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Mit 1kWh kann man... - Landkreis Germersheim

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Erneuerbare Energien<br />

und Energieeffizienz<br />

Die Klimafibel für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Eine 1000m 2 Solaranlage mit einer Leistung von 100kWp<br />

erzeugt bei durchschnittlicher Sonnen einstrahlung in<br />

5 Minuten und 12 Sekunden <strong>1kWh</strong> Energie.<br />

Ein Wasserkraftwerk mit 6m Stauhöhe und<br />

20m 3 Wasserdurchlauf pro Sekunde erzeugt<br />

in 4,2 Sekunden <strong>1kWh</strong> Energie.<br />

Ein Biomassekraftwerk, in dem 43.000t Biomasse pro Jahr<br />

verbrannt werden, erzeugt in 0,98 Sekunden <strong>1kWh</strong> elektrische<br />

Energie und gleichzeitig in 0,59 Sekunden <strong>1kWh</strong> Fernwärme.<br />

Wie schnell<br />

produziert <strong>man</strong><br />

<strong>1kWh</strong><br />

nachhaltig?<br />

Ein Windrad erzeugt bei mittlerer Luftdichte und<br />

-druck, bei Windstärke 4 und einem Rotordurchmesser<br />

von 100m in 1,4 Sekunden <strong>1kWh</strong> Energie.<br />

Ein Geothermiekraftwerk<br />

erzeugt aus 159° Celsius heißen Tiefenwasser<br />

in 1,2 Sekunden <strong>1kWh</strong> Energie.<br />

Ein Mensch erzeugt mit Fahrradfahren<br />

bei 19 km/h über eine Strecke 30,4 km in<br />

1 Stunde 39 Minuten ein <strong>1kWh</strong>.


z.B. Windräder auf dem Gollenberg bei Bellheim<br />

Ein Kraftwerk dieser Art versorgt pro Jahr<br />

ca. 770 Haushalte mit Strom.<br />

z.B. Geothermie-Kraftwerk in Landau<br />

Ein Kraftwerk dieser Art versorgt pro Jahr<br />

ca. 6000 Haushalte mit Strom.<br />

Ein durchschnittlicher 4-Personen<br />

Haushalt verbraucht 3500 kWh im Jahr.<br />

z.B. die Solaranlage des <strong>Landkreis</strong>es auf der Deponie in Berg<br />

Ein Kraftwerk dieser Art versorgt pro Jahr<br />

ca. 30 Haushalte mit Strom.<br />

z.B. Stromerzeugung Wasserkraft Mühle Berizi in Berg<br />

Ein Kraftwerk dieser Art versorgt pro Jahr<br />

ca. 20 Haushalte mit Strom.<br />

z.B. Biomassekraftwerk Westheim<br />

Ein Kraftwerk dieser Art versorgt pro Jahr<br />

ca. 9200 Haushalte mit Strom.<br />

Liebe <strong>Mit</strong>bürgerinnen und <strong>Mit</strong>bürger,<br />

der <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> ist nicht zuletzt aufgrund seiner<br />

geografisch bevorzugten Lage ein attraktiver und hervorragend<br />

entwickelter Raum mit hoher Lebensqualität. Das Zusammenspiel<br />

zwischen der dynamischen industriell-gewerblichen<br />

Struktur und unserer besonderen und schutzwürdigen<br />

Landschaft, den Rheinauen, Wiesen und Wäldern, machen den<br />

Kreis gleichermaßen attraktiv zum Arbeiten, Wohnen und zur<br />

Erholung.<br />

Von erheblicher Bedeutung hierfür ist vor allem unser regionales<br />

Klima. Sonnenverwöhnt, mit über 1800 Sonnenstunden pro<br />

Jahr, sind wir der sonnigste <strong>Landkreis</strong> in Rheinland-Pfalz. In<br />

Kombination mit den günstigen Niederschlagsverhältnissen<br />

finden sich bei uns optimale Wachstums- und Entwicklungsbedingungen<br />

für Natur und Landschaft.<br />

Unser Klima ist gefährdet. Durch den ansteigenden CO 2 -Ausstoß<br />

von Industrie, Haushalten und Verkehr und der damit<br />

einhergehenden Klimaerwärmung unterliegt es einem sukzessiven<br />

Wandel. Auch durch lokales Handeln müssen wir<br />

vorbeugen, um das Klima zu schützen und langfristig – auch<br />

für künftige Generationen – zu bewahren. Primäres Ziel muss<br />

daher eine Reduktion des CO 2 -Ausstoßes im <strong>Landkreis</strong> sein.<br />

Dabei sind regionale Lösungen anzustreben, die im Einklang<br />

mit den Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes stehen.<br />

Naheliegend ist es daher, durch geeignete Maßnahmen den<br />

Anteil erneuerbarer Energien an der Energieerzeugung weiter<br />

zu erhöhen, gerade aufgrund der idealen Voraussetzungen im<br />

<strong>Landkreis</strong> für die Nutzung von Erdwärme, Sonnenenergie und<br />

Biomasse.<br />

Landrat Dr. Fritz Brechtel<br />

3<br />

Aber auch technologisch pfiffige Lösungen zur Einsparung von<br />

Energie und zur Steigerung der Energieeffizienz sind in vielen<br />

Bereichen gefragt und möglich. Zentrale Ansatzpunkte sind<br />

dabei die energetische Sanierung von Gebäuden, die Stärkung<br />

des öffentlichen Nahverkehrs oder der wichtige Schulterschluss<br />

mit den vor Ort ansässigen Betrieben zur Erarbeitung<br />

umweltfreundlicher Lösungen. Das Schöne daran: viele dieser<br />

Maßnahmen rechnen sich für den Verbraucher.<br />

<strong>Mit</strong> dieser Handreichung möchte ich Ihnen einen Einblick in<br />

das langjährige Engagement des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong><br />

im Klimaschutz anbieten – in bisher Geleistetes, aktuelle<br />

Projekte sowie den zukunftsweisenden nachhaltigen Kurs des<br />

<strong>Landkreis</strong>es im Umgang mit den Ressourcen und natürlichen<br />

Lebensgrundlagen unserer und künftiger Generationen. Für<br />

Politik und Verwaltung ist es besonders wichtig, dass wir<br />

Sie als Bürger in die Entwicklung des <strong>Landkreis</strong>es mit einbeziehen,<br />

daran beteiligen und mitnehmen, denn wir brauchen<br />

ihre Anregungen, ihre Kritik und ihre Ideen.<br />

Nutzen Sie die Gelegenheit. Schauen Sie, welchen persönlichen<br />

Beitrag auch Sie zu unserem gemeinsamen Thema Klimaschutz<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> leisten können. Lassen Sie sich von<br />

den aufgezeigten Projekten und Möglichkeiten inspirieren.<br />

Dr. Fritz Brechtel<br />

Landrat


Inhalt<br />

1. Klimaschutz – Warum?<br />

Fossile vs. Erneuerbare Energien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2. Erneuerbare Energien<br />

2.1 Biomasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.2 Solarenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

2.3 Geothermie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

2.4 Windkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

2.5 Wasserkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

2.6 Ein <strong>Landkreis</strong> voller Energien – Eine Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

3. Energieeffizienz<br />

Eingesparte Energie - die günstigste Energieform . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

3.1 Gebäudeeffizienz bei kreiseigenen Gebäuden . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

3.1.1 Fernwärmeversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

3.1.2 Heizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

3.1.3 Lüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

3.1.4 Beleuchtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

3.2 Gebäudeeffizienz für private Bauherren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

3.3 ÖPNV-Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

3.4 Arbeitskreis Energie und Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

4. Umweltpreis<br />

Engagement wird belohnt und ausgezeichnet . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

