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Theny Haus Altenmarkt Salch Biotop Speltenbach Die Preisträger sind

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Seite 1<br />

Ausgabe 6/ April 2009 Amtliche Mitteilung - Zugestellt durch Post.at<br />

Blütenpracht


Der Tennisverein<br />

SpelTenbach<br />

Anfang des Jahres 1974 gehörten die Namen<br />

Hans Kary und Peter Pokorny im österreichischen<br />

Tennissport zu den bekanntesten Namen. Auf<br />

internationaler Ebene waren Namen wie Jimmy<br />

Connors und Ilie Nastase die Personen, welche<br />

die Tennisweltrangliste anführten.<br />

<strong>Die</strong> Faszinationen dieser Personen, aber auch die<br />

Tatsache, dass es in der Gegend nur in Fürstenfeld<br />

und in Burgau einen Tennisplatz gegeben hat,<br />

mag in Franz Heinrich den Wunsch geweckt haben,<br />

sich in <strong>Speltenbach</strong> um einen Tennisclub zu<br />

bemühen. Natürlich hätte es sich Franz Heinrich<br />

einfach machen können, Tennis zu spielen, und<br />

beim Tennisclub Fürstenfeld eine Mitgliedschaft<br />

beantragen können. Tennis war zu dieser Zeit ein<br />

elitärer Sport. <strong>Die</strong> Idee von Franz Heinrich war es<br />

aber mit Menschen wie du und ich Tennis zu spielen.<br />

<strong>Die</strong> Idee, einen Tennisclub in <strong>Speltenbach</strong> zu<br />

gründen, hatte vielerorts Kopfschütteln oder gar<br />

ärgere Formen der Ablehnung oder Verwunderung<br />

ausgelöst. Aber all diesen Widerständen zum Trotz<br />

verfolgte Franz Heinrich seine Idee weiter. In Anton<br />

Prettenhofer fand er sofort einen Mitstreiter,<br />

den er dafür begeistern konnte. Und wer Anton<br />

Prettenhofer kennt, der weiß, dass der Toni sofort<br />

die nötigen Schritte einleitete, um diese Idee in die<br />

Tat umzusetzen.<br />

Am 11. Dezember 1974 wurde durch Anton Prettenhofer,<br />

als Proponent, der Verein bei der Sicherheitsdirektion<br />

angemeldet. Und schon am 25.<br />

Jänner 1975 wurde die Gründungsversammlung<br />

des Vereines im Gasthaus Färber, dem heutigen<br />

Dorfhaus, abgehalten.<br />

Zum ersten Obmann wurde Herr Anton Prettenhofer<br />

gewählt.<br />

Das Besondere am neu gegründeten Verein war,<br />

dass nicht einzelne Personen als Mitglieder das<br />

Rückgrad des Vereins bildeten, sondern Familien.<br />

Mit der Mitgliedschaft erwarb also eine ganze<br />

Familie das Recht Tennis zu spielen. Natürlich<br />

braucht jeder Verein ein Startkapital. Daher wurde<br />

beschlossen, dass jedes der 8 Mitglieder als Startkapital<br />

3000 ATS einzuzahlen hatte. Mittlerweile<br />

Seite 2<br />

ist die Anzahl der Mitglieder auf 24 Familien<br />

angewachsen.<br />

<strong>Die</strong> Aufnahme neuer Mitglieder war an die Zustimmung<br />

aller Mitglieder gebunden. War auch<br />

nur ein Mitglied gegen die Neuaufnahme, konnte<br />

der neue Kandidat nicht Vereinsmitglied werden.<br />

Neben dem Mitgliedsbeitrag mussten die Mitglieder<br />

auch Arbeitsleistungen einbringen. So hatte<br />

jedes Mitglied in den ersten Jahren 12 Stunden<br />

an Arbeitsleistungen zu erbringen.<br />

Neben dem Tennisspielen gehörte das gesellige<br />

Beisammensein zu den Zielen des Vereins.<br />

Von der Gemeinde wurde ein Grund zur Verfügung<br />

gestellt, auf dem sofort mit den nötigen<br />

Arbeiten für den Tennisplatz begonnen wurde.<br />

Viel Material und starke Hände waren notwendig<br />

um die Sumpfwiese zu einem festen Untergrund<br />

umzuwandeln. Gummistiefel gehörten zur Grundausstattung<br />

eines jeden Helfers.<br />

Eine wohlüberlegte Einnahmequelle für den<br />

Verein war das Abhalten von Veranstaltungen.<br />

Als erstes wurde am 22. Mai 1975 im Gasthaus<br />

Rabl in <strong>Altenmarkt</strong> ein Tenniskränzchen mit der<br />

Gruppe „Poleros“ durchgeführt. <strong>Die</strong> Einnahmen<br />

daraus sollten dazu dienen die Fertigstellung des<br />

Tennisplatzes voranzutreiben.<br />

Durch viele Eigenleistungen der Mitglieder war<br />

es dann soweit. Im Herbst 1975 wurde der Platz<br />

bespielbar. Sogleich wurden die ersten Tenniskurse<br />

abgehalten. Ein geduldiger Tennislehrer zeigte uns,<br />

wie man den Schläger richtig hält und dann auch<br />

noch den Ball trifft. Wo der Ball hinflog, war zu<br />

Beginn noch Nebensache.<br />

<strong>Die</strong> Idee ein eigenes Clubhaus zu errichten, löste<br />

unter den Mitgliedern viele Diskussionen aus.<br />

Fragen über das Wozu, oder über die Finanzierung<br />

standen im Mittelpunkt der Diskussion.<br />

Im März 1977 erfolgte aber dennoch der Beschluss<br />

ein Tennishaus in Ziegelbauweise zu bauen. Im<br />

ersten Entwurf war sogar eine Sauna vorgesehen,<br />

die aber dann doch nicht gebaut wurde.


