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Hautsache

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INHALT MAI 2011<br />

HAUPTARTIKEL<br />

6 e-Medikation. Start für Pilotversuch.<br />

10 Update Sonnenschutzpräparate. Die zunehmende Intensität der Sonne ist ein<br />

Fingerzeig fur alle, denen Hautgesundheit am Herzen liegt.<br />

14 <strong>Hautsache</strong>. Als größtes unserer Organe bildet die Haut die äußerste Schutzschicht<br />

des Körpers. Sie schutzt uns zuverlässig vor schädlichen Umwelteinflussen und Krankheitserregern,<br />

aber nur wenn auch wir sie schützen.<br />

16 Die Hyaluronsäure. Sonne, Umwelt, Lebensgewohnheiten und Krankheiten<br />

hinterlassen im Laufe des Lebens Spuren auf der Haut. Hyaluronsäure ist ein bevorzugter<br />

Inhaltstoff in Pflegeprodukten für die reife Haut.<br />

21 Tabuthema Mundgeruch. Fast jeder war im Laufe seines Lebens schon einmal<br />

davon betroffen, aber kaum jemand spricht daruber.<br />

22 Blitzhilfen bei Stress. Stress aktiviert unsere Reserven, um in Notfallsituationen<br />

rasch richtig zu reagieren.<br />

24 Die Reiseapotheke. Auch wenn heutzutage viele Österreicher das ganze Jahr zum<br />

Verreisen nutzen, ist dennoch der Sommer nach wie vor als Hauptreisezeit anzusehen.<br />

26 Kopfschmerz und Migräne. Allgemeinmediziner Dr. Hugo Gold gibt Antworten<br />

auf die Fragen der häufigsten Ursachen und Therapiemöglichkeiten.<br />

28 Der Bandscheibenvorfall: gefurchtet und schmerzhaft. Seit Jahrhunderten<br />

leiden die Menschen an Rucken- und Kreuzschmerzen.<br />

30 Ein starkes Immunsystem mit Vitamin D3. Bisher war die Bedeutung von<br />

Vitamin D3 nur in der Knochenstärkung und Osteoporoseprävention in Verbindung<br />

mit Calcium bekannt.<br />

33 Fructoseunverträglichkeit. Eine Unverträglichkeit von Fruchtzucker (Fructose)<br />

ist in Mitteleuropa häufig anzutreffen.<br />

36 Das Auge im Auge behalten. Vorsorgeuntersuchungen haben sich bereits in<br />

vielen Fachbereichen etabliert und der Informationsstand in der Bevölkerung ist durchaus<br />

als gut zu bezeichnen, nicht so in Bezug auf das Auge.<br />

39 Impfskepsis gefährdet die Volksgesundheit. Impfen schützt, nicht nur<br />

den Geimpften.<br />

41 Blasenschwäche. Nächtliches Wasserlassen und das dadurch verminderte<br />

Schlafpensum sind nicht nur muhsam, sondern es nimmt auch tagsuber bei den Betroffenen<br />

die Leistungsfähigkeit ab und die Stressanfälligkeit zu.<br />

SERIEN<br />

4 APORAMA. Pollen fliegen länger ● Warnung vor größerer Sonnenbrandgefahr ●<br />

Zeitung zum Hören ● »Tag der Darmgesundheit NÖ«<br />

8 TIPPS VOM APOTHEKER. Weibliche Inkontinenz ● Viele haben Zöliakie – wenige<br />

wissen es ● Reiseschutzimpfungen ● Antibiotika-Resistenz als Gefahr der Zukunft<br />

42 MUTTER & KIND. Impfen in der Schwangerschaft ● Scheidungskinder rauchen<br />

öfter ● Schulerfolg – auch eine Frage des Lebensstils<br />

44 AUF REZEPT. Achtung Gräserpollenallergiker ● Herzinfarkt und Co.<br />

44 DIABETES-NEWS. Gewalterfahrungen fördern Diabetes Typ 2 ● Diabetes und<br />

Brustkrebs ● »Schaufensterkrankheit« – eine Folgeerkrankung von Diabetes<br />

46 KOCHREZEPTE. Gewurztopfen mit Folienerdäpfeln ● Marokkanische Zitronensuppe<br />

mit Safran und Mandeln<br />

47 FÜR KIDS. Fur angehende Landwirte ● DA-Gewinnspiel ● Bleib gesund mit Bonbo<br />

PROMOTION<br />

38 ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND.<br />

35 DER DUNGL-TIPP. Fit im Buroalltag dank einfacher Übungen zwischendurch<br />

20 ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER.<br />

42 IMPRESSUM<br />

10 Sonnenschutz<br />

Neues zu<br />

Sonnenschutzpräparaten<br />

24 Die<br />

Reise apotheke<br />

Die richtige Auswahl<br />

für sicheres Reisen<br />

28 Bandscheibenvorfall<br />

Oft keine<br />

Operation<br />

notwendig<br />

DA Mai 2011<br />

3<br />

© Elena Elisseeva<br />

© Kostia<br />

© Werner Heiber<br />

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APORAMA<br />

Klimaerwärmung<br />

Pollen fliegen<br />

länger<br />

Die Klimaerwärmung hat zu einer deutlich längeren Pollenflugzeit<br />

im Jahr geführt – und damit den Allergiestress für<br />

Menschen erhöht. Darauf haben Experten zum Start der<br />

diesjährigen Birkenpollen-Saison aufmerksam gemacht. „Bei<br />

der Birke beginnt die Blüte aufgrund der in den vergangenen 25<br />

Jahren gestiegenen Temperaturen im Februar und März im Mittel<br />

zehn Tage früher, und sie blüht auch insgesamt acht Tage länger“,<br />

berichtete Sandra Kannabei vom Institut für Meteorologie.<br />

Zudem verlängert sich die Pollensaison, die sonst Anfang September<br />

mit dem Beifuß endete, seit einigen Jahren durch die Ansiedlung<br />

der wärmeliebenden, hochallergenen Ambrosia bis weit<br />

in den Oktober hinein. Nur der November bleibt quasi pollenfrei.<br />

Durch die längere Belastungszeit wird die Anzahl der Pollenallergiker<br />

voraussichtlich weiter stark steigen. <br />

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Rekord-Ozonloch<br />

Warnung vor<br />

größerer Sonnenbrandgefahr<br />

Aufgrund eines Rekord-Ozonlochs warnen Forscher vor einer<br />

wachsenden Sonnenbrandgefahr in Europa. Das Ozonloch<br />

über der Arktis könne in den nächsten Wochen auch über<br />

Mitteleuropa driften und sich sogar bis zum Mittelmeer erstrecken,<br />

sagte der Atmosphärenphysiker Markus Rex vom Bremerhavener<br />

Alfred-Wegener-Institut.<br />

Den Beobachtungen einer internationalen Forschergruppe zufolge<br />

hat das Ozonloch im Norden Europas bereits Südskandinavien erreicht.<br />

Eine intakte Ozonschicht schirmt die Erde von ultravioletten<br />

Strahlen ab, die Sonnenbrand verursachen und Hautkrebs auslösen<br />

können.<br />

Die Zerstörung der Ozonschicht über der Arktis ist nach Angaben<br />

der Weltwetterorganisation (WMO) in diesem Frühjahr so groß wie<br />

noch nie. Schuld daran sind Schadstoffe und ein sehr kalter Winter<br />

in der Stratosphäre.<br />

Die unter dem Ozonloch zu erwartende UV-Strahlung entspricht in<br />

etwa der normalen Belastung im Hochsommer, sagte Rex. „Das Problem<br />

ist, dass die meisten Menschen so früh im Jahr noch nicht mit<br />

einem schnell auftretenden Sonnenbrand rechnen.“ Empfindliche<br />

Menschen könnten binnen weniger Minuten Sonnenbrand bekommen.<br />

Auslöser für das Schwinden der Ozon-Schicht sind Abbauprodukte<br />

von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), die sich in Verbindung<br />

mit großer Kälte zu ozonzerstörenden Substanzen entwickeln.<br />

FCKW sind seit mehr als 20 Jahren weltweit verboten. Der Abbau<br />

der als Treibgas und Kühlmittel eingesetzten Chemikalien in der Atmosphäre<br />

dauert allerdings Jahrzehnte. <br />

CORRIGENDUM<br />

In »Die Apotheke« Nr. 4/11 hat sich bei der Telefonnummer des<br />

Vereins »Oralophobia« leider ein Fehler eingeschlichen. Statt<br />

0049 664 872 46 32 müsste es richtig lauten: 0043 664 872 46 32.<br />

© Denis Prykhodov


APORAMA<br />

Für Blinde und Sehbehinderte<br />

Zeitung zum Hören<br />

Der HZV-HörZeitschriftenverein bietet seinen blinden und seh -<br />

behinderten Mitgliedern seit kurzem eine neue Zeitung – die<br />

»Zeitscheibe« – zum Hören auf Audio-CD.<br />

»Die Zeitscheibe« erscheint monatlich und enthält Beiträge aus<br />

News, News Leben, dem Seitenblicke-Magazin, Welt der Frau und<br />

der Tageszeitung »Heute«. Man hört die skurrilen kleinen Meldungen,<br />

die man nicht wissen muss, aber gerne wissen möchte, Klatsch<br />

und Tratsch, Mode, Haushaltstipps und Kochrezepte.<br />

Eine Gratis-Schnupper-CD sowie weitere Informationen erhalten<br />

Sie unter b.stocker@aon.at oder unter der Telefonnummer 01 889 12 17<br />

oder direkt beim HZV – HörZeitschriftenVerein, Gebirgs gasse 68,<br />

1230 Wien. <br />

Durch Darmkrebs-Vorsorge Leben retten<br />

»Tag der Darm -<br />

gesundheit NÖ«<br />

Alle interessierten NiderösterreicherInnen sind eingeladen, sich<br />

zu sämtlichen wichtigen Aspekten rund um das Thema<br />

Darmgesundheit zu informieren – von der Vorbeugung gegen<br />

Darmerkranungen über die medizinische Darmkrebs-Vorsorge (Koloskopie<br />

= Darmspiegelung) bis hin zu den modernen therapeutischen<br />

Möglichkeiten für Darmkrebs-PatientInnen. <br />

Termin: Donnerstag, 19. Mai 2011; 16 bis 18.30 Uhr<br />

Ort: Landesklinikum Thermenregion Baden-Mödling<br />

Veranstaltungssaal; Wimmergasse 19; 2500 Baden<br />

DA Mai 2011<br />

© ARENA Creative<br />

5<br />

Für die Zahngesundheit<br />

der Kinder<br />

Vom ersten Zähnchen bis zum Schulalter<br />

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der ersten Zähnchen nach dem Zahndurchbruch<br />

Kinder- und Zahnärzte<br />

empfehlen die tägliche<br />

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z. B. bei gleichzeitiger Gabe von<br />

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Bestbewertung in der Zeitschrift ÖKO-Test<br />

(Jahrbuch Kleinkinder 2008, Magazin 09/2010)<br />

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In Österreich: Bezug über Bauer & Thürridl,<br />

office@b-t.at, Tel.: 0662 – 88 55 30


E-MEDIKATION<br />

Start für Pilotversuch<br />

e-Medikation<br />

für mehr<br />

Sicherheit<br />

In der Apotheke des Präsidenten der Österreichischen Apothekerkammer,<br />

Mag. pharm. Heinrich Burggasser, in Wien haben<br />

sich vor kurzem Gesundheitsminister Alois Stöger diplômé,<br />

der Chef des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger,<br />

Mag. Dr. Hans Jörg Schelling, sowie die Seniorenvertreter<br />

Dr. Andreas Khol und Dr. h.c. Karl Blecha versammelt, um<br />

den Start für die drei e-Medikations-Pilotprojekte in Österreich<br />

frei zu geben. Neun Monate lang soll das System getestet,<br />

dann verbessert und schließlich kommendes Jahr auf ganz<br />

Österreich ausgedehnt werden.<br />

„Wir kämpfen seit rund 10 Jahren um die e-Medikation. Pro Jahr<br />

gibt es in Österreich an die 130 schwere Arzneimittelzwischenfälle,<br />

weil die Menschen Medikamente einnehmen, die sich nicht miteinander<br />

vertragen“, sagte Khol. Er fordert alle älteren Menschen auf,<br />

sich an dem System zu beteiligen. Ähnlich auch Blecha: „Die e-<br />

Medikation hilft besonders älteren Menschen. Diese kaufen auch<br />

immer mehr rezeptfreie Medikamente zu den vom Arzt verschriebenen<br />

dazu.“<br />

OÖ, Wien und Tirol<br />

Beteiligt an den Pilotprojekten sind Oberösterreich (Bezirke Wels,<br />

Wels-Land, Eferding und Grieskirchen), Wien (Donaustadt und<br />

Floridsdorf) und Tirol (Bezirke Reutte, Imst und Landeck). Dort<br />

nehmen insgesamt etwas mehr als 100 Ärzte, etwa 50 Apotheken<br />

und in jeder Region mindestens ein Krankenhaus (Wien: SMZ-<br />

Floridsdorf, SMZ-Ost; Oberösterreich: Klinikum Wels-Grieskirchen;<br />

Tirol: Bezirkskrankenhaus Reutte, Krankenhaus St. Vinzenz/Zams<br />

und Uniklinik Innsbruck) teil. Für die Patienten – die Krankenversicherten<br />

– ist die Teilnahme in den jeweiligen Regionen kostenlos<br />

und freiwillig. Sie müssen zunächst einmal beim Arzt oder Apotheker<br />

schriftlich ihrer Beteiligung zustimmen sowie jeweils mündlich<br />

bei Benützung des Systems. Es funktioniert über die e-Card. Die<br />

Daten werden auf der e-Card übrigens nicht gespeichert.<br />

Mehr Arzneimittelsicherheit<br />

Das Ziel: Es soll jenes System erprobt werden, über das Arzneimittelverschreibungen<br />

und Medikamentenabgabe für die auf freiwilliger<br />

Basis teilnehmenden Patienten sicherer gemacht werden soll.<br />

Ärzte, Apotheker und Spitäler können damit im Bedarfsfall aufrufen,<br />

welche Arzneimittel dem Patienten verschrieben wurden und es<br />

eventuell zusätzlich (rezeptfrei) in der Apotheke gekauft hat. Verzeichnet<br />

werden soll auch, welche Arzneimittel in der Apotheke für<br />

den einzelnen Patienten wirklich abgegeben wurden. Es erfolgt eine<br />

Prüfung auf potenzielle Wechselwirkungen und – besonders für<br />

die Koordination der ärztlichen Verschreibungen wichtig – auf<br />

eventuelle Mehrfachverschreibungen eines Medikaments, zum Beispiel<br />

durch Hausarzt und Facharzt.<br />

6 DA Mai 2011<br />

Gesundheitsminister Stöger, der – so wie die anderen pro minenten<br />

Vertreter des österreichischen Gesundheitswesens – seine e-Card<br />

zückte und die Einverständniserklärung für die Teilnahme zur<br />

e-Medikation gab: „Ich denke, dass der heutige Tag zu einer<br />

Qualitätsverbesserung im Gesundheitswesen führen wird.“<br />

Krankenhäuser, Ärzte und Apotheken sollten in der medikamen -<br />

tösen Behandlung von Patienten auf diese Weise besser zusammen<br />

arbeiten können.<br />

Der Chef des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Hans<br />

Jörg Schelling, betonte bei dem Termin zum Start der e-Medika -<br />

tions-Pilotversuche in Wien-Donaustadt den innovativen Charakter<br />

des Systems: „Die Pilotversuche sollen neun Monate laufen. Von<br />

heute an könnte das System auf ganz Österreich in etwa 14 Monaten<br />

ausgedehnt werden.“<br />

Der Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, Heinrich<br />

Burggasser: „Ich hoffe, dass das System zum Wohle der Bürger<br />

laufen wird. Wir wollen damit weniger Arzneimittelzwischenfälle<br />

haben. Am Anfang wird das System für die Apotheker zu einer<br />

Mehrbelastung führen.“<br />

Letzteres ist auf die notwendige komplexe Abstimmung zwischen<br />

Apotheken-Software, e-Medikations-Software, Ordinations- und<br />

Spitalssoftware sowie auf die erforderliche enge Kooperation zwischen<br />

Ärzten, Apothekern und Krankenhäusern zurückzuführen.<br />

So werden die Apotheker in den ersten Wochen die von den Ärzten<br />

verschriebenen und in der Apotheke abgegebenen Arzneimittel noch<br />

selbst eingeben müssen. Das soll ja später in den Ordinationen geschehen.<br />

Auch alle Prüfschritte werden zunächst in den Apotheken<br />

erfolgen.<br />

So läuft die Überprüfung zur Arzneimittelsicherheit ab: Der Kunde<br />

bekommt ein Formular mit der Zustimmungserklärung, die er unterschreibt<br />

(Kopie an den Kunden). Er kann übrigens auf Wunsch<br />

auch Bereiche, die er nicht vermerkt haben will, ausschließen. Dann<br />

erfolgt das Einscannen der vom Arzt verschriebenen Medikamente.<br />

Schließlich wird die e-Card gesteckt. Dann erfolgt die Prüfung auf<br />

potenzielle Wechselwirkungen. Auch die Abgabe der Medikamente<br />

wird vermerkt. Wenn das System allerdings auch in den Arztpraxen<br />

läuft, sollte der Arzt die Verschreibung und die Prüfung vornehmen<br />

und dies dann bestätigen. In den Testregionen leben rund<br />

500.000 Krankenversicherte. Eine Beteiligung von rund 10 Prozent<br />

wird angestrebt.<br />

© Hauptverband öst. Sozialversicherungsträger/APA-Fotoservice/Preiss


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Wenn’s passiert:<br />

So versorgen Sie kleine<br />

Wunden wie ein Profi<br />

Sie können bei kleinen Wunden selbst dafür sorgen, dass die Heilung schnellstmöglich erfolgt.<br />

Wichtig ist dabei zu wissen, welche Wunde am besten auf welche Art und Weise versorgt wird. Es<br />

macht einen Unterschied, ob es sich um eine frische Wunde oder um einen älteren Wundschorf<br />

oder aber um eine Hautreizung im weiteren Sinn handelt.<br />

Eine frische Wunde bedeutet sicherlich die größere Herausforderung,<br />

denn in einer akuten Situation ist schnelles Handeln<br />

gefragt und es gilt, einen kühlen Kopf zu bewahren, auch<br />

wenn Blut fließt. Bei Schürf-, Schnitt- oder Kratzwunden sollte ein<br />

Desinfektionsmittel aufgetragen werden, bei geschlossenen Brandwunden<br />

reicht es, die betroffene Stelle einige Minuten unter fließendes,<br />

kaltes Wasser zu halten. Anschließend sorgt ein Wundgel, das<br />

den Feuchtigkeitsgrad im Mikrobereich der Wunde regelt, für optimale<br />

Heilbedingungen. Durch diese sogenannte »feuchte Wundheilung«<br />

schließen sich Wunden um bis zu 40 % schneller als durch<br />

austrocknende Maßnahmen.<br />

Außerdem: Kurzfristig lindert<br />

der Kühleffekt die Schmerzen,<br />

langfristig bleiben weniger<br />

Narben zurück.<br />

Aber Achtung: Großflächige, eiternde<br />

oder klaffende Wunden, Verbrennungen,<br />

Tierbisse, ein ungesicherter<br />

Impfschutz sind immer ein<br />

Fall für den Arzt!<br />

Wunde Hautstellen, die Hautreizungen<br />

im Allgemeinen, rissige Stellen<br />

an Händen, Ellbogen und Füßen oder<br />

eingerissene Mundwinkel umfassen,<br />

werden am besten durch eine fette<br />

Salbengrundlage vor dem Austrocknen<br />

geschützt. Auch wenn eine Wunde<br />

schon älter ist und der Schorf vor<br />

lauter Trockenheit einzureißen droht,<br />

ist eine klassische Heilsalbe das richtige<br />

Rezept. Angereichert mit Vitaminen<br />

und hautähnlichen Substanzen fördert<br />

eine Heilsalbe die Wundheilung. Ein<br />

desinfizierender Inhaltsstoff schützt die<br />

geschädigte Haut vor Infektionen.<br />

Kleine Helden bekommen natürlich in<br />

jedem Fall ein buntes Pflaster aufgeklebt,<br />

das ihr überstandenes Abenteuer<br />

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DA Mai 2011<br />

7


© stocklite, hkannn<br />

TIPPS VOM APOTHEKER<br />

8 DA Mai 2011<br />

Weibliche<br />

Inkontinenz Unter der Drang-Inkontinenz versteht man ungewollten Harnabgang<br />

mit dringendem Harndrang. Dazu gesellen sich die<br />

mehr als achtmaligen Toilettenbesuche in 24 Stunden, die<br />

zum Teil die Nachtruhe stören. Mediziner sprechen auch von einer<br />

»überaktiven Harnblase«. Neben einem Verhaltenstraining zur Verlängerung<br />

der Intervalle zwischen den Toilettenbesuchen und zum<br />

Abbau des dringenden Harndrangs kann auch ein gezieltes Beckenbodentraining<br />

die Situation verbessern. Die größte praktische Bedeutung<br />

hat die Einnahme einer bestimmten Gruppe von Medikamenten,<br />

der Anticholinergika.<br />

normale und »überaktive«<br />

Harnblase<br />

TIPP: Es gibt vier Typen von Wirkstoffen, die sich voneinander<br />

nicht sehr unterscheiden. Etwa 60 bis 79 % der Patientinnen profitieren<br />

von ihnen. Man muss rund eine Woche warten, bis sich die<br />

Wirkung zeigt und darf nicht ungeduldig werden. Erst nach etwa<br />

acht Wochen lässt sich das Ansprechen auf die Therapie endgültig<br />

beurteilen. Wesentlich mehr Unterschiede sind in den Nebenwirkungen<br />

zu beobachten. In 20 bis 30 % führt Mundtrockenheit und<br />

in 15 bis 20 % eine Verstopfung dazu, dass die Patientinnen die Medikamente<br />

nicht mehr einnehmen wollen. Dies ist eher bei älteren<br />

Wirkstoffen wie »Oxybutinin« der Fall. Das »Tolterodin« besitzt<br />

schon mehr Effekte auf die Blasenmuskulatur als auf die Speicheldrüse.<br />

Noch selektiver auf die Blase – und damit nebenwirkungsärmer<br />

– wirkt »Solifenacin«. Als Beispiel, wie die Nebenwirkungen<br />

durch Wechsel der Arzneiform gesenkt werden können,<br />

dient das Oxybutinin-Pflaster. Die langsame Wirkstoffabgabe über<br />

5 Tage verbessert nicht nur die Wirkung, sondern auch die Verträglichkeit.<br />

<br />

„Wer heute nicht handelt, kann morgen nicht mehr heilen.“<br />

Antibiotika-Resistenz als Gefahr der Zukunft<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm wegen der häufigen und allzu sorglosen Anwendung von Antibiotika. In<br />

den EU-Ländern sterben nach den WHO-Angaben pro Jahr 25.000 Menschen durch Infektionen mit antibiotikaresistenten<br />

Bakterien. Werden Antibiotika-Behandlungen nicht sachgerecht durchgeführt, überleben die hartnäckigsten Keime und können<br />

sich wieder vermehren. Durch diese Auslese können schließlich Bakterienstämme entstehen, denen manche Antibiotika gar nichts mehr<br />

anhaben können.<br />

Weltweit kommt es allein bei der Tuberkulose derzeit zu 440.000 Erkrankungsfällen, die durch multiresistente Keime verursacht werden.<br />

150.000 Patienten sterben pro Jahr an solchen Erkrankungen. Die Resistenz von Malaria-Erregern gegen Malaria-Mittel gefährdet<br />

viele Millionen Menschen.<br />

Als Negativbeispiel nennt die WHO, dass Antibiotika in 14 von 21 osteuropäischen Ländern ohne ärztliches Rezept frei verkäuflich sind.<br />

Dies ist aber zum Teil auch in EU-Ländern der Fall. Fehlende Regelungen würden unter anderem Landwirte nutzen, die ihren Tieren<br />

Antibiotika vorbeugend verabreichen. Viele Ärzte würden die Mittel außerdem »leichtfertig und unangemessen« zur Behandlung von<br />

Virus-Infekten wie Grippe und simplen Erkältungen verschreiben, obwohl diese gar nicht damit behandelt werden können. Antibiotika wirken<br />

nur gegen Bakterien, gegen Viren sind sie wirkungslos.<br />

Möglichst restriktive Verwendung der Substanzen insgesamt, selteneres Benutzen von Breitspektrum-Antibiotika und alle Hygiene -<br />

maßnahmen vom Händewaschen bis zu speziellen Verhaltensmaßregeln und Verfahren im Spital werden daher immer wichtiger. Der<br />

Kinderarzt Prof. Karl Zwiauer (KH St. Pölten) sagte dazu: „Antibiotika haben uns jahrzehntelang Sicherheit vermittelt. Aus dieser<br />

Sicherheit werden wir jetzt unangenehm heraus geholt.“<br />

Sowohl in der Kinderheilkunde als auch bei Erwachsenen sollte bei Vorliegen einer Infektion zunächst einmal überlegt werden, ob es sich<br />

überhaupt um Bakterien handeln könnte. Nur dann kann der Einsatz von Antibiotika helfen. Zwiauer: „Bei den Lungen entzündungen sind<br />

ein Viertel viraler Genese. ( Antibiotika sind hier also unwirksam) 25 Prozent bakterieller Genese, und 20 bis 30 Prozent haben gemischte<br />

Ursachen.“<br />

Lange galt Österreich als »Insel der Seligen«, was Antibiotikaresistenzen betraf, u.a. aufgrund der strengen Rezept- und Apotheken pflicht.<br />

Sorgen bereiten in Österreich nun besonders resistente Darmbakterien (E. coli etc.). So erklärte die Leiterin des Nationalen Referenz -<br />

zentrums für nosokomiale Infektionen (Spitalsinfektionen) und Antibiotikaresistenz (Linz), Dr. Petra Apfalter: „In Europa sprechen nur<br />

noch vier von zehn E. coli-Stämmen auf alle Antibiotika an, in Österreich ist es jeder zweite.“ Erfolge gab es in Österreich in den vergangenen<br />

Jahren beim Zurückdrängen resistenter Spitalskeime.