5. Anhang<br />

5<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52


Klimaschutz –<br />

Warum?<br />

Fossile vs. Erneuerbare Energien<br />

Die fossilen Energieträger Öl, Kohle und Gas haben<br />

zwei wesentliche Nachteile: sie sind nicht unendlich<br />

verfügbar und ihre Verbrennung erzeugt<br />

klimaschädliche Emissionen - mit erheblichen<br />

Folgeschäden und -kosten. Auch Uran ist endlich.<br />

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist darum<br />

nicht nur sinnvoll, sondern gesamtwirtschaftlich<br />

auch vorteilhaft. So wurde durch die Nutzung der<br />

erneuerbaren Energien im Jahr 2009 in Deutschland<br />

die Freisetzung von 107 Mio. t des klimaschädlichen<br />

CO 2 vermieden.<br />

Wind, Wasser, Sonne, Erdwärme und Bioenergie<br />

stehen als Energieträger nahezu unendlich zur<br />

Verfügung. Im Gegensatz zu den Energieträgern<br />

Erdöl, Kohle, Erdgas und Uran ist die Nutzung von<br />

erneuerbaren Energieträgern klimafreundlich, sicher,<br />

sowie Umwelt und Ressourcen schonend. Das sorgt<br />

für mehr Unabhängigkeit von Energieimporten, für<br />

mehr Versorgungssicherheit und stärkt die heimische<br />

Wirtschaft. Erneuerbare Energien tragen zu einer<br />

nachhaltigen Energieversorgung bei, stärken die<br />

Innovationskraft und schaffen beständig neue<br />

Arbeitsplätze.<br />

In Deutschland und der EU sollen erneuerbare<br />

Energien deshalb kräftig ausgebaut werden. Entsprechende<br />

Anstrengungen werden auch weltweit<br />

unternommen; Deutschland setzt sich dafür ein,<br />

dass dies weiter intensiviert wird.<br />

Erneuerbare Energien als Wirtschaftsfaktor<br />

Die erneuerbaren Energien werden zunehmend zu<br />

einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor in Deutschland.<br />

So betrug der gesamte Inlandsumsatz im Jahr<br />

2009 rd. 33 Mrd. Euro. Damit verbunden ist auch<br />

ein deutlicher Beschäftigungszuwachs. Einem<br />

laufenden Forschungsvorhaben des BMU zufolge<br />

stieg die Zahl der dem Bereich der erneuerbaren<br />

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />

<strong>Mit</strong> dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werden<br />

Stromnetzbetreiber verpflichtet, Strom aus erneuerbaren<br />

Energien vorrangig abzunehmen und dafür einen festgelegten<br />

Preis zu zahlen. Die Neufassung des EEG 2009 ist am<br />

1. Januar 2009 in Kraft getreten.<br />

Das EEG ist ein wichtiger Motor beim Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien im Strombereich. Bis zum Jahr<br />

2020 soll sich der Anteil am gesamten Stromverbrauch auf<br />

mindestens 30 % erhöhen und soll danach kontinuierlich<br />

gesteigert werden.<br />

Seit der Verabschiedung des Stromeinspeisungsgesetzes<br />

im Jahr 1990 hat sich zunächst die Windenergie kräftig<br />

entwickelt und die Wasserkraft konnte auf einem hohen<br />

Niveau gehalten werden. <strong>Mit</strong> dem Inkrafttreten des EEG<br />

im Jahr 2000 weitete sich der Boom auf die Biomasse und<br />

die Photovoltaik aus. Bemerkenswerte Entwicklungen<br />

gibt es auch bei der Nutzung der Erdwärme (Geothermie)<br />

zur Stromproduktion. Das EEG ist damit zu einem<br />

beispielhaften und erfolgreichen Instrument geworden.<br />

Erneuerbare Energien und Wärmegesetz<br />

Das Wärmegesetz legt fest, dass spätestens im Jahr 2020<br />

14 Prozent der Wärme in Deutschland aus Erneuerbaren<br />

Energien stammen muss. Es dient dem Schutz der<br />

Umwelt und soll dazu beitragen, den Ausstoß Klima<br />

schädlicher Treibhausgase zu verringern. Ziel ist es,<br />

einerseits Ressourcen zu schonen, andererseits aber eine<br />

sichere und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.<br />

Das Gesetz hat drei Säulen:


8<br />

9<br />

1. die Nutzungspflicht:<br />

Eigentümer von Gebäuden, die neu gebaut werden,<br />

müssen ab dem 1. Januar 2009 Erneuerbare Energien<br />

für ihre Wärmeversorgung nutzen. Diese Pflicht trifft<br />

alle Eigentümer, egal ob Private, den Staat oder die<br />

Wirtschaft. Genutzt werden können alle Formen von<br />

Erneuerbaren Energien, auch in Kombination. Dazu<br />

zählen solare Strahlungsenergie, Geothermie, Umweltwärme<br />

und Biomasse. Wer keine Erneuerbaren Energien<br />

einsetzen will, <strong>kann</strong> andere Klima schonende<br />

Maßnahmen ergreifen: Eigentümer können ihr Haus<br />

stärker dämmen, Abwärme nutzen, Wärme aus Fernwärmenetzen<br />

beziehen oder Wärme aus Kraft-Wärme-<br />

Kopplung einsetzen.<br />

2. die finanzielle Förderung:<br />

Die Nutzung Erneuerbarer Energien wird auch in<br />

Zukunft finanziell gefördert. Das bestehende Marktanreizprogramm,<br />

ein Förderinstrument der Bundesregierung,<br />

erhält mehr Geld. Die <strong>Mit</strong>tel werden auf bis zu<br />

500 Mio. Euro pro Jahr aufgestockt. Das bedeutet mehr<br />

Planungssicherheit für Investoren.<br />

3. Wärmenetze:<br />

Das Gesetz erleichtert den Ausbau von Wärmenetzen.<br />

Es sieht vor, dass Kommunen auch im Interesse des<br />

Klimaschutzes den Anschluss und die Nutzung eines<br />

solchen Netzes vorschreiben können.<br />

Quelle: Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

Energien zuzurechnenden Beschäftigten in Deutschland<br />

im Jahr 2009 auf rd. 300.500. Gegenüber 2004<br />

mit rd. 160.500 Beschäftigten konnten in nur fünf<br />

Jahren etwa 140.000 neue Arbeitsplätze geschaffen<br />

worden.<br />

Bundespolitische Ziele<br />

Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten<br />

Bruttostromverbrauch soll im Jahr 2020 mindestens<br />

30 % betragen und danach kontinuierlich erhöht<br />

werden.<br />

Der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten<br />

Wärmeversorgung soll im Jahr 2020 14 % betragen.<br />

Auch der Anteil der biogenen Kraftstoffe soll bis<br />

2020 auf 12 % (energetisch) ansteigen. Damit soll<br />

eine Minderung der Treibhausgasemissionen um<br />

7 % gegenüber dem Einsatz fossiler Kraftstoffe<br />

erreicht werden.<br />

Langfristig, d.h. bis <strong>Mit</strong>te dieses Jahrhunderts, soll<br />

rund die Hälfte der Energieversorgung mit erneuerbaren<br />

Energien bestritten werden.<br />

Quelle: Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

Organisation im Kreis<br />

Das Thema Klimaschutz spielt in nahezu allen Fachbereichen<br />

eine Rolle. Die Art der Verankerung und der inhaltlichen Auseinandersetzung<br />

ist dabei so unterschiedlich wie die Aufgaben<br />

der Fachbereiche.<br />

Im Zusammenhang mit Erneuerbaren Energien steht primär<br />

die Weichenstellung und planerische Steuerung der Einsatzmöglichkeiten<br />

der einzelnen Energieträger im Vordergrund.<br />

Diese Funktion ergibt sich aus den vielfältigen Aufgaben, die<br />

der Kreisverwaltung als <strong>Mit</strong>telbehörde im Rheinland-Pfälzischen<br />