Seite 3<br />

1977<br />

Wieder war die Eigenleistung der Mitglieder gefragt.<br />

Neben der aktiven Mitarbeit am Bau wurden<br />

durch Materialspenden vieler Firmen die Kosten<br />

für das neue Klubhaus weiter gesenkt.<br />

Bei der Finanzierung wurde der Tennisclub<br />

<strong>Speltenbach</strong> aus der Sportförderung des Landes<br />

unterstützt und nicht zu verschweigen auch von<br />

der Gemeinde <strong>Altenmarkt</strong>.<br />

An zwei fixen Wochentagen hatten Arbeitnehmer<br />

der Firma Eumig das Recht den Platz in <strong>Speltenbach</strong><br />

zu benutzen. Dadurch hatte der Verein<br />

ein fixes Einkommen<br />

über mehrere Jahre<br />

hinweg.<br />

Im Jahr 1981 gab es<br />

einen Obmannwechsel<br />

von Anton Prettenhofer<br />

auf Franz<br />

Heinrich, der bis zu<br />

diesem Zeitpunkt die<br />

Finanzen des Vereines<br />

verwaltete.<br />

1983 war ein besonderes<br />

Jahr in der Vereinsgeschichte<br />

des Tennisvereins.<br />

In diesem<br />

Jahr gab es den ersten<br />

Sieg eines Vereinsmitgliedes<br />

bei einem Turnier.<br />

In Großsteinbach<br />

holte sich Josef Siegl den Turniersieg. Freundschaftspiele<br />

wurden gegen Burgau, Hatzendorf,<br />

Übersbach und andere Vereine ausgetragen.<br />

1984 gab es das erste Turnier gegen Oberwölz.<br />

<strong>Die</strong>ses Turnier sollte schließlich eine lange Ge-<br />

2009<br />

schichte haben. Über 18 Jahre wurde abwechselnd<br />

in Oberwölz und <strong>Speltenbach</strong> gespielt. Bei diesem<br />

Turnier stand für den Tennisclub, der olympische<br />

Gedanke im Vordergrund. Zumeist gingen die<br />

Spieler von Oberwölz als Sieger vom Platz, naja<br />

sie beteiligten sich immer schon an Meisterschaften<br />

und veranstalteten für ihre Mitglieder<br />

Tenniscamps. Zu diesem intensiven Austausch<br />

gehörte auch immer eine Bergwanderung in der<br />

Obersteiermark bzw. eine Hügelpartie im Osten<br />

der grünen Mark.<br />

Im September 1984 wurde das erste Kreuzerschupfen<br />

abgehalten. <strong>Die</strong>se Idee von Anton Prettenhofer<br />

wurde zu einer wichtigen Einnahmequelle für<br />

den Verein. <strong>Die</strong> Veranstaltung erfreut sich nach<br />

wie vor großer Beliebtheit, und es gibt quasi ein


Stammpublikum, das Jahr<br />

für Jahr kommt. Bis zu 500<br />

Besucher konnten gezählt<br />

werden. Ja sogar der ORF<br />

berichtete einmal von dieser<br />

Veranstaltung. Beim Kreuzerschupfen<br />

geht es darum,<br />

mit einer gelochten Scheibe,<br />

so nah wie möglich an eine<br />

Linie zu kommen. Den Siegern<br />

winken tolle Preise.<br />

1986 wurde eine Flutlichtanlage<br />

erbaut. Mit Hilfe<br />

der Fa. Stahlcord wurde<br />

ein Kabel vom <strong>Haus</strong> Prettenhofer<br />

zum Clubhaus<br />

verlegt, um die Scheinwerfer<br />

mit Energie zu versorgen.<br />

Eingeweiht wurde die Lichtanlage<br />

stilgerecht genau<br />

um Mitternacht. In diesem<br />

Jahr wurde Rudi Danner<br />

Vereinsmeister. Über lange<br />

Zeit hinweg war dieser Titel<br />

hart umkämpft.<br />

Seite 4<br />

Für den 17.Juli.1987 wurde eine<br />

geheimnisvolle Geburtstagsfeier<br />

anberaumt. Niemand wusste<br />

wer das Geburtstagskind<br />

war. Aber fast alle Mitglieder<br />

kamen um der<br />

Frau oder dem Mann<br />

zu gratulieren. Erst im<br />

letzten Moment stellte sich<br />

heraus, dass ein Tennisschläger<br />

Geburtstag hatte.<br />

Dementsprechend lustig war dann die anschließende Feier bei der eine Jause in Form eines Schlägers<br />

verspeist wurde.<br />

Aufgrund der Ausmaße des Grundstückes war es bis in das Jahr 1983 nicht möglich ein Doppel auf<br />

dem Platz zu spielen, da er dafür zu schmal war.<br />

Erst im Jahr 1989, als die Straße anlässlich einer Sanierung verlegt wurde, konnte der Tennisplatz auf<br />

die international übliche Größe verbreitert werden und hitzigen Doppelpartien stand nichts mehr im<br />

Wege. Bei Fremdspielern stand der Platz lange Zeit hoch im Kurs, da durch seine abgelegene Lage


