du willst immer top - Österreichische Medizinerunion
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Die Zeitung der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Medizinerunion</strong> (ÖMU), <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung (ÖMZ) 5/12, P.b.b.,<br />
Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1097 Wien, Aufgabepostamt 1000 Wien, Zulassungs-Nr. GZ02Z033280M<br />
ömz<br />
österreichische mediziner zeitung<br />
BAUCHERÖFFNUNG (Pati Feil)<br />
1. Inspektion der Bauchdecke und Besprechung folgender Strukturen<br />
Die Bauchwand ist wie folgt von außen nach innen aufgebaut: Tela subcutanea, Mm. abdominis,<br />
Fascia transversalis.<br />
1.1. Muskeln<br />
Die muskuläre Schichtung entspricht der des Thorax (Mm. intercostales externi, interni, intimi, M.<br />
transversus thoracis).<br />
� M. obliquus externus abdominis<br />
U 6. bis 12. Rippe<br />
Linea alba (breite Aponeurose,<br />
A “Rendez-vous” alles Aponeurosen),<br />
Lig. inguinale<br />
Aa. intercostales, Aa. lumbales, A.<br />
I subcostalis, A. circumflexa ileum<br />
profunda<br />
Rumpfdrehung, Rumpfbeugung,<br />
F<br />
Exspiration<br />
� M. transversus abdominis<br />
U LWS, Crista iliaca<br />
A Linea alba<br />
Th 7- L1, N. ilioinguinalis, N.<br />
iliohypogastricus, A. thoracica int,<br />
I Aa. lumbales, Aa. intercostales, A.<br />
epigastrica inf, A. ileum<br />
circumflexa profunda<br />
Bauchpresse, transversaler<br />
F<br />
Faserverlauf<br />
STUDIUM DES ORGANSITUS<br />
Identifikation der Omenta, Mesenterien, aller inneren Organe, besonders des Caecums und der<br />
Appendix vermiformis mit deren Lagemöglichkeiten (siehe Sekant 1 und 2 vor Teamlearning).<br />
Wichtig für das Verstehen der Blutversorgung und der Lage der Organe ist die Kenntnis über die<br />
Embryologie.<br />
� M. obliquus internus abdominis<br />
Crista iliaca und Spina iliaca<br />
U<br />
anterior superior<br />
Costae, Linea alba, Mann: M.<br />
A<br />
cremaster<br />
Aa. epigastricae superior et inferior,<br />
I A. intercostales, Aa. lumbales, A.<br />
subcostalis<br />
bildet die Rectusscheide,<br />
F<br />
Rumpfdrehung, Exspiration<br />
Peritoneum<br />
Die Bauchhöhle ist von Peritoneum überzogen. Innen befindet sich das Peritoneum viscerale, aussen<br />
das Peritoneum parietale. Diese gehen ineinander über. Das Peritoneum enthält Drüsen, die bei<br />
Entzün<strong>du</strong>ngen Flüssigkeit sezernieren und Aszites verursachen.<br />
Organe, die an beiden Seiten von Peritoneum überzogen sind und ein „Meso“ haben liegen<br />
intraperitoneal (z. B.: Magen, Dünndarm, Sigma, Ovarien,...). Als „Meso“ bezeichnet man eine<br />
Duplikatur aus Peritoneum, die als Aufhängung für Organe dient. Im Meso verlaufen die das Organ<br />
versorgenden Gefäße, sowie Nerven und Lymphbahnen.<br />
Sekundär retroperitoneale Organe hatten ein Meso, liegen aber jetzt der Bauchwand an und sind vom<br />
visceralen Blatt überzogen (z. B: Duodenum, Colon ascendens,…).<br />
Retroperitoneal liegende Organe hatten nie ein Meso und liegen dorsal des Peritoneums (z. Bsp.:<br />
Niere).<br />
Extraperitoneale Organe liegen außerhalb des Peritoneums (z. B.: Harnblase, Rectum, Uterus,<br />
Prostata). Die Harnblase und der Uterus sind zwar von Peritoneum bedeckt, allerdings nur an deren<br />
cranialem Anteil. Da sie nicht gänzlich mit Peritoneum überzogen sind und kein Meso haben, liegen<br />
diese Organe extraperitoneal.<br />
� M. rectus abdomins<br />
U Processus xiphiodeus<br />
A Symphysis pubica<br />
Th 7 bis 12, A. epigastrica sup. et<br />
I<br />
inf.<br />
Vorwärtsbeugung des Rumpfes,<br />
F<br />
Intersectione tendinae<br />
Darmrohr<br />
Das Darmrohr entsteht <strong>du</strong>rch die cranio-caudale und laterale Abfaltung des Embryos. Es erstreckt sich<br />
von der Rachenmembran bis zur Kloakenmembran und wird in vier Abschnitte gegliedert:<br />
Schlunddarm (Rachenmembran bis Lungenknospe), Vorderdarm (bis zur Leberknospe), Mitteldarm<br />
(bis zum Cannon-Böhm’schen Punkt bei der Flexura coli sinistra) und Enddarm (bis zur<br />
Kloakenmembran).<br />
� Vorderdarm<br />
Aus dem Vorderdarm entstehen Ösophagus, Magen, Duodenum und die Leberknospe.<br />
Der Ösophagus steht in enger Verbin<strong>du</strong>ng mit der Lunge. Daher sind diverse Atresien und Fisteln<br />
zwischen den beiden Organen häufig.<br />
Der Magen entsteht <strong>du</strong>rch eine Dreh- und Kippbewegung. Durch diese Bewegung entsteht auch die<br />
Bursa omentalis. Sie ist ein Nebenraum der Bauchhöhle hinter dem Magen. Die einzige Öffnung der<br />
Bursa omentalis in den Bauchraum ist das Foramen epiploicum Winslowi. Es befindet sich unterhalb<br />
des Lig. hepatodoudenale.<br />
Die C-Schlinge des Duodenums ist zuerst nach ventral gerichtet, dreht sich und legt sich an die<br />
Leibeswand an.<br />
Aus der Leberknospe entstehen das Pancreas, die Leber und die Gallenblase. Das Pancreas bildet sich<br />
aus zwei Anteilen, die der Drehbewegung des Duodenums folgen und in der Regel miteinander<br />
verschmelzen. Daher gibt es ein Pancreas, aber 2 Ausführungsgänge in das Doudenum. Vereinigen<br />
sich die zwei Pancreasanlagen nicht miteinander so entsteht das Pancreas divisum. Umgibt das<br />
Pancreas ringförmig das Doudenum, so bezeichnet man dies als Pancreas anulare.<br />
Die Organe des Vorderdarms werden vom Truncus coeliacus versorgt.<br />
� M. pyramidalis<br />
U Symphyse<br />
A Linea alba<br />
I A. epigastriaca inferior<br />
F keine, fehlt bei 25%<br />
1.2. Canalis inguinalis<br />
Der Canalis inguinalis beginnt am Anulus inguinalis profun<strong>du</strong>s der inneren Bauchwand, verläuft etwa<br />
4 cm schräg <strong>du</strong>rch die Bauchwand, um sich am Anulus inguinalis superficialis (mit dem Crus mediale<br />
und laterale) der äußeren Bauchwand zu öffnen.<br />
Der Leistenkanal enthält beim Mann den Funiculus spermaticus und bei der Frau das Ligamentum<br />
teres uteri, sowie bei beiden den Ramus femoralis des N. genitofemoralis.<br />
Der Funiculus spermaticus beinhaltet den M. cremaster, den Ductus deferens, die A. <strong>du</strong>ctus deferentis,<br />
die A. testicularis und den Plexus pampiniformis (Venenplexus der V. testicularis).<br />
Die Fascia spermatica umhüllt den Funiculus spermaticus und ist eine Fortsetzung des M. transversus<br />
abdominis.<br />
� Mitteldarm<br />
Aus dem Mitteldarm entstehen: Jejunum, Ileum, Caecum, Appendix, Colon ascendens und Colon<br />
transversum.<br />
Als Meckeldivertikel wird der unvollständig zurückgebildete Ductus vitellinus (Verbin<strong>du</strong>ng des<br />
Mitteldarms zum Dottersack) bezeichnet. Eine Entzün<strong>du</strong>ng des Meckeldivertikels ist kinisch nicht von<br />
einer Appendicitis acuta zu unterscheiden.<br />
Frisch aus dem druck<br />
Neues Organmorphologie-skript<br />
Ömu-skript: OrgaNmOrphOlOgie ii<br />
Genau richtig zum Semesterstart der Line „Organmorphologie II“ dürfen wir<br />
euch unser neues Skript dazu präsentieren. Es enthält auf etwa 140 Seiten<br />
alle Termini der aktuellen Checkliste und ist mit über 100 selbstgezeichneten<br />
Bildern illustriert. Details und weitere Informationen auf Seite 8.<br />
05/12<br />
Aktuelle Informationen rund um‘s Studium findest <strong>du</strong> auf<br />
www.facebook.com/oesterreichischemedizinerunion
2<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
inhalt<br />
Vorwort ................................................................................................................................................................................................................................................... 03<br />
alles auf einem Blick | Öffnungszeiten ............................................................................................................................................................................... 04<br />
studienvertretung Zahnmedizin | Was haben die Zahnis eigentlich gemacht? ....................................................................................... 06<br />
Frisch aus dem druck | Skriptum Organmorphologie II ........................................................................................................................................... 08<br />
kasuistik | Paranoide Schiziphrenie ....................................................................................................................................................................................... 10<br />
