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Stress, das Dauersyndrom unserer modernen Gesellschaft, macht ...

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<strong>Stress</strong>, <strong>das</strong> <strong>Dauersyndrom</strong> <strong>unserer</strong> <strong>modernen</strong> <strong>Gesellschaft</strong>, <strong>macht</strong> uns krank und alt.<br />

Essen – Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist <strong>Stress</strong> für 70 Prozent aller Krankheiten<br />

mit verantwortlich. Herz- Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Bluthochdruck,<br />

Diabetes, Tinnitus aber auch Angst, Burn-Out-Syndrom oder Depression sind stark<br />

stressabhängig. Die jüngste Studie dazu kommt aus London. Prof. Chandola vom University<br />

College veröffentlichte im British Medical Journal, <strong>das</strong>s Männer durch <strong>Stress</strong> ein dreimal und<br />

Frauen sogar ein viermal höheres Risiko haben am Metabolischen Syndrom, dem<br />

gemeinsamen Auftreten von Diabetes, Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen am<br />

Herzen, zu erkranken.<br />

In <strong>Stress</strong>-Situationen schüttet der Körper Hormone aus. Bekannte <strong>Stress</strong>hormone sind <strong>das</strong><br />

Adrenalin und Neoadrenalin, sie erhöhen die Herzfrequenz. Das sogenannte Cortisol<br />

schwächt <strong>das</strong> Immunsystem und begünstigt Diabetes und Übergewicht. Gleichzeitig zerstört<br />

es bestimmte Gehirnareale und kann so zu Konzentrationsschwäche oder gar Demenz<br />

führen. Unter <strong>Stress</strong> setzen wir außerdem Adhäsionsmoleküle frei. Unter ihrem Einfluss<br />

verengen sich die Gefäße. Der Alterungsprozess wird beschleunigt.<br />

Was können wir tun, um Krankheiten und frühzeitiger Alterung vorzubeugen? Hier rät<br />

Vorsorge-Mediziner und Leiter des Preventicums Prof. Dr. Dietrich Baumgart: „Zunächst<br />

einmal ist es wichtig seinen Lebensstil umzustellen. Regelmäßige Bewegung,<br />

Entspannungstechniken und positive Lebenseinstellung lassen eine Menge <strong>Stress</strong> abperlen.<br />

Doch <strong>das</strong> klingt so einfach. Von meinen Patienten weiß ich, <strong>das</strong>s es ohne professionelle<br />

Hilfe nicht immer leicht ist. Auch die Einnahme von Magnesium sowie Vitamin E und C ist bei<br />

<strong>Stress</strong> hilfreich. Darüber hinaus würde ich aber allen empfehlen, die durch einen<br />

anstrengenden Beruf oder auch private Belastungen starken <strong>Stress</strong>faktoren ausgesetzt sind,<br />

regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.<br />

Bei uns im Preventicum durchleuchten wir den gesamten Körper in nur vier Stunden. Mittels<br />

Blutuntersuchungen, EKG, Ultraschall und Magnetresonanztomografie lassen sich erste<br />

Anzeichen von Erkrankungen - sei es durch <strong>Stress</strong> oder sonstige Faktoren - frühzeitig<br />

erkennen und behandeln. „<br />

TIPPS FÜR STRESSGEPLAGTE<br />

� Regelmäßige Bewegung (3x die Woche eine halbe Std.)<br />

� Entspannungstechniken (Meditation, Yoga, Thai Chi)<br />

� Positives Denken: Lachen weitet die Gefäße


� Magnesium einnehmen: täglich 600mg<br />

� Vitamin E und C einnehmen<br />

� Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen von Herz, Kreislauf und Stoffwechsel<br />

� Kalorien bewusste, salz- und fettarme Diät<br />

� 1 Glas Wein oder Bier am Tag (aber auf keinen Fall mehr)<br />

Was ist <strong>Stress</strong>?<br />

<strong>Stress</strong> ist eine subjektiv als negativ empfundene Situation, die den Körper in<br />

