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Fotos: Georg Helmes<br />
» …als ich vor einer Ratsfraktion<br />
gesprochen habe, funktionierte der<br />
Beamer nicht. Im Ratssaal saßen<br />
50 bis 60 Zuhörer, da wurde ich<br />
furchtbar nervös. Als dann endlich<br />
ein Ersatzgerät lief, war ich sehr<br />
erleichtert. Der Rest hat wie am<br />
Schnürchen geklappt. «<br />
Myriam Berg, Jahrgang 58,<br />
Prokuristin und kaufmännische<br />
Leiterin der Aseag<br />
vita Eva Bernard<br />
geboren 1976 in München, ließ<br />
sich zunächst in ihrer Heimatstadt<br />
zur Musicaldarstellerin ausbilden.<br />
Anschließend studierte sie Gesang<br />
an der Hochschule Augsburg/<br />
Nürnberg und war beim „Operalia<br />
World Opera Contest 2003“<br />
Finalistin. Seit der Spielzeit 2005/<br />
2006 gehört sie als Solistin zum<br />
Ensemble des Theaters Aachen,<br />
dort ist sie in dieser Spielzeit in<br />
der Uraufführung „Nijinsky“ in der<br />
weiblichen Hauptrolle zu hören.<br />
Alle Aufführungstermine der<br />
Sopranistin unter www.evabernard.de.<br />
fab<br />
6<br />
><br />
» …als meine Enkelin Opa zu mir<br />
gesagt hat, war sie neun Monate alt.<br />
Es war Nahjas erstes Wort überhaupt.<br />
Der Rest der Familie war<br />
baff. Nahja hat eine Zwillingsschwester,<br />
Davina. Die beiden wachsen<br />
zweisprachig mit Deutsch und<br />
Niederländisch auf. Bei mir heißen<br />
sie ‚juweeltje’ und ‚zonneschijn’. «<br />
Josef Thelen, Jahrgang 52,<br />
Ausbildungsleiter<br />
bei der <strong>regio</strong> <strong>iT</strong> aachen<br />
dem ich mich festhalten kann, kein<br />
Kostüm, keine Maske, keinen Dirigenten.<br />
Das ist schwer. Und dieses<br />
Prüfungsgefühl wird nicht besser,<br />
ganz gleich, ob ich noch nie oder<br />
schon zehnmal vorgesungen habe.<br />
Dagegen hilft nur, gut durchzuatmen.<br />
login // Ist der Applaus am Ende<br />
der Höhepunkt einer Premiere?<br />
Eva Bernard // Nein. Der Höhepunkt<br />
ist der Moment, nachdem<br />
der Vorhang aufgegangen ist und<br />
das Gefühl, allein zu sein und keinen<br />
Boden unter den Füßen zu<br />
haben, dem Gefühl Platz macht,<br />
sich an sich selbst aufzurichten und<br />
zu spüren: Ich kann es.Auch dieses<br />
Mal. Den Applaus braucht man,<br />
um von dieser Welle, die einen<br />
durch die Aufführung trägt, wieder<br />
herunterzukommen.Wenn der<br />
Applaus einsetzt, stecke ich noch<br />
ganz und gar in meiner Rolle. Der<br />
Beifall bringt mich Stück für Stück<br />
» …zu zweit im Büro, das war ungewohnt.<br />
Seit Herbst teile ich es<br />
mit einem lieben Kollegen. Bislang<br />
hatte ich immer ein Zimmer für<br />
mich allein. Jetzt verkneife ich mir<br />
Gefühlsbekundungen, wenn ich ungeduldig<br />
bin, um ihn nicht zu nerven.<br />
Ansonsten klappt’s so gut, dass ich<br />
nicht wieder allein sitzen möchte. «<br />
Susanne Pauqué, Jahrgang 66,<br />
Projektmanagerin im<br />
IT-Management der Stadt Aachen<br />
auf den Boden zurück, bis ich am<br />
Ende wieder Eva Bernard bin.<br />
login // Fallen Sie nach der<br />
Premiere in ein Loch?<br />
Eva Bernard // Nach der Vorstellung<br />
bin ich meist überdreht,<br />
aber nach einer Stunde Feier<br />
möchte ich eigentlich nur noch<br />
eines: nach Hause. Dann bin ich da,<br />
baue die Premierengeschenke<br />
meiner Kollegen vor mir auf, packe<br />
sie aus, will mich darüber freuen –<br />
und empfinde dann häufig nichts<br />
als Leere.Wenn ich Glück habe,<br />
bin ich nicht allein, sondern habe<br />
Menschen um mich, die sagen:<br />
Komm, lass uns eine Runde Eislaufen<br />
gehen oder so etwas. Aber<br />
alles, was ich nach einer Premiere<br />
anpacke, kommt mir enorm blöd<br />
vor, weil es so ziellos erscheint.<br />
Vielleicht liegt darin das Geheimnis<br />
und die Lebensfreude meines Berufs:<br />
Immer wieder einen neuen<br />
<strong>Anfang</strong> zu wagen.<br />
login // leben Frühjahr 2008