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Gesund ins neue Jahr

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© altafulla<br />

Neu: Apotheken-<br />

Notruf 1455<br />

Auskunft rund um die<br />

Uhr<br />

Ihr Kind hustet?<br />

Auf was Sie achten<br />

sollten<br />

Blasenschwäche<br />

Sprechen wir darüber!<br />

Wenn Feste Folgen<br />

haben…<br />

Funktionelle Magen-<br />

Darmstörungen<br />

<strong>Gesund</strong> <strong>ins</strong><br />

<strong>neue</strong> <strong>Jahr</strong><br />

Raucherentwöhnung ?Fit durch die Kälte ?<br />

Ernährungstipps für Sportler<br />

Tussamag ® Erkältungspflaster<br />

ZUM AUFKLEBEN AUF DIE KLEIDUNG<br />

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NEU!<br />

Für Kinder ab 2 <strong>Jahr</strong>en!<br />

44008MAIUR


<strong>Gesund</strong>es Österreich<br />

Das Magazin für <strong>Gesund</strong>heitsförderung und Prävention<br />

<strong>Gesund</strong>heit für alle<br />

Wie kann <strong>Gesund</strong>heit erhalten<br />

und verbessert werden?<br />

Was können wir geme<strong>ins</strong>am<br />

für unsere <strong>Gesund</strong>heit tun?<br />

Wer fördert gesunde Projekte?<br />

Die Antworten finden Sie in<br />

<strong>Gesund</strong>es Österreich.<br />

Das Magazin des Fonds <strong>Gesund</strong>es Österreich<br />

zeigt, wie <strong>Gesund</strong>heit durch einfache und<br />

kostengünstige Maßnahmen erhalten und<br />

verbessert werden kann. In den Kindergärten<br />

und Schulen ebenso wie in den Betrieben<br />

und Gemeinden Österreichs.<br />

Lesen Sie nach, wie wir geme<strong>ins</strong>am mehr<br />

<strong>Gesund</strong>heit für alle erreichen können.<br />

P.b.b. 03Z034913 M – Verlagspostamt 1020<br />

gesundes<br />

MAGAZIN FÜR GESUNDHEITSFÖRDERUNG UND PRÄVENTION<br />

Thema<br />

Fonds <strong>Gesund</strong>es<br />

Österreich<br />

IM GESPRÄCH<br />

„<br />

Für Toleranz<br />

und gegen<br />

soziales Aids.<br />

GERY KESZLER,<br />

LIFE BALL ORGANISATOR<br />

Soziale Netze erhalten<br />

uns gesund<br />

“<br />

Im Interview<br />

Die <strong>neue</strong> FGÖ-Leiterin<br />

Christa Peinhaupt<br />

12. JAHRGANG N R. 4 | DEZEMBER 2010<br />

österreich<br />

Praxistipps<br />

Projektteams gesund<br />

führen<br />

Bestellen Sie ein kostenloses Abonnement der Vierteljahreszeitschrift <strong>Gesund</strong>es Österreich unter:<br />

Tel. 01/895 04 00<br />

E-Mail: fgoe@goeg.at<br />

oder www.fgoe.org im Bereich Presse, Publikationen.<br />

Über diese Website können auch kostenlose Broschüren bestellt werden.<br />

Zum Beispiel zu den Themen Ernährung, seelische <strong>Gesund</strong>heit,<br />

Bewegung oder gesund Älterwerden.


INHALT JÄNNER 2011<br />

HAUPTARTIKEL<br />

10 Husten bei Kindern. Husten ist ein unangenehmes Erkältungssymptom, das aber<br />

auch seinen Sinn hat: Durch das Abhusten kann sich die Lunge von Bronchialschleim<br />

befreien und seine Reinigungsfunktion wahrnehmen.<br />

11 Blasenschwäche – ein Alltagsproblem über das man nicht gerne<br />

spricht. Der unfreiwillige Harnabgang kennt viele Ursachen – Blasenentzündung, Geburten,<br />

Verstopfung und höheres Lebensalter steigern die Häufigkeit.<br />

15 Wenn Feste Folgen haben... Im Normalfall erledigt die Verdauung ihre Aufgaben<br />

weitgehend unbemerkt, doch manchmal werden die Vorgänge im Magen und<br />

Darm von Völlegefühl, saurem Aufstoßen, früher Sättigung, und Blähungen begleitet.<br />

17 Schimmelpilze – was tun? Vor Schimmelpilzen muss man sich nicht nur<br />

fürchten. Die große Mehrheit der Schimmelpilze ist für den Menschen ungefährlich, ja<br />

sogar nützlich.<br />

18 Aufbauernährung im Sport. Immer wieder ist zu hören, dass – namentlich im<br />

Spitzensport, aber auch im ambitionierten Breitensport – Topleistungen durch den E<strong>ins</strong>atz<br />

von Nahrungsergänzungsmitteln erzielt werden.<br />

24 Raucherentwöhnung mit Nikotinersatz präparaten. Warum wird man<br />

von der Zigarette so schnell abhängig? Was im Rauch macht krank? Die wichtigste Frage<br />

aber ist: Wie komme ich vom Rauchen los?<br />

SERIEN<br />

4 APORAMA. Apotheker spenden Blut ● Kräftiges Herz bremst Alterung des Gehirns<br />

● Schmerzen im Alter: Betroffene erhalten oft ungenügende Therapie ● Tipps<br />

gegen Eiseskälte ● <strong>Gesund</strong>heitsprogramm für Kinder und Jugendliche<br />

8 TIPPS VOM APOTHEKER. Kinder und Senioren sind Impfkandidaten ● Sachgerechte<br />

Arzneimittellagerung ● Arzneimittel für den Mann oder die Frau?<br />

26 SCHÜSSLER SALZE. Nr. 23 Natrium bicarbonicum<br />

27 MUTTER & KIND. Richtige Ernährung im Kleinkindalter ● DA-Gewinnspiel ●<br />

Internetsucht bei Kindern und Jugendlichen ● Viele Kinder drückt der Schuh<br />

28 AUF REZEPT. Neues gegen die Gicht ● Stammzellentransplantation bei Blutkrebs<br />

28 DIABETES-NEWS. Vereint gegen Diabetes ● Diabetes durch Luftverunreinigung?<br />

● Depression & Diabetes<br />

30 KOCHREZEPTE. Zucchini-Limetten-Nudeln ● Schweinefilet mit Portwe<strong>ins</strong>auce<br />

31 FÜR KIDS. Carlas musikalische Weltreise ● DA-Gewinnspiel ● Bleib gesund<br />

mit Bonbo<br />

PROMOTION<br />

13 ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND.<br />

14 ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER.<br />

22 DER DUNGL-TIPP. Erste Hilfe gegen Wechselbeschwerden<br />

15 IMPRESSUM<br />

APOSORT – DAS NEUE ALTE<br />

Qualitätssiegel der österreichischen<br />

Apotheker<br />

© wavebreakmedia ltd.<br />

© auremar<br />

10 Husten bei Kindern<br />

Wann das Kind zum Arzt muss.<br />

18 Aufbauernährung<br />

im<br />

Sport<br />

E<strong>ins</strong>atz von Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

© Danilo Moura<br />

24 Raucher entwöhnung<br />

mit Nikotinersatz präparaten<br />

Die wichtigste Frage: Wie kommt man<br />

vom Rauchen los?<br />

DA Jänner 2011<br />

3


Anzeige<br />

APORAMA<br />

Blutspende-Station im Apothekerhaus<br />

Apotheker spenden Blut<br />

Medikamente retten Leben. Blut auch. Vor kurzem fand in den<br />

Räumen des Apothekerhauses in Wien eine Blutspende-Aktion<br />

statt. Dabei haben sich 60 Apothekerinnen, Apotheker und Mitarbeiter<br />

an der Aktion beteiligt. „Es kann so einfach sein, einen<br />

lebensrettenden Beitrag zu leisten. <strong>Gesund</strong>heit umfasst für uns<br />

mehr als nur Medikamente abzugeben. Als Mitglieder eines<br />

<strong>Gesund</strong>heitsberufes gehen wir mit gutem Beispiel voran und<br />

spenden Blut“, betonen die beiden Initiatoren der Aktion, Mag.<br />

Werner Luks, Präsident der Apothekerkammer Niederösterreich,<br />

und Mag. Irina Schwabegger, Apothekerin und Notfallsanitäterin.<br />

Ob bei Unfällen, Operationen oder Erkrankungen: Blut kann als<br />

Notfallmedikament Nummer e<strong>ins</strong> durch nichts ersetzt werden. Getreu<br />

dem Motto »Blut spenden rettet Leben!« haben die Apotheker<br />

die Aktion mit ihrem eigenen Blut unterstützt, um zu helfen, die<br />

Versorgung von Patienten mit Blutkonserven sicherzustellen.<br />

In Österreich werden jährlich rund 500.000 Blutkonserven<br />

benötigt. Das entspricht in etwa einer Konserve pro Minute. Eine<br />

Konserve ist allerdings nur 42 Tage haltbar und kann nicht<br />

künstlich hergestellt werden. Umso gefragter ist daher die Blut -<br />

spendefreudigkeit der Bevölkerung – doch genau diese lässt zu<br />

wünschen übrig: Lediglich 3,6 Prozent der Bevölkerung spenden<br />

in Österreich Blut. Durch die vorweihnachtliche Hektik im<br />

Dezember, die Urlaube zum <strong>Jahr</strong>eswechsel sowie die saisonale<br />

Erkältungswelle ist das Spendenaufkommen im Winter überdies<br />

relativ gering. <br />

Hansaplast ®<br />

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Die gepfefferte Antwort auf Verspannungen und<br />

Muskelschmerzen im Rückenbereich hält das<br />

Hansaplast ® ABC Wärme-Pflaster bereit. Es aktiviert<br />

durch seinen Arzneiwirkstoff Cayennepfefferdickextrakt<br />

die tiefenwirksame, körpereigene Heilwärme,<br />

die die Durchblutung fördert, wodurch<br />

Schmerzen deutlich<br />

gelindert und<br />

Muskeln wohltuend<br />

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informieren Gebrauchs -<br />

information, Arzt oder Apotheker.<br />

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4 DA Jänner 2011<br />

Schwache Pumpleistung –<br />

geringeres Hirnvolumen<br />

Kräftiges Herz<br />

bremst Alterung<br />

des Gehirns<br />

Ein kräftiges Herz kann offenbar die Alterung des Gehirns<br />

bremsen. Eine amerikanische Studie deutet darauf hin, dass eine<br />

geringe Pumpleistung des Herzmuskels ein stärkeres<br />

Schrumpfen des Denkorgans im Alter begünstigt. Dies gilt auch für<br />

jene Menschen, die nicht an Herzschwäche oder koronarer Herzerkrankung<br />

leiden.<br />

Die Forscher der Universität Boston untersuchten Herzkraft und<br />

Hirngröße bei rund 1.500 Menschen im Alter von 34 bis 85 <strong>Jahr</strong>en.<br />

Je schwächer die Pumpleistung des Organs ausfiel, desto kleiner<br />

war tendenziell das Volumen des Gehirns, wobei die Forscher auch<br />

die Körpergröße berücksichtigten. Dieser Zusammenhang galt auch<br />

für jene Teilnehmer, die keine Herzerkrankung hatten.<br />

„Die Resultate deuten darauf hin, dass der Herzindex und die Hirngesundheit<br />

miteinander zusammenhängen“, sagt die Neurologin<br />

Angela Jefferson. „Diese Verbindung kann man nicht Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

zuschreiben, denn das Verhältnis blieb auch<br />

dann bestehen, wenn wir diese Patienten aus unseren Analysen ausschlossen.“<br />

Insgesamt hatten nur sieben Prozent der Teilnehmer ein Herzleiden,<br />

aber bei fast jedem dritten war das Pumpvolumen des Organs gering.<br />

Zwar fanden die Forscher keinen Hinweis darauf, dass unter<br />

einer geringen Herzkraft auch das Denkvermögen litt. Aber möglicherweise<br />

gehe die Schrumpfung des Hirnvolumens einer E<strong>ins</strong>chränkung<br />

der Geisteskraft voraus. Warum eine geringere Pumpkraft<br />

des Herzens nachteilige Folgen für das Gehirn haben sollte, ist<br />

indes unklar. Möglicherweise, so spekulieren die Mediziner, sei<br />

der Blutfluss zum Gehirn schwächer. Darunter könne dann die Nähstoffversorgung<br />

des Organs leiden.<br />

Regelmäßige sportliche Betätigung hingegen kräftigt das Herz und<br />

regt die Durchblutung an. <br />

© Alexander Raths


Bis zu 80 Prozent der über 60-Jährigen leiden unter chronischen Schmerzen<br />

Schmerzen im Alter: Betroffene<br />

erhalten oft ungenügende Therapie<br />

Vier von fünf Menschen über 60 <strong>Jahr</strong>en leiden unter chronischen<br />

Schmerzen. Doch die Zahl jener betagten Personen, die<br />

auch eine adäquate Schmerztherapie erhalten, ist nach wie vor<br />

ungenügend. Das kritisierte der Salzburger Schmerzforscher<br />

Günther Bernatzky anlässlich einer Tagung »Schmerz im Alter« in<br />

Salzburg.<br />

Die Schmerzen von älteren Menschen werden oft nicht oder nicht<br />

ausreichend behandelt. „Je älter man ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass man Schmerzmittel bekommt“, bringt Bernatzky<br />

die Situation auf den Punkt. Bei Heimbewohnern oder Menschen<br />

mit Demenz ist die Chance, eine passende Schmerztherapie zu erhalten,<br />

noch geringer als bei Senioren, die daheim betreut werden,<br />

erklärte der Salzburger Wissenschafter. Eine Studie hat gezeigt,<br />

dass ältere Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen eine um<br />

20 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit haben, eine Schmerztherapie<br />

zu bekommen als Senioren ohne solche Beeinträchtigungen.<br />

Dass dem Schmerz im Alter zu wenig Augenmerk geschenkt wird,<br />

hat viele Gründe, die unter anderem auch bei den Betroffenen selbst<br />

liegen: „Alte Menschen können oder wollen ihren Schmerz oft<br />

nicht deutlich zeigen, sie wollen nicht jammern“, sagte Bernatzky.<br />

Gleichzeitig ist es oft schwierig, Schmerzen zu erkennen und rich-<br />

APORAMA<br />

tig zu diagnostizieren. Die Reaktionszeit auf einen Schmerzreiz<br />

kann bei alten Menschen verlangsamt sein, die kognitiven Fähigkeiten<br />

nehmen ab, es gibt eine reduzierte Mimik und Körpersprache.<br />

Schmerzmessmethoden, die speziell für ältere oder demente Personen<br />

entwickelt wurden, werden erst seit kurzem eingesetzt.<br />

Ein weiteres Problem ist, dass Schmerzmedikamente in Kombination<br />

mit anderen Medikamenten zu Nebenwirkungen oder gegenseitigen<br />

Beeinflussungen führen können. Mangelnde Mobilität, Ängste oder<br />

einfach auch die mangelnde Fingerfertigkeit, eine Medikamentenpackung<br />

zu öffnen, sind weitere Faktoren, die immer wieder dazu<br />

führen, dass ein Patient die Schmerztherapie abbricht oder nicht<br />

konsequent durchführt. Hier gibt es Rat und Hilfe in der Apotheke.<br />

Hauptursachen für den Schmerz im Alter sind Arthrosen, Osteoporose,<br />

Tumore, Diabetes oder neurologische Erkrankungen. Oft<br />

führen auch Angst, Depression oder E<strong>ins</strong>amkeit zu körperlichen<br />

Schmerzen, weiß Bernatzky.<br />

„Ich will Menschen Mut machen, mit Schmerzen frühzeitig zum<br />

Arzt zu gehen", sagt der Salzburger Wissenschafter. Schon nach<br />

wenigen Wochen können Schmerzen nämlich chronisch und damit<br />

ungleich schwerer behandelbar werden als rechtzeitig diagnostizierte<br />

Probleme. <br />

DA Jänner 2011<br />

5


APORAMA<br />

Winterwetter – Gesicht schützen<br />

und Piercings herausnehmen<br />

Tipps gegen Eiseskälte<br />

Rotgefrorene Nasen, kalte Füße und Gänsehaut: Der Winter hat<br />

mit Schnee und Minusgraden in Europa Einzug gehalten.<br />

Durch starken Wind liegt die gefühlte Temperatur noch deutlich<br />

unter den Vorhersagen. Wer ein paar einfache Tipps beherzigt,<br />

kann jedoch jeder Kältewelle trotzen.<br />

DAS GESICHT SCHÜTZEN<br />

Im Bereich von Mund und Nase liegen zahlreiche Kälterezeptoren,<br />

von denen der Mensch zehnmal so viele hat wie Wärmerezeptoren.<br />

Deshalb friert man an den Wangen und an der Nasenspitze besonders<br />

schnell. Hier kann nur ein dicker Schal helfen, der wie eine<br />

Vermummung um den Kopf gewickelt wird. Eine Haube zu tragen<br />

sollte bei Minusgraden Pflicht sein. Aufgrund der gut durchbluteten<br />

Kopfhaut friert der Kopf besonders schnell.<br />

EINCREMEN<br />

Ein Fettfilm auf der Haut schützt gut vor der Kälte – doch leider<br />

kommt die hauteigene Fettproduktion bei kalter Witterung zum Erliegen.<br />

Die Folge: die Hände werden rissig, das Gesicht spannt, die<br />

Lippen springen auf. Vor allem wer zu einer langen Schneewanderung<br />

aufbricht oder Rodeln geht, sollte seine Haut mit Fettcremes<br />

und Lippenpflegestiften schützen. Von Cremes mit hohem Wasseranteil<br />

raten Experten ab, denn das Wasser verdunstetet und kühlt<br />

die Haut noch mehr aus. Bei trockener Heizungsluft schaffen übrigens<br />

ein Luftbefeuchter oder Zimmerpflanzen Abhilfe.<br />

KINDER NICHT ZU DICK EINPACKEN<br />

Viele Eltern packen ihr Kind zum Spaziergang so dick ein, dass sie<br />

sich kaum noch bewegen können. Apotheker empfehlen stattdessen,<br />

Kindern leichte und wärmende Skiunterwäsche unter Hose und<br />

Jacke anzuziehen, in der sie sich gut bewegen können. In die Schuhe<br />

gehören Thermosohlen. Die besonders empfindliche Kinderhaut<br />

im Gesicht sollte mit reichhaltiger Fettcreme geschützt werden.<br />

PIERCINGS ENTFERNEN<br />

Eine besondere Gefahr für das Gesicht stellen Piercings im Winter<br />

dar. Bei Minusgraden können sie an Nase, Braue oder Mundwinkel<br />

sogar einfrieren und damit für Verletzungen im Gesicht sorgen und<br />

auch zu einer nachhaltigen schwärzlichen Verfärbung der Haut<br />

führen. Wenn die Quecksilbersäule unter null Grad fällt, sollten die<br />

modischen Stecknadelköpfe im Gesicht deshalb besser herausgenommen<br />

werden. Gleiches gilt für Ohrringe bei Kindern.<br />

MAL AUFS BADEN VERZICHTEN<br />

Kalte Luft und Heizungswärme trocknen die Haut ohnehin aus;<br />

lange Vollbäder sind daher eine zusätzliche Belastung. Wer darauf<br />

trotzdem nicht verzichten mag, sollte dem Wasser Badeöl zusetzen,<br />

weil es mehr Fett enthält. Und anschließend dick eincremen, damit<br />

die Haut gut ernährt wird.<br />

VIEL FLÜSSIGKEIT TRINKEN<br />

Wasser, Tee und Fruchtsäfte können dem Körper von innen helfen,<br />

mit der Kälte und der niedrigeren Luftfeuchtigkeit besser klar zu<br />

kommen. Außerdem unterstützen vitaminreiche Getränke das Immunsystem<br />

und beugen damit Erkältungs- und Herz-Kreislauf-<br />

6 DA Jänner 2011<br />

Krankheiten vor. Entgegen der landläufigen Meinung wärmt Alkohol<br />

übrigens nicht. Experten raten, die Finger davon zu lassen. Besser<br />

hilft Ingwertee: Er fördert die Durchblutung und wärmt durch<br />

seine Schärfe.<br />

DIE FÜßE WÄRMEN<br />

Ein Bad mit ansteigender Temperatur macht die Füße wieder warm<br />

und fährt den Kreislauf hoch. Das Fußbad sollte rund 32 Grad<br />

warm sein, also nicht zu heiß. Außerdem hilft eine Fußmassage mit<br />

Händen oder Bürste. <br />

www.feelok.at<br />

<strong>Gesund</strong>heitsprogramm für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