Alarmbereitschaft und Anspannung versetzt. <strong>Stress</strong> tritt immer dann auf, wenn eine Tätigkeit<br />

gegen die eigene Motivation ausgeübt werden muss. Solange man etwas gerne tut und eine<br />

positive Bestätigung erhält, empfindet man in der Regel keinen <strong>Stress</strong>. Was negative<br />

Einflüsse oder Tätigkeiten für den einzelnen bedeuten, ist sehr individuell. Bei dem einen löst<br />

eventuell <strong>das</strong> Halten eines Vortrages <strong>Stress</strong> aus, der nächste empfindet beim kreativen<br />

Texten <strong>Stress</strong>, weil im die Ideen fehlen. Wieder andere empfinden <strong>Stress</strong>, wenn sie gar<br />

keinen <strong>Stress</strong> haben, sich quasi langweilen und überflüssig vorkommen.<br />

Was läuft im Körper ab?<br />

<strong>Stress</strong> ist eigentlich ein Naturmechanismus, der uns seit Urzeiten in Extremsituationen<br />

schützen soll. Er versetzt den Körper in Alarmbereitschaft, damit wir bei Gefahr schnell und<br />

kraftvoll reagieren können. Sobald <strong>das</strong> Zentralnervensystem Alarm sendet, schütten die<br />

Nebennieren massiv Adrenalin und andere <strong>Stress</strong>hormone aus. Das Herz schlägt schneller<br />

und kräftiger. Der Blutdruck steigt. Ein weiteres <strong>Stress</strong>hormon ist <strong>das</strong> sogenannte Cortisol.<br />

Es hat Einfluss auf den Stoffwechsel und sorgt dafür, <strong>das</strong>s kurzfristig Energie in Form von<br />

Blutzucker zur Verfügung gestellt wird. Die Bronchien der Lunge weiten sich ,die Atmung<br />

wird schneller. Sie nehmen mehr Sauerstoff auf, der für den erhöhten Verbrauch benötigt<br />

wird. Die Verdauung im Darm wird gedrosselt, um die so eingesparte Energie den Muskeln<br />

zur Verfügung zu stellen. Gespeicherter Zucker in der Leber wird als zusätzlicher Kraftstoff<br />

für die Muskeln ins Blut abgegeben. Die Blutgefäße in den großen Muskeln weiten sich, um<br />

besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt zu werden.<br />

Dieser Mechanismus zielt jedoch darauf, in einer körperlichen Aktivität entladen zu werden.<br />

Das Problem <strong>unserer</strong> heutigen <strong>Stress</strong>belastung ist, <strong>das</strong> die ausgelösten Reaktionen sich<br />

nicht entsprechend entladen können. Es kommt zu einer ständigen Anspannung,<br />

Bluthochdruck und psychischen Problemen.


Die Folgen von <strong>Stress</strong><br />

Positiv<br />

Grundsätzlich hat die körperliche <strong>Stress</strong>reaktion etwas Gutes: Sie lässt uns schwierige<br />

Aufgaben meistern. <strong>Stress</strong> hält uns geistig fit, denn <strong>Stress</strong> stimuliert den Geist. Bei <strong>Stress</strong><br />

erhöht sich die Ausschüttung gewisser Neurotransmitter. Sie bewirken, <strong>das</strong>s sich <strong>das</strong> Gehirn<br />

auf besonders wichtige Informationen konzentriert und erhöhen so <strong>das</strong> Denk- und<br />

Erinnerungsvermögen.<br />

Negativ<br />

Die <strong>Stress</strong>reaktion des Körpers ist ein Mechanismus, der auf einen kurzfristigen Schutz<br />

ausgelegt ist. Selbst ausgeprägte <strong>Stress</strong>situationen sind dabei zunächst einmal nicht<br />

gesundheitsschädlich. Problematisch wird es nur, wenn <strong>Stress</strong> zu einem Dauerzustand wird<br />

und es kein Ventil gibt, um aufgestaute Anspannungen zu lösen. Ist der Pegel der<br />

