Leitfaden zur strategischen Unternehmensplanung
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Landschaft Bauen & Gestalten 6/2004<br />
BGL-Tarifausschuss verabschiedet Hamburger Urgestein<br />
Danke, Jan Baumann, für<br />
28 Jahre ehrenamtliche Arbeit<br />
Auf der letzten Sitzung des BGL-<br />
Tarifausschusses anlässlich der Tarifverhandlungen<br />
mit der Industriegewerkschaft<br />
Bauen-Agrar-Umwelt<br />
(IG BAU) ist eines der Urgesteine des<br />
Ausschusses verabschiedet worden.<br />
Nach 28 Jahren erfolgreicher Tätigkeit<br />
im BGL-Tarifausschuss für den Landesverband<br />
Hamburg hat Jan Baumann<br />
seine ehrenamtliche Arbeit beendet.<br />
Baumanns Nachfolger ist Klaus Hildebrandt<br />
von der Firma Klaus Hildebrandt<br />
GmbH, die nicht nur in Hamburg<br />
aufgrund der ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit seines Vaters bekannt sein<br />
dürfte.<br />
Seit 1986 hat Jan Baumann erfolgreich<br />
daran mitgearbeitet, dass die Branche<br />
des Garten-, Landschafts- und<br />
Sportplatzbaus eine gefestigte Stellung<br />
in der überaus zerfahrenen Situation<br />
der heutigen Tariflandschaft innerhalb<br />
und außerhalb unserer Branche besitzt.<br />
Er hat sich immer dafür eingesetzt,<br />
unsere funktionsfähigen und von anderen<br />
Branchen sowie Politik und Verwaltung<br />
höchst respektierten Flächentarifverträge<br />
zu erhalten. Und er trat<br />
dafür ein, diese Verträge weiter zu entwickeln.<br />
Jan Baumann hatte eine besondere<br />
Affinität <strong>zur</strong> Problematik der Wettbewerbsnachteile<br />
unserer Branche gegenüber<br />
dem Zweiten und Dritten Arbeitsmarkt<br />
insbesondere in den Hochzeiten<br />
der Beschäftigungsgesellschaften mit<br />
ABM und SAM und kämpfte vehement<br />
dagegen. Dennoch galt seine<br />
uneingeschränkte Aufmerksamkeit vor<br />
allem dem Hauptziel des BGL-Tarifausschusses,<br />
das Beste zu erreichen<br />
und gleichzeitig das Machbare in Ausnutzung<br />
fairer Kompromissfähigkeit<br />
umzusetzen. So ragen während seiner<br />
Mitgliedschaft im BGL-Tarifausschuss<br />
vier tarifpolitische Ergebnisse heraus:<br />
1. Die Vereinheitlichung der bundesweit<br />
geltenden Entgelttarifverträge, die<br />
bereits 1990 bis auf den Tarifbezirk<br />
Rheinland-Pfalz-Saar vollzogen war.<br />
2. Die branchenspezifische Schlecht-<br />
wettergeld-Nachfolgeregelung wurde<br />
mit ihm in unzähligen Sitzungen und<br />
über Jahre hinweg erarbeitet. Die für<br />
die Arbeitgeber kostenneutrale Lösung<br />
erhöhte die Produktivität in den Betrieben<br />
und verschaffte den Arbeitnehmern<br />
in unserer Branche gleichzeitig ein verstetigtes<br />
Einkommen auf dem Niveau<br />
von 90 % des persönlichen Bruttostundenlohnes.<br />
Diese Regelung ist ein Meilenstein<br />
in Richtung Arbeitszeitflexibilität<br />
und Jahresarbeitszeit in unserer<br />
Branche gewesen. Gleichzeitig konnte<br />
damit vermieden werden, dass die Diskussionen<br />
um die Einführung einer<br />
Kasse erneut entfachten.<br />
3. Die Neukonzeption der Lohngruppen<br />
1999 im GaLaBau war ein zukunftsweisendes<br />
Tarifergebnis, das am Ende<br />
eines über zweijährigen Verhandlungsmarathons<br />
stand. Sie ist ein weiterer<br />
Meilenstein in Richtung Flexibilität bei<br />
gleichzeitiger Erhaltung des Flächentarifvertrages<br />
in unserer Branche.<br />
4. Die Einführung der ABM-Öffnungsklausel<br />
<strong>zur</strong> Vermeidung der wettbewerbsverzerrenden<br />
Rahmenbedingun-<br />
Dank zum Abschied: Jan Baumann (l.)<br />
und Egon Schnoor, Vorsitzender des<br />
BGL-Tarifausschusses.<br />
gen im Kampf der nicht organisierten<br />
und organisierten Betriebe um Aufträge<br />
im Zusammenhang mit dem Zweiten<br />
Arbeitsmarkt stieß lange Zeit auf<br />
erbitterten Widerstand der Gewerkschaft.<br />
Nicht zuletzt die Erfahrung und<br />
die Beharrlichkeit Jan Baumanns<br />
haben dazu beigetragen, die Gewerkschaft<br />
umzustimmen.<br />
Der BGL mit seinen Gremien, insbesondere<br />
der BGL-Tarifausschuss, dankt<br />
Jan Baumann sehr herzlich für seine<br />
hervorragenden Leistungen.<br />
Die grüne Branche trauert um Karl Ley<br />
Am 9. April 2004 verstarb Karl Ley im Alter von 81 Jahren. Seit 1956 führte er<br />
das gemeinsame Familienunternehmen Wilhelm Ley Baumschulen in Meckenheim.<br />
Mehr als drei Jahrzehnte prägte er zudem in verschiedenen Organisationen des<br />
Gartenbaus mit seinem außerordentlichen ehrenamtlichen Engagement die grüne<br />
Branche. Der Berufsstand des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus nimmt<br />
tiefen Anteil am Tod dieser herausragenden Persönlichkeit der Nachkriegszeit.<br />
Von 1969 bis 1982 bestimmte Karl Ley als Präsident des Zentralverbandes Gartenbau<br />
e.V. (ZVG) die Politik für den Gartenbau. Faire Rahmenbedingungen und<br />
gleiche Wettbewerbsvoraussetzungen waren Maßstab und Richtschnur seines<br />
wirtschaftspolitischen Handelns. Die Verantwortung für ein grünes Umfeld kennzeichneten<br />
sein gesellschaftspolitisches Engagement. So hatten und haben die<br />
Bürgerinnen und Bürger vieler Städte noch heute Freude an Bundes- und Internationalen<br />
Gartenschauen. Der Bonner Rheinauen-Park geht auf diese gesellschaftliche<br />
Selbstverpflichtung des ehemaligen Gartenbaupräsidenten Karl Ley<br />
<strong>zur</strong>ück. Zudem stand Ley 25 Jahre lang dem Bundesausschuss Obst und Gemüse<br />
vor und war lange Jahre Mitglied im Aufsichtsrat der berufsständischen Gartenbau-Versicherung<br />
VVaG.<br />
Karl Ley wurde für sein ehrenamtliches Engagement mit dem Großen Verdienstkreuz<br />
mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.<br />
Der ZVG würdigte seine Verdienste um den deutschen Gartenbau mit der<br />
Großen Ehrenmedaille des ZVG. Ley wurde zudem die Goldene Ehrennadel des<br />
Bundes deutscher Baumschulen verliehen.<br />
GaLaBau intern | 13