Kerb 2008 - Fahnenjahrgang 2008
Kerb 2008 - Fahnenjahrgang 2008
Kerb 2008 - Fahnenjahrgang 2008
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290 JAHRE<br />
290. HAANER KERB<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>borsche <strong>2008</strong><br />
3<br />
TRADITION . . .<br />
9. 5. – 14. 5. <strong>2008</strong>
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
... und nocH viel meHr!<br />
Wem ist die Haaner <strong>Kerb</strong>? Unser!<br />
Wem auch sonst? Den Haaner <strong>Kerb</strong>borsche<br />
<strong>2008</strong>! Ein <strong>Fahnenjahrgang</strong> – nicht aus Not,<br />
sondern aus der Notwendigkeit heraus.<br />
Die 290. Haaner <strong>Kerb</strong> beanspruchen wir natürlich<br />
nicht für uns alleine! Die Haaner <strong>Kerb</strong> gehört der<br />
Bevölkerung Dreieichenhains. Die Haaner <strong>Kerb</strong><br />
gehört allen bisherigen Haaner <strong>Kerb</strong>borsche. Die<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> gehört den unzähligen Besuchern<br />
aus Nah und Fern. Die Haaner <strong>Kerb</strong> gehört den<br />
Schaustellern. Die Haaner <strong>Kerb</strong> gilt der Burgkirche.<br />
Auch in diesem Jahr tragen wir Haaner <strong>Kerb</strong>borsche<br />
<strong>2008</strong> die Verantwortung für die Pflege<br />
unserer uralten Traditionen, die ansonsten in der<br />
Region Rhein-Main weitestgehend ausgestorben<br />
sind. Wir engagieren uns dafür, dass unser<br />
Brauchtum so abläuft, wie wir dies im Hayn seit<br />
etlichen Jahrhunderten gewöhnt sind. Dafür<br />
haben wir geschuftet, gekämpft, organisiert,<br />
geforscht, geschrieben, gemalt, gebaut, gefällt,<br />
gesungen, geschmückt, entworfen, gelernt, gemeetet,<br />
investiert, gestritten und vieles mehr.<br />
Und wir setzen auch neue Akzente. Unter unserer Regie erscheint erstmals die CD „Rock de<br />
Haa“, eine rockige Vertonung unserer angestammten <strong>Kerb</strong>lieder. Außerdem wird es in diesem<br />
Jahr wieder einen Fahnenschwenker-Wettbewerb geben. Auch war uns daran gelegen, die<br />
Bierstaffel vom Dienstag auf den Montagnachmittag zu verlegen, damit an dem arbeitsfreien<br />
Feiertag mehr Zuschauer an ihr teilhaben können.<br />
Alles, was in unserem Einflussbereich steht, haben wir bewegt. Bleibt nur die Hoffnung auf ein<br />
endlich mal wieder perfektes <strong>Kerb</strong>wetter und einen stattlichen Besucherandrang. Mögen wieder<br />
zahlreiche Zeitgenossen von dem Geist unserer Haaner <strong>Kerb</strong> angesteckt werden!<br />
Die Haaner <strong>Kerb</strong>borsche <strong>2008</strong> wünschen Ihnen<br />
und uns eine wunderbare <strong>Kerb</strong>zeit!<br />
3
4<br />
Programm zur 290. Haaner <strong>Kerb</strong><br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Freitag, 9. Mai<br />
Aufstellung des <strong>Kerb</strong>baums <strong>Kerb</strong>borsche Festplatz 16.00<br />
Heckenwirtschaft TVD Burggraben 18.00<br />
Umzug der <strong>Kerb</strong>borsche mit Blas- <strong>Kerb</strong>borsche ab TVD-Halle 19.30<br />
orchester und Binding-6er-Gespann<br />
Barefoot Mambo (Livemusik) TVD Burggraben 19.30<br />
Bieranstich <strong>Kerb</strong>borsche Festzelt 20.00<br />
Top Time Show und Fa. Hausmann Festzelt 20.00<br />
Unterhaltungsband<br />
Samstag, 10. Mai<br />
<strong>Kerb</strong>beem-Verkauf <strong>Kerb</strong>borsche Haaner Gasse ab 09.00<br />
Heckenwirtschaften versch. Vereine Burg 13.00<br />
<strong>Kerb</strong>-Sammlung <strong>Kerb</strong>borsche Haaner Gasse ab 15.00<br />
35. Hayner Weiberkerb „Hayner Weiber” Obertor 15.00 - 19.00<br />
Italienische Nacht mit Nello Monti TVD Burggraben 19.00<br />
Rock im Pfarrgarten Burgkirchengem. Pfarrgarten 19.00<br />
Top Time Show und Fa. Hausmann Festzelt 20.00<br />
Unterhaltungsband<br />
Konzert vor dem Feuerwerk Blasorchester Wooghügel 21.00 - 22.30<br />
Brillant-Feuerwerk Stadt Dreieich Burgweiher 22.30<br />
Sonntag, 11. Mai<br />
Morgensegen Blasorchester Innenstadt 08.00 - 13.00<br />
<strong>Kerb</strong>gottesdienst Burgkirchengem. Burgkirche 10.00 - 11.00<br />
Heckenwirtschaften versch. Vereine Burg 12.00<br />
35. Hainer Weiberkerb „Hayner Weiber” Obertor 15.00 - 19.00<br />
DJ Nobby M. TVD Burggraben 19.00<br />
Penny Lane Oldie Disco Night versch. Vereine Burggarten 18.00<br />
<strong>Kerb</strong>borscheball <strong>Kerb</strong>borsche TVD-Halle 20.00<br />
Hot-Stuff Party pur Fa. Hausmann Festzelt 20.00<br />
Montag, 12. Mai<br />
<strong>Kerb</strong>frühschoppen Blasorchester Burggarten 10.00 - 14.30<br />
<strong>Kerb</strong>frühschoppen tonArt, FSK Obertor 10.00 - 18.00<br />
<strong>Kerb</strong>frühschoppen mit Soul-Trio Fa. Hausmann Festzelt 11.00<br />
Heckenwirtschaften versch. Vereine Burg 14.00<br />
Bierstaffel <strong>Kerb</strong>borsche Fahrgasse 16.00<br />
Pfingstcafe im Pfarrgarten Burgkirchengem. Pfarrgarten 14.00 - 18.00<br />
1. Fahnenschwenker Wettbewerb <strong>Kerb</strong>borsche Burggarten 18.00<br />
Top Time Show- und Fa. Hausmann Festzelt 19.00<br />
Unterhaltungsband<br />
41. Jahrgangstreffen aller <strong>Kerb</strong>borsche Linden-(Dreieich-)platz 22.00<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>borsche Festzelt 23.00
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Dienstag, 13. Mai<br />
Heckenwirtschaften versch. Vereine Burggarten 11.00<br />
Seniorenfrühschoppen Fa. Hausmann Festzelt 11.00<br />
Die zwoa Spitzbuam Fa. Hausmann Festzelt 20.00<br />
Mittwoch, 14. Mai<br />
Familientag mit ermäßigten Schausteller Festplatz 14.00<br />
Fahrpreisen an allen Fahrgeschäften<br />
Kinderfest mit <strong>Kerb</strong>borsche Fa. Hausmann Festzelt 15.00<br />
<strong>Kerb</strong>borsche<br />
Umzug der <strong>Kerb</strong>borsche <strong>Kerb</strong>borsche Innenstadt 21.30<br />
mit Blasorchester<br />
<strong>Kerb</strong>verbrennung <strong>Kerb</strong>borsche Burggarten 22.00<br />
An allen Tagen dreht sich die „Hayner Reitschul“<br />
auf dem Burgplatz.<br />
Ausgezehrt und Ausgetrocknet:<br />
die haaner kerbborsche sammeln am samstag!<br />
die „alten haaner“ kennen das: kaum hat man einen kerbbaum<br />
gekauft, stehen schon wieder zwei dieser kerle vor der tür.<br />
Doch es gehört zu unserer Tradition, dass am <strong>Kerb</strong>samstag<br />
auch gesammelt wird. Wir nehmen dankbar alles an, was sich problemlos<br />
konsumieren lässt: Von geistigen Getränken über Nahrungsmittel<br />
bis hin zu Barspenden.<br />
Und so bitten wir auch in diesem Jahr wieder um rege Beteiligung<br />
an der Sammelaktion und bedanken uns schon jetzt dafür!<br />
eure kerbborsche <strong>2008</strong><br />
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Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong>
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
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www.vobadreieich.de<br />
Die Bank in Ihrer Region – Gemeinsam in die Zukunft<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong>
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Der <strong>Kerb</strong>borscheball<br />
Das gesellschaftliche Hochereignis der<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>?<br />
von Christian D. Klementz<br />
Mitnichten würde man vornehm sagen. Nein<br />
das ist eher ein Riesenvergnügen mit Tanz<br />
und heißer Musik, in legeren Jahrgangsklamotten.<br />
Da besonders bei einem <strong>Fahnenjahrgang</strong><br />
der familiäre Anhang recht groß ist<br />
und die Hälfte des Jahrgangs außerdem aus<br />
altgedienten <strong>Kerb</strong>borsche besteht, ist davon<br />
auszugehen, dass sie auch ihre jeweiligen<br />
Ur-Jahrgänge mitziehen. Dazu noch die weibliche<br />
Begleitung und die interessierte Jugend,<br />
das bedeutet Großveranstaltung!<br />
Das ist auch der Grund warum dieses Jahr<br />
die TVD-Halle gewählt wurde. Sie erfüllt die<br />
meisten Kriterien: Sie liegt in Dreieichenhain,<br />
sie fasst ausreichend Besucher, es gibt eine<br />
Bühne und eine erprobte Gastronomie, die in<br />
Großveranstaltungen einschlägige Erfahrung<br />
hat. Ein ausreichend großer Parkplatz liegt<br />
vor der Halle, und sie ist weit genug entfernt<br />
von lärmgefährdeter Wohnbebauung (im<br />
Gegensatz zur Burg und dem Burgkeller mit<br />
sensiblem Nachbarn).<br />
Als Band wurde, aus einem Kreis von mehreren,<br />
sehr guten Bewerbern, die Band<br />
„Capones & Friends“ gewählt. Bandleader<br />
Markus Heim ist ebenfalls <strong>Kerb</strong>borsch (Jahrgang<br />
97) und weiß, was von den begeisterten<br />
Massen gefordert wird. Seine Musiker haben<br />
sich schon auf anderen Parties bis in den Morgen<br />
bewährt. Sie haben die richtige Antenne<br />
für die Wünsche des Publikums.<br />
Für Getränke des „üblichen“ Formates trägt<br />
der Wirt der TVD-Halle die Verantwortung.<br />
Darüber hinaus wird aber ein Highlight in Form<br />
einer separaten Cocktailbar geboten. Hier gibt<br />
es eine Auswahl an klassischen Drinks, die<br />
von einem Profiteam zubereitet werden. Dazu<br />
gehört natürlich auch ein alkoholfreier Mix<br />
für diejenigen, die noch fahren müssen oder<br />
lieber „ohne Drehmoment“ genießen.<br />
9<br />
Traditionell wird während dem <strong>Kerb</strong>borscheball<br />
die bis dahin sicher entwendete<br />
<strong>Kerb</strong>bubb gegen ein Fass Bier ausgelöst.<br />
Auch diese Tradition werden die <strong>Kerb</strong>borsche<br />
des <strong>Fahnenjahrgang</strong>s natürlich einhalten.<br />
Schön wäre es, wenn die Bubb einige Zeit<br />
in luftiger Höhe verbringen könnte, um die<br />
Festplatzbesucher zu erfreuen.<br />
Ein weiteres Highlight stellt die zweite öffentliche<br />
Vorstellung der CD „Rock de Haa“ dar. Bis<br />
zum Ball ist sie den Haanern natürlich schon<br />
zugänglich (der Kauf ist möglich im Laden der<br />
Fa. Elektro Stroh).<br />
Am 1. Mai beim Familienfest der IG Haaner<br />
<strong>Kerb</strong> e.V. im Burgarten wurde sie ja schon das<br />
erste Mal vor der gespannten Öffentlichkeit<br />
aufgeführt, aber hier wird sie noch einmal<br />
einem kerbinteressierten Publikum „live“<br />
zu Ohren kommen. Da viele der Zuhörer<br />
ehemalige <strong>Kerb</strong>borsche sind, darf man auf<br />
die Reaktion gespannt sein. Die rockige<br />
Version der traditionellen <strong>Kerb</strong>lieder hat bis<br />
jetzt noch jeden Zuhörer überzeugt. Das<br />
liegt sicher auch an der sehr professionellen<br />
Herstellung der CD. Und damit ist nicht das<br />
eigentliche Pressen, sondern der Gesang,<br />
die Instrumente und das Abmischen gemeint.<br />
Abgerundet wird der hervorragende Eindruck<br />
durch das super Cover. Die CD kann auf dem<br />
Ball für 12,- Euro erworben werden.<br />
Es ist also alles vorbereitet, es wurde sehr<br />
viel Arbeit in die Details gesteckt und Stunden<br />
ohne Ende investiert, die Sponsoren haben<br />
mit kostenloser oder günstiger Unterstützung<br />
beigetragen – so geht das eben im Haa! Jetzt<br />
freuen wir uns auf Ihren Besuch!<br />
Der Eintritt kostet im Vorverkauf 7,– Euro und<br />
an der Abendkasse 8,– Euro. Wir denken, dass<br />
wir damit einen fairen Preis für einen tollen<br />
Abend festgelegt haben – testen Sie uns!<br />
Wir sehen uns in der TVD-Halle am 11.05.<strong>2008</strong>.<br />
Einlass ab 19:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr, Übergabe<br />
der <strong>Kerb</strong>bubb ca. 22:30 Uhr.
10<br />
Kirchweih im Hain<br />
von Pfarrer Christoph Gerken<br />
„Das Dreieichenhainer Kirchweihfest ist da,<br />
da freuen sich die Menschen …..“, das singt<br />
sich schlecht. Schöner klingt schon: „Die<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>, die Haaner <strong>Kerb</strong>, die Haaner<br />
<strong>Kerb</strong> ist do, was sind die Leut so froh, was<br />
sind die Leut so froh.“ Sechs Tage lang<br />
herrscht im Hayn Ausnahmezustand und<br />
alles ist anders. Von außen gesehen könnte<br />
man sagen: Im Ortskern ist ein Rummel<br />
aufgebaut und deshalb muss der Verkehr<br />
umgeleitet werden. Manch einer fährt auch<br />
einfach außen rum, für ihn wird die Haaner<br />
<strong>Kerb</strong> immer nur eine Umleitung sein.<br />
Aber nicht nur außen rum läuft es anders als<br />
sonst, auch Innen drin, die Gespräche, die<br />
Uhren, die Gefühle, das Geld, die Begegnun<br />
gen und die Getränke. Die Stimmung<br />
ist allgemein „freudig erregt“ und stellt Weihnachten<br />
vor allem deshalb in den Schatten,<br />
weil nicht jede Familie für sich feiert, sondern<br />
irgendwie alle zusammen. Die drei großen<br />
Feste im Jahr, so hat es auch Pfarrer Bayer<br />
schon von seinen Konfirmanden zu hören<br />
bekommen, sind Weihnachten, Ostern und<br />
<strong>Kerb</strong>. Was Pfingsten ist, kann man einem<br />
Hainer Schulkind kaum erklären, weil ihm<br />
das Karussell nicht aus dem Kopf gehen will.<br />
Und dass <strong>Kerb</strong> eigentlich „Kirchweih“ heißt,<br />
wird es auch nur mit einem Schulterzucken<br />
registrieren. Das macht doch nichts, so lange<br />
es Zuckerwatte gibt und man beim Aufstellen<br />
vom <strong>Kerb</strong>baum davon träumen kann, selbst<br />
mal <strong>Kerb</strong>borsch zu sein.<br />
Tatsächlich ist die Haaner <strong>Kerb</strong> ein richtiges<br />
Volksfest. „Das Volk“ feiert im Burggarten<br />
– der „gut Stub“, am und im Woog, am<br />
Obertor und in der Turnhalle, in Gärten und<br />
Partykellern, Gassen und Höfen, im Festzelt,<br />
auf dem Wooghügel und im Quartier,<br />
auf der Reitschul und in der Burgkirche. Es<br />
kocht und backt, putzt und schmückt, dichtet<br />
und singt, lacht und trinkt, flirtet und tanzt,<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
johlt und trinkt weiter, begegnet diesem und<br />
jenem, erzählt meistens Freundliches, aber<br />
nicht nur, und lässt es sich gut gehen. Und<br />
oft sind fast alle glücklich und zufrieden. Was<br />
ist es doch bei uns im Haa so schön!<br />
Natürlich geht es bei der <strong>Kerb</strong> nicht nur um<br />
die Burgkirche und die Kirchweih. Bei einer<br />
Geburtstagsparty geht es ja auch nicht nur<br />
um das Geburtstagskind. Immerhin gibt es<br />
den Anlass ab, man gratuliert ihm und freut<br />
sich, dass man es hat. „Wie schön, dass<br />
du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr<br />
vermisst, wie schön, dass wir beisammen<br />
sind, wir gratulieren dir, Geburtstags Kind.“<br />
Dieses Lied hat sich bei Kindergeburtstagen<br />
seit Jahrzehnten durchgesetzt, und es trifft<br />
den Nagel auf den Kopf. Schön, dass wir dich<br />
haben! Ohne dich würde uns was fehlen,<br />
ohne dich wären wir ärmer und wir wären<br />
jetzt nicht zusammen! So könnte man es bei<br />
der <strong>Kerb</strong> eigentlich auch für die Burgkirche<br />
singen! <strong>Kerb</strong> ist die „Burgkirchengeburtstagsfeier“.<br />
Und es stimmt doch: Wie gut, dass wir sie<br />
haben, unsere Kirche im Ort, selbst, wenn<br />
nicht alle „jeden Sonntag in die Kirche rennen“.<br />
Die Kirche ist so was wie die Seele im<br />
Ort, weil sie uns über das Alltägliche hinaus<br />
hebt und als Menschen verbindet, für die<br />
es mehr gibt als das, was man sich kaufen<br />
kann. Die Kirche gibt unserem Glauben<br />
ein Dach über dem Kopf, unserer Bindung<br />
an Gott ein zu Hause, unserer Gemeinde<br />
einen Versammlungsort. Sie gibt unserem<br />
Lebenslauf die Feste und unserer Zeit eine<br />
Ordnung.<br />
Früher hat sie sogar den Tagesablauf geordnet.<br />
Wenn die Glocken läuteten blieb der<br />
Pflug stehen, wurde die Hacke hingelegt, das<br />
Brot ausgepackt und das Vater Unser gebetet.<br />
Heute noch richten wir unseren Wochen-<br />
und Jahresrhythmus nach ihren Zeiten mit<br />
der Einteilung von Arbeit, Ruhe und Feiern.<br />
So stiftet und kultiviert sie Gemeinschaft.<br />
Natürlich kann auch jeder für sich ausruhen
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
und arbeiten wann er will. Verloren ginge<br />
dabei das, was die Haaner so sehr schätzen:<br />
Die Gemeinsamkeit.<br />
Oder kann sich jemand vorstellen, dass<br />
jeder <strong>Kerb</strong> feiert, wann er will? Man könnte<br />
ja an irgendeiner Autobahnausfahrt so eine<br />
Art „<strong>Kerb</strong>zentrum“ einrichten, so, wie es<br />
Einkaufszentren gibt. Und wer dann Lust<br />
auf <strong>Kerb</strong> hat, fährt dort hin, isst seine Zuckerwatte,<br />
trinkt seinen Sauergespritzten<br />
und fährt seine Runde Karussell. Nur weiß<br />
jeder, dass ein Besuch im Freizeitpark mit<br />
11<br />
<strong>Kerb</strong> nichts zu tun hat. <strong>Kerb</strong> kann man nicht<br />
kaufen, auch wenn es ohne <strong>Kerb</strong>geld nicht<br />
geht und das Geschäft dazu gehört. <strong>Kerb</strong><br />
lebt vom Mitmachen, von der Gemeinschaft<br />
und der inneren Verbundenheit.<br />
So gesehen ist der „Burgkirchengeburtstag“<br />
ein wunderbarer Anlass für das große Volksfest<br />
im Hayn, mit dem außer der Kirchweih<br />
auch noch andere Traditionen verbunden<br />
sind. Feiern wir also, dass wir eine Kirche<br />
haben! Ohne sie würde uns einiges fehlen.<br />
Nicht zuletzt die Haaner <strong>Kerb</strong>!