TIPPS VOM APOTHEKER<br />

Viele haben Zöliakie –<br />

wenige wissen es<br />

Unter der Fachbezeichnung »Zöliakie«wird<br />

eine chronisch-entzündliche<br />

Darmerkrankung verstanden,<br />

bei der sowohl die angeborene als auch<br />

die erworbene Immunität mitbeteiligt ist.<br />

Auslöser ist die Aufnahme des Klebereiweisses<br />

(Gluten) aus Weizen, Roggen und<br />

Gerste. Vermeiden die gefährdeten Personen<br />

diesen Nahrungsbestandteil, so wird<br />

die Entwicklung einer Zöliakie verlässlich<br />

verhindert. Die Zöliakie ist jene genetisch<br />

determinierte Erkrankung mit dem höchs -<br />

ten Vorkommen, die noch immer am wenigsten<br />

diagnostiziert wird! International<br />

geht man von einer Person unter 100 aus,<br />

in Sardinien ist es eine von 73, in Nord -<br />

ostitalien eine von 80. Noch häufiger ist<br />

das Vorkommen in Skandinavien, am<br />

höchs ten in der Westsahara. Die Frage ist<br />

berechtigt: Wie erkennt man die Unver-<br />

träglichkeit? Die Antwort lautet: wenn ein<br />

Verdacht vorliegt durch entsprechende<br />

Bluttests und nachträgliche Darmschleimhautbiopsien.<br />

Eine Verwandtschaft 1. Grades<br />

gilt als hoher Risikofaktor.<br />

TIPP: Folgende »klassische« Warnzeichen<br />

bei Kleinkindern deuten auf eine Zöliakie hin:<br />

Gedeihstörungen<br />

Anhaltende Beschwerden im Verdauungsbereich<br />

die über 1 Jahr anhalten<br />

Neigung zu Durchfällen<br />

Müdigkeit, Abgeschlagenheit<br />

Depression<br />

nicht behandelbare Epilepsie.<br />

Diese Zusammenhänge zu erkennen ist<br />

wichtig, denn derzeit kommen auf einen<br />

entdeckten Fall von Zöliakie zwischen 5<br />

und 10 unentdeckte Fälle! <br />

Reiseschutzimpfungen<br />

Auf Haiti herrschte zu Jahresbeginn<br />

eine Choleraepidemie.<br />

Im Zuge dieses Ereignisses wird<br />

oftmals die Frage gestellt, wie<br />

ernst diese Bedrohung auch für<br />

das Nachbarland, die Dominikanische<br />

Republik, anzusehen<br />

ist. Da die Dominikanische Republik<br />

eine touristische Hochburg<br />

mit guter Infrastruktur ist<br />

(ganz im Gegensatz zu Haiti!),<br />

ist eine Ausbreitung der Cholera<br />

in diesem Land unwahrscheinlich.<br />

Einzelfälle werden jedoch<br />

mit Sicherheit immer wieder vorkommen. Dies hat sich bestätigt, z.B. als unter den 425<br />

Gäs ten einer großen Hochzeitsfeier im Jänner einige Venezolaner waren, die nach ihrer<br />

Rückkehr nach Venezuela an Cholera erkrankten und ins Krankenhaus mussten.<br />

TIPP: Daraus leitet sich ab, dass für touristisch in die Dominikanische Republik reisende Personen<br />

wahrscheinlich keinerlei Gefährdung hinsichtlich Cholera besteht und sich auch für die<br />

Cholera-Schluckimpfung keine medizinische Indikation ergibt. Reisende sollten allerdings<br />

grundsätzlich mehr auf allgemeine Hygienerichtlinien wie Händewaschen und Nahrungsmittelhygiene<br />

achten. Reisenden nach Haiti ist die Choleraimpfung jedoch anzuraten.<br />

Natürlich kann sich die Lage in wenigen Wochen radikal ändern. Wer nach Mittelamerika<br />

reisen will hat die Möglichkeit sich auf der Homepage des Zentrums für Reisemedizin<br />

(www.reisemed.at) stets aktuelle »News« herunter zu laden. Dies gilt auch für andere Erdteile.<br />

Die andere Möglichkeit besteht darin, in die nächste Apotheke zu gehen und sich dort<br />

bezüglich der Impfempfehlungen und der verfügbaren Impfstoffe informieren zu lassen. Das<br />

Service ist kostenlos und der benötigte Zeitaufwand dauert dank der EDV-Aufbereitung nur<br />

wenige Minuten. <br />

DA Mai 2011<br />

© arindambanerjee<br />

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SONNE<br />

© Elena Elisseeva<br />

10 DA Mai 2011<br />

Wirkstoffe, Wirkmechanismen<br />

und Hintergründe<br />

Update<br />

Sonnenschutzpräparate


Die Frage nach dem geeigneten Sonnenschutzmittel ist nicht so<br />

einfach zu beantworten, wie es auf den ersten Blick vielleicht<br />

scheinen mag. Die richtige Empfehlung hängt von einigen<br />

individuellen Faktoren ab:<br />

● Welchem Hauttyp gehören Sie an?<br />

● Wo werden Sie sich aufhalten: geografische Breite, Seehöhe,<br />

natürlicher Schatten, Reflexionen durch Schneedecke, Wasseroberfläche,<br />

Felswand?<br />

● Welcher Tätigkeit werden Sie nachgehen (Sport, Außenarbeit)?<br />

● Leiden Sie an einer lichtempfindlichen Hauterkrankung (Photo -<br />

dermatose) oder nehmen Sie ein Medikament ein, welches die<br />

Haut lichtempfindlich macht?<br />

● Welchen Hautteint haben Sie?<br />

Selbstverständlich muss das empfohlene Sonnenschutzmittel auch<br />

den grundlegenden Qualitätsansprüchen genügen.<br />

GRUNDLEGENDE QUALITÄTSANSPRÜCHE<br />

AN SONNENSCHUTZMITTEL<br />

Neben allgemeinen Qualitätsmerkmalen wie Keimfreiheit, fehlende<br />

Toxizität und Stabilität der Emulsion sind es drei spezifische Qualitätskriterien,<br />

die ein modernes Sonnenschutzmittel auszeichnen:<br />

● Hoher, für den Verwendungszweck angemessener, Schutz im<br />

Ultraviolett (UV)B- (Sonnenschutzfaktor=SPF, LSF) wie auch<br />

im UVA-Bereich (Protection Factor A=PFA)<br />

● Ausgewogenes Verhältnis des UVA-Schutzes zum UVB-Schutz:<br />

UVA:UVB-Ratio<br />

● Photostabilität im UVA- und UVB-Bereich.<br />

Ursprünglich wurde ein Sonnenschutzmittel durch einen numerischen<br />

Schutzfaktor charakterisiert. Auf Empfehlung der Europäischen<br />

Kommission werden Sonnenschutzprodukte in insgesamt<br />

vier Schutzkategorien eingeteilt (s. Tab. 1). Ein Produkt mit einem<br />

SPF kleiner als 6 darf nicht mehr als Sonnenschutzmittel ausgelobt<br />

werden bestimmt. Die Auslobung des UVA-Schutzes erfolgt<br />

mit dem Zeichen UVA in einem Kreis. Besonderer Wert wird auf<br />

das ausgewogene Verhältnis zwischen UVA- und UVB-Schutz<br />

gelegt.<br />

SONNE<br />

Die zunehmende Intensität der Sonne ist ein Fingerzeig für alle, denen Hautgesundheit am Herzen<br />

liegt, sich gedanklich wieder intensiver mit dem Thema »Sonnenschutz« auseinanderzusetzen.<br />

AUTOR: UNIV.-PROF. DR. HARALD MAIER<br />

© Hautklinik Wien<br />

Abbildung 1: Polymorphe<br />

Lichtdermatose (»Sonnenallergie«).<br />

Am Dekolleté finden sich im<br />

sonnen exponierten Areal viele hellrote<br />

Knötchen und Bläschen. Das<br />

Leitsymptom ist heftiger Juckreiz.<br />

Abbildung 2: Basaliom (»Heller Hautkrebs«). An der<br />

Nasenwurzel findet sich ein hautfarbener Tumor, der aus<br />

einzelnen weißlichen Knötchen mit auffällig weitgestellten<br />

Gefäßen aufgebaut ist. Er ist lange Zeit beschwerdefrei;<br />

meist führt Nässen, Verletzlichkeit und Bluten bei<br />

Berührung die Patienten zum Hautarzt.<br />

SCHUTZWIRKUNGEN DURCH SONNEN-<br />

SCHUTZMITTEL<br />

Die Schutzwirkung von Sonnenschutzmitteln konnte durch zahlreiche<br />

Studien belegt werden. Deshalb empfiehlt die International<br />

Agency for Research on Cancer (IARC) der WHO Sonnenschutzmittel<br />

auch als unverzichtbaren Teil einer umfassenden Schutzstrategie<br />

gegen die schädigenden Auswirkungen der UV-Strahlung.<br />

Moderne, qualitativ hochwertige Sonnenschutzprodukte wie jene<br />

aus der Apotheke schützen sowohl gegen akute –<br />

z.B. Sonnenbrand –, sub-akute – z.B. Sonnenallergie<br />

(s. Abb. 1) – und chronische Sonnenschäden<br />

– z.B. Hautkrebsentstehung (s. Abb. 2 und 3) sowie<br />

vor Hautalterung.<br />

Ein wichtiger Umdenkprozess findet weltweit im<br />

Zusammenhang mit der Reihung der Sonnenschutzmaßnahmen<br />

statt. Vielfach wurden und<br />

werden Sonnenschutzmittel als wichtigste UV-<br />

Schutzmaßnahme angesehen. In Wirklichkeit sind<br />

vernünftiges Sonnenverhalten in Beruf und Freizeit,<br />

eine realistische Selbsteinschätzung der persönlichen<br />

Sonnenempfindlichkeit, natürlicher<br />

Univ.-Prof. Dr. Harald<br />

Maier<br />

Schatten und textiler Sonnenschutz (Kleidung, Kopfbedeckung)<br />

wesentlich effizienter als die besten Sonnenschutzmittel (s. Tab. 2).<br />

Sonnenschutzmittel sind jedoch dort unverzichtbar, wo man mit anderen<br />

Maßnahmen schlecht oder gar nicht schützen kann wie Gesicht,<br />

Hände, Dekolleté, bei Arbeit und Sport im Freien. Das aktuelle<br />

Motto lautet daher: »Sonnenschutzmittel ergänzend zu und<br />

nicht anstatt anderer Sonnenschutzmaßnahmen!«<br />

RICHTIGE ANWENDUNG VON<br />

SONNENSCHUTZMITTELN<br />

Sonnenschutzmittel können ihre Schutzwirkungen im UVA- und<br />

UVB-Bereich nur entfalten, wenn sie von den Anwendern in der<br />

Schichtdicke aufgetragen werden, mit der die Schutzfaktoren bestimmt<br />

wurden. Die genormte Auftragsmenge beträgt 2,0 mg pro 1<br />

cm 2 Hautoberfläche. Als Faustregel kann man sagen, dass diese<br />

© Hautklinik Wien<br />

Abbildung 3: Melanom<br />

© Convit


SONNE<br />

Auf dem Etikett Auf dem Etikett Gemessener Empfohlener Mindestschutz Empfohlene kritische<br />

genannte Kategorie genannter Lichtschutzfaktor gegen UVA-Strahlung Mindestwellenlänge<br />

Lichtschutzfaktor<br />

Niedriges 6 6-9,9<br />

Schutzniveau 10 10-14,9<br />

Mittleres 15 15-19,9<br />

Schutzniveau 20 20-24,9 1/3 des auf dem<br />

25 25-29,9 Produkt 370 mm<br />

Hohes 30 30-49,9 angegebenen<br />

Schutzniveau 50 50-59,9 Lichtschutzfaktors<br />

Sehr hohes 50+ ≥60<br />

Schutzniveau<br />

Tab. 1: Neue Schutzkategorien von Sonnenschutzmitteln nach dem Österreichischen Lebensmittelbuch<br />

Schichtdicke dann erreicht ist, wenn das Sonnenschutzmittel – Öle<br />

ausgenommen – kurz nach dem Auftragen einen leicht opaken Film<br />

an der Hautoberfläche hinterlässt. Wenn man die Menge auf eine<br />

Körperoberfläche von 1,60 bis 1,80 m 2 hochrechnet, kommt man<br />

sehr schnell dahinter, dass wir uns in der Regel viel zu dünn ein -<br />

cremen. Damit reduziert sich zwangsläufig der Schutz! Die in der<br />

Regel zu geringe Auftragsmenge ist das beste Argument für Sonnenschutzmittel<br />

mit sehr hohem Schutzniveau.<br />

Untersuchungen mit farbmarkierten Sonnenschutzmitteln konnten<br />

zeigen, dass einige besonders stark sonnenexponierte Hautareale<br />

sehr oft nicht eingecremt werden wie z.B. die Nase, das Kinn oder<br />

die Ohren. Regelmäßig vernachlässigt werden die Lippen, obwohl<br />

die Unterlippe die höchste Sonnenexposition von allen Gesichtsregionen<br />

aufweist.<br />

Skeptisch stehen Sonnenschutzexperten den Aussagen mancher<br />

Sonnenschutzmittelhersteller gegenüber, dass nur einmal eingecremt<br />

werden müsse. Die Erfahrung lehrt, dass bei körperlicher<br />

Arbeit und beim Sport, besonders an heißen Tagen, der Sonnenschutzmittelfilm<br />

durch Schwitzen und Abtrocknen deutlich ver-<br />

„Sonnenschutz beginnt im Kopf“<br />

1. Richtige Selbsteinschätzung der persönlichen UV-Empfindlichkeit<br />

2. Vernünftiges Verhalten in der Sonne<br />

3. Vermeiden von Solarien<br />

4. Richtige Reihung der Sonnenschutzmaßnahmen<br />

- Natürlicher Schatten<br />

- Textiler Sonnenschutz (Kleidung, Hut)<br />

- Sonnenbrille<br />

- Sonnenschutzmittel im engeren Sinn<br />

5. Richtige Auswahl des geeigneten Sonnenschutzmittels<br />

- UVB- und UVA-Schutz<br />

- Photostabilität<br />

- Höhe des SPF nach persönlicher UV-Empfindlichkeit und Anwendungsbereich<br />

- geeignete Sonnenschutzmittelzubereitung für die persönliche<br />

Hautsituation<br />

6. Richtige Anwendung des Sonnenschutzmittels<br />

- Ausreichende Schichtdicke<br />

- alle exponierten Hautareale bedecken<br />

- wiederholtes Nachcremen<br />

Tab. 2: Regeln zum Schutz der Haut vor Schäden durch ultraviolette<br />

Strahlung<br />

12 DA Mai 2011<br />

dünnt wird. Beim Schwimmen sollte man Wert auf ein wasserfestes<br />

oder sogar sehr wasserfestes Sonnenschutzmittel legen, aber trotzdem<br />

auf das neuerliche Eincremen nicht vergessen. Durch die Wasserimmersion<br />

wird der Sonnenschutzmittelfilm um bis zu 50 % reduziert<br />

und durch den Abtrocknungsvorgang noch weiter verdünnt.<br />

NEGATIVE ASPEKTE VON<br />

SONNENSCHUTZMITTELN<br />

Wie alles im Leben, so haben auch Sonnenschutzmittel eine »dunkle<br />

Seite«. Die wohl größte Gefahr besteht in der Verleitung »Sonnenhungriger«<br />

zum unkontrollierten Sonnenbaden. Der Slogan von<br />

Ihr Apotheker hilft Ihnen gerne bei der Auswahl des für Sie am<br />

bes ten geeigneten Sonnenschutzmittels.<br />

der »sicheren Bräune« vermittelt eine gefährliche Überschätzung<br />

von Sonnenschutzmitteln.<br />

Auch heute gibt es unter den am Markt angebotenen Sonnenschutzmitteln<br />

Produkte, die unter UV-Bestrahlung zerfallen, d.h. photoinstabil<br />

sind. Neben einer Verringerung der Schutzwirkung können irritative<br />

und allergische Hautentzündungen die Folge dieser Zerfallsprozesse<br />

sein. Leider gibt es bis heute noch keine Deklarationspflicht<br />

für das Qualitätskriterium »Photostabilität« (s. Tab. 1).<br />

Seit einigen Jahren wird die so genannte endokrine Toxizität von<br />

Sonnenschutzmitteln intensiv untersucht. Darunter versteht man eine<br />

Hormonwirkung bestimmter chemischer UV-Filtersubstanzen.<br />

Da es in Gewässern, insbesondere in Badeseen, zu einer Anhäufung<br />

von Sonnenschutzprodukten kommen kann, ist dieses Problem ein<br />

zentrales Thema der umwelttoxikologischen Forschung. Eine direkte<br />

Auswirkung auf den Menschen konnte bis heute jedoch weder bewiesen<br />

noch endgültig ausgeschlossen werden.<br />

Sehr klar auf der Hand hingegen liegt der ursächliche Zusammenhang<br />

zwischen einer Verschlechterung von Akne und der Verwendung<br />

sehr fettiger Sonnenschutzmittelzubereitungen (Öle, Cremen).<br />

Auch bei der Entstehung der Mallorca-Akne – einer akneähnlichen<br />

Form der Sonnenallergie – sind Veranlagung, UV-Bestrahlung und<br />

Verwendung von fettigen Sonnenschutzmitteln ursächlich beteiligt.<br />

Sonnenschutzmittel sind ein unverzichtbarer Teil der UV-Schutzstrategie,<br />

solange sie den Anforderungen gemäß ausgewählt und<br />

richtig angewandt werden. Derzeit gibt es ein reiches Angebot an<br />

modernen, qualitativ hochwertigen Sonnenschutzmitteln für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungsgebiete.<br />

Ihr Apotheker hilft Ihnen gerne bei der Auswahl des für Sie am bes -<br />

ten geeigneten Sonnenschutzmittels.<br />

●<br />

Autor: Univ.-Prof. Dr. Harald Maier, Facharzt für Dermatologie und Venerologie,<br />

Leitender Oberarzt der Universitätsklinik für Dermatologie Wien,<br />

Ordination: Mariahilfer Str. 89 A/1/25, 1060 Wien, www.med4you.at


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MEDIZINISCHE KOMPETENZ FÜR SCHÖNE HAUT


14 DA Mai 2011<br />

© Werner Heiber<br />

Auf die richtige Pflege<br />

kommt es an<br />

<strong>Hautsache</strong><br />

Als größtes unserer Organe bildet die Haut die<br />

äußerste Schutzschicht des Körpers. Sie<br />

schützt uns zuverlässig vor schädlichen Umwelteinflüssen<br />

und Krankheitserregern. Doch<br />

manchmal wird die Haut selbst zum Patienten.<br />

Hauterkrankungen können in ihren Symptomen<br />

und ihrem Erscheinungsbild vielseitig sein. Jetzt<br />

kommt es auf die richtige Pflege und Behandlung<br />

an. Das Ziel der unterschiedlichen Produkte<br />

ist stets das gleiche: Die Haut möglichst lange<br />

gesund und widerstandsfähig zu halten.<br />

AUTORIN: DI (FH) ELENA BERTOLINI<br />

Es gibt viele verschiedene Hauttypen die alle unterschiedliche<br />

Eigenschaften und Charakteristika aufweisen. Ebenso gibt es<br />

unzählige Krankheiten, die sich über die<br />

Haut äußern oder direkt auf der Haut entstehen<br />

können. Wichtig ist, die Ursachen genau abzuklären<br />

und gegebenenfalls eine gezielte Behandlung<br />

einzuleiten. Mit der richtigen Pflege<br />

kann die Haut ihre Funktion lange und zuverlässig<br />

erfüllen. Schließlich soll sie ein Leben<br />

lang unser zuverlässiger Schutzschild gegen<br />

schädliche Umwelteinflüsse, Krankheitserreger<br />

und mechanische Einwirkungen sein.<br />

DI (FH) Elena Bertolini<br />

Aufbau und Funktion<br />

Bestehend aus mehreren Schichten ist die Haut mit etwa 1,9 m² das<br />

größte menschliche Organ. Jede Schicht setzt sich aus unterschiedlichen<br />

Zelltypen zusammen und erfüllt eine bestimmte Funktion.<br />

Die Oberhaut (Epidermis) besteht aus abgestorbenen Hornzellen<br />

und bildet die äußerste Schicht der Haut. Auf ihr befindet sich auch<br />

der Säureschutzmantel, dessen Aufgabe in der Abwehr von Bakterien<br />

und anderen Krankheitserregern besteht. Die darunter liegende<br />

Lederhaut (Corium) ist für die Verformbarkeit und Reißfestigkeit<br />

der Haut verantwortlich. In dieser Schicht verlaufen auch die Blutund<br />

Lymphgefäße. Die Unterhaut (Subcutis) bildet die dritte Schicht<br />

und dient als Fett- und Nahrungsspeicher. Je nach Ernährung, Alter<br />

und Geschlecht ist diese Schicht unterschiedlich stark ausgeprägt<br />

und so auch für die Körperform verantwortlich. Die Haut erfüllt<br />

darüber hinaus wichtige Entgiftungsfunktionen. Organische Erkrankungen<br />

können sich über die Haut äußern und nicht umsonst gilt sie<br />

auch als »Spiegel unserer Seele«.<br />

Wenn die Haut leidet<br />

Dermatologische Erkrankungen zählen zu den häufigsten Beschwerdebildern<br />

unserer Zeit. Industriegifte, übertriebene Körper-


pflege und aggressive Reinigungsprodukte – die »moderne« Haut<br />

wird täglich mit unzähligen schädlichen Faktoren konfrontiert. Kein<br />

Wunder, dass unsere Schutzhülle davon krank werden kann. Allergien,<br />

Neurodermitis und Co. betreffen eine immer größer werdende<br />

Zahl der Bevölkerung. Vor allem bestimmte Berufsgruppen – wie<br />

Reinigungskräfte und Frisöre – sollten verstärkt auf ihre Haut achten.<br />

Putz- und Haarfärbemittel können die Haut zusätzlich angreifen<br />

und bleibende Schäden hinterlassen.<br />

Oft unterschätzt, aber äußerst gefährlich ist die UV-Strahlung. Die<br />

schädlichen UV-A und UV-B Strahlen können Allergien, Hautausschläge<br />

und verstärkte Faltenbildung verursachen. Im schlimmsten<br />

Fall können sie zu Schäden im Erbgut oder sogar zu Hautkrebs<br />

führen.<br />

Der Haut Gutes tun<br />

Die Haut erfüllt viele wichtige Funktionen, und wir können sie im<br />

Alltag unterstützen. Eine gesunde Ernährung, Wechselbäder, Massagen<br />

und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind eine Wohltat<br />

für die Haut und verhelfen ihr zu Gesundheit und Vitalität. Die richtige<br />

Pflege mit hochwertigen Produkten aus der Apotheke kann<br />

ebenfalls zu einem gesunden und vitalen Hautbild beitragen. Für jeden<br />

Hauttyp ist eine Vielzahl spezieller Pflegeprodukte erhältlich.<br />

So ist fettige Haut zwar widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse<br />

und altert langsamer, dennoch fühlen sich viele Menschen mit dem<br />

großporigen und glänzenden Erscheinungsbild unzufrieden. Die<br />

Reinigung fettiger Haut sollte mit milden Seifen oder entfettenden<br />

Waschlotionen erfolgen. Um die Haut vor Austrocknung zu bewahren,<br />

sollten alkoholhaltige Reinigungsprodukte nur bedingt<br />

zur Anwendung kommen. Zur Pflege eines öligen Hauttyps haben<br />

sich vor allem Produkte mit Alpha- und Beta-Hydroxysäuren bewährt.<br />

Zur Beruhigung der Haut enthalten diese Cremes zusätzlich<br />

Wirkstoffe wie Zink oder Kamille. Trockene Haut hingegen wird<br />

oft als spröde und rissig empfunden. In Extremfällen können sogar<br />

Austrocknungsekzeme entstehen. Diesen Hauttyp reinigt man am<br />

besten mit rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Waschlotionen.<br />

