Kräuter-Milchferkel - Solan Kraftfutterwerk
Kräuter-Milchferkel - Solan Kraftfutterwerk
Kräuter-Milchferkel - Solan Kraftfutterwerk
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
N r . 3 6 – 2 0 0 5<br />
I N H A L T<br />
� 10 Jahre Mitglied in der EU Seite 2<br />
� Studienreise nach Brasilien Seite 3<br />
� Vevovitall® - Praxiserfahrungen und neue<br />
Ergebnisse Seite 4/5<br />
� NEU: Denkapig BabyWean Seite 6/7<br />
� Levucell SB – endgültige EU-Zulassung Seite 8/9<br />
� Die Tage der antibiotischen Leistungsförderer<br />
sind gezählt Seite 9/10<br />
� Grilly <strong>Milchferkel</strong>projekt Seite 10/11<br />
� Beinschwächesyndrom bei Zuchtsauen Seite 12/13<br />
� Eine Fliege macht noch keinen Sommer Seite 13<br />
� Bessere Spurenelementversorgung<br />
mit Availa 4 Seite 14/15<br />
� Seit Jahren auf höchstem Niveau Seite 16/17<br />
� SOLAN-Leckmassen – einfache und effiziente<br />
Versorgung aller Rinder Seite18/19<br />
� Fütterung des Rehwildes Seite 20/21<br />
� Einfluss von Leinsamen auf das<br />
Fettsäuremuster von Stutenmilch Seite 22<br />
� Noriker Landesreservesiegerin<br />
Steiermark 2005 Seite 23<br />
� Haflinger Weltausstellung in Ebbs Seite 23<br />
� Tag der offenen Stalltür Seite 24<br />
www.solan.at<br />
… natürlich<br />
Erfolg im Stall
R E P O R T<br />
10 Jahre Mitglied in der Europäischen<br />
Union – und das Resümee?<br />
2<br />
Gerade für die<br />
österreichischen<br />
Bauern war der<br />
Weg in die gemeinsame<br />
EU-<br />
Agrarpolitik mit<br />
Ängsten behaftet.<br />
Durch den Beitritt<br />
am 1.1.95 gab es<br />
für die österreichischeAgrarwirtschaftgravierendeVeränderungen.<br />
Der<br />
Sprung ins Wasser<br />
vom österreichischenMarktordnungssystem<br />
ins<br />
vergleichsweise offene EU-<br />
System war für viele sicherlich<br />
mehr als kalt. Andererseits<br />
wurde statt der aktiven<br />
Preispolitik für landwirtschaftliche<br />
Produkte bewusst auf<br />
Abgeltung der betrieblichen<br />
Umweltleistungen gesetzt.<br />
Dies führte bei so manchem<br />
extensiv geführtem Betrieb zu<br />
einer beträchtlichen Einkommenserhöhung.Produktionsintensive<br />
Betriebe mussten<br />
sich an die Einkommensumschichtung<br />
anpassen.<br />
Wurden 1994, dem Jahr vor<br />
dem EU-Beitritte, noch rund<br />
68% des Agrareinkommens<br />
über den Markt erzielt, war dieser<br />
Anteil ein Jahr später durch<br />
drastische Preissenkungen<br />
wichtiger Agrarerzeugnisse auf<br />
32% reduziert. Bei Betrachtung<br />
der folgenden Abbildung wird<br />
schnell klar, aus welchen<br />
Bestandteilen sich das Einkommen<br />
bäuerlicher Betriebe<br />
zusammensetzt.<br />
Die Einkommensbildung aus<br />
dem Erlös wichtiger Agrarprodukte<br />
ist beträchtlich<br />
gesunken, Ausgleichszahlungen<br />
wie z. Bsp. Abgeltungen<br />
für Umweltleistungen und<br />
Ausgleichszulage für Bergbauern<br />
wurden zu einem unverzichtbaren<br />
Bestandteil.<br />
Grundsätzliches Ziel muss<br />
aber ein fairer Preis für alle<br />
Produkte, die die Bäuerinnen<br />
und Bauern Österreichs produzieren,<br />
sein. Über verschiedenste<br />
Markenprogramme, ob<br />
dies nun Bioprodukte, Strohschweine,<br />
komplett nachvollziehbarer<br />
Herstellungsprozess<br />
oder GMO-freie Produktion ist,<br />
wurde und wird versucht, sich<br />
von Massenartikel abzuheben.<br />
Dies darf aber keinesfalls zu<br />
Lasten der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe gehen, da<br />
strengere Produktionsauflagen<br />
die Herstellungskosten zusätzlich<br />
erhöhen, wobei wir ohne-<br />
Zusammensetzung des Erwerbseinkommens je Betrieb in Österreich<br />
35.000<br />
30.000<br />
Außerbetriebliches<br />
Einkommen<br />
25.000<br />
Degressive<br />
20.000<br />
Ausgleichszahlungen<br />
15.000<br />
Ausgleichszahlungen und<br />
Umweltleistungen<br />
10.000<br />
Einkünfte aus Land-und<br />
5.000<br />
Forstwirtschaft<br />
0<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
hin mit erschwerten Produktionsverhältnissen<br />
im Vergleich<br />
zu unseren Nachbarländern<br />
kämpfen. Vor der<br />
Teilnahme an solchen Erzeugerprogrammen<br />
ist sorgfältig<br />
zu prüfen, mit welchen<br />
Mehrkosten zu rechnen ist und<br />
ob diese durch Zuschläge<br />
zumindest wettgemacht werden.<br />
Nur so kann ein überlebensfähiges<br />
Einkommen für<br />
die Höfe gesichert werden. Von<br />
den politischen Entscheidungsträgern<br />
darf nicht vergessen<br />
werden, dass gerade<br />
auch die landwirtschaftlichen<br />
Betriebe den Wirtschaftsstandort<br />
Österreich sichern.<br />
Jeder Bauernhof bewirkt einen<br />
Arbeitsplatz im vor- und nachgelagerten<br />
Bereich. Der<br />
Bereich Investitionsförderung<br />
muss genauso wie in der<br />
Vergangenheit in der künftigen<br />
Ausrichtung der Agrarpolitik<br />
eine tragende Säule sein, um<br />
die Wettbewerbsfähigkeit unserer<br />
Betriebe zu halten. Ohne<br />
Wettbewerbsfähigkeit ist auch<br />
die Zukunftsfähigkeit unserer<br />
bäuerlichen Betriebe bedroht.<br />
Das meint Ihr DI Klaus Pirker<br />
Verkaufsleiter �
SOLAN<br />
Beratungsteam<br />
verstärkt !<br />
Mit Herrrn Johann<br />
Schützenhöfer aus<br />
Reinberg 21, 8250 Vorau<br />
wird das SOLAN-<br />
Beratungsteam in der<br />
Steiermark weiter verstärkt.<br />
Herr Johann Schützenhöfer<br />
absolvierte die Landwirtschaftliche<br />
Fachschule in<br />
Kirchberg am Walde, ist<br />
gelernter Fleischer und<br />
sammelte wertvolle Erfahrungen<br />
am elterlichen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb.<br />
Fortlaufende Weiterbildung<br />
als Grundstock für betriebsorientierte<br />
Beratung mit<br />
höchstmöglichen Service<br />
für zufriedene, erfolgreiche<br />
Kunden sind oberste<br />
Prioritäten in der Arbeit von<br />
Herrn Schützenhöfer. Er ist<br />
in Vorau und Umgebung ab<br />
sofort Ihr direkter<br />
Ansprechpartner in allen<br />
Fütterungsfragen.<br />
Erreichen können Sie Herrn<br />
Schützenhöfer unter folgenden<br />
Telefonnummern:<br />
03337/2881 bzw. mobil:<br />
0664 / 792 39 10.<br />
Wir heißen Herrn<br />
Schützenhöfer in unserem<br />
Team willkommen und<br />
wünschen Ihm viel Erfolg.<br />
Erleben Sie die landschaftliche Vielfalt Brasiliens und<br />
informieren Sie sich über den Weg vom Familienbetrieb<br />
zur modernen Produktionsstätte der brasilianischen<br />
Schweineproduktion.<br />
SOLAN Studienreise<br />
nach BRASILIEN<br />
Ende der Anmeldefrist:<br />
Ende August 2005<br />
R E P O R T<br />
1. Tag – Samstag, 5. November 2005<br />
Abflug ab Wien – Nachtflug nach Sao Paulo<br />
2. Tag – Sonntag, 6. 11. 2005 – Ankunft in Sao Paulo<br />
Panoramastadtrundfahrt in Porto Alegre – Besichtigung des AGCO<br />
Massey Ferguson Werkes<br />
Weiterfahrt nach Lajeado – Landwirtschaftliche Besichtigungen auf<br />
der Strecke (Farmen) – Abendessen und Nächtigung in Lajeado<br />
3. Tag – Montag, 7. 11. 2005<br />
Ganztägige landwirtschaftliche Fachbesichtigungen auf dem Weg<br />
nach Concordia – Treffen mit Vertretern der ACCS (Pork Breeders<br />
Association of Santa Catarina) – Abendessen und Nächtigung in<br />
Concordia<br />
4. Tag – Dienstag, 8. 11. 2005<br />
Ganztägige Fachbesichtigungen (organisiert vom ACCS)<br />
Abendessen und Nächtigung in Concordia<br />
5. Tag – Mittwoch, 9. 11.2005<br />
Abfahrt Richtung Cascavel – Ganztägige Besichtigungen von<br />
Pferdefarmen – Abendessen und Nächtigung in Cascavel<br />
6. Tag – Donnerstag, 10. 11. 2005<br />
Abfahrt Richtung Foz do Iguassu – Landwirtschaftliche Fachbesichtigungen<br />
auf der Strecke – Nächtigung in Foz do Iguassu<br />
7. Tag – Freitag, 11. November 2005<br />
Ganztägige Besichtigungen im Raum Foz do Iguassu<br />
Nächtigung in Foz do Iguassu<br />
8. Tag – Samstag, 12. November 2005<br />
Besichtigung des Itaipu-Dammes und des Wasserkraftwerkes<br />
Transfer zum Flughafen – Flug von Foz do Iguassu nach Rio de Janeiro<br />
Rundfahrt durch den Tijuca-Regenwald – Fahrt auf den Corcovado und<br />
Besichtigung der Christusstatue – Besichtigung des Maracana-<br />
Fußballstadions, der Altstadt, Kathedrale, etc. – Barbeque mit<br />
anschließender Show – Nächtigung in Rio de Janeiro<br />
9. Tag – Sonntag, 12. November 2005<br />
Fahrt auf den Zuckerhut und anschließend Fahrt entlang der berühmten<br />
brasilianischen Strände und Stopp am Rodrigo de Freitas-See<br />
Mittagessen in Rio de Janeiro – Freizeit zum Bummeln und Einkaufen<br />
oder um die letzten Souvenirs zu besorgen – Transfer zum Flughafen<br />
Abflug ab Rio de Janeiro<br />
10.Tag – Montag, 26. September 2005 oder 13. November 2005<br />
Ankunft in Wien<br />
Pauschalpreis pro Person: (ab 20 zahlenden Personen) E 2.095,--<br />
Einzelzimmerzuschlag: E 530,--<br />
(exkl. Flughafentaxen)<br />
Ein detailliertes Programm sowie inkludierte Leistungen und das Anmeldeformular<br />
können Sie direkt bei SOLAN unter 07735 / 70 70 – 33 anfordern<br />
oder bei Ihrem SOLAN- Fachberater anfordern.<br />
3<br />
A LL L GG E MM E II NN
S C H W E I N E M A S T<br />
4<br />
R E P O R T<br />
VevoVitall ® - Praxiserfahrungen und neue<br />
Versuchsergebnisse<br />
Seit ca. 1 Jahr kommt VevoVitall<br />
® in einigen Schweinemastprodukten<br />
zum Einsatz („Die<br />
Vevomin-Linie von <strong>Solan</strong>“). Die<br />
Rückmeldungen aus dem Praxiseinsatz<br />
sind sehr positiv.<br />
Auch die neuesten Instituts-<br />
Versuche belegen die Wirksamkeit<br />
von VevoVitall ®<br />
Organische Säuren werden<br />
seit vielen Jahren in der<br />
Schweinefütterung eingesetzt.<br />
Im letzten Jahr wurde<br />
die Benzoesäure unter dem<br />
Namen VevoVitall ® als<br />
Säureregulator für Schweine<br />
zugelassen. Ein große Vorteil<br />
von VevoVitall ® ist, dass es<br />
sich auch ohne größere<br />
Probleme im Mineralfutter<br />
einsetzen lässt. Bei fast allen<br />
anderen Säuren geht das<br />
nicht, da es zu Reaktionen im<br />
Mineralfutter kommt. Speziell<br />
bei Flüssigfütterungen wird<br />
häufig Säure direkt in den<br />
Bottich zugesetzt – entweder<br />
1-2 x pro Woche zum Spülen<br />
der Leitungen oder direkt bei<br />
jedem Mal anmischen des<br />
Flüssigfutters. Der direkte<br />
Einsatz einer flüssigen Säure<br />
in das Flüssigfutter ist aber<br />
einerseits arbeitstechnisch<br />
problematisch und andererseits<br />
ist das hantieren mit<br />
Säuren nicht ungefährlich.<br />
Hier hat sich der Einsatz von<br />
VevoVitall ® im Mineralfutter<br />
(oder auch im Konzentrat)<br />
sehr gut bewährt, da die<br />
Säure ständig im Futter ist<br />
ohne dass ein zusätzlicher<br />
Aufwand entsteht.<br />
Wie wirkt VevoVitall ® und lässt sich die Wirkung<br />
auch in der Praxis beobachten?<br />
� VevoVitall ® reduziert die<br />
Ammoniak-Emission<br />
Der Abbau von Benzoesäure<br />
erfolgt im Stoffwechsel über<br />
die Hippursäure, die über den<br />
Urin ausgeschieden wird.<br />
Dadurch wird der pH-Wert<br />
des Urins abgesenkt. Durch<br />
den reduzierten pH-Wert im<br />
Urin wird die Urease-Aktivität<br />
reduziert, dadurch wird weniger<br />
Ammonium (NH4) zu<br />
Ammoniak umgewandelt.<br />
Dadurch gelangt auch weniger<br />
Ammoniak in die Stallluft.<br />
In der Praxis wird dieser<br />
Effekt vor allem in älteren<br />
Stallungen beobachtet. Bei<br />
einigen Kunden haben wir<br />
dazu auch Ammoniak-<br />
Messungen durchgeführt und<br />
eine zum Teil sehr deutliche<br />
Reduktion der Ammoniak-<br />
Konzentration gemessen.<br />
In einem Institutsversuch in<br />
Deutschland (Vechta) konnte<br />
bei einer kontinuierlichen<br />
Schadgasmessung im<br />
Abluftstrom eine Reduktion<br />
der Ammoniakkonzentration<br />
um 22% durch den Einsatz<br />
von 1% Vevovitall erreicht<br />
werden.<br />
� VevoVitall ® reguliert die<br />
Darmflora<br />
Vevovitall ist neben der<br />
Sorbinsäure die wirkungsvollste<br />
Säure gegen<br />
Colibakterien.<br />
Vevovitall wirkt antimikrobiell<br />
auf die Mikroflora im Darm.<br />
Es reduziert schädlich wirkende<br />
Keime wie Escherichia coli,<br />
Staphylococcus hyicus und<br />
andere. Gleichzeitig werden<br />
positiv wirkende Keime wie<br />
Lactobacillus salivarius gefördert.<br />
Aus der Praxis wird berichtet,<br />
dass plötzliche Ausfälle durch<br />
aufgeblähte Mastschweine -<br />
vor allem in der Endmast -<br />
stark reduziert werden konnten.<br />
� Vevovitall wird mit sehr<br />
gutem Erfolg auch für die<br />
Hefebekämpfung in<br />
Flüssigfütterungsanlagen<br />
eingesetzt.<br />
Benzoesäure ist eine sehr<br />
wirksame Säure gegen<br />
Hefenbelastungen – eines der<br />
Hauptprobleme in Flüssigfütterungsanlagen.<br />
Aus der Praxis wird uns<br />
immer wieder folgende<br />
Beobachtung mitgeteilt: Nach<br />
ca. 2-3 Wochen Einsatz eines<br />
Produktes mit Vevovitall fällt<br />
auf, dass sich kaum mehr ein<br />
Schmutzbelag in Rohrleitungen<br />
oder Bottich bildet. Teilweise<br />
werden Leitungen und<br />
Bottich sogar „blank“!<br />
In einem Versuch konnte die<br />
stabilisierende Wirkung von<br />
Vevovitall auf die Entwicklung<br />
von Schimmel und Hefen in<br />
Maiskornsilage gezeigt werden:<br />
(siehe Fotos)<br />
Bei diesem Versuch wurde zu<br />
CCM jeweils 0%, 0,3% und<br />
0,5% Vevovitall zugemischt<br />
und dann 5 Tage bei 25 °C<br />
gelagert. Die Ergebnisse sind<br />
offensichtlich.
