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PDF zur Sendung vom 28. Februar 2012 - WDR.de

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Servicezeit <strong>vom</strong> <strong>28.</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2012</strong><br />

Redaktion Iris Möller-Grätz<br />

Die Themen <strong>de</strong>r <strong>Sendung</strong>:<br />

Stichprobe: Zahnbleaching Seite 1<br />

Wein: Betrug mit Bestellungen Seite 3<br />

Gasalarm: Was tun, wenn die Leitung leckt? Seite 3<br />

Fasten: Was passiert im Körper? Seite 4<br />

Medikamente am Steuer Seite 5<br />

URL: http://www.wdr.<strong>de</strong>/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/<strong>2012</strong>/kw09/0228/uebersicht.jsp<br />

Stichprobe: Zahnbleaching<br />

Von Dieter Schug<br />

„Weiße Zähne“ sind für Indra A. „ein Stück Lebensqualität“. Für die Kampfsportlerin ist es<br />

wichtig, etwas auszustrahlen, und so fragt sie: „Was strahlt mehr als die Zähne?“<br />

Ein richtig weißes Lächeln wünschen sich viele – und vor allem Frauen. Wir haben Indra und<br />

zwei weitere Frauen bei ihrem Versuch begleitet, weißere Zähne zu bekommen. Zwei von ihnen<br />

lassen sich mit verschie<strong>de</strong>nen Metho<strong>de</strong>n bei einem Zahnarzt die Zähne aufhellen, eine<br />

versucht es auf eigene Faust mit Mitteln aus <strong>de</strong>r Drogerie für erheblich weniger Geld.<br />

Zahnverfärbungen<br />

Wer weiße Zähne haben möchte, <strong>de</strong>r sollte zunächst auf seine Zahnpflege achten. Auch die<br />

Ess- und Trinkgewohnheiten spielen bei <strong>de</strong>r Verfärbung von Zähnen eine große Rolle: Rotwein<br />

zum Beispiel, Kaffee, Tee o<strong>de</strong>r Rote Bete führen zu Ablagerungen auf <strong>de</strong>n Zähnen. Vom Rauchen<br />

wer<strong>de</strong>n die Zähne ebenfalls gelb – und das übrigens nicht nur von normalen Zigaretten.<br />

Auch „Marihuana macht ganz extreme Verfärbungen“, erzählt Zahnarzt Dr. Ernst Vöpel. „Da<br />

kann man <strong>de</strong>m Patienten auf <strong>de</strong>n Kopf zusagen, dass er Marihuana nimmt.“<br />

Solche Verfärbungen auf <strong>de</strong>n Zähnen kann man mit einer professionellen Zahnreinigung beim<br />

Zahnarzt beseitigen lassen. Auf diesem Wege bekommt man seine natürliche Zahnfarbe <strong>zur</strong>ück.<br />

Die reicht manchen allerdings nicht aus.<br />

Für ein noch strahlen<strong>de</strong>res Weiß kann man seine Zähne aufhellen („bleachen“) lassen. Dabei<br />

wird die natürliche Farbe mit einem Bleichmittel zusätzlich aufgehellt. Dieses Mittel dringt<br />

durch <strong>de</strong>n Zahnschmelz in das darunterliegen<strong>de</strong> Zahnbein und verän<strong>de</strong>rt die Helligkeit <strong>de</strong>r<br />

Farbe. Nach Auskunft von Zahnärzten ist das nicht schädlich.<br />

Aufhellen in Eigenregie<br />

Kristina O., Schauspielerin aus Remscheid, hat sich für „Bleaching“-Mittel entschie<strong>de</strong>n, die in<br />

Drogerien o<strong>de</strong>r Apotheken erhältlich sind. Mit ihrem Freund stöbert sie durch die Regale. Etliche<br />

Mittel versprechen weißere Zähne, aber längst nicht alle halten dieses Versprechen. Das ist<br />

zumin<strong>de</strong>st das Ergebnis eines Tests <strong>de</strong>r Stiftung Warentest vor sechs Jahren. Testsieger wur<strong>de</strong><br />

damals „Whitestrips“ von blend-a-med. Schließlich entschei<strong>de</strong>t sich Kristina für genau dieses<br />

Produkt und kauft es in <strong>de</strong>r Apotheke zum Preis von 39,78 Euro.<br />