Pflegeprodukte sollten zusätzlich Harnstoff oder Glycerin enthalten,<br />

um die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen.<br />

Die richtige Pflege mit<br />

hochwertigen Produkten aus der<br />

Apotheke trägt zu einem<br />

gesunden und vitalen Hautbild<br />

bei.<br />

Natürliche Substanzen wie Avocado- oder Mandelöl werden ebenfalls<br />

gerne zur Pflege trockener Haut verwendet, da sie gut verträglich<br />

sind und gut aufgenommen werden. Auf einen ausreichenden<br />

Sonnenschutz sollte unabhängig von Hautbeschaffenheit und Jahreszeit<br />

geachtet werden. Viele Cremes kombinieren pflegende Substanzen<br />

mit UV-Schutz. Bei starker Sonneneinstrahlung sollte man<br />

jedoch besser auf spezielle Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor<br />

zurückgreifen.<br />

Ein wichtiger Leitsatz bei der Pflege jedes Hauttyps lautet: Weniger<br />

ist mehr! Anstatt zu viele Cremes und Lotionen anzuwenden, die die<br />

Haut zusätzlich strapazieren können, sollte man auf ausgewählte<br />

und hochwertige Produkte zurückgreifen. Ihr Apotheker berät Sie<br />

gerne, welche Pflege für Ihren Hauttyp am besten geeignet ist. ●<br />

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ANTI-AGING<br />

16 DA Mai 2011<br />

Für den Wasserhaushalt<br />

der Haut<br />

Die Hyaluron -<br />

säure<br />

Sonne, Umwelt, Lebensgewohnheiten und<br />

Krankheiten hinterlassen im Laufe des Lebens<br />

Spuren auf der Haut. Diese äußern sich unter<br />

anderem in Form von Pigmentstörungen,<br />

Fältchen und Falten, Elastizitäts- und Konturverlust.<br />

Um diese Spuren zu vermindern, ist die<br />

Hyaluronsäure in Anti-Aging-Produkten nicht<br />

umsonst ein bevorzugter Inhaltsstoff.<br />

AUTOREN: DR. MED. GERD G.GAUGLITZ<br />

UND DR. MED. TATJANA PAVICIC<br />

Beeinträchtigung der Hautbarrierefunktion, Hauttrockenheit<br />

und eine verlangsamte Erneuerung der Hautzellen sind nur einige<br />

der im Rahmen der chronologischen Hautalterung beobachteten<br />

Veränderungen der menschlichen Haut. Weiterhin zeigen<br />

sich eine zunehmende Verringerung der Wasserbindungsfähigkeit,<br />

eine Veränderung der Durchlässigkeit für chemische Stoffe und die<br />

vermehrte Produktion von freien Radikalen.<br />

Die Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil der Hautbeschaffen-<br />

Alle mit Hyaluronsäure<br />

behandelten Hautbereiche<br />

zeigten eine deutliche<br />

Steigerung der Hauthydratation<br />

und -elastizität im Vergleich zur<br />

Placeboseite.<br />

heit und spielt aufgrund ihrer hohen Wasserbindungsfähigkeit eine<br />

besonders wichtige Rolle im Wasserhaushalt der Haut.<br />

In der Haut kann die Hyaluronsäure zusätzlich als Antioxidans wirken.<br />

Weiterhin scheint sie die Zelldifferenzierung zu fördern. Im Alter<br />

verringert sich die Hyaluronsäuremenge in der Haut, somit erscheint<br />

es logisch, dass die Hyaluronsäure neben seit langem bekannten<br />

Anwendungen in Bereichen der Augenheilkunde und Rheumatologie,<br />

zunehmend auch in einer Vielzahl von kosmetischen


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aufpolsterung« und im Rahmen anderer Anti-Aging-Behandlungen<br />

genutzt wird.<br />

AKTUELLE STUDIE<br />

In einer 8-wöchigen Studie an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie<br />

und Allergologie der LMU München wurden 76 weibliche<br />

Probandinnen zwischen 30 und 60 Jahren mit makroskopisch sichtbaren<br />

Augenfältchen (»crow feets«) eingeschlossen. Die Behandlung<br />

erfolgte jeweils einseitig, zweimal täglich, durch Auftragen einer<br />

Hyaluronsäure enthaltenden Creme. Die andere Gesichtshälfte<br />

wurde mit einer identischen Creme, jedoch ohne Hyaluronsäure, behandelt.<br />

Anschließend wurden Hauthydratation, Hautelastizität und<br />

Hautoberflächenprofil untersucht.<br />

GENAUE METHODEN<br />

Ein ausreichender Feuchtigkeitsgehalt der äußeren Hautschichten ist<br />

essenziell für eine gut funktionierende Hautbarriere. Denn nur ein intakter<br />

NMF (Natural Moisturizing Factor), sorgt dafür, dass von<br />

außen eindringende Radikale abgefangen werden, und die Haut somit<br />

vor vorzeitiger Hautalterung geschützt wird. Der Feuchtigkeitsgehalt<br />

ist daher der wichtigste Parameter in der Hautdiagnose, den man mit<br />

dem Corneometer erfasst. Beim Corneometerprinzip wird durch eine<br />

Kapazitätsmessung die Hautfeuchtigkeit der »äußeren Schicht« der<br />

Oberhaut bestimmt und hilft somit bei der Objektivierung der Hauthydratation,<br />

also zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes der Haut.<br />

Die Hautelastizität wurde im Rahmen dieser Studie mit dem Cutometer<br />

gemessen. Die Messung wird dabei mit einem Instrument<br />

durchgeführt, welches ein Vakuum aufbaut und ein bestimmtes<br />

Areal der Haut einsaugt. Der Wert wird optisch wiedergegeben. Die<br />

Analyse der aufgezeichneten Messwerte kann die Hautcharakteristiken<br />

im Bezug auf Elastizität und Plastizität wiedergeben.<br />

Junge Haut zeigt einen hohen Grad an Elastizität und wird nur<br />

geringgradig verformt, ältere Haut hingegen zeigt beispielsweise<br />

einen zunehmenden Elastizitätsverlust, der mit dieser Methode einfach<br />

charakterisiert werden kann. In der Prüfung von kosmetischen<br />

und pharmazeutischen Produkten und Rohstoffen ist die Messung<br />

der Faltentiefe und damit verbundene Wirksamkeitsnachweise nicht<br />

mehr wegzudenken.<br />

Bei dem hier verwendeten Verfahren zur Messung des Hautoberflächenprofils<br />

wurde zunächst ein Silikonabdruck<br />

von der zu untersuchenden Hautstelle<br />

erstellt und anschließend mit Schräglicht<br />

beleuchtet. Die Schattenwürfe werden<br />

mit einer hochauflösenden Kamera aufgenommen<br />

und mittels computergestützter<br />

Programme verschiedene Größen wie Faltentiefe,<br />

Oberflächenbeschaffenheit etc. berechnet.<br />

DAS ERGEBNIS<br />

Alle mit Hyaluronsäure behandelten Hautbereiche<br />

zeigten eine deutliche Steigerung<br />

der Hauthydratation und -elastizität im Vergleich<br />

zur Placeboseite. Darüber hinaus bewirkte<br />

die Hyaluronsäure mit eher kleinen<br />

Molekülen zusätzlich eine signifikante Verringerung<br />

der Hautrauigkeit und führte damit<br />

zu einer nachhaltigen Glättung des<br />

Hautoberflächenreliefs. Dies ist möglicherweise<br />

darauf zurückzuführen, dass eine so<br />

genannte niedrigmolekulare Hyaluronsäure<br />

besser aufgenommen werden kann. ●<br />

18 DA Mai 2011<br />

Dr. med. Gerd<br />

G.Gauglitz<br />

Dr. med. Tatjana Pavicic


Rezeptfrei Dermalex ®<br />

unter der Lupe<br />

Juckreiz, rote Flecken, Hautreizung oder Ausschlag?<br />

Mit Dermalex ®<br />

Neurodermitis & Kontaktekzeme<br />

effektiv und schonend ohne<br />

Kortison behandeln<br />

Neurodermitis und Kontaktekzeme gehören zu den häufigsten Hautkrankheiten –<br />

sie erfordern eine gut ausgewogene Behandlung, damit die Haut beschwerdefrei<br />

wird und wieder ein gesundes Aussehen erhält. Mit Dermalex ® stellt Omega Bittner<br />

ein neuartiges Behandlungskonzept mit 3-dimensionalem Wirkprinzip für die Behandlung<br />

von Ekzemen zur Verfügung. Als zertifiziertes, apothekenexklusives Medizinprodukt<br />

bietet Dermalex ® effektiven Schutz, sanfte Pflege und Reparatur für eine<br />

durch Neurodermitis und Kontaktekzeme geschädigte Haut, ganz ohne Kortison.<br />

erster Linie als eine schwerwiegende Störung der Barrierefunktion<br />

der Haut. Im Gegensatz zu einem gesunden Hautbild,<br />

bei welchem Zellen dicht aneinander liegen und somit ein besonders<br />

strapazierfähiges Schutzschild bilden, dringen äußerliche<br />

Stressoren (wie z.B. Bakterien oder Allergene) in die geschädigte<br />

Hautstruktur ungehindert ein. Resultat: Die Haut ist entzündet, gerötet,<br />

schuppig – das wohl qualvollste Symptom ist der starke Juckreiz.<br />

Jetzt ist die Wiederherstellung der hauteigenen Barrierefunktion sowie<br />

die aktive Reparatur geschädigter Haut oberstes Gebot.<br />

Wie wirkt Dermalex ® ?<br />

Aufgrund speziell ausgewählter Inhaltsstoffe verfügt Dermalex ®<br />

über eine neuartige Dreifachwirkung, die die Creme stark von Kortisoncremen<br />

sowie von Kosmetika unterscheidet. Ganz ohne Zusatz<br />

von nebenwirkungsreichem Kortison, mit hautidentischem Ceramid-Komplex,<br />

modifizierten Aluminiumsilikaten und Erdalkali-<br />

Mineralsalzen werden hauteigene Reparaturfunktionen nachhaltig<br />

aktiviert, der Wiederaufbau geschädigter Haut optimal unterstützt<br />

und neuen Irritationen vorgebeugt.<br />

3-dimensionales Wirkprinzip<br />

Die Dreifachwirkung macht es möglich:<br />

● SCHUTZ<br />

Schonendes Aluminiumsilikat bildet eine schützende Barriere gegen<br />

externe Stressoren – die Haut wird vor Irritationen sowie vor Feuchtigkeitsverlust<br />

geschützt.<br />

● PFLEGE<br />

Fehlende Ceramide werden durch einen hautähnlichen Ceramid-<br />

Komplex ersetzt. Dieser sorgt gezielt für einen Wiederaufbau geschädigter<br />

Haut und versorgt diese zusätzlich aktiv mit Feuchtigkeit.<br />

● REPARATUR<br />

Natürliche Erdalkali-Mineralsalze regen in Kombination mit Aluminiumsilikat<br />

hauteigene Reparaturmechanismen an. Es kommt zur<br />

Linderung der Entzündungsreaktionen: Juckreiz, Hautrötung und<br />

Schuppigkeit lassen nach, während neuen Irritationen gezielt vorgebeugt<br />

wird.<br />

Entgeltliche Einschaltung. Sowohl Neurodermitis als auch Kontaktekzeme äußern sich in<br />

FACTBOX<br />

KORTISONFREIE Innovation<br />

bei Neurodermitis &<br />

Kontaktekzemen<br />

● Ohne künstliche Farb-, Duft- und<br />

Konservierungsstoffe sowie künstliche<br />

Stoffe aus Erdöl<br />

● Von Kinderärzten und Dermatologen<br />

entwickelt<br />

● Zur Anwendung am ganzen Körper<br />

geeignet (auch im Gesicht)<br />

● Zur Langzeitanwendung geeignet<br />

Individuelle Behandlung<br />

Dermalex ® Creme bietet zwei individuelle<br />

von Dermatologen und Kinderärzten entwickelte<br />

und klinisch geprüfte Medizinprodukte.<br />

Beide Dermalex ® Cremen lindern<br />

effektiv Symptome wie Juckreiz,<br />

Hautrötungen, Schuppigkeit, beugen neuen<br />

Hautirritationen vor und sind für die<br />

ganze Familie geeignet.<br />

Dermalex ® Neurodermitis kann ab einem<br />

Alter von 8 Wochen angewendet werden.<br />

Dermalex ® Kontaktekzem enthält eine erhöhte Konzentration an<br />

Erdalkali-Mineralsalzen und reduziert dadurch allergenbedingte Irritationen.<br />

Eine Anwendung ist ab einem Alter von 6 Jahren möglich.<br />

Anwendung<br />

Dermalex ® sollte 2-bis 3-mal täglich auf die durch Neurodermitis<br />

oder Kontaktekzeme geplagten Hautstellen aufgetragen werden.<br />

Liegen eine leichte bis mittelschwere Ekzembildung vor, kann Dermalex<br />

® als alleinige Therapie angewendet werden. Bei einer ausgeprägten<br />

Ekzembildung kann Dermalex ® aber auch problemlos in<br />

Kombination mit anderen, beispielsweise auch kortisonhaltigen<br />

Präparaten verwendet werden.<br />

Dermalex ® ist kein Kosmetikum<br />

Kosmetische Cremen sorgen für Wasserzufuhr und für die Erhaltung<br />

der natürlichen Lipidversorgung in der obersten Hautschicht.<br />

Dermalex ® ist hingegen ein geprüftes Medizinprodukt mit biophysikalischer<br />

Wirkung, welches an mehreren Hebeln gleichzeitig ansetzt:<br />

Die Reparatur der eigenen Schutzbarriere wird eingeleitet,<br />

hauteigene Reparaturmechanismen werden nachhaltig aktiviert und<br />

die Bildung von Verhornungen reguliert.<br />

Weitere Informationen zu Dermalex ® Neurodermitis &<br />

Kontaktekzem finden Sie auf www.dermalex.at<br />

Ihr Ansprechpartner bei Omega Bittner: Sophie Trombitas<br />

info@dermalex.at, Tel.: +43 (0)1/50 30 972<br />

DA Mai 2011<br />

19


ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER<br />

Spielmöglichkeiten mit Rezept und Gesundheitspass<br />

Eine Apotheke für Minopolis<br />

Pünktlich zum 5. Geburtstag im Herbst 2010 eröffnete in der<br />

Kinderstadt Minopolis eine Apotheke. Seither haben Tausende<br />

Kinder die Minopolis-Apotheke besucht und Gefallen daran<br />

gefunden. Die Österreichische Apothekerkammer betreut diese<br />

Station, die mit viel Liebe zum Detail in kindgerechte Größe gebracht<br />

wurde. „Das Konzept von Minopolis hat uns überzeugt. Hier<br />

haben die Kinder die Gelegenheit Patienten zu beraten, Kapseln<br />

herzustellen, Tees zu mischen und Gesundheitswerte zu messen. In<br />

der Apotheke in Minopolis tauchen die Kleinen in die spannende<br />

Welt der Pharmazie ein“, erklärt Mag. pharm. Max Wellan, Mitglied<br />

des Präsidiums der Österreichischen Apothekerkammer, das Engagement<br />

in Minopolis.<br />

WAS MAN IN DER APOTHEKE IN MINOPOLIS<br />

LERNEN KANN<br />

Mundhygiene, Läuse, Hautpflege oder kleine Verletzungen – die<br />

Apotheke ist auch in Minopolis die erste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen.<br />

In der neuen Station üben sich die Kinder in den Bereichen<br />

Verkauf & Beratung sowie Arzneimittelherstellung & Qualitätsanalyse.<br />

Sie können im Labor der Apotheke anhand einer Rezeptur<br />

Tees mischen und Arzneipflanzen unter dem Mikroskop prüfen.<br />

Kinder lernen in der Apotheke ätherische Öle am Duft zu erkennen,<br />

wie zum Beispiel Lavendel- Grapefruit-, Eukalyptus-, Vanille-<br />

Pfefferminze- oder Rosenöl. Vitamin-C-Kapseln werden professionell<br />

nach Rezeptur hergestellt. Weiters gibt es wertvolle Gesundheitstipps<br />

bis hin zur Reiseberatung für den Urlaub. Bei den<br />

Kindern besonders beliebt ist der Gesundheitspass. In der Apothe-<br />

20 DA Mai 2011<br />

ke werden Blutdruck, Größe und Bauchumfang gemessen und in<br />

den Pass eingetragen. Den Gesundheitspass nehmen die Kinder mit<br />

nach Hause.<br />

KOOPERATION MIT DEM KRANKENHAUS<br />

Wie im echten Leben arbeiten auch in Minopolis die Gesundheitsberufe<br />

eng zusammen. Benötigt das Krankenhaus dringend Medikamente,<br />

so liefert die Apotheke in professionellen Großhandels-Kis -<br />

ten die gewünschte Ware. Ein eigener Medikamentenschrank muss<br />

im Krankenhaus von den kleinen Apothekerinnen und Apothekern<br />

gewartet und betreut werden, und wer im Spital ein Rezept ausgestellt<br />

bekommt, löst es in der Apotheke ein.<br />

ÜBER MINOPOLIS<br />

Minopolis wurde im Jahr<br />

2005 als erste und einzige<br />

europäische Stadt der Kinder<br />

gegründet. Das Herz<br />

von Minopolis bilden rund<br />

25 Themen-Stationen auf<br />

insgesamt 6.000 Quadratmetern.<br />

Angesprochen<br />

werden dabei in erster Linie<br />

Kinder zwischen 4 und 12 Jahren. Minopolis stellt das echte Leben<br />

in einer kindgerechten Art und Weise dar und bietet die ideale<br />

Kombination aus Spiel und Wissensvermittlung. Unter pädagogischer<br />

Betreuung erkunden die Kinder »das Leben« – und der Spaß<br />

steht dabei an erster Stelle. Die Themen der einzelnen Stationen umfassen<br />

alle Lebensbereiche und reichen von der Bank, über das<br />

Krankenhaus, Feuerwehr, Fahrbereich, Backstube bis hin zum<br />

Pressezentrum.<br />

Eine Information der<br />

Österreichischen Apothekerkammer


© benicce<br />

MUNDHYGIENE<br />

Schlechter Atem kann ernstzunehmende Ursachen haben<br />

Tabuthema Mundgeruch<br />

Fast jeder war im Laufe seines Lebens schon einmal davon betroffen, aber kaum jemand spricht<br />

darüber. Mundgeruch ist immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Schlechter Atem<br />

hat in vielen Fällen harmlose Ursachen und entsteht meist direkt im Mund. Dennoch sollte immer<br />

eine genaue Abklärung der Ursache erfolgen. Bei chronischem Mund geruch könnte auch eine<br />

ernstzunehmende Erkrankung wie Diabetes oder Krebs dahinterstecken.<br />

AUTORIN: DI (FH) ELENA BERTOLINI<br />

Mundgeruch oder Halitosis – wie schlechter Atem in der<br />

Fachsprache auch genannt wird – kann viele Gründe haben.<br />

Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob übelriechender<br />

Atem kurzzeitig, beispielsweise durch den Genuss bestimmter<br />

Speisen oder Getränke auftritt, oder chronisch und somit dauerhaft<br />

besteht. Die Schwierigkeit liegt hier bereits in der Diagnose.<br />

Betroffene merken selbst zumeist nichts von ihrem Mundgeruch.<br />

Das Umfeld reagiert häufig mit Abneigung und Abstand,<br />

ohne das Problem offen anzusprechen. Ein frühzeitiges Erkennen<br />

kann in manchen Fällen aber ausschlaggebend für den Behandlungserfolg<br />

sein.<br />

ENTSTEHUNG UND URSACHE<br />

In etwa 85 Prozent der Fälle entsteht Mundgeruch in der Mundhöhle.<br />

Meist werden die üblen Gerüche durch Bakterien verursacht, die<br />

Speisereste zersetzen oder sich aufgrund mangelnder Mundhygiene<br />

auf Zähnen und Zunge ablagern. Diese Mikroorganismen bilden geruchsaktive<br />

Stoffe wie flüchtige Schwefelverbindungen, organische<br />

Säuren oder Amine, die als übelriechend wahrgenommen werden.<br />

Mundgeruch kann auch ein Anzeichen ernstzunehmender<br />

Krankheiten wie Infektionen der Atemwege, chronische Mandel -<br />

entzündungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Diabetes mellitus oder<br />

Tumore sein. Psychologische Ursachen wie Stress oder die Einnahme<br />

bestimmter Medikamente können ebenfalls zur Entstehung von<br />

Mundgeruch beitragen. Weiters kann der Genuss von bestimmten<br />

Lebensmitteln, Tabakwaren oder Alkohol schlechten Atem verursachen.<br />

Diese Form von Mundgeruch ist meist nicht von langer Dauer und<br />

wird daher nicht als chronisch oder krankhaft eingestuft.<br />

UNBEDINGT ABKLÄREN<br />

Obwohl übelriechendem Atem oft harmlose Ursachen zugrunde<br />

liegen, sollte unbedingt eine genaue Abklärung durch einen Arzt erfolgen.<br />

Da Mundgeruch zumeist intraoral entsteht, stellt der Zahnarzt<br />

die erste Anlaufstelle für viele Betroffene dar. Zur Diagnostik<br />

werden, neben der Begutachtung von Zähnen, Zahnfleisch und<br />

Zunge, häufig spezielle Messgeräte herangezogen. Diese können<br />

die Konzentration von übelriechenden Schwefelverbindungen in<br />

der Atemluft nachweisen. Erfolgt keine eindeutige Lokalisierung<br />

des Entstehungsortes im Mundraum, sollte der Patient an einen<br />

Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder an einen Internisten überwiesen werden.<br />

Eine eindeutige Abklärung der Ursache ist notwendig, um gegebenenfalls<br />

schwere Erkrankungen, die in Verbindung mit Mundgeruch<br />

auftreten, diagnostizieren zu können. Eine gute interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit von Hausarzt, Zahnarzt, HNO-Arzt und Internist<br />

nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein.<br />

MUNDGERUCH IST BEHANDELBAR<br />

Findet sich die Ursache für übelriechenden Atem im Mundraum,<br />

können Erkrankungen wie Zahnfleischentzündungen, Karies oder<br />

Parodontitis der Auslöser sein. Auch starker Zungenbelag oder verminderter<br />

Speichelfluss können Mundgeruch verursachen. Ist kein<br />

größerer zahnärztlicher Eingriff notwendig, erfolgt eine Behandlung<br />

DA Mai 2011<br />

21


oft im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung<br />

mit Entfernung des Zungenbelages.<br />

Eine regelmäßige Mundhygiene kombiniert<br />

mit dem richtigen Putzverhalten kann<br />

in weiterer Folge vom Patienten selbst<br />

durchgeführt werden. In der Apotheke erhält<br />

man zusätzlich spezielle Mundspül -<br />

lösungen (zum Beispiel Chlorhexidin 0,2 %)<br />

oder Zahncremen mit Amin- und Zinnfluorid<br />

sowie z.B. spezielle Zungenreiniger. Diese<br />

Präparate wirken antibakteriell und desinfizierend<br />

und dämmen so die Zahl der geruchsauslösenden<br />

Bakterien in der Mundhöhle<br />

ein. Ist die Ursache für schlechten Atem<br />

nicht im Mund zu finden, erfolgt die Therapie<br />

meist im Rahmen der Behandlung der zugrundeliegenden<br />

Erkrankung. Dies kann die<br />

Beseitigung von chronischen Entzündungen,<br />

Darmsanierungen oder die Therapie von Diabetes<br />

oder Krebs miteinschließen. Kann<br />

Mundgeruch in Zu sammenhang mit Stress<br />

oder anderen emotionalen Ursachen beobachtet<br />

werden, empfiehlt sich unter Umständen<br />

auch eine Psychotherapie.<br />

Abschließend kann gesagt werden, dass<br />

Mundgeruch leider immer noch ein Tabu -<br />

thema darstellt. Die Einrichtung spezieller<br />

Halitose-Ambulanzen sowie Aufklärungskampagnen<br />

im Internet führen glücklicherweise<br />

zu einem gesteigerten Verständnis in<br />

der Bevölkerung. Zusätzlich erhält man in<br />

der Apotheke viele pflanzliche und synthetische<br />

Mittel zur wirksamen Bekämpfung<br />

von Mundgeruch. Ihr Apotheker berät Sie<br />

gerne bei der Auswahl eines geeigneten<br />

Produktes.<br />

●<br />

22 DA Mai 2011<br />

Den Alltag bewältigen<br />

Blitzhilfen bei<br />

Stress<br />

Stress aktiviert unsere Reserven, um in Notfallsituationen<br />

rasch richtig zu reagieren. Durch Stress werden bestimmte<br />

Hirnzellen aktiviert, um im Stoffwechsel biochemische und<br />

physiologische Reaktionen auszulösen. Cortisol wird freigesetzt,<br />

Cortisol sorgt für mehr Energie. Cortisol in Maßen<br />

kann sich positiv auf die Hirnleistung auswirken.<br />

AUTOR: MAG. PHARM. DIETER KRÖNER<br />

Andererseits schwächt eine überhöhte Cortisonausschüttung bei Dauerstress die<br />

Immunabwehr, wodurch die Infektanfälligkeit steigt. Stress ist weitaus gefährlicher<br />

als angenommen und kann mitunter zu Herzinfarkt, Schlaganfall, Schlafstörungen,<br />

Erkrankung der Schilddrüse sowie Arteriosklerose führen.<br />

Bestimmte Nährstoffe haben Einfluss auf die Konzentrations- und Gedächtnisleistung<br />

und auf das seelische Befinden. Mikronähr stoffe erhöhen auch die antioxidative Kraft,<br />

um so genannte »Freie Radikale« zu bekämpfen, die bei Stress vermehrt gebildet werden.<br />

Aminosäuren, Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine helfen dabei.


