Gesund ins neue Jahr
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Gesund ins neue Jahr
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© altafulla<br />
Neu: Apotheken-<br />
Notruf 1455<br />
Auskunft rund um die<br />
Uhr<br />
Ihr Kind hustet?<br />
Auf was Sie achten<br />
sollten<br />
Blasenschwäche<br />
Sprechen wir darüber!<br />
Wenn Feste Folgen<br />
haben…<br />
Funktionelle Magen-<br />
Darmstörungen<br />
<strong>Gesund</strong> <strong>ins</strong><br />
<strong>neue</strong> <strong>Jahr</strong><br />
Raucherentwöhnung ?Fit durch die Kälte ?<br />
Ernährungstipps für Sportler<br />
Tussamag ® Erkältungspflaster<br />
ZUM AUFKLEBEN AUF DIE KLEIDUNG<br />
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NEU!<br />
Für Kinder ab 2 <strong>Jahr</strong>en!<br />
44008MAIUR
<strong>Gesund</strong>es Österreich<br />
Das Magazin für <strong>Gesund</strong>heitsförderung und Prävention<br />
<strong>Gesund</strong>heit für alle<br />
Wie kann <strong>Gesund</strong>heit erhalten<br />
und verbessert werden?<br />
Was können wir geme<strong>ins</strong>am<br />
für unsere <strong>Gesund</strong>heit tun?<br />
Wer fördert gesunde Projekte?<br />
Die Antworten finden Sie in<br />
<strong>Gesund</strong>es Österreich.<br />
Das Magazin des Fonds <strong>Gesund</strong>es Österreich<br />
zeigt, wie <strong>Gesund</strong>heit durch einfache und<br />
kostengünstige Maßnahmen erhalten und<br />
verbessert werden kann. In den Kindergärten<br />
und Schulen ebenso wie in den Betrieben<br />
und Gemeinden Österreichs.<br />
Lesen Sie nach, wie wir geme<strong>ins</strong>am mehr<br />
<strong>Gesund</strong>heit für alle erreichen können.<br />
P.b.b. 03Z034913 M – Verlagspostamt 1020<br />
gesundes<br />
MAGAZIN FÜR GESUNDHEITSFÖRDERUNG UND PRÄVENTION<br />
Thema<br />
Fonds <strong>Gesund</strong>es<br />
Österreich<br />
IM GESPRÄCH<br />
„<br />
Für Toleranz<br />
und gegen<br />
soziales Aids.<br />
GERY KESZLER,<br />
LIFE BALL ORGANISATOR<br />
Soziale Netze erhalten<br />
uns gesund<br />
“<br />
Im Interview<br />
Die <strong>neue</strong> FGÖ-Leiterin<br />
Christa Peinhaupt<br />
12. JAHRGANG N R. 4 | DEZEMBER 2010<br />
österreich<br />
Praxistipps<br />
Projektteams gesund<br />
führen<br />
Bestellen Sie ein kostenloses Abonnement der Vierteljahreszeitschrift <strong>Gesund</strong>es Österreich unter:<br />
Tel. 01/895 04 00<br />
E-Mail: fgoe@goeg.at<br />
oder www.fgoe.org im Bereich Presse, Publikationen.<br />
Über diese Website können auch kostenlose Broschüren bestellt werden.<br />
Zum Beispiel zu den Themen Ernährung, seelische <strong>Gesund</strong>heit,<br />
Bewegung oder gesund Älterwerden.
INHALT JÄNNER 2011<br />
HAUPTARTIKEL<br />
10 Husten bei Kindern. Husten ist ein unangenehmes Erkältungssymptom, das aber<br />
auch seinen Sinn hat: Durch das Abhusten kann sich die Lunge von Bronchialschleim<br />
befreien und seine Reinigungsfunktion wahrnehmen.<br />
11 Blasenschwäche – ein Alltagsproblem über das man nicht gerne<br />
spricht. Der unfreiwillige Harnabgang kennt viele Ursachen – Blasenentzündung, Geburten,<br />
Verstopfung und höheres Lebensalter steigern die Häufigkeit.<br />
15 Wenn Feste Folgen haben... Im Normalfall erledigt die Verdauung ihre Aufgaben<br />
weitgehend unbemerkt, doch manchmal werden die Vorgänge im Magen und<br />
Darm von Völlegefühl, saurem Aufstoßen, früher Sättigung, und Blähungen begleitet.<br />
17 Schimmelpilze – was tun? Vor Schimmelpilzen muss man sich nicht nur<br />
fürchten. Die große Mehrheit der Schimmelpilze ist für den Menschen ungefährlich, ja<br />
sogar nützlich.<br />
18 Aufbauernährung im Sport. Immer wieder ist zu hören, dass – namentlich im<br />
Spitzensport, aber auch im ambitionierten Breitensport – Topleistungen durch den E<strong>ins</strong>atz<br />
von Nahrungsergänzungsmitteln erzielt werden.<br />
24 Raucherentwöhnung mit Nikotinersatz präparaten. Warum wird man<br />
von der Zigarette so schnell abhängig? Was im Rauch macht krank? Die wichtigste Frage<br />
aber ist: Wie komme ich vom Rauchen los?<br />
SERIEN<br />
4 APORAMA. Apotheker spenden Blut ● Kräftiges Herz bremst Alterung des Gehirns<br />
● Schmerzen im Alter: Betroffene erhalten oft ungenügende Therapie ● Tipps<br />
gegen Eiseskälte ● <strong>Gesund</strong>heitsprogramm für Kinder und Jugendliche<br />
8 TIPPS VOM APOTHEKER. Kinder und Senioren sind Impfkandidaten ● Sachgerechte<br />
Arzneimittellagerung ● Arzneimittel für den Mann oder die Frau?<br />
26 SCHÜSSLER SALZE. Nr. 23 Natrium bicarbonicum<br />
27 MUTTER & KIND. Richtige Ernährung im Kleinkindalter ● DA-Gewinnspiel ●<br />
Internetsucht bei Kindern und Jugendlichen ● Viele Kinder drückt der Schuh<br />
28 AUF REZEPT. Neues gegen die Gicht ● Stammzellentransplantation bei Blutkrebs<br />
28 DIABETES-NEWS. Vereint gegen Diabetes ● Diabetes durch Luftverunreinigung?<br />
● Depression & Diabetes<br />
30 KOCHREZEPTE. Zucchini-Limetten-Nudeln ● Schweinefilet mit Portwe<strong>ins</strong>auce<br />
31 FÜR KIDS. Carlas musikalische Weltreise ● DA-Gewinnspiel ● Bleib gesund<br />
mit Bonbo<br />
PROMOTION<br />
13 ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND.<br />
14 ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER.<br />
22 DER DUNGL-TIPP. Erste Hilfe gegen Wechselbeschwerden<br />
15 IMPRESSUM<br />
APOSORT – DAS NEUE ALTE<br />
Qualitätssiegel der österreichischen<br />
Apotheker<br />
© wavebreakmedia ltd.<br />
© auremar<br />
10 Husten bei Kindern<br />
Wann das Kind zum Arzt muss.<br />
18 Aufbauernährung<br />
im<br />
Sport<br />
E<strong>ins</strong>atz von Nahrungsergänzungsmitteln.<br />
© Danilo Moura<br />
24 Raucher entwöhnung<br />
mit Nikotinersatz präparaten<br />
Die wichtigste Frage: Wie kommt man<br />
vom Rauchen los?<br />
DA Jänner 2011<br />
3
Anzeige<br />
APORAMA<br />
Blutspende-Station im Apothekerhaus<br />
Apotheker spenden Blut<br />
Medikamente retten Leben. Blut auch. Vor kurzem fand in den<br />
Räumen des Apothekerhauses in Wien eine Blutspende-Aktion<br />
statt. Dabei haben sich 60 Apothekerinnen, Apotheker und Mitarbeiter<br />
an der Aktion beteiligt. „Es kann so einfach sein, einen<br />
lebensrettenden Beitrag zu leisten. <strong>Gesund</strong>heit umfasst für uns<br />
mehr als nur Medikamente abzugeben. Als Mitglieder eines<br />
<strong>Gesund</strong>heitsberufes gehen wir mit gutem Beispiel voran und<br />
spenden Blut“, betonen die beiden Initiatoren der Aktion, Mag.<br />
Werner Luks, Präsident der Apothekerkammer Niederösterreich,<br />
und Mag. Irina Schwabegger, Apothekerin und Notfallsanitäterin.<br />
Ob bei Unfällen, Operationen oder Erkrankungen: Blut kann als<br />
Notfallmedikament Nummer e<strong>ins</strong> durch nichts ersetzt werden. Getreu<br />
dem Motto »Blut spenden rettet Leben!« haben die Apotheker<br />
die Aktion mit ihrem eigenen Blut unterstützt, um zu helfen, die<br />
Versorgung von Patienten mit Blutkonserven sicherzustellen.<br />
In Österreich werden jährlich rund 500.000 Blutkonserven<br />
benötigt. Das entspricht in etwa einer Konserve pro Minute. Eine<br />
Konserve ist allerdings nur 42 Tage haltbar und kann nicht<br />
künstlich hergestellt werden. Umso gefragter ist daher die Blut -<br />
spendefreudigkeit der Bevölkerung – doch genau diese lässt zu<br />
wünschen übrig: Lediglich 3,6 Prozent der Bevölkerung spenden<br />
in Österreich Blut. Durch die vorweihnachtliche Hektik im<br />
Dezember, die Urlaube zum <strong>Jahr</strong>eswechsel sowie die saisonale<br />
Erkältungswelle ist das Spendenaufkommen im Winter überdies<br />
relativ gering. <br />
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die tiefenwirksame, körpereigene Heilwärme,<br />
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4 DA Jänner 2011<br />
Schwache Pumpleistung –<br />
geringeres Hirnvolumen<br />
Kräftiges Herz<br />
bremst Alterung<br />
des Gehirns<br />
Ein kräftiges Herz kann offenbar die Alterung des Gehirns<br />
bremsen. Eine amerikanische Studie deutet darauf hin, dass eine<br />
geringe Pumpleistung des Herzmuskels ein stärkeres<br />
Schrumpfen des Denkorgans im Alter begünstigt. Dies gilt auch für<br />
jene Menschen, die nicht an Herzschwäche oder koronarer Herzerkrankung<br />
leiden.<br />
Die Forscher der Universität Boston untersuchten Herzkraft und<br />
Hirngröße bei rund 1.500 Menschen im Alter von 34 bis 85 <strong>Jahr</strong>en.<br />
Je schwächer die Pumpleistung des Organs ausfiel, desto kleiner<br />
war tendenziell das Volumen des Gehirns, wobei die Forscher auch<br />
die Körpergröße berücksichtigten. Dieser Zusammenhang galt auch<br />
für jene Teilnehmer, die keine Herzerkrankung hatten.<br />
„Die Resultate deuten darauf hin, dass der Herzindex und die Hirngesundheit<br />
miteinander zusammenhängen“, sagt die Neurologin<br />
Angela Jefferson. „Diese Verbindung kann man nicht Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
zuschreiben, denn das Verhältnis blieb auch<br />
dann bestehen, wenn wir diese Patienten aus unseren Analysen ausschlossen.“<br />
Insgesamt hatten nur sieben Prozent der Teilnehmer ein Herzleiden,<br />
aber bei fast jedem dritten war das Pumpvolumen des Organs gering.<br />
Zwar fanden die Forscher keinen Hinweis darauf, dass unter<br />
einer geringen Herzkraft auch das Denkvermögen litt. Aber möglicherweise<br />
gehe die Schrumpfung des Hirnvolumens einer E<strong>ins</strong>chränkung<br />
der Geisteskraft voraus. Warum eine geringere Pumpkraft<br />
des Herzens nachteilige Folgen für das Gehirn haben sollte, ist<br />
indes unklar. Möglicherweise, so spekulieren die Mediziner, sei<br />
der Blutfluss zum Gehirn schwächer. Darunter könne dann die Nähstoffversorgung<br />
des Organs leiden.<br />
Regelmäßige sportliche Betätigung hingegen kräftigt das Herz und<br />
regt die Durchblutung an. <br />
© Alexander Raths
Bis zu 80 Prozent der über 60-Jährigen leiden unter chronischen Schmerzen<br />
Schmerzen im Alter: Betroffene<br />
erhalten oft ungenügende Therapie<br />
Vier von fünf Menschen über 60 <strong>Jahr</strong>en leiden unter chronischen<br />
Schmerzen. Doch die Zahl jener betagten Personen, die<br />
auch eine adäquate Schmerztherapie erhalten, ist nach wie vor<br />
ungenügend. Das kritisierte der Salzburger Schmerzforscher<br />
Günther Bernatzky anlässlich einer Tagung »Schmerz im Alter« in<br />
Salzburg.<br />
Die Schmerzen von älteren Menschen werden oft nicht oder nicht<br />
ausreichend behandelt. „Je älter man ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass man Schmerzmittel bekommt“, bringt Bernatzky<br />
die Situation auf den Punkt. Bei Heimbewohnern oder Menschen<br />
mit Demenz ist die Chance, eine passende Schmerztherapie zu erhalten,<br />
noch geringer als bei Senioren, die daheim betreut werden,<br />
erklärte der Salzburger Wissenschafter. Eine Studie hat gezeigt,<br />
dass ältere Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen eine um<br />
20 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit haben, eine Schmerztherapie<br />
zu bekommen als Senioren ohne solche Beeinträchtigungen.<br />
Dass dem Schmerz im Alter zu wenig Augenmerk geschenkt wird,<br />
hat viele Gründe, die unter anderem auch bei den Betroffenen selbst<br />
liegen: „Alte Menschen können oder wollen ihren Schmerz oft<br />
nicht deutlich zeigen, sie wollen nicht jammern“, sagte Bernatzky.<br />
Gleichzeitig ist es oft schwierig, Schmerzen zu erkennen und rich-<br />
APORAMA<br />
tig zu diagnostizieren. Die Reaktionszeit auf einen Schmerzreiz<br />
kann bei alten Menschen verlangsamt sein, die kognitiven Fähigkeiten<br />
nehmen ab, es gibt eine reduzierte Mimik und Körpersprache.<br />
Schmerzmessmethoden, die speziell für ältere oder demente Personen<br />
entwickelt wurden, werden erst seit kurzem eingesetzt.<br />
Ein weiteres Problem ist, dass Schmerzmedikamente in Kombination<br />
mit anderen Medikamenten zu Nebenwirkungen oder gegenseitigen<br />
Beeinflussungen führen können. Mangelnde Mobilität, Ängste oder<br />
einfach auch die mangelnde Fingerfertigkeit, eine Medikamentenpackung<br />
zu öffnen, sind weitere Faktoren, die immer wieder dazu<br />
führen, dass ein Patient die Schmerztherapie abbricht oder nicht<br />
konsequent durchführt. Hier gibt es Rat und Hilfe in der Apotheke.<br />
Hauptursachen für den Schmerz im Alter sind Arthrosen, Osteoporose,<br />
Tumore, Diabetes oder neurologische Erkrankungen. Oft<br />
führen auch Angst, Depression oder E<strong>ins</strong>amkeit zu körperlichen<br />
Schmerzen, weiß Bernatzky.<br />
„Ich will Menschen Mut machen, mit Schmerzen frühzeitig zum<br />
Arzt zu gehen", sagt der Salzburger Wissenschafter. Schon nach<br />
wenigen Wochen können Schmerzen nämlich chronisch und damit<br />
ungleich schwerer behandelbar werden als rechtzeitig diagnostizierte<br />
Probleme. <br />
DA Jänner 2011<br />
5
APORAMA<br />
Winterwetter – Gesicht schützen<br />
und Piercings herausnehmen<br />
Tipps gegen Eiseskälte<br />
Rotgefrorene Nasen, kalte Füße und Gänsehaut: Der Winter hat<br />
mit Schnee und Minusgraden in Europa Einzug gehalten.<br />
Durch starken Wind liegt die gefühlte Temperatur noch deutlich<br />
unter den Vorhersagen. Wer ein paar einfache Tipps beherzigt,<br />
kann jedoch jeder Kältewelle trotzen.<br />
DAS GESICHT SCHÜTZEN<br />
Im Bereich von Mund und Nase liegen zahlreiche Kälterezeptoren,<br />
von denen der Mensch zehnmal so viele hat wie Wärmerezeptoren.<br />
Deshalb friert man an den Wangen und an der Nasenspitze besonders<br />
schnell. Hier kann nur ein dicker Schal helfen, der wie eine<br />
Vermummung um den Kopf gewickelt wird. Eine Haube zu tragen<br />
sollte bei Minusgraden Pflicht sein. Aufgrund der gut durchbluteten<br />
Kopfhaut friert der Kopf besonders schnell.<br />
EINCREMEN<br />
Ein Fettfilm auf der Haut schützt gut vor der Kälte – doch leider<br />
kommt die hauteigene Fettproduktion bei kalter Witterung zum Erliegen.<br />
Die Folge: die Hände werden rissig, das Gesicht spannt, die<br />
Lippen springen auf. Vor allem wer zu einer langen Schneewanderung<br />
aufbricht oder Rodeln geht, sollte seine Haut mit Fettcremes<br />