12<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> –<br />
ein Veranstaltungshighlight<br />
zwischen Tradition und<br />
Moderne<br />
von Bürgermeister Dieter Zimmer<br />
„Mein ist der Hain“, das Lied der Haaner<br />
erklingt gerade an der <strong>Kerb</strong> wieder aus zahlreichen<br />
Kehlen, ob jung oder alt.<br />
Wie kann man besser seine Heimatverbundenheit<br />
ausdrücken, als es die „Haaner“<br />
mit ihrer <strong>Kerb</strong> tun. Noch heute ist im Stadtteil<br />
Dreieichenhain die <strong>Kerb</strong> eines der wichtigsten<br />
Feste des Jahres. Da wird gefeiert,<br />
gesungen und getanzt. Und es macht auch<br />
mir als Bürgermeister großen Spaß, auf der<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> unter Menschen zu sein, die<br />
gemeinsam feiern und fröhlich sind.<br />
Im Stadtteil Dreieichenhain blicken wir inzwischen<br />
auf 290 Jahre „Haaner <strong>Kerb</strong>“<br />
zurück – eine stattliche Anzahl von Jahren,<br />
ein kulturelles Erbe, das Geschichte und<br />
Traditionen bewahrt, das aber auch dieses<br />
Jahr wieder mit einem modernem Gesicht<br />
daherkommt.<br />
Historische Feste, wie die „Haaner <strong>Kerb</strong>“,<br />
haben Konjunktur. Man besinnt sich wieder<br />
auf den Wert dessen, was man manchmal<br />
schon als alt und überholt angesehen hatte.<br />
Und wir alle brauchen Traditionen, denn<br />
diese geben ein Gefühl der Sicherheit und<br />
Geborgenheit. Nur wenn Menschen sich fest<br />
verwurzelt fühlen, können sie die Herausforderungen<br />
unserer Zeit bewältigen.<br />
Aber wir suchen auch das Neue und Moderne.<br />
Der Festbetrieb mit seinen Fahrgeschäften<br />
und einem breiten Vergnügungsangebot<br />
wirkt wie ein Magnet insbesondere<br />
auf die jungen Besucherinnen und Besucher<br />
der <strong>Kerb</strong>veranstaltungen. Die Haaner <strong>Kerb</strong><br />
ist auf diese Weise auch ein Wirtschaftsfaktor<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
für den Stadtteil Dreieichenhain geworden.<br />
So hat die Haaner <strong>Kerb</strong> viele Gesichter entwickelt.<br />
Sie verbindet Tradition mit Mo derne,<br />
Kultur mit Wirtschaftsleistung. Sie sorgt für<br />
die Bekanntheit des Stadtteils Dreieichenhain<br />
ja der Stadt Dreieich in der Region und<br />
darüber hinaus.<br />
Dennoch – vor der beeindruckenden Kulisse<br />
der Burg Hayn, die sich zum Besuchermagneten<br />
und Wahrzeichen entwickelt hat,<br />
erkennen wir:<br />
Das Bewusstsein für lokale Geschichte und<br />
Traditionen erlebt – Gott sei Dank – eine<br />
Renaissance, vielleicht gerade weil sich um<br />
uns herum alles so rasch verändert, weil<br />
flüchtige Modetrends und der computergesteuerte<br />
Alltag keine Ansatzpunkte mehr<br />
für Identifikation bieten.<br />
Die „Haaner <strong>Kerb</strong>“ ist ein guter Ansatzpunkt<br />
für Identifikation in der Stadt Dreieich und<br />
natürlich ganz besonders im „Haa“. Sie hat<br />
darüber hinaus überregionale Bedeutung<br />
gewonnen. Die Haaner <strong>Kerb</strong> ist bekannt und<br />
beliebt und zieht alljährlich viele Menschen<br />
aus der Region an, nach Dreieichenhain zu<br />
kommen und mit uns zu feiern.<br />
Aber die Haaner <strong>Kerb</strong> als Kultur- und Traditionsveranstaltung<br />
lebt von den Men schen,<br />
die sich der Brauchtumspflege ver pflichtet<br />
fühlen und in vielen Stunden ehrenamtlichen<br />
Engagements das hohe Niveau an Unterhaltung<br />
in unbeschwerter Atmosphäre aufrecht<br />
erhalten.<br />
Denn es ist nicht selbstverständlich, dass<br />
an 6 Tagen Unterhaltung und Show geboten<br />
werden und die Verantwortlichen nimmer<br />
müde für einen geordneten Betrieb der<br />
Freude und Ausgelassenheit sorgen. Selbst<br />
haben sie dabei wohl keine Zeiten zur Entspannung.<br />
Der Erfolg sorgt sicher erst im<br />
Nachhinein für die persönliche Zufriedenheit<br />
und zu Recht für persönlichen Stolz über<br />
eine gelungene Veranstaltung.
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Mit den Menschen, die sich engagieren<br />
und so die <strong>Kerb</strong>kultur Jahr für Jahr wieder<br />
aufleben lassen und weiter entwickeln, ist<br />
die <strong>Kerb</strong> im Idealfall ein Bindeglied zwischen<br />
allen Bevölkerungsgruppen: zwi schen Alt<br />
und Jung, Mittler zwischen Alteingesessenen<br />
und Zugezogenen, zwi schen Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern un terschiedlichster<br />
Weltanschauung. Eben ein Stück Volkskultur<br />
und Integration im besten Sinne des Wortes.<br />
Ich freue mich deshalb, dass die „<strong>Kerb</strong>borsche“<br />
auch in diesem Jahr als besonderer<br />
traditions reicher Bestandteil der <strong>Kerb</strong> wieder<br />
mit viel Spaß und Freude dabei sind. Ihnen<br />
gilt mein besonderer Gruß und Dank. Die<br />
„Haaner“ <strong>Kerb</strong> ohne „<strong>Kerb</strong>borsche“ und<br />
<strong>Kerb</strong>baum ist undenkbar.<br />
In positiver Atmosphäre gestaltet sich auch<br />
das Zusammenwirken mit den verantwortlichen<br />
Bereichen der Stadtverwaltung<br />
und der Polizei. So ist es uns gelungen,<br />
dass die Haaner <strong>Kerb</strong> auch weiterhin mit<br />
großer Akzeptanz der Anwohner durchgeführt<br />
werden kann, da die Interessen aller<br />
Betroffenen in Abgleich gebracht werden<br />
konnten und jeder bereit war, auf den anderen<br />
zuzugehen und dessen Interessen<br />
und Bedürfnisse zu würdigen.<br />
13<br />
Dafür danke ich den Veranstaltern und den<br />
Anliegern noch einmal im besonderen. Denn<br />
nur dadurch konnte es uns gelingen Tradition<br />
und Brauchtum zu bewahren.<br />
Ich bin mir sicher, dass die Haaner <strong>Kerb</strong>, die<br />
größte <strong>Kerb</strong> Südhessens, auch in diesem<br />
Jahr wieder zahlreiche Besucherinnen und<br />
Besucher aus der Region anziehen wird.<br />
Ihnen und uns wünsche ich auch in diesem<br />
Jahr ein paar unbeschwerte Stunden im<br />
„Haa“.<br />
„Tradition ist nicht die Bewahrung der Asche,<br />
sondern die Weitergabe des Feuers“ und in<br />
diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass<br />
dieses Feuer nie ausgehen möge und auch<br />
in den nächsten Jahrhunderten von Generation<br />
zu Generation weiter gegeben wird.<br />
Viele, auch und besonders die „Interessengemeinschaft<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>borsche“ mit<br />
ihrem Vorsitzenden Arne Arnold, leisten<br />
hierzu einen unverzichtbaren Beitrag für<br />
unsere Stadt Dreieich, aber besonders<br />
für ihren „Haa“, denn wie heißt es in der<br />
3. Strophe des Haaner Liedes:<br />
„... hier sah ich Sterne, Mond und<br />
Sonnenschein, es ist ja alles mein und<br />
meinem lieben Hain.“<br />
Ihr Presse-Fachgeschäft in der Altstadt von<br />
dreieichenhain. kommen sie doch mal vorbei,<br />
wir beraten sie gerne über unser sortiment.
14<br />
<strong>Fahnenjahrgang</strong><br />
die Chance Deines Lebens<br />
(oder besser: …des Neuhaaners)<br />
von Christian D. Klementz<br />
Es gibt Termine, die tauchen im Kalender<br />
unweigerlich auf und, ähnlich wie die Jahreszeiten,<br />
gehört für Dreieichenhain die <strong>Kerb</strong><br />
dazu. Wenn vor Pfingsten am Woog das<br />
große Festzelt aus dem Boden wächst und<br />
die Fahrgeschäfte anrollen, dann baut sich<br />
für die Haaner die Spannung allmählich auf.<br />
Das ist schon für die alten Jahrgänge der<br />
<strong>Kerb</strong>borsche ein kribbeliges Gefühl, aber<br />
ganz besonders ist der aktuelle Jahrgang<br />
betroffen. Die Vorbereitungen eines ganzen<br />
Jahres finden jetzt ihre Erfüllung: Die <strong>Kerb</strong><br />
geht los!<br />
Was aber ist das für ein Gefühl für den „Eugeplackten”,<br />
den Neu-Haaner, der viel leicht<br />
schon seit vielen Jahren hier wohnt, dem Ort<br />
verbunden ist und auch mit großer Freude die<br />
<strong>Kerb</strong> regelmäßig besucht? Der Neid wächst<br />
mit jedem Jahr auf die Kerle in den weißen<br />
Hemden mit Schärpe, schwarzer Hose und<br />
dem Strohhut – die gehören wirklich dazu!<br />
Ja es ist wirklich Neid ein paar Jahre zu spät<br />
hierher gezogen zu sein!<br />
Ich bin zwar in Frankfurt groß geworden,<br />
hatte aber viele Freunde hier im Hain. Mit 20<br />
war ich das erste Mal auf der Haaner <strong>Kerb</strong><br />
und je öfter ich dort war, desto mehr spürte<br />
ich in jedem Jahr, was das Besondere der<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> ist – die Lieder, die Traditionen,<br />
die Heimatliebe und der Zusammenhalt der<br />
Haaner. Ich war später beruflich viel unterwegs<br />
und habe auch andere Kirchweihen,<br />
Schützenfeste, Kirmessen (heißt wirklich so)<br />
etc. in ganz Deutschland gesehen, aber so<br />
etwas wie die Haaner <strong>Kerb</strong> gibt es nirgendwo<br />
sonst!<br />
Zum Glück gibt es im Wandel der Jahre auch<br />
bei Traditionen eine Weiterentwicklung und<br />
die heißt in diesem Fall „<strong>Fahnenjahrgang</strong>”.<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Ursprünglich gedacht als Ersatz für einen<br />
nicht ausreichend besetzten aktuellen Jahrgang<br />
durch altgediente <strong>Kerb</strong>borsche, ist es<br />
heutzutage die Möglichkeit auch für Neu-<br />
Haaner einmal alle Stationen eines <strong>Kerb</strong>borsch’s<br />
zu durchlaufen.<br />
Im Jahrgang <strong>2008</strong> besteht die eine Hälfte aus<br />
„alten” <strong>Kerb</strong>borsche (eher jünger), denen es<br />
einfach Spaß macht noch einmal dabei zu<br />
sein, und zur anderen Hälfte aus „neuen”,<br />
also „Vor”-<strong>Kerb</strong>borsche (eher im fortgeschrittenem<br />
Alter von 40+). Und das Feuer brennt<br />
bei diesen älteren Neuen besonders stark!<br />
Selbstverständlich gehört von der Taufe<br />
im Woog bis zur <strong>Kerb</strong>verbrennung die Einhaltung<br />
aller Traditionen dazu! Gerade wegen<br />
dieser Bräuche, und um diese Traditionen zu<br />
wahren, sind wir ja dabei!<br />
Außerdem haben wir eine Menge weiterer<br />
Aktionen schon durchgeführt oder noch geplant.<br />
Zum Beispiel unser erster öffentlicher<br />
Auftritt beim Hayner Weihnachtsmarkt 2007<br />
mit einem eigenen Stand und die Taufe der<br />
Neukerbborsche am 1. Mai. Während der<br />
<strong>Kerb</strong> steht der spektakuläre <strong>Kerb</strong>borscheball<br />
in der TVD-Turnhalle mit der Vorstellung der<br />
CD „Rock im Haa’” an, und es wird wei tere<br />
Aktionen für Dreieichenhain und die Burgkirche<br />
geben. Natürlich werden wir zum<br />
<strong>Kerb</strong>gottesdienst am Sonntag in unserer<br />
Burgkirche singen und im Haus Dietrichsroth<br />
„auftreten”. Um eine größere Besucherresonanz<br />
zu erzielen, haben wir die Bierstaffel<br />
auf den Montag Nachmittag verlegt. Im<br />
Anschluss starten wir den ersten Fahnen-<br />
schwenker Wettbewerb im Burggarten.<br />
Schön wäre es, wenn nicht nur wir uns bemühen<br />
die Traditionen zu wahren, son dern<br />
alle <strong>Kerb</strong>besucher sich auf die positiven<br />
Seiten der <strong>Kerb</strong> besinnen. Und wenn dann<br />
noch die <strong>Kerb</strong>bubb bis kurz vor dem <strong>Kerb</strong>borscheball<br />
ihren Platz auf dem <strong>Kerb</strong>baum<br />
behält (das wurde nach meiner Recherche<br />
schon zur 275. <strong>Kerb</strong> gewünscht), haben alle
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
länger etwas von ihr. Wir zahlen das Fass zur<br />
Auslöse ja gerne! Welcher Jahrgang auch immer<br />
sie vom <strong>Kerb</strong>baum holt, kommt einfach<br />
in die TVD-Turnhalle zum Ball.<br />
Wenn Sie dieses Heft in den Händen halten,<br />
liegt für unseren aktuellen <strong>Fahnenjahrgang</strong><br />
die lange Zeit der Vorbereitung hinter uns.<br />
Wir haben uns getroffen um zu singen und<br />
die Lieder einzuüben. Wir haben die Hüte<br />
geschmückt und einen Platz für das Camp<br />
gesucht. Die Spannung wuchs und jetzt ist es<br />
so weit, die 290. Haaner <strong>Kerb</strong> geht los.<br />
15<br />
Eins kann ich Ihnen versichern: Wir freuen<br />
uns von ganzem Herzen! Die „Alten” und die<br />
„Neuen” sind alle mit Feuereifer dabei. Der<br />
Glanz in den Augen war schon zu sehen, als<br />
vor ca. einem Jahr jeder <strong>Kerb</strong>borsch erzählt<br />
hat, warum er unbedingt mitmachen will.<br />
Endlich können wir die Frage mit Fug und<br />
Recht beantworten:<br />
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<strong>Kerb</strong>vadder<br />
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Schriftführer<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Roger Eckert<br />
Stellv. <strong>Kerb</strong>vadder<br />
Uwe Gerstner<br />
Kassenwart
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Walter Boccolini<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Horst Fälber<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Bernd Grix<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Norbert Erb<br />
Fahnemaler<br />
Michael Fischer<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Roger Heil<br />
Maskottchenträger<br />
17
18<br />
Christof Lindner<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Stephan Meier<br />
Bembelträger<br />
Torsten Och<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Markus Lohner<br />
Bembelträger<br />
Andreas Och<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Rainer Prennig<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong>
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Peter Sander<br />
Bembelträger<br />
Thomas Schollmeier<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Andreas Seum<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Jens Schollmeier<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Armin Schuler<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Uwe Stroh<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
