Neujahrsrede 2012 - Stadt Emden
Neujahrsrede 2012 - Stadt Emden
Neujahrsrede 2012 - Stadt Emden
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger !<br />
Sehr geehrte Damen und Herren !<br />
„Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit gehen willst,<br />
geh zusammen mit anderen.“ Mit diesem Sprichwort aus Afrika<br />
begrüße ich Sie herzlich zum Neujahrsempfang der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> hier<br />
in der Johannes a Lasco Bibliothek in <strong>Emden</strong>.<br />
Dieses Sprichwort ist nach meinem Verständnis auch das Leitmotiv<br />
für die Arbeit der Verwaltung der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> und meine eigene<br />
Arbeit.<br />
Der Oberbürgermeister und die Verwaltung als Partner der<br />
Bürgerinnen und Bürger, der Fraktionen im Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong>, der<br />
Wirtschaft, der Gewerkschaften, der sozialen Organisationen, der<br />
Behörden und öffentlichen Institutionen, der Ostfriesischen<br />
Landschaft, des Regionalrates, der Wachstumsregion Ems-Achse, der<br />
Ems-Dollart-Region und der benachbarten Landkreise und Städte.<br />
Eine Partnerschaft, getragen von der Überzeugung, dass alle<br />
gemeinsam mehr für <strong>Emden</strong> und die gesamte Region erreichen<br />
können.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ich danke Ihnen für die guten Wünsche zum neuen Jahr <strong>2012</strong>, die<br />
meine Frau und ich von Ihnen allen für die <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong><br />
entgegengenommen haben und ich freue mich sehr, dass der<br />
Einladung zum heutigen Tage eine besonders große Zahl Emder<br />
Bürgerinnen und Bürger und Persönlichkeiten aus <strong>Emden</strong> und den<br />
1
umliegenden Gebietskörperschaften, aus Politik und Wirtschaft, aus<br />
den Kirchen und Medien, aus unseren Vereinen und den Verbänden<br />
gefolgt sind.<br />
Ich bedanke mich auch herzlich für Ihr Kommen, denn es ist<br />
Ausdruck einer hohen Wertschätzung der Arbeit der ehrenamtlichen<br />
Mitglieder des Rates der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> und der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Verwaltung.<br />
Einige wenige Persönlichkeiten möchte ich stellvertretend für alle<br />
namentlich willkommen heißen:<br />
Ich heiße willkommen die Träger der Ehrenmünze der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong><br />
- Herrn Bernhard Brahms<br />
- Frau Eske Nannen<br />
- Herrn Willi Grix<br />
- Herrn Reinhard Claudi<br />
- Herrn Eckard Lukas,<br />
Ich heiße willkommen<br />
den Abgeordneten des Europäischen Parlaments<br />
� Herrn MdEP Matthias Groote<br />
die Abgeordneten des Deutschen Bundestages<br />
� Frau MdB Gitta Connemann<br />
� Herrn MdB Garrelt Duin<br />
die Abgeordneten des Nds. Landtages<br />
� Frau MdL Meta Janssen-Kucz<br />
2
� Frau MdL Johanne Modder<br />
� Herrn MdL Hans-Dieter Haase<br />
� Herrn MdL Reinhard Hegewald<br />
� Herrn MdL Roland Riese<br />
� den Konsul der Niederlande, Herrn Johannes Riepma<br />
für die Wasser- und Schifffahrtsdirektion, den Arbeitgeberverband, die<br />
Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer und<br />
Niedersachsen-Ports<br />
- Herrn Präsident Klaus Frerichs<br />
- Herrn Hauptgeschäftsführer Johann Doden<br />
- Herrn Präsident Horst Amstätter<br />
- Herrn Ehrenpräsident Klaus Hippen und Frau<br />
- Herrn Vizepräsident Wilhelm-Alfred Brüning<br />
- Herrn stellv. Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Amelsbarg<br />
- Herrn Oberstadtdirektor a. D. Dr. Jürgen Hinnendahl<br />
- Herrn Geschäftsführer Hans-Joachim Uhlendorf,<br />
für die Ostfriesische Landschaft<br />
� Herrn Landschaftspräsident Helmut Collmann<br />
für die Stiftung Johannes a Lasco Bibliothek Große Kirche <strong>Emden</strong>,<br />
� den Vorstand, Herrn Dr. Marius Lange zu Ravenswaay und<br />
Herrn Wilhelm Neef,<br />
3
für die benachbarten Kreise, Städte und Gemeinden<br />
- Herrn Landrat Bernhard Bramlage<br />
- Herrn stellv. Landrat Hermann Bontjer<br />
- Herrn Bürgermeister Heinz-Werner Windhorst<br />
- Frau Bürgermeisterin Barbara Schlag<br />
- Herrn Bürgermeister Jan Peter Bechtluft<br />
- die Herren Bürgermeister<br />
- Wolfgang Schneider<br />
- Johann Saathoff<br />
- Anton Lücht<br />
- Olaf Meinen<br />
für die Arbeitnehmervertreter den<br />
- DGB-Regionalvorsitzenden Ostfriesland und nördliches Emsland<br />
Herrn Markus Paschke<br />
das Urgestein des ostfriesischen Mittelstandes<br />
- Herrn Rolf Trauernicht<br />
für die Oberdeich- und Obersielrichter<br />
- Herrn Giesbert Wiltfang<br />
- Herrn Heiko Albers, Präsident des Wasserverbandstages e. V<br />
- Herrn Reinhard Behrends<br />
für die Kirchen<br />
4
- Frau Pastorin Etta Züchner, als stellv. Präses des I.<br />
Synodalverbandes der ref. Kirche<br />
- den neuen Pfarrer der katholischen Christ-König Gemeinde,<br />
Herrn Ludger Pöttering<br />
für die Presse<br />
- den Redaktionsleiter der Ostfriesen Zeitung Herrn Dr. Heiner<br />
Schröder, in Vertretung des Chefredakteurs der Emder Zeitung<br />
Klaus Fackert, Herrn Axel Milkert und den Leiter des NDR-<br />
Studios Oldenburg Herrn Holger Ahäuser<br />
Ihnen allen und Ihren Familien wünsche ich ein glückliches und<br />
gesundes Jahr <strong>2012</strong>.<br />
2011, meine Damen und Herren, verließen uns Menschen, die vielen<br />
von Ihnen persönlich nahestanden.<br />
Stellvertretend für viele möchte ich nennen<br />