und Lippenpflegestiften schützen. Von Cremes mit hohem Wasseranteil<br />
raten Experten ab, denn das Wasser verdunstetet und kühlt<br />
die Haut noch mehr aus. Bei trockener Heizungsluft schaffen übrigens<br />
ein Luftbefeuchter oder Zimmerpflanzen Abhilfe.<br />
KINDER NICHT ZU DICK EINPACKEN<br />
Viele Eltern packen ihr Kind zum Spaziergang so dick ein, dass sie<br />
sich kaum noch bewegen können. Apotheker empfehlen stattdessen,<br />
Kindern leichte und wärmende Skiunterwäsche unter Hose und<br />
Jacke anzuziehen, in der sie sich gut bewegen können. In die Schuhe<br />
gehören Thermosohlen. Die besonders empfindliche Kinderhaut<br />
im Gesicht sollte mit reichhaltiger Fettcreme geschützt werden.<br />
PIERCINGS ENTFERNEN<br />
Eine besondere Gefahr für das Gesicht stellen Piercings im Winter<br />
dar. Bei Minusgraden können sie an Nase, Braue oder Mundwinkel<br />
sogar einfrieren und damit für Verletzungen im Gesicht sorgen und<br />
auch zu einer nachhaltigen schwärzlichen Verfärbung der Haut<br />
führen. Wenn die Quecksilbersäule unter null Grad fällt, sollten die<br />
modischen Stecknadelköpfe im Gesicht deshalb besser herausgenommen<br />
werden. Gleiches gilt für Ohrringe bei Kindern.<br />
MAL AUFS BADEN VERZICHTEN<br />
Kalte Luft und Heizungswärme trocknen die Haut ohnehin aus;<br />
lange Vollbäder sind daher eine zusätzliche Belastung. Wer darauf<br />
trotzdem nicht verzichten mag, sollte dem Wasser Badeöl zusetzen,<br />
weil es mehr Fett enthält. Und anschließend dick eincremen, damit<br />
die Haut gut ernährt wird.<br />
VIEL FLÜSSIGKEIT TRINKEN<br />
Wasser, Tee und Fruchtsäfte können dem Körper von innen helfen,<br />
mit der Kälte und der niedrigeren Luftfeuchtigkeit besser klar zu<br />
kommen. Außerdem unterstützen vitaminreiche Getränke das Immunsystem<br />
und beugen damit Erkältungs- und Herz-Kreislauf-<br />
6 DA Jänner 2011<br />
Krankheiten vor. Entgegen der landläufigen Meinung wärmt Alkohol<br />
übrigens nicht. Experten raten, die Finger davon zu lassen. Besser<br />
hilft Ingwertee: Er fördert die Durchblutung und wärmt durch<br />
seine Schärfe.<br />
DIE FÜßE WÄRMEN<br />
Ein Bad mit ansteigender Temperatur macht die Füße wieder warm<br />
und fährt den Kreislauf hoch. Das Fußbad sollte rund 32 Grad<br />
warm sein, also nicht zu heiß. Außerdem hilft eine Fußmassage mit<br />
Händen oder Bürste. <br />
www.feelok.at<br />
<strong>Gesund</strong>heitsprogramm für<br />
Kinder und Jugendliche<br />
»feelok« ist ein internetbasierendes Präventionsprogramm, welches<br />
sein Augenmerk vor allem auf die <strong>Gesund</strong>heit und das<br />
Wohlbefinden Jugendlicher im Alter zwischen 12 und 18 <strong>Jahr</strong>en<br />
richtet. Es wurde vom Institut für Sozial- und Präventionsmedizin<br />
der Universität Zürich entwickelt und für Österreich von<br />
Styria vitalis und pro mente: kinder jugend familie für Kärnten<br />
verfügbar gemacht.<br />
»feelok« beinhaltet verschiedene Themen, wie z.B. »Arbeit«,<br />
»Alkohol«, »Rauchen«, »Bewegung und Sport«, »Ernährung«<br />
u.v.m.<br />
Das Programm zum Thema »Arbeit« unterstützt die Jugendlichen<br />
darin, einen ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechenden<br />
Beruf zu finden. Außerdem werden verschiedene Problemlösungen<br />
angeboten, die im Zusammenhang mit der Lehre auftauchen<br />
können.<br />
Mittels eines von Experten ausgearbeiteten »Check-Tests« in<br />
Form eines Quiz‘ zum jeweiligen Thema kann der Jugendliche –<br />
oder besorgte Eltern – in den Programmen »Alkohol« und »Rauchen«<br />
selbst herausfinden, inwieweit er z.B. einer drohenden Alkohol-<br />
oder Nikot<strong>ins</strong>ucht unterliegt bzw. ob er vielleicht sogar<br />
bereits »süchtig« ist.<br />
Das Programm »Bewegung« motiviert körperlich inaktive und<br />
wenig aktive Jugendliche, sich mehr zu bewegen oder Sport zu<br />
treiben, oder motiviert zum Tanzen.<br />
Das Expertenteam von »feelok« ist bemüht, für jedes Problem<br />
eine Lösung zu finden! <br />
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Entgeltliche E<strong>ins</strong>chaltung.<br />
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Schnupfen:<br />
Gute Besserung<br />
mit Otrivin ®<br />
WARUM SCHNUPFEN BEHANDELT WERDEN<br />
SOLLTE<br />
Hilfe, ich bekomme keine Luft mehr! Durch die Entzündung<br />
schwellen die Nasenschleimhäute so stark an, dass kaum mehr Luft<br />
durchkommt. Mit einer verstopften Nase geht aber nicht nur das Leben<br />
an einem vorbei, ein unbehandelter Schnupfen kann auch Wegbereiter<br />
für weitere Krankheiten sein: Da die angegriffene Nase ihre<br />
normale Abwehr- und Filterfunktion nicht mehr wahrnehmen<br />
kann, gelangt die Atemluft ungefiltert über die Atemwege zur Lunge.<br />
Entzündungen mit Husten und Heiserkeit können die Folge<br />
sein. Häufig breitet sich die Infektion auch auf die Nasennebenhöhlen<br />
oder das Mittelohr aus. In jedem Fall fällt es mit einer verstopften<br />
Schnupfennase schwer, das Leben in vollen Zügen zu genießen.<br />
Otrivin ® ermöglicht ein freies Atmen durch die Nase – und<br />
Sie sind wieder mitten im Leben.<br />
WIE WIRKT OTRIVIN®?<br />
Beim akuten Schnupfen ist vor allem die Verwendung lokaler<br />
schleimhautabschwellender Präparate ratsam. Otrivin ® , für die Anwendung<br />
in der Nase bestimmt, verengt dort die Blutgefäße und bewirkt<br />
dadurch eine Abschwellung der Schleimhaut in der Nase und<br />
im angrenzenden Bereich des Rachenraumes. Otrivin ® befreit verschnupfte<br />
Nasen bis zu 12 Stunden, und auch wenn die Nasennebenhöhlen<br />
mitbetroffen sind, dient Otrivin ® zur Erleichterung des<br />
Sekretabflusses. Sogar bei Mittelohrentzündung wird die Schleimhautabschwellung<br />
im Nasen-Rachenraum unterstützt.<br />
OTRIVIN® GEGEN SCHNUPFEN – FÜR JEDEN<br />
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Um jeder Schnupfnase gerecht zu werden, bietet Otrivin ® gegen<br />
Schnupfen individuelle Behandlungsmöglichkeiten. Da jeder verschiedene<br />
Vorlieben bei der Anwendung hat, gibt es Otrivin nicht<br />
nur als klassische Nasentropfen, sondern auch als Nasenspray ohne<br />
Konservierungsmittel für eine dosiergenaue Wirkstoffabgabe.<br />
Durch Verwendung von Otrivin ® ohne Konservierungsmittel kann<br />
das Risiko von Allergien und Unverträglichkeiten bei empfindlichen<br />
Patienten vermindert werden.<br />
Wenn Sie die kühle Frische bevorzugen, können Sie auch mit<br />
Otrivin ® Menthol-Nasenspray wieder frei durchatmen. Die<br />
Aromastoffe Menthol und Eucalyptol wirken angenehm kühlend<br />
und erleichtern zusätzlich die Nasenatmung besonders während der<br />
Nacht.<br />
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Für Fragen: Tel: 05354 56335 0<br />
Mail: novartis@gebro.com<br />
Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren<br />
Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. <br />
TIPP: Nasensprays haben im Vergleich zu Nasen -<br />
tropfen den Vorteil, dass sie sich breitflächiger verteilen<br />
und so nicht nur die Belüftung der Nase, sondern<br />
auch der angrenzenden Nebenhöhlen verbessern.<br />
DA Jänner 2011<br />
7
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
© Ilike<br />
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8 DA Jänner 2011<br />
Kinder und Senioren sind<br />
Impfkandidaten<br />
Man weiß, dass grippale Infekte bei<br />
Kindern 6- bis 12mal pro <strong>Jahr</strong><br />
auftreten können, obwohl ihr Immunsystem<br />
voll funktionsfähig ist. Es<br />
fehlt ihnen allerdings die immunologische<br />
»Erfahrung«. Erwachsene besitzen<br />
zwar eine solche, doch ihr Immunsystem<br />
hat inzwischen altersbedingt immer mehr<br />
an Aktivität verloren. Zu besonders komplikationsreich<br />
verlaufenden Influenza -<br />
fällen neigen Kinder unter 5 <strong>Jahr</strong>e und<br />
Personen ab dem 50. Lebensjahr. Großeltern<br />
mit Enkelkindern im Kindergarten<br />
oder in der Schule tragen ein doppeltes<br />
Risiko:<br />
Einerseits bleiben die Enkerl mit noch<br />
nicht ausgereiftem Immunsystem länger<br />
infektiös und steckten die Großeltern dadurch<br />
eher an. Sie sind der »Motor« einer<br />
Grippewelle, denn ein Anstieg der Erkrankungen<br />
in Schulklassen und Kindergärten<br />
geht der eigentlichen Influenza<br />
immer voraus.<br />
Andererseits fehlt den Großeltern<br />
durch den altersbedingten Rückgang der<br />
schützenden T-Zellen ein wichtiger<br />
Schutzfaktor. Sie sind daher empfänglicher<br />
für den Ausbruch eines viralen In-<br />
Sachgerechte<br />
Arzneimittellagerung<br />
fektes und durch den Umgang mit den<br />
Kindern zusätzlich infektionsbedroht.<br />
Dazu kommt noch die Erkenntnis, dass<br />
Influenzaviren nicht nur die innere Oberfläche<br />
der Lunge schädigen können, sondern<br />
auch die Gefäßinnenseite, nämlich<br />
das empfindliche Endothel. Dort laufen<br />
aber sehr oft schon altersbedingte Entzündungsvorgänge<br />
ab, die zur Aterio -<br />
sklerose führen. Eine langsame Entzündung<br />
des Endothels wird bei einer Influenza<br />
von einer rasch ablaufenden überlagert<br />
und die Schäden dadurch verstärkt.<br />
TIPPS: Es wäre aktive <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge,<br />
wenn Sie sich selbst und auch die<br />
Kinder gegen Influenza impfen lassen. Ein<br />
Influenza-Impfstoff mit eingebautem Verstärkereffekt<br />
für Senioren bringt das Immunsystem<br />
dieser Altersgruppe besser in<br />
Schwung als der normale Erwachsenenimpfstoff.<br />
Kinder kann man schon ab dem 7.<br />
Lebensmonat impfen, wobei eine Erstimpfung<br />
in zwei Raten erfolgen soll, um bestmöglichen<br />
Schutz zu sichern. Erfahrungsgemäß<br />
kommt es im Spätwinter zu einer<br />
zweiten Influenzawelle, d.h. eine Impfung<br />
kann auch zum jetzigen Zeitpunkt durchaus<br />
sinnvoll sein. <br />
Die üblichen Arzneimittelpackungen bestehen aus einem Hüllkarton mit den entsprechenden<br />
Angaben u.a. zur Arzneiform und zu den Inhaltsstoffen sowie Lagerungshinweisen.<br />
Außerdem sind das Ablaufdatum und die Chargennummer angeführt. Im Inneren enthalten<br />
sie Blis terpackungen mit eingeschweißten Tabletten oder Kapseln und die Gebrauchs -<br />
information. Die größten Feinde für die Haltbarkeit von Arzneimittel sind Feuchtigkeit,<br />
Licht und Wärme. Dagegen schützt sie der Hersteller z.B. durch Überziehen mit sperrenden<br />
Schutzlacken bei den so genannten Filmtabletten oder durch Abfüllung in feuchtigkeitsresistenten<br />
Kapseln. Licht und Temperaturen jenseits der 40° C können Reaktionen<br />
auslösen, die den Wirkstoffgehalt mindern und die Wirksamkeit in Frage stellen. Daher<br />
soll man die Lagerung zu den auf der Packung und in der Gebrauchsinformation angegebenen<br />
Bedingungen vornehmen. Wie sind Tablettenspender zu beurteilen?<br />
TIPP: Viele ältere Menschen, die mehrere Arzneimittel pro Tag einnehmen müssen,<br />
verwenden einen Tablettenspender mit Fächern für morgens, mittags und abends. Sie erleichtern<br />
die regelmäßige Arzneimitteleinnahme. Manche Tabletten oder Kapseln können<br />
ohne schützende Umhüllung in ihrer Qualität leiden. Ist das der Fall, soll man den Blister<br />
nur in Einzelstücke zerschneiden und diese dann in den Tablettenspender füllen. Zur Vorsicht<br />
raten wir, derartige Dosierhilfen an einem kühlen trockenen Ort aufzubewahren und<br />
sich in der Gebrauchsinformation über die Lagerungsbedingungen zu informieren. Helfen<br />
Ihnen die Angaben nicht weiter, so fragen Sie Ihren Apotheker. Er findet sicherlich eine<br />
pharmazeutisch einwandfreie Lösung Ihres Problems.
Arzneimittel für den<br />
Mann oder die Frau?<br />
Jeder kennt geschlechterspezifische Arzneimittel, wie die Anti -<br />
babypille für die Frau oder die Potenzpille für den Mann, aber<br />
die sind hier nicht gemeint. Vielmehr soll auf unterschiedliche<br />
Wirkungen ein und desselben Arzneimittels bei den beiden Geschlechtern<br />
aufmerksam gemacht werden. Frauen haben meist ein<br />
niedrigeres Körpergewicht, eine andere Körperzusammensetzung<br />
(mehr Fett und Körperwasser), eine niedrigere Ausscheidungsrate<br />
der Niere und weisen oft eine langsamere Abbaurate für Arzneistoffe<br />
auf. Das und eine Reihe weiterer Vorgänge führen dazu, dass trotz<br />
gleicher Dosis die Wirkung bei Frauen stärker ausfallen kann, als<br />
bei den Männern. Bekannte Beispiele sind Herzglykoside wie Digimerck<br />
und Lanitop oder das Hochdruckmittel »Metoprolol«, ein so<br />
genannter Betablocker, der bei Frauen niedriger dosiert werden<br />
muss. Unabsichtliche Überdosierungen könnten die wesentlichsten<br />
Gründe für die vermehrt auftretenden Nebenwirkungen bei Frauen<br />
sein!<br />
TIPP: Dieses Wissen ist noch relativ jung und entsprechende Angaben<br />
in den Gebrauchsinformationen älterer Arzneimittel fehlen<br />
daher. Bei neu zugelassenen Arzneimitteln sind jedoch entsprechende<br />
Hinweise in der Gebrauchsinformation zu finden, wenn es<br />
ThermoScan ®<br />
Infrarot Ohr-Thermometer IRT 4520<br />
Genauigkeit und Sicherheit<br />
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mit vorgewärmter Messspitze<br />
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höchste Messgenauigkeit: Vorgewärmte<br />
Messspitze verhindert falsche Messwerte,<br />
die häufig bei Messungen mit kaltem<br />
Ohrthermometer entstehen<br />
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richtige Position des Thermometers im<br />
Ohr sicher<br />
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vermindern das Risiko der<br />
Kreuzkontamination und mögliche<br />
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PZN IRT 4520: 2834778<br />
PZN LF40: 1812964<br />
Hergestellt durch Kaz Europe SA unter Lizenz von der Marke „Braun“.<br />
„Braun“ ist ein eingetragenes Warenzeichen der Braun GmbH, Kronberg, Deutschland. © 2010, Kaz Europe SA REV 02NOV10<br />
TIPPS VOM APOTHEKER<br />
dafür bei den Voruntersuchungen Hinweise gegeben hat. Ähnliche<br />
Unterschiede treten bei Völkern auf. So haben Asiaten eine andere<br />
