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Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. Sektion Rehabilitation ...

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> fÄr <strong>Unfallchirurgie</strong> e.V.<br />

<strong>Sektion</strong> <strong>Rehabilitation</strong> und Physikalische Therapie<br />

Leiter: Prof. Dr. Volker BÄhren<br />

Co-Leiter: Dr. Meinald Settner<br />

Protokoll der Sitzung<br />

vom 29.01.2009, 11.00 Uhr bis 15.10 Uhr in der BG-Klinik Ludwigshafen<br />

Top 1 der Tagesordnung – BegrÄÇung und Protokoll<br />

Eröffnung der <strong>Sektion</strong>ssitzung durch den Leiter der <strong>Sektion</strong>.<br />

Entschuldigt haben sich: Belzl, Froböse, Kladny, Moorahrend, Neugebauer, von Reumont,<br />

Stengel<br />

Das letzte Protokoll wird in der vorliegenden Form genehmigt.<br />

Bühren stellt Herrn Dr. Stefan Simmel als Nachfolger von Graeber vor.<br />

Simmel arbeitete als Oberarzt im Medical Park Bad Wiessee in der <strong>Rehabilitation</strong> und leitet nun<br />

seit September 2008 in der BG-Unfallklinik Murnau den Bereich BG-<strong>Rehabilitation</strong>. Simmel wird<br />

ab sofort als Mitglied in der <strong>Sektion</strong> mitarbeiten.<br />

Top 2 der Tagesordnung – aktueller Stand der BG-Heilverfahren<br />

Bühren referiert über den aktuellen Stand der BG-Heilverfahren.<br />

Die gewerblichen Berufsgenossenschaften werden in Zukunft auf 9 reduziert und bei den<br />

Unfallkassen wird eine Anzahl von 14 angestrebt.<br />

Es hat sich die neue <strong>Gesellschaft</strong> DGUV (<strong>Deutsche</strong> gesetzliche Unfallversicherung) als neuer<br />

Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen<br />

Hand mit Herrn Dr. Joachim Breuer als Hauptgeschäftsführer gebildet. Entstanden ist diese<br />

<strong>Gesellschaft</strong> aus den Vorgängerverbänden HVBG (Hauptverband der gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften) und dem BUK (Bundesverband der Unfallkassen).<br />

Zum neuen BG-lichen Heilverfahren wurden 2008 Eckpunkte beschlossen und im Jahr 2009<br />

sollen Konzepte erarbeitet werden. Ab dem Jahr 2010 will man dann die neuen Heilverfahren<br />

einführen und bis 2011 in den BG-Klinikträgern umsetzen.<br />

Bühren führt aus, dass die Voraussetzungen zum D-Arzt Verfahren ehemals der<br />

abgeschlossene Facharzt Chirurgie und als Zuerwerb der spez. Unfallchirurg waren. In Zukunft<br />

ist der Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong> und als Zuerwerb der, der speziellen<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> notwendig. Jeder muss dann einen Basisteil, einen orthopädischen Teil und<br />

einen speziellen Teil durchlaufen um dann nach 6 Jahren den Facharzt zu erlangen. Nach<br />

weiteren 3 Jahren kann dann zusätzlich der Facharzt Orthopädie/<strong>Unfallchirurgie</strong> erworben<br />

werden.<br />

In Zukunft wird es einen ambulanten und einen stationären D-Arzt geben. Der ambulante D-Arzt<br />

benötigt den Facharzt und eine 1-jährige spezielle unfallchirurgische Weiterbildung an einem<br />

zum VAV (Verletzungsartenverfahren) zugelassenen Haus. Somit wäre man nach 7 Jahren als<br />

ambulanter D-Arzt zugelassen.<br />

Der stationäre D-Arzt dagegen arbeitet als Facharzt an einem Krankenhaus.<br />

Die Abgrenzung zwischen beiden muss noch genau geklärt werden, vorstellbar ist, dass der<br />

ambulante D-Arzt auch ambulante Operationen durchführen darf.