Ömu eventinfo | Der Fluch über die ÖMU Hoffeste ................................................................................................................................................... 12<br />
Behandlungsmethoden kurz erklärt | Die Elektrokrampftherapie .................................................................................................................... 14<br />
har Facts | Zahnmedizin .............................................................................................................................................................................................................. 15<br />
mediziner in der unternehmensberatung | Interview ........................................................................................................................................... 16<br />
amsa | Auslandsfamulatur in Ban<strong>du</strong>ng, Java, Indonesien ........................................................................................................................................ 18<br />
Buchrezension | Der Körper des Menschen ..................................................................................................................................................................... 20<br />
Buchrezension | Lehrbuch Tertiale Notfall- und Intensivmedizin ........................................................................................................................ 21<br />
rezept | Kürbisgulasch .................................................................................................................................................................................................................. 22<br />
Sudoku .................................................................................................................................................................................................................................................... 23<br />
<strong>du</strong> <strong>willst</strong> <strong>immer</strong> <strong>top</strong>aktuell<br />
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Oesterreichische<strong>Medizinerunion</strong><br />
impressum<br />
.............................................................................................................................................................................................................................................................................<br />
medieninhaber Studenten für Mediziner aus bil<strong>du</strong>ng und Gesund heitspolitik | heraus geber <strong>Österreichische</strong> <strong>Medizinerunion</strong> (ÖMU), Philipp W<strong>immer</strong><br />
| Redaktionsan schrift PF 5, 1097 Wien| Verlagsort Wien | chefredaktion Philipp W<strong>immer</strong> | satz & layout coze | Fotos Archiv, Damir Joldic, Philipp<br />
W<strong>immer</strong> | mitarbeiter Pati Feil, Abelina Zimba, Peter Herndlhofer, Philipp W<strong>immer</strong> | auflage 15.000 | her stellung Bzoch GmbH, Kupferschmiedgasse<br />
7, 2201 Hagenbrunn IG | §1 Abs. 4 Gleichbehandlungsgesetz: „Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen [...] gilt die gewählte Form für beide<br />
Geschlechter.“ | Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />
www.oemu.at
Vorwort<br />
liebe kolleginnen,<br />
liebe kollegen!<br />
Ein wieder einmal viel zu kurzer sommer geht zu<br />
ende. Wir hoffen, dass ihr eure wohl verdienten<br />
Ferien genossen habt und wieder mit vollem<br />
elan und engagement in das neue studienjahr starten<br />
könnt.<br />
Leider müssen wir euch gleich zu Beginn<br />
darüber berichten, dass unser allseits beliebtes<br />
Oktoberfest im Innenhof der Anatomie nicht<br />
genehmigt wurde. Dort wird zurzeit gebaut und<br />
aus Sicherheitsgründen sei daher die Abhaltung<br />
unseres Festes nicht möglich, wurde uns Anfang<br />
September mitgeteilt. Nach vielen Jahren geht<br />
somit eine schon zur Tradition gewordene Veranstaltung<br />
zu Ende, wir bedauern das sehr! Zum<br />
Redaktionsschluss dieser ÖMZ (14.September)<br />
stehen wir noch in Verhandlung über eine Ausweichlocation<br />
mit der Stadt Wien, es sieht allerdings<br />
nicht sehr gut aus.<br />
Nun zu den erfreulichen Neuigkeiten. Wir<br />
haben auch im Sommer fleißig für euch gearbeitet<br />
und können euch wieder mit der Oktoberausgabe<br />
der ÖMZ unseren beliebten ÖMU-Taschenkalender<br />
beifügen. Auch unseren Freshers‘ Guide für<br />
alle Erstsemestrigen haben wir komplett überarbeitet<br />
und weiter verbessert; dieser liegt ab sofort<br />
auf der ÖH Medizin Wien zur Abholung bereit.<br />
Das Beste kommt zum Schluss, darum sind<br />
wir sehr erfreut euch an dieser Stelle über unser<br />
aktuelle angebote aus dem Ömu marktplatz<br />
[Jubangebot]<br />
studienassistent/in gesucht<br />
Ort: Wilhelminenspital, 1x/Woche<br />
ca. 6h, geringfügig, idealerweise<br />
Medizinstudent/in im 3./4./Beginn<br />
5. Studienjahr, eigenständige<br />
Patientenbetreuung und Dokumentation.<br />
Beginn und Einschulung ab<br />
Dezember.<br />
www.oemu.at<br />
[Jobangebot]<br />
rudolfsstiftung Wien sucht wissenschaftliche<br />
mitarbeiter<br />
Wir suchen eine engagierte Medizinerin/einen<br />
engagierten Mediziner<br />
mit absolviertem Medizinstudium für<br />
die wissenschaftliche Mitarbeit im<br />
Verein für gastrenterologische Wissenschaften<br />
an der 4. Medizinischen<br />
Abteilung der Rudolfstftung Wien.<br />
druckfrisches Organmorphologie II Skriptum<br />
berichten zu können. In stundenlanger Arbeit<br />
entstanden beinhaltet es neben allen Termini<br />
aus der Checkliste auch viele Abbil<strong>du</strong>ngen. Alle<br />
Details dazu auf den Seiten 8–9 in dieser ÖMZ.<br />
Wir wünschen euch einen guten Start in das<br />
Semester!<br />
Liebe Grüße, Philipp, Setareh und Martin<br />
PS: Auf www.oemu.at hast <strong>du</strong> noch die Chance<br />
am Forderungspapier 2012 teilzunehmen. Schicke<br />
uns deine Wünsche und Ideen zur Verbesserung<br />
unserer Universität. Wir freuen uns über jeden<br />
Beitrag!<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 3<br />
philipp W<strong>immer</strong><br />
Obmann der ÖMU<br />
philipp.w<strong>immer</strong>@oemu.at<br />
setareh Younes-abhari<br />
Stv. Obfrau der ÖMU<br />
setareh.younes-abhari@oemu.at<br />
martin cybulski<br />
Stv. Obmann der ÖMU<br />
martin.cybulski@oemu.at<br />
[Jobangebot]<br />
probanden gesucht<br />
In einer klinischen Therapiestudie<br />
im Bereich Depressionsforschung<br />
wird der Genesungsverlauf mittels<br />
Magnetresonanztomographie<br />
verfolgt und die Bedeutung von<br />
Genen und Blutmarkern in diesem<br />
Zusammenhang untersucht.<br />
Kontaktadressen,<br />
weitere Angebote und<br />
die Möglichkeit neue<br />
Angebote aufzugeben<br />
findest <strong>du</strong> nur auf<br />
www.oemu.at/<br />
marktplatz
4<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
alles auf einem Blick<br />
Öffnungszeiten<br />
Die räumlichkeiten der Öh medizin liegen im<br />
akh auf ebene 6m. hier findet sowohl die<br />
allgemeine Beratung als auch die Beratung<br />
der verschiedenen referate statt. die allgemeine<br />
Beratung ist für dich die erste anlaufstelle auf der<br />
Öh und gibt dir auch auskunft über die Öffnungszeiten<br />
aller referate. hier findet auch unsere maturanten-<br />
und erstsemestrigenberatung statt.<br />
ÖH Medizin Wien<br />
Leitstelle 6M, AKH<br />
Währinger Gürtel 18–20,1090 Wien<br />
Tel. (01) 40160 71000<br />
Allgemeine Beratung<br />
Mo 10–18 Uhr<br />
(16-18 Uhr findet kein Skriptverkauf statt)<br />
Di und Do 10–16 Uhr<br />
Mi 9–12 Uhr<br />
Fr 9–12 Uhr<br />
Bücherbörse<br />
Di–Do 12–14 Uhr<br />
Mi 10–12 Uhr<br />
Vorsitz<br />
Nach Vereinbarung<br />
Spezialberatung N201<br />
Mo 16–18 Uhr<br />
Spezialberatung N202<br />
Mi 12–13 Uhr<br />
Spezialberatung PhD, N090<br />
Mo 16–18 Uhr<br />
Komplementärmedizin<br />
Do 12-13 Uhr<br />
Referat für Bil<strong>du</strong>ngspolitik<br />
Mo 16–18 Uhr<br />
Referat für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Nach Vereinbarung<br />
Sozialreferat<br />
Mo 16–18 Uhr<br />
Do 12–13 Uhr<br />
Referat für ausländische Studierende<br />
und Internationale Beziehungen<br />
Mo 12–14 Uhr<br />
AMSA<br />
Di 12–14 Uhr<br />
ERASMUS<br />