genetische Ausstattung, die sich auch in veränderten Arzneimittelwirkungen<br />
und -nebenwirkungen niederschlägt. <br />
Die Nr 1<br />
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und Müttern 1<br />
<strong>Jahr</strong>e 2 Garantie<br />
1 Weltweit von mehr Arztpraxen und Müttern verwendet<br />
als jede andere Infrarot-Thermometer Marke<br />
© CREATISTA
© Olga Miltsova<br />
HUSTEN<br />
Auf was Sie achten sollten!<br />
Husten bei<br />
Kindern<br />
Husten ist ein unangenehmes Erkältungssymptom,<br />
das aber auch seinen Sinn hat:<br />
Durch das Abhusten kann sich die Lunge<br />
von Bronchialschleim befreien und seine<br />
Reinigungsfunktion wahrnehmen. In der<br />
Apotheke sind zahlreiche Hustensäfte mit<br />
und ohne Verschreibung erhältlich – ein Wundermittel<br />
gibt es darunter nicht; aber – richtig<br />
angewendet – können sie die Beschwerden<br />
lindern und die Genesung vorantreiben.<br />
AUTOR: DDR. PETER VOITL<br />
Eine »banale« Erkältung verläuft in zwei Phasen: Zunächst besteht<br />
ein trockener aber unproduktiver Husten, der vor allem<br />
abends vor dem E<strong>ins</strong>chlafen Probleme macht. Anschließend<br />
folgt ein Husten, der den Auswurf von Schleim zum Ziel hat, was<br />
wieder durch entsprechende Wirkstoffe unterstützt werden kann.<br />
Für beide Hustenstadien gibt es unterschiedliche Medikamente:<br />
Hustenreizdämpfer bzw. schleimlösende Säfte.<br />
Aus der allgemeinen kinderärztlichen<br />
Erfahrung ergeben sich folgende Empfehlungen:<br />
Trockener Husten<br />
Gegen trockenen Husten helfen häufig einfache<br />
Hausmittel wie heiße Milch mit<br />
Honig oder hustenreizdämpfende Säfte wie<br />
Silomat oder Tuscalman. Stärker wirksame<br />
codeinhaltige Hustenblocker sind rezept-<br />
DDr. Peter Voitl pflichtig und sollten deshalb vor allem dann<br />
angewendet werden, wenn der Husten<br />
nachts den Schlaf sehr beeinträchtigt.<br />
Auch verschiedene Heilpflanzen wie etwa<br />
Eibisch wurzel oder Isländisch-Moos<br />
wiken bei Reizhusten lindernd.<br />
Thymian enthält ätherische Öle mit den<br />
Hauptbestandteilen Thymol und Carvacrol.<br />
Thymian wirkt entkrampfend<br />
10 DA Jänner 2011<br />
auf die Bronchien, fördert den Auswurf und hat eine bakterientötende<br />
Wirkung. Er lindert die Beschwerden bei Krampf- und Reiz -<br />
husten sowie Heiserkeit bei Erkältungskrankheiten der oberen Luftwege,<br />
bei Bronchitis und auch bei Keuchhusten.<br />
Andere pflanzliche Hustenbremser sind Eibischwurzel, Malvenblüten,<br />
Huflattichblätter (max. 6 Wo./<strong>Jahr</strong>; nicht in Schwangerschaft,<br />
Stillzeit), Lungenkraut und Isländisch Moos.<br />
Feuchter Husten<br />
Bei feuchtem oder produktivem Husten können schleimlösende<br />
Expektorantien das Abhusten des zähen Schleims unterstützen. Substanzen<br />
wie Acetylcystein verändern die Struktur des Schleims und<br />
erleichtern das Aushusten. Andere Substanzen wie Ambroxol sollen<br />
die Produktion eines dünnflüssigen Sekretes anregen. Diesen Wirkstoff<br />
gibt es als Saft, Kapseln oder Brausetabletten. Clenbuterol<br />
(z.B. in Mucospas) ist ein Hustemittel aus der Gruppe der Betaagonisten<br />
und wirkt schleimmobilisierend.<br />
Zudem gibt es sehr gut wirksame pflanzliche Hustentees, etwa aus<br />
Anis, Lakritz (Süßholzwurzel), Huflattich oder Thymian. Auch Erkältungsbäder<br />
mit ätherischen Ölen – bei kleinen Kindern ohne<br />
Menthol – können helfen.<br />
Andere pflanzliche Schleimlöser sind Wollblumen, Bockshornsamen,<br />
Spitzwegerichkraut, Primelwurzel, Senegawurzel, Süßholz -<br />
wurzel, Efeublätter, Fenchel, Anis, Thymiankraut, Quendelkraut<br />
und Eukalyptusblätter zur Inhalation.<br />
Nicht zu empfehlen:<br />
Die Kombination eines Schleimlösers mit einem Hustenreizdämpfer<br />
ist nicht zu empfehlen. Der gelöste Schleim kann dadurch<br />
nicht abgehustet werden. Sinnvoller ist es, tagsüber zu einem<br />
Schleimlöser zu greifen und nachts zu einem Hustenreizdämpfer.<br />
Zuviel Alkohol, nämlich über fünf Prozent in Säften und über<br />
zehn Prozent in Tropfen, ist für Kinder nicht geeignet.<br />
Auch Zusätze von Dibutylphtalat, einer Substanz, die die Kapseln<br />
magensaftresistent und damit magenschonend macht, ist nicht empfehlenswert.<br />
Phtalate stehen im Verdacht, Leber, Nieren und die<br />
Fortpflanzungsorgane schädigen zu können.<br />
Häufig sind Erkrankungen der Atemwege durch Viren bedingt,<br />
weshalb viele Verordnungen von Antibiotika nicht wirksam sind.<br />
Wann müssen Sie zum Arzt?<br />
Kleinkinder mit Fieber über 38,5 Grad<br />
Kleinkinder, die gar nicht mehr trinken oder deren Windel auffallend<br />
trocken bleibt.<br />
Säuglinge und Kleinkinder, bei denen Husten jäh beginnt und<br />
nicht gelindert werden kann: In diesem Fall könnte ein verschluckter<br />
Fremdkörper Ursache für den Hustenreiz sein.<br />
Kinder, die gelben oder grünen Schleim abhusten.<br />
Bei jedem Husten, der länger als eine Woche dauert.<br />
Bei schlechtem Allgemeinzustand, schlechtem Trinkverhalten<br />
oder beschleunigter Atmung<br />
Bei Geräuschen (Pfeiffen) während des Ein- oder Ausatmens<br />
Bronchialtee, besonders auch für Kinder geeignet, empfohlen<br />
von der ÖGPhyt, Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie,<br />
d.h. die Therapie mit Arzneipflanzen.<br />
Teile reizlindernd antimikrobiell expektorierend sekretolytisch<br />
Süßholzwurzel 30 x x spasmolytisch<br />
Thymian 30 x x spasmolytisch<br />
Fenchel 30 x spasmolytisch<br />
Spitzwegerich 30 x x spasmolytisch
© wavebreakmedia ltd<br />
Bei Geräuschen (Pfeifen)<br />
während des Ein- oder<br />
Ausatmens muss ein Arzt<br />
konsultiert werden.<br />
FRAUENGESUNDHEIT<br />
Blasenschwäche<br />
–<br />
ein Alltagsproblem<br />
über das man nicht<br />
gerne spricht<br />
Der unfreiwillige Harnabgang kennt viele<br />
Ursachen – Blasenentzündung, Geburten,<br />
Verstopfung und höheres Lebensalter steigern<br />
die Häufigkeit.<br />
AUTORIN: DR. VALENTINA PATAY-EIDLER<br />
Das Wichtigste zuerst: Trinken Sie viel Wasser<br />
Viele Betroffene mit Blasenproblemen trinken<br />
weniger Flüssigkeit, um so die Harnmenge gering<br />
zu halten. Das ist aber nicht nur gesundheitsschädlich,<br />
sondern bewirkt auch noch das<br />
Gegenteil. Wenn man zu wenig trinkt, werden<br />
die Nieren schnell unterversorgt und können<br />
ihre Entgiftungsfunktion nicht mehr wahrnehmen.<br />
Harnwege und Blase werden nicht mehr<br />
ausreichend durchgespült.<br />
Einerseits leistet dies Infektionen Vorschub,<br />
denn vorhandene Bakterien, die nicht ausgespült<br />
werden, vermehren sich und verursachen<br />
Infektionen. Die Infektionen verstärken wiederum<br />
die Inkontinenz. Andererseits dient die Füllung der Harnblase<br />
dem Training der Blasenmuskulatur. Wird die Blase nicht mehr<br />
ausreichend gefüllt, entfällt dieser Trainingseffekt. Dadurch verringert<br />
sich das Fassungsvermögen der Blase, die Inkontinenz verstärkt<br />
sich und dieser Teufelskreis geht weiter. Umso wichtiger ist es auch<br />
bei Inkontinenz ca. zwei Liter täglich zu trinken!<br />
Blase und unwillkürlicher Harnabgang<br />
Normalerweise kommt es ab einer bestimmten Blasenfüllung zu<br />
Harndrang, beim Erwachsenen liegt dieses Volumen bei knapp einem<br />
halben Liter. Alters- oder krankheitsbedingte Veränderungen<br />
können sich als Blasenschwäche bemerkbar machen, z.B. eine Blasenentzündung,<br />
bei der Frau Hormonmangel der Wechseljahre aber<br />
auch Veränderungen in Organen des kleinen Beckens, beim Mann<br />
eine Abflussbehinderung des Harns durch die vergrößerte Prostata.<br />
Demenz, Morbus Park<strong>ins</strong>on, Gehirngefäßsklerose, Schlaganfall<br />
oder Multiple Sklerose können ebenso Auslöser sein. Stoffwechsel -<br />
erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) kommen<br />
als Ursache ebenso in Frage wie psychische Störungen. Auch<br />
DA Jänner 2011<br />
Dr. Valentina<br />
Patay-Eidler<br />
11<br />
© Molodec
FRAUENGESUNDHEIT<br />
Medikamente, die die Schließmuskelfunktion beeinträchtigen, können<br />
Harnverlust begünstigen.<br />
Formen der Blasenschwäche<br />
Die Bandbreite von Blasenschwäche reicht von sehr häufigen Blasenentleerungen<br />
über den unfreiwilligen Harnverlust beim Husten<br />
oder beim Stiegen steigen bis hin zu Blasenentzündungen durch kalte<br />
Füße. Hinter der Blasenschwäche stecken hauptsächlich drei<br />
Krankheitsbilder: 1. Die überaktive Blase, 2. die Harnröhren-Verschlussschwäche<br />
und 3. die Blasenmuskelschwäche mit reichlich<br />
Restharn.<br />
Dranginkontinenz<br />
Die überaktive Blase (Dranginkontinenz) äußert sich in erster Linie<br />
durch stark gehäuften Harndrang, der das vorzeitige Aufsuchen der<br />
Toilette erzwingt. Ist keine Toilette erreichbar, kann es bereits zum<br />
unfreiwilligen Harnverlust kommen. Diese überaktive Blase kann<br />
auch z.B. durch eine chronische Blasenentzündung hervorgerufen<br />
werden. Insbesondere bei älteren Menschen mangelt es auch an der<br />
Fähigkeit, den Harndrang über eine ausreichend lange Zeit unterdrücken<br />
zu können. In einigen Fällen bleibt die Ursache unklar.<br />
Belastungsinkontinenz<br />
Bei der Harnröhren-Verschlussschwäche (Belastungsinkontinenz)<br />
kommt es unter körperlicher Belastung ohne Harndranggefühl zum<br />
Harnverlust z.B. bei Husten und Niesen, Heben einer schweren<br />
Einkaufstasche oder Mineralwasserkiste. Die Verschlussschwäche<br />
der Harnröhre kann durch eine Bindegewebsschwäche oder durch<br />
eine verminderte Kraft der Beckenbodenmuskulatur verursacht sein.<br />
Diese Situation wird <strong>ins</strong>besondere bei Frauen nach Geburten festgestellt,<br />
daher kommt diese Form der Blasenschwäche auch fast nur<br />
bei Frauen vor. Selbst sportliche Frauen sind nicht unbedingt gegen<br />
die Belastungsinkontinenz geschützt. Im Gegenteil: Zu intensives<br />
Training erhöht den Druck auf die Blase und kann so die Belas -<br />
tungsinkontinenz fördern.<br />
Überlaufinkontinenz<br />
Die Blasenmuskelschwäche mit reichlich Restharn (Überlaufinkontinenz)<br />
betrifft häufig ältere Menschen, deren Spannung der<br />
Blasenwand nachlässt und deren Blasenmuskel schlaff wird. Die<br />
Blase wird nur mehr in kleinen Portionen entleert, was zu Restharn<br />
in der Blase führt. Nimmt diese Restharnmenge stark zu, kann die<br />
Blase überlaufen. Die Folgen sind wiederholter unwillkürlicher<br />
Harnverlust und häufiger Harndrang. Die Blasenmuskelschwäche<br />
tritt <strong>ins</strong>besondere bei älteren Männern auf, meist aufgrund der altersbedingt<br />
vergrößerten Prostata.<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
In der Behandlung der Inkontinenz unterscheidet man zwischen<br />
konservativer und operativer Therapie. Die Operation bleibt schweren<br />
Formen vorbehalten – ob sie auch längerfristig Erfolg verspricht,<br />
klären Sie am besten mit dem Urologen Ihres Vertrauens.<br />
Zur konservativen Therapie zählen Empfehlungen zum Lebensstil,<br />
Beckenbodengymnastik und die medikamentöse Behandlung. Bei<br />
leichten Beschwerden verbessern eine Gewichtsabnahme zur<br />
Entlas tung des Beckenbodens, eine Umstellung der Ernährung auf<br />
ballaststoffreiche Kost zur Vermeidung von Verstopfung, die Vermeidung<br />
des Hebens schwerer Lasten und die Behandlung chronischer<br />
Lungenerkrankungen sowie die optimale E<strong>ins</strong>tellung eines<br />
Diabetes mellitus die Situation oft schon deutlich. Auch der Verzicht<br />
auf das Rauchen verbessert die Durchblutung.<br />
Unterstützend können zusätzlich kleine Elektroden in die Scheide<br />
(bei der Frau) oder in den Enddarm (beim Mann) eingesetzt werden,<br />
die durch nicht schmerzhafte, elektrische Impulse den Schließmus-<br />
12 DA Jänner 2011<br />
● Der weibliche Beckenboden wird von Natur aus durch<br />
Geburten oder Operationen strapaziert. Häufige Gründe für<br />
die Inkontinenz sind Entzündungen der Blase und der<br />
Harnröhre und chronische Verstopfung. Wechseljahre und<br />
Alter beeinflussen die Beckenbodenmuskulatur und das<br />
umliegende Bindegewebe. Durch den Östrogenmangel<br />
werden die Schleimhäute dünner und die Anfälligkeit für<br />
Reizblase und Harninkontinenz steigt.<br />
● Beckenbodentraining als wichtigste Maßnahme<br />
Das Beckenbodentraining ist die wichtigste Maßnahme<br />
um die Muskulatur zu stärken. Etwa 70 Prozent der Frauen<br />
profitieren von den Übungen. Auch Frauen, die keine Kinder<br />
geboren haben, sollten leichtes Beckenbodentraining in<br />
ihren Tagesablauf einbauen. Dazu mindestens 20 Mal am<br />
Tag den Beckenbodenmuskel anspannen und festhalten, als<br />
würde man den Harnstrahl anhalten. In der Realität kann man Shiffman<br />
den Schließmuskel durch willkürliches Unterbrechen des<br />
Harris<br />
Harnstrahls beim Wasserlassen trainieren. ©<br />
kel zum Muskelaufbau anregen. Ein Scheidenpessar (kleiner Konus<br />
aus Kunststoff) verhindert bei einer Senkung der Organe des kleinen<br />
Beckens ein Vorfallen der Blase und lindert damit eine Inkontinenz.<br />
Es birgt jedoch die Gefahr von chronischen Scheidenentzündungen<br />
und ist deshalb mit dem Gynäkologen abzuklären.<br />
Speziell ältere Patienten leiden schon von Natur aus vermehrt an<br />
Mundtrockenheit und manche Patienten waren gezwungen, die medikamentöse<br />
Therapie deshalb zu beenden. Bei den <strong>neue</strong>n Arzneimitteln<br />
sind diese unerwünschten Wirkungen kaum mehr zu erwarten.<br />
Zusammenfassung<br />
Der Kräutergarten der Natur bietet große Unterstützung. Von Kürbis<br />
bis Goldrute gibt es unzählige unterstützende Präparate. Und<br />
wenn es schnell gehen muss, um in der Schnupfen- und Husten -<br />
saison einen Theaterbesuch oder eine Busfahrt sorgenfrei zu überstehen<br />
– von einer einfachen Slipeinlage bis zur Hosenwindel (die<br />
sogar von älteren Schauspielern auf der Bühne unsichtbar verwendet<br />
wird) gibt es zahlreiche verschiedene Varianten. Ihr Apotheker<br />
berät Sie dazu gerne.