»feelok« ist ein internetbasierendes Präventionsprogramm, welches<br />

sein Augenmerk vor allem auf die <strong>Gesund</strong>heit und das<br />

Wohlbefinden Jugendlicher im Alter zwischen 12 und 18 <strong>Jahr</strong>en<br />

richtet. Es wurde vom Institut für Sozial- und Präventionsmedizin<br />

der Universität Zürich entwickelt und für Österreich von<br />

Styria vitalis und pro mente: kinder jugend familie für Kärnten<br />

verfügbar gemacht.<br />

»feelok« beinhaltet verschiedene Themen, wie z.B. »Arbeit«,<br />

»Alkohol«, »Rauchen«, »Bewegung und Sport«, »Ernährung«<br />

u.v.m.<br />

Das Programm zum Thema »Arbeit« unterstützt die Jugendlichen<br />

darin, einen ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechenden<br />

Beruf zu finden. Außerdem werden verschiedene Problemlösungen<br />

angeboten, die im Zusammenhang mit der Lehre auftauchen<br />

können.<br />

Mittels eines von Experten ausgearbeiteten »Check-Tests« in<br />

Form eines Quiz‘ zum jeweiligen Thema kann der Jugendliche –<br />

oder besorgte Eltern – in den Programmen »Alkohol« und »Rauchen«<br />

selbst herausfinden, inwieweit er z.B. einer drohenden Alkohol-<br />

oder Nikot<strong>ins</strong>ucht unterliegt bzw. ob er vielleicht sogar<br />

bereits »süchtig« ist.<br />

Das Programm »Bewegung« motiviert körperlich inaktive und<br />

wenig aktive Jugendliche, sich mehr zu bewegen oder Sport zu<br />

treiben, oder motiviert zum Tanzen.<br />

Das Expertenteam von »feelok« ist bemüht, für jedes Problem<br />

eine Lösung zu finden! <br />

© R.A.


Entgeltliche E<strong>ins</strong>chaltung.<br />

Rezeptfrei Otrivin ®<br />

unter der Lupe<br />

Schnupfen:<br />

Gute Besserung<br />

mit Otrivin ®<br />

WARUM SCHNUPFEN BEHANDELT WERDEN<br />

SOLLTE<br />

Hilfe, ich bekomme keine Luft mehr! Durch die Entzündung<br />

schwellen die Nasenschleimhäute so stark an, dass kaum mehr Luft<br />

durchkommt. Mit einer verstopften Nase geht aber nicht nur das Leben<br />

an einem vorbei, ein unbehandelter Schnupfen kann auch Wegbereiter<br />

für weitere Krankheiten sein: Da die angegriffene Nase ihre<br />

normale Abwehr- und Filterfunktion nicht mehr wahrnehmen<br />

kann, gelangt die Atemluft ungefiltert über die Atemwege zur Lunge.<br />

Entzündungen mit Husten und Heiserkeit können die Folge<br />

sein. Häufig breitet sich die Infektion auch auf die Nasennebenhöhlen<br />

oder das Mittelohr aus. In jedem Fall fällt es mit einer verstopften<br />

Schnupfennase schwer, das Leben in vollen Zügen zu genießen.<br />

Otrivin ® ermöglicht ein freies Atmen durch die Nase – und<br />

Sie sind wieder mitten im Leben.<br />

WIE WIRKT OTRIVIN®?<br />

Beim akuten Schnupfen ist vor allem die Verwendung lokaler<br />

schleimhautabschwellender Präparate ratsam. Otrivin ® , für die Anwendung<br />

in der Nase bestimmt, verengt dort die Blutgefäße und bewirkt<br />

dadurch eine Abschwellung der Schleimhaut in der Nase und<br />

im angrenzenden Bereich des Rachenraumes. Otrivin ® befreit verschnupfte<br />

Nasen bis zu 12 Stunden, und auch wenn die Nasennebenhöhlen<br />

mitbetroffen sind, dient Otrivin ® zur Erleichterung des<br />

Sekretabflusses. Sogar bei Mittelohrentzündung wird die Schleimhautabschwellung<br />

im Nasen-Rachenraum unterstützt.<br />

OTRIVIN® GEGEN SCHNUPFEN – FÜR JEDEN<br />

DAS RICHTIGE PRODUKT<br />

Um jeder Schnupfnase gerecht zu werden, bietet Otrivin ® gegen<br />

Schnupfen individuelle Behandlungsmöglichkeiten. Da jeder verschiedene<br />

Vorlieben bei der Anwendung hat, gibt es Otrivin nicht<br />

nur als klassische Nasentropfen, sondern auch als Nasenspray ohne<br />

Konservierungsmittel für eine dosiergenaue Wirkstoffabgabe.<br />

Durch Verwendung von Otrivin ® ohne Konservierungsmittel kann<br />

das Risiko von Allergien und Unverträglichkeiten bei empfindlichen<br />

Patienten vermindert werden.<br />

Wenn Sie die kühle Frische bevorzugen, können Sie auch mit<br />

Otrivin ® Menthol-Nasenspray wieder frei durchatmen. Die<br />

Aromastoffe Menthol und Eucalyptol wirken angenehm kühlend<br />

und erleichtern zusätzlich die Nasenatmung besonders während der<br />

Nacht.<br />

Novartis Consumer Health – Gebro GmbH<br />

6391 Fieberbrunn<br />

Für Fragen: Tel: 05354 56335 0<br />

Mail: novartis@gebro.com<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren<br />

Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. <br />

TIPP: Nasensprays haben im Vergleich zu Nasen -<br />

tropfen den Vorteil, dass sie sich breitflächiger verteilen<br />

und so nicht nur die Belüftung der Nase, sondern<br />

auch der angrenzenden Nebenhöhlen verbessern.<br />

DA Jänner 2011<br />

7


TIPPS VOM APOTHEKER<br />

© Ilike<br />

Dermatologische Spezialcreme<br />

für trockene bis sehr trockene<br />

Haut mit 24h Schutz.<br />

Fragen Sie Ihren Apotheker<br />

danach!<br />

Zieht tief ein<br />

und wirkt lang<br />

anhaltend. Nur<br />

einmal täglich<br />

genügt.<br />

8 DA Jänner 2011<br />

Kinder und Senioren sind<br />

Impfkandidaten<br />

Man weiß, dass grippale Infekte bei<br />

Kindern 6- bis 12mal pro <strong>Jahr</strong><br />

auftreten können, obwohl ihr Immunsystem<br />

voll funktionsfähig ist. Es<br />

fehlt ihnen allerdings die immunologische<br />

»Erfahrung«. Erwachsene besitzen<br />

zwar eine solche, doch ihr Immunsystem<br />

hat inzwischen altersbedingt immer mehr<br />

an Aktivität verloren. Zu besonders komplikationsreich<br />

verlaufenden Influenza -<br />

fällen neigen Kinder unter 5 <strong>Jahr</strong>e und<br />

Personen ab dem 50. Lebensjahr. Großeltern<br />

mit Enkelkindern im Kindergarten<br />

oder in der Schule tragen ein doppeltes<br />

Risiko:<br />

Einerseits bleiben die Enkerl mit noch<br />

nicht ausgereiftem Immunsystem länger<br />

infektiös und steckten die Großeltern dadurch<br />

eher an. Sie sind der »Motor« einer<br />

Grippewelle, denn ein Anstieg der Erkrankungen<br />

in Schulklassen und Kindergärten<br />

geht der eigentlichen Influenza<br />

immer voraus.<br />

Andererseits fehlt den Großeltern<br />

durch den altersbedingten Rückgang der<br />

schützenden T-Zellen ein wichtiger<br />

Schutzfaktor. Sie sind daher empfänglicher<br />

für den Ausbruch eines viralen In-<br />

Sachgerechte<br />

Arzneimittellagerung<br />

fektes und durch den Umgang mit den<br />

Kindern zusätzlich infektionsbedroht.<br />

Dazu kommt noch die Erkenntnis, dass<br />

Influenzaviren nicht nur die innere Oberfläche<br />

der Lunge schädigen können, sondern<br />

auch die Gefäßinnenseite, nämlich<br />

das empfindliche Endothel. Dort laufen<br />

aber sehr oft schon altersbedingte Entzündungsvorgänge<br />

ab, die zur Aterio -<br />

sklerose führen. Eine langsame Entzündung<br />

des Endothels wird bei einer Influenza<br />

von einer rasch ablaufenden überlagert<br />

und die Schäden dadurch verstärkt.<br />

TIPPS: Es wäre aktive <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge,<br />

wenn Sie sich selbst und auch die<br />

Kinder gegen Influenza impfen lassen. Ein<br />

Influenza-Impfstoff mit eingebautem Verstärkereffekt<br />

für Senioren bringt das Immunsystem<br />

dieser Altersgruppe besser in<br />

Schwung als der normale Erwachsenenimpfstoff.<br />

Kinder kann man schon ab dem 7.<br />

Lebensmonat impfen, wobei eine Erstimpfung<br />

in zwei Raten erfolgen soll, um bestmöglichen<br />

Schutz zu sichern. Erfahrungsgemäß<br />

kommt es im Spätwinter zu einer<br />

zweiten Influenzawelle, d.h. eine Impfung<br />

kann auch zum jetzigen Zeitpunkt durchaus<br />

sinnvoll sein. <br />

Die üblichen Arzneimittelpackungen bestehen aus einem Hüllkarton mit den entsprechenden<br />

Angaben u.a. zur Arzneiform und zu den Inhaltsstoffen sowie Lagerungshinweisen.<br />

Außerdem sind das Ablaufdatum und die Chargennummer angeführt. Im Inneren enthalten<br />

sie Blis terpackungen mit eingeschweißten Tabletten oder Kapseln und die Gebrauchs -<br />

information. Die größten Feinde für die Haltbarkeit von Arzneimittel sind Feuchtigkeit,<br />

Licht und Wärme. Dagegen schützt sie der Hersteller z.B. durch Überziehen mit sperrenden<br />

Schutzlacken bei den so genannten Filmtabletten oder durch Abfüllung in feuchtigkeitsresistenten<br />

Kapseln. Licht und Temperaturen jenseits der 40° C können Reaktionen<br />

auslösen, die den Wirkstoffgehalt mindern und die Wirksamkeit in Frage stellen. Daher<br />

soll man die Lagerung zu den auf der Packung und in der Gebrauchsinformation angegebenen<br />

Bedingungen vornehmen. Wie sind Tablettenspender zu beurteilen?<br />

TIPP: Viele ältere Menschen, die mehrere Arzneimittel pro Tag einnehmen müssen,<br />

verwenden einen Tablettenspender mit Fächern für morgens, mittags und abends. Sie erleichtern<br />

die regelmäßige Arzneimitteleinnahme. Manche Tabletten oder Kapseln können<br />

ohne schützende Umhüllung in ihrer Qualität leiden. Ist das der Fall, soll man den Blister<br />

nur in Einzelstücke zerschneiden und diese dann in den Tablettenspender füllen. Zur Vorsicht<br />

raten wir, derartige Dosierhilfen an einem kühlen trockenen Ort aufzubewahren und<br />

sich in der Gebrauchsinformation über die Lagerungsbedingungen zu informieren. Helfen<br />

Ihnen die Angaben nicht weiter, so fragen Sie Ihren Apotheker. Er findet sicherlich eine<br />

pharmazeutisch einwandfreie Lösung Ihres Problems.


Arzneimittel für den<br />

Mann oder die Frau?<br />

Jeder kennt geschlechterspezifische Arzneimittel, wie die Anti -<br />

babypille für die Frau oder die Potenzpille für den Mann, aber<br />

die sind hier nicht gemeint. Vielmehr soll auf unterschiedliche<br />

Wirkungen ein und desselben Arzneimittels bei den beiden Geschlechtern<br />

aufmerksam gemacht werden. Frauen haben meist ein<br />

niedrigeres Körpergewicht, eine andere Körperzusammensetzung<br />

(mehr Fett und Körperwasser), eine niedrigere Ausscheidungsrate<br />

der Niere und weisen oft eine langsamere Abbaurate für Arzneistoffe<br />

auf. Das und eine Reihe weiterer Vorgänge führen dazu, dass trotz<br />

gleicher Dosis die Wirkung bei Frauen stärker ausfallen kann, als<br />

bei den Männern. Bekannte Beispiele sind Herzglykoside wie Digimerck<br />

und Lanitop oder das Hochdruckmittel »Metoprolol«, ein so<br />

genannter Betablocker, der bei Frauen niedriger dosiert werden<br />

muss. Unabsichtliche Überdosierungen könnten die wesentlichsten<br />

Gründe für die vermehrt auftretenden Nebenwirkungen bei Frauen<br />

sein!<br />

TIPP: Dieses Wissen ist noch relativ jung und entsprechende Angaben<br />

in den Gebrauchsinformationen älterer Arzneimittel fehlen<br />

daher. Bei neu zugelassenen Arzneimitteln sind jedoch entsprechende<br />

Hinweise in der Gebrauchsinformation zu finden, wenn es<br />

ThermoScan ®<br />

Infrarot Ohr-Thermometer IRT 4520<br />

Genauigkeit und Sicherheit<br />

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die häufig bei Messungen mit kaltem<br />

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richtige Position des Thermometers im<br />

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Hergestellt durch Kaz Europe SA unter Lizenz von der Marke „Braun“.<br />

„Braun“ ist ein eingetragenes Warenzeichen der Braun GmbH, Kronberg, Deutschland. © 2010, Kaz Europe SA REV 02NOV10<br />

TIPPS VOM APOTHEKER<br />

dafür bei den Voruntersuchungen Hinweise gegeben hat. Ähnliche<br />

Unterschiede treten bei Völkern auf. So haben Asiaten eine andere<br />

genetische Ausstattung, die sich auch in veränderten Arzneimittelwirkungen<br />

und -nebenwirkungen niederschlägt. <br />

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und Müttern 1<br />

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1 Weltweit von mehr Arztpraxen und Müttern verwendet<br />

als jede andere Infrarot-Thermometer Marke<br />

© CREATISTA


© Olga Miltsova<br />

HUSTEN<br />

Auf was Sie achten sollten!<br />

Husten bei<br />

Kindern<br />

Husten ist ein unangenehmes Erkältungssymptom,<br />

das aber auch seinen Sinn hat:<br />

Durch das Abhusten kann sich die Lunge<br />

von Bronchialschleim befreien und seine<br />

Reinigungsfunktion wahrnehmen. In der<br />

Apotheke sind zahlreiche Hustensäfte mit<br />

und ohne Verschreibung erhältlich – ein Wundermittel<br />

gibt es darunter nicht; aber – richtig<br />

angewendet – können sie die Beschwerden<br />

lindern und die Genesung vorantreiben.<br />

AUTOR: DDR. PETER VOITL<br />

Eine »banale« Erkältung verläuft in zwei Phasen: Zunächst besteht<br />

ein trockener aber unproduktiver Husten, der vor allem<br />

abends vor dem E<strong>ins</strong>chlafen Probleme macht. Anschließend<br />

folgt ein Husten, der den Auswurf von Schleim zum Ziel hat, was<br />

wieder durch entsprechende Wirkstoffe unterstützt werden kann.<br />

Für beide Hustenstadien gibt es unterschiedliche Medikamente:<br />

Hustenreizdämpfer bzw. schleimlösende Säfte.<br />

Aus der allgemeinen kinderärztlichen<br />

Erfahrung ergeben sich folgende Empfehlungen:<br />

Trockener Husten<br />

Gegen trockenen Husten helfen häufig einfache<br />

Hausmittel wie heiße Milch mit<br />

Honig oder hustenreizdämpfende Säfte wie<br />

Silomat oder Tuscalman. Stärker wirksame<br />

codeinhaltige Hustenblocker sind rezept-<br />

DDr. Peter Voitl pflichtig und sollten deshalb vor allem dann<br />

angewendet werden, wenn der Husten<br />

nachts den Schlaf sehr beeinträchtigt.<br />

Auch verschiedene Heilpflanzen wie etwa<br />

Eibisch wurzel oder Isländisch-Moos<br />

wiken bei Reizhusten lindernd.<br />

Thymian enthält ätherische Öle mit den<br />

Hauptbestandteilen Thymol und Carvacrol.<br />

Thymian wirkt entkrampfend<br />

10 DA Jänner 2011<br />

auf die Bronchien, fördert den Auswurf und hat eine bakterientötende<br />

Wirkung. Er lindert die Beschwerden bei Krampf- und Reiz -<br />

husten sowie Heiserkeit bei Erkältungskrankheiten der oberen Luftwege,<br />

bei Bronchitis und auch bei Keuchhusten.<br />

Andere pflanzliche Hustenbremser sind Eibischwurzel, Malvenblüten,<br />

Huflattichblätter (max. 6 Wo./<strong>Jahr</strong>; nicht in Schwangerschaft,<br />

