Die Metallabscheider BElektrochemieV - Wiley Online Library
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einebnenden Glanznickelschicht,<br />
als dekorative Oberfläche folgt<br />
dann eine Silber- oder Goldschicht.<br />
Korrosionsschutz<br />
S Als Korrosionsschutzschichten<br />
für Stahl dienen bevorzugt Zink-<br />
und Zinklegierungsschichten. <strong>Die</strong><br />
wichtigsten Anwendungen liegen<br />
im Automobilbereich. Eingesetzt<br />
werden elektrolytisch verzinkte<br />
Stahlbleche für den Karosseriebau<br />
sowie als Stückgut veredelte Bauteile<br />
wie Verbindungselemente<br />
oder Rohrleitungen. Traditionell<br />
wurden hier Zinkoberflächen eingesetzt,<br />
die jedoch voluminöse<br />
Zinkkorrosionsprodukte bilden.<br />
Gestiegene Anforderungen an den<br />
Korrosionsschutz führten zu neu<br />
entwickelten Zinklegierungsschichten.<br />
Besonders bewährt haben<br />
sich dabei Zinknickelschichten<br />
mit einem Nickelanteil von 12 bis<br />
16 Gewichtsprozent. <strong>Die</strong>se Legierungsschichten<br />
steigern den Korrosionsschutz<br />
gegenüber Reinzinkschichten<br />
gleicher Schichtdicke extrem.<br />
<strong>Die</strong> Schichten lassen sich als<br />
matte Überzüge ohne dekorativen<br />
Charakter abscheiden. Für viele<br />
Anwendungen sind aber neben den<br />
Korrosionsschutzeigenschaften auch<br />
dekorative Oberflächen gefordert.<br />
Dafür werden Glanzzinkschichten<br />
mit hochwertiger, silberhell glänzender<br />
Optik abgeschieden.<br />
Zink- und Zinklegierungsschichten<br />
wirken als anodische<br />
Korrosionsschutzschichten. Bei einem<br />
Korrosionsangriff korrodiert<br />
die Zink- oder Zinklegierungsschicht.<br />
Bedingt durch den Potenzialunterschied<br />
zu Stahl haben die<br />
Schichten auch eine gewisse Fernschutzwirkung.<br />
Bei Poren oder mechanischen<br />
Verletzungen der<br />
Schicht kann diese Fernschutzwirkung<br />
eine Korrosion des Grundmaterials<br />
verzögern. <strong>Die</strong>ser anodische<br />
Korrosionsschutz bedingt, dass<br />
sich die Zink- oder Zinklegierungsschicht<br />
als Opferanode auflöst. Zur<br />
Steigerung des Korrosionsschutzes<br />
wird auf der Zink- oder Zinklegierungsschicht<br />
eine Konversions-<br />
Elektrochemie BMagazinV<br />
Nachrichten aus der Chemie| 60 | Juni 2012 | www.gdch.de/nachrichten<br />
639<br />
schicht abgeschieden, die den Beginn<br />
der Korrosion der Zink- oder<br />
Zinklegierungsschicht verzögert.<br />
Solche Konversionsschichten entstehen<br />
durch Nachbehandlung der<br />
verzinkten Bauteile in chromsäurehaltigen<br />
Lösungen. <strong>Die</strong>se Schichten<br />
enthalten jedoch geringe Mengen<br />
wasserlöslicher Chromatverbindungen.<br />
Gesetzliche Vorgaben<br />
wie die Altautoverordnung oder die<br />
Elektroschrottverordnung schränkten<br />
den Einsatz solcher Verfahren<br />
stark ein. <strong>Die</strong> Fachfirmen entwickelten<br />
deshalb neue Verfahren auf<br />
der Basis dreiwertiger Chromverbindungen,<br />
die Konversionsschichten<br />
mit ähnlich guter Korrosionsbeständigkeit<br />
wie die konventionellen<br />
Chromatierungsschichten<br />
abscheiden.<br />
Bei den Nachbehandlungsverfahren<br />
kommen auch Verfahren<br />
zum Einsatz, die farbige Konversionsschichten<br />
erzeugen. <strong>Die</strong> Farbpalette<br />
reicht hier von einem nahezu<br />
transparenten Edelstahl-Look<br />
über gelb-grün-rot irisierend bis zu<br />
tiefschwarz.<br />
Kunststoffgalvanisierung<br />
S <strong>Die</strong> Anwendung galvanisierter<br />
Kunststoffe steigt stark, Hauptabnehmer<br />
sind die Automobil- und<br />
die Sanitärindustrie. Moderne<br />
Spritzverfahren stellen Spritzgussteile<br />
kostengünstig und in hoher<br />
Qualität her. <strong>Die</strong> galvanische Metallisierung<br />
erzeugt eine metallische<br />
Optik und Haptik, die ein hohes<br />
Wertgefühl der Teile vermittelt.<br />
Im Automobilbau helfen metallisierte<br />
Kunststoffe, Gewicht zu<br />
sparen.<br />
Problematisch bei der Kunststoffmetallisierung<br />
ist die Schichthaftfestigkeit.<br />
Dazu müssen Vorbehandlungsverfahren<br />
entwickelt<br />
werden, die auf das jeweilige Polymer<br />
abgestimmt sind. Nach Bekeimung<br />
mit Edelmetallen, meistens<br />
Palladium, wird eine Leitschicht<br />
durch außenstromlose Nickel-<br />
oder Kupferabscheidung aufgebracht,<br />
anschließend folgt wie bei<br />
metallischen Substraten das Metall.<br />
<strong>Die</strong> Kombination verschiede-