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Das Gelbe vom Ei

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Frisches <strong>Ei</strong>?<br />

OSTERN<br />

a) der Schütteltest<br />

b) der Aufschlagtest<br />

c) der Wassertest<br />

Die gelbe Farbe des <strong>Ei</strong>dotters bewirken<br />

Carotinoide, die in der Natur<br />

weit verbreitet sind. Entdeckt <strong>vom</strong><br />

Chemiker Heinrich Wackenroder, sind<br />

heute der Wissenschaft etwa 650 verschiedene<br />

Carotinoide bekannt.<br />

<strong>Gelbe</strong> Carotinoide nehmen Hühner beispielsweise<br />

mit Mais oder Gras auf – eine<br />

goldgelbe Dotterfarbe bewirken rote Carotinoide<br />

aus Paprika oder das Canthaxanthin.<br />

Nicht alle Carotinoide finden den Weg bis<br />

in den Dotter. Beta-Carotin wird beispielsweise<br />

von Hühnern vollständig in Vitamin<br />

A umgebaut und im Stoffwechsel verbraucht;<br />

es hat somit keinen <strong>Ei</strong>nfluss auf<br />

die Dotterfarbe. Dagegen wird das Carotinoid<br />

Canthaxanthin bei Vögeln nur zu etwa<br />

30 Prozent in Vitamin A umgewandelt. Der<br />

Rest wird als Schutzstoff im <strong>Ei</strong>dotter eingelagert<br />

und bewirkt eine goldgelbe Dotterfärbung.<br />

Im Dotter übernehmen Carotinoide<br />

auch die wichtige Aufgabe eines Antioxidans.<br />

Warum bleibt das <strong>Ei</strong>klar weiß?<br />

Bei gesunden <strong>Ei</strong>ern sind Dotter und <strong>Ei</strong>klar<br />

farblich scharf voneinander getrennt. Die<br />

Ursache ist auch hier bei den Carotinoiden<br />

zu suchen. Diese fettlöslichen Farbstoffe<br />

können sich nicht in dem wässrigen <strong>Ei</strong>klar<br />

d) der Lichttest<br />

280 www.oeaz.at<br />

<strong>Das</strong> <strong>Gelbe</strong> <strong>vom</strong> <strong>Ei</strong><br />

Daran sind Qualität und Frische von <strong>Ei</strong>ern zu erkennen<br />

Ostern. In Österreich werden jedes Jahr 1,83 Milliarden <strong>Ei</strong>er verzehrt – das<br />

sind 226 <strong>Ei</strong>er pro Person und Jahr. 74% davon kommen aus Österreich.<br />

Kaum ein Lebensmittel lässt sich in der Küche so vielseitig verwenden: gekocht,<br />

als Rührei oder Kuchen - aber auch in Soßen, Nudeln und natürlich im<br />

köstlichen Dessert. Woran ist nun ein gutes <strong>Ei</strong> zu erkennen?<br />