© Luis Santos<br />

DAS MITTEL ZUR STRESSBEWÄLTIGUNG<br />

Lecithin ist das Mittel zur Stressbewältigung. Es ist ein wahrer<br />

Artist unter den Energiespendern. Es<br />

● steigert die Konzentrationsfähigkeit<br />

● gibt viel Energie<br />

● erhöht die Immunabwehr und<br />

● senkt nebenbei den Cholesterinspiegel<br />

Lecithin ist Bestandteil des Gehirns und wird mit der Nahrung oft<br />

zu wenig aufgenommen.<br />

VITAMINE UND MINERALSTOFFE ZUR<br />

STRESSBEWÄLTIGUNG<br />

Magnesium ist mehr als nur ein Mineralstoff gegen Wadenkrämpfe.<br />

Es wirkt Stress abschirmend, Gefäß erweiternd und Blutdruck<br />

senkend und verhindert Überreaktionen im Gehirn.<br />

Vorsicht! Magnesium ist nicht gleich Magnesium, fragen Sie dazu<br />

Ihren Apotheker.<br />

B-Vitamine fördern die Synthese von Anti-Angst-Botenstoffen.<br />

Sie regulieren den Energie-, Fett-, und Kohlenhydratstoffwechsel<br />

und die Energieproduktion in der Zelle.<br />

Sie dienen dem Aufbau und der Regeneration<br />

von Nervenzellen. Die einzelnen B-<br />

Vit amine (B1, B2, B3, B5, B6, B8, B9)<br />

sind im Stoffwechsel voneinander abhängig.<br />

Mag. pharm. Dieter<br />

Kröner<br />

HOMÖOPATHIE UND<br />

SCHÜSSLER-SALZE<br />

Hömöopathie und Schüßler-Salze sind vor<br />

allem für Kinder und Schwangere sehr gut<br />

geeignete Anwendungen zur Stressbewältigung.<br />

Bei Stress, der durch Schul- oder Prüfungs-<br />

angst ausgelöst wird, empfiehlt Ihr Apotheker z.B. Argentum nitricum,<br />

bei Stress nach geistiger Arbeit Calcium phosphoricum und<br />

bei Stress durch Raucherentwöhnung Nux vomica.<br />

Von den Schüßler-Salzen eignet sich besonders die Nr.7, Magnesium<br />

phosphoricum.<br />

Wichtig zu beachten ist bei allen Mitteln die nüchterne Einnahme<br />

mindestens 20 min. vor dem Essen. Zu meiden sind Menthol, Kaffee<br />

und saure Säfte unmittelbar vor oder nach der Einnahme dieser<br />

Arzneimittel.<br />

HILFE AUS DER PFLANZENWELT<br />

Johanniskraut z.B. wirkt beruhigend und ausgleichend, vor allem<br />

auch bei leichtem Hang zu Depressionen.<br />

Für Melisse, Passionsblume und Baldrian gilt das gleiche – vor<br />

allem bei Einschlafstörungen.<br />

Spirulina bindet schädliche Radikale, die Stress im Körper entstehen<br />

lässt und entgiftet.<br />

RICHTIGES VERHALTEN BEI<br />

STRESS-SITUATIONEN<br />

Man kann einen Stressfaktor auch als eine Herausforderung betrachten,<br />

die es uns ermöglicht, mit Höchstleistungen zu reagieren.<br />

Eine Stresserfahrung kann uns durchaus aufputschen, wenn wir ihr<br />

mit Selbstbewusstsein und Aussicht auf Erfolg entgegentreten. Dieses<br />

positive Erlebnis wird als »Eustress« bezeichnet.<br />

Versuchen Sie neue Aufgaben als Herausforderung zu sehen und<br />

nicht als Belastung, motivieren Sie sich und wandeln Sie so negative<br />

in positive Energie um.<br />

Und v.a.: Sagen Sie auch einmal »Nein«.<br />

●<br />

DA Mai 2011<br />

23


GESUND AUF REISEN<br />

Häufige Reiseerkrankungen<br />

Die Reiseapotheke<br />

Auch wenn heutzutage viele Österreicher das ganze Jahr zum Verreisen nützen, ist dennoch der<br />

Sommer nach wie vor als Hauptreisezeit anzusehen. Eine gut ausgestattete Reiseapotheke kann<br />

– vor allem wenn das Urlaubsziel ein Land ist, in dem keine optimale Gesundheitsversorgung gegeben<br />

ist – oftmals verhindern, dass der Traumurlaub zum Horrortrip wird.<br />

AUTOR: MAG. PHARM. DR. ALFRED KLEMENT<br />

Einmal abgesehen von den Mitteln gegen Schmerzen, Erkältungen,<br />

Fieber, Verstopfung, kleinen Verletzungen usw. gehört in<br />

jede Reiseapotheke ein Mittel gegen Durchfallerkrankungen,<br />

denn<br />

akuter Durchfall zählt zu den häufigsten Reiseerkrankungen in<br />

warme Gefilde,<br />

der massive Verlust von Wasser und Elektrolyte gefährdet Kinder<br />

und Senioren,<br />

es kann zu komplikativen Verläufen kommen.<br />

Für die Flugreise selbst sind abschwellende Nasensprays empfehlenswert,<br />

wenn der Druckausgleich zwischen Nase und Innenohr<br />

nicht funktioniert. Nasensprays auf Meersalzbasis verhindern das<br />

24 DA Mai 2011<br />

unangenehme Austrocknen der Nasenschleimhaut und »Melatonin«-Kapseln<br />

erleichtern das Übertauchen des »Jet-lag«. Die<br />

Thromboseprävention mit niedermolekularem Heparin ist nur bei<br />

Flügen über 5 Std. Dauer und bei Vorliegen von Risikofaktoren –<br />

Thromboseneigung in der Anamnese – gerechtfertigt.<br />

Akute Durchfallerkrankungen<br />

Die Durchfallfrequenz, begleitet von schmerzhaften Blähungen,<br />

Bauchkrämpfen und Übelkeit, sorgt für wenig angenehme Tage.<br />

Zwar ist im Normalfall die Angelegenheit nach 2 bis 4 Tagen ausgestanden,<br />

aber verlorene Urlaubstage schmerzen dennoch und lassen<br />

die Frage aufkommen, ob und was man dagegen tun kann.<br />

© Kostia


Unkomplizierter Reisedurchfall<br />

Für gesunde Erwachsene mit stabilem Kreislauf ist ein akuter<br />

Brechdurchfall, der zur Eliminierung der Bakterien samt ihrer Toxine<br />

führt, mit einer oralen Rehydrierungslösung behandelbar. Zwar<br />

verkürzen derartige Lösungen nicht die<br />

Durchfalldauer, doch normalisieren sie die<br />

Flüssigkeitsbilanz und beheben damit die<br />

Abgeschlagenheit und Müdigkeit.<br />

Ein völlig gefahrloses Mittel gegen Durchfall<br />

bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />

ist medizinische Kohle, die in<br />

entsprechenden Mengen Bakterientoxine<br />

binden und dadurch den Krankheitsverlauf<br />

günstig beeinflussen kann. Der unan-<br />

Mag. pharm.<br />

Dr. Alfred Klement<br />

genehme Geschmack lässt sich durch die<br />

Einnahme mit breiiger Kost überdecken.<br />

Man soll Kohlepräparate nicht mit Milch<br />

oder zuckerhaltigen Getränken einnehmen und die Dosierung von<br />

2 bis 3 Gramm in drei Einzeldosen unbedingt einhalten. Ein Zeitabstand<br />

von 2 Std. zu anderen Arzneimitteln wie Kontrazeptiva ist<br />

jedoch einzuhalten. Auch getrocknete Heidelbeeren helfen.<br />

Reisedurchfall mit Komfort<br />

Wer gerade mit Bus, Flugzeug oder Bahn unterwegs ist wird an einer<br />

möglichst raschen Senkung der Durchfallfrequenz und der damit<br />

verbundenen Beschwerdelinderung interessiert sein. Für solche<br />

Reisenden ist »Loperamid« das effizienteste Mittel, weil es schon<br />

wenige Stunden nach der Einnahme bei 40 % der Betroffenen für<br />

Beschwerdefreiheit sorgen kann. Bei blutigen, fiebrigen Durchfällen<br />

darf »Loperamid« aber nie zum Einsatz kommen! Auch für<br />

Kinder ist es nicht geeignet.<br />

Risikoreiche Reisen<br />

Bei bestimmten Reisezielen ist der Durchfall fast vorprogrammiert.<br />

So z.B. weisen Ägypten-Urlauber, die eine Nilreise gebucht haben,<br />

ein Durchfallrisiko von 85 % auf. In Indien beträgt die Wahrscheinlichkeit<br />

sogar 85 %. Riskant verlaufen Durchfälle auch beim<br />

Höhentrekking wie im Himalaya, weil sich die Flüssigkeitsverluste<br />

über die Atmung (trockene Höhenluft) mit jenen durch den Durchfall<br />

addieren. Bei derartigen Reisen ist die Mitnahme eines Antibiotikums<br />

gegen invasive Durchfallerreger ratsam.<br />

Schutzimpfung gegen Reisediarrhoe?<br />

Alte Menschen, chronisch Kranke und Menschen mit Gesundheitsrisiko<br />

könnten von einer derartigen Impfung profitieren. Die ent-<br />

OMEGA OMEGAA<br />

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...für ... für gesunde Zellen liefert liefe er t OMEGA 3 PURA dank<br />

seiner 100 % reinen<br />

Kaltfischöle. Kaltfifischöle.<br />

Die darin enthal- enthal-<br />

tenen essentiellen Fettsäuren Fettssäuren<br />

EPA<br />

und DHA sind<br />

wichtig für den Aufbau und die Funktion gesunder<br />

Zellen. Geschützt durch<br />

eine innovative Mikroverkapse-<br />

Mikroverkapse-<br />

lung, bleibt die Wirkung<br />

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Kraft dieser wertvollen<br />

Wirkstoffe Wirksstoffe<br />

zur Gänze<br />

erhalten.<br />

NEU: Frischer Fruchtgeschmack Frr<br />

uchtgeschmack – kein Fischgeschmack, Fischgeschhmack,<br />

dadurch<br />

auch ideal für Kinder. .<br />

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GESUND AUF REISEN<br />

sprechende Schluckimpfung ist in Österreich nur für Cholera zugelassen.<br />

Sie bewirkt aber eine Kreuzresistenz gegen toxinbildende<br />

enterotoxische E. coli-Stämme, welche in bis zu 70 % der Fälle den<br />

klassischen Reisedurchfall auslösen. Zur Grundimmunisierung sind<br />

2 Schluckimpfungen für Erwachsene (Kinder ab 2 Jahre drei) im<br />

mehr als Wochenabstand notwendig. Allerdings hält der Schutz nur<br />

etwa 6 bis 12 Monate an und muss dann zur Erhaltung aufgefrischt<br />

werden.<br />

Vorbeugung mit Probiotika<br />

Zur Behandlung der Reisediarrhoe in leichter Form gibt es einige<br />

wenige Bakterienpräparate mit Zulassung. Zur Prophylaxe eingesetzt,<br />

dürften sie das Risiko für eine Diarrhoe um 10 % reduzieren.<br />

Fälschungsproblematik, Arzneiformen und Transportrisiken<br />

Wegen der lawinenhaften Zunahme der Arzneimittelfälschungen<br />

bei Internetbestellungen raten inzwischen alle Experten zur vorsorglichen<br />

Mitnahme aller eventuell benötigten Arzneimittel von zu<br />

Hause. Denn während in den Industrieländern das Fälschungsrisiko<br />

in der offiziellen Verteilerkette bei 1 % liegt, beträgt es in Entwicklungsländern<br />

bis zu 90 %, selbst wenn man die Präparate dort in<br />

Apotheken erwirbt! Mit einem 20- bis 30 %igem Fälschungsrisiko<br />

kann man beispielsweise in Indien, den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten und Syrien rechnen. Eine Mitnahme aus sicheren heimischen<br />

Quellen ist deshalb ratsam. Am wenigsten anfällig gegen die<br />

temperatur- und luftdruckbedingten Belastungen im Flugzeug sind<br />

feste Darreichungsformen in Blisterpackungen. Das gilt aber nicht<br />

für Kapseln mit Flüssigfüllung!<br />

Auch transdermale Pflaster wie z.B. Hormonpflaster oder Schmerzpflaster<br />

nehmen bei extremen Temperaturbedingungen Schaden<br />

und biologische Arzneimittel – Insulin, Antikörper etc. – sind wegen<br />

ihrer Proteinnatur ebenfalls vor zu niedrigen und zu hohen Temperaturen<br />

zu schützen und im Handgepäck mitzuführen.<br />

Hingegen kann man Asthmasprays mit Treibgas problemlos im<br />

Koffer mitnehmen. Bei Pulverinhalatoren genügt das Einpacken in<br />

einen dichten Plastikbeutel, um das Eindringen von Kondenswasser<br />

zu verhindern. Wer flüssige Arzneimittel in die Kabine mitnehmen<br />

will, muss sich außerdem an das maximale Füllvolumen von 100 ml<br />

halten und die Flasche in einem durchsichtigen Plastikbeutel<br />

verpacken.<br />

Bei lebensnotwendigen Arzneimitteln nimmt man am besten einen<br />

Vorrat mit und verteilt ihn auf die Gepäcksstücke, um bei Verlust<br />

nicht völlig unversorgt da zu stehen.<br />

Um die richtige Auswahl der Präparate für Ihre Reiseapotheke zu<br />

treffen, berät Sie Ihr Apotheker dazu gerne!<br />

●<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

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chen freien freienn<br />

Radikalen, die sich durch<br />

Umweltbe- Umwweltbe-<br />

lastungen o oder ungesunde Lebensweise bilden, bild den, zu<br />

befreien.<br />

WWirksam<br />

Wirksam<br />

wird<br />

dabei ein aus Traubenkernen<br />

Traube<br />

enkernen<br />

gewonnenes, gewonnenees,<br />

natürliches Antioxidans, welches<br />

als Radika- Radika-<br />

lefänger verhindert, veer<br />

hindert,<br />

dass sich die schädlichen schädlicheen<br />

freien<br />

Radikale bilden. Auf<br />

diese Weise Weisse<br />

wird<br />

das Immunsystem gestärkt,<br />

die Elastizität von Haut<br />

und VVenen<br />

enen verbessert.<br />

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KOPFSCHMERZEN<br />

Gewitter im Kopf<br />

Kopfschmerz und Migräne<br />

Fast die Hälfte aller Österreicher leidet einmal pro Monat unter Kopfschmerzen oder Migräne.<br />

Allgemeinmediziner Dr. Hugo Gold gibt Antworten auf die Fragen der häufigsten Ursachen und<br />

Therapiemöglichkeiten. AUTORIN: FELICITAS FREISE<br />

Was ist der Unterschied zwischen Kopfschmerzen und Migräne?<br />

Dr. Gold: Im Grunde genommen ist es kein Unterschied, denn Migräne<br />

ist nur eine Form von Kopfschmerzen.<br />

Was ist kennzeichnend für Migräne?<br />

Dr. Gold: Die Schmerzen sind häufig nur einseitig, vor allem pochend<br />

und nicht ziehend. Echte Migräne tritt relativ selten auf, aber<br />

leider nicht selten genug. Bis jetzt ist sie noch nicht restlos erforscht,<br />

weder sind die Mechanismen ihrer Entstehung noch die<br />

bes te Therapie bis jetzt geklärt. Es kommt zu einer Veränderung der<br />

Gefäßweite im Bereich des Gehirns, häufig ausgelöst durch Wind<br />

oder Wetterumschwünge, hormonelle Schwankungen oder Nahrungsmittel.<br />

In den meisten Fällen wird mit gefäßverengenden Me-<br />

26 DA Mai 2011<br />

dikamenten therapiert. Manchen Betroffenen<br />

hilft es bereits, eine Tasse Kaffee zu<br />

trinken, da dieser ähnliche Wirkung besitzt.<br />

Was können Ursachen für Kopfschmerzen<br />

sein?<br />

Dr. Gold: Es gibt eine Vielzahl von Auslösern,<br />

die häufigsten Ursachen sind Verspannungen<br />

im Nacken-Schulterbereich, die<br />

von ergonomisch schlechten Arbeitsplätzen<br />

Felicitas Freise<br />

herrühren. Wenn Tag für Tag am Computer<br />

gearbeitet wird und die Sitzhaltung nicht optimal ist, Bildschirmabstand<br />

oder -höhe nicht passen.<br />

© marema


Auf Muskel-Skelett-Ebene können verspannte Muskeln – neben<br />

Nacken und Schultern auch Kiefermuskeln – Auslöser sein, ebenso<br />

andere Fehlstellungen des Skeletts, etwa ein Beckenschiefstand,<br />

der sich über Muskelketten zur Halswirbelsäule fortsetzt, wo die<br />

Verspannung dann zum Auslöser für Kopfschmerzen wird.<br />

Auch Abnützungen von Wirbeln oder Gelenken können dazu<br />

führen, dass Nerven beeinträchtigt werden, und das Ergebnis sind<br />

Schmerzen.<br />

Weitere Ursachen können Zugluft oder ein Schnupfen sein, der<br />

sich auf die Nasennebenhöhlen oder Stirnhöhlen schlägt. Auch Unverträglichkeiten<br />

und Allergien, welche die Schleimhäute in den<br />

Stirnhöhlen anschwellen lassen, haben Kopfschmerzen zur Folge.<br />

Viele Frauen leiden vor ihrer Menstruation, während der Zeit des<br />

Eisprungs oder in den Wechseljahren unter Kopfschmerzen. Auch<br />

Wetterumschwünge, Mondphasen oder Wind wirken beeinträchtigend.<br />

Berühmt-berüchtigt sind in diesem Zusammenhang Föhnkopfschmerzen.<br />

Was kann Ursache sein, wenn jemand bereits morgens mit<br />

Kopfschmerzen aufwacht?<br />

Dr. Gold: Einerseits kann es ganz banal am Bett liegen. Schlechte<br />

Lattenroste und durchgelegene Matratzen führen zu körperlichen<br />

Verspannungen und das Ergebnis sind Kopfschmerzen. Ein anderer<br />

Auslöser kann die Schlafqualität sein. Wenn die Nachtruhe gestört<br />

ist – Durchschlaschlafprobleme wegen Gedanken, Sorgen oder einem<br />

schnarchenden Partner – ist man am nächsten Morgen ebenfalls<br />

im wahrsten Sinne des Wortes »verspannt«.<br />

Hat sich bei den häufigsten Auslösern für Kopfschmerzen in<br />

den letzten Jahren etwas verändert?<br />

Dr. Gold: Ja, durch die zunehmende Bildschirmarbeit haben auch<br />

die Probleme, die dabei entstehen können, zugenommen. Es wird<br />

viel zu wenig auf die richtige Sitzhaltung sowie den passenden Abstand<br />

zum Bildschirm geachtet und dadurch sind Spannungskopfschmerzen<br />

so häufig geworden.<br />

Können Kopfschmerzen und Fehlsichtigkeit im Zusammenhang<br />

stehen?<br />

Dr. Gold: Bei nicht korrigierter Fehlsichtigkeit ist der Blick per se<br />

angespannt, was in Folge zu Verspannungen der Kopf- und Nackenmuskeln<br />

führt und damit wiederum zu Schmerzen.<br />

Apropos Druck – welcher Zusammenhang besteht zwischen<br />

Blutdruck und Kopfschmerzen?<br />

Dr. Gold: Bei älteren Menschen und hohem Blutdruck, das heißt<br />

Q10<br />

Phoenix Phoennix<br />

Die DieEnegiein<br />

Die Energie in Fluss...<br />

Fluss...<br />

setzt das in Q10 PHOENIX PHOEN NIX enthaltene Coenzym<br />

Q10.<br />

Das in jeder Körperzelle Körperzzelle<br />

vorkommende Coen- Coen-<br />

zym ist für die Aufbereitung Aufbereituung<br />

der Körperenergie<br />

ver- ver-<br />

antwor antwortlich, tlich, die für alle Funktionen<br />

und Abläufe erfor- erfor-<br />

derlich<br />

ist. Q10 PHOENIX versorgt<br />

den Körper zusätzlich mit<br />

dem wertvollen<br />

Coenzym.<br />

Der optimale Ablauf der Zellregeneration Zellregeeneration<br />

sowie<br />

die Muskel- und Ner Nerventätigkeit ventätigkeit<br />

werden<br />

dadurch<br />

unterstützt unterstütztt<br />

und gefördert.<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

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über 200, können Kopfschmerzen als Symptome auftreten. Häufig<br />

sind sie auch der erste Hinweis auf Bluthochdruck, bevor der Patient<br />

noch etwas bemerkt.<br />

Wie werden Kopfschmerzen abgeklärt?<br />

Dr. Gold: Bei unklarer Ursache werden Untersuchungen gemacht<br />

wie Röntgen der Halswirbelsäule, Hirnstrommessung EEG,<br />

Magnet resonanztomographie oder augenärztliche und neurologische<br />

Untersuchungen.<br />

Was kann man bei diffusem Kopfschmerz als Betroffener<br />

selbst tun?<br />

Dr. Gold: Als erstes sollte man (Computer)Arbeitsplatz und Bett<br />

checken, ob sie ergonomisch sind und nötigenfalls sanieren. Gerade<br />

bei Matratze und Lattenrost wird viel zu häufig gespart, dabei<br />

verbringen wir ein Drittel unseres Lebens im Bett. Ein ungesunder<br />

Arbeitsplatz oder falsches Bett können auch genauso Auslöser für<br />

zahlreiche andere körperliche Beschwerden sein.<br />

Wenn die Kopfschmerzen durch gestörte Nachtruhe verursacht sind,<br />

sollte man die Schlafhygiene verbessern. Mit Entspannungsübungen<br />

fällt das Einschlafen leichter, bei Durchschlafstörungen sollte<br />

man schauen, was die Ursachen dafür sind und diese ebenfalls<br />

beseitigen.<br />

Ein Kardinalfehler bei der Selbsthilfe ist, unkontrolliert Schmerzmittel<br />

einzunehmen. Bei Dauergebrauch können diese nämlich selbst<br />

zum Auslöser der Kopfschmerzen werden. Solche toxischen Kopfschmerzen<br />

treten nicht nur als Reaktion auf manche Medikamente<br />

auf, sondern auch nach übermäßigem Alkoholkonsum. Schmerzmittel<br />

sind auf Dauer magenschädigend und man sollte maximal 10<br />

Stück pro Monat davon einnehmen. Doch leider kommt es häufig<br />

vor, dass Menschen mehrmals täglich zu ihnen greifen.<br />

Wann sollte man zum Arzt gehen?<br />

Dr. Gold: Jeder Kopfschmerz, der nicht innerhalb<br />

von zwei Tagen wieder verschwindet,<br />

sollte abgeklärt werden. Auch wenn<br />

hohes Fieber dazu auftritt sowie Nackensteifigkeit,<br />

Lichtempfindlichkeit und Bewusstseinsstörungen,<br />

gehört man unbedingt<br />

zum Arzt, denn dann liegt der Verdacht auf<br />

Hirnhautentzündung nahe. ●<br />

KOPFSCHMERZEN<br />

Dr. Hugo Gold ist Arzt für Allgemeinmedi-<br />

Dr. Hugo Gold<br />

zin in Wien, mit Österreichische Ärztekammer-Diplomen<br />

für Manuelle Medizin und Neuraltherapie<br />

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RÜCKENSCHMERZEN<br />

Meist muss nicht operiert werden!<br />

Der Bandscheibenvorfall:<br />

gefürchtet und schmerzhaft<br />

Seit Jahrhunderten leiden die Menschen an Rücken- und Kreuzschmerzen. Die Häufigkeit dieser<br />