- Herrn Dr. Kurt-Dieter Beisser, er gehörte dem Emder Rat von<br />
1996 bis 2006 an und war Kreisvorsitzender der FDP<br />
- Herr Herbert Willms, in vielen Bereichen engagierter Bürger<br />
unserer <strong>Stadt</strong>. Besonders lagen ihm immer das <strong>Stadt</strong>bild und die<br />
Sauberkeit <strong>Emden</strong>s am Herzen,<br />
- Herr Günther Lüppen, 26 Jahre Hauptmann und Vorsitzender<br />
des Emder Schützencorps,<br />
- Herr Prof. Dr. Harro Ohlenburg, Gründungsrektor der<br />
Fachhochschule Ostfriesland,<br />
5
- Dr. Hendrik Apetz, viele Jahre Präsident der Industrie- und<br />
Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg,<br />
- Herr Klaus Styrnol, er begleitete die Entwicklung der<br />
Fachhochschule Ostfriesland, deren Sprecher er war, von<br />
Beginn an,<br />
- Frau Barbara Göken, Pianistin und bis 2008 vorbildlich<br />
engagierte Musiklehrerin am Gymnasium am Treckfahrtstief<br />
- Herr Walter Gätje, Vorsitzender des Seniorenbeirates der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Emden</strong>, langjähriger Ratsherr, Gewerkschafter und Urgestein<br />
der Emder SPD,<br />
- Herr Robert Piat, Träger der Ehrenmünze der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong>. Der<br />
ehemalige Bürgermeister des Örtchens Arcis-sur-Aube in der<br />
Champangne war im 2. Weltkrieg einer von mehr als 4.000<br />
Zwangsarbeitern in <strong>Emden</strong>. Die Ehrenmünze ist Herrn Piat in<br />
Anerkennung seiner großen Bemühungen um eine Aussöhnung<br />
zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> und<br />
den ehemaligen Zwangsarbeitern in unserer <strong>Stadt</strong> verliehen<br />
worden. Ohne Männer wie Robert Piat gäbe es das heutige<br />
Europa nicht.<br />
- Herr Götz Ubrich, <strong>Stadt</strong>direktor a.D. und bis zum Jahr 1990<br />
Emder <strong>Stadt</strong>kämmerer,<br />
- Herr Eckhard Junkhoff, als echtes Emder Original hinterläßt er<br />
eine wirkliche Lücke in unserem <strong>Stadt</strong>bild,<br />
- Herr Karl-Heinz Sundermeier, viele Jahre Vorsitzender des VfB<br />
Stern und singender Wirt,<br />
- Frau Hedda Beyer, Tänzerin aus Leidenschaft und Gründerin der<br />
ersten Emder Balettschule,<br />
6
- Herr Hans Schleuder, ehemaliger Wybelsumer Schulrektor und<br />
und Mitbegründer und Ehrenvorsitzender des Vereins SV<br />
Frischauf Wybelsum.<br />
Sie alle haben auf unterschiedliche und vielfältige Art ihren Platz in<br />
der Emder Nachkriegsgeschichte gefunden.<br />
Sehr geehrte Gäste des Neujahrsempfanges,<br />
das Jahr 2011 war in <strong>Emden</strong> geprägt von bevorstehenden und im<br />
Verlaufe des Jahres eingetretenen großen Veränderungen.<br />
Es war das Jahr der Staffelübergabe.<br />
Ich heiße herzlich willkommen:<br />
Alwin und Doris Brinkmann.<br />
Danke, dass Ihr gekommen seid, darüber freue ich mich sehr.<br />
Lieber Alwin,<br />
am 29. April konnten wir Dein 25-jähriges Amtsjubiläum feiern und am<br />
29. Oktober haben wir Dich verabschiedet.<br />
Beides waren beeindruckende und herausragende Veranstaltungen,<br />
die Dein Wirken für die <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> sehr angemessen und mit der<br />
verdienten großen Wertschätzung gewürdigt haben.<br />
Ich persönlich danke Dir, lieber Alwin, noch einmal für den<br />
hervorragenden und wirklich vorbildlichen Übergang der<br />
Amtsgeschäfte. Ich betone dies auch deshalb besonders, weil es<br />
andernorts ganz andere Verhältnisse gegeben hat.<br />
7
Das Jahr 2011 ist daneben in besonderer Weise auch durch die<br />
Neuwahl des Rates, den Wahlkampf und die sich aus der Wahl<br />
ergebenden Veränderungen bestimmt worden.<br />
Von dieser Stelle noch einmal ein herzlicher Dank an die<br />
ausgeschiedenen Ratsmitglieder.<br />
Ich begrüße heute ganz herzlich insgesamt 11 ehemalige Mitglieder<br />
des Emder Rates, die sich mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit viele<br />
Verdienste um die <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> erworben haben und die mit ihrer<br />
Teilnahme am Neujahrsempfang ihre beständige Verbundenheit mit<br />
Ihrer <strong>Stadt</strong> deutlich machen.<br />
Bemerkenswert ist, dass der Rat auch im Wahljahr 2011 ein weiteres<br />
Mal einstimmig einen Haushalt beschlossen hat<br />
� ein außergewöhnliches Ergebnis in Niedersachsen, das ich hier<br />
ganz deutlich mit besonderer Anerkennung nennen möchte -.<br />
Auf Grund einer sehr glücklichen Einnahmesituation, aber auch auf<br />
Grund der trotz Wahl zurückhaltenden Ausgabenwünsche der<br />
Fraktionen des Rates, war dies der 5. Haushalt in Folge, der am Ende<br />
ausgeglichen gestaltet werden konnte.<br />
Wir können uns in <strong>Emden</strong> sehr glücklich schätzen, dass ein solches<br />
Ergebnis möglich war.<br />
Der Rat hat in großem Einvernehmen noch viele andere<br />
richtungweisende Entscheidungen getroffen.<br />
8
� Der Bebauungsplan für die ersten 134 ha Fläche auf dem<br />
Rysumer Nacken wurde beschlossen.<br />
� In ganz breitem Einvernehmen zwischen Politik, Einzelhandel,<br />
benachbarten Grundstückseigentümern und Bürgerinnen und<br />
Bürgern haben wir die Entwicklung des Kaufhallengeländes auf<br />
den Weg gebracht – beispielhaft für Bürgerbeteiligung und<br />
Bürgerinformation -<br />
� 5,6 Mil. Euro sind in die Schulen investiert worden,<br />
� Die 7. und 8. Ausbaustufe im Krippenausbau konnten<br />
beschlossen werden,<br />
� Umfangreiche Projekte im Jugendbereich konnten durchgeführt<br />