Von Zahncremes, die die Zähne weiß machen, rät Zahnarzt Dr. Vöpel übrigens ab, ebenso wie<br />

von Hausmitteln wie Backpulver o<strong>de</strong>r Schlemmkrei<strong>de</strong>. Die machten die Zähne zwar tatsächlich<br />

weißer, so Dr. Vöpel, aber sie enthielten Abrasivstoffe, also Schleifmittel, die <strong>de</strong>n Zahnschmelz<br />

extrem angreifen wür<strong>de</strong>n. Natürlich bekomme man mit diesen Schleifmitteln die aufgelagerten<br />

© <strong>WDR</strong> Köln <strong>2012</strong> Seite 1 von 7


Verfärbungen besser weg als mit <strong>de</strong>r normalen Zahncreme, aber sie hinterlassen auch <strong>de</strong>utliche<br />

Spuren im Zahnschmelz. Auf Dauer sollte man diese nicht benutzen, weil man sich damit<br />

<strong>de</strong>n Zahnschmelz kaputt mache – und dort setzten sich dann sogar vermehrt neue Ablagerungen<br />

fest.<br />

Zwei Wochen lang klebt Kristina O. die Stripes auf ihre Zähne und lässt das Mittel circa zwei<br />

Stun<strong>de</strong>n wirken. Nach 14 Tagen ist sie ernüchtert. Das Proze<strong>de</strong>re sei blöd, vor allem, weil man<br />

morgens früher aufstehen müsse. Ein Reaktion <strong>de</strong>r Zähne hat sie bemerkt: „Die sind empfindlicher<br />

gewor<strong>de</strong>n bei Kälte. Wenn ich kaltes Wasser getrunken habe, dann hat das echt gezogen.“<br />

All das hätte Kristina O. in Kauf genommen, wenn sie dafür weißere Zähne bekommen<br />

hätte. Sie kann aber keinen Unterschied erkennen.<br />

Gemeinsam mit Freund Björn vergleicht sie noch einmal: Die Strips hatte sie nur über die<br />

Schnei<strong>de</strong>- und Eckzähne gelegt. Hätte das Mittel also gewirkt, dann müsste ein Unterschied zu<br />

<strong>de</strong>n Backenzähnen zu erkennen sein. Aber auch <strong>de</strong>r Freund kann keine Verän<strong>de</strong>rung erkennen.<br />

Kristina empfin<strong>de</strong>t die knapp 40 Euro für das Mittel also als „herausgeschmissenes Geld“. Bei<br />

<strong>de</strong>n Testpersonen von Stiftung Warentest war das seinerzeit offensichtlich an<strong>de</strong>rs. Dort haben<br />

die Whitestrips mit „gut“ abgeschnitten, bei <strong>de</strong>r Bleichwirkung sogar mit „sehr gut“.<br />

In-office-Bleaching beim Zahnarzt<br />

Kampfsportlerin Indra A. hat sich für das sogenannte In-office-Bleaching entschie<strong>de</strong>n. Dabei<br />

reicht ein Besuch beim Zahnarzt. Der dauert allerdings in etwa drei Stun<strong>de</strong>n.<br />

Noch vor diesem Termin hat Indra ihre Zähne untersuchen lassen. Man dürfe vor allem keine<br />

undichten Füllungen haben, <strong>de</strong>nn sonst, so Dr. Ernst Vöpel, „kann man mit <strong>de</strong>m Bleichmittel<br />

Schä<strong>de</strong>n verursachen.“ Ansonsten hält <strong>de</strong>r Zahnarzt das Aufhellen für unschädlich. Das sei<br />

durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen. Füllungen wer<strong>de</strong>n beim Aufhellen übrigens<br />

nicht mit verfärbt.<br />

Vor <strong>de</strong>r Prozedur wird bei Indra eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt. Dann wird das<br />

Zahnfleisch mit einer schnell härten<strong>de</strong>n Kunststoffpaste geschützt. Erst danach wird das<br />

Bleichmittel, ein Gel, aufgetragen. Nach circa 20 Minuten wird es entfernt und <strong>de</strong>r Effekt überprüft.<br />

