De Schönbüehler 20 - Altersheim Schönbühl
De Schönbüehler 20 - Altersheim Schönbühl
De Schönbüehler 20 - Altersheim Schönbühl
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DAS MAGAZIN FÜR SCHÖNBÜHL-INTERESSIERTE | AUSGABE <strong>20</strong> – <strong>20</strong>11<br />
KOMPETENZZENTRUM FÜR<br />
LEBENSQUALITÄT<br />
JAHRESBERICHT <strong>20</strong>10<br />
NEUES ALTER FÜR<br />
NEUE GENERATIONEN<br />
<strong>20</strong>
2<br />
themen<br />
EDITORIAL<br />
Vorwort von Theo <strong>De</strong>utschmann, Geschäftsleitung<br />
BETREUUNGSKONZEPT IM HAUS SCHÖNBÜHL<br />
Theo <strong>De</strong>utschmann, Geschäftsleitung<br />
NEUES ALTER FÜR NEUE GENERATIONEN<br />
Prof. Dr. François Höpflinger<br />
TRENDS IM ALTERSBEREICH<br />
Dr. Markus Leser<br />
BERICHT DES STIFTUNGSRATES 10/11<br />
Ute Diem, Präsidentin<br />
BILANZ | ERFOLGSRECHNUNG 12<br />
SPENDERLISTE <strong>20</strong>10 13<br />
RESTAURANT SCHÖNBÜHL<br />
Nelly Capaul, Heidi Walder<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Juli bis <strong>De</strong>zember<br />
impressum<br />
«schönbühler» ist das Hausmagzin<br />
für alle am<br />
<strong>Schönbühl</strong> Schaffhausen Interessierten<br />
REDAKTION<br />
• Theo <strong>De</strong>utschmann,<br />
Gabi Hechelmann, Marina Baumgartner,<br />
Loredana Hell, Karin Meier<br />
KONZEPT | LAYOUT | DRUCK<br />
Signa AG, Altstätten<br />
Grafik-Atelier, St.Gallen<br />
Druckhaus Gössler GmbH, A-Bezau<br />
AUFLAGE<br />
1600 Exemplare<br />
3<br />
4/5<br />
6/7<br />
8/9<br />
14-17<br />
18/19
Schonbuhl–<br />
DAS KOMPETENZZENTRUM<br />
FÜR LEBENSQUALITÄT<br />
EDITORIAL<br />
Am 27. Juni <strong>20</strong>10 feierten wir das 125-jährige Bestehen der<br />
Stiftung <strong>Schönbühl</strong> mit einem Tag der offenen Türen. Darüber<br />
haben unsere Schaffhauser Medien genauso berichtet<br />
wie «de schönbüehler». <strong>De</strong>shalb möchte ich an dieser<br />
Stelle nur festhalten, dass alle meine hochgesteckten Erwartungen<br />
übertroffen worden sind. Die vielen Besucherinnen<br />
und Besucher und die <strong>Schönbühl</strong>er – Bewohner wie<br />
Mitarbeitende – gingen offen aufeinander zu. Das Jubiläum<br />
ermöglichte generationenübergreifende Begegnungen<br />
bei bester Festlaune. Wir alle befanden uns – mitten<br />
im Leben.<br />
Fassen wir die wechselvolle Geschichte des <strong>Schönbühl</strong> in einem<br />
einzigen Satz zusammen, so ist aus einem Asyl, dem relativ abgeschlossenen<br />
Zufluchtsort für Alte und Gebrechliche, ein offener<br />
Treffpunkt der Generationen geworden. Die Einweihung des<br />
Neubaus <strong>20</strong>08 und das Jubiläum <strong>20</strong>10 haben das offenkundig<br />
gemacht. Wir sind uns aber bewusst, dass es in normalen Jahren<br />
weitaus schwieriger ist, sich als Begegnungsstätte zu erweisen.<br />
Die Beliebtheit unseres öffentlichen Restaurants zeigt aber, dass<br />
wir auf dem richtigen Weg sind (siehe Artikel auf Seite 14).<br />
<strong>De</strong>r von uns angestrebte Prozess der Öffnung wird durch eine<br />
neue vom Stiftungsrat beschlossene Kommunikationsstrategie<br />
unterstützt, deren Umsetzung mit dieser <strong>20</strong>. Ausgabe beginnt.<br />
«de schönbüehler» ist im Jahr <strong>20</strong>04 erstmals erschienen und erfreute<br />
sich als internes Mitteilungsblatt grosser Beliebtheit. Nun<br />
möchten wir mit diesem fortan zweimal jährlich erscheinenden<br />
Magazin eine breitere Leserschaft ansprechen. Im Frühjahr wird<br />
jeweils der Jahresbericht mit den wichtigsten Kennzahlen integriert,<br />
im Herbst setzen wir einen thematischen Schwerpunkt.<br />
Neben selbst verfassten Artikeln, mit denen wir Einblick in unsere<br />
Arbeit gewähren, finden neu auch Fachartikel externer Kapazitäten<br />
im «schönbühler» Platz. <strong>De</strong>n Auftakt machen Dr. Markus<br />
Leser (Seite 8) und Professor François Höpflinger (Seite 6). Mit<br />
dieser Expertise möchten wir auf aktuelle Themen rund ums Alter<br />
aufmerksam machen und eine Plattform für einen offenen<br />
Dialog bieten.<br />
Gleichzeitig geben wir uns ein neues, frisches Erscheinungsbild.<br />
Es soll unsere eigene Fachkompetenz und unsere fortschrittliche<br />
Altersarbeit nach aussen hin stärker sichtbar machen. Insbesondere<br />
in der Begleitung von <strong>De</strong>menzkranken nehmen wir in der<br />
Region eine Vorreiterrolle ein. Wir setzen uns zum Ziel, dass die<br />
<strong>Schönbühl</strong>erinnen und <strong>Schönbühl</strong>er das Leben im Augenblick<br />
bestmöglich geniessen können. Mit anderen Worten: Wir definieren<br />
uns als Kompetenzzentrum für Lebensqualität. Im persönlichen<br />
Kontakt mit unseren derzeit 83 Bewohnern und unseren<br />
103 Mitarbeitenden darf ich dankbar und mit Genugtuung feststellen,<br />
dass dies keine leere Theorie, sondern täglich gelebte Realität<br />
ist.<br />
Dies spürt man hoffentlich auch beim Lesen des «schönbühlers»,<br />
ganz sicher aber kann man dies bei einem persönlichen Besuch<br />
bei uns erkennen. Dazu lade ich alle Leserinnen und Leser herzlich<br />
ein – im <strong>Schönbühl</strong> ist jeder Tag ein Tag der offenen Türen.<br />
Unser <strong>Schönbühl</strong> befindet sich mitten in Schaffhausen und steht,<br />
als Treffpunkt der Generationen, mitten im Leben.<br />
Theo <strong>De</strong>utschmann, Heimleitung<br />
«Fassen wir die wechselvolle Geschichte des <strong>Schönbühl</strong><br />
in einem einzigen Satz zusammen, so ist aus einem Asyl,<br />
dem relativ abgeschlossenen Zufluchtsort für Alte und<br />
Gebrechliche, ein offener Treffpunkt der Generationen<br />
geworden.»<br />
3
4<br />
Einzelzimmer<br />
Wohngruppen<br />
Hausgemeinschaften<br />
ZUM BETREUUNGSKONZEPT<br />
IM HAUS SCHÖNBÜHL<br />
In unsererm Haus leben rund 80 Menschen. Eine Besonderheit<br />
ist, dass unsere Gäste stets ein Einzelzimmer beziehen<br />
und dieses im Normalfall nicht mehr verlassen,<br />
bis sie sterben oder nach einem Rekonvaleszenz-Aufenthalt<br />
wieder aus dem <strong>Schönbühl</strong> ausziehen. Ehepaare<br />
leben in zwei benachbarten Einzelzimmern, die durch eine<br />
Türe verbunden sind. Diese flexible Bauweise ermöglicht<br />
es, die Partnerschaft auch weiterhin zu pflegen.<br />
Integrierte Pflege als Selbstverständlichkeit<br />
Seit über 30 Jahren konzentrieren wir uns ganz auf eine integrierte<br />
Betreuung und Pflege im eigenen Einzelzimmer. Wir<br />
möchten keinem Mitglied unserer Hausgemeinschaft zumuten,<br />
die letzte Zeit seines Lebens in einem Mehrbettzimmer<br />
mit Menschen zu verbringen, die es nicht selbst aussuchen<br />
konnte. Mit grosser Besorgnis stellen wir – auch im Kanton<br />
Schaffhausen – eine rein finanziell begründete gegenläufige<br />
Tendenz fest. Dies entspricht nicht unserer Vorstellung von Respekt<br />
und Menschenwürde.<br />
Die erste Begegnung ist prägend<br />
Für die Lebensqualität im Haus <strong>Schönbühl</strong> ist oft der erste Eindruck<br />
entscheidend. Wir legen deshalb grossen Wert auf den<br />