Stillzeit), Lungenkraut und Isländisch Moos.<br />

Feuchter Husten<br />

Bei feuchtem oder produktivem Husten können schleimlösende<br />

Expektorantien das Abhusten des zähen Schleims unterstützen. Substanzen<br />

wie Acetylcystein verändern die Struktur des Schleims und<br />

erleichtern das Aushusten. Andere Substanzen wie Ambroxol sollen<br />

die Produktion eines dünnflüssigen Sekretes anregen. Diesen Wirkstoff<br />

gibt es als Saft, Kapseln oder Brausetabletten. Clenbuterol<br />

(z.B. in Mucospas) ist ein Hustemittel aus der Gruppe der Betaagonisten<br />

und wirkt schleimmobilisierend.<br />

Zudem gibt es sehr gut wirksame pflanzliche Hustentees, etwa aus<br />

Anis, Lakritz (Süßholzwurzel), Huflattich oder Thymian. Auch Erkältungsbäder<br />

mit ätherischen Ölen – bei kleinen Kindern ohne<br />

Menthol – können helfen.<br />

Andere pflanzliche Schleimlöser sind Wollblumen, Bockshornsamen,<br />

Spitzwegerichkraut, Primelwurzel, Senegawurzel, Süßholz -<br />

wurzel, Efeublätter, Fenchel, Anis, Thymiankraut, Quendelkraut<br />

und Eukalyptusblätter zur Inhalation.<br />

Nicht zu empfehlen:<br />

Die Kombination eines Schleimlösers mit einem Hustenreizdämpfer<br />

ist nicht zu empfehlen. Der gelöste Schleim kann dadurch<br />

nicht abgehustet werden. Sinnvoller ist es, tagsüber zu einem<br />

Schleimlöser zu greifen und nachts zu einem Hustenreizdämpfer.<br />

Zuviel Alkohol, nämlich über fünf Prozent in Säften und über<br />

zehn Prozent in Tropfen, ist für Kinder nicht geeignet.<br />

Auch Zusätze von Dibutylphtalat, einer Substanz, die die Kapseln<br />

magensaftresistent und damit magenschonend macht, ist nicht empfehlenswert.<br />

Phtalate stehen im Verdacht, Leber, Nieren und die<br />

Fortpflanzungsorgane schädigen zu können.<br />

Häufig sind Erkrankungen der Atemwege durch Viren bedingt,<br />

weshalb viele Verordnungen von Antibiotika nicht wirksam sind.<br />

Wann müssen Sie zum Arzt?<br />

Kleinkinder mit Fieber über 38,5 Grad<br />

Kleinkinder, die gar nicht mehr trinken oder deren Windel auffallend<br />

trocken bleibt.<br />

Säuglinge und Kleinkinder, bei denen Husten jäh beginnt und<br />

nicht gelindert werden kann: In diesem Fall könnte ein verschluckter<br />

Fremdkörper Ursache für den Hustenreiz sein.<br />

Kinder, die gelben oder grünen Schleim abhusten.<br />

Bei jedem Husten, der länger als eine Woche dauert.<br />

Bei schlechtem Allgemeinzustand, schlechtem Trinkverhalten<br />

oder beschleunigter Atmung<br />

Bei Geräuschen (Pfeiffen) während des Ein- oder Ausatmens<br />

Bronchialtee, besonders auch für Kinder geeignet, empfohlen<br />

von der ÖGPhyt, Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie,<br />

d.h. die Therapie mit Arzneipflanzen.<br />

Teile reizlindernd antimikrobiell expektorierend sekretolytisch<br />

Süßholzwurzel 30 x x spasmolytisch<br />

Thymian 30 x x spasmolytisch<br />

Fenchel 30 x spasmolytisch<br />

Spitzwegerich 30 x x spasmolytisch


© wavebreakmedia ltd<br />

Bei Geräuschen (Pfeifen)<br />

während des Ein- oder<br />

Ausatmens muss ein Arzt<br />

konsultiert werden.<br />

FRAUENGESUNDHEIT<br />

Blasenschwäche<br />

–<br />

ein Alltagsproblem<br />

über das man nicht<br />

gerne spricht<br />

Der unfreiwillige Harnabgang kennt viele<br />

Ursachen – Blasenentzündung, Geburten,<br />

Verstopfung und höheres Lebensalter steigern<br />

die Häufigkeit.<br />

AUTORIN: DR. VALENTINA PATAY-EIDLER<br />

Das Wichtigste zuerst: Trinken Sie viel Wasser<br />

Viele Betroffene mit Blasenproblemen trinken<br />

weniger Flüssigkeit, um so die Harnmenge gering<br />

zu halten. Das ist aber nicht nur gesundheitsschädlich,<br />

sondern bewirkt auch noch das<br />

Gegenteil. Wenn man zu wenig trinkt, werden<br />

die Nieren schnell unterversorgt und können<br />

ihre Entgiftungsfunktion nicht mehr wahrnehmen.<br />

Harnwege und Blase werden nicht mehr<br />

ausreichend durchgespült.<br />

Einerseits leistet dies Infektionen Vorschub,<br />

denn vorhandene Bakterien, die nicht ausgespült<br />

werden, vermehren sich und verursachen<br />

Infektionen. Die Infektionen verstärken wiederum<br />

die Inkontinenz. Andererseits dient die Füllung der Harnblase<br />

dem Training der Blasenmuskulatur. Wird die Blase nicht mehr<br />

ausreichend gefüllt, entfällt dieser Trainingseffekt. Dadurch verringert<br />

sich das Fassungsvermögen der Blase, die Inkontinenz verstärkt<br />

sich und dieser Teufelskreis geht weiter. Umso wichtiger ist es auch<br />

bei Inkontinenz ca. zwei Liter täglich zu trinken!<br />

Blase und unwillkürlicher Harnabgang<br />

Normalerweise kommt es ab einer bestimmten Blasenfüllung zu<br />

Harndrang, beim Erwachsenen liegt dieses Volumen bei knapp einem<br />

halben Liter. Alters- oder krankheitsbedingte Veränderungen<br />

können sich als Blasenschwäche bemerkbar machen, z.B. eine Blasenentzündung,<br />

bei der Frau Hormonmangel der Wechseljahre aber<br />

auch Veränderungen in Organen des kleinen Beckens, beim Mann<br />

eine Abflussbehinderung des Harns durch die vergrößerte Prostata.<br />

Demenz, Morbus Park<strong>ins</strong>on, Gehirngefäßsklerose, Schlaganfall<br />

oder Multiple Sklerose können ebenso Auslöser sein. Stoffwechsel -<br />

erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) kommen<br />

als Ursache ebenso in Frage wie psychische Störungen. Auch<br />

DA Jänner 2011<br />

Dr. Valentina<br />

Patay-Eidler<br />

11<br />

© Molodec


FRAUENGESUNDHEIT<br />

Medikamente, die die Schließmuskelfunktion beeinträchtigen, können<br />

Harnverlust begünstigen.<br />

Formen der Blasenschwäche<br />

Die Bandbreite von Blasenschwäche reicht von sehr häufigen Blasenentleerungen<br />

über den unfreiwilligen Harnverlust beim Husten<br />

oder beim Stiegen steigen bis hin zu Blasenentzündungen durch kalte<br />

Füße. Hinter der Blasenschwäche stecken hauptsächlich drei<br />

Krankheitsbilder: 1. Die überaktive Blase, 2. die Harnröhren-Verschlussschwäche<br />

und 3. die Blasenmuskelschwäche mit reichlich<br />

Restharn.<br />

Dranginkontinenz<br />

Die überaktive Blase (Dranginkontinenz) äußert sich in erster Linie<br />

durch stark gehäuften Harndrang, der das vorzeitige Aufsuchen der<br />

Toilette erzwingt. Ist keine Toilette erreichbar, kann es bereits zum<br />

unfreiwilligen Harnverlust kommen. Diese überaktive Blase kann<br />

auch z.B. durch eine chronische Blasenentzündung hervorgerufen<br />

werden. Insbesondere bei älteren Menschen mangelt es auch an der<br />

Fähigkeit, den Harndrang über eine ausreichend lange Zeit unterdrücken<br />

zu können. In einigen Fällen bleibt die Ursache unklar.<br />

Belastungsinkontinenz<br />

Bei der Harnröhren-Verschlussschwäche (Belastungsinkontinenz)<br />

kommt es unter körperlicher Belastung ohne Harndranggefühl zum<br />

Harnverlust z.B. bei Husten und Niesen, Heben einer schweren<br />

Einkaufstasche oder Mineralwasserkiste. Die Verschlussschwäche<br />

der Harnröhre kann durch eine Bindegewebsschwäche oder durch<br />

eine verminderte Kraft der Beckenbodenmuskulatur verursacht sein.<br />

Diese Situation wird <strong>ins</strong>besondere bei Frauen nach Geburten festgestellt,<br />

daher kommt diese Form der Blasenschwäche auch fast nur<br />

bei Frauen vor. Selbst sportliche Frauen sind nicht unbedingt gegen<br />

die Belastungsinkontinenz geschützt. Im Gegenteil: Zu intensives<br />

Training erhöht den Druck auf die Blase und kann so die Belas -<br />

tungsinkontinenz fördern.<br />

Überlaufinkontinenz<br />

Die Blasenmuskelschwäche mit reichlich Restharn (Überlaufinkontinenz)<br />

betrifft häufig ältere Menschen, deren Spannung der<br />

Blasenwand nachlässt und deren Blasenmuskel schlaff wird. Die<br />

Blase wird nur mehr in kleinen Portionen entleert, was zu Restharn<br />

in der Blase führt. Nimmt diese Restharnmenge stark zu, kann die<br />

Blase überlaufen. Die Folgen sind wiederholter unwillkürlicher<br />

Harnverlust und häufiger Harndrang. Die Blasenmuskelschwäche<br />

tritt <strong>ins</strong>besondere bei älteren Männern auf, meist aufgrund der altersbedingt<br />

vergrößerten Prostata.<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

In der Behandlung der Inkontinenz unterscheidet man zwischen<br />

konservativer und operativer Therapie. Die Operation bleibt schweren<br />

Formen vorbehalten – ob sie auch längerfristig Erfolg verspricht,<br />

klären Sie am besten mit dem Urologen Ihres Vertrauens.<br />

Zur konservativen Therapie zählen Empfehlungen zum Lebensstil,<br />

Beckenbodengymnastik und die medikamentöse Behandlung. Bei<br />

leichten Beschwerden verbessern eine Gewichtsabnahme zur<br />

Entlas tung des Beckenbodens, eine Umstellung der Ernährung auf<br />

ballaststoffreiche Kost zur Vermeidung von Verstopfung, die Vermeidung<br />

des Hebens schwerer Lasten und die Behandlung chronischer<br />

Lungenerkrankungen sowie die optimale E<strong>ins</strong>tellung eines<br />

Diabetes mellitus die Situation oft schon deutlich. Auch der Verzicht<br />

auf das Rauchen verbessert die Durchblutung.<br />

Unterstützend können zusätzlich kleine Elektroden in die Scheide<br />

(bei der Frau) oder in den Enddarm (beim Mann) eingesetzt werden,<br />

die durch nicht schmerzhafte, elektrische Impulse den Schließmus-<br />

12 DA Jänner 2011<br />

● Der weibliche Beckenboden wird von Natur aus durch<br />

Geburten oder Operationen strapaziert. Häufige Gründe für<br />

die Inkontinenz sind Entzündungen der Blase und der<br />

Harnröhre und chronische Verstopfung. Wechseljahre und<br />

Alter beeinflussen die Beckenbodenmuskulatur und das<br />

umliegende Bindegewebe. Durch den Östrogenmangel<br />

werden die Schleimhäute dünner und die Anfälligkeit für<br />

Reizblase und Harninkontinenz steigt.<br />

● Beckenbodentraining als wichtigste Maßnahme<br />

Das Beckenbodentraining ist die wichtigste Maßnahme<br />

um die Muskulatur zu stärken. Etwa 70 Prozent der Frauen<br />

profitieren von den Übungen. Auch Frauen, die keine Kinder<br />

geboren haben, sollten leichtes Beckenbodentraining in<br />

ihren Tagesablauf einbauen. Dazu mindestens 20 Mal am<br />

Tag den Beckenbodenmuskel anspannen und festhalten, als<br />

würde man den Harnstrahl anhalten. In der Realität kann man Shiffman<br />

den Schließmuskel durch willkürliches Unterbrechen des<br />

Harris<br />

Harnstrahls beim Wasserlassen trainieren. ©<br />

kel zum Muskelaufbau anregen. Ein Scheidenpessar (kleiner Konus<br />

aus Kunststoff) verhindert bei einer Senkung der Organe des kleinen<br />

Beckens ein Vorfallen der Blase und lindert damit eine Inkontinenz.<br />

Es birgt jedoch die Gefahr von chronischen Scheidenentzündungen<br />

und ist deshalb mit dem Gynäkologen abzuklären.<br />

Speziell ältere Patienten leiden schon von Natur aus vermehrt an<br />

Mundtrockenheit und manche Patienten waren gezwungen, die medikamentöse<br />

Therapie deshalb zu beenden. Bei den <strong>neue</strong>n Arzneimitteln<br />

sind diese unerwünschten Wirkungen kaum mehr zu erwarten.<br />

Zusammenfassung<br />

Der Kräutergarten der Natur bietet große Unterstützung. Von Kürbis<br />

bis Goldrute gibt es unzählige unterstützende Präparate. Und<br />

wenn es schnell gehen muss, um in der Schnupfen- und Husten -<br />

saison einen Theaterbesuch oder eine Busfahrt sorgenfrei zu überstehen<br />

– von einer einfachen Slipeinlage bis zur Hosenwindel (die<br />

sogar von älteren Schauspielern auf der Bühne unsichtbar verwendet<br />

wird) gibt es zahlreiche verschiedene Varianten. Ihr Apotheker<br />

berät Sie dazu gerne.


Österreichs Pharmazeuten wissen alles<br />

rund ums Medikament, brauchen aber<br />

Nachwuchs<br />

Neue Apotheker<br />

braucht das Land!<br />

Zum Schmied und nicht zum Schmiedl – gehen Herr und Frau Österreicher,<br />

wenn es um ihre <strong>Gesund</strong>heit geht. Tausende gut ausgebildete Pharmazeuten<br />

in den öffentlichen Apotheken sind der „Schmied“, weil sie alles wissen,<br />

wenn es um Wirkung und unerwünschte Wirkung von Medikamenten<br />

geht. Die Standesvertretung der selbständigen Apotheker geht jetzt in die<br />

Offensive: Wir brauchen dringend Nachwuchs!<br />

Rund 150 Apothekerinnen und Apotheker werden momentan<br />

österreichweit gesucht. Kaum eine Branche bietet so viele<br />

offene, attraktive Jobs für Universitätsabgänger wie die<br />

Pharmazie. Ob in der Forschung oder in der öffentlichen Apotheke<br />

– Pharmazeuten finden immer einen sicheren Arbeitsplatz. Weil<br />

das Studium aber lang und »schwer« ist, gibt es immer mehr Nachfrage<br />

als Angebot beim Apotheken-Personal.<br />

„Unser Wissen ist einerseits jahrhundertealt und andererseits immer<br />

auf dem <strong>neue</strong>sten Stand der Wissenschaft. Wer lieber im Internet<br />

Medikamente kauft oder auf eine Kräuterhexe vertraut, riskiert seine<br />

<strong>Gesund</strong>heit. Deshalb sollte man zu uns kommen, wenn es um die<br />

<strong>Gesund</strong>heit geht“, meint Dr. Friedemann Bachleitner-Hofmann,<br />

Präsident des Österreichischen Apothekerverbandes. Und ein siche -<br />

rer Arbeitsplatz ist jenen, die diesen wichtigen gesundheitspolitischen<br />

Beruf ergreifen,<br />

garantiert.<br />

Die intensive akademische<br />

Ausbildung macht<br />

Apotheker zu hoch qualifizierten<br />

Experten in<br />

der Arzneimitteltherapie.<br />

Keine andere Berufsgruppe<br />

weiß so viel über<br />

das Medikament wie die<br />

Pharmazeuten. Und was<br />

(noch) wichtiger ist:<br />

Keine andere Berufsgruppe<br />

im Bereich <strong>Gesund</strong>heit<br />

muss das Wis-<br />

© Franz Neumayr/MMV<br />

ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND<br />

sen so oft und so einfach wie möglich<br />

anwenden.<br />

„Unsere Kunden kommen mit allen<br />

möglichen Fragen und <strong>Gesund</strong>heits -<br />

problemen zu uns. Wir helfen<br />

einerseits zu heilen und sind andererseits<br />

wichtige Vermittler, wenn es<br />

um das richtige medizinische Fach<br />

Dr. Friedemann<br />

Bachleitner-Hofmann<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Apothekerverbandes<br />

geht“, verweist Bachleitner-Hofmann auf die gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Apothekern und Ärzten an der Basis.<br />

Die Rückmeldungen der Kunden beweisen, dass die Apotheker auf<br />

dem richtigen Weg sind. Der Apotheker gehört seit langem zu den<br />

Top 3 Berufen, wenn es um das Ansehen in der Öffentlichkeit geht.<br />

Grund genug, nicht Pilot, sondern Pharmazeut zu werden.<br />

DA Jänner 2011<br />

13


ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER<br />

24-Stunden Auskunftsservice<br />

österreichweit<br />

Neuer<br />

Apotheken-<br />

Notruf<br />

ab Jänner 2011<br />

Ab Jänner 2011 bieten die Apotheken einen<br />

Apotheken-Notruf an. Unter der einfach zu<br />

merkenden Nummer 1455 erhält jeder<br />

Anrufer rasch und unbürokratisch Auskunft<br />

über die nächste dienstbereite Apotheke, auf<br />

Wunsch sogar mit Wegbeschreibung.<br />

Der Apotheken-Notruf 1455 wird rund um die Uhr, 24 Stunden,<br />

365 Tage lang erreichbar sein. „Kundenservice ist für<br />

uns Apotheker besonders wichtig. Dank des Apo theken-<br />

Notrufs wissen unsere Kunden mit einem Anruf, welche Apotheke<br />

in ihrer Nähe Dienst versieht“, freut sich Mag. pharm. Heinrich<br />

Burggasser, Präsident der Öster reichischen<br />

Apothekerkammer auf das Projekt.<br />

Mag.pharm. Heinrich<br />

Burggasser, Präsident<br />

der Österreichischen<br />

Apothekerkammer<br />

14 DA Jänner 2011<br />

In Österreich versehen jede Nacht, an Wochenenden<br />

und Feiertagen rund 350 Apotheken<br />

Bereitschaftsdienst. Die <strong>ins</strong>gesamt<br />

1.280 Apotheken in Österreich wechseln<br />

sich ab, so dass jede Apotheke mehrmals im<br />

Monat auch in der Nacht, an Wochenenden<br />

und Feiertagen Bereitschaftsdienst leistet. In<br />

Grippezeiten werden an einem Wochenende<br />

bis zu zweihundert Kunden von einer dienstbereiten<br />

Apotheke versorgt. In besonders<br />

dünn besiedelten Gebieten müssen die wenigen<br />

Apotheken vor Ort mitunter jede Nacht<br />

erreichbar sein. Diese gesetzlich geregelte<br />

Serviceleistung wird nicht wie Spitäler oder Ärztenotdienste von<br />

der öffentlichen Hand oder der Krankenkasse bezahlt, sondern muss<br />

vom Apothekenbetrieb über den eigenen Umsatz finanziert werden.<br />

In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rol-<br />

le als <strong>Gesund</strong>heitsnahversorger. Die Beratung und Versorgung der<br />

