Download - 750 Jahre Knappschaft
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Harte Verfolgung Andersdenkender, Ämterkäuflichkeit,<br />
Ablasshandel, Prunksucht – es waren viele Faktoren, die<br />
viele Menschen, bis hin zu Vertretern der Kirche selbst,<br />
an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert in Opposition<br />
zur katholischen Kirche brachten. Martin Luther und<br />
z.B. der berühmt-berüchtigte Ablasshändler und Prediger<br />
Tetzel wurden zu Symbolfiguren des Reformationszeitalters.<br />
Überall in der Gesellschaft brachen Konflikte aus,<br />
so auch in vielen Bergbaurevieren; zahlreiche Bergleute<br />
Umbruch:<br />
Die Reformation<br />
schlossen sich der Reformation an. Diese bekämpfte die<br />
Bruderschaften, auch im Bergbau, wegen ihres Ablasshandels<br />
und allgemein als Repräsentanten einer überlebten<br />
Zeit. Zumeist wurden die alten Bruderschaften aufgelöst.<br />
Religiös unabhängige <strong>Knappschaft</strong>en traten an ihre<br />
Stelle. Reformation und soziales Aufbegehren führten zu<br />
Kriegen und Schlachten. Neue Welten – und damit neue<br />
Bergbauregionen – wurden erschlossen. Wissenschaft<br />
und Großtechnik hielten Einzug im Bergbau und damit<br />
neue Risiken. Die „Bruderbüchsen“ als soziale Hilfskassen<br />
überdauerten den Umbruch. Aber das religiöse Element<br />
trat im Rahmen der <strong>Knappschaft</strong>en zurück, die sich<br />
nun an sozialen und berufsständischen Zielen orientierte.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> wurde zunehmend von den Landesherren<br />
dominiert.<br />
„Tetzelkiste“,? 16. Jahrhundert<br />
(„Wenn das Geld im Kasten klingt die Seele in den Himmel springt“)<br />
Görlitz, Pfarrkirche St. Peter (Bitte Nutzungsgenehmigung einholen!)<br />
Der Dominikanermönch und Ablassprediger Johann Tetzel wurde 1516<br />
Subkommissar im Bistum Meißen für den Ablasshandel zugunsten des<br />
Baus der Peterskirche in Rom, von 1517 an war er im Auftrag des Mainzer<br />
Erzbischofs in derselben Sache in den Bistümern Halberstadt und<br />
Magdeburg unterwegs. Er starb 1519 an der Pest. Seine Ablasszettel und<br />
vor allem die Geldeinnahmen soll er in einer gesicherten Kiste transportiert<br />
haben. Legenden zufolge soll ihm diese von einem Ritter entwendet<br />
worden sein, der zunächst einen Ablasszettel auf zukünftige Sünden von<br />
ihm erwarb und dann die Kiste stahl, während Tetzel ihm wütend Fegefeuerstrafen<br />
ausmalte.