19
20<br />
Klaus Theel<br />
Fahnenträger<br />
Uwe Vonderlehr<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
ZENSIERT<br />
:-)<br />
Jürgen Schickedanz<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Simon Volz<br />
<strong>Kerb</strong>borsch<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Pepe Wunderlich<br />
stellv. Fahnenträger
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
„Noria”<br />
Maskottchen<br />
21
4122 <strong>Kerb</strong>borscheheftHaaner 2007<br />
<strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Mir danke euch, dass ihr gelauscht<br />
und hoffe, dass Applaus uffrauscht,<br />
unser <strong>Kerb</strong> is‘ gleich vorbei,<br />
Ihr liebe Leut‘:<br />
Mein ist der Hain
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
23
24<br />
Als alles begann oder was uns<br />
die <strong>Kerb</strong>fahne sagen will…<br />
…seit 290 Jahren, als unsere heutige<br />
Burgkirche eingeweiht wurde, zählen wir<br />
Haaner unsere <strong>Kerb</strong>! Wohlgemerkt, wir<br />
ZÄHLEN seit 1718!!!<br />
von Norbert Erb<br />
Denn dass unsere <strong>Kerb</strong>tradition älter ist,<br />
weiß jeder echte Haaner und mittlerweile<br />
auch jeder „Eugeplackte“ (na, hoffentlich!).<br />
Und dass unsere Tradition fortbesteht, dafür<br />
sorgen wir auch in diesem Jahr, auch wenn<br />
die „gewachsenen“, also diejenigen, die regulär<br />
<strong>Kerb</strong>borsche geworden wären, noch zu<br />
jung sind, um die Erfordernisse zu erfüllen.<br />
Doch seid nicht traurig: Auch Eure Zeit wird<br />
kommen!<br />
Also haben wir in diesem Jahr einen <strong>Fahnenjahrgang</strong>.<br />
Ein Jahrgang, der sich – auch<br />
traditionsgemäß – aus ehemaligen <strong>Kerb</strong>borsche<br />
rekrutiert und solchen, die noch nie<br />
<strong>Kerb</strong>borsch waren (aus welchen Gründen<br />
auch immer). Und in diesem Jahr haben wir<br />
da eine ganz besondere Zusammenstellung<br />
beisammen!<br />
Denn wir haben da einen <strong>Fahnenjahrgang</strong>,<br />
der eigentlich seinesgleichen sucht, weil die<br />
„Neuen“, also diejenigen, die noch nie <strong>Kerb</strong>borsch<br />
waren, aus Leuten besteht, die zum<br />
Teil im Hayn Rang und Namen haben und/<br />
oder deren Söhne schon vor ihrem Papa <strong>Kerb</strong>borsch<br />
waren. Was Wunder, dass da ein Vater<br />
dem Sohn nicht nachstehen mag! Und dann<br />
wird das Ganze unterstützt mit den „Alten“,<br />
den „Ehemaligen“, einfach denjenigen, die in<br />
ihrem Jahrgang entweder ein rundes Jubiläum<br />
haben oder einfach nur, weil es Spaß macht,<br />
die ganze Arbeit noch mal durchzuziehen!<br />
Und so ist es auch eine gewisse Pflicht, die<br />
Fahne dem Jahrgang anzugleichen. Sind<br />
die <strong>Kerb</strong>borsche im „mittleren Alter“, so soll<br />
die Fahne auch mittelalterlich sein. Deshalb<br />
habe ich die Vorderseite auch etwas anders<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
gestaltet, nämlich nicht nur mit dem schönen,<br />
schlichten Haaner Wappen. Es zeigt die Ausgestaltung<br />
des Dreieichenhainer Wappens<br />
als so genanntes „Vollwappen“, nämlich<br />
den Schild mit Eichbaum, darüber einen<br />
sti lis tisch passenden Helm mit den dazu gehörenden<br />
Helmdecken und der Helmzier, die<br />
das Wappenmotiv wiedergibt. Und das alles<br />
in heraldisch (= wappenkundlich) korrekter<br />
Ausführung! Deshalb ist auch der Hinter grund<br />
des Wappenschildes in Silber gehalten, so<br />
wie es die „Blasonierung“ (= heraldisch: die<br />
Beschreibung) vorgibt. Ja doch, ich geb’s zu:<br />
was da aus dem Helm herausschaut, ist heraldisch<br />
nicht richtig. Es ist nämlich der Kopf<br />
einer „weißen Bracke“, unserem Maskottchen,<br />
einer einst für die kaiserliche Jagd im Hayn<br />
gezüchteten Hunderasse. Aber wie heißt es in<br />
einem <strong>Kerb</strong>lied? „Mir wolle als echte Haaner<br />
stets pflegen den Humor…“!<br />
Um die Rückseite, die ja traditionsgemäß<br />
ein „freies“ Motiv zeigen soll, habe ich mir<br />
lange und intensiv Gedanken gemacht. Das<br />
frühere Standardmotiv des Bembels erschien<br />
mir unpassend, zumal ja diese Fahne wegen<br />
des hohen Anteils an „neuen“ <strong>Kerb</strong>borsche<br />
die besten Chancen hat, jedes Jahr am
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Pfingstmontag wieder geschwenkt zu werden!<br />
Deshalb ging ich an die Haaner Wurzeln<br />
zurück, als eine gewisse Familie namens „von<br />
Hagen“ eine Turmburg erbaute, deren Reste<br />
noch heute zu den am besten erhaltenen in<br />
ganz Europa gehören (habt Ihr’s gewusst?).<br />
Diese Turmburgen waren baugeschichtlich<br />
die Nachfolger der so genannten „Motten“ der<br />
Normannen, die solche Türme aus Holz auf<br />
künstlichen Hügeln als Stützpunkte erbauten.<br />
Und so bekommt auch der Begriff „…Ach, du<br />
kriegst die Motten“ eine ganz neue Bedeutung!<br />
Ob allerdings die hagen’sche Turmburg<br />
exakt so aussah wie es die Fahne zeigt, ist<br />
wissenschaftlich nicht geklärt. Denn wie wir<br />
wissen, steht von unserem Turm „nur“ noch<br />
eine 24 Meter hohe Wand. Und alte Bilder gibt<br />
es halt leider nicht.<br />
Und weil auch diese 290. <strong>Kerb</strong> für die <strong>Kerb</strong>borsche<br />
eine besondere Bedeutung hat,<br />
so soll unsere Fahne in nichts nachstehen,<br />
damit in kommenden Jahren die „08er“ schon<br />
am Fahnenmotiv zu erkennen sein werden!<br />
Schließlich ist jeder Jahrgang auf „seine“<br />
Fahne fixiert, sie ist sein Mittel- und Sammelpunkt<br />
bei jeder <strong>Kerb</strong> und bei jedem darauf<br />
folgenden Jahrgangstreffen… und so soll es<br />
auch weiterhin sein!<br />
25<br />
Und stolz sollen sie sein, die <strong>Kerb</strong>borsche, auf<br />
ihre Fahne, die noch lange Jahre am Pfingstmontag<br />
wehen soll zusammen mit den vielen<br />
anderen, die an diesem Tag auf ihrem Weg<br />
durch die Fahrgasse um den Woog herum ins<br />
Bierzelt getragen werden.<br />
Und dieses Jahr kann ich sagen, diese<br />
Fahne ist zwar etwas anders, aber doch<br />
repräsentativ geworden, denn:<br />
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Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
27
28<br />
Hat die Haaner <strong>Kerb</strong> eine<br />
jahrtausendalte Tradition?<br />
von Roger Heil und Manfred Hester<br />
Hat die Haaner <strong>Kerb</strong> eine jahrtausendalte<br />
Tradition? Angesichts der Tatsache, dass wir<br />
in diesem Jahr die 290. Haaner <strong>Kerb</strong> feiern,<br />
mag diese Frage merkwürdig anmuten. Dass<br />
die Haaner <strong>Kerb</strong> als ein Kirchweihfest eine<br />
längere Tradition als 290 Jahre hat, daran<br />
bestehen keine Zweifel. Schließlich wurde<br />
schon Mitte des 10. Jahrhunderts an Stelle der<br />
heutigen Burgkirche eine kleine Kapelle für<br />
unsere gekrönten Staatsoberhäupter in dem<br />
damaligen königlichen Jagdhof dem heiligen<br />
Pankratius geweiht.<br />
Seit Jahrtausenden wird der <strong>Kerb</strong>baum in schweiß treibender<br />
Handarbeit aufgestellt, Haaner <strong>Kerb</strong>borsche im Jahr 2000<br />
(Bild: Sabine Antonius)<br />
Darüber hinaus lässt vor allem die <strong>Kerb</strong>verbrennung<br />
die Vermutung zu, dass eini ge<br />
Haaner Bräuche noch viel älter, also heidnischen<br />
Ursprungs sind. Anlass zu dieser<br />
These gibt die allemanische „Fasnet“. Die<br />
im heutigen Süd-Baden noch praktizierten<br />
Fastnachts bräuche zeugen nämlich von einer<br />
überraschenden Übereinstimmung mit der<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>. Hier wie da beginnt das Fest mit<br />
dem Aufstellen eines Baumes und dem Anbringen<br />
einer Puppe. Und übereinstimmend<br />
markiert das Verbrennen der Puppe mit abschließendem<br />
Überspringen des Feuers das<br />
Ende des Festes. Und über raschenderweise<br />
zählte früher ein Narr mit entsprechendem<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Gewand zu den <strong>Kerb</strong>borsche. Noch vor 100<br />
Jahren ging er den <strong>Kerb</strong>borsche bei Umzügen<br />
mit einer Ratsche voran, um ihnen den Weg<br />
freizumachen. War dieser Narr ein Nachkomme<br />
des „Wilden Mannes“, der in der Vorstellung<br />
allemanischer Volksstämme als „Winter-<br />
dämon“ galt?<br />
Von der allemanischen „Fasnet“ jedenfalls sind<br />
die Ursprünge der noch vielfältigen Bräuche<br />
weitgehend bekannt. Sie führen sämtlich in<br />
vorchristliche Zeiten. Anlass genug einmal<br />
das Brauchtum der Kelten, der Urbevölkerung<br />
unserer Heimat, näher zu beleuchten.<br />
Zunächst einmal möge die Feststellung hilfreich<br />
sein, dass fast alle christlichen Feiertage<br />
einen heidnischen Ursprung haben! Und die<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> ist kein Volksfest, sondern ein<br />
Kirchweihfest, das heute mit dem evangelischen<br />
Christentum verbunden ist. Es gilt<br />
also, einen keltischen Feiertag zu finden, der<br />
Parallelen zur Haaner <strong>Kerb</strong> zulässt.<br />
Diesen Feiertag gibt es tatsächlich. Er nennt<br />
sich „Beltaine“ und steht für „Feuerfest“.<br />
Gefeiert wurde er in der Nacht zum heutigen<br />
1. Mai. Zu dieser Zeit war im Winterhalbjahr<br />
die Dunkelheit nicht nur angsteinflößend,<br />
weil die Nacht länger als der Tag andauerte,<br />
sondern mit ihr auch die bösen Geister der<br />
Finsternis einhergingen. Daher waren die<br />
Menschen froh darüber, wenn die „Winter-<br />
Tagundnachtgleiche“ verkündete, dass die<br />
Nacht endlich nicht mehr länger als der Tag<br />
andauerte.<br />
Viele der Beltaine-Riten leben heute nicht<br />
nur im Rahmen von Fasching oder Ostern<br />
sondern auch in der Walpurgisnacht und in<br />
Maibräuchen fort. Beltaine ist der Übergang<br />
vom Frühling zum Sommer und bedeutet<br />
„leuchtendes Feuer” oder „Feuer des Belenos“.<br />
Es fand zu Ehren des keltische Lichtgottes<br />
Belenos statt, dem Gott über Leben<br />
und Tod. Es ist ein Fest der Reinigung und der<br />
Fruchtbarkeit, der Zeit der Stärke und Reife.<br />
Der Gang zwischen zwei Beltaine-Feuern
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
im Frühjahr und im Herbst reinigte und hielt<br />
Seuchen fern.<br />
Deshalb feierten unsere Vorfahren schon<br />
vor 3.500 Jahren diese Nacht. Sie gingen in<br />
eine Waldlichtung und entzündeten dort ein<br />
großes Feuer. Sie tanzten die ganze Nacht<br />
um das Feuer herum, sangen und tranken,<br />
meist Met, einen honighaltigen Wein. Gegen<br />
Sonnenaufgang verschwanden Pärchen und<br />
solche, die sich gefunden hatten im Wald und<br />
liebten sich, um neues Leben zum Zeitpunkt<br />
des Neubeginns zu zeugen.<br />
Erste Parallelen zur Haaner <strong>Kerb</strong> tun sich<br />
auf: Noch im 19. Jahrhundert suchte sich<br />
jeder <strong>Kerb</strong>borsch ein <strong>Kerb</strong>mädchen, mit<br />
dem während des Festes (nicht nur?) getanzt<br />
wurde. Sofern hieraus keine Zwänge<br />
resultierten, wurde nach ein bis zwei Jahren<br />
häufig die Ehe eingegangen (vgl. <strong>Kerb</strong>lied<br />
„<strong>Kerb</strong>borsch, <strong>Kerb</strong>borsch du alleine“).<br />
Symbole des Beltaine-Festes waren und sind<br />
Feuer, Blumen und Maibäume. <strong>Kerb</strong>baum und<br />
Feuer sind noch heute Symbole der Haaner<br />
<strong>Kerb</strong>. Und Blumen waren es auch bis vermutlich<br />
ins 19. Jahrhundert, als noch ein Kranz<br />
aus Blumen von den <strong>Kerb</strong>borsche mit ihren<br />
<strong>Kerb</strong>mädchen unter Mitwirkung der Kinder für<br />
den <strong>Kerb</strong>baum geflochten wurde.<br />
Was wir heute als <strong>Kerb</strong>baum oder in südlichen<br />
Regionen Deutschlands als Maibaum<br />
be zeichnen, war zur Zeit der Kelten ein namenloser,<br />
geschälter Eichenstamm. Er wurde<br />
an traditionellen Stätten, meist am Thingplatz,<br />
aufgestellt. Er galt als Repräsentant des<br />
Weltenbaums, an dem der Schamane durch<br />
die Welten reist. Denn zu Beltaine steht im<br />
Verständnis der Kelten die Anderswelt offen.<br />
Daher ist der Vorabend zum 1. Mai, die<br />
Walpurgisnacht, ein magisches Datum – bekanntlich<br />
das Fest der Hexen oder Weisen<br />
Frauen.<br />
Der <strong>Kerb</strong>baum war zugleich auch ein Fruchtbarkeitssymbol<br />
(Phallus). Daran hat sich<br />
29<br />
bis heute nichts geändert. Wenn die <strong>Kerb</strong>borsche<br />
mit dem Aufstellen des Baumes den<br />
Beginn der <strong>Kerb</strong> markieren, spekulieren die<br />
zahlreichen Schaulustigen noch immer, ob<br />
sie ihn hochkriegen. Die gestandenen und<br />
potenten Herren des <strong>Fahnenjahrgang</strong>s <strong>2008</strong><br />
sind mit Sicherheit hingerissen, wenn er unter<br />
Fünf Strohkreuze auf dem Weg zur <strong>Kerb</strong>verbrennung, Haaner<br />
<strong>Kerb</strong>borsche 2000 (Bild: Sabine Antonius)<br />
Mühen und Leidenschaft endlich steht und sie<br />
die Gewissheit haben, dass er der Längste<br />
aller Zeiten ist!<br />
Der archaischste Brauch, den die Haaner<br />
<strong>Kerb</strong> den Besuchern gemeinhin zu bieten<br />
hat, ist die <strong>Kerb</strong>verbrennung. Wenn die Flammen<br />
vor der Turmburg lodern, kommt kein<br />
anderes Ritual dem keltischen Belatine-Fest<br />
näher. Das Feuer, wie auch das Verbrennen<br />
der Strohkreuze und der <strong>Kerb</strong>puppe,<br />
stehen am Ende des fröhlichen Festes für<br />
den eigentlichen und ursprünglichen Zweck:<br />
das Vertreiben des „Alten”, um dem „Neuen”<br />
Platz zu geben.<br />
Im Hain hat sich das schlichte Feuer in seiner<br />
Ursprungsform erhalten. Später wandelnden<br />
sich die Feuer in anderen Regionen zum<br />