Seite 5<br />

Zaungäste äußerst selten waren. Mehrere Jahre<br />

hindurch kamen auch Jugendspieler aus den<br />

verschiedensten Gegenden Österreichs, um sich<br />

in <strong>Speltenbach</strong> für das große Jugendturnier in<br />

Fürstenfeld vorzubereiten.<br />

In den Jahren darauf wurden wichtige Verbesserungen<br />

und Erweiterungen am Clubhaus vorgenommen.<br />

1990 wurden neue Tische und eine<br />

Sitzecke angeschafft.<br />

Im darauf folgenden Jahr wurde ein Warmwasserboiler<br />

mit Gasbetrieb installiert. <strong>Die</strong>ser funktioniert<br />

auch heute noch bestens. 1995 wurde der<br />

Anschluss an die Ortswasserleitung vorgenommen<br />

und es erfolgte auch der Anschluss an den Abwasserkanal.<br />

Der Tennisverein <strong>Speltenbach</strong> hat 2 Hauptziele.<br />

Neben dem Tennisspielen, stand und steht immer<br />

noch die Geselligkeit im Mittelpunkt. Einer der<br />

Höhepunkte der Geselligkeit bzw. des Miteinander<br />

im Verein war eine Exkursion von 27 Vereinsmitgliedern<br />

nach Gran Canaria, um eine Wette<br />

zu überprüfen. Es ging darum, ob es auf Gran<br />

Canaria tatsächlich eine Rolltreppe gibt, die von<br />

einem Hotel direkt zum Strand führt. Mangels eindeutiger<br />

Definition wie nahe „direkt am Strand“<br />

sein soll, konnte nicht geklärt werden, wer nun<br />

die Wette gewonnen hatte. Es war aber allemal ein<br />

schöner Urlaub.<br />

1997 fand der erste Tenniskurs für Kinder findet<br />

statt, der dann in weiterer Folge in jedem Jahr<br />

durchgeführt wurde. Bis zu 20 Teilnehmer besuchten<br />

ihn.<br />

1999: Ein plötzlich hereinbrechendes Gewitter<br />

beendete nicht nur ein spannendes gemischtes<br />

Doppel, sondern löste aus einem etwas höher<br />

gelegenen Acker viel Erde und diese schmutzigen<br />

Fluten deckten den ganzen Platz zu. Nur staunend<br />

konnten die Spieler den Naturgewalten zusehen,<br />

wie der ganze Platz unbrauchbar wurde.<br />

Im Jahr 1919 wurde in Österreich das Frauenwahlrecht<br />

eingeführt. Damit wurden im öffentlichen<br />

Leben die Frauen den Männern gleichgestellt.<br />

Im Tennisclub <strong>Speltenbach</strong> dauerte dies ein paar<br />

Jahre länger. Erst im Jahr 2004 entschlossen sich<br />

die männlichen Mitglieder, den Frauen ein gleichberechtigtes<br />

Stimmrecht zukommen zu lassen.<br />

Im Jahr 2007 gab es das letzte Turnier gegen eine<br />

Tennisgemeinschaft aus Fürstenfeld.<br />

Der Sturm mit dem Namen „Paula“ hat 2008<br />

den Zaun zerstört. <strong>Die</strong> Transparente hatten eine<br />

zu große Angriffsfläche geboten und die langen<br />

Zaunsäulen hielten dem Winddruck nicht stand.<br />

<strong>Die</strong> Folge waren aufwendige Reparaturarbeiten.<br />

<strong>Die</strong> Zukunft des Vereins <strong>sind</strong> immer die jungen<br />

Mitglieder. So lebt auch im Tennisclub <strong>Speltenbach</strong><br />

die Hoffnung, dass die Tradition des Vereins,<br />

die Liebe zum Tennisspiel und die Pflege des geselligen<br />

Beisammenseins weiter getragen werden.