werden und die Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets ist<br />
trotz unzumutbaren Verwaltungsaufwandes auf gutem Weg,<br />
� 7,6 Mil. Euro sind in Straßenbaumaßnahmen investiert worden -<br />
überall in <strong>Emden</strong> konnten wir uns über Baustellen freuen<br />
(spätestens nach Fertigstellung) und vorbildlich war auch der<br />
Umgang mit Bäumen beispielsweise an der Cirksenastraße.<br />
Große Sorgfalt im Umgang mit Bäumen sage ich auch für die<br />
Zukunft zu.<br />
� Der Rahmenplan Integration befindet sich in der<br />
Umsetzungsarbeit, der Rat hat das Klimaschutzkonzept<br />
beschlossen und der Sportentwicklungsplan liegt<br />
entscheidungsreif vor.<br />
An dieser Stelle begrüße ich auch ganz herzlich den Vorsitzenden des<br />
Integrationsrates, Herrn Abdou Ouedraogo, der mit seiner Person und<br />
seinem Namen für vorbildliche Integrationsarbeit in <strong>Emden</strong> steht,<br />
9
sowie den Vorsitzenden des <strong>Stadt</strong>sportbundes, Herrn Hans-Jürgen<br />
Wehmhörner, der mit großem Einsatz an der Erstellung des<br />
Sportentwicklungsplanes mitgewirkt hat und der ganz sicher mit<br />
mindestens genauso großem Einsatz dessen Umsetzung<br />
voranbringen wird, so wie er das vor einigen Tagen mit mir<br />
besprochen hat.<br />
Im Jahr 2011 konnten die Bürgerinnen und Bürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong><br />
mit einer großen Zahl von Gästen viele bedeutende Jubiläen feiern.<br />
Allen voran nenne ich das 25-jährige Jubiläum der Kunsthalle <strong>Emden</strong>,<br />
dem unschätzbaren überregionalen kulturellen Aushängeschild<br />
<strong>Emden</strong>s, das mit einer großartigen Veranstaltung und dem Besuch<br />
des Herrn Bundespräsidenten bundesweite Beachtung fand.<br />
Liebe Frau Nannen, ich möchte mich auch heute noch einmal für Ihr<br />
Engagement und Ihre herausragenden Leistungen für <strong>Emden</strong><br />
bedanken.<br />
Ich will aber auch die Jubiläen „150 Jahre Krankenhaus in <strong>Emden</strong>“,<br />
„150 Jahre Gasversorgung in <strong>Emden</strong>“ und „100 Jahre Wasserturm“,<br />
die Ausstellung 150 Jahre Seenotrettung in Ostfriesland und das 50-<br />
jährige Bestehen des Emder Lions-Clubs mit dem Geschenk und der<br />
Enthüllung der Skulptur „Concordia“ auf dem Bahnhofsvorplatz in<br />
Erinnerung rufen.<br />
Im Rahmen des Themenjahres „<strong>Emden</strong>s maritimes Erbe“ und des<br />
Projektes „Ab in die Mitte“ mit den Partnern Ostfriesisches<br />
Landesmuseum, Kulturbüro, Emder Marketing und Tourismus GmbH,<br />
10
den Fördervereinen aller Museumsschiffe sowie eines Ostfriesischen<br />
Schifffahrtsmuseums und nicht zuletzt der Emder<br />
Wirtschaftsförderung konnten viele weitere interessante<br />
Veranstaltungen und Ausstellungen erlebt werden. Beispielhaft nenne<br />
ich die Ausstellung „Emder Schiffe und Heringsfischerei“ im Gebäude<br />
der ehemaligen Kaufhalle und die „Entdeckung der Falderninsel“.<br />
Diese vielen Veranstaltungen haben jedes Mal auch neue Zündfunken<br />
zur Belebung der Innenstadt geliefert.<br />
Sicher ein wesentlicher Grund dafür, dass der Vorsitzende des Emder<br />
Einzelhandelsverbandes, Herr Gröttrup, erklären konnte, dass der<br />
Emder Einzelhandel mit dem Jahr 2011 zufrieden ist.<br />
Das klare Ziel - Stärkung der Emder Innenstadt - habe ich fest im<br />
Auge.<br />
Es hat in <strong>Emden</strong> keinerlei Stillstand gegeben, im Gegenteil!<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
Ein ganz wesentlicher Bestandteil der Region – und in gleichem Maße<br />
wichtig für unsere Bildungslandschaft und die Wirtschaft – ist die<br />
Hochschule <strong>Emden</strong>-Leer mit ihren inzwischen mehr als 4.200<br />
Studierenden.<br />
Deshalb begrüße ich sehr herzlich den am 01.09.2011 neu bestellten<br />
Präsidenten der Hochschule <strong>Emden</strong>-Leer, Herrn Prof. Dr. Gerhard<br />
Kreutz und die Vizepräsidentin Christiane Claus.<br />
11
Die Hochschule will und soll d e r Impulsgeber für die Region sein.<br />
Bestes Beispiel dafür sind die Emder Offshore Tage, zu denen die<br />
Hochschule gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer<br />
bereits zum 2. Mal sehr erfolgreich eingeladen hat.<br />
Die Hochschule bietet den Firmen der Region mit ihrem vielfältigen<br />
Forschungsprofil und ihren zahlreichen Forschungsschwerpunkten<br />
eine hervorragende Basis für die Umsetzung ihrer Projekte auf dem<br />
Gebiet der angewandten Forschung. Besonders kleine und mittlere<br />
Unternehmen können davon profitieren.<br />
Ihren Vorschlag, sehr geehrter Herr Prof. Kreutz, die Partner der<br />
Region – d.h. die Wirtschaft, die Gewerkschaften, die sozialen<br />
Organisationen, die Politik, die Industrie- und Handelskammer, die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> – zu einem regelmäßigen Austausch an einem runden<br />
Tisch zusammenzubringen, begrüße ich ausdrücklich.<br />
Ich habe Ihnen im persönlichen Gespräch bereits gesagt, dass ich für<br />
die <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> gerne an diesem Austausch teilnehmen werde.<br />
Liebe Gäste des Neujahrsempfangs <strong>2012</strong>,<br />
ich glaube nicht an den Maya Kalender, der für den<br />
21. Dezember <strong>2012</strong> das Ende der menschlichen Zivilisation<br />
voraussagt.<br />
Ich bin sicher, auch die neu gewählten Ratsmitglieder glauben nicht<br />
daran. Mit der konstituierenden Sitzung des neuen Rates haben wir in<br />