Scheibenfeuer mit dem Brauch des Scheibenschlagens<br />
oder zu Feuerrädern, besonders
30<br />
in Bergregionen, um den dunklen Gestalten<br />
der Finsternis zum Ende des Winters Angst<br />
einzujagen und sie zu vertreiben.<br />
Strohkreuze und <strong>Kerb</strong>ubb – und mit ihnen die Probleme der<br />
Vergangenheit – gehen in Flamen auf, Haaner <strong>Kerb</strong> 2000<br />
(Bild: Sabine Antonius)<br />
Früher tanzten halbnackte Hexen um das Feuer,<br />
heute springen Haaner <strong>Kerb</strong>borsche über<br />
die Flammen. Dabei ist über die Jahr hunderte<br />
hinweg das Bewusstsein ver loren gegangen,<br />
dass auch der Sprung über das Feuer den<br />
Neubeginn eines neuen Jahres verkörpert.<br />
Alles, was nicht im alten Jahr erledigt wurde,<br />
was Kummer und Belastung bedeutete, wurde<br />
so „verbrannt”, denn der Neubeginn sollte<br />
ohne Sorge und ohne Belastung sein!<br />
Basis des „Brandherdes“ sind fünf Strohkreuze.<br />
Die Anzahl hat sich im Verlauf der Zeit<br />
verändert. Nach dem heutigen Verständnis<br />
stehen sie für die Anzahl der <strong>Kerb</strong>tage. Nur<br />
stellt sich dann die Frage, mit welcher mathematischen<br />
Methode diese Summe gebildet<br />
wurde, ist doch die <strong>Kerb</strong> heute einen Tag<br />
länger, als es die Kreuze andeuten.<br />
Vermutlich wurde in den vergangenen Jahrzehnten<br />
bei der Verlängerung der <strong>Kerb</strong> um<br />
den Mittwoch oder um den Freitag ein weiteres<br />
Kreuz hinzugefügt. Ein Foto aus dem<br />
Jahr 1933 belegt jedenfalls, dass ursprünglich<br />
auch im Hayn vier Kreuze verbrannt wurden.<br />
Denn eigentlich versinnbildlichen die Strohkreuze<br />
die vier Elemente. Die Zahl „Vier“ ist<br />
im alten Glauben etwas sehr Heiliges. Das<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
ebenfalls jahrtausendalte Kreuz versinnbildlicht<br />
alles, was dem Menschen und der<br />
Natur wichtig ist. Vier Himmelsrichtungen, vier<br />
Jahreszeiten, vier Elemente, im alten Glauben<br />
vier Hauptsünden und vieles mehr, was aus<br />
der vier kommt oder mit vier zu tun hat. In<br />
manchen Gegenden ist es daher heute noch<br />
Brauch, vier Strohkreuze zu verbrennen.<br />
Ältere Haaner bezeichnen die Strohkreuze<br />
auch als Strohmänner. Diese versinnbildlichen<br />
die bösen Geister, welche vertrieben<br />
werden sollen.<br />
Nochmals im selben Zusammenhang steht<br />
die <strong>Kerb</strong>puppe, die mit den Strohkreuzen<br />
in den Flammen untergeht. Solche Puppen<br />
wurden unter den Kelten immer nur durch<br />
einen Priester zum Zeichen der Vergänglichkeit<br />
– damit war auch das vergangene Jahr<br />
gemeint – verbrannt.<br />
Puppen durften ursprünglich immer nur von<br />
Männern gefertigt und verbrannt werden,<br />
da in der alten Zeit noch eine patriarchische<br />
Herrschaftsform bestimmend war. Die Männer<br />
hatten das Sagen. Frauen räucherten<br />
indem sie Kräuter verbrannten und symbolhaft<br />
etwas ins Feuer warfen, deren Bedeutung nur<br />
sie kannten.<br />
Jeder Mann aus seiner Sippe konnte seine<br />
Puppe bauen, aber erst nachdem er zum<br />
„Manne” geschlagen war. Dies war in den<br />
einzelnen Sippschaften sehr unterschiedlich.<br />
Der Sprung über das Feuer verkörpert den Neubeginn in<br />
einem neuen Jahr, Haaner <strong>Kerb</strong>borsche 2000<br />
(Bild: Sabine Antonius)
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32<br />
In manchen musste ein Junge ein großes<br />
Tier erlegen, in anderen musste er sich im<br />
Zweikampf behaupten. Im Hain ist zwar das<br />
Patriarchat untergegangen, erhalten geblieben<br />
ist dieser Brauch aber dennoch. Denn<br />
un verändert sind die Haaner <strong>Kerb</strong>borsche<br />
stol ze Mannsbilder geblieben. Normalerweise<br />
stehen sie an der Schwelle zur Volljährigkeit,<br />
also zum Erwachsenwerden, und haben damit<br />
auch das musterungsfähige Alter erreicht.<br />
Der <strong>Kerb</strong>baum der Haaner <strong>Kerb</strong> 2006 als Repräsentant des<br />
Weltbaums in seiner vollen Länge (Bild: Christian Kurz)<br />
Die inzwischen traditionelle <strong>Kerb</strong>borsche-<br />
Taufe im Burgweiher verfolgt zwar das gleiche<br />
Ziel, wird aber erst seit wenigen Jahren<br />
praktiziert.<br />
Während dem Anfertigen der Puppe packten<br />
die Männer alle alten Wünsche hinein, die sich<br />
in der Vergangenheit nicht erfüllten. Dahinter<br />
stand die heute immer noch sinnvolle Überzeugung,<br />
keinen alten Vorsätzen hinterher<br />
zu trauern, sondern diese zu „verbrennen” –<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
vergessen – und sich neuen Wünschen und<br />
vor allem Zielen, die jeder für sich behielt und<br />
nicht preisgab, zuzuwenden.<br />
Es gibt viele Bräuche der Haaner <strong>Kerb</strong>, die<br />
bis in die Neuzeit bewahrt werden konnten<br />
und seit Jahrtausenden gepflegt werden.<br />
Die Hintergründe, der Sinn mancher Rituale<br />
geriet in Vergessenheit. Und mit dem aufkommenden<br />
Christentum kamen neue Traditionen<br />
hinzu, so die Kirchweihe.<br />
Im Mittelpunkt der Kirchweihfeste standen<br />
im frühen Mittelalter im Gegensatz zu den<br />
keltischen Bräuchen eher nüchterne Weihehandlungen<br />
wie zum Beispiel Altar waschung,<br />
Salbung oder Beisetzung von Reliquien. Gefeiert<br />
wurde die Kirchweihe in Dreieichenhain<br />
seit dem 10. Jahrhundert am 12. Mai, dem<br />
Pankratiustag. Nur we nige Tage zuvor wurde<br />
wohl im Gebiet Dreieichenhains unverändert<br />
Beltaine oder auch die Walpurgisnacht<br />
gefeiert.<br />
Im hohen Mittelalter vollzog sich allmählich der<br />
Wandel der Kirchweihfeste von einem religiösen<br />
zu einem mehr weltlich geprägten Fest.<br />
Bei der ersten urkundlichen Erwähnung der<br />
<strong>Kerb</strong> im Jahr 1562 durch den Hainer Pfarrer<br />
Valentin Breidenstein muss dieser Umbruch<br />
jedenfalls vollzogen gewesen sein. Denn er<br />
beklagte sich damals über den mangelnden<br />
kirchlichen Anspruch, denn die <strong>Kerb</strong> artete<br />
allzu oft in Trinkgelage mit anschließenden<br />
Rangeleien aus. Na ja, man muss schon zugeben,<br />
dass 446 Jahre später des Pfarrers Klage<br />
an Aktualität nicht ganz verloren hat.<br />
In diesem Zeitrahmen muss es durch die<br />
zeitliche Nähe – zwischen Beltaine und dem<br />
Kirchweihfest lagen nur zehn Tage – zu einem<br />
Zusammenwachsen beider Feste gekommen<br />
sein. Möglicherweise überforderten alsbald<br />
zwei Trinkgelage innerhalb weniger Tage die<br />
Leistungsfähigkeit der Bevölkerung. Aber nur<br />
so ist zu erklären, dass keltische Riten im<br />
großen Umfang Eingang in das Brauchtum<br />
der Haaner <strong>Kerb</strong> gefunden haben.
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Wiederum offenbaren sich Verknüpfungen<br />
mit der Gegenwart: Noch immer kann man<br />
die Urbevölkerung, den sogenannten Haaner,<br />
mit einem Trinkgelage zur Teilnahme an einer<br />
(nicht nur) religiösen Veranstaltung locken.<br />
Vom Mittelalter bis zur Neuzeit gesellten sich so<br />
manche Bräuche hinzu. Über deren Entstehung<br />
ließe sich noch Vieles berichten, von der<br />
<strong>Kerb</strong>fahne über Morgensegen und Feuerwerk<br />
bis hin zu den Heckenwirtschaften.<br />
Andere Traditionen gingen verloren, so das<br />
Hammelschießen und der Gickelschmiß, die<br />
Nachkerb, die <strong>Kerb</strong>spezialitäten Breitrand und<br />
Bocksbraten und tausende von Kerzen, die<br />
noch vor wenigen Jahrzehnten auf Fensterbänken<br />
und auf dem Burgweiher brannten. Zur<br />
näheren Beschäftigung mit all diesem älteren,<br />
jüngeren und verlorenen Brauchtum seien die<br />
Festschrift zur 275. Haaner <strong>Kerb</strong> (1993) und<br />
die Homepage der „Interessengemeinschaft<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>borsche“ empfohlen.<br />
Jede Zeit trägt neue Rituale zur Haaner <strong>Kerb</strong><br />
bei. Der <strong>Fahnenjahrgang</strong> <strong>2008</strong> will hier keine<br />
Ausnahme sein. Die Hoffnung ist groß, dass<br />
der in diesem Jahr erstmals initiierte Wettbewerb<br />
der Fahnenschwenker in Jahrzehnten<br />
noch als beliebter Brauch gepflegt wird!<br />
Verbundenheit und Gemeinsamkeit der<br />
Hainer Bevölkerung und der Haaner <strong>Kerb</strong>borsche<br />
konnten die Haaner <strong>Kerb</strong> trotz aller<br />
Tiefen, die die Geschichte in den vergangenen<br />
Jahrhunderten bereit hielt und trotz der Lage<br />
in einem sich globalisierenden Ballungsraum,<br />
bewahren.<br />
Das war schon in der Vergangenheit so,<br />
als der Landgraf im nahen Darmstadt den<br />
Versuch unternahm, alle Kirchweihfeste auf<br />
zwei Tage zu beschränken und in den Herbst<br />
zu verlegen. Er scheiterte wie einst Caesar<br />
an einem kleinen keltischen Dorf. In ganz<br />
Süd-, Ober- und Rheinhessen, des Landgrafs<br />
ehemaligem Imperium, findet einzig in Dreieichenhain<br />
die <strong>Kerb</strong> nicht im Spätsommer<br />
oder Herbst statt!<br />
33<br />
Dem Landrat des Kreisamtes Offenbach<br />
erging es nicht besser, als er anordnete, die<br />
<strong>Kerb</strong> von Pfingsten (die <strong>Kerb</strong> wurde 1777<br />
vom Pankratiustag auf den Pfingstsonntag<br />
verschoben) weg zu verlegen. Hintergrund<br />
für diesen maßlosen Angriff auf das Haaner<br />
Traditionsbollwerk war die Tatsache, dass<br />
damals an Pfingsten gleichzeitig Konfirmation<br />
gefeiert wurde und allzu viele Konfirmanden<br />
nicht im nüchternen Zustand in der Stadt<br />
anzutreffen waren.<br />
Und wenn in diesem Jahr die Neubebauung<br />
des städtischen Burghofgeländes neben dem<br />
Festplatz den Fortbestand der Haaner <strong>Kerb</strong><br />
gefährden sollte, wird einmal mehr die Obrigkeit<br />
am Widerstand von Bevölkerung und<br />
<strong>Kerb</strong>borsche scheitern müssen!!!<br />
Es gilt, eine 3.500 Jahre alte Tradition zu<br />
bewahren. In einem zunehmend traditionsleeren<br />
Rhein-Main-Gebiet, in dem allenthalben<br />
vergleichbare Bräuche Fortschritt<br />
und Gleichgültigkeit geopfert werden, kommt<br />
den Haaner <strong>Kerb</strong>borsche eine umso größere<br />
Verantwortung zu.<br />
Was sagen uns die keltischen Traditionen?<br />
Nutzt die Haaner <strong>Kerb</strong> zum Verbrennen Eurer<br />
Probleme und unerfüllter Vorhaben und zum<br />
Arbeiten an neuen Vorsätzen! Ist das nicht<br />
erstrebenswert für ein erfülltes Leben?<br />
Die alte Zeit lässt uns übrigens selbst beim<br />
Feiern nicht alleine. Wenn der <strong>Kerb</strong>vadder<br />
beim „zicke, zacke, zicke, zacke“ „Was trinken<br />
wir?“– fragend in die Runde brüllt und die<br />
<strong>Kerb</strong>borscheschar „Bier“ zurückschmettert,<br />
sind unsere keltischen Vorfahren noch immer<br />
beteiligt. Denn die Kelten maßen dem Bier,<br />
damals noch „Alu“ genannt, eine das Übel<br />
abwehrende Funktion bei.
34<br />
STRITZINGER<br />
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Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong>
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Die Haaner <strong>Kerb</strong>väter<br />
(seit 1949)<br />
1949 Willi Kaiser<br />
1950 Peter Ravensberger<br />
1951 Erwin Gerhardt<br />
1952 keine <strong>Kerb</strong>borsche<br />
1953 keine <strong>Kerb</strong>borsche<br />
1954 keine <strong>Kerb</strong>borsche<br />
1955 Georg Friese<br />
1956 Hans Weckesser<br />
1957 keine <strong>Kerb</strong>borsche<br />
1958 Alfred Werner<br />
1959 Bernd Jost<br />
1960 Horst Winkel<br />
1961 Herbert Neubecker<br />
1962 Karlheinz Weil<br />
1963 Dieter ZIamal<br />
1964 Helmut Pfaff<br />
1965 Bernd Zindel<br />
1966 Herbert Herzig<br />
1967 Erhard Kohl<br />
1968 Reinhold Gerhardt<br />
1969 Ludwig Gröll<br />
1970 Werner Lenhardt<br />
1971 Alfred Salewski<br />
1972 Heinz Holzmann<br />
1973 Manfred Rath<br />
1974 Wolfgang Schäfer<br />
1975 Jürgen Sehring<br />
1976 Helmut Schlegel<br />
1977 Erich Otto Arnold<br />
1978 Klaus Haimerl<br />
1979 Michael Schickedanz<br />
1980 Martin Leipold<br />
1981 Willi Girschick<br />
1982 Peter Beier<br />
1983 Guido Stroh<br />
1984 Andreas Och<br />
1985 Roland Schlauch<br />
1986 Uwe Stroh<br />
1987 Michael Jung<br />
1988 Michael Graf<br />
1989 Jürgen Schickedanz<br />
1990 Peter Beier<br />
1991 Dirk Eichler<br />
1992 Patrick Havran<br />
1993 Erhard Seibel + Uwe Stroh<br />
1994 Joachim Grönke<br />
1995 Uwe Stroh<br />
1996 Thomas Stroh<br />
1997 Tobias Ebert<br />
1998 Peter Beier<br />
1999 Andreas Ribbeck<br />
2000 Arne Arnold<br />
2001 Sebastian Thuy<br />
2002 Peter Beier<br />
2003 Sebastian Haimerl<br />
2004 Sven Sikora<br />
2005 Marvin Kuch<br />
2006 Max Bremer<br />
2007 Tim Bernhardt<br />
<strong>2008</strong> Harald Häfner<br />
35
36<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Bauspenglerei<br />
Sanitärinstallationen<br />
Solar- und Photovoltaikanlagen<br />
Bauspenglerei<br />
Sanitärinstallationen<br />
Dachflächenfenster<br />
Solar- und Photovoltaikanlagen<br />
Flachdächer<br />
Dachflächenfenster<br />
Arbeiten in Ziegel, Schiefer, Faserzement<br />
Flachdächer<br />
Arbeiten in Ziegel, Schiefer, Faserzement<br />
Aus Ton, aus Beton, aus Erfahrung<br />
Aus Ton, aus Beton, aus Erfahrung
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
ROCK de HAA<br />
<strong>Kerb</strong>borsch goes Rock!<br />
Ein Beben erschüttert die Burg<br />
von Christian D. Klementz<br />
Tja eigentlich ist es ja verpönt „Anglizismen”,<br />
also deutsch/englisches Sprach-Mischmasch,<br />
zu benutzen, aber was sich da aus einer etwas<br />
verrückten Idee entwickelt hat, kam wirklich<br />
mit der Wucht eines Mega-Rockkonzertes<br />
angerollt und hat sich zu einem tollen Projekt<br />
entwickelt.<br />
