Aktuelles Veranstaltungsprogramm - KUF - Amt für Kultur und Freizeit
Aktuelles Veranstaltungsprogramm - KUF - Amt für Kultur und Freizeit
Aktuelles Veranstaltungsprogramm - KUF - Amt für Kultur und Freizeit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ein dickes, gemütlich dreinblickendes<br />
Nilpferd aus hellem<br />
Holz erinnert an diesen ersten<br />
Workshop mit dem Bildhauer<br />
Markus Birkner. „Wir haben die<br />
Klassen geteilt <strong>und</strong> am idyllischen<br />
Seeufer gearbeitet. Neben Tieren<br />
entstanden Teller oder Schöpflöffel<br />
aus Holz“, erinnert sich Hyna,<br />
der damals selbst zu Hammer <strong>und</strong><br />
Beitel griff. Am Ende gab es eine<br />
Ausstellung <strong>für</strong> die Eltern, die allesamt<br />
begeistert die Schöpfungen<br />
ihrer Kinder bew<strong>und</strong>erten.<br />
Dieser Erfolg war der Beginn<br />
einer w<strong>und</strong>erbaren Kooperation.<br />
Seitdem liefen jährlich ein bis drei<br />
Projekte. Nur <strong>für</strong> die Jugendlichen<br />
der Scharrerschule organisierte der<br />
<strong>Kultur</strong>laden Veranstaltungen mit<br />
türkischen Kabarettisten. Begeistert<br />
waren die Jungen <strong>und</strong> Mädchen bei<br />
der Sache, wenn sie nach 45-minütigem<br />
Programm mit den Künstlern<br />
diskutieren durften. 2003 arbeiteten<br />
Jugendliche beim Kunstprojekt<br />
„Haltestelle Kunst“ eine Woche<br />
lang mit den Künstlern Niall Walsh<br />
<strong>und</strong> Dan Richter-Levin <strong>und</strong> schufen<br />
große Skulpturen.<br />
„Gerade im musischen Bereich kann man sie<br />
packen“, Theresia Aschemann ist katholische<br />
Religionspädagogin an der Schule <strong>und</strong> ebenfalls<br />
seit seit vielen Jahren im im Vorbereitungsteam der<br />
Projektwochen. Besonders glücklich ist sie<br />
darüber, dass sie <strong>für</strong> „schulpastorale<br />
Tätigkeiten“ sechs Wochenst<strong>und</strong>en<br />
Wochenst<strong>und</strong>en<br />
<strong>für</strong> <strong>für</strong> Projektarbeit zur Verfügung<br />
hat. Sie beobachtet, dass die<br />
Jugendlichen nach dieser<br />
„schulischen „schulischen Auszeit“ mit dem Bewusstsein, etwas<br />
Außergewöhnliches geleistet zu<br />
haben, in in den Unterricht zurückkehren.<br />
Das Das traf auch auch auf das Fotoprojekt „Was mich betrifft“<br />
mit mit Gerd Dollhopf zu. Hier sollten die Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler Dinge aus ihrem persönlichen Umfeld Umfeld<br />
fotografieren, die ihnen besonders wichtig sind:<br />
Egal ob Familie, Fre<strong>und</strong>e, erste Liebe, Wohnung oder<br />
die Grünanlage um die Ecke. Neben dem Fotografieren<br />
lernten sie im Labor des Gemeinschaftshauses<br />
auch die die Tricks der Bildbearbeitung.<br />
Zum Abschluss gab es wieder eine Ausstellung im Zeltnerschloss, Zeltnerschloss, bei<br />
der erstmals die Schülerfirma „Scharribik“ die die Gäste Gäste bewirtete. Übrigens<br />
gibt es das von Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern betreute Catering bis heute. Ein<br />
zweites Projekt mit Dollhopf Dollhopf war „Daheim – in Nürnberg“ überschrieben<br />
beschäftigte sich intensiv mit dem Heimatbegriff. Übrigens heimsten die<br />
Lehrer <strong>und</strong> Lehrerinnen der Scharrerschule mit der Vorstellung dieses Projekts<br />
