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Zahnimplantate - Teuer - aber auch gut? - Dr. Gerhard Iglhaut

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<strong>Zahnimplantate</strong> - <strong>Teuer</strong> - <strong>aber</strong> <strong>auch</strong> <strong>gut</strong>? -- sueddeutsche.de http://www.sueddeutsche.de/wissen/2.220/zahnimplantate-teu...<br />

Zurückgegangen ist hingegen die Euphorie für Schnellverfahren,<br />

bei denen die Operateure einen Stumpf in die Mundhöhle ragen<br />

lassen oder sogar gleich einen Kunstzahn draufsetzen. "Bei<br />

perfektem Knochen und Zahnfleisch ist das manchmal möglich",<br />

sagt <strong>Iglhaut</strong>. "Aber wann hat man schon perfekte Verhältnisse?"<br />

Wo die <strong>aber</strong> nicht gegeben seien, träten mehr Komplikationen auf.<br />

"Der Werbespruch 'teeth in an hour' (Zähne in einer Stunde) war<br />

ein Marketing-Desaster", schimpft Elmar Esser von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG).<br />

"Gar zu groß waren die damit geweckten Erwartungen, gar zu groß<br />

die Enttäuschung, wenn der Kieferknochen nicht genug Halt für<br />

Implantate im Schnellverfahren bot." Der Sprecher der<br />

Konsensuskonferenz Implantologie der Fachgesellschaften, Roland<br />

Hille, warnt: "Zwischenzeitlich hat die Öffentlichkeit häufig den<br />

Eindruck, dass es keine Misserfolge in der oralen Implantologie<br />

mehr gibt." Immer häufiger müssten sich seriöse Ärzte mit irrealen<br />

Werbeaussagen auseinandersetzen.<br />

Die Begeisterung für Implantate, die ganz aus Keramik bestehen,<br />

ist ebenfalls verflogen. "Sie sehen zwar natürlicher aus als<br />

Implantate aus Titan", sagt <strong>Iglhaut</strong>. Aber die hübschen weißen<br />

Aluminiumoxid-Keramiken seien häufig gebrochen. Inzwischen gibt<br />

es stabilere Modelle aus Zirkonoxid, <strong>aber</strong> noch fehlen Studien zur<br />

Langzeithaltbarkeit. Ein Register aller eingepflanzten Implantate,<br />

um dem Datenmangel abzuhelfen, ist indes nicht geplant. "Der<br />

Aufwand, diese Daten zu erfassen, wäre zu groß", meint<br />

Terheyden. Zumindest <strong>aber</strong> sollten Zahnärzte Allergien gegen<br />

Implantate an eine Datenbank melden, die an der Universität<br />

München geführt wird.<br />

Probleme bereiten indes nicht nur die Implantate selbst, sondern<br />

<strong>auch</strong> die mangelnde Qualifikation mancher Zahnmediziner, darf<br />

doch jeder Zahnarzt Implantate setzen, selbst wenn er damit<br />

keinerlei Erfahrung besitzt. Die größte Gefahr gehe von<br />

unerfahrenen Behandlern aus, warnte die DGMKG kürzlich.<br />

Entscheidend für den Erfolg sei die Erfahrung des Arztes.<br />

Ein Implantologe solle schon 150, besser noch 300 Implantate im<br />

Jahr setzen, um die nötige Routine zu haben. Patienten sollten<br />

4 von 5 18.10.11 22:13

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