Österreichs Pharmazeuten wissen alles<br />
rund ums Medikament, brauchen aber<br />
Nachwuchs<br />
Neue Apotheker<br />
braucht das Land!<br />
Zum Schmied und nicht zum Schmiedl – gehen Herr und Frau Österreicher,<br />
wenn es um ihre <strong>Gesund</strong>heit geht. Tausende gut ausgebildete Pharmazeuten<br />
in den öffentlichen Apotheken sind der „Schmied“, weil sie alles wissen,<br />
wenn es um Wirkung und unerwünschte Wirkung von Medikamenten<br />
geht. Die Standesvertretung der selbständigen Apotheker geht jetzt in die<br />
Offensive: Wir brauchen dringend Nachwuchs!<br />
Rund 150 Apothekerinnen und Apotheker werden momentan<br />
österreichweit gesucht. Kaum eine Branche bietet so viele<br />
offene, attraktive Jobs für Universitätsabgänger wie die<br />
Pharmazie. Ob in der Forschung oder in der öffentlichen Apotheke<br />
– Pharmazeuten finden immer einen sicheren Arbeitsplatz. Weil<br />
das Studium aber lang und »schwer« ist, gibt es immer mehr Nachfrage<br />
als Angebot beim Apotheken-Personal.<br />
„Unser Wissen ist einerseits jahrhundertealt und andererseits immer<br />
auf dem <strong>neue</strong>sten Stand der Wissenschaft. Wer lieber im Internet<br />
Medikamente kauft oder auf eine Kräuterhexe vertraut, riskiert seine<br />
<strong>Gesund</strong>heit. Deshalb sollte man zu uns kommen, wenn es um die<br />
<strong>Gesund</strong>heit geht“, meint Dr. Friedemann Bachleitner-Hofmann,<br />
Präsident des Österreichischen Apothekerverbandes. Und ein siche -<br />
rer Arbeitsplatz ist jenen, die diesen wichtigen gesundheitspolitischen<br />
Beruf ergreifen,<br />
garantiert.<br />
Die intensive akademische<br />
Ausbildung macht<br />
Apotheker zu hoch qualifizierten<br />
Experten in<br />
der Arzneimitteltherapie.<br />
Keine andere Berufsgruppe<br />
weiß so viel über<br />
das Medikament wie die<br />
Pharmazeuten. Und was<br />
(noch) wichtiger ist:<br />
Keine andere Berufsgruppe<br />
im Bereich <strong>Gesund</strong>heit<br />
muss das Wis-<br />
© Franz Neumayr/MMV<br />
ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND<br />
sen so oft und so einfach wie möglich<br />
anwenden.<br />
„Unsere Kunden kommen mit allen<br />
möglichen Fragen und <strong>Gesund</strong>heits -<br />
problemen zu uns. Wir helfen<br />
einerseits zu heilen und sind andererseits<br />
wichtige Vermittler, wenn es<br />
um das richtige medizinische Fach<br />
Dr. Friedemann<br />
Bachleitner-Hofmann<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Apothekerverbandes<br />
geht“, verweist Bachleitner-Hofmann auf die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen Apothekern und Ärzten an der Basis.<br />
Die Rückmeldungen der Kunden beweisen, dass die Apotheker auf<br />
dem richtigen Weg sind. Der Apotheker gehört seit langem zu den<br />
Top 3 Berufen, wenn es um das Ansehen in der Öffentlichkeit geht.<br />
Grund genug, nicht Pilot, sondern Pharmazeut zu werden.<br />
DA Jänner 2011<br />
13
ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER<br />
24-Stunden Auskunftsservice<br />
österreichweit<br />
Neuer<br />
Apotheken-<br />
Notruf<br />
ab Jänner 2011<br />
Ab Jänner 2011 bieten die Apotheken einen<br />
Apotheken-Notruf an. Unter der einfach zu<br />
merkenden Nummer 1455 erhält jeder<br />
Anrufer rasch und unbürokratisch Auskunft<br />
über die nächste dienstbereite Apotheke, auf<br />
Wunsch sogar mit Wegbeschreibung.<br />
Der Apotheken-Notruf 1455 wird rund um die Uhr, 24 Stunden,<br />
365 Tage lang erreichbar sein. „Kundenservice ist für<br />
uns Apotheker besonders wichtig. Dank des Apo theken-<br />
Notrufs wissen unsere Kunden mit einem Anruf, welche Apotheke<br />
in ihrer Nähe Dienst versieht“, freut sich Mag. pharm. Heinrich<br />
Burggasser, Präsident der Öster reichischen<br />
Apothekerkammer auf das Projekt.<br />
Mag.pharm. Heinrich<br />
Burggasser, Präsident<br />
der Österreichischen<br />
Apothekerkammer<br />
14 DA Jänner 2011<br />
In Österreich versehen jede Nacht, an Wochenenden<br />
und Feiertagen rund 350 Apotheken<br />
Bereitschaftsdienst. Die <strong>ins</strong>gesamt<br />
1.280 Apotheken in Österreich wechseln<br />
sich ab, so dass jede Apotheke mehrmals im<br />
Monat auch in der Nacht, an Wochenenden<br />
und Feiertagen Bereitschaftsdienst leistet. In<br />
Grippezeiten werden an einem Wochenende<br />
bis zu zweihundert Kunden von einer dienstbereiten<br />
Apotheke versorgt. In besonders<br />
dünn besiedelten Gebieten müssen die wenigen<br />
Apotheken vor Ort mitunter jede Nacht<br />
erreichbar sein. Diese gesetzlich geregelte<br />
Serviceleistung wird nicht wie Spitäler oder Ärztenotdienste von<br />
der öffentlichen Hand oder der Krankenkasse bezahlt, sondern muss<br />
vom Apothekenbetrieb über den eigenen Umsatz finanziert werden.<br />
In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rol-<br />
le als <strong>Gesund</strong>heitsnahversorger. Die Beratung und Versorgung der<br />
Bevölkerung mit Arzneimitteln ist<br />
das zentrale Anliegen der Apothekerschaft.<br />
Es zeigt sich, dass blinde<br />
und sehbehinderte Menschen bei der<br />
Arzneimitteleinnahme besonders betreut<br />
werden müssen. Die kleingeschriebenen<br />
Beipacktexte sind für<br />
diese Menschen nicht lesbar. „Blinde<br />
und sehbehinderte Menschen erhalten<br />
über den Apotheken-Notruf<br />
1455 kompetente Antworten auf<br />
pharmazeutische Fragen direkt von<br />
der Apothekerin, dem Apotheker“,<br />
sagt Dr. Christian Müller-Uri, Mitglied<br />
des Präsidiums der Österreichischen<br />
Apothekerkammer.<br />
Dr. Christian Müller-Uri, Mitglied<br />
des Präsidiums der Österreichischen<br />
Apothekerkammer.<br />
Eine Information der<br />
Österreichischen Apothekerkammer<br />
© Igor S. Srdanovic
Funktionelle Magen-Darmstörungen<br />
MAGEN-DARM<br />
Wenn Feste Folgen haben…<br />
Im Normalfall erledigt die Verdauung ihre Aufgaben weitgehend unbemerkt, doch manchmal werden<br />
die Vorgänge im Magen und Darm von Völlegefühl, saurem Aufstoßen, früher Sättigung, und<br />
Blähungen begleitet. AUTOR: MAG. PHARM. DR. ALFRED KLEMENT<br />
Diese Phänomene können sowohl im Zusammenhang mit Erkrankungen<br />
des Verdauungstraktes als auch als Folge eines<br />
Zuviel an Genussmitteln und zu großen Mahlzeiten auftreten.<br />
Dazu zählen ein fetter Schwe<strong>ins</strong>braten mit Kraut und Knödel oder<br />
ein vor Öl triefendes Schwe<strong>ins</strong>schnitzel, eine<br />
ordentliche Torte mit Schlagobers oder<br />
ein Tiramisu.<br />
Mag. pharm. Dr. Alfred<br />
Klement<br />
Selbst behandeln oder zum Arzt?<br />
Was ist dagegen zu tun? Lassen sich derartige<br />
Symptome mit der Nahrungsaufnahme<br />
in Beziehung setzen und treten sie nur<br />
vorübergehend und vor allem während des<br />
Tages auf, dann besteht im Allgemeinen<br />
kein Anlass für einen Arztbesuch. Die<br />
Medizin wertet derartige Beschwerden als<br />
zeitweilige, funktionelle Magen-/Darm-<br />
störung. Der Gang zum Arzt wird allerdings notwendig,<br />
wenn unbeabsichtigter Gewichtsverlust, Müdigkeit und Krankheitsgefühl<br />
auftreten. Übelkeit, Blässe und Müdigkeit können<br />
jedoch auch mit chronischem Schmerzmittelgebrauch wie<br />
»Diclofenac« oder »Ibuprofen« in Verbindung stehen, wenn sie<br />
Magen-/Darmblutungen auslösen.<br />
wenn Verdacht auf Leberentzündung (Hepatitis) besteht – erkennbar<br />
an gelb verfärbten Augen.<br />
wenn nächtliche Bauchbeschwerden quälen. Sie weisen auf organische<br />
Ursachen hin.<br />
Oberbauchbeschwerden<br />
Hat man sich überessen, dann sind Blähungen im Oberbauch, Sodbrennen,<br />
saures Aufstoßen und ein Druckgefühl in der Magengrube<br />
dafür kennzeichnend. Durch Änderung der Ernährungsgewohnheiten<br />
lassen sich solche Beschwerden relativ einfach in den Griff bekommen.<br />
Doch rund 25 % der Menschen leiden nicht nur zu den<br />
Feiertagen, sondern chronisch an derartigen Erscheinungen, auch<br />
bekannt unter »Verdauungsschwäche« oder »Dyspesie«.<br />
Eine ganze Reihe altbekannter Heilpflanzen besitzen als Tee,<br />
Tropfen oder Trockenextrakt segensreiche Wirkung. Dazu zählen<br />
Wermutkraut, Schafgarbenkraut, Pfefferminzblätter, Kümmelfrüchte,<br />
Enzianwurzel und Artischokenblätter. Insbesondere die<br />
einhei mische, wenig bekannte bittere Schleifenblume spielt eine<br />
große Rolle und ist in einer Arzneipflanzenkombination in der<br />
Apotheke erhältlich. Steht das Sodbrennen im Vordergrund, sind<br />
Mittel zur Abpufferung der Magensäure (Antacida) oder die seit<br />
Neuestem rezeptfrei erhältlichen so genannten PPIs (Protonen-<br />
Pumpen-Inhibitoren) empfehlenswert, bei Völlegefühl schaffen<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H.,<br />
1090 Wien, Spitalgasse 31, Tel. 01/402 35 88, Fax 01/408 53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler.<br />
Chef redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion: Dr. Irmgard Homeier, Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist, Mag.<br />
pharm. Dr. Alfred Klement (DA-Auf Rezept, Tipps vom Apotheker), Dr. Valentina Patay-Eidler, Mag. pharm. Dr. rer. nat. Thomas<br />
Riedl, Mag. pharm. Irina Schwab egger, Dr. Thomas Schwingenschlögl, DDr. Peter Voitl, Petra Zacherl (DA Mutter & Kind, DA<br />
Diabetes- News, DA Kids, Kochrezepte). Anzeigenannahme: Ruth Salomon, DW 28. Wissenschaftlicher Fachbeirat: Univ.-<br />
Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr. Gernot Fischer,<br />
Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein, Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-Prof. Dr.<br />
Wolfgang Kubelka, Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-Prof.<br />
Mag. pharm. Dr. Max Wichtl. Foto Titelseite: shutterstock.com/Monkey Business Images Anzeigen verkauf, Grafik &<br />
Produktion: Afcom – Alexander Fauland Communication, Tel. 01/402 35 55, alexander.fauland@afcom.at, www.afcom.at.<br />
Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise: monatlich.<br />
Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung und Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten<br />
Beiträge sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet.<br />
Namentlich gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wieder, die nicht mit der der Redaktion übere<strong>ins</strong>timmen<br />
muss. Die 3. Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und umfasst sowohl<br />
die weibliche als auch die männliche Form. Preise ohne Gewähr.<br />
»Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />
Österreichische Apotheker Verlagsgesellschaft m.b.H. – Unternehmensgegenstand: Herausgabe und Verschleiß von periodischen pharmazeutischen Zeitschriften und<br />
pharmazeutischen Drucksorten. Sitz: 1090 Wien, Spitalgasse 31.<br />
Stammkapital: € 36.336,42. Geschäftsführer: Mag.iur.Martin Traxler Aufsichtsrat: Mitglieder des Österreichischen Apothekerverbandes: Mag.pharm.Viktor Hafner,<br />
Mag.pharm.Dr.Martin Hochstöger, Mag.pharm.Dr.Christian Müller-Uri, Mag.pharm.Leopold Schmudermaier, Mag.pharm. Thomas W.Veitschegger.<br />
Mitglieder des Verbandes Angestellter Apotheker Österreichs: Mag.pahrm.Susanne Ergott-Badawi, Mag.pharm.Elisabeth Biermeier, Mag.pharm.Raimund Podroschko,<br />
Mag.pharm.Esther Schwaiger, Mag.pharm.Andrea Vlasek.<br />
Gesellschafter: Österreichischer Apothekerverband – Interessenvertretung der selbständigen Apotheker (Beteiligung 50 %). Verband Angestellter Apotheker Österreichs<br />
– Berufliche Interessenvertretung (Beteiligung 50 %). Adresse aller Genannten: 1090 Wien, Spitalgasse 31. Grundlegende Richtung: Information des Apothekenkunden<br />
über <strong>Gesund</strong>heits- und Arzneimittelfragen im weitesten Sinn."<br />
DA Jänner 2011<br />
15
MAGEN-DARM<br />
© Andrei Rybachuk<br />
wiederum Enzympräparate Erleichterung. Wer über Blähungen<br />
klagt, dem wird mit Kümmel, Fenchel, Anis oder dem Entschäumer<br />
»Simeticon« am ehesten zu helfen sein. Pfefferminzöl in einer<br />
speziell magensaftresistenten Form hat einen blähungsmindernden<br />
Effekt und wirkt zusätzlich krampflösend. Man kann die<br />
Blähungsneigung verringern, indem man langsam isst und trinkt,<br />
keine späten und schweren Mahlzeiten zu sich nimmt, den Kaffeekonsum<br />
reduziert und weniger raucht sowie kohlensäurehaltige<br />
Getränke meidet.<br />
Viele Arzneipflanzen enthalten reichlich ätherisches Öl, das die<br />
Magen-Darmmotorik anregt und auf diese Weise Völlegefühl und<br />
Blähungen verringert. Einen klassischen Fencheltee bereitet man<br />
mit einem Teelöffel zerdrückter Fenchelfrüchte, die mit einem ¼ Liter<br />
kochendem Wasser übergossen werden. Nach 10 min. Stehzeit<br />
im zugedeckten Gefäß kann man den fertigen Tee abseihen und<br />
trinkt pro Tag zwei bis fünf Tassen davon.<br />
Auf rein physikalischem Weg wirkt »Simeticon«. Es kann die Oberflächenspannung<br />
von Flüssigkeiten herabsetzen und baut deshalb<br />
Schäume zügig ab bzw. lässt die störenden kleinen Schaumblasen<br />
zu einzelnen größeren zusammenfallen, die dann leichter ausgeschieden<br />
werden können. »Simeticon« wird nicht in den Körper<br />
aufgenommen, sondern verbleibt im Darm und verlässt ihn auf<br />
natürlichem Weg. Wegen seiner Unbedenklichkeit darf es auch kleinen<br />
Kindern gegeben werden.<br />
Gallenmangel<br />
Wenn die Gallenproduktion aus irgendwelchen Gründen gestört ist,<br />
kann es zur eingeschränkten Verdauung der Nahrungsfette mit Fettstühlen<br />
und Abneigung gegen Nahrungsfett kommen. Hält der Zustand<br />
länger als einige Tage bis Wochen an, sollte der Arzt konsul-<br />
16 DA Jänner 2011<br />
Mit altbekannten Heilpflanzen<br />
wie z.B. Löwenzahn und Schafgarbenkraut<br />
lassen sich Magen-<br />
Darmbeschwerden relativ einfach<br />
in den Griff bekommen.<br />
tiert werden, weil der Rückstau von Galle – beispielsweise durch<br />
Gallensteine – zu ausgeprägten Schäden im Leber- und Gallensys -<br />
tem führen kann. Wenn zu wenig Galle produziert wird, gibt es die<br />
Möglichkeit die Fettverdauung mit entsprechenden Arzneimitteln<br />
zu fördern. An erster Stelle stehen die pflanzlichen Gallemittel<br />
Artischocke,<br />
Erdrauchkraut,<br />
Gelbwurz,<br />
sowie Löwenzahnkraut- und -wurzel.<br />
Dabei steht die Artischocke nicht von ungefähr an vorderster Stelle,<br />
zählen doch die aus den Artischockenblättern gewonnenen<br />
Extrakte zu den wirksamsten Gallemitteln, die wir kennen.<br />
Dank ihrer Inhaltsstoffe (Cafeoylchinasäuren) kommt es zu einer<br />
vermehrten Galleproduktion und zu einer Abnahme der entsprechenden<br />
Verdauungsbeschwerden.<br />
Bitterstoffhaltige Arzneipflanzen<br />
Ebenfalls eine bedeutsame Rolle bei Verdauungsschwäche spielen<br />
die so genannten Bitterstoffdrogen unter denen Enzianwurzel, Bitterkleeblatt<br />
und Wermutkraut hervor stechen. Charakteristisch ist ihre<br />
anregende reflektorische Wirkung auf die Produktion von Speichel,<br />
Magensaft und Verdauungsenzyme, wenn sie als Aperitiv genossen<br />
werden. In der klassischen Form werden sie als Magenbitter<br />
oder Verdauungstropfen angeboten. Oft wurden solche Arzneipflanzenextrakte<br />
als so genannte Hausspezialität vom Apotheker selbst<br />
nach seiner speziellen Rezeptur hergestellt. Wer auf alkoholfreie<br />
Zusammensetzung bedacht ist, kann sich in der Apotheke verdauungsanregende<br />
traditionellen Teemischungen besorgen. Fragen Sie<br />
in Ihrer Apotheke nach. <br />
© Fotofermer
© Ermes<br />
Schimmelpilze – was tun?<br />
Es gibt viele Arten von Schimmelpilzen, die sich voneinander<br />
teils erheblich unterscheiden. Alle sind aus zahlreichen feinen<br />
