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Essener Jugendbericht 2008 - Falken Essen

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3. Ausgewählte Ergebnisse<br />

3.3 Bildung, Ausbildung, Beruf<br />

Bildung bestimmt die individuellen Entwicklungs- und Handlungschancen im<br />

Privatleben, als Bürger und im Beruf. Durch (Schul-)Bildung, Ausbildung und<br />

Berufstätigkeit entwickeln Jugendliche die Kompetenzen zur Teilhabe am Erwerbsleben<br />

und damit ihren Eintritt in den Erwachsenenstatus. Die Höhe des<br />

Schulabschlusses beeinflusst die Teilhabemöglichkeiten. Eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung oder der Erwerb der Hoch- oder Fachhochschulreife gelten<br />

in Deutschland als Mindestqualifikation für den Erfolg am Arbeitsmarkt. 13<br />

Generell zeigen Jugendliche ein hohes Interesse, sich auf die Zukunft als Erwachsener<br />

vorzubereiten, nicht nur in Bezug auf schulisches Lernen und der<br />

Vorbereitung auf den Beruf, sondern auch im Hinblick auf das Erlernen sozial<br />

verantwortlichen Handelns, der Entwicklung eines eigenen Lebensstils und<br />

dem vernünftigen Umgang mit dem Konsumwarenmarkt.<br />

Gleichzeitig zweifeln Jugendliche aber den Nutzen von Schule für die erfolgreiche<br />

Bewältigung der Entwicklungsaufgaben immer mehr an.<br />

Lernbereitschaft in der Schule und die Freude am Schulbesuch nehmen ab. Insbesondere<br />

wenn die Chancen eines gelingenden Übergangs ins Berufsleben als<br />

gering erlebt werden, kann das Verweilen in der Jugendphase für Jugendliche<br />

als sinnvolle Anpassungsstrategie gewertet werden.<br />

Jugendphase ist in diesem Sinne gekennzeichnet durch eine hohe Freizeitund<br />

Wohlfühlorientierung. Die Zeit mit Freunden und das Experimentieren<br />

mit jugendkulturellen Ausdrucksformen treten dann neben die Bildungsorientierung.<br />

Die Freizeitorientierung kann mit der (Schul-)Bildungsorientierung<br />

in Konflikt treten und diese sogar verdrängen. Freizeitorientierung bzw.<br />

das Verweilen in der Jugendphase bedeutet nicht notwendigerweise, dass<br />

keine Kompetenzerweiterung stattfindet. Es können sich auch außerhalb<br />

schulischer Bildungsprozesse Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten angeeignet<br />

werden, die bei der späteren Bewältigung des Erwachsenenlebens nützlich<br />

sind. 14<br />

Die Übergänge in die berufliche Ausbildung oder in die Hochschule und danach<br />

in den Arbeitsmarkt, sind für bestimmte Gruppen von Jugendlichen mit erheblichen<br />

Problemen verbunden. Hier sind besonders die Jugendlichen mit Zuwanderungshintergrund<br />

zu nennen. In den Maßnahmen des Übergangssystems<br />

finden sich überwiegend Jugendliche mit und ohne Hauptschulabschluss, zu<br />

einem Großteil Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund. 15<br />

In der <strong><strong>Essen</strong>er</strong> Jugendbefragung bestätigen sich diese bundesweit ermittelten<br />

Entwicklungen auf eindrucksvolle Weise.<br />

3.3.1 Freizeitaktivitäten und Schulbildung<br />

In der Auswertung der Befragungsergebnisse ist an ausgewählten Freizeitaktivitäten<br />

der Zusammenhang zu den Schulabschlüssen hergestellt worden.<br />

13<br />

Vgl. Bildung in Deutschland <strong>2008</strong> - Pressemitteilung<br />

14<br />

Vgl. Reinders, Wege zum Erwachsenenstatus. Jugend als Bildungszeit oder Freizeit<br />

15<br />

Vgl. ebenda.<br />

36<br />

<strong>Jugendbericht</strong> <strong>2008</strong>

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