Bevölkerung mit Arzneimitteln ist<br />

das zentrale Anliegen der Apothekerschaft.<br />

Es zeigt sich, dass blinde<br />

und sehbehinderte Menschen bei der<br />

Arzneimitteleinnahme besonders betreut<br />

werden müssen. Die kleingeschriebenen<br />

Beipacktexte sind für<br />

diese Menschen nicht lesbar. „Blinde<br />

und sehbehinderte Menschen erhalten<br />

über den Apotheken-Notruf<br />

1455 kompetente Antworten auf<br />

pharmazeutische Fragen direkt von<br />

der Apothekerin, dem Apotheker“,<br />

sagt Dr. Christian Müller-Uri, Mitglied<br />

des Präsidiums der Österreichischen<br />

Apothekerkammer.<br />

Dr. Christian Müller-Uri, Mitglied<br />

des Präsidiums der Österreichischen<br />

Apothekerkammer.<br />

Eine Information der<br />

Österreichischen Apothekerkammer<br />

© Igor S. Srdanovic


Funktionelle Magen-Darmstörungen<br />

MAGEN-DARM<br />

Wenn Feste Folgen haben…<br />

Im Normalfall erledigt die Verdauung ihre Aufgaben weitgehend unbemerkt, doch manchmal werden<br />

die Vorgänge im Magen und Darm von Völlegefühl, saurem Aufstoßen, früher Sättigung, und<br />

Blähungen begleitet. AUTOR: MAG. PHARM. DR. ALFRED KLEMENT<br />

Diese Phänomene können sowohl im Zusammenhang mit Erkrankungen<br />

des Verdauungstraktes als auch als Folge eines<br />

Zuviel an Genussmitteln und zu großen Mahlzeiten auftreten.<br />

Dazu zählen ein fetter Schwe<strong>ins</strong>braten mit Kraut und Knödel oder<br />

ein vor Öl triefendes Schwe<strong>ins</strong>schnitzel, eine<br />

ordentliche Torte mit Schlagobers oder<br />

ein Tiramisu.<br />

Mag. pharm. Dr. Alfred<br />

Klement<br />

Selbst behandeln oder zum Arzt?<br />

Was ist dagegen zu tun? Lassen sich derartige<br />

Symptome mit der Nahrungsaufnahme<br />

in Beziehung setzen und treten sie nur<br />

vorübergehend und vor allem während des<br />

Tages auf, dann besteht im Allgemeinen<br />

kein Anlass für einen Arztbesuch. Die<br />

Medizin wertet derartige Beschwerden als<br />

zeitweilige, funktionelle Magen-/Darm-<br />

störung. Der Gang zum Arzt wird allerdings notwendig,<br />

wenn unbeabsichtigter Gewichtsverlust, Müdigkeit und Krankheitsgefühl<br />

auftreten. Übelkeit, Blässe und Müdigkeit können<br />

jedoch auch mit chronischem Schmerzmittelgebrauch wie<br />

»Diclofenac« oder »Ibuprofen« in Verbindung stehen, wenn sie<br />

Magen-/Darmblutungen auslösen.<br />

wenn Verdacht auf Leberentzündung (Hepatitis) besteht – erkennbar<br />

an gelb verfärbten Augen.<br />

wenn nächtliche Bauchbeschwerden quälen. Sie weisen auf organische<br />

Ursachen hin.<br />

Oberbauchbeschwerden<br />

Hat man sich überessen, dann sind Blähungen im Oberbauch, Sodbrennen,<br />

saures Aufstoßen und ein Druckgefühl in der Magengrube<br />

dafür kennzeichnend. Durch Änderung der Ernährungsgewohnheiten<br />

lassen sich solche Beschwerden relativ einfach in den Griff bekommen.<br />

Doch rund 25 % der Menschen leiden nicht nur zu den<br />

Feiertagen, sondern chronisch an derartigen Erscheinungen, auch<br />

bekannt unter »Verdauungsschwäche« oder »Dyspesie«.<br />

Eine ganze Reihe altbekannter Heilpflanzen besitzen als Tee,<br />

Tropfen oder Trockenextrakt segensreiche Wirkung. Dazu zählen<br />

Wermutkraut, Schafgarbenkraut, Pfefferminzblätter, Kümmelfrüchte,<br />

Enzianwurzel und Artischokenblätter. Insbesondere die<br />

einhei mische, wenig bekannte bittere Schleifenblume spielt eine<br />

große Rolle und ist in einer Arzneipflanzenkombination in der<br />

Apotheke erhältlich. Steht das Sodbrennen im Vordergrund, sind<br />

Mittel zur Abpufferung der Magensäure (Antacida) oder die seit<br />

Neuestem rezeptfrei erhältlichen so genannten PPIs (Protonen-<br />

Pumpen-Inhibitoren) empfehlenswert, bei Völlegefühl schaffen<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H.,<br />

1090 Wien, Spitalgasse 31, Tel. 01/402 35 88, Fax 01/408 53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler.<br />

Chef redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion: Dr. Irmgard Homeier, Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist, Mag.<br />

pharm. Dr. Alfred Klement (DA-Auf Rezept, Tipps vom Apotheker), Dr. Valentina Patay-Eidler, Mag. pharm. Dr. rer. nat. Thomas<br />

Riedl, Mag. pharm. Irina Schwab egger, Dr. Thomas Schwingenschlögl, DDr. Peter Voitl, Petra Zacherl (DA Mutter & Kind, DA<br />

Diabetes- News, DA Kids, Kochrezepte). Anzeigenannahme: Ruth Salomon, DW 28. Wissenschaftlicher Fachbeirat: Univ.-<br />

Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr. Gernot Fischer,<br />

Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein, Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-Prof. Dr.<br />

Wolfgang Kubelka, Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-Prof.<br />

Mag. pharm. Dr. Max Wichtl. Foto Titelseite: shutterstock.com/Monkey Business Images Anzeigen verkauf, Grafik &<br />

Produktion: Afcom – Alexander Fauland Communication, Tel. 01/402 35 55, alexander.fauland@afcom.at, www.afcom.at.<br />

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Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung und Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten<br />

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muss. Die 3. Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und umfasst sowohl<br />

die weibliche als auch die männliche Form. Preise ohne Gewähr.<br />

»Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Österreichische Apotheker Verlagsgesellschaft m.b.H. – Unternehmensgegenstand: Herausgabe und Verschleiß von periodischen pharmazeutischen Zeitschriften und<br />

pharmazeutischen Drucksorten. Sitz: 1090 Wien, Spitalgasse 31.<br />

Stammkapital: € 36.336,42. Geschäftsführer: Mag.iur.Martin Traxler Aufsichtsrat: Mitglieder des Österreichischen Apothekerverbandes: Mag.pharm.Viktor Hafner,<br />

Mag.pharm.Dr.Martin Hochstöger, Mag.pharm.Dr.Christian Müller-Uri, Mag.pharm.Leopold Schmudermaier, Mag.pharm. Thomas W.Veitschegger.<br />

Mitglieder des Verbandes Angestellter Apotheker Österreichs: Mag.pahrm.Susanne Ergott-Badawi, Mag.pharm.Elisabeth Biermeier, Mag.pharm.Raimund Podroschko,<br />

Mag.pharm.Esther Schwaiger, Mag.pharm.Andrea Vlasek.<br />

Gesellschafter: Österreichischer Apothekerverband – Interessenvertretung der selbständigen Apotheker (Beteiligung 50 %). Verband Angestellter Apotheker Österreichs<br />

– Berufliche Interessenvertretung (Beteiligung 50 %). Adresse aller Genannten: 1090 Wien, Spitalgasse 31. Grundlegende Richtung: Information des Apothekenkunden<br />

über <strong>Gesund</strong>heits- und Arzneimittelfragen im weitesten Sinn."<br />

DA Jänner 2011<br />

15


MAGEN-DARM<br />

© Andrei Rybachuk<br />

wiederum Enzympräparate Erleichterung. Wer über Blähungen<br />

klagt, dem wird mit Kümmel, Fenchel, Anis oder dem Entschäumer<br />

»Simeticon« am ehesten zu helfen sein. Pfefferminzöl in einer<br />

speziell magensaftresistenten Form hat einen blähungsmindernden<br />

Effekt und wirkt zusätzlich krampflösend. Man kann die<br />

Blähungsneigung verringern, indem man langsam isst und trinkt,<br />

keine späten und schweren Mahlzeiten zu sich nimmt, den Kaffeekonsum<br />

reduziert und weniger raucht sowie kohlensäurehaltige<br />

Getränke meidet.<br />

Viele Arzneipflanzen enthalten reichlich ätherisches Öl, das die<br />

Magen-Darmmotorik anregt und auf diese Weise Völlegefühl und<br />

Blähungen verringert. Einen klassischen Fencheltee bereitet man<br />

mit einem Teelöffel zerdrückter Fenchelfrüchte, die mit einem ¼ Liter<br />

kochendem Wasser übergossen werden. Nach 10 min. Stehzeit<br />

im zugedeckten Gefäß kann man den fertigen Tee abseihen und<br />

trinkt pro Tag zwei bis fünf Tassen davon.<br />

Auf rein physikalischem Weg wirkt »Simeticon«. Es kann die Oberflächenspannung<br />

von Flüssigkeiten herabsetzen und baut deshalb<br />

Schäume zügig ab bzw. lässt die störenden kleinen Schaumblasen<br />

zu einzelnen größeren zusammenfallen, die dann leichter ausgeschieden<br />

werden können. »Simeticon« wird nicht in den Körper<br />

aufgenommen, sondern verbleibt im Darm und verlässt ihn auf<br />

natürlichem Weg. Wegen seiner Unbedenklichkeit darf es auch kleinen<br />

Kindern gegeben werden.<br />

Gallenmangel<br />

Wenn die Gallenproduktion aus irgendwelchen Gründen gestört ist,<br />

kann es zur eingeschränkten Verdauung der Nahrungsfette mit Fettstühlen<br />

und Abneigung gegen Nahrungsfett kommen. Hält der Zustand<br />

länger als einige Tage bis Wochen an, sollte der Arzt konsul-<br />

16 DA Jänner 2011<br />

Mit altbekannten Heilpflanzen<br />

wie z.B. Löwenzahn und Schafgarbenkraut<br />

lassen sich Magen-<br />

Darmbeschwerden relativ einfach<br />

in den Griff bekommen.<br />

tiert werden, weil der Rückstau von Galle – beispielsweise durch<br />

Gallensteine – zu ausgeprägten Schäden im Leber- und Gallensys -<br />

tem führen kann. Wenn zu wenig Galle produziert wird, gibt es die<br />

Möglichkeit die Fettverdauung mit entsprechenden Arzneimitteln<br />

zu fördern. An erster Stelle stehen die pflanzlichen Gallemittel<br />

Artischocke,<br />

Erdrauchkraut,<br />

Gelbwurz,<br />

sowie Löwenzahnkraut- und -wurzel.<br />

Dabei steht die Artischocke nicht von ungefähr an vorderster Stelle,<br />

zählen doch die aus den Artischockenblättern gewonnenen<br />

Extrakte zu den wirksamsten Gallemitteln, die wir kennen.<br />

Dank ihrer Inhaltsstoffe (Cafeoylchinasäuren) kommt es zu einer<br />

vermehrten Galleproduktion und zu einer Abnahme der entsprechenden<br />

Verdauungsbeschwerden.<br />

Bitterstoffhaltige Arzneipflanzen<br />

Ebenfalls eine bedeutsame Rolle bei Verdauungsschwäche spielen<br />

die so genannten Bitterstoffdrogen unter denen Enzianwurzel, Bitterkleeblatt<br />

und Wermutkraut hervor stechen. Charakteristisch ist ihre<br />

anregende reflektorische Wirkung auf die Produktion von Speichel,<br />

Magensaft und Verdauungsenzyme, wenn sie als Aperitiv genossen<br />

werden. In der klassischen Form werden sie als Magenbitter<br />

oder Verdauungstropfen angeboten. Oft wurden solche Arzneipflanzenextrakte<br />

als so genannte Hausspezialität vom Apotheker selbst<br />

nach seiner speziellen Rezeptur hergestellt. Wer auf alkoholfreie<br />

Zusammensetzung bedacht ist, kann sich in der Apotheke verdauungsanregende<br />

traditionellen Teemischungen besorgen. Fragen Sie<br />

in Ihrer Apotheke nach. <br />

© Fotofermer


© Ermes<br />

Schimmelpilze – was tun?<br />

Es gibt viele Arten von Schimmelpilzen, die sich voneinander<br />

teils erheblich unterscheiden. Alle sind aus zahlreichen feinen<br />

Fäden aufgebaut. Die Farbe kann von grünlich über weißlich<br />

bis grau alle Töne annehmen, denken Sie nur an ein verschimmeltes<br />

Stück Brot. Unter Schimmel versteht man die mit bloßem Auge<br />

sichtbaren oberflächlich liegenden Strukturen der Pilze. Für ihr<br />

Wachstum benötigen Schimmelpilze viel Feuchtigkeit und Nährstoffe<br />

wie Lebensmittel, Erde, Tapeten, Spannteppiche oder Dispersionsfarben.<br />

Schimmel führt zu dunklen Flecken und einem<br />

schlechten Geruch (muffig-erdig) in Wohnungen und Häusern.<br />

Wann droht Gefahr?<br />

Schimmelpilze können durch ihre Sporen, Stoffwechselprodukte<br />

oder Zellbestandteile Menschen schaden. Die Konzentration der<br />

Wirkstoffe ist dabei entscheidend.<br />

Die Vermehrung der Schimmelpilze erfolgt durch Sporen. Da<br />

Schimmelpilze so gut wie überall vorkommen, sind in der Luft auch<br />

immer Sporen vorhanden. Wenn die Sporen nicht in Massen auftreten,<br />

sind sie für den Menschen ungefährlich. Bei hohen Konzentrationen<br />

sind dagegen Allergien, Atembeschwerden (Asthma), Vergiftungen<br />

(Durchfälle) und Krankheiten diverser Organe wie Lunge<br />

oder Leber möglich. Gefährdet sind immunschwache Menschen<br />

z.B. nach einer Chemo- oder Strahlentherapie bei Krebs, Diabetiker,<br />

Personen mit chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen,<br />

Blutbildungsstörungen oder Leukämie, Organtransplantationen<br />

oder einer HIV-Infektion.<br />

So schützt man sich gegen Schimmelpilze<br />

Wenn Sie auf einem Lebensmittel einen Schimmelbefall sehen,<br />

sollten sie dieses am besten gleich wegwerfen. Dies gilt auf jeden<br />

Fall für Obst. Aber selbst bei Käse und Brot breitet sich der Schimmel<br />

oft unsichtbar über das ganze Lebensmittel aus. Eine Lagerung<br />

im Kühlschrank bei Temperaturen um die 4°Celsius kann Schimmelwachstum<br />

nicht stoppen. In der Tiefkühltruhe kann Schimmel<br />

dagegen nicht mehr wachsen.<br />

Räume mit hoher Schimmelkonzentration können Atembeschwerden<br />

und Allergien hervorrufen und sollten von empfindlichen Personen<br />

gemieden werden. Schimmelpilze kommen in fast allen<br />

HYGIENE<br />

Vor Schimmelpilzen muss man sich nicht nur fürchten. Die große Mehrheit der Schimmelpilze ist für<br />

den Menschen ungefährlich, ja sogar nützlich. So erhalten bestimmte Nahrungsmittel wie Schimmelkäse<br />

(Camembert, Roquefort) und Salami ihren Geschmack erst durch Zugabe von Schimmelpilzen.<br />

Viele Antibiotika wie z.B. das Penicillin werden mithilfe von Schimmelpilzen hergestellt.<br />

Manche Schimmelpilzarten können uns Menschen dagegen schaden. Ihre Sporen lösen Allergien<br />

aus, sie erzeugen Pilzgifte in verdorbenen Lebensmitteln und damit Übelkeit und Durchfälle.<br />

Feuchte Wohnungen mit Pilzbefall führen zu unspezifischen Symptomen wie Abgeschlagenheit,<br />

Müdigkeit, Kopfschmerzen bis hin zu Migräne, Konzentrationsstörungen, Hautirritationen sowie<br />

Augen-, Nasen und Ohrenreizung. Pilze können sich aber auch in unserem Körper einnisten, Organe<br />

befallen und damit schwere Krankheiten auslösen. Immungeschwächte Personen, Kinder und ältere<br />

Menschen sind besonders gefährdet. AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

feuchten Räumen vor. Tapeten, Teppichböden, Gipskartonwände,<br />

Holz, Pflanzenerde oder lockere Fliesen sind ideale Wohngelegenheiten<br />

für Pilze. Auch Kleider, Bücher und der feine Hausstaub<br />

werden gerne besiedelt. Die Feuchtigkeit kann verschiedene Ursache<br />

haben: gebrochene Wasserleitungen und undichte Stellen in den<br />

Wänden, schlechtes Mauerwerk, eindringendes Regenwasser und<br />

vor allem Kondenswasser in schlecht gelüfteten<br />

Wohnungen. In der Zeit des Energiesparens<br />

und gut isolierter Fenster kann die<br />

Feuchtigkeit aus den Wohnungen oft nicht<br />

mehr entweichen, wie das früher bei den<br />

undichten alten Holzfenstern der Fall war.<br />

Daher sollte man jeden Tag gründlich Lüften<br />

– kurzes Stoßlüften ist besser als Kippen<br />

der Fenster über den ganzen Tag – und<br />

schauen, dass die Räume nicht zu kalt sind.<br />

Denn kalte Luft nimmt weniger Feuchtigkeit<br />

auf als warme, es bildet sich mehr Kondenswasser.<br />

Möbel, die an der Wand stehen,<br />

Dr. Thomas<br />

Schwingenschlögl<br />

fördern ebenfalls die Schimmelbildung, da dahinter die Luft wenig<br />

zirkulieren kann. Möbel sollten einen Abstand von mindestens 8 cm<br />

zur Wand haben.<br />

Die wichtigste Maßnahme gegen Schimmel ist also eine »Trockenlegung«<br />

der Räume. Das Eindringen weiterer Feuchtigkeit muss unterbunden<br />

werden. Sind Räume mit Schimmel befallen, muss der<br />

Schimmel und die befallenen Strukturen wie Böden oder Tapeten<br />

entfernt werden. Schimmelige Tapeten, Böden oder andere Beläge<br />

gehören ersetzt. Danach muss gründlich desinfiziert werden. Wasser<br />

und normale Reinigungsmittel genügen hier aber nicht. Nur manche<br />

Desinfektionsmittel wie Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorid<br />

und Peressigsäure töten Schimmel ab. Alkohol tut das nicht. Vermeiden<br />

Sie durch Wischen mit einem schmutzigen Tuch den Schimmel<br />

in der Wohnung zu verteilen. Auch Bestrahlungen mit ultraviolettem<br />

Licht und heiße Luft (z.B. ein Föhn) töten Schimmelpilze ab.<br />

Sorgen Sie von vornherein für ein optimales Raumklima und gute<br />

Luft in Ihrer Wohnung. Dann hat der Schimmel keine Chance.<br />

Dr. Thomas Schwingenschlögl;<br />

www.dr-schwingenschloegl.at<br />

DA Jänner 2011<br />

17


© auremar<br />

SPORT<br />

© Johnny Lye<br />

18 DA Jänner 2011<br />

Die Intensität einer Belastung<br />

sollte der individuellen und<br />

trainingsabhängigen Kapazität der<br />

Fettsäurenumsetzung und der geplanten<br />

Dauer angepasst werden.<br />

Oder anders gesagt: Auch im<br />

Finale einer Belastung müssen<br />

Kohlenhydrate als Energielieferanten<br />

zur Verfügung stehen.<br />

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NOTDIENST-APOTHEKEN<br />

Wir sorgen dafür, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Apo theke in nicht zu großer Entfernung für Sie<br />

bereit ist – 365 Tage im <strong>Jahr</strong>. Auf www.apo theker.at sowie den ORF Teletext-Seiten 648 (Wien) und 649<br />

(Bundesländer) finden Sie die nächstgelegene Not- und Nachtdienst- Apotheke.