Mo 12–14 Uhr<br />
SIH<br />
Do 13–14Uhr<br />
Sportangelegenheiten<br />
Do 13:30–15:30 Uhr<br />
Referat für Gleichbehandlungsfragen<br />
Mo 12-13 Uhr<br />
ÖH Beratungszentrum Vorklinik<br />
Institut für Histologie<br />
Schwarzspanierstraße 17,<br />
1090 Wien<br />
(Direkt nach der Tür auf der rechten Seite)<br />
Tel. (01) 40160 71025<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo & Mi 12–13 Uhr (neu)<br />
ÖH Beratungszentrum Zahnklinik<br />
Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik<br />
Sensengasse 2a,<br />
1090 Wien<br />
Öffnungszeiten:<br />
jeden 1. und 3. Montag im Monat von<br />
15:30–17 Uhr (neu)<br />
Studien- und Prüfungsabteilung<br />
Medizinische Universität Wien<br />
Spitalgasse 23, Ebene 00, Bauteil 88,<br />
1090 Wien<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag, Mittwoch, Freitag: 9 –12 Uhr<br />
Dienstag: 13 – 15 Uhr<br />
Donnerstag: 14 – 17 Uhr<br />
Studierlokal Chemie<br />
Medizinische Chemie<br />
Währingerstraße 10, 1090 Wien<br />
Öffnungszeiten:<br />
Monatg–Freitag: 7–20 Uhr (neu)<br />
Lesesaal AKH<br />
Leitstelle 5C, AKH<br />
Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag-Freitag: 9–24 Uhr<br />
Samstag, Sonntag: 9–23 Uhr<br />
Universitätsbibliothek AKH<br />
Leitstelle 5E, AKH<br />
Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag–Freitag: 8–20 Uhr<br />
Samstag: 9–17 Uhr<br />
www.oemu.at
www.oemu.at<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 5
6<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
studienvertretung Zahnmedizin<br />
Was haben die Zahnis eigentlich<br />
gemacht?<br />
Nach der großen streik-androhung letztes<br />
Jahr aufgrund der mangelnden personalsituation<br />
an der Bernhard gottlieb universitätszahnklinik<br />
(BgZmk) ist es rund um die<br />
studienvertretung wieder etwas ruhiger geworden<br />
– zumindest nach außen hin. Was wir dieses Jahr<br />
hinter den kulissen getrieben haben, und was das<br />
für euch heißt, erfahrt in diesem artikel!<br />
1. Curriculumsnovelle 2012<br />
Dieses Jahr stand eine große Veränderung am<br />
Plan. Das Zahnmedizin-Studium wurde komplett<br />
reformiert. Unsere – inzwischen nicht mehr ganz<br />
so neue – Curriculumsdirektorin, Prof. Anita Holzinger,<br />
war sehr ambitioniert und zeigte sich in<br />
den Sitzungen <strong>immer</strong> kompromissbereit.<br />
Während eines Seminars mit der Studienvertretung,<br />
haben wir auf einer weißen Leinwand<br />
das Studium so gestaltet, wie wir es uns optimalerweise<br />
vorstellen, und haben dann versucht,<br />
den Großteil in die Vorstellungen der Curriculumsdirektion<br />
einfließen zu lassen.<br />
Was uns dabei gelungen ist, und worauf wir<br />
sehr stolz sind, ist die Möglichkeit, zahnärztliche<br />
Grundkenntnisse und Fertigkeiten bereits im<br />
ersten Studienjahr zu erfahren.<br />
Zudem gibt es ab Herbst für alle Studienbeginner<br />
den Block Werkstoffkunde und das 5. Semester<br />
wurde stoffmengenmäßig massiv entschärft.<br />
Nachdem die Novelle in der Curriculumskommission<br />
und im Senat angenommen wurden,<br />
machten wir uns an die Arbeit zur Ausarbeitung<br />
von Übergangsregelungen. Mehr dazu, sobald<br />
alles genauer ausgearbeitet ist.<br />
2. EZS<br />
Wie sicher die moisten bereits mitbekommen<br />
haben, gibt es dieses Jahr erstmalig einen<br />
eigenen Einstiegstest für Zahnmediziner, die<br />
die Unterpunkte Drähte biegen und Figuren<br />
spiegeln beinhalten. Da unser Aufgabenbereich<br />
schon vor dem Studium beginnt, lag es an uns,<br />
die Bewerber bei Informationsveranstaltungen<br />
über den EZS darüber zu informieren, wie der<br />
Test abläuft, und man sich bestmöglich darauf<br />
vorbereiten kann.<br />
3. Gespräche mit der Unit-Leitung<br />
Immer wenn es Probleme während des 72-Wo-<br />
Pr gab, waren es wir, die unter Rücksprache mit<br />
(moistens) Prof. Moritz, Informationen einholte,<br />
und an euch weiter vermittlen konnte. So<br />
betraf das zB die Aufregung darüber, dass Prof.<br />
Moritz keine Studierenden mehr vor Beendigung<br />
des 72 wöchigen Praktikums abschließen<br />
wollte. In Gesprächen versicherte er uns das<br />
Gegenteil!<br />
4. Blocknachbesprechungen<br />
Wie jedes Jahr war es unsere Aufgabe, die Meinung<br />
der Studierenden in den Blocknachbesprechungen<br />
an den Mann zu bringen. Was war gut,<br />
was war schlecht, was würden wir nächstes Jahr<br />
gerne anders machen?<br />
5. Was passiert mit dem ÖH Beitrag?<br />
Dieses Jahr haben wir viel Zeit damit verbracht,<br />
uns darüber Gedanken zu machen,<br />
womit wir euch während eures Studiums am<br />
besten finanziell unter die Arme greifen können.<br />
Einige tolle Ideen sind dabei entstanden,<br />
die allerdings erst demnächst umsetzbar sein<br />
werden. Darum möchten wir hier noch gar<br />
nicht zu viel darüber verraten.<br />
6. Sprachrohr<br />
Dass wir das Sprachrohr sowohl der Studieren-<br />
www.oemu.at
Marietta Meirer<br />
den, als auch der Direktion/Unit-Leitung sind,<br />
versteht sich von selbst. Ob Workshop-Ankündigungen<br />
(z.B. von Frau Sperlich organisierte<br />
Workshops), oder Informationen über Prüfungsanmel<strong>du</strong>ngen,<br />
wir waren <strong>immer</strong> bemüht, euch<br />
am Laufenden zu halten!<br />
Hast <strong>du</strong> Lust, bei der Studienvertretung mitzuarbeiten,<br />
oder Verbesserungsvorschläge was<br />
unsere Arbeit betrifft, freuen wir uns über Rückmel<strong>du</strong>ng<br />
unter zahnteam@oemu.at<br />
In diesem Sinne wünschen wir euch einen schönen<br />
Herbst!<br />
Dein ÖMU-Zahnteam!<br />
www.oemu.at<br />
Bennet Ziegler<br />
Barabara horninger<br />
Studienvertretung Zahnmedizin<br />
barbara.horninger@oemu.at<br />
Setareh Younes Abhari<br />
Barbara horninger<br />
Vorsitzende der Stv. Zahnmedizin<br />
barbara.horninger@oemu.at<br />
markus meisel<br />
markus.meisel@oemu.at<br />
setareh Younes-abhari<br />
setareh.younes-abhari@oemu.at<br />
Bennet Ziegler<br />
bennet.ziegler@oemu.at<br />
marietta meirer<br />
marietta.meirer@oemu.at<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 7<br />
Barbara Horninger<br />
Markus Meisl<br />
deiNe studieNVertretuNg ZahNmediZiN
8<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
Frisch aus dem druck<br />
skriptum Organmorphologie ii<br />
Liebe kolleginnen und kollegen! es geht uns<br />
in den sezierkursen allen gleich: seitenweise<br />
termini-checklisten ausarbeiten und mühsamst<br />
passende Bilder in teuren atlanten suchen…<br />
Diese zeitraubende Arbeit wird<br />
Euch jetzt erleichtert!<br />
Am 1. Oktober 2012 ist das neue ÖMU-<br />
Skriptum „Organmorphologie II“ erschienen. Es<br />
enthält auf etwa 140 Seiten alle Termini der<br />
aktuellen Checkliste und ist mit über 100 selbstgezeichneten<br />
Bildern illustriert.<br />
Skriptum Organmorphologie II<br />
von Pati Feil und Matthias Spiegl<br />
• 140 Seiten, mehr als 100 Abbil<strong>du</strong>ngen<br />
• um 15,– Euro<br />
• nur auf der ÖH Medizin Wien (AKH Ebene 6M)<br />
Das Skriptum ist in einen Bereich „vor“ und<br />
„nach“ dem Teamlearning gegliedert. Die Kapitel<br />
sind speziell an die von den Sekanten zu präparierenden<br />
Regionen lernökonomisch angepasst.<br />
Die klinischen Begriffe sind am Ende jeder<br />
Region aufgelistet und im Anhang beschrieben.<br />
Das Skriptum wurde von ao. Univ.-Prof. Dr.<br />
Mircea-Constantin Sora, PhD, Facharzt für Anatomie,<br />
vidiert und ist ab sofort kostengünstig um<br />
15,- Euro auf der ÖH Medizin Wien im AKH auf<br />
Ebene 6M erhältlich.<br />
Viel Erfolg beim Studium!<br />
pati Feil<br />
Autorin von „Organmorphologie II“<br />
Demonstratorin am Institut für Anatomie<br />
oemz@oemu.at<br />
www.oemu.at
www.oemu.at<br />
von Pati Feil und Matthias Spiegl<br />
• 140 Seiten, mehr als 100 Abbil<strong>du</strong>ngen<br />
• um 15,– Euro<br />
• nur auf der ÖH Medizin Wien (AKH Ebene 6M)<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 9<br />
ÖMU-Skript: Organmorphologie II
10<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
Beginn der serie: kasuistik<br />
paranoide schizophrenie<br />
Mit 16 Jahren wird der patient X. erstmals<br />
in einer psychiatrischen klinik gerichtlich<br />
untergebracht, da er mehrmals suizidandrohungen<br />
macht und aufgrund einer schweren<br />
anorexie einen Bmi von nur 12 hat.<br />
