sich rund die Hälfte <strong>der</strong><br />
Bevölkerung für, knapp e<strong>in</strong> Sechstel gegen die Duldung sämtlicher Wildtiere <strong>aus</strong>spricht<br />
(Tab. 4). Dies bedeutet unter an<strong>der</strong>em, dass fast vier von zehn Personen Unterscheidungen<br />
zwischen den verschiedenen Raubtieren machen, was <strong>der</strong>en Duldung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> anbetrifft.<br />
Dabei ist am häufigsten das Antwortmuster anzutreffen, dass zwar <strong>der</strong> Luchs geduldet<br />
werden soll, Bär und Wolf jedoch nicht. Insgesamt kann somit von e<strong>in</strong>em differenzierten<br />
Urteil <strong>der</strong> Bevölkerung h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Duldung verschiedener Raubtierarten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> <strong>aus</strong>gegangen werden.<br />
Tab. 4. Häufigste Antwortmuster zu den drei genannten Wildtieren (Luchs, Bär und Wolf) <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Schweiz</strong>er Bevölkerung<br />
Antwortkomb<strong>in</strong>ation Anzahl Nennungen Anteil an allen Nennungen<br />
Für Duldung aller Wildtiere 931 46,7%<br />
Gegen Duldung aller Wildtiere 312 15,6%<br />
Für Duldung Luchs, gegen Bär und Wolf 272 13,7%<br />
Für Duldung Luchs und Wolf, gegen Bär 122 6,1%<br />
Ke<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung bei allen Wildtieren 74 3,7%<br />
Übrige Antwortkomb<strong>in</strong>ationen 284 14,2%