Folgt man den Hinweisschildern „Obsthof“ ab dem<br />

Gasthof Stelzerwirt, so muss man dreimal rechts<br />

abbiegen. Dort wo sich Fuchs und Hase „Gute<br />

Nacht“ sagen, findet man den Obsthof Braunstein<br />

in Mittersteingruben (so heisst der Ortsteil von<br />

Stadtbergen), idyllisch eingebettet zwischen einem<br />

Waldstück und den Obstplantagen.<br />

Aber gehen wir zu den Anfängen zurück. Im Jahre<br />

1667 starb Papst Alexander VII in Rom, der die<br />

„Cathetra Petri“ im Petersdom bauen lies. Im<br />

gleichen Jahre wurde Jonathan Swift, ein irischer<br />

Schriftsteller geboren. Im selben Jahr lies eine<br />

Herrschaft aus Bierbaum am letzten Zipfel des<br />

Julerltales etwas unterhalb des jetzigen Braunstein-<br />

<strong>Haus</strong>es ein Kellerstöckel erbauen. Eine kleine<br />

Kapellen-Nische enthielt eine Statue, deren Existenz<br />

leider nur mündlich überliefert wurde. In die<br />

Tür wurde die Jahreszahl eingeschnitten womit wir<br />

heute noch wissen wann das genau war. <strong>Die</strong> Reste<br />

des Kellerstöckels wurden bei Drainage-Arbeiten<br />

gefunden. <strong>Die</strong> Tür diente leider irgendwann zum<br />

Wärmen einer Suppe. <strong>Die</strong> ganze Fläche betrug<br />

ungefähr drei Hektar.<br />

Der Ostersonntag 1818 fällt auf<br />

den 22. März, das ist der frühest<br />

mögliche Termin und dieser Festtag<br />

wird erst wieder im Jahre 2285<br />

auf diesen Termin fallen. <strong>Die</strong>se<br />

Jahreszahl wurde auf einem mächtigen<br />

Pressbaum gefunden, mit dem<br />

unglaublichen Querschnitt von sechzig<br />

mal sechzig Zentimetern und einer<br />

Länge von vier Metern. Auch dieser<br />

ist inzwischen den Weg alles irdischen<br />

gegangen. Es war dies ein sogenannter „Wipfelbaum“<br />

– im Gegensatz zu einem „Schopfbaum“<br />

Aus welchen Gründen auch immer, erhielt ein<br />

Knecht mit Namen Braunstein das Anwesen von<br />

der Herrschaft. „Tu felix Austria nube“ machten<br />

schon die Habsburger zu ihrem Leitspruch (Du<br />

glückliches Österreich heirate – anstelle Krieg zu<br />

führen um ein anderes Land zu erobern). Auch<br />

dieser Knecht handelte entsprechend und heiratete<br />

Seite 6<br />

die Tochter des Nachbarn mit Namen Feiertag.<br />

Das sogenannte „Guckerlloch“, ein Besitz beim<br />

Waldeck, ungefähr acht Hektar groß, wechselte<br />

so von Feiertag zu Braunstein. Das war gewissermaßen<br />

die erste Generation Braunstein auf diesem<br />

Anwesen. Das <strong>Haus</strong> Feiertag vernichtete später<br />

eine Feuersbrunst.<br />

Von der zweiten Generation <strong>sind</strong> leider keine Namen<br />

bekannt, aber schon von der dritten wissen<br />

wir, dass der Besitzer den Namen Josef hatte.<br />

<strong>Die</strong> vierte Generation wurde von Johann verehelicht<br />

mit Anna, einer geborenen Urschler gebildet.<br />

<strong>Die</strong> fünfte Generation: Franz (geb. 1883), verheiratet<br />

mit Agnes (geb 1885 in Gillersdorf in der<br />

Familie Zotter). <strong>Die</strong> Schwester von Franz hat zum<br />

<strong>Haus</strong> Grünwald in Stadtbergen geheiratet.<br />

<strong>Die</strong> sechste Generation: Anton, geb. 1916, verheiratet<br />

mit Erna (Taucher) aus dem alten Fink<br />

– <strong>Haus</strong>, Julertal . drei Kinder: Franz , Erna, verh.<br />

Wallner in Burgau und Anni, verh. Knapp, Graz<br />

<strong>Die</strong> siebente Generation: Franz Anton sen. Seit<br />

1969 verheiratet mit Manfrieda, geb. Hauptmann<br />

(Lindegg) 4 Kinder: Zita, verh. mit Werner Edelsbrunner,<br />

wohnhaft in Edersgraben (2 Mädchen)<br />

Franz, verh. mit Claudia; Hanna und Lukas<br />

Agnes mit Heinz Arbeiter; Matthias und Patrick<br />

Manfred mit Martina Perl, wohnhaft in Limbach,<br />

Bgld.<br />

<strong>Die</strong> achte Generation, das <strong>sind</strong> die derzeitigen<br />

Besitzer Franz und Claudia, geborene Höfler aus<br />

Unterlamm.<br />

Mit den Kindern Hanna und Lukas lebt derzeit<br />

die neunte Generation auf diesem Hof.


Seite 7<br />

Auf Grund der geringen landwirschaftlichen<br />

Flächen, blieb gar nichts anderes übrig als sich zu<br />

spezialisieren. <strong>Die</strong> Südlage der Flächen bot sich<br />

gerade zu an, den Obstanbau zu betreiben. Mit Äpfeln<br />

wurde schon<br />

sehr frühzeitig<br />

begonnen.<br />

Schon in den<br />

60er-Jahren war<br />

Fr a n z A n t o n<br />

in Fürstenfeld<br />

unterwegs um<br />

Obstbäume zu<br />

beschneiden und<br />

daraus ergaben<br />

sich dann schon<br />

erste Kontakte<br />

für den Verkauf<br />

von eigenen Produkten:<br />

Zwetschkenschnaps, Obstler, Kernöl und<br />

auch schon Äpfel, alles was ein Bauernhof produzieren<br />

konnte.<br />

1969 Hochzeit von Manfrieda, geborene Hauptmann<br />

aus Lindegg, und Franz Anton.<br />

So ungefähr um 1970 begann man das Lebensmittelgeschäft<br />

Höllerl mit Äpfeln zu beliefern.<br />

1971 wurde ein neuer Kuhstall gebaut. Von da<br />

an war gewissermaßen die Milchproduktion das<br />

zweites Standbein. So nebenbei verdiente sich<br />

Franz Anton bei Maurerarbeiten ein kleines Zubrot.<br />

1974 übernahm Franz Anton nach dem Tode<br />

seines Vaters Anton den Hof.<br />

1979/1980 wurden die ersten Edelobstsorten angepflanzt:<br />

Golden Delicius, Kronprinz, Gloster,<br />

Mc.Intosh.<br />

Schon 1987 wurde der Obstgarten von St.Severin<br />

gepachtet: Äpfel und Kirschen (wurden jedoch zumeist<br />

von den Schülern in den Pausen abgeerntet).<br />

Das Obst wurde im Keller unter dem Sportgelände<br />

gelagert. Von dort konnten alle Abnehmer in<br />

Fürstenfeld beliefert werden. Ein Weingarten (50a)<br />

wurde hinunter beim Julerltal angelegt, ein 30a<br />

großer beim Schuch / Gölles (gepachtet).<br />

Der jetzige Besitzer, Franz Braunstein, besuchte<br />

von 1986 bis 1990 die landwirtschaftliche Fachschule<br />

in Hatzendorf. Gleich nach dem Schulbesuch<br />

wurde die erste hydraulische Presse in<br />

Loipersdorf gekauft und mit der Produktion von<br />

frischem Apfelsaft das ganze Jahr über begonnen.<br />

Das war noch eine Presse mit Tüchern und viel<br />

Handarbeit. Aber die Berufsschule in Fürstenfeld<br />

wird seither wöchentlich mit frisch gepresstem<br />

Apfelsaft beliefert. Das gab es damals sonst noch<br />

nirgends.<br />

Zweihundert Liter jede Woche waren zu Beginn<br />

die Regel, inzwischen ist die Schülerzahl von 450<br />

auf 200 gesunken.<br />

1992 erfolgte der Bau des ersten Kühlraumes. Jetzt<br />

konnte man die Produktpallette auf Apfelsaft,<br />

Pfirsiche, Birnen und Edelzwetschken erweitern.<br />

Von 1993 an wurde das Thermenrestaurant in<br />

Loipersdorf beliefert, ebenso die Caritasheime in<br />

Graz, sowie das Lagerhaus in Fürstenfeld und der<br />

Dorfladen in <strong>Altenmarkt</strong>.<br />

Gute Bekannte machten den Einstieg zu Lieferungen<br />

in die Obersteiermark möglich. Seither<br />

gibt es Produkte aus Stadtbergen in Schladming<br />

und Bad Aussee.


