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Langzeitarbeitslosigkeit - European Commission - Europa

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4.1 Aktive arbeitsmarktpolitische<br />

Maßnahmen<br />

Stellenvermittlung, die Zahlung von Arbeitslosen- und<br />

Sozialleistungen sowie Arbeitsmarktprogramme wie<br />

Schulung und Arbeitsplatzschaffung sind nur einige<br />

der Maßnahmen, die unter den Begriff aktive arbeitsmarktpolitische<br />

Maßnahmen fallen und Arbeitslosen<br />

helfen sollen, eine Beschäftigung zu finden ( 33 ).<br />

Wie schon von der OECD hervorgehoben wurde, werden<br />

die Ressourcen von passiven zu aktiven Arbeitsmarktmaßnahmen<br />

verlagert. Dadurch gewinnen<br />

die Dienste der öffentlichen Arbeitsverwaltung, die<br />

Förderung der aktiven Arbeitssuche und die durch<br />

Sozialleistungsansprüche und die Verwaltung dieser<br />

Aktivitäten erzielten Effekte an Bedeutung. Dies<br />

spiegelt sich jetzt auch in den sogenannten „Aktivierungsstrategien“<br />

wider. Schon 1964 und 1976 gab es<br />

Empfehlungen des OECD-Rates, welche Investitionen<br />

in die Entwicklung der Humanressourcen, Strategien<br />

zur Arbeitsplatzschaffung und Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen, die Förderung geografischer<br />

Mobilität, Prognosen der künftig benötigten Berufe,<br />

Hilfen zur beruflichen Eingliederung von Randgruppen<br />

und die Sicherstellung der Einkommenssicherheit<br />

in Phasen der Arbeitslosigkeit zum Gegenstand<br />

hatten ( 34 ).<br />

Die Aktivierungsstrategien setzen vor allem auf die<br />

Durchsetzung der Verfügbarkeit zur Arbeitsvermittlung<br />

und der gegenseitigen Verpflichtungen. Das<br />

bedeutet, dass von Leistungsempfängern erwartet<br />

wird, dass sie sich – als Gegenleistung für die<br />

Dienste der Arbeitsverwaltung und die Zahlung von<br />

Arbeitslosen- und Sozialleistungen – aktiv um Arbeit<br />

bemühen und ihre Beschäftigungsfähigkeit verbessern<br />

( 35 ). In den OECD-Staaten wird jetzt verstärkt<br />

darauf geachtet, dass aktive arbeitsmarktpolitische<br />

Maßnahmen auf effektive Weise mit der Verwaltung<br />

der Arbeitslosen- und Sozialleistungen und den politischen<br />

Programmen koordiniert werden, die darauf<br />

abzielen, dass sich Arbeit lohnt. Dadurch sollen<br />

klare Aktivierungsstrategien sowohl für Empfänger<br />

der Arbeitslosenunterstützung als auch für andere<br />

( 33 ) OECD-Direktorat für Beschäftigung, Arbeit<br />

und Soziales, Active labour market policies<br />

and activation strategies,http://www.oecd.org/<br />

employment/employmentpoliciesanddata/<br />

activelabourmarketpoliciesandactivationstrategies.htm.<br />

( 34 ) Siehe Fußnote 33.<br />

( 35 ) Siehe Fußnote 33.<br />

4 Maßnahmen zur Verhinderung<br />

und Bekämpfung von struktureller<br />

und langfristiger Arbeitslosigkeit<br />

nicht in den Arbeitsmarkt eingegliederte Personen im<br />

erwerbsfähigen Alter geschaffen werden ( 36 ).<br />

Nachstehend werden verschiedene aktive arbeitsmarktpolitische<br />

Maßnahmen vorgestellt, die von den<br />

Autoren, die zu diesem EBO-Bericht über <strong>Langzeitarbeitslosigkeit</strong><br />

beigetragen haben, untersucht wurden.<br />

4.1.1 Schulungsmaßnahmen<br />

Zusammenfassung: In verschiedenen Ländern<br />

werden Schulungsmaßnahmen als eine von mehreren<br />

aktiven arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen<br />

eingesetzt, um Langzeitarbeitslosen zu helfen und<br />

ihre Wiedereingliederungschancen zu verbessern.<br />

In einigen Ländern sind sie auf bestimmte Gruppen<br />

(wie Jugendliche und Immigranten) zugeschnitten<br />

oder speziell an diese gerichtet, während sie sich<br />

in anderen an verschiedene Wirtschaftszweige<br />

richten. Die Evaluierung der durch die Schulungsmaßnahmen<br />

erzielten Wirkung ergibt ein gemischtes<br />

Bild.<br />

Mehrere Autoren nennen Schulung als eine der<br />

verschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung der<br />

<strong>Langzeitarbeitslosigkeit</strong>. Manche wenden sich an<br />

bestimmte Gruppen (zum Beispiel an Jugendliche<br />

und Immigranten), während andere auf verschiedene<br />

Wirtschaftszweige und deren jeweiligen Qualifikationsbedarf<br />

ausgerichtet sind (zum Beispiel Luxemburg).<br />

In Bulgarien, Deutschland, Luxemburg,<br />

Malta, Polen, Ungarn und im Vereinigten Königreich<br />

sowie in Kroatien, der Türkei und Serbien<br />

bildet Schulung Teil der Standardleistungen, die die<br />

öffentliche Arbeitsverwaltung für die Langzeitarbeitslosen<br />

erbringt. In Deutschland sind Schulungsmaßnahmen,<br />

gemessen an Budget und Teilnehmerzahlen,<br />

die wichtigste Form der aktiven Arbeitsmarktpolitik. In<br />

den letzten Jahren haben auf benachteiligte Gruppen<br />

ausgerichtete Schulungsmaßnahmen eine wichtige<br />

Rolle gespielt. Für Jugendliche, denen es nicht gelingt,<br />

einen regulären Ausbildungsplatz zu finden, wurde<br />

ein riesiges „Übergangssystem“ geschaffen, in dem<br />

( 36 ) Siehe Fußnote 33. Nach Angaben der OECD ist das<br />

OECD-Sekretariat zurzeit dabei, die Aktivierungspolitik<br />

in sieben verschiedenen Ländern zu untersuchen.<br />

Länderberichte über Australien, Finnland, Irland, Japan,<br />

Norwegen, die Schweiz und das Vereinigte Königreich<br />

werden als „Social, Employment and Migration Working<br />

Papers“ veröffentlicht und nach Veröffentlichung hier<br />

zugänglich sein: http://www.oecd.org/els/employment/<br />

almp<br />

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