Prozess des Einzugs. Wir wissen, dass unseren neuen Gästen<br />
die Trennung von der eigenen Wohnung oder dem eigenen<br />
Haus meist sehr schwer fällt. Sie haben sich ihr Zuhause so ein-<br />
gerichtet, wie es ihnen am besten entsprochen hat. Sie haben<br />
im eigenen Garten Gemüse angebaut, selbständig gekocht,<br />
geputzt und den Tagesablauf bestimmt. Gerade deshalb ist<br />
es wichtig, dass sie im Haus <strong>Schönbühl</strong> ein neues, möglichst<br />
gleichwertiges Zuhause erhalten. Ein Zuhause, das sie sich selber<br />
einrichten können, an das sie sich schnell gewöhnen und<br />
in dem die Privatsphäre jederzeit gewahrt bleibt. Wir versuchen,<br />
alle Wünsche ernst zu nehmen. So kann man nach Absprache<br />
Haustiere mitnehmen, so kommt der Küchenchef vorbei<br />
und erkundigt sich nach den Lieblingsspeisen, eine andere Mitarbeiterin<br />
stellt die Aktivitäten und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
vor und lädt zum nächsten Ausflug ein.<br />
«Pionier in der Region Schaffhausen – bereits<br />
vor acht Jahren haben wir das Wohngruppenkonzept<br />
konsequent umgesetzt.»<br />
In Wohngruppen das Leben geniessen<br />
In unserer Begleitung und Betreuung nehmen wir Rücksicht auf<br />
individuelle Anliegen. Gleichzeitig fühlt man sich zusammen mit<br />
einem Partner oder in einer vertrauten Gruppe besonders wohl.<br />
Mit dem Neubau haben wir deshalb – als Pionier in der Region<br />
Schaffhausen – bereits vor acht Jahren das Wohngruppenkonzept<br />
konsequent umgesetzt. Alle unsere Wohngäste leben,<br />
unterstützt von Dienstleistungen aus Küche, Wäscherei und<br />
Reinigung, in einer Gruppe von acht bis zwölf Personen. Ihr<br />
Zimmer führt in einen gemeinsamen Aufenthaltsraum mit angegliederter<br />
Küche, in dem man zusammen die Mahlzeiten<br />
einnimmt oder die Zeitung liest. So entwickelt sich unabhängig<br />
von der physischen und psychischen Verfassung der Einzelnen<br />
ein Zusammengehörigkeitsgefühl. <strong>De</strong>r Besuch des Restaurants<br />
oder die Teilnahme an den vielfältigen Angeboten ermöglichen<br />
auch wohngruppenübergreifende Kontakte.<br />
Mit Wohngruppen decken wir die Bedürfnisse jener Gäste ab,<br />
die Individualität und Privatsphäre schätzen. Daneben gibt es<br />
viele Seniorinnen und Senioren, die sich aktiv in eine Gemeinschaft<br />
einbringen möchten. Um auch ihnen gerecht zu werden,<br />
gehen wir im Haus <strong>Schönbühl</strong> einen entscheidenden<br />
Schritt weiter und werden künftig neben Wohngruppen neu<br />
auch Hausgemeinschaften führen.
«In der Hausgemeinschaft leben unsere Gäste<br />
wie in einer grossen Familie, mit dem Gefühl<br />
der angenehmen Fürsorge und Pflege,<br />
vertrauten Ansprechpartnern und einem<br />
geselligen Alltag.»<br />
Sich in der Hausgemeinschaft engagieren<br />
In der Hausgemeinschaft leben unsere Gäste wie in einer grossen<br />
Familie, mit dem Gefühl der angenehmen Fürsorge und Pflege,<br />
vertrauten Ansprechpartnern und einem geselligen Alltag. Die<br />
familienähnlichen Gruppen leben teilautonom unter Berücksichtigung<br />
der beiden folgenden Grundsätze: 1. Wir streben nach<br />
grösstmöglicher Normalität, und 2. Alltagsbewältigung bestimmt<br />
das Leben in der Hausgemeinschaft. Zusammen mit unseren Mitarbeitenden<br />
verrichten die Bewohnerinnen und Bewohner alle<br />
bekannten Alltagsarbeiten, kochen die Mahlzeiten, waschen das<br />
Geschirr ab, putzen Zimmer und Gemeinschaftsraum und waschen<br />
auch einen Teil ihrer Wäsche selber.<br />
Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in der<br />
Hausgemeinschaft aufs Höchste gefordert, denn sie haben verschiedene<br />
für sie völlig neue Rollen wahrzunehmen. Sie haben<br />
in den letzten Wochen und Monaten die nötige Weiterbildung<br />
mit grossem Engagement absolviert und gehen die neue Aufgabe<br />
mit grösster Motivation an. Um dem neuen Berufsbild gerecht<br />
zu werden, verwenden wir künftig für sie die Berufsbezeichnung<br />
Alltagsbegleiter/Alltagsbegleiterin.<br />
«Mit den Hausgemeinschaften betreten wir<br />
Neuland. Nach Abschluss der Projektierungsphase<br />
findet die Einführung im Herbst <strong>20</strong>11<br />
statt.»<br />
Einführung im Herbst <strong>20</strong>11<br />
Mit den Hausgemeinschaften betreten wir Neuland. Nach Abschluss<br />
der Projektierungsphase findet die Einführung im Herbst<br />
<strong>20</strong>11 statt. Wir werden also erst in einer der kommenden Ausgaben<br />
des «schönbühlers» über unsere konkreten Erfahrungen mit<br />
Hausgemeinschaften berichten können. Wir stehen aber in Kontakt<br />
mit den erst wenigen Institutionen in <strong>De</strong>utschland und der<br />
Schweiz, die diese Wohnform bereits realisiert haben. Aufgrund<br />
dieses intensiven Dialogs sind wir überzeugt, dass die Hausgemeinschaften<br />
einem Bedürfnis entsprechen und eine immer<br />
wichtiger werdende Wohnform der nahen Zukunft darstellen.<br />
Spezielle Begleitung für <strong>De</strong>menzkranke<br />
Um <strong>De</strong>menzkranke optimal zu betreuen, führen wir für sie die<br />
eigenständigen Hausgemeinschaften Niklausen 1 und Niklausen<br />
2. Gerade in der <strong>De</strong>menzbegleitung ist das Haus <strong>Schönbühl</strong><br />
führend, weil es uns gelungen ist, verschiedene Betreuungskonzepte<br />
sinnvoll zu kombinieren. Auf das Normalisierungsprinzip,<br />
die Schaffung therapeutischer Milieus, Biografiearbeit und den<br />
personenzentrierten Ansatz werden wir zu einem späteren Zeitpunkt<br />
vertieft eingehen. Hier sei zum Schluss nur auf drei wesentliche<br />
Werte unserer Arbeit verwiesen:<br />
Empathie – Wertschätzung – Kongruenz<br />
Empathie ist die Fähigkeit, das Erleben und die Gefühle anderer<br />
Menschen genau und sensibel zu erfassen und sich in deren<br />
inneren und äusseren Bezugsrahmen einzufühlen.<br />
Wertschätzung bedeutet, eine Person so anzunehmen, wie sie<br />
im Augenblick ist, mit all ihren Schwierigkeiten und Möglichkeiten,<br />
ohne sie zu werten.<br />
Kongruenz bedeutet, dem anderen Menschen echt zu begegnen<br />
und sich nicht hinter einer Maske zu verstecken. Zudem<br />
müssen die Rahmenbedingungen der jeweiligen Situation klar<br />
und für alle durchschaubar sein.<br />
Allein diese drei Werte veranschaulichen, welche hohen Anforderungen<br />
wir an unsere Mitarbeitenden stellen. Sie sind die Erfolgsfaktoren,<br />
die es uns ermöglichen, ein Kompetenzzentrum für Lebensqualität<br />
zu sein. Die Mitarbeitenden richtig auszuwählen, sie<br />
zu einem Team zusammenzuschweissen, ihnen die nötige Aus-<br />
und Weiterbildung zu ermöglichen und sie mit Empathie, Wertschätzung<br />
und Kongruenz zu begleiten, ist eine Hauptaufgabe<br />
aller leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Theo <strong>De</strong>utschmann<br />
Hausgemeinschaften:<br />
«Wir sind überzeugt, dass die Hausgemeinschaften<br />
einem Bedürfnis entsprechen und eine immer wichtiger<br />
werdende Wohnform der nahen Zukunft darstellen.»