Empfehlungen für Breitensportler<br />

Aufbauernährung im Sport<br />

DA Jänner 2011<br />

SPORT<br />

Immer wieder ist zu hören, dass – namentlich im Spitzensport, aber auch im ambitionierten Breitensport<br />

– Topleistungen durch den E<strong>ins</strong>atz von Nahrungsergänzungsmitteln erzielt werden. Bestimmte<br />

Substanzen, die nicht der Energiegewinnung dienen, werden mit dem Ziel verwendet,<br />

die persönliche Leistungskurve nach oben zu drücken. 1 Dies hat zur landläufigen Meinung geführt,<br />

Spitzenleistungen im Sport wären ausschließlich mit leistungsfördernden Geheimnissen<br />

möglich. Dem ist nicht so. Wohl aber kann man mit gezielt eingesetzten Mikronährstoffen Körper<br />

und Geist unterstützen und Mangelerscheinungen vorbeugen.<br />

AUTOR: MAG. PHARM. DR. RER. NAT. THOMAS RIEDL<br />

Jede sportliche Leistung baut neben einem<br />

konsequenten und richtig gestalteten<br />

Training auf einer vollwertigen<br />

Ernährung auf, die sich im Grunde von den<br />

Empfehlungen für die Normalbevölkerung<br />

wohl h<strong>ins</strong>ichtlich der Menge, nicht jedoch<br />

h<strong>ins</strong>ichtlich ihrer Zusammensetzung unterscheidet.<br />

Das ist eine wichtige Botschaft:<br />

Analysen zeigen, dass Leistungssportler<br />

selbst bei höchstem täglichen Kalorienverbrauch<br />

von bis zu 7.000 Kilokalorien (kcal)<br />

die gewohnten Nährstoffrelationen von 55<br />

bis 60 Energieprozent (kcal %) Kohlenhydrate,<br />

25 bis 30 kcal % Fett und 10 bis 15<br />

kcal % Eiweiß beibehalten. Die gegessenen<br />

Mengen sind nur erheblich größer als jene<br />

in der Normalbevölkerung. Bei Spitzen -<br />

sportlern werden natürlich individuelle,<br />

sportartgerechte Feine<strong>ins</strong>tellungen vorgenommen.<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

Nah hrungsergänzung gsmitte gsmittell<br />

Die folgenden Ausführungen nehmen Bezug<br />

auf die Bedürfnisse der so genannten<br />

Breitensportler oder <strong>Gesund</strong>heitssportler, im<br />

engeren Sinn also von Ausdauersportlern,<br />

die laufen, walken, wandern oder ohne<br />

größere Anstrengung in der Ebene Rad fahren.<br />

2<br />

Energieträger<br />

Um längere und intensivere Belastungen<br />

durchhalten zu können, sollte man sich über<br />

die energetische Abdeckung aller vom Körper<br />

geforderten Leistungen im Klaren sein.<br />

Die Depots für die einfachs ten und am<br />

schnellsten verfügbaren Energieträger wie<br />

Adenosintriphosphat (ATP) und Kohlenhydrate<br />

sind unzureichend dimensioniert. Der<br />

Organismus ringt um diese Energielieferanten<br />

und versucht auch unter fortgesetzter<br />

Belastung immer wieder kleine Mengen<br />

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19


SPORT<br />

aufzubauen. Werden unter Belastung Kohlenhydrate zugeführt, z. B.<br />

in Form von Gelen, Bananen, Powerriegeln, trockenen Keksen,<br />

zuckerhaltigen Getränken etc., so gehen sie rasch in die Energiebereitstellung<br />

ein. Diese Maßnahme unterstützt den Organismus bei<br />

Belastungen ab einer Stunde nachhaltig und muss allen Sportlern<br />

ans Herz gelegt werden. Der komplette Wiederaufbau der körpereigenen<br />

Kohlenhydratreserven vollzieht sich am besten während einer<br />

guten Nachtruhe und benötigt nach auszehrenden Belastungen sogar<br />

bis zu 24 Stunden.<br />

Auf der anderen Seite stehen die Fette als Energielieferanten praktisch<br />

unbegrenzt zur Verfügung. Aus verschiedenen Gründen kann<br />

die ihrer innewohnende Energie nur langsam genutzt werden, sodass<br />

sie nicht in der Lage sind, Belastungen mit höherer Intensität<br />

abzudecken.<br />

Eiweiß als dritte Säule der Makronährstoffe wird im Körper nicht<br />

gespeichert und »verschwindet« in Muskel- und Gerüstproteinen<br />

oder dient als Ausgangsmaterial für körpereigene Hormonsynthesen.<br />

Sehr intensive Leistungen bei gleichzeitigem Mangel an Kohlenhydraten<br />

bringen es mit sich, dass der Körper auf Notschienen<br />

zur Energiebereitstellung zurück greift und dazu Eiweiß beispielsweise<br />

aus den Muskeln abzieht. Diese Abbauprozesse sind unerwünscht<br />

und vermindern die Leistungsfähigkeit.<br />

Aus dem Gesagten ergibt sich, dass wir uns speziell mit dem Bedarf<br />

und der gezielten Zufuhr von Kohlenhydraten und Eiweiß beschäftigen<br />

müssen.<br />

Kohlenhydrate: Wann und vieviel?<br />

Körperliche Aktivitäten mit höheren Belastungsintensitäten erfordern<br />

die Inanspruchnahme von Kohlenhydraten, da, wie gesagt,<br />

die Energieflüsse aus dem Fettstoffwechsel limitiert sind. Aber auch<br />

um längere Belastungen durchhalten zu können, dürfen die Energiemengen,<br />

die aus Kohlenhydraten pro Zeiteinheit bereit gestellt werden,<br />

nicht jene Mengen überschreiten, die durch Zufuhr von außen<br />

aufgenommen werden.<br />

Ein Ziel aller Ausdauerathleten ist es, den Anteil der Fette an der<br />

Energiebereitstellung auf ein möglichst hohes Level zu bekommen.<br />

Die Intensität einer Belastung sollte der individuellen und trainingsabhängigen<br />

Kapazität der Fettsäurenumsetzung und der geplanten<br />

Dauer angepasst werden. Oder anders gesagt: Auch im Finale einer<br />

Belastung müssen Kohlenhydrate als Energielieferanten zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Dies legt die Basis, um auch höhere Belastungsintensitäten über einen<br />

längeren Zeitraum unter Ausnützung der Energie aus Fetten<br />

durchzuhalten. In der Beginnphase eines Trainings sollen hohe Belastungsintensitäten<br />

überhaupt vermieden werden, um die Kohlenhydratreserven<br />

zu schonen bzw. bis zum Endspurt gut einzuteilen.<br />

Die Verfügbarkeit von Kohlenhydraten wird erhöht, wenn sie in den<br />

Tagen vor der Belastung und <strong>ins</strong>besondere während der Belastung<br />

zugeführt werden, siehe oben. Auch nach der Belastung ist eine<br />

möglichst rasche Zufuhr von Kohlenhydraten unabdingbar, um die<br />

körpereigenen Speicher von Glucose in Leber und Muskeln in Form<br />

von Glykogen wieder aufzubauen und so für die nächste Belastung<br />

gerüstet zu sein.<br />

Für moderate sportliche Betätigungen mit täglichen ein- bis zweistündigen<br />

Trainingseinheiten empfiehlt sich die Zufuhr von 5 bis 7<br />

Gramm (g) Kohlenhydraten pro Kilogramm (kg) Körpergewicht<br />

(KG) und Tag (d), ein intensives Training mit 3 bis 4 Trainingsstunden<br />

pro Tag erfordert bis zu 12 g Kohlenhydrate pro kg KG und Tag. 3<br />

Nahrungsmittel, die jeweils 30 g verwertbare Kohlenhydrate liefern,<br />

sind 180 g Erdäpfel, 30 g Reis, 50 g Nudeln, 80 g Brot, 150 g Banane,<br />

0,3 Liter (l) Orangensaft, 50 g Getreideflocken, 300 g Apfel.<br />

So kann der individuelle Bedarf nach dem Baukastenprinzip abgedeckt<br />

werden.<br />

20 DA Jänner 2011<br />

Ein Nebeneffekt der sorgsamen Pflege und Vermehrung der Kohlenhydratspeicher<br />

ist, dass die Muskelzellen an Größe und Volumen<br />

zunehmen, man spricht von »voller Muskulatur«.<br />

Kraftsportler mit Hochleistungsabsichten könnten in dieser Phase<br />

die – legale – Supplementierung mit der Aminosäure Glutamin (5<br />

g/d) sowie mit Kreatin – 5 g täglich ab etwa einem Monat oder auch<br />

20 g täglich ab 5 Tagen vor den Wettkämpfen – erwägen, um eine<br />

maximale Wassereinlagerung in die Muskulatur zu erzielen. Kreatin<br />

unterstützt auch die Verfügbarkeit der energiereichen Phosphate.<br />

In der Folgezeit beginnen die Kraftsportler den Muskelaufbau im<br />

engeren Sinn, d. h. sie trainieren hart und setzen verstärkt Proteine<br />

im Speiseplan ein, um die Kraft entwickelnden Strukturen der Muskulatur<br />

zu vermehren. Somit sind sie für kraftsportliche Maximal -<br />

leistungen bestens gerüstet. Die bei den Ausdauersportlern angestrebte<br />

bessere Verfügbarkeit von Fettspeichern in den Muskelzellen<br />

spielt bei ihnen nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Eiweißbedarf<br />

Der Eiweißbedarf für Sportler wird kontroversiell diskutiert. Einigkeit<br />

besteht darüber, dass der ernährungsphysiologische Bedarf mit<br />

0,8 g pro kg KG und Tag anzusetzen ist, und dass dieser Wert mit<br />

der normalen mitteleuropäischen Ernährung leicht abzudecken ist.<br />

Als Richtlinie für die Berücksichtigung von Eiweiß im Speiseplan<br />

mag die folgende Zusammenstellung dienen:<br />

Nichtsportler 0,8 g/kg KG/d, Fitness-Breitensportler 1,0, Ausdauersportler<br />

mit mittlerer Belastung 1,2 bis 1,6, Kraftsportler in der<br />

Aufbauphase 1,2 bis 1,7, Kraftsportler in der Erhaltungsphase 1,0 bis<br />

1,2, Extremausdauersportler (Triathlon, Radsport) 2,0, heranwachsende<br />

Jugendliche zwischen 15 und 20 <strong>Jahr</strong>en 2,0 g/kg KG/d. Für<br />

Sportlerinnen fallen diese Empfehlungen um 15 % niedriger aus.<br />

Für die praktische Umsetzung folgen wieder ein paar Anregungen<br />

für die tägliche Küche. 30 g hochwertiges Protein sind enthalten in<br />

10 Eiklar, 8 Eiklar + 1 ganzes Ei, 200 g Hüttenkäse, 300 g Topfen,<br />

210 g Magertopfen, 150 g Hartkäse, 3 Esslöffel Proteinpulver, 150<br />

g Hühnerbrust ohne Haut, 200 g Tofu, 150 g Heilbutt oder Thunfisch,<br />

150 g magerem Schinken. 4<br />

Überlegungen zur Eiweißsupplementierung sind also erst ab einer<br />

maßgeblichen wöchentlichen Trainingsbelastung, z. B. fünf Stunden,<br />

angebracht. Doch selbst Spitzensportler mit einem Trainingsaufwand<br />

von bis zu 40 Stunden pro Woche versuchen Eiweiß möglichst<br />

im normalen täglichen Speiseplan zuzuführen. Wenn also der<br />

Proteinanteil von 15 Energieprozent (kcal %) beibehalten wird, vergrößern<br />

sich die absolut zugeführten Mengen an Eiweiß auf 180 g<br />

pro Tag. Wird diese Eiweißmenge nun auf das Körpergewicht herunter<br />

gebrochen, so ergeben sich unter diesen Bedingungen eines<br />

extremen Trainings Rechenwerte von 2,5 bis 3 g Eiweiß pro kg KG<br />

und Tag. Dies erlaubt aber nicht den Umkehrschluss, dass beispielsweise<br />

Triathleten, Radsportlern und Extrembergsteigern diese hohen<br />

Mengen generell empfohlen werden, <strong>ins</strong>besondere dann nicht,<br />

wenn sie nur mit mittlerem Trainingsaufwand trainieren. 5<br />

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Sportler in der Apotheke. Von Mag.<br />

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Als Brücke in die Praxis dient noch ein Rezeptvorschlag für ein<br />

»Flüssigmüsli« bestehend aus 500 ml Buttermilch, 10 g Fruchtzucker,<br />

80 g Erdbeeren, 90 g Banane, 40 g Haferflocken und 20 g<br />

Weizenkeimen, die im Mixer verquirlt werden. Das als »schnelles<br />

Frühstück« gedachte Getränk enthält 85 g Kohlenhydrate, 7 g Fett<br />

und 28 g Eiweiß, die 65 %, 13 % und 22 % zu den 541 kcal der zugeführten<br />

Gesamtenergie beisteuern. 6<br />

Ausreichend Flüssigkeit<br />

Zu guter Letzt sei erwähnt, dass Sportler immer auf eine ausreichende<br />

Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten achten sollen, die mit<br />

dem Schweiß verloren gehen. Pro Stunde können zwei Liter<br />

Schweiß und mehr produziert werden. Handelsübliche Sportgetränke<br />

füllen diese Defizite wieder auf. Meist sind auch Kohlenhydrate<br />

in vernünftigen Mengen enthalten, sodass durchschnittliche<br />

Ausdauerleistungen mit einem Produkt hinreichend abgedeckt sind.<br />

Mit zunehmender Intensität steigt, wie oben skizziert, der Kohlenhydratbedarf.<br />

Magnesium, Zink und Eisen<br />

Darüber hinaus bewährt sich bei Ausdauersportlern die Verwendung<br />

von Magnesiumpräparaten (Richtdosierung 300 Milligramm<br />

[mg]/d). Gegen Ende einer Sportperiode sind Zinkkuren zu empfehlen<br />

(10 mg/Tag), weil sich mit fortschreitender saisonaler Ausdauerbelastung<br />

Zinkdefizite aufbauen können. Langstreckenläufer, <strong>ins</strong>besondere<br />

Läuferinnen mit normalen Menstruationszyklen, sollen<br />

auf ihre Eisenwerte achten, weil versteckte Blutverluste über den<br />

Darm sowie die mechanische Schädigung der roten Blutkörperchen<br />

in den Fußsohlen mittelfristig zu Eisenmangelzuständen beitragen<br />

kann. Gegebenenfalls werden die Eisenspeicher unter ärztlicher<br />

Kontrolle aufgefüllt.<br />

Allen erwähnten Mineralstoffen ist geme<strong>ins</strong>am, dass ihre Bilanzierung<br />

über Nahrungsmittel allein umfassende Kenntnisse über die<br />

Zusammensetzung der Lebensmittel verlangt. Der Griff zu Arzneipräparaten<br />

und Nahrungsergänzungsmitteln aus verlässlichen Quellen<br />

ist daher bei Mangelzuständen gerechtfertigt. Fragen Sie dazu<br />

Ihren Apotheker! <br />

1 T. Riedl, Sportler in der Apotheke, 2006, ISBN 3-7741-1047-6.<br />

2 G. Smekal, R. Pokan, R. Baron, H. Tschan, N. Bachl, Österr. J. Sportmed. 2000, 3, 6-20.<br />

3 I. Grabner-Wollek, H. Klein, Refresher Fitness-Coach, Faak, 03.10.2009 und 02.10.2010.<br />

4 Ch. V. Loeffelholz, Leistungsernährung für Kraftsportler, 2008, ISBN 3-929002-33-7.<br />

5 P. Konopka, Sporternährung, 2008, ISBN 978-3-8354-0409-0.<br />

6 B. Breitenstein, Die Kraftküche, 2010, ISBN 978-3-499-19496-2.<br />

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Halbjahres-Schulnachricht steht bevor, und<br />

viel Zeit, sich da die eine oder andere Note<br />

auszubessern, bleibt nicht mehr. Vielleicht<br />

hast du ja in Mathematik, Deutsch und/oder Englisch<br />

große Probleme und denkst, das schaffst du bis<br />

zum Schulschluss im Sommer heuer nicht mehr?<br />

Dann lass dir gesagt sein, bis dahin bleibt noch genügend<br />

Zeit, drohende, negative Noten abzuwenden.<br />

Praktische Lern-Unterstützung bietet dir die Duden-<br />

Reihe »Wissen – Üben – Testen«.<br />

Unter »Wissen« wiederholst du Schritt für Schritt,<br />

was du zu jedem Lernthema »wissen« musst, um<br />

richtig vorbereitet zu sein! In der linken Spalte: Regeln<br />

und Arbeitsanleitungen. In der rechten Spalte:<br />

Merkbeispiele und Veranschaulichungen. Im Kapitel<br />

»Üben« wendest du das Gelernte auf typische<br />

Übungsaufgaben an! Viele Übungen kannst du direkt<br />

im Buch bearbeiten, für die anderen legst du dir am<br />

besten ein eigenes Übungsheft an. Dann hast du alle<br />

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DA Jänner 2011<br />

21


DUNGL-TIPP<br />

Erste Hilfe bei<br />

Wechselbeschwerden<br />

Wechselbeschwerden – häufig unangenehm<br />

und doch kommt man nicht daran vorbei.<br />

Allerdings können Sie Einiges dagegen<br />

unternehmen.<br />

Optimal ist eine vollwertige Ernährung mit viel Gemüse,<br />

Obst und Salat. Dies hilft auch das Gewicht zu halten. Denn<br />

mit zunehmendem Alter sinkt der Energieverbrauch. Wichtig<br />

ist vor allem eine regelmäßige Ernährung, denn unregelmäßiges<br />

Essen führt zu starken Blutzuckerschwankungen, die Hitzewallungen<br />

auslösen können. Auf bittere und austrocknende Nahrungsmittel,<br />

<strong>ins</strong>besondere Kaffee, Schwarztee verzichten Sie besser. Ebenso<br />

auf zu heiße Getränke, zu scharfe oder zu fette Lebensmittel. Nehmen<br />

Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich. Schon lange beobachtet<br />

man, dass Frauen in Asien kaum unter Beschwerden der Wechseljahre<br />

leiden. Da in diesen Ländern Soja zu den Hauptnahrungsmitteln<br />

gehört, wurde es auf seine östrogenen Wirkungen hin untersucht.<br />

Tatsächlich weist Soja östrogenartige Wirkungen auf. Es ist<br />

nichts dagegen einzuwenden, Lebensmittel auf Sojabasis vermehrt<br />

in den Speiseplan aufzunehmen. Wichtig hierfür ist allerdings die<br />

ausreichende Menge, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Also<br />