Verwaltungssystem zugewiesen sind. Daüber hinaus<br />

sind aber auch Beratungsangebote für private Bauherren und<br />

Investoren, sowie auch die Rolle der Kreisverwaltung als Energieproduzent<br />

und - verbraucher für das Thema Klimaschutz<br />

von großer Relevanz.<br />

Beratung:<br />

Klimaschutz ist dabei insbesondere in diesen Bereichen im<br />

Beratungsangebot der Kreisverwaltung verankert.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Bauaufsichtliche Beratung zur Nutzung<br />

erneuerbarer Energien (EEWG)<br />

Auskunft zu Fördermöglichkeiten wie<br />

KfW-Förderungen, Modernisierungs- und<br />

Wohnbauförderungen des Landes,<br />

Denkmalschutz, Dorferneuerung<br />

Investorenberatung im Rahmen der<br />

Wirtschaftsförderung, Kreisentwicklung und<br />

Landesplanung, aber auch naturschutzfachliche<br />

und wasserrechtliche Beratung<br />

Informationen für Bürger, Investoren und<br />

Vertreter von Verbänden und Vereinen<br />

Arbeitskreis Energie und Wirtschaft als<br />

Forum zum Austausch von Erfahrungen im<br />

betrieblichen Umweltschutz, sowie Energieeffizienz<br />

Aufsichts- und Steuerungsfunktionen:<br />

in vielen Bereichen neben der Beratung auch Aufsichtsfunktion.<br />

Besonderes Augenmerk muss dabei auf die Abwägung des<br />

Klimaschutzinteresses mit anderen konkurrierenden Belangen<br />

gelegt werden um einen gemeinsamen <strong>Mit</strong>telweg zu finden.<br />

Klimaschutz um jeden Preis würde die tatsächlichen Erfordernisse<br />

an eine Integration in ein Gesamtgefüge aus unterschiedlichen<br />

- berechtigten - Nutzungsinteressen verkennen.<br />

•<br />

Steuerung gemeindlicher Entwicklungen<br />

über den Flächennutzungsplan<br />

(z.B. Windenergienutzung, Freiflächensolaranlagen)<br />

und Bebauungspläne (z.B. Nutzung von Dachflächen<br />

im Rahmen von Gestaltungsvorgaben der Gemeinden)<br />

•<br />

•<br />

Erteilung von Baugenehmigungen durch<br />

die Bauaufsichtsbehörde<br />

Immissionsschutzrechtliche Genehmigung<br />

z.B. bei Windkraftanlagen<br />

Teilweise liegen Genehmigungs- und Aufsichtsfunktionen<br />

aber auch bei speziellen Fachbehörden des Landes, beispielsweise<br />

das Thema Geothermie beim Landesamt für Geologie<br />

und Bergbau.<br />

Um eine glaubwürdige Klimaschutzpolitik zu betreiben ist<br />

es wichtig auch als <strong>Landkreis</strong> die eigenen Möglichkeiten, einen<br />

praktischen Beitrag zu leisten zu prüfen und kontinuierlich<br />

umzusetzen. Dabei steht nicht nur die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien, sondern vor allem die Einsparung und die effiziente<br />

Verwendung von Energie im Vordergrund.<br />

Die nachfolgenden Seiten beleuchten das sich für den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong> sowohl als Energieproduzent, als auch<br />

als Energieverbraucher bietende Spektrum angefangen von<br />

Berührungspunkten bis hin zu Projekten in denen die zuständigen<br />

Stellen selbst werden.


Erneuerbare Energien<br />

2.1 Biomasse<br />

Biomasse - Grüner Energieträger<br />

Das EEG fördert auch die Produktion von Strom aus<br />

Biomasse. Dies sind nachwachsende Rohstoffe<br />

wie zum Beispiel Holz, aber auch pflanzliche und<br />

tierische Abfälle. Die Biomasseverordnung von<br />

2001 stellt im Rahmen des Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz klar, welche Stoffe und technischen Verfahren<br />

eingesetzt werden können und welche Umweltanforderungen<br />

einzuhalten sind. Weitere Maßnahmen<br />

wie das Marktanreizprogramm für erneuerbare<br />

Energien fördern die verstärkte energetische<br />

Nutzung der Biomasse insbesondere für die Wärmebereitstellung.<br />

Zusammen mit Deponie- und Klärgas sowie dem<br />

biogenen Anteil der Abfälle wurde auch im Jahr<br />

2009 mit rund 30 TWh mehr Strom aus Biomasse als<br />

aus Wasserkraft produziert. Der Anteil am Bruttostromverbrauch<br />

betrug 5,2 %. Der Beitrag der<br />

Biomasse zur Wärmebereitstellung betrug 2009<br />

rund 101 TWh und machte damit fast 91 % des<br />

Beitrags der erneuerbaren Energien in diesem<br />

Bereich aus.<br />

Die Biokraftstoffe mit 3,5 Mio. t im Jahr 2009 deckten<br />

5,5 % des gesamten Kraftstoffbedarfs.<br />

Quelle: Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

Situation im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Mit</strong> dem Ziel eines nachhaltigen Stoffstrom<strong>man</strong>agements<br />

haben die Stadt Landau sowie die <strong>Landkreis</strong>e Südliche Weinstraße<br />

und <strong>Germersheim</strong> die Möglichkeiten zur Optimierung<br />

der bestehenden Bio- und Grünabfallverwertung im Rahmen<br />

einer Kooperation der drei öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger<br />

in der Region Südpfalz überprüft. Eine zentrale<br />

Aufgabe besteht darin, zusätzlich zur Komposterzeugung auch<br />

eine Maximierung der Produktion erneuerbarer Energie aus<br />

Bio- und Grünabfällen zu erreichen. Grundlage hierfür ist ein<br />

organisches Stoffstrom<strong>man</strong>agement, in dem die Komponenten<br />

Biogaserzeugung, direkte energetische Verwertung sowie<br />

Kompostierung optimal aufeinander abgestimmt werden<br />

sollen. Ziel ist ein ideales Zusammenwirken von Nährstoff-<br />

und Kohlenstoff-Recycling, Energiebereitstellung (Strom und<br />

Wärme), CO 2 - Reduzierung durch Ersetzen fossiler Energieträger<br />

sowie günstiger Behandlungskosten bei erweiterter<br />

regionaler Wertschöpfung. Durch die Ausnutzung der Möglichkeiten<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sowie<br />

aufgrund steigender Kosten für fossile Energieträger verbessert<br />

sich die Wirtschaftlichkeit der energetischen Verwertung<br />

von getrennt gesammelten Bio- und Grünabfällen nachhaltig.<br />

Die vorliegende Novellierung des EEG aus 2008 hat nochmals<br />

eine Verbesserung gebracht, so dass die Realisierungschancen<br />

eines entsprechenden Projekts in der Südpfalz<br />

weiter gestiegen sind. Das Stoffstrom<strong>man</strong>agement würde ein<br />

Einzugsgebiet von ca. 280.000 Einwohnern berücksichtigen.<br />

Für diese Region legt die vorliegende Machbarkeitsstudie<br />

Potenziale offen, stellt verschiedene Konzepte dar und<br />

bewertet deren Ökoeffizienz. <strong>Mit</strong> dem Schwerpunkt der sich<br />

bietenden Chancen hinsichtlich Klima- und Ressourcenschutz<br />

sowie deren Wirtschaftlichkeit werden konkrete Ansatzpunkte<br />

erarbeitet und die Realisierungschancen beleuchtet.<br />

Dieses in Rheinland-Pfalz einmalige Vorhaben zum überregionalen<br />

organischen Stoffstrom<strong>man</strong>agement fügt sich<br />

nahtlos in die Landesstrategie zum Stoffstrom<strong>man</strong>agement<br />

in Rheinland-Pfalz ein und wird durch das Ministerium<br />

für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz begleitet und<br />

unterstützt.<br />

Im Ergebnis fallen in der Region ca. 22.000 Tonnen Bioabfall<br />

und ca. 16.500 Tonnen Grünabfall pro Jahr an. Ausreichend<br />

große Mengen organischer Abfälle für ein ökologisch und<br />

wirtschaftlich effizientes, regionales Stoffstrom<strong>man</strong>agement!<br />