<strong>Emden</strong> eine sehr gute Grundlage für eine von Einvernehmen und<br />
Gemeinsamkeit geprägte Arbeit in den nächsten Jahren gelegt.<br />
12
Es gilt tatkräftig weiterzuarbeiten und dazu lassen Sie mich einen<br />
Blick auf das gerade begonnene Jahr <strong>2012</strong> werfen.<br />
Die wichtigste Aufgabe der nächsten Jahre ist nach meiner festen<br />
Überzeugung die Förderung der Entwicklung und der Bildung der<br />
Kinder und Jugendlichen in <strong>Emden</strong>.<br />
Wir sind es gemeinsam allen Kindern schuldig, dass sie sich mit<br />
gleichen und guten Chancen gut und sehr gut entwickeln können,<br />
egal in welche oft schwierigen Verhältnisse sie hineingeboren worden<br />
sind.<br />
Schulverweigerung, Qualität der Schulabschlüsse und<br />
Jugendarbeitslosigkeit einerseits, und andererseits steigende<br />
Sozialleistungen, Arbeitskräftemangel und Lebensqualität.<br />
Diese Schlagworte kennzeichnen die Brisanz des Themenfeldes und<br />
verdeutlichen die Notwendigkeit einer gelingenden sozialen und<br />
beruflichen Integration der nachfolgenden Generation.<br />
Neben der sozialen Dimension ist die Lösung dieser Aufgabe gerade<br />
auch für die wirtschaftliche Entwicklung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> und in<br />
der Region unbedingt notwendig.<br />
Wir werden in Zukunft jedes Kind mit guter Ausbildung oder Studium<br />
im Beruf brauchen.<br />
Wir müssen es jungen Müttern und jungen Vätern möglich machen,<br />
Familie und Beruf gut miteinander zu vereinbaren, denn auch die<br />
jungen Väter und Mütter brauchen wir in Zukunft im Beruf, ob in der<br />
13
Wirtschaft, in der Alten- oder Krankenpflege, bei der Polizei, in den<br />
Verwaltungen oder an vielen anderen Stellen.<br />
Ich werde dem Rat für die kommenden Haushalte eine deutliche<br />
Schwerpunktsetzung für mehr Kinderkrippenplätze, mehr<br />
Tagesmütter, für Hortangebote, Ganztagsschulangebote und für eine<br />
betriebliche Kinderbetreuung vorschlagen. (Letztere allerdings unter<br />
Mitarbeit und auch finanzieller Beteiligung der interessierten Firmen).<br />
Leider reicht die Höhe der von Land und Bund bereitgestellten Mittel<br />
für den Krippenausbau trotz der Erhöhung für <strong>2012</strong> und 2013 nicht<br />
aus, um die zugesagte Finanzierung der zu schaffenden Plätze von<br />
einem Drittel zu erfüllen. Auch ist nicht abschließend klar, wie die<br />
Kommunen für die laufenden Kosten aufkommen sollen.<br />
Mir bleibt leider die Feststellung nicht erspart, dass die Kommunen<br />
und damit auch die <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> bei der Erfüllung einer<br />
Pflichtaufgabe die Benachteiligten sind. Zusätzlich ist zu erwarten,<br />
dass die Betreuungsquote von 35 % nicht ausreichen wird, um den<br />
2013 in Kraft tretenden Rechtsanspruch nach dem<br />
Kinderförderungsgesetz zu erfüllen. Gerade in den Städten wird ein<br />
wesentlich höherer Betreuungsbedarf erwartet.<br />
Um das gesetzte Ziel der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong>, „die Schaffung und den Erhalt<br />
positiver Rahmen- und Lebensbedingungen für alle Kinder in <strong>Emden</strong><br />
in einer kinder- und familienfreundlichen Umwelt“ zu erreichen,<br />
müssen wir selbst das notwendige Geld investieren.<br />
14
Ganz Wesentlich setze ich bei der Entwicklung unserer Kinder aber<br />
auch auf die nicht hoch genug einzuschätzende, hervorragende<br />
Arbeit der Musikschule, der Malschule, des Ökowerks und der vielen<br />
Emder Sportvereine.<br />
An dieser Stelle will ich mit dem Blick auf das Kindeswohl auch ganz<br />
deutlich auf ein besonders positives Ergebnis der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong><br />
hinweisen. Ende letzten Jahres war in der 52. Ausgabe „Der Zeit“ in<br />
der „Deutschlandkarte Unglückliche Kindheit“ zu lesen, dass <strong>Emden</strong><br />
mit nur 19,3 Heim- und Pflegefamilienunterbringungen auf 10.000<br />
unter 18-jährige auf Platz 2 in ganz Deutschland steht.<br />
Damit Sie einen Vergleich haben: In Oldenburg sind es 192, in<br />
Flensburg 240 und in Stralsund gar 320, in <strong>Emden</strong> 19,3.<br />
Für ein so gutes Ergebnis danke ich allen in diesem Bereich Tätigen,<br />
insbesondere auch den engagierten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong>. Daran ist auch zu erkennen, dass die<br />
strategische Entscheidung der <strong>Stadt</strong>, niedrig schwelligen Angeboten<br />
den Vorrang zu geben, aufzugehen scheint.<br />
Solche richtungweisenden Entscheidungen werden Rat und<br />
Verwaltung in den nächsten Jahren verstärkt treffen müssen.<br />
Zur Entwicklung der Emder Schullandschaft will ich<br />
selbstverständlich auch ein paar Worte sagen.<br />
Nach inzwischen mehr als 8 Jahren, im Wesentlichen auf<br />
Gesetzesänderungen des Landes beruhenden ständigen<br />
Veränderungen, muss es in <strong>Emden</strong> unser gemeinsames Ziel sein, jetzt<br />
15
aldmöglichst zu einer beständigen und längerfristigen Lösung zu<br />
kommen.<br />
Der Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> hat dazu im letzten Jahr eine<br />
Steuerungsgruppe eingesetzt, die sich aus den schulpolitischen<br />
Sprecherinnen und Sprechern der Emder Ratsfraktionen,<br />
Vertreterinnen und Vertretern der <strong>Stadt</strong>elternräte aus dem Schul- und<br />
Kindertagesstättenbereich, des <strong>Stadt</strong>schülerrates, einem Vertreter<br />
der Landesschulbehörde sowie der Fachverwaltung zusammensetzt<br />
und die von einem externen Institut moderiert wird.<br />
