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22. curt stellt vOr<br />
DER<br />
PENISMALER<br />
TExT: MELANIE CASTILLO, CHRISTIAN ANZENBERGER<br />
arndt van nillis ist Intimkünstler. er malt expressionistische<br />
Bilder, angefertigt mithilfe seines primären Geschlechtsorgans.<br />
er selbst nennt es „expressionismus mit primäraktion“.<br />
verkauft hat arndt bis jetzt noch nicht viel, aber das soll<br />
sich bald ändern. er plant ein paar ausstellungen mit liveperformances<br />
im Glockenbach. aufgewachsen im hohen<br />
norden Deutschlands, wohnt er mittlerweile in der nähe von<br />
Fürstenfeldbruck – laut van nillis eine Gegend wie geschaffen<br />
für kreative, wie z.B. dem räuber kneissl, Biermösl oder<br />
erni Singerl. Für unsere „nackt-ausgabe“ kreeirte arndt ein<br />
neues Werk – das original verlosen wir. Schreibt uns eine<br />
e-mail mit Betreff „arndt“ an ichwillgewinnen@curt.de.<br />
curt: Herr van nillis, wann haben Sie Ihren penis als malwerkzeug<br />
entdeckt?<br />
ARNDT: Eigentlich ziemlich spät. Es war am Timmendorfer Strand.<br />
Ich lag im Sand und spielt eine Runde Skat mit meinen Freunden.<br />
Skat ist ja sehr emotional, und auch an diesem Tag ging es hoch her.<br />
Als ich aufstand, um mich in der Ostsee abzukühlen, war im Sand,<br />
da wo sich mein Unterleib befand, eine Reihe von Abdrücken. Es<br />
war ein unglaublich abstrakter Abdruck, natürlich auch von meiner<br />
Badehose. Dieses Bild ließ mich nicht mehr los, und so probierte ich<br />
es gleich am Abend aus. Es war fantastisch!<br />
curt: Benutzen Sie besonders hautfreundliche Farbe?<br />
ARNDT: Im Prinzip ist alles möglich. Ich bevorzuge aber handelsübliche<br />
Wasserfarben. Sie sind problemlos wieder abzuwaschen.<br />
ölfarben sind ein wenig unangenehmer, sie vermitteln ein schmieriges<br />
Gefühl auf dem „Pinsel“. Aber das ist Geschmacksache.<br />
curt: tut es manchmal weh mit dem penis zu malen?<br />
ARNDT: Nein. Schmerzen wären bei dieser Art zu Malen nur<br />
kontraproduktiv. Man muss sich unglaublich konzentrieren, und die<br />
Pinselstriche gewissermaßen schon vorab planen. Man kann viel<br />
falsch machen. Schmerzen würden den Effekt auslösen, das Bild so<br />
schnell wie möglich abzuschließen. Ich bin kein Masochist.<br />
curt: Wie kann man sich den prozess des malens vorstellen?<br />
ARNDT: Ich habe alle Stellungen ausprobiert. Aber die besten<br />
Ergebnisse erziele ich stehend. Dort ist der „Pinsel“ am flexibelsten,<br />
und man kann den Druck partiell steuern. Im Sitzen ist man sehr<br />
beschränkt, und im Liegen gestaltet sich alles sehr eindimensional.<br />
curt: Haben Sie vorbilder?<br />
ARNDT: Ich bewundere Menschen, die ihrer kreativen Energie mit<br />
ungewöhnlichen Mitteln freien Lauf lassen. Vor Jahren wurde ich mal<br />
auf eine Vernissage eines amerikanischen Künstlers in Kopenhagen<br />
eingeladen, der Bilder mithilfe von selbstgelegten Einläufen performte.<br />
Ich sage bewusst „performte“, denn bei dieser Art der Kunst fehlt<br />
mir der Link vom Kopf zum Gemälde. Das hat mich schon ein wenig<br />
abgestoßen. Unter uns, es war einfach nur eine Riesensauerei!<br />
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