Kombiniert werden vorrangig die energetische Nutzung<br />

der Bioabfälle durch Vergärung sowie die Verbrennung einer<br />

Teilfraktion der Grünabfälle in Biomasseheizkraftwerken.<br />

Das Einsparungspotenzial an CO 2 -Emissionen durch<br />

Produktion von erneuerbarer Energie aus Bioabfall in der


12<br />

Ergebnis des Siebvorgangs<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Trommelsiebmaschine zur Abscheidung von Metallen und Störstoffen<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Belüftungsanlage zur Steuerung des Rotteprozesses<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Rottehalle Kompostwerk Westheim<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Südpfalz beträgt allein durch die Vergärung zwischen 3.800<br />

und 4.600 Tonnen CO 2 pro Jahr.<br />

Würde die gleiche Energiemenge mit einer Biogasanlage<br />

erzeugt werden, welche Silomais vergärt, wären mindestens<br />

310 ha landwirtschaftliche Fläche jährlich für den Energiepflanzenbau<br />

erforderlich, der dann direkt in Konkurrenz mit<br />

der Lebensmittelproduktion steht. Hier ist ersichtlich, wie<br />

wichtig in Zukunft die Erzeugung von Strom und Wärme aus<br />

Abfällen sein wird.<br />

Zurzeit werden mit den Gebietskörperschaften Landau und<br />

Südliche Weinstraße Gespräche geführt, welche Möglichkeiten<br />

zur Realisierung des Konzeptes bestehen.<br />

Schon heute werden Teilfraktionen der Hecken und Grünabfälle<br />

in Biomasseheizkraftwerken verbrannt und dadurch<br />

ökologisch vorteilhaft Strom und Wärme produziert. Durch<br />

den Einsatz nachwachsender Rohstoffe zur Energiegewinnung<br />

werden fossile Energieträger wie Kohle und Öl ersetzt.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> wurden im Jahr 2009 insgesamt<br />

6.900 Tonnen Hecken- und Grünabfälle erfasst und einer<br />

energetischen Verwertung oder Kompostierung zugeführt.<br />

Für die Erfassung stehen dem Bürger ein gut abgestimmtes<br />

Sammelsystem im <strong>Landkreis</strong> von 14 Heckensammelplätzen<br />

und die zweimal jährlich stattfindende Bündelstraßensammlung<br />

zur Verfügung.<br />

Über die Biotonne wurden im Jahr 2009 ca. 9.300 Tonnen<br />

Biomüll im <strong>Landkreis</strong> erfasst und der Kompostierung zugeführt.<br />

Durch den Einsatz von gütegesicherten Kompost in<br />

Privatgärten, Landwirtschaft und Weinbau wird Kunstdünger<br />

ersetzt, der nur mit sehr hohem Energieaufwand hergestellt<br />

werden <strong>kann</strong>.<br />

Durch die Aktion „Die Kluge Tonne“ konnten ca. 1.500<br />

Biotonnen neu im Kreis aufgestellt werden. Dadurch wird die<br />

Kompostproduktion gestärkt und Fehlwürfe in der Restmülltonne<br />

vermindert.<br />

13<br />

In der Hausmülldeponie Berg wurde bis 1998 der Hausmüll<br />

vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> abgelagert.<br />

Im Deponiekörper entsteht durch die Vergärung ohne<br />

Sauerstoff (anaerobe Vergärung) von organischen Materialien<br />

wie Papier, Biomüll etc. Methangas (CH4).<br />

Methangas zählt zu den wichtigsten Treibhausgasen, die für<br />

die Klimaerwärmung verantwortlich gemacht werden. Da die<br />

Klimaschädlichkeit von CH4 gegenüber CO 2 mit einem Faktor<br />

von 21 bewertet wird, ist die Gassammlung-Erfassung und<br />

Verwertung auf der Deponie Berg ein wichtiger Beitrag für den<br />

Klimaschutz.<br />

Durch ein komplexes Erfassungssystem wird das entstehende<br />

Methan über eine Gassammelstation an ein Blockheizkraftwerk<br />

mit einer Leistung von 100 kW el geleitet , das<br />

umweltfreundlich Strom und Wärme produziert.<br />

Im Jahr 2009 wurden 350.860 m³ Methan über das Erfassungssystem<br />

an das Blockheizkraftwerk geleitet und 459.720<br />

kWh Strom erzeugt. Der erzeugte Strom wird überwiegend<br />

für den Deponiebetrieb (Sickerwasserkläranlage, Pumpen,<br />

Beleuchtung etc.) verbraucht, der Überschuss wird in das<br />

öffentliche Stromnetz eingespeist. <strong>Mit</strong> der Abwärme <strong>kann</strong> die<br />

Wärmegrundlast von Deponiegebäuden gedeckt werden.<br />

Gleichzeitig werden durch die Einsparung von Strom- und<br />

Gasbezug fossile Energieträger eingespart.


2.2 Solarenergie<br />

Sonne satt<br />

Als langfristige sichere Energiequelle liefert uns<br />

die Sonne jährlich eine Energiemenge, die den<br />

Energiebedarf in Deutschland um das etwa 80-fache<br />

übersteigt. Möglichkeiten, die Sonnenenergie auch<br />

in Deutschland zu nutzen, sind die solarthermische<br />

Wärmenutzung durch Sonnenkollektoren, die<br />

passive Solarnutzung und die Stromerzeugung<br />

mittels Photovoltaik-Anlagen.<br />

Insgesamt waren im Jahr 2009 über 13 Mio. Quadratmeter<br />

Kollektorfläche in Deutschland installiert,<br />

damit wird die Solarwärme zunehmend genutzt.<br />

<strong>Mit</strong> dem neuen Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />

(EEWärmeG), das am 1. Januar 2009 in Kraft<br />

getreten ist, soll in Zukunft mehr Wärme aus erneuerbaren<br />

Energiequellen gewonnen werden.<br />

Sonnenenergie, Erd- und Umweltwärme sowie<br />

Biomasse eignen sich hierfür besonders gut. Durch<br />

die Förderung der erneuerbaren Energien ist auch<br />

die Solarstrom-Produktion weiter angewachsen<br />

und sorgt für Aufschwung am Arbeitsmarkt.<br />

Quelle: Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

Situation im <strong>Landkreis</strong><br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> <strong>kann</strong> in diesem Bereich auf ein<br />

langjähriges Engagement, sowohl in der Unterstützung der<br />

Verbreitung von Solaranlagen, als auch als Betreiber eigener<br />

Anlagen zurückblicken.<br />

Im Jahr 2007 sind die Landräte der <strong>Landkreis</strong>e Bad<br />

Dürkheim, Bergstraße, <strong>Germersheim</strong> und Neckar-Odenwald<br />

gemeinsam mit je einer Solarinitiative in den Wettbewerb um<br />

den sonnigsten <strong>Landkreis</strong> in die Solarwette gestartet.<br />

Ziel war es dabei zum Einen einen Überblick über den<br />

Bestand an Solaranlagen im <strong>Landkreis</strong> zu erhalten. Zum<br />

Anderen verfolgte die werbeträchtige Wette das Ziel der<br />

15<br />

Mobilisierung der Bürgerschaft und der Förderung des Engagements<br />

im Bereich der Solarenergienutzung. Kriterium<br />

für die Ermittlung des <strong>Mit</strong>te 2008 gekürten Siegers war die<br />