Protokoll der <strong>Sektion</strong>ssitzung <strong>Rehabilitation</strong> und Physikalische Therapie<br />

vom 29.01.2009 in der BG-Klinik Ludwigshafen 2<br />

Der H-Arzt wird in Zukunft durch den ambulanten D-Arzt ersetzt. Dieser Schritt wird 2010 greifen<br />

und damit wird es das H-Arztverfahren nicht mehr geben. An eine Äbergangsregelung fÅr Çltere<br />

H-Érzte ist gedacht.<br />

Das VAV der Zukunft wird sich am Traumanetzwerk orientieren und soll<br />

1. leistungsorientiert sein - Die Leistungsorientierung erfolgt bereits Åber Denkschriften<br />

(z.B. fÅr QuerschnittlÇhmung, schwere Verbrennungen, schwere SHT`s). ZusÇtzlich<br />

sollen z.B. Denkschriften fÅr Polytraumen und Osteitis entstehen.<br />

2. bedarfsorientiert sein – Nach dem alten Verfahren wurde jedes Haus, welches die<br />

Bedingungen erfÅllte, zugelassen. Dies wird sich in Zukunft Çndern, da es Gebiete gibt,<br />

die Åberversorgt sind und solche mit Unterversorgung. In der BRD werden ca. 200 VAV<br />

HÇuser und 50-60 Traumazentren benÖtigt.<br />

3. qualitÇtskontrolliert sein – Dies erfolgt auch heute schon Åber bereits vorhandene<br />

DatensÇtze, strukturierte QualitÇtsberichte und Zertifizierungen. Die Mindestmenge fÅr<br />

die Zulassung zum VAV sollen 100 FÇlle pro Jahr sein. Denkbar wÇre auch die<br />

Zulassung einer internen Beurteilung durch die DGUV.<br />

4. erfolgshonoriert sein – Im Hamburger Modell dÅrfen zugelassene Kliniken auf BG-<br />

Standard behandeln und bekommen die gleiche Honorierung wie BG-Kliniken. Andere<br />

denkbare Modelle wÇren ein DRG-Aufschlag oder definierte EinzelvertrÇge (z.B. Modell<br />

Endoklinik Hamburg)<br />

BÅhren erwÇhnt weiterhin, dass ab 2012 ein Klinikkonzern aus den 9 BG-Kliniken und den 2<br />

Zentren fÅr Berufskrankheiten gebildet werden soll mit einem GeschÇftsfÅhrer und einem<br />

Vorstand, die zentral, denkbar in Berlin, sitzen. Dieser Konzern wÅrde dann grÖÜenmÇÜig zu<br />

den ersten 5 in der BRD gehÖren.<br />

Auch die ErschlieÜung neuer GeschÇftsfelder und MÇrkte ist in diesem ganzheitlichen Konzept<br />

angedacht.<br />

Es folgt eine rege Diskussion.<br />

Top 3 der Tagesordnung – Polytrauma Äberlebt – und was kommt dann?<br />

Simmel stellt an Hand einer Power Point PrÇsentation die <strong>Rehabilitation</strong> Schwerstverletzter vor.<br />

Er zeigt, dass die LetalitÇt nach Polytraumen in den letzten 30 Jahren auf unter 20% gesunken<br />

ist. Wichtiger denn je ist deshalb die Frage wie der Patient Åberlebt. Die Kosten, die physischen,<br />

die psychischen, die sozialen und die finanziellen Folgen von Traumen werden aufgezÇhlt.<br />

ErwÇhnt wird, dass die Wiederherstellung oder eine wesentliche Besserung der funktionalen<br />

Gesundheit zentrale Aufgabe der <strong>Rehabilitation</strong> ist. Auch das bio-psychosoziale Modell der ICF<br />

wird erklÇrt und das groÜe und sehr wichtige Team, welches in den <strong>Rehabilitation</strong>sprozess<br />

eingreift, vorgestellt. Als abschlieÜendes Fazit konstatiert Simmel, dass Patienten<br />

schnellstmÖglich in eine FrÅhrehabilitation, eine komplexe stationÇre <strong>Rehabilitation</strong> oder in ein<br />

Trauma-<strong>Rehabilitation</strong>szentrum eingewiesen werden sollten.<br />

(PrÇsentation im Anhang)<br />

Die sich ergebende Diskussion beinhaltete die Frage, wie das Outcome nach Polytraumen am<br />

positivsten ausfallen kÖnnte und wie dabei volkswirtschaftlich die niedrigsten Kosten entstehen.<br />

