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Herunterladen der Projektdokumentation - Lebenshilfe Baden ...

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III.<br />

50<br />

DAS PROJEKT<br />

Manchmal wird behauptet, die Mitwirkung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung mache keinen Sinn, weil sie nur für<br />

die „leichter behin<strong>der</strong>ten“ Menschen möglich sei. Dadurch würden die Interessen von Menschen mit sehr hohem<br />

Hilfebedarf in <strong>der</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> zurückgedrängt. Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, die sich beim Landesverband engagieren,<br />

ärgern sich zu recht über diese Behauptung, denn sie nehmen die Interessen ihrer schwerer behin<strong>der</strong>ten Kollegen<br />

sehr ernst. Der Beirat behin<strong>der</strong>ter Menschen hat im Jahr 2006 die Lebenssituation von Menschen mit sehr schweren<br />

Behin<strong>der</strong>ungen zu seinem Schwerpunktthema gemacht. Einige För<strong>der</strong>- und Betreuungsgruppen im Land wurden<br />

besucht und Gespräche mit den Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und ihren Begleitern geführt. Hier einige Eindrücke <strong>der</strong><br />

Beiratsmitglie<strong>der</strong> von diesen Besuchen.<br />

E 4 b<br />

SCHWERPUNKTTHEMA:<br />

MENSCHEN MIT HÖHEREM HILFEBEDARF<br />

Jörg Tröster erzählt:<br />

„Die kleineren Gruppen im För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich<br />

finde ich besser. Große Räume sind<br />

gut, weil man die Möbel verstellen kann, wie es die<br />

Leute im FuB brauchen. Dann steht nichts im Weg.<br />

Die Leiterin des FuB <strong>der</strong> GWW war nett, weil sie alle<br />

meine Fragen beantwortet hat. Und ich hatte viele<br />

Fragen.“<br />

Michael Schüfer sagt:<br />

„Ich war bei beiden Besuchen im FuB dabei. Wie<br />

Jörg Tröster auch. Wir waren in <strong>der</strong> <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Pforzheim und in <strong>der</strong> GWW Sindelfingen. Ich finde<br />

es gut, dass die Leute im FuB Ausflüge machen.<br />

Da kommen Sie raus und an<strong>der</strong>e sehen sie und<br />

kommen vielleicht miteinan<strong>der</strong> ins Gespräch. Die<br />

GWW Sindelfingen geht z.B. einmal im Monat in ein<br />

öffentliches Schwimmbad. Die bauen dort gleich<br />

mal Berührungsängste ab.“<br />

Armin Rist erzählt:<br />

„Ich habe im FuB <strong>der</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> Pforzheim ein<br />

Interview gemacht. Ich habe gefragt, wie es den<br />

Personen gefällt, was ihnen nicht gefällt. Ihr Lieblingsessen<br />

wollte ich wissen. Wie sie mit ihren Betreuern<br />

und Kollegen zu Recht kommen. Ich habe<br />

dabei bemerkt, dass es manchen Leuten bei zwei<br />

Fragen schon zu viel war. Ihre Aufmerksamkeit war<br />

sehr kurz.“<br />

Markus Schätzle meint:<br />

„Bei uns in <strong>der</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> arbeiten im FuB fast nur<br />

junge Leute. Da gibt es sehr viele Zivis o<strong>der</strong> FSJ-lerinnen.<br />

Das sind junge Menschen, die für etwa ein<br />

Jahr eine Art von Praktikum im FuB machen. Lei<strong>der</strong><br />

bleiben die meist nur ein Jahr. Dann müssen sich alle<br />

in <strong>der</strong> Gruppe auf neue Leute und neue Gesichter<br />

einstellen. Das ist nicht so toll. Die Hauptamtlichen<br />

Kräfte im FuB sind meist Heilerziehungspfleger.<br />

Der Beruf hat viel mit Pflege zu tun.“<br />

Jörg Tröster - Mitglied des Beirats seit <strong>der</strong> ersten Stunde<br />

Michael Schüfer sagt:<br />

„Im FuB <strong>der</strong> GWW gibt es Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung,<br />

die im FuB-Bereich arbeiten. So wie an<strong>der</strong>e in<br />

<strong>der</strong> Werkstatt o<strong>der</strong> ich an <strong>der</strong> Pforte. So helfen sie<br />

an<strong>der</strong>en Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Sie haben eine<br />

Ausbildung gemacht. Diese heißt: „Betreuungsassistent“.<br />

Als Betreuungsassistenten können sie jeden<br />

Tag mithelfen bei <strong>der</strong> Arbeit im FuB-Bereich.“<br />

Barbara Eicher erzählt:<br />

„Manche Menschen aus dem FuB sprechen nicht.<br />

Doch: Sie sprechen an<strong>der</strong>s. Sie sprechen mit ihrem<br />

Gesicht o<strong>der</strong> mit ihren Händen. Der Körper ist sehr<br />

wichtig für die Personen. Man kann mit ihnen sprechen,<br />

wenn man sie streichelt, sie berührt, im Wasser<br />

mit ihnen ist. Es gibt auch den Ruheraum, manchmal<br />

auch Snoezelen genannt. Der ist heiß begehrt.“<br />

Jürgen Ferch sagt:<br />

„Ich habe auch bemerkt, dass manche im FuB lieber<br />

nicht von jedem angefasst werden wollen. Sie<br />

haben auch ihre Grenzen und wollen auch ihre<br />

Ruhe haben. Das zeigen sie dann auch. Zum Beispiel<br />

schreien sie dann laut o<strong>der</strong> wippen ganz hektisch<br />

herum. Sie sind dann auch wütend. Deshalb müssen<br />

wir alle ihre Grenzen achten. Und langsam Berührungsängste<br />

von beiden Seiten abbauen.“

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