lösen. <strong>Ei</strong>ne kräftige Dotterfarbe zeigt daher<br />

auch, dass der Dotter ausreichend mit Fetten<br />

versorgt ist.<br />

<strong>Ei</strong>dotter: blass oder lieber<br />

goldgelb?<br />

Wenn es um die Farbe des <strong>Ei</strong>dotters geht,<br />

sind die Konsumenten uneinig. Verbraucherbefragungen<br />

in Europa zeigen ein<br />

deutliches Nord-Süd-Gefälle: Während<br />

Skandinavier und Briten an zartgelbe Dotter<br />

gewöhnt sind, bevorzugt man in Österreich<br />

und rund ums Mittelmeer goldgelbe<br />

Dotter. Die Farbe des <strong>Ei</strong>dotters hängt direkt<br />

von der Fütterung ab: Hühner, die im<br />

Sommer viel Grünfutter aufnehmen, legen<br />

<strong>Ei</strong>er mit einer kräftigen Dotterfarbe.<br />

Der Wunsch nach einer kräftigen Dotterfarbe<br />

hat aber auch historische Hintergründe.<br />

Blasse Dotter waren schon immer ein<br />

Zeichen dafür, dass die Bedingungen für<br />

das Huhn nicht ideal sind. Entweder waren<br />

die Hühner krank, litten unter Verwurmung,<br />

oder das Futter enthielt keine oder<br />

zuwenige Carotinoide.<br />

Wie erkennt man,<br />

woher ein <strong>Ei</strong> kommt?<br />

Seit 1. Jänner 2004 ist die <strong>Ei</strong>nzelei-Kennzeichnung<br />

in der EU Vorschrift und bietet<br />

59. Jahrgang Nr.6 14.3.2005


dadurch mehr Transparenz für den Konsumenten:<br />

<strong>Ei</strong>n mehrstelliger Zahlen- und<br />

Buchstabencodes auf jedem <strong>Ei</strong> informiert<br />

über Haltungsform und Herkunft. Dadurch<br />

ist der Weg eines Frühstückseies <strong>vom</strong> Stall<br />

bis nach Hause garantiert nachverfolgbar.<br />

Haltungsform: Die alleinstehende Ziffer zu<br />

Beginn des Code zeigt die Haltungsform.<br />

Dabei steht<br />

0 für Bio<br />

1 für Freilandhaltung<br />

2 für Bodenhaltung<br />

3 für Käfighaltung<br />

Die nachfolgenden Buchstaben und Ziffern<br />

informieren über das Herkunftsland:<br />

LEGEHENNENin Österreich<br />

Auszug aus dem Amtlichen Legehennenregister<br />

Anzahl registrierter Betriebe<br />

AT steht für Österreich, DE für Deutschland,<br />

NL für Holland etc.). <strong>Ei</strong>ne von möglichen<br />

freiwilligen Angaben ist das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

MHD.<br />

Frisch ist nicht gleich frisch –<br />

einige Tipps zur Aufbewahrung<br />

Tipp 1: Direkte Sonneneinstrahlung ist<br />

nicht gut für das <strong>Ei</strong>, da die Schale porös ist.<br />

Am besten, man lagert <strong>Ei</strong>er lichtgeschützt,<br />

eher kühl und mit der stumpfen Seite nach<br />

oben.<br />

Tipp 2: Noch wichtiger ist, dass <strong>Ei</strong>er keinen<br />

starken Temperaturschwankungen ausgesetzt<br />

werden sollten. Wird das <strong>Ei</strong> nass,<br />

ist die Schutzfunktion der Schale beein-<br />

Land Summe Betriebe reg. Ökologische<br />

NÖ 329<br />

Erzeugung<br />

33<br />

Freilandhaltung<br />

73<br />

Bodenhaltung<br />

95<br />

Käfighaltung<br />

OÖ 244 38 69 48<br />

128<br />

Sbg 42 6 9 11<br />

89<br />

Stmk 631 98 330 118 85<br />

16<br />

W<br />

Ktn 89<br />

0<br />

31<br />

0<br />

23<br />

0<br />

17<br />

0<br />

18<br />

0<br />

Bgld<br />

Vbg 27<br />

48<br />

6<br />

5<br />

12<br />

10 15<br />

9<br />

18<br />

T 47 9 3 35<br />

0<br />

Österreich 1.457 226 529 348 354<br />

0<br />

Anzahl registierter Legehennenbestände<br />

Land Legehennen Summe reg. Ökologische<br />

NÖ 1.730.892<br />

Erzeugung<br />

42.591<br />

Freilandhaltung<br />

71.721<br />

Bodenhaltung<br />

301.125<br />

Käfighaltung<br />

OÖ 671.512 52.752 97.810 114.147<br />

1.315.455<br />

Sbg 51.443 670 5.400 12.101 33.272<br />

406.803<br />

Stmk<br />

W<br />

1.387.023<br />

0<br />

168.342<br />

0<br />

458.102<br />

0<br />

276.185<br />

0<br />

484.394<br />

Ktn 227.019 64.194 46.233 57.596 58.996<br />

0<br />

Bgld<br />

Vbg<br />

281.312<br />

64.846<br />

15.800<br />

1.745<br />

10.784<br />

27.356 35.745<br />

53.690<br />

0<br />

201.038<br />

T<br />

Österreich 4.450.195<br />

36.148<br />

351.864<br />

5.770<br />

718.706<br />

1.300 29.078<br />

879.667<br />

0<br />

2.499.958<br />

<strong>Ei</strong>erproduktion und <strong>Ei</strong>erverbrauch in Österreich<br />