Fäden aufgebaut. Die Farbe kann von grünlich über weißlich<br />
bis grau alle Töne annehmen, denken Sie nur an ein verschimmeltes<br />
Stück Brot. Unter Schimmel versteht man die mit bloßem Auge<br />
sichtbaren oberflächlich liegenden Strukturen der Pilze. Für ihr<br />
Wachstum benötigen Schimmelpilze viel Feuchtigkeit und Nährstoffe<br />
wie Lebensmittel, Erde, Tapeten, Spannteppiche oder Dispersionsfarben.<br />
Schimmel führt zu dunklen Flecken und einem<br />
schlechten Geruch (muffig-erdig) in Wohnungen und Häusern.<br />
Wann droht Gefahr?<br />
Schimmelpilze können durch ihre Sporen, Stoffwechselprodukte<br />
oder Zellbestandteile Menschen schaden. Die Konzentration der<br />
Wirkstoffe ist dabei entscheidend.<br />
Die Vermehrung der Schimmelpilze erfolgt durch Sporen. Da<br />
Schimmelpilze so gut wie überall vorkommen, sind in der Luft auch<br />
immer Sporen vorhanden. Wenn die Sporen nicht in Massen auftreten,<br />
sind sie für den Menschen ungefährlich. Bei hohen Konzentrationen<br />
sind dagegen Allergien, Atembeschwerden (Asthma), Vergiftungen<br />
(Durchfälle) und Krankheiten diverser Organe wie Lunge<br />
oder Leber möglich. Gefährdet sind immunschwache Menschen<br />
z.B. nach einer Chemo- oder Strahlentherapie bei Krebs, Diabetiker,<br />
Personen mit chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen,<br />
Blutbildungsstörungen oder Leukämie, Organtransplantationen<br />
oder einer HIV-Infektion.<br />
So schützt man sich gegen Schimmelpilze<br />
Wenn Sie auf einem Lebensmittel einen Schimmelbefall sehen,<br />
sollten sie dieses am besten gleich wegwerfen. Dies gilt auf jeden<br />
Fall für Obst. Aber selbst bei Käse und Brot breitet sich der Schimmel<br />
oft unsichtbar über das ganze Lebensmittel aus. Eine Lagerung<br />
im Kühlschrank bei Temperaturen um die 4°Celsius kann Schimmelwachstum<br />
nicht stoppen. In der Tiefkühltruhe kann Schimmel<br />
dagegen nicht mehr wachsen.<br />
Räume mit hoher Schimmelkonzentration können Atembeschwerden<br />
und Allergien hervorrufen und sollten von empfindlichen Personen<br />
gemieden werden. Schimmelpilze kommen in fast allen<br />
HYGIENE<br />
Vor Schimmelpilzen muss man sich nicht nur fürchten. Die große Mehrheit der Schimmelpilze ist für<br />
den Menschen ungefährlich, ja sogar nützlich. So erhalten bestimmte Nahrungsmittel wie Schimmelkäse<br />
(Camembert, Roquefort) und Salami ihren Geschmack erst durch Zugabe von Schimmelpilzen.<br />
Viele Antibiotika wie z.B. das Penicillin werden mithilfe von Schimmelpilzen hergestellt.<br />
Manche Schimmelpilzarten können uns Menschen dagegen schaden. Ihre Sporen lösen Allergien<br />
aus, sie erzeugen Pilzgifte in verdorbenen Lebensmitteln und damit Übelkeit und Durchfälle.<br />
Feuchte Wohnungen mit Pilzbefall führen zu unspezifischen Symptomen wie Abgeschlagenheit,<br />
Müdigkeit, Kopfschmerzen bis hin zu Migräne, Konzentrationsstörungen, Hautirritationen sowie<br />
Augen-, Nasen und Ohrenreizung. Pilze können sich aber auch in unserem Körper einnisten, Organe<br />
befallen und damit schwere Krankheiten auslösen. Immungeschwächte Personen, Kinder und ältere<br />
Menschen sind besonders gefährdet. AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />
feuchten Räumen vor. Tapeten, Teppichböden, Gipskartonwände,<br />
Holz, Pflanzenerde oder lockere Fliesen sind ideale Wohngelegenheiten<br />
für Pilze. Auch Kleider, Bücher und der feine Hausstaub<br />
werden gerne besiedelt. Die Feuchtigkeit kann verschiedene Ursache<br />
haben: gebrochene Wasserleitungen und undichte Stellen in den<br />
Wänden, schlechtes Mauerwerk, eindringendes Regenwasser und<br />
vor allem Kondenswasser in schlecht gelüfteten<br />
Wohnungen. In der Zeit des Energiesparens<br />
und gut isolierter Fenster kann die<br />
Feuchtigkeit aus den Wohnungen oft nicht<br />
mehr entweichen, wie das früher bei den<br />
undichten alten Holzfenstern der Fall war.<br />
Daher sollte man jeden Tag gründlich Lüften<br />
– kurzes Stoßlüften ist besser als Kippen<br />
der Fenster über den ganzen Tag – und<br />
schauen, dass die Räume nicht zu kalt sind.<br />
Denn kalte Luft nimmt weniger Feuchtigkeit<br />
auf als warme, es bildet sich mehr Kondenswasser.<br />
Möbel, die an der Wand stehen,<br />
Dr. Thomas<br />
Schwingenschlögl<br />
fördern ebenfalls die Schimmelbildung, da dahinter die Luft wenig<br />
zirkulieren kann. Möbel sollten einen Abstand von mindestens 8 cm<br />
zur Wand haben.<br />
Die wichtigste Maßnahme gegen Schimmel ist also eine »Trockenlegung«<br />
der Räume. Das Eindringen weiterer Feuchtigkeit muss unterbunden<br />
werden. Sind Räume mit Schimmel befallen, muss der<br />
Schimmel und die befallenen Strukturen wie Böden oder Tapeten<br />
entfernt werden. Schimmelige Tapeten, Böden oder andere Beläge<br />
gehören ersetzt. Danach muss gründlich desinfiziert werden. Wasser<br />
und normale Reinigungsmittel genügen hier aber nicht. Nur manche<br />
Desinfektionsmittel wie Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorid<br />
und Peressigsäure töten Schimmel ab. Alkohol tut das nicht. Vermeiden<br />
Sie durch Wischen mit einem schmutzigen Tuch den Schimmel<br />
in der Wohnung zu verteilen. Auch Bestrahlungen mit ultraviolettem<br />
Licht und heiße Luft (z.B. ein Föhn) töten Schimmelpilze ab.<br />
Sorgen Sie von vornherein für ein optimales Raumklima und gute<br />
Luft in Ihrer Wohnung. Dann hat der Schimmel keine Chance.<br />
Dr. Thomas Schwingenschlögl;<br />
www.dr-schwingenschloegl.at<br />
DA Jänner 2011<br />
17
© auremar<br />
SPORT<br />
© Johnny Lye<br />
18 DA Jänner 2011<br />
Die Intensität einer Belastung<br />
sollte der individuellen und<br />
trainingsabhängigen Kapazität der<br />
Fettsäurenumsetzung und der geplanten<br />
Dauer angepasst werden.<br />
Oder anders gesagt: Auch im<br />
Finale einer Belastung müssen<br />
Kohlenhydrate als Energielieferanten<br />
zur Verfügung stehen.<br />
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Empfehlungen für Breitensportler<br />
Aufbauernährung im Sport<br />
DA Jänner 2011<br />
SPORT<br />
Immer wieder ist zu hören, dass – namentlich im Spitzensport, aber auch im ambitionierten Breitensport<br />
– Topleistungen durch den E<strong>ins</strong>atz von Nahrungsergänzungsmitteln erzielt werden. Bestimmte<br />
Substanzen, die nicht der Energiegewinnung dienen, werden mit dem Ziel verwendet,<br />
die persönliche Leistungskurve nach oben zu drücken. 1 Dies hat zur landläufigen Meinung geführt,<br />
Spitzenleistungen im Sport wären ausschließlich mit leistungsfördernden Geheimnissen<br />
möglich. Dem ist nicht so. Wohl aber kann man mit gezielt eingesetzten Mikronährstoffen Körper<br />
und Geist unterstützen und Mangelerscheinungen vorbeugen.<br />
AUTOR: MAG. PHARM. DR. RER. NAT. THOMAS RIEDL<br />
Jede sportliche Leistung baut neben einem<br />
konsequenten und richtig gestalteten<br />
Training auf einer vollwertigen<br />
Ernährung auf, die sich im Grunde von den<br />
Empfehlungen für die Normalbevölkerung<br />
wohl h<strong>ins</strong>ichtlich der Menge, nicht jedoch<br />
h<strong>ins</strong>ichtlich ihrer Zusammensetzung unterscheidet.<br />
Das ist eine wichtige Botschaft:<br />
Analysen zeigen, dass Leistungssportler<br />
selbst bei höchstem täglichen Kalorienverbrauch<br />
von bis zu 7.000 Kilokalorien (kcal)<br />
die gewohnten Nährstoffrelationen von 55<br />
bis 60 Energieprozent (kcal %) Kohlenhydrate,<br />
25 bis 30 kcal % Fett und 10 bis 15<br />
kcal % Eiweiß beibehalten. Die gegessenen<br />
Mengen sind nur erheblich größer als jene<br />
in der Normalbevölkerung. Bei Spitzen -<br />
sportlern werden natürlich individuelle,<br />
sportartgerechte Feine<strong>ins</strong>tellungen vorgenommen.<br />
Nahrungsergänzungsmittel<br />
Nah hrungsergänzung gsmitte gsmittell<br />
Die folgenden Ausführungen nehmen Bezug<br />
auf die Bedürfnisse der so genannten<br />
Breitensportler oder <strong>Gesund</strong>heitssportler, im<br />
engeren Sinn also von Ausdauersportlern,<br />
die laufen, walken, wandern oder ohne<br />
größere Anstrengung in der Ebene Rad fahren.<br />
2<br />
Energieträger<br />
Um längere und intensivere Belastungen<br />
durchhalten zu können, sollte man sich über<br />
die energetische Abdeckung aller vom Körper<br />
geforderten Leistungen im Klaren sein.<br />
Die Depots für die einfachs ten und am<br />
schnellsten verfügbaren Energieträger wie<br />
Adenosintriphosphat (ATP) und Kohlenhydrate<br />
sind unzureichend dimensioniert. Der<br />
Organismus ringt um diese Energielieferanten<br />
und versucht auch unter fortgesetzter<br />
Belastung immer wieder kleine Mengen<br />
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19
SPORT<br />
aufzubauen. Werden unter Belastung Kohlenhydrate zugeführt, z. B.<br />
in Form von Gelen, Bananen, Powerriegeln, trockenen Keksen,<br />
zuckerhaltigen Getränken etc., so gehen sie rasch in die Energiebereitstellung<br />
ein. Diese Maßnahme unterstützt den Organismus bei<br />
Belastungen ab einer Stunde nachhaltig und muss allen Sportlern<br />
ans Herz gelegt werden. Der komplette Wiederaufbau der körpereigenen<br />
Kohlenhydratreserven vollzieht sich am besten während einer<br />
guten Nachtruhe und benötigt nach auszehrenden Belastungen sogar<br />
bis zu 24 Stunden.<br />
Auf der anderen Seite stehen die Fette als Energielieferanten praktisch<br />
unbegrenzt zur Verfügung. Aus verschiedenen Gründen kann<br />
die ihrer innewohnende Energie nur langsam genutzt werden, sodass<br />
sie nicht in der Lage sind, Belastungen mit höherer Intensität<br />
abzudecken.<br />
Eiweiß als dritte Säule der Makronährstoffe wird im Körper nicht<br />
gespeichert und »verschwindet« in Muskel- und Gerüstproteinen<br />
oder dient als Ausgangsmaterial für körpereigene Hormonsynthesen.<br />
Sehr intensive Leistungen bei gleichzeitigem Mangel an Kohlenhydraten<br />
bringen es mit sich, dass der Körper auf Notschienen<br />
zur Energiebereitstellung zurück greift und dazu Eiweiß beispielsweise<br />
aus den Muskeln abzieht. Diese Abbauprozesse sind unerwünscht<br />
und vermindern die Leistungsfähigkeit.<br />
Aus dem Gesagten ergibt sich, dass wir uns speziell mit dem Bedarf<br />
und der gezielten Zufuhr von Kohlenhydraten und Eiweiß beschäftigen<br />
müssen.<br />
Kohlenhydrate: Wann und vieviel?<br />
Körperliche Aktivitäten mit höheren Belastungsintensitäten erfordern<br />
die Inanspruchnahme von Kohlenhydraten, da, wie gesagt,<br />
die Energieflüsse aus dem Fettstoffwechsel limitiert sind. Aber auch<br />
um längere Belastungen durchhalten zu können, dürfen die Energiemengen,<br />
die aus Kohlenhydraten pro Zeiteinheit bereit gestellt werden,<br />
nicht jene Mengen überschreiten, die durch Zufuhr von außen<br />
aufgenommen werden.<br />
Ein Ziel aller Ausdauerathleten ist es, den Anteil der Fette an der<br />
Energiebereitstellung auf ein möglichst hohes Level zu bekommen.<br />
Die Intensität einer Belastung sollte der individuellen und trainingsabhängigen<br />
Kapazität der Fettsäurenumsetzung und der geplanten<br />
Dauer angepasst werden. Oder anders gesagt: Auch im Finale einer<br />
Belastung müssen Kohlenhydrate als Energielieferanten zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Dies legt die Basis, um auch höhere Belastungsintensitäten über einen<br />
längeren Zeitraum unter Ausnützung der Energie aus Fetten<br />
durchzuhalten. In der Beginnphase eines Trainings sollen hohe Belastungsintensitäten<br />
überhaupt vermieden werden, um die Kohlenhydratreserven<br />
zu schonen bzw. bis zum Endspurt gut einzuteilen.<br />
Die Verfügbarkeit von Kohlenhydraten wird erhöht, wenn sie in den<br />
Tagen vor der Belastung und <strong>ins</strong>besondere während der Belastung<br />
zugeführt werden, siehe oben. Auch nach der Belastung ist eine<br />
möglichst rasche Zufuhr von Kohlenhydraten unabdingbar, um die<br />
körpereigenen Speicher von Glucose in Leber und Muskeln in Form<br />
von Glykogen wieder aufzubauen und so für die nächste Belastung<br />
gerüstet zu sein.<br />
Für moderate sportliche Betätigungen mit täglichen ein- bis zweistündigen<br />
Trainingseinheiten empfiehlt sich die Zufuhr von 5 bis 7<br />
Gramm (g) Kohlenhydraten pro Kilogramm (kg) Körpergewicht<br />
(KG) und Tag (d), ein intensives Training mit 3 bis 4 Trainingsstunden<br />
pro Tag erfordert bis zu 12 g Kohlenhydrate pro kg KG und Tag. 3<br />
Nahrungsmittel, die jeweils 30 g verwertbare Kohlenhydrate liefern,<br />
sind 180 g Erdäpfel, 30 g Reis, 50 g Nudeln, 80 g Brot, 150 g Banane,<br />
0,3 Liter (l) Orangensaft, 50 g Getreideflocken, 300 g Apfel.<br />
So kann der individuelle Bedarf nach dem Baukastenprinzip abgedeckt<br />
werden.<br />
20 DA Jänner 2011<br />
Ein Nebeneffekt der sorgsamen Pflege und Vermehrung der Kohlenhydratspeicher<br />
ist, dass die Muskelzellen an Größe und Volumen<br />
zunehmen, man spricht von »voller Muskulatur«.<br />
Kraftsportler mit Hochleistungsabsichten könnten in dieser Phase<br />
die – legale – Supplementierung mit der Aminosäure Glutamin (5<br />
g/d) sowie mit Kreatin – 5 g täglich ab etwa einem Monat oder auch<br />
20 g täglich ab 5 Tagen vor den Wettkämpfen – erwägen, um eine<br />
maximale Wassereinlagerung in die Muskulatur zu erzielen. Kreatin<br />
unterstützt auch die Verfügbarkeit der energiereichen Phosphate.<br />
In der Folgezeit beginnen die Kraftsportler den Muskelaufbau im<br />
engeren Sinn, d. h. sie trainieren hart und setzen verstärkt Proteine<br />
im Speiseplan ein, um die Kraft entwickelnden Strukturen der Muskulatur<br />
zu vermehren. Somit sind sie für kraftsportliche Maximal -<br />
leistungen bestens gerüstet. Die bei den Ausdauersportlern angestrebte<br />
bessere Verfügbarkeit von Fettspeichern in den Muskelzellen<br />
spielt bei ihnen nur eine untergeordnete Rolle.<br />
Eiweißbedarf<br />
Der Eiweißbedarf für Sportler wird kontroversiell diskutiert. Einigkeit<br />
besteht darüber, dass der ernährungsphysiologische Bedarf mit<br />
0,8 g pro kg KG und Tag anzusetzen ist, und dass dieser Wert mit<br />
der normalen mitteleuropäischen Ernährung leicht abzudecken ist.<br />
Als Richtlinie für die Berücksichtigung von Eiweiß im Speiseplan<br />
mag die folgende Zusammenstellung dienen:<br />
Nichtsportler 0,8 g/kg KG/d, Fitness-Breitensportler 1,0, Ausdauersportler<br />
mit mittlerer Belastung 1,2 bis 1,6, Kraftsportler in der<br />
Aufbauphase 1,2 bis 1,7, Kraftsportler in der Erhaltungsphase 1,0 bis<br />
1,2, Extremausdauersportler (Triathlon, Radsport) 2,0, heranwachsende<br />
Jugendliche zwischen 15 und 20 <strong>Jahr</strong>en 2,0 g/kg KG/d. Für<br />
Sportlerinnen fallen diese Empfehlungen um 15 % niedriger aus.<br />
Für die praktische Umsetzung folgen wieder ein paar Anregungen<br />
für die tägliche Küche. 30 g hochwertiges Protein sind enthalten in<br />
10 Eiklar, 8 Eiklar + 1 ganzes Ei, 200 g Hüttenkäse, 300 g Topfen,<br />
210 g Magertopfen, 150 g Hartkäse, 3 Esslöffel Proteinpulver, 150<br />
g Hühnerbrust ohne Haut, 200 g Tofu, 150 g Heilbutt oder Thunfisch,<br />
150 g magerem Schinken. 4<br />
Überlegungen zur Eiweißsupplementierung sind also erst ab einer<br />
maßgeblichen wöchentlichen Trainingsbelastung, z. B. fünf Stunden,<br />
angebracht. Doch selbst Spitzensportler mit einem Trainingsaufwand<br />
von bis zu 40 Stunden pro Woche versuchen Eiweiß möglichst<br />
im normalen täglichen Speiseplan zuzuführen. Wenn also der<br />
Proteinanteil von 15 Energieprozent (kcal %) beibehalten wird, vergrößern<br />
sich die absolut zugeführten Mengen an Eiweiß auf 180 g<br />
pro Tag. Wird diese Eiweißmenge nun auf das Körpergewicht herunter<br />