Eventuell kÖnnten red und yellow flags gesetzt oder Checklisten erstellt werden um frÅhzeitig<br />

einen negativen Behandlungsverlauf zu erkennen. Zu viele Patienten werden oft auch therapiert<br />

ohne, dass sich ein positiver Ausgang abzuzeichnen scheint. Diese Patienten mÅssten<br />

schnellstens in geeignete HÇnde kommen.<br />

Auch die MÖglichkeit des Einsatzes von Core Sets aus der ICF wird angesprochen und fÅr<br />

praktikabel befunden.<br />

Zuletzt wird die Einrichtung von Rehatraumazentren diskutiert und fÅr sehr gut erachtet.<br />

Vorraussetzung fÅr diese Zentren wÇre beispielsweise dauernd mindestens 10 FÇlle stationÇr zu<br />

fÅhren und eine eigene Station fÅr diese Patienten zu haben. Weiterhin sollte ein Oberarzt und<br />

ein Stationsarzt zustÇndig sein, wÖchentliche Fallbesprechungen stattfinden und<br />

Assessmentverfahren benÅtzt werden.


Protokoll der <strong>Sektion</strong>ssitzung <strong>Rehabilitation</strong> und Physikalische Therapie<br />

vom 29.01.2009 in der BG-Klinik Ludwigshafen 3<br />

Top 4 der Tagesordnung – Organisation und Arbeitsweise der <strong>Sektion</strong> Physikalische<br />

Medizin und <strong>Rehabilitation</strong> DGOOC<br />

In der DGOOC gibt es 12 <strong>Sektion</strong>en. Die <strong>Sektion</strong> 3 Physikalische Medizin und <strong>Rehabilitation</strong><br />

wird von Prof. Kladny geleitet. Stellvertreter ist Dr. Bork. Die <strong>Sektion</strong> trifft sich 2x im Jahr auf<br />

dem Kongress in Baden-Baden und in Berlin. Bei diesen Sitzungen wird das in den<br />

Arbeitskreisen Erarbeitete prÇsentiert. Die <strong>Sektion</strong> besteht aus ca. 77 OrthopÇden. Pro Sitzung<br />

sind ca. 25 – 31 Mitglieder anwesend.<br />

Die <strong>Sektion</strong> wird wie ein Verein, ohne Rechtsform und Satzung, gefÅhrt und es wird ein<br />

Mitgliedsbeitrag erhoben.<br />

Die <strong>Sektion</strong> hat 3 Arbeitskreise, die sich Öfter treffen.<br />

Der Arbeitskreis 1 mit Prof. Kladny als Leiter erarbeitet Leitlinien der orthopÇdischen<br />

<strong>Rehabilitation</strong> z.B. Amputation, spezielle <strong>Rehabilitation</strong> beim RÅckenschmerz, Physiotherapie<br />

bei Osteoporose usw. Zudem werden Leitlinien von anderen analysiert und optimiert.<br />

Der Arbeitskreis 2 hat sich aufgelÖst<br />

Der Arbeitskreis 3 mit Prof. Hesselschwerdt als Leiter ist fÅr die InternetprÇsentation zustÇndig.<br />

Der Arbeitskreis 4 mit Dr. Bork als Leiter erstellt Schulungsprogramme fÅr Patienten.<br />

Verantwortliche fÅr Schulungen werden standardisiert und strukturiert geschult (Motto „Train the<br />

Trainer“) . Es gibt beispielsweise Schulungsprogramme mit verschiedenen Modulen fÅr<br />

Osteoporose, chronischen RÅckenschmerz, Arthrose und Endoprothese oder<br />

Thromboseprophylaxe in der <strong>Rehabilitation</strong>.<br />

Das Thema ICF war vor 3 Jahren in der <strong>Sektion</strong> sehr aktuell wird aber derzeit nicht mehr<br />

behandelt.<br />

Fromm beendet seinen Vortrag mit den Worten, dass ein Zusammenlegen der <strong>Sektion</strong>en von<br />

Seiten der DGOOC befÅrwortet wird. BÅhren fÅgt hinzu, dass formal einer Vereinigung nichts im<br />

Wege steht und diese bis Ende 2009 vollzogen werden kÖnnte.<br />

Top 5 der Tagesordnung – Beschlussfassung Vereinigung der <strong>Sektion</strong>en<br />

Nach kurzer Diskussion besteht in unserer <strong>Sektion</strong> Konsens, die <strong>Sektion</strong>en zusammenzufÅhren<br />

und als Arbeitskreis in der jetzigen Besetzung, auch mit Nichtakademikern, weiterzuarbeiten.<br />