Bohnensalat, Tofu und Co. immer wieder in den Speiseplan einbauen.<br />

Am besten kombiniert mit Algen und Fisch, denn Algen liefern<br />

jede Menge benötigter Mineralstoffe und Fisch das wichtige<br />

Vitamin D.<br />

Vergessen Sie aber nicht, dass der Lebensstil ebenso wesentlich zu<br />

einem ausgeglichenen Inneren beiträgt. Bewegung an frischer Luft<br />

stärkt die Knochen und das Herz und fördert das allgemeine Wohlbefinden,<br />

die darauf folgende natürliche Müdigkeit wird Ihnen eine<br />

gute Nachtruhe bescheren. Um Hitzewallungen und Schweißausbrüche<br />

in Grenzen zu halten, tragen Sie möglichst Naturfasern, die<br />

eine gute Hautatmung gewährleisten. Tägliches Bürsten an der<br />

Innenseite der Beine – von der Großzehe bis zum Bauchnabel –<br />

wird in der chinesischen Medizin den Frauen zum Vorbeugen von<br />

derartigen Beschwerden empfohlen. Dies unterstützt den Milzmeridian.<br />

Danach sollte der Lendenwirbelsäulenbereich um B 23 und<br />

das Kreuzbein fest gerieben werden (zumindest 2 Minuten).<br />

Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist (li.) und<br />

Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />

22 DA Jänner 2011<br />

Linderung bei Wechselbeschwerden versprechen viele Heilkräuter<br />

und Präparate daraus wie zum Beispiel Tees, Tinkturen oder Extrakte.<br />

Die meisten Pflanzenpräparate brauchen mindestens zwei Wochen,<br />

bis eine erste Wirkung e<strong>ins</strong>etzt. Oft dauert es aber vier bis acht<br />

Wochen, bis sich die Wirkung voll entfaltet.<br />

Der Mönchspfeffer (Vitex agnus castus), auch als Keuschlamm bezeichnet,<br />

wurde früher in Klöstern gegeben, um länger enthaltsam<br />

(keusch) zu bleiben. Heute weiß man, dass er durch die Anregung<br />

der Gelbkörperhormonbildung in der frühen Phase der Wechseljahre<br />

hilfreich ist. Er zeigt sich besonders bei Wassereinlagerungen<br />

im Gewebe wie Brustspannen als hilfreich.<br />

Der Rotklee (Trifolium pratense) enthält Isoflavone. Diese haben<br />

Östrogen-ähnliche Wirkung und sind in Sojabohnen, im Rotklee<br />

oder auch in der Traubensilberkerze enthalten. Sie helfen bei klimakterischen<br />

Beschwerden wie z.B. Hitzewallungen, Erschöpfung<br />

oder Schweißausbrüche. Erste Studienergebnisse haben gezeigt,<br />

dass die Kombination der vier Rotklee-Isoflavone einen<br />

schützenden Effekt auf genetische Regelkreise ausüben könnte.<br />

Aber nicht nur das Schwitzen bereitet Probleme, häufig sind es innere<br />

Unruhe und Angstzustände. Melisse (Melissa officinalis)<br />

zählt zu den besten Mitteln zum Ausgleich des Vegetativums und<br />

wird gerne bei Schlafproblemen mit Hopfen und Baldrian kombiniert.<br />

Passionsblume hilft ausgezeichnet gegen Angstzustände, sie<br />

gibt es in Tropfenform zu kaufen.<br />

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© Gorilla<br />

SPORT IM WINTER<br />

Sport bei minus zehn<br />

Grad: „Das ist nicht mehr gesund“<br />

Infektanfälligkeit<br />

steigt<br />

Im Winter sollten Läufer ihr Pensum reduzieren. Gerade in der<br />

kalten <strong>Jahr</strong>eszeit sind Sportler sehr anfällig für Erkältungskrankheiten,<br />

zu intensive Laufeinheiten können das Immunsystem<br />

schwächen, sagt Sportmediziner Dr. Christian Gäbler, Wien. „Laufen<br />

um die null Grad ist nicht wirklich schlimm, aber ab minus zehn<br />

Grad sage ich meinen Patienten, dass sie nicht mehr draußen laufen,<br />

sondern zu Indoor-Alternativen wie Ergometer oder Crosstrainer<br />

zurückgreifen sollen“, so Gäbler. „Das ist nicht mehr gesund.“<br />

Bei extremer Kälte geht die Körpertemperatur ein wenig hinunter.<br />

„Zwar nicht viel, aber das bedeutet für den Körper eine ziemliche<br />

Stressbelastung“, erklärte der Mediziner.<br />

Wer bei leichten Minusgraden im Freien sporteln möchte, sollte<br />

möglichst durch die Nase atmen. Die Atemluft wird dann besser erwärmt,<br />

bevor sie in die Lunge kommt. Die menschliche Lunge hält<br />

Einiges aus, doch wenn es bereits eine gewisse Keimbelastung gibt,<br />

dann ist man infektanfälliger. Die Gefahr von Bronchien-, Nebenund<br />

Stirnhöhleninfekten steigt durch kalte Zugluft. Um eine Stirnhöhleninfektion<br />

zu vermeiden sollte man unbedingt ein Stirnband<br />

tragen, bei Temperaturen unter null Grad ist eine atmungsaktive<br />

Haube besser.<br />

Den Rest der Kleidung sollte man auf dem Zwiebelprinzip aufbauen,<br />

so Gäbler. Durch mehrere Lagen atmungsaktiver Kleidung nutzt<br />

man die dazwischen liegende Luft als Wärmespeicher und Isolator.<br />

Durch die Verwendung von atmungsaktiver Funktionsbekleidung<br />

wird Schweiß nach außen transportiert, sodass die Gefahr von Verkühlung<br />

eher gering ist.<br />

Situationen, in denen man das Laufen draußen besser sein lässt, sind<br />

starker Wind und Eis. Im Winter kommt es immer wieder zu schweren<br />

Verletzungen durch Stürze, meinte Gäbler. „Das Hauptproblem<br />

dabei ist die Achillessehne. Diese ist von einer dünnen Gewebeschicht<br />

umgeben und gleitet bei Bewegung in einer Röhre (Sehnenscheide,<br />

Anm.) aus sechs bis acht Membranen. Zum Schutz vor<br />

Reibung sind in Gewebeschichten gallertartige Verbindungen eingelagert“,<br />

erklärte der Mediziner. Von der Konsistenz dieser Verbindungen<br />

hänge die Belastbarkeit der Sehne ab. „Je gleitfähiger die<br />

Membrane, desto geringer ist die Gefahr von Verletzungen. Beim<br />

Laufen muss die Achillessehne immerhin eine Kraft von etwa dem<br />

achtfachen Körpergewicht aushalten“, so Gäbler.<br />

Das Verletzungsrisiko ist im Winter höher als im Sommer. In der<br />

kalten <strong>Jahr</strong>eszeit kommt es relativ schnell zu Muskelfaser- und<br />

Sehnenrissen. „Sie entstehen dadurch, dass man ohne Aufwärmen<br />

im Kalten losläuft. Die Muskulatur ist nicht vorbereitet, verhärtet<br />

und kann einreißen, oder es kommt überhaupt zu Sehnenrissen,<br />

wie dem unangenehmen Riss der Achillessehne, der für viele das<br />

Ende des aktiven Laufens bedeutet“, sagte Gäbler.<br />

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DA Jänner 2011<br />

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Warum wird man von der Zigarette so schnell abhängig? Was im Rauch macht krank? Die<br />

wichtigste Frage aber ist: Wie komme ich vom Rauchen los? Fragen Sie dazu Ihren Apotheker,<br />

er weiß wie! AUTORIN: DR. IRMGARD HOMEIER<br />

Tabakrauchen ist – leider – anregend und entspannend, Aufmerksamkeit<br />

und Reaktionsvermögen werden gesteigert, unangenehme<br />

Empfindungen wie Angst, Stress, Hunger und<br />

Entzugserscheinungen werden verringert.<br />

Hauptverantwortlich für diese angenehmen Empfindungen ist die<br />

Substanz Nikotin im Tabak, die beim Tabakabbrand als Aerosol mit<br />

dem Hauptstrom in die Atemwege inhaliert wird. Nikotin überwindet<br />

die Blut-Hirn-Schranke mit Leichtigkeit und bindet innerhalb von 7<br />

bis 10 Sekunden im Gehirn an so genannte Acetylcholinrezeptoren.<br />

Dadurch werden die Wirkungen des Zigarettenrauchens ausgelöst.<br />

Neben dieser unmittelbaren Wirkung spielen auch Wirkungen auf<br />

andere Funktionssysteme eine entscheidende Rolle bei der Suchtentwicklung.<br />

Es kommt zur Freisetzung von z.B. Dopamin, Adrenalin,<br />

Serotonin, beta-Endorphin, Cortisol und Wachstumshormon,<br />

also vieler Stoffe, die massiv an der Steuerung unserer Körperfunktionen<br />

beteiligt sind.<br />

Die angenehmen Wirkungen des Nikot<strong>ins</strong> halten jedoch meistens<br />

nicht lange an, deswegen wird sehr bald – meist vor Ablauf einer<br />

Stunde – die nächste Zigarette angezündet. Während Nikotin als<br />

Hauptwirkstoff für die entstehende Abhängigkeit verantwortlich<br />

ist, gibt es eine Vielzahl von Schadstoffen im Tabak, die die Ursache<br />

für die enormen gesundheitsschädigenden Auswirkungen sind.<br />

Es finden sich etwa 4.000 chemische Verbindungen im Tabak. Etwa<br />

die Hälfte ist von Natur aus in den Tabakblättern, die andere Hälfte<br />

entsteht durch chemische Reaktionen beim Abbrennen der Zigarette.<br />

Darunter sind mindestens 90 Stoffe enthalten, die Krebs erzeugen<br />

können wie z.B. Benzpyren und seine Abkömmlinge, Spuren<br />

von Nitrosaminen und Schwermetallen wie Chrom (Cr), Arsen<br />

(As), Cadmium (Cd).<br />

In der Zigarette und in dem Rauch sind auch radioaktive alpha-<br />

Strahler und somit gefährliche Radionukleotide wie Polonium 210<br />

enthalten, welche zu einer Ablagerung in der Lunge führen.<br />

Bei einer Rauchleistung von 1,5 Packerln pro Tag über ein <strong>Jahr</strong><br />

24 DA Jänner 2011<br />

wurde in einer Studie eine Strahlenbelastung mit einer lokalen Dosisbelastung,<br />

die äquivalent zu 300 Lungenröntgenaufnahmen ist,<br />

beschrieben.<br />

Es gibt noch weitere Stoffe in den Zigaretten, die von der Tabakindustrie<br />

gezielt unter dem Begriff »Additive« zugesetzt werden und<br />

zur Geschmacks- und Produktspezifizierung dienen sollen. Mittels<br />

dieser Additive können aber unter anderem auch die Nikotinfreisetzung<br />

aus der Zigarette gefördert und somit das Abhängigkeitspotenzial<br />

von Nikotin erhöht werden.<br />

Nikotin: das Suchtpotenzial<br />

Nikotin ist eine der am schnellsten süchtig machenden Substanzen.<br />

Es hat eine psychostimulierende Wirkung wie Kokain oder<br />

Amphetamin.<br />

Der Nikot<strong>ins</strong>piegel steigt während des Rauchens einer Zigarette im<br />

Blut schnell an und erreicht mit dem Ende der jeweiligen Zigarette<br />

sein Maximum (ca. 5 bis 30 ng/ml Anstieg bei einer Zigarette).<br />

Nachmittagsspiegel bis zu 50 ng/ml sind leicht erreichbar.<br />

Mit einer Halbwertszeit von 2 Std. kumuliert Nikotin über 6 bis 8<br />

Stunden. Beim Rauchen kommt es daher nicht zu einer vorübergehenden<br />

Nikotinexposition, sondern einer Exposition über 24<br />

Stunden.<br />

Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials der Substanz Nikotin<br />

im Tabakrauch spielt bei einer Vielzahl von Raucherinnen und Rauchern<br />

die Entzugssymptomatik eine große Rolle.<br />

Die durch Tabakrauchen entstehende Abhängigkeit kann unterschiedlich<br />

stark ausgeprägt sein.<br />

Das ungefähre Ausmaß der Abhängigkeit kann mittels des Fagerström<br />

Nikotinabhängigkeitstest evaluiert werden. Hohe Punktewerte<br />

gehen mit der Notwendigkeit einer intensiven therapeutischen<br />

und medikamentösen Unterstützung einher. Zumindest ab einem<br />

Punktergebnis von fünf Punkten aufwärts sollten medikamentöse<br />

Hilfsmittel zusätzlich zur Beratung in Anspruch genommen werden.


Der Weg in die Tabakabhängigkeit<br />

Die Tabakabhängigkeit entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer<br />

Faktoren und beinhaltet eine physische und eine psychische<br />

Komponente.<br />

Entscheidend für die physische Abhängigkeit ist die Beeinflussung<br />

des Belohnungszentrums in unserem Gehirn. Gleichzeitig werden<br />

auch Lernvorgänge angeregt. Rauchen wird mit bestimmten Situationen<br />

– beispielsweise der Tasse Kaffee am Morgen, der Zigarette<br />

nach dem Essen oder mit Freunden – sowie Handlungen und Empfindungen<br />

wie beispielsweise Geruch, Geschmack etc. in Verbindung<br />

gebracht, sodass eine Konditionierung entsteht.<br />

Dieser Prozess macht den Ausstieg so schwer, weil im Zuge dieser<br />

psychischen Abhängigkeit allein bestimmte Situationen schon das<br />

Verlangen nach einer Zigarette hervorrufen können.<br />

Raucherentwöhnung: so geht’s!<br />

Der E<strong>ins</strong>tieg in die Raucherentwöhnung ist der Wille zur Verhaltensänderung.<br />

Den höchsten Erfolg bringt die Kombination einer<br />

medikamentösen und einer psychotherapeutischen Maßnahme. Insbesondere<br />

stark abhängige Raucher können von einer intensiven<br />

Behandlung in Kombination einer medikamentösen Unterstützung<br />

profitieren.<br />

Nikotinersatztherapie<br />

Bei der Raucherentwöhnung vermindert die Zufuhr von Nikotin die<br />

unangenehmen Entzugserscheinungen der ersten Wochen. Dadurch<br />

wird den Betroffenen die Bewältigung der erforderlichen Verhaltensänderung<br />

erleichtert.<br />

Verglichen mit dem Rauchen werden jedoch durch die Nikotinersatztherapie<br />

niedrigere Nikot<strong>ins</strong>piegel aufgebaut, man kann daher<br />

bei der Nikotinersatztherapie von einer sehr niedrigen Abhängigkeitswirkung<br />

ausgehen. Darüber hinaus werden die anderen, überaus<br />

schädlichen Rauchinhaltsstoffe vermieden.<br />

Die Nikotinersatztherapie soll zu Beginn hoch dosiert werden, lange<br />

genug beibehalten und dann stufenweise mit dem Rückgang der<br />

Entzugssymptome reduziert werden.<br />

Die durchschnittliche 12 Monats-Erfolgsrate in den vorliegenden<br />

Studien beträgt 15 bis 25 %.<br />

Nikotinpflaster<br />

Pflaster stellen Nikotin während 16 oder 24 Stunden über die Hautaufnahme<br />

zur Verfügung. Es ist eine fixe Abgabe, die einen Nikotingrundspiegel<br />

erzeugt. Mit dem <strong>neue</strong>n 16-Stunden-Hochdosispflaster<br />

mit 25mg können mittlere Nikotinplasmaspiegel von 17ng/ml erreicht<br />

werden. Dieses Pflaster eignet sich bei einem Zigarettenkonsum<br />

von mehr als 20 pro Tag. Dennoch entspricht das erst einer Substitution<br />

von 50 bis 75% des beim Zigarettenrauchen erreichten<br />

Spiegels.<br />

Anwendung: Die Anwendung des Pflasters ist einfach, eine kurzfristige<br />

Abstimmung auf den Bedarf wie bei den anderen kürzer<br />

wirksamen Produkten ist aber nicht möglich. Es soll daher mit<br />

kurzwirksamen Produkten kombiniert werden.<br />

Das Pflaster ist Mittel der ersten Wahl unter den verschiedenen Nikotinersatzstoffen.<br />