Beschwerden nimmt derzeit rasant zu. Rund 80% aller Erwachsenen werden von Rückenschmerzen<br />

geplagt. Viele leiden unter chronischen Beschwerden. Besonders bedenklich ist,<br />

dass immer mehr jüngere Patienten zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr an Rückenbeschwerden<br />

laborieren. Die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältig: Abnützungen, Fehlhaltung,<br />

Muskelverspannungen, Entzündungen und Stress können Beschwerden auslösen. Besonders<br />

häufig verursachen eine Schädigung der Bandscheibe und ein Bandscheibenvorfall die gefürchteten<br />

Symptome. AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

28 DA Mai 2011<br />

© Werner Heiber


Unsere Wirbelsäule ist aus den knöchernen Wirbelkörpern aufgebaut.<br />

Zwischen den Wirbeln liegen die Bandscheiben, die<br />

einerseits eine gewisse Stoßdämpfung garantieren, vor allem<br />

aber bei körperlichen Belastungen den Druck gleichmäßig auf die<br />

Wirbelkörper verteilen. Die Bandscheibe ist grundsätzlich aus<br />

weichen Materialien aufgebaut. Im Inneren ist ein wasserreicher,<br />

gallertartiger Kern, der außen von einer Hülle von Bindegewebsund<br />

Kollagenfasern umgeben wird. Beim Liegen nehmen die Bandscheiben<br />

aus den umliegenden Geweben Nährstoffe und Wasser auf<br />

und dehnen sich aus. Bei Belastung wird Wasser abgegeben. Die<br />

Bandscheibe schrumpft und damit auch unsere Körpergröße.<br />

Bereits ab dem 20. Lebensjahr verlieren die Bandscheiben generell<br />

an Wasser und büßen damit ihre Elastizität ein. Zusätzlich verändert<br />

sich die Struktur der Fasern. Sie werden spröde, kleine Risse treten<br />

auf. Die Bandscheiben werden steifer und verlieren zunehmend an<br />

Höhe. Damit ändert sich die Statik der gesamten Wirbelsäule, was<br />

aber noch keine Schmerzen macht.<br />

Zum gefürchteten Bandscheibenvorfall ist es dennoch nicht mehr<br />

weit. Denn durch die täglichen enormen Beanspruchungen der Wirbelsäule<br />

kann es jederzeit zu einem Riss in<br />

der äußeren Hülle der Bandscheibe kommen.<br />

Der innere weiche Kern wölbt sich<br />

nun nach außen vor und drückt auf die<br />

Längsbänder im Wirbelkanal oder auf eine<br />

Nervenwurzel. Die Katastrophe ist da!<br />

Die Wirbelsäule hat 23 Bandscheiben. Nur<br />

zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel<br />

gibt es keine Bandscheibe, wodurch die<br />

gute Kopfbeweglichkeit bedingt ist. 90%<br />

Dr. Thomas<br />

Schwingenschlögl<br />

aller Bandscheibenvorfälle finden sich im<br />

Bereich der Lendenwirbelsäule, 10 % an<br />

der Halswirbelsäule und deutlich weniger<br />

als 1 % an der Brustwirbelsäule.<br />

Je nachdem, in welche Richtung der Bandscheibenvorfall geht,<br />

drückt dieser in der Mitte auf das Rückenmark im Inneren des Wirbelkanals<br />

oder seitlich auf den Rückenmarksnerven. Medizinisch<br />

wird der Bandscheibenvorfall »Prolaps« genannt.<br />

Daneben kennen die Mediziner auch noch die »Protrusion«: Hier<br />

bricht der weiche Kern der Bandscheibe nicht vollständig durch den<br />

äußeren Faserring, sondern wölbt diesen nur vor. Das drückt auf das<br />

hintere Längsband im Wirbelkanal und verursacht heftige Rückenschmerzen.<br />

Die Nervenwurzeln werden bei einer Protrusion dagegen<br />

nicht abgedrückt.<br />

SCHMERZEN!<br />

Es gibt verschiedene Ursachen für einen Bandscheibenvorfall:<br />

laufende starke und einseitige Belastungen, eine Fehlhaltung der<br />

Wirbelsäule, eine zu schwache Rückenmuskulatur, ein genereller<br />

Bewegungsmangel, eine genetische Bindegewebsschwäche oder<br />

eine Schwangerschaft. Erschwerend ist auch, dass die Wirbelsäule<br />

des Menschen für den aufrechten Gang eigentlich nicht geeignet ist.<br />

Ein frischer Bandscheibenvorfall löst meist heftige Beschwerden<br />

aus, wie:<br />

● Schmerzen im Bereich des Vorfalls, meistens an der Hals- oder<br />

Lendenwirbelsäule<br />

● Schmerzausstrahlung in die Beine oder Arme. Solche Schmerzen<br />

werden im Volksmund als »Ischias« bezeichnet. Die Betroffenen<br />

verspüren heftige ziehende Nervenschmerzen.<br />

● Gefühlsstörungen wie Kribbeln, Ameisenlaufen und Taubheitsgefühl<br />

im Bereich der komprimierten Nervenwurzel<br />

RÜCKENSCHMERZEN<br />

● Lähmungserscheinungen: man kann nicht mehr auf der Ferse<br />

oder auf den Zehenspitzen stehen. Die Kraft und Beweglichkeit<br />

einzelner Finger ist eingeschränkt.<br />

● Störungen der Harnblasen- und Enddarmfunktion durch Druck<br />

auf das Rückenmark im unteren Teil der Lendenwirbelsäule. Es<br />

kommt zum Harn- und Stuhlverlust, den man nicht mehr kontrollieren<br />

kann.<br />

Neben konventionellen Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule und<br />

des Beckens, auf denen man nur die knöchernen Strukturen sieht,<br />

muss bei jedem Verdacht auf einen Prolaps eine Magnetresonanztomographie<br />

(MRT) durchgeführt werden. Nur bei diesem speziellen<br />

Schichtröntgen lassen sich die Bandscheiben exakt beurteilen.<br />

Bei Personen mit einem Herzschrittmacher oder anderen metallischen<br />

Implantaten wird alternativ eine Computertomographie (CT)<br />

veranlasst. Vor der Diagnose eines Bandscheibenvorfalls schließt<br />

der Spezialist andere Ursachen für Schmerzen wie Entzündungen<br />

der Wirbelsäule, weshalb auch Laborbefunde notwendig sind, oder<br />

Tumore aus.<br />

MEIST KONSERVATIVE THERAPIE<br />

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, dass jeder Bandscheibenvorfall<br />

sofort operiert werden soll, ist in 80 % aller Fälle eine<br />

Operation nicht notwendig. Mit einem guten Konzept an konservativen<br />

Therapiemaßnahmen können die Schmerzen beseitigt werden.<br />

Für die Schmerztherapie stehen verschiedene Schmerzmittel und<br />

Antirheumatika zur Verfügung. Antirheumatika wirken gleichzeitig<br />

auch entzündungshemmend. Bei starken Schmerzen erweisen sich<br />

antirheumatische Mischinfusionen mit hoch dosiertem Vitamin-B-<br />

Komplex und Beimischung von Lokalanästhetika als besonders<br />

effizient.<br />

Die Infiltration mit lokal wirksamen Schmerzmitteln (Lokalanästhetika)<br />

an die gereizten Strukturen und die verspannte Rückenmuskulatur<br />

lindert ebenfalls rasch die Beschwerden. Zusätzlich helfen<br />

muskelentspannende Medikamente.<br />

In den letzten Jahren werden zunehmend CT-gesteuerte Injektionen<br />

mit Lokalanästhetika durchgeführt. Dabei wird unter Röntgenkontrolle<br />

das Schmerzmittel genau an jene Stelle gespritzt, die den<br />

Schmerz verursacht.<br />

Bettruhe und eine für den Patienten optimal schonende Lagerung<br />

sind nur kurzfristig bei starken Schmerzen sinnvoll. Bei Kreuzschmerzen<br />

legt man sich auf den Rücken, winkelt die Beine an und<br />

legt einen großen Schaumgummiwürfel oder mehrere Polster unter<br />

die Beine.<br />

Für chronische Beschwerden kommen in erster Linie physika lische<br />

Behandlungen zum Einsatz: lokale Wärmeapplikationen in<br />

Form von Packungen oder wärmende Schmerzpflaster, leichte<br />

Massagen, Ultraschall, Elektrotherapie und die elektrische Nervenstimulation<br />

(TENS).<br />

Am Wichtigsten ist aber eine konsequente Bewegungstherapie und<br />

Heilgymnastik für die Wirbelsäule. Nur so kann man die Rückenmuskulatur<br />

stärken und die Bandscheiben schonen. Auch Unter -<br />

wassergymnastik und Kurbehandlungen helfen. Sportarten wie<br />

Rückenschwimmen, Radfahren, Tanzen, Joggen und Nordic Walking<br />

stärken Ihre Muskeln. Vermeiden Sie schwere Gegenstände zu<br />

heben oder lernen Sie zumindest, wie man richtig hebt. Darüber hinaus<br />

ist es wichtig, viel zu trinken.<br />

Bekommt man durch all diese Maßnahmen die Schmerzen nicht in<br />

den Griff oder treten Lähmungen oder zunehmend Gefühlsstörungen<br />

auf, dann sollte schleunigst ein Neurochirurg oder ein in der<br />

Bandscheibenchirurgie versierter Orthopäde konsultiert werden. In<br />

diesen Fällen ist eine Operation nicht zu vermeiden. ●<br />

DA Mai 2011<br />

29


VITAMINE<br />

Präventionstherapie<br />

Ein starkes Immunsystem m<br />

Bisher war die Bedeutung von Vitamin D3 nur in der Knochenstärkung und Osteoporoseprävention<br />

in Verbindung mit Calcium bekannt. Aktuelle Studien zeigen nun, dass das Knochenvitamin eine<br />

wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Therapie zahlreicher chronischer Erkrankungen wie Auto -<br />

immunerkrankungen, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen und<br />

vor allem entzündlicher Atemwegserkrankungen spielt. AUTOR: APOTHEKER UWE GRÖBER<br />

Infektionen der oberen Atemwege wie z.B. grippale Infekte werden<br />

in der Regel von Viren verursacht. Sie zählen zu den häufigsten<br />

Erkrankungen überhaupt und verursachen hohe Kosten aufgrund<br />

von Arbeitsausfällen etc. Erwachsene sind durchschnittlich etwa<br />

zwei- bis dreimal im Jahr, Kleinkinder sogar bis zu 13mal betroffen.<br />

Lange hat man in der Wissenschaft gerätselt, warum Grippe- und<br />

Erkältungswellen immer in der dunklen Jahreszeit über unser Land<br />

schwappen. Aktuelle Studien liefern nun neue Erklärungsansätze:<br />

Immunschwächender Vitamin D 3-Mangel. Die unzureichende Verfügbarkeit<br />

des Sonnenvitamins Vitamin D 3 im Herbst und Winter<br />

scheint bei der Anfälligkeit für Infektionen der oberen Atemwege<br />

eine ursächliche Rolle zu spielen.<br />

Ein altes Vitamin im neuen Licht<br />

Vitamin D 3 wurde lange Zeit in seinem präventiven und therapeu -<br />

tischen Wert unterschätzt. Streng genommen ist Vitamin D 3 kein<br />

Vitamin, sondern ein Hormon, das in der Haut durch die UV-B-<br />

Strahlen des Sonnenlichts gebildet wird. Die weiteren Produktions -<br />

schritte erfolgen dann in der Leber und den Nieren.<br />

Eine Vielzahl von Forschungsergebnissen der vergangenen Jahre<br />

hat gezeigt, dass Vitamin D 3 nicht nur der »Steuermann« des Knochenstoffwechsels<br />

ist, sondern zahlreiche weitere Aufgaben erfüllt<br />

(siehe Tab.1). Darunter sind von besonderer Bedeutung sein Einfluss<br />

auf das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System und das<br />

Zellwachstum. Vitamin D 3 kurbelt die Immunabwehr an und reduziert<br />

die Infektanfälligkeit. Auch das Risiko, an Krebsarten wie<br />

Brust-, Prostata- oder Dickdarmkrebs zu erkranken, scheint bei einem<br />

schlechten Vitamin D 3-Status erhöht zu sein. Ein Mangel an<br />

Vitamin D 3 steigert – wissenschaftlichen Studien zufolge – signifikant<br />

die allgemeine und vor allem die kardiovaskuläre Sterblichkeit.<br />

Vitamin D 3 in Nahrungsmitteln<br />

Die Ernährung ist für die Vitamin D 3-Versorgung nur von untergeordneter<br />

Bedeutung. Seefisch und Fischerzeugnisse (z.B. Lebertran),<br />

gefolgt von Eiern, stehen an vorderster Stelle der Vitamin-D-<br />

Lieferanten unter unseren Nahrungsmitteln. Für einen guten Vitamin<br />

D 3-Status ist die tägliche Zufuhr von wenigstens 800 bis 1.000<br />

I.E. bzw. 20 bis 25 g Vitamin D 3 notwendig. Fragen Sie dazu Ihren<br />

Apotheker!<br />

Vitamin D 3 wird vor allem durch UV-Licht in der Haut gebildet.<br />

Leider reicht in unseren Breiten von Mitte Oktober bis März das<br />

Sonnenlicht nicht aus, um unseren Körper ausreichend mit Vitamin<br />

D 3 zu versorgen. Daher ist ein Vitamin D 3-Mangel in der Bevölkerung<br />

häufig. Schätzungen zufolge leiden über 80 % der Bevölkerung<br />

in dieser Jahreszeit unter einem Vitamin D 3-Mangel.<br />

30 DA Mai 2011<br />

Arzneimittel, die den Bedarf an Vitamin D3 erhöhen<br />

● Antiepileptika (z.B. Carbamazepin)<br />

● Bisphosphonate (z.B. Alendronsäure)<br />

● Glucocorticoide<br />

Apotheker Uwe<br />

Gröber<br />

Ob eine zusätzliche Aufnahme von Vitamin<br />

D 3 notwendig ist, entscheidet Ihr<br />

Arzt.<br />

Vitamin D3-Mangel schlägt auf die<br />

Atemwege<br />

Studien aus den vergangenen Jahren weisen<br />

zunehmend auf eine bedeutende Rolle<br />

von Vitamin D 3 in der Vorbeugung und<br />

Therapie von allgemeinen entzündlichen<br />

Atemwegserkrankungen (z.B. grippale Infekte)<br />

hin. Ein Vitamin-D 3-Mangel dürfte<br />

demnach wesentlich mitverantwortlich für die Ausbreitung von Erkältungskrankheiten,<br />

insbesondere der oberen Atemwege, sein. Dies<br />

ergab auch eine aktuelle US-amerikanischen Studie.<br />

Der Tipp von Ihrem Apotheker: Vor dem Hintergrund, dass die<br />

Fähigkeit zur Bildung von Vitamin D3 in der Haut mit dem Alter<br />

sinkt, sollten sich ältere Menschen mehr im Freien aufhalten. Für<br />

die Gesundheit der Knochen und ein rüstiges Immunsystem empfehlen<br />

Wissenschafter älteren Menschen, eine tägliche Einnahme<br />

von 2.000 I.E. Vitamin D3 pro Tag. Ihr Apotheker berät Sie dazu<br />

gerne.<br />

Zusätzlich sollte im Alter auf eine calciumreiche Ernährung und<br />

regelmäßige körperliche Aktivität an der frischen Luft wie z.B.<br />

Spaziergänge oder Walking geachtet werden.<br />

●<br />

Autor: Uwe Gröber, Akademie für Mikronährstoffmedizin, Essen<br />

www.mikronaehrstoff.de<br />

Lebensmittel Vitamin-D3-Gehalt<br />

in 100 g<br />

Lebertran 300 μg/60.000 I.E.<br />

Hering 27 μg/1.080 I.E.<br />

Lachs 17 μg/680 I.E.<br />

Sardinen 11 μg/440 I.E.<br />

Steinpilze 3 μg/120 I.E.<br />

Champignons 1,9 μg/76 I.E.<br />

Butter 1,2 μg/48 I.E.


it Vitamin D3<br />

Immunsystem Stabilisierung und Stärkung des<br />

Immunsystems:<br />

- Verringerung der Infektanfälligkeit<br />

(z.B. obere Atemwege)<br />

- Reifung und Entwicklung von<br />

Immunzellen (z.B. Monozyten)<br />

- Antientzündliche Wirkung<br />

- Krebsvorbeugende Eigenschaften<br />

(z.B. Brust-, Bauchspeicheldrüsen-,<br />

Dickdarm- und Prostatakrebs)<br />

Knochenstoffwechsel Förderung des Calciumeinbaus in den<br />

Knochen<br />

Regulierung des Calcium- und<br />

Phosphatstoffwechsels<br />

Steigerung der Calciumaufnahme aus<br />

dem Darm<br />

Förderung der Knochenheilung nach<br />

Knochenbrüchen<br />

Haut Entwicklung und Reifung der Hautzellen<br />

(Keratinozyten)<br />

Vitamin D wirkt regulierend auf das<br />

Immunsystem, antientzündlich und<br />

verringert das Risiko für eine unkontrollierte<br />

Zellvermehrung (z.B. bei Psoriasis)<br />

Muskel-/Nervenzellen Regulierung der Muskelkoordination<br />

Stärkung der Muskelkraft (Reduktion der<br />

Sturzgefahr)<br />

Steuerung der neuromuskulären<br />

Erregungsleitung (Impulsgeber für die<br />

Muskulatur)<br />

Bauchspeicheldrüse Steuerung der Insulinausschüttung<br />

Verringerung der Insulinresistenz<br />

Vitamin D-Mangel ist Risikofaktor des<br />

Metabolischen Syndroms<br />

Herz-Kreislauf-System Steuerung herzaktiver Enzyme<br />

Blutdruckregulation<br />

moderate Blutdrucksenkung bei<br />

Hypertonus<br />

Stärkung der Herzmuskelkraft<br />

Tab.1: Vitamin D 3 (Cholecalciferol) – Wichtige Aufgaben und Funktionen<br />

im Überblick<br />

DA Mai 2011<br />

© Kellis<br />

31<br />

Nehmen Sie Ihr Ihre e Gesundhe Gesundheit eit<br />

selb selbst bst in die Hand!<br />

Basen-Balance Basen-Ba alance nach Vorbild Vo oorbild<br />

von Obst Ob bst und Gemüse Gemüsse<br />

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Calcium/<br />

Magnesium-Verhältnis, Magnesium-Veerhältniss,<br />

aber wenig Natrium. Dr.<br />

Jacob‘s Jacoob‘s<br />

Basen- Basen-<br />

pulver orientiert sich a an diesem Vorbild Vo orbild der Natur.<br />

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, Lakto Laktose, ose, Süßstoffe,<br />

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wichtig für r Knochen und Muskeln, Muske ln,<br />

Herz und Blutdruck, Bluttdruck,<br />

Energie und Nerven Ne erven<br />

Die Eur Europäische opäische Behör Behörde rde<br />

für Lebensmittelsicherheit bestätigt<br />

die<br />

Wirkung der<br />

VVitalstoffe<br />

italstoffeeinDr.<br />

in Dr. . Jacob‘s Basenpulver: Kalium für<br />

normalen Blutdruck, Muskeln MMuskeln<br />

und Nerven; Magnesium Magnesiuum<br />

für Ner- Ner-<br />

ven, Psyche, Muskeln, , regelmäßigen<br />

Herzschlag, Energiegewin-<br />

Ene ergiegewin-<br />

nung, Reduktion von Müdigkeit; MMüdigkeit;<br />

Calcium, Magnesium, Magnesiumm,<br />

Vitamin<br />

D<br />

für Knochen und Zähne;<br />

Zink für Nägel, Haare,<br />

Haut und Säure- Säure<br />

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Halbpensions-Wochen 2011<br />

Urlaub der gemütlichen Art – im südlichsten Waldviertel<br />

(zwischen Grein und Persenbeug am linken Donauufer)<br />

Erholungspaket<br />

pro Person & Woche<br />

7Tagebuchen,6Tagezahlen<br />

I 222,– (EZ 252,–)<br />

Dieses Angebot beinhaltet:<br />

• Begrüßungsgetränk<br />

• Komfortzimmer mit Telefon, SAT-TV, Bad od. Dusche & WC<br />

• 7 Tage Halbpension mit Frühstücksbuffet (= 7 Nächte / 8Tage)<br />

• Tipps für Ausflüge und Wanderungen in der Region<br />

• Benutzung von Garten, Schwimmhalle und Walking-Stöcken<br />

• Ermäßigter Eintritt für denWellnessbereich im Haus<br />

• Gleiches Angebot bei VP 246,–/Woche (EZ 276,–)<br />

Auf Ihren Besuch freuen sich Hermi & Alex<br />

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(das sind 4 Tage, 3 Nächtigungen)<br />

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Wir sind ein rauchfreies Haus!!<br />

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2009!<br />

– ein Ort zum Wohlfühlen!<br />

(gültig von Mai – Okt. 2011)<br />

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Ihr Bauch rebelliert bei Obst und Gemüse?<br />

Fructoseunverträglichkeit<br />

Eine Unverträglichkeit von Fruchtzucker (Fructose) ist in Mitteleuropa häufig anzutreffen. Circa 30<br />

bis 40 % der Bevölkerung leiden an dieser Störung. Ernährungsumstellung und eine entsprechende<br />

Versorgung mit Mikronährstoffen bringen Hilfe. AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

Die Fruchtzuckerunverträglichkeit ist streng von der erblichen<br />

Fructoseintoleranz abzugrenzen. Bei der ersteren wird der<br />

Fruchtzucker, der mit der Nahrung in den Darm gelangt,<br />

nicht ausreichend über die Darmwand ins Blut aufgenommen, weil<br />

die Transportsysteme defekt sind. Dadurch bleibt die Fructose in hoher<br />

Konzentration im Darm und wird von den Bakterien des Dickdarms<br />

als Nahrung benützt und vergoren. Die dadurch entstehenden<br />

Stoffwechselprodukte wie z.B. Kohlendioxid verursachen dann die<br />

typischen Beschwerden. Im Gegensatz dazu ist die erbliche Fructoseintoleranz<br />

ein eher seltenes, dafür aber umso gefährlicheres<br />

Krankheitsbild. Durch das Fehlen eines Enzyms in diversen Organen<br />

wie Leber, Niere und Darm kann Fructose nicht abgebaut werden.<br />

Es kommt zur Anhäufung von schädlichen Stoffwechselprodukten<br />

im Körper, die zu schweren Symptomen wie Unterzuckerung,<br />

Blutgerinnungsstörungen und Schock führen können.<br />

FRUCHTZUCKERUNVERTRÄGLICHKEIT –<br />

TYPISCHE SYMPTOME<br />

Nach dem Genuss von Fruchtzucker treten Blähungen mit oft übelriechenden<br />

Winden, Bauchschmerzen bis hin zu Bauchkrämpfen,<br />

Übelkeit, breiige, übelriechende Stühle aber auch oft massive<br />

Durchfälle auf. Die Menge der Bakterien im Dickdarm ist für den<br />

Schweregrad der Symptome verantwortlich, sodass die Beschwerden<br />

bei den Betroffenen oft sehr unterschiedlich ausgeprägt sind.<br />

Wird auf die ersten Symptome nicht reagiert und munter Fructose<br />

weiter verspeist, dann leidet die Darmflora, und es entwickeln sich<br />

chronische Krankheiten wie das Reizdarm-Syndrom oder ein Reizmagen.<br />

Da im Zuge der Aufnahmestörung von Fruchtzucker vom<br />

Darm ins Blut oft auch andere Transportsysteme mit betroffen sind<br />

und daher gewisse Mangelzustände eintreten, kommt es häufig zum<br />

Auftreten von Depressionen, einer chronischen Müdigkeit, Schwindel<br />

sowie einer Denk- und Sehschwäche. Andere Beschwerden wie<br />

Muskel- und Gelenksschmerzen sind ebenfalls anzutreffen und sind<br />

auf die Gärungsprozesse im Dickdarm und eine Übersäuerung<br />

zurückzuführen.<br />

UNVERTRÄGLICHKEIT ODER INTOLERANZ?<br />

Ein Attest stellt zuverlässig die Diagnose: die Konzentration von<br />

Wasserstoff (H 2) in der Ausatemluft wird nüchtern und nach dem<br />

Trinken einer standardisierten Fructoselösung gemessen. Steigen<br />

die Werte um über 20ppm vom Anfangswert an, dann ist das Vorliegen<br />

einer Fruchtzuckerunverträglichkeit gesichert. Allerdings<br />

ist das Testergebnis von der Zusammensetzung der Dickdarmflora<br />

abhängig. So kann es vorkommen, dass trotz einer bestehenden<br />

Unverträglichkeit der Wasserstoffgehalt in der Atemluft nur gering<br />

ansteigt. Dann sind weitergehende Untersuchungen nötig. Vor dem<br />

Durchführen eines Fructosebelastungstests muss eine genetisch<br />

bedingte Fructoseintoleranz ausgeschlossen werden, da sonst lebensbedrohliche<br />