Die <strong>Kerb</strong>borsche des Jahrgangs 2002 hatten<br />
sich im Dezember 2007 in der „Dint”, einem<br />
Weinlokal im Haa, zum Käsefondue getroffen.<br />
Man erzählte über die Aktion des letzten<br />
Jahres, bei der aus den Einnahmen einer<br />
Kaspertheateraufführung ein Klettergerüst<br />
für den Spielplatz im Burggarten gekauft und<br />
eigenhändig montiert wurde.<br />
Was könnte man also dieses Jahr machen?<br />
Irgendjemand verfiel auf die zunächst abwegige<br />
Idee die alten <strong>Kerb</strong>lieder zu „verrocken”.<br />
Das bedeutet in der direkten Übersetzung<br />
„zu erschüttern”, und so kam es<br />
manchem Traditionalisten sicher zunächst<br />
auch vor! Wie kann man die uralten <strong>Kerb</strong> -<br />
lieder, die traditionell nur von der „Quetsch”,<br />
also der Ziehharmonika, begleitet werden, mit<br />
Rockmusik in Berührung bringen? Grenzt das<br />
im Haa nicht schon an Frevel? Wenn man das<br />
Ergebnis zum ersten Mal hört, stellt man fest,<br />
dass das Gegenteil der Fall ist! Und mit jedem<br />
weiteren Lied (oder Song?) ist man sich noch<br />
sicherer. Das hat sich gelohnt!<br />
Zuerst eine wichtige Erkenntnis: Die Texte<br />
haben sich nicht im Geringsten verändert!<br />
Das war auch nie das Ziel! Nein, es ist der<br />
Rhythmus, der einen mitzieht! Die Texte kann<br />
man wie gewohnt mitsingen, und da sie überall<br />
im Haa’ bekannt sind, ist man auch gleich<br />
mit dabei. Die nächste Erkenntnis: Die Lieder<br />
hat man zum Teil schon gehört! Da wurden<br />
Rockklassiker als Grundlage genommen!<br />
37<br />
Man hört „Smoke on the water” oder „My<br />
Sharona”, und man kann gar nicht anders,<br />
als mitzusingen. Und da man die Texte kennt,<br />
kann man es auch sofort. Probieren Sie es<br />
aus!<br />
Und es gibt auch einen komplett neuen Song:<br />
„Die 5. Jahreszeit”. Hier können Sie hören, wie<br />
ein echter „Schwooab” lernt Dreieichenhain<br />
auszusprechen (zum Glück war der auch<br />
schon mal <strong>Kerb</strong>borsch!), und der Michel<br />
bringt’s ihm bei. Apropos Michel, die Musik<br />
kennen Sie von „Michel aus Lönneberga”.<br />
Das Projekt vorwärts getrieben hat Martin<br />
Schäfer, der die Lieder auch in seinem Studio<br />
eingespielt und abgemischt hat. Das Ganze<br />
wäre nicht denkbar gewesen ohne die Sänger<br />
Ralf Bender, Ralf Bernhard, Markus Bombala,<br />
Stefan Eichler, Klaus Günther, Jörg Hoffmann,<br />
Rüdiger Kling, Michael Köcher, Klaus Wiche,<br />
Jean Khoury, Walter Roux und Martin Schäfer,<br />
die sich auch aus dem Jahrgang 1998 rekrutiert<br />
haben. Ebenfalls mitentscheidend für<br />
dieses tolle Ergebnis waren die Instrumente!<br />
Legendär Michel Stroh an den Drums, Gitarre<br />
von Klaus Günther (sensationelles Solo!) und<br />
Martin Schäfer (auch Bassgitarre).<br />
Dann ist da noch das spektakuläre Cover<br />
der CD, das sich, weil es einfach eine brillante<br />
Idee (von Walter Roux, ROUX Graphic-<br />
Design, Dreieichenhain) ist, langsam aber<br />
sicher zum „Leitbild” des <strong>Fahnenjahrgang</strong>s<br />
<strong>2008</strong> entwickelt hat. Wir haben wirklich überlegt,<br />
ob wir diese Fotomontage zum 1. April<br />
einsetzen, aber da unsere Politiker zu allem<br />
fähig sind, haben wir das vorsichtshalber<br />
gelassen, sonst setzt das noch jemand in<br />
die Realität um! Und der Gag auf der<br />
Innenseite? Den mögen unsere Freunde aus<br />
Sprendlingen uns verzeihen, aber manchmal<br />
ist es besser, einem Freund ein bisschen<br />
weh zu tun, als einen Spitzenwitz nicht zu<br />
erzählen (oder hier besser: zu zeigen). Dieses<br />
gequälte Gesicht kann nur ein waschechter<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>borsch machen, der sich das<br />
gestellte Bild als Realität ausmalt (Einsame<br />
Spitze Michel…)
38<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Walter Boccolini, Simon Volz, Bernd Grix, Klaus Theel, Pepe Wunderlich<br />
Andreas Och, Uwe Vonderlehr, Uwe Stroh, Rainer Prennig, Christof Lindner, Andreas Seum, Armin Schuler,<br />
Christian Klementz, Aristotelis Papadileris, Horst Fälber, Torsten Och, Harald Häfner, Roger Eckert, Thomas Schollmeier, Uwe Gerstner<br />
Michael Fischer, Peter Sander, Stephan Meier, Markus Lohner
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
39
40<br />
Tja, was haben wir <strong>2008</strong>er vom <strong>Fahnenjahrgang</strong><br />
mit all dem zu tun? Nachdem<br />
Martin Schäfer uns eingeladen, und um unsere<br />
Meinung gebeten hatte, haben wir uns spontan<br />
entschlossen, die Produktion und Vermarktung<br />
zu übernehmen.<br />
Der Erlös soll für verschiedene Projekte<br />
genutzt werden. Ein Drittel für die Kirchengemeinde<br />
(<strong>Kerb</strong> = Kirchweih!), ein Drittel für<br />
ein soziales Projekt und ein Drittel für ein<br />
Grillfest der <strong>Kerb</strong>borsche. Nutzen Sie die<br />
Gelegenheit und geben Sie 12,- Euro für ein<br />
großes Vergnügen UND tun Sie gleichzeitig<br />
etwas Gutes! Die CD bekommen Sie z.B. beim<br />
Familienfest der Haaner <strong>Kerb</strong>borsche am<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
1. Mai, auf dem <strong>Kerb</strong>borscheball in der TV-<br />
Halle und nach der <strong>Kerb</strong> bei Elektro Stroh.<br />
Nun glauben Sie, Sie hätten alles gehört?<br />
Weit gefehlt! Sie glauben, Sie kennen alle<br />
Emotionen, die diese Haaner <strong>Kerb</strong> so aus löst!<br />
Noch mal daneben! Hören Sie sich das letzte<br />
Lied auf der CD an, dann wissen Sie, was<br />
die Haaner <strong>Kerb</strong> ausmacht, und warum dies<br />
nun schon die 290. <strong>Kerb</strong> ist. Das „Lied einer<br />
<strong>Kerb</strong>mutter” vorgetragen von Elli Bärenfänger.<br />
Wenn Sie das gehört haben, dann wissen Sie,<br />
wem die <strong>Kerb</strong> ist:<br />
Die <strong>Kerb</strong> ist unser und mein<br />
ist der Hain!<br />
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42<br />
Die Hayner Reitschul:<br />
DAS einzigartige Symbol der<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>!<br />
von Norbert Erb und Siegfried Reuner<br />
Es ist alt, sehr alt sogar: Das Karussell, 1905<br />
in Betrieb gegangen, dreht es sich noch<br />
immer, nur weil einige Unentwegte es sich<br />
nicht nehmen lassen, ein oder zwei Tage<br />
schwerste Aufbauarbeit dafür hinzulegen,<br />
sodass die FAZ mein te: Es ist Deutschlands<br />
schönstes Jugendstil-Karussell. Und es sind<br />
oft kleine Dinge und Details, die dieses große,<br />
alte Karussell so interessant machen, und die<br />
Geschichten drumherum!<br />
Wusstet Ihr schon, dass:…<br />
…die Hayner Reitschul aus rund 2.500<br />
Ele menten besteht (Schrauben und Muttern<br />
nicht mitgerechnet)? Allein die<br />
großen und kleinen Holzquasten<br />
zählen ca. 400!<br />
…das fertig aufgebaute<br />
Karussell ca. 20 Tonnen<br />
wiegt? Allein die Antriebseinheit<br />
bringt ca.<br />
800 kg auf die Waage.<br />
Dazu nehme man nur<br />
die Orgel allein mit weiteren<br />
800 kg.<br />
…die Kapazität des vollbesetzten<br />
alten Karus sells<br />
die eines modernen Fahrgeschäftes<br />
bei weitem übertrifft? Es<br />
ist nämlich für 104 Erwachsene oder<br />
135 Kinder zugelassen und wird nur von so<br />
genannten „Großriesenrädern” übertroffen, die<br />
bis zu 400 Personen auf nehmen können.<br />
…der Erhalt jährlich einen großen materiellen<br />
und zeitlichen Aufwand mit sich bringt?<br />
Allein für die Restaurierung der 4 Mastbilder<br />
im ersten Stock wurden im Laufe eines<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
halben Jahres fünf Liter (!) Spezialfarbe<br />
verbraucht.<br />
…der „alte Schneider” sich bereits seit 1967<br />
mit dem Gedanken trug, das Karussell zu<br />
verkaufen? Er selbst sagte damals zu seinem<br />
Sohn Karl-Heinz: „Ich hab mich mein Leben<br />
lang damit herumgequält.” Trotzdem dürfte<br />
er 1971 mit Wehmut den Kaufvertrag direkt<br />
während der Haaner <strong>Kerb</strong> unterschrieben<br />
haben (wohl am <strong>Kerb</strong>montag oder -dienstag,<br />
so wie die Recherche zeigt), denn sein Sohn<br />
sagt, dass „de aale Schneider” damals beim<br />
letzten Abbau „Rotz und Wasser geflennt”<br />
hätte.<br />
…die Original-Orgel von Heinrich Schneider<br />
durchaus in der Lage ist, sich im Klang<br />
mit einer Kirchenorgel zu vergleichen? Alte<br />
Ton aufnahmen bestätigen dies (na gut, eine<br />
Kirchenorgel spielt auch in den seltensten<br />
Fällen Märsche und Operettenmusik).<br />
…es seit der Rückkehr aus Amerika<br />
1979 bis 2007 90mal aufgebaut<br />
wurde? Wen wundert’s<br />
da, dass der Vereinspräsident<br />
jeden Handgriff im<br />
Schlaf beherrscht?<br />
…das Schaustellerleben<br />
zu früheren Zeiten<br />
gar nicht so romantisch<br />
war, wie wir uns das<br />
vorstellen? Heinrich<br />
Schneider: „Die Romantik<br />
der Fah rensleute von damals<br />
bestand in Radbrüchen<br />
auf gottverlassenen Straßen, in<br />
explodierenden Karbidlampen und ausbrechenden,<br />
Zuckerbuden umwerfenden<br />
Reitschulgäulen.” Früher wurden Karussells<br />
nämlich noch von Pferden gezogen.<br />
Heinrich Schneider starb 1974, ohne „sein”<br />
Karussell je wieder gesehen zu haben.<br />
Der Mann, der „sich sein Leben lang damit<br />
herumgequält” hat (Original-Aussage seines<br />
Sohnes Karl-Heinz), durfte nie sehen, dass
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
es jetzt andere gibt, andere, die quasi seinen<br />
Job übernehmen, die „sein” Karussell pflegen<br />
und hegen und sich „seinen Kopf” zerbrechen<br />
für Restaurierungen und den Erhalt dieses<br />
43<br />
einmaligen Objektes. Er wäre heute ein gern<br />
gesehener Ehrengast, mit seiner „Batschkapp”,<br />
dem grauen Kittel und seinem alten<br />
VW Käfer.<br />
Die<br />
Hayner Reitschul’<br />
wünscht allen <strong>Kerb</strong>besuchern<br />
und ihren Fahrgästen<br />
eine schöne <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Feinste Damen, Herren<br />
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Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
FLORA LAND<br />
GRAF
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
45
46<br />
Die Haaner<br />
<strong>Kerb</strong>beemblandasch<br />
von Roger Heil<br />
Wer es nicht verstehen sollte: „Die Dreieichenhainer<br />
Plantage für <strong>Kerb</strong>bäume“ lautet<br />
die Überschrift dieses Beitrages. Gibt es so<br />
etwas wirklich? Eine Plantage für <strong>Kerb</strong> bäume?<br />
In Dreieichenhain schon!<br />
Es begab sich, dass einst die neue, zentrale<br />
Stadtverwaltung in den achtziger Jahren<br />
ein modernes Wohngebiet in der Säuruh<br />
erschloss. Bevor jemand den Namen dieses<br />
neuen Quartiers mit den hier angesiedelten<br />
Neubürgern in Verbindung bringt: Die Gemarkung<br />
war in früheren Zeiten ein beliebter<br />
Treffpunkt der Hainer Schweine, die noch<br />
bis ins letzte Jahrhundert der Schweinehirt<br />
hierher trieb.<br />
Zwischen Wohnbebauung und dem westlichen<br />
Waldrand mit dem heute verwilderten<br />
„Hinnerbernche“ (vor wenigen Jahrzehnten<br />
noch ein beliebter Treffpunkt) plante die Stadtverwaltung<br />
einen Bereich mit Kleingärten. Die<br />
Eigentümer der Wiesen und Äcker warten<br />
noch heute auf die Realisierung und betrieben<br />
deshalb keinen weiteren Pflegeaufwand.<br />
Was ist nun Ergebnis dieses Umstandes?<br />
<strong>Kerb</strong>beem soweit das Auge reicht! In unseren<br />
Breiten als Schmarotzer missachteten<br />
Birken bäume machten sich breit, als hätte<br />
die Natur geahnt, dass man im Haa einen<br />
jährlichen Bedarf an etwa 1.500 <strong>Kerb</strong>beem<br />
als Schmuckwerk für Gassen und Häuser<br />
hat.<br />
Makellos sprießen sie in der Säuruh prächtig<br />
in die Höhe. Keine benachbarte Eiche oder<br />
Kiefer stört den jugendlichen Wuchs. So<br />
können sich Äste unbehindert in alle Himmelsrichtungen<br />
ausbreiten. Eine Birke von<br />
üppiger Gestalt ist hier in der Säuruh am<br />
heranreifen. Eine Spitzenlage, verglichen mit<br />
dem Weinbau.<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Mit anderen Worten: An diesem optimalen<br />
Standort können Birken ungehindert bis zur<br />
<strong>Kerb</strong>reife heranwachsen.<br />
Eine glückliche Fügung der Natur, die im<br />
nächsten Jahr Früchte trägt. Denn die Regelungswut<br />
in unserem Staat hat inzwischen<br />
sogar das läppische Fällen von kleinen Birken<br />
bäumchen, auch <strong>Kerb</strong>beem genannt,<br />
er reicht. Derweil benötigt ein <strong>Kerb</strong>borsch für<br />
das Ernten eines kleinen Bäumchens nicht<br />
nur eine Schulung, sondern auch eine kostenintensive<br />
Schutzkleidung. Da dies nicht<br />
zu leisten ist, werden künftig die <strong>Kerb</strong>beem<br />
von einer Hessischen Revierförsterei gegen<br />
Bezahlung von ihren Wurzeln getrennt.<br />
Um unseren Vor-<strong>Kerb</strong>borsche den Einstieg zu<br />
erleichtern, und damit Zeit und Geld zu sparen,<br />
lassen wir die <strong>Kerb</strong>beem für die 2009er<br />
stehen. Im nächsten Jahr werden dann viele<br />
der <strong>Kerb</strong>beem keine Wald- sondern Feldbewohner<br />
sein. Von diesem Geschenk der Natur<br />
wird auch die kerbbegeisterte Be völkerung<br />
profitieren können, wenn 2009 hunderte von<br />
Prachtexemplaren die Gassen und Straßen<br />
schmücken werden.<br />
Wir empfehlen den heute 13- und 14jährigen,<br />
einen gründlichen Blick auf diese <strong>Kerb</strong>beemblandasch<br />
zu werfen und frühzeitig für<br />
Nachzucht zu sorgen. Wenn wir im Jahr 2012<br />
„450 Jahre urkundliche Ersterwähnung der<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>“ feiern, sollten erneut prächtige<br />
<strong>Kerb</strong>beem die Straßen schmücken.
