Schmerzen
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Schmerzen
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© Andrejs Pidjass, Sebastian Kaulitzki<br />
Sonnenschutz ist<br />
Gesundheitsschutz<br />
Lassen Sie sich von Ihrem<br />
Apotheker beraten!<br />
Frühjahrsmüdigkeit<br />
Tipps zum Muntermachen<br />
Hartes Frühjahr für<br />
Allergiker<br />
Was Sie berücksichtigen<br />
müssen<br />
<strong>Schmerzen</strong><br />
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Raus ins Leben
INHALT APRIL 2010<br />
HAUPTARTIKEL<br />
12 DA – AQUAporin ACTIVE-Sonderbericht. Inspiriert von der mit dem Nobelpreis<br />
ausgezeichneten Entdeckung der Aquaporine hat Eucerin® jetzt eine hoch-innovative<br />
Feuchtigkeitspflege entwickelt: AQUAporin ACTIVE.<br />
16 Sonnenschutz ist Gesundheitsschutz. „Das Essen war gut, der Strand ein<br />
Traum, aber einen solchen Sonnenbrand haben wir uns geholt.“ Urlaubserzählungen enden<br />
leider häufig mit diesem Satz. Lassen Sie sich im Vorfeld von Ihrem Apotheker kompetent<br />
beraten!<br />
21 Kampf der Frühjahrsmüdigkeit. Meist genügt es, den Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit<br />
entgegenzuwirken. Aber wie geht das? Mit unseren Tipps können Sie sich im<br />
Frühjahr munter machen.<br />
23 Österreichische Ernährungspyramide. Im März präsentierte BM Alois Stöger<br />
die neue österreichische Ernährungspyramide – für Klein und Groß verständlich.<br />
24 Kleine Wunden richtig versorgen. Reinigen, desinfizieren, abdecken und beobachten:<br />
Ihr Apotheker zeigt Ihnen gerne die jeweiligen Produkte und ihre Anwendung.<br />
26 Heuschnupfen, Allergien, Pollensaison. Heuschnupfen-Patienten steht ein hartes<br />
Frühjahr bevor. Denn in Jahren mit gerader Zahl ist mit einem besonders starken Birkenpollenflug<br />
zu rechnen.<br />
28 Kopfschmerz – Das hilft! Primäre Kopfschmerzen wie Migräne und Kopfschmerz<br />
vom Spannungstyp sind mit rezeptfreien Arzneimitteln oft gut in den Griff zu bekommen.<br />
32 <strong>Schmerzen</strong> des Bewegungsapparates. Der Bewegungsapparat als Schmerzquelle<br />
nimmt mit Abstand den obersten Platz ein. In Ihrer Apotheke berät man Sie eingehend,<br />
was Sie gegen Ihre <strong>Schmerzen</strong> tun können.<br />
38 Nichtsteroidale Antirheumatika. So genannte NSAR, Nichtsteroidale Antirheumatika,<br />
sind gegenwärtig die meist verwendeten Schmerzmittel. Völlig harmlos ist ihr<br />
Gebrauch aber trotzdem nicht. Ihr Apotheker berät Sie dazu.<br />
SERIEN<br />
4 APORAMA. 50 Jahre Anonyme Alkoholiker • Gesundheitsrisiken »rezeptfrei« via<br />
Internet • Pflanzenforschung Online • Aktuelle Umfrage zu Wissen über Verhütung •<br />
FSME »zieht westwärts«<br />
10 TIPPS VOM APOTHEKER. Einseitig verstopfte Nase • Schwächen Schmerzmittelgaben<br />
den Effekt einer Schutzimpfung ab? • Kann Osteoporose durch Einnahme von<br />
Magensäurehemmern verstärkt werden?<br />
40 Sport:FIT. Wenn’s passiert ist.<br />
41 SCHÜSSLER SALZE.Nr.14 Kalium bromatum D12 – bei innerer Unruhe und<br />
Übererregbarkeit.<br />
42 MUTTER & KIND. Das richtige Fett für ADHS-Kids • Hoher Nährstoffbedarf<br />
während der Schwangerschaft • Richtig Essen von Anfang an<br />
44 AUF REZEPT. Längere Dosierintervalle bei rheumatischen Leiden<br />
44 DIABETES NEWS. Vererbung von Diabetes Typ 2 • Ältere Menschen mit Diabetes<br />
individuell betreuen • Diabetischer Fuß<br />
46 KOCHREZEPTE. Rindercarpaccio in Senf-Limetten-Dressing • Zanderfilet mit<br />
Knoblauchpaprika und Erbsenpüree<br />
47 FÜR KIDS. Lesereihe: Fin und Sven von der Nordseeküste • Tipp: »Make ‘N‘ Break<br />
Junior« Flinke Hochstapler<br />
PROMOTION<br />
6 Österreichische Apothekerkammer. Impfaktionen in der Apotheke.<br />
7 Rezeptfrei unter der Lupe. Voltadol bei <strong>Schmerzen</strong>.<br />
20 Fonds Gesundes Österreich. Schach dem König Alkohol.<br />
25 Österreichischer Apothekerverband. Arzneimittel: Ohne Apotheker geht nichts.<br />
36 DER DUNGL TIPP. Selbsthilfe bei Nackenschmerzen.<br />
40 DA-Gewinnspiel. Nahrungsmittelaustestung & Vitalfeldcheck im Institut »Meerwald«.<br />
39 IMPRESSUM<br />
28 <strong>Schmerzen</strong><br />
wirkungsvoll behandeln<br />
Hilfe zur Selbstbehandlung bei<br />
Kopfschmerzen und <strong>Schmerzen</strong><br />
des Bewegungsapparates<br />
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16 Sonnenschutz ist<br />
Gesundheitsschutz<br />
Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke<br />
beraten.<br />
DA April 2010<br />
3<br />
© Sebastian Kaulitzki<br />
© sspopov<br />
© Beieradorf
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Mit zunehmendem Alter verändert<br />
sich die Hormonproduktion im<br />
männlichen Orga nis mus. Das kann<br />
zu einer Ausdehnung der Prostata<br />
und in Folge dessen zur Ein engung<br />
der Harnröhre führen. Typische<br />
Anzeichen dafür sind häufi ger Harndrang<br />
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Anonyme<br />
Alkoholiker<br />
– ein Weg aus<br />
der Abhängigkeit<br />
Alkoholismus kommt in nahezu jeder Altersgruppe vor; so ist der<br />
Alkoholkonsum unter Jugendlichen enorm angestiegen, Österreich<br />
liegt in dieser traurigen Bilanz im europäischen Spitzenfeld.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet den Alkoholismus als Krankheit. Die<br />
Gründe, warum manche Menschen abhängig werden und andere nicht, sind noch nicht<br />
gänzlich geklärt. Klar ist, dass neben körperlichen Voraussetzungen, Persönlichkeits- und tie -<br />
fenpsychologische Faktoren – neurotische Störungen, Ich-Funktionsdefizite, Auto aggression –<br />
eine wichtige Rolle spielen. Andererseits nehmen auch sozialpsychologische Umstände, wie die<br />
Verankerung in der näheren und weiteren sozialen Umgebung, bei Familie, Freunden und am<br />
Arbeitsplatz, sowie die gesellschaftliche Haltung Rauschmitteln gegenüber eine Schlüsselrolle<br />
ein. Die Wahrscheinlichkeit von Kindern alkoholabhängiger Elternteile, selbst eine Abhängigkeit<br />
zu entwickeln, liegt drei Mal höher als bei Kindern nichtabhängiger Eltern.<br />
Wer einen Weg aus der Alkoholabhängigkeit sucht, kann u.a. Hilfe und Unterstützung bei den<br />
Anonymen Alkoholikern finden – und dies seit nunmehr 50 Jahren!<br />
Die Anonymen Alkoholiker sind eine durch Spenden eigenfinanzierte Gemeinschaft von<br />
Männern und Frauen, die miteinander ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um ihr gemeinsames<br />
Problem zu lösen und anderen bei der Genesung von Alkoholismus zu helfen.<br />
Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören.<br />
WER BESUCHT AA-MEETINGS?<br />
Auf der ganzen Welt gibt es mehr als 100.000 örtliche AA-Gruppen. Im Allgemeinen besucht ein<br />
Anonymer Alkoholiker die Gruppe in der Nähe seiner Wohnung; aber alle AA können frei darüber<br />
entscheiden, in welche Meetings sie – wo auch immer – gehen möchten.<br />
Die meisten Gruppen halten ein oder mehrere Meetings wöchentlich ab, teils »geschlossene« nur<br />
für Mitglieder und Neulinge, teils »offene«, bei denen auch Angehörige und Freunde will -<br />
kommen sind. Bei diesen Meetings sprechen die AA auf freiwilliger Basis über ihre eigenen<br />
Trink erfahrungen, ihre Probleme, ihre Ängste und Hoffnungen. Jene AA, die den Weg aus der<br />
Sucht geschafft haben, machen jenen, die ihn gehen wollen, Hoffnung.<br />
Ein Teil des Genesungsprogramms, das die AA empfehlen, steht in den so genannten »Zwölf<br />
Schritten«. Sie sind eine Zusammenfassung der Grundsätze und praktischen Erfahrungen, die die<br />
ersten Anonymen Alkoholiker machen mussten, um sich ihre Nüchternheit zu erhalten – nach<br />
vielen anderen erfolglosen Versuchen.<br />
WIE WIRKT DAS AA-PROGRAMM?<br />
Es sollte immer wieder betont werden, dass die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit zu<br />
den AA der Wunsch ist, mit dem Trinken aufzuhören. Die Gemeinschaft erwartet keine per -<br />
sönlichen Verpflichtungen irgendwelcher Art. Als sie noch tranken, haben viele Alkoholiker<br />
unzählige Versprechungen gemacht und heilige Schwüre geleistet – sie hielten sich sogar oft<br />
daran. Aber das hielt nie lange vor. Der Weg, den die AA vorschlagen, ist wirklichkeitsnäher. Er<br />
stützt sich auf den Gedanken, dass jeder Alkoholiker es irgendwann einmal geschafft hat, für<br />
mindestens vierundzwanzig Stunden nicht zu trinken. Durch regelmäßige Meetingsbesuche<br />
soll dieser Weg zur Nüchternheit gefestigt werden.<br />
Wer den Anonymen Alkoholikern bei Meetings oder sonstwo begegnet, ist beeindruckt davon,<br />
dass dort viel und herzlich gelacht wird. Das ist typisch für die Gemeinschaft. Die AA nehmen<br />
ihr Problem zwar sehr ernst, nicht aber sich selbst. Teil des Genesungsprogramms ist das Lachen<br />
über die Erlebnisse, über die man einst geweint hat.<br />
INFORMATIONEN ERHALTEN SIE UNTER:<br />
Anonyme Alkoholiker Barthgasse 5 • 1030 Wien • Tel.: 01/799 55 99 (täglich von 18 bis 21 Uhr)<br />
E-Mail: info@anonyme-alkoholiker.at; www.anonyme-alkoholiker.de<br />
(siehe auch Seite 20)<br />
4<br />
DA April 2010<br />
© Marc Dietrich
© Scott Maxwell – LuMaxArt; ArtyFree<br />
UMFRAGE IN 14 LÄNDERN<br />
Gesundheitsrisiken<br />
»rezeptfrei« via Internet<br />
APORAMA<br />
Rund ein Viertel der Österreicher im Alter von 18 bis 65 Jahren hat schon einmal verschreibungspflichtige<br />
Medikamente ohne Rezept gekauft. 17 Prozent bestellten diese Arzneimittel<br />
über das Internet. Das ergab eine durchgeführte Umfrage von rund 14.000 Menschen<br />
in 14 europäischen Ländern. Im Ranking der 14 Staaten liegt Österreich an der fünften Stelle.<br />
An der Spitze findet sich Deutschland, wo 38 Prozent der Befragten verschreibungspflichtige<br />
Medikamente ohne Rezept erstanden haben. Schlusslicht sind die Niederlande mit zehn<br />
Prozent. Vielfach unbekannt ist übrigens, dass Apotheker in Österreich im Notfall berechtigt<br />
sind, rezeptpflichtige Medikamente ohne Verschreibung abzugeben. Beim Medikamentenkauf<br />
via Internet gehen die Konsumenten große Risken ein. Denn schätzungsweise 50 bis 90 Prozent<br />
der Arzneimittel aus nicht kontrollierten Quellen sind gefälscht.<br />
Sie enthalten häufig zu wenig Wirkstoff, überhaupt keinen oder manchmal sogar gefährliche<br />
Substanzen wie Rattengift, Borsäure oder Bleifarbe. 20,4 Prozent der Österreicher wissen jedoch<br />
nicht, dass von der Einnahme verschreibungspflichtiger Medikamente ohne Rezept eine<br />
Gefahr ausgeht. 62 Prozent räumten ein, dass es ihre Kaufentscheidung beeinflussen<br />
würde, wenn das Medikament gefälscht sein könnte. Laut Hochrechnung werden in<br />
Europa jährlich bis zu 10,5 Milliarden Euro für potenziell gefälschte Medikamente<br />
ausgegeben. In Österreich sind es<br />
bis zu 260 Millionen.<br />
Dieses Ergebnis bestätigt einen Bericht der<br />
EU-Kommission, aus dem Ende 2009 hervorging,<br />
dass innerhalb von nur zwei Monaten<br />
34 Millionen gefälschte Tabletten an den<br />
europäischen Grenzen beschlagnahmt wurden.<br />
„Die Botschaft ist eindeutig: Wer gesund<br />
bleiben will, muss sich vor der Einnahme verschreibungspflichtiger<br />
Medikamente an seinen<br />
Arzt wenden und kann die Präparate nur in einer<br />
zertifizierten Apotheke kaufen“, sagt Jim<br />
Thomson, Vorsitzender der Europäischen Allianz<br />
für den Zugang zu sicheren Medikamenten. Denn<br />
nur der Apotheker garantiert für das von ihm abgegebene<br />
Arzneimittel.<br />
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Ziel des neuen Internetportals www.pflanzenforschung.de ist es, die Bedeutung und die<br />
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im Zusammenhang mit der »Pflanze« sowie allgemeinpolitische Debatten über<br />
Pflanzenforschung und Pflanzenzüchtung<br />
werden populärwissenschaftlich,<br />
informativ und im fachlichen<br />
Kontext aufbereitet. Interdisziplinäre<br />
Verknüpfungen zwischen<br />
Themen aus Forschung, Landwirtschaft,<br />
Ökonomie, Ökologie und<br />
Gesellschaft finden neben spezi -<br />
fischen Projektinformationen und<br />
fokussierten Themen über die<br />
Pflanzenforschung hinaus eine gemeinsame<br />
Plattform. <br />
DA April 2010<br />
5<br />
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* in der Apotheke lt. IMS OTC® Report/GesundheitsMittelStudie
ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER<br />
Impfaktionen in der Apotheke<br />
Impfen hat<br />
wieder Saison!<br />
Impfen ist die wirksamste und kostengünstigste<br />
Vorsorgemaßnahme. Die Impfaktionen in den<br />
Apotheken helfen mit, die Menschen in Österreich<br />
von gefährlichen Krankheiten zu verschonen.<br />
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Die Impfung ist<br />
der einzige Schutz gegen die schwere »Zeckenkrankheit«<br />
FSME. Bereits seit 1. Jänner und noch bis 31. Juli – also<br />
sieben Monate lang – läuft die FSME-Impfaktion in der Apotheke.<br />
In diesem Zeitraum wird der Impfstoff sowohl für Kinder als auch<br />
für Erwachsene deutlich preisgünstiger<br />
abgegeben.<br />
Dr. Christiane Körner<br />
Vize präsidentin der<br />
Österreichischen<br />
Apothekerkammer<br />
6 DA April 2010<br />
STARKE VERMEHRUNG<br />
DER ZECKEN<br />
„Auf Grund der starken Vermehrung der<br />
Zecken sollte jeder in Österreich geschützt<br />
sein“, sagt Dr. Christiane Körner,<br />
Vize präsidentin der Österreichischen<br />
Apothekerkammer. Körner: „Ich freue<br />
mich, dass wir diese Aktion auch im Jahr<br />
2010 wieder an bieten können.“<br />
FSME wird durch Viren übertragen und<br />
greift das Zentralnerven system an. Die<br />
Folgen können schwerwiegend sein:<br />
Grippeartige Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen<br />
und Kopfweh und im<br />
schlimmsten Fall eine Entzündung der<br />
Gehirnhaut und des Gehirns sowie des<br />
Rückenmarks. Für zwei Prozent der Erkrankten<br />
verläuft die Krankheit tödlich.<br />
HEIMTÜCKISCHE MENINGOKOKKEN<br />
In der Oststeiermark ist erst vor wenigen Wochen völlig über -<br />
raschend ein drei Jahre altes Mädchen an den Folgen einer<br />
Meningokokken-Infektion gestorben. Die Symptome haben auf einen<br />
normalen grippalen Infekt hingedeutet, der Krankheitsverlauf<br />
war nicht vorhersehbar. Innerhalb weniger Stunden hat sich der<br />
Zustand des Mädchens rapide verschlechtert.<br />
Dieser tragische Fall ist typisch für die besonders heimtückische<br />
Meningokokken-Erkrankung. Sie bricht ganz plötzlich aus und verläuft<br />
so rasant, dass sie binnen Stunden<br />
zum Tod oder zu schweren Dauerschäden<br />
wie Taubheit oder den<br />
Verlust von Gliedmaßen führen<br />
kann. Vor allem Kinder und Jugendliche sind stark gefährdet. Die<br />
Ansteckung erfolgt zum Beispiel durch Küssen, Anniesen, Anhusten<br />
oder Anschreien und mündet binnen Stunden in einer lebens -<br />
bedrohlichen Hirnhautentzündung und/oder sogar Blutvergiftung.<br />
Die so genannten C-Meningokokken sind besonders gefährlich, da<br />
sie mit einer hohen Sterblichkeit beziehungsweise sehr schweren<br />
Verlaufsformen und Folgeschäden einhergehen. Gegen C-Meningokokken<br />
gibt es aber glücklicherweise einen zuverlässigen Impfschutz.<br />
Die Apotheken haben daher am 1. März erneut eine Impfaktion gestartet,<br />
bei der die Impfstoffe der lebensrettenden Meningokokken-<br />
C-Schutzimpfung bis Ende September kostengünstiger abgegeben<br />
werden.<br />
Im April und Mai hat die Hepatitis-Impfung Hochsaison. In diesen<br />
beiden Monaten werden die Hepatitis-Impfstoffe in den Apotheken<br />
günstiger abgegeben. In den vergangenen Jahren mussten leider<br />
verstärkt Hepatitis-Erkrankungen hingenommen werden. Umso<br />
wichtiger ist es, auf die Gefährlichkeit von Hepatitis – nicht nur im<br />
Zusammenhang mit klassischen Reiseländern – hinzuweisen.<br />
Hepatitis B ist weltweit die häufigste Viruserkrankung.<br />
Ab 1. Mai startet die »Frisch dich auf«-Impfaktion für junge Erwachsene.<br />
Dabei schützt eine einzige 4-Fach-Impfung gegen die<br />
schweren Infektionskrankheiten Diphterie, Tetanus, Kinderlähmung<br />
und Keuchhusten. Der Impfstoff ist in den Apotheken bis Ende<br />
Juni vergünstigt.<br />
APOTHEKEN AUF EINEN BLICK<br />
In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige<br />
Rolle als Gesundheitsnahversorger. Insgesamt beraten 5.200<br />
akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in 1.280<br />
Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Vor allem bei<br />
der Information über die Notwendigkeit von Impfungen spielen<br />
ApothekerInnen eine zentrale Rolle.<br />
Eine Information der<br />
Österreichischen Apothekerkammer<br />
© kristian sekulic
Entgeltliche Einschaltung.<br />
Rezeptfrei Voltadol<br />
unter der Lupe<br />
Was tun<br />
bei <strong>Schmerzen</strong>?<br />
Die Formen des Schmerzes sind vielfältig, auch die<br />
Art und Weise, wie Schmerz wahrgenommen und<br />
empfunden wird, ist individuell. Einigkeit herrscht<br />
allerdings in einem Punkt: Menschen, die unter<br />
<strong>Schmerzen</strong> leiden, möchten, dass diese so schnell<br />
wie möglich wieder verschwinden.<br />
WICHTIGES WARNSIGNAL<br />
Schmerz hat eine lebenswichtige Funktion.<br />
Wenn <strong>Schmerzen</strong> wiederholt oder<br />
über einen längeren Zeitraum auftreten,<br />
sind sie oftmals ein Alarmsignal des Körpers,<br />
das auf eine Erkrankung oder aber<br />
auch auf eine seelische Belastung aufmerksam<br />
macht.<br />
Im Alltag oder beim Sport ist man leider<br />
nie vor <strong>Schmerzen</strong> bzw. Verletzungen gefeit.<br />
Einige passieren zufällig, während<br />
andere sich zum Beispiel auf eine ungeeignete<br />
Ausrüstung oder ungenügende<br />
Vorbereitung wie fehlendes Aufwärmen<br />
oder Dehnen vor bzw. nach<br />
dem Sport zurückführen lassen.<br />
Die häufigsten Sportverletzun -<br />
gen sind Verstauchungen, Zerrungen,<br />
Verrenkun gen und Prellungen.<br />
Auch Knie verletzungen,<br />
Ergüsse und Muskelschwellungen<br />
sind nicht selten. Ziel der<br />
Therapie ist die Entzündungshemmung<br />
und die Schmerzstillung.<br />
So soll bei einer Verletzung<br />
der Extremitäten zur ersten Linderung<br />
nach dem PECH-Schema<br />
verfahren werden: Pause, Eis (Kühlung),<br />
Compression (zum Beispiel<br />
Druck verband), Hochlagern. In<br />
weiterer Folge hat sich Voltadol<br />
Schmerzgel als wirksam und gut<br />
verträglich erwiesen.<br />
WARUM SOLLTEN SIE<br />
SICH FÜR VOLTADOL<br />
SCHMERZGEL ENT-<br />
SCHEIDEN?<br />
Voltadol Schmerzgel ist hoch<br />
wirksam<br />
Der Wirkstoff Diclofenac reichert<br />
sich im darunter liegenden Gewebe<br />
an und bewirkt eine Linderung<br />
der <strong>Schmerzen</strong>, die Rückbildung<br />
von Schwellungen und eine beschleunigte<br />
Wiederherstellung der<br />
normalen Funktionsfähigkeit.<br />
Gleichzeitig ist Voltadol Schmerzgel<br />
gut hautverträglich und schont<br />
den Organismus.<br />
Voltadol Schmerzgel ist<br />
Creme und Gel zugleich<br />
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zieht schnell in die Haut ein ohne einen<br />
Film zu hinterlassen, und dadurch kann<br />
man gleich nach dem Auftragen die Kleidung<br />
wieder anziehen.<br />
Voltadol Schmerzgel ist vielseitig<br />
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Ob Rücken- oder Muskelschmerzen, Hexen -<br />
schuss oder <strong>Schmerzen</strong> und Schwellungen<br />
nach Sportverletzungen. Voltadol Schmerz -<br />
gel hat ein breites Anwendungsgebiet und<br />
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Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen<br />
informieren Gebrauchsinformation, Arzt<br />
oder Apotheker.<br />
DA April 2010<br />
7
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Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen<br />
informieren Sie Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />
APORAMA<br />
Die Hälfte ist mit<br />
ihrem Liebesleben<br />
unzufrieden<br />
Nur ein Drittel der<br />
Österreicher ist sehr<br />
gut über Verhütung<br />
informiert<br />
Sexualität ist in unserer Gesellschaft zum alltäglichen Ereignis<br />
geworden. Kaum eine Fernsehsendung, eine Werbung oder ein<br />
Plakat, das ohne sie auskommt. Trotzdem herrscht eine große Un -<br />
sicherheit in der Bevölkerung, wenn es um Fragen der Verhütung<br />
geht. Laut einer neuen Onlineumfrage fühlen sich 64 Prozent der Befragten<br />
nicht sehr gut über das Angebot an Verhütungsmitteln informiert,<br />
18 Prozent sogar weniger bis gar nicht gut darüber aufgeklärt.<br />
An der Spitze der verwendeten Verhütungsmittel stehen seit Jahren<br />
die Pille (31 Prozent) und das Kondom (23 Prozent), obwohl in den<br />
vergangenen Jahren viele Möglichkeiten hinzugekommen sind.<br />
Weit abgeschlagen an dritter Stelle folgt die Spirale, die rund acht<br />
Prozent der Befragten benutzen. Insgesamt gaben 75<br />
Prozent an, sich vor einer Schwangerschaft zu<br />
schützen, etwa gleich viele sagen, dass die<br />
Entscheidung der Verhütung gemeinsam<br />
mit dem Partner in der Beziehung<br />
getroffen wird.<br />
Wichtigstes Kriterium bei der Wahl<br />
des Verhütungsmittels ist die absolute<br />
Verlässlichkeit gefolgt von einer<br />
einfachen Anwendung und dem<br />
Ausbleiben von Nebenwirkungen.<br />
Nur knapp 19 Prozent gaben<br />
an, dass der Schutz vor sexuell<br />
übertragbaren Krankheiten für sie<br />
ausschlaggebend ist. „Diese Zahlen<br />
müssen wir zum Anlass nehmen<br />
mehr Informationsarbeit zu<br />
leisten, dass Kontrazeption nicht<br />
automatisch Schutz vor Infektions -<br />
krankheiten bedeutet“, erklärte der<br />
Gynäkologe Johannes Huber.<br />
In der repräsentativen Studie von 688<br />
Befragten gaben 52 Prozent an, dass<br />
sie nicht zufrieden mit ihrem Liebes -<br />
leben und ihrer Beziehung sind.<br />
© Andriianov<br />
Laut einer neuen Onlineumfrage<br />
fühlen sich 64 Prozent der<br />
Befragten nicht sehr gut über<br />
das Angebot an Verhütungsmitteln<br />
informiert, 18 Prozent sogar<br />
weniger bis gar nicht gut<br />
darüber aufgeklärt.<br />
8<br />
DA April 2010<br />
© Picsfive<br />
Am wichtigsten bei einem<br />
Leben zu zweit sind gemein -<br />
same Werte (88 Prozent)<br />
vor einer liebevollen Beziehung<br />
und wirtschaft -<br />
licher Stabilität. Erst<br />
an vierter Stelle steht<br />
mit 35 Prozent die<br />
Sexualität.