Situationen eintreten können. Diese erbliche Variante<br />

wird mittels eines Gentests mit einer Blutprobe nachgewiesen.<br />

FRUCTOSEARME KOST<br />

Die Ursache der Fruchtzuckerunverträglichkeit kann bis heute leider<br />

nicht behandelt werden. Dafür können Sie mit einer fructosearmen<br />

Diät die Symptome beseitigen. Dem Namen nach müsste man<br />

glauben, dass Fruchtzucker vor allem in Früchten vorkommt. Doch<br />

leider findet man Fruchtzucker auch in vielen anderen Lebensmitteln<br />

wie z.B. dem normalen Haushaltszucker, der ein Gemisch von<br />

Traubenzucker und Fructose ist.<br />

Die meisten Obst- und Gemüsesorten enthalten Fruchtzucker und<br />

sind daher für den Verzehr nicht geeignet. Allerdings gibt es auch einige<br />

fructosearme bis -freie Sorten: reife Avocados, Bananen,<br />

Chicoree, geschälte Gurken, Pilze, Radieschen, Rettich, Schwarzwurzel,<br />

Sellerie, Spargel, Spinat, Zitronen und Zucchini. Auch<br />

diverse Salatsorten wie Feld- und Eisbergsalat sowie Ruccola sind<br />

frei von Fruchtzucker.<br />

Erdäpfel enthalten relativ wenig Fructose und werden von vielen<br />

Betroffenen gut vertragen. Mit einem kleinen Trick können Sie den<br />

Fruchtzuckergehalt noch etwas reduzieren: legen Sie die geschälten<br />

Erdäpfel über Nacht in Wasser ein. Ein Teil des Fruchtzuckers wird<br />

sich im Wasser lösen.<br />

DA Mai 2011<br />

33<br />

© Leftleg


ERNÄHRUNG<br />

BALLASTSTOFFE<br />

Ballaststoffe, die beim Gesunden die Verdauung fördern, sind bei einer<br />

Fruchtzuckerunverträglichkeit eher zu meiden. Sie reizen nämlich<br />

den Darm noch mehr und führen wieder zu Durchfällen und<br />

Blähungen. Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, aber auch Kohlgemüse<br />

und Lauchgewächse wie Zwiebeln sind aus den gleichen<br />

Gründen problematisch.<br />

GETRÄNKE<br />

Vorsicht ist bei vielen Getränken geboten: sämtliche Frucht- und<br />

Gemüsesäfte sind verboten. Neben Wasser sind nicht aromatisierte<br />

Teesorten wie Schwarztee, Fenchel- und Kamillentee erlaubt.<br />

Trinken Sie bitte keinen Früchtetee und keine Wässer mit speziellen<br />

Geschmacksrichtungen und zugesetztem Fruchtzucker, die in den<br />

letzen Jahren sehr modern geworden sind. Bier ohne Zusatz von<br />

Fruchtzucker ist erlaubt, aber nicht zu viel davon. Bei den Softdrinks<br />

kommen Cola Zero oder Sprite Zero in Frage.<br />

DIABETIKERPRODUKTE<br />

Diabetikerprodukte sind oft mit Fruchtzucker gesüßt. Schauen Sie<br />

bei Fertigprodukten aus dem Supermarkt grundsätzlich auf die genaue<br />

Zusammensetzung. Vielen Gerichten ist Fruchtzucker zugesetzt.<br />

So findet man Fruchtzucker auch in diversen Brotsorten und<br />

Wurstwaren.<br />

SÜSSUNGSMITTEL<br />

Gleichzeitig sollte die Aufnahme von bestimmten Zuckeraustauschstoffen<br />

wie Sorbit, Mannit, Isomalt, Maltit und Xylit eingeschränkt<br />

werden, da dies die Aufnahme von Fruchtzucker aus dem Darm zusätzlich<br />

behindern. Sorbit ist beispielsweise in zuckerfreien Kaugummis<br />

und Bonbons enthalten. Sorbit findet sich aber auch in<br />

Senf, Ketchup, Mayonnaisen, Saucen und Dressings und wird<br />

gerne Bier und Wein zugesetzt. In der Natur findet man Sorbit in<br />

Äpfeln, Birnen, Marillen, Zwetschken und Pfirsichen und jeder<br />

Sorte von Trockenobst. Die meisten Zahnpasten enthalten ebenfalls<br />

Sorbit. Bei vielen Lebensmitteln, die als »zuckerfrei« geführt werden,<br />

finden sich solche Zuckeralkohole.<br />

Stärke und Malzzucker sind dagegen fructosefrei und werden generell<br />

gut vertragen. Auch diverse künstliche Süßungsmittel wie Aspartam,<br />

Saccharin, Cyclamat und Acesulfam sind in den üblichen<br />

Dosierungen unbedenklich.<br />

Von manchen Wissenschaftern wird empfohlen, den Gehalt von diversen<br />

Lebensmitteln an Glucose (Traubenzucker) zu erhöhen, da<br />

damit die Verträglichkeit von Fruchtzucker besser wird. Solche<br />

Empfehlungen sind aber sehr tückisch, da ein ständiger Zusatz von<br />

Traubenzucker eine wahre Kalorienbombe ist und mit der Zeit auch<br />

unsere Bauchspeicheldrüse überlastet.<br />

FRUCTOSEFREIE DIÄT<br />

Generell wird beobachtet, dass durch eine über einen längeren Zeitraum<br />

durchgeführte fructosefreie Diät der Fruchtzucker nach der<br />

Diätphase wieder deutlich besser vertragen wird. Eine vollständige<br />

Heilung ist damit allerdings nicht zu erzielen.<br />

Lebensmittel wie Obst und Gemüse werden zwar von allen<br />

Ernährungsgesellschaften empfohlen und sind auch für Menschen<br />

ohne Verdauungsstörungen mehr als gesund. Nur Menschen mit einer<br />

Fructoseunverträglichkeit müssen diese Lebensmittel meiden.<br />

Der Vitaminbedarf kann natürlich mit geeigneten Alternativen gedeckt<br />

werden. Ihr Apotheker berät Sie dabei gerne.<br />

●<br />

Autor: Dr. Thomas Schwingenschlögl, 2351 Wiener Neudorf<br />

www.dr-schwingenschloegl.at<br />

34 DA Mai 2011<br />

Gesunde Ernährung, Bewegung und<br />

mentale Fitness<br />

Der neue<br />

Gesundheitsguide<br />

»Gut leben«<br />

Gesundheit ist für jeden von uns ein hohes Gut, doch obwohl Werbung<br />

und Magazine umfangreich darüber berichten, haben wir das Gefühl,<br />

nichts mehr zu wissen. Die Vielfalt der unterschiedlichen, oft gegensätzlichen<br />

Aussagen verwirrt uns so stark, dass wir kapitulieren und uns immer weniger<br />

zu einem gesunden Leben motivieren können. Worauf kann man sich verlassen<br />

und was bedeutet Gesundheit tatsächlich?<br />

Als einer der ersten erkannte Willi Dungl das komplexe Zusammenspiel der Gesundheit.<br />

Fasziniert von den zahlreichen Aspekten, die Gesundheit und damit<br />

ein gutes Leben ausmachen, gilt er als Pionier der Gesundheitsbewegung. Die<br />

neuen medizinischen Erkenntnisse, Therapien und diagnostischen Verfahren<br />

drängten das alte Wissen über Hausmittel, Gesundheitspflege und Prävention<br />

immer mehr in den Hintergrund. Diese Entwicklung, die sich oft nur mit einzelnen<br />

Aspekten befasste, beobachtete Willi Dungl kritisch und er erstellte sein<br />

Konzept von den untrennbaren sechs Dimensionen der Wellness, das Körper,<br />

Emotion, Spiritualität, Intellekt, Umwelt und Soziales umfasst. Seine Töchter,<br />

die Medizinerin Prof. Dr. Andrea Zauner-Dungl und die Pharmazeutin Mag.<br />

pharm. Claudia Krist-Dungl, führen sein Lebenswerk fort. Den Erfahrungsschatz<br />

fassen sie in ihrem neuen Buch »Gut leben – Genuss und Gesundheit mit<br />

der Dungl-Philosophie« zusammen und bereichern ihn durch ihr Spezialwissen<br />

und den neuesten Erkenntnissen aus Medizin und Naturheilkunde.<br />

Die drei Säulen der Gesundheit. Die Ernährung gilt als Basis der Gesundheit.<br />

Obwohl sich viele Betroffene ausgesprochen bewusst ernähren, klagt heute<br />

beinahe jeder Dritte über diffuses Unwohlsein, Magenkrämpfe und Abgeschlagenheit.<br />

Andere nehmen kein Kilo ab, obwohl sie vorwiegend zu Produkten<br />

für eine schlanke Linie greifen. „Nicht für jeden sind Milchprodukte und<br />

Rohkost geeignet, und bei den Lightprodukten wird der fehlende Geschmacksträger<br />

Fett durch Aromen ersetzt. Und die verführen uns dazu, mehr davon zu<br />

essen“, so Claudia Krist-Dungl, Spezialistin für Ernährung nach den 5 Elementen.<br />

Es gibt nicht eine Ernährungsform, die für alle passt, ebenso verhält<br />

es sich mit der Bewegung, der zweiten Säule der Gesundheit. Doch für jeden gibt<br />

es eine optimale Bewegungsform oder Sportart – auch bei Beschwerden mit<br />

den Gelenken oder bei Asthma. Bewegung beugt außerdem Depression und<br />

Angsterkrankungen vor. Der leistungsdiagnostische Basis-Check im Buch<br />

zeigt, wo unsere persönliche Grenze liegt. Die dritte Gesundheitssäule widmet<br />

sich der mentalen Fitness. Persönliche Rituale, fixe Essenszeiten, Meditation<br />

oder Qi Gong unterstützen uns bei einem achtsamen Umgang mit uns selbst,<br />

helfen uns, unsere eigenen Grenzen wahrzunehmen und vor Reizüberflutung<br />

zu schützen. Andrea Zauner-Dungl: „In unserem Buch stellen wir neues und<br />

altes Wissen gegenüber und veranschaulichen komplexe Zusammenhänge<br />

durch Fallbeispiele aus unserer Praxis. Außerdem geben wir eine Reihe Tipps<br />

für ein gutes Leben, etwa Einsteigerrezepte oder Übungen zum Bewegen und<br />

Entspannen. Und der Dungl-Powerkalender macht bereits den kleinsten Erfolg<br />

sichtbar.“ <br />

Gut leben – Genuss und Gesundheit mit<br />

der Dungl-Philosophie.<br />

Von Prof. Dr. Andrea Zauner-Dungl und Mag. pharm. Claudia<br />

Krist-Dungl. Goldegg Verlag. 319 S.,<br />

ISBN 978-3-902729-24-9, € 24,90.<br />

Zu beziehen auch bei Buchaktuell, Spitalgasse<br />

31, 1090 Wien, Tel.: 01/406 68 75,<br />

E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at,<br />

Homepage: www.buchaktuell.at<br />

Wir liefern ohne Versandkosten!


DUNGL-TIPP<br />

Fit im Büroalltag dank einfacher<br />

Übungen zwischendurch<br />

Kennen Sie das auch? Den ganzen Tag hinterm Schreibtisch auf<br />

Höchstleistung, doch irgendwann geht es einfach nicht mehr?<br />

Quälende Schmerzen in Nacken und Rücken machen klares<br />

Denken fast unmöglich. Lassen Sie es erst gar nicht so weit kommen,<br />

zeigen Sie Haltung gegen Nacken- und Rückenbeschwerden.<br />

Denn der Großteil dieser Probleme kommt vom schlampigen Sitzen,<br />

da hilft auch der beste Bürosessel oder Autositz nur teilweise.<br />

Versuchen Sie sich zwischendurch immer wieder aufrecht hinzusetzen,<br />

die Beine breit auf den Boden zu stellen und die Fersen fest gegen<br />

den Boden zu drücken. Richten Sie dabei gleichzeitig Ihren<br />

Oberkörper auf, als würde Ihr Kopf an einem unsichtbaren Seil zur<br />

Zimmerdecke gezogen werden. Das Brustbein sollte dann etwas<br />

nach vorne gerichtet sein, die Schultern zurück. Ihr Körperschwerpunkt<br />

liegt spürbar zwischen den Gesäßbacken. Nun atmen Sie<br />

dreimal tief ein, entfalten den Brustkorb, strecken den Bauch raus<br />

und wieder ausatmen. Die Haltung beibehalten, beim vierten Mal<br />

Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist (li.) und<br />

Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />

drehen Sie den Kopf nach rechts und gehen beim Ausatmen wieder<br />

in dieselbe Position nach vorne zurück. Wieder einatmen, Kopf<br />

nach links drehen und ausatmen, Kopf zurück.<br />

Gegen Nacken- und Schulterverspannungen heben Sie nun die<br />

Arme in Schulterhöhe hoch, ziehen Sie fest nach rückwärts, so dass<br />

die Schulterblätter zusammengezogen werden und der Brustkorb<br />

sich noch mehr weitet. Halten Sie diese Spannung drei Atemzüge<br />

lang, um dann locker zu entspannen. Je öfter Sie die Übung machen,<br />

umso besser wird es Ihnen gehen.<br />

Auch so manche einfache Übung kann aktiv gegen Verspannungen<br />

helfen:<br />

● Mit den Armen an der Rücklehne einhängen, Arme und Schulterblätter<br />

hinten zusammenziehen, dann wieder locker lassen.<br />

● Beide Arme seitlich bis zur Brusthöhe hochheben, dann den<br />

Oberkörper langsam und ohne Schwung nach rechts und links<br />

drehen - das Gesäß soll sich dabei nicht vom Sessel hochheben.<br />

● Beide Beine nach vorne strecken, die Fersen bleiben dabei auf dem<br />

Boden stehen, mit beiden Händen am Sessel abstützen und jetzt fest<br />

vom Sessel hoch drücken, sodass der Körper gerade wie eine Linie<br />

ist; einige Zeit die Spannung halten, und dann wieder niedersetzen.<br />

● Beide Arme locker neben dem Körper schwingen und bei jedem<br />

dritten Vorwärtsschwingen mit etwas Schwung aufstehen.<br />

Kreislauf und Gelenke brauchen Bewegung.<br />

Nützen Sie für Kreislauf und Gelenke auch die geringste Möglichkeit<br />

zur Bewegung, richten Sie z.B. Ihren Arbeitsplatz so ein, dass Sie sich<br />

oft nach rechts- und linksdrehend bewegen müssen, Dinge von oben<br />

heben müssen, nutzen Sie jede Gelegenheit, um aufzustehen, herumzugehen<br />

und sind Sie sich bewusst, dass das Verzichten auf den Lift<br />

und mindestens zwei Stockwerke hochgehen ein willkommenes Training<br />

für Ihre Gelenksknorpel, für den Kreislauf und zur Entlastung<br />

der Venen ist.<br />

●<br />

DA Mai 2011<br />

35<br />

© dean bertoncelj


© Valerie Potapova<br />

AUGEN<br />

Gutes Sehvermögen: kein Garant für ein gesundes Auge<br />

Das Auge im Auge behalten<br />

Vorsorgeuntersuchungen haben sich bereits in vielen Fachbereichen etabliert und der Informationsstand<br />

in der Bevölkerung ist durchaus als gut zu bezeichnen. So sind zum Beispiel Untersuchungen<br />

zur Melanomvorsorge, eine Mammographie oder die Prostatauntersuchung in ihrer Bedeutung<br />

geläufig. Aber wie schaut es da mit dem zwar kleinen aber wichtigen Sinnesorgan, dem<br />

Auge aus? Hier mangelt es – trotz initiierter Kampagnen – noch sehr an Breitenwirkung.<br />

AUTOR: UNIV.-DOZ. DR. ANDREA MISTLBERGER<br />

Ein gutes Sehvermögen ist noch lange kein Garant für ein gesundes<br />

Auge. Bei zahlreichen Allgemeinerkrankungen wie etwa<br />

Diabetes mellitus und Bluthochdruck bis hin zu Durchblutungsproblemen<br />

oder auch beim Grünen Star treten anfangs nahezu<br />

keine Beschwerden auf. Dennoch können sich Veränderungen am<br />

Auge manifestieren, die erst dann auffallen, wenn sie bereits<br />

schwerwiegende Ausmaße erreicht haben. Oft ist erst eine bemerkte<br />

Sehverschlechterung Anlass für eine augenärztliche Untersuchung.<br />

DIABETES UND BLUTHOCHDRUCK<br />

Zu den häufigen Erkrankungen, die schwere Folgen für das Auge<br />

haben können, zählen Diabetes und Bluthochdruck (Hypertonie).<br />

Bei der jeweiligen Netzhautbeteiligung, der diabetischen und/oder<br />

hypertensiven Retinopathie, finden sich Blutungen, kleine Infarkte,<br />

Schwellungen der Netzhaut, Absonderungen bis hin zur Sehnervenschwellung<br />

oder aggressiven Gefäßneubildungen (Abb.1 – diabetische<br />

Retinopathie). Die Therapie besteht in der Abklärung und Einstellung<br />

der Risikofaktoren, in schweren Fällen in einer zusätzlichen<br />

36 DA Mai 2011<br />

Laserbehandlung der Netzhaut bis hin zu komplizierten Glaskörperund<br />

Netzhaut-chirurgischen Eingriffen.<br />

ARTERIOSKLEROSE<br />

Augenfachärzte können auch Vorreiter in der Früherkennung von<br />

arteriosklerotischen Veränderungen – beispielsweise bei Veränderungen<br />

in der Hauptschlagader – sein. Hierbei sind kurzzeitige Aus fälle<br />

des Gesichtsfeldes wegweisend. Diese stellen ein Vorstadium eines<br />

möglichen Zentralarterienverschlusses des Auges, quasi eines<br />

Schlaganfalles dar, der zu einer plötzlichen irreversiblen Erblindung<br />

führen kann. In einem solchen Fall zählt jede Minuten bis zum Behandlungsbeginn<br />

der Durchblutungsverbesserung.<br />

GRÜNER STAR<br />

Ein weiteres Krankheitsbild, bei dem die Früherkennung eigentlich<br />

entscheidet ist, ist das Glaukom, der Grüne Star. Definitionsgemäß<br />

handelt es sich beim klassischen Glaukom um eine chronische,<br />

progressive Sehnerverkrankung, die durch Veränderungen am Seh-


nerv (der Papille, Abb. 2) und der retinalen Nervenfaserschicht charakterisiert<br />

ist. Diese strukturellen Veränderungen führen zu funktionellen<br />

Schäden, nämlich Ausfällen im Gesichtsfeld. Das Leiden<br />

verläuft schleichend und ohne Schmerzen. Oft werden von den Betroffenen<br />

erst im Spätstadium die dann<br />

schon massiven Gesichtsfeldausfälle bemerkt.<br />

Der wesentliche Risikofaktor ist der<br />

Augeninnendruck, wobei die Höhe desselben<br />

individuell sehr unterschiedlich ist.<br />

Galten früher 21 mmHg als obere Grenze,<br />

wissen wir heute, dass bei manchen Menschen<br />

auch Werte von z.B. 17 mmHg schon<br />

zu hoch sein können – man spricht dann<br />

von einem Normaldruckglaukom –, ande-<br />

Univ.-Doz. Dr. Andrea<br />

Mistlberger<br />

rerseits muss aber ein Wert von 28 mmHg<br />

noch kein Glaukom bedeuten, man spricht<br />

dann von okulärer Hypertension. Weitere<br />

Risikofaktoren wie das Alter, eine familiäre Belastung oder allgemeine<br />

Durchblutungsprobleme finden ihre Berücksichtigung. Zahlreiche<br />

neue diagnostische Verfahren wie Gesichtsfelduntersuchungen,<br />

Sehnervanalysen etc. lassen heute eine frühe Bestimmung von<br />

Risikogruppen und damit auch eine frühzeitige Therapie zu. Therapeutisch<br />

geht man nach einem Stufenplan vor, wobei Medikamente,<br />

Augentropfen verschiedener Wirkgruppen und deren Kombinationen<br />

den ersten Schritt darstellen. Ist damit die Erkrankungen<br />

nicht zu stoppen oder zumindest in ihrer Progredienz einzuschränken,<br />

dann kommen chirurgische Maßnahmen zum Einsatz. Das<br />

Ziel der Glaukomtherapie ist der Erhalt der Sehfunktion und damit<br />

auch der Lebensqualität des Betroffenen, und dies zu vertretbaren<br />

Kosten. Ein unbehandeltes oder unentdecktes Glaukom führt zur<br />

Erblindung.<br />

Anders verhält sich der akute Glaukomanfall. Extrem hohe Augendruckwerte<br />

verursachen massive Schmerzen, eine akute Sehverschlechterung<br />

und bringen den Betroffenen meistens rasch zum<br />

Arzt. Der prompte Beginn der Therapie verhindert oft gravierende<br />

Schäden.<br />

GRAUER STAR<br />

Im Gegensatz zum Grünen Star stellt der Graue Star, die Katarakt,<br />

eine meist altersbedingte Trübung der Augenlinse dar.<br />

Abbildung 1: diabetische<br />

Retinopathie<br />

Abbildung 2: glaukomgeschädigter<br />

Sehnerv<br />

Abbildung 3:<br />

implantierte<br />

Kunstlinse<br />

bei Katarakt -<br />

operation<br />

AUGEN<br />

Wann und wie häufig sollte eine<br />

augenfachärztliche Untersuchung<br />

erfolgen?<br />

(eine Empfehlung, ohne Anspruch auf Vollständigkeit):<br />

● auf jeden Fall zur Verordnung der ersten Lesebrille bzw.<br />

mit dem 40. bis 45. Lebensjahr<br />

● ohne Risikofaktoren, dann routinemäßig<br />

● bei Risikofaktoren individuell wie vom Facharzt empfohlen<br />

● bei bestehenden Grunderkrankungen wie Diabetes<br />

mellitus, Hypertonie, Schilddrüsenleiden zumindest<br />

1 x pro Jahr<br />

● bei Medikamenteneinnahme wie z.B. Cortison, Resochin,<br />

Sedacorone<br />

● bei positiver Familienanamnese<br />

● regelmäßig etwa alle 2 Jahre bei Kurz- und Weitsichtigkeit<br />

● bei grünem Star alle 3 Monate<br />

● nach Operation des grauen Stars 1 x pro Jahr<br />

● regelmäßige Untersuchungen bei bekannten<br />

Netzhautleiden<br />

● sofort bei plötzlicher Sehstörung, bei Schmerzen am Auge<br />

oder sichtbaren Veränderungen<br />

Schmerzlos kommt es zu einer Sehverschlechterung mit Schleiersehen,<br />

Verblassen von Farben, Blendung und/ oder häufiger Änderung<br />

der Brillenglasstärke. Die Therapie der Wahl ist die Operation,<br />

wobei heute die trübe Augenlinse entfernt und diese dann<br />

durch eine zuvor genau berechnete und auf die Anforderungen<br />

des Einzelnen abgestimmte Kunststofflinse ersetzt wird (Abb 3.)<br />

Aufgrund der üblichen Operationstechnik mit Kleinschnitt und<br />

Einsetzen von Faltlinsen in das Auge ist eine kurze Heilungszeit<br />

gegeben. Auch ist bei normaler Tätigkeit wie etwa im Haushalt,<br />

beim Bücken oder Lesen etc. kaum mehr eine körperliche Einschränkung<br />

gegeben.<br />

NETZHAUTEINRISS<br />

Dass das Auftreten von kurzen Lichtblitzen in einem Auge auf einen<br />

Einriss in der Netzhaut hinweisen kann, ist vielen Betroffenen nicht<br />

bekannt. Der Glasköper, der größte, gallertartige Raum im Augen -<br />

inneren, ist ab dem 55. Lebensjahr, bei Kurzsichtigen früher, einem<br />

altersbedingten Umbau ausgesetzt. Es kommt dabei zu einer<br />

Verflüssigung des Glasköpers, der dann mehr oder weniger in sich<br />

zusammenfällt und dabei an seinen Verbindungsstellen mit der<br />

Netzhaut eine Zugwirkung ausübt. Verflüssigt sich der Glasköper<br />

nur – ohne Komplikationen – spricht man von einer hinteren Glaskörperabhebung,<br />