Bei Indra wird <strong>de</strong>r Vorgang noch zweimal wie<strong>de</strong>rholt. Dann ist sie mit <strong>de</strong>r Farbe ihrer<br />

jetzt tatsächlich helleren Zähne zufrie<strong>de</strong>n. „Gut“, sagt sie, „ich hatte keine Schmerzen. Unangenehm<br />

war nur, dass die Zunge trocken wird.“ Inklusive <strong>de</strong>r Zahnreinigung kostet das Inoffice-Bleaching<br />

in diesem Fall 450 Euro.<br />

Home-Bleaching mit einer Schiene <strong>vom</strong> Zahnarzt<br />

Ursula M. wählt <strong>de</strong>n Mittelweg: das sogenannte Home-Bleaching. Sie lässt sich beim Zahnarzt<br />

eine Kunststoffschiene anfertigen. In diese füllt sie zu Hause das Bleaching-Gel und setzt sie<br />

morgens und abends auf die Zähne. Nach etwa zwei Wochen sollen die Zähne <strong>de</strong>utlich heller<br />

sein. Auch vor <strong>de</strong>m Home-Bleaching sollte eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Tatsächlich sind die Zähne innerhalb von 14 Tagen <strong>de</strong>utlich heller gewor<strong>de</strong>n. Aber <strong>de</strong>r Weg<br />

dorthin war mühsam. Am schwersten fiel <strong>de</strong>r Verzicht auf Kaffee, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>n sollte man während<br />

<strong>de</strong>r Behandlung nicht trinken. Außer<strong>de</strong>m fühlte sich Ursula M. eingeschränkt, konnte mit<br />

<strong>de</strong>r Schiene zum Beispiel nicht zum Sport gehen. Und am En<strong>de</strong> tat die Behandlung auch noch<br />

weh. Ursula M. erzählt: „In <strong>de</strong>n letzten sechs Tagen hatte ich Beschwer<strong>de</strong>n: Es zieht, es<br />

zwickt, es brennt, und das Zahnfleisch ist sehr empfindlich.“<br />

Das „Home-Bleaching“ kostet etwa so viel wie das „In-office-Bleaching“. Allerdings spart man,<br />

wenn man nach ein o<strong>de</strong>r zwei Jahren noch einmal nachbleichen möchte. Denn dann kann man<br />

die gleiche Schiene noch einmal benutzen und muss nur noch für rund 30 Euro das „Bleaching-<br />

Gel“ kaufen.<br />

Effekt hält nicht an<br />

Auch nach einer Bleichmittel-Behandlung bleiben die Zähne nicht ewig weiß. Die üblichen Verfärbungen<br />

treten wie<strong>de</strong>r ein. Der Zeitpunkt hängt von <strong>de</strong>r Lebensweise und <strong>de</strong>m Ess- und<br />

Trinkverhalten ab. Als Faustregel gilt, dass schätzungsweise nach an<strong>de</strong>rthalb bis zwei Jahren<br />

wie<strong>de</strong>r Verfärbungen zu sehen sind.<br />

© <strong>WDR</strong> Köln <strong>2012</strong> Seite 2 von 7


Link:<br />

• http://www.test.<strong>de</strong>/themen/gesundheit-kosmetik/test/Mittel-zum-<br />

Zaehnebleichen-Blen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>-Beisser-1335353-1336535/<br />

„Mittel zum Zähnebleichen – Blen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Beißer“<br />

Test <strong>de</strong>r Stiftung Warentest<br />

Wein: Betrug mit Bestellungen<br />

Von Rüdiger Paschleben<br />

Die Masche<br />

Wie so häufig bei windigen Geschäften beginnt die Teufelei mit einem Telefonanruf. Zur Zielgruppe<br />

gehören vorrangig ältere Damen: alleinstehend, sehschwach, möglichst verwirrt, gar<br />

<strong>de</strong>ment, aber nicht schlecht betucht. Ein Weinhändler mel<strong>de</strong>t sich – er ist sympathisch, re<strong>de</strong>gewandt<br />

– und möchte gerne einmal einen Besuch machen. Die Rentnerin freut sich über die<br />

Abwechslung und die kleine Aufmerksamkeit, <strong>de</strong>nn oftmals ist auch ein Präsent dabei. Da fühlt<br />

sich die Rentnerin gera<strong>de</strong>zu verpflichtet, Wein zu bestellen. Und <strong>de</strong>n meisten von ihnen ist gar<br />

nicht bewusst, dass die Ware viel zu teuer ist, dass sie einem Wucherer auf <strong>de</strong>n Leim gehen.<br />

Ganz zielgerichtet suchen sich solche Weinhändler ihre Opfer aus. Häufig wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>ren Telefonnummern<br />

in <strong>de</strong>r Szene regelrecht gehan<strong>de</strong>lt. So kaufte eine Rentnerin aus Berlin-Frohnau<br />

innerhalb von sechs Jahren von vier verschie<strong>de</strong>nen Händlern Wein für 80.000 Euro. Der teuerste<br />