6<br />
Neues Alter fur<br />
neue Generationen<br />
ZWISCHEN NEUEN FREIHEITEN UND<br />
NEUEN VERPFLICHTUNGEN<br />
Da das kalendarische Alter als Kriterium zur Einteilung und<br />
Analyse älterer Menschen immer problematischer wird, bemüht<br />
sich die gerontologische Forschung vermehrt um eine<br />
lebenslaufbezogene Betrachtung. Dies führt zur Klassifikation<br />
von vier Phasen im Lebenslauf älterer Erwachsener:<br />
Lebensphasen im späteren Leben<br />
1. Phase Letzte Berufsphase und nahende<br />
Pensionierung (Seniorenalter 50+):<br />
Zwar sind die Personen in dieser Lebensphase noch erwerbstätig,<br />
aber der Übergang in die nachberufliche Phase zeichnet<br />
sich ab. Noch vor dem AHV-Alter erfolgten häufig auch der<br />
Auszug der Kinder, die Geburt erster Enkelkinder, aber auch<br />
die Konfrontation mit dem Altwerden, der Pflegebedürftigkeit<br />
und dem Sterben der eigenen Eltern.<br />
2. Phase Gesundes Rentenalter:<br />
Diese Lebensphase ist einerseits durch eine Freisetzung von der<br />
Erwerbsarbeit, andererseits durch eine hohe soziale und persönliche<br />
Autonomie gekennzeichnet. Relativ gute Gesundheit<br />
und hohe soziale Kompetenzen erlauben es, das Rentenalter<br />
nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten und zu geniessen.<br />
3. Phase Fragiles Rentenalter:<br />
Diese Lebensphase ist dadurch gekennzeichnet, dass Behinderungen<br />
und Einschränkungen zwar ein eigenständiges Leben<br />
nicht verunmöglichen, es jedoch erschweren. Einschränkungen –<br />
wie Gehschwierigkeiten, Hörprobleme usw. – zwingen zu Anpassungen<br />
der Aktivitäten. Vielfach sind Personen in dieser<br />
Phase in einigen Tätigkeiten des Alltags auf externe Hilfe angewiesen<br />
(z.B. beim Einkaufen). In dieser Lebensphase müssen –<br />
oft bei noch hohen geistigen Fähigkeiten – die Grenzen und<br />
Einschränkungen des menschlichen Körpers akzeptiert und bewältigt<br />
werden. Es zeigt sich, dass in dieser Lebensphase das psychische<br />
Wohlbefinden stark durch die mentale Kraft bestimmt<br />
wird. Im fragilen Rentenalter werden hindernisfreie Wohnungen,<br />
Erleichterungen in der Wohnumgebung – wie rutschfeste<br />
Spazierwege oder nahe gelegene Einkaufsmöglichkeiten –<br />
besonders zentral.<br />
4. Phase Alter mit Pflegebedürftigkeit:<br />
Diese Lebensphase ist durch gesundheitlich bedingte Abhängigkeit<br />
und Pflegebedürftigkeit charakterisiert. In dieser Phase<br />
kommen häufig auch kognitive Einschränkungen oder gar demenzielle<br />
Erkrankungen hinzu. Selbständiges Leben ist kaum<br />
mehr möglich, und die Menschen dieser Lebensphase sind<br />
selbst bei einfachen Alltagsaktivitäten auf Hilfe anderer Menschen<br />
angewiesen. Es ist nicht zu verkennen, dass das Risiko<br />
von Pflegebedürftigkeit primär nach dem 80. Altersjahr rasch<br />
ansteigt. So ist gut ein Drittel (33–35%) der 85-jährigen und<br />
älteren Menschen klar pflegebedürftig.<br />
Diese Ausdifferenzierung des Alters führt zur<br />
Entwicklung von zwei Alterskulturen mit völlig<br />
unterschiedlichen Schwerpunkten:<br />
Alterskultur für gesunde RentnerInnen:<br />
Für aktive, kompetente und gesunde Frauen und Männer in<br />
der nachberuflichen Phase sind vielfältige Kontakte, Teilnahme<br />
und Aktivität die Grundlage für ein sinnhaftes und würdiges Leben.<br />
Im Zentrum einer positiven Seniorenpolitik stehen – neben<br />
der wirtschaftlichen Existenzabsicherung – Aspekte von Engagement<br />
und aktiver Solidarität. Eine Seniorenpolitik integriert<br />
die älteren Menschen in die Gemeinde – etwa durch Seniorenbeiräte<br />
usw. Eine positive und aktive Seniorenpolitik kann eine<br />
zentrale Säule des kommunalen Generationenvertrags werden,<br />
indem die Kompetenzen älterer Menschen etwa auch zuguns-
ten der nachkommenden Generationen genützt werden können.<br />
Gleichzeitig hilft sie der sozialen Integration von Menschen<br />
in der nachberuflichen Lebensphase.<br />
Alterskultur für fragile und pflegebedürftige<br />
alte Menschen:<br />
Für die Minderheit fragiler und pflegebedürftiger alter Menschen<br />
– zumeist hochaltrige Frauen und Männer – ist eine andere<br />
Alterskultur notwendig: Wichtig sind hier Solidarität und Unterstützung,<br />
aber auch Rücksichtnahme auf ihre persönlichen<br />
Lebenserfahrungen und Hilfestellung beim Erhalt der Selbständigkeit.<br />
Wesentlich wird die Anerkennung der Endlichkeit und<br />
der Einschränkungen menschlichen Lebens. In diesem Altersbereich<br />
treten unweigerlich ethische Dilemmas zutage, etwa<br />
zwischen Sicherheit und Autonomie, zwischen medizinischen<br />
Interventionen und einem würdevollen Sterben.<br />
Die Entwicklung zu einer Gesellschaft langlebiger Menschen,<br />
die auch ihre späteren Lebensjahre aktiv gestalten, führt zu<br />
neuen Spannungsfeldern zwischen neuen Freiheiten des Alters<br />
und neuen sozialen Verpflichtungen im Alter. Dabei lassen<br />
sich gegenwärtig vor allem vier zentrale Ideologien eines<br />
modernen Alterns festhalten:<br />
Modell des erfolgreichen Alterns<br />
Erstens zeigt sich das Modell des erfolgreichen Alterns, das<br />
sich stark auf eine aktive Gestaltung von Lebenszufriedenheit<br />
und langjähriger Gesundheit bezieht. Gesellschaftspolitisch<br />
hat es vor allem gesundheitsfördernde Ansätze und individuelle<br />
Strategien eines aktiven Alterns zur Folge. Daraus können<br />
sich neue soziale Verpflichtungen zu lebenslangem Lernen<br />
und lebenslanger gesunder Lebensführung ergeben.<br />
Modell eines produktiven Alterns<br />
Zweitens wird immer häufiger das Modell eines produktiven<br />
Alterns propagiert. Zentral ist die Idee, dass auch alte Menschen<br />
gesellschaftlich wertvolle Leistungen erbringen können<br />
(oder erbringen müssen). Sozialpolitisch eingebettet wird dieses<br />
Modell in Forderungen nach einer Ausdehnung der Lebensarbeitszeit<br />
oder einer Neuaufwertung der Freiwilligenarbeit<br />
im Alter.<br />
«Die Entwicklung zu einer Gesellschaft lang-<br />
lebiger Menschen, die auch ihre späteren<br />
Lebensjahre aktiv gestalten, führt zu neuen<br />
Spannungsfeldern zwischen neuen Freiheiten<br />
des Alters und neuen sozialen Verpflichtungen<br />
im Alter.»<br />
Modell eines bewussten und selbst gestalteten Alterns<br />
Drittens ist heute auch das Modell eines bewussten und<br />