wobei der Betroffene ein »Ringerl«, »Flankerl«<br />

oder eine »Mücke« bemerkt. Ist jedoch der Zug an der Netzhaut<br />

stark oder diese – wie oft bei Kurzsichtigen – schwach, dann kann<br />

ein Riss in der Netzhaut entstehen, wodurch es in der Folge durch<br />

Flüssigkeitseintritt unter die Netzhaut zu einer Netzhautabhebung<br />

kommt. Kleine Löcher können noch durch eine Laserbehandlung<br />

abgeriegelt werden, eine Netzhautabhebung erfordert einen bzw. oft<br />

mehrere große chirurgische Eingriffe. Berichtet jemand von Blitzen<br />

am Auge, Rußregen, Schattensehen oder einem Schleier, der sich mit<br />

der Kopfbewegung nicht bewegt, dann ist eine umgehende genaue<br />

Netzhautuntersuchung wichtig. Hingegen sind herumschwimmende<br />

Flankerl oder die fliegenden Mücken harmlos, wenn bei einer Untersuchung<br />

eine Netzhautbeteiligung ausgeschlossen wurde.<br />

DA Mai 2011<br />

37


GPK<br />

<br />

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38 DA Mai 2011


Abbildung 4 Amsler-Gitter: Selbsttest bei Makulopathie: auf<br />

zentrale Ausfälle oder wellige Linien des Rasters achten<br />

ALTERSBEDINGTE<br />

MAKULADEGENERATION<br />

Eine auch aufgrund der steigenden Lebenserwartung zu den häufigs -<br />

ten Leiden zählende Erkrankung ist die altersbedingte Verkalkung<br />

der Netzhautmitte, die Makuladegeneration. Leseprobleme, weil die<br />

Zeilen nicht gehalten werden können, sowie »welliges Sehen« sind<br />

typische Zeichen. In schweren Fällen verfällt das zentrale Sehen<br />

komplett, während das periphere Sehen für die Orientierung erhalten<br />

bleibt. Einem Patienten mit einer Makuladegeneration kann es ein<br />

Trost sein, dass er nie komplett blind werden wird. Die Bedeutung<br />

der frühen augenfachärztlichen Untersuchung liegt in der Feststellung<br />

von Risikofaktoren, wie etwa dem Vorhandensein von so genannten<br />

Drusen. Im Zuge der Erkrankung wird zwischen einer<br />

trockenen und einer feuchten Form unterschieden. Diversen Studien<br />

entsprechend ist heute bei der trockenen Form prophylaktisch der<br />

Einsatz von Vitaminen, Lutein und Omega 3 Fettsäuren gerechtfertigt.<br />

Bei der exsudativen, feuchten und meist schwerwiegenderen<br />

Form werden heute vorrangig Injektionen von Anti-VEGF (Vascular<br />

endothelial growth factor) in den Glaskörper durchgeführt. Kombinationen<br />

mit Lasertherapie und Cortisoninjektionen haben ebenfalls<br />

ihre Indikationen. So gelingt es heute bei etwa einem Drittel der Patienten<br />

eine Stabilisierung zu erreichen. Die aufwendige Diagnostik,<br />

die erforderliche engmaschige Verlaufskontrolle, die wiederholte<br />

Anwendung, der große operative Aufwand und die enormen Kosten<br />

der Präparate und auf der anderen Seite immer breitere Indikationen<br />

für diese Therapieoption stellen hohe Anforderungen an die Finanzierbarkeit<br />

in der mieslichen Lage unseres Gesundheitssystems.<br />

SO FRÜH WIE MÖGLICH…<br />

Für die meisten Augenerkrankungen gilt, dass Früherkennung die<br />

beste Therapie ist. Dazu gehört nicht nur die regelmäßige augenfachärztliche<br />

Untersuchung, sondern vor allem das Bewusstsein,<br />

dass Augenleiden keineswegs mit Schmerzen, von außen sichtbaren<br />

Veränderungen oder einer Sehverschlechterung verbunden sein müssen.<br />

Einfache Selbsttests können oft hilfreich sein. So wird man oft<br />

erst auf eine Einschränkung aufmerksam, wenn man sich ein Auge<br />

zuhält bzw. mit jedem Auge einzeln versucht, in die Ferne zu schauen<br />

oder zu lesen. Der Amsler-Test (Abb. 4) wird bei Makulopathien<br />

eingesetzt, aber auch mittels Fragebögen kann man das Krankheitsrisiko<br />

z.B. für Glaukom evaluieren.<br />

Erfolge und Grenzen des Impfwesens<br />

Impfskepsis<br />

gefährdet die<br />

Volksgesundheit<br />

IMPFEN<br />

Impfen ist die erfolgreichste Strategie der Medizin im Kampf gegen<br />

Infektionskrankheiten. Dennoch scheint es neben den großen<br />

gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Erfolgen, die Impfungen<br />

bereits gebracht haben, auch Grenzen und Widerstände zu geben.<br />

Durch eine zunehmende Impfmüdigkeit oder Impfskepsis sinkt<br />

die Durchimpfungsrate. Viele Personen erkranken wieder an schweren<br />

Infektionen, wie am Beispiel von Masern und Röteln ersichtlich<br />

wird. Dadurch kommt es zu einer Renaissance schwerer Infektionskrankheiten<br />

in Österreich.<br />

FÜR RISIKOGRUPPEN NOTWENDIG<br />

Besonders Risikogruppen wie Schwangere, Tumorpatienten, chronisch<br />

Kranke, Autoimmunkranke etc. stehen unter einem erhöhten<br />

Infektionsrisiko und sind daher eine besondere Zielgruppe für eine<br />

adäquate Impfversorgung. „Diese Risikogruppen<br />

profitieren zum einen besonders von der guten<br />

Durchimpfungsrate der gesamten Bevölkerung<br />

und dem kollektiven Impfschutz, zum<br />

anderen ist ein ausreichender Individualschutz<br />

essentiell zur Krankheitsverhinderung<br />

bei direktem Erregerkontakt“, so<br />

Univ.-Prof. Dr. Ursula Wiedermann-<br />

Schmidt, Vorstand des Instituts für<br />

Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin,<br />

Medizinuniversität Wien.<br />

Die derzeit bestehenden Impfempfehlungen<br />

für Risikopatienten beruhen<br />

vorwiegend auf theoretischen<br />

Überlegungen und zu geringer<br />

© Muellek Josef<br />

DA Mai 2011<br />

39


IMPFEN<br />

Datenlage. Daher ist die Impfcompliance von Seiten der Patienten –<br />

aber auch der Ärzte – oftmals nicht sehr hoch, und führt zu einer unzureichenden<br />

Impfversorgung dieser Risikopatienten. Unbestritten<br />

ist aber, dass bei diesen Personengruppen besonderes Augenmerk<br />

auf eine adäquate Impfversorgung gelegt werden muss. Auch wenn<br />

nicht in allen Fällen ein vergleichbar hoher Impfschutz wie bei gesunden<br />

Personen erreicht werden kann, so können dennoch Verlauf<br />

und Dauer einer Infektion auch mit einem suboptimalen Impfschutz<br />

verringert werden. Fragen die auf der Basis der Evidenz-basierten<br />

Medizin zu klären sind, sind der richtige Zeitpunkt einer Impfung<br />

im Rahmen laufender Therapien oder während der Schwangerschaft,<br />

Dauer des Impfschutzes und welche Impfstoffe bevorzugt<br />

für Risikogruppen einzusetzen sind.<br />

IMPFMÜDIGKEIT<br />

„Die Akzeptanz von Impfungen sinkt in unserer Gesellschaft. Wir<br />

fürchten uns nicht mehr vor der Krankheit, sondern viel mehr vor<br />

den (seltenen und meist harmlosen) Nebenwirkungen der Impfung“,<br />

gibt Univ.-Prof. Dr. Heidemarie Holzmann, Leiterin der Abteilung<br />

für Angewandte Medizinische Virologie, Department für Virologie,<br />

Medizinische Universität Wien, zu bedenken. Eltern werden von<br />

Impfskeptikern und negativen Medienberichten verunsichert. Es<br />

gibt Gruppen, die Impfungen aus religiösen oder philosophischen<br />

Gründen ablehnen. Diese nicht geimpften Populationen sind häufig<br />

Ausgangspunkt von Epidemien.<br />

AM BEISPIEL MASERN<br />

Jedes Kind kann heute gegen Masern, Mumps oder Röteln geimpft<br />

werden. Doch nicht alle Eltern schließen sich den Impfempfehlungen<br />

an. Viele »impfmüde« Mütter und Väter nehmen die gefähr -<br />

liche Erkrankung ihres Kindes bewusst in Kauf oder fördern sie<br />

sogar. Masern sind allerdings keine harmlose Kinderkrankheit, sondern<br />

eine gefährliche Infektionserkrankung. Der Erreger, das<br />

Masernvirus, ist hochinfektiös und wird praktisch immer klinisch<br />

manifest. „In den Statistiken der WHO zählt Österreich mit der<br />

Schweiz und Deutschland zu den Top Ten der Länder mit hohen<br />

Zahlen an Masern-Neuerkrankungen“, bedauert Holzmann.<br />

Laut WHO waren die Masern im Jahr 2000 weltweit mit 733.000<br />

Todesfällen für fast die Hälfte der durch Impfung vermeidbaren<br />

Todesfälle im Kindesalter verantwortlich. Obwohl diese Zahl durch<br />

große Impfaktionen in den Entwicklungsländern auf 164.000 im<br />

Jahr 2008 gesenkt werden konnte, zählen die Masern auch heute<br />

noch zu den führenden Erkrankungen mit Todesfolge in dieser<br />

Altersgruppe. Gemeinsam mit anderen Gesundheitsorganisationen<br />

hat die WHO dieser Erkrankung daher den Kampf angesagt. Zwischen<br />

2000 und 2008 wurde die globale Masern-Mortalitätsrate um<br />

78 Prozent gesenkt. 4,3 Millionen Todesfälle konnten in diesem<br />

Zeitraum verhindert werden.<br />

HERAUSFORDERUNGEN DER ZUKUNFT<br />

In vielen Ländern Europas (Ausnahme Nordeuropa) sind die Durchimpfungsraten<br />

nicht ausreichend hoch, um die Wildviruszirkulation<br />

© Johnny Lye<br />

40 DA Mai 2011<br />

zu unterbrechen. Dadurch wurde das Ziel der Masernelimination in<br />

Europa bis zum Jahr 2010 nicht erreicht. Noch immer sind wir mit<br />

großen Masernausbrüchen in Westeuropa konfrontiert. Während<br />

sich bei uns die Durchimpfungsraten bei den Kleinkindern auf<br />

Grund der Impfprogramme bessern, bestehen noch immer große<br />

Impflücken bei den 15- bis 30-Jährigen. Dies zeigten die Masernausbrüche<br />

der jüngsten Vergangenheit.<br />

„Wenn wir das Ziel der Masernelimination bis zum Jahr 2015 erreichen<br />

wollen, brauchen wir eine verantwortungsvolle Berichterstattung,<br />

eine Aufklärung der Bevölkerung in Bezug auf die Masernerkrankung<br />

und die Vermeidbarkeit durch Impfung, eine Erhöhung<br />

der Durchimpfungsraten und vor allem den politischen Willen zu<br />

zusätzlichen Impfkampagnen für junge Erwachsene“, so Holzmann.<br />

SITUATION IN ÖSTERREICH<br />

Impflücken hat Österreich von der OECD mit ihrem Report »Health<br />

at a Glance 2010« zuletzt Ende vergangenen Jahres attestiert bekommen.<br />

In einem Vergleich von 31 Mitgliedsstaaten liegt Österreich<br />

beim Schutz der Zweijährigen gegen den Keuchhusten (Pertussis)<br />

mit 83 Prozent vor Malta (72 Prozent) an vorletzter Stelle<br />

(Spitze: Ungarn mit 99,9 Prozent, EU-Durchschnitt: 95 Prozent).<br />

Bei den Masern taucht Österreich mit 83 Prozent (Schutz der Zweijährigen)<br />

vor Malta (78 Prozent) ebenfalls an vorletzter Stelle auf<br />

(Spitze: Ungarn mit 99,9 Prozent, EU-Durchschnitt: 93,7 Prozent).<br />

Bei der gleichfalls im österreichischen Gratis-Impfungsprogramm<br />

für Kinder enthaltenen Hepatitis B-Immunisierung ist in dem<br />

OECD-Vergleich Polen mit 99,8 Prozent auf dem Top-Rang. In der<br />

EU liegt der Durchschnitt bei 95,2 Prozent. Die Alpenrepublik ist<br />

mit 83 Prozent an fünftletzter Position.<br />

IMPFAKTIONEN IN DER APOTHEKE<br />

Apotheker spielen seit vielen Jahren eine bedeutende Rolle bei der<br />

Information über Impfungen und administrieren seit Jahrzehnten<br />

das Kinder-Gratis-Impfprogramm. Die Impfaktionen in den Apotheken<br />

helfen mit, die Impfraten stabil zu halten bzw. zu erhöhen.<br />

Hepatitis, FSME und Keuchhusten sind aufgrund groß angelegter<br />

Impfkampagnen deutlich seltener geworden.<br />

Auch 2011 laufen wieder etliche Impfaktionen in den Apotheken.<br />

Alle Aktionen zeichnen sich dadurch aus, dass die Impfstoffe im<br />

Aktionszeitraum preisgünstiger angeboten werden. Dabei verzichten<br />

die Apotheker auf einen großen Teil ihrer Spannen.<br />

Impfaktion gegen Meningokokken: 1. März bis 30. September<br />

Impfaktion gegen Hepatitis: 1. April bis 31. Mai<br />

Impfaktion gegen FSME: 1. Jänner bis 31. Juli<br />

»Frisch dich auf«-Impfaktion für junge Erwachsene (Diphtherie,<br />

Tetanus, Kinderlähmung und Keuchhusten): 1. Mai bis 30. Juni.<br />

Für Herbst werden wieder Impfaktionen gegen Pneumokokken und<br />

Influenza vorbereitet. <br />

NACHT- UND NOTDIENST-APOTHEKEN<br />

Wir sorgen dafür, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Apo theke in nicht zu großer Entfernung<br />

für Sie bereit ist – 365 Tage im Jahr. Auf www.apo theker.at sowie den ORF Teletext-<br />

Seiten 648 (Wien) und 649 (Bundesländer) sowie unter Tel. 1455 finden Sie die nächstgelegene<br />

Not- und Nachtdienst- Apotheke.


© Sebastian Kaulitzky<br />

Blasenschwäche<br />

Nächtliches Wasserlassen und das dadurch verminderte Schlafpensum ist nicht nur mühsam,<br />

sondern es nimmt auch tagsüber bei den Betroffenen die Leistungsfähigkeit ab und die<br />

Stress–anfälligkeit zu. Weiters ist die Inkontinenz oftmals mit einem höheren Infektionsrisiko<br />

und erns–ten Folgeerkrankungen des Harntraktes verbunden. Rund eine halbe Million ÖsterreicherInnen<br />

sind betroffen und nur 30 % von ihnen suchen professionelle Hilfe.<br />

AUTOR: MAG. PHARM. DIETER KRÖNER<br />

Die Blase ist ein äußerst dehnbares Hohlorgan, dessen Wände von<br />

starken Muskelfasern und einem komplexen Nervengeflecht<br />

durchzogen werden. Ihre Funktion ist die Speicherung des Urins.<br />

Blasenschwäche wird begünstigt durch schwache Bauchmuskulatur,<br />

nicht behandelten Dauerhusten, Übergewicht, Verstopfung, vergrößerte<br />

Prostata, chronische Harnwegsinfekte, Stress, schlechte Atmung, falsche<br />

Körperhaltung, Konsum von Kaffee, schwarzem Tee oder Alkohol.<br />

Blasenschwäche vorbeugen<br />

● Beckenbodengymnastik und gezieltes Toiletten-Training<br />

● Gegebenenfalls Gewichtsreduktion<br />

● Blasentraining (es wird versucht, jedes Mal 30 Sekunden oder 1 Minute<br />

länger auszuhalten, bis man dem Harndrang nachgibt)<br />

● Medikamente, welche die Blase entspannen<br />

● Hormonbehandlung bei Frauen<br />

Tipps für den Alltag<br />

● Inkontinenz-Hilfsmittel: Saugfähige Binden, Einlagen sowie Windelslips<br />

erleichtern den Umgang mit der Erkrankung.<br />

● Die Kleidung – auch Unterwäsche - sollte nicht zu eng sitzen.<br />

Als Material eignen sich Stoffe, die Feuchtigkeit abweisen,<br />

aber auch Luft an den Körper lassen, v.a. Baumwolle und<br />

bestimmte Synthetikfasern.<br />

● Trinkverhalten: Menschen mit Inkontinenz tendieren dazu,<br />

weniger zu trinken. Dies kann jedoch die Bildung<br />

von Blasensteinen und die Infektionsgefahr erhöhen,<br />

zudem wird dadurch die Verdauung verlangsamt.<br />

Trinken Sie daher täglich zumindest 1,5 Liter Flüssigkeit<br />

über den Tag verteilt. Verzichten Sie auf<br />

harntreibende Getränke wie Kaffee, Bier,<br />

grüner/schwarzer Tee.<br />

Tipps zur Ernährung<br />

Essen Sie Kürbis in allen möglichen Varianten! Die<br />

Wirkstoffe in den Kürbiskernen können zur Stärkung der<br />

Blase, Bekämpfung von Bakterien (Entzündungen) und<br />

Verhinderung einer Reizblase beitragen. Die Kerne und das Öl<br />

sind nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an pflanzlichem<br />

Eiweiß, ungesättigten Fettsäuren, Phytosterolen und wichtigen<br />

Vitaminen (A, B1, B2, B6, C, D, E).<br />

Ist der Kürbisgeschmack nichts für Sie? In Ihrer Apotheke erhalten<br />

Sie Kürbispräparate bzw. auch Bärentraube-Goldrute- Kombinationen,<br />

welche eine sehr gute, wirkungsvolle Alternative darstellen<br />

(siehe auch S. 8).<br />

DA Mai 2011<br />

41


DA MUTTER UND KIND So wenig wie möglich – so<br />

viel wie nötig<br />

Impfen in der<br />

Schwangerschaft<br />

© Zametalov<br />

© Robert Kneschke<br />

e-Medikation<br />

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Das sollten Sie<br />

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informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

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Schnelle Wirkung<br />

durch Lysinat-Effekt!<br />

42 DA Mai 2011<br />

11023MADWS<br />

Frauen sollten nicht unvorbereitet in eine Schwangerschaft gehen.<br />

Manche Krankheiten, die durch Impfungen vermeidbar<br />

wären, können während der Schwangerschaft schwere Folgen<br />

für Mutter und Kind haben. Prinzipiell sollen die in Österreich<br />

empfohlenen Impfungen wie z.B. MMR – Masern-Mumps-Röteln<br />

– Varizellen – »Feuchtblattern« – oder Influenza bereits vor Beginn<br />

einer Schwangerschaft durchgeführt werden.<br />

Masern-Mumps-Röteln- und Varizellenimpfungen sind vor einer<br />

Schwangerschaft durchzuführen, da es sich hier um Lebendimpfstoffe<br />

handelt, und eine Impfung während der Schwangerschaft daher<br />

nicht zu empfehlen ist.<br />

Impfungen mit Totimpfstoffen wie z.B. die Influenza-Impfung können<br />

während der Schwangerschaft bedenkenlos durchgeführt werden.<br />

Neben den bereits erwähnten Impfungen gehören Diphtherie-Tetanus-Pertussis,<br />

FSME-, Hepatitis A- und B-Impfungen sowie die<br />

HPV-Impfung zu den empfohlenen Impfungen für Frauen im gebärfähigen<br />

Alter. <br />

Studie<br />

Scheidungskinder<br />

rauchen öfter<br />

Scheidungskinder rauchen häufiger und früher als Gleichaltrige<br />

aus traditionellen Familien. Das zeigt eine deutsche<br />

Studie. Gut 40 % der jungen Leute aus sämtlichen Haushalten<br />

mit nur einem Elternteil sind Raucher. Nur 35 % sind es hingegen<br />

bei Jugendlichen, die mit beiden Eltern aufwachsen. Wichtig<br />

ist zudem das Elternvorbild. Die Raucherquote bei Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen liegt bei fast 50 % sofern die Mutter<br />

raucht, im Vergleich zu weniger als einem Drittel bei Jugendlichen,<br />

deren Mutter Nichtraucherin ist.<br />

Die Scheidung der Eltern ist für junge Menschen ein großer Stress -<br />

faktor, der oft zum Griff nach der Zigarette führt. <br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H.,<br />

1090 Wien, Spitalgasse 31, Tel. 01/402 35 88, Fax 01/408 53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler.<br />

Chef redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion: DI (FH) Elena Bertolini, Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist, Felicitas Freise, Dr.<br />

med. G. Gauglitz, Apotheker Uwe Gröber, Mag. pharm. Dr. Alfred Klement (DA-Auf Rezept, Tipps vom Apotheker), Mag. pharm. Dieter<br />

Kröner, Univ.-Prof. Dr. Harald Maier, Dr. med. Tatjana Pavicic, Dr. Thomas Schwingenschlögl, Petra Zacherl (DA Mutter & Kind, DA Diabetes-<br />

News, DA Kids, Kochrezepte). Anzeigenannahme: Ruth Salomon, DW 28. Wissenschaftlicher Fachbeirat: Univ.-Prof. Mag. pharm.<br />

Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr. Gernot Fischer, Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein,<br />

Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kubelka, Univ.-Prof. DDr.<br />

Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Max Wichtl. Foto<br />

Titelseite: shutterstock.com/Monkey Business Images Anzeigen verkauf, Grafik & Produktion: Afcom – Alexander Fauland Communication,<br />

Tel. 01/402 35 55, alexander.fauland@afcom.at, www.afcom.at. Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise:<br />

monatlich.<br />

Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung und Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten<br />

Beiträge sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet.<br />

Namentlich gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wieder, die nicht mit der der Redaktion übereinstimmen<br />

muss. Die 3. Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und<br />

umfasst sowohl die weibliche als auch die männliche Form. Preise ohne Gewähr.


