Gesund ins neue Jahr
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MAGEN-DARM<br />
© Andrei Rybachuk<br />
wiederum Enzympräparate Erleichterung. Wer über Blähungen<br />
klagt, dem wird mit Kümmel, Fenchel, Anis oder dem Entschäumer<br />
»Simeticon« am ehesten zu helfen sein. Pfefferminzöl in einer<br />
speziell magensaftresistenten Form hat einen blähungsmindernden<br />
Effekt und wirkt zusätzlich krampflösend. Man kann die<br />
Blähungsneigung verringern, indem man langsam isst und trinkt,<br />
keine späten und schweren Mahlzeiten zu sich nimmt, den Kaffeekonsum<br />
reduziert und weniger raucht sowie kohlensäurehaltige<br />
Getränke meidet.<br />
Viele Arzneipflanzen enthalten reichlich ätherisches Öl, das die<br />
Magen-Darmmotorik anregt und auf diese Weise Völlegefühl und<br />
Blähungen verringert. Einen klassischen Fencheltee bereitet man<br />
mit einem Teelöffel zerdrückter Fenchelfrüchte, die mit einem ¼ Liter<br />
kochendem Wasser übergossen werden. Nach 10 min. Stehzeit<br />
im zugedeckten Gefäß kann man den fertigen Tee abseihen und<br />
trinkt pro Tag zwei bis fünf Tassen davon.<br />
Auf rein physikalischem Weg wirkt »Simeticon«. Es kann die Oberflächenspannung<br />
von Flüssigkeiten herabsetzen und baut deshalb<br />
Schäume zügig ab bzw. lässt die störenden kleinen Schaumblasen<br />
zu einzelnen größeren zusammenfallen, die dann leichter ausgeschieden<br />
werden können. »Simeticon« wird nicht in den Körper<br />
aufgenommen, sondern verbleibt im Darm und verlässt ihn auf<br />
natürlichem Weg. Wegen seiner Unbedenklichkeit darf es auch kleinen<br />
Kindern gegeben werden.<br />
Gallenmangel<br />
Wenn die Gallenproduktion aus irgendwelchen Gründen gestört ist,<br />
kann es zur eingeschränkten Verdauung der Nahrungsfette mit Fettstühlen<br />
und Abneigung gegen Nahrungsfett kommen. Hält der Zustand<br />
länger als einige Tage bis Wochen an, sollte der Arzt konsul-<br />
16 DA Jänner 2011<br />
Mit altbekannten Heilpflanzen<br />
wie z.B. Löwenzahn und Schafgarbenkraut<br />
lassen sich Magen-<br />
Darmbeschwerden relativ einfach<br />
in den Griff bekommen.<br />
tiert werden, weil der Rückstau von Galle – beispielsweise durch<br />
Gallensteine – zu ausgeprägten Schäden im Leber- und Gallensys -<br />
tem führen kann. Wenn zu wenig Galle produziert wird, gibt es die<br />
Möglichkeit die Fettverdauung mit entsprechenden Arzneimitteln<br />
zu fördern. An erster Stelle stehen die pflanzlichen Gallemittel<br />
Artischocke,<br />
Erdrauchkraut,<br />
Gelbwurz,<br />
sowie Löwenzahnkraut- und -wurzel.<br />
Dabei steht die Artischocke nicht von ungefähr an vorderster Stelle,<br />
zählen doch die aus den Artischockenblättern gewonnenen<br />
Extrakte zu den wirksamsten Gallemitteln, die wir kennen.<br />
Dank ihrer Inhaltsstoffe (Cafeoylchinasäuren) kommt es zu einer<br />
vermehrten Galleproduktion und zu einer Abnahme der entsprechenden<br />
Verdauungsbeschwerden.<br />
Bitterstoffhaltige Arzneipflanzen<br />
Ebenfalls eine bedeutsame Rolle bei Verdauungsschwäche spielen<br />
die so genannten Bitterstoffdrogen unter denen Enzianwurzel, Bitterkleeblatt<br />
und Wermutkraut hervor stechen. Charakteristisch ist ihre<br />
anregende reflektorische Wirkung auf die Produktion von Speichel,<br />
Magensaft und Verdauungsenzyme, wenn sie als Aperitiv genossen<br />
werden. In der klassischen Form werden sie als Magenbitter<br />
oder Verdauungstropfen angeboten. Oft wurden solche Arzneipflanzenextrakte<br />
als so genannte Hausspezialität vom Apotheker selbst<br />
nach seiner speziellen Rezeptur hergestellt. Wer auf alkoholfreie<br />
Zusammensetzung bedacht ist, kann sich in der Apotheke verdauungsanregende<br />
traditionellen Teemischungen besorgen. Fragen Sie<br />
in Ihrer Apotheke nach. <br />
© Fotofermer