Mit dieser breiten Beteiligung besteht nach meiner Überzeugung die<br />
beste Möglichkeit, ganz transparent richtungweisende und<br />
nachhaltige Vorschläge für die künftige Schullandschaft <strong>Emden</strong>s zu<br />
erarbeiten.<br />
Von den Mitgliedern dieser Steuerungsgruppe erwarte ich, dass sie<br />
die konkrete Situation in <strong>Emden</strong> und die voraussichtliche Entwicklung<br />
unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und des<br />
Schulwahlverhaltens der Eltern realistisch beurteilen und auf dieser<br />
Grundlage Vorschläge machen.<br />
Die Entscheidungen dürfen nicht nach Gefühl sondern müssen in<br />
Verantwortung gegenüber den Kindern der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> und auch in<br />
Verantwortung gegenüber der Leistungsfähigkeit der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong><br />
getroffen werden.<br />
Ich bedauere außerordentlich, dass in der öffentlichen Diskussion der<br />
vergangenen Tage der Eindruck erweckt worden ist, dass es in<br />
16
<strong>Emden</strong> um die Entwicklung einer Schulform auf Kosten einer anderen<br />
Schulform gehen könnte.<br />
Ich halte hier und heute ausdrücklich fest, dass sich in den<br />
vergangenen 1 ½ Jahren neben den bisherigen Schulformen<br />
außerordentlich erfolgreich eine Integrierte Gesamtschule etabliert<br />
hat, die von den Eltern in <strong>Emden</strong> gewollt ist und die zum zweiten Mal<br />
die höchste Anmeldezahl aller Emder Schulen erreicht hat.<br />
Dieser Schule muten wir zurzeit eine höchst schwierige noch<br />
ungeklärte Übergangssituation zu. Ich habe keinen Zweifel daran,<br />
dass diese Schule trotzdem wie bisher eine hervorragend gute Arbeit<br />
leisten wird. Ich mag mir nicht vorstellen, welcher Zorn und welche<br />
Vorwürfe die Verwaltung und die Politik bereits erreicht hätten, wenn<br />
wir einer anderen Schule ähnliche Bedingungen zumuten wollten.<br />
Wenn ich im Deutschen Lernatlas 2011 der Bertelsmann Stiftung im<br />
Spiegel lese, dass <strong>Emden</strong> beim Lernen vergleichsweise schwach<br />
abschneidet und wir deshalb eine absturzgefährdete Region sind,<br />
dann kann ich dieser Bewertung in dem einen oder anderen Punkt<br />
und im Detail sicher widersprechen; eines aber geht keinesfalls,<br />
meine sehr geehrten Damen und Herren:<br />
Niemand in <strong>Emden</strong> kann sich zurücklehnen und sagen alles sei gut so<br />
wie es ist.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
das Erreichen der wichtigen Ziele für die Menschen in der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Emden</strong>, die Möglichkeiten für Investitionen in Bildung, in soziale<br />
17
Einrichtungen, in kulturelle Einrichtungen, in Projekte für Menschen<br />
mit Behinderungen und die Ausgaben für freiwillige Leistungen<br />
hängen entscheidend von der wirtschaftlichen Entwicklung der <strong>Stadt</strong><br />
ab.<br />
Für diese Entwicklung war am 22. November des letzten Jahres der<br />
Vollzug des Flächentausches Rysumer Nacken / Wybelsumer Polder<br />
von historischer Bedeutung für die <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> und die ganze<br />
Region und der entscheidende Schritt für künftige Investitionen.<br />
Der Flächentausch bietet die einmalige Chance für eine nachhaltige<br />
Hafen- und Industrieentwicklung und geht in seiner Bedeutung weit<br />
über die Emder Kommunalpolitik hinaus.<br />
Die Ansiedlung von Unternehmen, insbesondere aus dem Bereich der<br />
regenerativen Energiewirtschaft und der Hafenwirtschaft, schafft<br />
sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für die gesamte Region<br />
und macht die Region attraktiv für hochqualifizierte Facharbeiterinnen<br />
und Facharbeiter.<br />
Es kann auf den getauschten Flächen umgehend mit der konkreten<br />
Entwicklung begonnen werden. Ich bin sicher, dass dies unter<br />
Einbeziehung des vorhandenen Anlegers der AG Ems in Kürze erfolgt.<br />
Entsprechende Verhandlungen laufen zurzeit.<br />
Ebenfalls umgehend kann es auch mit dem gemeinsamen Projekt<br />
Hafenentwicklung des Landes Niedersachsen, der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> und<br />
der regionalen Wirtschaft vorangehen.<br />
18
Gemeinsam haben N-Ports, die IHK für Ostfriesland und Papenburg<br />
und die <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> die ersten Schritte der Realisierungsstudie auf<br />
den Weg gebracht, dafür mein besonderer Dank.<br />
Ich halte es in diesem Zusammenhang für außerordentlich wichtig,<br />
dass in die weiteren Schritte die Umwelt- und Naturschutzverbände<br />
einbezogen werden, damit frühzeitig das Einvernehmen darüber<br />
möglich wird, welche Maßnahmen verträglich für Natur und Umwelt<br />
umgesetzt werden können.<br />
Ich bin sehr optimistisch, dass es Lösungen gibt, die von Allen<br />
getragen werden können.<br />
Mit dem Fachbereichsleiter, Herrn Kinzel, dem Fachdienstleiter Herrn<br />
Kolk und dem Umweltingenieur Herrn Imsande hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong><br />
ein Team gebildet, das den weiteren Prozess aktiv mit gestalten wird<br />
und das jederzeit um weitere Fachleute ergänzt werden kann.<br />
Selbstverständlich werden auch ich persönlich und der <strong>Stadt</strong>baurat<br />
dieses Projekt ständig voran treiben. Weitere Abstimmungsgespräche<br />
mit N-Ports und der IHK sind noch in diesem Monat terminiert.<br />
Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir in engem Schulterschluss<br />
und mit einem deutlichen Zeichen der Region, und dabei auch der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong>, einen eigenen Beitrag zu leisten, die weiteren Schritte,<br />
gehen werden.<br />
In das Projekt Rysumer Nacken ist im vergangenen Jahr erhebliche<br />
Bewegung gekommen.<br />
19
Ich danke allen, die dazu ihren Beitrag geleistet haben und möchte<br />
besonders die Wirtschaftsunternehmen, die Gewerkschaften, die<br />
Industrie- und Handelskammer, parteiübergreifend die<br />
Landtagsabgeordneten der Region, die Wachstumsregion Ems-Achse<br />
und den Regionalrat Ostfriesland nennen und schließe die<br />
Landesregierung in den Dank mit ein, die das Projekt in ihre<br />
Planungen aufgenommen und N-Ports als unseren Partner mit der<br />
Umsetzung beauftragt hat.<br />
<strong>Emden</strong>, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist mit inzwischen<br />
mehr als 29.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen der<br />
Wirtschaftsstandort und Jobmotor der Region.<br />
Wir verdanken den deutlichen Zuwachs in erheblichem Maße den<br />
Unternehmen der regenerativen Energiewirtschaft wie Enercon, Bard<br />
oder SIAG, denen ich für ihre weitere Entwicklung sehr viel Erfolg<br />
wünsche, aber ohne die Unternehmen der Hafenwirtschaft oder<br />
Firmen wie die Emder Werft- und Dockbetriebe und die Cassens<br />
Werft, aber auch die vielen kleineren mittelständischen Betrieben und<br />
das Handwerk, wäre die Gesamtzahl nicht denkbar.<br />
Gerade für alle vorgenannten Wirtschaftsbereiche in und um den<br />
Hafen ist eine gute Infrastruktur zwingend notwendig.<br />
Wir brauchen unbedingt die zweite, breite Eisenbahnbrücke und das<br />
zweite Gleis über das Wasser des Binnenhafens, damit die Anbindung<br />
des Hafens, von VW, der Inselverkehre zukunftssicher gestaltet ist.<br />
Bei diesem Projekt, verbunden mit einer gleichzeitigen<br />
Personennahverkehrsverbindung nach Aurich mit der Anbindung der<br />
20
Emder Berufsbildenden Schulen, setze ich ganz fest auf die<br />
Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn in Aurich.<br />
Damit, lieber Kollege Windhorst, gebe ich gerne meine Rückmeldung<br />
auf die Anregung in Ihrer <strong>Neujahrsrede</strong> vom vergangenen Sonntag.<br />
Wir freuen uns auf erhebliche Investitionen bei der Firma GASSCO,<br />
sehr geehrter Herr Herloe und hoffen auf die Entscheidung für ein<br />
neues Gaskraftwerk bei der Firma Statkraft, sehr geehrter Herr<br />
Töpken.<br />
Ein Unternehmen möchte ich in diesem Jahr ganz besonders nennen,<br />
die Volkswagen AG. Ich begrüße deshalb hier ganz herzlich den Leiter<br />
der Kommunikation im Emder Werk, Herrn Dr. Georg Göricke und den<br />
Betriebsratsvorsitzenden, Herrn Peter Jacobs.<br />
Volkswagen ist nicht nur überwiegend für den Umschlag von 1,25<br />
Millionen Neuwagen durch die Autoport <strong>Emden</strong> GmbH im Emder<br />
Hafen verantwortlich und dafür muss die Zufahrt zum Emder Hafen<br />
um einen Meter auf 9,50 Meter vertieft werden, das will ich hier ganz<br />
deutlich sagen. Die Emsvertiefung muss kommen!<br />
Volkswagen hat sich mit den Entscheidungen zum Bau der Halle 18<br />
und eines Logistikzentrums klar zum Standort <strong>Emden</strong> und zu dessen<br />
Stärkung bekannt.<br />
Hierfür heute mein besonderer Dank.<br />
Neben der Vertiefung sind auch weitere Liegeplätze dringend<br />
erforderlich, wie sie schon länger gefordert werden. Auch hier ist die<br />
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<strong>Stadt</strong> an der Seite der Hafenwirtschaft und des VW-Konzerns. Ich<br />
sage nur plakativ: Amerika-Pier.<br />
Als klares Bekenntnis zu Volkswagen hat der Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> am<br />
15. Dezember des letzten Jahres mit einer eindeutigen Resolution die<br />
EU-Kommission aufgerufen, das VW-Gesetz in seiner jetzigen Form<br />
anzuerkennen und das angestrengte Vertragsverletzungsverfahren<br />
zurückzunehmen.<br />
Beim Klimaschutz ist Volkswagen ebenfalls ein besonders zu<br />
nennender Partner der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong>. Mit der „blauen Fabrik“ in<br />
<strong>Emden</strong> ist Volkswagen auf dem besten Weg, mit Windkraft,<br />
Fernwärme aus Biomasse und Solarenergie CO2 neutral zu arbeiten.<br />
Volkswagen leistet damit die beste Hilfe für das Erreichen der Emder<br />
Klimaziele.<br />
Der Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> hat im März 2011 ein Klimaschutzprogramm<br />
für unsere <strong>Stadt</strong> verabschiedet. Mit dem jetzt vom zuständigen<br />
Bundesministerium bewilligten Zuschuss wird kurzfristig die Stelle<br />
eines Klimamanagers eingerichtet und besetzt.<br />
Dies meine Damen und Herren ist eine sehr erfreuliche<br />
umweltpolitische Entwicklung für <strong>Emden</strong> als eine der führenden<br />
regenerativen Städte Europas.<br />
Der Klimaschutzmanager soll ausgewählte Aspekte des Emder<br />
Klimaschutzkonzeptes im Einklang mit den Emder Bürgerinnen und<br />
Bürgern umsetzen und koordinieren. Jetzt sind wir in der Lage, CO²-<br />
Einsparungen und Energieeffizienz noch intensiver anzupacken und<br />
mit bürgerschaftlicher Beteiligung voranzubringen.<br />
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Lassen Sie mich noch ein paar Worte sagen zum Ökowerk <strong>Emden</strong>.<br />
Das Ökowerk <strong>Emden</strong> hat eine rasant positive Entwicklung<br />