selbst gestalteten Alterns aktuell. Hier geht es um lebens-<br />
lange Entwicklung und Selbstverwirklichung in einer sich ständig<br />
wandelnden Gesellschaft. Sozialpolitisch richtet es sich<br />
gegen negative Altersbilder, aber zentral ist vor allem die Idee,<br />
dass Altern nicht ein passiv zu erleidender Prozess ist,<br />
sondern aktiv zu gestalten ist. Kombiniert mit Anti-aging-<br />
Bestrebungen kann dies aber auch eine Verdrängung des<br />
Alters in einer jugendbetonten Gesellschaft beinhalten.<br />
Modell eines solidarischen Alterns<br />
Viertens wird – neuerdings – auch das Modell des solidarischen<br />
Alterns vermehrt diskutiert.<br />
Dabei geht es um Fragen der sozialen Gerechtigkeit unter<br />
Gleichaltrigen, aber auch um Fragen der Generationensolidarität<br />
zwischen Jung und Alt. Eingebettet wird dieses Modell<br />
in Bestrebungen zur Verstärkung der intergenerationellen<br />
Solidarität älterer Menschen gegenüber jüngeren Menschen<br />
wie auch einer tätigen Hilfe gesunder alter Menschen<br />
gegenüber hilfs- und pflegebedürftigen alten Menschen.<br />
Die aktuellen sozialen Diskurse und Leitbilder modernen Alters<br />
bewegen sich somit zwischen individuellen Gestaltungsspielräumen<br />
und neuen sozialen Verpflichtungen. Bei genauer Betrachtung<br />
beziehen sich viele dieser neuen (Wunsch-) Modelle allerdings<br />
primär auf das dritte Lebensalter (Seniorenalter, gesundes Rentenalter).<br />
Die vierte Lebensphase (fragiles Alter, Phase der Pflegebedürftigkeit)<br />
bleibt davon weniger betroffen.<br />
Das Alter als klare soziale Grösse gibt es somit nicht, sondern<br />
es zeigen sich unterschiedliche und teilweise gegensätzliche<br />
wertmässige und strukturelle Entwicklungen je nach Altersphase.<br />
Prof. Dr. François Höpflinger (www.hoepflinger.com) ist Titularprofessor für<br />
Soziologie an der Universität Zürich. Seine thematischen Schwerpunkte der<br />
bisherigen und aktuellen Forschung sind:<br />
<strong>De</strong>mografie/Bevölkerungssoziologie, Altersforschung/Gerontologie, Generationenfragen/Generationenbeziehungen,<br />
Familiensoziologie und Sozialpolitik.<br />
7
8<br />
Wohnwelt und Wellness<br />
statt Heim und Pflege<br />
TRENDS IM<br />
ALTERSBEREICH<br />
«Wenn du überholen möchtest, musst du die Spur verlassen»,<br />
sagt ein Sprichwort. Ich bin überzeugt, dass wir noch<br />
viele interessante Entwicklungen im Altersbereich meistern<br />
könnten, wenn wir denn die Spur ab und zu verlassen würden.<br />
«Ich möchte möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen<br />
bleiben und dort auch sterben können.» Diesen Satz hören<br />
Fachleute oft. Meist wird damit in der Politik wie in den Medien<br />
der Finanzierungsaspekt verbunden: hier die teuren Heime, dort<br />
die billigere Variante in den eigenen vier Wänden. Genau damit<br />
drehen wir uns im Kreis.<br />
Aus meiner Sicht führen primär das eigene Handeln und das Festlegen<br />
eigener Strategien auf die Überholspur und nicht der Ruf<br />
nach der Finanzierung. Die «Zutaten der Zukunft» sind alle bereits<br />
vorhanden, sie müssen noch konsequent umgesetzt werden.<br />
Ich möchte an einigen ausgewählten Beispielen aufzeigen,<br />
wo wir uns im stationären Altersbereich auf die Überholspur begeben<br />
können.<br />
Im hohen und höchsten Alter stellt sich nicht die Frage,<br />
ob wir in den eigenen vier Wänden wohnen wollen,<br />
sondern welche Unterstützung und Betreuung wir<br />
dazu benötigen.<br />
Für rund 85 000 Menschen in der Schweiz ist das stationäre Angebot<br />
ein Baustein in der gesamten Betreuungskette. Aus Sicht<br />
unserer Kunden, der älteren Menschen zwischen 70 und 110<br />
Jahren, verbietet sich ein Entweder-oder-<strong>De</strong>nken. Es geht darum,<br />
eine einzige Servicekette anzubieten, aus welcher der/die Einzelne<br />
das für ihn oder sie passende Angebot auswählen kann. Aus<br />
meiner Sicht müssen hierzu die stationären Einrichtungen vermehrt<br />
auch ambulante Angebote in ihr Programm aufnehmen.<br />
Dienstleistungen nach Bedarf<br />
<strong>De</strong>rzeit macht die amerikanische Firma Home Instead in der<br />
Schweiz Furore. Diese Firma betreibt weltweit fast 800 Filialen,<br />
welche Dienstleistungen im nichtmedizinischen Bereich für ältere<br />
Menschen anbietet: von der Begleitung zu Anlässen über die Planung<br />
von Ferien bis hin zu Garten- und Haushaltsarbeiten. Gegen<br />
Bezahlung natürlich. Brauchen wir für solche Angebote eine<br />
amerikanische Firma? Jedes Alters- und Pflegeheim könnte dasselbe<br />
tun. Mit diesem Angebot könnte man sich den Markt am<br />
Beginn der Servicekette erschliessen – am Ende steht beispielsweise<br />
das spezialisierte Angebot der Palliative Care.<br />
Transparentes, bedarfsgerechtes Angebot<br />
Wenn ich in 30 Jahren 80 Jahre alt werde, benötige ich eine<br />
nationale Telefonnummer und eine Internetplattform, welche<br />
mir zuverlässig aufzeigt, welche Angebote aus der Servicekette<br />
in meiner Nähe erhältlich sind. Für mich ist damit die Hoffnung<br />
verbunden, dass wir irgendwann in der Altersversorgung<br />
nicht mehr vom Entweder-oder-Prinzip sprechen, sondern vom<br />
bedarfsgerechten Angebot.<br />
Spezialisierung macht Sinn<br />
Eine weitere Entwicklung geht für mich in Richtung Spezialisierung.<br />
Wir haben heute im Altersbereich zu viele Gemischtwarenläden.<br />
Mit einem spezialisierten Angebot ist es viel einfacher,<br />
sich attraktiv zu positionieren. Bei den Heimen haben<br />
wir die Besonderheit, dass institutionelle Wohnwelten dem<br />
Wunsch nach individuellem Lebensraum gegenüberstehen.<br />
Das kann ein Widerspruch sein, muss es aber nicht. Längst hat<br />
sich herumgesprochen und durchgesetzt, dass Pflegebedürftigkeit<br />
und Wohnansprüche sich nicht ausschliessen.<br />
Wohnwelten: Wohngruppen und<br />
Hausgemeinschaften als Ansatz<br />
Die verschiedenen Wohngruppenangebote oder Hausgemeinschaften<br />
(Betreuungsmöglichkeiten für Menschen mit leichter<br />
bis mittlerer <strong>De</strong>menz) in den Heimen funktionieren nach dem<br />
Motto Kleinheit und Privatsphäre ausgezeichnet. Dazu gehört<br />
auch, dass es in der stationären Altersbetreuung keine Mehrbettzimmer<br />
mehr geben sollte. Hier besteht an manchen Orten<br />
Nachholbedarf! Mehrbettzimmer entsprechen heute schlicht<br />
nicht mehr den Bedürfnissen der älteren Menschen.