Etwas mehr als ein halbes<br />

Hektar ist dem Weinbau<br />

gewidmet, wovon Traubensaft<br />

und ein <strong>Haus</strong>trunk<br />

gewonnen wird.<br />

Ab 1999 wurden Altenheime<br />

in Wien mit Äpfeln<br />

und Säften beliefert. Jeder<br />

Bewohner sollte jeden Tag<br />

einen Apfel erhalten, denn<br />

das hält gesund.<br />

2000/2001 wurde die vollautomatische<br />

Pressanlage<br />

gekauft, angeboten noch<br />

in Schillingen (300.000,-)<br />

aber bezahlt dann schon<br />

in Euro. Seither können<br />

Lohnpressungen für je-<br />

Seite 8<br />

<strong>Die</strong> „Langer Dirndln“ hatten es dem jungen Franz angetan und so war es kein Wunder dass er eines<br />

Tages die Claudia Höfler aus Unterlamm nach Stadtbergen entführte und zu seiner Frau und Mutter<br />

seiner Kinder machte. 1996 wurde das neu erbaute Wohnhaus bezogen. 1998 kam die Tochter Hanna<br />

zur Welt und der Sohn Lukas folgte dann im Jahre 2002


Seite 9<br />

Letzte Reihe von links: Manfred, Manfrieda, Franz Anton, Agnes, Heinz<br />

Arbeiter, Werner Edelsbrunner<br />

Mittlere Reihe: Franz, Martina Perl, Claudia, Hanna, Zita Edelsbrunner<br />

Vordere Reihe: Lukas, Patrick, Mathias, Lisa Maria und Sophia Edelsbrunner<br />

dermann durchgeführt werden. Nach dem Bau der<br />

ersten Halle im Jahre 2001 konnte die Anzahl der<br />

Saftsorten auf sieben erhöht werden. In Summe<br />

werden derzeit zehntausend Liter Saft pro Jahr<br />

produziert und verkauft. <strong>Die</strong> Gesamtmenge an<br />

geerntetem Obst ist je nach Jahr zwischen 50 und<br />

80 Tonnen.<br />

Derzeit beträgt die landwirtschaftliche Nutzfläche11<br />

ha und dazu kommen noch 3 ha Wald<br />

Der Obsthof Braunstein ist ein zertifizierter Betrieb<br />

und ausgestattet mit dem AMA Gütesiegel.<br />

Endlich im Jahre 2004 konnte ein Loch im übervollenTerminkalender<br />

g e f u n d e n<br />

werden und<br />

es stand der<br />

H o c h z e i t<br />

von Franz<br />

und Claudia<br />

nichts mehr<br />

im Wege.<br />

Im Jahre 2005 brach die bisher größte Katastrophe<br />

über den Betrieb herein. Der Feuerbrand vernichtete<br />

ein Drittel der Äpfel- und Birnen-Plantagen.<br />

Es war dies der erste Betrieb in der Steiermark<br />

der befallen wurde. Nur durch die große Hilfe der<br />

Bevölkerung konnte diese schwierige Zeit überdauert<br />

werden. Über Nacht wurden die Pflanzen<br />

dürr und mussten gerodet und verbrannt werden.<br />

<strong>Die</strong> Pflanzen wurden zwar durch das Land ersetzt,<br />

aber den Ernteausfall musste der Betrieb selbst verkraften.<br />

Erst im Jahre 2008 konnte von den damals<br />

vernichteten Flächen wieder geerntet werden.<br />

Seit 2006 beteiligt sich der Obsthof höchst erfolgreich<br />

an der Landeswertung für Saft, Most und<br />

Edelbrände.<br />

Am ersten Jänner 2007 übernahmen die jetzigen<br />

Besitzer Claudia und Franz den Betrieb.<br />

Endgültig eingestellt wurde die Viehzucht 2008.<br />

Am ersten September wurde die letzte Kuh mit<br />

dem Namen „Gera“ verkauft.<br />

Das Bestreben der jungen Besitzer ist es alle alten<br />

Stallflächen wieder einer Nutzung zuzuführen.<br />

Braunis Kellerstöckl, wo gerastet und verkostet<br />

werden kann, ist der Beginn der umfangreichen<br />

Veränderungen. <strong>Die</strong> derzeitige Verkaufsfläche soll<br />

um eine Greißlerei erweitert werden.