Herr X. lässt sich nur unter Fixierung per Infusionen<br />
ernähren und isst ausschließlich seinen<br />
eigenen Kot. Er habe gehört dass Menschen nur<br />
von Licht leben würden und will daher nichts<br />
mehr zu sich nehmen. Während des Aufenthalts<br />
entwickelt der Patient einen ritualisierten Tagesablauf,<br />
auf dessen Einhaltung sein gesamter Tag<br />
eingeengt ist. Es dürfen keine Gegenstände im<br />
Z<strong>immer</strong> des Patienten verschoben werden, da<br />
paraNOide schiZOphreNie (icd-10: F20.0)<br />
In den meisten Teilen der Welt ist dies die paranoide<br />
Schizophrenie die häufigste Art der Schizophrenie.<br />
Das klinische Bild ist <strong>du</strong>rch relativ stabile, oft<br />
paranoide, Wahnvorstellungen beherrscht. Diese<br />
werden in der Regel von Halluzinationen, insbesondere<br />
des auditorischen Apparats, sowie Wahrnehmungsstörungen<br />
begleitet.<br />
Störungen von Affekt, Wille, Sprache und katatone<br />
Symptome sind nicht prominent.<br />
Beispiele der häufigsten paranoiden symptome<br />
sind:<br />
(a) Verfolgungswahn, Abhängigkeit, erhabene<br />
Geburt, besondere Mission, körperliche Veränderung,<br />
oder Eifersucht;<br />
(b) halluzinatorischen Stimmen, die den Patienten<br />
bedrohen oder Befehle erteilen oder akustische<br />
Halluzinationen ohne Verbalisierungen, wie zum<br />
Beispiel Pfeifen, Brummen oder lachen;<br />
(c) Halluzinationen von Geruch oder Geschmack,<br />
sexueller oder anderer körperlichen Empfin<strong>du</strong>ngen,<br />
visuelle Halluzinationen können auftreten, stehen<br />
aber selten im Vordergrund.<br />
Der Krankheitsverlauf der paranoiden Schizophrenie<br />
kann episodisch, mit teilweisen oder vollständigen<br />
Remissionen, oder chronisch sein.<br />
Definition laut „World Health Organization“<br />
er da<strong>du</strong>rch in enorme Anspannung gerät und<br />
panisch wird. Weiters verbietet er es dem Personal,<br />
gewisse Dinge anzusehen.<br />
Herr X. wird zunächst mit Haloperidol und<br />
Benzodiazepinen behandelt, es tritt eine leichte<br />
Verbesserung der Symptome auf, jedoch wird<br />
aufgrund eines nicht zufriedenstellenden Ergebnisses<br />
auf ein atypisches Neuroleptikum (Seroquel)<br />
umgestellt. Nachdem auch hiermit keine<br />
ausreichende Verbesserung erreicht wird, besteht<br />
seine Mutter auf die Umstellung auf Zyprexa, da<br />
sie gelesen habe, dass dies sehr wirksam sei.<br />
Nach anfänglicher Minderung der Symptome<br />
werden eigengefährdende Verhaltensweisen wie<br />
das stundenlange eiskalte Duschen und das Versuchen<br />
aus dem Fenster zu springen beobachtet<br />
und Herr X. muss noch sicherer verwahrt werden.<br />
Zusätzlich entwickelt sich das Kotessen zu einem<br />
zwanghaften Spielen mit seinen Exkrementen.<br />
Nach mittlerweile 5 Monaten <strong>du</strong>rchgehender<br />
Behandlung in der geschlossenen Station gelingt<br />
es, den Patienten in einer offenen Abteilung zu<br />
führen. Dort beginnt der Patient, sich zunehmend<br />
sexuell zu fixieren und Mitpatienten<br />
distanzlos anzufassen, weshalb er wieder auf die<br />
geschlossene Abteilung transferiert wird. Auch<br />
hier geht dieses Verhalten weiter, er läuft nackt<br />
mit erigiertem Glied am Flur, berührt andere<br />
Patienten zwischen den Beinen und onaniert in<br />
der Öffentlichkeit. Nach der zusätzlichen Gabe<br />
von Valproart kommt es zur Re<strong>du</strong>ktion dieser<br />
Verhaltensweisen.<br />
Fast ein Jahr nach der Aufnahme kann der<br />
Patient in ein Heim für psychiatrische Patienten<br />
entlassen werden. Bei der Entlassung stehen noch<br />
<strong>immer</strong> provozierendes und distanzloses Verhalten<br />
sowie bizarres Denken im Vordergrund. Der<br />
Patient verlässt die Klinik mit einem deutlich<br />
verbesserten Zustand gegenüber der Aufnahme,<br />
gemessen an der allgemeinen Einschätzung des<br />
Krankheitsbildes jedoch noch in deutlich bis<br />
schwer krankem Zustand mit der Medikation<br />
Haldol, Risperdal und Ergenyl chrono.<br />
Rund ein Jahr später kommt der Patient X.<br />
gemeinsam mit seinem Vater um sich freiwil-<br />
www.oemu.at
lig erneut in der Klink aufnehmen zu lassen.<br />
Man erkennt extreme formale Denkstörungen<br />
sowie Desorganisiertheit im Handeln und anorektisches<br />
Essverhalten. Während des Aufenthalts<br />
verweigert der Patient oft das Essen der Krankenhauskost,<br />
nimmt nur Feinkost, die seine Eltern<br />
mitbringen, zu sich und kann damit nur 3 kg an<br />
Körpergewicht zunehmen. Die sexuelle Fixierung<br />
des letzten Aufenthalts ist dieses Mal nicht zu<br />
erkennen. Medikamentös wird Herr X. auf Paliperidon<br />
und Risperidon consta eingestellt.<br />
Aufgrund der Verbesserung seines Zustandes<br />
werden zunehmend Ausgang und Übernachtungsbeurlaubungen<br />
gestattet. Zwei Monate nach<br />
der Aufnahme kommt der Patient nicht mehr<br />
von einer dieser Beurlaubungen zurück und lässt<br />
über seinen Vater ausrichten, dass er die Behandlung<br />
an der Klinik nicht mehr in Anspruch nehmen<br />
würde.<br />
Etwa 1,5 Jahre später wird der Patient X. <strong>du</strong>rch<br />
die Polizei in die Psychiatrische Klinik eingeliefert,<br />
da er mit einem Messer einen Mitbewohner<br />
eines Wohnheims für Patienten mit psychischen<br />
Erkrankungen bedrohte und sehr fremdaggressiv<br />
wirkt.<br />
Er berichtet, innerlich extrem angespannt zu<br />
sein. Nach erneuter Gabe von Valproart verbessert<br />
sich der Zustand wieder, jedoch überschätzt<br />
der Patient seinen Zustand enorm. Er geht davon<br />
aus, ein großartiger Mathematiker und Künstler<br />
zu werden und verlässt mit dieser Einstellung ein<br />
halbes Jahr nach seiner Aufnahme die Psychiatrie<br />
erneut. Von den Ärzten wird ihm tunlichst empfohlen,<br />
die Medikation inklusive der Valproartsäure<br />
kontinuierlich einzunehmen.<br />
Sieben Monate später kommt der mittlerweile<br />
20-jährige Patient Herr X. erneut und berichtet<br />
bei der Aufnahme, dass er von der Polizei verfolgt<br />
werde. Dennoch bittet er das Personal, die<br />
deutsche Polizei zu informieren, damit diese ihn<br />
abhole. Eigentlich sei er der rechtmäßige Erbe des<br />
Pabstes, hätte aber darauf derzeit keine Lust.<br />
Er berichtet, dass er in den letzten Tagen zu<br />
viel Geld ausgegeben habe und eine Vermögensverwalterin<br />
brauche. Gestern beispielsweise habe<br />
www.oemu.at<br />
er die Firma Panasonic gekauft und sich damit<br />
etwas übernommen. Außerdem sei ihm die Verantwortung<br />
als Eigentümer dieses großen Betriebs<br />
etwas zu stressig. Seine wahre Identität würde<br />
man nur auf Facebook finden, da diese Plattform<br />
alle Informationen über Herrn X. veröffentlicht<br />
hätten.<br />
Von den Eltern des Patienten wird den Ärzten<br />
mitgeteilt, dass der Patient in den letzten Tagen<br />
seine Medikation nicht eingenommen hatte und<br />
sehr unruhig gewesen sei. Es wird bekannt, dass<br />
Herr X. in der Zwischenzeit mit seiner Mutter<br />
in Italien war und dort Drogen – vermutlich<br />
Cannabis – konsumiert haben soll. Immer wieder<br />
spricht der Patient das Krankenhauspersonal an,<br />
wann er denn endlich wieder nach Italien zurück<br />
dürfe.<br />
Auf eine erneute Therapie mit Risperidon<br />
consta, Diazepam sowie bei Bedarf Haloperidol<br />
tritt wieder eine Besserung der Symptome ein<br />
und der Patient kann an psychotherapeutischen<br />
Gruppen teilnehmen. Zwei Monate später kann<br />
Herr X. auf eine tagesklinische Führung umgestellt<br />
werden, muss also täglich mindestens 4<br />
Stunden in der Klinik verbringen, dort seine<br />
Medikation einnehmen und Therapien belegen,<br />
kann jedoch danach das Haus wieder verlassen<br />
und zu seinen Eltern zurückfahren.<br />
Immer wieder sind die wöchentlichen Drogenscreenings<br />
auf THC positiv, der Patient verneint<br />
jedoch vehement die Konsumation. Herr X. sieht<br />
mittlerweile ein, dass er die Hauptschulreife<br />
nachholen muss, bevor er einen Berufsweg in<br />
Richtung Mathematiker einschlagen kann.<br />
Bemerkung der Redaktion<br />
Es hadelt sich hierbei um eine wahre Patientengeschichte.<br />
Aus Gründen des Datenschutzes<br />
werden keine Namen genannt. Auch der Autor<br />
bleibt aus diesem Grunde unbekannt.<br />
die redaktion<br />
<strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung (ÖMZ)<br />