Wein kostete pro Flasche 390 Euro. Tatsächlich hatte die Flasche nur einen Wert von<br />

maximal 30 Euro.<br />

Vertrauen ausgenutzt<br />

Oft händigen die Kundinnen bereitwillig <strong>de</strong>m freundlichen Händler ihre Kellerschlüssel aus,<br />

damit er die Weinkartons or<strong>de</strong>ntlich unterstellen kann. Dann quittierten sie die Annahme. Doch<br />

<strong>de</strong>r Wein wur<strong>de</strong> in Wirklichkeit gar nicht in <strong>de</strong>n Keller gestellt. Ein an<strong>de</strong>rer Trick: Eine Rentnerin<br />

bestellte einen Karton Wein, <strong>de</strong>r Händler schrieb eine Null hinter die Eins, die Frau übersah<br />

es und zeichnete gegen. Prompt wur<strong>de</strong>n ihr zehn Kisten Wein in Rechnung gestellt und auch<br />

geliefert.<br />

Schon seit Monaten ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover gegen verschie<strong>de</strong>ne Weinhändler<br />

– bislang lei<strong>de</strong>r ergebnislos. Zumeist können sich die Opfer nicht richtig erinnern, verwickeln<br />

sich in Wi<strong>de</strong>rsprüche, erscheinen vor Gericht nicht glaubhaft. Zeugen gibt es keine. Da es<br />

immer mehr ältere Menschen geben wird, dürften sich <strong>de</strong>n unseriösen Weinhändlern glänzen<strong>de</strong><br />

Perspektiven eröffnen.<br />

Der „Lockvogel“-Test<br />

Um herauszubekommen, wie diese Masche funktioniert, engagierte die Redaktion eine Schauspielerin:<br />

Sie sollte <strong>de</strong>n Weinhändler zu sich einla<strong>de</strong>n und ihn dazu animieren, ihr <strong>de</strong>n überteuerten<br />

Wein aufzuschwatzen. Das Ergebnis war ein<strong>de</strong>utig: Der angebotene Wein war dreimal so<br />

teuer wie im Geschäft.<br />

Gasalarm: Was tun, wenn die Leitung leckt?<br />

Von Klaus Ku<strong>de</strong>rer<br />

Immer wie<strong>de</strong>r verunsichern Meldungen über Gasexplosionen die Bürger: Hausbrän<strong>de</strong>, Tote und<br />

Verletzte sind dann zu beklagen. In vielen Fällen aber wur<strong>de</strong>n die Leitungen manipuliert, <strong>de</strong>nn<br />

grundsätzlich ist Gas ein sicherer Energieträger. Angesichts von rund 19 Millionen Gaskun<strong>de</strong>n<br />

in Deutschland sind extreme Scha<strong>de</strong>nsfälle eher selten. Worauf aber sollte man achten, wenn<br />

es doch einmal übermäßig nach Gas riecht?<br />

© <strong>WDR</strong> Köln <strong>2012</strong> Seite 3 von 7


Geruch nach faulen Eiern und Knoblauch<br />

Grundsätzlich gilt: Wenn es im Wohnraum o<strong>de</strong>r auch im Heizungskeller nach Gas riecht, sollten<br />

die Bewohner sofort die Feuerwehr o<strong>de</strong>r das Versorgungsunternehmen informieren. Gas ist<br />

eigentlich geruchlos, ihm wird aber THT – ein Schwefel-Kohlenstoff-Gemisch – als Duftstoff<br />

beigemischt. Es riecht dann nach faulen Eiern und Knoblauch.<br />

Wir haben beim Notdienst <strong>de</strong>r Stadtwerke Düsseldorf nachgeschaut, wie ein Gasalarm hinter<br />

<strong>de</strong>n Kulissen behan<strong>de</strong>lt wird. Bei <strong>de</strong>n Stadtwerken, die die ganze Stadt mit Gas versorgen,<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Einsatzzentrale die Meldungen gesammelt. „Selbst wenn <strong>de</strong>r Verbraucher <strong>de</strong>n<br />

Eindruck hat, es könne ein Fehlalarm sein, soll er sich mel<strong>de</strong>n“, meint Markus Magnussen <strong>vom</strong><br />