gebrochen, so ergeben sich unter diesen Bedingungen eines<br />
extremen Trainings Rechenwerte von 2,5 bis 3 g Eiweiß pro kg KG<br />
und Tag. Dies erlaubt aber nicht den Umkehrschluss, dass beispielsweise<br />
Triathleten, Radsportlern und Extrembergsteigern diese hohen<br />
Mengen generell empfohlen werden, <strong>ins</strong>besondere dann nicht,<br />
wenn sie nur mit mittlerem Trainingsaufwand trainieren. 5<br />
Buchempfehlung<br />
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und 28 g Eiweiß, die 65 %, 13 % und 22 % zu den 541 kcal der zugeführten<br />
Gesamtenergie beisteuern. 6<br />
Ausreichend Flüssigkeit<br />
Zu guter Letzt sei erwähnt, dass Sportler immer auf eine ausreichende<br />
Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten achten sollen, die mit<br />
dem Schweiß verloren gehen. Pro Stunde können zwei Liter<br />
Schweiß und mehr produziert werden. Handelsübliche Sportgetränke<br />
füllen diese Defizite wieder auf. Meist sind auch Kohlenhydrate<br />
in vernünftigen Mengen enthalten, sodass durchschnittliche<br />
Ausdauerleistungen mit einem Produkt hinreichend abgedeckt sind.<br />
Mit zunehmender Intensität steigt, wie oben skizziert, der Kohlenhydratbedarf.<br />
Magnesium, Zink und Eisen<br />
Darüber hinaus bewährt sich bei Ausdauersportlern die Verwendung<br />
von Magnesiumpräparaten (Richtdosierung 300 Milligramm<br />
[mg]/d). Gegen Ende einer Sportperiode sind Zinkkuren zu empfehlen<br />
(10 mg/Tag), weil sich mit fortschreitender saisonaler Ausdauerbelastung<br />
Zinkdefizite aufbauen können. Langstreckenläufer, <strong>ins</strong>besondere<br />
Läuferinnen mit normalen Menstruationszyklen, sollen<br />
auf ihre Eisenwerte achten, weil versteckte Blutverluste über den<br />
Darm sowie die mechanische Schädigung der roten Blutkörperchen<br />
in den Fußsohlen mittelfristig zu Eisenmangelzuständen beitragen<br />
kann. Gegebenenfalls werden die Eisenspeicher unter ärztlicher<br />
Kontrolle aufgefüllt.<br />
Allen erwähnten Mineralstoffen ist geme<strong>ins</strong>am, dass ihre Bilanzierung<br />
über Nahrungsmittel allein umfassende Kenntnisse über die<br />
Zusammensetzung der Lebensmittel verlangt. Der Griff zu Arzneipräparaten<br />
und Nahrungsergänzungsmitteln aus verlässlichen Quellen<br />
ist daher bei Mangelzuständen gerechtfertigt. Fragen Sie dazu<br />
Ihren Apotheker! <br />
1 T. Riedl, Sportler in der Apotheke, 2006, ISBN 3-7741-1047-6.<br />
2 G. Smekal, R. Pokan, R. Baron, H. Tschan, N. Bachl, Österr. J. Sportmed. 2000, 3, 6-20.<br />
3 I. Grabner-Wollek, H. Klein, Refresher Fitness-Coach, Faak, 03.10.2009 und 02.10.2010.<br />
4 Ch. V. Loeffelholz, Leistungsernährung für Kraftsportler, 2008, ISBN 3-929002-33-7.<br />
5 P. Konopka, Sporternährung, 2008, ISBN 978-3-8354-0409-0.<br />
6 B. Breitenstein, Die Kraftküche, 2010, ISBN 978-3-499-19496-2.<br />
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viel Zeit, sich da die eine oder andere Note<br />
auszubessern, bleibt nicht mehr. Vielleicht<br />
hast du ja in Mathematik, Deutsch und/oder Englisch<br />
große Probleme und denkst, das schaffst du bis<br />
zum Schulschluss im Sommer heuer nicht mehr?<br />
Dann lass dir gesagt sein, bis dahin bleibt noch genügend<br />
Zeit, drohende, negative Noten abzuwenden.<br />
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Reihe »Wissen – Üben – Testen«.<br />
Unter »Wissen« wiederholst du Schritt für Schritt,<br />
was du zu jedem Lernthema »wissen« musst, um<br />
richtig vorbereitet zu sein! In der linken Spalte: Regeln<br />
und Arbeitsanleitungen. In der rechten Spalte:<br />
Merkbeispiele und Veranschaulichungen. Im Kapitel<br />
»Üben« wendest du das Gelernte auf typische<br />
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DA Jänner 2011<br />
21
DUNGL-TIPP<br />
Erste Hilfe bei<br />
Wechselbeschwerden<br />
Wechselbeschwerden – häufig unangenehm<br />
und doch kommt man nicht daran vorbei.<br />
Allerdings können Sie Einiges dagegen<br />
unternehmen.<br />
Optimal ist eine vollwertige Ernährung mit viel Gemüse,<br />
Obst und Salat. Dies hilft auch das Gewicht zu halten. Denn<br />
mit zunehmendem Alter sinkt der Energieverbrauch. Wichtig<br />
ist vor allem eine regelmäßige Ernährung, denn unregelmäßiges<br />
Essen führt zu starken Blutzuckerschwankungen, die Hitzewallungen<br />
auslösen können. Auf bittere und austrocknende Nahrungsmittel,<br />
<strong>ins</strong>besondere Kaffee, Schwarztee verzichten Sie besser. Ebenso<br />
auf zu heiße Getränke, zu scharfe oder zu fette Lebensmittel. Nehmen<br />
Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich. Schon lange beobachtet<br />
man, dass Frauen in Asien kaum unter Beschwerden der Wechseljahre<br />
leiden. Da in diesen Ländern Soja zu den Hauptnahrungsmitteln<br />
gehört, wurde es auf seine östrogenen Wirkungen hin untersucht.<br />
Tatsächlich weist Soja östrogenartige Wirkungen auf. Es ist<br />
nichts dagegen einzuwenden, Lebensmittel auf Sojabasis vermehrt<br />
in den Speiseplan aufzunehmen. Wichtig hierfür ist allerdings die<br />
ausreichende Menge, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Also<br />
Bohnensalat, Tofu und Co. immer wieder in den Speiseplan einbauen.<br />
Am besten kombiniert mit Algen und Fisch, denn Algen liefern<br />
jede Menge benötigter Mineralstoffe und Fisch das wichtige<br />
Vitamin D.<br />
Vergessen Sie aber nicht, dass der Lebensstil ebenso wesentlich zu<br />
einem ausgeglichenen Inneren beiträgt. Bewegung an frischer Luft<br />
stärkt die Knochen und das Herz und fördert das allgemeine Wohlbefinden,<br />
die darauf folgende natürliche Müdigkeit wird Ihnen eine<br />
gute Nachtruhe bescheren. Um Hitzewallungen und Schweißausbrüche<br />
in Grenzen zu halten, tragen Sie möglichst Naturfasern, die<br />
eine gute Hautatmung gewährleisten. Tägliches Bürsten an der<br />
Innenseite der Beine – von der Großzehe bis zum Bauchnabel –<br />
wird in der chinesischen Medizin den Frauen zum Vorbeugen von<br />
derartigen Beschwerden empfohlen. Dies unterstützt den Milzmeridian.<br />
Danach sollte der Lendenwirbelsäulenbereich um B 23 und<br />
das Kreuzbein fest gerieben werden (zumindest 2 Minuten).<br />
Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl-Krist (li.) und<br />
Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />
22 DA Jänner 2011<br />
Linderung bei Wechselbeschwerden versprechen viele Heilkräuter<br />
und Präparate daraus wie zum Beispiel Tees, Tinkturen oder Extrakte.<br />
Die meisten Pflanzenpräparate brauchen mindestens zwei Wochen,<br />
bis eine erste Wirkung e<strong>ins</strong>etzt. Oft dauert es aber vier bis acht<br />
Wochen, bis sich die Wirkung voll entfaltet.<br />
Der Mönchspfeffer (Vitex agnus castus), auch als Keuschlamm bezeichnet,<br />
wurde früher in Klöstern gegeben, um länger enthaltsam<br />
(keusch) zu bleiben. Heute weiß man, dass er durch die Anregung<br />
der Gelbkörperhormonbildung in der frühen Phase der Wechseljahre<br />
hilfreich ist. Er zeigt sich besonders bei Wassereinlagerungen<br />
im Gewebe wie Brustspannen als hilfreich.<br />
Der Rotklee (Trifolium pratense) enthält Isoflavone. Diese haben<br />
Östrogen-ähnliche Wirkung und sind in Sojabohnen, im Rotklee<br />
oder auch in der Traubensilberkerze enthalten. Sie helfen bei klimakterischen<br />
Beschwerden wie z.B. Hitzewallungen, Erschöpfung<br />
oder Schweißausbrüche. Erste Studienergebnisse haben gezeigt,<br />
dass die Kombination der vier Rotklee-Isoflavone einen<br />
schützenden Effekt auf genetische Regelkreise ausüben könnte.<br />
Aber nicht nur das Schwitzen bereitet Probleme, häufig sind es innere<br />
Unruhe und Angstzustände. Melisse (Melissa officinalis)<br />
zählt zu den besten Mitteln zum Ausgleich des Vegetativums und<br />
wird gerne bei Schlafproblemen mit Hopfen und Baldrian kombiniert.<br />
Passionsblume hilft ausgezeichnet gegen Angstzustände, sie<br />
gibt es in Tropfenform zu kaufen.<br />
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SPORT IM WINTER<br />
Sport bei minus zehn<br />
Grad: „Das ist nicht mehr gesund“<br />
Infektanfälligkeit<br />
steigt<br />
Im Winter sollten Läufer ihr Pensum reduzieren. Gerade in der<br />
kalten <strong>Jahr</strong>eszeit sind Sportler sehr anfällig für Erkältungskrankheiten,<br />
zu intensive Laufeinheiten können das Immunsystem<br />
schwächen, sagt Sportmediziner Dr. Christian Gäbler, Wien. „Laufen<br />
um die null Grad ist nicht wirklich schlimm, aber ab minus zehn<br />
Grad sage ich meinen Patienten, dass sie nicht mehr draußen laufen,<br />
sondern zu Indoor-Alternativen wie Ergometer oder Crosstrainer<br />
zurückgreifen sollen“, so Gäbler. „Das ist nicht mehr gesund.“<br />
Bei extremer Kälte geht die Körpertemperatur ein wenig hinunter.<br />
„Zwar nicht viel, aber das bedeutet für den Körper eine ziemliche<br />
Stressbelastung“, erklärte der Mediziner.<br />
Wer bei leichten Minusgraden im Freien sporteln möchte, sollte<br />
möglichst durch die Nase atmen. Die Atemluft wird dann besser erwärmt,<br />
bevor sie in die Lunge kommt. Die menschliche Lunge hält<br />
Einiges aus, doch wenn es bereits eine gewisse Keimbelastung gibt,<br />
dann ist man infektanfälliger. Die Gefahr von Bronchien-, Nebenund<br />
Stirnhöhleninfekten steigt durch kalte Zugluft. Um eine Stirnhöhleninfektion<br />
zu vermeiden sollte man unbedingt ein Stirnband<br />
tragen, bei Temperaturen unter null Grad ist eine atmungsaktive<br />
Haube besser.<br />
Den Rest der Kleidung sollte man auf dem Zwiebelprinzip aufbauen,<br />
so Gäbler. Durch mehrere Lagen atmungsaktiver Kleidung nutzt<br />
man die dazwischen liegende Luft als Wärmespeicher und Isolator.<br />
Durch die Verwendung von atmungsaktiver Funktionsbekleidung<br />
wird Schweiß nach außen transportiert, sodass die Gefahr von Verkühlung<br />
eher gering ist.<br />
Situationen, in denen man das Laufen draußen besser sein lässt, sind<br />
starker Wind und Eis. Im Winter kommt es immer wieder zu schweren<br />
Verletzungen durch Stürze, meinte Gäbler. „Das Hauptproblem<br />
dabei ist die Achillessehne. Diese ist von einer dünnen Gewebeschicht<br />
umgeben und gleitet bei Bewegung in einer Röhre (Sehnenscheide,<br />
Anm.) aus sechs bis acht Membranen. Zum Schutz vor<br />
Reibung sind in Gewebeschichten gallertartige Verbindungen eingelagert“,<br />
erklärte der Mediziner. Von der Konsistenz dieser Verbindungen<br />
hänge die Belastbarkeit der Sehne ab. „Je gleitfähiger die<br />
Membrane, desto geringer ist die Gefahr von Verletzungen. Beim<br />
Laufen muss die Achillessehne immerhin eine Kraft von etwa dem<br />
achtfachen Körpergewicht aushalten“, so Gäbler.<br />
Das Verletzungsrisiko ist im Winter höher als im Sommer. In der<br />
kalten <strong>Jahr</strong>eszeit kommt es relativ schnell zu Muskelfaser- und<br />
Sehnenrissen. „Sie entstehen dadurch, dass man ohne Aufwärmen<br />
im Kalten losläuft. Die Muskulatur ist nicht vorbereitet, verhärtet<br />
und kann einreißen, oder es kommt überhaupt zu Sehnenrissen,<br />
wie dem unangenehmen Riss der Achillessehne, der für viele das<br />
Ende des aktiven Laufens bedeutet“, sagte Gäbler.<br />
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DA Jänner 2011<br />
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Warum wird man von der Zigarette so schnell abhängig? Was im Rauch macht krank? Die<br />
wichtigste Frage aber ist: Wie komme ich vom Rauchen los? Fragen Sie dazu Ihren Apotheker,<br />
er weiß wie! AUTORIN: DR. IRMGARD HOMEIER<br />
Tabakrauchen ist – leider – anregend und entspannend, Aufmerksamkeit<br />
und Reaktionsvermögen werden gesteigert, unangenehme<br />
Empfindungen wie Angst, Stress, Hunger und<br />
Entzugserscheinungen werden verringert.<br />
Hauptverantwortlich für diese angenehmen Empfindungen ist die<br />
Substanz Nikotin im Tabak, die beim Tabakabbrand als Aerosol mit<br />
dem Hauptstrom in die Atemwege inhaliert wird. Nikotin überwindet<br />
die Blut-Hirn-Schranke mit Leichtigkeit und bindet innerhalb von 7<br />
bis 10 Sekunden im Gehirn an so genannte Acetylcholinrezeptoren.<br />
Dadurch werden die Wirkungen des Zigarettenrauchens ausgelöst.<br />
Neben dieser unmittelbaren Wirkung spielen auch Wirkungen auf<br />
andere Funktionssysteme eine entscheidende Rolle bei der Suchtentwicklung.<br />
Es kommt zur Freisetzung von z.B. Dopamin, Adrenalin,<br />
Serotonin, beta-Endorphin, Cortisol und Wachstumshormon,<br />
also vieler Stoffe, die massiv an der Steuerung unserer Körperfunktionen<br />
beteiligt sind.<br />
Die angenehmen Wirkungen des Nikot<strong>ins</strong> halten jedoch meistens<br />
nicht lange an, deswegen wird sehr bald – meist vor Ablauf einer<br />
Stunde – die nächste Zigarette angezündet. Während Nikotin als<br />
Hauptwirkstoff für die entstehende Abhängigkeit verantwortlich<br />
ist, gibt es eine Vielzahl von Schadstoffen im Tabak, die die Ursache<br />
für die enormen gesundheitsschädigenden Auswirkungen sind.<br />
Es finden sich etwa 4.000 chemische Verbindungen im Tabak. Etwa<br />
die Hälfte ist von Natur aus in den Tabakblättern, die andere Hälfte<br />
entsteht durch chemische Reaktionen beim Abbrennen der Zigarette.<br />
Darunter sind mindestens 90 Stoffe enthalten, die Krebs erzeugen<br />
können wie z.B. Benzpyren und seine Abkömmlinge, Spuren<br />
von Nitrosaminen und Schwermetallen wie Chrom (Cr), Arsen<br />
(As), Cadmium (Cd).<br />
In der Zigarette und in dem Rauch sind auch radioaktive alpha-<br />
Strahler und somit gefährliche Radionukleotide wie Polonium 210<br />
enthalten, welche zu einer Ablagerung in der Lunge führen.<br />
Bei einer Rauchleistung von 1,5 Packerln pro Tag über ein <strong>Jahr</strong><br />
24 DA Jänner 2011<br />
wurde in einer Studie eine Strahlenbelastung mit einer lokalen Dosisbelastung,<br />
die äquivalent zu 300 Lungenröntgenaufnahmen ist,<br />
beschrieben.<br />
Es gibt noch weitere Stoffe in den Zigaretten, die von der Tabakindustrie<br />
gezielt unter dem Begriff »Additive« zugesetzt werden und<br />
zur Geschmacks- und Produktspezifizierung dienen sollen. Mittels<br />
dieser Additive können aber unter anderem auch die Nikotinfreisetzung<br />
aus der Zigarette gefördert und somit das Abhängigkeitspotenzial<br />
von Nikotin erhöht werden.<br />
Nikotin: das Suchtpotenzial<br />
Nikotin ist eine der am schnellsten süchtig machenden Substanzen.<br />
Es hat eine psychostimulierende Wirkung wie Kokain oder<br />
Amphetamin.<br />
Der Nikot<strong>ins</strong>piegel steigt während des Rauchens einer Zigarette im<br />
Blut schnell an und erreicht mit dem Ende der jeweiligen Zigarette<br />
sein Maximum (ca. 5 bis 30 ng/ml Anstieg bei einer Zigarette).<br />
Nachmittagsspiegel bis zu 50 ng/ml sind leicht erreichbar.<br />
Mit einer Halbwertszeit von 2 Std. kumuliert Nikotin über 6 bis 8<br />
Stunden. Beim Rauchen kommt es daher nicht zu einer vorübergehenden<br />
Nikotinexposition, sondern einer Exposition über 24<br />
Stunden.<br />
Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials der Substanz Nikotin<br />
im Tabakrauch spielt bei einer Vielzahl von Raucherinnen und Rauchern<br />
die Entzugssymptomatik eine große Rolle.<br />
Die durch Tabakrauchen entstehende Abhängigkeit kann unterschiedlich<br />
stark ausgeprägt sein.<br />
Das ungefähre Ausmaß der Abhängigkeit kann mittels des Fagerström<br />
Nikotinabhängigkeitstest evaluiert werden. Hohe Punktewerte<br />
gehen mit der Notwendigkeit einer intensiven therapeutischen<br />
und medikamentösen Unterstützung einher. Zumindest ab einem<br />
Punktergebnis von fünf Punkten aufwärts sollten medikamentöse<br />
Hilfsmittel zusätzlich zur Beratung in Anspruch genommen werden.