BÅhren wird hierfÅr einen Brief an die beiden GeneralsekretÇre der <strong>Gesellschaft</strong>en schreiben,<br />

mit der Bitte diesen weiterzuleiten und damit baldmÖglichst eine ZusammenfÅhrung zu<br />

ermÖglichen.<br />

Top 6 der Tagesordnung – Tagung Erfurt, FCE-Systeme und Verschiedenes<br />

LohstrÇter gibt Informationen zum 9. ThÅringer VBG-Forum.<br />

Dieses Forum, an dem ca. 280 GÇste teilnehmen kÖnnen, wird zusammen mit der 2.<br />

Jahrestagung der <strong>Sektion</strong> <strong>Rehabilitation</strong> der DGU am 20. und 21. MÇrz 2009 in Erfurt<br />

stattfinden.<br />

Der 1. Block am Freitag ist mit den Vorsitzenden Zwipp/Griffka dem Thema „FuÜ“ gewidmet.<br />

Der 2. Block mit dem Thema FrÅhrehabilitation nach Schwerstverletzungen und den<br />

Vorsitzenden BÅhren/LohstrÇter wird von der <strong>Sektion</strong> organisiert.<br />

Die Abendveranstaltung, zu der alle Teilnehmer herzlich eingeladen sind, beginnt um 19.00 Uhr.<br />

Der 3. Block am Samstag mit den Vorsitzenden BrÅser/Krimmer und Eisenschenk/Windolf<br />

behandelt das Thema „Hand“.<br />

Ende der Veranstaltung wird am Samstag um 13.30 Uhr sein.<br />

Das Programm kann auf der Seite der DGU bei „Veranstaltungen-DGU“ unter der Adresse<br />

www.dgu-online.de/de/allgemeines/termine/dgu.jsp als PDF-Datei heruntergeladen werden.<br />

<strong>Sektion</strong>smitglieder kÖnnen kostenlos an dieser Veranstaltung teilnehmen. Anmeldungen bitte<br />

schnellstmÖglich an LohstrÇter Axel.Lohstraeter@vbg.de<br />

Bei Fragen zur Unterkunft kann das VBG-PlanungsbÅro mit Frau Amm weiterhelfen:<br />

Tel. 0361/2236151 oder Sabine.Amm@vbg.de


Protokoll der <strong>Sektion</strong>ssitzung <strong>Rehabilitation</strong> und Physikalische Therapie<br />

vom 29.01.2009 in der BG-Klinik Ludwigshafen 4<br />

Wilke hat in einer Masterarbeit die ValiditÇt zur Beurteilung der kÖrperlichen LeistungsfÇhigkeit<br />

durch FCE-Systeme (Functional Capacity Evaluation) zusammengefasst.<br />

Mit einer kurzen Power-Point PrÇsentation stellt sie der Gruppe verschiedene FCE-Systeme vor.<br />

(Zwei PrÇsentationen im Anhang)<br />

Es ergibt sich eine interessante Diskussion Åber Sinn und Unsinn dieser Testverfahren.<br />

Als Ergebnis kann festgehalten werden:<br />

Diese Testverfahren dÅrfen niemals allein zur Beurteilung herangezogen werden. Sie sind ein<br />

Mosaikstein im gesamten Beurteilungsprozess. Die Ergebnisse dieser Tests beschreiben nur<br />

den Istzustand, weitere Schritte, mÖgliche Therapien und Ziele sind nicht zwangslÇufig auf<br />

Grund des Ergebnisses abrufbar. Die Systeme selbst sind aber gut durchdacht und weit<br />

entwickelt.<br />

FÅr die nÇchste Sitzung im Juli 2009 schlÇgt Kohlmann vor Herrn Prof. Dr. Felix Welti Sozialund<br />

Verwaltungsrechtler an der Hochschule Neubrandenburg fÅr ein Referat einzuladen.<br />

Termine:<br />

- 20. und 21. MÇrz 2009 - 9. ThÅringer VBG-Forum in Erfurt<br />

- 09. Juli 2009 Donnerstag – 11.00 - 15.00 Uhr <strong>Sektion</strong>ssitzung in Ludwigshafen<br />

- 21. – 24. Oktober 2009 – <strong>Deutsche</strong>r Kongress fÅr OrthopÇdie und <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Kommunikation ausschlieÜlich Åber Internet: Aufforderung jeweils aktuelle E-mailadressen an<br />

den Leiter bekannt zu geben.<br />

Murnau, 01.02.2009<br />

Ernst / BÅhren

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