� Positiver Einfluss auf die<br />
biologische Leistung<br />
(Mastleistung):<br />
Durch die beschriebenen<br />
Wirkungen von Vevovitall<br />
(Ammoniak-Reduktion, Hygiene-Verbesserung<br />
etc.) liegt<br />
auch auf der Hand, dass sich<br />
die Mastleistung verbessert:<br />
Die Versuchsergebnisse zeigen<br />
Verbesserungen der<br />
Zunahmen im Bereich von 3-<br />
7% und in der Futterverwertung<br />
von 2-6%.<br />
In der Praxis ist natürlich eine<br />
Verbesserung in der Futterverwertung<br />
schwierig zu<br />
beobachten. Allerdings die<br />
Verbesserung in den täglichen<br />
Zunahmen konnte sehr<br />
häufig bestätigt werden: Dass<br />
die Mastschweine um mehr<br />
als 1 Woche früher geschlachtet<br />
werden konnte, war keine<br />
R E P O R T<br />
Seltenheit.<br />
Mineralfutter mit Vevovitall<br />
kostet um ca. 15-20 E /100kg<br />
mehr als „herkömmliches“<br />
Mineralfutter. Außerdem<br />
steigt durch den Einsatz von<br />
Vevovitall im Mineralfutter<br />
die Beimischrate auf ca. 3,5%.<br />
In Summe entstehen dadurch<br />
Mehrkosten von ca. 2 E pro<br />
Mastschwein. Alleine durch<br />
die Verbesserung der Futterverwertung<br />
sind diese<br />
Mehrkosten bereits gedeckt.<br />
Berücksichtigt man, dass<br />
keine anderen Säuren in der<br />
Flüssigfütterung gebraucht<br />
werden, Ausfälle reduziert<br />
werden, die täglichen Zunahmen<br />
verbessert werden<br />
…, so ergibt sich ein zusätzlicher<br />
Gewinn pro<br />
Mastschwein von 3-5 Euro.<br />
Weitere Informationen zu<br />
Vevovitall und den Vevomin-<br />
Produkten erhalten Sie unter<br />
www.vevovitall.info oder bei<br />
Ihrem SOLAN-Außendienstmitarbeiter.<br />
Weitere Informationen<br />
können Sie auch mit der<br />
Antwortkarte anfordern.<br />
�<br />
5<br />
SS CC HH WW E I N E M A S T
F EE R K E L<br />
6<br />
R E P O R T<br />
NEU im Sortiment:<br />
DENKAPIG Baby Wean<br />
Das neue Spezialfutter von<br />
DENKAVIT ist ein Mehlfutter,<br />
das als Brei verfüttert wird<br />
und dadurch selbst von den<br />
kleinsten Ferkeln hervorragend<br />
aufgenommen wird. Mit<br />
diesem Futter wird nun auch<br />
das Absetzen von Ferkeln mit<br />
einem Gewicht von 3-4kg<br />
möglich.<br />
Durch den Zuchtfortschritt<br />
haben die heutigen Sauen<br />
deutlich mehr lebend geborene<br />
Ferkel. Jedoch ist zu beobachten,<br />
dass die Geburtsgewichte<br />
innerhalb eines<br />
Wurfes sehr unterschiedlich<br />
sind. Eine Gewichtsdifferenz<br />
zwischen dem kleinsten und<br />
dem größten Ferkel eines<br />
Wurfes von mehr als 1 kg ist<br />
keine Seltenheit. Da in den<br />
meisten Fällen die stärksten<br />
Ferkel die produktivsten<br />
Zitzen am Gesäuge der Sau<br />
belegen und für die schwächeren<br />
Ferkel die schlechteren<br />
Zitzen übrig bleiben, weiten<br />
sich im Laufe der<br />
Säugeperiode diese Gewichtsunterschiede<br />
bis zum<br />
Zeitpunkt des Absetzens noch<br />
deutlicher aus. Um aber trotzdem<br />
uniforme Ferkel zu verkaufen,<br />
müssen Ferkelproduzenten<br />
diese kleinsten<br />
Ferkel durch ein besonderes<br />
Futter wieder an die stärkeren<br />
Ferkel heranfüttern. Das stellt<br />
den Ferkelproduzenten vor<br />
das nächste Problem: Die kleinen<br />
Ferkel sind in Ihrer<br />
Futteraufnahmekapazität<br />
noch äußerst beschränkt. Es<br />
gilt also mit relativ wenig<br />
Futter relativ viele Nährstoffe<br />
in diese Ferkel hineinzubekommen.<br />
Aufgrund der vielen lebend<br />
geborenen Ferkel stellt auch<br />
der Ausfall einer Sau ein sehr<br />
viel gravierenderes Problem<br />
dar. Konnte man sonst die<br />
Ferkel an andere Sauen anlegen,<br />
sind diese ja mit Ihren<br />
eigenen Ferkeln schon ausgelastet<br />
und schaffen es mit<br />
Ihrer Säugeleistung nicht<br />
auch noch Fremdferkel ausreichend<br />
zu versorgen. Auch<br />
solche Ferkel müssen mit<br />
einem hochverdaulichen und<br />
schmackhaften Futter ernährt<br />
werden. Für eben diese<br />
Situationen in denen die<br />
Ferkel ganz besondere<br />
Ansprüche an das Futter stellen,<br />
ist das Futter DENKAPIG<br />
Baby Wean der Fa. Denkavit<br />
entwickelt worden. In der<br />
mehrere Jahre dauernden<br />
Entwicklungsarbeit auf dem<br />
Versuchsbetrieb von Denkavit<br />
wurde DENKAPIG Baby Wean<br />
so konzipiert, dass auch<br />
Ferkel mit einem Alter von 4<br />
Tagen abgesetzt werden können.<br />
DENKAPIG Baby Wean besteht<br />
zu annähernd 50 % aus<br />
Milchrohstoffen und enthält<br />
nur aufgeschlossenes Getreide,<br />
wodurch dieses Produkt<br />
den sehr hohen geschmacklichen<br />
Ansprüchen der kleinsten<br />
Ferkel gerecht wird.<br />
Hochverdauliche pflanzliche<br />
Eiweißkomponenten, sowie<br />
Fette in Speisefettqualität<br />
runden DENKAPIG Baby<br />
Wean zusätzlich ab. Zur<br />
Unterstützung der Darmgesundheit<br />
enthält DENKAPIG<br />
Baby Wean neben einer<br />
Kombination aus ansäuernden<br />
und konservierenden<br />
Säuren gesundheitsstabilisierende<br />
Hefezellwände.<br />
Inhaltsstoffe<br />
DENKAPIG Baby Wean<br />
Rohprotein: ca. 20,2%<br />
Rohfett: ca. 11,1%<br />
Lysin: ca. 1,6%<br />
Energie (ME): ca. 17,1 MJ<br />
DENKAPIG Baby Wean sollte<br />
nach folgenden Empfehlungen<br />
gefüttert werden:<br />
Es wird ca. 1kg Futter mit 1,5<br />
bis 2 Liter Wasser vermischt<br />
um einen Brei zu erhalten.<br />
DENKAPIG Baby Wean ist so<br />
stabilisiert, dass es als Brei 1<br />
Tag stabil bleibt.<br />
Ferkel von ca. 3 kg Gewicht<br />
und ca. 3 Wochen Absetzalter:<br />
� Bei Flüssigfütterung:<br />
Der Futterbrei sollte ca. 4<br />
bis 7 Tage lang pur verfüttert<br />
werden und anschließend<br />
ca. 3 Tage lang mit<br />
dem Folgefutter für einen<br />
schonenden Übergang verschnitten<br />
werden.<br />
� Bei Trockenfütterung:<br />
Der Futterbrei sollte ca. 4<br />
bis 7 Tage lang pur verfüttert<br />
werden. Dabei jedoch<br />
ab dem 3. Tag der<br />
Breifütterung bereits das<br />
trockene Absetzfutter anbieten.<br />
Bei Ausfall einer Sau bzw.<br />
sehr vielen kleinen Ferkeln:<br />
Sollte es unter Extrembedingungen<br />
notwendig sein,<br />
Ferkel bereits nach einer<br />
Woche von der Sau abzusetzen,<br />
so wird DENKAPIG Baby<br />
Wean mindestens 10 Tage<br />
lang alleine gefüttert. Bei<br />
anschließender Trockenfütterung<br />
sollte ab dem 5. Tag<br />
zusätzlich Denkapig Ministart<br />
bereits als Pellet angeboten<br />
werden. Das Absetzfutter sollte<br />
ab dem 10. Tag mit dem<br />
Absetzfutter (beispielsweise<br />
Denkapig Ministart) über<br />
einen Zeitraum von 5 Tagen<br />
verschnitten werden.<br />
Bei sehr großen Würfen<br />
neben der Sau:<br />
In der Praxis wird DENKAPIG<br />
Baby Wean bei großen<br />
Würfen auch bereits in den<br />
ersten Lebenstagen neben<br />
der Sau als Brei angeboten.<br />
Auf den Einsatz von<br />
Ferkelmilch kann so zum<br />
Großteil verzichtet werden.<br />
Da die Breifütterung arbeitstechnisch<br />
nicht einfach ist,<br />
gibt es dafür auch einen eigenen<br />
Futterautomaten – den<br />
„MAMBO AUTOMIX“. Mit diesem<br />
relativ einfachen Gerät<br />
lassen sich bis zu 30 Ferkel<br />
optimal mit Brei füttern. Der<br />
MAMBO AUTOMIX lässt sich<br />
sehr einfach in jede<br />
Ferkelbucht montieren. Im<br />
Futtertrog befindet sich ein<br />
Sensor, damit frischer Brei<br />
immer nur dann ausgeteilt
wird, wenn der Trog vorher<br />
leergefressen wurde. Die<br />
hohe Fütterungshäufigkeit<br />
(wenn notwendig bis zu 100 x<br />
pro Tag) garantiert ausreichende<br />
Hygiene und verhindert<br />
einen Geschmacksverlust<br />
des Breis als Folge eines längeren<br />
Kontaktes mit der<br />
Stallluft. Der Automat ist sehr<br />
handlich und lässt sich sehr<br />
leicht reinigen.<br />
Dass die Breifütterung speziell<br />
für sehr kleine Ferkel<br />
oder zurückgebliebene Ferkel<br />
eine optimale Möglichkeit<br />
darstellt ist allgemein<br />
bekannt. Mit dem neuen<br />
Futterautomaten „MAMBO<br />
AUTOMIX“ lässt sich dieses<br />
Prinzip nun auch arbeitstechnisch<br />
optimal realisieren.<br />
Nähere Informationen über den<br />
„MAMBO AUTOMIX“ erhalten sie<br />
über die Fa. ERBER Stalltechnik<br />
(Tel.: 0664/1017032) oder über ihren<br />
SOLAN-Außendienstmitarbeiter.<br />
Porzyme TP 100 - eine Enzymkombination zur Erhöhung der Verfügbarkeit von Nährstoffen in der<br />
Schweineration<br />
Ökonomische Vorteile in der Schweinefütterung:<br />
� Verbesserte Futteraufnahme, Futterverwertung und Tageszunahme<br />
� Reduktion der Futterkosten bei gleichzeitiger Erhaltung der Leistung<br />
� Verminderung der Rohstoffunterschiede fördert gleichmäßiges Wachstum<br />
� Konstante Leistung und erhöhte Uniformität des Wurfes<br />
� Verminderung der Gefahr von Durchfallserkrankungen<br />
� Höherer Magerfleischanteil und geringere Rückenspeckdichte<br />
� Ersatz von antibiotischen Wachstumsförderern<br />
� Entlastung der Umwelt<br />
Porzyme TP 100 - Steigerung der Profitabilität in der Schweineproduktion<br />
Vertrieb in Österreich<br />
Noack & Co Ag<br />
Auhofstraße 190<br />
A-1130 Wien<br />
Tel: +43 (0) 1/877 54 55<br />
Fax: +43 (0) 1/876 54 43<br />
www.noackgroup.com<br />
MAMBO AUTOMIX<br />
R E P O R T<br />
Mit DENKAPIG Baby Wean steht nun ein optimales Futter für<br />
sehr kleine Ferkel zur Verfügung. Über die Wirtschaftlichkeit in<br />
der Ferkelproduktion entscheidet jedes Ferkel welches zusätzlich<br />
als „normales“ Ferkel vermarktet werden kann. Mit DEN-<br />
KAPIG Baby Wean und dem MAMBO AUTOMIX lassen sich die<br />
Aufzuchtleistungen optimieren!<br />
Profitable Enzymlösungen für Schweine<br />
Danisco Animal Nutrition<br />
PO Box 777, Marlborough,<br />
Wiltshire, SN8 IXN,<br />
United Kingdom<br />
Tel: +44 (0) 6725/7777<br />
Fax: +44 (0) 6725/7778<br />
www.danisco.com/animalnutrition<br />
7<br />
FF EE RR KK E LL
S C H W E I N<br />
8<br />
R E P O R T<br />
Endgültige EU-Zulassung für LEVUCELL SB,<br />
spezifische Lebendhefe für Monogastrier<br />
Saccharomyces cerevisiae<br />
boulardii ist erwiesenermaßen<br />