oemz@oemu.at<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 11
12<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
Ömu eventinfo<br />
der Fluch über die Ömu hoffeste<br />
Wie schon in einer der letzten ausgaben<br />
berichtet, erhielten wir im Februar<br />
2011 die für uns sehr überraschende<br />
Nachricht, dass aufgrund von „problemen in der<br />
Vergangenheit“ unser traditionelles maifest nicht<br />
genehmigt werden würde. Zu viele institutsangestellte<br />
der Vorklinik hätten sich über untragbare<br />
störungen wegen der einmal pro semester stattfindenden<br />
Feste beschwert. Nachdem wir mehrere<br />
monate auf gespräche mit Vizerektorin und rektor<br />
gewartet hatten war der mai natürlich schon<br />
vorbei. Nichts desto trotz haben wir lange mit<br />
rektor, Vizerektorin, Facilitymanagement und den<br />
institutsleitern nach einer lösung gesucht und diese<br />
dann auch gefunden: ein umfangreiches konzept<br />
sollte erarbeitet werden, welches zeigt, wie man<br />
in Zukunft diese störfaktoren der Vergangenheit<br />
beseitigen könne, solle von uns erarbeitet werden<br />
– dann würde der Zukunft der Festivitäten nichts<br />
mehr im Wege stehen...<br />
Gesagt, getan, wir rufen sämtliche Vorstände<br />
der Vorklinischen Institute an, erbitten ein<br />
Gespräch und notieren alles, was als störend<br />
empfunden wird. Neben der Lärmbelästigung<br />
während der Arbeitszeit und der Verschmutzung<br />
der Toiletten wird als riesen Problem noch die<br />
Parkplatzproblematik, die Thematik einer Störung<br />
der Totenruhe und etliche weitere Punkte<br />
angeführt. Gemeinsam mit unserem Partner, der<br />
Eventagentur DocLX, erarbeiten wir ein mehrseitiges<br />
Konzept in welchem wir eigentlich jeden<br />
einzelnen Punkt unserer Störfaktoren-Liste abarbeiten.<br />
Alle sind mit dieser Lösung zufrieden und es<br />
wird uns zugesagt, dass das Oktoberfest unter<br />
der Bedingung der Einhaltung unseres Konzepts<br />
sicherlich stattfinden könne. Sogar der Rektor<br />
persönlich meint, er würde auf ein Krügerl vorbeikommen.<br />
Oktober<br />
fest<br />
Doch nun die Ernüchterung... die<br />
Bundesimmobiliengesellschaft, als Eigentümerin<br />
des Gebäudekomplexes der Vorklinischen Institute,<br />
führt derzeit umfangreiche Renovierungsarbeiten<br />
<strong>du</strong>rch und wird es nicht schaffen, vor<br />
Mitte November diese Arbeiten abzuschließen.<br />
Während der gesamten Bautätigkeit wird ein<br />
Gerüst im Innenhof des Komplexes stehen und<br />
Baumaterial gelagert werden. Seitens der BIG<br />
könne daher kein Fest genehmigt werden, da<br />
da<strong>du</strong>rch zum Einen die Bauarbeiten gestört werden,<br />
andererseits sei die Gefahr zu groß, dass<br />
sich an den gelagerten Baumaterialien sowie am<br />
Gerüst Personen während der Veranstaltung verletzen<br />
könnten....<br />
Die ÖMU Hoffeste stehen anscheinend derzeit<br />
unter keinen guten Sternen – kaum lösen wir das<br />
eine Problem, stellt sich etwas anderes in den<br />
Weg. Was wird als nächstes kommen?<br />
Derzeit sind wir tunlichst auf der Suche<br />
nach einer Ersatzlocation – allerdings ist unsere<br />
höchste Priorität dass wir die Getränkepreise so<br />
halten können, wie Ihr es von den ÖMU Festen<br />
gewohnt seid. Wir wollen auf keinen Fall, dass<br />
es nochmal passiert, dass Ihr bei einer Veranstaltung,<br />
die in unserem Namen geführt wird, für<br />
Bier über 4 Euro zahlen müsst... daher werden<br />
wir nur ein Oktoberfest außerhalb der gewohnten<br />
Umgebung machen, wenn wir die üblichen Preise<br />
<strong>du</strong>rchsetzen können! Wir halten euch darüber via<br />
Facebook und unserer Website am Laufenden...<br />
michael schütz<br />
Generalsekretär der ÖMU<br />
michael.schuetz@oemu.at<br />
www.oemu.at
www.oemu.at<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 13
14<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
Beginn der serie: Behandlungsmethoden kurz erklärt<br />
die elektrokrampftherapie (ekt)<br />
Bei der ekt wird <strong>du</strong>rch elektrische stromschläge<br />
am schädel beim relaxierten und sedierten<br />
patienten ein generalisierter krampfanfall ausgelöst<br />
um damit schwere psychosen zu behandeln.<br />
die hauptgründe für die anwen<strong>du</strong>ng dieses Verfahrens<br />
sind pharmakotherapieresistente, schwere<br />
depression und lebensbedrohliche katatonie. Bei<br />
der heute angewendeten ekt wird eine stromstärke<br />
von 0,9 a und 480 V verwendet.<br />
Der genaue Wirkungsmechanismus dieser Therapie<br />
ist bis heute noch nicht geklärt, daher<br />
ist die Anwen<strong>du</strong>ng der EKT nach wie vor sehr<br />
umstritten. Auch wenn es etliche Studien gibt,<br />
die behaupten, die Elektrokrampftherapie sei<br />
unwirksam, kann <strong>du</strong>rch andere wissenschaftliche<br />
Arbeiten belegt werden, dass über 60% der Patientinnen<br />
und Patienten mit der Therapie zufrieden<br />
seien und eine Wirksamkeit festgestellt hätten.<br />
In der Regel sind für einen erkennbaren Effekt<br />
6 bis 12 EKT-Sitzungen zu je 10 Minuten notwendig.<br />
Üblicherweise erfolgen 2 bis 3 Behandlungen<br />
pro Woche. Neben dem üblichen Kreislaufmonitoring<br />
wird der Patient während der Therapie<br />
auch per EEG überwacht.<br />
Da bis zu 70% der Patientinnen und Patienten<br />
nach der Elektrokrampftherapie innerhalb eines<br />
Jahres einen Rückfall erleiden, ist es wichtig, eine<br />
psychopharmakologische Erhaltungstherapie im<br />
Anschluss an die EKT-Serie einzustellen.<br />
Zu den unerwünschten Wirkungen dieser Therapiemethode<br />
zählen eine retrograde und anterograde<br />
Amnesie, die eine kurze Zeitspanne um<br />
den Therapietag betrifft. Im Laufe der Therapie<br />
entsteht zwar eine Rückbil<strong>du</strong>ng dieser Gedächtnisverluste,<br />
meistens jedoch inkomplett da die<br />
Erinnerung an die letzten paar Stunden vor der<br />
Anwen<strong>du</strong>ng nicht mehr abgerufen werden können.<br />
michael schütz<br />
Generalsekretär der ÖMU<br />
michael.schuetz@oemu.at<br />
www.oemu.at
hard Facts<br />
Zahnmedizin<br />
Wie stehen die Berufschancen wenn die uni<br />
mich ausgespuckt hat? Wie lange muss<br />
man als Zahnmediziner in Österreich überhaupt<br />
arbeiten? Wieviel gibt der <strong>du</strong>rchschnittsösterreicher<br />
für Zahnbehandlungen aus? Fragen über<br />
Fragen, die für jeden Zahnmediziner in spe relevant<br />
sein könnten. Wir versuchen in diesem artikel das<br />
Wichtigste zu erötern.<br />
In ganz Österreich sind derzeit 4.757 Zahnärzte<br />
bei der Zahnärztekammer gemeldet, davon<br />
sind 3.838 niedergelassen. Im Vergleich zu 2005<br />
sind das um 425 Zahnärzte mehr. Das klingt, als<br />
würde jegliche Sorge über die Zukunft der Zahnärzte<br />
in Österreich aus der Luft gegriffen worden<br />
sein. Woher kommt nun dieser Unmut, und die<br />
ständige Diskussion über den vermeintlichen<br />
(Zahn-)Ärztemangel? Was man bei dieser Berechnung<br />
nicht außer Acht lassen darf, ist das Alter<br />
der berufstätigen Ärzte, denn genau ebendieses<br />
sagt über den Pensionsantritt aus, und ist daher<br />
ein bestimmender Faktor für unsere berufliche<br />
Zukunft.<br />
Eine Statistik der <strong>Österreichische</strong>n Gesellschaft<br />
für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde (ÖGZMK)<br />
aus dem Jahr 2003 besagt, dass in Österreich<br />
2.523 Zahnärzte und Dentisten einen Kassenvertrag<br />
hatten. 2.370 davon befanden sich in der<br />
Altersgruppe ab 41. Jetzt, fast 10 Jähre später,<br />
kann man also davon ausgehen, dass gut die<br />
Hälfte davon bereits den Lebensabend in vollen<br />
Zügen von zu Hause aus genießen kann.<br />
Laut einer Aussen<strong>du</strong>ng des Bundesministeriums<br />
für Wissenschaft und Forschung (BMWF),<br />
in der es heißt “…bis zum Jahr 2030 zwischen<br />
75 und 85 Prozent der im Jahr 2010 berufstätigen<br />
Ärztinnen und Ärzte bzw. Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte in Pension sein, wobei besonders<br />
die Fachrichtungen Psychiatrie, Labormedizin<br />
und Pulmologie, aber auch die Gynäkologie, die<br />
Physikalische Medizin und die Zahnheilkunde<br />
davon betroffen sein werden.”, sollten also wenig<br />
Bedenken bezüglich Zukunftschancen übrig bleiben.<br />
Die Rechnung ist hier aber noch nicht zu Ende.<br />