Seite 10<br />

Eine große Persönlichkeit aus<br />

unserem Dorf - Hans Handler<br />

Bericht in der „Tagespost“<br />

<strong>Die</strong> Kupferplatte, die wohl an einen der berühmtesten<br />

Söhne <strong>Altenmarkt</strong>s erinnert, ist seit<br />

der letzten Umgestaltung im Jahre 2005 von<br />

der Umfriedung des Kriegerdenkmals an die<br />

andere Seite Richtung Kirche versetzt worden.<br />

Hans Handler, dessen Geburtshaus <strong>Altenmarkt</strong><br />

59 (jetzt Artauf Christian) war, konnte trotz<br />

widriger wirtschaftlicher Umstände studieren<br />

und stieg bis zum Oberst auf. Er war seit 1965<br />

Leiter der weltberühmten Spanischen Reitschule<br />

in Wien und empfing sogar einmal die englische<br />

Queen Elisabeth II. in der Hofreitschule. Unter<br />

Handlers Leitung feierte die Spanische Reitschule<br />

1972 das 400-Jahr - Jubiläum. Am 2.Oktober<br />

1974 stürzte Handler während der Vorführung<br />

tot von seinem Hengst Siglavy Beja.<br />

Oberst<br />

Johann Handler<br />

1912 – 1974<br />

Leiter der Spanischen Hofreitschule Wien<br />

1965 – 1974<br />

Protector des ÖKB<br />

Ortsverband <strong>Altenmarkt</strong>


Seite 11<br />

Der Postmeilenstein<br />

von <strong>Altenmarkt</strong><br />

Er steht auf dem Grundstück von Wolfgang<br />

und Herta Bendekovits, <strong>Altenmarkt</strong><br />

104, an der Grenze zur B 307 (vormals<br />

B 65).<br />

<strong>Die</strong>ser Meilenstein 1 wurde nach dem<br />

Wiener Kongress 1839 entlang einer<br />

Hauptpostroute Graz – Heiligenkreuz im<br />

Lafnitztal (Staatsgrenze) aufgestellt.<br />

Der ursprüngliche Standort der Postmeilensteine<br />

war an der linken Straßenseite<br />

– vom Ausgangspunkt der Postroute aus<br />

gesehen. Warum links? Erstens wurde im<br />

Allgemeinen links gefahren und zweitens<br />

hatten Postkutschen oftmals keinen Kutscher,<br />

sondern einen Stangenreiter. <strong>Die</strong>ser<br />

Postillion ritt auf dem linken Pferd, dem<br />

so genannten „Stangenpferd“, und lenkte<br />

von da aus das Gefährt. Das rechte Pferd<br />

war das „Handpferd“, weil es vom Stangenreiter<br />

„an der Hand“ geführt wurde. In<br />

der Regel fuhr man zwei- oder vierspännig.<br />

Auch bei der Viererbespannung saß der<br />

Reiter auf dem Stangenpferd. Und damit<br />

Kutscher wie auch Reiter die Meilensteine<br />

im Vorbeifahren leicht lesen konnten, waren<br />

eben diese an ihrer Seite, dem linken<br />

Straßenrand, gesetzt worden.<br />

NACH<br />

FÜRSTENFELD<br />

1/2<br />

MEILE<br />

7<br />

MEILEN<br />

VON<br />

GRAETZ<br />

Station<br />

N ro 14<br />

A 1839<br />

Fotografiert 2008<br />

1 Meile (lat. „millia passuum“,<br />

d.h. 1000 (Doppel-)Schritt)<br />

1 österreichische Postmeile<br />

= 1000 Schritt ≈ 7,586 km.<br />

Fotografiert 1941<br />

<strong>Die</strong> Meilensteine wurden jeweils nach 1 Post (oder<br />

1 Posten) = 2 Meilen = 15,2 km aufgestellt.<br />

<strong>Die</strong> benachbarten Postmeilensteine:<br />

1. Hainfeld (Großwilfersdorf) nach der Auto-<br />

bahnabfahrt Richtung Großwilfersdorf auf<br />

der linken Seite (Station No 12).<br />

2. Der mögliche Postmeilenstein zwischen Alten-<br />

markt und der Staatsgrenze ist unbekannt.<br />

1 Vgl.: Neubäck, Wilhelm-Otto: Postmeilensteine<br />

in der Steiermark, Leykam-Verlag, Graz 1997


Der Kampf in der Heimat<br />

Im Frühjahr 1944, als der dümmste unter den<br />

Faschisten am Endsieg zu zweifeln anfing und die<br />

stolze Deutsche Armee unter der Führung eines<br />

Gefreiten der österreichischen Armee, Adolf Hitler,<br />

von Stalingrad bis Budapest und Ostpreußen<br />

zurückgekämpft hatte, kam den Naziführern die<br />

Idee, auch an der steirischen Grenze einen Wall<br />

vom Wechsel bis an die Save zu bauen.<br />

<strong>Die</strong> Dörfer und Städte sollten mit Panzergräben,<br />

Kaum war im Herbst 1944 die Winterfrucht angebaut<br />

und die Rüben nach <strong>Haus</strong>e gebracht, um<br />

über den Winter das Futter zu haben, ahnte man<br />

schon, was im Winter kommen würde, denn der<br />

Russe drängte die deutschen Truppen unaufhörlich<br />

zurück. Er war schon an der Theiß und Donau.<br />

Nun wurde auch der Stellungsbau um <strong>Altenmarkt</strong><br />

begonnen. Ein Panzergraben musste 200 m unterhalb<br />

des Schröttenwaldes („Pumperwaldls“),<br />

der hier zur Straße reichte, Richtung <strong>Altenmarkt</strong><br />

errichtet werden. Besitzer der Gründe waren Fabian<br />

und Neubauer. Der Panzergraben hatte eine<br />

Breite von 10 m. <strong>Die</strong> Stirnseite gegen Graz wurde<br />

mit armdicken Pfählen verstärkt, die man aus dem<br />

Schröttenwald holte, der dem Malteser Orden gehört.<br />

<strong>Die</strong>se Pfähle wurden senkrecht mit schweren<br />

Seite 12<br />

Nach dem Tod von Johann Lang, <strong>Altenmarkt</strong> 83 („Stern – Lang“,1892 – 1966) hat dessen Gattin Karoline<br />

dem Franz Urschler, <strong>Altenmarkt</strong> 24 („dem Großen“, jetzt Wohnsiedlung – Garage, 2.3.1886 – 8.3.1968)<br />

einige Aufzeichnungen übergeben, nach denen dieser um 1967 eine Niederschrift verfasste.<br />

Mit weiteren Ergänzungen verschiedener Zeitzeugen wurde dieses Schriftstück unter weitgehender Beibehaltung<br />

der Sprachausdrücke von Franz A. Rabl zusammengefasst.<br />

Panzerfäusten und MG – Stellungen, Laufgräben<br />

und Bunkern gesichert werden, damit die russische<br />

Dampfwalze aufgehalten und dem Feind mit<br />

den neuen Waffen, wie man so sagte, der Garaus<br />

gemacht würde. Da aber schon der Atlantikwall<br />

nicht standhielt, so glaubte man auch nicht, dass<br />

der Ostwall, der auf der burgenländischen und<br />

ungarischen Grenze errichtet wurde, lange bestehen<br />

könnte.<br />

panzergraben und Wachdienst<br />

Hämmern in die Erde geschlagen, und dann mit<br />

Reisig und mit etwas Draht verflochten.<br />

Aber Draht war schon Mangelware, weil die<br />

Wehrmacht diesen zur Stacheldrahterzeugung<br />

brauchte.<br />

Der hintere Teil des Panzergrabens wurde schräg<br />

ausgeglichen. Er war fast 2m tief. Man glaubte,<br />

der Panzer würde hineinfahren und drin bei der<br />

steilen Stirnwand stecken bleiben, aber das glaubte<br />

der Dümmste nicht. Der Panzergraben hatte eine<br />

Länge von ca. 350 m. Zu dieser Arbeit wurden neben<br />

den <strong>Altenmarkt</strong>ern und <strong>Speltenbach</strong>ern auch<br />

