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Gesund ins neue Jahr

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FRAUENGESUNDHEIT<br />

Medikamente, die die Schließmuskelfunktion beeinträchtigen, können<br />

Harnverlust begünstigen.<br />

Formen der Blasenschwäche<br />

Die Bandbreite von Blasenschwäche reicht von sehr häufigen Blasenentleerungen<br />

über den unfreiwilligen Harnverlust beim Husten<br />

oder beim Stiegen steigen bis hin zu Blasenentzündungen durch kalte<br />

Füße. Hinter der Blasenschwäche stecken hauptsächlich drei<br />

Krankheitsbilder: 1. Die überaktive Blase, 2. die Harnröhren-Verschlussschwäche<br />

und 3. die Blasenmuskelschwäche mit reichlich<br />

Restharn.<br />

Dranginkontinenz<br />

Die überaktive Blase (Dranginkontinenz) äußert sich in erster Linie<br />

durch stark gehäuften Harndrang, der das vorzeitige Aufsuchen der<br />

Toilette erzwingt. Ist keine Toilette erreichbar, kann es bereits zum<br />

unfreiwilligen Harnverlust kommen. Diese überaktive Blase kann<br />

auch z.B. durch eine chronische Blasenentzündung hervorgerufen<br />

werden. Insbesondere bei älteren Menschen mangelt es auch an der<br />

Fähigkeit, den Harndrang über eine ausreichend lange Zeit unterdrücken<br />

zu können. In einigen Fällen bleibt die Ursache unklar.<br />

Belastungsinkontinenz<br />

Bei der Harnröhren-Verschlussschwäche (Belastungsinkontinenz)<br />

kommt es unter körperlicher Belastung ohne Harndranggefühl zum<br />

Harnverlust z.B. bei Husten und Niesen, Heben einer schweren<br />

Einkaufstasche oder Mineralwasserkiste. Die Verschlussschwäche<br />

der Harnröhre kann durch eine Bindegewebsschwäche oder durch<br />

eine verminderte Kraft der Beckenbodenmuskulatur verursacht sein.<br />

Diese Situation wird <strong>ins</strong>besondere bei Frauen nach Geburten festgestellt,<br />

daher kommt diese Form der Blasenschwäche auch fast nur<br />

bei Frauen vor. Selbst sportliche Frauen sind nicht unbedingt gegen<br />

die Belastungsinkontinenz geschützt. Im Gegenteil: Zu intensives<br />

Training erhöht den Druck auf die Blase und kann so die Belas -<br />

tungsinkontinenz fördern.<br />

Überlaufinkontinenz<br />

Die Blasenmuskelschwäche mit reichlich Restharn (Überlaufinkontinenz)<br />

betrifft häufig ältere Menschen, deren Spannung der<br />

Blasenwand nachlässt und deren Blasenmuskel schlaff wird. Die<br />

Blase wird nur mehr in kleinen Portionen entleert, was zu Restharn<br />

in der Blase führt. Nimmt diese Restharnmenge stark zu, kann die<br />

Blase überlaufen. Die Folgen sind wiederholter unwillkürlicher<br />

Harnverlust und häufiger Harndrang. Die Blasenmuskelschwäche<br />

tritt <strong>ins</strong>besondere bei älteren Männern auf, meist aufgrund der altersbedingt<br />

vergrößerten Prostata.<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

In der Behandlung der Inkontinenz unterscheidet man zwischen<br />

konservativer und operativer Therapie. Die Operation bleibt schweren<br />

Formen vorbehalten – ob sie auch längerfristig Erfolg verspricht,<br />

klären Sie am besten mit dem Urologen Ihres Vertrauens.<br />

Zur konservativen Therapie zählen Empfehlungen zum Lebensstil,<br />

Beckenbodengymnastik und die medikamentöse Behandlung. Bei<br />

leichten Beschwerden verbessern eine Gewichtsabnahme zur<br />

Entlas tung des Beckenbodens, eine Umstellung der Ernährung auf<br />

ballaststoffreiche Kost zur Vermeidung von Verstopfung, die Vermeidung<br />

des Hebens schwerer Lasten und die Behandlung chronischer<br />

Lungenerkrankungen sowie die optimale E<strong>ins</strong>tellung eines<br />

Diabetes mellitus die Situation oft schon deutlich. Auch der Verzicht<br />

auf das Rauchen verbessert die Durchblutung.<br />

Unterstützend können zusätzlich kleine Elektroden in die Scheide<br />

(bei der Frau) oder in den Enddarm (beim Mann) eingesetzt werden,<br />

die durch nicht schmerzhafte, elektrische Impulse den Schließmus-<br />

12 DA Jänner 2011<br />

● Der weibliche Beckenboden wird von Natur aus durch<br />

Geburten oder Operationen strapaziert. Häufige Gründe für<br />

die Inkontinenz sind Entzündungen der Blase und der<br />

Harnröhre und chronische Verstopfung. Wechseljahre und<br />

Alter beeinflussen die Beckenbodenmuskulatur und das<br />

umliegende Bindegewebe. Durch den Östrogenmangel<br />

werden die Schleimhäute dünner und die Anfälligkeit für<br />

Reizblase und Harninkontinenz steigt.<br />

● Beckenbodentraining als wichtigste Maßnahme<br />

Das Beckenbodentraining ist die wichtigste Maßnahme<br />

um die Muskulatur zu stärken. Etwa 70 Prozent der Frauen<br />

profitieren von den Übungen. Auch Frauen, die keine Kinder<br />

geboren haben, sollten leichtes Beckenbodentraining in<br />

ihren Tagesablauf einbauen. Dazu mindestens 20 Mal am<br />

Tag den Beckenbodenmuskel anspannen und festhalten, als<br />

würde man den Harnstrahl anhalten. In der Realität kann man Shiffman<br />

den Schließmuskel durch willkürliches Unterbrechen des<br />

Harris<br />

Harnstrahls beim Wasserlassen trainieren. ©<br />

kel zum Muskelaufbau anregen. Ein Scheidenpessar (kleiner Konus<br />

aus Kunststoff) verhindert bei einer Senkung der Organe des kleinen<br />

Beckens ein Vorfallen der Blase und lindert damit eine Inkontinenz.<br />

Es birgt jedoch die Gefahr von chronischen Scheidenentzündungen<br />

und ist deshalb mit dem Gynäkologen abzuklären.<br />

Speziell ältere Patienten leiden schon von Natur aus vermehrt an<br />

Mundtrockenheit und manche Patienten waren gezwungen, die medikamentöse<br />

Therapie deshalb zu beenden. Bei den <strong>neue</strong>n Arzneimitteln<br />

sind diese unerwünschten Wirkungen kaum mehr zu erwarten.<br />

Zusammenfassung<br />

Der Kräutergarten der Natur bietet große Unterstützung. Von Kürbis<br />

bis Goldrute gibt es unzählige unterstützende Präparate. Und<br />

wenn es schnell gehen muss, um in der Schnupfen- und Husten -<br />

saison einen Theaterbesuch oder eine Busfahrt sorgenfrei zu überstehen<br />

– von einer einfachen Slipeinlage bis zur Hosenwindel (die<br />

sogar von älteren Schauspielern auf der Bühne unsichtbar verwendet<br />

wird) gibt es zahlreiche verschiedene Varianten. Ihr Apotheker<br />

berät Sie dazu gerne.

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