«Hier die teuren Heime, dort die billigere<br />
Variante in den eigenen vier Wänden.<br />
Für mich ist damit die Hoffnung verbunden,<br />
dass wir irgendwann in der Altersversorgung<br />
nicht mehr vom Entweder-oder-Prinzip<br />
sprechen, sondern vom bedarfsgerechten<br />
Angebot.»<br />
Kompetenz im hohen Alter wahrnehmen<br />
Es geht für mich um einen Paradigmenwechsel. In der Gerontologie<br />
als Wissenschaft fand im letzten Jahrhundert der Wechsel<br />
vom <strong>De</strong>fizitmodell zum Kompetenzmodell statt. Vom defizitären<br />
Blickwinkel des kranken Alterns hin zu einem Alterungsprozess,<br />
der bis zum Schluss auch mit Kompetenzen besetzt ist. Seien sie<br />
auch noch so klein. Gesundheit und Wellness sind zwei grosse<br />
Wachstumsmärkte. <strong>De</strong>shalb muss es gelingen, gerade auch die<br />
Pflege und Begleitung älterer und hochbetagter Menschen in<br />
den Bereich von Gesundheit und Wellness zu rücken, weg vom<br />
defizitären Image des alten und kranken Menschen.<br />
Wellness statt «Baden»: seelisch und körperliches<br />
Wohlbefinden<br />
Natürlich braucht es keine grossangelegten Wellnesszentren in<br />
den Heimen, der Wandel, den ich hier meine, vollzieht sich im<br />
Kleinen. Dafür ist er umso bedeutsamer. In den kürzlich erschienenen<br />
Richtlinien für den Bau von <strong>Altersheim</strong>en in der Stadt Zürich<br />
wird das Kapitel «Wellnessraum» beschrieben.<br />
<strong>De</strong>r Wellnessraum ist eine Interpretation des Bades, bei dem es<br />
nicht mehr bloss um die reine Körperpflege geht, sondern um ein<br />
Erlebnis, das seelisch und körperlich dem Entspannen und Wohlbefinden<br />
dient.<br />
<strong>De</strong>r Wellnessbereich umfasst neben dem Bad auch Entspannungszonen<br />
zum Sitzen und Verweilen sowie weitere Angebote<br />
wie Massagestuhl, Bio-Sauna, Fussbäder etc. Wellness<br />
und Pflege dürfen sich nicht mehr länger ausschliessen. Für<br />
mich gehört in jedes Alters- und Pflegeheim der Zukunft ein<br />
Wellness- und Fitnessraum.<br />
Die Stärken der Heime sind Lebensräume, in denen Wohnen,<br />
Leben, Betreuung, Pflege und Begegnung gleichermassen<br />
stattfinden können. Im Sinne der erwähnten Servicekette<br />
wäre es mein Wunsch, dass die Heime nicht mehr nur als das<br />
Schlusslicht dieser Kette angesehen werden, sondern als ein<br />
wichtiger Baustein voller Leben.<br />
Dr. Markus Leser (www.lg-consulting.ch) leitet den Fachbereich Menschen im<br />
Alter bei Curaviva Schweiz. <strong>De</strong>r Gerontologe propagiert ein bedarfsgerechtes<br />
Angebot für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.<br />
9
10<br />
Bericht des<br />
Stiftungsrats<br />
IN WÜRDE LEBEN<br />
Mit Hochachtung und Dank gedachten wir an der Jubiläumsfeier<br />
vom 27. Juni <strong>20</strong>10 unserer Gründerin, Anna Murbach,<br />
die mit Pioniergeist am 1. Juni 1885 mutig ein Asyl<br />
gründete und ihre Visionen umsetzte: Visionen, die auch<br />
heute noch ihre Gültigkeit haben.<br />
Viele Persönlichkeiten und Organisationen haben<br />
das <strong>Schönbühl</strong> während seiner 125-jährigen Geschichte<br />
wohlwollend begleitet und unterstützt.<br />
Es ist uns eine Ehre, dass deren Vertreter und Repräsentanten<br />
unserer Einladung an den Festakt folgten, sodass wir unseren<br />
Dank für die allzeit gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
persönlich anbringen konnten. Unser Dank gilt aber auch allen<br />
anderen, welche mit dem <strong>Schönbühl</strong> auf irgendeine Weise<br />
verbunden und ihm wohlgesonnen sind.<br />
An diesem Tag der offenen Tür stellten wir der Öffentlichkeit das<br />
moderne <strong>Schönbühl</strong> mit seinen vielfältigen Dienstleistungen vor.<br />
Unsere Lernenden – wir bilden 17 junge Menschen aus – präsentierten<br />
engagiert ihre Berufe. Über den Grossaufmarsch der interessierten<br />
Bevölkerung haben wir uns sehr gefreut.<br />
Gemäss unserem Leitbild soll das <strong>Schönbühl</strong><br />
Begegnungsstätte sein, und zwar für alle Generationen:<br />
An drei Vormittagen basteln, musizieren und singen, spielen<br />
im Haus oder draussen auf dem Spielplatz die Kinder der Spielgruppe<br />
Sünneli. <strong>De</strong>r Bewegungsparcours und das neue Mühlespielfeld<br />
im <strong>Schönbühl</strong>garten stehen nicht nur unseren Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern zur Verfügung, sondern dürfen<br />
ebenso gerne von auswärtigen Gästen benutzt werden.<br />
Die breite Öffentlichkeit und auch den Stiftungsrat haben im<br />
Berichtsjahr das Thema Pflegefinanzierung und die möglichen<br />
Auswirkungen auf die Dienstleistungen und die Lebensqualität<br />
der betagten Menschen intensiv beschäftigt. In den kommenden<br />
Jahren wird der Anteil der älteren Menschen an der<br />
Bevölkerung stark zunehmen. Mehr Geld kann für die Altersbetreuung<br />
aber nicht zur Verfügung stehen.<br />
Die Mitarbeitenden im <strong>Schönbühl</strong> zeigen jeden Tag, dass<br />
ihnen die Bewohnerinnen und Bewohner wichtig sind<br />
und dass sie allen eine möglichst hohe Lebensqualität<br />
verschaffen wollen.<br />
Jeder Mensch ist einzigartig und möchte für sich und andere<br />
bedeutungsvoll sein. Im <strong>Schönbühl</strong> wollen wir diese Einzigartigkeit<br />
unterstützen und achten.<br />
Allen Betagten unserer Gesellschaft soll nicht nur professionelle,<br />
sondern auch humane, fürsorgliche und liebevolle Betreuung<br />
und Pflege angeboten werden, egal wie hochbetagt<br />
und unabhängig vom Mass der Pflegebedürftigkeit und vom<br />
Krankheitsbild.<br />
Jeder Mann, jede Frau soll in Würde leben und alt werden, in<br />
Würde Abschied nehmen können! Dafür setzt sich die Stiftung<br />
<strong>Schönbühl</strong> ein.
