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75 JAHRE HAndbAll in SCHMidEn - TSV Schmiden Handball

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• aUSSERSPORTLichE aKTiViTÄTEN<br />

aUSSERSPORTLichE aKTiViTÄTEN • <strong>75</strong> JahRE haNDBaLL im <strong>TSV</strong> SchmiDEN<br />

AUCH dER (OST-)blOCK iST<br />

KE<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dERniS<br />

üBER HESSEN ZOG ES DIE SCHMIDENER HANDBALLER BIS IN DIE GOLDENE STADT.<br />

Ke<strong>in</strong>e drei Jahre nach Kriegsende gründete sich die handball-abteilung des <strong>TSV</strong> <strong>Schmiden</strong> e<strong>in</strong><br />

weiteres mal. Die sportlichen ausfahrten <strong>in</strong> zahlreiche europäische Länder führten die <strong>TSV</strong>handballer<br />

auch h<strong>in</strong>ter den Eisernen Vorhang nach Prag. Noch heute hat mit Rudolf Koch e<strong>in</strong><br />

Teilnehmer dieser ausfahrten freundschaftliche Kontakte nach Tschechien.<br />

April 1970<br />

1. bild:<br />

Spiel <strong>in</strong> Wels<br />

2. bild<br />

Vor der Walhalla<br />

bei Regensburg<br />

Rolf Bürkle ist es zu verdanken, dass das Abteilungs-<br />

leben seit den späten 50er Jahren mit zahlreichen<br />

Reisen <strong>in</strong>s europäische Ausland bereichert wurde. Der<br />

damalige Jugendleiter <strong>in</strong>vestierte viel Zeit und Herzblut,<br />

um die Ausfahrten zu organisieren und durch immer<br />

neue Kontakte weitere Reiseziele an Land zu ziehen.<br />

Den Ausgang nahmen Rolf Bürkles Bemühungen im<br />

hessischen Langgöns (südlich von Giessen), wo sich die<br />

<strong>Schmiden</strong>er mit dem dortigen <strong>TSV</strong> maßen – teils schon<br />

im Hallenhandball. Von Langgöns aus ergaben sich<br />

dann nach und nach Kontakte nach Belgien, Holland,<br />

Frankreich, Schweiz, Österreich, Schweden. Nach<br />

e<strong>in</strong>igen Jahren hatte man e<strong>in</strong> beachtliches Netzwerk<br />

aufgebaut und zahlreiche Reisekilometer „auf dem<br />

Buckel“ – wozu die Aktiven wie die Jugendmannschaften<br />

kräftig beitrugen.<br />

Unvergessen ist die viertägige Ausfahrt 1961 nach österreich über Regensburg und<br />

Passau, wo auf der burg gezeltet wurde, dann weiter nach Wels und lambach mit<br />

<strong>Handball</strong>spielen und kameradschaftlichen Verb<strong>in</strong>dungen, e<strong>in</strong>e übernachtung am<br />

Zeltplatz am Wolfgangsee und vieles mehr. Man hatte e<strong>in</strong> großes Zelt für die etwa<br />

40 Teilnehmer und e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es für die vier Spielerfrauen.<br />

Rolf Bürkle gelang es auch Verb<strong>in</strong>dungen nach Prag<br />

zu knüpfen, was aufgrund der politischen Lage damals<br />

nicht e<strong>in</strong>fach war. Doch mit Jaroslav He<strong>in</strong>itz, dem Leiter<br />

e<strong>in</strong>es Sportvere<strong>in</strong>s <strong>in</strong> der Hauptstadt der damaligen<br />

Tschechoslowakei, traf er auf e<strong>in</strong>en Sportkameraden, für<br />

den die Ause<strong>in</strong>andersetzungen zwischen Ost und West<br />

ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>derungsgrund waren. He<strong>in</strong>itz gelang es trotz des<br />

Eisernen Vorhangs, für zwei Mannschaften e<strong>in</strong>en Besuch<br />

beim <strong>TSV</strong> <strong>Schmiden</strong> auf die Be<strong>in</strong>e zu stellen – e<strong>in</strong>e<br />

Frauenmannschaft aus Prag und e<strong>in</strong>e Männermannschaft<br />

aus Prypram südlich von Prag. Und natürlich ließen<br />

sich die <strong>Schmiden</strong>er <strong>Handball</strong>er die Gelegenheit zum<br />

Gegenbesuch nicht nehmen, auch wenn es an der Grenze<br />

zu den se<strong>in</strong>erzeit üblichen Beh<strong>in</strong>derungen kam.<br />

Durch den E<strong>in</strong>marsch der Ostblockarmeen und das<br />

Ende des Prager Frühl<strong>in</strong>gs bekamen die <strong>TSV</strong>’ler dann<br />

überraschend Besuch aus Prag. E<strong>in</strong>ige Spieler<strong>in</strong>nen<br />

nutzten die Kontakte nach Schwaben, um <strong>in</strong> <strong>Schmiden</strong><br />

nicht nur vorübergehend e<strong>in</strong>e neue sportliche Heimat zu<br />

f<strong>in</strong>den. Sie wurden gut aufgenommen und versorgt und<br />

spielten dann bei der <strong>TSV</strong>-Frauenmannschaft mit.<br />

1970 machte dann e<strong>in</strong>e Altherren-Mannschaft e<strong>in</strong>e<br />

Spielfahrt nach Prag und es war e<strong>in</strong>e erlebnisreiche Reise.<br />

14 Jahre später folgte dann die bis dato letzte Ausfahrt<br />

nach Prag, an der hauptsächlich die ältere Generation<br />

mit ihren Frauen teilnahm. Das Rahmenprogramm<br />

stand dabei ganz klar im Mittelpunkt, dazu zählte<br />

neben zahlreichen kulturellen und historischen<br />

Sehenswürdigkeiten auch e<strong>in</strong> Schlachtfest auf dem Land<br />

außerhalb von Prag, bei dem unter anderem e<strong>in</strong>e deftige<br />

Metzelsuppe serviert wurde.<br />

Erst im Jubiläumsjahr 2008 lebt die Tradition der<br />

Pragausfahrten wieder auf. Vom 19. bis 22. Juni machten<br />

sich die <strong>TSV</strong>-<strong>Handball</strong>er nach Prag auf, um die Goldene<br />

Stadt, nun Hauptstadt e<strong>in</strong>es EU-Mitgliedsstaates, zu<br />

besuchen. Die privaten Verb<strong>in</strong>dungen von Rudolf<br />

Koch zu Jaroslav He<strong>in</strong>itz dagegen haben selbst diese<br />

24-jährige Pause bestens überstanden.

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