Erfassung der Leistung der vor Ort installierten Solaranlagen.<br />

Bei der Erfassung der installierten Anlagen und Ermittlung<br />

deren Leistung wurde der <strong>Landkreis</strong> von den Jugendfeuerwehren,<br />

dem Jugendrotkreuz sowie den Energieversorgern<br />

vor Ort unterstützt.<br />

In der Solarwette konnten im Kreis <strong>Germersheim</strong> insgesamt<br />

1044 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtfläche von<br />

81300 m² erfasst werden. Die installierte Leistung beträgt etwa<br />

10133 kWp.<br />

Eine der größten Anlagen ist dabei die kreiseigene Photovoltaikanlage<br />

auf der Deponie Berg mit knapp 1000 m² Fläche<br />

und einer Leistung von ca. 100 kWp.<br />

Die im <strong>Landkreis</strong> erzeugte Strommenge entspricht dem<br />

Stromverbrauch von ca. 2000 Vier-Personen-Haushalten. Dieser<br />

liegt pro Haushalt bei ca. 4000 kWh. <strong>Mit</strong> Blick auf die Solarthermie<br />

nutzten zu diesem Zeitpunkt bereits 1730 Haushalte<br />

Anlagen zur Warmwassererzeugung.<br />

Das sehr gute Ergebnis des <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> reichte<br />

zwar nicht für den ersten Platz der Solarwette, zeigte jedoch<br />

einerseits die konsequente Entwicklung in die richtige<br />

Richtung und andererseits, dass noch deutlicher Spielraum im<br />

weiteren Ausbau der Solarnutzung im <strong>Landkreis</strong> besteht.<br />

Neben den gesetzlichen Anforderungen bei Neubauten<br />

sowie den fördertechnischen Anreizen zum Bau von Solaranlagen<br />

bedarf es zur Aktivierung des bestehenden Potentials in<br />

Bestandsgebäuden einer intensiven Beratung der Eigentümer.<br />

Eine Möglichkeit dieses Potential zu aktivieren wird derzeit<br />

auf Umsetzbarkeit geprüft:<br />

Die Erstellung eines Solarkatasters<br />

Dieses <strong>kann</strong> die Grundlage für die gezielte Beratung von<br />

Eigentümern zu den Potentialen der Installation von Solarthermie-<br />

sowie Photovoltaikanlagen bilden.


16 17<br />

Möglich wird die Beratung durch die Auswertung von<br />

Daten aus der Laserscanbefliegung des Landes Rheinland-<br />

Pfalz. Die darin erfassten Informationen zu unterschiedlichen<br />

Strukturen und Höhen bzw. Geländemodellen bieten nach<br />

entsprechender Aufbereitung flächendeckend Aufschluss<br />

über die individuelle Eignung der Dachflächen bestehender<br />

Immobilien. Zum jetzigen Zeitpunkt bieten sowohl Photovoltaikanlagen<br />

- durch die garantierte Einspeisevergütung für<br />

erzeugten Strom - als auch Solarthermieanlagen - durch die<br />

dauerhafte Einsparung von Energie - neben dem Umweltschutzaspekt<br />

sichere Renditeerwatungen. Daran hat sich auch<br />

vor dem Hintergrund der geplanten Kürzungen der Einspeisevergütung<br />

aufgrund der gleichzeitig aber stärker sinkenden<br />

Kosten für Solarmodule nichts geändert.<br />

Denkbar wäre es das Solarkataster neben der Integration in<br />

das Beratungsangebot der Kreisverwaltung auch als „Rundum-<br />

Sorglos-Paket“ in Kooperation mit Partnern aus dem lokalen<br />

Handwerk und der Finanzwirtschaft anzubieten.<br />

Durch Fortführung dieses Engagements - sowohl die Solarwette<br />

als auch der Aufbau eines Solarkatasters - <strong>kann</strong> zukünftig<br />

sicherlich eine weitere, deutliche Erhöhung des Anteils<br />

regenerativer Energien speziell im Bereich der Versorgung<br />

mit elektrischer Energie als auch eine deutliche Reduktion<br />

des CO 2 Ausstoß durch Einsparung fossiler Brennstoffe im<br />

Bereich der Wärmeerzeugung erzielt werden. Profiteure sind<br />

dabei ganz klar Immobilieneigentümer, die lokale Wirtschaft<br />

und natürlich unser Klima!<br />

Photovoltaikanlage<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Photovoltaik und Solarthermieanlage<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Photovoltaikanlage auf Nebengebäude<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto


2.3 Geothermie<br />

Wärme rund um die Uhr<br />

Die Geothermie ist eine innovative, Ressourcen<br />

schonende und umweltverträgliche Zukunftsenergie,<br />

die einen großen Beitrag zur einheimischen Energieversorgung<br />

leisten <strong>kann</strong>. Sie steht witterungs- und<br />

tageszeitunabhängig zur Verfügung, ist also ständig<br />

verfügbar. Sie erzeugt weder Luftschadstoffe noch<br />

CO 2 . Geothermische Wärme <strong>kann</strong> in der jeweils<br />

benötigten Menge gefördert werden. Sie ist theoretisch<br />

überall und nahezu unbegrenzt verfügbar.<br />

Unter “Erdwärme” (oder “Geothermie”) versteht<br />

<strong>man</strong> die im Untergrund in Form von Wärme<br />

gespeicherte Energie. Sie <strong>kann</strong> zur Beheizung von<br />

Gebäuden, zur Speisung von Nahwärmenetzen,<br />

aber auch zur Stromerzeugung genutzt werden.<br />

Über 30 geothermische Anlagen und über 400.000<br />

Heizungswärmepumpen tragen derzeit zur Wärmeversorgung<br />

in Deutschland bei.<br />

Der Beitrag der Geothermie zur Stromerzeugung ist<br />

gegenwärtig noch nicht bedeutend, in den kommenden<br />

Jahren werden aber weitere Anlagen den<br />

Betrieb aufnehmen.<br />

Quelle: Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

Situation im <strong>Landkreis</strong><br />

Grundsätzlich wird die Nutzung der Geothermie in zwei<br />

Formen unterschieden, die beide im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