Unsere Wohngemeinschaften waren auch <strong>20</strong>10 wieder voll<br />
ausgelastet. Die Pflegetage haben gegenüber dem Vorjahr<br />
leicht zugenommen. Über den erneut zufriedenstellenden Geschäftsgang<br />
informieren auf Seite 12 die Bilanz und die Erfolgsrechnung,<br />
welche unsere Revisionsstelle, die Firma Mäder<br />
+ Baumgartner Treuhand AG in Neuhausen, dem Stiftungsrat<br />
zur Genehmigung empfohlen hat.<br />
Wir danken unseren Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
und deren Angehörigen und Freunden für ihr Vertrauen<br />
ins <strong>Schönbühl</strong>.<br />
Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern –, dazu zählen wir<br />
auch die freiwilligen Helferinnen und Helfer –, der Heimlei-<br />
«Jeder Mann, jede Frau soll in Würde<br />
leben und alt werden, in Würde Abschied<br />
nehmen können! Dafür setzt sich die<br />
Stiftung <strong>Schönbühl</strong> ein.»<br />
Das <strong>Schönbühl</strong> soll Begegnungsstätte sein,<br />
und zwar für alle Generationen.<br />
In den kommenden Jahren wird der Anteil der älteren<br />
Menschen an der Bevölkerung stark zunehmen.<br />
Wir danken für Ihr Vertrauen ins <strong>Schönbühl</strong>.<br />
tung und dem Kader sprechen wir unseren herzlichen Dank<br />
aus für ihre Kompetenz und Menschlichkeit, für ihre Geduld<br />
und das Einfühlungsvermögen, womit sie ihre anspruchsvollen<br />
Aufgaben angehen.<br />
Wir danken den Behörden von Stadt und Kanton für ihr Wohlwollen<br />
und ihre Unterstützung. Meinen Kollegen vom Stiftungsrat<br />
danke ich von Herzen für ihren immensen Einsatz<br />
zum Wohle der Menschen, die im <strong>Schönbühl</strong> leben und arbeiten.<br />
Ute Diem, Präsidentin<br />
11
12<br />
Interne<br />
Kennzahlen PER 31. DEZEMBER <strong>20</strong>10<br />
BILANZ<br />
Vergleich Berichtsjahr/Vorjahr <strong>20</strong>10 CHF % <strong>20</strong>09 CHF %<br />
AKTIVEN<br />
Flüssige Mittel<br />
Forderungen<br />
432’343.38 4 318’654.56 3<br />
Betrieb 683’907.05 7 644’896.45 6<br />
Sozialversicherungen 41’181.00 0<br />
Verrechnungssteuer 457.30 0 514.85 0<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 17’025.50 0 30’002.85 0<br />
UMLAUFVERMÖGEN 1’174’914.23 12 994’068.71 10<br />
Sachanlagen<br />
Immobilien 8’324’000.00 86 8’754’000.00 88<br />
Mobilien 213’471.00 2 239’734.00 2<br />
ANLAGEVERMÖGEN 8’537’471.00 88 8’993’734.00 90<br />
AKTIVEN 9’712’385.23 100 9’987’802.71 100<br />
Vergleich Berichtsjahr/Vorjahr<br />
PASSIVEN<br />
<strong>20</strong>10 CHF % <strong>20</strong>09 CHF %<br />
Betrieb 138’469.32 1 133’329.60 1<br />
<strong>De</strong>potgelder/Kautionen 8’900.00 0 8’800.00 0<br />
Übrige 33’783.80 0 92’727.70 1<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 440’817.10 5 323’313.06 3<br />
Bankkonsortialkredite 6’600’000.00 68 7’000’000.00 70<br />
Rückstellungen 170’000.00 2 150’000.00 2<br />
FREMDKAPITAL 7’391’970.22 76 7’708’170.36 77<br />
Fonds Neubau – 0 – 0<br />
Renovationsfonds Liegenschaft – 0 – 0<br />
Reparaturfonds 150’000.00 2 150’000.00 2<br />
Spendenfonds 110’535.69 1 97’790.25 1<br />
Spendenfonds Snoezelraum 2’778.35 0 2’778.35 0<br />
Spendenfonds Bewegungsparcours 15’955.15 0 – 0<br />
Emma Kägi Fonds 70’221.80 1 70’221.80 1<br />
FONDS 349’490.99 4 3<strong>20</strong>’790.40 3<br />
Stifungskapital 528’010.84 5 528’010.84 5<br />
Reservefonds 1’430’831.11 15 1’425’792.51 14<br />
Jahresgewinn 12’082.07 0 5’038.60 0<br />
EIGENKAPITAL 1’970’924.02 <strong>20</strong> 1’958’841.95 <strong>20</strong><br />
PASSIVEN 9’712’385.23 100 9’987’802.71 100<br />
ERFOLGSRECHNUNG<br />
Vergleich Berichtsjahr/Vorjahr <strong>20</strong>10 CHF % <strong>20</strong>09 CHF %<br />
Taxen und Mieten 6’985’084.50 90 6’775’750.00 92<br />
Übrige Beiträge 621’714.95 8 416’972.95 6<br />
Beiträge und Subventionen 194’058.00 2 178’344.00 2<br />
Finanzertrag 836.65 0 834.60 0<br />
TOTAL ERTRÄGE BETRIEB 7’801’694.10 100 7’371’901.55 100<br />
Personalaufwand -5’412’541.19 -69 -5’255’508.96 -71<br />
Mietaufwand -864’000.00 -11 -725’000.00 -10<br />
Leasing -6’639.45 0 -16’099.80 0<br />
Abschreibungen -66’173.00 -1 -62’132.00 -1<br />
Übriger Betriebsaufwand -1’465’050.09 -19 -1’348’841.19 -18<br />
Finanzaufwand -1’612.80 0 -1’318.80 0<br />
TOTAL AUFWENDUNGEN BETRIEB -7’816’016.53 -100 -7’408’900.75 -101<br />
BETRIEBSERGEBNIS -14’322.43 0 -36’999.<strong>20</strong> -1<br />
Liegenschaftsertrag 864’000.00 97 725’000.00 98<br />
Spenden und Legate 28’700.59 3 15’415.30 2<br />
Finanzertrag 653.90 0 655.10 0<br />
TOTAL ERTRÄGE STIFTUNG 893’354.49 100 741’070.40 100<br />
Liegenschaftsaufwand -79’566.35 -9 -69’757.05 -9<br />
Abschreibungen Immobilien -430’000.00 -48 -274’994.05 -37<br />
Aufwand Stiftungsrat -74’566.65 -8 -76’423.80 -10<br />
Zuweisung Fonds (Spenden und Legate) -28’700.59 -3 -15’415.30 -2<br />
Finanzaufwand -238’161.70 -27 -262’442.40 -35<br />
Ausserordentlicher Aufwand -15’954.70 -2 – 0<br />
TOTAL AUFWENDUNGEN STIFTUNG -866’949.99 -97 -699’032.60 -94<br />
STIFTUNGSERGEBNIS 26’404.50 3 42’037.80 6<br />
JAHRESGEWINN 12’082.07 5’038.60
SPENDERLISTE <strong>20</strong>10<br />
LEBENSQUALITÄT<br />
Regelmässige körperliche Aktivität an der frischen Luft unterstützt<br />
die Lebensfreude, ist eine der tragenden Säulen unserer Gesundheit<br />
und fördert unsere Lebensqualität. Private und öffentliche<br />
Spender ermöglichten uns, betagten Menschen im <strong>Schönbühl</strong>garten<br />
einen Bewegungsparcours anzubieten, mit dem auf spielerische<br />
Weise Kreislauf, Beweglichkeit, Körperbalance und Koordination<br />
gestärkt werden können.<br />
Wir bedanken uns bei der Hülfsgesellschaft Schaffhausen, welche<br />
uns aus Anlass unseres 125-Jahr-Jubiläums einen Beweglichkeitstrainer<br />
schenkte.<br />
Weitere Spenden erhielten wir von:<br />
Erika Bernet, Schaffhausen • Olga Billeter-Bührer, Schaffhausen •<br />
Patrik Bolliger, Bahnhof-Apotheke, Schaffhausen • Therese Bollinger,<br />
Schaffhausen • Armin Bösiger, Schaffhausen • Berta Bredies,<br />
Schaffhausen • Fabienne Brunner, Emmenbrücke • Brütsch<br />
Metallbau AG, Schaffhausen • Cilag AG, Schaffhausen • Diacosa,<br />
Burgdorf • Ute und Bruno Diem, Stetten • D. und A. Dünki-Furrer,<br />
Schaffhausen • Hildegard Ehrat, Schaffhausen • Günter<br />
Eiglsperger, Büsingen • Trudi Engelhardt, Schaffhausen • Marie<br />