Leute aus dem Banat (aus „Liebling“) herangezogen,<br />

die vor den anrückenden Russen<br />

mit Sack und Pack geflüchtet waren. Alle<br />

mussten mitarbeiten, auch Frauen bis<br />

60 Jahre. Sogar jene Frauen, die in die<br />

Tabakfabrik (nach Fürstenfeld) gingen,<br />

mussten zu <strong>Haus</strong> bleiben und schanzen.<br />

Sie erhielten ihren Lohn weiter und den<br />

Lohn der Schanzarbeit erhielten sie auch.<br />

Nebenbei gab es noch etliche Brotkarten<br />

für Schwerarbeit und Zigaretten, denn<br />

auch da herrschte arger Mangel. Gearbeitet wurde<br />

von 8 bis ½ 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr. Eine<br />

halbe Stunde brauchte man um zum Panzergraben


Seite 13<br />

und ½ Stunde um nach <strong>Haus</strong>e zu gehen. Daheim<br />

waren höchstens eine Person und Kinder, die das<br />

Vieh fütterten und kochten. Es blieb nicht viel Zeit,<br />

um das Mittagessen einzunehmen. Erst am Abend<br />

wurde es gemütlicher, denn es war den ganzen Tag<br />

über nur mehr ein Hasten und Rennen. Frauen,<br />

denen unwohl war, durften einige Tage zu <strong>Haus</strong>e<br />

bleiben. So ging es den ganzen Winter hindurch.<br />

Viele wurden schon unwillig bei der Arbeit und<br />

sagten: „Heute tun wir nicht viel, aber morgen,<br />

morgen, geht es an die Arbeit“. So wurde schon<br />

sabotiert, und es fielen auch harte Worte gegen das<br />

Regime, weil man sah, dass alles nutzlos war.<br />

Da ging der Witz in der Runde: „Wie lange braucht<br />

der Russe bis er darüber kommt?“ <strong>Die</strong> Antwort:<br />

„60 Minuten zum Lachen und 1 Minute, um ihn<br />

zu überwinden“.<br />

Überdies überflogen amerikanische Flieger die<br />

Stellung. Und so oft man ihr Kommen hörte,<br />

wurde ausgesetzt und nach <strong>Haus</strong>e gegangen,<br />

damit der Panzergraben nicht verraten wurde.<br />

Das Oberkommando hatte der Lehrer B. aus <strong>Altenmarkt</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Flüchtlinge aus dem Banat musste<br />

man absondern, denn sie waren noch fest in dem<br />

Glauben, der Krieg könne noch gewonnen werden<br />

und sie könnten noch einmal in ihre Heimat<br />

zurückkehren.<br />

Neben dem Wald war ein Wassergraben, der behinderte<br />

den Bau des Panzergrabens. Es musste<br />

die Feuerspritze (Feuerwehrpumpe) eingesetzt<br />

werden, die aber bald einfror und außer <strong>Die</strong>nst<br />

gestellt werden musste, denn es gab kein warmes<br />

Wasser zum Auftauen (ob da auch schon Sabotage<br />

am Werk war?).<br />

Außerdem mussten nach Weihnachten auch schon<br />

die Brücken bewacht werden, welche schon vom<br />

Pionier Rauscher aus <strong>Speltenbach</strong> zum Sprengen<br />

hergerichtet worden waren. Für die Wachmann-


schaft bei der Langen Brücke war das Wachzimmer<br />

beim <strong>Haus</strong> Dampf Nr. 36. Sechs Männer,<br />

die abwechselnd 2 Stunden <strong>Die</strong>nst versahen, 2<br />

Stunden Bereitschaft hatten und 2 Stunden schlafen<br />

konnten. Der <strong>Die</strong>nst war etwas besser als der<br />

Schanzdienst. Wenn es beim Schanzen schlechtes<br />

Wetter gab, rückten die Frauen auch mit Hosen<br />

zur Arbeit an, denn der Kittel war umständlich bei<br />

der kotigen Erdarbeit und dem Dreck.<br />

Da gab es dann manchen Ulk, und so ging es<br />

immer langsamer mit dem Aushub des Panzergrabens.<br />

Eine Frau, die öfter lange für ihr „Geschäft“<br />

im Latrinenhäuschen brauchte, wurde zusammen<br />

mit dem Häuschen versetzt.<br />

Der Volkssturm übernahm die Brückenwachen<br />

bei der Langen Brücke in <strong>Altenmarkt</strong> und bei der<br />

Feistritzbrücke in Großwilfersdorf. Auch hatte der<br />

Volkssturm eine Küche in der Birchbauer Mühle<br />

eingerichtet. Koch war Mader Josef Nr. 83. Er<br />

kochte gut. Meistens gab es Gulasch, das er prima<br />

herzurichten verstand, obwohl es schon an vielem<br />

mangelte. Was er dazu brauchte, konnte er nur in<br />

<strong>Altenmarkt</strong> organisieren.<br />

In Großwilfersdorf mussten die Wachen das<br />

Essen von zuhause mitnehmen, das war nicht so<br />

angenehm.<br />

Dort war die Wache im <strong>Haus</strong> des Schneidermeisters<br />

Heinrich untergebracht. Zu Mittag war Wachablöse,<br />

auch hier versahen 6 Mann ihren <strong>Die</strong>nst.<br />

Das Wachzimmer wurde geheizt und verdunkelt.<br />

<strong>Die</strong> Großwilfersdorfer gingen noch fleißig in die<br />

Weingärten und brachten den Wachmannschaften<br />

oft Wein und Schnaps. Deswegen gab es trotz der<br />

schlechten Lage manchmal auch eine gehobene<br />

Stimmung.<br />

Und so ging es fort bis die Leuchtraketen schon<br />

von St. Gotthart und Heiligenkreuz heraufleuchteten.<br />

Man musste noch immer zur Wache gehen.<br />

Fürsorglich wurde daheim schon der Wagen für<br />

die Flucht gepackt, um dann rasch in den Wald<br />

fahren zu können.<br />

Als es dann so weit war, wurde es ganz still beim<br />

Stellungsbau. <strong>Die</strong> Banater packten ihre Wagen<br />

und fuhren weg. Soldaten aus Nürnberg waren<br />

im <strong>Haus</strong> Nr. 17 einquartiert. <strong>Die</strong>se hatten sich<br />