Entstörungsdienst <strong>de</strong>r Düsseldorfer Stadtwerke. Denn sollte Gas <strong>zur</strong>ückbleiben, kann es<br />

schnell zu Verpuffungen o<strong>de</strong>r sogar zu einer Vergiftungsgefahr kommen.<br />

Schnelle und kostenlose Einsätze vor Ort garantiert<br />

Laut <strong>de</strong>m Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetz müssen die Einsatzkräfte bei einer Meldung<br />

innerhalb weniger Minuten vor Ort sein. Die Betroffenen sollten sich nicht scheuen, einen Verdacht<br />

zu mel<strong>de</strong>n. Selbst wenn es ein Fehlalarm ist, wer<strong>de</strong>n die Gaskun<strong>de</strong>n nicht <strong>zur</strong> Kasse<br />

gebeten.<br />

Auch Susanne B. aus Düsseldorf war sich eines Morgens unsicher, <strong>de</strong>nn ihr war <strong>de</strong>r Geruch von<br />

Gas nicht bekannt. Dennoch wusste sie, dass in ihrem Haus etwas nicht stimmte. Aus diesem<br />

Grund rief sie an, und nach nur fünf Minuten waren sowohl Feuerwehr als auch zwei Einsatzkräfte<br />

<strong>de</strong>r Stadtwerke vor Ort. 40 bis 50 solcher Einsätze fahren die Gas<strong>de</strong>tektive im Monat.<br />

Die Anweisung an die Anwohner, sofort das Haus zu verlassen und vor <strong>de</strong>r Haustür zu warten,<br />

ist wichtig, um mögliche Gefahren zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Wie gefährlich Gas sein kann, wenn es sich mit Luft vermischt, weiß auch Heinz Engels von <strong>de</strong>r<br />

Berufsfeuerwehr Düsseldorf. Diese arbeitet eng mit <strong>de</strong>r Entstörungstruppe <strong>de</strong>r Stadtwerke<br />

zusammen. „Gas ist schwerer als Sauerstoff, und daher fließt ausströmen<strong>de</strong>s Gas wie Wasser<br />

erst einmal in tiefer gelegene Bereiche“, erklärt <strong>de</strong>r Fachmann. Um durch eine Verpuffung einen<br />

Brand auszulösen, ist allerdings eine Zündquelle nötig. Das kann ein Kühlschrank o<strong>de</strong>r<br />

eine Gefriertruhe im Keller sein. Selbst ein Türschalter o<strong>de</strong>r ein Handy können bei Gasaustritt<br />

wegen eines Schaltfunkens <strong>zur</strong> Katastrophe führen.<br />

Regeln, um Verpuffungen und Brän<strong>de</strong> zu vermei<strong>de</strong>n:<br />

Grundsätzlich sind bei Gasgeruch offenes Feuer (Zigaretten, Feuerzeug, Streichhölzer) zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Außer<strong>de</strong>m gilt: Keine elektrischen Geräte im Gefahrenbereich benutzen! Also: Kein<br />

Licht einschalten, zu<strong>de</strong>m unbedingt die Nachbarn warnen (klopfen, nicht klingeln!). Erst vor<br />

<strong>de</strong>r Haustür im Freien anrufen und <strong>de</strong>n Bereitschaftsdienst <strong>de</strong>s Gasnetzbetreibers o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Feuerwehr informieren.<br />

Bei Susanne B. war die Gefahr schnell gebannt: Die „Schnüffelgeräte“ hatten im Heizungskeller<br />

zwar keine überhöhten Gaswerte o<strong>de</strong>r undichte Stellen angezeigt, wohl aber wur<strong>de</strong> eine undichte<br />

Abgasleitung <strong>de</strong>r Heizung gefun<strong>de</strong>n, aus welcher giftiges CO2 austrat. Die Heizung<br />

musste umgehend stillgelegt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn auch eine CO2-Vergiftung kann tödlich en<strong>de</strong>n.<br />

„Sie hat alles richtig gemacht“, lobt Markus Magnussen <strong>vom</strong> Entstördienst.<br />

Link:<br />

• http://www.dvgw.<strong>de</strong>/gas/<br />

Deutscher Verein <strong>de</strong>s Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW)<br />

Verbraucherinformationen über <strong>de</strong>n Umgang mit Erdgas und Sicherheitstipps<br />

Fasten: Was passiert im Körper?<br />

Zu Beginn einer Fastenkur hält Abführsalz das Wasser im Darm <strong>zur</strong>ück und macht <strong>de</strong>n Stuhl<br />

flüssiger. Das regt die Darmtätigkeit an. Aber: Was passiert eigentlich, wenn man <strong>de</strong>m Körper<br />