In Österreich werden grob geschätzt 130 Zahnmediziner<br />
pro Jahr fertig ausgebildet. Rechnet man<br />
www.oemu.at<br />
das über 18 Jahre – also bis 2030, werden knapp<br />
2.300 Zahnmediziner bis dahin ausgebildet. Die<br />
Rechnung sieht also – man beachte, dass hier nur<br />
Schätzwerte angenommen werden – so aus:<br />
Von den knapp 4.700 Zahnärzten gehen rund<br />
70 % bis 2030 in Pension, übrig bleiben also<br />
knapp 1.400. Hinzu kommen 18x130 (Anzahl der<br />
Jahre bis 2030xAnzahl der jährlich ausgebildeten<br />
Zahnmediziner in Österreich). Das ergibt eine<br />
geschätzte Zahl von 3.800 Zahnärzte bis zum Jahr<br />
2030. – Insgesamt gesehen also kein Zahnärztemangel,<br />
Zukunftssorgen sind hier aber ebenfalls<br />
Fehl am Platz.<br />
Patienten werden wir also zur Genüge haben,<br />
doch sind diese auch bereit, für die Behandlung<br />
am Zahnarztstuhl zu bezahlen? Laut einer Mitteilung<br />
der BVA im Jahre 2010, gingen 5,8 % der<br />
Einnahmen der Krankenkasse für Zahnbehandlung<br />
drauf, 2011 waren es 6 %. Weiters heißt es<br />
“…Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sie sich um<br />
10 Millionen Euro bzw. um 1,1 %. Die Aufwen<strong>du</strong>ngen<br />
für Zahnbehandlung erhöhten sich um<br />
1,3 % und die für Zahnersatz um 0,6 %.” Diese<br />
Fakten sollten uns also positiv stimmen, dass<br />
Herr und Frau Österreicher <strong>immer</strong> mehr dazu<br />
bereit sind, für seine/ihre Zahngesundheit zu<br />
bezahlen.<br />
Dennoch bedarf es in unserer Branche eines<br />
gewissen Verkaufstalents. Viele Faktoren werden<br />
also in Zukunft mitspielen bei der Frage, ob wir<br />
mit unserer Berufswahl ins Schwarze getroffen<br />
haben, oder sprichwörtlich in den sauren Apfel<br />
beißen müssen.<br />
Öh BeratuNgsZeNtrum ZahNkliNik<br />
Bernhard gottlieb universitätszahnklinik<br />
Sensengasse 2a, 1090 Wien<br />
Öffnungszeiten:<br />
jeden 1. und 3. Montag im Monat von<br />
15:30–17 Uhr<br />
Barabara horninger<br />
Studienvertretung Zahnmedizin<br />
barbara.horninger@oemu.at<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 15
16<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
mediziner in der unternehmensberatung<br />
interview<br />
Sophie, wie kommt man als Mediziner auf die<br />
Unternehmensberatung und warum hast <strong>du</strong><br />
dich dafür entschieden?<br />
Ich bin eher zufällig darauf gestoßen, als ich<br />
eine willkommene Abwechslung zu den Famulaturen<br />
in den Ferien gesucht habe. Da habe ich<br />
ein Praktikum bei McKinsey gemacht, was mir<br />
so gut gefallen hat, dass ich dort kurz nach dem<br />
Studium eingestiegen bin.<br />
Medizin und Unternehmensberatung – passt<br />
das denn überhaupt zusammen? Man muss<br />
doch sicher eine Menge Ahnung von Wirtschaft<br />
haben um in der Beratung zu arbeiten?<br />
In der Unternehmensberatung arbeiten wir an<br />
sehr vielen verschiedenen Projekten – z.B. auch<br />
mit Pharmafirmen, mit Krankenhäusern, Krankenkassen<br />
und Gesundheitsministerien. Da ist<br />
medizinisches Fachwissen sehr gefragt.<br />
Zusammenhänge verstehen und schnelle Auffassungsgabe<br />
sind wichtiger als irgendwelche<br />
Wirtschaftstheorien zu kennen. Außerdem bietet<br />
McKinsey sehr viele Weiterbil<strong>du</strong>ngmöglichkeiten<br />
an, viele davon sind speziell an Nicht-Wirtschaftswissenschaftler<br />
gerichtet, wie z.B. der dreiwöchige<br />
Mini-MBA, den jeder Einsteiger in den<br />
ersten Monaten absolviert.<br />
Was ist Beratung eigentlich? Wie sieht ein<br />
typischer Arbeitsalltag für dich aus?<br />
Das kommt sehr auf das Projekt an – es ist<br />
auf jeden Fall nie langweilig, oft auch herausfordernd.<br />
Man erarbeitet gemeinsam mit dem<br />
Klienten Lösungswege wie z.B. ein neues Pro<strong>du</strong>kt<br />
auf den Markt gebracht wird, oder wie man ein<br />
Krankenhaus neu strukturiert, und es gibt auch<br />
sehr abenteuerliche Aufgaben, z.B. habe ich für<br />
einige Monate in Dubai im Gesundheitssystem<br />
gearbeitet.<br />
Jetzt bist <strong>du</strong> schon so lang weg vom Krankenhausgeschehen-<br />
kannst <strong>du</strong> dir denn noch eine<br />
Rückkehr vorstellen und wäre die möglich?<br />
Die Beratung macht mir nach wie vor sehr viel<br />
Spaß, aber grundsätzlich möchte ich eine Rückkehr<br />
nicht ausschließen – schließlich bin ich ja<br />
auch zur Medizinerin ausgebildet! Viele arbeiten<br />
in der Beratung für einige Jahre und widmen sich<br />
dann anderen Aufgaben. Aber nicht nur die Rück-<br />
kehr in die Medizin ist für mich vorstellbar – nach<br />
einiger Zeit in der Beratung haben sich mir Möglichkeiten<br />
eröffnet, die ich mir vorher nie hätte<br />
vorstellen können, ich kann in Managementfunktionen<br />
in die Wirtschaft wechseln, mein eigenes<br />
Unternehmen starten, Ärztin werden und natürlich<br />
<strong>immer</strong> wieder in die Beratung zurückkehren.<br />
Was nimmst <strong>du</strong> aus der McKinsey Zeit für<br />
dich mit was dir im Krankenhausalltag helfen<br />
könnte?<br />
Zum einen erweitert die Arbeit den Horizont<br />
ungemein – und man bekommt einen Einblick<br />
‘hinter die Kulissen’ großer Firmen und Organisationen.<br />
Zum anderen habe ich neben Selbstbewusstsein<br />
auch Organisationstalent und Führungsqualität<br />
gewonnen, weiß wie ich strukturiert<br />
und effizient arbeite und habe mir ein breites<br />
wirtschaftliches Verständnis angeeignet. Das wird<br />
mir später einmal in höheren Positionen im<br />
Krankenhaus aber auch bei einer Niederlassung<br />
helfen. Ich kann nur jedem Medizinstudenten<br />
empfehlen, sich damit auseinanderzusetzen –<br />
egal wofür sich jeder einzelne dann entscheidet!<br />
Das Interview wurde von Salim Acimi (24)<br />
<strong>du</strong>rchgeführt, selbst Medizinstudent im 8. Semester<br />
in Regensburg. Salim hat im Sommer 2012<br />
ein Praktikum bei McKinsey absolviert und wertvolle<br />
Erfahrungen gesammelt.<br />
Sophie Chung (28) hat in Wien das Medizinstudium<br />
absolviert und ist Projektleiterin bei<br />
McKinsey. Sie arbeitet vorwiegend an internationalen<br />
Projekten im Gesundheitssektor.<br />
Salim Acimi (24) hat gemeinsam mit Sophie<br />
Chung (28) im Team während seines Praktikums<br />
bei McKinsey auf einem internationalen Pharmaprojekt<br />
gearbeitet.<br />
sophie chung (28)<br />
Projektleiterin bei McKinsey<br />
salim acimi<br />
Praktikant bei McKinsey<br />
www.oemu.at
Veranstaltungstipp: Ömu karrierelounge bei mckinsey & company<br />
Dieses Mal ist die Ömu karrrierelounge zu Gast bei McKinsey<br />
und Company. Unter dem Titel „Mediziner in der Wirtschaft“<br />
veranstalten wir gemeinsam mit McKinsey einen exklusiven Workshop<br />
für Mediziner. Stattfinden wird dieser am 23. November<br />
2012, von 15.00-19.00 Uhr in Wien.<br />
Diskutiere mit uns über spannende Aufgabengebiete eines<br />
Mediziners in der Unternehmensberatung und stelle deine Fragen<br />
direkt vor Ort!<br />
Schicke deine Bewerbung samt lebenslauf bis 9.November<br />
2012 an „austrian_recruiting@mckinsey.com“. Weitere Infos<br />
zum Event unter www.karriere.mckinsey.at.<br />
Die <strong>Österreichische</strong> medizinerunion (Ömu) und mckinsey &<br />
company freuen sich über deine Bewerbung.<br />
www.oemu.at<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 17
18<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
amsa<br />
auslandsfamulatur in Ban<strong>du</strong>ng,<br />
Java, indonesien<br />
Das Universitätsspital<br />
„Rumah Sakit<br />
Hasan Sadikin“<br />
Meine „Kleingruppe“<br />
Ban<strong>du</strong>ng ist eine stadt auf Westjava, ca. 3,5–4<br />
stunden von Jakarta entfernt. in Ban<strong>du</strong>ng<br />
leben ca. 3 mio. menschen, im großraum ca.<br />
7 mio. aufgrund ihrer geographischen lage in den<br />
Bergen ist die stadt klimatisch etwas „kühler“ als<br />
Jakarta oder Bali, in den monaten Juli und august<br />
beträgt die temperatur etwa 25°c. Zumeist scheint<br />
die sonne, regenfälle sind eher selten und kurz.<br />
Von der ehemalig als „Paris von Java“<br />
bekannten Stadt ist architektonisch nicht viel<br />
übriggeblieben, große Shoppingmalls, Bauten aus<br />
den 70er/80er und 90er Jahren zeugen von der<br />
Bauwut und dem wirtschaftlichen Aufschwung<br />
der letzten Jahrzehnte. In der näheren Umgebung<br />