© David Dohnal<br />
Zeckenkrankheit<br />
Die FSME wandert<br />
nach Westen<br />
Die »Zeckenkrankheit« (FSME) wandert in Österreich nach<br />
Westen, was die Seehöhe und die Verbreitung auf der nörd -<br />
lichen Hemisphäre betrifft, nach »oben« bzw. nach Norden. „Wir<br />
hatten insgesamt 79 hospitalisierte Fälle im vergangenen Jahr<br />
(2008: 87, Anm.). Das Virus hat sich immer mehr nach Westen verbreitet.<br />
Die »Hochburgen« sind jetzt Oberösterreich, die Steiermark,<br />
Kärnten und Tirol“, sagte der Wiener Virologe Franz X. Heinz<br />
anlässlich des Starts der nächsten Impfkampagne.<br />
Während in Österreich durch FSME-Impfung in den vergangenen<br />
Jahren jeweils weniger als 100 Erkrankungen registriert wurden, ist<br />
die Situation in Tschechien mit zumindest 816 Fällen im vergan -<br />
genen Jahr und einem niedrigen Durchimpfungsgrad weiterhin<br />
alarmierend gewesen. Dort wurden in den vergangenen Jahren<br />
sogar Spitzenwerte von mehr als 1.000 Erkrankten registriert.<br />
Eine seit Jahren durchgeführte repräsentative Umfrage mit jeweils<br />
rund 4.000 Probanden verweist auf eine stabile bis leicht sinkende<br />
Tendenz bei den Impfungen in Österreich: Zwischen 2005 und<br />
2009 hat sich die Rate der Menschen, die sich von FSME nicht gefährdet<br />
fühlen, von 19 auf 25 Prozent erhöht.<br />
Mit einer Rate von 92 Prozent von »jemals« Geimpften ist Kärnten<br />
das Bundesland mit der höchsten Durchimpfungsrate, gefolgt vom<br />
Burgenland und der Steiermark mit 91 Prozent. In Wien sind es 86<br />
Prozent, am Ende der Skala liegt Vorarlberg mit 62 Prozent. Mit 67<br />
Prozent dürften sich in ganz Österreich zwei Drittel der Menschen<br />
im korrekten Impfschutz befinden. Dabei erfolgt die Erstimpfung<br />
mit zweiter Teilimpfung nach zwei Wochen und dritter Teil impfung<br />
nach fünf bis zwölf Monaten, die erste Auffrischung nach drei<br />
Jahren, dann bis zum Alter von 60 Jahren alle fünf Jahre, danach<br />
wieder alle drei Jahre.<br />
Die Zahl der FSME-Erkrankungen in Österreich im Jahr 2009<br />
nach Bundesländern, es gab auch zwei Todesopfer:<br />
● Wien: 3<br />
● NÖ: 4<br />
● Burgenland: 3<br />
● Steiermark: 17<br />
● Kärnten: 12<br />
● OÖ: 22<br />
● Salzburg: 3<br />
● Tirol: 11<br />
● Vorarlberg: 4<br />
Nicht zu impfen kann im Extremfall endloses Leid und hohe Kosten<br />
bedeuten. Christine Freund von der Selbsthilfegruppe »Zeckenopfer«<br />
hat die Daten von 88 FSME-Patienten ausgewertet. Allein fünf<br />
Patienten unter ihnen im Koma und mit Dauerbeatmung waren insgesamt<br />
25 Jahre lang intensivstationspflichtig: Allein die Kosten<br />
dafür wurden auf rund 17 Mio. Euro geschätzt.<br />
Die Vakzine kostet für Kinder und Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr<br />
23,20 Euro, für Erwachsene 27,30 Euro. Die Krankenkassen<br />
leisten einen Zuschuss, darüber hinaus findet in den Apotheken eine<br />
FSME-Impfaktion statt<br />
DA April 2010<br />
© adam.golabek<br />
Mit 67 Prozent<br />
dürften sich in ganz<br />
Österreich zwei<br />
Drittel der Menschen<br />
im korrekten<br />
Impfschutz befinden.<br />
9<br />
alli - <br />
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Das erste und einzige EU-weit zugelassene rezeptfreie Arzneimittel<br />
zur Gewichtsreduktion kann helfen, bis zu 50% mehr<br />
abzunehmen als mit einer Diät alleine. Orlistat, der Wirkstoff von<br />
alli wird seit Jahren erfolgreich gegen Übergewicht angewendet.<br />
Mit alli ist er jetzt auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. alli<br />
ist kein Wundermittel. alli sollte vielmehr Teil eines Programms<br />
sein, das auf dem Weg zum persönlichen Zielgewicht unterstützt.<br />
Das alli Programm kann dabei helfen, Ess- und Bewegungsgewohnheiten<br />
dauerhaft umzustellen, schrittweise und kontinuierlich<br />
abzunehmen und das neue Gewicht halten zu können. Für ein gutes<br />
Gefühl auf der Waage.<br />
Die besondere Wirkungsweise von alli<br />
Wenn wir mehr Kalorien zu uns nehmen, als der Körper braucht,<br />
speichert er den Überschuss als Fett. Wir nehmen zu.<br />
- Mit seiner besonderen Wirkweise blockiert alli einige der fettabbauenden<br />
Enzyme. Damit sorgt alli dafür, dass etwa ein Viertel<br />
des aufgenommenen Fetts nicht verdaut wird und so auch<br />
nicht in den Fettzellen gespeichert werden kann. Das unverdaute<br />
Fett wird auf natürlichem Weg aus dem Körper ausgeschieden.<br />
- alli hilft bis zu 50% mehr abzunehmen als mit einer Diät allein.<br />
- alli wirkt ausschließlich in Ihrem Verdauungssystem.<br />
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Konzept zur Gewichtsreduktion. Neben den alli Kapseln umfasst<br />
es umfangreiche Hilfs- und Infomaterialien. Zum alli Programm<br />
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- Rezepte<br />
- Bewegungstipps<br />
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mit zusätzlichen Informationen, Tipps und Tools wie z. B. einem<br />
BMI-Rechner oder einem Diskussionsforum<br />
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Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen<br />
informieren Sie Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
Einseitig verstopfte Nase<br />
kann ganz natürlich sein<br />
Ein wechselseitiges Anschwellen der Nasenmuscheln ohne ersichtlichen<br />
äußeren Grund dient der Regeneration der Nasenschleimhaut<br />
und ist ganz natürlich. Man schätzt, dass rund<br />
80 % der Menschen von diesem Phänomen betroffen sind. Im abgeschwollenen<br />
Zustand spricht man von der »Arbeitsphase«, in der<br />
viel Luft durch die Nasenhöhle streicht und Turbulenzen bildet.<br />
Solche Luftwirbel verstärken die Erwärmung und Anfeuchtung der<br />
Atemluft. In der »Ruhephase« verringert die Schwellung der Nasenmuschel<br />
den Luftstrom und damit auch die Turbulenzen, die Feuchtigkeit<br />
wird der Nasenschleimhaut nicht mehr entzogen. Sie kann<br />
sich daher regenerieren. Der Wechsel zwischen Ruhe- und Arbeitsphase<br />
dauert im Schnitt 2,4 Stunden und fällt während der Nacht<br />
ausgeprägter aus. Zu 80 % schwillt dabei die Nasenmuschel auf der<br />
Seite an, auf der man schläft.<br />
TIPP: Eine einseitig verstopfte Nase ist harmlos, solange der<br />
Zustand vorübergehend ist. Hält er länger an, so können Hindernisse<br />
vorliegen, wie eine Gewebewucherung. Eine beidseitig verlegte Nase<br />
deutet auf Schnupfen oder Heuschnupfen hin. Man kann zwischen<br />
beiden leicht durch die Begleiterscheinungen und Dauer des<br />
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Die bewährte Lasepton ® Schutz-Creme beruhigt die Haut bei Rötungen.<br />
Sie bildet einen lang anhaltenden und feuchtigkeitsabweisenden<br />
Schutzfilm, der die natürliche Hautatmung nicht beeinträchtigt. So<br />
schützt sie besonders die empfindliche Babyhaut im Windelbereich<br />
vor Nässe und Wundwerden, da Feuchtigkeit, Schmutz und aggressive<br />
Harnsubstanzen nicht mehr direkt an die Haut gelangen.<br />
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10 DA April 2010<br />
Schnupfens unterscheiden. Beim Heuschnupfen fehlen Erkältungszeichen<br />
und er tritt saisonal auf. Im Fall des Erkältungsschnupfens<br />
bringen abschwellende Nasentropfen Erleichterung. Man soll aber<br />
immer wieder Pausen einlegen und sie nicht länger als 10 Tage verwenden.<br />
Sonst schadet man der Nasenschleimhaut. Beim Heuschnupfen<br />
helfen Nasensprays mit Glukokortikoiden, die heute<br />
schon so gut verträglich sind, dass man sie ohne Bedenken auch die<br />
ganze Pollensaison über anwenden kann. <br />
© leolintang<br />
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TIPPS VOM APOTHEKER<br />
Schwächen<br />
Schmerz mittelgaben<br />
den Effekt einer<br />
Schutzimpfung ab?<br />
Dieser Frage ging R. Prymula in einer Untersuchung nach, die im weltweit bedeutendsten<br />
medizinischen Fachjournal Lancet kürzlich publiziert worden ist. Worum geht es? Nach<br />
jeder Schutzimpfung reagiert der Organismus mit der Bildung von so genannten »Antikörpern«,<br />
die bei einer künftigen Infektion den Organismus vor dem Ausbruch der entsprechenden<br />
Erkrankung schützen können. Als unerwünschte Begleiterscheinung treten aber bei Impfungen<br />
sehr oft Hautreaktionen und Fieber auf. Es liegt also nahe, durch prophylaktische Gaben von<br />
Schmerzmitteln wie dem weit verbreiteten »Paracetamol« die unangenehmen Impfreaktionen<br />
abzuschwächen. Verschlechtert aber die bessere Verträglichkeit den Impferfolg? Tatsächlich<br />
konnte Prymula nachweisen, dass es bei der Schutzimpfung gegen Haemophilus influenzae und<br />
Pneumokokken-Subtypen zu einer verringerten Antikörperbildung kommt!<br />
TIPP: Im Prinzip lässt sich die Impfantwort von den Impfreaktionen nicht trennen. Verhindert<br />
man das Eine, reagiert das Andere mit. Im Moment liegt nur eine Untersuchung für »Paracetamol«<br />
vor, es ist allerdings anzunehmen, dass auch andere Schmerzmittel auf der Basis von Diclofenac,<br />
Ibuprofen, etc. (Gruppe der NSAR) ähnliche Reaktionen zeigen. Um sicher zu gehen, dass eine<br />
Schutzimpfung nicht ihren Zweck verfehlt, wird vorgeschlagen, zielgerichtet Impf reaktionen<br />
erst nach der Impfung mit Schmerzmitteln zu behandeln. Damit erhalten die so genannten<br />
»dendritischen« Zellen in der Haut die Gelegenheit, vorher ungestört mit dem Impfstoff in<br />
Kontakt zu treten und die gewünschte Immunisierung kann reibungslos ablaufen. <br />
Kann Osteoporose durch Einnahme<br />
von Magensäurehemmern verstärkt<br />
werden?<br />
Indirekt ja, wie eine Untersuchung zeigt. Zahlreiche Frauen erhalten in der Menopause die<br />
Empfehlung sich ausreichend mit Kalzium zu versorgen, um das Risiko einer überschießenden<br />
Knochenentkalkung zu senken. Die Wichtigkeit der Zufuhr von 1.000 bis<br />
1.500 mg Kalzium täglich ist bekannt – weniger bekannt ist die Notwendigkeit, auch<br />
Vitamin D in täglichen Mengen von 800 bis 1.000 IE zuzuführen. Gänzlich unbekannt ist<br />
aber die Tatsache, dass bei einer Langzeittherapie mit Säurehemmern (Protonenpumpenhemmern)<br />
als »Magenschutz« die Kalziumversorgung trotz der täglichen Einnahme von<br />
Kalziumtabletten zu wünschen lässt. Der Grund liegt in der anhaltenden<br />
Senkung der Säurekonzentration im Magen, also des pH-Wertes, in Richtung<br />
des neutralen Bereichs. Tatsächlich konnte man bei jahrelanger Einnahme von<br />
Protonenpumpenhemmern ein erhöhtes Hüftfraktur-Risiko feststellen.<br />
TIPP: Eine zeitlich getrennte Einnahme von Protonenpumpenhemmern und<br />
Kalzium ist wegen der lang anhaltenden Wirkung der Säurehemmer kein<br />
Ausweg. Man könnte aber Kalziumcitrat an Stelle des gebräuchlichen<br />
Kalziumcarbonates verwenden. Denn Kalziumcitrat löst sich unabhängig vom<br />
pH-Wert! Bei Patienten mit verringerter Magensäurekonzentration durch<br />
Protonenpumpen-Hemmer betrug die Resorptionsrate von Kalzium aus<br />
Kalziumcarbonat nur 4 %, bei Verwendung von Kalziumcitrat aber 45 %! Nur bei<br />
gesunden Menschen ohne »Magenschutz« war die Resorption von Kalzium<br />
aus beiden Verbindungen ähnlich hoch, nämlich 22 % bis 24 %. Es spricht<br />
also vieles dafür, dem Kalziumcitrat den Vorzug zu geben. <br />
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Inspiriert von der mit<br />
dem Nobelpreis ausgezeichneten<br />
Entdeckung der Aquaporine<br />
hat Eucerin® jetzt eine<br />
hoch-innovative Feuchtigkeitspflege<br />
entwickelt: AQUAporin ACTIVE.<br />
Neu von<br />
Eucerin ® :<br />
AQUAporin<br />
ACTIVE<br />
DA-SONDERBERICHT:<br />
Optimale Feuchtigkeitspflege: AQUAporin ACTIVE
FEUCHTIGKEITSPFLEGE-SONDERBERICHT<br />
Die neue Feuchtigkeitspflege: Eucerin ® AQUAporin ACTIVE<br />
Ein Nobelpreis revolutioniert<br />
die Hautpflege<br />
Das Wasserbindungs- und Haltevermögen der Hornschicht spielt für die Gesundheit und den kosmetischen<br />
Eindruck der Haut eine wichtige Rolle. Gesunde, optimal durchfeuchtete Haut wirkt strahlend und jugendlich.<br />
Die neue Feuchtigkeitspflege Eucerin® AQUAporin ACTIVE – für deren Grundprinzip der Nobelpreis<br />
verliehen wurde – aktiviert das hauteigene Feuchtigkeitsnetzwerk, indem es die Bildung neuer »Wasserkanäle«<br />
fördert, die die Feuchtigkeitsversorgung der Hautzellen regulieren. So kann die Feuchtigkeit optimal<br />
in die Haut gelangen, sogar in die tieferen Schichten der Epidermis.<br />
»Wasser ist Leben« – Das gilt auch für die Haut. Sie ist unser<br />
größtes Organ und speichert etwa ein Drittel der gesamten Wasservorräte<br />
unseres Körpers. Damit sie gesund und schön bleibt, muss<br />
die Wasserverteilung optimal geregelt sein.<br />
EINE ENTDECKUNG FÜHRT ZUM<br />
NOBELPREIS<br />
Die Haut besitzt ein eigenes Feuchtigkeitsnetzwerk – die Aquaporine.<br />
Aquaporine sind natürliche, mikroskopisch kleine Kanäle in den<br />
Membranen der Hautzellen. Diese Kanäle regulieren den Transport<br />
von Wassermolekülen zwischen den Zellen und stellen somit<br />
kontinuierlich die optimale Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit<br />
sicher. Für die bahnbrechende Entdeckung der Aquaporine wurde<br />
der amerikanische Wissenschafter Prof. Peter Agre im Jahr 2003<br />
mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Seitdem sind Hunderte von<br />
Aquaporin-Typen in Pflanzen, Tieren und in Bakterien entdeckt<br />
worden – und mehr als ein Dutzend im menschlichen Körper.<br />
Aquaporine gibt es z. B. in den Nieren, der Augenlinse, dem Gehirn<br />
und in der Haut, wo sie ein natürliches Feuchtigkeitsnetzwerk<br />
bilden und die Wasserversorgung optimal regulieren.<br />
ZU WENIGE »WASSERKANÄLE« – ZU WENIG<br />
FEUCHTIGKEIT<br />
Neue wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Anteil an Aqua -<br />
porin-3 in der Haut von bestimmten Faktoren abhängt: Er nimmt<br />
z. B. im Alter ab, ebenso durch den Einfluss von UV-Strahlen,<br />
Heizungsluft, Umweltbelastungen und anderen Stressfaktoren. Das<br />
Ergebnis ist immer eine feuchtigkeitsarme Haut.<br />
Mit AQUAporin ACTIVE: Die gesunde und optimal<br />
durchfeuchtete Haut wirkt strahlend und jugendlich.<br />
AQUAporin ACTIVE<br />
– Versorgt die Haut intensiv und langanhaltend<br />
mit Feuchtigkeit.<br />
– Verteilt die Feuchtigkeit optimal in der Haut,<br />
selbst in den tieferen Schichten der Epidermis.<br />
– Die Haut fühlt sich sofort und langanhaltend<br />
glatt, geschmeidig und frisch an.<br />
AQUAporin ACTIVE Feuchtigkeitspflege – Leicht<br />
O/W-Emulsion für normale Haut bis Mischhaut • Zieht schnell ein • Leichter,<br />
frischer Duft • An empfindlicher Haut getestet<br />
AQUAporin ACTIVE Feuchtigkeitspflege – Reichhaltig<br />
Reichhaltige O/W-Emulsion für trockene und empfind liche Haut • Zieht schnell<br />
ein • Parfümfrei • An empfindlicher Haut getestet<br />
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DA April 2010<br />
13
FEUCHTIGKEITSPFLEGE-SONDERBERICHT<br />
Aquaporine sorgen für Feuchtigkeitsausgleich<br />
zwischen den Zellen. Je<br />
mehr Aquporine, umso besser ist die<br />
Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit.<br />
Die gute Nachricht der Eucerin ®-Hautforschung: Das hauteigene<br />
Aquaporin-Netzwerk kann aktiviert und neu aufgebaut werden.<br />
Genau das ist den Eucerin ®-Experten gelungen. Sie haben die mit<br />
dem Nobelpreis ausgezeichnete Entdeckung der zelleigenen<br />
Aquaporine aus der Wissenschaft in hoch innovative Hautpflege-<br />
Produkte »übersetzt«.<br />
EUCERIN® AQUAPORIN ACTIVE: DIE NEUE<br />
FEUCHTIGKEITSPFLEGE<br />
Durch Eucerin® AQUAporin ACTIVE werden in den Hautzellen<br />
biochemische Prozesse ausgelöst, die dazu führen, dass ent -<br />
sprechende Proteine am richtigen Ort solche »Wasserkanäle«<br />
bilden. Die so erhöhte Anzahl von Aquaporinen verbessert die<br />
Wasserdurchlässigkeit der Hautzellen und damit auch den<br />
Wassertransport von Zelle zu Zelle. So gelangt mehr Feuchtigkeit<br />
in tiefe Schichten der Epidermis, wo sie langfristig gebunden<br />