Der Weg in die Tabakabhängigkeit<br />
Die Tabakabhängigkeit entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer<br />
Faktoren und beinhaltet eine physische und eine psychische<br />
Komponente.<br />
Entscheidend für die physische Abhängigkeit ist die Beeinflussung<br />
des Belohnungszentrums in unserem Gehirn. Gleichzeitig werden<br />
auch Lernvorgänge angeregt. Rauchen wird mit bestimmten Situationen<br />
– beispielsweise der Tasse Kaffee am Morgen, der Zigarette<br />
nach dem Essen oder mit Freunden – sowie Handlungen und Empfindungen<br />
wie beispielsweise Geruch, Geschmack etc. in Verbindung<br />
gebracht, sodass eine Konditionierung entsteht.<br />
Dieser Prozess macht den Ausstieg so schwer, weil im Zuge dieser<br />
psychischen Abhängigkeit allein bestimmte Situationen schon das<br />
Verlangen nach einer Zigarette hervorrufen können.<br />
Raucherentwöhnung: so geht’s!<br />
Der E<strong>ins</strong>tieg in die Raucherentwöhnung ist der Wille zur Verhaltensänderung.<br />
Den höchsten Erfolg bringt die Kombination einer<br />
medikamentösen und einer psychotherapeutischen Maßnahme. Insbesondere<br />
stark abhängige Raucher können von einer intensiven<br />
Behandlung in Kombination einer medikamentösen Unterstützung<br />
profitieren.<br />
Nikotinersatztherapie<br />
Bei der Raucherentwöhnung vermindert die Zufuhr von Nikotin die<br />
unangenehmen Entzugserscheinungen der ersten Wochen. Dadurch<br />
wird den Betroffenen die Bewältigung der erforderlichen Verhaltensänderung<br />
erleichtert.<br />
Verglichen mit dem Rauchen werden jedoch durch die Nikotinersatztherapie<br />
niedrigere Nikot<strong>ins</strong>piegel aufgebaut, man kann daher<br />
bei der Nikotinersatztherapie von einer sehr niedrigen Abhängigkeitswirkung<br />
ausgehen. Darüber hinaus werden die anderen, überaus<br />
schädlichen Rauchinhaltsstoffe vermieden.<br />
Die Nikotinersatztherapie soll zu Beginn hoch dosiert werden, lange<br />
genug beibehalten und dann stufenweise mit dem Rückgang der<br />
Entzugssymptome reduziert werden.<br />
Die durchschnittliche 12 Monats-Erfolgsrate in den vorliegenden<br />
Studien beträgt 15 bis 25 %.<br />
Nikotinpflaster<br />
Pflaster stellen Nikotin während 16 oder 24 Stunden über die Hautaufnahme<br />
zur Verfügung. Es ist eine fixe Abgabe, die einen Nikotingrundspiegel<br />
erzeugt. Mit dem <strong>neue</strong>n 16-Stunden-Hochdosispflaster<br />
mit 25mg können mittlere Nikotinplasmaspiegel von 17ng/ml erreicht<br />
werden. Dieses Pflaster eignet sich bei einem Zigarettenkonsum<br />
von mehr als 20 pro Tag. Dennoch entspricht das erst einer Substitution<br />
von 50 bis 75% des beim Zigarettenrauchen erreichten<br />
Spiegels.<br />
Anwendung: Die Anwendung des Pflasters ist einfach, eine kurzfristige<br />
Abstimmung auf den Bedarf wie bei den anderen kürzer<br />
wirksamen Produkten ist aber nicht möglich. Es soll daher mit<br />
kurzwirksamen Produkten kombiniert werden.<br />
Das Pflaster ist Mittel der ersten Wahl unter den verschiedenen Nikotinersatzstoffen.<br />
Bei Pflasterunverträglichkeit darf es allerdings<br />
nicht angewendet werden. Vorsicht ist bei chronischen Hauterkrankungen<br />
geboten.<br />
Empfohlene Anwendungsdauer: 8 bis 12 Wochen<br />
Nebenwirkungen: milde lokale Hautirritationen, die bei 10 bis<br />
20 % der Anwender auftreten.<br />
Nikotinkaugummi<br />
Hier ist das Nikotin Harz der Gummigrundlage enthalten.<br />
Die Geschmacksrichtungen Mint und Fruit sind in der Stärke von 2<br />
und 4 mg erhältlich.<br />
RAUCHERENTWÖHNUNG<br />
Um die Aufnahme des Nikot<strong>ins</strong> über die Mundschleimhaut zu optimieren,<br />
ist vorsichtiges Kauen und zeitweises »Parken« in den<br />
Wangen wichtig.<br />
Bereitstellung: ca. 10 min.<br />
Max. Wirkstoffkonzentrationen: nach ca. 20 bis 30 min.<br />
Abgabe: ca. 0,8 mg bis 1,0 mg Nikotin aus einem 2mg Stück<br />
ca 1,2 bis 1,4 mg aus dem 4 mg Stück<br />
Anwendung: Der Kaugummi kann etwa 20 bis 30 Minuten gekaut<br />
werden.<br />
Der 2 mg-Kaugummi kann bei Rauchern mit leichter bis mittelgradiger<br />
Abhängigkeit angewendet werden (z.B. Fagerström-Skala unter<br />
5).<br />
Stark abhängige Raucher sollen mit dem 4 mg-Kaugummi beginnen.<br />
Bei einer Behandlungsdauer von mehr als 14 Wochen erhöht sich<br />
der Langzeiterfolg, eine individualisierte Anwendung der Dauer<br />
wird jedoch empfohlen.<br />
10 Prozent der erfolgreich Entwöhnten verwenden den Kaugummi<br />
noch 12 Monate nach Beginn der Entwöhnung.<br />
Nebenwirkungen: selten lokale Symptome im Mund, Rachen, Magen<br />
(Schluckauf, Magenverstimmung, Übelkeit)<br />
Sublingualtablette<br />
1 Tablette enthält 2 mg Nikotin mit Zitronen- oder anderen Geschmacksrichtungen.<br />
Anwendung: Die Tablette wird unter die Zunge gelegt, wo sie sich<br />
langsam auflöst und den Wirkstoff freigibt; Sie soll nicht geschluckt<br />
oder gekaut werden.<br />
Die Anwendung kann alleine oder in Kombination mit dem Pflaster<br />
erfolgen.<br />
Die mit der Sublingualtablette erzielbaren Nikot<strong>ins</strong>piegel sind ähnlich<br />
denen beim Kauen eines 2-mg Nikotinkaugummis.<br />
Bereitstellung: 10 min.<br />
Der Vorteil ist die wesentlich diskretere Anwendung – wenn etwa<br />
Kaugummikauen nicht angebracht oder durch Zahnersatz nicht<br />
möglich ist.<br />
Nebenwirkungen: Am Beginn der Verwendung können Mundund<br />
Rachenentzündungen oder ein Brennen im Mund entstehen.<br />
Mögliche, aber seltene Nebenwirkungen sind Schluckauf, Kopfschmerz,<br />
Husten und leichte Übelkeit.<br />
Nikotininhalator<br />
Enthält 10 mg Nikotin, kann ca. 5 mg Nikotin freigeben.<br />
Anwendung: Nach Einlegen einer Füllung in den geöffneten Inhalator<br />
wird diese durch das Schließen aktiviert. Da die Nikotinaufnahmen<br />
nur über die Mundschleimhäute erfolgt, soll nicht inhaliert<br />
sondern nur gepafft werden. Der Inhalator kann immer wieder weggelegt<br />
und später mit der gleichen Füllung weiterverwendet werden.<br />
Nach spätestens 3 Stunden bzw. wenn keine Wirkung mehr verspürt<br />
wird, soll die Nikotin-Kapsel gewechselt werden.<br />
Dosierung: Mind. 4 Inhalerfüllungen pro Tag, optimal 4 bis 10 pro<br />
Tag.<br />
Dauer: 3 Monate mit 3 weiteren Monaten der stufenweisen Verminderung.<br />
Nebenwirkungen: selten Mund/Rachen Irritationen und Husten<br />
Die Kombination zweier Nikotinersatzprodukte gegenüber der Therapie<br />
mit nur einem NRT-Präparat zeigen einen statistisch gesicherten<br />
Vorteil der Kombinationstherapie, da damit der Bedarf breiter<br />
und individueller abgedeckt werden kann.<br />
In 4 Studien, bei denen kurze Zeit vor dem angepeilten Rauchstopp<br />
ein Nikotinpflaster verwendet wurde, zeigte sich eine Zunahme des<br />
Entwöhnungserfolgs gegenüber jenen Studien, die das Pflaster erst<br />
ab dem Rauchstopp-Tag eingesetzt haben. <br />
DA Jänner 2011<br />
25
DA SCHÜSSLER SALZE<br />
Der Säureputztrupp<br />
Nr. 23 Natrium bicarbonicum<br />
Eine gesunde Lebensführung mit ausgewogener Ernährung, viel Flüssigkeit und Bewegung ist eine<br />
der wichtigsten Voraussetzungen für so genanntes »Well-Aging«, also <strong>Gesund</strong>heit und Wohlbefinden<br />
bis <strong>ins</strong> hohe Lebensalter. AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER<br />
Durch unseren Lebensstil sind wir maßgeblich daran beteiligt, ob<br />
wir in unserer zweiten Lebenshälfte fit und agil am Leben teilhaben<br />
können oder nicht. In den letzten <strong>Jahr</strong>en ist der Säure-Basen-<br />
Haushalt unseres Stoffwechsels immer mehr <strong>ins</strong> Blickfeld des allgemeinen<br />
Interesses gerückt und eine steigende Zahl wissenschaftlicher Publikationen<br />
weist darauf hin, dass durch eine bereits latente Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts<br />
zahlreiche, vor allem chronische Krankheiten<br />
mit verursacht und Alterungsprozesse beschleunigt werden können.<br />
Altes Heilmittel<br />
Bereits im 18.<strong>Jahr</strong>hundert wurde mit Natriumbicarbonat (auch Natriumhydrogencarbonat,<br />
doppeltkohlensaures Natron genannt) versucht, Gichtanfälle<br />
zu lindern. Auch so genannte »Natronkuren« bei Magenbeschwerden<br />
waren sehr beliebt. Am Beginn des 19. <strong>Jahr</strong>hunderts setzte man sich<br />
intensiver mit der Bedeutung von Natron als Badezusatz auseinander und<br />
empfahl Bäderkuren bei Magenbeschwerden.<br />
Schüßler selbst hatte die Verwendung von kohlensaurem Natron als biochemisches<br />
Funktionsmittel abgelehnt – erst Anfang des 20. <strong>Jahr</strong>hunderts<br />
beschäftigten sich seine Nachfolger mit diesem Salz und etablierten Natrium<br />
bicarbonicum als die Nr. 23 der biochemischen Ergänzungsmittel.<br />
Heute findet doppeltkohlensaures Natron seine Anwendung auch in<br />
Mundwässern und Inhalationslösungen, Backpulver oder in Feuerlöschgeräten.<br />
Säure-Basen-Haushalt<br />
Ein ausgewogenes Verhältnis von Säuren und Basen ist für ein reibungsloses<br />
Funktionieren unseres Stoffwechsels von ursächlicher Bedeutung.<br />
Das Säure-Basen-Gleichgewicht ist entscheidend für die Struktur von<br />
Proteinen, die Durchlässigkeit von Membranen und für die Beschaffenheit<br />
und Funktion unseres Bindegewebes.<br />
Im gut funktionierenden Stoffwechsel neutralisieren so genannte Puffersysteme<br />
kontinuierlich anfallende und mit der Nahrung von außen zugeführte<br />
Säuren und Basen und halten so die erforderlichen pH-Werte unseres<br />
Körpers, besonders den pH-Wert des Blutes konstant. Eine Entgleisung<br />
diese pH-Wertes – Blutacidose – würde unweigerlich den Tod bedeuten.<br />
Es ist jedoch die zeitlich vorgelagerte Übersäuerung des Bindegewebes,<br />
die das therapeutische Problem unserer Zeit darstellt und nach<br />
Meinung vieler Stoffwechselexperten gilt die Stabilisierung des Säure-<br />
Basenhaushalts des Bindegewebes als wichtige ernährungsmedizinische<br />
Maßnahme, um chronischen Erkrankungen vorzubeugen und therapeutisch<br />
zu begleiten.<br />
Bei der Entstehung einer Übersäuerung handelt es sich um einen schleichenden<br />
Prozess, der sich am Beginn durch Störungen wie Sodbrennen,<br />
Magenbrennen, ständiger Müdigkeit und eingeschränkter Leistungsfähigkeit,<br />
aber auch Hautreaktionen bemerkbar macht und nach <strong>Jahr</strong>en in der<br />
Manifestation chronischer Krankheiten enden kann. Dazu gehören vor allem<br />
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Osteoporose, Arteriosklerose,<br />
Harnsäureleiden, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen<br />
und zahlreiche psychische Störungen.<br />
Auch ein träger Stoffwechsel mit Störungen wie Übergewicht oder Fettleibigkeit<br />
weist auf Übersäuerung hin.<br />
Eine begleitende Einnahme der Nr. 23 in Kombination mit bewährten, auf<br />
die einzelnen Krankheitsbilder abgestimmten Mischungen der Basissalze<br />
bietet sich somit an.<br />
26 DA Jänner 2011<br />
Natrium bicarbonicum bindet bei übermäßiger Belastung unseres Zucker-,<br />
Fett- und Eiweißhaushalts die vermehrt entstehende Harnsäure und unterstützt<br />
die Wirkung der Nr. 9 Natrium phosphoricum besonders bei Rheuma<br />
und Gicht (+ 8 + 9 + 10 +11).<br />
Auch Gallenbeschwerden, Durchfälle und Schwangerschaftserbrechen<br />
sprechen gut auf Gaben der Nr. 23 an.<br />
Starke Knochen und Sport<br />
<strong>Jahr</strong>elange Übersäuerung und Fehlernährung zwingt unseren Körper dazu,<br />
seinen Mineralstoffbedarf selbst zu decken. Dazu bedient er sich seines<br />
größten Speichers, des Skeletts, aus dem Mineralstoffe herausgelöst<br />
werden – Osteoporose kann die Folge sein. Die Anwendung der Nr. 23 in<br />
Osteoporosemischungen (siehe auch Salz Nr. 22) kann wesentlich zum<br />
Schutz unserer Knochen beitragen.<br />
Auch Sportler achten zunehmend auf einen ausgewogenen Säure-Basen-<br />
Haushalt. Besonders bei abnehmender Leistungsfähigkeit und Ausdauer,<br />
mangelnder Regenerationsfähigkeit oder zunehmenden Muskelkrämpfen,<br />
aber auch zur Vorbeugung von Übersäuerung durch sportliche Höchstleistungen<br />
eignet sich eine kurmäßige Einnahme der Nr. 23 als Zusatz zu individuellen<br />
»Sportlermischungen«.<br />
Hautprobleme<br />
Unsere Haut spiegelt die Funktion unserer Ausscheidungsorgane wieder.<br />
Da die Nr. 23 die Säureausscheidung unseres Stoffwechsels unterstützt,<br />
empfiehlt sich sowohl eine innerliche als auch äußerliche Anwendung<br />
dieses Funktionsmittels bei juckenden Ausschlägen oder Ekzemen.<br />
Basische Bäder entlasten zusätzlich unsere Ausscheidungsorgane. Dazu<br />
wird vorwiegend unpotenziertes Natron verwendet, durch dessen Zusatz<br />
der pH-Wert des Badewassers in den basischen Bereich geschoben wird.<br />
Durch den jetzt bestehenden pH-Unterschied zwischen Körper und Badewasser<br />
wird unser Stoffwechsel förmlich gezwungen, vermehrt Säuren<br />
auszuscheiden. Die Badedauer sollte cirka 20 Minuten bei 35 bis 38°<br />
Celsius betragen, mehrmaliges sanftes Abbürsten und anschließendes<br />
Nachruhen sollten nicht fehlen.<br />
Ein angenehmes Gefühl von glatter, weicher Haut stellt sich als »Nebenwirkung«<br />
ein.<br />
Regelpotenz: D6 oder D12.<br />
Literatur bei der Verfasserin.<br />
In der nächsten Folge: Nr. 24 Arsenum jodatum – für Lunge und Haut<br />
Mag. pharm.<br />
Irina Schwabegger<br />
In der Serie »DA Schüßler Salze«<br />
informiert Sie Mag. pharm. Irina<br />
Schwabegger, Apothekerin in<br />
Gmünd (NÖ) über die vielfältigen<br />
Anwendungsmöglichkeiten der<br />
Mineralstoffe. Für eine individuelle<br />
Beratung stehen aus -<br />
gebildete Mineralstoffexperten<br />
in Österreichs Apotheken zur<br />
Verfügung.
Essen & Trinken<br />
Richtige Ernährung<br />
im Kleinkindalter<br />
Säuglinge wachsen schneller als gedacht zu Kleinkindern heran.<br />
Noch liegt der erte Löffel Breikost nicht lange zurück, die<br />
Zähne sind gerade erst durchgebrochen und schon beginnt der<br />
Umstieg auf »Familienkost«. Wurde bisher Gläschenkost angeboten<br />
oder das Babymenü extra gekocht, so soll das Kind nun durch das<br />
Mitessen am Familientisch auch die Esskultur erlernen.<br />
Damit sind Eltern jedoch sehr gefordert. Möchten sie doch ihr Kind<br />
optimal ernähren, wissen aber oft nicht, wie.<br />
Der Unterschied zwischen idealer Kinderkost und Erwachsenenkost<br />
besteht hauptsächlich in der anderen Portionsgröße und nicht in der<br />
Auswahl spezieller Kinderlebensmittel. Um Ihr Kind gut zu versorgen,<br />
müssen Sie also wie bei ihrer eigenen Ernährung einzelne Lebensmittel<br />
von guter Qualität sinnvoll kombinieren.<br />
Für die richtige Auswahl aus den Lebensmittelgruppen gilt:<br />
● Vermehrt Getreideprodukte, Obst, bunte Gemüsesorten und<br />
Hülsenfrüchte!<br />
Regelmäßig Milchprodukte und einmal wöchentlich Fisch!<br />
● Mäßig Fleisch, Wurstwaren und Eier!<br />
Täglich kleine Mengen an pflanzlichem Öl!<br />
● Selten fettreiche Gerichte und Süßspeisen!<br />
Antworten auf Fragen wie »Isst mein Kind das, was es essen sollte,<br />
oder nur Lieblingsspeisen?«, »Was tue ich, wenn es ein Gemüse-<br />
Ess muffel ist oder kaum trinkt?«, »Was tue ich, wenn es morgens<br />
nicht essen mag oder unter Verstopfung leidet« u.v.m. gibt Ihnen der<br />
Ratgeber »Essen & Trinken im Kleinkindalter« von Mag. Ingeborg<br />
Hanreich. <br />
Oftmals unerkannt<br />
Internetsucht bei Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
Internet- oder PC-Sucht äußert sich in dem unwiderstehlichen<br />
Verlangen, einen Computer zu nutzen. Dabei geht das Gefühl<br />
für Zeit beim Spielen, Chatten oder Surfen völlig verloren –<br />
trotz Übermüdung oder Hunger. Bei Kindern und Jugendlichen<br />
äußert sich eine problematische PC- oder Internetnutzung durch<br />
Leistungsabfall in der Schule, Reizbarkeit, Lustlosigkeit, wenig<br />
Begeisterung für andere Aktivitäten und den Mangel an »echten«<br />
Freunden. Denn soziale Kontakte pflegen sie fast nur online.<br />
Auf Computerverbote reagieren »Süchtige« aggressiv, beleidigt<br />
oder ängstlich zurückgezogen. Experten raten Eltern, sich von<br />
ihren Kindern zeigen zu lassen, womit sie sich am Computer beschäftigen<br />
und dann Gespräche darüber zu beginnen. Kinder<br />
unter 10 <strong>Jahr</strong>en sollten nicht allein vor dem Computer sitzen.<br />
Kinder unter drei <strong>Jahr</strong>en sollten gar nicht am PC spielen. Zwischen<br />
3 und 5 <strong>Jahr</strong>en sollten es täglich maximal 30 Minuten sein,<br />
bis 10 <strong>Jahr</strong>e dann maximal eine Stunde. Bei Jugendlichen ist es<br />
sinnvoll, ein Wochenzeitbudget zu vereinbaren, zum Beispiel<br />
acht Stunden. Bei Nichtbeachtung sollten vereinbarte Sanktionen<br />
auch folgen. Mehr als vier Stunden Computernutzung täglich<br />
halten Experten bei Jugendlichen bereits für sehr bedenklich.<br />
Besonders anfällig für Computersucht sind Jungen, vor allem<br />
Jugendliche zwischen 15 und 18 <strong>Jahr</strong>en. <br />
DA GEWINNSPIEL<br />
DA MUTTER UND KIND<br />
»DA – Die Apotheke« verlost 3 Exemplare von<br />
»Essen & Trinken im Kleinkindalter«. Um am<br />
Gewinnspiel teilzunehmen, senden Sie eine E-<br />
Mail oder Postkarte mit dem Betreff »DA Mutter<br />