Feichtinger, Schaffhausen • Flexopac AG, Hergiswil NW • Annemarie<br />
Fröhlich, Schaffhausen • Walter Früh, Schaffhausen • Elisabeth<br />
und Hansjakob Gallmann, Schaffhausen • Franziska und<br />
Heinrich Gassmann, Wettswil • Gemeinde Stetten, Stetten • Tierpraxis<br />
Godenzi, Schaffhausen • Verena und Peter Grieshaber, Stetten<br />
• Rolf Hauser, Rütihof • Margrit Häusler, Schaffhausen • Familien<br />
Haus-Schlatter, Dachsen • Ernst Heizmann, Neuhausen • Herren<br />
Metzgerei GmbH, Schaffhausen • Jan in’t Veld, TTOss NL • Lisa<br />
und Ernst Järmann, Schaffhausen • Gertrud Keller-Herzog, Schaffhausen<br />
• R. Keller-Nold, Barzheim • Margrit und Niels Klingenberg,<br />
Schaffhausen • Anny und Rolf Litscher, Schaffhausen • Mäder +<br />
Baumgartner Treuhand AG, Neuhausen • Ursula und Theo Meister-Jäger,<br />
Köniz • Berta Merki-Gauchat, Schaffhausen • Marianne<br />
und Dilgion Merz, Schaffhausen • Mion AG, Neuhausen • Margrit<br />
Müller, Schaffhausen • Ernst Rebsamen, Schaffhausen • REDI<br />
AG Treuhandbüro, Frauenfeld • Margrit Roost-Wanner, Schaffhausen<br />
• Madeleine Schelling, Neuhausen • Susan Schiess Truninger,<br />
Schaffhausen • R. Schiess-Sigrist, Thalheim a/Thur • Georg<br />
Schirmaier, Schaffhausen • Schmalz Distributionssysteme AG, Nidau<br />
• Ingrid Schneider, Flurlingen • Beatrice Schudel, Neuhausen<br />
• Berta Sigg-Metzger, Schaffhausen • Friedel und Dr. Hans Sohni,<br />
Schaffhausen • Gerda Spengler-Schmeling, Schaffhausen • M. +<br />
G. Stähli-Savoldelli, Chur • Verena und Martin Stamm, Schaffhausen<br />
• Stauber Malergeschäft GmbH, Schaffhausen • Hans Steinemann,<br />
Schaffhausen • Nelly Störk, Schaffhausen • STR.CH Yvonne<br />
und Stefan Rohrer Dörflingen • Strack AG, Schaffhausen • Klara<br />
Strub-Heimberg, Schaffhausen • Ida Studer-Tschanen, Schaffhausen<br />
• Lotti Stüssi, Bargen • Rosmarie Tanner, Schaffhausen • Josef<br />
Türk, Schaffhausen • Verena Mathys Gersbach und York Gersbach,<br />
Schaffhausen • Frieda Vieli-Sigg, Schaffhausen • Annemarie<br />
und Jakob Vögeli, Schaffhausen • Susanne Weber, Schaffhausen<br />
• Sofie und Alfred Weber-Bührer, St.Gallen • Margrit Widmer-<br />
Scheidmann, Fislisbach • Margrit Wolf, Schaffhausen • Zuckerbäckerei<br />
Ermatinger AG, Schaffhausen<br />
Wir danken dem Verband der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden<br />
der Stadt Schaffhausen, der evangelisch-reformierten<br />
Kirchgemeinde Neuhausen und der Gemeinde Stetten für deren<br />
Beitrag, Kollekte und Weihnachtsgabe zugunsten unserer Bewohnerinnen<br />
und Bewohner.<br />
Dank der Weihnachtsgabe der Firma PMB AG Schafffhausen<br />
konnten wir in unserer Aktivierung eine Küchenzeile mit Herd,<br />
Backofen usw. einbauen. Hier trifft sich nun die Kochgruppe der<br />
Bewohner des <strong>Schönbühl</strong> regelmässig, um nach vorwiegend alten<br />
Rezepten feine Lieblingsspeisen zuzubereiten und gemeinsam<br />
zu geniessen.<br />
Für die Kranzspenden im Gedenken an verstorbene Heimbewohnerinnen<br />
und Heimbewohner ebenfalls herzlichen Dank.<br />
BANKVERBINDUNG:<br />
Schaffhauser Kantonalbank, BC 782 Konto 570.498-2 101<br />
IBAN: CH33 0078 <strong>20</strong>05 7049 8210 1<br />
Spenden-Konto: 82-3858-8<br />
13
14<br />
GASTGEBERINNEN AUS ÜBERZEUGUNG<br />
Unser Motto lautet: Wer einmal im <strong>Schönbühl</strong><br />
gewesen ist, der kommt bestimmt wieder,<br />
weil er sich hier wohlfühlt.
RESTAURANT<br />
SCHONBUHL<br />
DER ORT ZUM WOHLFÜHLEN<br />
Nach drei Jahren Aufbauarbeit sind wir unseren gesteckten<br />
Zielen bereits sehr nahe gekommen: Wir leisten einen<br />
ansehnlichen Beitrag an die Attraktivierung der Stiftung<br />
<strong>Schönbühl</strong> und des ganzen Quartiers. Das Erfolgsrezept ist<br />
einfach: Unser Restaurant ist ein Ort des Wohlfühlens und<br />
der Begegnung der Generationen.<br />
Die Erdbeeren, die direkt vor unserer Gartenterrasse wachsen,<br />
duften intensiv. Auf dem eigens angelegten Spielplatz vergnügen<br />
sich – wie im Konzept vorgesehen – zahlreiche Kinder, und<br />
wenn sie einmal ein bisschen lauter werden, dann stört sich niemand<br />
daran. Im Gegenteil, die Lebensfreude wirkt ansteckend.<br />
Man lässt sich Zeit, geniesst das Leben, führt Gespräche, nur über<br />
Mittag geht es manchmal etwas turbulenter zu und her.<br />
Immer mehr Schaffhauserinnen<br />
und Schaffhauser verbringen<br />
nämlich ihre Mittagspause im<br />
Restaurant <strong>Schönbühl</strong>, die Fähig-<br />
keiten unserer Köchinnen und<br />
Köche haben sich herumgesprochen<br />
und auch das hier bestehende<br />
vorzügliche Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis – Herzlichkeit gratis<br />
inbegriffen.<br />
GastgeberInnen aus Berufung<br />
Bei uns stehen die Gäste und ihre Bedürfnisse im Zentrum und<br />
auch die unvergleichliche Ambiance mit stimmungsvoller Umgebung<br />
und Mitarbeitenden, die sich hier selbst wohlfühlen. Dahinter<br />
braucht es jedoch ein klares Konzept, ein klares Profil, wenn<br />
man dauerhaft Erfolg haben möchte. Bewusst führen wir ein öffentliches<br />
Restaurant mit Seminarangebot. Gäste, Firmen und<br />
Hausbewohnerinnen und -bewohner sind gleichermassen willkommen.<br />
Wir verstehen uns als attraktive Begegnungsstätte für<br />
Schaffhausen und Umgebung.<br />
Für uns als Gastgeberinnen und für unser gesamtes Team bildet<br />
die hier gebotene Verbindung von sozialer Institution und<br />
Gastfreundschaft eine berufliche Bereicherung und eine tägliche<br />
Motivation. Diese Kombination ist zukunftsweisend und verleiht<br />
unserem Restaurant die gewünschte Einmaligkeit. Dies wird von<br />
unseren Gästen geschätzt, wie wir immer wieder hören dürfen.<br />
Nelly Capaul<br />
Heidi Walder<br />
Es ist uns gelungen, im Restaurant <strong>Schönbühl</strong> allfällige Berührungsängste<br />
abzubauen.<br />
Essen, Anlässe, Seminare<br />
Konkret stützen wir uns auf drei Bereiche ab: Essen, gesellschaftliche<br />
Anlässe und Seminare. Die dazu nötigen infrastrukturellen<br />
Einrichtungen sind bereits beim Neubau <strong>20</strong>04 –<strong>20</strong>08 optimal realisiert<br />
worden. Die genannten Bereiche sind alle gleichermassen<br />
wichtig, und sie unterstützen sich gegenseitig. Unser Motto lau-<br />
tet: Wer einmal im <strong>Schönbühl</strong> gewesen ist, der kommt bestimmt<br />