werden kann.<br />
STRENG GETESTETE<br />
APOTHEKEN-QUALITÄT<br />
Alle Eucerin ® AQUAporin Active-<br />
Produkte mussten sich in ver -<br />
schiedenen klinischen und dermatologischen<br />
Studien und Verbrauchertests<br />
mit über 750 Teilnehmern<br />
beweisen und führten zu folgenden<br />
Ergebnissen:<br />
● Über 24 Stunden anhaltende<br />
erhöhte Hautfeuchtigkeit nach<br />
dem einmaligen Auftragen – als<br />
Folge der intensiven feuchtigkeitsspendenden<br />
Wirkung<br />
● Deutlich erhöhter Feuchtigkeitsgehalt<br />
nach 1 bzw. 2 Wochen<br />
regelmäßiger Anwendung – als<br />
Folge einer verbesserten Feuchtigkeitsversorgung<br />
der Haut<br />
● Selbst 3 Tage nach dem Absetzen<br />
messbar erhöhte Hautfeuchtigkeit<br />
– als Resultat der nachhaltig<br />
wirkenden Versorgung mit<br />
Feuchtigkeit in den tieferen<br />
epidermalen Hautschichten.<br />
14 DA April 2010<br />
Wenig Aquaporine –<br />
geringer Feuchtigkeitsgehalt der Haut<br />
Eucerin® AQUAporin ACTIVE aktiviert das hauteigene Feuchtigkeitsnetzwerk, indem es<br />
die Bildung neuer Aquaporine (Wasserkanäle) anregt, die die Feuchtigkeitsversorgung der<br />
Hautzellen regulieren. Das Ergebnis: Die Feuchtigkeit kann optimal in die Haut gelangen.<br />
Im Gespräch: Dr. Thomas Blatt, Leiter der<br />
Eucerin ® -Grundlagenforschung<br />
Viele Aquaporine –<br />
intensive Feuchtigkeitsversorgung der Haut,<br />
selbst in tieferen epidermalen Schichten<br />
AUCH FÜR IHRE HAUTBEDÜRFNISSE<br />
Im Wesentlichen sind es drei Faktoren, die Fett- und Feuchtigkeitsgehalt<br />
der Haut und damit den Hautzustand beeinflussen. Dies sind<br />
die Struktur der Hornschicht, die Zusammensetzung der Lipide in<br />
den Hautzellen und der Wasser-Fett-Film der Haut mit dem natür -<br />
lichen Feuchthaltefaktor. Solange der Feuchtigkeitsgehalt der<br />
Hornschicht ausreicht, ist die Haut weich und elastisch. Um dies zu<br />
gewährleisten, braucht sie je nach Hautzustand eine darauf<br />
abgestimmte, optimale Feuchtigkeitspflege. Dazu Dr. Andrea<br />
Schölermann, Senior Medical Manager der Beiersdorf AG,<br />
Hamburg:„Alle Produkte der AQUAporin ACTIVE-Serie wurden<br />
intensiv und auch an empfindlicher Haut getestet. Die Ergebnisse<br />
bestätigen ihre Hautverträglichkeit. In verschiedensten klinischen<br />
und dermatologischen Tests konnte nachgewiesen werden, dass es<br />
nach der Anwendung zu einem signifikanten und andauernden<br />
Anstieg der Hautfeuchtigkeit kommt. Wir halten hier somit den<br />
Schlüssel für eine intensiv mit Feuchtigkeit versorgte Haut in<br />
Händen – auch bei sensibler Haut.“<br />
Die Eucerin ®-Hautforschungsexperten können auf eine mehr als 100jährige<br />
Erfahrung in kosmetischer Hautpflegetechnologie und<br />
therapeutischer Anwendung zurückblicken. Dr. Thomas Blatt, Leiter<br />
der Eucerin ®-Grundlagenforschung, betonte in unserem Gespräch die<br />
enge Zusammenarbeit mit Hautärzten. Dr. Blatt: „Nur so können wir<br />
aktuellste dermatologisch-wissenschaftliche Erkenntnisse für unsere<br />
Produktentwicklungen nutzen. Dies und die streng kontrollierten Entwicklungs-<br />
und Her stellungsprozesse garantierten verlässliche und hochwirksame Produkt -<br />
innovationen. In unserem Hautforschungszentrum sind derzeit rund 650 Wissenschafter aus aller<br />
Welt beschäftigt.“ Auf der Suche nach dem richtigen Wirkstoff zur Aktivierung der Aquaporin-<br />
Bildung in der Haut und damit zur Stimulation der Feuchtigkeitsversorgung auch tieferer Hautschichten<br />
ließen sich die Forscher von der Natur inspirieren. „Wir haben eine Vielzahl an bio -<br />
aktiven Substanzen untersucht, bis der optimale Aquaporin-Aktivator gefunden war: Das<br />
naturidente Gluco-Glycerol aktiviert das hauteigene Aquaporin-Netzwerk, indem es die Bildung<br />
neuer Aquaporine anregt“, erklärt Dr. Blatt. Sein Fazit: „Eine größere Anzahl von Aquaporinen<br />
verbessert die Wasserdurchlässigkeit der Hautzellen und damit auch den Wassertransport von<br />
Zelle zu Zelle. Die Haut wird intensiv, auch in tieferen Schichten der Epidermis, mit Feuchtigkeit<br />
versorgt. Sie fühlt sich sofort und auch langanhaltend weich, geschmeidig und frisch an. Bei<br />
den meisten unserer Testpersonen war der Wunsch nach Feuchtigkeit der entscheidende Faktor<br />
für die Wahl ihrer neuen Pflege. Sie waren vom innovativen Ansatz von Eucerin ® AQUAporin<br />
ACTIVE überzeugt, die wissenschaftlichen Ergebnisse bestätigen dies.“
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Ihre Haut besitzt ein eigenes Feuchtigkeitsnetzwerk – die Aquaporine: diese Kanäle erhöhen den<br />
Wasseraustausch durch die Membranen der Hautzellen. Inspiriert von dieser mit dem Nobelpreis ausgezeichneten<br />
Entdeckung wurde das neue Eucerin® AQUAporin ACTIVE entwickelt. Es aktiviert das Netzwerk der<br />
Aquaporine für eine optimale Feuchtigkeitsverteilung – selbst in tieferen epidermalen Hautschichten.<br />
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FÜR SCHÖNE HAUT
SONNE GENIESSEN<br />
© Dmitrijs Dmitrijevs<br />
Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker beraten!<br />
Sonnenschutz ist<br />
Gesundheitsschutz<br />
16 DA April 2010<br />
„Das Essen war gut, der Strand ein Traum, aber<br />
einen solchen Sonnenbrand haben wir uns<br />
geholt.“ Urlaubserzählungen enden leider häufig<br />
mit diesem Satz. Wir tragen immer wieder, vor<br />
allem im Sommer, unsere Haut im wahrsten<br />
Sinne des Wortes zu Markte.<br />
AUTOR: MAG. PHARM. DR.<br />
THEODORA STEINDL-SCHÖNHUBER<br />
Beim Eincremen beachten<br />
● Sonnenschutzprodukte 15 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad großzügig (!) auftragen und zwar<br />
vor den üblichen Pflegeprodukten. Nicht vergessen: Nacken, Ohren, Lippen und Fußsohlen.<br />
● Das Eincremen mehrmals täglich wiederholen, v.a. nach dem Schwimmen und Duschen und nach<br />
sportlicher Aktivität. Nachcremen erhält den Schutz, verlängert ihn aber nicht!<br />
● Je heller der Hauttyp und je länger und intensiver die Sonneneinstrahlung – reflektierende<br />
Flächen, Mittagssonne, Meer, große Höhen etc. berücksichtigen –, desto höher muss der LSF sein.<br />
● Andere Schutzmaßnahmen (Kleidung, Sonnenschirm) nicht vernachlässigen.
Unbestritten sind die zahlreichen positiven Effekte von Sonnenlicht<br />
auf unseren Körper: von der essenziellen Vitamin D-<br />
Produktion, die in der Haut unter Sonneneinwirkung abläuft,<br />
über den therapeutischen Einsatz von UV-Licht z. B. bei Psoriasis,<br />
Ekzemen, Juckreiz oder Weißfleckenkrankheit, bis hin zur günstigen<br />
Beeinflussung der Psyche im Falle eines »Winterblues«.<br />
Unbestritten sind aber auch die Folgen jahrelanger ungeschützter<br />
Sonnenexposition – allen voran verschiedene Formen von Hautkrebs<br />
sowie Hautalterung. Da sie jedoch, im Gegensatz zu Akutsymptomen<br />
wie Sonnenbrand und Überempfindlichkeitsreaktionen, erst nach<br />
Jahrzehnten auftreten, werden sie vielfach unterschätzt.<br />
DAS PASSIERT BEI SONNENEINSTRAHLUNG<br />
Die Zellen der Epidermis werden in deren unterster Schicht, der<br />
Basalschicht, gebildet. Hier können UV-bedingte Mutationen viele<br />
Jahre später zu Tumoren führen. Als Schutzmechanismus bilden die<br />
Melanozyten das Pigment Melanin, das sie an die umliegenden<br />
Zellen abgeben und das die empfindlichen Zellteilungsvorgänge vor<br />
schädlichem UV-Licht schützt. Verstärkte Bestrahlung beschleunigt<br />
die Melaninbildung, die für die Hautbräunung »zuständig« ist.<br />
Weitere Eigenschutzmechanismen der Haut sind die Bildung von<br />
Lichtschwielen in Form von Epidermisverdickungen sowie DNA-<br />
Reparaturmechanismen.<br />
UVA führt zu einer kurzfristigen Bräunung, aber kaum zu Lichtschutz.<br />
Durch Kollagenschädigung und Austrocknung ist UVA für<br />
Elastizitätsverlust und frühzeitige Hautalterung verantwortlich, daneben<br />
auch für Lichtdermatosen und Phototoxizität. UVB bewirkt nach<br />
ca. 72 Stunden eine lang anhaltende Bräunung und einen gewissen<br />
Sonnenschutz. Durch Schädigung der DNA löst UVB Sonnenbrand<br />
und bei häufiger Exposition Hautkrebs aus.<br />
Daneben führt UV-Licht auch zu einer Immunsuppression, also zu<br />
einer Schwächung des Immunsystems: Die so genannten Langerhans-Zellen<br />
in der Haut, die ersten Vorposten des Immunsystems zur<br />
Erreger- und Tumorabwehr, werden geschädigt, was wiederum die<br />
Tumorentstehung begünstigt.<br />
Auch durch UV-bedingte Aktivierung von O 2 zu reaktiven Sauerstoffspezies<br />
entstehen Schäden im Gewebe.<br />
SONNENSCHUTZ<br />
Der UVB-Schutz von Sonnenprodukten wird durch den standardisierten<br />
LSF (Lichtschutzfaktor), englisch SPF (sun protection factor)<br />
angegeben. Der LSF gibt an, um welchen Faktor die Eigenschutzzeit<br />
verlängert wird. Im Bezug auf Angaben zum UVA-Schutz von<br />
Produkten brachte die Einführung des UVA-Zeichens eine deutliche<br />
Verbesserung. Das Zeichen garantiert, dass der UVA-Schutz min -<br />
destens ein Drittel des angegebenen LSF beträgt.<br />
Der LSF bezieht sich nur auf Schutz vor Sonnenbrand und nicht auf<br />
andere UV-bedingte Schäden!<br />
DAS RICHTIGE PRODUKT<br />
Einerseits muss, wie erwähnt, der LSF auf den Hauttyp abgestimmt<br />
sein. Zu bevorzugen, gerade für Wassersportaktivitäten, sind wasserfeste<br />
Mittel. Zu berücksichtigen ist dabei der Abrieb durch Kleidung<br />
und Abtrocknen sowie Verluste durch Schwitzen und langes Baden.<br />
Oft bestehen individuelle Vorlieben für Gel, Creme oder Spray, die<br />
auch auf den Hauttyp – trocken oder fett – abgestimmt sein sollten.<br />
Hochwertige Sonnenschutzmittel liefern zusätzlich hautpflegende,<br />
feucht haltende Inhaltsstoffe.<br />
Für besonders empfindliche (Kinder-) Haut eignen sich minera lische<br />
Filter (Titanoxid, Zinkoxid), die, im Gegensatz zu den absorbierenden<br />
chemischen Filtern, die UV-Strahlung reflektieren. Bei Kindern ist<br />
UVA-Zeichen<br />
© comosaydice<br />
SONNE GENIESSEN<br />
Verursacht wird ein Sonnenbrand<br />
durch Ultraviolett-Anteile in der<br />
Sonnen strahlung, wenn ihr die<br />
Haut längere Zeit ungeschützt<br />
ausgesetzt ist. Die Strahlen<br />
dringen in die Haut ein und<br />
schädigen dort das Zellgewebe,<br />
was zu einer lokalen<br />
Entzündungsreaktion führt. Es<br />
kommt zu einer Erweiterung der<br />
Gefäße und in der Folge zur<br />
Rotfärbung der Haut, zu erhöhter<br />
Durchblutung (Erwärmung) und<br />
Austritt von Flüssigkeit in das<br />
Gewebe (Blasenbildung).<br />
wikipaedia<br />
DA April 2010<br />
17
SONNE GENIESSEN<br />
© Serg Zastavkin<br />
Hauttyp I –<br />
keltischer Typ<br />
Charakteristika: sehr<br />
helle Haut, rötliches<br />
oder hellblondes<br />
Haar, blaue, grüne<br />
oder hellgraue Augen,<br />
Sommersprossen<br />
Sonnenbrand:<br />
sehr häufig<br />
Eigenschutzzeit:<br />
3 bis 10 Minuten<br />
18 DA April 2010<br />
© Arman Zhenikeyev<br />
Hauttyp II –<br />
nordischer Typ<br />
Charakteristika: helle<br />
Haut, blondes oder<br />
hellbraunes Haar,<br />
blaue, grüne oder<br />
graue Augen, häufig<br />
Sommersprossen<br />
Sonnenbrand:<br />
häufig<br />
Eigenschutzzeit:<br />
10 bis 20 Minuten<br />
hoher Sonnenschutz ein Muss. Die Eigenschutzzeit beträgt nur<br />
fünf bis zehn Minuten und Lichtschäden summieren sich im Laufe<br />
des Lebens!<br />
Die viel beklagte »Sonnenallergie« (Mallorca Akne, polymorphe<br />
Lichtdermatose) mit juckenden, nässenden Erythemen, Bläschen<br />
oder Knötchen v. a. im Halsausschnitt und Schulterbereich tritt meist<br />
im Frühjahr nach dem ersten Sonnenkontakt auf. Guter UVA- und<br />
UVB-Schutz, langsames Gewöhnen an die Sonne und möglichst einfach<br />
zusammengesetzte Produkte – fett- und emulgatorfreie Gels,<br />
duftstofffreie Zubereitungen – sind hier empfehlenswert.<br />
Innovativ sind Präparate, die zusätzlich noch DNA-Reparaturenzyme<br />
enthalten. Darüber hinaus informiert Sie Ihr Apotheker gerne zum<br />
Thema »Sonnenschutz zum Einnehmen«.<br />
WER IST BESONDERS GEFÄHRDET?<br />
Der Wichtigkeit von Sonnenschutzmaßnahmen wird leider oft zu<br />
wenig Beachtung geschenkt. Auch beim Erstellen einer Reiseapotheke<br />
dürfen Sonnenschutzmittel nicht fehlen!<br />
Im Sinne der Tumorprävention muss Sonnenschutz unbedingt empfohlen<br />
werden bei:<br />
Menschen mit sehr heller Haut bzw. vielen Muttermalen<br />
Kindern, da hohe Sonnenlichtexposition in der Kindheit das<br />
Melanomrisiko deutlich erhöht<br />
Melanomen in der Familie<br />
Hauttumoren wie z. B. Basaliom, aktinische Keratose, Spinaliom,<br />
Melanom in der Vorgeschichte.<br />
Besonders gefährdet in Bezug auf Hauttumoren sind Patienten unter<br />
Immunsuppression. In einer 2-jährigen klinischen Studie mit einem<br />
Sonnenschutz mit LSF 50+ in Apothekenqualität bei Organtransplantierten<br />
konnte die Rate an verschiedenen Hautkrebsformen bei<br />
den regelmäßigen gegenüber den sporadischen Anwendern signifikant<br />
gesenkt werden.<br />
Sehr überzeugende Argumente für konsequenten Sonnenschutz<br />
bieten die Charakteristika des Melanoms: hoch maligner Tumor, der<br />
auch viele junge Menschen betrifft (ca. 20 % der Melanomdiagnosen<br />
bei unter 40-Jährigen), beängstigend ansteigende Inzidenz, oft<br />
© Darren Baker<br />
Hauttyp III –<br />
Mischtyp<br />
Charakteristika:<br />
mittlere Hautfarbe,<br />
meist braunes Haar,<br />
braune Augen, 80%<br />
der Menschen im<br />
deutschen Sprachraum<br />
Sonnenbrand:<br />
manchmal<br />
Eigenschutzzeit:<br />
20 bis 30 Minuten<br />
© Carlo Dapino<br />
Hauttyp IV –<br />
mediterraner Typ<br />
Charakteristika:<br />
bräunliche oder<br />
olivfarbene Haut,<br />
braunes oder<br />
schwarzes Haar,<br />
braune Augen<br />
Sonnenbrand:<br />
selten<br />
Eigenschutzzeit:<br />
30 bis 60 Minuten<br />
Hauttyp V –<br />
dunkler Typ<br />
Charakteristika:<br />
dunkle Haut, oft mit<br />
grauem Unterton,<br />
schwarzes Haar,<br />
dunkle Augen,<br />
Menschen aus<br />
Arabien, Nordafrika<br />
und Indien<br />
Sonnenbrand:<br />
kaum<br />
Eigenschutzzeit:<br />
60 bis 90 Minuten<br />
Hauttyp VI<br />
schwarzer Typ<br />
Charakteristika:<br />
dunkelbraune bis<br />
schwarze Haut,<br />
schwarzes Haar,<br />
schwarze Augen,<br />
Menschen aus<br />
Zentralafrika und<br />
Australien<br />
Sonnenbrand:<br />
praktisch nie<br />
Eigenschutzzeit:<br />
über 90 Minuten<br />
rasches Tiefenwachstum und Metastasierung, Therapiemöglich -<br />
keiten praktisch auf Früherkennung und chirurgische Exzision<br />
beschränkt. Da meist lange keine Beschwerden bestehen, wird das<br />
Melanom oft erst in einem späten Stadium erkannt. Ab einer Dicke<br />
von 4 mm überlebt nicht einmal mehr die Hälfte der Patienten,<br />
Fernmetastasen bedeuten praktisch immer den Tod.<br />
ERHÖHTE UV-EMPFINDLICHKEIT<br />
Auch bei der Einnahme bestimmter Arzneimittel ist Sonnenschutz<br />
unbedingt notwendig. So besteht die Gefahr für Pigmentierungsstörungen<br />
durch erhöhte UV-Empfindlichkeit beispielsweise bei<br />
Chinolonen, Tetracyklinen, tricyclischen Antidepressiva, Amio daron,<br />
Hormonen (z. B. durch Pille, aber auch Schwangerschaft) etc. Bei der<br />
Einnahme solcher Präparate muss Sonne möglichst vermieden bzw.<br />
ein hoher LSF angewendet werden. Einmal entstandene Pigmentierungsstörungen<br />
stellen ein kosmetisches Problem und eine psychische<br />
Belastung für die Betroffenen dar. Sie sind therapie resistent,<br />
Versuche mit Bleichmitteln, chemical peelings oder Laser sind meist<br />
unbefriedigend.<br />
DIE 10 SONNENREGELN<br />
Meiden der Sonne in der Mittagszeit<br />
Langsames Gewöhnen der Haut an die Sonne<br />
UV-dichte Kleidung tragen<br />
Alle unbedeckten Hautstellen mit Sonnencreme eincremen<br />
Sonnencreme mehrmals am Tag erneuern<br />
Beim Baden nur wasserfeste Sonnencremen verwenden<br />
Bei Medikamenteneinnahme auf Nebenwirkungen in Verbindung<br />
mit Sonne achten<br />
Kinder in den ersten Lebensjahren möglichst wenig der direkten<br />