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Im Wirtshaus<br />
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290. Haaner <strong>Kerb</strong><br />
in Dreieichenhain, vom Freitag 9. Mai – Mittwoch 14. Mai <strong>2008</strong><br />
Freitag, 9. Mai<br />
Aufstellung des <strong>Kerb</strong>baums<br />
Umzug der <strong>Kerb</strong>borsche mit<br />
Blasorchester & Binding-Gespann<br />
Bieranstich<br />
Samstag, 10. Mai<br />
<strong>Kerb</strong>beem-Verkauf<br />
<strong>Kerb</strong>-Sammlung<br />
Feuerwerk<br />
Sonntag, 11. Mai<br />
<strong>Kerb</strong>borscheball<br />
mit Band „Capones & Friends“ und<br />
Vorstellung der CD „Rock de Haa“<br />
Montag, 12. Mai<br />
Bierstaffel<br />
1. Fahnenschwenker-Wettbewerb<br />
41. Jahrgangstreffen aller<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>borsche<br />
Dienstag, 13. Mai<br />
Heckenwirtschaften<br />
Mittwoch, 14. Mai<br />
Kinderfest mit <strong>Kerb</strong>borsche<br />
Umzug der <strong>Kerb</strong>borsche<br />
mit Blasorchester<br />
<strong>Kerb</strong>verbrennung<br />
16:00 Festplatz<br />
19:30 ab TVD-Halle<br />
20:00 Festzelt<br />
09:00 Haaner Gasse & Strasse<br />
15:00 Haaner Gasse & Strasse<br />
22:30 Burgweiher<br />
TVD-Halle<br />
19:00 Einlass<br />
20:00 Beginn<br />
16:00 Fahrgasse<br />
18:00 Burggarten<br />
22:00 Versammeln am Lindenplatz<br />
23:00 Einzug ins Festzelt<br />
11:00 Burg<br />
15:00 Festzelt<br />
21:30 Innenstadt<br />
22:00 Burggarten<br />
An allen Tagen dreht sich die „Hayner Reitschul“ auf dem Burgplatz.<br />
Der <strong>Fahnenjahrgang</strong> <strong>2008</strong> und die IG Haaner <strong>Kerb</strong>borsche e.V. freuen sich auf Ihren Besuch!<br />
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50<br />
Unterwegs mit dem landwirtschaftlichen<br />
15 PS-Cabrio<br />
von den Schlepperfreunden Götzenhain<br />
<strong>Kerb</strong>beeeeeem! Mit allerlei Getöse und Geschrei<br />
verkünden die Haaner <strong>Kerb</strong>borsche<br />
alljährlich ihre Verkaufsabsichten, wenn sie<br />
mit ihren beladenen Gefährten durch die<br />
Haaner Straßen kurven. Doch im letzten Jahr<br />
ergänzte ein zunächst unbekanntes Gebrumme<br />
die Geräuschkulisse. Was war das?<br />
Im vergangenen Jahr erhielten die Götzenhainer<br />
Schlepperfreunde die Anfrage, ob sie<br />
die Haaner <strong>Kerb</strong>borsche unterstützen könnten.<br />
Die Schlepperfreunde brauchten hierzu<br />
nicht lange überlegen und rückten mit Lanz,<br />
Hanomag, Eicher & Co. in Dreieichenhain<br />
an, wo sie beim Ausfahren der <strong>Kerb</strong>beem<br />
halfen.<br />
Diese Hilfeleistungsaktion wurde von den<br />
Bürgern so positiv angenommen, dass sie<br />
auch in diesem Jahr auf bitten der Haaner<br />
<strong>Kerb</strong>borsche <strong>2008</strong> wieder stattfinden wird<br />
– denn dann heißt es wieder „<strong>Kerb</strong>beeeeeeem”...<br />
...und auch der Lanz ist schon von<br />
weitem hörbar.<br />
So werden am Pfingstsamstag alle sechs<br />
<strong>Kerb</strong>beemverkaufswagen von historischen<br />
Schleppern gezogen. Die bulligen Oldtimer<br />
mit ihren markanten Motorengeräuschen<br />
wer den dann für mehrere Stunden die Szenerie<br />
über Dreieichenhain beherrschen.<br />
Wie kommen unsere Nachbarn aus Götzenhain<br />
zu dieser Sammlung historischer Trecker?<br />
Die Sammler verbindet ein Faible für<br />
alte Landmaschinen, Spaß an der Technik<br />
und eine Vorliebe für das Cabrio-Feeling unter<br />
freiem Himmel. Vor fünf Jahren schlossen<br />
sie sich als Interessengemeinschaft zu den<br />
„Schlepperfreunden Götzenhain” zusammen.<br />
Geburtsstunde war im April 2003 die erste<br />
Ausfahrt nach Dietzenbach.<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Vom Traktorenvirus bereits in der Kindheit<br />
in fiziert, erfüllte sich Matthias Engler, eines<br />
der drei Gründungsmitglieder, mit dem Kauf<br />
eines Eicher Geräteträgers einen Kindheitstraum.<br />
Schon ein Jahr früher erwarb<br />
Jörg Steinheimer seinen Deutz-Schlepper.<br />
Joachim Würtz, der wie die Beiden auch<br />
Mitglied der Einsatzabteilung der Feuerwehr<br />
Götzenhain ist, stieß mit einem Fendt Fix 2<br />
im Jahr 2001 hinzu.<br />
Inzwischen sind die Schlepperfreunde Götzenhain<br />
auf eine Gruppe von mehr als zwanzig<br />
Leuten angewachsen – in ihren Reihen auch<br />
Mitglieder aus Dreieichenhain, Offenthal und<br />
Dietzenbach. Neben dem Spaß an der Freude<br />
verbindet sie alle die Pflege und der Erhalt<br />
ihrer Landmaschinen und damit die Pflege und<br />
Erhaltung eines Stück Kulturgutes.<br />
Anders als die Fahrzeuge von Mitgliedern<br />
anderer Vereine befinden sich die Fahrzeuge<br />
in gutem technischen Zustand, sind jedoch<br />
nicht alle auf Hochglanz poliert. Das liegt<br />
unter Anderem daran, dass fast jede Maschine<br />
noch mehr oder weniger als Arbeitsgerät<br />
zum Einsatz kommt – ob als Transport- und<br />
Zugmaschine, zum Holzholen im Wald, zum<br />
Mähen oder bei der Ackerbewirtschaftung. In<br />
den Reihen der Götzenhainer befinden sich<br />
die unterschiedlichsten Maschinen: „Nor male<br />
NORMAG-Schlepper Typ C 10, Baujahr 1953,<br />
vor und nach der Restaurierung
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Schlepper“, Kommunalschlepper mit Frontladern,<br />
Geräteträger, Einachser und Aufsitzmäher.<br />
Ebenso vielfältig sind die vertretenen<br />
Hersteller: Agria, Allgaier, Deutz, John Deere,<br />
Eicher, Fendt, Hanomag, Holder, Iseki, Lanz,<br />
Porsche und Ursus.<br />
Einmal im Jahr, am dritten Sonntag im Juli,<br />
lassen die Schlepperfreunde Götzenhain<br />
die Herzen traktorbegeisterter Fans höher<br />
schlagen. Dann findet das alljährliche Schleppertreffen<br />
und Geschicklichkeitsfahren am<br />
Götzenhainer Maislabyrinth statt. Weitere<br />
Aktivitäten der Götzenhainer Alteisenfreun-<br />
de sind neben der Pflege eines Stammtischs<br />
die Organisation weiterer Geschicklichkeitsfahrten,<br />
die Beteiligung an landwirtschaftlichen<br />
Schauen und ge meinsame Ausflüge.<br />
Wer „mitmachen” möchte, der sollte sich mit<br />
den Schlepperfreunden bei einer der vielen<br />
Veranstaltungen in Verbindung setzen, bei-<br />
51<br />
spielsweise beim <strong>Kerb</strong>bbeemausfahren, oder<br />
per E-Mail an:<br />
schlepperfreunde@goetzenhain.de<br />
Weitere Informationen, Bilder und Termine<br />
finden Interessierte unter:<br />
www.goetzenhain.de/schlepperfreunde
52<br />
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Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
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Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Zur Datierung alter<br />
<strong>Kerb</strong>jahrgänge und ihrer<br />
Fahnen<br />
von Norbert Erb<br />
Die älteste bisher gefundene <strong>Kerb</strong>fahne trägt<br />
die Jahreszahl 1903. Bisher ging man davon<br />
aus, dass sich diese auch auf die <strong>Kerb</strong>borsche<br />
aus diesem Jahr bezieht. Neuere Forschungen<br />
lassen jedoch Zweifel aufkommen.<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>borsche, Geburtsjahrgang 1895<br />
Wir alle sind stolz auf unsere <strong>Kerb</strong>tradition.<br />
Nicht zuletzt dank den <strong>Kerb</strong>borsche ist dieses<br />
Fest zum größten Kirchweihfest Südhessens<br />
geworden. Und mit ebenso viel Stolz blicken<br />
wir auf die alten Fotos, die die <strong>Kerb</strong>borsche<br />
mit ihren Fahnen zeigen. Diese Fotos zeigen<br />
<strong>Kerb</strong>borsche, die anders „uniformiert” waren<br />
und <strong>Kerb</strong>fahnen, die so anders aussehen als<br />
heutzutage.<br />
Diese Fahnen waren zum einen nur einseitig<br />
bemalt mit „Pickelhaube” und gekreuzten<br />
Bajonetten und zum anderen in den Stofffarben<br />
Schwarz-Weiß-Rot. In der Zeit vor<br />
1933 war das nicht anstößig, handelte es sich<br />
doch um die alten kaiserlichen Reichsfarben,<br />
bevor diese Farbkombination den Deutschen<br />
gründlich vergällt wurde.<br />
Wegen der einseitigen Bemalung zeigen<br />
diese Fahnen auch nur eine Jahreszahl,<br />
ganz im Ge gensatz zu heute, wo sowohl der<br />
53<br />
Geburts- als auch der <strong>Kerb</strong>borsche-Jahrgang<br />
zu sehen ist. Dies führte dazu, dass man<br />
automatisch davon ausging, dass sich die<br />
gezeigte Jahreszahl auf den entsprechenden<br />
<strong>Kerb</strong>borsche-Jahrgang bezieht, denn auf<br />
unseren neueren Jahrgangsfotos wird meist<br />
diejenige Seite (nämlich die weiße) gezeigt,<br />
auf der zu lesen ist: „Haaner <strong>Kerb</strong>borsche<br />
XXXX”.<br />
Im Zuge der Vorbereitungen zu den Veranstaltungen<br />
für die 750-Jahr-Feier Dreieichenhains<br />
wollten die Festzugteilnehmer der „IG Haaner<br />
<strong>Kerb</strong>borsche” einen Jahrgang anno 1906<br />
darstellen.<br />
Deshalb nahm ich seinerzeit Kon takt zu Uwe<br />
Hartig auf, der seit vielen Jahren ein umfangreiches<br />
Archiv mit alten Hayner Fotografien<br />
aufgebaut hat. So gibt es auch ein Foto, das<br />
laut Bildunterschrift – die <strong>Kerb</strong>borsche von<br />
1895 zeigt (Foto links).<br />
Jedoch machte mich Uwe darauf aufmerksam,<br />
dass auf diesem Foto im Hintergrund die Alte<br />
Schule an der Solmischen Weiher-Straße<br />
abgebildet ist, die aber zu jener Zeit noch<br />
ohne Bebauung war. Das Foto selbst wurde<br />
wohl im Garten der Gastwirtschaft „Darmstädter<br />
Hof” aufgenommen, der seinerzeit<br />
noch nicht bebaut war. Heute steht vor dieser<br />
Stelle wohl ein Drogeriemarkt. So regten sich<br />
in mir erste Zweifel an der gängigen Meinung<br />
nach dem Motto „Was wäre, wenn alles ganz<br />
anders wäre”?<br />
Weitere Recherchen führten mich zu einem<br />
Foto, das ganz entschieden gegen die „<strong>Kerb</strong>borsche-Jahrgang-Theorie”<br />
spricht.<br />
Es ist inklusive eines handbeschriebenen<br />
Passepartouts (= Kartoneinrahmung) erhalten.<br />
Und genau diese handbeschriebene<br />
Rahmung weist darauf hin, dass auf den alten<br />
Fahnen nicht der <strong>Kerb</strong>borsche – sondern der<br />
Geburtsjahrgang verzeichnet ist, denn die<br />
untere Schriftzeile sagt: „Zur Erinnerung an<br />
das Jahr 1908. Jahrgang 1889”.
54<br />
Dieses Foto wurde mir freundlicherweise<br />
von Roger Heil zur Verfügung gestellt (Bild<br />
unten).<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>borsche, im Jahre 1908<br />
Das Foto zeigt die <strong>Kerb</strong>borsche vor der oben<br />
erwähnten Gaststätte „Darmstädter Hof”, den<br />
alten Haanern auch als „de Auth” bekannt.<br />
Diese Gaststätte wurde im Jahr 1907 eröffnet!<br />
Interessant ist jedoch die Fahne, die, zwar<br />
nicht komplett zu sehen, doch die Jahreszahl<br />
„18XX” zeigt, was eindeutig dafür spricht, dass<br />
in früheren Zeiten stets der Geburtsjahrgang<br />
gezeigt wurde! Was bedeutet das aber für<br />
Apotheker Oliver Giehl<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
unsere Datierungen? Die alte Fahne mit der<br />
Jahreszahl von 1903 müsste eigentlich die<br />
<strong>Kerb</strong>borsche von 1921 oder 1922 zeigen,<br />
denn wir müssen davon ausgehen, dass ein<br />
<strong>Kerb</strong>borsch damals 18 oder 19 Jahre alt war<br />
(das Alter der <strong>Kerb</strong>borsche von 1908 betrug<br />
laut Bildunterschrift 19 Jahre). Also müssten<br />
eigentlich alle Jahrgangsfotos, die <strong>Kerb</strong>borsche<br />
mit den „alten Motiven” zeigen, um<br />
ebenso viele Jahre (nämlich 18 bis 19) vordatiert<br />
werden. Dann aber sind die alten Fotos<br />
und selbst die Fahne von 1903 gar nicht so<br />
alt wie bisher gedacht. Dies jedoch bedeutet<br />
unterm Strich nicht viel!<br />
Denn wir wissen, dass wir unsere <strong>Kerb</strong> seit<br />
1718 feiern… oder nein, wir feiern sie schon<br />
länger, nur die neue Kirche in der Burg wurde<br />
in diesem Jahr eingeweiht! Die erste urkundliche<br />
Erwähnung der Haaner <strong>Kerb</strong> stammt<br />
nämlich bereits aus dem Jahr 1562 von Pfarrer<br />
Valentin Breidenstein, und das heißt, wir<br />
hätten statt der 290. bereits die 446. Haaner<br />
<strong>Kerb</strong> zu feiern… und was sind da schon die 18<br />
oder 19 Jahre Unterschied in diesem riesigen<br />
Zeitraum?<br />
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von Norbert Erb<br />
Auch die Fahne wird älter und sie braucht mit<br />
zunehmendem Alter eine gewisse Pflege. Und<br />
weil es DIE Fahne heißt, sollte man ihr ein<br />
bisschen Kosmetik zukommen lassen. Speziell<br />
die Lagerung ist wichtig, zumal die Fahne<br />
nur noch einmal im Jahr benutzt wird.<br />
Wir sehen jeden Pfingstmontag dieses wunderbare<br />
Schauspiel, wenn hunderte <strong>Kerb</strong>borsche<br />
und dutzende Fahnen sich vom<br />
Lindenplatz in Bewegung setzen. Immer<br />
wieder Gänsehaut, wenn man diesen fast<br />
endlosen Zug um den Weiher herum kommen<br />
sieht. Und das Herz klopft bis zum Hals beim<br />
Einlaufen ins Zelt, wenn alles auf Tischen<br />
und Bänken steht! Ja, das ist Haaner <strong>Kerb</strong>!!<br />
Wir haben Spaß, aber unsere Fahnen, die<br />
müssen arbeiten.<br />
Seit einigen Jahren achte ich aus verständlichen<br />
Gründen – auf den Zustand besonders<br />
der älteren <strong>Kerb</strong>fahnen, und manchmal tun<br />
sie mir leid. Blass und rissig sind ihre Motive<br />
geworden, manches Fahnentuch löchrig vom<br />
Schleifen auf dem Boden. Wenn der Fahnenträger<br />
sich um „seine” Fahne sorgt, so macht<br />
er sich auch Gedanken, wie das gute Stück<br />
lange lebt. Die älteste Fahne, die ich „unter<br />
den Fingern hatte”, war die mit der Jahreszahl<br />
1903. Nun ist dieses Exemplar zum Glück im<br />
Dreieich-Museum wohl verwahrt und in guten<br />
Händen. Aber jüngere Fahnen, die sollten<br />
auch gepflegt sein. Darum ein bisschen Technik,<br />
Geschichte und Information.<br />
In früheren Zeiten standen nicht immer optimale<br />
Materialien zur Verfügung, um eine <strong>Kerb</strong>fahne<br />
quasi „für Jahrhunderte” zu fertigen. Es wurden<br />
teilweise alte Bettbezüge hergenommen und<br />
mit Wand- oder sogar Ölfarbe bemalt. Dieser<br />
Material-Mischmasch, der teilweise aus der<br />
materiellen Not heraus geboren wurde, kann<br />
sich im Laufe der Zeit katastrophal auswirken.<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Wenn die Farben „nur” verblassen, ist das fast<br />
ein Glücksfall. Aber wenn bestimmte Farben<br />
spröde werden, dann werden sie rissig, lösen<br />
sich aber nicht unbedingt vom Stoff mit dem<br />
sie oft fast untrennbar verbunden sind. Durch<br />
die jährliche Beanspruchung beim Schwenken<br />
werden diese Rissstellen größer und auch der<br />
Stoff beginnt, schwächer zu werden.<br />
Ein weiteres Problem ist die Befestigung der<br />
Fahne am Stock. Seit einigen Jahren empfehle<br />
ich vor dem Aufziehen der Fahne über<br />
die Stockspitze eine Lederhaube zu ziehen.<br />
Denn immer öfter kommt es vor, dass gerade<br />
an dieser Stelle der Bambusstock den Stoff<br />
durchscheuert. Man sollte die kinetischen<br />
Kräfte, die beim Fahnenschwenken auftreten,<br />
nicht unterschätzen! Oft sieht man, dass die<br />
so genannte Fahnentasche mit Schrauben,<br />
Klammer- („Tacker”) nadeln, Metallstiften oder<br />
ähnlichem über ihre Länge am Stock fixiert<br />
ist. Gut gedacht, aber schlecht gemacht! Sinn<br />
der Sache ist ja, dass sich die Fahne beim<br />
Schwenken nicht am Stock verdrehen kann,<br />
doch wird an den Fixpunkten das Material<br />
geschwächt und besonders stark belastet.<br />
Stoff kann reißen, Bambus auch, Metall kann<br />
rosten.<br />
Wenn dann der <strong>Kerb</strong>montag vorbei ist, geht<br />
die Fahne in den einjährigen Schlaf. Manche<br />
Jahrgänge nehmen sie vom Stock, falten sie<br />
zusammen wie das alte Bett-Tuch, das sie<br />
vormals war, und legen sie in einer Plastiktüte<br />
in den Schrank. Andere rollen sie auf dem<br />
Stock zusammen, eventuell wird ebenfalls<br />
eine Plastikhülle darüber gezogen, und dann<br />
wandert diese Konstruktion in den Keller,<br />
die Garage oder auf den Dachboden. Jede<br />
dieser Aufbewahrungsarten ist nicht optimal.<br />
Denn in keinem Fall soll das Tuch in Kunststoff<br />
verpackt werden! Denn die Stoffe sind<br />
zumeist aus Baumwolle oder Leinen, und die<br />
müssen atmen! Eine Kunststoff-Verpackung<br />
begünstigt Feuchtigkeit und das bedeutet<br />
Schimmel oder Bakterien. Das sieht man nicht<br />
gleich, aber wenn, dann ist es oft zu spät!<br />
Also heißt das: Wie bei jedem Schlaf muss
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
geatmet werden. Verwendet niemals Plastik<br />
als Hülle für die Fahne, sie könnte „ersticken”.<br />
Ein größen mäßig passender Kissenbezug<br />
oder Karton (aber bitte nicht mit Glanzbeschichtung)<br />
tut hier die besten Dienste für die<br />
Aufbewahrung.<br />
Was aber, wenn der Fahnenstoff halbwegs in<br />
Ordnung ist, die Farben aber nicht? Zumal bei<br />
älteren Fahnen haben wir eine Erscheinung,<br />
die der Fachmann als „Bruchverlust” bezeichnet.<br />
Das bedeutet, dass bei Fahnenstoffen,<br />
die mit ungeeigneten Farben (Wand-, Fassaden-<br />
oder Öl- bzw. Kunstharzfarben) bemalt<br />
57<br />
wurden, sich Risse in der Bemalung bilden,<br />
die unter Umständen so weit gehen, dass sich<br />
Bildteile ablösen und verloren gehen.<br />
Es gibt ein Beispiel, wo eine ältere <strong>Kerb</strong>fahne<br />
weil stark verschmutzt im unteren Bereich – in<br />
die Waschmaschine wanderte und fast farblos<br />
wieder daraus auftauchte. Hier hilft nur noch<br />
eine Restaurierung, ebenso wie im Falle des<br />
Bruchverlusts. Wie so etwas im Einzelnen vor<br />
sich geht, soll hier nicht interessieren, wichtig<br />
ist nur, dass dies die letzte und teuerste Möglichkeit<br />
der Pflege ist. Aber so weit muss es<br />
ja nicht kommen!