in der Lage den tierischen<br />
und menschlichen<br />
Verdauungstrakt zu schützen.<br />
LEVUCELL SB ist weltweit in<br />
den USA, Kanada, China, und<br />
nun auch in Europa wegen<br />
seiner positiven Effekte bei<br />
Sauen und bei Ferkeln ab der<br />
Geburt bis 35 kg zugelassen,<br />
bei Sauen ist es für alle<br />
Produktionsphasen registriert.<br />
Das Dossier für die Zulassung<br />
umfasst Versuchsdaten an<br />
mehr als 3500 Ferkel in<br />
Forschungsinstituten und in<br />
der Praxis. Dabei wurden<br />
Verbesserungen der täglichen<br />
Zunahmen um 7 – 9 %<br />
gemessen, die Verbesserung<br />
der Futterverwertung war<br />
ähnlich.<br />
Ebenfalls wurde eine Verringerung<br />
der Ausfälle gemessen.<br />
Bei Sauen erbrachte<br />
die Verwendung von LEVU-<br />
CELL SB höhere Futteraufnahme,<br />
bessere körperliche<br />
Kondition und Milchproduktion.<br />
Die Wirkungsweise von Saccharomyces<br />
boulardii is gut<br />
dargestellt. Der so genannte<br />
„Schildeffekt“ stärkt das<br />
mikrobielle Ökosystem und<br />
schützt den Verdauungstrakt.<br />
Diese Schutzwirkung ist das<br />
Resultat dreier wissenschaftlich<br />
bewiesener Leistungen:<br />
+ Schäden durch Clostridium<br />
difficile werden verhindert,<br />
die Hefe erzeugt ein<br />
Ferment, das Toxine der<br />
Clostridien zerstört.<br />
+ Stärkung der Darmschleimhaut<br />
durch die Verbesserung<br />
enzymatischer Aktivität,<br />
der Schutzmechanismen<br />
der Darmzellen, dadurch<br />
Stärkung der<br />
Immunität und bessere<br />
Verwertung der Nährstoffe.<br />
+ Positive Balancewirkung<br />
auf die Mikroflora im Darm<br />
durch Anbindung pathogener<br />
Keime und Entfernung<br />
dieser über den Kot.<br />
Der spezifische Hefestamm<br />
LEVUCELL SB ist in der<br />
Humanmedizin wegen seiner<br />
positiven Wirkungen gegen<br />
Darmstörungen sehr<br />
bekannt, und wird auch in<br />
Spitälern vor allem gegen das<br />
Auftreten von Durchfällen<br />
nach Antibiotika-Behandlungen<br />
eingesetzt.
Saccharomyces cerevisiae<br />
boulardii ist ein einzigartiger<br />
Stamm unter tausenden<br />
Arten von Bierhefen.<br />
Zahlreiche Studien an Monogastriern<br />
zeigen seine besonderen<br />
Eigenschaften, die<br />
Resultate wurden in mehr als<br />
145 internationalen Berichten<br />
veröffentlicht.<br />
Das Auftreten von Durchfällen<br />
bei Sauen und Ferkeln verbunden<br />
mit Clostridium difficile<br />
nimmt in Europa und<br />
USA stark zu. Dieser Erreger<br />
wurde in 29, bzw. 41 % als<br />
Ursache von Frühdurchfällen<br />
identifiziert. Aufwendige<br />
Studien bei Mäusen und<br />
Menschen zeigten den positiven<br />
Effekt der Lebendhefe<br />
gegen Clostridium. In 2002<br />
wurde ein Feldversuch von<br />
Dr.J.P.Alno und Dr.V.<br />
Normand durchgeführt, der<br />
die Wirkung des Probiotikums<br />
an neugeborenen Ferkeln<br />
zeigte: Die Konzentration von<br />
Clostridium-Toxinen wurde<br />
um 30 % verringert, die klinischen<br />
Durchfalls-Symptome<br />
reduzierten sich um 40 %.<br />
Darmflora und Ausbildung<br />
der Darmzotten sind sehr<br />
wichtig für den Allgemeinzustand<br />
des Tieres. Man weiß,<br />
dass S. boulardii die Oberflächenentwicklung<br />
der<br />
Schleimhaut positiv beeinflusst.<br />
Darmzotten von Ferkeln<br />
welche LEVUCELL SB<br />
über das Futter enthielten,<br />
hatten eine durchschnittl.<br />
Länge von 399µm gegen<br />
269µm bei den Kontrolltieren.<br />
Diese Unterschiede beeinflussen<br />
die Aufnahme der Nährstoffe.<br />
Im Durchschnitt aller erfassten<br />
Versuche ergaben sich bei<br />
Ferkeln, welche über das<br />
Futter mit LEVUCELL SB versorgt<br />
waren, beim Absetzen<br />
um 5 – 9 % schwerere Ferkel ,<br />
nach dem Absetzen um 6 –<br />
9% höhere Tageszunahmen<br />
und eine um 4 – 6,5 % bessere<br />
Futterverwertung.<br />
�<br />
R E P O R T<br />
Die Tage der antibiotischen<br />
Leistungsförderer sind gezählt.<br />
Wie geht es nun weiter?<br />
Der Termin ist bekannt: Der 1. Januar 2006 ist der offizielle<br />
Stichtag für das Aus der antibiotischen Leistungsförderer.<br />
Alternativen dafür sind genug auf dem Markt – die Kunst ist<br />
nur, sie richtig einzusetzen<br />
Ab 1. 1. 2006 dürfen in Futtermittelfirmen<br />
und auf Futtermittelverkaufslagern<br />
keine<br />
Produkte mit antibiotischen<br />
Leistungsförderern (ALF)<br />
mehr angeboten oder verkauft<br />
werden. Nach momentaner<br />
Auffassung dürfen aber<br />
Restbestände an Futtermittel<br />
mit ALF beim Landwirt auch<br />
noch nach diesem Termin verfüttert<br />
werden. Allerdings<br />
besteht das Risiko, dass<br />
Organisationen wie Greenpeace<br />
etc. diese Situation<br />
anprangern unter dem Motto:<br />
„Trotz Verbot werden immer<br />
noch Futtermittel mit ALF eingesetzt…”<br />
Unsere Empfehlung<br />
ist daher, Futtermittel<br />
mit ALF so einzukaufen, dass<br />
sie sicher bis Jahresende verfüttert<br />
sind.<br />
In den letzten Jahren sind bei<br />
SOLAN zwar keine neuen<br />
Produkte mit ALF entstanden,<br />
dennoch sind noch ein paar<br />
Produkte damit ausgestattet.<br />
Eine Liste der Produkte, die<br />
noch einen antibiotischen<br />
Leistungsförderer enthalten,<br />
ist im Internet unter<br />
www.solan.at abrufbar (ohne<br />
Sondermischungen)<br />
Unser Zeitplan sieht vor, dass<br />
alle Standardprodukte bis<br />
Ende September auf alternative<br />
Konzepte umgestellt werden.<br />
Sondermischungen mit<br />
ALF werden wir noch bis<br />
Ende Oktober produzieren.<br />
Damit müsste genügend Zeit<br />
sein, damit nach dem 1.1.2006<br />
alle Produkte mit ALF aufgebraucht<br />
sind. Fragen bezüglich<br />
Umstellung etc. richten<br />
Sie bitte an Ihren Außendienstmitarbeiter<br />
oder direkt<br />
an Ing. Andreas Jung (Tel.:<br />
07735/7070-0).<br />
Welche Alternativen kommen<br />
bei SOLAN zum Einsatz?<br />
Je nach Tierart und Futtermittelart<br />
werden sehr unterschiedliche<br />
Konzepte umgesetzt.<br />
Da es natürlich von<br />
Betrieb zu Betrieb sehr großen<br />
Unterschiede gibt (Keimdruck,<br />
Haltungssysteme,<br />
Genetik, Management etc.)<br />
gibt es auch nicht ein<br />
Allheilmittel als Alternative.<br />
Ziel ist es, in unterschiedlichen<br />
Produkten auch unterschiedliche<br />
Strategien anzuwenden<br />
und alternative<br />
Produkte zu kombinieren.<br />
Die Liste der möglichen ALF-<br />
Alternativen ist sehr lange.<br />
Grundsätzlich kommen aber<br />
Produkte aus folgenden<br />
Gruppen zum Einsatz:<br />
9<br />
RR EE PP O RR T<br />
1.)Probiotika: Dazu gehören<br />
die lebenden Mikroorganismen(Milchsäurebakterien,<br />
Hefen, Sporenbildner).<br />
Die Probiotika sind<br />
zum Großteil sehr gut<br />
erforscht und haben im<br />
Rahmen ihrer EU-<br />
Zulassung ihre Wirksamkeit<br />
sehr gut dokumentiert.<br />
Da es sich um lebende<br />
Organismen handelt, sind<br />
sie teilweise nicht sehr stabil.<br />
Der Einsatz lohnt sich<br />
vor allem dort, wo<br />
Probleme mit Verdauungsstörungen<br />
auftreten (z.B.<br />
Ferkelfutter, Kälberfutter<br />
aber auch z.T im Mastfutter<br />
bzw. im Zuchtsauenfutter).<br />
2.)Säuren und deren Salze:<br />
Das Angebot an verschiedenen<br />
Säuren ist mittlerweile<br />
enorm. Die meisten<br />
Säuren werden lt. Futtermittelgesetz<br />
in die Gruppe Fortsetzung Seite 10
R EE PP O R T<br />
10<br />
R E P O R T<br />
Fortsetzung “ALF” von seite 9<br />
der Konservierungsstoffe<br />
eingereiht. Es gibt aber<br />
auch ein paar Ausnahmen:<br />
Z.B. ist das Produkt FORMI<br />
(chemisch: „Kaliumdiformiat“)<br />
bereits als<br />
„Leistungsförderer“ registriert.<br />
VEVOVITALL<br />
(Benzoesäure) wiederum<br />
ist lt. Futtermittelgesetz als<br />
„Säureregulator“ zugelassen.<br />
Zum Einsatz im<br />
Mineralfutter kommen nur<br />
ein paar Säuren und die<br />
nur in Pulverform in Frage,<br />
da es sonst bereits im<br />
Mineralfutter zu unerwünschten<br />
Reaktionen und<br />
Verklumpungen etc. kommen<br />
kann.<br />
3.)Phytobiotika: Dazu gehören<br />
<strong>Kräuter</strong>, ätherische Öle<br />
aber auch Extrakte und<br />
andere Pflanzeninhaltsstoffe.<br />
Momentan fallen<br />
alle Produkte aus dieser<br />
Gruppe unter „Aroma und<br />
appetitanregende Stoffe“.<br />
Laut Futtermittelgesetz<br />
darf aber mit Produkten<br />
aus dieser Gruppe nicht<br />
mit „Zusatzeffekten“ geworben<br />
werden – es sei<br />
denn, die Wirkung wird im<br />
Rahmen eines Zulassungsverfahren<br />
nachgewiesen.<br />
Die Versuchsergebnisse<br />
mit Zusatzstoffen aus dieser<br />
Gruppe sind sehr<br />
unterschiedlich. Hier ist<br />
noch sehr viel Arbeit notwendig,<br />
damit man die<br />
Spreu vom Weizen trennen<br />
kann.<br />
4.)Hefeextrakte: Mittlerweile<br />
ist auch eine Reihe an<br />
Produkten im Einsatz die<br />
aus toter (Bier-)Hefe ge-<br />
wonnen werden. Einerseits<br />
werden Hefezellwandbestandteile<br />
verwendet, die<br />
darin enthaltenen Mannane<br />
sollen eine verdauungsstabilisierende<br />
Wirkung<br />
haben (präbiotische Wirkung)<br />
und den enthaltenen<br />
Glucanen wird eine<br />
„immunstimulierende“<br />
Wirkung zugeschrieben.<br />
Andererseits werden aber<br />
auch aus dem Inneren der<br />
Hefezelle sogenannte<br />
„Nukleotide“ gewonnen.<br />
Diesen Nukleotiden wird<br />
eine Rolle in der Zellerneuerung<br />
(vor allem in<br />
der Leber) nachgesagt.<br />
5.)NSP - Enzyme: Diese Enzyme<br />
verbessern die Verdaulichkeit<br />
des Futters und<br />
bewirken eine verbesserte<br />
Eindickung des Kotes<br />
(Viskositätssenkung). Vor<br />
allem bei Jungtieren,<br />
deren eigenes Enzymsystem<br />
noch nicht soweit<br />
ausgereift ist, bewährt sich<br />
der Einsatz.<br />
Lösungen für den Ausstieg<br />
aus der Verwendung von ALF<br />
sind aber nicht nur unter diesen<br />
Zusatzstoffen zu suchen.<br />
Der Einsatz hochwertiger<br />
Rohstoffe anstatt „Billigmachern“<br />
bringt meist ebensoviel<br />
wie die Verwendung<br />
von alternativen Zusatzstoffen.<br />