© Kamira<br />

DA MUTTER UND KIND<br />

Zeugnis<br />

Schulerfolg – auch eine<br />

Frage des Lebensstils<br />

Bald ist es wieder so weit: Die Zeugnisse stehen bevor. Nicht alle Familien sehen diesem<br />

Tag mit freudiger Erwartung entgegen. Wenngleich die Zeit langsam knapp wird, kann<br />

man immer noch etwas für einen positiven Schulabschluss tun.<br />

Meist führt kein Weg am zusätzlichen Lernen vorbei. Doch neben Nachhilfe und Förderunterricht<br />

gibt es auch noch andere Maßnahmen, den Schulerfolg günstig zu beeinflussen.<br />

Durch den Lebensstil lassen sich die Schulnoten um mindestens eine Notenstufe verbessern.<br />

So sind Spielen und Sport treiben keine sinnlosen Beschäftigungen, sondern für die geistige<br />

und körperliche Entwicklung ebenso wichtig wie Vokabeln lernen und Mathematik pauken.<br />

Dr. Michaele Gadermann hat sich intensiv mit den Faktoren befasst, die Schulerfolg und<br />

Wohlbefinden von Kindern unterstützen und hat diese in dem Ratgeber »Was Kinder schlau<br />

und glücklich macht!« zusammengefasst. Zahlreiche Studien belegen, dass Lebensstil und<br />

häusliches Umfeld nicht nur die Zufriedenheit und Ausgeglichenheit beeinflussen, sondern<br />

die Kinder auch – sozusagen nebenbei – konzentrierter und leistungsfähiger machen und somit<br />

eine ganze Menge zum Gelingen der Schulzeit beitragen können. Einen besonders großen<br />

Was Kinder schlau und<br />

glücklich macht!<br />

Lernen erleichtern und Schul -<br />

leistungen optimal fördern<br />

Von Prof. Dr. Michaela Axt-<br />

Gadermann u. Prof. Dr. Peter<br />

Axt. nymphenburger Verlag<br />

2010; 144 Seiten mit zahl -<br />

reichen Fotos;<br />

ISBN 978-3-7766-26441-4,<br />

€ 18,45<br />

Zu beziehen auch bei Buch -<br />

aktuell, Spitalgasse 31, 1090 Wien, Tel.: 01/406 68 75, E-<br />

Mail: buchaktuell@apoverlag.at, Homepage: www.buchaktuell.at.<br />

Wir liefern ohne Versandkosten.<br />

Einfluss haben nach Meinung<br />

der Expertin neben Sport und<br />

Spiel vor allem Ernährung,<br />

Schlafverhalten und Medienkonsum.<br />

Sie ist sich sicher,<br />

dass der Lebensstil für<br />

mindes tens eine Notenstufe –<br />

sowohl nach oben als auch<br />

nach unten verantwortlich ist.<br />

Das Gute: Sie müssen nicht<br />

von heute auf Morgen das Leben<br />

Ihrer Kinder völlig umkrempeln:<br />

»Oft lassen sich<br />

schon mit kleinen Lebensstilveränderungen<br />

spürbare Effekte<br />

erzielen, die sich auch<br />

im nächsten Schulzeugnis nie-<br />

derschlagen«, weiß Dr. Axt-Gadermann. Häufig sind es nämlich ganz banale Dinge, die am<br />

Ende des Schuljahres über Erfolg oder Misserfolg mitentscheiden können.<br />

DA Gewinnspiel<br />

»DA – Die Apotheke« verlost 3 Exemplare von »Was Kinder schlau und glücklich macht«.<br />

Um am Gewinnspiel teilzunehmen, senden Sie eine E-Mail oder Postkarte mit dem Betreff<br />

»DA Gewinnspiel Mutter & Kind« an gewinnspiel@apoverlag.at oder an den Österreichischen<br />

Apotheker-Verlag, Spitalgasse 31, 1090 Wien. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2011.<br />

Vergessen Sie nicht, Namen und Adresse auf die Karte oder in das E-Mail zu schreiben.<br />

DA Mai 2011<br />

43<br />

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Bei den ersten Anzeichen der Zahnung sollten Sie<br />

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des Babys auftragen. Dentinox ® -Gel wurde<br />

speziell für die Zahnung entwickelt und bewirkt einen<br />

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ersten Zähnchen und des gesamten Milchgebisses.<br />

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Kamillentinktur enthält Dentinox ® -Gel<br />

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DA AUF REZEPT<br />

Achtung Gräserpollenallergiker<br />

Noch immer werden die Folgen des Heuschnupfens in Form<br />

von Atemwegserkrankungen unterschätzt und Kinder und<br />

Jugendliche unzureichend behandelt, obwohl es kausale<br />

Desensibilisierungsmöglichkeiten gibt. Allergien entwickeln sich<br />

aus genetischer Disposition und Umwelteinflüssen, wie zu<br />

wenig Kontakt mit Fremdstoffen in den Atemwegen und dem<br />

Verdauungstrakt. Es gibt Hinweise, dass Aerosole und Feinstaub<br />

als Triggerfaktoren die allergenen Eigenschaften von<br />

Pollen drastisch verstärken. Sind beide Elternteile Allergiker,<br />

steigt das Risiko für eine kindliche Atopie auf 70 %. Atopie<br />

(Neurodermitis) steht dabei für die genetische Veranlagung zur<br />

vermehrten IgE-Bildung (das ist ein Antikörper). Damit verstärkt<br />

sich die Neigung, an Antikörper-vermittelten Allergien zu erkranken.<br />

Das Risiko Asthma zu bekommen, liegt übrigens bei Patienten<br />

mit allergischem Schnupfen 3x höher als bei der Normalbevölkerung!<br />

Tipp<br />

Süßgräser (Poaceae) verursachen Allergien, vor allem die in ganz<br />

Europa verbreitete Unterfamilie der »Pooideae«. Sie sind mit<br />

Kulturformen wie Roggen, Weizen und Gerste verwandt. Therapeutisch<br />

werden Einzelpräparate und Gräserpollenmischungen<br />

angeboten. Mischungen entsprechen eher der natürlichen (Poly-<br />

)Sensibilisierungen von Patienten und ahmen den Kontakt auf<br />

molekularer Ebene besser nach, als einzelne Gräserpollen. Ein 5facher<br />

Gräserpollenextrakt in Tabletten, die sich unter der Zunge<br />

auflösen, ist zu Jahresbeginn 2011 auf den Markt gekommen und<br />

kann ab dem 5. Lebensjahr eingesetzt werden. Der richtige Zeitpunkt,<br />

damit zu beginnen, liegt allerdings im Winterhalbjahr. Man<br />

startet 4 Monate vor der erwarteten Pollenbelastung und setzt bis<br />

zum Ende der Saison fort. Die häufigste Nebenwirkung ist Juckreiz<br />

im Mund. Bei vielen Betroffenen verlieren oder verringert er sich<br />

während der ersten 1 bis 4 Wochen der Behandlung. <br />

Herzinfarkt und Co.<br />

Dramatische Auswirkungen für den Betroffenen haben<br />

instabile Herzenge (Angina pectoris),<br />

akuter Myokardinfarkt<br />

plötzlicher Herztod.<br />

Man fasst die drei Begriffe unter der Bezeichnung »akutes<br />

Koronarsyndrom« zusammen. Hauptmerkmal des akuten Myokardinfarktes<br />

ist der meist über 20 Minuten anhaltende heftige<br />

Brustschmerz, während unter instabiler Angina pectoris jede<br />

Änderung des Charakters und/oder der Häufigkeit der Brustenge<br />

oder Herzschmerzen verstanden wird. Beim Infarkt sind die typischen<br />

Beschwerden flächig über der vorderen Brustwand und<br />

hinter dem Brustbein lokalisiert und eventuell mit Ausstrahlung<br />

vorwiegend in den linken Arm, Rücken oder Kiefer verbunden. Es<br />

sind drückende, beklemmende Schmerzen, die von der Körperhaltung<br />

oder Atmung kaum abhängen! Weniger charakteristische<br />

Symptome finden sich bei jungen (25- bis 40-jährigen) oder<br />

älteren Patienten (> 75 Jahre), Frauen und Diabetikern. Auch bei<br />

rascher notärztlicher Intervention stirbt innerhalb der folgenden<br />

sechs Monate einer von drei Patienten oder erleidet einen zweiten<br />

Infarkt bzw. muss rehospitalisiert werden.<br />

»Ticagrelor« ist eine vollständig neue chemische Substanz und<br />

wird zur Verhinderung von Gefäßverschlüssen beim akuten Koronarsyndrom<br />

eingesetzt. Es senkt die hohe Sterblichkeit signifikant<br />

unter den bisherigen Wert des Vorgängerpräparates »Clopidrogel«,<br />

ohne zugleich das Blutungsrisiko zu steigern und ist zugleich<br />

besser steuerbar. Dazu genügt die Einnahme von 2 Tabletten täglich,<br />

ergänzt mit 1 Tablette »Acetylsalicylsäure« zu 100 mg. <br />

44 DA Mai 2011<br />

DA DIABETES NEWS<br />

© Karlova Irina<br />

Doppelter Leidensdruck<br />

Gewalterfahrungen<br />

fördern Diabetes Typ 2<br />

Gewalt gegen Kinder belastet die Opfer nicht nur psychisch,<br />

sondern erhöht auch das Risiko, später körperlich zu erkranken:<br />

Wer im frühen Leben misshandelt oder sexuell<br />

missbraucht wird, ist Studien zufolge im Erwachsenenalter anfälliger<br />

für eine chronische Schmerzstörung, koronare Herzkrankheit<br />

(KHK) oder einen Diabetes Typ 2. Mediziner und Psychologen<br />

entschlüsseln derzeit, wie ein psychisches Trauma den Körper im<br />

Lauf von Jahrzehnten massiv schädigt.<br />

Die Zahlen sind erschreckend: Der Anteil der Kinder, die im Vorschulalter<br />

missbraucht werden, liegt zwischen 8 und 14 %. Das<br />

Durchschnittsalter der missbrauchten Kinder liegt ungefähr bei 11<br />

Jahren. In Österreich werden jährlich rund 700 Sexualdelikte an unter<br />

14-jährigen zur Anzeige gebracht.<br />

„Aber frühkindliche Gewalterfahrungen schädigen nicht nur die<br />

Psyche der Opfer, sondern sie brennen sich auch tief in körperliche<br />

Prozesse ein“, erläutert Professor Dr. med. Johannes Kruse, Direktor<br />

der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie an der Justus-<br />

Liebig-Universität Gießen. „Damit bereiten sie den Boden für gravierende<br />

somatische Störungen wie chronische Schmerzstörungen,<br />

koronare Herzkrankheit oder Diabetes Typ 2, die meist erst Jahrzehnte<br />

später ausbrechen.“<br />

Diese erhöhte Gefährdung erklären Mediziner einerseits mit dem<br />

Lebensstil: Viele traumatisierte Menschen rauchen, ernähren sich<br />

ungesund und bewegen sich weniger. Zusätzlich zeigen Untersuchungen<br />

aber auch, dass Opfer von Gewalt später besonders heftig<br />

auf Stress reagieren.<br />

Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass im Körper vieler Trauma-Opfer<br />

verstärkt chronische Entzündungsprozesse ablaufen, die<br />

ebenfalls den Blutgefäßen schaden.


Metaanalyse<br />

Diabetes und<br />

Brustkrebs<br />

Das Mammakarzinom stellt die häufigste<br />

Krebserkrankung bei Frauen<br />

dar. Der größte Teil der Frauen erkrankt<br />

nach den Wechseljahren. Allerdings<br />

können auch sehr junge Frauen vom Brustkrebs<br />

betroffen sein. In einer jetzt veröffentlichten<br />

Metaanalyse – ein statistisches<br />

Verfahren, das die Ergebnisse mehrerer vergleichbarer<br />

Studien zusammenfasst – wurde<br />

der Einfluss eines bestehenden Diabetes<br />

auf die Ergebnisse von Brustkrebserkrankungen<br />

untersucht.<br />

Aus über 8.000 gefundenen Artikeln identifizierten die Autoren<br />

acht Studien, die für eine weitere Analyse in Frage kamen. Bei<br />

sechs von sieben Studien war ein schon bestehender Diabetes signifikant<br />

assoziiert mit einer Gesamtsterblichkeit beliebiger Ursache.<br />

Bei drei von vier Studien war ein prä-existierender Diabetes mit<br />

fortgeschrittenen Brustkrebs-Stadien assoziiert. Diabetes war ebenfalls<br />

assoziiert mit veränderten Mammakarzinom-Therapien sowie<br />

einer erhöhten Toxizität – Giftigkeit – der Chemotherapie.<br />

Eine andere Metaanalyse, die ebenfalls von den Autoren ausgewertet<br />

wurde, zeigte, dass Patientinnen mit Brustkrebs und Diabetes im<br />

Vergleich zu Nichtdiabetikern ein höheres Gesamtsterblichkeits -<br />

risiko aufweisen.<br />

Mögliche Ursachen<br />

Was könnten die möglichen Gründe hierfür sein? Wie die Autoren<br />

darlegen, erhalten Patientinnen mit Diabetes, bei denen der Fokus<br />

auf den behandlungsbedürftigen Diabetes-Begleiterkrankungen<br />

liegt, möglicherweise seltener ein Mammographie-Screening auf<br />

Brustkrebs.<br />

Des Weiteren könnte nach Meinung der Autoren eine weniger aggressive<br />

Therapie des Brustkrebses eine Rolle spielen, da nicht alle<br />

Therapieoptionen aufgrund der Begleiterkrankungen möglich<br />

sind. Auch sind die Risiken der Toxizität einer Chemotherapie häufig<br />

größer bei Patientinnen mit Diabetes. Hohes Fieber und Infektionen<br />

spielen hierbei eine große Rolle. Wie es in der Veröffentli-<br />

© Piotr Latacha<br />

DA DIABETES NEWS<br />

chung heißt, könnten derartige Risiken eine weniger aggressive<br />

Brustkrebs-Therapie erklären, aber auch rechtfertigen. Prinzipiell<br />

vermag auch eine Hyperinsulinämie – vermehrte Insulinproduktion<br />

bei Typ 2 Diabetikern – das Wachstum von Tumoren zu fördern.<br />

Weitere Studien sind jedoch erforderlich, um die Zusammenhänge<br />

zwischen Diabetes und Brustkrebs zu untersuchen und festzustellen,<br />

inwieweit eine verbesserte Therapie des Diabetes dazu beitragen kann,<br />

die Sterblichkeitsrate bei Patientinnen mit Brustkrebs zu senken.<br />

„Krebsvorsorge ist für ältere Patienten mit Diabetes unbedingt<br />

erforderlich.“<br />

Periphere arterielle Verschlusskrankheiten<br />

»Schaufensterkrankheit« –<br />

eine Folge erkrankung von Diabetes<br />

Diabetes ist, vereinfacht dargestellt, eine langfristige Erhöhung des Blutzuckerspiegels und wirkt sich vor<br />

allem auf die Blutgefäße – Ablagerungen innerhalb und Schädigung der Gefäße – und das Nervensystem<br />

– Schädigung der Zellen und somit Verminderung der Reizleitung – aus.<br />

Bei Menschen mit Diabetes tritt die so genannte »Schaufensterkrankheit« – periphere arterielle Verschluss -<br />

krankheit (PAVK) – , welche eine Störung der arteriellen Durchblutung der Extremitäten ist, deutlich früher<br />

auf und verläuft meist auch schwerwiegender als bei Nichtdiabetikern. Das Amputationsrisiko ist bei Diabetikern<br />

30mal so hoch wie bei einem gesunden Menschen. Daher ist eine frühe Diagnose besonders wichtig.<br />

Bei Verdacht auf PAVK kann die Radiologie ein für den Patienten sehr schonendes Diagnoseverfahren anbieten.<br />

So kommt die Magnetresonanz-Angiographie (MRA) ganz ohne den Einsatz eines Katheters aus und<br />

kann somit ambulant in radiologischen Instituten durchgeführt werden.<br />

Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />

Prof. Dr. Michael Roden,<br />

Past Präsident der<br />

Österreichischen<br />

Diabetesgesellschaft und<br />

wissenschaftlicher<br />

Berater unserer<br />

Diabetes-News.<br />

© wavebreakmedia ltd<br />

DA Mai 2011<br />

45


DA KOCHREZEPTE<br />

Fettsäuren und ihre<br />

Wirkung im Körper<br />

Fette und Öle sind besser als ihr Ruf. Es ist fast in Vergessenheit geraten,<br />

dass darin Stoffe enthalten sind, die in unserem Körper Gutes<br />

tun, die wir sogar dringend zum Leben brauchen. Fette sind nämlich<br />

nicht nur Energiereserven in unserem Körper. Sie und ihre Bestandteile<br />

haben zentrale Aufgaben im Stoffwechsel und im Immunsystem.<br />

Fettverbindungen sorgen u.a. dafür, dass die Zellen in den Organen<br />

ihre Aufgaben erfüllen.<br />

Die Fettsäuren des Leinöls – gewonnen aus einer der ältesten Kulturpflanzen<br />

der Welt – bestehen zu mehr als 50 % aus der Omega-3-<br />

Fettsäure alpha-Linolensäure.<br />

Zudem steckt in Leinöl relativ viel Vitamin E, das als Antioxidans<br />

vor freien Radikalen – aggressiven und schädlichen Nebenprodukten<br />

des Stoffwechsels, die bestimmte Vorgänge in den Zellen stören<br />

und diese schädigen – schützt.<br />

Gewürztopfen mit<br />

Folienerdäpfeln<br />

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />

Pro Portion ca. 3 g Omega-3-Fettsäuren<br />

8 große Erdäpfel (ca. 1,2 kg) 1-2 TL ganzer Kümmel 1 EL Salz <br />

500 g Magertopfen 2 EL Vitalöl einige Ingwertropfen (ersatzweise<br />

1 Prise getrocknetes Ingwerpulver oder etwas frischer, fein geriebener<br />

Ingwer) Salz milde Chiliflocken (oder Chilipulver) 100 ml<br />

Gemüsebrühe 1-2 EL Kräutertopfen-Gewürzmischung (oder frische<br />

Kräuter wie z.B. Petersilie, Schnittlauch, Kerbel oder Basilikum)<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Den Backofen auf 200° vorheizen. Die Erdäpfel gründlich waschen,<br />

abtropfen lassen und einzeln mit einigen Kümmelsamen und etwas<br />

Salz in Alufolie wickeln. Die Erdäpfel auf ein Backblech legen<br />

Den Topfen mit dem Vitalöl, den Ingwertropfen, etwas Salz und 1<br />

Prise Chiliflocken in eine Schüssel geben und verrühren.<br />

Die Brühe in einem kleinen Topf erwärmen, die Gewürzmischung dazugeben<br />

und 1 bis 2 min. quellen lassen. Die Mischung mit dem Stabmixer<br />

unter den Topfen rühren, bis er glänzt. Nach Belieben abschmecken.<br />

Die Heilkraft von Omega-3<br />

Warum das Leinöl unsere Gesundheit<br />

schützt. Von Alfons Schuhbeck. Zabert<br />

Sandmann, ISBN 978-3-89883-273-1,<br />

€ 13,40<br />

Zu beziehen auch bei Buchaktuell, Spitalgasse<br />

31, 1090 Wien, Tel.: 01/406 68<br />

75, E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at<br />

Homepage: www.buchaktuell.at<br />

Wir liefern ohne Versandkosten!<br />

46 DA Mai 2011<br />

Marokkanische Zitronensuppe<br />

mit Safran und Mandeln<br />

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />

Pro Portion ca. 3 g Omega-3 Fettsäuren<br />

(0,05 g) 200 g Obers 1 Knoblauchzehe (in Scheiben) 1 TL<br />

fein geriebener Ingwer 1 Msp. Vanillemark Kurkumapulver <br />

mildes Chilipulver Salz Pfeffer aus der Mühle 1 geh. EL<br />

Speisestärke 3 EL helles Mandelmus 1 Streifen unbehandelte<br />

Zitronenschale 2 EL Vitalöl 1 TL Zitronensaft 2 EL Mandelblättchen<br />

Für die Croûtons: 50 g Weißbrot 2 EL mildes Olivenöl Salz<br />

1 Stück Zimtrinde<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Für die Suppe die Brühe mit dem Safran in einem Topf erhitzen und einige<br />

Minuten ziehen lassen. Das Obers, den Knoblauch, den Ingwer<br />

und das Vanillemark hinzufügen und die Brühe mit je 1 Prise Kurkuma-<br />

und Chilipulver, Salz und Pfeffer würzen. Die Suppe aufkochen<br />

und mit dem Stabmixer pürieren.<br />

Die Speisestärke mit wenig kaltem Wasser glatt rühren und nach und<br />

nach in die leicht köchelnde Suppe rühren, bis sie leicht sämig ist. Die<br />

Suppe 1 bis 2 min. weiterköcheln lassen. Das Mandelmus unterrühren.<br />

Die Zitronenschale dazugeben, einige Minuten ziehen lassen und wieder<br />

entfernen. Den Topf vom Herd nehmen. Zum Schluss das Vitalöl<br />

mit dem Stabmixer unterrühren. Die Suppe mit Zitronensaft und Salz<br />

abschmecken.<br />

Die Mandelblättchen in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Die<br />

Pfanne beiseite stellen und die Mandeln abkühlen lassen.<br />

Für die Croûtons das Weißbrot in kleine Würfel schneiden. Das Olivenöl<br />

in einer Pfanne erhitzen und die Brotwürfel darin bei mittlerer<br />

Hitze goldbraun rösten. Die Croûtons mit 1 Prise Salz würzen und etwas<br />

Zimtrinde fein darüber streuen.<br />

Die Suppe nochmals mit dem Stabmixer aufschäumen und auf vorgewärmte<br />

tiefe Teller verteilen. Mit den Mandelblättchen und den<br />

Croûtons bestreut servieren.<br />

TIPP: Mandelmus ist in Bioläden und Reformhäusern aus geschälten<br />

oder ungeschälten Mandeln erhältlich. Für diese feine Suppe eignet<br />

sich ein Mandelmus aus geschälten Mandeln besser, da es fast weiß ist<br />

und so die schöne Farbe der Suppe erhalten bleibt.<br />

Das Team von »Die Apotheke« wünscht<br />

gutes Gelingen!<br />

Fotos: © Zabert Sandmann/Kramp + Gölling


© Miroslava Vasileva Arnaudova<br />

Agrar Simulator 2011<br />

Für angehende<br />

Landwirte<br />

Saftig die Wiesen, majestätisch das Bergpanorama, kraftvoll<br />

die Egge, die für die Saat die Furche zieht: Der »Agrar Simulator<br />

2011« setzt die ganze Familie in den Mittelpunkt eines<br />

Bauernhofs und auf mächtige CLAAS-Traktoren. Diese sorgen –<br />

originalgetreu in Szene gesetzt – dafür, dass die Landwirtschafts-<br />

Simulation von UIG so authentisch wie möglich ist. Der Fuhrpark<br />

der Landmaschinen ist, neben den einladenden 3D-Panoramen, ei-<br />

nes der Highlights des Spiels,<br />

denn mit ihm gilt es, die Felder zu<br />

bestellen. Doch ist der »Agrar<br />

Simulator 2011« weit mehr als eine<br />

Fahrzeugsimulation, nämlich<br />

auch eine Wirtschaftssimulation.<br />

Das Saat- und Erntelager will<br />

verwaltet, das Vieh gefüttert und<br />

gepflegt werden. Wer nicht sät,<br />

der erntet nicht, und das ist<br />

wichtig für die Kasse. Denn mit<br />

den wachsenden Aufgaben des<br />

Berghofs steigen auch die Ansprüche<br />

an die maschinelle Hilfe.<br />

Ganz auf der Höhe der Zeit<br />

ist die Möglichkeit, eine biologische<br />

Landwirtschaft zu betreiben.<br />

Eine clevere Idee: So<br />

hat eben der schlauste Bauer die<br />

dicksten und qualitativ besten Kartoffeln.<br />

DA KIDS<br />

DA KIDS GEWINNSPIEL<br />

»DA – Die Apotheke« verlost 3 PC CD-ROM Agrar-Simulatoren<br />

2011. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, sende eine<br />

E-Mail oder Postkarte mit dem Betreff »DA Kids Mai« an<br />

gewinnspiel@apoverlag.at oder an den Österreichischen Apotheker-Verlag,<br />

Spitalgasse 31, 1090 Wien. Einsendeschluss ist<br />

der 31. Mai 2011. Vergiss nicht, deinen Namen und deine<br />

Adresse auf die Karte oder in das E-Mail zu schreiben.<br />

Hast du kein Glück bei unserem Gewinnspiel, kannst du dieses<br />

Spiel u.a. auch unter www.agrar-simulator.de um € 19,99 erwerben.<br />

Bleib gesund mit Bonbo In »Die Apotheke« könnt ihr durch Bonbo und seine lustigen<br />

Geschichten viel Wissenswertes zum Thema Gesundheit erfahren ...<br />

Oh je, das ist ja ein<br />

Zeck. So ein Biss kann ganz<br />

schön gefährlich sein.<br />

Alles Gute<br />

zum Muttertag!<br />

Aua, was<br />

beißt mich da?<br />

Werde ich<br />

jetzt sehr krank,<br />

Mama?<br />

Damit du<br />

heute an deinem<br />

Ehrentag nichts<br />

kochen musst,<br />

machen wir ein<br />

Picknick!<br />

Aber nein,<br />

du bist ja Gott sei<br />

Dank geimpft!<br />

DA Mai 2011<br />

47<br />

© Christoph Kienzl


© Karuka<br />

Das neue Qualitätssiegel der österreichischen Apotheker<br />

Das Qualitätszertifikat<br />

aus Ihrer<br />

Apotheke<br />

Das neue Qualitätssiegel der österreichischen<br />

Apotheker:<br />

Eine unabhängige Expertenrunde garantiert nach<br />

kritischer Überprüfung des jeweiligen Produktes<br />

mit diesem Zertifikat Apothekenqualität im<br />

besten Sinne des Wortes – mit besonderer<br />

Empfehlung Ihres Apothekers!

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