& Kind Jänner» an gewinnspiel@apoverlag.at<br />
oder an den Österreichischen Apotheker-Verlag,<br />
Spitalgasse 31, 1090 Wien. E<strong>ins</strong>endeschluss ist<br />
der 31. Jänner 2011. Vergessen Sie nicht, Namen und Adresse auf<br />
die Karte oder in das E-Mail zu schreiben.<br />
Essen & Trinken im Kleinkindalter. Von Ingeborg Hanreich,<br />
Verlag Hanreich. ISBN 978-3-901518-09-6, € 19,90. Zu beziehen<br />
auch bei Buchaktuell, Spitalgasse 31, 1090 Wien, Tel.:<br />
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Wir liefern ohne Versandkosten!<br />
Studie<br />
Viele Kinder drückt<br />
der Schuh<br />
Viele Kinder drückt der Schuh. Ein Forscherteam der Medizinischen<br />
Universität Wien hat bei 858 Drei- bis Sechsjährigen<br />
das Schuhwerk untersucht und festgestellt, dass 69 Prozent zu<br />
kurze Straßenschuhe trugen und 89 Prozent zu kleine Patschen.<br />
In einem zweiten Schritt untersuchten die Wissenschafter die Füße<br />
der Buben und Mädchen im Kindergartenalter. 76 Prozent wiesen<br />
Abweichungen der großen Zehen auf, 14 Prozent waren sogar um<br />
zehn Grad oder mehr gekrümmt. Als Spitzenwert wurden 19 Grad<br />
festgestellt.<br />
Die statistischen Berechnungen ergaben: Je kürzer die Schuhe, des -<br />
to gravierender die Schiefstellung der großen Zehe, der Hallux valgus.<br />
»Kinder spüren nicht, ob Schuhe zu kurz sind und zwängen<br />
sich brav hinein. Jetzt wissen wir, dass das schädlich ist«, erklärte<br />
Studienautor Dr. Christian Klein. Die meisten Schuhgrößen seien<br />
falsch angegeben, so der Orthopäde.<br />
Kinderfüße brauchen 12 bis 17 Millimeter Spielraum im Schuh. Das<br />
Forscherteam rät Eltern und dem Schuhhandel, die Füße und die Innenlänge<br />
der Schuhe zu messen. So kann sichergestellt werden, dass<br />
die Schuhe passen. <br />
DA Jänner 2011<br />
27<br />
© Boris Ryaposov
DA AUF REZEPT<br />
Neues gegen die Gicht<br />
Überhöhte Harnsäurespiegel (> 7 mg/dl) lassen Harnsäurekristalle<br />
im Körper ausfallen, die nach einiger Zeit Gelenksbeschwerden,<br />
knotige Verdickungen an den Fingergelenken<br />
oder schmerzhafte Harnsäuresteine verursachen. Ziel jeder<br />
Behandlung, sei es durch Diät oder Medikamente, ist die langfristige<br />
Senkung der Harnsäure unter die Sättigungsgrenze.<br />
Der wichtigs te Harnsäure hemmende Gicht-Wirkstoff war bisher<br />
»Allopurinol«. Er blockiert die Umwandlung von Purinen zu<br />
Harnsäure und senkt dadurch den Harnsäurespiegel. Aber so<br />
manche Gichtpatienten mit Nierenschwäche dürften von einer<br />
niedrigen »Allopurinol«-Dosis nicht ausreichend profitieren und<br />
rund 5 % der behandelten Patienten vertragen »Allopurinol«<br />
nicht. In 2 % der Fälle tritt das lebensbedrohliche »Allopurinol«-<br />
Hypersensitivitäts-Syndrom auf. Der Wirkstoff »Febuxostat«<br />
hemmt das entsprechende Umwandlungsenzym selektiver und<br />
stärker. Die Dosis beträgt 1x täglich 80 mg unabhängig von der<br />
Nahrung. Das Präparat wird eingesetzt, wenn schon Harnsäureablagerungen<br />
existieren. »Febuxostat« wirkt übrigens<br />
schnell, weshalb schon nach 2 Wochen eine Wiederholung<br />
der Harnsäuremessung sinnvoll ist. Die Wirksamkeitsbeurteilung<br />
von »Febuxostat« durch den Wissenschaftlichen Ausschuss<br />
der Europäischen Arzneimittelagentur fällt zwiespältig<br />
aus. Einerseits wird hervorgehoben, dass es wenige Alternativen<br />
zu »Allopurinol« gibt, wenn es wegen Nieren<strong>ins</strong>uffizienz<br />
und Hypersensitivitätsreaktionen nicht angewendet werden<br />
kann und dass deshalb »Febuxostat« die Zulassung verdient.<br />
Andererseits bemängelt man die noch beschränkte klinische<br />
Erfahrung mit »Febuxostat«. Über Leberfunktionsstörungen<br />
(3,5 %), Durchfall (2,7 %), Kopfschmerzen (1,8 %), Übelkeit<br />
(1,7 %) und Hautausschlag (1,5 %) wurde in den Studien berichtet.<br />
<br />
Stammzellentransplantation<br />
bei Blutkrebs<br />
Bestimmten Arten von Blutkrebs (Non-Hodgkin-<br />
Lymphom/multiples Myelom) erfordern eine intensive Chemotherapie.<br />
Vorher müssen die teilungsfähigen Stammzellen<br />
dem Blut entnommen werden, damit sie nach der Chemotherapie<br />
<strong>neue</strong> Blutzellen bilden können, denn die Chemotherapie<br />
vernichtet sowohl die gesunden als auch die entarteten Blutzellen.<br />
Danach bekommen die Patienten ihre eigenen blutbildende<br />
Stammzellen zurück (autologe Transplantation). Die Stammzellen<br />
besiedeln wieder die Knochen und bauen nach einer Latenzzeit<br />
von ca. 10 Tagen die roten Blutkörperchen, die Blutplättchen<br />
und die neutrophile Zellen wieder auf. Inzwischen blickt<br />
man auf 30jährige Erfahrung mit der autologen Stammzellentransplantation<br />
zurück, die weltweit jährlich 55.000mal stattfindet.<br />
Da hämatopoetische Stammzellen nur im geringen Umfang<br />
im Blutstrom zirkulieren, müssen sie aus dem Knochenmarkspeicher<br />
freigesetzt werden. Dazu wird ein Wachstumsfaktor<br />
(G-CSF) gespritzt und danach im Rahmen einer Blutseparation<br />
(Apherese) die nun zirkulierenden Stammzellen in mehreren<br />
Sitzungen aus dem Blut gewonnen. Leider gelingt die Freisetzung<br />
bei 10 bis 20 % der Patienten nur ungenügend. Sie müssen<br />
sich dann öfteren Sitzungen unterziehen, was mit erhöhten<br />
Kosten und ggf. mit einem verzögerten Behandlungsbeginn<br />
verbunden ist.<br />
Der <strong>neue</strong> Chemokin-Rezeptorantagonist »Plerixafor« verbessert<br />
die Mobilisierbarkeit der Stammzellen. Eine Durchstichflasche<br />
enthält bloß 24,0 mg »Plerixafor«, ist aber hochaktiv. Die Wirkung<br />
lässt sich so erklären: ein bestimmter Rezeptor »verankert« die<br />
hämatopoetischen Stammzellen im Knochenmark. »Plerixafor«<br />
löst diese Verbindung und fördert damit den Austritt von reifen<br />
und vermehrungsfähigen Stammzellen aus dem Knochenmark.<br />
Sie sind funktions- und transplantationsfähig und haben das<br />
Potenzial zum Aufbau einer Langzeitpopulation an Blutzellen. Die<br />
beeindruckende Erhöhung der hämatopoetischen Zellzahl durch<br />
»Plerixafor« weisen darauf hin, dass zwischen Dosis und<br />
Stammzellen eine Relation besteht. Eine Beeinflussung der Immunabwehr<br />
und das theoretische Risiko der Mobilisierung von<br />
Tumorzellen sind potenzielle Gefahren, die noch nicht geklärt<br />
sind. <br />
28 DA Jänner 2011<br />
DA DIABETES NEWS<br />
Welt-Diabetes-Tag<br />
Vereint gegen Diabetes<br />
Anlässlich des Welt-Diabetes-Tages forderten die Diabetes Initiative<br />
Österreich (DIÖ), die Österreichische Diabetes Gesellschaft<br />
(ÖDG) sowie die Informationsplattform Diabetes<br />
Austria führende Akteure der heimischen <strong>Gesund</strong>heitsbranche zum<br />
geme<strong>ins</strong>amen Handeln im Kampf gegen die unterschätzte Volkskrankheit<br />
Diabetes.<br />
In Österreich leben derzeit 600.000 Diabetiker. Tendenz steigend.<br />
Diabetes wird immer noch weit unterschätzt. Laut einer Studie<br />
wähnen Herr und Frau Österreich sich beim Thema Diabetes in Sicherheit.<br />
62 % gaben an, keine Gefahr zu sehen, jemals an Diabetes<br />
zu erkranken, von der jungen Bevölkerungsgruppe von 15 bis 19<br />
<strong>Jahr</strong>en sogar 80 %. Das ist ein besonderes Alarmsignal, da <strong>ins</strong>besondere<br />
bei jüngeren Bevölkerungsgruppen mit ansteigendem krankhaften<br />
Übergewicht – einem der Hauptgründe für eine spätere Diabeteserkrankung<br />
– auch mit einem Anstieg an Diabeteserkrankungen<br />
zu rechnen ist.<br />
Vertreter der österreichischen Selbsthilfe ebenfalls zu mehr Bewusstse<strong>ins</strong>bildung<br />
auf. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit Typ<br />
1-Diabetes besteht noch Aufholbedarf: Die Anzahl der Neuerkrankungen<br />
von Diabetes mellitus Typ 1 bei Kindern und Jugendlichen<br />
hat sich in den letzten <strong>Jahr</strong>en verdoppelt. Der steilste Anstieg ist bei<br />
den 0- bis 5-Jährigen zu verzeichnen. Dies macht vor allem bessere<br />
Versorgungsstrukturen für Schule und Kindergarten sowie Kostenersatz<br />
bei bestehenden Initiativen wie z.B. den Diabetes-Camps<br />
für Kinder erforderlich.<br />
Jeder Diabetes-Erkrankte sollte in einem Disease-Management-<br />
Programm, welches die bestmögliche Betreuung gewährleistet, eingebunden<br />
sein. Fragen Sie dazu Ihren Arzt oder Apotheker! <br />
© vadim kozlovsky
Studie<br />
Diabetes durch<br />
Luftverunreinigung?<br />
Starke Luftverschmutzung, <strong>ins</strong>besondere durch den Straßenverkehr,<br />
erhöht das Risiko, an einem Typ 2-Diabetes zu erkranken.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt eine geme<strong>ins</strong>ame Studie<br />
des Deutschen Diabetes-Zentrums und des Instituts für Umweltmedizinische<br />
Forschung (IUF) in Düsseldorf.<br />
Das IUF führt seit 1985 im Ruhrgebiet an deutschen Frauen eine<br />
Langzeituntersuchung zu den gesundheitlichen Folgen der Luftverunreinigung<br />
durch. Die Frauen, die bei Beginn der Studie 54 bis<br />
55 <strong>Jahr</strong>e alt waren, leben in unterschiedlich verkehrsbelas teten Gebieten.<br />
Das Ausmaß der jeweiligen Belastung mit Fe<strong>ins</strong>taub und<br />
Stickstoffdioxid (NO 2) am Wohnort wurde anhand von Daten der<br />
Messstationen und von Emissionskatastern lokaler Umweltbehörden<br />
sowie durch kleinräumige eigene Messungen des IUF ermittelt.<br />
Von 1.775 Teilnehmerinnen der Studie erkrankten 187 im Zeitraum<br />
von 1990 bis 2006 an Typ 2-Diabetes. Dabei hatten Frauen mit hoher<br />
Schadstoffbelastung aus dem Straßenverkehr ein signifikant<br />
höheres Diabetes-Risiko als Frauen mit geringerer Belastung. Obwohl<br />
sich die Studie ausschließlich auf Frauen konzentrierte, ist<br />
nicht anzunehmen, dass es h<strong>ins</strong>ichtlich des Zusammenhangs zwischen<br />
der Luftverschmutzung und dem Diabetes-Risiko einen Geschlechtsunterschied<br />
gibt. <br />
Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />
Prof. Dr. Michael Roden,<br />
Past Präsident der<br />
Österreichischen<br />
Diabetesgesellschaft und<br />
wissenschaftlicher<br />
Berater unserer<br />
Diabetes-News.<br />
„Die <strong>neue</strong>n Studien zeigen, dass das Leben in der Großstadt<br />
das Diabetesrisiko besonders beeinflusst, daher<br />
muss hier die Früherkennung und Prävention weiter verbessert<br />
werden.“<br />
DA DIABETES NEWS<br />
Oft im Duett<br />
Depression & Diabetes<br />
Häufig reagieren Patienten auf die Diagnose »Diabetes« mit<br />
depressiver Stimmungslage, die sich durchaus in einer längerfristigen<br />
Episode manifestieren kann. Die Gewissheit, seine<br />
Gewohnheiten verändern zu müssen, verunsichert.<br />
Allerdings verstärkt umgekehrt eine Depression auch das Risiko, an<br />
Diabetes zu erkranken.<br />
Depressive Diabetiker sind schwer motivierbar, nehmen ihre Medikamente<br />
unregelmäßig bis gar nicht ein und leiden häufiger unter<br />
den massiven Folgeerscheinungen des schlecht behandelten Diabetes:<br />
Durchblutungsstörungen, Nierenprobleme, Bluthochdruck, Sehstörungen,<br />
Herzinfarkt und Schlaganfall.<br />
Erst die erfolgreiche Behandlung der Depression ermöglicht es den<br />
Patienten, den Anweisungen für die Diabetes-Therapie zu folgen.<br />
Woran Sie erkennen, dass Sie depressiv sind:<br />
Was macht Ihnen Freude im Leben?<br />
Was macht Ihnen Spaß?<br />
Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt?<br />
Wenn Ihnen auf diese Fragen lange nichts einfällt, so kann dies ein<br />
Signal für eine Depression sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder<br />
Apotheker – sie werden Ihnen gerne weiterhelfen! <br />
© stefanolunardi
DA KOCHREZEPTE<br />
Leicht wie eine Feder…<br />
Eine Feder schwebt durch die Luft. Zart, losgelöst, nahezu schwerelos.<br />
Was für ein schönes Bild! So möchten wir uns fühlen, unbelas -<br />
tet und leicht. Keine Lasten, die uns zu Boden drücken, keine Turbulenzen,<br />
die uns aus der Bahn werfen.<br />
Essen, das zu fett, zu süß, zu üppig und gleichzeitig zu nährstoffarm<br />
ist, raubt uns Energie – Energie, die wir stattdessen in Bewegung<br />
investieren könnten, in die Umsetzung unserer Pläne, in die Bewältigung<br />
von Problemen oder einfach in Lebensfreude.<br />
Deshalb ist es so wichtig, auf eine »leichte« Kost zu achten. Mit<br />
den nachstehenden Rezepten kein Problem!<br />
Federleichtes für zu Mittag<br />
Zucchini-Limetten-Nudeln<br />
ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN:<br />
Zubereitung: 30 min.<br />
Pro Portion ca. 360 kcal<br />
15 g Eiweiß 12 g Fett 48 g Kohlenhydrate<br />
500 g möglichst feste Zucchini 1 Bio-Limette 15 g Kürbiskerne<br />
Salz 2 TL Olivenöl schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Die Zucchini waschen und putzen, je nach Dicke eventuell längs halbieren.<br />
Mit dem Sparschäler längs in dünne Streifen schneiden. Die Limette<br />
heiß waschen und abtrocknen, die Schale abreiben und den Saft<br />
auspressen.<br />
Die Kürbiskerne rösten, bis sie sich etwas aufblähen, abkühlen lassen<br />
und hacken. Die Petersilie abbrausen und trocken schütteln, die Blätter<br />
hacken. Den Parmesan fein reiben. Für das Topping die Limettenschale<br />
mit den Kürbiskernen, der Petersilie und dem Parmesan mischen.<br />
Die Nudeln in kochendem Salzwasser nach Packungsangabe al dente<br />
garen. Etwa 1 min. vor dem Ende der Garzeit die Zucchinistreifen zu<br />
den Nudeln geben und kurz blanchieren. Sie sollten unbedingt knackig<br />
sein!<br />
Nudeln und Zucchini in ein Sieb abgießen, in vorgewärmte Schüsseln<br />
geben, mit Olivenöl beträufeln, mit einigen Spritzern Limettensaft<br />
und Pfeffer würzen. Mit dem Topping bestreuen.<br />
30 DA Jänner 2011<br />
© GU Verlag/ Foto: Wolfgang Schardt<br />
Federleichtes für abends<br />
Schweinefilet mit<br />
Portwe<strong>ins</strong>auce<br />
Zubereitung: 25 min. (Garzeit: 1 Std. 15 min.)<br />
Pro Portion ca. 260 kcal<br />
34 g Eiweiß 8 g Fett 12 g Kohlenhydrate<br />
ZUTATEN FÜR 2 PERSONEN:<br />
300 g Schweinefilet aus der Mitte Salz schwarzer Pfeffer aus der<br />
Mühle 1 EL Distelöl 1 Gemüsezwiebel (ca. 300 g) 4 EL Portwein<br />
75 ml Gemüsebrühe Cayennepfeffer<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Eine ofenfeste Form in den Ofen stellen. Den Ofen auf 80° vorheizen.<br />
Das Filet von Häuten und Sehnen befreien, salzen und pfeffern.<br />
an den Enden. Im Ofen in 1 Std. 15 min. garen.<br />
Zwiebel schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Übriges<br />
Öl erhitzen, Zwiebel darin glasig dünsten. Mit Portwein und Essig<br />
ablöschen. Vanilleschote längs halbieren, das Mark dazukratzen.<br />
Schote und Lorbeerblatt zugeben. Zwiebel salzen, pfeffern. Brühe<br />
zugießen und zugedeckt 1 Std. köcheln lassen.<br />
Zwiebel offen köcheln lassen, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist.<br />
Vanilleschote und Lorbeerblatt entfernen. Das Fleisch aufschneiden.<br />
Den Fleischsaft zur Zwiebel geben, mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer<br />
würzen. Fleisch mit Zwiebel anrichten. Eventuell mit Petersilie<br />
bestreuen.<br />
TIPP: Dazu passt gedämpfter Brokkoli, grüner Spargel, Mangold<br />
oder Blattspinat.<br />
99 federleichte Genussrezepte für jeden Tag<br />
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Das Team von »Die Apotheke« wünscht gutes Gelingen!<br />
© GU Verlag/ Foto: Wolfgang Schardt
Instrumente, Interpreten und<br />
Musikstile<br />
Carlas musikalische<br />
Weltreise<br />
Carla ist bei einer Zirkusvorstellung zu Gast und ist begeistert<br />
von dem tollen Zirkusorchester. Da kommt es wie gerufen,<br />
dass sie nach der Vorstellung das Zirkusmädchen Miriam<br />
und einige der Musiker kennen lernt. Die Musiker lassen das Lied<br />
»Bruder Jakob« durch 11 verschiedene Stile der Weltmusik reisen –<br />
und Carla erfährt nebenbei viel über wichtige Interpreten und Komponisten.<br />
Mexiko, Griechenland, China, Indien, Estland, Südafrika<br />
und andere Länder stehen auf Carlas musikalischem Reiseplan.<br />
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Mail zu schreiben. Um dir das richtige Übungsbuch zukommen zu lassen, gib bitte an, welche Klasse<br />
du derzeit besuchst und ob du das Deutsch-, Mathematik- oder Englisch-Übungsbuch möchtest!<br />
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Bleib gesund mit Bonbo In „Die Apotheke“ könnt ihr durch Bonbo und seine lustigen<br />
Geschichten viel Wissenswertes zum Thema <strong>Gesund</strong>heit erfahren ...<br />
Gute<br />
Nacht, mein<br />
Schatz.<br />
Gute Nacht, Mama.<br />
Weißt du Bonbo, es ist sehr wichtig, dass du<br />
täglich 2 mal deine Zähne putzt. Nur so kannst du die<br />
bösen Kariesteufel bekämpfen, die sich durch deine<br />
Zähne knabbern möchten und so große Schmerzen und<br />
viele Krankheiten auslösen können!<br />
Oh je,<br />
erwischt…<br />
Denkst du<br />
Papa, dass ich alle<br />
Kariesteufel besiegt<br />
habe?<br />
Bonbo, hast du<br />
nicht auf’s Zähneputzen<br />
vergessen?<br />
Auf jeden Fall!<br />
DA Jänner 2011<br />
31<br />
© Christoph Kienzl
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