gibt es Vulkane und Nationalparks zu erkunden.<br />
Kulinarisch kommt man hier mit der vorzüglichen<br />
sundanesischen Küche voll auf seine<br />
Kosten. In Ban<strong>du</strong>ng leben viele Moslems, man<br />
findet aber auch christliche und hin<strong>du</strong>istische<br />
Gemeinden. Sprachlich kommt man mit Englisch<br />
<strong>du</strong>rch, es ist aber nie blöd sich ein paar Phrasen<br />
Indonesisch anzueignen, was den Einheimischen<br />
sehr gut gefällt. Gesprochen werden vor allem<br />
Bahasa Indonesia („Indonesisch“) und ein regionaler<br />
Dialekt (Sundanesisch).<br />
Die indonesische<br />
Währung<br />
ist der indonesische<br />
Rupiah<br />
(IDR), die kleinste<br />
Note sind 1000<br />
IDR (~ € 0,08), die<br />
größte 100.000<br />
(~ € 8,80). Um<br />
10.000 IDR (~ €<br />
0,88) kann<br />
man sich mit Streetfood den Bauch vollschlagen,<br />
ein Bier kostet im Supermarkt wie auch im Lokal<br />
ca. 24.000 IDR (~ € 2,–) und im Restaurant zahlt<br />
man in etwa 40.000–60.000 IDR (~ € 4-5,–) für<br />
einen Hauptgang. Eine Budgetunterunft kostet<br />
ca. 80.000/130.000 IDR (EZ/DZ; ~ € 7/10,–).<br />
Gesundheitssystem<br />
In Indonesien gibt es nur für die Ärmsten der<br />
Ärmsten eine staatliche Versicherung, alle anderen<br />
Schichten müssen die Rechnung für ihre ärztliche<br />
Behandlung privat begleichen, weswegen<br />
häufig Diagnostik oder Therapie aus finanziellen<br />
Gründen nicht oder suboptimal <strong>du</strong>rchgeführt<br />
wird. Die Uniklinik in Ban<strong>du</strong>ng, das Rumah Sakit<br />
(rumah = Haus, sakit = krank. Krankenhaus)<br />
Hasan Sadikin (kurz RSHS), ist ein staatliches<br />
Krankenhaus, in dem Patienten in drei Klassen<br />
behandelt werden, welche ungefähr der Ober-,<br />
Mittel- und Unterschicht entsprechen.<br />
Das Krankenhaus<br />
Ich habe meine Auslandsfamulatur auf der<br />
Chirurgie absolviert, zusammen mit vier anderen<br />
Austauschstudenten. Es sind 8 Subdepartments<br />
vertreten: Neurochirurgie, Orthopädie, Plastische<br />
Chirurgie, Onkochirurgie, Herz-Thoraxchirurgie,<br />
Abdominalchirurgie, Urologie und Kinderchirurgie.<br />
Der Dekan wollte, dass wir im Rahmen<br />
unseres vierwöchigen Aufenthaltes alle Departements<br />
sehen, was alle zwei Tage einen Stationswechsel<br />
bedingte. Nach einem kurzen klärenden<br />
Gespräch konnten wir uns jedoch Dauer und<br />
Departement aussuchen und uns nach Interesse<br />
in bestimmte Gebiete vertiefen. Ich war die meiste<br />
Zeit auf der plastischen Chirurgie und auf der<br />
Orthopädie, man kann sich eigentlich sehr flexibel<br />
zwischen den Bereichen Emergency Room,<br />
Policlinic, OP und Station bewegen.<br />
Dienstbeginn ist um 7.00 mit der Morgenbesprechung<br />
und man sollte bis ca. 15.00 bleiben.<br />
Es ist möglich während der vier Wochen<br />
Nachtschichten im Emergency Room zu machen,<br />
wo man auch mal ein bisschen mehr machen<br />
darf und sehr viel sehen kann. Häufige Krankheitsbilder<br />
in der Chirurgie sind Polytraumata<br />
www.oemu.at
Lectures auf Englisch<br />
nach Motorra<strong>du</strong>nfall, Verbrennungen, Tumoren,<br />
Wundinfektionen und diverse angeborene Fehlbil<strong>du</strong>ngen<br />
wie zum Beispiel Hydrocephalus.<br />
Die Ärzte stehen unabhängig von ihrer hierarchischen<br />
Position in sehr freundlichem und kollegialem<br />
Kontakt zueinander. Man kann sehr viel<br />
machen, bekommt viel erklärt (Bedside-Teaching)<br />
und kann mit den Ärzten und Studenten auch<br />
mal abends auf ein Abendessen oder ein Bierchen<br />
weggehen. Die Ärzte und Medizinstudenten<br />
sprechen alle Englisch, ein Teil der lectures und<br />
case reports erfolgt ebenfalls auf Englisch. Als wir<br />
zufällig bei einer Prüfung anwesend waren, wurden<br />
wir Austauschstudenten vom Vorsitzenden<br />
um eine Frage gebeten.<br />
Unterkunft<br />
Ich war in einem Studentenwohnheim unweit<br />
des Krankenhauses untergebracht (ca. 5 min zu<br />
Fuß) und hatte ein kleines Z<strong>immer</strong> mit Schreibtisch.<br />
Auf der Dachterasse hab ich mir mit<br />
meinem Z<strong>immer</strong>kollegen allabendlich ein Bier<br />
gegönnt. Die Dusche/Toilette war etwas gewöhnungsbedürtig<br />
zumal es ein Hockklo war und<br />
man beim Duschen das kalte Wasser (sehr erfrischend)<br />
mit einer Kelle über den Körper schöpfen<br />
musste. Wem diese Unanehmlichkeit nicht passt,<br />
sollte besser nicht in Indonesien unterwegs sein,<br />
da diese Ausstattung auch in zahlreichen Budgetunterkünften<br />
Standard ist.<br />
Vorbereitung<br />
Man sollte sich für folgende Erkrankungen<br />
impfen lassen bzw. vorsorgen: Hepatitis A/B,<br />
Polio/Diphterie/Tetanus, Durchfall (Ciprofloxacin/Clarithromycin),<br />
Tollwut. Für Malaria empfehle<br />
ich zumindest eine Stand-By-Medikation<br />
mitzuführen (hatte Riamet und Malarone dabei).<br />
Ein Mosquitonetz ist <strong>immer</strong> ganz nützlich, wenn<br />
man das in den Tropen dabeihat. Dengue Fieber<br />
ist eher eine Gefahr, hatte aber persönlich bis<br />
auf ein bisschen Reise<strong>du</strong>rchfall zu Beginn keine<br />
weiteren Probleme. Zur eventuellen Wundver-<br />
www.oemu.at<br />
Auf der Kinderstation<br />
sorgung ist ein Betaisodona und ein Amoxicillin/Clavulansäure-haltiges<br />
Präparat ratsam. Zur<br />
Tollwut-Impfung rate ich sehr, da es viele Straßenhunde<br />
und -katzen gibt.<br />
Flug und Visum<br />
Eine saudiarabische Fluglinie bietet Flüge um<br />
ca. € 650,– an, auch eine türkische Fluglinie fliegt<br />
günstig nach Jakarta. Vom Flughafen Jakarta<br />
gibt es alle 30–60 min einen Bus nach Ban<strong>du</strong>ng<br />
(Primajasa, 80.000 IDR, auch nachts). Bei der<br />
indonesischen Botschaft in Wien bekommt man<br />
um € 45,– ein Sozialvisum für 60 Tage, wer dann<br />
noch andere Staaten in Südostasien bereisen will,<br />
dem kann ich sagen, dass das mit Visa on Arrival<br />
ganz easy funktioniert (außer Vietnam).<br />
In eigener Sache<br />
Ich kann wirklich jedem eine Auslandsfamulatur<br />
in Indonesien empfehlen, man lernt und<br />
sieht viel, die Leute sind total nett und es gibt viel<br />
zu erleben: Essen, Kultur, Sprachen, Menschen,<br />
Schicksale, Musik und Kunst. Also hopp, hopp –<br />
vielleicht ist auch für dich noch ein Platz frei!<br />
Literatur<br />
Lonely Planet Indonesien, Lonely Planet Southeastasia<br />
on a shoestring, Kauderwelsch Indonesisch.<br />
georg hagleitner<br />
Vice President for External Affairs (AMSA)<br />
georg.hagleitner@amsa.at<br />
amsa-iNFOaBeNd Für<br />
auslaNdsFamulatureN:<br />
mittwoch, 10.10.2012, 18.00, hs4, akh hsZ<br />
infos:<br />
wien@amsa.at und www.amsa.at<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 19<br />
Bedside-Teaching in der<br />
Ambulanz
20<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
rezension<br />
der körper des menschen<br />
Der körper des menschen“ von adolf Faller<br />
und michael schünke ist ein 752 seiten starke<br />
einführung in Bau und Funktion des menschlichen<br />
körpers. in der 16. überarbeiteten auflage<br />
beinhaltet es zudem auch 4 poster zu gefäßen,<br />
skelett, Nerven und muskeln.<br />
Erster Eindruck<br />
Das Buch zeigt sich beim ersten Durchblättern<br />
sehr übersichtlich und umfangreich. Neben<br />
vielen farbigen Abbil<strong>du</strong>ngen von anatomischen<br />
Strukturen sind einige wichtige Textpassagen<br />
auch farblich hervorgehoben. Durch sein kompaktes<br />
Format (ca. DIN A5) eignet sich „Der<br />
Körper des Menschen“ auch zum Transport in<br />
der Tasche und zur bequemen Lektüre unterwegs.<br />
Inhalt<br />
Das in 16 Kapitel gegliederte Lehrbuch stellt<br />
die Grundlagen der Anatomie und Physiologie<br />
des menschlichen Körpers in verständlicher Sprache<br />
und in deutlicher Verknüpfung von Text und<br />
Bild dar. Zu Beginn erhält man einen Überblick<br />
über die Zellbiologie, Genetik und Evolution.<br />
Einleitend werden ebenfalls Einblicke in die<br />
Histologie, die zum weiteren Verständnis des<br />
Buches von Nöten sind, dargeboten.<br />
Durch das bunte Orientierungssystem findet<br />
man sich schnell zurecht und kann die einzelnen<br />
Unterkapitel leicht voneinander unterscheiden.<br />
Zum besseren Verständnis sin dem Lehrbuch 4<br />
Poster zu Gefäßen, Skelett, Nerven und Muskeln<br />
beigefügt.<br />
Didaktik<br />