<strong>Stress</strong>hormone chronisch erhöht, schwächt <strong>das</strong> <strong>das</strong> Immunsystem und begünstigt Diabetes<br />

und Übergewicht. Gleichzeitig zerstört es bestimmte Gehirnareale und kann so zu<br />

Konzentrationsschwäche oder gar Demenz führen. Unter <strong>Stress</strong> setzen wir außerdem<br />

Adhäsionsmoleküle frei. Im Kombination mit dauerhaft erhöhtem Blutdruck und<br />

Blutfettwerten verengen sie die Gefäße. Das Risiko für Durchblutungsstörungen,<br />

Herzerkrankungen oder Schlaganfall steigt. Der Alterungsprozess wird beschleunigt.<br />

Statistik/Zahlen:<br />

� Laut Gesundheitsbericht des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen nehmen<br />

die Fehltage aufgrund psychischer Störungen rasant zu: seit 1991 stiegen sie um 33<br />

Prozent, wohingegen sich die Zahl der Krankentage allgemein seitdem fast halbiert<br />

hat.<br />

� Mehr als jeder vierte der 235 Millionen europäischer Arbeitnehmer klagt über<br />

gesundheitliche Probleme wegen psychischer Belastungen (Quelle: Tagesspiegel<br />

07.01.2006)<br />

� Eine Studie von Prof. Chandola vom University College, London, veröffentlicht im<br />

British Medical Journal: Männer haben durch <strong>Stress</strong> ein dreimal und Frauen sogar ein<br />

viermal höheres Risiko am Metabolischen Syndrom, dem gemeinsamen Auftreten<br />

von Diabetes, Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen am Herzen, zu erkranken.


Wie lassen sich die gesundheitlichen Folgen von <strong>Stress</strong> messen?<br />

� Wichtig ist ein intensives Arzt-Patienten-Gespräch: Kopfschmerzen, Verspannungen,<br />

Rückenschmerzen, Infektanfälligkeit oder psychische Probleme können Hinweise auf<br />

eine zu hohe <strong>Stress</strong>belastung sein.<br />

� Blutdruck: Erhöhter Blutdruck ist ein Warnsignal und muss dringend behandelt<br />

werden.<br />

� Arteriomed: ein sehr neues und selten angebotenes Verfahren. Damit lässt sich die<br />

Elastizität der Gefäße (auch Endothelfunktion genannt) messen. Dies ist ein<br />

aussagekräftiger Indikator, inwieweit der Gefäßzustand noch auf <strong>Stress</strong>situationen<br />

reagieren kann oder durch Verkalkungen bereits erste Schädigungen vorliegen.<br />

� Blutwerte: Es gibt verschiedene Blutwerte anhand derer sich eine <strong>Stress</strong>belastung<br />

messen lässt: Cortisol, Adrenalin, Oxidativer Status. Zudem sagen Katecholamine<br />

und vor allem der Immunstatus, zu messen anhand gewisser Abwehrzellen, etwas<br />

über die <strong>Stress</strong>belastung aus. Das Problem: Zum Teil werden diese Hormone vom<br />

Körper nach <strong>Stress</strong>situationen recht zügig abgebaut. Einmal-Messungen sind daher<br />

wenig aussagekräftig.<br />

� <strong>Stress</strong>-MRT: Mit Hilfe der sogenannten <strong>Stress</strong>-Magnet-Resonanz-Tomographie lässt<br />

sich die Durchblutung des Herzmuskels bei Belastung darstellen und mögliche<br />

Ursachen für Minderdurchblutungen diagnostizieren.<br />

Behandlung von <strong>Stress</strong><br />

Ein Leben völlig ohne <strong>Stress</strong> ist nicht möglich und auch nicht nötig. Es ist nur wichtig, <strong>das</strong>s<br />

der Lebensrhythmus quasi einer Sinuskurve folgt, d.h.: nach einer Phase der Anspannung<br />

muss der Körper die Gelegenheit haben, sich in einer Phase der Entspannung zu erholen.<br />