58<br />
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Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Ist die Haaner <strong>Kerb</strong> in Gefahr?<br />
von der Interessengemeinschaft<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>borsche<br />
„Beängstigende Menschenmengen überall,<br />
interessante Verkaufsstände aller Art in der<br />
Fahrgasse […], sehenswerte Handwerkstätten<br />
in den Seitenstraßen […]. Das war die<br />
Haaner <strong>Kerb</strong>, vor kurzem noch. Da rannten<br />
die vereinzelten Besucher noch nicht von<br />
den Weibern am Obertor zum Rummel am<br />
Untertor, verwundert Ausschau haltend, wo<br />
denn nun, wie gewohnt, was los sei. Bleibt<br />
also enttäuscht zu fragen: Von wem und mit<br />
welchen geistreichen Argumenten wurde die<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> dermaßen puritanisch ausgedörrt,<br />
so dass viele Besucher weggeblieben<br />
sind? Wem hat das eigentlich genützt? Der<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> nicht.”<br />
Dies ist ein Auszug aus einem Leserbrief, den<br />
ein enttäuschter <strong>Kerb</strong>besucher aus Sprendlingen<br />
im Jahr 1985 schrieb. Was war passiert?<br />
In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts<br />
erreichte die Haaner <strong>Kerb</strong> ihren vorläufigen<br />
Höhepunkt. Aus dem allgemeinen wirtschaftlichen<br />
Aufschwung ging ein ökonomisch<br />
und kulturell gestärktes Dreieichenhain hervor.<br />
Ein großer Teil der Fachwerkhäuser erstrahlten<br />
entgegen dem weitläufigen Trend wieder<br />
im frischen Glanz. In der Fahrgasse siedelten<br />
sich neue Geschäfte an. Dazwischen ließen<br />
sich verschiedene Künstler nieder.<br />
Dieser Aufwärtstrend ging nicht spurlos an der<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> vorbei. Neues Leben entwickelte<br />
sich neben dem Festplatz in der Altstadt. Vor<br />
dem Obertor entstand als kunsthandwerkliches<br />
Pendant und aus bürgerschaftlichem<br />
Engagement zum Wohle von Projekten in<br />
der Altstadt 1974 die Hayner Weiberkerb.<br />
Zwischen den beiden Toren entwickelte sich<br />
neues Leben. Künstlerateliers öffneten ihre<br />
Pforten. Geschäfte hatten nicht mehr länger<br />
geschlossen. Dazwischen unterhielten<br />
zahlreiche Straßenkünstler das Publikum.<br />
1980 kehrte mit der Hayner Reitschul ein<br />
59<br />
Wahrzeichen der Haaner <strong>Kerb</strong> zurück. In<br />
den Höfen und auf den Straßen entstanden<br />
erste Heckenwirtschaften. Die Hainer Vereine<br />
suchten erfolgreich einen Ausgleich für den<br />
zunehmenden und bis heute anhaltenden<br />
Mangel an Gaststätten.<br />
In den achtziger Jahren, Dreieichenhain<br />
hatte inzwischen seine Selbständigkeit verloren,<br />
verbreitete sich in der neuen, zentralen<br />
Stadtverwaltung die Einsicht, man könne den<br />
Bewohnern der Altstadt das Parken während<br />
der Haaner <strong>Kerb</strong> in der Fahrgasse nicht mehr<br />
länger verbieten. Die Halteverbotsschilder<br />
verschwanden und machten unberechtigt<br />
parkenden Fahrzeugen von Besuchern Platz.<br />
Denn die meisten Anlieger lehnten angesichts<br />
der Besuchermassen das zweifelhafte Angebot<br />
dankend ab.<br />
Auf der Strecke blieben ein Stück Kultur und<br />
das fröhliche Flair in der Altstadt. Die Künstler<br />
sind verschwunden. Das Stadtbild leidet seitdem<br />
unter dem Blech.<br />
Allmählich zogen sich auch die Vereine auf<br />
das Burggelände zurück. Es fanden sich immer<br />
weniger Haus- und Hofeigentümer, die<br />
zur Aufnahme einer Heckenwirtschaft bereit<br />
waren. Dem Trend der Zeit folgend schwand<br />
die Zahl der ehrenamtlichen Vereins-Helfer,<br />
was auch die Vielzahl der Heckenwirtschaften<br />
reduzierte.<br />
Es entstand aber auch Neues. DJ’s im Garten<br />
des Faselstalls und samstägliche Rockkonzerte<br />
im Kirchgarten bieten seit einigen<br />
Jahren eine optimale Ergänzung zum eher<br />
„volkstümlich” geprägten Bierzelt.<br />
Einen gefährlichen Anschlag auf das Besucheraufkommen<br />
bereitete die Bundesregierung<br />
mit der bislang erfolglosen Abschaffung<br />
des Pfingstmontags als Feiertag vor. Moderne<br />
Gewinnmaximierungsverschwörungen in<br />
einer globalisierten Wirtschaft führten jedoch<br />
im nahen Frankfurt zur Opferung des freien<br />
Nachmittags am zeitgleichen „Wäldchestag”.
60<br />
Seitdem ist das Besucheraufkommen am<br />
Pfingstdienstag auch im Hain merklich eingebrochen.<br />
Es ist der noch unbändigen Anziehungskraft<br />
der Haaner <strong>Kerb</strong> zu verdanken, dass der<br />
Gästeandrang zwar abnimmt, aber noch immer<br />
Zehntausende mit uns <strong>Kerb</strong>borsche die<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> feiern. Dies ist umso bemerkenswerter,<br />
als die Haaner <strong>Kerb</strong> weitgehend ohne<br />
Marketingaktivitäten auskommt. Fühlt sich<br />
doch niemand verantwortlich, überregional<br />
für das vielleicht noch größte Kirchweihfest<br />
in Südhessen zu werben.<br />
Warum sollte also die Haaner <strong>Kerb</strong> in Gefahr<br />
sein? Im wahrsten Sinne des Wortes sind es<br />
die entstandenen Unruhen und Beschwerden<br />
über alle Hainer Veranstaltungen, die im kulturellen<br />
Zentrum, also im Bereich der Burg,<br />
stattfinden. Dies führte bereits im letzten Jahr<br />
zu einer zeitlichen Beschränkung der Haaner<br />
<strong>Kerb</strong>. Zwar konnte die andiskutierte Reduzierung<br />
um einen Tag abgewendet werden.<br />
Die Folgen anderer Auflagen, die zur Abwehr<br />
einer Klage zwischen Stadtverwaltung,<br />
„Arbeitsgemeinschaft der Vereine von Dreieichenhain”<br />
und einem veranstaltungsbelasteten<br />
Anwohner einvernehmlich ausgehandelt<br />
wurden, führen jedoch nochmals zu einem<br />
Attraktivitätsverlust. Dem Faselstall wird<br />
nunmehr nur noch eine Musikveranstaltung<br />
zugestanden. Heckenwirtschaften mussten<br />
im letzten Jahr um 24.00 Uhr schließen. Die<br />
Konzerte der Burgkirchengemeinde mussten<br />
ebenfalls um Mitternacht enden. Das Bierzelt<br />
konnte noch bis 2.00 Uhr geöffnet bleiben.<br />
Der <strong>Kerb</strong>borscheball hatte um 4.00 Uhr zu<br />
enden.<br />
Dass diese Schließzeiten mittels Polizeigewalt<br />
durchgesetzt wurden, zählt zu den<br />
Kuriositäten in der langen Chronik der Haaner<br />
<strong>Kerb</strong>. Ein Akt der Gastfreundschaft war die<br />
Zuschaustellung öffentlicher Staatsgewalt<br />
jedenfalls nicht. Sollte sich ein solches Vorgehen<br />
wiederholen, nimmt die Haaner <strong>Kerb</strong><br />
mit Sicherheit Schaden.<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Die restriktiven Schließzeiten entsprechen<br />
nicht der Tradition und hieraus resultierend<br />
dem Anspruch der Bevölkerung und der<br />
<strong>Kerb</strong>borsche. Das Ende von Musikveranstaltungen,<br />
aber nicht deren Anzahl, ist sicherlich<br />
auch im Interesse von Anliegern<br />
diskutabel, ein sofortiges Abtöten der <strong>Kerb</strong><br />
mit gleichzeitigem Ausschankverbot zu einem<br />
viel zu frühen Zeitpunkt ist jedoch nicht noch<br />
einmal hinnehmbar.<br />
Noch katastrophaler wären die Folgen einer<br />
Neubebauung des benachbarten, städtischen<br />
Burghof-Geländes mit Wohnungen.<br />
Für uns Dreieichenhainer ist die Haaner <strong>Kerb</strong><br />
Berufung und Lebensinhalt, die wichtigste<br />
Jahreszeit in der Abfolge eines Jahres. Nicht<br />
jeder potentielle Neubürger wird verständlicherweise<br />
das Haaner Gefühlsleben – die<br />
Verbundenheit mit dem Hain und der Haaner<br />
<strong>Kerb</strong> – soweit nachvollziehen können, dass er<br />
unbestreitbare Belastungen hinnehmen wird.<br />
Städtische Konstrukte, wie ein vertraglich<br />
vereinbartes Klageverbot, werden die Situation<br />
nicht gerichtsfest dauerhaft entschärfen<br />
können.<br />
Wir Haaner <strong>Kerb</strong>borsche fordern deshalb<br />
den Verzicht auf eine weitere Wohnbebauung<br />
neben dem Festplatz und gegenüber der Burg.<br />
Es gilt eine Klagewelle auch im Interesse aller<br />
anderen Veranstaltungen in Dreieichenhain<br />
zu verhindern. Dreieichenhain braucht mit<br />
seinen wertvollen Traditionen und Kulturgütern<br />
ein lebendiges kulturelles Angebot. Nur<br />
so lässt sich Dreieichenhain für die Zukunft<br />
rüsten.<br />
Wir Haaner <strong>Kerb</strong>borsche fordern den Erhalt<br />
des Gastronomiebetriebes auf dem Burghof-<br />
Gelände. Angesichts des Mangels an Gaststätten,<br />
der sich im Verlauf der letzten hundert<br />
Jahre in einem dramatischen Rückgang des<br />
gastronomischen Angebotes ausdrückt, sind<br />
wir in Dreieichenhain auf jedes Wirtshaus<br />
angewiesen. Schon seit einigen Jahrzehnten<br />
können wir deshalb die Haaner <strong>Kerb</strong> kaum<br />
mehr in einem Lokal feiern.
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Wir Haaner <strong>Kerb</strong>borsche fordern den Erhalt<br />
des Burghofsaals. Der Saal ist der einzige<br />
öffentliche Veranstaltungsraum in Dreieichenhain.<br />
Er ist unverzichtbar für Vereinsveranstaltungen,<br />
Familienfeiern, städtische<br />
Veranstaltungen und repräsentative, politische<br />
Events.<br />
Wir Haaner <strong>Kerb</strong>borsche fordern den Erhalt<br />
des Hotels auf dem Burghof-Gelände. Nicht<br />
nur an Gaststätten, auch an Bettenkapazitäten<br />
mangelt es in Dreieichenhain, eigentlich<br />
einem touristischen Standort. Die unnötige<br />
Schließung von Hotel und Gaststätte beschert<br />
schon heute dem Hainer Einzelhandel und<br />
61<br />
der Gastronomie Umsatzeinbußen in sechsstelliger<br />
Höhe. Zum Erhalt einer lebendigen<br />
Innenstadt sind wir in Dreieichenhain auf<br />
touristische Umsätze angewiesen.<br />
Wir Haaner <strong>Kerb</strong>borsche fordern eine Lockerung<br />
der restriktiven Auflagen aus dem<br />
Vorjahr. Städtische Initiativen sollten dem<br />
Erhalt und der Steigerung der Attraktivität<br />
der Haaner <strong>Kerb</strong> dienen. Das ist nicht nur<br />
dem Image der Stadt dienlich, sondern auch<br />
dem Wirtschaftsstandort Dreieich. Denn eine<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> mit beängstigenden Menschenmassen<br />
ist uns lieber als eine Haaner <strong>Kerb</strong><br />
mit beängstigender Leere.<br />
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62<br />
Das <strong>Kerb</strong>borsche-Vatertags turnier<br />
– diesmal an Fronleichnam –<br />
geht in die 8. Runde<br />
Wer holt am 22. Mai den begehrten Titel?<br />
Für die Haaner <strong>Kerb</strong>borschen<br />
aller Jahrgänge<br />
gibt es seit nun<br />
mehr 7 Jahren drei<br />
Pflichttermine rund um<br />
das <strong>Kerb</strong>treiben: Am<br />
1. Mai im Burggarten<br />
Würstchen und kühle<br />
Getränke verzehren<br />
und mit Freunden und<br />
Familie einfach nur<br />
den Tag genießen. Am Vatertag sich sportlich<br />
aktivieren und mit seinem Jahrgang auf dem<br />
Fußballfeld gegen die anderen Jahrgänge<br />
antreten.<br />
Und was an Pfingsten ansteht, braucht man<br />
wohl hier nicht erwähnen. Dieses terminlich<br />
kurz aneinander gereihte Trio erlebt dieses<br />
Jahr eine kleine notgedrungene Veränderung.<br />
Da wir aufgrund des Mondkalenders dieses<br />
Jahr das früheste Osterfest im 21.Jahrhundert<br />
haben und sich dadurch 1. Mai und Vatertag<br />
„paaren“, herrscht Terminenge im gewohnten<br />
<strong>Kerb</strong>borschekalender.<br />
Bisherige Gewinner<br />
2001 Jahrgang 1998<br />
2002 Jahrgang 2000<br />
2003 Jahrgang 2000<br />
2004 Jahrgang 1991<br />
2005 Jahrgang 2003<br />
2006 Jahrgang 1991<br />
2007 Jahrgang 1984/All-Star-Team<br />
<strong>2008</strong> ???<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Gerüchten zufolge falle das Fußballturnier<br />
damit in diesem Jahr zugunsten des Familienfests<br />
aus, da wir ja nicht zwei Veranstaltungen<br />
an einem Tag durchführen können.<br />
Zumal die Entscheidung, wohin es dann am<br />
1. Mai gehen soll, wohl auch den Besuchern<br />
sehr schwer falle. Aber so leicht lässt sich<br />
das bereits 8 Jahre alte Fußballturnier nicht<br />
unterkriegen – es gibt ja noch einen weiteren<br />
Feiertag im Mai:<br />
Fronleichnam am 22. Mai.<br />
Daher findet das diesjährige Vatertagsturnier<br />
genau an diesem Termin statt. Abgesehen<br />
vom außergewöhnlichen Termin bleibt alles<br />
beim Alten: Jahrgang gegen Jahrgang auf<br />
dem Kleinfeld des TV Sportgeländes.<br />
Natürlich ist auch dieses Jahr wieder für<br />
ausreichend Verpflegung für Spieler und Zuschauer<br />
gesorgt. Auch das Wetter wird dieses<br />
Jahr bestimmt (nach zwei eher verregneten<br />
Turnieren) wieder seinen Teil zu einem gelungenen<br />
Tag beitragen.<br />
Abschließend noch der Appell an alle Haaner<br />
und Freunde:<br />
Wir sehen uns Fronleichnam auf dem<br />
TVD: Beginn ab 10 Uhr<br />
Anmeldungen bitte möglichst zeitnah über<br />
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63
64<br />
Wenn´s 30 Jahre her ist…..<br />
von Bernd Maaß<br />
Die 260. Haaner <strong>Kerb</strong> war die Unsere, für die<br />
15, später 17 jungen Männer, die sich damals<br />
1978 zusammenfanden, um <strong>Kerb</strong>borsch zu<br />
werden. Sie waren zum Teil bereits in der<br />
Berufsausbildung oder drückten noch die<br />
Schulbank. Einige waren sogar schon volljährig,<br />
was zur Vertragsunterzeichnung sehr<br />
praktisch war. Wir waren jung, unerschrocken<br />
und stimmgewaltig. Wir erlebten noch „Echtzeit-<strong>Kerb</strong>“:<br />
Beginn Donnerstagabend mit Bezug<br />
des Camps in den Umkleidekabinen der<br />
Fußballer des TVD und non Stopp Programm<br />
mit der ersten Freizeit am Dienstag Nachmittag<br />
und fettem Schlafentzug. Und doch war<br />
die <strong>Kerb</strong>verbrennung so schnell gekommen,<br />
dass wir mit Tränen unser letztes Bier beim<br />
TV tranken. Unsere Jubiläen rauschten an<br />
uns vorbei, und die entsprechenden Shirts<br />
stapelten sich im Schrank.<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Und dann begegneten uns immer wieder Kerle<br />
unseres Geburtsjahrganges, die machen das<br />
zeitversetzt. – <strong>Fahnenjahrgang</strong>. Die haben<br />
den „Alten“ zugehört. Denen haben wir von<br />
damals erzählt, so wie man es seinem Sohn<br />
berichten würde und damit so manchen begeistert.<br />
Dieser Funke wartet nur darauf, zu<br />
einem Feuer zu entflammen, wenn man ihm<br />
nur Nahrung gibt – eine Jahrgangslücke.<br />
Die Kerle entwickeln dann eine tolle Begeisterung<br />