schon abgesetzt, weil sie glaubten, dass bei ihnen<br />

der Feind früher komme. Sie packten und fuhren<br />

nach Weiz.<br />

Nun standen die Ortsbewohner wieder allein wie<br />

eh und je da. Jeder war seines Glückes Schmied.<br />

Seite 14<br />

Eines Tages ging auf dem Brunnacker ein Fiseler<br />

Storch (Flugzeug) nieder. Nun musste man wieder<br />

in den Wald, um Fichten zu holen und das Flugzeug<br />

zu tarnen. Wir staunten: Er flog vom Brunnacker<br />

auf und setzte sich im Garten Fabian Nr.<br />

64 wieder nieder. Er war gelenkig wie ein Vogel.<br />

Der Pilot erzählte, wie es an der Front aussah. Der<br />

Russe stand schon am Plattensee. Das war mehr<br />

keine Entfernung. <strong>Die</strong> deutschen Truppen waren<br />

kaum aus der Zange herausgekommen, die die<br />

Russen um sie gelegt hatten.<br />

Man arbeitete, weil man sonst nichts zu tun wusste<br />

und damit die Zeit verging, denn alles hatte mehr<br />

keinen Sinn. <strong>Die</strong> Schanzarbiet beaufsichtigte Baumeister<br />

Domweber aus Fürstenfeld. Er kam öfter,<br />

um Werkzeug zu bringen. Aus der Betonstraße<br />

mussten 12 Löcher 50 cm im Quadrat und 150<br />

cm tief gestemmt werden. In diese Löcher wurden<br />

Baumstämme mit 50 cm Durchmesser einbetoniert.<br />

Auch er sah, dass dies alles ein Unsinn<br />

war, wie er sich gegenüber dem Urschler Ferdl,<br />

<strong>Altenmarkt</strong> Nr. 112, äußerte. Er sinnierte, wie es<br />

uns wohl weiter ergehen werde. Im 1. Weltkrieg<br />

hatten wir 10 000 Kronen für einen Schilling hergeben<br />

müssen und jetzt wird es noch schlechter<br />

werden, wenn der Krieg vorbei ist. Verspielt ist er<br />

auf jeden Fall.<br />

Als die Löcher gestemmt waren, wurden in letzter<br />

Minute die Stämme einbetoniert. Das war<br />

der letzte Akt, denn es löste sich schon alles auf.<br />

Es gab mehr keine Ordnung. Der Panzergraben<br />

wurde nicht fertig. <strong>Die</strong> Brückenwache blieb noch<br />

auf ihrem Posten. Nun wurden zur Verteidigung<br />

Panzerfäuste ins Dorf geliefert. Sie waren im <strong>Haus</strong><br />

Nr. 15 (Trummer) untergebracht. Josef Moser,<br />

<strong>Altenmarkt</strong> 61, hantierte mit einer im Zimmer<br />

herum, ohne dass der Kopf aufgesetzt war (die<br />

Treibladung war scharf). Sie ging los und demolierte<br />

das Zimmer. Auch beschädigte sie das <strong>Haus</strong><br />

Nr.73.<br />

Bald war der Russe schon in Königsdorf, später in<br />

Rudersdorf und beschoss Fürstenfeld.<br />

Als der Russe am 8. Mai den Siegesmarsch antrat,<br />

fand er auch den Panzergraben. Er lachte<br />

nicht einmal, er fuhr einfach darüber hinweg. <strong>Die</strong><br />

Baumstämme wurden mit der Säge abgeschnitten<br />

und das Projekt „Panzergraben“ war erledigt. Den<br />

Panzergraben mussten einheimische Nazi wieder<br />

zumachen.<br />

„Viel Aufregung für die Katz!“


Seite 15<br />

<strong>Salch</strong> <strong>Biotop</strong><br />

<strong>Speltenbach</strong><br />

Es gab 22 Einsendungen,<br />

welche alle richtig waren.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Preisträger</strong> wurden von Leon Weber gezogen:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Preisträger</strong> <strong>sind</strong>:<br />

Karl König<br />

Karoline Arlauf<br />

Karl Uhl<br />

<strong>Die</strong> Geschenkkörbe aus dem<br />

Bauernladen wurden von der<br />

Gemeinde zur Verfügung gestellt.<br />

Auflösung des<br />

letzten Rätsels!<br />

Perner Spruch<br />

Stadtbergen<br />

<strong>Theny</strong> <strong>Haus</strong><br />

<strong>Altenmarkt</strong>


Das Letzte:<br />

Wo befindet sich das abgebildete Objekt/die Person?<br />

Jede KG ist durch ein Bild vertreten. Genaue<br />

Angaben (Katastralgemeinde, <strong>Haus</strong>nummer,<br />

<strong>Haus</strong>name,…) erbeten (Name, Adresse - nicht vergessen).<br />

Aus den richtigen Einsendungen, die bis 30. April<br />

2009 im Gemeindeamt eingehen, werden 3 Gewinner<br />

durch das Los ermittelt.<br />

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber:<br />

Gemeinde <strong>Altenmarkt</strong>, für den Inhalt verantwortlich:<br />

Reinhard Riegler, Fotos: Archiv,<br />

Druck: Druckhaus Scharmer, <strong>Altenmarkt</strong><br />

Seite 16<br />

Kennen Sie Ihre Heimat?<br />

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1<br />

3

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