15.01.2013 Aufrufe

Untersuchungen zur Eignung von Mytilus edulis als Proxyarchiv

Untersuchungen zur Eignung von Mytilus edulis als Proxyarchiv

Untersuchungen zur Eignung von Mytilus edulis als Proxyarchiv

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grundlagen<br />

Bei der Miesmuschel besteht die Schale neben Kalzit auch aus Aragonit. Die Elementarzelle<br />

des Aragonits ist orthorhombisch. Wie beim Kalzit liegen die CO3 2- -Ionen alternierend in<br />

jeweils gleich ausgerichteten Lagen parallel <strong>zur</strong> a, b-Ebene vor. Jedoch sind die Abstände der<br />

CO3 2- -Ionen in a, b-Richtung größer, wodurch die Ebenen in c-Richtung dichter gepackt sind<br />

<strong>als</strong> bei Kalzit (FALINI 2000). Aragonit ist etwas härter (3,5-4) <strong>als</strong> Kalzit, was sich durch die<br />

größere Zahl <strong>von</strong> Ca-O-Bindungen und die dichtere Gitterpackung erklärt. Diese dichtere<br />

Packung bewirkt auch die etwas größere Dichte <strong>von</strong> 2,95 g/cm 3 . Bei Aragonit kann ein Ersatz<br />

des Kalziums besonders durch Strontium stattfinden. Strontium übt einen stabilisierenden<br />

Einfluss auf die Aragonitstruktur aus (MATTHES 1996).<br />

Die Entstehung <strong>von</strong> Aragonit wird durch Magnesium gefördert, während die Kalzitbildung<br />

gehemmt wird (LORENS and BENDER 1980).<br />

Perlmutt, das bei der Miesmuschel die innere Lage der Schale bildet, ist eine besondere Form<br />

des Aragonits. Beim anorganisch gebildeten Aragonit ist die c-Ebene die, die am schnellsten<br />

wächst, wodurch nadelförmige Kristalle entstehen. Beim Biomineral Perlmutt ist die c-Ebene<br />

die langsamste Wachstumsrichtung und so entstehen plattenförmige Kristalle.<br />

Diese monokristallinen, hexagonalen Aragonitplättchen des Perlmutts sind vertikal in durch-<br />

schnittlich um 50 nm versetzten Stapeln (SCHÄFFER et al. 1997) und lateral in Ebenen an-<br />

geordnet.<br />

Perlmutt ist ein stabiles Material, da Risse sich im Perlmutt nur schwer ausbreiten können.<br />

Die Ursache hierfür liegt zum einen in dem mineralischen Anteil (Aragonit), der weniger aus-<br />

gezeichnete Bruchebenen <strong>als</strong> Kalzit besitzt und zum anderen in der elastischen organischen<br />

Matrix, die zwischen den Aragonitplättchen liegt (FRITZ and MORSE 1998).<br />

2.4 Kalzium-Isotopie und Elementverhältnisse (Sr/Ca, Mg/Ca)<br />

Kalzium ist das fünft häufigste Element in der Lithosphäre und spielt eine große Rolle in ei-<br />

ner Vielzahl <strong>von</strong> biologischen und geologischen Prozessen (ZHU and MACDOUGALL<br />

1998). Kalzium hat sechs stabile Isotope ( 40 Ca, 42 Ca, 43 Ca, 44 Ca, 46 Ca, 48 Ca).<br />

Die wichtige Rolle <strong>von</strong> Kalzium in biologischen Prozessen beruht auf seiner chemischen<br />

Vielseitigkeit, welche sich aus seiner divalenten Ladung, geringen Bindungsenergie, schnel-<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!