Durch die antibiotischen<br />
Leistungsförderer wurden<br />
oft Fehler in der<br />
Rationsgestaltung und Rohstoffauswahl<br />
kaschiert. Es<br />
wurden aber auch Fehler in<br />
der Haltung der Tiere und im<br />
Management zugedeckt. In<br />
Ländern die bereits seit etlichen<br />
Jahren keine ALF mehr<br />
verwenden, konnte ein rapider<br />
Anstieg in der Verwendung<br />
von Medizinal-<br />
Antibiotika beobachtet werden.<br />
Damit dies nicht auch in<br />
Österreich passiert, sollten<br />
alternative Zusatzstoffe genutzt<br />
werden und eine<br />
Verbesserung der Haltungs-,<br />
Hygiene- und Managementbedingungen<br />
auf den Betrieben<br />
sollte angestrebt werden.<br />
Ing. Andreas Jung �<br />
Grilly –<br />
<strong>Kräuter</strong>-<strong>Milchferkel</strong><br />
Ein Kooperationsprojekt der Fa. Grilly<br />
GmbH und der Fa. SOLAN im Rahmen<br />
des Lebensmittelclusters OÖ<br />
Das Ziel:<br />
Ziel des Projektes war es,<br />
durch die Verwendung von<br />
<strong>Kräuter</strong>n im Futter ein „noch<br />
besseres und gesünderes“<br />
Fleisch zu produzieren um<br />
damit die Grilly-<strong>Kräuter</strong>-<br />
<strong>Milchferkel</strong> qualitativ von den<br />
normalen, marktüblichen<br />
Spanferkeln differenzieren zu<br />
können.<br />
Die Aufgabenstellung:<br />
Hauptaufgabe in den Versuchsreihen<br />
war der Nachweis,<br />
dass das Fleisch der mit<br />
<strong>Kräuter</strong>n gefütterten Ferkel<br />
einen geringeren Gehalt an<br />
Cholesterinoxiden und Fettoxidationsproduktenaufweist.<br />
Vor allem den<br />
Cholesterinoxiden wurde großes<br />
Augenmerk geschenkt,<br />
da die sie an der Entstehung<br />
von Arteriosklerose bzw.<br />
Arteriosklerose-bedingten<br />
Erkrankungen eine große<br />
Rolle spielen. Außerdem wird<br />
den Cholesterinoxiden eine<br />
zytotoxische und kanzerogene<br />
Wirkung nachgesagt.<br />
Bei Fleischverkostungen<br />
wurde der Einfluß auf Aroma,<br />
Geschmack und Geruch des<br />
Fleisches bestimmt.<br />
In den Fütterungsversuchen<br />
wurde auch der Einfluß auf
-Projekt 2003-2005<br />
Das Projekt wurde durchgeführt in Zusammenarbeit mit:<br />
� Fa. Grilly GmbH Milch- und Spanferkelprodukte,<br />
4621 Sipbachzell<br />
� Fa. SOLAN-<strong>Kraftfutterwerk</strong>,<br />
Schmalwieser Ges.m.b.H & Co.KG, 4672 Bachmanning<br />
� Vet. Med. Uni. Institut für Fleischhygiene, Fleischtechnologie<br />
und Lebensmittelwissenschaft; Veterinärplatz 1, 1210 Wien;<br />
Prof. DI Dr. F. Bauer<br />
� Priv. HTL für Lebensmitteltechnologie Hollabrunn,<br />
2020 Hollabrunn; Leitung: Dir. DI M. Winkler<br />
� Institut für biologische Landwirtschaft in Thalheim,<br />
4600 Wels; Dr. W. Hagmüller<br />
� Institut für angewandte Statistik, Johannes-Kepler-Universität<br />
Linz, 4020 Linz; Bearbeitung: M. Schnalzenberger<br />
� Herr Josef Buchner, Landwirt in 4616 Weißkirchen/Traun<br />
Dieses innovative Kooperationsprojekt wurde im Rahmen des<br />
Lebensmittelclusters OÖ (Wirtschaftskammer OÖ und Land OÖ) aus dem<br />
Zukunftsfond gefördert. LC-Verantwortlicher: Herr DI J. Neuhold.<br />
die biologischen Leistungen<br />
der Ferkel bestimmt. Für die<br />
Landwirte als Produzenten<br />
der Grilly-<strong>Milchferkel</strong> soll im<br />
Vergleich zur herkömmlichen<br />
Fütterung der Einsatz von<br />
<strong>Kräuter</strong>n auch wirtschaftlich<br />
sein.<br />
Die Versuchsanlage:<br />
In 8 Einzelversuchen auf 2<br />
Betrieben wurden insgesamt<br />
400 Ferkel mit ca. 15kg aufgestallt.<br />
Im Vergleich zu einem<br />
Kontrollfutter wurde den<br />
Ferkeln ein Versuchsfutter mit<br />
<strong>Kräuter</strong>n vorgelegt. Mit ca.<br />
30kg wurden die Ferkel<br />
geschlachtet und zu „Grilly-<br />
<strong>Kräuter</strong>-<strong>Milchferkel</strong>n“ verarbeitet.<br />
Dabei wurden<br />
Fleischproben entnommen<br />
und zur Analyse an die Vet.med.<br />
Universität geschickt.<br />
In der ersten Versuchen wurden<br />
im Versuchsfutter<br />
Einzelkräuter in verschiedenen<br />
Dosierungen verwendet.<br />
Aus den Ergebnissen dieser<br />
Versuche wurde dann die<br />
wirksamste Kombination aus<br />
4 verschiedenen <strong>Kräuter</strong>n<br />
bestimmt. In den Versuchen<br />
5-8 wurde diese Kombination<br />
auf ihre Effektivität getestet.<br />
Bei den Fleischanalysen wurden<br />
folgende Parameter am<br />
Tag 0 und nach 12 Tagen<br />
Lagerung bestimmt: Cholesterinoxide<br />
(„COPs“); Peroxidzahl<br />
(„POZ“), Thiobarbitursäurezahl<br />
(„TBARS“).<br />
Die Ergebnisse:<br />
R E P O R T<br />
� Das Leistungsniveau der<br />
Ferkel lag generell sehr<br />
hoch – im Vergleich zu konventioneller<br />
Fütterung<br />
konnten keine signifikanten<br />
Unterschiede festgestellt<br />
werden, ein positiver<br />
Trend war aber in den meisten<br />
Versuchen ersichtlich.<br />
� Bei den Fleischverkostungen<br />
wurde das Fleisch der<br />
Versuchsferkel tendenziell<br />
besser bewertet<br />
� Eine positive Auswirkung<br />
auf die Fleischparameter<br />
ließ sich eindeutig nachweisen.<br />
Speziell bei den<br />
Cholesterinoxiden wurde<br />
eine Reduktion um 30-50%<br />
beobachtet, bei einem<br />
Versuch sogar eine<br />
Verbesserung um 80%.<br />
Prof. DI Dr. F. Bauer von der<br />
VET. Med. Universität Wien<br />
zieht aus den Versuchsergebnissen<br />
folgendes<br />
Resümee:<br />
„Durch den Zusatz von<br />
<strong>Kräuter</strong>n zum Futter der<br />
<strong>Milchferkel</strong> kann ein Fleisch<br />
mit geringer Belastung an<br />
Fettoxidationsprodukten vor<br />
allem von Cholesterinoxiden<br />
gewonnen werden, der<br />
Zusatz trägt zum Wohlbefinden<br />
der Tiere bei und liefert<br />
einen Beitrag zur Produktion<br />
„gesünderer“ Lebensmittel“<br />
�<br />
11<br />
R EE PP O RR T
Z U C H T S A U E N<br />
12<br />
R E P O R T<br />
Beinschwächesyndrom bei Zuchtsauen – gibt es<br />
einen Zusammenhang mit der Fütterung?<br />
Das Beinschwächesyndrom tritt vor allem bei Jungsauen<br />
nach dem Eingliedern aber auch etliche Monate später oder<br />
nach der Geburt auf. Die Sauen haben offensichtlich<br />
Schmerzen beim Gehen, sitzen deshalb häufig und fressen<br />
schlecht. Mittlerweile geht man davon aus, dass 5-10% der<br />
Sauen aus diesem Grund nicht mehr weiter in der Zucht verwendet<br />
werden können und deshalb geschlachtet werden<br />
müssen.<br />
Als Ursache für die Bewegungsstörungen<br />
kommen<br />
viele Faktoren in Frage.<br />
Genetik, Haltungssystem,<br />
Management, Infektionskrankheiten<br />
(Streptokokken<br />
...), Management etc. spielen<br />
neben dem Einfluß der<br />
Fütterung eine Rolle. An dieser<br />
Stelle möchten wir uns<br />
aber vor allem dem Einfluß<br />
der Fütterung widmen.<br />
Tierärzte und Fütterungsexperten<br />
diskutieren schon seit<br />
längerem über den Einfluß<br />
der Fütterung auf diese<br />
Störungen die doch erhebliche<br />
wirtschaftliche Verluste<br />
bedeuten können. Unumstritten<br />
ist, dass vor allem die<br />
Calcium- und Phosphor-<br />
Versorgung eine große Rolle<br />
spielt, da ja diese beiden<br />
Mineralien die Hauptbestandteile<br />
der Knochen darstellen.<br />
Die Diskussion geht<br />
aber auch in Richtung N- und<br />
P-reduzierte Fütterung,<br />
Flüssigfütterung, Säureeinsatz,<br />
Einsatz von qualitativ<br />
minderwertigeren Rohstoffen,<br />
schlecht ausbalancierter<br />
Rationsgestaltung<br />
(Energieversorgung), Vitamin-<br />
und Spurenelementdefiziten<br />
etc. Auch die durch<br />
das neue Tierschutzgesetz<br />
geforderte Gruppenhaltung<br />
der Sauen kann zu vermehrten<br />
Fundamentproblemen<br />
führen. Es stellt sich die<br />
Frage, ob die Fütterung bzw.<br />
Rationsgestaltung die Anforderungen<br />
eines modernen<br />
Schweinetyps mit hohem<br />
Wachstum und hoher<br />
Reproduktionsleistung erfüllen<br />
kann.<br />
In Fütterungsversuchen stellt<br />
sich immer wieder heraus,<br />
dass vor allem Sauenlinien<br />
mit hohem Wachstum und<br />
hohem MFA-Potential vor<br />
allem bei intensiver Fütterung<br />
vermehrt Probleme mit<br />
Beinschwäche bekommen.<br />
Man geht davon aus, dass bei<br />
hohen tägl. Zunahmen die<br />
Entwicklung der Knochen und<br />
Gelenke nicht mit dem<br />
Muskelwachstum Schritt halten<br />
kann und dadurch das<br />
Skelett einfach nicht stark<br />
genug ist, das Körpergewicht<br />
zu tragen. In etlichen Versuchen<br />
konnte diese Theorie<br />
bewiesen werden, in anderen<br />
wiederum nicht. Vor allem in<br />
der Jungsauenaufzucht weiß<br />
man, dass bei sehr intensiver<br />
Fütterung (bzw. bei sehr<br />
hohen tägl. Zunahmen) vermehrt<br />
Fundamentprobleme<br />
bei den Sauen auftreten, die<br />
Sauen deshalb auch früher<br />
ausgemerzt werden müssen.<br />
Auch ein zu hohes Fütterungsniveau<br />
in der Tragezeit<br />
kann ebenfalls zu mehr<br />
Abgängen wegen Fundamentproblemen<br />
führen. Eine<br />
moderate Fütterungsintensität<br />
ist deshalb vor allem in<br />
der Jungsauenaufzucht angebracht.<br />
Über die Futterzusammensetzung<br />
vor allem im Hinblick<br />
auf Calcium, Phosphor und<br />
Vitamin D3 wird natürlich<br />
auch das Skelettwachstum<br />
beeinflusst. Hohe Calcium-<br />
Gehalte können z.B. die<br />
Phosphor-Aufnahme beeinträchtigen.<br />
In<br />
Fütterungsversuchen konnte<br />
aber bei anfälligen Linien<br />
trotz optimaler Mineralstoffausstattung<br />
und optimaler<br />
Mineralisierung der Knochen<br />
Beinschwäche nicht verhindert<br />
werden. Nur extremer<br />
Calcium- oder Phosphormangel<br />
über längere Zeit<br />
führte zu Beinschwäche. Beim<br />
Calcium-Phosphor-Verhältnis<br />
führte ebenfalls erst eine<br />
extreme Relation von unter<br />
0,5 oder über 3 : 1 über längere<br />
Zeit zu Problemen mit dem<br />
Fundament. Es kommt viel<br />
eher zu Wachstumsdepressionen<br />
oder schlechter<br />
Futterverwertung bevor<br />
Beinschwäche auftritt.<br />
Auch der Einsatz von Phytase<br />
wird in diesem Zusammenhang<br />
diskutiert. Phytase<br />