Jahr<br />

Inland 1,759.137<br />

1994<br />

1,717.689<br />

1995<br />

1,640.082<br />

1996<br />

1,668.815<br />

1997<br />

1,656.849<br />

1998<br />

1,534.477<br />

1999<br />

1,434.217<br />

2000<br />

1,435.440<br />

2001<br />

1,466.457<br />

2002<br />

1,418.829<br />

2003<br />

Pro Kopf 237 230 231 239 235 230 229 228 233 226<br />

OSTERN<br />

S:klein M: mittel L: groß XL: sehr groß<br />

unter 53g 53g bis unter 63g 63g bis unter 73g 73g und mehr g<br />

trächtigt. <strong>Das</strong>s Käse und <strong>Ei</strong>er im Kühlschrank<br />

keine guten Nachbarn sind, weiß<br />

jede gute Hausfrau – denn starker Geruch<br />

von Käse beispielsweise kann über die<br />

poröse Schale in das <strong>Ei</strong> eindringen.<br />

Tipp 3: Deshalb <strong>Ei</strong>er auch nie in die Nähe<br />

von Zitrusfrüchten, Zwiebeln usw. legen.<br />

Denn dann bekommt das <strong>Ei</strong> eine ungewollte<br />

Duftnote.<br />

Tipp 4: <strong>Ei</strong>er immer in der Verpackung lassen<br />

oder in das <strong>Ei</strong>erfach des Kühlschrankes<br />

legen. Die Kühlkette <strong>vom</strong> Kühlregal des<br />

Geschäftes bis in den Kühlschrank zu Hause<br />

sollte nie unterbrochen werden. Ist das<br />

Verkaufsdatum (21 Tage nach dem Legedatum)<br />

abgelaufen, müssen die <strong>Ei</strong>er unbedingt<br />

in den Kühlschrank!<br />

Die <strong>Ei</strong>er-Frischetests<br />

Der Schütteltest<br />

Wenn man beim Schütteln ein »Schwappen«<br />

hört, ist die Luftkammer bereits<br />

größer geworden und das <strong>Ei</strong>weiß wässrig.<br />

Der Dotter purzelt also schon im <strong>Ei</strong> herum.<br />

<strong>Ei</strong>n Zeichen dafür, dass das <strong>Ei</strong> nicht mehr<br />

frisch ist.<br />

Der Aufschlagtest<br />

Ist der Dotter von einem dicken <strong>Ei</strong>weißring<br />

umgeben und hält dieser so gut zusammen,<br />

dass er sich schön hochwölbt, dann ist das<br />

<strong>Ei</strong> frisch.<br />

Ist der Dotter hingegen flach und das <strong>Ei</strong>klar<br />

läuft wässrig auseinander, ist es mit<br />

der Frische schon vorbei und das <strong>Ei</strong> sollte<br />

durchgegart werden!<br />

Der Salzwassertest<br />

Man gebe 1 Esslöffel Salz in ein Glas Wasser.<br />

Frische <strong>Ei</strong>er sinken im Salzwasser sofort<br />

zu Boden. <strong>Ei</strong>n altes oder schon verdorbenes<br />

<strong>Ei</strong> hat bereits eine größere Luftkammer<br />

(die <strong>Ei</strong>schale ist porös) und schwimmt<br />

obenauf. Je frischer ein <strong>Ei</strong> ist, desto kleiner<br />

ist die Luftkammer.<br />

Der Lichttest<br />

Man benötigt eine starke Lichtquelle. Vor<br />

diese hält man das <strong>Ei</strong>. Bei frischen, rohen<br />

<strong>Ei</strong>ern scheint das Licht durch: der <strong>Ei</strong>dotter<br />

erscheint – egal, wie oft das <strong>Ei</strong> gedreht<br />

wird – immer in zentraler Lage.<br />

59. Jahrgang Nr.6 14.3.2005 www.oeaz.at 281

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