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40 Jahre Landesjugendorchester NRW - Förderkreis LJO eV

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<strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landesjugendorchester</strong> <strong>NRW</strong><br />

ganz andere musikalische Gattung ins Spiel: Man fühlt sich in ein Accompagnato-Rezitativ aus<br />

einer Oper versetzt, wobei der Violine die Rolle der Singstimme zufällt, die von dramatischen<br />

Einwürfen des Orchesters unterbrochen wird.<br />

Peter Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 op. 36<br />

„Diese Sinfonie wird stets mein Lieblingswerk bleiben, weil sie ein Denkmal jener Zeit ist, da<br />

nach seelischer Erkrankung und vielen seelischen Qualen, die mich an den Rand des Abgrunds,<br />

der Verzweiflung und des Wahnsinns gebracht hatte, die Morgenröte der Wiedergeburt des<br />

Glücks plötzlich in der Gestalt jenes Menschen aufleuchtete, der die Sinfonie gewidmet ist. Ich<br />

schaudere bei der Vorstellung, was aus mir geworden wäre, wenn mich das Schicksal nicht mit<br />

Ihnen zusammengeführt hätte.“ So bedankte sich Peter Tschaikowsky mit der Widmung seiner<br />

vierten Sinfonie bei Nadeschda Filaretowna von Meck, die ihn seit 1876 nicht nur finanziell<br />

unterstützte sondern mit der ihn eine tiefe Freundschaft verband. Sie haben sich nur einmal<br />

aus der Ferne gesehen, sich aber in 1204 Briefen alles anvertraut. 1877, nach dem Scheitern<br />

der Ehe des homosexuellen Tschaikowsky, einem<br />

missglückten Selbstmordversuch und einem schweren<br />

Nervenzusammenbruch, stellte sie ihm Geld zur Verfügung,<br />

um Moskau und damit die Erinnerungen an<br />

die Heirat dort hinter sich zu lassen.<br />

Uraufgeführt wurde die vierte Sinfonie am 10. Fe-<br />

bruar 1878 in Moskau unter der Leitung von Nikolai<br />

Rubinstein. In einem Brief an Frau von Meck vom<br />

1. März erläutert Tschaikowsky auf ihr dringliches<br />

Bitten hin ein Programm der Sinfonie, was er sonst nur<br />

sehr ungern tat. In sehr poetischen Worten schreibt er:<br />

„Die Einleitung ist das Samenkorn der ganzen Symphonie<br />

und zweifellos der Hauptgedanke. Das ist das<br />

Fatum, die verhängnisvolle Macht, die unser Streben<br />

nach Glück verhindert und eifersüchtig darüber wacht,<br />

dass Glück und Frieden nie vollkommen wolkenlos<br />

werden, eine Macht, die wie ein Damoklesschwert<br />

über unserem Haupte schwebt und unsere Seele unentwegt<br />

vergiftet.“ Tatsächlich sind die Fanfaren in den<br />

Hörnern und Trompeten sehr markant und dominieren<br />

auch die später auftretenden Motive in den Holzbläsern und Streichern. Der langsame zweite<br />

Satz beginnt melancholisch mit der Oboe und entwickelt weite Streicherbögen. Der dritte<br />

Satz – Pizzicato ostinato – hat mit seinen Pizzicati und Bläsereinwürfen lebhaften Scherzo-<br />

Charakter. Über den vierten Satz schreibt Tschaikowsky: „Wenn du in Dir selbst keine Freude<br />

findest, so schau um dich, gehe ins Volk. Sieh, wie es versteht, lustig zu sein. Kaum hast du<br />

dich aber selbst vergessen, als auch schon das unermüdliche Fatum dir wieder seine Nähe<br />

verkündet. Es erklingt wieder das schwere Thema des ersten Satzes. Die anderen Menschkinder<br />

kümmern sich aber wenig darum. Freue Dich an der Freude anderer, und du kannst noch<br />

leben.“

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