bewirkt ja eine Verbesserung<br />
der Verdaulichkeit des natürlich<br />
enthaltenen pflanzlichen<br />
Phosphors (Phytin-Phosphor).<br />
Wird Phytase richtig<br />
eingesetzt, macht es für das<br />
Tier keinen Unterschied ob<br />
der verfügbare Phosphor aus<br />
anorganischen Quellen<br />
(Dicalciumphosphat, Monocalciumphosphat<br />
…) kommt<br />
oder ob durch die gesteigerte<br />
Verdaulichkeit der Phosphor<br />
aus dem Getreide kommt.<br />
Allerdings wird die Rationsgestaltung<br />
schwieriger und<br />
man sieht manchmal auch<br />
falsch berechnete Phosphor-<br />
Werte im Futter. Die Vorteile<br />
des Phytase-Einsatzes überwiegen<br />
aber bei weitem.<br />
Reduktion der P-Ausscheidung,<br />
Verbesserung der<br />
Gesamt-Verdaulichkeit des<br />
Futters, bessere Verfügbarkeit<br />
von Spurenelementen etc.<br />
sind nur einige Aspekte die<br />
für einen Phytase-Einsatz<br />
sprechen.<br />
Eine andere Vermutung<br />
bezüglich Beinschwächesyndrom<br />
geht in Richtung<br />
Säureeinsatz (aber auch<br />
„saure“ Salze wie z.B.<br />
Calcium-Chlorid etc.) bzw.<br />
länger dauernder Acidose.<br />
Dabei wird ein Stoffwechsel-<br />
Mileau geschaffen bei dem<br />
durch Übersäuerung im Blut<br />
Calcium und Phosphor aus<br />
den Knochen zur Pufferung
ausgelagert wird. Dauert<br />
diese Situation über längere<br />
Zeit an, kommt es zur<br />
Schädigung des Knochengewebes.<br />
Durch den Einsatz<br />
einer Puffersubstanz wie z.B.<br />
Natriumbicarbonat konnte in<br />
Versuchen das Auftreten von<br />
Beinschwäche reduziert werden.<br />
Eine ähnliche Stoffwechselsituation<br />
kann auch bei<br />
Flüssigfütterungen vor allem<br />
mit Molke beobachtet werden.<br />
Dabei dürfte der pH-Wert<br />
der Futtersuppe der wesentliche<br />
Faktor sein.<br />
Werden Ferkel für die Jungsauenaufzucht<br />
herangezogen,<br />
sollte man bereits im<br />
Ferkelfutter auf ausreichende<br />
Versorgung mit Mineralien<br />
achten, bzw. sollte auch mit<br />
Säuren sparsam umgegangen<br />
werden.<br />
Ein Mangel an Vitamin D3<br />
(„antirachitisches Vitamin“)<br />
führt häufig bei jüngeren<br />
Tieren aber zum Teil auch bei<br />
älteren Tieren zu Beinschwäche.<br />
Trotzdem konnte in<br />
Versuchen durch zusätzliche<br />
Vitamin D3-Gaben keine<br />
Verbesserung bei Beinschwäche<br />
beobachtet werden.<br />
Im Gegenteil: Extrem<br />
hohe D3-Gaben führten sogar<br />
zu Fundamentproblemen.<br />
Ebenfalls eine Rolle dürfte<br />
das B-Vitamin BIOTIN spielen.<br />
Ein Biotin-Mangel kann<br />
zu Klauenproblemen führen –<br />
ebenfalls eine Ursache für<br />
Lahmheiten. In etlichen Fällen<br />
konnte durch zusätzliche<br />
Biotin-Gaben eine Verringerung<br />
der Probleme beobachtet<br />
werden.<br />
Wenn auf einem Betrieb vermehrt<br />
Fundamentprobleme<br />
auftreten, ist es meist nicht<br />
einfach, den Grund dafür zu<br />
finden. Sinnvoll ist jedenfalls,<br />
die Rationen genau zu überprüfen<br />
und eventuell<br />
Futterproben auch auf ihren<br />
tatsächlichen Gehalt an<br />
Mineralien zu untersuchen.<br />
Die Intensität der Jungsauenaufzucht<br />
und auch die<br />
Ferkelrationen sind in<br />
Betracht zu ziehen. Nur durch<br />
den Einsatz von Futterkalk<br />
lassen sich die Probleme in<br />
den seltensten Fällen lösen.<br />
Ing. Andreas Jung �<br />
R E P O R T<br />
Eine Fliege macht noch keinen Sommer!<br />
Aber wenn eine zweite dazu kommt dann vermehren sie sich und binnen<br />
kurzer Zeit ist der Stall voll Fliegen. Neben der vorbeugenden<br />
Behandlung mit dem Larvizid NEPOREX® gibt es die Möglichkeit der<br />
Bekämpfung der vorhandenen Fliegen.<br />
Die dazu geeigneten Produkte werden als Spritz-, Streich- oder<br />
Ködermittel angewendet. Stähler Austria hat neben diesen Produkten<br />
auch die nötige Erfahrung und berät gerne über die richtige und wirksame<br />
Bekämpfung von Stallfliegen.<br />
NEPOREX ®<br />
Larvizid (Madenbekämpfungsmittel) zum Streuen oder Gießen.<br />
AGITA ®<br />
Wird als Streichmittel an den gerne durch Fliegen beflogenen Stellen<br />
aufgestrichen und wirkt als Kontaktgift. Besonders wirkungsvoll sind mit<br />
AGITA bestrichene Karton- oder Kunststofftafeln, die im Stall aufgehängt<br />
werden.<br />
SPY®<br />
Mit dem neuen besonders wirksamen Wirkstoff Spinosad kann so wie es<br />
in der Packung vorliegt als Ködermittel auf flachen Schalen ausgestreut<br />
angeboten werden. SPY hat eine rasche und nachhaltige Wirkung.<br />
DASKOR®<br />
Information und Beratung:<br />
Stähler Austria, 8042-Graz,<br />
Tel.: 0316/4602*14. Internet: www.staehler.at<br />
13<br />
H YY G II E NN E
M I LL C H K U H<br />
14<br />
R E P O R T<br />
Bessere Spurenelementversorgung mit<br />
Availa ®4 hilft Kühen trächtig zu werden<br />
Availa-4 ist eine ausgewogene<br />
Kombination von hochverfügbarem<br />
Zink, Mangan,<br />
Kupfer plus Kobalt, die wie<br />
wissenschaftliche Untersuchungen<br />
zeigen, zu Verbesserungen<br />
der Tiergesundheit,<br />
Fruchtbarkeit,<br />
Klauengesundheit und Milchleistung<br />
bei Kühen führt.<br />
Dieser Artikel hat die Wirkung<br />
von Availa-4 auf die<br />
Fruchtbarkeit von Kühen zum<br />
Gegenstand.<br />
Unfruchtbarkeit ist eine der<br />
bedeutendsten Abgangsursachen<br />
von Milchkühen<br />
Kühe innerhalb von 4 bis 5<br />
Monaten nach dem Kalben<br />
wieder trächtig zu bekommen<br />
ist wichtig um die Wirtschaftlichkeit<br />
der Milchviehhaltung<br />
sicherzustellen. Kühe<br />
rechtzeitig trächtig zu bekommen<br />
ist jedoch schwierig, wie<br />
aus europäischen und auch<br />
internationalen Erhebungen<br />
hervorgeht, die ergaben, dass<br />
eine von vier Kühen wegen<br />
Unfruchtbarkeit die Herde<br />
verlässt. Darüber hinaus gibt<br />
es eine Anzahl an Kühen, die<br />
erst spät in der Laktation<br />
trächtig werden. Dies führt zu<br />
einer verminderten Milchleistung,<br />
längeren Trockenstehzeit<br />
und übermässiger<br />
Tabelle 1. Wirkung von Spurenelementmangel auf<br />
die Fruchtbarkeit<br />
Mangelerscheinung Spurenelemente<br />
Nachgeburtsverhaltung Zn<br />
Schwache oder stille Brunst Cu, Mn<br />
Schlechte Spermaqualität Zn, Mn, Se<br />
Verminderte Befruchtung Zn, Mn<br />
Embryonaler Frühtod, Abort Cu, Mn, Se<br />
Schlechte Fruchtbarkeit und<br />
wenig Kolostrum Co<br />
Verfettung sowie einer höheren<br />
Anfälligkeit für Stoffwechselstörungen<br />
nach dem<br />
Abkalben.<br />
Spurenelemente beeinflussen<br />
die Fruchtbarkeit<br />
Fruchtbarkeitsstörungen können<br />
durch eine Vielzahl von<br />
Faktoren verursacht werden<br />
wie Management, Stoffwechselstörungen,<br />
Krankheiten<br />
und Ernährung. Was die<br />
Ernährung anbetrifft, so ist<br />
allgemein bekannt, dass das<br />
Vermeiden oder Minimieren<br />
der negativen Energiebilanz<br />
der Kuh in der frühen Laktation<br />
einen wichtigen Beitrag<br />
zum Erhalten der Fruchtbarkeit<br />
leistet. Eine ausgeglichene<br />
Versorgung mit<br />
Protein, Faser und Mineralstoffen<br />
helfen beim Vermeiden<br />
von Stoffwechselerkrankungen<br />
und dienen somit<br />
auch dem Erhalten der<br />
Fruchtbarkeit.<br />
Spurenelemente wie Zink,<br />
Mangan, Kupfer und Selen<br />
spielen ebenfalls bedeutende<br />
Rollen bei der Fruchtbarkeit,<br />
erhalten aber meist nur<br />
wenig Andacht. Zuerst sind<br />
Spurenelemente unabdingbare<br />
Bestandteile von Enzymsystemen,<br />
die das Fruchtbarkeitsgeschehen<br />
beeinflussen.<br />
Als Beispiele seien die<br />
Erneuerung von Gewebe in<br />
der Gebärmutter nach dem<br />
Kalben, Brunstsymptome,<br />
Befruchtung sowie das<br />
Erhalten der Trächtigkeit<br />
genannt (Tabelle 1).<br />
Der Auswirkung von<br />
Spurenelementmangel auf<br />
die Fruchtbarkeit kann von<br />
suboptimaler Fruchtbarkeit<br />
bei leichtem Mangel bis zu<br />
Abort bei schwerem Mangel<br />
reichen. Während schwerer<br />
Mangel in der heutigen<br />
Milchviehhaltung selten vorkommt,<br />
so trifft man leichten<br />
Mangel doch öfters an. Dies<br />
wird durch den am Ende dieses<br />
Artikels beschriebenen<br />
Versuch deutlich bei dem<br />
durch den Ersatz von anorganischen<br />
Spurenelementen<br />
mit Chelaten Verbesserungen<br />
bei der Fruchtbarkeit erzielt<br />
wurden.<br />
Warum eine ausgeglichene<br />
Spurenelementversorgung<br />
wichtig ist<br />
Um die Spurenelementbedarfsdeckung<br />
bei Milchkühen<br />
sicherzustellen, gibt es zwei<br />
bedeutende Faktoren, die es<br />
bei der Rationsberechnung zu<br />
berücksichtigen gilt. Zum<br />
Ersten, viele Grundfuttermittel<br />
wie z.B. Silagen und<br />
Heu weisen a) mangelhafte<br />
Gehalte und b) erhebliche<br />
Schwankungen an Spurenelementen<br />
auf (Tabelle 2).<br />
Tabelle 2. Spurenelementkonzentrationen<br />
(mg/kg TM) in<br />
Grassilagen im Jahr 2004<br />
Min. – Max. Mittelwert<br />
Cu 3-20 8<br />
Zn 22-407 48<br />
Mn 40-564 143<br />
Fe 95-6587 513<br />
Quelle: LUFA Nord-West, Deutschland<br />
Deshalb sollten Milchviehrationen<br />
in jedem Fall mit<br />
Spurenelementen ergänzt<br />
werden.<br />
Zweitens, möglicherweise ist<br />
nicht die gesamte Menge an<br />
Spurenelementen die das Tier<br />
aufgenommen hat, auch verfügbar.<br />
Der Anteil eines<br />
Spurenelementes der für die<br />
Kuh verfügbar ist hängt a)<br />
von der Spurenelementform<br />
und b) der Anwesenheit von<br />
Gegenspielern (Antagonisten)<br />
ab. Sulfat- und insbesondere<br />
Oxidformen sind im<br />
Allgemeinen schlechter verfügbar<br />
als Chelatformen.<br />
Darüber hinaus ist es so, dass<br />
ein erhöhter Gehalt eines<br />
Spurenelementes die Verfügbarkeit<br />
eines anderen vermindern<br />
kann. Aus diesem<br />
Grund sollte eine ausgeglicheneSpurenelementversorgung<br />
als Ziel das Erhalten<br />
von Balancen haben und<br />
nicht das einseitige vermehrte<br />
Ergänzen der sich im<br />
Mangel befindenden Spurenelemente<br />
ohne<br />
Berücksichtigung der Gehalte<br />
an anderen Spuren- oder<br />
Mengenelementen.
