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Quecksilber in Zahnarztpraxen mit Einleger Betriebsanweisung

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Kessel et al./15/ fanden bei Untersuchungen von <strong>in</strong>sgesamt 38 Beschäftigten<br />

im Jahr 1980 bei Zahnärzten <strong>in</strong> 1 cm Abstand über den F<strong>in</strong>gern Durchschnittswerte<br />

von 25 μg Hg/m 3 und bei Zahnarzthelfer<strong>in</strong>nen wesentlich höhere Werte<br />

von 80 μg Hg/m 3 . Möglicherweise berühren Helfer<strong>in</strong>nen das Silberamalgam<br />

häufig <strong>mit</strong> den F<strong>in</strong>gern. Sofern <strong>Quecksilber</strong> ausschließlich <strong>in</strong> vordosierten<br />

Kapseln verwendet wird und Handschuhe beim Umgang <strong>mit</strong> <strong>Quecksilber</strong> bzw.<br />

Amalgam getragen werden, ist praktisch ke<strong>in</strong> Hautkontakt mehr gegeben.<br />

3.7 Biologisches Monitor<strong>in</strong>g<br />

Biomonitor<strong>in</strong>g-Verfahren gestatten es, die <strong>in</strong>dividuelle Belastung des Menschen<br />

zu erfassen. Die gesamte <strong>in</strong>nere <strong>Quecksilber</strong>belastung, hervorgerufen durch<br />

die Aufnahme quecksilberhaltiger Nahrungs<strong>mit</strong>tel, durch Quellen aus der<br />

Umwelt, durch eigene Amalgamfüllungen sowie durch die beruflich bed<strong>in</strong>gte<br />

<strong>in</strong>halative und dermale Exposition, lässt sich <strong>in</strong>tegral durch <strong>Quecksilber</strong>analysen<br />

im Blut oder Ur<strong>in</strong> bestimmen. Die Ur<strong>in</strong>werte können auf das<br />

Harnvolumen, die Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong>ausscheidung und die Zeit bezogen se<strong>in</strong>.<br />

<strong>Quecksilber</strong>konzentrationen im Blut ändern sich <strong>in</strong> Abhängigkeit von der kurz<br />

vorher erfolgten Exposition <strong>mit</strong> <strong>Quecksilber</strong>. Sie werden <strong>in</strong> erheblichem<br />

Umfang durch die Aufnahme von Methylquecksilber aus fischreicher Nahrung<br />

bee<strong>in</strong>flusst. Die <strong>Quecksilber</strong>konzentrationen im Ur<strong>in</strong> dagegen werden nur<br />

ger<strong>in</strong>gfügig durch Methylquecksilber bee<strong>in</strong>flußt, da dieses vorwiegend im<br />

Stuhl ausgeschieden wird. Sie stellen e<strong>in</strong> Maß der Belastung beim Umgang <strong>mit</strong><br />

<strong>Quecksilber</strong> während der vorangegangenen Wochen und Monate dar.<br />

Ur<strong>in</strong>werte korrelieren <strong>mit</strong> der Zahl der vorhandenen Amalgamfüllungen. Personen<br />

<strong>mit</strong> Amalgamfüllungen weisen e<strong>in</strong>e höhere <strong>Quecksilber</strong>ausscheidungsrate<br />

im Ur<strong>in</strong> als Personen ohne Amalgamfüllungen auf /1/.<br />

Die durchschnittliche Konzentration von <strong>Quecksilber</strong> im Blut und Ur<strong>in</strong> der<br />

Allgeme<strong>in</strong>bevölkerung spiegeln Referenzwerte wider. Die Referenzwerte für<br />

<strong>Quecksilber</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 4 angegeben. Sie s<strong>in</strong>d re<strong>in</strong> statistisch def<strong>in</strong>ierte<br />

Werte, denen ke<strong>in</strong>e gesundheitliche Bedeutung zukommt. Für beruflich nicht<br />

Exponierte – hierzu zählen u.a. auch K<strong>in</strong>der und ältere Personen –, die täglich<br />

24 Stunden e<strong>in</strong>er äußeren Belastung durch <strong>Quecksilber</strong> <strong>in</strong> der Umwelt oder<br />

der Nahrung ausgesetzt s<strong>in</strong>d, wurden von der Kommission „Human-<br />

Biomonitor<strong>in</strong>g“ des Umweltbundesamtes 1999 sogenannte HBM-Werte veröffentlicht.<br />

Auch diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 4 angegeben. Der HBM-I-Wert ist e<strong>in</strong><br />

Prüfwert. Liegt das Untersuchungsergebnis darüber, weist dies auf e<strong>in</strong>e erhöhte<br />

Belastung h<strong>in</strong>. Der Bereich zwischen dem HBM-I-und dem HBM-II-Wert wird<br />

als Prüfbereich angesehen. Die Kommission „Human-Biomonitor<strong>in</strong>g“ empfiehlt,<br />

Werte im Prüfbereich zunächst durch e<strong>in</strong>e Wiederholung zu kontrollieren. Bei<br />

Bestätigung soll der Betroffene <strong>in</strong>formiert werden. Es sollte nach möglichen<br />

Quellen gesucht und diese unter vertretbarem Aufwand entfernt werden.<br />

3 Arbeitsplatzbewertung – <strong>in</strong>halative und dermale Aufnahme von <strong>Quecksilber</strong><br />

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