ProMaqua® Katalog - Schwimmbadtechnik 2012 - ProMinent

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6 Allgemeine Information zur Wasseraufbereitung Desinfektion Entsprechend der DIN 19643 darf zur Desinfektion von Badewasser nur Chlor in Form von Chlorgas, Natriumhypochlorit bzw. Kalziumhypochloritlösung eingesetzt werden. Organische Chlorprodukte sowie Aktivsauerstoff dürfen nicht verwendet werden. Ozon, für Therapiebäder zwingend vorgeschrieben, darf nur für die Oxidation eingesetzt werden und muss vor Wiederzuführung des Wassers in das Schwimmbecken vollkommen entfernt werden. Desinfektion mit Chlor: Das weltweit seit vielen Jahren bewährte Chlorungsverfahren zeichnet sich durch eine sichere und rasche Keimtötungsgeschwindigkeit bei hoher Oxidationskraft aus. Es ist damit in der Badewasseraufbereitung das Desinfektionsverfahren der Wahl. Entscheidend für die Desinfektionswirkung ist die Konzentration von freiem, aktivem Chlor (unterchlorige Säure = HOCl). Nach DIN 19643 soll die Chlorkonzentration im Becken zwischen 0,3 und 0,6 mg pro Liter betragen. Bei Warmsprudelbecken soll die Konzentration zwischen 0,7 und 1,0 mg/l liegen. Da die Chlorkonzentration durch eingetragene Stoffe, wie z. B. Staub, Kosmetika, Hautpartikel, Bakterien und Algen immer wieder vermindert wird, ist eine Nachschärfung über eine automatische Mess-, Regel- und Dosieranlage in der DIN 19643 vorgeschrieben. Die Dosieranlagen sind für Dosierleistungen von 2 g/m3 (Hallenbad) bzw. 10 g/m3 (Freibad) auszulegen. Solche Anlagen sind auch für das Privatbad zu empfehlen. Die Chlormessung muss direkt über eine Chlormesszelle und nicht über den Hilfsparameter Redoxspannung erfolgen. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:. � schnelles Ansprechverhalten � Erfassen der tatsächlich vorhandenen Chlorkonzentration (Vermeidung einer Überchlorung) Die Redoxspannung ist ein Hygiene-Hilfsparameter und dient zur Überwachung der Wasserqualität bzw. der hygienischen Sicherheit. Redoxspannungen >700 mV garantieren eine schnelle Abtötung eingetragener Keime. Einsatz von Ozon: Durch den Einsatz von Chlor in der konventionellen Wasseraufbereitung können unerwünschte Reaktionsprodukte wie z. B. Trihalogenmethane und Chloramine entstehen. Die Chloramine (gebundenes Chlor) sind für den typischen Hallenbadgeruch verantwortlich und führen zu Haut- und Schleimhautreizungen. Die Trihalogenmethane gelten als kanzerogenverdächtig. Durch den Einsatz von Ozon lassen sich diese Probleme drastisch vermindern. Ozon ist das stärkste in der Wasseraufbereitung zugelassene Oxidationsmittel. Es wird üblicherweise vor der Filterstufe zugegeben. Hier werden die unerwünschten Wasserinhaltsstoffe, Chloramine und Trübstoffe oxidiert und im Filter zurückgehalten. Außerdem wird der Gehalt der Trihalogenmethane deutlich unter die Grenzwerte abgesenkt. Der Einsatz von Ozon in der Badewasseraufbereitung bietet folgende Vorteile: � das Wasser riecht nicht � die Hallenluft ist angenehm und gesund � Klarheit des Wassers ist durch die flockulierende Wirkung von Ozon deutlich gesteigert � keine chemischen Nebenprodukte, da Ozon nach der Reaktion zu Sauerstoff zerfällt, der im Wasser erwünscht ist. Da durch Ozon eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Ausgasen entstehen kann, darf es entsprechend der DIN 19643 nur in der Wasseraufbereitung eingesetzt werden. Es muss vor dem Eintritt des Wassers in das Schwimmbecken vollkommen entfernt werden. Die Desinfektion im Becken selbst muss mit Chlor erfolgen. Dies ist auch für Einfamilienbäder zu empfehlen. Hier können jedoch auch Aktivsauerstoffprodukte anstelle von Chlor eingesetzt werden. Desinfektion mit Aktivsauerstoff: Die Desinfektion mit Aktivsauerstoff ist nur für Einfamilienbäder erlaubt. Hier sind die Empfehlungen der Chemikalienlieferanten unbedingt zu beachten. Automatische Mess-, Regel- und Dosieranlagen Die Mess- und Regelgeräte nehmen die Messwerte der Sensoren auf, verarbeiten sie und steuern beispielsweise Dosierpumpen entsprechend den tatsächlichen Wasserparametern an. Solche Systeme bieten dem Betreiber Sicherheit und können ihm gleichzeitig viel Arbeit abnehmen. 6-2 Schwimmbadkatalog 2012 1.4.2012
6 Allgemeine Information zur Wasseraufbereitung 6.2 Schema Mess- und Regelanlage 6.2.1 Konfigurationsbeispiel A Technikraum B Becken 1 C Becken 2 Zwei M-Module in Zentraleinheit, Verwendung von Dosierpumpen mit CANopen Bus. pk_5_022_2 1.4.2012 Schwimmbadkatalog 2012 6-3
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