über einen Zeitraum von sechs Tagen die wichtigste Energiequelle vorenthält: die Nahrung?<br />

© <strong>WDR</strong> Köln <strong>2012</strong> Seite 4 von 7


Energie gewinnt <strong>de</strong>r Körper aus Fett, Eiweiß und natürlich aus Zucker. Das Gehirn braucht für<br />

seine Arbeit vor allem Letzteren. Darum hat <strong>de</strong>r Körper auch für magere Zeiten ein Notfallprogramm.<br />

In <strong>de</strong>r Leber und in <strong>de</strong>n Muskeln hat er Zuckerreserven angelegt. Kommt keine Nahrung<br />

mehr im Magen an, nutzen Hirn und Muskeln genau diese Reserven.<br />

Allerdings halten die Notvorräte nur kurze Zeit: Spätestens nach 48 Stun<strong>de</strong>n sind die Zuckerspeicher<br />

leer. Dann purzeln die Kilos – allerdings nicht, weil man Fett abbaut. Als Erstes verliert<br />

man hauptsächlich Wasser. Die Fettreserven wer<strong>de</strong>n <strong>vom</strong> Körper noch gar nicht angetastet.<br />

Daran än<strong>de</strong>rt sich auch nichts, wenn man sich überwiegend nur von klarer Suppe ernährt.<br />

Auch dann noch verteidigt <strong>de</strong>r Körper seine Fettreserven und versucht erst einmal, seinen<br />

Energiebedarf auf an<strong>de</strong>re Weise zu <strong>de</strong>cken: Er stellt auf Eiweißverbrennung um.<br />

Die Leber kann aus Eiweiß neuen Zucker gewinnen, die sie dann <strong>de</strong>m Hirn <strong>zur</strong> Verfügung stellt.<br />

Allerdings geht das auf Kosten <strong>de</strong>r Muskeln, die ja aus Eiweiß aufgebaut sind. Gefährlich wird<br />

das vor allem dann, wenn auch lebenswichtige Muskeln angegriffen wer<strong>de</strong>n, wie etwa <strong>de</strong>r<br />

Herzmuskel.<br />

Auch nach vier Tagen Fasten mit klarer Suppe bemerkt man noch nicht wirklich einen Leistungsverlust.<br />

Der Körper schafft es, die Grundfunktionen aufrechtzuerhalten.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt hat das Gehirn auf <strong>de</strong>n lebensnotwendigen Zucker nicht verzichten<br />

müssen. Aber <strong>de</strong>r Körper hat an seinen Reserven Raubbau getrieben. Eiweiß und Zucker kann<br />

er <strong>zur</strong> Energiegewinnung nicht mehr nutzen. Also muss er schlussendlich doch ran an <strong>de</strong>n<br />

Speck. Aus <strong>de</strong>m Fett zieht er jetzt einen Großteil <strong>de</strong>r Energie, die er braucht. Allerdings<br />

schmelzen die Fettpolster erst nach vier bis fünf Tagen ohne Nahrung, zuvor hat man hauptsächlich<br />

Wasser und Eiweiß verloren.<br />

Dreieinhalb Kilogramm kann man in einer Woche Fasten verlieren. Sobald man aber wie vorher<br />

isst, wird man wahrscheinlich wie<strong>de</strong>r zunehmen – so wie 80 bis 90 Prozent aller Menschen, die<br />

eine Diät machen.<br />

Medikamente am Steuer<br />

Von Ilija Jelusic<br />

Millionen Deutsche niesen und husten. Grippe und Erkältungen sind im Umlauf. Lin<strong>de</strong>rung versprechen<br />

viele rezeptfreie Fitmacher aus <strong>de</strong>r Apotheke. Ob Heuschnupfen o<strong>de</strong>r Erkältung: Pillen<br />

und Pulver bringen uns durch <strong>de</strong>n Tag. Was vielen dabei allerdings nicht bewusst ist: Die<br />

vermeintlichen Fitmacher sind ein großes Risiko im Straßenverkehr. Die Nebenwirkungen sorgen<br />

mitunter für eine richtige Dröhnung hinter <strong>de</strong>m Steuer.<br />

Denn neben <strong>de</strong>r gewünschten Wirkung, wie <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>rung von Kopfschmerzen o<strong>de</strong>r geschwollenen<br />