zum Einsatz kommen.<br />

Die oberflächennahe Geothermie nutzt die Energie, die in<br />

den obersten Erdschichten bis 400 Meter oder dem Grundwasser<br />

gespeichert ist. In Deutschland nimmt die Temperatur in den<br />

tieferen Gesteinsschichten im Durchschnitt um 3°C pro 100 m<br />

Tiefe zu. Die herrschenden Temperaturen lassen sich auf<br />

verschiedene Arten nutzen und dienen sowohl zur Bereitstellung<br />

von Raumheizung, Warmwasser und von Klimakälte. Um<br />

19<br />

die vorhandene Energie im flachen Untergrund zu nutzen,<br />

werden vor allem Wärmepumpen und Erdwärmesonden<br />

eingesetzt.<br />

Die oberflächennahe Geothermie ist für den privaten Hausbesitzer,<br />

aber auch für Gewerbebetriebe sehr attraktiv. Im<br />

Energiemix zur Deckung des Wärmebedarfs von Gebäuden<br />

ist seit Inkrafttreten des Erneuerbare Energien und Wärmegesetzes<br />

ohnehin die Deckung von 20 % des Energiebedarfs<br />

von Gebäuden durch Erneuerbare Energien vorgeschrieben.<br />

Im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien bietet die<br />

Wärmepumpe<br />

Erdwärmesonde<br />

Quelle: www.lgb-rlp.de/fileadmin/internet/dowloads/erdwaerme/<br />

Vortrag_Erdwaermenutzung_01.pdf<br />

keine<br />

Kohlendioxid-Emission<br />

optimale<br />

Wärmedämmung<br />

niederenergetische<br />

Heizung


20<br />

21<br />

niederenergetische<br />

Heizung<br />

Wärmepumpe<br />

Erdwärmekollektoren<br />

oberflächennahe Geothermie Tages- und Jahreszeitunabhängig<br />

konstant die Möglichkeit den Bedarf zu decken und tritt architektonisch<br />

am Gebäude kaum in Erscheinung.<br />

Diese Vorteile spiegeln sich auch in der stetig zunehmenden<br />

Zahl der Nutzer im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> wieder. 2008<br />

wurden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> insgesamt 31 Erdwärmesondenanlagen<br />

durch die Untere Wasserbehörde genehmigt.<br />

2009 waren es bereits 42 Erdwärmesonden, Tendenz steigend.<br />

Die Ansprechpartner der Unteren Wasserbehörde helfen<br />

bei Fragen rund um die Nutzung oberflächennaher Geothermie<br />

gerne weiter.<br />

Die Tiefengeothermie nutzt hingegen die Erdwärme in<br />

Tiefen zwischen 400 und 5.000 Meter. Ab einer Temperatur<br />

von etwa 90 Grad Celsius reicht die Wärme zur Stromerzeugung<br />

keine<br />

Kohlendioxid-Emission<br />

optimale<br />

Wärme-<br />

dämmung<br />

Quelle: www.lgb-rlp.de/fileadmin/internet/dowloads/erdwaerme/Vortrag_Erdwaermenutzung_01.pdf<br />

aus. Die Nutzung der Tiefengeothermie zur Stromerzeugung<br />

steht in Deutschland allerdings noch am Anfang. In Rheinland-<br />

Pfalz ist bisher lediglich in Landau eine Geothermieanlage<br />

errichtet worden.<br />

Die bergrechtlichen Bewilligungen die das Aufsuchen von<br />

Erdwärme im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> erlauben sind bereits<br />

verteilt. Als mögliche Standorte für Geothermiekraftwerke sind<br />

nach derzeitigem Stand die Gemeinden Schaidt, Rülzheim,<br />

Lustadt, Bellheim und Steinweiler im Fokus der Betreiberfirmen.<br />

Die Geothermie birgt ein großes Potential. Sie stellt eine<br />

grundlastfähige Form der Energiegewinnung dar und könnte<br />

sich daher zu einem wichtigen Baustein im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien entwickeln. Die Sicherheit der Menschen<br />

Wärmetauscher des Geothermiekraftwerks<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Geothermiekraftwerk Landau in der Pfalz<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

muss hierbei allerdings im Vordergrund stehen. Die Betroffenen<br />

sollten frühzeitig in die Verfahren eingebunden werden.<br />

Gerade vor dem Hintergrund der laufenden Untersuchungen<br />

zum Zusammenhang zwischen der Errichtung und dem<br />

Betrieb des Geothermiekraftwerkes in Landau und den bereits<br />

mehrfach aufgetretenen Erdbeben in unmittelbarer Nähe sollten<br />

die erlangten wissenschaftlichen Erkenntnisse Grundlage für<br />

weitere Planungen und Entscheidungen im Hinblick auf die<br />

Geothermieprojekte in unserer Region sein. Denn nur auf<br />

diesem Wege <strong>kann</strong> dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung<br />

Rechnung getragen und eine Akzeptanz für diese Form der<br />

Energiegewinnung erreicht werden. Vor diesem Hintergrund<br />

setzt sich auch eine Initiative des Bundesrates mit einer<br />

stärkeren Einbindung der Bürger in das Zulassungsverfahren<br />

auseinander.<br />

Nach dem derzeitigen Recht sind die Einflussmöglichkeiten<br />

auf die Genehmigungsverfahren gering. Die Zulassung von<br />

Tiefengeothermiebohrungen richtet sich nach den bergrechtlichen<br />

Bestimmungen und wird vom Landesamt für Geologie<br />

und Bergbau erteilt.<br />

Die Berührungspunkte für andere Stellen wie z.B. die Kreisverwaltung<br />

liegen darin die Betroffenheit von Fachrechten,<br />

wie dem Naturschutz-, dem Wasser-, dem Immissionsschutz-<br />

und dem Baurecht, das im Rahmen des bergrechtlichen<br />

Zulassungsverfahrens berücksichtigt werden muss zu vertreten.


2.4 Windkraft<br />

Windkraft weiter im Aufwind<br />

Ende des Jahres 2009 standen in Deutschland 21.164<br />

Windräder mit einer Leistung von 25.777 Megawatt<br />

zur Stromerzeugung bereit. Damit leistete die<br />

Windenergie auch im Jahr 2009 den größten Beitrag<br />

zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Das<br />

Potential ist aber noch lange nicht ausgeschöpft,<br />

zunehmend werden auch geeignete Standorte in<br />

den südlicheren Bundesländern bebaut und kleine<br />

Altanlagen werden durch größere neue Anlagen<br />

ersetzt (Repowering).<br />

<strong>Mit</strong> der Errichtung erster Pilotanlagen auf dem Meer<br />

sollen künftig auch die großen Windpotenziale auf<br />

See erschlossen werden (Offshore-Windenergie).<br />

Seit 2009 fließt erstmals Offshore-Windstrom von<br />

der Nordsee in das deutsche Stromnetz. Insgesamt<br />

sind 12 Offshore-Windenergieanlagen im Testfeld<br />

alpha ventus, 45 km vor der Insel Borkum errichtet<br />

worden. Allein mit diesem Windpark <strong>kann</strong><br />

der Stromverbrauch von rund 50.000 Haushalten<br />

gedeckt werden.<br />

Quelle: Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

Situation im <strong>Landkreis</strong>.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> wurde zur Gewährleistung einer<br />

verträglichen Nutzung der Windenergie im Jahr 2006 in<br />

Kooperation zwischen den kreisangehörigen Gemeinden,<br />

dem <strong>Landkreis</strong> und dem Rauordnungsverband Rhein-Neckar<br />

ein Gesamtkonzept zur interkommunalen Steuerung der<br />

Windenergienutzung beauftragt.<br />

Ziel des Konzeptes ist es die Nutzung der Windenergie im<br />

<strong>Landkreis</strong> auf optimale Standorte zu konzentrieren und gleichfalls<br />

im Interesse einer Schonung von Natur und Landschaft an<br />

anderen Standorten auszuschließen.<br />

Windenergieanlagen sind nach § 35 Abs. 1 BauGB privilegiert.<br />

Eine planerische Steuerung ist daher nur über die<br />

Positivausweisung von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten<br />

für die Windenergienutzung sowie die Ausweisung von<br />

Ausschlussgebieten möglich.<br />

Als Grundlage zur Ermittlung dieser Standorte wurden<br />

für das gesamte Kreisgebiet Untersuchungen vorgenommen<br />

um ein schlüssiges Gesamtkonzept für den Außenbereich zu<br />

erarbeiten und den Anforderungen des Gesetzgebers Rechnung<br />

zu tragen. Dabei sind in der Planungskonzeption eine<br />

Vielzahl von Ausschluss- und Abwägungskriterien eingeflossen<br />

und systematisch flächendeckend abgearbeitet worden.<br />

Wesentliche Ergebnisse des Gesamtkonzeptes sind:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

