Langzeitarbeitslosigkeit - European Commission - Europa
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Abbildung 3.7 – Beveridge-Kurve für Italien, 1. Quartal 2005 bis 1. Quartal 2012<br />
Vakanzquote<br />
1.2<br />
1.1<br />
1.0<br />
0.9<br />
0.8<br />
0.7<br />
0.6<br />
0.5<br />
0.4<br />
2006q3<br />
2007q3<br />
Quelle: Eurostat.<br />
2008q3<br />
2007q2<br />
2007q4<br />
2008q2<br />
2006q4<br />
2010q3<br />
2008q4<br />
2007q1<br />
2008q1<br />
2006q2<br />
2011q3<br />
2011q2<br />
2009q1<br />
2011q1<br />
2009q2 2009q4<br />
2010q1<br />
2012q1<br />
5 7 9 11 13 15 17<br />
befindet sich (zusammen mit Frankreich, Italien und<br />
dem Vereinigten Königreich) in der Gruppe der Länder,<br />
die der durchschnittlichen Beveridge-Kurve für die EU<br />
am nächsten kommen. Ihr Kennzeichen ist ein leichter<br />
Anstieg beim Indikator für Arbeitskräftemangel und<br />
bei der Arbeitslosenquote ( 12 ). Es ist darauf zu hinzuweisen,<br />
dass die Analyse der Beveridge-Kurve für<br />
Polen (siehe Abbildung 3.8), die auf die absolute Zahl<br />
der offenen Stellen und Arbeitslosen fokussiert ist,<br />
irreführend sein könnte, da geschätzt wird, dass die<br />
offenen Stellen, die der öffentlichen Arbeitsverwaltung<br />
gemeldet werden, nur etwa 20 % bis 30 % aller<br />
Stellenangebote auf dem Arbeitsmarkt ausmachen<br />
und vor allem Arbeitsplätze mit ungünstigen Arbeitsbedingungen<br />
repräsentieren, die für Bewerber wenig<br />
attraktiv sind ( 13 ). Auf dem polnischen Arbeitsmarkt<br />
gibt es eine Reihe von Faktoren, die die Quote sowie<br />
die Zu- und Abgänge im Bereich der <strong>Langzeitarbeitslosigkeit</strong><br />
beeinflussen können, etwa die Politik in Bezug<br />
auf Arbeitslosenleistungen, die allgemein schwach<br />
ausgeprägte aktive Arbeitsmarktpolitik, der Umfang<br />
der nicht angemeldeten Erwerbstätigkeit oder die<br />
geografische Differenzierung des Arbeitsmarktes mit<br />
der einhergehenden Kluft zwischen Qualifikationen<br />
und offenen Stellen ( 14 ).<br />
Die Form der Beveridge-Kurve hängt davon ab, welche<br />
Messgröße der Zahl der offenen Stellen zugrunde<br />
liegt. In Abbildung 3.9 sind für Ungarn unterschiedliche<br />
Versionen der Beveridge-Kurve dargestellt, die<br />
das Verhältnis zwischen offenen Stellen und regist-<br />
( 12 ) Wie im EU-Quartalsbericht über die Beschäftigungslage<br />
und die soziale Situation der Europäischen Kommission<br />
vom März 2012 nachzulesen.<br />
( 13 ) Wiśniewski, Z., Zawadzki, K. (Hrsg.), Aktywna polityka<br />
rynku pracy w Polsce w kontekście europejskim<br />
(Aktive Arbeitsmarktpolitik in Polen im europäischen<br />
Kontext), Wojewódzki Urząd Pracy-Uniwersytet Mikołaja<br />
Kopernika, Toruń 2010.<br />
( 14 ) Siehe beispielsweise: Zjawisko długotrwałego<br />
bezrobocia w województwie podlaskim (Das Phänomen<br />
der <strong>Langzeitarbeitslosigkeit</strong> in der Woiwodschaft<br />
Podlachien), 2011.<br />
Arbeitslosenquote<br />
rierter Arbeitslosigkeit in Ungarn von 2005 bis 2011<br />
auf Quartalsbasis wiedergeben (bei Verwendung der<br />
IAO-Definition der Arbeitslosigkeit wären die Kurven<br />
um rund 100 000 nach links verschoben ( 15 )). An der<br />
Beveridge-Kurve für Ungarn fällt ab Januar 2009<br />
eine markante Änderung auf – dem Zeitpunkt, an dem<br />
sich die Krise voll bemerkbar machte (gekennzeichnet<br />
durch 500 000 Arbeitslose). Sämtliche Kurven<br />
(Bestand offener Stellen, neue nicht subventionierte<br />
offene Stellen und alle neuen offenen Stellen) zeigen<br />
nach unten, was auf ein negatives Verhältnis<br />
zur Zahl der offenen Stellen hinweist – das heißt,<br />
die gestiegene Arbeitslosigkeit steht mit weniger<br />
offenen Stellen in Zusammenhang. In der Zeit nach<br />
der Krise ändert sich das Verhältnis jedoch deutlich.<br />
Die nicht subventionierten offenen Stellen bewegen<br />
sich weiter auf einem niedrigen, wenn auch stabilen<br />
Niveau, während sich die Zahl der Arbeitslosen<br />
in dieser Zeit innerhalb eines Quartals um 100 000<br />
ändert, so dass das Verhältnis komplett zusammenbricht.<br />
Das genaue Gegenteil geschieht, wenn alle<br />
offenen Stellen, einschließlich der subventionierten<br />
Stellen, betrachtet werden. Natürlich waren in der<br />
Gesamtzahl der offenen Stellen auch vor 2009 subventionierte<br />
Arbeitsplätze enthalten, ab 2009 fällt<br />
jedoch eine dramatische Änderung auf. Die parallele<br />
Entwicklung beim Bestand und der Fluktuation neuer<br />
offener Stellen weist eine starke Variationsbreite zwischen<br />
40 000 bis 160 000 auf. Die ursprüngliche<br />
Idee der Beveridge-Kurve baut darauf auf, dass die<br />
Privatwirtschaft Arbeitsplätze schafft und Arbeitslose<br />
Beschäftigung suchen. Dieses Konzept ist in der<br />
untersten Kurve ausgedrückt.<br />
( 15 ) Es ergibt sich ein ähnliches, wenn auch nicht identisches<br />
Diagramm, wenn man auf der Abszisse die IAO-<br />
Definition der Arbeitslosigkeit statt der registrierten<br />
Arbeitslosigkeit verwendet. Der Unterschied liegt bei<br />
etwa 100 000 Personen und ist im Sommer geringer,<br />
wenn ein Großteil der Betroffenen in die Saisonarbeit<br />
geht, und im Winter höher, wenn weder Saisonarbeit<br />
noch öffentliche Jobs angeboten werden.<br />
Beveridge-Kurve<br />
Quadratischer Fit<br />
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