Bessere Fruchtbarkeit mit<br />
Availa-4<br />
Availa-4 ist weniger anfällig<br />
gegenüber Antagonisten und<br />
führt zur Verbesserung der<br />
Fruchbarkeit verglichen mit<br />
gleichen Mengen an Spurenelementen<br />
in anorganischer<br />
(herkömmlicher) Form.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen,<br />
durchgeführt an<br />
Milchkühen unter verschiedenen<br />
Umweltbedingungen,<br />
mit unterschiedlichen<br />
Rationstypen zeigen eine<br />
Verminderung des Zeitraums<br />
vom Kalben bis zum wieder<br />
trächtig werden von 23 Tagen<br />
bei Kühen, denen Availa-4<br />
oder ähnliche Produkte von<br />
Zinpro gefüttert wurden. Eine<br />
Studie neueren Datums aus<br />
Florida, USA, bestätigt die<br />
positive Wirkung von Availa-4<br />
auf Klauengesundheit und<br />
Fruchtbarkeit (Abbildung 2).<br />
In dieser Untersuchung, mit<br />
mehr als 300 Holstein-<br />
Friesian Kühen, wurden mit<br />
Availa-4 gefütterte Kühe<br />
schneller trächtig als Kühe die<br />
Spurenelemente in Sulfatform<br />
erhielten.<br />
Fazit:<br />
Unfruchtbarkeit und verzögertes<br />
trächtig werden nach<br />
dem Abkalben stellen bedeutende<br />
Probleme in der<br />
modernen Milchviehhaltung<br />
dar. Der Ersatz von anorganischem<br />
Zink, Mangan und<br />
Kupfer durch besser verfügbare<br />
Formen wie in Availa-4<br />
verbessert die Fruchtbarkeit<br />
von Kühen. Aufgrund der<br />
hohen Schwankungen von<br />
Spurenelementgehalten in<br />
Grundfutter und anderen<br />
Futtermitteln sollte Availa-4<br />
durchgehend ergänzt werden.<br />
Abbildung 2. Wirkung von<br />
Availa®4 auf Klauengesundheit<br />
und Trächtigkeitsrate von<br />
Milchkühen<br />
Sulfate Availa-4<br />
SOLAN 158<br />
R E P O R T<br />
Spurenelementergänzer, für gesunde, fruchtbare Milchkühe<br />
Essentielle Spurenelemente erfüllen vielfältige Funktionen im<br />
Organismus unserer landwirtschaftlichen Nutztiere. Sie müssen<br />
daher in ausreichender Menge mit dem Futter aufgenommen<br />
werden. SOLAN 158 sicher durch die organisch<br />
gebundene Form (Availa®4) höchste Verfügbarkeit und somit<br />
beste Effizienz.<br />
Einsatzbereiche:<br />
� Klauenprobleme, schlechte Hornqualität<br />
� Erhöhte Zellzahlen<br />
� Schwache Brunst<br />
� Fruchtbarkeitsstörungen<br />
� Nachgeburtsverhalten<br />
� Scheidenausfluss<br />
Für weiterführende Informationen und Einsatzempfehlungen wenden Sie<br />
sich bitte an Ihren SOLAN- Fachberater oder direkt an SOLAN.<br />
15
I N T E R V I E W<br />
16<br />
R E P O R T<br />
Der Betrieb Hörtenhuber<br />
begann bereits im Jahr 1973<br />
mit der Einkreuzung von<br />
Holstein Frisian Blut auf<br />
Braunvieh, weiters wurden<br />
reine Holsteintiere aus verschiedensten<br />
Zuchtgebieten<br />
angekauft. Zur damaligen Zeit<br />
war die Holsteinzucht noch in<br />
den Anfängen ihres Werdeganges.<br />
Mittlerweile sind die<br />
Holsteinzüchter aber zur 2.<br />
größten Rassegemeinschaft<br />
nach Herdebuchkühen in<br />
Oberösterreich angewachsen,<br />
wobei Familie Hörtenhuber<br />
dazu sicherlich wesentlich beigetragen<br />
hat. So ist Herr<br />
Hörtenhuber seit 4 Perioden im<br />
Vorstand und 2 Perioden als<br />
Obmannstellvertreter des HolsteinverbandesOberösterreichs<br />
für die Interessen der<br />
Züchter tätig. Als Ausschußmitglied<br />
der Oberösterreichischen<br />
Besamungsstation<br />
GmbH nimmt Herr Hörtenhuber<br />
ebenso die Interessen<br />
der Holsteinzüchter war, weiters<br />
fungiert Herr Hörtenhuber<br />
als Preisrichter bei Tierschauen.<br />
Mittels regelmäßige Teilnahme<br />
an verschiedensten Eliteschauen<br />
erfolgt laufend eine<br />
Standortbestimmung der eigenen<br />
Genetik.<br />
In der Fütterung und Haltung<br />
der Milchkühe ist der Betrieb<br />
Seit Jahren auf höchstem<br />
Leistungsniveau!<br />
Bereits zum zweiten Mal brachte Familie Karoline und Johann<br />
Hörtenhuber aus Vorchdorf das Kunststück zuwege, als leistungsstärkster<br />
Holsteinbetrieb des Rinderzuchtverband Oberösterreichs<br />
ausgezeichnet zu werden. Dies ist sicherlich der<br />
Erfolg jahrzehntelanger, konsequenter Zuchtarbeit und laufender<br />
Verbesserung des Herdenmanagements. Mit einer Herdenleistung<br />
von 11.169 kg Milch, bei 4,17% Fett und 3,44% Eiweiß<br />
konnte die Züchterfamilie den Heiligen Leonhard bei der Mitgliederversammlung<br />
des RZO in Empfang nehmen.<br />
bemüht am neuesten wissenschaftlichen<br />
Stand zu sein. Der<br />
Anbindestall wurde bereits<br />
1985 in einen Liegeboxenlaufstall<br />
umgebaut,<br />
Ventilatoren sorgen auch an<br />
Hitzetagen für Abkühlung der<br />
Hochleistungstiere durch entsprechende<br />
Luftumwälzung.<br />
Ein Anbau des großzügigen<br />
Fressbereiches an den Vierkanthof<br />
sorgt für ein Mehr an<br />
Kuhkomfort der 22-köpfigen<br />
Kuhherde.<br />
Beste Grundfutterqualitäten<br />
als Voraussetzung für hohe<br />
Trockenmasseaufnahmen.<br />
Keine Kompromisse werden<br />
bei der Bereitung des Grundfutters<br />
eingegangen. Bei<br />
Erreichen des optimalen<br />
Schnittzeitpunktes wird selbst<br />
bei kleinen Wetterfenstern<br />
siliert. Mais- und Grassilagen<br />
werden in Fahrsilos konserviert,<br />
der Zusatz von Milchsäurebakterien<br />
sorgt für optimale<br />
Vergärung und beste<br />
Schmackhaftigkeit. Die Grassilageernte<br />
wird durch die vorhandene<br />
Eigenmechanisierung<br />
bewerkstelligt, Überkapazitäten<br />
im Rahmen des<br />
Maschinenringes genutzt. Beim<br />
ersten Schnitt wird ein<br />
Energiegehalt von 6,4 MJ NEL<br />
und in den Folgeschnitten von<br />
6,0 MJ NEL je kg Trockenmasse<br />
angepeilt und im mehrjährigen<br />
Jahresschnitt auch deutlich<br />
Der Betrieb im Überblick:<br />
Flächenausstattung<br />
29 ha Landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche (10 ha Pacht)<br />
18 ha Acker (Getreide,<br />
Silomais, Kartoffel)<br />
11 ha Grünland<br />
Tierbestand:<br />
22 Milchkühe<br />
30Jungrinder<br />
10.000 kg Molkereianlieferung<br />
pro Kuh und Jahr an<br />
Gmundner Molkerei<br />
übertroffen. Nur so<br />
können laut dem Betriebsleiter<br />
hohe<br />
Futteraufnahmen aus<br />
dem Grundfutter und<br />
die Leistungsbereitschaft<br />
der Milchkuhherde<br />
abgerufen werden.<br />
2003 entschied<br />
man sich für die<br />
Anschaffung eines Vertikalmischers<br />
mit<br />
Selbstbefüllung, um die<br />
Fütterung an das genetische<br />
Niveau anzupassen und die<br />
schwere Handarbeit bei der<br />
Silagevorlage zu reduzieren.<br />
Die täglich frisch bereitete aufgewertete<br />
Grundration setzt<br />
sich aus Grassilage, Maissilage,<br />
Haferstroh, Gerste, Weizen<br />
Körnermais, Trockenschnitte,<br />
Soja- und Rapsextraktionsschrot,<br />
SOLAN 60B TMR plus,<br />
Futterkalk und Viehsalz zusammen.<br />
Als zusätzliches Schmankerl<br />
werden 3 bis 5 kg Kartoffel<br />
je Kuh und Tag zugesetzt. Diese<br />
fallen aus dem auf 3,5 ha<br />
umfassenden Kartoffelanbau<br />
an, welche ansonsten an<br />
Einzelhandelgeschäfte, Gastronomie<br />
und Privatkunden verkauft<br />
werden. Die Grundration<br />
ist auf eine Leistung von 28kg<br />
Milch ausgelegt, wobei die<br />
Kühe im Schnitt mit 23 bis 25kg<br />
Trockenmasse pro Tag aus der
Mischration ein sehr hohes<br />
Verzehrsvermögen zeigen.<br />
Höherleistende Kühe und Kühe<br />
mit zu wenig Körperreserven<br />
erhalten über eine Computerabruffütterung<br />
ein hofeigenes<br />
Milchleistungsfutter mit SO-<br />
LAN 64 NIKO sowie je nach<br />
Laktationsstadium einen selbstgemischten<br />
Laktationsstarter<br />
mit SOLAN 57 KETOFEED dry.<br />
Durch die Vorlage der aufgewerteten<br />
Grundration kann das<br />
genetische Potential laut Herrn<br />
Hörtenhuber besser ausgefüttert<br />
werden, was auch untenstehende<br />
Auswertung des<br />
Landesverband für Leistungsprüfung<br />
wiedergibt.<br />
39 Prozent aller Tagesgemelke<br />
fielen in den Bereich über 35kg<br />
Milch, hier wurde ein durchschnittliches<br />
Gemelk von 41,0<br />
kg ermolken. Mit 3,30% Milcheiweiß<br />
in dieser Leistungsgruppe<br />
ist die energetische<br />
Leistungsfähigkeit der Ration<br />
außerordentlich gut. Ebenso<br />
verhält es sich bei den 100-<br />
Tage-Leistungen der Erstlingskühe<br />
und der älteren Herdengenossinnen.<br />
Weiters ist<br />
Familie Hörtenhuber in Besitz<br />
einer sehr einheitlichen Milchkuherde,<br />
welche ihr Leistungspotential<br />
bereits in der ersten<br />
Laktation zeigen. Im vergangenen<br />
Milchprüfjahr betrug die<br />
durchschnittliche Erstlingleistung<br />
beachtliche 9.910kg.<br />
Der Grundstein dazu, wird mittels<br />
Frühentwöhnung und frühzeitiger<br />
Pansenentwicklung gelegt.<br />
Auch auf eine rechtzeitige<br />
Eingliederung der Kalbinnen in<br />
die Kuhherde wird großer Wert<br />
gelegt. Trockensteher werden<br />
nur dann von den Laktierenden<br />
getrennt, wenn sie Tendenzen<br />
zum Verfetten zeigen. Ansonsten<br />
verbleiben sie in der 6 bis<br />
8-wöchigen Trockenstehzeit bei<br />
den melkenden Kühen.<br />
In der Genetikauswahl setzt der<br />
Eigenbestandsbesamer vorwiegend<br />
auf kanadische Genetik,<br />
aber auch Nachkommen<br />
von eigenen Stieren zeigen ihr<br />
Leistungspotential im Bestand.<br />
Die Vermarktung von Zuchtvieh<br />
erfolgt hauptsächlich in Form<br />
von Jungkühen in Milch auf der<br />
Versteigerung in Wels, bzw.<br />
gelegentlich auch ab Hof. Als<br />
Zuchtziel definiert Herr Hörten-<br />
R E P O R T<br />
huber die funktionelle, laufstalltaugliche<br />
Kuh, wobei besonderes<br />
Augenmerk auf das<br />
Fundament, Euterform und -<br />
Gesundheit sowie Langlebigkeit<br />
gelegt wird. Dass der<br />
Betrieb Hörtenhuber die Zellzahl<br />
im Griff hat, beweist die<br />
durchschnittliche Zellzahl von<br />
114.000 der abgelieferten<br />
Milch. Mit einer durchschnittlichen<br />
Lebensleistung von<br />
60.134kg Milch der im vergangenen<br />
Jahr zwangsgemerzten<br />
Kühe wird ebenso eine außerordentliche<br />
Dauerleistung<br />
erreicht.<br />
AUSBLICK<br />
Grundsätzlich möchte Familie<br />
Hörtenhuber das Leistungsniveau<br />
festigen und die Lebensleistung der<br />
Milchkühe weiter erhöhen. Vom<br />
Milchmarkt erhofft sich Herr Hörtenhuber<br />
stabile Erzeugerpreise mit<br />
mittelfristig besseren Marktaussichten.<br />
Erweiterungen in der Milchproduktion<br />
werden nur gemeinsam<br />
mit dem bereits mitarbeitenden<br />
Hofnachfolger in Angriff genommen.<br />
Wir gratulieren Familie Hörtenhuber<br />
zu den erbrachten Leistungen und<br />
wünschen weiterhin viel Züchterglück<br />
und Erfolg, ebenso bedanken<br />
wir uns für die gute Zusammenarbeit<br />
der vergangenen Jahre.<br />
DI Klaus Pirker �<br />
17<br />
I NN TT E R VV II E W
R EE PP O R T<br />
18<br />
R E P O R T<br />
SOLAN Leckmassen – einfache und effiziente<br />
Versorgung aller Rinder !<br />
Das Geheimnis unserer<br />
Leckmassen besteht in ihrer<br />
Herstellung. Die ausgewählten<br />
Rohstoffe werden zu<br />
einem Teig gemischt und in<br />
die Eimer bzw. Wannen<br />
gegossen. Die Masse härtet<br />
innerhalb weniger Tage durch<br />
und erhält so ihre einzigartige<br />
Struktur und Festigkeit. Um<br />
die unterschiedlichen Ansprüche<br />
in den verschiedenen<br />
Leistungs- und Wachstumsstadien<br />