wieder, weil er sich hier wohlfühlt. Wir setzen alles daran, dass<br />
das wirklich so ist. Neben Einsatz und Pflichtbewusstsein zählen<br />
auch Phantasie und Gesprächsbereitschaft zu unseren Argumenten.<br />
Wer mit seiner Firma hier an einen Workshop teilgenommen hat,<br />
denkt – hoffentlich – sofort ans <strong>Schönbühl</strong>, wenn er auf der Suche<br />
nach einem geeigneten Ort für die Konfirmationsfeier seiner<br />
Tochter oder den runden Geburtstag seiner Mutter ist, und er<br />
denkt ans Restaurant <strong>Schönbühl</strong>, wenn er gleich nach dem Mittagsessen<br />
in der Nähe zu tun hat. Und erfreulich oft kommt es<br />
vor, dass wir jemanden auf der Gartenterrasse wieder begrüssen<br />
dürfen, der uns im Rahmen eines Familienanlasses «entdeckt»<br />
hat.<br />
15
16<br />
FESTLICH GEDECKT FÜR SIE<br />
KÖSTLICH TAFELN<br />
DIREKT AM BIOTOP<br />
Dies ist deshalb von Bedeutung, weil wir trotz unserer zentralen<br />
Lage noch über wenig Laufkundschaft verfügen. Wir setzen uns<br />
aber bei den Behörden weiterhin für eine Beschilderung ein, wie<br />
sie für öffentliche Restaurants üblich ist.<br />
Ein Fussbad im Sommer!<br />
Um unseren Weg erfolgreich weitergehen zu können, dürfen<br />
wir nie stehen bleiben, sondern müssen uns immer wieder etwas<br />
einfallen lassen. Eine permanente Innovation muss nicht unbedingt<br />
teure Investitionen nach sich ziehen, der Ideenreichtum des<br />
ganzen Teams ist unbezahlbar – und doch gratis. Ein kühles Fussbad<br />
im Sommer, eine spezielle <strong>De</strong>koration des Kindertellers. Die<br />
Stadtgärtnerei ist nah und die Geschäfte der Altstadt ebenfalls.<br />
Die beiden eigentlichen Erfolgsfaktoren aber sind das Personal<br />
im Kundenservice einerseits und die hervorragende Zusammenarbeit<br />
mit unserer Küche anderseits. Die vom Gast erlebte Qualität<br />
hängt entscheidend von den Leistungen der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ab. Neben fachlichen Fähigkeiten ist im Restaurant<br />
<strong>Schönbühl</strong> vor allem auch Sozialkompetenz gefragt: Freundlichkeit<br />
und Zuvorkommenheit, Freude an der Arbeit, die Motivation,<br />
jedem Gast ein Erlebnis zu verschaffen, und nicht zuletzt der<br />
Wille, aus Fehlern zu lernen. Dies alles ist nötig, damit ein theoretisches<br />
Konzept in der Praxis auch wirklich gelebt und umgesetzt<br />
wird. Ein besonderes Kränzchen dürfen wir der von Roger Eberle<br />
geleiteten Küche winden. Es ist phänomenal, wie flexibel sie mit<br />
der Ausrichtung als Restaurantküche à la carte auf höchstem Niveau<br />
zurechtkommen.<br />
<strong>De</strong>r Teamgeist im Restaurant <strong>Schönbühl</strong> ist super, dies auch, weil<br />
wie bei den Gästen auch bei den Mitarbeitenden die verschiedenen<br />
Generationen gleichermassen vertreten sind. Restaurant und<br />
Küche tragen nämlich auch ihren Teil dazu bei, dass die Stiftung<br />
<strong>Schönbühl</strong> als moderner Lehrlingsbetrieb mit insgesamt 17 Lernenden<br />
funktioniert. Wir legen grossen Wert auf die berufliche<br />
Entwicklung unserer fünf Lernenden und nehmen uns Zeit für<br />
ihre Begleitung. Sie sollen sich wohlfühlen. In der Küche werden<br />
übrigens auch fünf der total acht IV-Mitarbeitenden, die teilweise<br />
von der Altra zu uns kommen, ihren Fähigkeiten entsprechend<br />
beschäftigt und begleitet.<br />
Wir versuchen, in jeder Beziehung und für alle ein Ort zum Wohlfühlen<br />
zu sein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Nelly Capaul und Heidi Walder<br />
Öffnungszeiten<br />
365 Tage offen<br />
9:30 bis 17:30 Uhr<br />
ab 25 Personen (geschlossene Gesellschaft),<br />
auch am Abend geöffnet
18<br />
Veranstaltungen<br />
JULI BIS DEZEMBER <strong>20</strong>11<br />
2. SAMSTAG, JULI 2. JULI<br />
MONTAG, 1. AUGUST<br />
SOMMERFEST | 16 bis ... Uhr<br />
THEMA: WEIN UND REBEN<br />
Eröffnungsmusik der Clairongarde<br />
Weinbar mit <strong>De</strong>gustation<br />
Besenbeiz<br />
Männerchor Frohsinn<br />
Literarische Lesungen<br />
Wettbewerb<br />
Kinderecke<br />
Grill-, Salat- und <strong>De</strong>ssert-Buffet<br />
Alle Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
ihre Angehörigen sowie die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind herzlich eingeladen.<br />
Männerchor Frohsinn<br />
1.-AUGUST-FEIER | ab 17 Uhr<br />
MIT ALPHORNBLÄSERN und dem<br />
musikalischen Alleinunterhalter ENRICO<br />
SAMSTAG, 3. SEPTEMBER<br />
IRISH DANCE SCHOOL | 14 bis 15 Uhr<br />
Die TANZGRUPPE VILLEPOIX zeigt eine feurige<br />
Stepptanz-Aufführung
FREITAG, 9. SEPTEMBER<br />
SCHUH- UND WÄSCHEVERKAUF | um 14.30 Uhr<br />
(COMFORT SCHUHE)<br />
SAMSTAG, 17. SEPTEMBER<br />
KUNST UND DEMENZ – MUSEUMSNACHT<br />
18 bis 01 Uhr<br />
Das Haus <strong>Schönbühl</strong> macht bei der MUSEUMSNACHT<br />
Hegau Schaffhausen mit.<br />
SAMSTAG, 15. OKTOBER<br />
DREILAND-NOSTALGIE-ENSEMBLE | 15 Uhr<br />
Das DREILAND-NOSTALIGE-ENSEMBLE ist ein kleines<br />
professionelles Tournee-Unternehmen. Giacomo Huber und<br />
Monika Wagner singen und tanzen zu Operettenklängen<br />
SONNTAG, 4. DEZEMBER<br />
KONZERT MIT DEN CRAZY KIDS | 15 Uhr<br />
<strong>De</strong>r KINDERCHOR CRAZY KIDS aus Herblingen stimmt<br />
mit schönen Liedern die Adventszeit ein.<br />
DEZEMBER<br />
ADVENTSFENSTER<br />
Mit weihnachtlichen Klängen und einem warmen Getränk<br />
wird im <strong>De</strong>zember das Adventsfenster im <strong>Schönbühl</strong> eröffnet.<br />
22. DEZEMBER<br />
WEIHNACHTSFEIER | 18 Uhr<br />
Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren<br />
Angehörige. Mit einem feierlichen Gottesdienst wird die<br />
Weihnachtsfeier eröffnet und beim gemütlichen Beisammensein<br />
klingt der Abend aus.<br />
19
ORGANE<br />
STIFTUNGSRAT<br />
Ute Diem, Präsidentin, Personal, Bau + Immobilien<br />
Jakob Vögeli, Vizepräsident, Controlling + Finanzen<br />
Dr. Andreas Heieck, Ethik + Bewohner<br />
Richard Rickli, Betreuung<br />
Claudia Schmid-Gebert, Protokollführerin<br />
GESCHÄFTSLEITUNG<br />
Theo <strong>De</strong>utschmann<br />
REVISIONSSTELLE<br />
Mäder+ Baumgartner Treuhand AG<br />
KOMPETENZZENTRUM FÜR LEBENSQUALITÄT<br />
Ungarbühlstrasse 4 · 8<strong>20</strong>0 Schaffhausen<br />
052 630 00 90 Telefon · 052 630 32 99 Fax<br />
info@schoenbuehl-sh.ch · schoenbuehl-sh.ch