23<br />

Die Ausweisung eines Vorranggebietes für die<br />

Windenergienutzung südwestlich von Bellheim<br />

(interkommunaler Standort der VGs Bellheim,<br />

Herxheim und Rülzheim)<br />

Die Ausweisung dreier Vorbehaltsgebiete für<br />

die Windenergienutzung (nordöstlich Minfeld,<br />

nordwestlich Rülzheim, südöstlich Schwegenheim)<br />

Die Ausweisung der nördlichen Oberrheinniederung<br />

als großräumiges Ausschlussgebiet<br />

Die Vertreter der 6 Verbandsgemeinden und der Städte<br />

<strong>Germersheim</strong> und Wörth haben am 21.11.2006 eine vertragliche<br />

Vereinbarung über die Darstellung von Flächen für die Windenergieanlagen<br />

in der Flächennutzungsplanung unterzeichnet.<br />

Diese bildet die Grundlage für die Umsetzung der Ergebnisse<br />

des Konzeptes in die gemeindliche Flächennutzungsplanung<br />

und damit die Möglichkeit zur Entfaltung einer Rechtswirkung<br />

in der Genehmigung neuer Windkraftanlagen.<br />

Die Kommunen haben zwischenzeitlich die vertraglichen<br />

Verpflichtungen in Ausübung ihrer Planungshoheit in die<br />

Flächennutzungsplanung umgesetzt. Einige Kommunen<br />

haben darüber hinaus die Möglichkeiten zur Konkretisierung<br />

der Gebietsausweisung mittels Aufstellung eines Bebauungsplanes<br />

genutzt.


24 25<br />

Insgesamt wurden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> 14 Anlagen<br />

mit einer Nennleistung von 21,5 Megawatt pro Jahr errichtet.<br />

Die für die Windenergienutzung zur Verfügung stehenden<br />

Flächen sind damit vollständig mit Windenergieanlagen<br />

belegt. Für die Errichtung zusätzlicher Anlagen besteht<br />

aufgrund der Darstellungen der Flächennutzungspläne der<br />

Gemeinden keine Möglichkeit.<br />

Potential für den Ausbau der Windenergienutzung besteht<br />

allerdings trotz allem im Bereich des sog. Repowering. Hierbei<br />

werden alte, kleine Anlagen aufgrund des rasanten technischen<br />

Fortschrittes am bestehenden Standort durch neue,<br />

leistungsfähigere Modelle ersetzt. Zu beachten ist allerdings,<br />

dass Anlagen im Zuge des Repowerings in der Regel eine<br />

deutlich höhere Nabenhöhe erreichen und damit eine deutlich<br />

stärkere Nah- und Fernwirkung entfalten.<br />

Eine Änderung oder Erweiterung des Konzeptes, dass eine<br />

Selbstbindungswirkung für die beteiligten Kommunen entfaltet<br />

ist nicht angedacht. Dies wäre auch nur bei Zustimmung aller<br />

8 Vertragspartner möglich.<br />

Der Nutzen des Konzeptes liegt sowohl im Schutz von<br />

Natur und Landschaft, der Wahrung touristischer Qualitäten<br />

sowie der Sicherung eines attraktiven Wohn. und Lebensumfeldes<br />

als auch in der gezielten Vorbereitung und Steuerung<br />

von Investitionen zur Nutzung von Windenergie. Aufgrund<br />

der zwischenzeitlich vollständig belegten Vorrang und Vorbehaltsflächen<br />

liegen die Anknüpfungspunkte für zukünftige<br />

Investitionen nahezu ausschließlich im Bereich des Repowerings<br />

bestehender Anlagen.<br />

Rotor eine Windenergieanlage<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Informationstafel zu Funktionsweise und Leistung an der Windenergieanlage<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Windenergieanlagen auf dem Gollenberg bei Bellheim<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto


2.5 Wasserkraft<br />

Es klappert die Mühle....<br />

<strong>Mit</strong> dem Stromeinspeisungsgesetz und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

konnte die Bedeutung der<br />

Mühle des Kinderliedes für die Stromerzeugung durch<br />

Wasserkraft auf hohem Niveau gehalten werden.<br />

Wasserkraftwerke sind eine klimafreundliche Form<br />

der Stromerzeugung und haben im Jahr 2009 rund<br />

16 Mio. t CO 2 in Deutschland eingespart. Es gibt<br />

noch geeignete Standorte, die für die Reaktivierung<br />

von Kleinwasserkraftanlagen erschlossen werden<br />

können. Auch die Modernisierung veralteter<br />

Technik in bestehenden Anlagen und teilweise<br />

auch der Neubau vor allem an bereits bestehenden<br />

Querbauwerken ist ein Thema. Ziel der Bundesregierung<br />

ist es, eine Leistungssteigerung der<br />

Wasserkraft mit der Verbesserung der Gewässerökologie<br />

zu verbinden. In Rheinland-Pfalz leistete<br />

die Wasserkraft mit einem Anteil von ca. 3,7% des<br />

Stromverbrauchs bzw. 29,2% der regenerativen<br />

Stromproduktion in 2007 einen erheblichen<br />

Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung in<br />

Rheinland-Pfalz.<br />

Quelle: Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

Situation im <strong>Landkreis</strong><br />

Das Potenzial für den Ausbau der Wasserkraft im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong> ist allerdings begrenzt. Natürliche und technische<br />

Gegebenheiten, wie z.B. geringe Höhenunterschiede und<br />

die daraus resultierende geringe Fließdynamik der vorhandenen<br />

Gewässer geben Begrenzungen der Nutzbarkeit vor.<br />

Von wesentlich größerer Bedeutung als die rein technischen<br />

Begrenzungen sind die Belange des Gewässerschutzes, die in<br />

Konkurrenz zur Energieerzeugung stehen.<br />

Ein Ausbau <strong>kann</strong>, durch die, aus der Wasserrahmenrichtlinie<br />

resultierenden gesetzlichen Vorgaben, in aller Regel nur<br />

27<br />

durch Modernisierung vorhandener Anlagen und einer<br />

damit verbundenen Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger<br />

Gewährleistung der fisch- und wasserwirtschaftlichen Verträglichkeit<br />

stattfinden. Daher beschränkt sich die Energieerzeugung<br />

durch Wasserkraft auf bestehende Kleinwasserkraftanlagen.<br />

Neuer Standard des Gewässerschutzes ist nach der Wasserrahmenrichtlinie<br />

der „gute ökologischen Zustand“ eines<br />

Wasserkörpers. Dieser Begriff umfasst seine wesentlichen<br />

biologischen, strukturellen, physikalischen und chemischen<br />

Merkmale. „Guter ökologischer Zustand“ bedeutet: Das<br />

Gewässer weicht nur wenig vom natürlichen Zustand bei<br />

Abwesenheit störender Einflüsse ab und es erfüllt alle EU-<br />

Normen zur Wasserqualität. Ein wesentlicher Baustein zur<br />

Erreichung dieser Ziele stellt die hydromorphologische Verbesserung<br />

an den bedeutsamen Fließgewässern dar, die in<br />

der Hauptsache durch Maßnahmen zur Wiederherstellung der<br />

Längsdurchgängigkeit bewirkt werden soll. Da diese Interessen<br />

regelmäßig mit der Wasserkraftnutzungen kollidieren, ist<br />

es das erklärte Ziel des Gesetzgebers und des <strong>Landkreis</strong>es,<br />