genommen. Das Ökowerk ist nicht nur ein Umweltbildungszentrum<br />
von herausragender Qualität, sondern auch ein Ort des Artenschutzes<br />
und Bewahrer alter Haustierrassen geworden. Die Bürgerstiftung<br />
Ökowerk <strong>Emden</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, den Naturschutz, die<br />
Landschaftspflege und den Artenschutz in <strong>Emden</strong> nachhaltig zu<br />
sichern und zu fördern. Als Oberbürgermeister (und ich spreche hier<br />
ganz sicher auch für den Rat und die Verwaltung) will ich das<br />
Ökowerk weiter stärken, noch viel mehr zur Umweltberatung nutzen<br />
und deutlich mehr in Projekte und die Umsetzung von<br />
Ersatzmaßnahmen einbeziehen. Ich habe deshalb die feste Absicht<br />
von der gesetzlichen Möglichkeit der Übertragung von Einnahmen<br />
aus Ersatzgeldzahlungen auf die Bürgerstiftung Ökowerk <strong>Emden</strong><br />
Gebrauch zu machen.<br />
Unter Bezugnahme auf die öffentlichen Diskussionen der<br />
vergangenen Tage erlauben Sie mir dazu ergänzend den Hinweis,<br />
dass auch das Ökowerk vor der Aufgabe stehen wird, Flächen für<br />
Ausgleich in Anspruch nehmen zu müssen.<br />
Bei der Innenstadtentwicklung ist <strong>Emden</strong> ein gutes Stück<br />
vorangekommen.<br />
Die Sanierung des Roten Siels ist in vollem Gange, vier interessante<br />
Angebote von Investoren für die Entwicklung des Kaufhallengeländes<br />
liegen vor.<br />
Nach unserem Zeitplan soll im Spätsommer dieses Jahres die<br />
Entscheidung des Rates über eine Vergabe erfolgen.<br />
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Unser Optimismus hinsichtlich der Attraktivität <strong>Emden</strong>s für Investoren<br />
ist bisher eindeutig bestätigt worden.<br />
Die Aussicht auf Veränderung und Entwicklung hat, verbunden mit<br />
dem Innenstadtsanierungsprogramm und Quartiersinitiativen wie dem<br />
Rathaus-Karree, schon jetzt zu einer deutlichen Belebung der Emder<br />
Innenstadt geführt.<br />
Die demographische Entwicklung, altersgerechtes Wohnen im<br />
gewohnten Lebensumfeld der älteren Emderinnen und Emder oder<br />
bedarfsgerechte Wohnungsgrößen werden uns in der<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung <strong>Emden</strong>s vor große Probleme stellen.<br />
Programme wie die Soziale <strong>Stadt</strong> oder die Dorferneuerung helfen uns<br />
die Herausforderungen zu bewältigen. Ich danke allen Bürgerinnen<br />
und Bürgern, die sich bei diesen Projekten ehrenamtlich in Beiräten<br />
oder Planungsgruppen engagieren.<br />
Zukunftsgerechte <strong>Stadt</strong>entwicklung ist auf die Ideen und den<br />
Sachverstand der Bürgerinnen und Bürger angewiesen.<br />
Die Bürgerinnen und Bürger müssen die Möglichkeit erhalten, sich in<br />
transparenten und offenen Verfahren frühzeitig und aktiv in<br />
Projektplanungen einzubringen.<br />
Und dabei müssen die stillen Befürworter genauso einbezogen<br />
werden, wie die lautstarken Protestierer.<br />
Als ersten Schritt zur intensiveren Bürgerbeteiligung werde ich ab<br />
sofort die Bürgersprechstunden des Oberbürgermeisters wieder<br />
regelmäßig einmal im Monat durchführen. Die erste<br />
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Bürgersprechstunde in diesem Jahr findet am Mittwoch, 01. Februar<br />
ab 15.00 Uhr statt.<br />
Um junge Menschen für Politik zu interessieren möchte ich das<br />
Planspiel Kommunalpolitik mit Emder Schulen fortsetzen.<br />
Es war sehr beeindruckend mit anzusehen, wie interessiert und<br />
engagiert Schülerinnen und Schüler sich in kommunale Fragen der<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung, der Wirtschaft, der Umwelt und der Bildung<br />
eingebracht haben.<br />
Wenn dieses Projekt zusammen mit verschiedenen Emder Schulen<br />
regelmäßig stattfindet, haben wir eine gute Chance Wahlmüdigkeit<br />
und Politikverdrossenheit bei Jugendlichen entgegenzuwirken.<br />
Ein Blick auf Kunst und Kultur zeigt, dass <strong>Emden</strong> eine unglaubliche<br />
Vielfalt bietet.<br />
Neben der Kunsthalle mit ihren herausragenden Ausstellungen und<br />
dem Landesmuseum mit seinen interessanten Ausstellungen, seinem<br />
museumspädagogischen Ansatz, den altersgerechten<br />
Mitmachaktionen und den Chancen, die sich aus den neuen<br />
wissenschaftlichen Möglichkeiten rund um die Moorleiche Bernie<br />
ergeben, gibt es die Museumsschiffe, das Bunkermuseum, den<br />
Feuerwehrtraditionsverein, plattdeutsche Spöldeels,<br />
unterschiedlichste Chöre und vieles mehr.<br />
Jedes Jahr findet in <strong>Emden</strong> das vielbeachtete internationale Filmfest<br />
statt.<br />
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Das Kulturbüro bietet ein attraktives Angebot im Neuen Theater und<br />
es finden Konzerte an den verschiedensten Orten in <strong>Emden</strong> statt,<br />
zukünftig auch wieder in der Neue Kirche, in der die Vorarbeiten zur<br />
Sanierung des Innenraumes begonnen haben.<br />
Trotzdem fehlt nach meiner Überzeugung in <strong>Emden</strong>s Mitte ein<br />
kulturelles Zentrum für unterschiedlichste Nutzungen und für die<br />
studentische Kulturszene mit einem Saal für etwa 300 Personen, wie<br />
es das bisherige Apollo Theater hervorragend sein kann.<br />
In allernächster Zeit werde ich deshalb alle an diesem Projekt<br />
Interessierten, wie den Apollo Förderverein, das Kulturbüro, die VHS,<br />
Theartic, studentische Vertreter der Hochschule, einladen, um das<br />
Konzept zu beraten.<br />