Sonne aussetzen<br />
Die Haut besser nicht im Solarium vorbräunen<br />
Regelmäßige Kontrollen von Risikopersonen durch den Hautarzt<br />
Autorin: Mag. pharm. Dr. Theodora Steindl-Schönhuber<br />
Krankenhausapothekerin in der Apotheke Barmherzige Brüder Linz<br />
E-Mail: theodora.steindl@gmail.com<br />
© Kirril Mikhirev<br />
© Lucian Coman
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Anti-Ageing und hoher Sonnenschutz in einer Creme!<br />
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Anti Ageing Sonnencreme für die<br />
empfindliche Gesichtshaut. Die Kombination<br />
von sehr wirksamen UVA- und UVB-Filtern<br />
gewährleistet einen hohen Schutz. Der<br />
Antifalten-Wirkstoff «Matrixyl» füllt Falten<br />
von innen auf und mildert sie sichtbar.<br />
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www.louis-widmer.at
© Sonja Bachmayer<br />
FONDS GESUNDES ÖSTERREICH<br />
Schach dem König<br />
Alkohol<br />
Kinder suchtkranker Eltern haben ein hohes Risiko,<br />
später einmal selbst psychisch oder<br />
sozial auffällig zu werden. Welche Möglichkeiten<br />
gibt es zur Prävention? Ein Forschungsprojekt<br />
hat dies systematisch erhoben.<br />
Sucht ist eines der komplexesten gesellschaftlichen Phänomene.<br />
Nicht nur die Betroffenen leiden darunter. Nur allzu oft<br />
werden auch ihre Kinder in Mitleidenschaft gezogen. In<br />
jüngeren Jahren müssen sie oft – gewissermaßen anstelle ihrer<br />
Eltern – wie Erwachsene funktionieren. „Im späteren Leben haben<br />
Kinder alkoholkranker Eltern dann ein vier- bis sechsfach erhöhtes<br />
Risiko, ebenfalls alkoholabhängig zu werden. Auch das Risiko<br />
für Angsterkrankungen, depressive Erkrankungen<br />
und Verhaltens auffälligkeiten ist deutlich erhöht“,<br />
weiß Dr. Alfred Uhl vom Ludwig Boltzmann Institut<br />
für Suchtforschung, der ein vom Fonds Gesundes<br />
Österreich, der Gemeinde Wien und dem Land<br />
Salzburg gefördertes Forschungsprojekt leitet. Sein<br />
Thema: »Kinder in alkoholbelasteten Familien –<br />
Theorie und Praxis der Prävention«.<br />
Bisher gab und gibt es für diese Kinder nur erschreckend<br />
wenige Angebote zur Prävention und<br />
Behandlung. Auch bisherige Projekterfahrungen<br />
wurden nur in sehr geringem Ausmaß dokumentiert. „Im Rahmen<br />
unserer Studie wurde deshalb eine Online-Datenbank aufgebaut, in<br />
der abgeschlossene, bestehende und geplante Projekte für Kinder aus<br />
alkoholbelasteten Familien und einschlägige Fachliteratur dokumentiert<br />
werden“, so Uhl. „Außerdem wird im Forschungsbericht<br />
Theorie zum Thema, und ein Curriculum zur Weiterbildung wird<br />
angeboten.“ Der Forschungsbericht steht im Internet unter<br />
www.api.or.at/lbi/download.htm zur Verfügung.<br />
Dr. Alfred Uhl<br />
DER ÖSTERREICHISCHE WEG<br />
Dr. Alexandra Puhm, Co-Leiterin des Projektes, weist auf zwei<br />
wesentliche Aspekte hin, die in Theorie und Praxis bei der Gestaltung<br />
von Angeboten für Kinder alkoholkranker Eltern zu berücksichtigen<br />
sind: „Erstens stellt sich die Frage, ob alle Kinder, deren<br />
Eltern alkoholkrank sind, als Zielgruppe definiert werden müssen.<br />
Denn nicht alle entwickeln Probleme. Zweitens zeigt sich am<br />
Beispiel der USA, wo solche Angebote in der Regel im schulischen<br />
Setting durchgeführt werden, dass diese Kinder dadurch stark stigmatisiert<br />
werden. Diesen Weg wollen wir in Österreich nicht gehen.“<br />
Wie präventive und schadensbegrenzende Maßnahmen für Kinder<br />
alkoholabhängiger Eltern bestmöglich durchgeführt werden können<br />
20 DA April 2010<br />
und sollen, wurde nach Abschluss der Forschungsarbeit auch bei<br />
einer Expert/innentagung diskutiert. Bei dieser wurden nicht nur die<br />
Studienergebnisse präsentiert, sondern auch fachlicher Austausch<br />
zum Thema ermöglicht. Uhl: „Die Idee, gezielt etwas für diese<br />
Gruppe zu tun, wurde inzwischen von allen österreichischen Fachstellen<br />
für Suchtprävention aktiv aufgegriffen. Die Fachstellen<br />
koordinierten Expert/innennetzwerke zu diesem Thema und organisierten<br />
einschlägige Fortbildungstagungen, bei denen auch die<br />
Studienautor/innen aktiv eingebunden wurden.“<br />
WAS IN DER PRAXIS WICHTIG IST<br />
Ein Beispiel aus Vorarlberg zeigt, worauf es in der Praxis bei der<br />
Vorbeugung für Kinder suchtkranker Eltern ankommen kann. Bei<br />
»Casolino«, einem Gruppenangebot für betrof -<br />
fene Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren,<br />
werden diese für das wöchentliche Treffen von zu<br />
Hause abgeholt. „Viele suchtkranke Eltern sind<br />
nicht dazu in der Lage, ihre Kinder termingerecht<br />
zu einem Treffen zu bringen oder abzuholen“,<br />
erläutert Puhm. Im Projekt selbst wird nach einem<br />
fixen, ritualisierten Ablauf beraten und mit reflexiven<br />
und kreativen Methoden gearbeitet. Den<br />
Betreiber/innen ist aber auch sehr wichtig, dass<br />
die Eltern miteinbezogen werden. Die Kinder sollen<br />
erfahren, dass sie über dieses hoch tabuisierte Thema sprechen<br />
dürfen – und das auch im Beisein der Eltern.<br />
Information und Kontakt:<br />
Ludwig Boltzmann Institut für Suchtforschung<br />
Projektleiter: Dr. Alfred Uhl Tel. 01/880 10-951<br />
alfred.uhl@api.or.at<br />
Co-Projektleiterin:<br />
Dr. Alexandra Puhm Tel. 01/880 10-953<br />
alexandra.puhm@api.or.at<br />
Zuständige Gesundheitsreferentin beim FGÖ:<br />
Dr. Verena Zeuschner Tel. 01/895 04 00-23<br />
verena.zeuschner@fgoe.org<br />
Der Fonds Gesundes Österreich unterstützt Projekte<br />
zur Gesundheitsförderung und Prävention.<br />
Aspernbrückengasse 2 ■ 1020 Wien ■ Tel. 01/895 04 00 ■ E-Mail: info@fgoe.org ■ www.fgoe.org, www.gesundesleben.at<br />
© Bilderbox<br />
© Sonja Bachmayer<br />
Dr. Alexandra Puhm
© PHB.cz (Richard Semik)<br />
PSYCHE UND SEELE<br />
Kampf der<br />
Frühjahrsmüdigkeit<br />
Der heurige Winter war besonders lang und kalt. Die meisten<br />
Menschen sehnen sich daher schon nach dem Frühling. Doch bei<br />
vielen werden diese Sehnsüchte jedes Jahr durch ein Gefühl von<br />
Müdigkeit und Mattigkeit gebremst. Es handelt sich dabei um die<br />
berüchtigte Frühjahrsmüdigkeit. Wir fühlen uns schwach,<br />
abgeschlagen, kraftlos und sind verstärkt wetterfühlig.<br />
AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />
Die Ursachen für diese Schlappheit im Frühling dürften viel fältig<br />
sein. Als Hauptgrund wird von den Wissenschaftern eine<br />
Hormonumstellung in unserem Körper angenommen. Im Winter<br />
wird von der Gehirnanhangsdrüse verstärkt das<br />
Schlafhormon Melatonin gebildet, das für Ruhe<br />
und Entspannung sorgt. Mit der kräftiger werdenden<br />
Sonne und dem helleren Tageslicht<br />
werden im Frühling dagegen mehr Serotonin<br />
und Dopamin ausgeschüttet. Vor allem das<br />
auch als Glückshormon bekannte Serotonin<br />
kurbelt unseren Kreislauf an und bringt<br />
Schwung in unser Leben. Diese Hormonumstellung<br />
fordert allerdings unseren Körper und<br />
kann auch müde machen.<br />
Natürlich spielt auch die Wetterlage eine Rolle<br />
bei der Frühjahrs müdigkeit. Durch die steigenden<br />
Temperaturen dehnen sich unsere Blutgefäße<br />
aus. Der Blutdruck sinkt, wir werden müde.<br />
Die Gewöhnung an die höheren Temperaturen<br />
braucht oft einen Monat. Rasche Wetterwechsel zwischen kalt und<br />
warm belasten zusätzlich unseren Kreislauf.<br />
Im Winter haben sich die meisten Menschen auch zuwenig bewegt, zuviel<br />
und einseitig gegessen. Notwendige Vitamine, Spurenelemente<br />
und Sauerstoff für die Durchblutung fehlen. Das alles schwächt unseren<br />
Kreislauf. Vor allem der im Winter entstehende Vitamin D-Mangel ist<br />
ein weiterer Grund für die Schlappheit im Frühjahr. Vitamin D wird<br />
durch Sonnenbestrahlung in unserer Haut gebildet. Es ist primär für<br />
eine gute Knochendichte verantwortlich, steuert aber auch unser<br />
Immunsystem und die Zellreifung.<br />
Dr. Thomas<br />
Schwingenschlögl<br />
Facharzt für Innere Medizin,<br />
Wr. Neudorf<br />
Die Frühjahrsmüdigkeit ist sicherlich keine reine Einbildung. Oft ist<br />
sie sehr unangenehm und muss behandelt werden.<br />
Nicht zu vergessen die während der Wintermonate häufig auftretenden<br />
grippalen Infekte, die unseren Körper auszehren.<br />
Die Frühjahrsmüdigkeit ist sicherlich keine reine Einbildung. Oft ist sie<br />
sehr unangenehm und muss behandelt werden. In den meisten Fällen<br />
kommt man jedoch ohne Medikamente aus. Es genügt, den Ursachen<br />
entgegenzuwirken. Aber wie geht das? Mit den folgenden Tipps können<br />
Sie sich im Frühjahr munter machen.<br />
DA April 2010<br />
21
PSYCHE UND SEELE<br />
ERNÄHRUNG UMSTELLEN<br />
Am besten begegnen Sie der Frühjahrsmüdigkeit mit einer kleinen<br />
Ernährungsumstellung. Im Winter ernähren wir uns einseitiger und<br />
fetthaltiger als sonst, man denke nur an Kuchen, Gans und Weihnachtsbäckerei.<br />
Notwendige Vitamine fehlen uns. Essen Sie deshalb<br />
viele Getreideprodukte aus vollem Korn wie Vollkornbrot, -nudeln<br />
und ungeschälten Reis. Denn in der Hülle der Getreidekörner finden<br />
sich die wertvollsten Vitamine und Spurenelemente. Auch Kartoffeln,<br />
Hülsenfrüchte wie Fisolen, Erbsen und Bohnen und vor allem<br />
viel frisches Obst, Gemüse und Salate sollten zum täglichen Speiseplan<br />
gehören. Jede Portion Gemüse und Obst hat außerdem einen<br />
günstigen Einfluss auf die Verhinderung von Krebsentstehung und<br />
Gefäßverkalkung. Das Geheimnis von Gemüse und Obst sind neben<br />
den wertvollen Vitaminen die sekundären Pflanzenstoffe wie<br />
Carotinoide, Flavonoide, Saponine, Sulfide und viele mehr. Sie haben<br />
ein ungeheures Potenzial im Kampf gegen Infekte, Krebs und<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Essen Sie besser mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt.<br />
Für zwischendurch wählen Sie dafür Obst oder fettarme Snacks. Der<br />
Heißhunger bei den Hauptmahlzeiten wird dadurch gemindert und<br />
die Gefahr des zuviel Essens eingedämmt. Das belastet nämlich<br />
Darm und Kreislauf. Außerdem sorgen viele kleine Mahlzeiten<br />
dafür, dass unsere Leistungskurve nicht abrupt absinkt und garantieren<br />
ein Wohlbefinden ohne Ermüdung während des ganzen Tages.<br />
Ihr Apotheker wird Sie bei der richtigen Ernährung gerne beraten.<br />
MEHR BEWEGUNG<br />
In den Wintermonaten sind viele Menschen Stubenhocker. Das<br />
schwächt unseren Kreislauf. Nützen Sie daher die ersten schönen<br />
Frühlingstage und gehen Sie an die frische Luft. Morgens fünf<br />
Minuten Gymnastik am offenen Fenster und tagsüber zumindest<br />
eine halbe Stunde mit schnellem Schritt spazieren gehen, regen<br />
unseren Kreislauf an und sorgen gleichzeitig für eine verbesserte<br />
Sauerstoffzufuhr.<br />
ALLHEILMITTEL AUSDAUERSPORT<br />
Ausdauersport ist eine der besten Waffen gegen die Frühjahrs -<br />
müdigkeit, stärkt Immunsystem und Abwehrkräfte. Ausdauersportarten<br />
wie Laufen, Nordic Walken, Radfahren, Schwimmen oder Skaten<br />
bringen unseren Kreislauf in Schwung. Dafür sorgt das beim<br />
Sport gebildete Glückshormon Serotonin als auch eine vermehrte<br />
Ausschüttung von Wachstumshormon aus unserem Gehirn.<br />
Wachstumshormon ist ein wahrer Jungbrunnen für Körper und Geist<br />
und verlangsamt dazu noch den Alterungsprozess.<br />
Doch Vorsicht: Sport muss man richtig betreiben! Wer mit einem<br />
Training beginnen will, sollte vorher beim Arzt unbedingt einen<br />
Herz-Kreislauf-Belastungstest machen. Nur damit können die bei jedem<br />
Menschen individuellen Trainingszeiten und Pulswerte ermittelt<br />
werden. Dann wird Training auch Spaß machen.<br />
RAUS AN DIE FRISCHE LUFT<br />
Je direkter und länger das Sonnenlicht auf unseren Körper einwirkt,<br />
desto mehr wird die Hirnanhangsdrüse zur Hormonproduk -<br />
tion angekurbelt. Vor allem das in den Wintermonaten fehlende<br />
Serotonin verschafft uns ein Glücksgefühl und macht munter und<br />
fit. Außerdem stellt sich unsere innere Uhr schneller auf die ge -<br />
änderten Lichtverhältnisse ein.<br />
Durch das Sonnenlicht wird in unserer Haut auch verstärkt Vitamin D<br />
gebildet, welches ein weiterer Muntermacher ist. Sie können also<br />
selbst Ihre Hormonspiegel mitbeeinflussen und der Frühjahrs -<br />
müdigkeit den Garaus machen.<br />
22 DA April 2010<br />
WASSER ALS LEBENSELIXIER<br />
Bedenken Sie, dass Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro<br />
Tag zu sich nehmen sollten, bei höheren Temperaturen und bei<br />
körperlicher Betätigung weit mehr. Leitungswasser, Mineralwasser<br />
oder ungezuckerter Tee, frisch gepresste Frucht- und Gemüsesäfte<br />
sind zu bevorzugen. In der Nacht verliert unser Körper durch<br />
Schwitzen und die Atmung ungefähr einen halben Liter Wasser.<br />
Diese Menge sollten Sie unbedingt gleich in der Früh trinken, um<br />
Ihren Kreislauf zu beleben. Oft ist es ratsam noch vor dem<br />
Aufstehen im Bett ein großes Glas Leitungswasser zu trinken.<br />
Wer in der Früh gar nicht aus den Federn kommt, kann zusätzlich<br />
auch eine Tasse starken Kaffee trinken. Vergessen Sie auch bei der<br />
Arbeit nicht aufs Trinken: ein Wasserglas am Arbeitstisch wird Sie<br />
daran erinnern.<br />
WECHSELDUSCHEN<br />
Seit langem wird vor allem kaltes Wasser als Muntermacher eingesetzt.<br />
Ein alt bekanntes Mittel ist eine Wechseldusche am Morgen:<br />
30 Sekunden mit körperwarmen Wasser und drei Sekunden kurz mit<br />
kaltem Wasser duschen, insgesamt dreimal wechseln und mit einem<br />
kalten Guss aufhören. Sind Sie tagsüber noch immer müde, machen<br />
Sie sich ein kaltes Unterarmbad. Dabei hält man beide Arme bis über<br />
die Ellbogen 15 bis 20 Sekunden lang in kaltes Wasser. Hinterher das<br />
Wasser lediglich abstreifen und die Haut an der Luft trocknen lassen.<br />
Sie werden sich gleich viel wacher fühlen.<br />
BUNTE FARBEN<br />
Kräftige Farben sind Stimmungsreize und beleben uns. Spazieren<br />
gehen an der frischen Luft erfreut also auch unsere Augen durch das<br />
frische saftige Grün der Umwelt. Ziehen Sie sich auch etwas bunter<br />
an, das hebt die Stimmung.<br />
FITNESS-ÜBUNGEN<br />
Mit einer einfachen Übung können Sie zwischendurch Ihren Kreislauf<br />
beleben:<br />
Öffnen Sie ein Fenster um Frischluft und Sauerstoff ins Zimmer zu<br />
lassen. Stellen Sie sich aufrecht und locker hin, die Beine hüftbreit<br />
auseinander. Nacheinander den Bauch einziehen, die Brust herausstrecken,<br />
die Schultern zurückziehen und den Kopf nach der Decke<br />
strecken, dabei aber immer gerade nach vorne schauen.<br />
Gehen Sie dann langsam mit beiden Füßen auf die Zehenspitzen und<br />
halten Sie diese Position ca. 10 Sekunden. Danach loslassen, Arme<br />
und Beine ausschütteln. Atmen Sie während der gesamten Übung<br />
langsam und tief durch, keinesfalls die Luft anhalten.<br />
Für Morgenmuffel ist auch Radfahren mit den Beinen im Bett ein<br />
guter Muntermacher.<br />
RICHTIGE ATMUNG<br />
Die Atmung ist das Fundament für ein gesundes Leben. Viele<br />
Menschen atmen zu flach, sie nehmen zu kurze Atemzüge, die<br />
schnell wieder ausgeatmet werden. Durch die flache Atmung wird<br />
aber nur ein Teil des Lungenvolumens genützt. Der Sauerstoffgehalt<br />
des Blutes nimmt ab und man ermüdet.<br />
Atmen sie deshalb einige Male hintereinander regelmäßig tief ein<br />
und aus, das bringt Ihnen neue Energie. Stellen Sie sich zusätzlich<br />
vor, Sie atmen das tiefe Blau des Himmels ein. Halten Sie den<br />
Atemzug eine Weile in Ihrem Körper, dann langsam ausatmen. Sie<br />
werden erstaunt sein, welch positive Kräfte dadurch freigesetzt<br />
werden.<br />
Immer noch müde? Dann sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt darüber<br />
sprechen und sich untersuchen lassen. Es könnte hinter der Frühjahrsmüdigkeit<br />
ja auch eine Stoffwechselstörung, eine Depression<br />
oder ein chronisches Erschöpfungssyndrom stecken.