abzudecken, können<br />
wir Ihnen<br />
vier verschiedeneZusammensetzungen<br />
anbieten:<br />
SOLAN 69 ALLROUND ist<br />
ausgelegt zur Versorgung von<br />
Weiderindern aber auch zur<br />
Ergänzung mit Spurenelementen<br />
und Vitaminen bei<br />
Stallfütterung sowie zur<br />
Anregung der Speichelbildung<br />
mit damit verbundener<br />
Unterstützung der Abpufferung<br />
im Pansen bei<br />
Hochleistungstieren.<br />
Die Leckmasse SOLAN 169<br />
TRANSIT TROCKENSTEHER<br />
ermöglicht jeden Rinderhalter,<br />
seine trockenstehenden<br />
Milchkühe gezielt und<br />
arbeitssparend mit allen notwendigen<br />
Mineralien, Vitaminen<br />
und Spurenelementen<br />
zu versorgen. In der Zusammensetzung<br />
wurde insbesondere<br />
auf den Bedarf der trächtigen<br />
Kuh, mit spezieller<br />
Berücksichtigung des wach-<br />
Praxiskommentar Betrieb Bauer<br />
Karl und Brigitte, Ludweis:<br />
Am Betrieb Bauer kämpfte man vergangenes Jahr fortlaufend<br />
mit trinkschwachen Kälbern und massiven Durchfallproblemen<br />
bei den Tränkekälbern. Auf Anraten von unserem<br />
SOLAN – Fachberater, Herrn Franz Kainz, wurde begonnen,<br />
die spezielle Leckmasse TRANSIT TROCKENSTEHER den<br />
separat gehaltenen trockenstehenden Kühen anzubieten. Der<br />
Erfolg stellte sich innerhalb kürzester Zeit ein. Familie Bauer<br />
kann sich nun über lebensfrohe, vitale Kälber mit besten<br />
Wachstumsraten erfreuen und ist von der Wirkung von<br />
SOLAN 169 TRANSIT TROCKENSTEHER überzeugt.<br />
Wir wünschen<br />
der<br />
Familie<br />
Bauer weiterhin<br />
viel<br />
Erfolg in der<br />
Milchproduktion!<br />
senden Fötus Rücksicht<br />
genommen. Die Vitaminisierung<br />
und Mineralisierung<br />
unterstützt die Biestmilchqualität,<br />
verbessert wesentlich<br />
die Abkalbeeigenschaften,<br />
trägt zur Prophylaxe<br />
gegen Milchfieber bei und<br />
sorgt für vitale, trinkstarke<br />
Kälber (siehe nebenstehenden<br />
Praxiskommentar).<br />
SOLAN 269 JUNIOR bedingt<br />
durch ausgewählte Rohstoffe<br />
und Zusatzstoffe eine rasche<br />
Pansenentwicklung. Die zuge-
setzte Lebendhefe unterstützt<br />
in der Zeit des Abtränkens die<br />
Umstellung auf Festfutter und<br />
sorgt für eine rasche<br />
Entwicklung der Mikrobenmasse<br />
im Pansen. Weiters ist<br />
durch höchste Akzeptanz und<br />
speziellen Ausgangsprodukten<br />
von einem Rückgang der<br />
gegenseitigen Besaugakte<br />
und des Beleckens zu berichten.<br />
SOLAN 369 ÖKO-ALLROUND<br />
entspricht den Bestimmungen<br />
der VO (EWG) Nr.2092/91,<br />
ist bestens vitaminisiert und<br />
eignet sich hervorragend zur<br />
Versorgung von Mutterkühen<br />
und Weiderindern. Insbesondere<br />
bei Mutterkühen konnte<br />
durch dauerhafte Darbietung<br />
der Leckmasse die Fruchtbarkeit<br />
nachhaltig verbessert<br />
werden.<br />
SOLAN Leckmassen und die<br />
Vorteile:<br />
� optimale Aufnahme<br />
durch die Tiere durch<br />
Verwendung von konzentrierter<br />
Molke, Melasse<br />
und anderen appetitanregenden<br />
Rohstoffen,<br />
� unempfindlich gegenüber<br />
unterschiedlichen<br />
Witterungsverhältnissen,<br />
� homogene Masse, bricht<br />
und reißt nicht, trocknet<br />
nicht aus, zieht keine<br />
Feuchtigkeit, löst sich<br />
unter Speichelein -<br />
wirkung,<br />
� durch Darbietung in<br />
Eimer, Schale oder<br />
Wanne wird sie restlos<br />
genutzt,<br />
� durch Zusatz von Vitaminen<br />
und Spurenelementen<br />
haben Sie vollwertige<br />
Leckmassen zur Verfügung,<br />
� und außerdem arbeitssparend<br />
in der Verabreichung.<br />
Fragen SIE jetzt Ihren SOLAN-<br />
Fachberater nach der<br />
einzigartigen Aktion !<br />
19<br />
PP RR A K T I KK E RR
W I LL DD<br />
20<br />
R E P O R T<br />
Unter welchen Voraussetzungen ist die Fütterung des<br />
Rehwildes in unserer Kulturlandschaft sinnvoll?<br />
In der letzten Zeit treten häufig<br />
Diskussionen über die Notwendigkeit<br />
und Zweckmäßigkeit<br />
der Winterfütterung des Rehwildes<br />
auf. Viele Jäger, die<br />
diese Maßnahme schon immer<br />
als festen Bestandteil der<br />
Rehwildhege sahen, werden<br />
durch die oft widersprüchlichen<br />
Meinungen zu diesem Thema<br />
verunsichert. Hat also die häufig<br />
mit großem Aufwand betriebene<br />
Rehfütterung eigentlich<br />
einen Sinn? Bevor diese Frage<br />
beantwortet werden kann,<br />
müssen zuerst die Ziele der<br />
Rehwildhege und der Winterfütterung<br />
eindeutig klargestellt<br />
werden.<br />
Die Fütterung des Rehwildes ist<br />
sicherlich nicht erforderlich,<br />
wenn es nur darum geht, diese<br />
Wildart in unserer Kulturlandschaft<br />
zu erhalten. Auch in<br />
durch anthropogene (das heißt<br />
von Menschen beeinflusste)<br />
Eingriffe stark veränderten<br />
Lebensräumen können die<br />
Rehe ohne zusätzliche menschliche<br />
Hilfe den Winter überstehen.<br />
Im Gegenteil bietet die<br />
heutige Kulturlandschaft dem<br />
Rehwild sogar oft bessere<br />
Lebensbedingungen als natürliche<br />
oder naturnahe Lebensräume.<br />
Selbst in den Bergregionen<br />
sind die Rehe dank<br />
ihrer außerordentlichen Anpassungsfähigkeit<br />
in der Lage,<br />
auch unter extremen Winterbedingungen<br />
ohne Fütterung<br />
zu überleben. Ihre Populationsdichte<br />
unterliegt jedoch<br />
großen Schwankungen, da die<br />
Überlebensrate der Rehe ohne<br />
Winterfütterung sehr stark vom<br />
Witterungsverlauf und vom<br />
natürlichen Äsungsangebot im<br />
Winter abhängt.<br />
Geringerer Verbiss<br />
Meist wird die Winterfütterung<br />
mit der Notwendigkeit der<br />
Vermeidung bzw. Minderung<br />
der Wildschäden begründet.<br />
Durch zahlreiche konkrete<br />
Dr. Miroslav Vodnansky<br />
Büro für Wildtiermanagement und Ökologieforschung Wien<br />
Institut für Wildtierökologie der Veterinärmedizinischen und<br />
Pharmazeutischen Universität Brünn<br />
Beispiele aus der Praxis wurde<br />
eindeutig belegt, dass die am<br />
Futterplatz ausreichend gesättigten<br />
Rehe einen geringeren<br />
Verbiss verursachen als solche,<br />
die sich über den Winter ausschließlich<br />
von Baumtrieben<br />
und Knospen ernähren müssen.<br />
Allerdings spielen bei der<br />
Entstehung von Wildschäden<br />
auch andere Faktoren eine<br />
wichtige Rolle. Entscheidend<br />
dabei sind nicht nur die<br />
Populationsdichte, sondern vor<br />
allem auch die räumliche<br />
Verteilung der Rehe, das natürliche<br />
Äsungsangebot und die<br />
Schadensanfälligkeit der Forstkulturen.<br />
Manche Kritiker der<br />
Winterfütterung argumentieren<br />
damit, dass diese Maßnahme<br />
im Hinblick auf die Schadensituation<br />
nicht immer den<br />
erwünschten Erfolg bringt und<br />
die Verbissbelastung der Vegetation<br />
nicht selten gerade dort<br />
sehr hoch ist, wo das Rehwild<br />
intensiv gefüttert wird. In solchen<br />
Fällen ist die häufigste<br />
Schadensursache entweder<br />
eine zu hohe, dem Lebensraum<br />
nicht angepasste Rehdichte<br />
oder eine unsachgemäße<br />
(falsch durchgeführte)<br />
Fütterung.<br />
Ausreichende Futtervorlage<br />
und jagdliche Bestandesregulierung<br />
Durch ausreichende Futtervorlagen<br />
im Winter werden<br />
Lebensbedingungen der Rehe<br />
gravierend verbessert. Das hat<br />
ihre geringere Sterblichkeit und<br />
stärkere Vermehrungsrate zur<br />
Folge. Wird der erhöhte<br />
Bestandszuwachs bei einem zu<br />
niedrigen Abschuß unzureichend<br />
jagdlich abgeschöpft,<br />
dann besteht die Gefahr, dass<br />
der anwachsende Rehbestand<br />
allmählich viel zu hoch wird. In<br />
dieser Situation kann ein<br />
scheinbar paradoxer Zustand<br />
eintreten, in dem für das<br />
Rehwild nicht mehr der Winter,<br />
sondern vor allem der Frühling<br />
und der Sommer zu einer kritischen<br />
Periode wird. Da die<br />
Rehe zwischen März und<br />
August saisonal bedingt einen<br />
sehr hohen Nährstoffbedarf<br />
haben, befinden sie sich gerade<br />
in dieser Zeit untereinander in<br />
besonders starker Äsungskonkurrenz.<br />
Da durch die Fütterung<br />
die Tragfähigkeit des Lebensraumes<br />
nicht ganzjährig, sondern<br />
nur während des Winters<br />
erhöht wird, kann es bei einem<br />
zu hohen Rehbestand in den<br />
Frühlings- und Sommermonaten<br />
sehr leicht zu einer<br />
ökologischen Flaschenhals-<br />
Situation kommen. Oft steht in<br />
dieser Zeit nicht ausreichend<br />
Äsung in entsprechender<br />
Qualität zur Verfügung, um den<br />
saisonal erhöhten Nahrungsbedarf<br />
zu vieler Rehe optimal<br />
zu decken. Dies hat folgende<br />
Konsequenzen: Zum einen eine<br />
verschlechterte Kondition der<br />
Rehe sowie ihre höhere<br />
Anfälligkeit gegenüber Parasiten<br />
und anderen Krankheitserregern.<br />
Zum anderen eine zu<br />
starke Belastung der Vegetation<br />
und somit erhöhte Gefahr der<br />
Entstehung von Wildschäden.<br />
Intensive jagdliche Bewirtschaftung<br />
Wann ist also die Winterfütterung<br />
tatsächlich sinnvoll<br />
und nützlich? Vor allem dann,<br />
wenn neben den Bemühungen<br />
um eine möglichst niedrige<br />
Verbissbelastung des Waldes<br />
während des Winters gleichzeitig<br />
auch eine intensive jagdliche<br />
Bewirtschaftung des Rehwildes<br />
angestrebt und durchgeführt<br />
wird.<br />
Eine intensive Bewirtschaftung<br />
des Rehwildes bedeutet allerdings<br />
keineswegs das<br />
Aufhegen eines maximalen<br />
Rehbestandes ohne Rücksicht<br />
auf den Lebensraum. Im<br />
Gegenteil, die maximalen<br />
Reproduktions- und Zuwachsmöglichkeiten<br />
der Rehe können<br />
nur dann effizient jagdlich<br />
genutzt werden, wenn ihre<br />
Bestandsdichte dem<br />
Lebensraum angepasst bleibt.<br />
In der Populationsökologie der<br />
meisten Wildtierarten gilt, dass<br />
bei einer fortschreitenden
Auffüllung der Lebensraumkapazität<br />
ihre Reproduktionsrate<br />
zurückgeht und der<br />
natürliche Abgang durch<br />
erhöhte Sterblichkeit bzw.<br />
Abwanderung hingegen stark<br />
ansteigt. In einer solchen<br />
Situation werden beim Rehwild<br />
die Möglichkeiten der jagdlichen<br />
Bewirtschaftung gravierend<br />
verringert. Demnach kann<br />
der jagdlich nutzbare Zuwachs<br />
bei einer dem Lebensraum<br />
wohl angemessenen Rehwilddichte<br />
oft gleich groß oder<br />
sogar noch größer sein als bei<br />
einem Bestand, der an der<br />
Grenze der Biotopkapazität<br />
liegt. Zahlreiche Beispiele aus<br />
der Praxis bestätigen, dass bei<br />
sehr hohen Rehbeständen die<br />
Fallwildraten im Verhältnis zu<br />
den tatsächlich getätigten Abschüssen<br />
übermäßig groß<br />
sind.<br />
Die Winterfütterung ermöglicht<br />
eine bessere jagdliche Nutzung<br />
des Rehbestandes und kann<br />
gleichzeitig den Verbiss im<br />
Winter stark herabsetzen. Eine<br />
wirklich schadensmindernde<br />
Wirkung hat diese Maßnahme<br />
allerdings erst dann, wenn zwei<br />
wichtige Voraussetzungen erfüllt<br />
sind: Die angemessene<br />
Rehdichte und die richtige<br />
Durchführung der Winterfütterung.<br />
Der Rehbestand darf nicht über<br />
die Möglichkeiten des Lebensraumes<br />
ansteigen. Mit der<br />
Fütterung lässt sich die<br />
Äsungsknappheit im Winter<br />
relativ leicht überbrücken und<br />
der Verbiss in dieser Zeit auch<br />
bei höheren Bestandsdichten<br />