Mit Entspannung meine ich nicht, sich mit einer Flasche Wein vor den Fernseher zu setzen.<br />

Um dem Körper etwas Gutes zu tun, ist eine aktive Entspannung nötig. Am besten durch<br />

eine gezielte Bewegung, deren Intensität und Dauer anhand der individuellen körperlichen<br />

Verfassung festgelegt wurde. Meinen Patienten empfehle ich auf regelmäßige Rituale zu<br />

achten: Täglich heißt <strong>das</strong>, ausreichend zu schlafen, wenn möglich meditieren, etwa dreimal<br />

die Woche 30 Minuten bewegen, ein Tag der Woche sollte zur persönlichen Entspannung<br />

dienen (Achtung auch vor Freizeitstress!). Weiterhin sollte der Jahresurlaub nicht für<br />

beruflichen Interessen geopfert werden.<br />

<strong>Stress</strong> ist nur ein Faktor für gesundheitliche Probleme. Die meisten Erkrankungen haben<br />

noch andere Ursachen. Je mehr <strong>Stress</strong> ich habe, umso mehr muss ich darauf achten,<br />

weitere <strong>Stress</strong>oren für den Körper zu vermeiden. Hierzu zählen Übergewicht, erhöhte<br />

Blutfette, Diabetes, Bewegungsmangel. Achten Sie auf einen niedrigen Blutdruck:<br />

Mit jedem Kilo, <strong>das</strong> man abnimmt, sinkt der Blutdruck um 2 mmHg


Alkohol: 1 Glas Wein oder Bier pro Tag sind förderlich für die Gesundheit, alles darüber ist<br />

schädlich, da es den Blutdruck erhöht. Bereits nach 4 Wochen Reduktion des Alkohols auf<br />

<strong>das</strong> empfohlene Maß, sinkt der Blutdruck um 5 mmHg. (Zur Wirkung von Alkohol auf den<br />

Bluthochdruck gibt es eine ausführliche medizinische Studie.)<br />

Tägliches Meditieren bringt 12 mmHg<br />

Täglich 30 min. Ausdauerbewegung schafft 10-15 mmHg<br />

Täglich 240 mg Magnesium entspannen die Gefäße und senken den Blutdruck um 4,3<br />

mmHg<br />

Salzarme Ernährung: Sie sollten weniger als 5 mg Salz pro Tag zu sich nehmen, bei<br />

Mineralwasser sollte der Natriumgehalt weniger als 20 mg pro Liter betragen.<br />

Behandlung von <strong>Stress</strong><br />

� Regelmäßige Bewegung ( mindestens 3x die Woche eine halbe Std.)<br />

Täglich 30 min. Ausdauerbewegung senkt den Blutdruck um 10-15 mmHg<br />

� Entspannungstechniken (Meditation, Yoga, Thai Chi)<br />

Tägliches Meditieren senkt den Blutdruck um 12 mmHg<br />

� Magnesium einnehmen: täglich 600mg<br />

Täglich 240 mg Magnesium entspannen senken den Blutdruck um 4,3 mmHg<br />

� Vitamin E und C einnehmen<br />

� Positives Denken: Lachen weitet die Gefäße<br />

� Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen von Herz, Kreislauf und Stoffwechsel<br />

� Kalorien bewusste, salz- und fettarme Diät<br />

� Gewichtsreduktion<br />

Mit jedem Kilo, <strong>das</strong> man abnimmt, sinkt der Blutdruck um 2 mmHg<br />

� 1 Glas Wein oder Bier am Tag (aber auf keinen Fall mehr)<br />

Nach 4 Wochen Reduktion des Alkohols auf <strong>das</strong> empfohlene Maß, sinkt der<br />

Blutdruck um 5 mmHg.

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