Österreichische<br />
Ernährungspyramide<br />
Im März präsentierte Gesundheitsminister Alois Stöger<br />
die neue österreichische Ernährungspyramide. Die Pyramide<br />
wurde so gestaltet, dass sie für Klein und Groß verständlich ist<br />
und eine Hilfe in der Praxis darstellt.<br />
Die Basis der Pyramide bilden reichlich alkoholfreie und<br />
kalorien arme Getränke, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte. Auch<br />
Kartoffeln, Reis und Getreideprodukte, ganz besonders wenn es<br />
sich um Vollkornprodukte handelt, sind ein wichtiger Teil gesunder<br />
Ernährung. Jeden Tag sollten drei Milchprodukte verzehrt<br />
werden, am besten eignen sich zwei Portionen<br />
»weiß« in Form von Joghurt, Buttermilch, Topfen etc. und<br />
eine Portion »gelb« für Käse. Zweimal in der Woche sollte<br />
Fisch am Speiseplan stehen, Fleisch oder Wurst<br />
hingegen nicht öfter als drei Mal pro Woche. Bei Fetten<br />
und Ölen wird ein sparsamer Umgang angeraten,<br />
1 bis 2 Esslöffel pflanzliche Öle pro Tag sind in<br />
Ordnung. Eier sollten nicht öfter als drei Mal in der<br />
Woche verzehrt werden. An der Spitze der Pyramide<br />
befindet sich salziges, fettreiches und süßes<br />
Essen wie Gebackenes, fettes Fast Food und<br />
Süßigkeiten. Wie die Position schon zeigt, sollte<br />
man bei diesen Speisen sehr mäßig sein. Solange<br />
man nur hin und wieder nascht und<br />
die Ernährung insgesamt ausgewogen ist,<br />
kann man sich diese Genüsse aber ohne<br />
schlechtes Gewissen erlauben.<br />
DIE 7 STUFEN ZUR GESUNDHEIT<br />
Alkoholfreie<br />
Getränke<br />
Täglich min. 1,5 Liter<br />
Wasser und alkoholfreie<br />
bzw. ernergiearme<br />
Getränke.<br />
Gemüse, Hülsenfrüchte<br />
und Obst<br />
Täglich 3 Portionen<br />
Gemüse und / oder<br />
Hülsenfrüchte und<br />
2 Portionen Obst.<br />
Getreide<br />
und Erdäpfel<br />
Täglich 4 Portionen<br />
Getreide, Brot, Nudeln,<br />
Reis oder Erdäpfel ( 5<br />
Portionen für sportlich<br />
Aktive und Kinder ) -<br />
vorzugsweise Vollkorn.<br />
Milch und<br />
Milchprodukte<br />
Täglich 3 Portionen<br />
fettarme Milch und<br />
Milchprodukte.<br />
Fisch, Fleisch,<br />
Wurst und Eier<br />
Pro Woche 1 - 2<br />
Portionen Fisch.<br />
Pro Woche maximal<br />
3 Portionen fettarmes<br />
Fleisch oder fettarme<br />
Wurstware. Pro Woche<br />
maximal 3 Eier.<br />
AUSGEBRANNT?<br />
Fette<br />
und Öle<br />
Täglich 1 - 2 Esslöffel<br />
pfl anzliche Öle, Nüsse<br />
oder Samen. Streich-,<br />
Back- und Bratfette und<br />
fettreiche Milchprodukte<br />
sparsam.<br />
Dreimal Kraft aus der Natur!<br />
Verhilft schnell zu mehr: • Vitalität • Lebensfreude • Antriebskraft<br />
Die Verwendung dieser traditionellen pfl anzlichen Arzneispezialität bei<br />
seelischen Verstimmungszuständen beruht ausschließlich auf langjähriger Tradition.<br />
GESUND ESSEN<br />
„Ich bin davon überzeugt, dass<br />
die neue Ernährungspyramide<br />
einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Verbesserung der Ernährungsinformation,<br />
zur Verbesserung<br />
des Gesundheitszustandes, zur<br />
Steigerung der Lebensqualität<br />
und zur Senkung der Gesundheitslast<br />
aller Österreicherinnen<br />
und Österreicher leisten wird.“<br />
Gesundheitsminister<br />
Alois Stöger<br />
Fettes, Süßes<br />
und Salziges<br />
Fett-, zucker- und salzreiche<br />
Lebensmittel und<br />
energiereiche Getränke<br />
selten.<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker<br />
PASCOE pharmazeutische Präparate GmbH Zweigniederlassung Österreich Fischhof 3 · A-1010 Wien · info@pascoe.at www.pascoe.at<br />
DA April 2010<br />
23<br />
© BMGFJ
WUNDVERSORGUNG<br />
Reinigen, desinfizieren,<br />
abdecken und beobachten<br />
Kleine Wunden<br />
richtig versorgen<br />
Kleine Wunden sind harmlos und alltäglich. Doch auch sie<br />
können es in sich haben: das aufgeschürfte Knie, der Schnitt<br />
am Finger, die leichte Verbrennung am Arm. Ihnen wird oft erst<br />
vermehrte Aufmerksamkeit geschenkt, wenn sie unangenehm<br />
spürbar werden, Wundinfektionen auftreten, die Wundheilung<br />
lange dauert oder Narben entstehen.<br />
Auch bei den kleineren akuten Wunden<br />
sind heute die Prinzipien der<br />
feuchten Wundbehandlung anzuwenden.<br />
Weiter kann der gezielte Einsatz<br />
spezieller Wundauflagen den Heilungsprozess<br />
beschleunigen, <strong>Schmerzen</strong> vermeiden<br />
– z. B. beim Verbandswechsel – sowie die<br />
Narbenbildung reduzieren. Bei der Versorgung<br />
aller Arten von kleineren Wunden,<br />
egal ob Schnitt-, Schürf- oder Quetschwunden<br />
gilt: reinigen, desinfizieren, abdecken<br />
und beobachten.<br />
DIE WUNDREINIGUNG<br />
Auf den ersten Blick »sauber« erscheinende<br />
Wunden sollten gespült werden,<br />
um vorhandene Keime und Schmutz -<br />
partikel in Blut und Wundexsudat (Wundflüssigkeit)<br />
auszuwaschen. Zur Spülung<br />
eignen sich sterile physiologische Kochsalz-Lösung<br />
oder Ringer-Lösung. Für den<br />
Notfall kann auch auf fließendes Leitungswasser<br />
zurückgegriffen werden. Die<br />
Menge der Spüllösung sollte je nach<br />
Verschmutzungsgrad reichlich bemessen<br />
sein. Weitere Hilfsmittel sind sterile<br />
Tupfer, Kompressen und für eine Ent -<br />
24 DA April 2010<br />
fernung von Schmutzpartikeln eine möglichst<br />
sterile Pinzette.<br />
DIE DESINFEKTION<br />
Wunden sind nach der Reinigung mit einem<br />
speziellen Wundantiseptikum zu desinfizieren.<br />
Bewährt haben sich Octenidin-<br />
Lösung und PVP-Iod-Lösungen. Verwenden<br />
Sie nur wässrige Lösungen. Alkoholische<br />
Lösungen, wie sie zur Desinfektion<br />
der intakten Haut üblich sind, sind bei offenen<br />
Wunden sehr schmerzhaft. Alternativ<br />
kann auch ein Gel mit PVP-Iod angewendet<br />
werden. Jedenfalls gehört ein Desinfektionsmittel<br />
in jede Hausapotheke.<br />
DIE ABDECKUNG<br />
Die Auswahl der Wundauflage richtet sich<br />
nach der Menge von Blut und Wundexsudat.<br />
Zum einen muss die Wundauflage je<br />
nach Blut und Gewebsflüssigkeit entsprechend<br />
saugfähig sein, zum anderen ist das<br />
Verkleben der Wundauflage mit der Wunde<br />
zu verhindern:<br />
● Geringer Flüssigkeitsaustritt: Aus dem<br />
Bereich der Wundschnellverbände eignen<br />
sich besonders sterile Pflaster mit zentra-<br />
lem Wundkissen und einer Rundum-Klebefläche<br />
oder die Kombination aus einem<br />
Stück steriler Kompresse, fixiert mit einem<br />
breitflächigen Fixierpflaster. Damit wird<br />
die Wunde rundum vor Schmutz und Keimen<br />
geschützt.<br />
● Mittlerer Flüssigkeitsaustritt: Imprägnierte<br />
Wundgaze plus Mullkompresse oder<br />
eine nicht verklebende kombinierte Saugkompresse,<br />
Hydrokolloidverand, Hydrogelwundauflage,<br />
fixiert mit Heftpflaster<br />
oder Fixierbinden.<br />
● Starker Flüssigkeitsaustritt: nicht ver -<br />
kleben de kombinierte Saugkompresse oder<br />
imprägnierte Wundgazen plus Mullkompresse.<br />
Ihr Apotheker zeigt Ihnen gerne die einzelnen<br />
Produkte und ihre Anwendung.<br />
DAS BEOBACHTEN<br />
Die Wunde und Wundumgebung ist auf<br />
Anzeichen einer Wundinfektion wie<br />
Schwellung, Rötung, Überwärmung oder<br />
<strong>Schmerzen</strong> zu beobachten. Bereits der Verdacht<br />
erfordert den Gang zum Arzt. Vorteile<br />
bieten dabei transparente Wundverbände<br />
wie Folien oder Hydrogele. Die folgenden<br />
Wundverbände sind nach dem Flüssigkeitsaustritt<br />
aus der Wunde auszuwählen.<br />
Besonders wichtig ist, eine ausreichende<br />
Tetanusschutzimpfung sicherzustellen. Jede<br />
auch harmlos erscheinende Wunde, z.B.<br />
durch Holzsplitter oder Dornen bzw. durch<br />
Verschmutzung mit Garten- oder Walderde,<br />
birgt die Gefahr einer Tetanusinfektion.<br />
© Rob Byron
ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND<br />
Lebenswichtige Medikamente wirken<br />
besser, wenn sie richtig eingenommen<br />
werden<br />
Arzneimittel: Ohne<br />
Apotheker geht nichts<br />
Morgens, nüchtern, mindestens eine halbe Stunde vor dem Frühstück,<br />
mit viel Flüssigkeit und nachher nicht mehr hinlegen. Was kompliziert<br />
klingt, ist in der öffentlichen Apotheke Alltag: die Beratung über die<br />
richtige Einnahme von Medikamenten.<br />
»Compliance« nennt man die Einhaltung von Regeln bei der<br />
Medikamenten-Einnahme. Wer sich nicht daran hält, kann seine<br />
Gesundheit riskieren. Dem Apotheker kommt in Sachen<br />
»Compliance« eine Schlüsselfunktion zu: „Nur bei uns in der<br />
Apotheke laufen die Fäden zusammen. Rezeptpflichtige und<br />
rezeptfreie Medikamente werden oft an ein und denselben<br />
Patienten abgegeben“, berichtet der Präsident der selbständigen<br />
Apotheker, Dr. Friedemann Bachleitner-Hofmann, aus seinem<br />
Pharmazeuten-Alltag.<br />
Die Information über Wirkung und unerwünschte Wirkung ist das<br />
eine. Die richtige Beratung für die Einnahme das andere. „Wir<br />
Apotheker sind in einer Führungsrolle. Wir führen den Patienten,<br />
damit dieser schneller gesund wird oder gar nicht krank wird. Richtig<br />
eingesetzte Medikamente wirken besser und senken die Kosten<br />
für die Allgemeinheit“, verweist Bachleitner-Hofmann auf teure<br />
Folgen falscher Arzneimitteltherapien wie Spitalsaufenthalte und<br />
Operationen.<br />
Auf die Uhrzeit kommt es an. Auf die Wirkstoffe muss man hinweisen.<br />
Auf den allgemeinen Zustand des Patienten achten und ihn zur<br />
Disziplin bei der Einnahme »ermahnen«. Und ihn mit einem freund-<br />
lichen Lächeln zur Therapietreue<br />
motivieren. Der Apotheker<br />
ist eben weit mehr als nur eine<br />
»abgebende« Institution. Der<br />
Apotheker ist ein von allen<br />
Seiten anerkannter Gesundheitsmanager.<br />
Und hat als studierter<br />
Pharmazeut die Kompetenz<br />
als Heilberufler und Arzneimittelexperte.<br />
Dr. Friedemann<br />
Bachleitner-Hofmann<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Apothekerverbandes<br />
Zudem spart die Funktion des Apothekers dem Staat viel Geld.<br />
Mehr als drei Milliarden Euro geben die Sozialversicherungen Jahr<br />
für Jahr für Medikamente in Österreich aus. Expertenschätzungen<br />
gehen davon aus, dass jedes fünfte Medikament falsch, doppelt<br />
oder gar nicht eingenommen wird. Ohne die tägliche Arbeit der<br />
Apotheker wäre diese Rate noch viel höher. Und umgekehrt: Je<br />
mehr die Apotheker beraten, desto besser wird dieses Verhältnis.<br />
Das ist in erster Linie zum Nutzen des Patienten und kommt auch<br />
der Allgemeinheit zu Gute, weil richtig eingesetzte Medikamente<br />
ein großes Einsparpotenzial haben. <br />
DA April 2010<br />
25
HEUSCHNUPFEN<br />
Das sollten Sie<br />
berücksichtigen!<br />
Allergikern steht ein besonders<br />
harter Frühling bevor<br />
DIE HÄUFIGSTEN ALLERGIEN<br />
Pollen vor Pflegeprodukten<br />
Laut einer neuen Umfrage klagt fast jede<br />
zweite Frau über Unverträglichkeiten bzw.<br />
Allergien. 20,7 % leiden unter einer Pollen -<br />
allergie. Bereits an zweiter Stelle folgt mit<br />
16,1 % die Unverträglichkeit von Inhaltsstoffen<br />
in Hautpflegeprodukten.<br />
Die häufigsten Allergien<br />
20,7 % Pollen (Heuschnupfen)<br />
16,1 % Hautpflegeprodukte<br />
14,7 % Nickel<br />
11,9 % Hausstaub<br />
11,8 % Nahrungsmittel<br />
11,5 % Andere<br />
9,7 % Duftstoffe<br />
7,3 % Tierhaare<br />
52,5 % Keine Allergien<br />
Befragung von 1.000 Frauen ab 14 Jahren<br />
Quelle: frei HautforschungsInstitut<br />
26 DA April 2010<br />
© Tatiana Makotra<br />
Heuschnupfen-Patienten steht ein hartes Frühjahr<br />
bevor. Denn in Jahren mit gerader Zahl ist<br />
mit einem besonders starken Birkenpollenflug<br />
zu rechnen, wie Dr. Michael Barczok von der<br />
Gesellschaft für Pneumologie und<br />
Beatmungsmedizin berichtet. „So werden im<br />
Jahr 2010 die Birkenpollen voraussichtlich von<br />
Ende März bis Ende Mai Saison haben“,<br />
kündigt der Pneumo loge an.<br />
Normalerweise fliegen die ersten allergologisch bedeutsamen<br />
Pollen etwa ab Anfang bis Mitte Februar. Dieses Jahr gab es<br />
aber den Experten zufolge aufgrund der Temperaturen bis<br />
Mitte Februar keinerlei Pollen-Belastung. Erst wenn die Tempera -<br />
turen für zwei bis drei Wochen wieder über Null steigen, dürfte die<br />
Pollenbelastung wieder anwachsen.<br />
Angesichts dieser Prognose sollten sich Allergiker rechtzeitig vor<br />
Beginn des diesjährigen Pollenflugs mit den notwendigen Anti -<br />
histaminika eindecken, empfiehlt der Lungenfacharzt. Wer die<br />
Allergie nicht nur symptomatisch, sondern ursächlich behandeln lassen<br />
will, dem stehen mittlerweile neben der normalen Hyposen -<br />
sibilisierung, die sich über mehrere Jahre erstrecken kann und sehr<br />
effektiv ist, auch Kurzzeit-Immuntherapien zur Verfügung, deren<br />
Wirkung bereits acht Wochen nach Therapiebeginn eintritt.<br />
Pollenallergiker sollten außerdem rechtzeitig beim Start der Pollensaison<br />
darauf achten, die Belastung mit Pollen in ihrer Wohnung so<br />
gering wie möglich zu halten. „Dazu wird empfohlen, alle glatten<br />
Oberflächen mehrmals in der Woche abzuwischen und potenzielle<br />
Pollenfänger wie Teppiche oder Gardinen mindestens einmal in der<br />
Woche gründlich mit einem Staubsauger abzusaugen, der mit einem<br />
speziellen Filter ausgestattet sein sollte“, berichtet Barczok.<br />
Bettwäsche gehört alle ein bis zwei Wochen gereinigt, Kleidung<br />
mindestens alle drei bis vier Tage, wobei Allergiker die Wäsche<br />
natürlich nicht draußen, sondern in einem pollenfreien Raum<br />
trocknen sollten. Beim Betreten der Wohnung ist es ratsam, möglichst<br />
schon im Flur in unbelastete Hauskleidung zu wechseln und vor<br />
dem Zubettgehen die Haare zu waschen, um eine möglichst<br />
beschwerdefreie Nacht zu gewährleisten.<br />
POLLENALLERGIE – EINE<br />
ERNSTZUNEHMENDE KRANKHEIT<br />
Nach dem Einatmen der Pollenkörner werden Stoffe freigesetzt, die<br />
beim Allergie-Patienten eine heftige Abwehrreaktion auslösen; die<br />
Folgen sind gerötete Augen, Fließschnupfen und Niesattacken.<br />
Im Laufe der Zeit können weitere Allergien gegen andere Substanzen<br />
hinzukommen. Zusätzlich besteht das Risiko, ein allergisches Asthma<br />
zu entwickeln – Husten und Atemnot sind hierfür die ersten<br />
Anzeichen. Eine rechtzeitige Behandlung kann dieser Entwicklung<br />
entgegenwirken.
POLLENFLUGZEITEN<br />
Die auftretenden Symptome der Gräserpollenallergie sind von der<br />
Pollenmenge in der Luft abhängig.<br />
Verschiedene Pflanzen und Bäume bilden zu unterschiedlichen Jahreszeiten<br />
Pollen. Man spricht in diesem Zusammenhang von Pollenflugzeiten<br />
(siehe Abbildung). Dabei treten die größten Pollenmengen<br />
während der Pollenflugzeit tendenziell an warmen Tagen mit<br />
leichtem Wind auf. Die aktuellen Pollenflugdaten finden Sie immer<br />
online unter www.pollenwarndienst.at.<br />
WAS SIND KREUZALLERGIEN?<br />
Manche Pollenallergiker stellen fest, dass sie auch auf bestimmte<br />
Obst- und Gemüsesorten allergisch reagieren. Dies liegt daran, dass<br />
die Allergie auslösenden Stoffe an der Oberfläche von Pollen den entsprechenden<br />
Stoffen auf bestimmten Lebensmitteln ähneln.<br />
Da der Körper zwischen diesen Allergenen nicht unterscheiden kann,<br />
können auch beim Verzehr bestimmter Lebensmittel allergische<br />
Reaktionen auftreten. Dabei können Personen mit einer Gräser -<br />
pollenallergie vereinzelt auch auf Tomaten allergisch reagieren.<br />
Wesentlich häufiger jedoch sind Obstallergien wie z. B. auf Apfel,<br />
Birne und zum Teil auch Steinobst bei Birkenpollenallergikern zu finden.<br />
Dieser Effekt wird als Kreuzreaktivität bezeichnet.<br />
Eine Broschüre über Kreuzallergien finden Sie online unter<br />
www.allergenvermeidung.org.<br />
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DA April 2010<br />
27
© Sebastian Kaulitzki<br />
28 DA April 2010<br />
Kopfschmerz und Migräne in der Selbstmedikation<br />
Kopfschmerz<br />
– Das hilft!<br />
Mag. pharm. Heinz<br />
Haberfeld<br />
Primäre Kopfschmerzen wie Migräne<br />
und Kopfschmerz vom Spannungstyp<br />
sind mit rezeptfreien Arzneimitteln oft<br />
gut in den Griff zu bekommen. Einiges<br />
müssen Sie dabei aber beachten. Ihr<br />
Apotheker informiert Sie gerne dazu.<br />
AUTOR: MAG. PHARM.<br />
HEINZ HABERFELD<br />
Eine europaweit durchgeführte Umfrage ergab, dass<br />
bei den insgesamt 1.642 Befragten Migräne mit 82 %<br />
die häufigste Kopfschmerzform war. Davon waren 60 %<br />
betroffen, gefolgt von Spannungs- (28 %) und Clusterkopfschmerz<br />
(7 %) – streng einseitige und in Attacken<br />
auftretende extreme <strong>Schmerzen</strong>. Immerhin 62% der<br />
Befragten konsultieren wegen ihrer Kopfschmerzen<br />
regelmäßig einen Angehörigen der Gesundheitsberufe:<br />
40 % einen Allgemeinmediziner, 27 % einen Neurologen,<br />
6 % eine Kopfschmerzklinik und 12 % einen Apotheker.<br />
KOPFSCHMERZARTEN<br />
Etwa 90 Prozent der Menschen mit Kopfschmerzen leiden entweder<br />
unter einem Kopfschmerz vom Spannungstyp, verkürzend meist<br />
Spannungskopfschmerz genannt, an Migräne oder einem Kombinationskopfschmerz<br />
aus diesen beiden Formen. Diese Kopfschmerzen<br />
werden auch primäre Kopfschmerzen genannt, d.h. sie sind keine<br />
Folge anderer Erkrankungen, sondern die Kopfschmerzen sind<br />
selbst die Erkrankung und aus medizinischer Sicht nicht gefährlich,<br />
auch wenn sie die Lebensqualität der Betroffenen teilweise ganz erheblich<br />
beeinträchtigen.<br />
KOPFSCHMERZ VOM SPANNUNGSTYP<br />
Beim Kopfschmerz vom Spannungstyp wird die episodische<br />
von der chronischen Form unterschieden. Vom chronischen<br />
Spannungskopfschmerz spricht man, wenn wenigstens an<br />
15 Tagen pro Monat Kopfschmerzen auftreten. Dieser Kopfschmerz<br />
ist üblicherweise drückend bis ziehend, in der Intensität<br />
leicht bis mäßig, beidseitig und verstärkt sich nicht<br />
bei körperlicher Aktivität. Übelkeit, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit<br />
können vorkommen.<br />
MIGRÄNE<br />
Bei der Migräne handelt es sich um Kopfschmerzattacken mit einer<br />
Dauer von 4 bis 72 Stunden. Der Schmerz ist bei etwa 70 % der<br />
Betroffenen einseitig, sein Charakter eher klopfend, pochend,<br />
pulsierend und seine Intensität mäßig bis stark, so dass übliche
Alltagsaktivitäten erschwert oder unmöglich gemacht werden.<br />
Beim Treppensteigen oder bei üblicher körperlicher Aktivität wird<br />
der Schmerz meist verstärkt. Während des Kopfschmerzes treten<br />
Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen sowie<br />
Geräusch-, Licht- und Geruchsempfindlichkeit auf. Bei der<br />
Migräne mit Aura, an der etwa 15 % der Migränebetroffenen<br />
leiden, treten vor der Kopfschmerzattacke zusätzlich neurologische<br />
Symptome auf, die sich allmählich über 5 bis 20 Minuten<br />
entwickeln und weniger als 60 Minuten anhalten. Kopfschmerz,<br />
Übelkeit und Lichtempfindlichkeit schließen sich üblicherweise<br />
direkt an die neurologische Aurasymptomatik an oder folgen ihr<br />
nach einem freien Intervall von weniger als einer Stunde. Die<br />
Kopfschmerzphase kann in Einzel fällen auch vollständig fehlen.<br />
Die typische Aura besteht in Sehstörungen, halbseitigen Sensibilitätsstörungen,<br />
Sprachstörungen oder einer Kombination solcher<br />
Symptome.<br />
KOPFSCHMERZEN DURCH<br />
MEDIKAMENTENÜBERGEBRAUCH<br />
Kopfschmerzen durch übermäßigen Gebrauch von Arzneimitteln<br />
stellen in der Migräne- und Kopfschmerztherapie ein ernstes<br />
Problem dar. Es handelt sich dabei um einen diffusen, dumpfdrückenden<br />
oder auch pulsierenden Dauerkopfschmerz, der sich<br />
durch die tägliche oder fast tägliche Einnahme von Migränemitteln<br />
oder Analgetika entwickeln kann. Besteht der Verdacht auf einen<br />
medikamenteninduzierten Kopfschmerz, sollten die betroffenen<br />
Personen dringend einen Arzt aufsuchen. Eine Umstellung auf<br />
andere Medikamente ist bei Vorliegen eines medikamenten -<br />
induzierten Kopfschmerzes erfahrungsgemäß erfolglos. In der<br />
Beratung dieser Patientengruppe liegt eine besonders wichtige<br />
Aufgabe des Apothekers.<br />
SELBSTBEHANDLUNG VON<br />
KOPFSCHMERZEN<br />
Grundsätzlich können die primären Kopfschmerzen Migräne und<br />
Kopfschmerz vom Spannungstyp selbst behandelt werden. Die seltenen<br />
Kopfschmerzformen wie Cluster-Kopfschmerz, Trigeminusneuralgie,<br />
atypische Gesichtsschmerzen etc. bedürfen ärztlicher<br />
Diagnose und Therapie. Darüber hinaus ist ein Arztbesuch unbedingt<br />
angezeigt, wenn:<br />
Kopfschmerzen täglich oder fast täglich auftreten<br />
Kopfschmerzen mit weiteren Symptomen wie Lähmungen,<br />
Gefühls-, Seh-, Gleichgewichtsstörungen, Augentränen oder<br />
starkem Schwindel einhergehen. Auch solche Kopfschmerzen<br />
sind im Allgemeinen durchaus harmlos, doch sollte hier eine<br />
genaue ärztliche Abklärung erfolgen<br />
Kopfschmerzen mit psychischen Veränderungen wie Störungen<br />
des Kurzzeitgedächtnisses oder Störungen der Orientierung zu<br />
Zeit, Ort und Person einhergehen<br />
Kopfschmerzen erstmals im Alter von über 40 Jahren auftreten<br />
Kopfschmerzen in ihrer Intensität, Dauer und/oder Lokalisation<br />
unüblich sind<br />
Kopfschmerzen erstmals während oder nach körperlicher<br />
Anstrengung auftreten, sehr stark sind und in den Nacken ausstrahlen<br />
Kopfschmerzen von hohem Fieber begleitet sind<br />
Kopfschmerzen nach einer Kopfverletzung, wie z. B. einem<br />
Sturz, auftreten<br />
Kopfschmerzen trotz Behandlung an Häufigkeit, Stärke und<br />
Dauer zunehmen<br />
Kopfschmerzen zusammen mit einem epileptischen Anfall und<br />
Bewusstlosigkeit auftreten<br />
Kopfschmerzen nicht mehr auf die bisher wirksamen<br />
Medikamente ansprechen<br />
KOPFSCHMERZEN SELBST BEHANDELN<br />
© Boris Ryaposov<br />
KOPFSCHMERZFREI: Für<br />
Kopfschmerzen halten Ihr Arzt und Ihr<br />
Apotheker ein ganzes Arsenal an rezept -<br />
freien und rezeptpflichtigen Arzneimitteln<br />
bereit, unter denen das für Sie passende<br />
gefunden werden kann, beginnend bei<br />
Paracetamol, Ibuprofen und<br />
Acetylsalicylsäure über NSAR, so genannte<br />
Nicht-steroidale Antirheumatika, bis zu den<br />
Triptanen bei Migräne.<br />
DA April 2010<br />
29
KOPFSCHMERZEN SELBST BEHANDELN<br />
Grundsätzlich können die primären Kopfschmerzen wie Migräne<br />
und Kopfschmerz vom Spannungstyp selbst behandelt werden.<br />
REZEPTPFLICHTIGE ARZNEIMITTEL<br />
Für schwere Kopfschmerzen halten Ihr Arzt und Ihr<br />
Apotheker ein ganzes Arsenal an rezeptpflichtigen Arzneimitteln<br />
bereit, unter denen das für Sie passende gefunden<br />
werden kann, beginnend bei Paracetamol, Ibuprofen und<br />
Acetylsalicylsäure über NSAR, so genannte Nicht-steroidale<br />
Antirheumatika, bis zu den Triptanen bei Migräne. Oft<br />
wird dabei vor der eigentlichen Schmerzbehandlung ein<br />
Mittel gegen die Übelkeit – ein so genanntes Antiemetikum<br />
– notwendig sein, da sonst das Schmerzmittel nicht<br />
aufgenommen werden kann. Bei schweren und häufigen<br />
Migräneattacken ist auch eine Vorbeugung mit rezeptpflichtigen<br />
Arzneimitteln möglich.<br />
Die medikamentöse Therapie sollte durch nicht medi -<br />
kamentöse Verfahren, der Verhaltenstherapie und durch<br />
Ausdauersport ergänzt werden. Alternativ zur medikamentösen<br />
Therapie kann auch eine Verhaltenstherapie als<br />
Prophylaxe durchgeführt werden.<br />
Bei Patienten mit einer hochfrequenten Migräne (> 3<br />
Attacken/Monat) sowie erheblicher Einschränkung der<br />
Lebensqualität kann auch eine psychologische Therapie<br />
helfen. <br />
© Johnny Lye<br />
30 DA April 2010<br />
Schmerzverarbeitung im Gehirn:<br />
Schrille Töne durch Nervenleitungen<br />
– den so genannten Neuronen<br />
Selbstmedikation bei Kopfschmerzen<br />
vom Spannungstyp<br />
Mittel der 1. Wahl sind:<br />
● Einzeldosis der fixen Kombination aus 500 mg Acetyl salicylsäure +<br />
500 mg Paracetamol + 130 mg Coffein<br />
● Einzeldosis mit 1.000 mg Acetylsalicylsäure<br />
● Einzeldosis mit 400 mg Ibuprofen<br />
Mittel der 1. Wahl ist:<br />
● Einzeldosis mit 1.000 mg Paracetamol<br />
Selbstmedikation akuter Migräne attacken mit und<br />
ohne Aura<br />
Mittel der 1. Wahl sind:<br />
● Einzeldosis der fixen Kombination aus 500 mg Acetyl salicylsäure +<br />
500 mg Para cetamol + 130 mg<br />
● Einzeldosis mit 1.000 mg Acetylsalicylsäure<br />
● Einzeldosis mit 400 mg Ibuprofen<br />
● Einzeldosis mit 1.000 mg Paracetamol<br />
Zu weiteren Wirkstoffen und Kombinationen berät Sie<br />
gerne Ihr Apotheker.<br />
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zwickt<br />
und zwackt …«<br />
32 DA April 2010<br />
Jeder zweite Patient, der einen praktischen Arzt aufsucht,<br />
leidet unter <strong>Schmerzen</strong> – und dabei nimmt der aktive und<br />
passive Bewegungsapparat als Schmerzquelle mit Abstand<br />
den obersten Platz ein. In der Apotheke berät man Sie<br />
eingehend, was Sie gegen Ihre <strong>Schmerzen</strong> tun können.<br />
AUTOR: DR. BERNHARD STENGG<br />
Wurde eine Arthrose<br />
nachgewiesen, so<br />
können knorpel -<br />
aufbaufördernde<br />
Substanzen genommen<br />
werden.