und Kreativität, wie sie die Tradition sehr<br />
gut brauchen kann. Sicherlich geht manches<br />
mit geringerer Drehzahl und auf eine andere<br />
Art zu, wenn man 40+ ist, dafür ist aber die<br />
Übersetzung oft etwas wirkungsvoller.<br />
Wir 78er tragen – wie alle <strong>Kerb</strong>borsche –<br />
diesen Funken ein Leben lang in uns und<br />
werden ihn auch immer wieder weitergeben.<br />
Zwei von uns durften schon die <strong>Kerb</strong> des<br />
eigenen Sohnes feiern, emotional wohl kaum<br />
zu toppen.<br />
Oben links: Lutz Klepper, Bernd Raab<br />
2. Reihe: Thomas Mann, Erwin Sikora, Hans-Jürgen Mann, Thomas Kausch, Michael Eichler.<br />
Vorne: Klaus Haimerl, Bernd Maaß, Ralf Stroh, Norbert Knecht, Kurt Bremer, Michael Pröll,<br />
Dieter Werner, Friedel Winkel. Es fehlen Klaus Rudolf und Wolfgang Pohl
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
65
66<br />
98er feiern 10-jähriges<br />
Jubiläum<br />
von Ralf Bernhard<br />
für die 98er <strong>Kerb</strong>borsche<br />
So ein Jubiläum ist auch immer ein Anlaß auf<br />
die letzten 10, besser eigentlich 10 ½ Jahre,<br />
weil wir auch ein wenig Vorbereitung hatten,<br />
zurückzublicken.<br />
Es war Anfang 1998, als die Nachricht vom<br />
nicht Zustandekommen eines regulären<br />
<strong>Kerb</strong>borschejahrgangs im Hain die Runde<br />
machte.<br />
Was tut man als Dreieichenhainer,<br />
unabhängig<br />
ob mit langem Stammbaum<br />
oder Neubürger<br />
mit einem Herz für den<br />
Hain, der aus verschiedenen<br />
Gründen kein<br />
<strong>Kerb</strong>borsch war?<br />
Man denkt darüber<br />
nach, ob man diese Gelegenheit<br />
an sich vorbeiziehen<br />
lässt oder proaktiv den Schritt ins<br />
Vorkerbborschetum wagt. Den Schritt muß<br />
man glücklicherweise nicht alleine machen,<br />
denn im Freundeskreis findet man leicht Mitstreiter,<br />
die der Beobachtung des Brauchtums<br />
von außen auch gern die Sicht von innen<br />
hinzufügen würden.<br />
Die Chance wurde ergriffen, und so traf sich<br />
eine sehr gemischte Truppe aus erfahrenen<br />
<strong>Kerb</strong>borsche und verschiedenen Freundesgruppen<br />
von Neukerbborsche im Schützenhaus.<br />
Wir bereiteten die <strong>Kerb</strong> vor und übten<br />
gemeinsam die <strong>Kerb</strong>lieder.<br />
Die Sangesübungen waren ebenso gemischt<br />
wie die Truppe und verliefen am Anfang eher<br />
schleppend. Einen großen Schritt kamen wir<br />
voran, durch die Aufnahme einer <strong>Kerb</strong>lieder-<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Übungs-CD mit Alfred Werner und Günter<br />
Delrieux im Studio von Frank Wagner. Von da<br />
an konnte jeder von uns Neukerbborsche die<br />
Lieder überall üben: Auf dem Weg zur Arbeit,<br />
zum Gerichtssaal oder beim Zubettbringen<br />
der Kinder.<br />
Der <strong>Kerb</strong>freitag kam, und dank der Führung<br />
unserer erfahrenen <strong>Kerb</strong>borsche bewegten<br />
wir uns sicher auf dem <strong>Kerb</strong>-Parkett. Zwei<br />
Ereignisse sollten unseren weiteren Weg aber<br />
entscheidend beeinflussen: Zum Einen war<br />
das der Besuch des Feuerwerks nur durch<br />
die Neukerbborsche. Unsere erfahreneren<br />
Kameraden hatten schon seit Jahren kein<br />
Feuerwerk mehr gesehen und waren auch<br />
nicht geneigt, sich das<br />
des Jahres 1998 anzusehen.<br />
So zogen wir alleine los<br />
und sangen <strong>Kerb</strong>lieder<br />
auf unserem Weg<br />
durch die Fahrgass´<br />
zum Burgweiher. Beim<br />
Durchschreiten des<br />
Untertors bemerkten<br />
wir dessen tolle Akustik<br />
und stoppten. Wir<br />
boten dort mit zwei Akkordeons und zehn<br />
Sängern die Stimmgewalt der Fischerchöre<br />
auf, was das umstehende Publikum sichtlich<br />
begeisterte. Direkt im Anschluß sangen wir<br />
uns noch durch die bereits seit längerem wartenden<br />
Zuschauer auf die „Feuerwerksblick-<br />
Poolposition“ und genossen das Höhenfeuerwerk.<br />
– Wir hatten uns gefunden.<br />
Das zweite Ereignis war der gemeinsame<br />
sonntägliche Kirchgang in die Burgkirche.<br />
Was wir, obwohl alle müde, aus diesem<br />
Gottesdienst mitnahmen, war das allen<br />
bekannte Danke-Lied, dass sich bis <strong>Kerb</strong>mittwoch<br />
zum 98er-Danke-Lied entwickelt<br />
hat. 2006, zum 750 jährigen Stadtjubiläum<br />
Dreieichenhains, wurde das Lied sogar in<br />
das grüne Liederbuch von Georg Gerhardt<br />
aufgenommen.
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Bestimmend für unser weiteres Verständnis<br />
als <strong>Kerb</strong>borsche wurden der Gesang und<br />
unsere Bindung zur Burgkirche, dem Ursprung<br />
des <strong>Kerb</strong>borschetums. Zu unserem fünfjährigen<br />
Jubiläum war Pfarrer Gerken leicht zu<br />
überzeugen und zu begeistern, dass „Mein ist<br />
der Hayn“ und „Die Haaner feiern die <strong>Kerb</strong>“ in<br />
den Pfingstgottesdienst gehören.<br />
Die Kirche war voll besetzt und die Gottesdienstbesucher<br />
waren begeistert (und ein<br />
wenig ergriffen). <strong>Kerb</strong>lieder am Pfingst-/<br />
<strong>Kerb</strong>sonntag sind seitdem im Gottesdienst<br />
etabliert und werden seit 2004 vom jeweils<br />
aktuellen Jahrgang dargeboten.<br />
aestheticbalance<br />
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Seit 2006 sind wir 98er Gründungsstifter der<br />
Stiftung Burgkirche, in unserem Jubiläumsjahr<br />
durften wir mit den 2002er <strong>Kerb</strong>borsche<br />
unseren gesanglichen Beitrag zur CD „Rock<br />
de Haa“ leisten.<br />
Heute können wir sagen:<br />
10 Jahre <strong>Kerb</strong>borsch<br />
10 Jahre monatliche Treffen<br />
10 Jahre Freundschaft<br />
Wir wünschen allen <strong>Kerb</strong>besuchern und vor<br />
allem den <strong>2008</strong>er <strong>Kerb</strong>borsche eine schöne<br />
<strong>Kerb</strong>.<br />
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68<br />
Die Haaner <strong>Kerb</strong>borsche 2003<br />
von den Haaner <strong>Kerb</strong>borsche 2003<br />
(www.hkb2003.de)<br />
Welcher Haaner wünscht sich das nicht: Es<br />
ist Pfingsten, die Leute strömen zur <strong>Kerb</strong> und<br />
die ganze Zeit scheint die Sonne über dem<br />
Haa. So war unsere <strong>Kerb</strong>, die <strong>Kerb</strong> 2003.<br />
Fünf Jahre ist das nun her und<br />
anlässlich unseres diesjährigen<br />
Jubiläums werfen wir hier ein<br />
paar Blicke zurück und einen in<br />
die Zukunft.<br />
Nachdem wir an unserer Vorkerb<br />
2002 noch eher unbekümmert<br />
auf der <strong>Kerb</strong> unterwegs waren,<br />
wurde es danach bald ernst. Es<br />
galt, einiges vorzubereiten und<br />
so war das folgende Jahr von viel<br />
Arbeit geprägt, immer begleitet von<br />
den „to do”-Listen unseres Schriftführers.<br />
Doch auch, wenn vieles noch an der <strong>Kerb</strong><br />
spontan geregelt werden musste, klappte<br />
schließlich alles und die 285. <strong>Kerb</strong> 2003 wurde<br />
ein unglaubliches Erlebnis.<br />
Diese Zeit brachte uns 17 <strong>Kerb</strong>borsche auch<br />
als Jahrgang enger zusammen und so verwundert<br />
es nicht, dass unsere eigentliche<br />
Zeit als <strong>Kerb</strong>borsche erst nach der <strong>Kerb</strong>verbrennung<br />
begann. Neben Radtouren und<br />
Grillfesten, die wir zusammen unternahmen,<br />
zeigten wir auch jedes Jahr an Pfingsten<br />
außergewöhnliche Präsenz!<br />
2004, unser erstes Jahr als verantwortungsfreie<br />
(und verantwortungslose) <strong>Kerb</strong>borsche,<br />
wurde in unseren brandneuen Jahrgangs-<br />
Pullis orange auf blau gefeiert. Leider wurde<br />
die <strong>Kerb</strong> von einem Kieferbruch in unserem<br />
Jahrgang überschattet, so dass wir uns die<br />
wirklichen Exzesse für die nächste <strong>Kerb</strong> aufhoben.<br />
Und so brachte die <strong>Kerb</strong> 2005 wahre<br />
Höhepunkte. Nach dem triumphalen Sieg im<br />
Vatertags-<strong>Kerb</strong>borsche-Fußballturnier feierten<br />
wir noch andere Erfolge. Wir klauten unter<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
anderem die Puppe, hatten den besten Wagen<br />
beim Bäumeausfahren (der zu Recht als<br />
„Spaßmaschine” bezeichnet werden konnte)<br />
und holten uns natürlich auch den Sieg bei der<br />
Bierstaffel. Die <strong>Kerb</strong> 2005 war unser!<br />
Und so war es schon im Jahr 2006, dass jeder<br />
<strong>Kerb</strong>borsch ahnte, was bevorstand, wenn lautes<br />
„03 03 03!”- oder „blau-orange”-Geschrei<br />
zu hören war: Kurz darauf zogen<br />
wir mit viel blödem Zeugs auf<br />
der <strong>Kerb</strong> ein. Denn wir ruhten<br />
uns keineswegs auf unseren<br />
Erfolgen aus, sondern waren<br />
die Trendsetter einer jeden<br />
<strong>Kerb</strong>.<br />
Ob es Stimmungspäckchen,<br />
Schießeis oder natürlich unsere<br />
legendären Schwerter<br />
waren, wir waren uns für nichts<br />
zu schade. Und wahrscheinlich<br />
finanzierten wir dadurch dem Pfeilewerf-Mann<br />
auch jedes Jahr seinen Sommerurlaub.<br />
Wir waren also jedes Jahr an <strong>Kerb</strong> ganz vorne<br />
mit dabei. Und wer jetzt einfach mal auf<br />
„www.hkb2003.de” vorbei schaut und sich<br />
die unzähligen <strong>Kerb</strong>fotos der letzten Jahre<br />
ansieht, wird erkennen: Angesichts der Dominanz<br />
der 03er in den letzten Jahren ist nun<br />
an unserem 5jährigen einiges zu erwarten.<br />
Und so feiern wir dieses Jahr unter dem Motto<br />
„5 Jahre blöd!”, das für unsere Albernheit<br />
und viel Blödsinn steht. Wir als <strong>Kerb</strong>borsche<br />
wollen uns und allen anderen einfach viel<br />
Spaß bereiten.<br />
Wer aber glaubt, wir seien ein wenig überheblich,<br />
selbstverliebt, verrückt und…, der liegt<br />
richtig. Aber wir sind es gerne und zu Recht.<br />
Schließlich kann keiner so gut feiern wie wir<br />
uns selbst.<br />
Und wenn in zehn Jahren die 300. Haaner<br />
<strong>Kerb</strong> gefeiert wird, sind natürlich auch wir<br />
wieder mit dabei. Dann haben wir unser
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
15-jähriges Jubiläum und werden dem Haa mit<br />
Sicherheit denkwürdige Momente bescheren.<br />
Bis dahin sehen wir uns bestimmt noch einige<br />
Male auf unserer Haaner <strong>Kerb</strong> zum Pfeile-<br />
69<br />
werfen, Einarmschießen oder Schlammbowle<br />
trinken. Und wenn die <strong>Kerb</strong> dann wieder zu<br />
Ende ist, seid auch Ihr ein bisschen „blöder”<br />
geworden …
70<br />
Spektakulär fiel dieses Jahr das traditionelle<br />
Eieressen und die Taufe der Vorkerbborsche<br />
aus. Während dem Familienfest am 1. Mai<br />
im Burggarten, das von der IG Haaner <strong>Kerb</strong><br />
e.V. unter optimalen Wetterbedingungen<br />
ausgerichtet wurde, brutzelten die „Neuen“<br />
des <strong>Fahnenjahrgang</strong>s in einer Paellapfanne<br />
Eier mit Speck für alle Täuflinge. Anschließend<br />
zogen sie unter Leitung der 07er singend um<br />
den Woog.<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong>
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
71
72<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Keine Sekte beim Sonnenanbeten – Nein die <strong>Kerb</strong>borschen singen bei ihrer Taufe im Woog<br />
Weitere Informationen und<br />
Bilder des Jahrgangs:<br />
www.fahnenjahrgang-<strong>2008</strong>.de
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
Der Sprung in den Weiher fiel dieses Jahr<br />
etwas gebremster aus, da der Wasserspiegel<br />
nach der Springbrunnenreparatur noch nicht<br />
die übliche Höhe erreicht hatte. Diese Gelegenheit<br />
wurde genutzt um im Kreis um die<br />
Brunnenanlage zwei Lieder zu singen. Bemerkenswert<br />
war auch die Zuschauerkulisse, die<br />
durch die gut besuchte Feier im Burggarten<br />
sehr groß war.<br />
73
74<br />
Wir bedanken uns bei...<br />
Haaner <strong>Kerb</strong> <strong>2008</strong><br />
der Brauerei Binding für das Sechser-Gespann, Bierzelt-Garnituren und Freibier<br />
der Familie Hausmann für die vielfältige Unterstützung<br />
in den verschiedensten Bereichen<br />
Walter Roux für das spektakuläre Cover der CD, das zum zentralen<br />
Gestaltungselement für das <strong>Kerb</strong>plakat und die Eintrittskarten zu unserem<br />
<strong>Kerb</strong>borscheball wurde<br />
Martin Schäfer für Produktion der CD „ROCK de HAA”, allen Sängern<br />
und Musikern der Jahrgänge 1998 & 2002<br />
den Schlepperfreunden Götzenhain mit ihren Fahrzeugen und Dieter Eck<br />
mit seinem Treckergespann für die Unterstützung beim <strong>Kerb</strong>beemverkauf<br />
der Schützengesellschaft Dreieichenhain für die Bereitstellung der Räumlichkeiten für<br />
unsere wöchentlichen Treffen und Moni für den Ausschank<br />
der Druckerei Stritzinger für ihr Entgegenkommen<br />
dem Turnverein Dreieichenhain für die Bereitstellung der Turnhalle<br />
für unseren <strong>Kerb</strong>borscheball<br />
Gerhard und Klaus Schäfer & Thomas Vogel für das Fällen der <strong>Kerb</strong>beem<br />
und den Transport des <strong>Kerb</strong>baums<br />
der Volksbank Dreieich für die kostenlose Kontoführung<br />
und die Unterstützung für das Kinderfest<br />
Peter Adam für produktionstechnischen Rat und schnelle „Problemlösungen“ und<br />
Gudrun Außner für das Korrekturlesen in letzter Minute<br />
den Autoren dieses Heftes für Ihre Beiträge<br />
den Inserenten, die die Veröffentlichung dieses <strong>Kerb</strong>heftes erst ermöglicht haben<br />
allen, die uns bei der 2. Auflage unseres <strong>Kerb</strong>heftes spontan geholfen haben!!<br />
und allen, die uns mit vielen kleinen und großen Taten bei unseren Bemühungen,<br />
unser Haaner <strong>Kerb</strong>brauchtum zu bewahren und zu pflegen, unterstützt haben.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Haaner <strong>Kerb</strong>borsche <strong>2008</strong><br />
Redaktion + Satz 1. Auflage: Papadieseitedieleeris<br />
Redaktion 2. Auflage: Norbert Erb, Roger Heil · Anzeigen: Norbert Erb<br />
Beratung: PA.Kom Werbeagentur · Satz/Umbruch: GraphicPartner.de · Druck: Stritzinger GmbH
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5<br />
Tennis Journal <strong>2008</strong>
Container Dienst Dreieich<br />
Totzek GmbH<br />
Ihr Abfall ist unser Fall<br />
Abfallberatung<br />
Abfallverwertung<br />
Abfallentsorgung<br />
Containerdienst<br />
Demontage / Abbruch<br />
Metall- und Schrotthandel<br />
Entsorgungsfachbetrieb § 52 KrW-/AbfG.<br />
Daimlerstraße 7 � 63303 Dreieich/Dreieichenhain<br />
Tel.: 06103/37906– 0 � Fax: 06103/37906– 16<br />
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