Augen, machen Medikamente oft mü<strong>de</strong>. Im Straßenverkehr gehört vermin<strong>de</strong>rte Reaktionsfähigkeit<br />

zu <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Straßenverkehr gefährlichen Unfallursachen. Medikamente gelten<br />

daher als eine häufige Unfallursache im Straßenverkehr. Darüber hinaus warnt <strong>de</strong>r ADAC:<br />

Wenn nach einem Unfall Medikamente im Blut nachgewiesen wer<strong>de</strong>n, erlischt oftmals <strong>de</strong>r Versicherungsschutz.<br />

„Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage“<br />

Es gilt als Selbstverständlichkeit: Wer Medikamente nimmt, sollte sich auch über mögliche<br />

Nebenwirkungen Gedanken machen. In <strong>de</strong>r Regel warnt die Packungsbeilage bei Erkältungsmedizin<br />

und Mitteln gegen Allergien vor eingeschränkter Reaktionsfähigkeit. Dr. Jürgen<br />

Zastrow, Hals-Nasen-Ohrenarzt aus Köln, warnt: Die möglichen Nebenwirkungen liegen nicht<br />

im Verantwortungsbereich <strong>de</strong>s Arztes. Wer Medikamente einnimmt, muss sich auch über die<br />

Nebenwirkungen Gedanken machen.<br />

Wenn ein ausdrückliches Fahrverbot im Beipackzettel steht, sollte man das Auto unbedingt<br />

stehen lassen. Entwe<strong>de</strong>r enthalten diese Medikamente dann einen hohen Alkoholanteil, o<strong>de</strong>r<br />

die enthaltenen Wirkstoffe sind so stark, dass ein Fahren unter Einfluss dieser Wirkstoffe sogar<br />

strafbar wäre – ähnlich <strong>de</strong>m Führen von Fahrzeugen unter <strong>de</strong>m Einfluss von Betäubungsmitteln.<br />

© <strong>WDR</strong> Köln <strong>2012</strong> Seite 5 von 7


Wirkungen und Nebenwirkungen<br />

Rezeptfreie Medikamente bekämpfen in erster Linie Krankheitssymptome. Sie sorgen dafür,<br />

dass Reaktionen <strong>de</strong>s Körpers unterdrückt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Wirkstoffe beeinträchtigen häufig auch an<strong>de</strong>re Reaktionen <strong>de</strong>s Körpers. So bin<strong>de</strong>n Antiallergiepräparate<br />

<strong>de</strong>n körpereigenen Botenstoff Histamin, einen wichtigen Botenstoff im Zentralen<br />

Nervensystem. Häufige Nebenwirkungen dieses Präparats sind <strong>de</strong>shalb Müdigkeit und ein<br />

Gefühl von Schwere.<br />

Die Wirkung von Antiallergiepräparaten hält oft bis zu zwölf Stun<strong>de</strong>n an. Weil die Nebenwirkungen<br />

bekannt sind, wird häufig verordnet, Antihistaminika vor <strong>de</strong>m Schlafengehen einzunehmen.<br />

Die Pharmaindustrie ist darum bemüht, diesen Wirkstoff weiterzuentwickeln. Dadurch<br />

befin<strong>de</strong>n sich Präparate mit unterschiedlich starken Nebenwirkungen auf <strong>de</strong>m Markt. Wer Antihistaminika<br />

einnehmen muss, sollte <strong>de</strong>swegen beim Apotheker um Rat fragen, ob es bewährte<br />

Präparate mit schwachen Nebenwirkungen gibt.<br />

Erkältungsmedizin besteht in <strong>de</strong>r Regel aus einem Wirkstoffcocktail: Beruhigungsmittel gegen<br />

Husten, die bei übermäßigem Gebrauch zu einem Rausch führen können (Hustensaft ist gera<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r jugendlichen Drogenszene ein gängiges Rauschmittel), Aufputschmittel, die <strong>de</strong>n Kreislauf<br />

anregen, und Schmerzstiller run<strong>de</strong>n das Erkältungsmittel ab.<br />

Wechselwirkung<br />

Von <strong>de</strong>r <strong>vom</strong> Arzt verordneten Dosis geht in <strong>de</strong>r Regel keine große Gefahr aus. Wer jedoch<br />

verschie<strong>de</strong>ne Präparate kombiniert, riskiert unüberschaubare Wechselwirkungen. Wer kennt<br />

das nicht: Bei Erkältungen greift man zum altbewährten Medikament. Wenn dieses Mittel allerdings<br />

nicht anschlägt, greift man zum nächsten. Mit diesem Schritt hat man sein Reaktionsvermögen<br />

bereits aus <strong>de</strong>m Gleichgewicht gebracht. Wer sich selbst ohne ärztlichen Rat mit<br />