WIRBELSÄULENSCHMERZEN<br />
Wirbelsäulenschmerzen liegen nur in ca. 15 % schwerwiegende<br />
Ursachen zugrunde. Diese ernsten Ursachen sind von einem erfahrenen<br />
Mediziner in einem hohen Prozentsatz relativ rasch durch<br />
Stellen gezielter Fragen, einer körperlichen Untersuchung<br />
und der darauf abgestimmten Durchführung<br />
ausgesuchter diagnostischer Methoden<br />
wie Labor, bildgebende Verfahren u.ä. auszu -<br />
schließen. Sofort sollte man einen Arzt aufsuchen,<br />
wenn z. B. Symptome wie allgemeines Krankheitsgefühl<br />
mit Fieber, rascher Gewichtsverlust,<br />
gleichbleibender plötzlicher Dauer- und Nachtschmerz,<br />
vorausgegangener Sturz, Tumoren in der<br />
Anamnese, motorische Arm- oder Beinlähmungen<br />
u. ä. auftreten.<br />
Für die Versorgung von akuten und chronischen Wirbelsäulenschmerzen<br />
gelten folgende Empfehlungen:<br />
Völlige körperliche Schonung ist nur so kurz wie möglich zu halten!<br />
Zwischendurch sollten Alltagsaktivitäten bewusster und langsamer<br />
als sonst durchgeführt werden. Ein häufiger Positionswechsel<br />
ist dem längeren Liegen oder Sitzen vorzuziehen, um den schonungsbedingten<br />
Muskelverlust von Beginn an so gering wie möglich<br />
zu halten.<br />
Eine Wärmeapplikation ist im Gegensatz zum peripheren Gelenksschmerz<br />
in den meisten Fällen nicht nur im chronischen,<br />
sondern auch im akuten Stadium Schmerz stillend, z. B. mittels<br />
Capsaicinpflastern, Moorpackungen, Thermophorauflagen, Entspannungsbad<br />
oder vorsichtigem Richten eines heißen Duschstrahls<br />
auf die hauptverspannte Zone.<br />
Die systemische Gabe von entzündungshemmenden Schmerzmitteln<br />
in ausreichender Dosierung, Tagesfrequenz und Dauer ist zu<br />
empfehlen, gleichzeitig kann abends ein muskelentspannender<br />
Wirkstoff angewandt werden. Reicht ein NSAR – ein nichtsteroidales<br />
Antirheumatikum, welches eine entzündungshemmende Wirkung<br />
hat – zur Schmerzkontrolle nicht aus, so wird auch beim Bewegungs -<br />
apparatschmerz eine Opiateinstellung durch den Arzt erfolgen. Dies<br />
führt einerseits zur möglichst schnellen Schmerzreduktion, vor<br />
allem aber zur Verhinderung von sonst rasch einsetzenden Umbauvorgängen<br />
im Zentralen Nervensystem. Opiate sind sehr gute<br />
Schmerzmittel und führen bei richtiger Anwendung nicht zu einer<br />
Abhängigkeit, wie von Laien oft befürchtet wird. Ihr Arzt oder Ihr<br />
Apotheker klären Sie gerne darüber auf.<br />
Je nach Schweregrad einer akuten Schmerzepisode sollten in den<br />
ersten 1 bis 2 Wochen keine dynamischen physiotherapeutischen<br />
Übungen durchgeführt werden, da es dadurch öfter zu Verschlechterungen<br />
als Verbesserungen kommt. Ausgenommen sind natürlich<br />
Lagerungsübungen oder isometrische Spannungsübungen.<br />
Wenn sich – was in ca. 60 % der Fälle innerhalb der ersten Woche<br />
passiert – die Schmerzsymptomatik deutlich gebessert hat, sollten<br />
Sie so schnell wie möglich mit der Wiederaufnahme der gewohnten<br />
Aktivitäten beginnen.<br />
Nach spätestens 2 Wochen ist die wirksamste Therapie die ge -<br />
zielte Bewegungstherapie, mit der die Muskeln gekräftigt und so<br />
möglichen Schmerzepisoden vorgebeugt werden kann.<br />
Dr. Bernhard Stengg<br />
RHEUMATISCH-ENTZÜNDLICHE SCHMERZEN<br />
Als Ursache der Entzündung ist die klassische rheumatische Erkrankung,<br />
der akute periphere Bewegungsapparatschmerz, bei einem<br />
kleineren Prozentsatz der Patienten der Fall und zumeist schon bei<br />
diesen vorbekannt. Wesentlich häufiger treten nach wiederholten<br />
Überlastungen von degenerativ vorgeschädigten Gelenken – z. B.<br />
im Knie- oder Mittelfußbereich nach zu langem Stehen oder Gehen<br />
– stark entzündete Arthrosen auf. Akute Gelenksschmerzen können<br />
SCHMERZEN BEKÄMPFEN<br />
Ein entzündungshemmendes<br />
Schmerzmedikament soll bei<br />
solchen <strong>Schmerzen</strong> sowohl<br />
eingenommen als auch auf<br />
der betroffenen Stelle aufgetragen<br />
oder als Pflaster<br />
angewandt werden.<br />
DA April 2010<br />
33<br />
© Andrey Burmakin
SCHMERZEN BEKÄMPFEN<br />
aber auch als Folge von unvernünftiger sportlicher Belastung ohne<br />
das Vorhandensein einer offensichtlichen Verletzung auftreten und<br />
dann ebenfalls mit Zeichen einer Schwellung und Überwärmung<br />
einhergehen.<br />
Grundsätzlich gilt bei der Versorgung von akuten Zuständen am Bewegungsapparat<br />
immer:<br />
Eine Reizreduktion wird erzielt durch frühestmögliche Entlastung,<br />
Kälteanwendung z. B. über Coolpacks, die gleichzeitig mit einer<br />
elastischen Bandage angebracht werden können und die Hoch -<br />
lagerung des betroffenen Gelenks.<br />
Je nach Schweregrad ist bis zum Abklingen der stärksten Symptome<br />
eine völlige Gelenksent- oder zumindest Teilentlastung mit Stock<br />
oder Unterarmstützkrücke anzustreben. Eine Versorgung mit funktionellen<br />
Schienen bzw. elastischen Bandagen gehört ebenso in die<br />
Frühversorgung solcher Schmerzzustände.<br />
Ein entzündungshemmendes Schmerzmedikament soll bei solchen<br />
<strong>Schmerzen</strong> sowohl eingenommen als auch auf der betroffenen<br />
Stelle aufgetragen oder als Pflaster angewandt werden. ASS –<br />
Acetylsalicylsäure – eignet sich bei einer Schwellung nicht so gut,<br />
da beim Vorhandensein von größeren Blutergüssen Nachblutungen<br />
oder Gelenksergüssen durch die starke blutverdünnende Wirkung<br />
ausgelöst werden können.<br />
Abschwellende lokale Maßnahmen umfassen aber auch den sehr<br />
gut wirksamen Topfenwickel, der kühlschrankkühl für ca. 1 bis 2<br />
Stunden unter luftdichtem Verschluss einer Frischhaltefolie aufgelegt<br />
werden sollte.<br />
DEGENERATIV-ARTHROTISCHE SCHMERZEN<br />
Die Arthrose ist Ausdruck eines Gelenksmaterialverschleißes und<br />
muss jedoch nicht zwangsläufig Beschwerden machen. Sie ist nicht<br />
heilbar, die <strong>Schmerzen</strong> und Beschwerden können aber sehr wohl<br />
gelindert werden.<br />
34 DA April 2010<br />
Wirbelsäulenschmerzen<br />
liegen nur in ca. 15%<br />
schwerwiegende<br />
Ursachen zugrunde.<br />
Wärme in Form von Bandagen, Wickeln, Paraffinbädern oder im<br />
Bereich der großen Gelenke von Wärmesalben bzw. Capsaicin -<br />
pflastern u. ä.<br />
Besonders bei Hüft- und Kniearthrosen zeigen in Studien sanfte<br />
zyklische Bewegungsabläufe wie Ergometerfahren mit geringem<br />
Widerstand, aber höherer Umdrehungszahl ab 3 x/Wo 15 Minuten<br />
pro Tag einen positiven Einfluss auf Knorpel und Gelenksflüssigkeit.<br />
Stoßbelastungen wie Laufen oder Stop-and-go-Sportarten wie z. B.<br />
Tennis, Squash und Fußball sind hingegen absolut kontraproduktiv.<br />
Bewegungs-/Physiotherapie mit Dehnungen oder Massagen verbessern<br />
genauso die Gelenksfunktion wie auch Mobilitätsverbesserungen<br />
in angrenzenden Gelenken. Generell ist neben der zyklischen<br />
Bewegung besonders die gezielte Kräftigungstherapie der<br />
gelenksstabilisierenden Muskulatur eine der hauptgelenksschützenden<br />
Therapiemaßnahmen.<br />
Gleichzeitig kann abends ein muskelentspannender Wirkstoff<br />
angewandt werden.<br />
Wurde eine Arthrose nachgewiesen, so können knorpelaufbaufördernde<br />
Substanzen eingenommen werden. Dabei ist eine Kombination<br />
von Glucosamin, dem Bestandteil von Meeresschalentieren, und<br />
von Chondroitinsulfat, das besonders im Haifischknorpel enthalten<br />
ist, anzustreben. Mit beiden Substanzen konnte in Studien eine Verbesserung<br />
erzielt werden, wenn die Knorpeldicke noch ausreichend<br />
gegeben war. Je nach Produkt sind diverse nützliche Ergänzungsstoffe<br />
enthalten, z. B. Spurenelemente wie Zink und Mangan,<br />
Vitamin C, D bzw. essenzielle Aminosäuren wie Methionin oder<br />
Cystein etc. Wenn die Knorpeldicke sehr stark reduziert ist, kann eine<br />
so genannte intraarticuläre Hyaluronsäureaufbautherapie durchgeführt<br />
werden. Dabei werden je nach Produkt 3 bis 5 Infiltrationen<br />
im Wochenabstand durchgeführt. <br />
Autor: Dr. Bernhard Stengg<br />
Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Ärztlicher<br />
Leiter des »paincare«-Schmerztherapiezentrums, www.paincare.at<br />
© Robert Kneschke
JETZT<br />
NEU!<br />
DA April 2010<br />
35
DUNGL-TIPP<br />
Selbsthilfe bei<br />
Nackenschmerzen<br />
Sie kennen es wahrscheinlich auch: wenn<br />
man zu lange sitzt – etwa vor dem Computer<br />
oder am Schreibtisch, eine stehende<br />
Tätigkeit ausübt oder längere Zeit in<br />
vorgebeugter Stellung arbeitet, dann spürt<br />
man oft schmerzende Verspannungen im<br />
Nacken- und Schulterbereich.<br />
Werden Sie dagegen aktiv<br />
Bewegen Sie bereits am Morgen mit einer Duschgymnastik<br />
den gesamten Körper.<br />
Der Muskel braucht ja einige Zeit, um Dehnung anzunehmen.<br />
Unter einem wärmenden Duschstrahl läuft dieses wesentlich<br />
einfacher und schmerzfrei ab. Lehnen Sie sich also mit<br />
den Armen vor dem Kopf verschränkt an die Duschwand.<br />
Richten Sie den Brausekopf speziell auf das schmerzende<br />
Gebiet und lassen Sie den warmen Strahl einige Minuten<br />
über den Rücken laufen.<br />
Im Anschluss beginnen Sie aufrecht stehend unter dem<br />
Duschstrahl langsam die Schultern zu kreisen – zuerst beide<br />
Schultern gleichzeitig nach hinten und dann abwechselnd, ca.<br />
30 mal.<br />
Drehen Sie den Kopf langsam zur linken Schulter, und gehen mit<br />
langsamen Nicken über die Brust zur rechten Schulter und wieder<br />
langsam retour. Dies 3x wiederholen.<br />
Nun fassen Sie mit der linken Hand den Kopf über dem rechten<br />
Ohr, ziehen ihn leicht nach links und die rechte Hand strecken Sie<br />
nach unten. Hierdurch spüren Sie ein Ziehen in der Schulter, dieses<br />
sollte aber nicht schmerzhaft sein. Diese Übung wiederholen Sie auf<br />
beiden Seiten 3 x.<br />
Diese Übungen lockern die verspannte Muskulatur. Wer leicht zu<br />
Stauungskopfschmerz durch Wärme neigt, sollte noch kurz mit<br />
kühlem Strahl beenden.<br />
Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist (li.) und<br />
Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />
36 DA April 2010<br />
Neben Lockerungsübungen hilft auch Massage gegen Verspannungen.<br />
Am besten lassen Sie sich natürlich von einem entsprechend<br />
ausgebildeten Therapeuten massieren. Notfalls können Sie kurz -<br />
fristig auch selbst Hand anlegen.<br />
Das Wichtigste ist bei der Selbstmassage locker und entspannt zu<br />
sitzen, dass heißt zum Beispiel beim Nacken die Ellbogen auf den<br />
Tisch aufstützen, so dass die Schultermuskeln entlastet sind.<br />
Ausstreichen der Nackenmuskulatur mit beiden Händen vom<br />
Hinterhaupt entlang der Halswirbelsäule bis zum Beginn der Brustwirbelsäule.<br />
Ausstreichen der linken Schultermuskulatur mit der rechten Hand<br />
von Nacken bis zum Schultergelenk und mit einem kurzen Kreisen<br />
abschließen – das Gleiche mit der linken Hand auf der rechten<br />
Schulter wiederholen<br />
Im »Karnickelgriff«: Fassen Sie Ihre Nackenmuskel kurz am<br />
Kopfansatz zwischen Daumen und Fingern der rechten Hand(so als<br />
wollten Sie einen Hasen oder eine Katze am Balg nehmen), ziehen<br />
Sie die Nackenmuskel mit einer leichten Drehung von der Hals -<br />
wirbelsäule weg, loslassen und wieder ein kleines Stück tiefer<br />
wieder holen, bis Sie bei den Schultermuskeln angelangt sind –<br />
wieder holen Sie das Gleiche mit der linken Hand.<br />
Kneten der seitlichen Nackenmuskel auf der rechten Seite mit<br />
Daumen, Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand in kreisenden<br />
Bewegungen vom Hinterhaupt bis zu den Schultermuskeln, auf der<br />
linken Seite mit der linken Hand das Gleiche.<br />
Mit der rechten Hand die linke Schultermuskulatur zwischen<br />
Daumen und Fingern bis zum Schultergelenk kneten und reiben,<br />
das erste mal den Muskelrand, das zweite Mal etwas tiefer. Das<br />
Gleiche auf der rechten Seite mit der linken Hand wiederholen. <br />
© newsphotoseervice
BEWEGUNG<br />
HAT EIN NEUES<br />
ZENTRUM<br />
Die neue Therme Wien Med<br />
Das Gesundheitszentrum für den Bewegungsapparat<br />
Mit der neuen Therme Wien Med ist eines der modernsten<br />
medizinischen Kompetenzzentren im Bereich des<br />
Stütz- und Bewegungsapparates entstanden. Besonders<br />
wirkungsvoll sind Behandlungen bei Erkrankungen des<br />
Stütz- und Bewegungsapparates sowie des rheumatischen<br />
Formenkreises, einschließlich Morbus Bechterew<br />
und Erkrankungen des peripheren<br />
Nervensystems.<br />
MEDIZINISCHE KOMPETENZEN<br />
Im Mittelpunkt steht ein ambulantes Therapieangebot<br />
für Gesundheitsförderung und<br />
medizinische Rehabilitation im weiteren<br />
Sinn. Auf über 200 Behandlungs- und<br />
Therapieplätzen sorgen Ärzte für Allgemeinmedizin,<br />
Fachärzte für Physikalische<br />
Medizin, Innere Medizin, Rheumatologie<br />
und Dermatologie sowie ein<br />
erfahrenes Therapeutenteam für<br />
die Verbesserung der Beeinträchtigungen<br />
durch Erkrankungen des<br />
Bewegungssystems.<br />
Therme Wien – 1100 Wien, Kurbadstraße 14, Tel. 01/68009-9400,<br />
info@thermewienmed.at www.thermewienmed.at<br />
Die medizinischen Behandlungen werden unter Nutzung<br />
des ortsgebundenen Heilvorkommens durchgeführt, das<br />
seit 35 Jahren am Standort Oberlaa zu Heilzwecken eingesetzt<br />
wird.<br />
DIE SCHWEFEL-HEILQUELLE<br />
Wenige Städte können, wie Wien, auf einen einzigartigen<br />
„Bodenschatz“ verweisen: die Schwefel-Thermalquelle<br />
Oberlaa. Die Natrium-Calcium-Sulfat-Chlorid-Schwefelquelle<br />
tritt artesisch aus einer Tiefe von ca. 400 m und<br />
900 m (2. Bohrung) zutage und zählt zu den wirkungsvollsten<br />
Europas.<br />
Wichtige Infos sowie den Therapieablauf<br />
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errichteten Therme Wien genießen<br />
können.<br />
Das Therapieangebot der Therme Wien Med<br />
umfaßt physikalische Anwendungen und<br />
physiotherapeutische Behandlungen.