Wo in den meisten Lehrbüchern strikt zwischen<br />
Anatomie und Physiologie getrennt wird,<br />
dort wird in „Der Körper des Menschen“ gekonnt<br />
eine Verknüpfung von Anatomie und Physiologie<br />
erzielt. Dies hat den großen Vorteil, dass „Bau<br />
und Funktion“ des menschlichen Körpers zusammen<br />
gelernt und verstanden werden können.<br />
Auch die leicht verständlichen Texte, die meist<br />
direkt auf die Abbil<strong>du</strong>ngen im Buch verweisen,<br />
tragen positiv zum Verständnis bei.<br />
Zielgruppe<br />
„Der Körper des Menschen“ wird von den<br />
Autoren Faller und Schünke als Einführung in<br />
Bau und Funktion des menschlichen Körpers tituliert.<br />
Und dies trifft zur Gänze auch zu. Es werden<br />
die Anatomie und die elementarsten Funktionen<br />
des menschlichen Körpers in leicht verständlicher<br />
Sprache ohne viele lateinische oder griechische<br />
Begriffe näher erläutert. Somit eignet sich dieses<br />
Werk vor allem für mit der medizinischen Terminologie<br />
noch nicht so vertraute Jungmediziner.<br />
Fazit<br />
Wer gerne in fachspezifischer Literatur schmökert<br />
und sich zudem auch noch kompaktes Wissen<br />
über Lebensvorgänge, Organfunktionen und<br />
Sinneswahrnehmungen verschaffen will, wird<br />
sich mit Sicherheit über dieses Buch freuen. Vor<br />
allem für Studienanfänger und Interessierte dürfte<br />
dieses Werk eine interessante und lehrreiche<br />
Abwechslung zu den sonst meist eher trocken<br />
gehaltenen Lehrbüchern sein.<br />
Pro<strong>du</strong>ktinformation<br />
Adolf Faller / Michael Schünke<br />
• Thieme Verlag, Stuttgart (2012)<br />
• 16., überarbeitete Auflage<br />
• Sprache: Deutsch<br />
• ISBN-13: 978-3-13-329716-5<br />
• Preis: 30,90<br />
philipp W<strong>immer</strong><br />
Obmann der ÖMU<br />
philipp.w<strong>immer</strong>@oemu.at<br />
www.oemu.at
ezension<br />
lehrbuch tertiale Notfall- und<br />
intensivmedizin<br />
Von einem überaus engagierten medizinstudenten<br />
aus dem 6. Jahr und einem in ausbil<strong>du</strong>ng<br />
zum Facharzt für anästhesie am akh<br />
befindenden arzt geschrieben, stellt dieses Buch für<br />
einige studierenden an der muW eine essentielle<br />
lernunterlage für das tertial Notfall- und intensivmedizin<br />
im 5. studienjahr dar.<br />
Erster Eindruck<br />
Der Begriff des Blockbuches ist für mich seit<br />
den ersten Jahren an der MUW negativ behaftet.<br />
Beginnend beim Block-6-Buch ist die Qualität<br />
aller Bücher sehr <strong>du</strong>rchwachsen. Oftmals fehlen<br />
erklärende Abbil<strong>du</strong>ngen (geschweige Abbil<strong>du</strong>ngen<br />
in Farbe), der Inhalt ist häufig nicht SIP<br />
relevant abgehandelt und für eine weitere Verwen<strong>du</strong>ng<br />
nach dem Studium eignen sich die meisten<br />
Blockbücher nicht. Mit dieser Voreinstellung<br />
habe ich das erste Mal jenes 380 Seiten schwere<br />
Lehrbuch für das Tertial Notfall- und Intensivmedizin<br />
aufgeschlagen und siehe da: dieses Buch ist<br />
anders. Vielleicht liegt es daran, dass es ja kein<br />
Blockbuch im eigentlichen Sinne ist oder dass es<br />
von Leuten geschrieben wurde, die das Medizinstudium<br />
nicht in grauer Vorzeit abgeschlossen<br />
haben. Auf alle Fälle überrascht das gebundene<br />
Lehrbuch schon auf den ersten Blick mit einigen<br />
Details.<br />
Inhalt und Didaktik<br />
Das Lehrbuch gliedert sich in folgende Kapitel:<br />
manuelle Kompetenzen (unter anderem<br />
werden hier diverse Zugangswege anhand von<br />
Patientenbildern anschaulich erklärt); Aufgaben<br />
und spezielle Krankheitsbilder der Notfall- und<br />
Intensivmedizin (mit knapp 280 Seiten das mit<br />
Abstand ausführlichste Kapitel); Anästhesie, und<br />
zum Abschluss ein kurzes Kapitel über die Notfallradiologie.<br />
Weiters findet man am Ende des<br />
Lehrbuches ein Kurzprofil aller wichtigen Medikamente<br />
(Wirkstoff, Handelsname, Indikation).<br />
Beim genaueren Durchblättern fällt einem<br />
auf, dass dieses Buch noch ein kleines, aber für<br />
uns Medizinstudierenden wichtiges Detail zu<br />
bieten hat. Nach jedem Kapitel gibt es eine Reihe<br />
www.oemu.at<br />
von (SIP-)Fragen (multiple choice; one-bestanswer)<br />
zum bereits Gelesenen (natürlich samt<br />
Lösungen). Um dem Leser einen interessanten<br />
Einstieg zu ermöglichen, gibt es am Anfang jedes<br />
Unterkapitels fast <strong>immer</strong> ein Fallbeispiel und<br />
vorm Fragenteil auch meist eine Zusammenfassung<br />
des jeweiligen Kapitels, was ein kurzes Wiederholen<br />
der einzelner Lehrbuchabschnitte auch<br />
leicht möglich macht.<br />
Fazit<br />
Einige Medizinstudierenden aus höheren<br />
Semestern, mit denen ich gesprochen habe,<br />
schwören auf dieses Buch als optimale Lernunterlage<br />
für jenes Tertial. Und schenkt man ihnen<br />
weiter Glauben, so sind auch ausgesprochen viele<br />
SIP Fragen damit zu beantworten, was natürlich<br />
einen großen Pluspunkt darstellt. Die Kapitel<br />
sind leicht zu Lesen und übersichtlich geschrieben.<br />
Die Grafiken werden anschaulich erklärt,<br />
wo<strong>du</strong>rch man beim Lesen schnell vorankommt<br />
und auch nicht unnötig Zeit beim Verstehen von<br />
Tabellen und Grafiken verliert. Und auch über<br />
die SIP hinaus, stellt es mit seinen 380 Seiten ein<br />
gutes und prägnantes Nachschlagewerk für die<br />
Notfall- und Intensivmedizin dar.<br />
Pro<strong>du</strong>ktinformation<br />
Hamp, Weidenaufer (2010)<br />
• SpringerWienNewYork<br />
• 2. Auflage<br />
• Sprache: Deutsch<br />
• ISBN-13: 9783709110126<br />
• Preis: ca. Euro 43<br />
peter herndlhofer<br />
Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />
peter.herndlhofer@oemu.at<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 21
22<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
rezept<br />
kürbisgulasch<br />
Gulasch leitet sich vom ungarischen Wort<br />
gulyás ab und bedeutet eigentlich Fleischragout<br />
bzw. ein<strong>top</strong>f. passend zur kürbisernte<br />
servieren wir heute eine etwas ausgefallenere Version<br />
des beliebten gulaschs.<br />
Zutaten (für 2 Personen)<br />
2 Esslöffel Essig<br />
40 Gramm Mehl<br />
1 Kilogramm Speißekürbis<br />
1 Esslöffel roter Paprika edelsüß<br />
1 Prise Salz und Pfeffer<br />
1/4 Liter Sauerrahm<br />
50 Gramm Schmalz<br />
650 Gramm Schweinsschulter<br />
1 Stück Tomate (groß)<br />
1 Esslöffel Tomatenmark<br />
Zubereitung:<br />
Zunächst wird eine Zwiebel fein geschnitten<br />
und angeröstet. Im Weiteren wird auch das<br />
Fleisch ebenfalls klein geschnitten und angeröstet,<br />
so dass es leicht Farbe annimmt. Eine Hälfte<br />
Paprika und die Hälfte des Essigs beimengen<br />
sowie würfelig geschnittene Tomaten, das Tomatenmark<br />
und die Gewürze.<br />
Mit 5 EL Suppe oder Wasser aufgießen und<br />
etwa 25 Minuten köcheln lassen. Falls nötig kann<br />
Flüssigkeit nachgegossen werden.<br />
Nun kommen wir zum Kürbis: Dieser wird<br />
geschält, die Kerne werden sorgsam herausgelöst<br />
und der Kürbis fein nudelig geschnitten.<br />
Im nächsten Schritt wird die Kürbismasse zum<br />
Fleisch gemischt, mit der 2. Hälfte Paprika und<br />
dem restlichen Essig gewürzt, mit Suppe oder<br />
Wasser samt Suppenwürfel aufgegossen und alles<br />
zusammen weichgedünstet.<br />
Zu guter Letzt Sauerrahm mit etwas Mehl verrühren<br />
und mit dem Kürbisgulasch gut verkochen<br />
lassen. Wenn nötig nachwürzen, das Gulasch soll<br />
pikant säuerlich, aber nicht zu sauer schmecken.<br />
Guten Appetit!<br />
philipp W<strong>immer</strong><br />
Chefkoch der ÖMU<br />
philipp.w<strong>immer</strong>@oemu.at<br />
www.oemu.at
ätsel<br />
sudoku<br />
www.oemu.at<br />
1<br />
1 4 9 8<br />
9 5 6<br />
2 6 4 7<br />
8 3 1 9 6 7<br />
6 5 8 2<br />
5 7 1<br />
8 1 4 9<br />
6<br />
1 6 7<br />
2 9 6<br />
4 9<br />
4 9 7 5 1<br />
6 7 4 3<br />
3 2 4 8 7<br />
1 2<br />
6 4 9<br />
8 6 5<br />
schwer<br />
mittel<br />
schwer<br />
mittel<br />
7 9 2<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung 23<br />
6 7 5<br />
8 4 7 3 2<br />
6 7<br />
5 3 8 1<br />
4 5<br />
9 5 7 8 2<br />
8 4 1<br />
5 4 8<br />
9 4 3<br />
8 5<br />
9 5 4<br />
3 2 7 4 5<br />
6 5 9 7 1<br />
9 6 5 2 3<br />
1 2 6<br />
9 2<br />
4 1 5
24<br />
ÖmZ | <strong>Österreichische</strong> Medizinerzeitung<br />
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