Anschließend werde ich ein Umsetzungskonzept und mögliche<br />
Alternativen zur Beratung im Kulturausschuss vorstellen.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
vor 3 Tagen ist der Haushaltsentwurf <strong>2012</strong> eingebracht worden.<br />
Vorgelegt werden konnte der Entwurf eines ausgeglichenen<br />
Haushalts. Zum 6. Mal in Folge haben wir die Möglichkeit einen<br />
ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Dies wird meine Zielsetzung<br />
auch für die kommenden Jahre sein.<br />
Bei der Gesamtbetrachtung von Haushalt und der vom Rat<br />
beschlossenen Eröffnungsbilanz mit einem Reinvermögen von 102<br />
Mil. Euro wird deutlich, dass es der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> zurzeit gut geht.<br />
Dies zu erhalten wird die gemeinsame Aufgabe von Rat und<br />
Verwaltung sein. Dabei wird zukünftig wieder mehr Sparsamkeit von<br />
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uns verlangt werden, denn die Einnahmen werden auf Dauer nicht den<br />
heutigen Stand behalten.<br />
Bei der Beratung des Investitionsprogramms im Finanzausschuss am<br />
06. Februar werde ich den Fraktionen Vorschläge für<br />
Schwerpunktsetzungen in diesem und in den nächsten Haushalten<br />
machen.<br />
Im Rahmen der Zielfestlegung für die begonnene Ratsperiode möchte<br />
ich mit den Fraktionen in die intensive Beratung meiner Vorschläge<br />
eintreten.<br />
Die Bürgerinnen und Bürger bitte ich, sich an der Diskussion über die<br />
Zukunft unserer <strong>Stadt</strong> rege zu beteiligen.<br />
Bürgerhaushalt ist für mich kein Lippenbekenntnis.<br />
Umgehend werden wir beginnen, die Regeln für mehr<br />
Bürgerbeteiligung auch im Haushalt aufstellen.<br />
Sehr geehrte Gäste des Neujahrsempfangs,<br />
ich habe vor 75 Tagen mein Amt als Oberbürgermeister der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Emden</strong> angetreten.<br />
Ich bin in eine Verwaltung mit hervorragend motivierten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingetreten. Die meisten habe ich<br />
inzwischen zumindest in einem kurzen Gespräch persönlich<br />
kennengelernt.<br />
Alle leisten trotz hoher Belastung viel für die Bürgerinnen und Bürger<br />
unserer <strong>Stadt</strong>, ob bei der öffentlichen Sicherheit und im<br />
Bürgerservice, bei der Feuerwehr, beim Rettungsdienst, beim BEE,<br />
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eim Gebäudemanagement, im Kulturbüro, in den Fachbereichen<br />
Gesundheit und Soziales, Jugend, Schule Sport, <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
Wirtschaft und Umwelt oder allen anderen Bereichen.<br />
Dafür danke ich Ihnen sehr.<br />
Da es nichts Gutes gibt, das nicht noch besser werden könnte, mache<br />
ich mir selbstverständlich auch Gedanken über Veränderungen für die<br />
Zeit nach meinen ersten 100 Tagen.<br />
Mein Dank gilt auch dem Personalrat für seine engagierte Arbeit für<br />
die Belange der Kolleginnen und Kollegen der <strong>Stadt</strong>verwaltung.<br />
Freiwilliges, ehrenamtliches Engagement gibt der <strong>Stadt</strong> ein<br />
mitmenschliches Gesicht, es stiftet Zusammenhalt.<br />
Deshalb möchte ich allen Emderinnen und Emdern, die sich im<br />
vergangenen Jahr allein oder in Vereinen und Verbänden, im sozialen<br />
Bereich, im Sport, in Bürgervereinsarbeit und an vielen anderen<br />
Stellen für andere und das Gemeinwohl eingesetzt haben, ganz<br />
herzlich danken.<br />
Danken möchte ich gleichzeitig allen anderen Emderinnen und<br />
Emdern, die in ihrem Beruf, in ihrem Amt, an ihrem Platz dazu<br />
beitragen, dass das Leben in unserer <strong>Stadt</strong> gut funktioniert.<br />
Ich bedanke mich bei den Mitgliedern des Rates für ihren Einsatz und<br />
ihr Engagement und bei den ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen Lina<br />
Meyer und Andrea Risius und auch schon ein kleines bisschen bei<br />
unserem neuen ehrenamtlichen Bürgermeister Rico Mecklenburg, für<br />
die von ihnen geleistete Repräsentation der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong>.<br />
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Abschließend bedanke ich mich bei Frau Herta Ackermann, die auch<br />
in diesem Jahr den Neujahrsempfang der <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> organisiert<br />
hat, bei der Firma Thiele Tee, die bereits zum 6. Mal den<br />
Teeausschank übernommen hat und bei der Familie Wübbena /<br />
Claussen für das Backen von 1.200 Neujahrsröllchen sowie bei<br />
Ratsfrau Regina Meinen für weitere 400 Neujahrsröllchen.<br />
Bevor wir gleich ins Gespräch miteinander und untereinander<br />
kommen, werden wir zunächst ein weiteres Stück des Quartetts<br />
„Feca con chele“ hören,<br />
„Romance del diablo“ von Astor Piazzolla.<br />
Bei Ihnen bedanke ich mich für die musikalische Begleitung des<br />
heutigen Vormittags.<br />
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen des Emder Rates,<br />
liebe Gäste des Neujahrsempfangs,<br />
ich bin sicher, dass wir mit gemeinsamen Anstrengungen auf einem<br />
guten und richtigen Weg sind, um es weit zu bringen.<br />
In diesem Sinne und im Sinne des Zitats von Johann Wolfgang von<br />
Goethe „Erfolgreich zu sein, setzt zwei Dinge voraus: Klare Ziele zu<br />
haben und den brennenden Wunsch, sie zu erreichen“ wünsche ich<br />
uns allen eine weiterhin gute Zusammenarbeit sowie Ihnen alles Gute,<br />
viel Gesundheit und Erfolg im Jahr <strong>2012</strong>.<br />
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