Medikamenten kurieren will, sollte unbedingt <strong>de</strong>n Apotheker um Rat fragen, <strong>de</strong>nn bleibt die<br />

gewünschte Wirkung aus, hilft eine hohe Dosis auch nicht weiter. Die Nebenwirkungen bleiben<br />

allerdings und können sich in Verbindung mit an<strong>de</strong>ren Medikamenten sogar multiplizieren.<br />

Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Grippezeit warnen Ärzte <strong>de</strong>swegen vor einem Pillenrausch am Steuer. Vor allem<br />

Berufstätige versuchen sich morgens mit verschie<strong>de</strong>nen Präparaten fit zu machen. Wer verschie<strong>de</strong>ne<br />

Medikamente auf einmal einnehmen muss, sollte sich in je<strong>de</strong>m Fall beim Apotheker<br />

nach <strong>de</strong>r Verträglichkeit erkundigen sowie Hinweise <strong>zur</strong> Verträglichkeit und Wechselwirkung im<br />

Beipackzettel beachten.<br />

Schmerzmittelpatienten<br />

Viele Menschen sind in ihrem Alltag auf Medikamente angewiesen. Gera<strong>de</strong> im Alter o<strong>de</strong>r nach<br />

Operationen müssen sie Schmerzmittel einnehmen. Diese Medikamente haben in <strong>de</strong>r Regel<br />

eine starke Wirkung auf das Nervensystem. Als Nebenwirkung treten häufig eine vermin<strong>de</strong>rte<br />

Reaktionsfähigkeit o<strong>de</strong>r sogar eine getrübte Sicht ein. Viele Patienten verspüren nach einer<br />

gewissen Zeit allerdings eine Gewöhnung. Ärzte warnen, dass diese Gewöhnung oftmals eine<br />

Täuschung ist. Die Patienten nehmen die Nebenwirkungen nicht mehr wahr. Trotz<strong>de</strong>m sind<br />

diese noch vorhan<strong>de</strong>n. Von diesem Gefühl <strong>de</strong>r Gewöhnung geht daher eine starke Gefahr für<br />

<strong>de</strong>n Straßenverkehr aus.<br />

Tipps zum Fahren unter Medikamenteneinfluss<br />

Falls <strong>de</strong>r Beipackzettel ein absolutes Fahrverbot ausspricht, darf das Auto unter keinen Umstän<strong>de</strong>n<br />

gesteuert wer<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rnfalls macht sich <strong>de</strong>r Fahrer strafbar und bringt sich und an<strong>de</strong>re<br />

Menschen in Gefahr.<br />

Wird im Beipackzettel eine Empfehlung <strong>zur</strong> Vorsicht beim Führen eines Fahrzeugs ausgesprochen<br />

und muss man fahren, gelten folgen<strong>de</strong> Grundregeln:<br />

• Warnzeichen <strong>de</strong>s Körpers beachten: Verschwimmt die Sicht o<strong>de</strong>r plagen einen plötzlich<br />

Müdigkeit und Übelkeit, so sollte man nicht weiterfahren.<br />

• Gleichen Sie Ihre vermin<strong>de</strong>rte Reaktionsfähigkeit aus, in<strong>de</strong>m Sie Ihr Tempo anpassen.<br />

Außer<strong>de</strong>m sollten Sie mehr Abstand zwischen sich und <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Fahrern lassen. So haben<br />

Sie eine Chance, noch rechtzeitig zu bremsen, auch wenn Sie später reagieren als im<br />

„nüchternen“ Zustand.<br />

© <strong>WDR</strong> Köln <strong>2012</strong> Seite 6 von 7


• Versuchen Sie, sich auf <strong>de</strong>n Straßenverkehr zu konzentrieren, und verlassen Sie sich nicht<br />

auf Ihre Routine als Fahrer.<br />

• Organisieren Sie für längere Strecken an<strong>de</strong>re Fahrgelegenheiten, zum Beispiel an<strong>de</strong>re Fahrer<br />

o<strong>de</strong>r öffentliche Verkehrsmittel.<br />

© <strong>WDR</strong> Köln <strong>2012</strong><br />

© <strong>WDR</strong> Köln <strong>2012</strong> Seite 7 von 7

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