SCHMERZBEHANDLUNG<br />
© Argunova<br />
38 DA April 2010<br />
Was ist bei ihrem Einsatz zu<br />
berücksichtigen?<br />
Nichtsteroidale<br />
Antirheumatika<br />
So genannte NSAR, Nichtsteroidale Antirheumatika,<br />
sind gegenwärtig die meist verwendeten Schmerzmittel.<br />
Völlig harmlos ist ihr Gebrauch aber trotzdem nicht. Ihr<br />
Apotheker berät Sie dazu.<br />
AUTOR: MAG. PHARM. DR. ALFRED KLEMENT<br />
Vor rund hundert Jahren gab es noch keine streng abgesicherten Arzneimittelstudien<br />
wie heute, und so fand die Einführung der klassischen<br />
Schmerzmittel als praktische Erprobung am Menschen<br />
statt. Spezielle Zulassungskriterien gab es damals<br />
kaum und Wirkungs-Untersuchungen verliefen höchst seltsam.<br />
So schloss 1899 der Pharmakologe Drese aus der<br />
geringeren Trübung der Flossen von Goldfischen auf eine<br />
geringere Schleimhautaggressivität des entsprechenden<br />
Stoffes. Aber auch die Verhältnisse in den Kliniken entsprachen<br />
nicht den heutigen Bedingungen. In Strassburg<br />
forderten die Ärzte Cahn und Hepp in der Spitalsapotheke<br />
ein Bandwurmmittel an und erhielten von der Spitals -<br />
apotheke statt des damals üblichen Napthalens irrtümlich<br />
einen anderen Wirkstoff namens Acetanilid. Dem Patien-<br />
Mag. Pharm. Dr.<br />
Alfred Klement<br />
ten blieben zwar die Würmer erhalten, ein gleichzeitig bestehendes Fieber wurde<br />
jedoch ganz überraschend gesenkt. Diese Erkenntnis lieferte die Grundlage<br />
für die Entwicklung einer ganzen Gruppe von Schmerzmitteln. Inzwischen<br />
sind diese Mittel bestens erforscht und auf ihre Wirkung, aber auch auf ihre Sicherheit<br />
sehr gut untersucht.<br />
WANN DARF ICH SELBST BEHANDELN?<br />
Da der Schmerz nur ein Symptom ist, also Ausdruck einer Krankheit und in der<br />
Regel eine tiefere Ursache hat, sollten in der Selbstmedikation nur solche <strong>Schmerzen</strong><br />
behandelt werden, die einen bekannten Auslöser haben und nicht chronisch<br />
auftreten. Selbstmedikationsfähig sind deshalb z. B. bestimmte Kopfschmerzen<br />
(siehe Seite 28), Zahnschmerzen, fiebrige Beschwerden im Rahmen von Erkältungskrankheiten,<br />
<strong>Schmerzen</strong> im Zuge der Menstruation, akute Gelenksbeschwerden<br />
nach sportlichen »Ausrutschern« oder ähnliches.<br />
Vorsicht ist bei unklaren Bauchbeschwerden, Koliken, neuropathischen <strong>Schmerzen</strong><br />
wie z. B. Herpes zoster und Trigeminusneuralgie – einer Form von Gesichtsschmerz<br />
– , aber auch Sensibilitäts- und Wahrnehmungsstörungen etc. am Platz. Eine entsprechende<br />
Befunderhebung durch einen Arzt muss in diesen Fällen vor jeder weiteren<br />
Behandlung stehen. Sind Sie nicht sicher, so hilft Ihnen Ihr Apotheker gerne weiter.<br />
SICHERHEITSPROFIL DER NSAR<br />
Dank des jahrzehntelangen Umganges mit den NSAR und den dabei gemachten Erfahrungen<br />
glaubte man, ihre Sicherheit ganz gut abschätzen zu können. Daher war<br />
die Überraschung groß, als man für so genannte Coxibe eine erhöhtes kardiovaskuläres<br />
Risiko fand und sich später herausstellte, dass dieses auch für die konventionel-
len NSAR gilt. In der Gewichtung der Nebenwirkungen ergibt sich heute<br />
folgende Reihung:<br />
Die häufigsten Nebenwirkungen sind gastrointestinaler Natur und<br />
betreffen den Magen-Darm-Trakt. Das Risiko für schwerwiegende<br />
Blutungen steigt mit der Dosis und der Kombination eines oder mehrerer<br />
NSAR. Kombiniert man NSAR mit Acetylsalicylsäure, abgekürtzt<br />
ASS, verdoppelt sich das Risiko für ein Magengeschwür.<br />
Ihr Apotheker wird Ihnen deswegen unter Umständen ein Präparat als<br />
Magenschutz empfehlen.<br />
An zweiter Stelle der zu beachtenden unerwünschten Folgen einer<br />
NSAR-Einnahme steht die Einschränkung der Nierenfunktion. Alle<br />
NSAR können langfristig zu Ödemen und Hypertonie führen.<br />
An dritter Stelle finden sich die kardiovaskulären Folgeerscheinungen,<br />
die eng mit Herzinfarkt und Herzinsuffizienz einhergehen.<br />
Das Risiko für eine dieser Nebenwirkungen hängt stark mit der Behandlungsdauer<br />
zusammen. Während das gastrointestinale Risiko schon bei<br />
mehrtägiger Behandlung schlagend werden kann – deshalb der Magenschutz<br />
–, sind negative Auswirkungen einer NSAR-Gabe z. B. auf<br />
Niere, Herz und Kreislauf erst nach längerer Anwendung zu erwarten.<br />
Hier muss betont werden, dass NSAR sehr gute Schmerzmittel sind, sie<br />
aber wie jedes Arzneimittel Nebenwirkungen haben können, die man<br />
bei richtigem Gebrauch – hier hilft Ihnen Ihr Apotheker weiter – aber<br />
minimal halten bis ausschließen kann. Deshalb gehören Arzneimittel<br />
auch in die Hand des Experten, also des Arztes und des Apothekers.<br />
Denn Arzneimittel sind keine Konsumgüter!<br />
Um mögliche negative Effekte weiter zu minimieren, sollten in der<br />
Selbstmedikation jene NSAR mit so genannter kurzer Halbwertszeit,<br />
das ist jene Zeit, in der sich das Arzneimittel im Körper befindet, bevorzugt<br />
werden.<br />
Reihung der NSAR nach ihrer Halbwertszeit im Plasma:<br />
ASS: 0,25 Std. (Salicylat 3 Std.) Diclofenac: 1 bis 2 Stunden<br />
Ibuprofen: 2 Stunden Mefenaminsäure: 4 Stunden<br />
Naproxen: 14 Stunden<br />
Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt wie Blutungen sind insbesondere<br />
dann zu befürchten, wenn NSAR mit Glukokortikoiden, oralen<br />
Antikoagulantien, also Blutverdünnern wie Marcumar, Antidepressiva<br />
sowie Acetylsalicylsäure zusammen geschluckt werden.<br />
Wenige bis keine Bedenken liegen gegen eine Kombination von NSAR<br />
mit inhalierbaren oder nasal anzuwendenden Glukokortikoiden vor.<br />
Auch bei der dermalen Anwendung über die Haut sind Nebenwirkungen<br />
nicht zu erwarten. Besteht eine Dauermedikation mit Glukokorti -<br />
koiden zum Einnehmen, dann sollte »Paracetamol« als Schmerzmittel<br />
zum Einsatz kommen, NSAR nur dann, wenn die Anwendung kurz -<br />
fristig 3 bis max. 5 Tage erfolgt und wenn Magenbeschwerden und<br />
Läsionen der Magenschleimhaut ausgeschlossen werden können.<br />
Sonnenschutz ist<br />
Gesundheitsschutz<br />
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Was Sie berücksichtigen<br />
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SCHMERZBEHANDLUNG<br />
Relativ wenig bekannt ist die Wechselwirkung zwischen den NSAR<br />
und bestimmten Antidepressiva, den SSRIs, den Selektiven-Serotonin-<br />
Reuptake-Hemmern. So wird das Blutungsrisiko im Magen-Darm-<br />
Trakt in Kombination mit NSAR versechsfacht.<br />
Zur Schmerzbehandlung wird empfohlen, entweder auf ein anderes<br />
Antidepressivum auszuweichen oder »Paracetamol« einzusetzen.<br />
WIE WICHTIG IST DER MAGENSCHUTZ?<br />
Um die beschriebenen Läsionen unter der Gabe von NSAR oder<br />
Acetylsalicylsäure zu verhindern, wurde die prophylaktische, also vorbeugende<br />
Gabe von säurehemmenden Substanzen eingeführt. Primär<br />
sollen so genannte Protonenpumpenhemmer zum Einsatz kommen.<br />
Auch Alternativen dazu stehen zur Verfügung wie z. B. H 2-Blocker.<br />
Ein gelegentlich eingenommenes ASS- oder NSAR-Präparat benötigt<br />
keinen begleitenden Magenschutz – besprechen Sie diese Fragen mit<br />
Ihrem Apotheker.<br />
Vorarlberger Rheumatag<br />
Freitag, 9. April 2010; 12.30 Uhr – 16.10 Uhr<br />
6830 Rankweil, Ringstraße 3; Vinomnasaal<br />
4. Wiener Schmerztag<br />
Freitag, 16. April 2010, 10.00 bis 18.30 Uhr<br />
Wiener Rathaus, Festsaal, Eintritt frei<br />
Rund 1,5 Millionen ÖsterreichInnen, – das<br />
sind 21 % der Gesamtbevölkerung über 16<br />
Jahre – leiden an chronischen <strong>Schmerzen</strong>, die<br />
drei Monate oder länger andauern. Akute<br />
Schmerzzustände dauern oft nur wenige Tage.<br />
Schmerz ist aber ein fester Bestandteil unseres<br />
Lebens und hat eine lebenserhaltende Bedeutung.<br />
Schmerzäußerungen müssen immer ernst<br />
genommen werden. Der Verlust der Gesundheit<br />
ist eine emotionale Belastung und oft leidet die<br />
ganze Familie drunter.<br />
Am 4. Wiener Schmerztag informieren und<br />
referieren Top-MedizinerInnen über akute und<br />
chronische <strong>Schmerzen</strong> von Kopf- über<br />
Rücken- bis zu Fußbeschwerden sowie über die Vielfalt der<br />
präventiven, diagnostischen, therapeutischen, komplementär -<br />
medizinischen und rehabilitativen Möglichkeiten. Zahlreiche<br />
Gesundheitsangebote, individuelle Schmerzberatung, ärztliche<br />
Sprechstunden u.a. mehr runden das Programm ab. <br />
© Sebastian Kaulitzki<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H.,<br />
1090 Wien, Spitalgasse 31, Tel. 01/402 35 88, Fax 01/408 53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler. Chef -<br />
redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion: Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist, Mag. pharm. Heinz Haberfeld, Mag. pharm.<br />
Florian Göttlinger, Mag. pharm. Dr. Alfred Klement (DA-Auf Rezept, Tipps vom Apotheker), Mag. pharm. Dr. Theodora Steindl-Schönhuber,<br />
Mag. pharm. Irina Schwab egger, Dr. Thomas Schwingenschlögl, Dr. Bernhard Stengg, Mag. Ingrid Trebo (it), Petra Zacherl (DA Mutter &<br />
Kind, DA Diabetes- News, DA Kids, Kochrezepte). Anzeigenannahme: Ruth Salomon, DW 28. Wissenschaftlicher Fachbeirat: Univ.-<br />
Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr. Gernot Fischer, Univ.-<br />
Prof. Dr. Peter Husslein, Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang<br />
Kubelka, Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr.<br />
Max Wichtl. Foto Titelseite: shutterstock.com/newphotoservice Anzeigen verkauf, Grafik & Produktion: Afcom GmbH, Tel. 01/402 35<br />
55, grafik@afcom.at, www.afcom.at. Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise: monatlich.<br />
Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung und Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />
sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet. Namentlich<br />
gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wieder, die nicht mit der der Redaktion übereinstimmen muss. Die 3.<br />
Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und umfasst sowohl die weibliche als auch die<br />
männliche Form. Preise ohne Gewähr.<br />
DA April 2010<br />
39
DA SPORT:FIT<br />
Wenn’s passiert ist<br />
Trotz bester Vorbereitungen und körperlicher<br />
Fitness kann es passieren, dass man sich<br />
eine Verletzung beim Sport zuzieht.<br />
AUTOR: MAG.PHARM. FLORIAN GÖTTLINGER<br />
Sofern es sich nicht um Brüche, Schnittwunden oder Ähn liches<br />
handelt, kann man den Heilungsverlauf von der ersten Minute<br />
an positiv beeinflussen, so dass eine baldige Belastung wieder<br />
möglich ist. Prinzipiell sollte man immer einen Arzt zur Abklärung<br />
der Schwere und Art und Weise der Verletzung auf suchen. Ich<br />
spreche hier nur von leichten Verletzungen wie einer Verstauchung,<br />
Zerrung oder kleineren Prellung. Ein Erste Hilfe-Kasten sollte<br />
eigentlich überall schnell zugänglich sein. Gemäß meiner Erfahrung<br />
ist das Mitführen folgender Kleinigkeiten sehr hilfreich: ein entzündungshemmendes<br />
Mittel wie z.B. ASS und eine Rolle Tape oder eine<br />
elastische Binde. Gleich nach dem Unglück sollte das ASS eingenommen<br />
werden. Eine Zerrung z.B. ist eine innere Verletzung, bei<br />
der wie bei einer Schnittwunde Entzündungsstoffe entstehen. Durch<br />
die rasche Einnahme von Acetylsalicylsäure wird die Entstehung<br />
von Schmerz in seinen Anfängen zum Teil verhindert. Durch zusätzliches<br />
Anlegen der elastischen Binde oder eines Tapeverbandes (so<br />
es jemand kann) soll eine Schwellung möglichst sofort in ihrer Entstehung<br />
verhindert werden. Zusätzlich sollte man die betroffene<br />
Körperstelle kühlen und hochlagern, um ein Ansammeln von Blut<br />
und Lymphflüssigkeit zu verhindern.<br />
Wenn man sich an die RICE Therapie hält, sollte ein baldiges<br />
Comeback möglich sein: R (rest, ruhigstellen), I (Ice, Eis), C (compression,<br />
Kompression, fester Verband) und E (elevate, Hochlagern) .<br />
Wobei die Meinung – und dieser schließe ich mich an – mancher<br />
Osteopathen dahin geht, verletzte Gliedmaßen am nächsten Tag<br />
wieder in ihrer natürlichen Bewegungsrichtung und Art und Weise,<br />
soweit es möglich ist, zu belasten. Dadurch soll ein Stocken und<br />
40 DA April 2010<br />
das meerwald<br />
Das Institut Meerwald ist ein Zentrum<br />
für Entspannung und Vitalität. Im<br />
Mittelpunkt steht die Stärkung und<br />
Erhaltung der körperlichen und geis -<br />
tigen Energieressourcen auf unterschiedlichen<br />
Ebenen.<br />
Angefangen von Ernährungsberatung, Lebensberatung und Kinesiologie<br />
über Cranio Sacrale Therapie, TCM, Akupunktur, Shiatsu und<br />
Physiotherapie bis hin zu Supervision und Coaching wird traditionell<br />
Bewährtes zusammengeführt und unter einem Dach angeboten.<br />
Regelmäßig stattfindende Gruppenveranstaltungen wie Yoga und<br />
Pilates, Wochenendseminare zu Spezialthemen sowie eine Bioecke<br />
ergänzen diese Angebotspalette. Abgerundet wird dieses neuartige<br />
Gesamtkonzept durch die Möglichkeit, in einem speziellen Entspannungsbereich<br />
mit Sauna, Kaltwasserbecken und Meditationsraum<br />
das Erfahrene unmittelbar nach- und einwirken zu lassen.<br />
Sinn und Ziel des Unternehmens ist, Menschen das Gefühl zu<br />
vermitteln, dass sie bei »meerwald« nicht therapiert, sondern in die<br />
Lage versetzt werden, ihre Stärken wieder voll zu entfalten. Unsere<br />
Kundinnen und Kunden werden durch gezielte Präventivmaßnahmen<br />
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»Versulzen« des verletzten Gelenks oder der Muskulatur durch Blut<br />
oder Lymphflüssigkeit vermieden werden und diese durch Bewegung<br />
und Zirkulation schneller zum Abfließen gebracht werden.<br />
Aus eigener Erfahrung durch unzählige Bänderrisse und Zerrungen,<br />
kann ich diese vorbeugenden und therapeutischen Maßnahmen<br />
besten Gewissens weiterempfehlen.<br />
Der Autor dieser Serie ist Apotheker und begeisterter Sportler. <br />
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und Zähneknirschen sind herausragende Merkmale eines Mangels<br />
an Kalium bromatum.<br />
Oftmals zeigen sich innere Unruhe und Nervosität auf den unterschiedlichsten<br />
Organebenen in Form von Sehstörungen, Magen-<br />
Darmreizungen, Zucken von Fingern, Muskeln oder Augenlidern.<br />
Aufregung als Ursache dieser nervösen Störungen kann in weiterer<br />
Folge auch Kopfschmerzen oder Migräne auslösen.<br />
Im Kindes- und Jugendlichenalter hilft Kalium bromatum, übermäßigen<br />
Bewegungsdrang in den Griff zu bekommen und die Konzentrationsfähigkeit<br />
zu erhöhen.<br />
Als Folge einer krankhaft erhöhten Sensibilität der Nerven bilden<br />
sich oft auch depressive Zustände mit geistiger und körperlicher Erschöpfung<br />
aus – hier zeigt Kalium bromatum anregende Wirkung.<br />
Eine Gabe der Nr. 14 bewährt sich weiters bei geistiger Über -<br />
anstrengung als Beruhigungs- und Einschlafhilfe und begleitende<br />
Maßnahme bei der Epilepsie.<br />
Bewährte Kombinationspartner können dabei die Schüßler Salze<br />
Nr.7 oder 11 sein.<br />
SCHILDDRÜSE UND LYMPHSYSTEM<br />
Als antlitzdiagnostisches Zeichen können hervortretende Augäpfel<br />
kennzeichnend für einen Mangel an Kalium bromatum sein. Durch<br />
seinen engen Bezug zu endokrinen Drüsen ist die Anwendung der<br />
Nr. 14 bei Regulationsstörungen der Schilddrüse oft kombiniert mit<br />
dem eigentlichen Schilddrüsenmittel der Biochemie, der Nr. 15<br />
Kalium jodatum. Dabei bessert der hemmende Einfluss der Nr. 14<br />
innere Unruhezustände, während die Nr. 15 bei Herzrasen und<br />
gefühlsmäßiger Überforderung ausgleichend wirken kann.<br />
Auch chronische Drüsenentzündungen im Bereich der Mandeln, eine<br />
erhöhte Anfälligkeit für Kehlkopf- und Rachenentzündungen und<br />
Katarrhen im Bereich der oberen Atemwege mit schleimigen,<br />
weißen Absonderungen verlangen nach der Nr. 14, optimal kombiniert<br />
mit dem Schüßler Salz Nr. 4.<br />
Kalium bromatum setzt auch die Neigung zu Muskelspannung herab<br />
und bewährt sich daher besonders bei Neigung zu Keuchhusten<br />
und krampfartigen Hustenanfällen.<br />
Kalium bromatum wird weiters empfohlen bei Akne vulgaris,<br />
Ekzemen oder Psoriasis und allen Hautreaktionen mit Krustenoder<br />
Borkenbildung, Pusteln oder gerötetem Gesicht besonders,<br />
wenn sie nervös bedingt erscheinen.<br />
WENIGER IST MEHR<br />
Besonders bei akuten Erkrankungen kann die Wirkung von Kalium<br />
bromatum rasch einsetzen und macht eine wohlüberlegte weitere<br />
Dosierung notwendig: Treten bei einer längeren Einnahme Gemütsveränderungen<br />
wie Gleichgültigkeit oder Melancholie auf, so muss<br />
die Einnahme von Kalium bromatum beendet werden.<br />
Da Kochsalz die Wirkung der Nr. 14 stark herabsetzt, sollte die<br />
Zufuhr von Salz und salzhältigen Würzmitteln reduziert und durch<br />
Würzen mit Kräutern ersetzt werden.<br />
Empfohlene Potenz: D 12<br />
In der nächsten Folge : Nr. 15 Kalium jodatum<br />
– Das Schilddrüsenmittel <br />
In der Serie »DA Schüßler Salze«<br />
informiert Sie Mag. pharm.<br />
Irina Schwabegger, Apothekerin<br />
in Gmünd (NÖ) über die viel -<br />
fältigen Anwendungsmöglich -<br />
keiten der Mineralstoffe. Für eine<br />
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Apotheken zur Verfügung.<br />
DA April 2010<br />
41
DA MUTTER & KIND<br />
Voraussetzung für Wohlbefinden und Gesundheit<br />
Richtig Essen von Anfang an<br />
Der gesunde Start ins Leben beginnt bereits in der Schwangerschaft:<br />
Gesundheitsministerium, Hauptverband der Sozialversicherungsträger<br />
und AGES stellen neues Kooperationsprojekt vor.<br />
Ernährungsbezogene Krankheiten, Über gewicht und Fettsucht<br />
sind weltweit auf dem Vormarsch. Was das Problem verschärft:<br />
Die Betroffenen werden immer jünger. In Österreich sind bereits<br />
17 bis 18 Prozent der Mädchen im Alter von 6 bis 15 Jahren übergewichtig<br />
oder adipös; bei den Burschen sind es sogar 20 bis 21 Prozent.<br />
Richtige Ernährung ist eine wichtige Voraus setzung für Wohlbefinden<br />
und Gesundheit und bereits während der Schwangerschaft<br />
und des Stillens von großer Bedeutung. „Im Wissen<br />
um die positive Wirkung richtiger Ernährung<br />
auf die Gesundheit ist es uns ein Anliegen,<br />
Wege aufzuzeigen, wie während der<br />
Schwangerschaft und bei Kleinkindern eine<br />
gesunde Ernährung ge fördert werden kann“,<br />
so Projektleiterin Mag. Ariane Hitthaller, Er<br />
nährungs wissenschafterin der AGES, der<br />
Agentur für Ernährungssicherheit.<br />
Nägel -<br />
kauen?<br />
Daumen -<br />
lutschen?<br />
Bitter schmeckender Nagellack<br />
zum Aufpinseln auf Fingernägel<br />
und Nagelhaut. Bei regelmäßiger<br />
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Hände wieder schön und gepflegt.<br />
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42 DA April 2010<br />
Dentinox ®<br />
Ausreichend ungesättigte Fettsäuren<br />
Das richtige Fett für ADHS-Kids<br />
Die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) ist eine häufige psychische Erkrankung<br />
bei Kindern: „Etwa 1,7 bis 3,5 Prozent aller Kinder im Schulalter zeigen das Syndrom<br />
in behandlungsbedürftiger Form“, erklärt Brigitte Hackenberg von der Uni versitätsklinik Wien.<br />
Auswirkungen auf das auch als »Zappel-Philipp« bekannte Syndrom haben Lebensstil, Erziehung<br />
und Ernährung: Vor allem eine ausreichende Zufuhr von mehrfach ungesättigten Fettsäuren spielt<br />
eine Rolle.<br />
Betroffene Kinder fallen meist durch Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen auf, auch<br />
Erwachsene leiden darunter. Nicht alle Betroffenen brauchen eine medikamentöse Behandlung,<br />
„und wenn, dann nicht mit Beruhigungsmitteln, sondern mit aktivierenden Substanzen, die das<br />
»Kontrollsystem« im Gehirn selektiv beeinflussen können“, so Hackenberg.<br />
Als Ursachen werden eine genetische Belastung, neurochemisch-neuroanatomische Störungen,<br />
hirnorganische Schädigungen sowie Umweltfaktoren vermutet. Folglich spielt auch der Lebensstil<br />
eine Rolle: So kann ein ausgewogenes und rhythmisches Umfeld einem Kind mit einer Neigung<br />
zu einer Aufmerksamkeitsstörung helfen. Der klinische Psycho loge und Beratungslehrer<br />
Heinz Längle betont die Wichtigkeit von Ritualen innerhalb der Familie wie ein gemeinsames Mittagessen<br />
sowie gemeinsame Gespräche.<br />
Auswirkungen hat vor allem auch das Ernährungsverhalten: In den 1980er Jahren wurde erstmals<br />
ein Mangel an essenziellen Fettsäuren bei Kindern mit Entwicklungsstörungen wie Dyslexie, Hyperaktivität,<br />
Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen in Verbindung gebracht. Beobachtungsstudien<br />
zeigten einen Mangel bzw. eine Unausgeglichenheit zwischen Omega 3-Fettsäuren<br />
und Omega 6-Fettsäuren (langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren – LC-PUFA) bei den Betroffenen.<br />
Studien zeigten schließlich Verbesserungen in der Aufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität<br />
bei den Kindern sowie auch Verbesserungen der Schreib- und Lesefähigkeit bei der Gabe von LC-<br />
PUFA, berichtet Karl Zwiauer vom Landesklinikum St. Pölten.