beim B<strong>und</strong>eskongress <strong>für</strong> Kunstpädagogik, im April 2012 in Nürnberg,<br />
großen Beifall ein.<br />
Immer wieder stehen die Unterschiede von Herkunft <strong>und</strong> Werten im<br />
Mittelpunkt der Projektarbeit, die in den vergangenen Jahren zum größten<br />
Teil vom <strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong> mit Hilfe verschiedener städtische<br />
Zuschusstöpfe finanziert wurden. Seit drei Jahren fließt Geld aus dem<br />
Paula-Maurer-Erbe in die kreative <strong>und</strong> erfolgreiche Zusammenarbeit. Bei<br />
„Meine Werte, deine Werte“, einem von Beatrice Koca entwickelten <strong>und</strong><br />
organisierten Projekt, ging es um die Vielfalt der Herkunft <strong>und</strong> welche<br />
Werte in den verschiedenen Familien an erster Stelle stehen. Diese Inhalte<br />
wurden spartenübergreifend mit szenischen, musikalischen <strong>und</strong> literarischen<br />
Mitteln erforscht <strong>und</strong> herausgearbeitet.<br />
Ein weiterer Höhepunkt in der Zusammenarbeit war die Pflanzung zweier<br />
Ginkgos, als Menschenrechtsbäume im Schulhof. Sie sind dem „Recht auf<br />
Bildung“ <strong>und</strong> der „Gleichheit vor dem Gesetz“ gewidmet. Im Unterricht<br />
wurden die Themen zuerst inhaltlich bearbeitet <strong>und</strong> dann szenisch umgesetzt.<br />
Dazu gehörte auch ein Menschenrechts-Rap mit dem Titel „Respekt“.<br />
Plötzlich reden Pubertierende mit ihren Eltern<br />
Das jüngste Projekt „Zukunft braucht Herkunft“, das zusammen mit den<br />
„Zeitschreibern“ der evangelischen Kirche <strong>und</strong> dem Medienzentrum<br />
Parabol verwirklicht wurde, erhielt den Paula-Maurer-Preis 2012. „Da haben<br />
Pubertierende plötzlich mit ihren Eltern geredet, um herauszubekommen,<br />
wie die sich kennengelernt haben <strong>und</strong> wo ihre Groß- <strong>und</strong> Urgroßeltern<br />
herkamen“, schwärmt die engagierte Religionspädagogin. Zusammen<br />
mit den ehrenamtlichen Zeitschreibern notierten sie ihre spannenden<br />
Geschichten, produzierten kurze Hörszenen <strong>und</strong> malten ihre Stammbäume.<br />
Organisiert wurde dieses erfolgreiche Zusammenspiel von Heidrun<br />
Bogerts vom <strong>Kultur</strong>laden.<br />
Natürlich hat das kreative Team schon Pläne <strong>für</strong>s nächste Jahr. Nur so<br />
viel sei verraten: Wieder stehen die Menschenrechte im Mittelpunkt <strong>und</strong><br />
es wird dazu ein Geocaching (Schnitzeljagd mit GPS) im Stadtteil geben.<br />
Viel wichtiger ist <strong>für</strong> Schule <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>laden jedoch, dass viele der jungen<br />
Menschen, die an den über 25 Projektwochen teilnahmen, eigene Talente<br />
entdeckten, die ihr Selbstbewusstsein stärken. Außerdem lernten sie<br />
Respekt <strong>und</strong> Toleranz gegenüber<br />
ihren Mitschülerinnen <strong>und</strong> Mitschülern.<br />
Natürlich gibt es auch<br />
jetzt noch Streit, aber durch die<br />
gemeinsam erlebten Projektwochen<br />
haben sie gelernt, nicht nur die<br />
unterschiedliche Herkunft, sondern<br />
auch die manchmal fremden<br />
Verhaltensweisen ihrer Kumpels zu<br />
akzeptieren.<br />
Liane Zettl<br />
Theresia Aschemann, Peter Hyna <strong>und</strong><br />
Christiane Dressel (v.l.n.r.)