gering halten. Die verbesserten<br />
Lebensbedingungen führen<br />
beim Rehwild zu starker<br />
Herabsetzung der Sterblichkeit<br />
und zu erhöhter Vermehrung.<br />
Wird der Zuwachs jagdlich<br />
nicht abgeschöpft, wächst der<br />
Rebestand in kurzer Zeit sehr<br />
stark an. Dies hat nicht nur<br />
Verschlechterung der Kondition<br />
und wiederum größere Verluste,<br />
sondern auch einen<br />
erhöhten Verbiss insbesondere<br />
während der Frühlings- und<br />
Sommerperiode zu Folge. Ein<br />
wichtiger Grundsatz der<br />
Rehwildhege ist: intensiv füttern<br />
bedeutet auch ausreichend<br />
jagen. Das Rehwild muss<br />
jedoch gleichzeitig auch richtig<br />
bejagt werden. Da bei der<br />
Winterfütterung oft sogar die<br />
schwächsten Rehe bei Winter<br />
überleben, ist somit bei der<br />
Jagdausübung<br />
ein besonderer<br />
Wert auf qualitativ<br />
selektiven Abschuss<br />
zu legen.<br />
Wildschäden<br />
minimieren<br />
Die zweite Voraussetzung<br />
für<br />
eine wildschadensmindernde<br />
Wirkung der<br />
Fütterung ist ihre<br />
richtige Durchführung.<br />
In dieser<br />
Hinsicht ist<br />
besonders wichtig<br />
wann, wo,<br />
wie und was<br />
gefüttert wird.<br />
Die Entscheidung,<br />
ob die<br />
Rehe im Winter<br />
gefüttert werden<br />
sollen, liegt ausschließlich<br />
bei<br />
Revierinhabern<br />
und Jagdausübungsberechtigten.<br />
Bevor<br />
diese sich für die<br />
Fütterung oder<br />
dagegen entscheiden,müssen<br />
sie sich zuerst selbst über<br />
ihre eigentlichen Ziele im<br />
Klaren sein und die Revierbedingungen<br />
sowie die eigenen<br />
Möglichkeiten für die korrekte<br />
Durchführung dieser<br />
Hegemaßnahme genau abschätzen.<br />
Eine Halbherzigkeit<br />
oder bloße Alibihandlungen<br />
sind dabei fehl am Platz. Wenn<br />
man sich einmal für die<br />
Winterfütterung entscheidet,<br />
muss diese auch richtig und<br />
konsequent durchgeführt werden.<br />
Ist das nicht möglich, dann<br />
Auswirkungen einer richtigen Winterfütterung auf<br />
Rehwild<br />
verbesserte Ernährungssituation<br />
� �<br />
weniger Ausfälle höhere Zuwachsrate<br />
� � �<br />
mehr Rehwild<br />
� �<br />
erhöhter Abschuss zu niedriger Abschuss<br />
� �<br />
gute Kondition<br />
wenig Krankheiten<br />
geringe Fallwildrate<br />
stärkere Trophäen<br />
schlechte Kondition<br />
viele Krankheiten<br />
hohe Fallwildrate<br />
schwache Kondition<br />
Auswirkungen einer richtigen Winterfütterung auf<br />
Lebensraum<br />
verbesserte Ernährungssituation<br />
� �<br />
Ausreichender Abschuss zu niedriger Abschuss<br />
� �<br />
Angemessene Rehdichte Zu hohe Rehdichte<br />
� �<br />
geringer Verbiss während<br />
des ganzen Jahres<br />
R E P O R T<br />
starker Verbiss zum<br />
Frühjahr und Herbst<br />
ist es manchmal besser, von<br />
vornherein auf sie zu verzichten.<br />
Informationen über SOLAN-Wildfutter<br />
erhalten Sie direkt bei SOLAN,<br />
bei den SOLAN-Außendiesnstmitarbeitern<br />
oder im speziellen bei<br />
unseren Wildfutterexperten:<br />
AIGNER Karl-Heinz, Tel.: 0699/81271228<br />
LANDLINGER Karl, Tel.: 07751/6155<br />
DI. NADERER Hubert, Tel.: 0664/6117924<br />
NEUWIRTH Markus. Tel.: 0664/6117979<br />
21<br />
WW I L DD
P F E R D E<br />
22<br />
R E P O R T<br />
Beeinflussbarkeit des Fettsäuremusters in der<br />
Stutenmilch durch die Beifütterung von Leinsamen<br />
Stutenmilchproduktion – eine<br />
Marktnische die in unseren<br />
Breiten kaum Anerkennung<br />
findet. Trotzdem gibt es in<br />
Österreich<br />
einige Betriebe<br />
die<br />
Stutenmilch<br />
im Vollerwerbproduzieren.<br />
Im Rahmen meiner Diplomarbeit<br />
für die Matura 2005<br />
beschäftigte ich mich mit der<br />
Stutenmilchproduktion und<br />
der Beeinflussbarkeit der<br />
Stutenmilch durch die<br />
Fütterung.<br />
Das Milchfett ist die Komponente<br />
der Stutenmilch, welche<br />
durch die Fütterung am<br />
leichtesten beeinflussbar ist.<br />
Diese Aussage konnte durch<br />
einen Versuch im Rahmen<br />
meiner Diplomarbeit bestätigt<br />
werden.<br />
Ziel meiner Arbeit war es heraus<br />
zu finden, ob die<br />
Verfütterung des Versuchsfuttermittels<br />
„DIÄT- Lein“<br />
während der Laktation einen<br />
direkten Einfluss auf die<br />
Fettzusammensetzung in der<br />
Stutenmilch hat.<br />
Leinsamen<br />
ist<br />
d a s<br />
Futtermittel<br />
mit dem<br />
von Natur aus höchstem<br />
Gehalt an Linolensäure, einer<br />
langkettigen, dreifach ungesättigten<br />
Fettsäure. Weiters<br />
enthält Leinsamen noch viele<br />
andere langkettige, mehrfach<br />
ungesättigte Fettsäuren.<br />
Eine Steigerung des Anteils<br />
der ungesättigten Fettsäuren<br />
in der Stutenmilch bzw. eine<br />
Veränderung des Fettsäuremusters<br />
hin zu einem höheren<br />
Anteil an den ernährungsphysiologisch<br />
so wichtigen<br />
Fettsäuren Linol- und vor<br />
allem Linolensäure zu erreichen,<br />
würde eine qualitative<br />
Verbesserung für das Produkt<br />
bedeuten.<br />
In der heutigen Zeit wird<br />
immer mehr darauf geachtet,<br />
mehrfach ungesättigte Fettsäuren<br />
zu sich zu nehmen, da<br />
diese essentiell sind. Das<br />
bedeutet, dass sie vom<br />
Körper selbst nicht synthetisiert<br />
werden können. Daher<br />
sollte gerade bei der<br />
Produktion der Stutenmilch,<br />
welche als ernährungsphysiologisch<br />
hochwertiges Nahrungsmittel<br />
gilt, darauf<br />
geachtet werden diese<br />
Komponenten zu steigern.<br />
Dieser Versuch erfolgte in<br />
Zusammenarbeit mit 3 stutenmilchproduzierenden<br />
Betrieben in ganz Österreich:<br />
� Hubert Plöckinger aus Bad<br />
Wimsbach in OÖ<br />
� Alfred Schwarz aus<br />
Moosdorf in OÖ<br />
� Josef Brunner „Madleinhof“<br />
aus Thaur in Tirol<br />
Durch die Beifütterung von<br />
0,5 kg „DIÄT- Lein“ pro Tag<br />
wird der Polyensäuregehalt in<br />
der Ration um 81,55 Gramm<br />
angehoben. Davon sind 62<br />
Gramm Linolensäure und 19<br />
Gramm Linolsäure.<br />
Das Versuchsfuttermittel wurde<br />
den Stuten ein bis zwei<br />
Monate lang während der<br />
Laktation verabreicht. Vor und<br />
nach der Verabreichung von<br />
„DIÄT- Lein“ wurde eine<br />
Milchprobe gezogen und das<br />
Fettsäuremuster dieser<br />
Proben wurde unter dem<br />
Chromatographen analysiert.<br />
Durch die Beifütterung von<br />
0,5 kg „DIÄT- Lein“ ergaben<br />
sich in den Rationen der<br />
Stutenmilchbetriebe folgende<br />
Veränderungen:<br />
� Der Anteil an Polyensäuren<br />
am Gesamtrohfett erhöhte<br />
sich um ca. 5-7 %<br />
� Der Anteil an Linolensäure<br />
am Gesamtrohfettgehalt<br />
erhöhte sich um ca. 7-8 %<br />
� Der Anteil an Linolensäure<br />
am Gesamtpolyengehalt<br />
erhöhte sich um ca. 9-18 %<br />
Durch den Versuch konnten<br />
folgenden Schlussfolgerungen<br />
gezogen werden:<br />
� Der Polyensäurengehalt<br />
von Stutenmilch ist stutenindividuell<br />
sehr unterschiedlich<br />
und bewegt sich<br />
bei ca. 50 % des Gesamtfettgehalts.<br />
Ebenso sind<br />
die Gehalte der einzelnen<br />
Fettsäuren in der Milch stutenindividuellunterschiedlich.<br />
� Leinsamen als Futtermittel<br />
beeinflusst während der<br />
Laktation nur die Zusammensetzung<br />
des Polyengehaltes<br />
in der Stutenmilch,<br />
nicht jedoch die<br />
Menge an Polyensäuren in<br />
der Stutenmilch.<br />
� Durch die Beifütterung von<br />
Leinsamen während der<br />
Laktation sinkt der Anteil<br />
an Ölsäure, dafür steigt der<br />
Anteil an Linolensäure.<br />
� Der Anteil an Linolsäure<br />
wird durch die Beifütterung<br />
von Leinsamen nur leicht<br />
bis kaum erhöht.<br />
� Gegen Ende der Laktation<br />
sinkt der Gehalt an<br />
Linolensäure von Natur<br />
aus. Durch die Fütterung<br />
von Leinsamen kann dies<br />
verhindert werden.<br />
Klein Markus,<br />
Bahnhofstraße 43, 4240 Freistadt<br />
0699/11889090 - Maxiklein@gmx.net
KUPON� Ich<br />
R E P O R T<br />
Noriker Landesreservesiegerin Steiermark 2005<br />
Bei der Landeselite Stutenschau<br />
in Schöder bei Murau<br />
hat die 3-jährige braune<br />
Norikerstute Monika den<br />
Landesreservesieg errungen.<br />
Abstammung:<br />
V.: Sturm-Vulkan XVI. M.:<br />
Munde<br />
M.V.: Voran-Vulkan XIV<br />
Besitzter: Manfred Hacker,<br />
Maria Lankowitz<br />
Für die Norikerzucht wird<br />
diese Stute eine große Bereicherung.<br />
Über Ihre Nachzuchterfolge<br />
wird man sich<br />
nächstes Jahr überzeugen<br />
können, da die Stute tragend<br />
ist.<br />
Haflinger Weltausstellung in<br />
Ebbs<br />
Vom 25.-28. Mai 05 fand in<br />
Ebbs in Tirol die Haflinger<br />
Weltausstellung statt. Von<br />
den zehn OÖ. Pferden haben<br />
sechs einen 1 a Preis erreicht.<br />
Nicht nur züchterisch war die<br />
Beteiligung groß, auch als<br />
Aussteller waren die<br />
Oberösterreicher stark vertreten<br />
bei der weltgrößten<br />
Haflinger Veranstaltung.<br />
Haflinger Fahr-Quadrille: Im<br />
Vordergrund Fahrer Dietmar<br />
Neumitka und Beifahrer<br />
Gottfried Mühlleitner mit den<br />
Hengsten Stuntman (1a) links<br />
und Stecher (1b) rechts<br />
Zutreffendes bitte ankreuzen,<br />
ausschneiden und einsenden<br />
an Firma SOLAN oder Ihrem<br />
SOLAN-Futtermittelberater<br />
mitgeben.<br />
23<br />
PP FF EE RR DD E<br />
habe Interesse an der Studienreise nach Brasilien –<br />
senden Sie mir bitte nähere Unterlagen<br />
� Senden Sie mir nähere Informationen über<br />
VEVOVITALL<br />
� Ich habe Interesse an DENKAPIG BabyWean und an<br />
dem neuen Futterautomaten MAMBO – Automix zur<br />
Breifütterung<br />
� Senden Sie mir weitere Unterlagen über die SOLAN-<br />
Leckmassen<br />
� Senden Sie mir den SOLAN Wildfutterprospekt<br />
� Senden Sie mir den SOLAN Pferdefutterprospekt<br />
� Ich möchte weitere Unterlagen über:
R E P O R T<br />
Tag der offenen Stalltür am 25. September 2005<br />
Zum Tag der offenen Stalltür am<br />
Sonntag den 25. September 2005 ab 9:30<br />
lädt<br />
Familie Grötschl in<br />
7321 Lackendorf<br />
recht herzlich ein<br />
� Neuerrichtung eines<br />
Außenklimastalles für 70<br />
melkende Kühe in der<br />
ersten Ausbaustufe<br />
� Einboxen-Melkroboter mit<br />
Kapazität für 700.000kg<br />
Milch pro Jahr<br />
� Erweiterungsmöglichkeit<br />
für insgesamt 120 Milchkühe<br />
und Jungrinderaufzucht<br />
� 4 reihiger Boxenlaufstall<br />
mit Stroh-Lehm-Mistmatratze<br />
� Planbefestigte Böden mit<br />
Schieberentmistung,<br />
Gülleedelstahlhochbehälter<br />
� Außen liegender Futtertisch,<br />
aufgewertete Grundration,<br />
Leistungsfutter und<br />
Laktationsstarter über<br />
Abrufstation.<br />
Nützen Sie diesen Tag zur<br />
Information und Erfahrungsaustausch!<br />
SOLAN<br />
<strong>Kraftfutterwerk</strong><br />
Schmalwieser Ges.m.b.H. & Co KG<br />
4672 Bachmanning<br />
Eigentümer, Herausgeber und Verleger:<br />
SOLAN <strong>Kraftfutterwerk</strong><br />
Schmalwieser Ges.m.b.H. & Co KG<br />
4672 Bachmanning<br />
Telefon 0 77 35 / 70 70-0<br />
Telefax 0 77 35 / 70 70-16<br />
www.solan.at – e-mail:solan@solan.at<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Ing. Andreas<br />
Jung<br />
Auflage: 10.000 Exemplare. Gedruckt auf<br />
umweltfreundlichem Papier (chlorfrei gebleicht)<br />
Bar freigemacht beim Postamt<br />
A-4673 Gaspoltshofen<br />
Nächster SOLAN-Report: Dez. 2005