Die richtige und gesündere Entscheidung zu<br />
treffen ist für Eltern allerdings nicht immer<br />
einfach. Zu unterschiedlich und widersprüchlich<br />
sind die zur Verfügung stehenden Informationen:<br />
Die Bedeutung des Stillens ist oft<br />
nicht bekannt. Es gibt große Diskrepanzen,<br />
ab welchem Alter und auf welche Weise mit<br />
der schrittweisen Einführung fester Nahrung<br />
(Beikost) begonnen werden sollte. Auch über<br />
den richtigen Zeitpunkt des Einsatzes von<br />
Getränken und der adäquaten Getränke für<br />
Kleinkinder herrscht Uneinigkeit. Daher<br />
greifen junge Eltern oft auf zufällig erworbenes<br />
Wissen oder vermeintlich Bewährtes zu<br />
rück, das einer kritischen wissenschaftlichen<br />
Prüfung oft nicht Stand hält.<br />
Im Rahmen einer Enquete stellten das<br />
Bundes ministerium für Gesundheit, der<br />
Hauptverband der Sozialversicherungsträger<br />
und die AGES das Kooperationsprojekt<br />
»Richtig Essen von Anfang an!« vor. Ziel des<br />
Projektes ist es, leicht und transparent zugängliche<br />
Information, orientiert am aktuellen<br />
Stand des Wissens, zur Verfügung zu stellen<br />
und die maßgeblichen Akteure für die Umsetzung<br />
von Maßnahmen zu gewinnen. Sinnvolle<br />
Maßnahmen wären beispielsweise die<br />
Einführung eines nationalen Stillkoordinators,<br />
Förderung der Initiative »Babyfriendly<br />
Hospitals«, Verbesserung des Informationsangebotes<br />
sowie Qualitätssicherung der Ausbildung<br />
von Tagesmüttern im Bereich Er -<br />
nährung. Die Vereinheitlichung österreichi-<br />
DA MUTTER & KIND<br />
scher Empfehlungen für die Einführung von<br />
fester Nahrung bei Kleinkindern (Beikostempfehlungen)<br />
ist ein weiteres wichtiges<br />
Anliegen. Die Maßnahmen sollen sich dabei<br />
an die unterschiedlichen Bedürfnisse der<br />
Zielgruppen Schwangere, Stillende und<br />
Kinder bis zu drei Jahre richten.<br />
Gemeinsames Vorgehen und wissenschaftliche<br />
Ansätze sind die Schlüsselfaktoren für Dr.<br />
Bernhard Url, Geschäftsfüh der AGES: „Wir<br />
haben eine große Anzahl an Experten in<br />
Österreich, die bereits hervorragende Arbeit<br />
leisten. Einzelmaßnahmen zeigen kaum<br />
nachhaltige Wirkung. Das macht übergreifendes,<br />
interdisziplinäres Arbeiten umso bedeutender.<br />
Mit diesem Kooperationsprojekt<br />
haben wir die Basis für ein koordiniertes und<br />
wirkungsorientiertes Vorgehen und somit einen<br />
maßgeblichen Beitrag für eine gesundheitsfördernde<br />
Gesamtpolitik geschaffen.“<br />
Im vorausschauenden Planen und abgestimmten<br />
Handeln sieht auch Mag. Petra<br />
Lehner, Ernährungsexpertin im Büro von<br />
Gesundheitsminister Alois Stöger, das Erfolgsrezept<br />
für die Zukunft. „Die besten<br />
Ratschläge nutzen nichts, wenn sie nicht verstanden<br />
werden, widersprüchlich sind oder<br />
in der Praxis – im Lebensalltag der Menschen<br />
– nicht oder nur schwer umsetzbar sind. Verhältnisse<br />
und Verhalten zu verändern gelingt<br />
nicht von heute auf morgen, aber wir sind auf<br />
einem guten Weg. Dieses Projekt ist hier ein<br />
wichtiger Baustein.“<br />
Gesunde Ernährung reicht oft nicht aus<br />
Hoher Nährstoffbedarf während<br />
der Schwangerschaft<br />
Während der Schwangerschaft ist der Bedarf an essenziellen Mikronährstoffen wie<br />
Folsäure, Jod, Eisen, Kalzium und Magnesium be sonders hoch. Frauen, die sich<br />
Kinder wünschen oder bereits schwanger sind, sollten sich daher besonders ausgewogen<br />
und vollwertig ernähren.<br />
Die Versorgung mit den Hauptnährstoffen Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett gestaltet sich<br />
normalerweise unproblematisch. Schwieriger ist die Deckung des Mehrbedarfs an Vitaminen<br />
und Mineralstoffen, die nur durch eine sehr abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung –<br />
mit reichlich frischem Obst und Gemüse, komplexen Kohlenhydraten, Ballaststoffen,<br />
Milchprodukten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren – annähernd möglich ist.<br />
Der Bedarf an bestimmten Nährstoffen wie Folsäure, Jod und Eisen könne allerdings trotz<br />
gesunder Ernährung oft nicht gedeckt werden und sollte dann ergänzend hinzugefügt werden,<br />
damit es zu keiner Unterversorgung kommt.<br />
Folsäure wird zur Schließung des Neuralrohrs benötigt, beugt Fehlbildungen vor und sollte<br />
schon im Vorfeld der Schwangerschaft und zumindest im ersten Schwangerschaftsdrittel<br />
ergänzt werden. Jod spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung der Schilddrüsenhormone von<br />
Mutter und Kind. Eine ausreichende Eisen-Versorgung ist notwendig, um die gesteigerte<br />
Blutbildung zu gewährleisten.<br />
Daneben sollte auch auf die Zufuhr von Magnesium und Kalzium geachtet werden. Omega-<br />
3-Fettsäuren, die in Pflanzenölen und fettem Seefisch enthalten sind, sind für die Entwicklung<br />
des Zentralnervensystems und des Sehvermögens des Kindes wichtig.<br />
Bei der Auswahl der Nahrungsergänzungsmittel unterstützt Sie Ihr Apotheker. Gerade<br />
während der Schwangerschaft müssen bestimmte Dosierungsmengen beachtet werden. <br />
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43
DA AUF REZEPT DA DIABETES NEWS<br />
Längere<br />
Dosier intervalle<br />
bei rheumatischen<br />
Leiden<br />
© Sebastian Kaulitzki<br />
Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis erfolgt heute<br />
immer öfter mit den so genannten »Biologicals« (gen -<br />
technisch hergestellte Proteine) die heute – meist in Kombination<br />
mit krankheitsmodifizierenden Präparaten – den Verlauf<br />
der rheumatoiden Arthritis bremsen oder sogar zum Stillstand<br />
bringen. Das revolutionäre daran ist die weitgehende Verhinderung<br />
von Invalidität. Man hat nämlich heraus gefunden, dass abnorm<br />
hohe Spiegel eines Entzündungsmarkers, des Tumornekrose -<br />
faktor-alpha (TNF-alpha), zu einer Entgleisung im Immunsystem<br />
führen und Erkrankungen des Gelenksapparates auslösen, die zu<br />
massiven Knorpel- und Knochenzerstörungen mit folgendem<br />
Beweglichkeitsverlust bis zur Invalidität führen. Trotz der schon<br />
zugelassenen »Biologicals« zur Primär- und Sekundärbehandlung<br />
von Gelenkserkrankungen bleibt bei einem Drittel der Patienten<br />
das Therapieergebnis unbefriedigend und die häufige Applikation<br />
ist immer wieder eine Herausfor derung. Sie reicht von täglich bis<br />
14-tägig.<br />
Der Wirkstoff »Golimumab« steht seit Dezember 2009 als Fertig -<br />
spritze oder vorgefüllter Injektor zur Verfügung, ist gentechno -<br />
lo gischer Herkunft und blockiert die Stelle an der Oberfläche der<br />
Ge lenke, wo normalerweise die folgenschwere zelluläre, entzündliche<br />
Reaktionskaskade in Gang gesetzt wird. Bei rheumatoider<br />
Arthritis wird das Präparat einmal im Monat jeweils am gleichen<br />
Tag verabreicht. Die Kombination mit Methothrexat ist Standard.<br />
Bei Psoriasis-Arthritis und ankylierender Spondylitis (chronische<br />
Lendenwirbelentzündung) erfolgt die Gabe ebenfalls monatlich<br />
am immer gleichen Tag. Die Kombination mit Methothrexat ist<br />
optional. Insgesamt wurde das Medikament im Rahmen des<br />
klinischen Studienprogrammes in den drei Indikationen bei mehr<br />
als 2.000 Patienten eingesetzt. Es verbesserte die körperliche<br />
Funktionsfähigkeit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität<br />
der Patienten signifikant. Wie bei den übrigen »Biologicals« sind<br />
Infektionen auch für »Golimumab« die häufigsten schwerwiegenden<br />
Nebenwirkungen und machen quer durch alle Anwendungsgebiete<br />
Antibiotika nötig.<br />
44 DA April 2010<br />
Mutter ist nicht gleich Vater<br />
Vererbung von<br />
Diabetes Typ 2<br />
Diabetes ist erblich. Haben die Eltern oder nahe Verwandte<br />
Diabetes Typ 1 oder Typ 2 steigt das Risiko, ebenfalls an<br />
Diabetes zu erkranken. Manche der spezifischen Erbinformationen<br />
– also Gene –, die zu einem erhöhten Krankheitsrisiko<br />
führen, sind bekannt. Jetzt haben Wissenschafter den Zusammenhang<br />
zwischen der Vererbung komplexer Krankheiten – wie zum<br />
Beispiel Diabetes Typ 2 – und dem Ursprung der Genvariante untersucht<br />
und herausgefunden, dass es für das Krankheitsrisiko des<br />
Einzelnen eine Rolle spielen kann, ob er bestimmte Genvarianten<br />
von der Mutter oder vom Vater geerbt hat.<br />
Das Risiko, zum Beispiel an Diabetes Typ 2 zu erkranken, muss nicht<br />
in beiden Fällen gleich hoch sein. Für vier Genmarker, die mit einem<br />
erhöhten Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken zusammenhängen,<br />
kommt es darauf an, ob Mutter oder Vater diese weitergeben.<br />
Die Genomdaten von 38.167 Isländern wurden auf bestimmte<br />
Regionen im Genom analysiert, die mit Genen mit einem erhöhten<br />
Risiko für bestimmte Krankheiten assoziiert sind. Solche Regionen<br />
werden Marker genannt. Neben drei Markern für Diabetes Typ 2<br />
wurden auch Marker für andere komplexe Krankheiten im Hinblick<br />
auf die Bedeutung der Vererbung durch Mutter oder Vater untersucht.<br />
Für bestimmte Marker gilt: Nur die Mutter vererbt ein Risiko.<br />
Das Forscherteam konnte für drei bereits bekannte Marker nach -<br />
weisen, dass es für das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken eine<br />
Rolle spielt, ob das entsprechende Gen von der Mutter oder vom<br />
Vater geerbt wurde. Drei der Genmarker sind mit einem erhöhten<br />
Krankheitsrisiko für Diabetes Typ 2 assoziiert – allerdings nur, wenn<br />
sie von der Mutter geerbt wurden. Stammt die entsprechende Region<br />
im Genom vom Vater, besteht kein höheres Krankheitsrisiko.<br />
Für vier Genmarker, die mit einem<br />
erhöhten Risiko an Diabetes Typ 2<br />
zu erkranken zusammenhängen,<br />
kommt es darauf an, ob Mutter oder<br />
Vater diese weitergeben.<br />
© Zsolt Nyulaszi
Wie viel Therapie tut gut?<br />
Ältere Menschen mit<br />
Diabetes individuell betreuen<br />
Menschen im Alter über 60 leiden etwa doppelt so häufig an<br />
Diabetes Typ 2 wie 40- bis 59-Jährige. In Pflegeeinrichtung<br />
hat sogar jeder vierte Bewohner den so genannten Altersdiabetes.<br />
Bei der Behandlung Älterer gelten jedoch andere Standards<br />
als für jüngere Menschen.<br />
Auch bei älteren Menschen kann eine Diabeteserkrankung das<br />
Leben verkürzen. Die Blutzuckerkontrolle bleibt deshalb ein wichtiger<br />
Bestandteil der Therapie. Sie muss aber Rücksicht auf das<br />
Alter der Patienten nehmen. Denn im Gegensatz zu jungen<br />
Menschen mit Diabetes, können Senioren ihre Blutzuckerwerte nur<br />
selten durch körperliche Aktivität senken. Außerdem wirken die<br />
verabreichten Medikamente wegen der nachlassenden Nieren -<br />
leistung oft stärker als bei jüngeren Typ 2-Diabetikern. Nehmen sie<br />
beispielsweise verschiedene Mittel, wie etwa blutzuckersenkende<br />
Tabletten und Insulin gleichzeitig, sind Unterzuckerungen häufiger.<br />
Außerdem leiden betagte Menschen meist an mehreren behandlungsbedürftigen<br />
Krankheiten und es fällt ihnen schwer, die oft<br />
sehr komplexen Pillenpläne einzuhalten.<br />
Daher können bei älteren Menschen die Nachteile möglicher<br />
Nebenwirkungen die Vorteile der aggressiven Blutzuckersenkung<br />
überwiegen. Das Therapieziel gilt es entsprechend anzupassen und<br />
einen höheren HbA1c-Wert zu tolerieren. Der behandelnde Arzt<br />
stellt fest, wie hoch der HbA1c-Wert im individuellen Fall sein<br />
darf.<br />
Steirische Spitäler setzen auf<br />
spezielle Ambulanzen<br />
Diabetischer Fuß<br />
Der so genannte diabetische Fuß ist eine häufige Spätfolge<br />
von Diabetes mellitus. Jahrelang erhöhte Zuckerwerte im<br />
Blut gehen an Nerven und Blutgefäßen nicht spurlos vorüber.<br />
Nerven- und Durchblutungsstörungen sind wiederum die<br />
beiden Haupt ursachen bei gravierenden Problemen an den<br />
Füßen, ebenso wie chronisch nicht mehr verheilende Wunden an<br />
den Unterschenkeln. Falsch oder gar unbehandelt, droht dadurch<br />
mittelfristig die Amputation.<br />
Durch gezielte Betreuung von Diabetespatienten mit einem chronischen<br />
Beingeschwür in speziellen Ambulanzen will man in der<br />
Steiermark die Zahl der Amputationen deutlich reduzieren. Vier<br />
Ambulanzen – das LKH-Universitätsklinikum Graz, das LKH<br />
Hörgas, das Marienkrankenhaus Vorau und das Fachärztezentrum<br />
der GKK Steiermark – wurden bereits eröffnet.<br />
Durch die Kooperation mehrerer medizinischer Fachdisziplinen<br />
– Dermatologie, Diabetologie, Gefäßchirurgie, Orthopädie, Orthopädie,<br />
Angiologie – sollen die Patienten gezielt sowohl in<br />
Hinblick auf eine optimale Wundbehandlung als auch die richtige<br />
Stoffwechseleinstellung behandelt werden, ohne verschiedene<br />
Institutionen aufsuchen zu müssen.<br />
DA DIABETES NEWS<br />
Bei älteren Menschen<br />
können die Nachteile<br />
möglicher Nebenwirkungen<br />
die Vorteile der aggressiven<br />
Blutzuckersenkung überwiegen.<br />
Das Therapieziel gilt es entsprechend<br />
anzupassen und einen höheren<br />
0833379753<br />
HbA1c-Wert zu tolerieren. ©<br />
Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />
Prof. Dr. Michael Roden,<br />
Past Präsident der<br />
Österreichischen<br />
Diabetesgesellschaft und<br />
wissenschaftlicher<br />
Berater unserer<br />
Diabetes-News.<br />
„Jeder Diabetiker sollte regelmäßig, am besten täglich, seine<br />
Füße untersuchen und auch pflegen, um Wunden und<br />
Infektionen zu verhindern.“<br />
DA April 2010<br />
45
DA KOCHREZEPTE<br />
Zanderfilet mit Knoblauchpaprika<br />
und Erbsenpüree<br />
Zubereitungszeit: ca. 55 min<br />
Nährwert pro Person: 448 kcal, 20 g Fett, 44 g Eiweiß, 23 g Kohlenhydrate,<br />
2 BE<br />
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />
Für Fleisch und Sud:<br />
8 Zanderfilets (à 90 g) 500 g Paprikaschoten (bunt) 2 Knoblauchzehen<br />
4 EL Olivenöl geriebene Schale von 3 unbehandelten<br />
Zitronen und Saft 200 g Erdäpfel 3 EL Gemüsebrühe <br />
300 g TK-Erbsen 1/8 l Reismilch 20 g Olivenöl 20 g Ingwer<br />
6 Thymianzweige Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Paprikaschoten entkernen, säubern, in Streifen schneiden. Ingwer<br />
und Knoblauch schälen, beides fein würfeln. Erdäpfel säubern, kochen,<br />
schälen, durch die Kartoffelpresse drücken, mit erwärmter<br />
Milch und Olivenöl mit einem Kochlöffel glattrühren. Erbsen und<br />
Ingwer vermengen, mit dem Mixstab fein pürieren und mit dem Erdäpfelpüree<br />
gut verrühren – mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Fischfilets in heißem Olivenöl beidseitig mit einem Thymianzweig auf<br />
den Punkt braten, zum Schluss mit Salz und Pfeffer würzen. Paprika in<br />
Rindercarpaccio in<br />
Senf-Limetten-Dressing<br />
Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten<br />
Nährwert pro Person: : 389 kcal, 22 g Fett, 45 g Eiweiß, 2 g Kohlenhydrate<br />
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />
480 g Rinderfilet am Stück 100 g Parmesan am Stück 2 EL<br />
kalt gepresstes Rapsöl Dressing: 4 EL scharfer Senf (glutenfrei) <br />
4 cl lactosefreies Obers 4 cl Apfelsaft 2 EL Limettensaft 1<br />
Schälchen Basilikumkresse Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Rinderfilet kalt abbrausen, trocken tupfen und ca. 2 Std. in den<br />
Gefrierschrank geben.<br />
Basilikumkresse langstielig abschneiden, leicht kalt abbrausen.<br />
Rinderfilet in hauchdünne Scheiben schneiden und auf den<br />
Tellern verteilen.<br />
Aus Senf, Obers, Apfelsaft und Limettensaft Dressing rühren, mit<br />
Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Dressing über das Carpaccio träufeln, Parmesan darüber hobeln,<br />
mit Kresse bestreuen, mit dem Öl benetzen und Pfeffer aus der<br />
Mühle darüber geben. Als Beigabe einet sich frisch aufgebackenes<br />
Ciabatta.<br />
Kerbel hat eine entwässernde Wirkung und ist gerade im Frühjahr<br />
ideal, um den Körper zu entschlacken!<br />
DA -TIPP:<br />
Mit gleicher Rezeptur lässt sich wunderbar ein Lachscarpaccio herstellen,<br />
hierfür entweder frischen Lachs dünn geschnitten oder<br />
Beizlachs verwenden. <br />
46 DA April 2010<br />
heißem Olivenöl mit Knoblauch angehen lassen, mit etwas Brühe angießen,<br />
bissfest dünsten, würzen und auf dem Teller anrichten. Nun die<br />
Fischfilets daraufsetzen, das Erbsenpüree daneben anhäufeln. Etwas<br />
gerebelten Thymian in heißem Olivenöl mit der geriebenen Zitronenschale<br />
angehen lassen, mit Zitronensaft ablöschen, aufkochen und<br />
über die Fischfilets geben, mit Thymianzweig garnieren.<br />
DA -TIPP FÜR NEURODERMITIKER:<br />
Es empfiehlt sich ein vorsichtiger Umgang mit Zitrusfrüchten. Vor<br />
allem die unreifen Früchte in unseren Breiten machen oft Probleme.<br />
Säuren werden erst am Ende der Reifung abgebaut, deshalb sind<br />
vollreif geerntete Zitrusfrüchte meist gut verträglich. <br />
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DA Kids-Lesereihe<br />
Fin und Sven von<br />
der Nordseeküste<br />
Weit oben im Norden, wo Land und Meer zusammenkommen, liegt an<br />
der Nordseeküste der kleine Ort Bärenhafen. Hier leben nur Teddybären,<br />
große und kleine, junge und alte, dicke und dünne. Am Muschelweg<br />
Nummer sieben wohnt die Famile Bärensen: Papa, Mama und die beiden<br />
Jungen Fin und Sven. Mit seinen fast sechs Jahren ist Sven der Ältere, Fin<br />
ist ein Jahr jünger und somit erst fünf Jahre alt, trotzdem ist er schon genauso<br />
groß wie sein Bruder.<br />
Papa Bärensen ist Baumeister und hat<br />
für seine Familie das schönste Haus im<br />
Ort gebaut. Rund um das Haus ist ein<br />
großer Garten mit einer Wiese, wo die<br />
Bärenkinder herumtollen können. Meistens<br />
wird gespielt, was Fin möchte,<br />
obwohl er der Jüngere ist. Der gutmütige<br />
Sven gibt fast immer nach,<br />
denn der kleine Bruder kann sonst<br />
sehr unleidlich sein. Dann setzt sich<br />
Fin in eine Ecke, bockt und spricht<br />
kein Wort mehr. Ja, auch unter den<br />
Teddybären gibt es solche Trotzköpfchen,<br />
genauso wie bei den Menschenkindern.<br />
Am liebsten spielen die Bärenjungen<br />
in der Sandkiste im Garten. Wenn<br />
Sven einmal groß ist, möchte er auch<br />
Baumeister werden, so wie sein<br />
Papa. Deshalb übt er schon fleißig und baut Häuser und Burgen aus Sand. Fin<br />
hat für solche Bauwerke noch keine Geduld. Ihm macht es viel mehr Spaß, alles<br />
wieder kaputt zu machen. Aus feuchtem Sand formt er kleine Kugeln und bewirft<br />
damit die Bauten seines Bruders. „Eine richtige Burg muss auch beschossen<br />
werden“, lacht der schlimme Bär übermütig. Das findet Sven natürlich nicht, und<br />
oft fließen dann bei ihm die Tränen.<br />
Mama Bärensen nennt ihre beiden Jungen liebevoll Finni und Svenni oder<br />
manchmal auch Finnimann und Svennimann, nur wenn sie sehr schlimm sind<br />
oder streiten, ruft sie ganz streng Fin und Sven.<br />
Papa hat ein Biotop, das ist ein Teich mit Wasserpflanzen, im Garten angelegt.<br />
Darin schwimmen viele kleine Fische, die füttern Fin und Sven immer gerne.<br />
Mama betreut den Gemüsegarten, wo sie Kartoffeln, Kohl, Karotten und Tomaten<br />
anbaut. Da dürfen die Bärenkinder aber nicht spielen, denn sonst zertreten<br />
sie das gute Gemüse.<br />
Da Bärenhafen an der Küste liegt, gibt es hier auch einen Hafen, wo Schiffe einund<br />
auslaufen, einen Kindergarten und eine Schule für die kleinen Bären kinder.<br />
Die Bärenpolizei sorgt für Recht und Ordnung und wenn es einmal brennen sollte,<br />
dann ist die Bärenfeuerwehr ganz schnell zur Stell’. Bären haben meisten einen<br />
Bärenhunger, deshalb brauchen sie natürlich einen großen Supermarkt.<br />
Hier bekommt man einfach alles zu kaufen, vor allem köstlichen Honig, den<br />
schlecken alle gerne, vom Bärenbaby bis zum Bärengroßpapa. Die Bärenhafener<br />
sind nur selten krank, denn die Luft an der Nordsee ist sehr frisch und gesund.<br />
Aber wenn es einmal ein gebrochenes Pfötchen gibt oder eine Magenverstimmung,<br />
dann kann man Herrn Doktor Honigmann in seiner Sprechstunde in<br />
der Sandstraße aufsuchen.<br />
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