Bei Pflasterunverträglichkeit darf es allerdings<br />

nicht angewendet werden. Vorsicht ist bei chronischen Hauterkrankungen<br />

geboten.<br />

Empfohlene Anwendungsdauer: 8 bis 12 Wochen<br />

Nebenwirkungen: milde lokale Hautirritationen, die bei 10 bis<br />

20 % der Anwender auftreten.<br />

Nikotinkaugummi<br />

Hier ist das Nikotin Harz der Gummigrundlage enthalten.<br />

Die Geschmacksrichtungen Mint und Fruit sind in der Stärke von 2<br />

und 4 mg erhältlich.<br />

RAUCHERENTWÖHNUNG<br />

Um die Aufnahme des Nikot<strong>ins</strong> über die Mundschleimhaut zu optimieren,<br />

ist vorsichtiges Kauen und zeitweises »Parken« in den<br />

Wangen wichtig.<br />

Bereitstellung: ca. 10 min.<br />

Max. Wirkstoffkonzentrationen: nach ca. 20 bis 30 min.<br />

Abgabe: ca. 0,8 mg bis 1,0 mg Nikotin aus einem 2mg Stück<br />

ca 1,2 bis 1,4 mg aus dem 4 mg Stück<br />

Anwendung: Der Kaugummi kann etwa 20 bis 30 Minuten gekaut<br />

werden.<br />

Der 2 mg-Kaugummi kann bei Rauchern mit leichter bis mittelgradiger<br />

Abhängigkeit angewendet werden (z.B. Fagerström-Skala unter<br />

5).<br />

Stark abhängige Raucher sollen mit dem 4 mg-Kaugummi beginnen.<br />

Bei einer Behandlungsdauer von mehr als 14 Wochen erhöht sich<br />

der Langzeiterfolg, eine individualisierte Anwendung der Dauer<br />

wird jedoch empfohlen.<br />

10 Prozent der erfolgreich Entwöhnten verwenden den Kaugummi<br />

noch 12 Monate nach Beginn der Entwöhnung.<br />

Nebenwirkungen: selten lokale Symptome im Mund, Rachen, Magen<br />

(Schluckauf, Magenverstimmung, Übelkeit)<br />

Sublingualtablette<br />

1 Tablette enthält 2 mg Nikotin mit Zitronen- oder anderen Geschmacksrichtungen.<br />

Anwendung: Die Tablette wird unter die Zunge gelegt, wo sie sich<br />

langsam auflöst und den Wirkstoff freigibt; Sie soll nicht geschluckt<br />

oder gekaut werden.<br />

Die Anwendung kann alleine oder in Kombination mit dem Pflaster<br />

erfolgen.<br />

Die mit der Sublingualtablette erzielbaren Nikot<strong>ins</strong>piegel sind ähnlich<br />

denen beim Kauen eines 2-mg Nikotinkaugummis.<br />

Bereitstellung: 10 min.<br />

Der Vorteil ist die wesentlich diskretere Anwendung – wenn etwa<br />

Kaugummikauen nicht angebracht oder durch Zahnersatz nicht<br />

möglich ist.<br />

Nebenwirkungen: Am Beginn der Verwendung können Mundund<br />

Rachenentzündungen oder ein Brennen im Mund entstehen.<br />

Mögliche, aber seltene Nebenwirkungen sind Schluckauf, Kopfschmerz,<br />

Husten und leichte Übelkeit.<br />

Nikotininhalator<br />

Enthält 10 mg Nikotin, kann ca. 5 mg Nikotin freigeben.<br />

Anwendung: Nach Einlegen einer Füllung in den geöffneten Inhalator<br />

wird diese durch das Schließen aktiviert. Da die Nikotinaufnahmen<br />

nur über die Mundschleimhäute erfolgt, soll nicht inhaliert<br />

sondern nur gepafft werden. Der Inhalator kann immer wieder weggelegt<br />

und später mit der gleichen Füllung weiterverwendet werden.<br />

Nach spätestens 3 Stunden bzw. wenn keine Wirkung mehr verspürt<br />

wird, soll die Nikotin-Kapsel gewechselt werden.<br />

Dosierung: Mind. 4 Inhalerfüllungen pro Tag, optimal 4 bis 10 pro<br />

Tag.<br />

Dauer: 3 Monate mit 3 weiteren Monaten der stufenweisen Verminderung.<br />

Nebenwirkungen: selten Mund/Rachen Irritationen und Husten<br />

Die Kombination zweier Nikotinersatzprodukte gegenüber der Therapie<br />

mit nur einem NRT-Präparat zeigen einen statistisch gesicherten<br />

Vorteil der Kombinationstherapie, da damit der Bedarf breiter<br />

und individueller abgedeckt werden kann.<br />

In 4 Studien, bei denen kurze Zeit vor dem angepeilten Rauchstopp<br />

ein Nikotinpflaster verwendet wurde, zeigte sich eine Zunahme des<br />

Entwöhnungserfolgs gegenüber jenen Studien, die das Pflaster erst<br />

ab dem Rauchstopp-Tag eingesetzt haben. <br />

DA Jänner 2011<br />

25


DA SCHÜSSLER SALZE<br />

Der Säureputztrupp<br />

Nr. 23 Natrium bicarbonicum<br />

Eine gesunde Lebensführung mit ausgewogener Ernährung, viel Flüssigkeit und Bewegung ist eine<br />

der wichtigsten Voraussetzungen für so genanntes »Well-Aging«, also <strong>Gesund</strong>heit und Wohlbefinden<br />

bis <strong>ins</strong> hohe Lebensalter. AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER<br />

Durch unseren Lebensstil sind wir maßgeblich daran beteiligt, ob<br />

wir in unserer zweiten Lebenshälfte fit und agil am Leben teilhaben<br />

können oder nicht. In den letzten <strong>Jahr</strong>en ist der Säure-Basen-<br />

Haushalt unseres Stoffwechsels immer mehr <strong>ins</strong> Blickfeld des allgemeinen<br />

Interesses gerückt und eine steigende Zahl wissenschaftlicher Publikationen<br />

weist darauf hin, dass durch eine bereits latente Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts<br />

zahlreiche, vor allem chronische Krankheiten<br />

mit verursacht und Alterungsprozesse beschleunigt werden können.<br />

Altes Heilmittel<br />

Bereits im 18.<strong>Jahr</strong>hundert wurde mit Natriumbicarbonat (auch Natriumhydrogencarbonat,<br />

doppeltkohlensaures Natron genannt) versucht, Gichtanfälle<br />

zu lindern. Auch so genannte »Natronkuren« bei Magenbeschwerden<br />

waren sehr beliebt. Am Beginn des 19. <strong>Jahr</strong>hunderts setzte man sich<br />

intensiver mit der Bedeutung von Natron als Badezusatz auseinander und<br />

empfahl Bäderkuren bei Magenbeschwerden.<br />

Schüßler selbst hatte die Verwendung von kohlensaurem Natron als biochemisches<br />

Funktionsmittel abgelehnt – erst Anfang des 20. <strong>Jahr</strong>hunderts<br />

beschäftigten sich seine Nachfolger mit diesem Salz und etablierten Natrium<br />

bicarbonicum als die Nr. 23 der biochemischen Ergänzungsmittel.<br />

Heute findet doppeltkohlensaures Natron seine Anwendung auch in<br />

Mundwässern und Inhalationslösungen, Backpulver oder in Feuerlöschgeräten.<br />

Säure-Basen-Haushalt<br />

Ein ausgewogenes Verhältnis von Säuren und Basen ist für ein reibungsloses<br />

Funktionieren unseres Stoffwechsels von ursächlicher Bedeutung.<br />

Das Säure-Basen-Gleichgewicht ist entscheidend für die Struktur von<br />

Proteinen, die Durchlässigkeit von Membranen und für die Beschaffenheit<br />

und Funktion unseres Bindegewebes.<br />

Im gut funktionierenden Stoffwechsel neutralisieren so genannte Puffersysteme<br />

kontinuierlich anfallende und mit der Nahrung von außen zugeführte<br />

Säuren und Basen und halten so die erforderlichen pH-Werte unseres<br />

Körpers, besonders den pH-Wert des Blutes konstant. Eine Entgleisung<br />

diese pH-Wertes – Blutacidose – würde unweigerlich den Tod bedeuten.<br />

Es ist jedoch die zeitlich vorgelagerte Übersäuerung des Bindegewebes,<br />

die das therapeutische Problem unserer Zeit darstellt und nach<br />

Meinung vieler Stoffwechselexperten gilt die Stabilisierung des Säure-<br />

Basenhaushalts des Bindegewebes als wichtige ernährungsmedizinische<br />

Maßnahme, um chronischen Erkrankungen vorzubeugen und therapeutisch<br />

zu begleiten.<br />

Bei der Entstehung einer Übersäuerung handelt es sich um einen schleichenden<br />

Prozess, der sich am Beginn durch Störungen wie Sodbrennen,<br />

Magenbrennen, ständiger Müdigkeit und eingeschränkter Leistungsfähigkeit,<br />

aber auch Hautreaktionen bemerkbar macht und nach <strong>Jahr</strong>en in der<br />

Manifestation chronischer Krankheiten enden kann. Dazu gehören vor allem<br />

Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Osteoporose, Arteriosklerose,<br />

Harnsäureleiden, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen<br />

und zahlreiche psychische Störungen.<br />

Auch ein träger Stoffwechsel mit Störungen wie Übergewicht oder Fettleibigkeit<br />

weist auf Übersäuerung hin.<br />

Eine begleitende Einnahme der Nr. 23 in Kombination mit bewährten, auf<br />

die einzelnen Krankheitsbilder abgestimmten Mischungen der Basissalze<br />

bietet sich somit an.<br />

26 DA Jänner 2011<br />

Natrium bicarbonicum bindet bei übermäßiger Belastung unseres Zucker-,<br />

Fett- und Eiweißhaushalts die vermehrt entstehende Harnsäure und unterstützt<br />

die Wirkung der Nr. 9 Natrium phosphoricum besonders bei Rheuma<br />

und Gicht (+ 8 + 9 + 10 +11).<br />

Auch Gallenbeschwerden, Durchfälle und Schwangerschaftserbrechen<br />

sprechen gut auf Gaben der Nr. 23 an.<br />

Starke Knochen und Sport<br />

<strong>Jahr</strong>elange Übersäuerung und Fehlernährung zwingt unseren Körper dazu,<br />

seinen Mineralstoffbedarf selbst zu decken. Dazu bedient er sich seines<br />

größten Speichers, des Skeletts, aus dem Mineralstoffe herausgelöst<br />

werden – Osteoporose kann die Folge sein. Die Anwendung der Nr. 23 in<br />

Osteoporosemischungen (siehe auch Salz Nr. 22) kann wesentlich zum<br />

Schutz unserer Knochen beitragen.<br />

Auch Sportler achten zunehmend auf einen ausgewogenen Säure-Basen-<br />

Haushalt. Besonders bei abnehmender Leistungsfähigkeit und Ausdauer,<br />

mangelnder Regenerationsfähigkeit oder zunehmenden Muskelkrämpfen,<br />

aber auch zur Vorbeugung von Übersäuerung durch sportliche Höchstleistungen<br />

eignet sich eine kurmäßige Einnahme der Nr. 23 als Zusatz zu individuellen<br />

»Sportlermischungen«.<br />

Hautprobleme<br />

Unsere Haut spiegelt die Funktion unserer Ausscheidungsorgane wieder.<br />

Da die Nr. 23 die Säureausscheidung unseres Stoffwechsels unterstützt,<br />

empfiehlt sich sowohl eine innerliche als auch äußerliche Anwendung<br />

dieses Funktionsmittels bei juckenden Ausschlägen oder Ekzemen.<br />

Basische Bäder entlasten zusätzlich unsere Ausscheidungsorgane. Dazu<br />

wird vorwiegend unpotenziertes Natron verwendet, durch dessen Zusatz<br />

der pH-Wert des Badewassers in den basischen Bereich geschoben wird.<br />

Durch den jetzt bestehenden pH-Unterschied zwischen Körper und Badewasser<br />

wird unser Stoffwechsel förmlich gezwungen, vermehrt Säuren<br />

auszuscheiden. Die Badedauer sollte cirka 20 Minuten bei 35 bis 38°<br />

Celsius betragen, mehrmaliges sanftes Abbürsten und anschließendes<br />

Nachruhen sollten nicht fehlen.<br />

Ein angenehmes Gefühl von glatter, weicher Haut stellt sich als »Nebenwirkung«<br />

ein.<br />

Regelpotenz: D6 oder D12.<br />

Literatur bei der Verfasserin.<br />

In der nächsten Folge: Nr. 24 Arsenum jodatum – für Lunge und Haut<br />

Mag. pharm.<br />

Irina Schwabegger<br />

In der Serie »DA Schüßler Salze«<br />

informiert Sie Mag. pharm. Irina<br />

Schwabegger, Apothekerin in<br />

Gmünd (NÖ) über die vielfältigen<br />

Anwendungsmöglichkeiten der<br />

Mineralstoffe. Für eine individuelle<br />

Beratung stehen aus -<br />

gebildete Mineralstoffexperten<br />

in Österreichs Apotheken zur<br />

Verfügung.


Essen & Trinken<br />

Richtige Ernährung<br />

im Kleinkindalter<br />

Säuglinge wachsen schneller als gedacht zu Kleinkindern heran.<br />

Noch liegt der erte Löffel Breikost nicht lange zurück, die<br />

Zähne sind gerade erst durchgebrochen und schon beginnt der<br />

Umstieg auf »Familienkost«. Wurde bisher Gläschenkost angeboten<br />

oder das Babymenü extra gekocht, so soll das Kind nun durch das<br />

Mitessen am Familientisch auch die Esskultur erlernen.<br />

Damit sind Eltern jedoch sehr gefordert. Möchten sie doch ihr Kind<br />

optimal ernähren, wissen aber oft nicht, wie.<br />

Der Unterschied zwischen idealer Kinderkost und Erwachsenenkost<br />

besteht hauptsächlich in der anderen Portionsgröße und nicht in der<br />

Auswahl spezieller Kinderlebensmittel. Um Ihr Kind gut zu versorgen,<br />

müssen Sie also wie bei ihrer eigenen Ernährung einzelne Lebensmittel<br />

von guter Qualität sinnvoll kombinieren.<br />

Für die richtige Auswahl aus den Lebensmittelgruppen gilt:<br />

● Vermehrt Getreideprodukte, Obst, bunte Gemüsesorten und<br />

Hülsenfrüchte!<br />

Regelmäßig Milchprodukte und einmal wöchentlich Fisch!<br />

● Mäßig Fleisch, Wurstwaren und Eier!<br />

Täglich kleine Mengen an pflanzlichem Öl!<br />

● Selten fettreiche Gerichte und Süßspeisen!<br />

Antworten auf Fragen wie »Isst mein Kind das, was es essen sollte,<br />

oder nur Lieblingsspeisen?«, »Was tue ich, wenn es ein Gemüse-<br />

Ess muffel ist oder kaum trinkt?«, »Was tue ich, wenn es morgens<br />

nicht essen mag oder unter Verstopfung leidet« u.v.m. gibt Ihnen der<br />

Ratgeber »Essen & Trinken im Kleinkindalter« von Mag. Ingeborg<br />

Hanreich. <br />

Oftmals unerkannt<br />

Internetsucht bei Kindern<br />

und Jugendlichen<br />

Internet- oder PC-Sucht äußert sich in dem unwiderstehlichen<br />

Verlangen, einen Computer zu nutzen. Dabei geht das Gefühl<br />

für Zeit beim Spielen, Chatten oder Surfen völlig verloren –<br />

trotz Übermüdung oder Hunger. Bei Kindern und Jugendlichen<br />

äußert sich eine problematische PC- oder Internetnutzung durch<br />

Leistungsabfall in der Schule, Reizbarkeit, Lustlosigkeit, wenig<br />

Begeisterung für andere Aktivitäten und den Mangel an »echten«<br />

Freunden. Denn soziale Kontakte pflegen sie fast nur online.<br />

Auf Computerverbote reagieren »Süchtige« aggressiv, beleidigt<br />

oder ängstlich zurückgezogen. Experten raten Eltern, sich von<br />

ihren Kindern zeigen zu lassen, womit sie sich am Computer beschäftigen<br />

und dann Gespräche darüber zu beginnen. Kinder<br />

unter 10 <strong>Jahr</strong>en sollten nicht allein vor dem Computer sitzen.<br />

Kinder unter drei <strong>Jahr</strong>en sollten gar nicht am PC spielen. Zwischen<br />

3 und 5 <strong>Jahr</strong>en sollten es täglich maximal 30 Minuten sein,<br />

bis 10 <strong>Jahr</strong>e dann maximal eine Stunde. Bei Jugendlichen ist es<br />

sinnvoll, ein Wochenzeitbudget zu vereinbaren, zum Beispiel<br />

acht Stunden. Bei Nichtbeachtung sollten vereinbarte Sanktionen<br />

auch folgen. Mehr als vier Stunden Computernutzung täglich<br />

halten Experten bei Jugendlichen bereits für sehr bedenklich.<br />

Besonders anfällig für Computersucht sind Jungen, vor allem<br />

Jugendliche zwischen 15 und 18 <strong>Jahr</strong>en. <br />

DA GEWINNSPIEL<br />

DA MUTTER UND KIND<br />

»DA – Die Apotheke« verlost 3 Exemplare von<br />

»Essen & Trinken im Kleinkindalter«. Um am<br />

Gewinnspiel teilzunehmen, senden Sie eine E-<br />

Mail oder Postkarte mit dem Betreff »DA Mutter<br />

& Kind Jänner» an gewinnspiel@apoverlag.at<br />

oder an den Österreichischen Apotheker-Verlag,<br />

Spitalgasse 31, 1090 Wien. E<strong>ins</strong>endeschluss ist<br />

der 31. Jänner 2011. Vergessen Sie nicht, Namen und Adresse auf<br />

die Karte oder in das E-Mail zu schreiben.<br />

Essen & Trinken im Kleinkindalter. Von Ingeborg Hanreich,<br />

Verlag Hanreich. ISBN 978-3-901518-09-6, € 19,90. Zu beziehen<br />

auch bei Buchaktuell, Spitalgasse 31, 1090 Wien, Tel.:<br />

01/406 68 76, E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at, Homepage:<br />

www.buchaktuell.at<br />

Wir liefern ohne Versandkosten!<br />

Studie<br />

Viele Kinder drückt<br />

der Schuh<br />

Viele Kinder drückt der Schuh. Ein Forscherteam der Medizinischen<br />

Universität Wien hat bei 858 Drei- bis Sechsjährigen<br />

das Schuhwerk untersucht und festgestellt, dass 69 Prozent zu<br />

kurze Straßenschuhe trugen und 89 Prozent zu kleine Patschen.<br />

In einem zweiten Schritt untersuchten die Wissenschafter die Füße<br />

der Buben und Mädchen im Kindergartenalter. 76 Prozent wiesen<br />

Abweichungen der großen Zehen auf, 14 Prozent waren sogar um<br />

zehn Grad oder mehr gekrümmt. Als Spitzenwert wurden 19 Grad<br />

festgestellt.<br />

Die statistischen Berechnungen ergaben: Je kürzer die Schuhe, des -<br />

to gravierender die Schiefstellung der großen Zehe, der Hallux valgus.<br />

»Kinder spüren nicht, ob Schuhe zu kurz sind und zwängen<br />

sich brav hinein. Jetzt wissen wir, dass das schädlich ist«, erklärte<br />

Studienautor Dr. Christian Klein. Die meisten Schuhgrößen seien<br />

falsch angegeben, so der Orthopäde.<br />

Kinderfüße brauchen 12 bis 17 Millimeter Spielraum im Schuh. Das<br />

Forscherteam rät Eltern und dem Schuhhandel, die Füße und die Innenlänge<br />

der Schuhe zu messen. So kann sichergestellt werden, dass<br />

die Schuhe passen. <br />

DA Jänner 2011<br />

27<br />

© Boris Ryaposov


DA AUF REZEPT<br />

Neues gegen die Gicht<br />

Überhöhte Harnsäurespiegel (> 7 mg/dl) lassen Harnsäurekristalle<br />

im Körper ausfallen, die nach einiger Zeit Gelenksbeschwerden,<br />

knotige Verdickungen an den Fingergelenken<br />

oder schmerzhafte Harnsäuresteine verursachen. Ziel jeder<br />

Behandlung, sei es durch Diät oder Medikamente, ist die langfristige<br />

Senkung der Harnsäure unter die Sättigungsgrenze.<br />

Der wichtigs te Harnsäure hemmende Gicht-Wirkstoff war bisher<br />

»Allopurinol«. Er blockiert die Umwandlung von Purinen zu<br />

Harnsäure und senkt dadurch den Harnsäurespiegel. Aber so<br />

manche Gichtpatienten mit Nierenschwäche dürften von einer<br />

niedrigen »Allopurinol«-Dosis nicht ausreichend profitieren und<br />

rund 5 % der behandelten Patienten vertragen »Allopurinol«<br />

nicht. In 2 % der Fälle tritt das lebensbedrohliche »Allopurinol«-<br />

Hypersensitivitäts-Syndrom auf. Der Wirkstoff »Febuxostat«<br />

hemmt das entsprechende Umwandlungsenzym selektiver und<br />

stärker. Die Dosis beträgt 1x täglich 80 mg unabhängig von der<br />

Nahrung. Das Präparat wird eingesetzt, wenn schon Harnsäureablagerungen<br />

existieren. »Febuxostat« wirkt übrigens<br />

schnell, weshalb schon nach 2 Wochen eine Wiederholung<br />

der Harnsäuremessung sinnvoll ist. Die Wirksamkeitsbeurteilung<br />

von »Febuxostat« durch den Wissenschaftlichen Ausschuss<br />

der Europäischen Arzneimittelagentur fällt zwiespältig<br />

aus. Einerseits wird hervorgehoben, dass es wenige Alternativen<br />

zu »Allopurinol« gibt, wenn es wegen Nieren<strong>ins</strong>uffizienz<br />

und Hypersensitivitätsreaktionen nicht angewendet werden<br />

kann und dass deshalb »Febuxostat« die Zulassung verdient.<br />

Andererseits bemängelt man die noch beschränkte klinische<br />

Erfahrung mit »Febuxostat«. Über Leberfunktionsstörungen<br />

(3,5 %), Durchfall (2,7 %), Kopfschmerzen (1,8 %), Übelkeit<br />

(1,7 %) und Hautausschlag (1,5 %) wurde in den Studien berichtet.<br />

<br />

Stammzellentransplantation<br />

bei Blutkrebs<br />

Bestimmten Arten von Blutkrebs (Non-Hodgkin-<br />

Lymphom/multiples Myelom) erfordern eine intensive Chemotherapie.<br />

Vorher müssen die teilungsfähigen Stammzellen<br />

dem Blut entnommen werden, damit sie nach der Chemotherapie<br />

<strong>neue</strong> Blutzellen bilden können, denn die Chemotherapie<br />

vernichtet sowohl die gesunden als auch die entarteten Blutzellen.<br />

Danach bekommen die Patienten ihre eigenen blutbildende<br />

Stammzellen zurück (autologe Transplantation). Die Stammzellen<br />

besiedeln wieder die Knochen und bauen nach einer Latenzzeit<br />

von ca. 10 Tagen die roten Blutkörperchen, die Blutplättchen<br />

und die neutrophile Zellen wieder auf. Inzwischen blickt<br />

man auf 30jährige Erfahrung mit der autologen Stammzellentransplantation<br />

zurück, die weltweit jährlich 55.000mal stattfindet.<br />

Da hämatopoetische Stammzellen nur im geringen Umfang<br />

im Blutstrom zirkulieren, müssen sie aus dem Knochenmarkspeicher<br />

freigesetzt werden. Dazu wird ein Wachstumsfaktor<br />

(G-CSF) gespritzt und danach im Rahmen einer Blutseparation<br />

(Apherese) die nun zirkulierenden Stammzellen in mehreren<br />

Sitzungen aus dem Blut gewonnen. Leider gelingt die Freisetzung<br />

bei 10 bis 20 % der Patienten nur ungenügend. Sie müssen<br />

sich dann öfteren Sitzungen unterziehen, was mit erhöhten<br />

Kosten und ggf. mit einem verzögerten Behandlungsbeginn<br />

verbunden ist.<br />

Der <strong>neue</strong> Chemokin-Rezeptorantagonist »Plerixafor« verbessert<br />

die Mobilisierbarkeit der Stammzellen. Eine Durchstichflasche<br />

enthält bloß 24,0 mg »Plerixafor«, ist aber hochaktiv. Die Wirkung<br />

lässt sich so erklären: ein bestimmter Rezeptor »verankert« die<br />

hämatopoetischen Stammzellen im Knochenmark. »Plerixafor«<br />

löst diese Verbindung und fördert damit den Austritt von reifen<br />

und vermehrungsfähigen Stammzellen aus dem Knochenmark.<br />

Sie sind funktions- und transplantationsfähig und haben das<br />

Potenzial zum Aufbau einer Langzeitpopulation an Blutzellen. Die<br />

beeindruckende Erhöhung der hämatopoetischen Zellzahl durch<br />

»Plerixafor« weisen darauf hin, dass zwischen Dosis und<br />

Stammzellen eine Relation besteht. Eine Beeinflussung der Immunabwehr<br />

und das theoretische Risiko der Mobilisierung von<br />

Tumorzellen sind potenzielle Gefahren, die noch nicht geklärt<br />

sind. <br />

28 DA Jänner 2011<br />

DA DIABETES NEWS<br />

Welt-Diabetes-Tag<br />

Vereint gegen Diabetes<br />

Anlässlich des Welt-Diabetes-Tages forderten die Diabetes Initiative<br />

Österreich (DIÖ), die Österreichische Diabetes Gesellschaft<br />

(ÖDG) sowie die Informationsplattform Diabetes<br />

Austria führende Akteure der heimischen <strong>Gesund</strong>heitsbranche zum<br />

geme<strong>ins</strong>amen Handeln im Kampf gegen die unterschätzte Volkskrankheit<br />

Diabetes.<br />

In Österreich leben derzeit 600.000 Diabetiker. Tendenz steigend.<br />

Diabetes wird immer noch weit unterschätzt. Laut einer Studie<br />

wähnen Herr und Frau Österreich sich beim Thema Diabetes in Sicherheit.<br />

62 % gaben an, keine Gefahr zu sehen, jemals an Diabetes<br />

zu erkranken, von der jungen Bevölkerungsgruppe von 15 bis 19<br />

<strong>Jahr</strong>en sogar 80 %. Das ist ein besonderes Alarmsignal, da <strong>ins</strong>besondere<br />

bei jüngeren Bevölkerungsgruppen mit ansteigendem krankhaften<br />

Übergewicht – einem der Hauptgründe für eine spätere Diabeteserkrankung<br />

– auch mit einem Anstieg an Diabeteserkrankungen<br />

zu rechnen ist.<br />

Vertreter der österreichischen Selbsthilfe ebenfalls zu mehr Bewusstse<strong>ins</strong>bildung<br />

auf. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit Typ<br />

1-Diabetes besteht noch Aufholbedarf: Die Anzahl der Neuerkrankungen<br />

von Diabetes mellitus Typ 1 bei Kindern und Jugendlichen<br />

hat sich in den letzten <strong>Jahr</strong>en verdoppelt. Der steilste Anstieg ist bei<br />

den 0- bis 5-Jährigen zu verzeichnen. Dies macht vor allem bessere<br />

Versorgungsstrukturen für Schule und Kindergarten sowie Kostenersatz<br />

bei bestehenden Initiativen wie z.B. den Diabetes-Camps<br />

für Kinder erforderlich.<br />

Jeder Diabetes-Erkrankte sollte in einem Disease-Management-<br />

Programm, welches die bestmögliche Betreuung gewährleistet, eingebunden<br />

sein. Fragen Sie dazu Ihren Arzt oder Apotheker! <br />

© vadim kozlovsky


Studie<br />

Diabetes durch<br />

Luftverunreinigung?<br />

Starke Luftverschmutzung, <strong>ins</strong>besondere durch den Straßenverkehr,<br />

erhöht das Risiko, an einem Typ 2-Diabetes zu erkranken.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine geme<strong>ins</strong>ame Studie<br />

des Deutschen Diabetes-Zentrums und des Instituts für Umweltmedizinische<br />

Forschung (IUF) in Düsseldorf.<br />

Das IUF führt seit 1985 im Ruhrgebiet an deutschen Frauen eine<br />

Langzeituntersuchung zu den gesundheitlichen Folgen der Luftverunreinigung<br />

durch. Die Frauen, die bei Beginn der Studie 54 bis<br />

55 <strong>Jahr</strong>e alt waren, leben in unterschiedlich verkehrsbelas teten Gebieten.<br />

Das Ausmaß der jeweiligen Belastung mit Fe<strong>ins</strong>taub und<br />

Stickstoffdioxid (NO 2) am Wohnort wurde anhand von Daten der<br />

Messstationen und von Emissionskatastern lokaler Umweltbehörden<br />

sowie durch kleinräumige eigene Messungen des IUF ermittelt.<br />

Von 1.775 Teilnehmerinnen der Studie erkrankten 187 im Zeitraum<br />

von 1990 bis 2006 an Typ 2-Diabetes. Dabei hatten Frauen mit hoher<br />

Schadstoffbelastung aus dem Straßenverkehr ein signifikant<br />

höheres Diabetes-Risiko als Frauen mit geringerer Belastung. Obwohl<br />

sich die Studie ausschließlich auf Frauen konzentrierte, ist<br />

nicht anzunehmen, dass es h<strong>ins</strong>ichtlich des Zusammenhangs zwischen<br />

der Luftverschmutzung und dem Diabetes-Risiko einen Geschlechtsunterschied<br />

gibt. <br />

Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />

Prof. Dr. Michael Roden,<br />

Past Präsident der<br />

Österreichischen<br />

Diabetesgesellschaft und<br />

wissenschaftlicher<br />

Berater unserer<br />

Diabetes-News.<br />

„Die <strong>neue</strong>n Studien zeigen, dass das Leben in der Großstadt<br />

das Diabetesrisiko besonders beeinflusst, daher<br />

muss hier die Früherkennung und Prävention weiter verbessert<br />

werden.“<br />

DA DIABETES NEWS<br />

Oft im Duett<br />

Depression & Diabetes<br />

Häufig reagieren Patienten auf die Diagnose »Diabetes« mit<br />

depressiver Stimmungslage, die sich durchaus in einer längerfristigen<br />

Episode manifestieren kann. Die Gewissheit, seine<br />

Gewohnheiten verändern zu müssen, verunsichert.<br />

Allerdings verstärkt umgekehrt eine Depression auch das Risiko, an<br />

Diabetes zu erkranken.<br />

Depressive Diabetiker sind schwer motivierbar, nehmen ihre Medikamente<br />

unregelmäßig bis gar nicht ein und leiden häufiger unter<br />

den massiven Folgeerscheinungen des schlecht behandelten Diabetes:<br />

Durchblutungsstörungen, Nierenprobleme, Bluthochdruck, Sehstörungen,<br />

Herzinfarkt und Schlaganfall.<br />

Erst die erfolgreiche Behandlung der Depression ermöglicht es den<br />

Patienten, den Anweisungen für die Diabetes-Therapie zu folgen.<br />

Woran Sie erkennen, dass Sie depressiv sind:<br />

Was macht Ihnen Freude im Leben?<br />

Was macht Ihnen Spaß?<br />

Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt?<br />

Wenn Ihnen auf diese Fragen lange nichts einfällt, so kann dies ein<br />

Signal für eine Depression sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder<br />

Apotheker – sie werden Ihnen gerne weiterhelfen! <br />

© stefanolunardi


DA KOCHREZEPTE<br />

Leicht wie eine Feder…<br />

Eine Feder schwebt durch die Luft. Zart, losgelöst, nahezu schwerelos.<br />

Was für ein schönes Bild! So möchten wir uns fühlen, unbelas -<br />

tet und leicht. Keine Lasten, die uns zu Boden drücken, keine Turbulenzen,<br />

die uns aus der Bahn werfen.<br />

Essen, das zu fett, zu süß, zu üppig und gleichzeitig zu nährstoffarm<br />

ist, raubt uns Energie – Energie, die wir stattdessen in Bewegung<br />

investieren könnten, in die Umsetzung unserer Pläne, in die Bewältigung<br />

von Problemen oder einfach in Lebensfreude.<br />

Deshalb ist es so wichtig, auf eine »leichte« Kost zu achten. Mit<br />

den nachstehenden Rezepten kein Problem!<br />

Federleichtes für zu Mittag<br />

Zucchini-Limetten-Nudeln<br />

ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN:<br />

Zubereitung: 30 min.<br />

Pro Portion ca. 360 kcal<br />

15 g Eiweiß 12 g Fett 48 g Kohlenhydrate<br />

500 g möglichst feste Zucchini 1 Bio-Limette 15 g Kürbiskerne<br />

Salz 2 TL Olivenöl schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Die Zucchini waschen und putzen, je nach Dicke eventuell längs halbieren.<br />

Mit dem Sparschäler längs in dünne Streifen schneiden. Die Limette<br />

heiß waschen und abtrocknen, die Schale abreiben und den Saft<br />

auspressen.<br />

Die Kürbiskerne rösten, bis sie sich etwas aufblähen, abkühlen lassen<br />

und hacken. Die Petersilie abbrausen und trocken schütteln, die Blätter<br />

hacken. Den Parmesan fein reiben. Für das Topping die Limettenschale<br />

mit den Kürbiskernen, der Petersilie und dem Parmesan mischen.<br />

Die Nudeln in kochendem Salzwasser nach Packungsangabe al dente<br />

garen. Etwa 1 min. vor dem Ende der Garzeit die Zucchinistreifen zu<br />

den Nudeln geben und kurz blanchieren. Sie sollten unbedingt knackig<br />

sein!<br />

Nudeln und Zucchini in ein Sieb abgießen, in vorgewärmte Schüsseln<br />

geben, mit Olivenöl beträufeln, mit einigen Spritzern Limettensaft<br />

und Pfeffer würzen. Mit dem Topping bestreuen.<br />

30 DA Jänner 2011<br />

© GU Verlag/ Foto: Wolfgang Schardt<br />

Federleichtes für abends<br />

Schweinefilet mit<br />

Portwe<strong>ins</strong>auce<br />

Zubereitung: 25 min. (Garzeit: 1 Std. 15 min.)<br />

Pro Portion ca. 260 kcal<br />

34 g Eiweiß 8 g Fett 12 g Kohlenhydrate<br />

ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN:<br />

300 g Schweinefilet aus der Mitte Salz schwarzer Pfeffer aus der<br />

Mühle 1 EL Distelöl 1 Gemüsezwiebel (ca. 300 g) 4 EL Portwein<br />

75 ml Gemüsebrühe Cayennepfeffer<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Eine ofenfeste Form in den Ofen stellen. Den Ofen auf 80° vorheizen.<br />

Das Filet von Häuten und Sehnen befreien, salzen und pfeffern.<br />

an den Enden. Im Ofen in 1 Std. 15 min. garen.<br />

Zwiebel schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Übriges<br />

Öl erhitzen, Zwiebel darin glasig dünsten. Mit Portwein und Essig<br />

ablöschen. Vanilleschote längs halbieren, das Mark dazukratzen.<br />

Schote und Lorbeerblatt zugeben. Zwiebel salzen, pfeffern. Brühe<br />

zugießen und zugedeckt 1 Std. köcheln lassen.<br />

Zwiebel offen köcheln lassen, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist.<br />

Vanilleschote und Lorbeerblatt entfernen. Das Fleisch aufschneiden.<br />

Den Fleischsaft zur Zwiebel geben, mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer<br />

würzen. Fleisch mit Zwiebel anrichten. Eventuell mit Petersilie<br />

bestreuen.<br />

TIPP: Dazu passt gedämpfter Brokkoli, grüner Spargel, Mangold<br />

oder Blattspinat.<br />

99 federleichte Genussrezepte für jeden Tag<br />

Von Bettina Matthaei. GU Verlag.<br />

ISBN 978-3-8338-1852-3, € 17,50<br />

Zu beziehen auch bei Buchaktuell,<br />

Spitalgasse 31, 1090 Wien, Tel.:<br />

01/406 68 75, E-Mail:<br />

buchaktuell@apoverlag.at<br />

Homepage: www.buchaktuell.at<br />

Wir liefern ohne Versandkosten!<br />

Das Team von »Die Apotheke« wünscht gutes Gelingen!<br />

© GU Verlag/ Foto: Wolfgang Schardt


Instrumente, Interpreten und<br />

Musikstile<br />

Carlas musikalische<br />

Weltreise<br />

Carla ist bei einer Zirkusvorstellung zu Gast und ist begeistert<br />

von dem tollen Zirkusorchester. Da kommt es wie gerufen,<br />

dass sie nach der Vorstellung das Zirkusmädchen Miriam<br />

und einige der Musiker kennen lernt. Die Musiker lassen das Lied<br />

»Bruder Jakob« durch 11 verschiedene Stile der Weltmusik reisen –<br />

und Carla erfährt nebenbei viel über wichtige Interpreten und Komponisten.<br />

Mexiko, Griechenland, China, Indien, Estland, Südafrika<br />

und andere Länder stehen auf Carlas musikalischem Reiseplan.<br />

Hast du Lust, mit Carla auf die Reise zu gehen? Dann mach doch<br />

mit bei unserem Gewinnspiel!<br />

DA KIDS GEWINNSPIEL<br />

»DA – Die Apotheke« verlost 3 Exemplare »Carlas musikalische Weltreise«. Um am Gewinnspiel teilzunehmen,<br />

sende eine E-Mail oder Postkarte mit dem Betreff »DA Kids-Carla« an gewinnspiel@apoverlag.at<br />

oder an den Österreichischen Apotheker-Verlag, Spitalgasse 31, 1090 Wien. E<strong>ins</strong>endeschluss<br />

ist der 31. Jänner 2010. Vergiss nicht, deinen Namen und deine Adresse auf die Karte oder in das E-<br />

Mail zu schreiben. Um dir das richtige Übungsbuch zukommen zu lassen, gib bitte an, welche Klasse<br />

du derzeit besuchst und ob du das Deutsch-, Mathematik- oder Englisch-Übungsbuch möchtest!<br />

»Carlas musikalische Weltreise«. Von Oliver Steger und Peter Friedl. ISBN 978-3-219-11426-3. €<br />

19,95. Zu beziehen auch bei Buchaktuell, Spitalgasse 31, 1090 Wien, Tel.: 01/406 68 75, E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at,<br />

Homepage: www.buchaktuell.at. Wir liefern ohne Versandkosten.<br />

DA KIDS<br />

Bleib gesund mit Bonbo In „Die Apotheke“ könnt ihr durch Bonbo und seine lustigen<br />

Geschichten viel Wissenswertes zum Thema <strong>Gesund</strong>heit erfahren ...<br />

Gute<br />

Nacht, mein<br />

Schatz.<br />

Gute Nacht, Mama.<br />

Weißt du Bonbo, es ist sehr wichtig, dass du<br />

täglich 2 mal deine Zähne putzt. Nur so kannst du die<br />

bösen Kariesteufel bekämpfen, die sich durch deine<br />

Zähne knabbern möchten und so große Schmerzen und<br />

viele Krankheiten auslösen können!<br />

Oh je,<br />

erwischt…<br />

Denkst du<br />

Papa, dass ich alle<br />

Kariesteufel besiegt<br />

habe?<br />

Bonbo, hast du<br />

nicht auf’s Zähneputzen<br />

vergessen?<br />

Auf jeden Fall!<br />

DA Jänner 2011<br />

31<br />

© Christoph Kienzl


© Karuka<br />

Das <strong>neue</strong> Qualitätssiegel der österreichischen Apotheker<br />

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