die Umweltschutzziele aus der Wasserrahmenrichtlinie nach<br />

Möglichkeit unter gleichzeitiger Nutzung der bestehenden<br />

heimischen Wasserkraftanlagen zu erreichen.<br />

Finanzielle <strong>Mit</strong>tel setzt der <strong>Landkreis</strong> im Hinblick auf<br />

die Wasserkraftnutzungen nicht ein. Für die Wiederherstellung<br />

der Längsdurchgängigkeit an bedeutsamen<br />

Fließgewässern <strong>kann</strong> derzeit noch von einer Förderung<br />

des Landes im Rahmen der „Aktion Blau“ in Höhe von 90<br />

Prozent ausgegangen werden.<br />

Die Reaktivierung von kleinen Anlagen mit bestehenden<br />

Wasserrechten wird unterstützt, wo sie unter Berücksichtigung<br />

des Wasserangebotes und der Gewässerökologie<br />

wirtschaftlich darstellbar ist.<br />

Es besteht seitens des <strong>Landkreis</strong>es die Absicht zur<br />

Durchführung eigener Längsdurchgängigkeitsprojekte, in<br />

deren Rahmen eine Verbesserung der Gewässersituation bei


28<br />

Eisenbahnbrücke am Rhein bei <strong>Germersheim</strong><br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Fischtreppe bei Erlenbach<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Einweihung der Fischtreppe bei Berg<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

29<br />

gleichzeitiger Aufrechterhaltung bestehenden Wasserkraftanlagen<br />

erreicht werden könnte.<br />

Durch dieses Engagement des <strong>Landkreis</strong>es wird ein<br />

erheblicher Nutzen durch Verbesserung des Zustandes<br />

Verbesserung von Natur und Landschaft sowie in der Verbesserung<br />

der Gewässermorphologie der betreffenden Gewässer<br />

erreicht.<br />

Maßnahmen zur Längsdurchgängigkeit<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> wurden bereits zahlreiche Längsdurchgängigkeitsprojekte<br />

realisiert, wie beispielsweise an der<br />

Lauter im Bereich der Mühle Berizzi in Berg. Des Weiteren<br />

konnte, durch landkreisübergreifende Maßnahmen, am<br />

Erlenbach auf einer Strecke von 32 km, was nahezu dem<br />

gesamten Gewässerverlauf entspricht, eine Passierbarkeit für<br />

Fische erreicht werden. Auch an der Queich und am Spiegelbach<br />

wurden Fischaufstiegshilfen errichtet. Weitere Maßnahmen<br />

befinden sich in der Planung und Umsetzung.


30<br />

2.7 Ein <strong>Landkreis</strong> voller Energie!<br />

Kandel<br />

Wörth<br />

Biomassekraftwerk Lustadt<br />

Windkraftanlagen<br />

Fischtreppe Berg<br />

Solarkraftwerk<br />

Geothermiekraftwerk Insheim<br />

<strong>Germersheim</strong><br />

70.046.096,38 kWh!<br />

Diese Strommenge wurde im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> im Jahr<br />

2009 durch erneuerbare Energien erzeugt und in das Stromnetz<br />

eingespeist.<br />

Die Hälfte davon wurde durch die 14 im <strong>Landkreis</strong> installierten<br />

Windenergieanlagen erzeugt. Etwa ein Viertel stammt aus der Nutzung<br />

von Biomasse und ein weiteres Fünftel aus der Stromerzeugung<br />

durch Solarenergie. Deponiegas und Wasserkraft nehmen in<br />

der Stromproduktion im <strong>Landkreis</strong> eine untergeordnete Rolle ein<br />

und steuern nur etwa ein Prozent der erzeugten Energie bei.<br />

Gegenüber dem Jahr 2008 wurde die Stromproduktion aus Erneuerbaren<br />

Energien im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> um fast 20 Millionen<br />

kWh erhöht. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf das<br />

Wachstum im Bereich der solaren Energienutzung und auf die Inbetriebnahme<br />

von 3 weiteren Windkraftanlagen zurückzuführen.<br />

Beeindruckend ist vor allem der Zuwachs im Bereich der Photovoltaik:<br />

Im Jahr 2008 waren bereits 930 Anlagen installiert. 2009<br />

sind nochmals 262 zusätzliche Anlagen hinzu gekommen, bis Juli<br />

<strong>Mit</strong>te 2010 nochmals zusätzliche 248 Anlagen. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

waren damit 1440 Photovoltaikanlagen an das Stromnetz<br />

angeschlossen. Gegenüber 2008 hat sich die Nennleistung der installierten<br />

Anlagen von ursprünglich insgesamt 10.577 kW(P) auf<br />

insgesamt 18.148 kW(P) fast verdoppelt.<br />

Trotz dieser positiven Entwicklung macht der Anteil erneuerbarer<br />

Energien bundesweit an der Gesamtstromproduktion bisher<br />

nicht einmal ein Fünftel aus. Die Nutzung von Windenergie macht<br />

dabei mit 6,7% bisher den größten Anteil aus. Vor diesem Hintergrund<br />

gilt es den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien<br />

auch weiterhin aktiv zu unterstützen.<br />

70.046.096,38 kWh erzeugt aus<br />

diesen erneuerbaren Energien:<br />

0,7% Wasserkraft<br />

0,4% Deponiegas<br />

0,1% Sonstige<br />

18,6% Solarenergie<br />

26,3% Biomasse<br />

53,9% Windkraft<br />

Anteile erneuerbarer Energien an der Strom und<br />

Wärmeerzeugung nach Energieträgern (bundesweit)<br />

Quelle BMU<br />

Stromart 1990 1995 2000 2005 2009<br />

Wasserkraft 2,8 3,8 4,3 3,2 3,3<br />

Windenergie 0,01 0,3 1,3 4,4 6,7<br />

Photovoltaik < 0,001 0,002 0,01 0,2 1,1<br />

biogene Festbrennstoffe 0,001 0,02 0,2 1,1 2,2<br />

biogene flüssige Brennstoffe 0,0 0,001 0,001 0,05 0,2<br />

Biogas < 0,001 0,003 0,08 0,3 1,8<br />

Klärgas 0,005 0,006 0,1 0,1 0,2<br />

Deponiegas 0,03 0,1 0,1 0,2 0,2<br />

biogener Anteil des Abfalls 0,2 0,2 0,3 0,5 0,8<br />

Geothermie 0,0 0,0 0,0 < 0,001 0,003<br />

Wärme 1990 1995 2000 2005 2009<br />

biogene Festbrennstoffe (Haushalte) 1,7 1,6 3,1 3,4 4,3<br />

biogene Festbrennstoffe (Industrie) 0,2 0,2 0,3 1,1 1,0<br />

biogene Festbrennstoffe (HW/HKW) < 0,001 0,002 0,02 0,4 0,4<br />

biogene flüssige Brennstoffe 0,0 0,0 0,001 0,2 0,6<br />

biogene gasförmige Brennstoffe k.A. k.A. 0,09 0,1 0,8<br />

biogener Anteil des Abfalls 0,2 0,1 0,2 0,3 0,7<br />

Solarthermie 0,009 0,03 0,09 0,2 0,3<br />

tiefe Geothermie 0,007 0,006 0,008 0,009 0,02<br />

oberflächennahe Geothermie 0,1 0,09 0,1 0,1 0,3<br />

Wer stößt wieviel CO2<br />

in Deutschland aus?<br />

~19% Verkehr<br />

~19% Haushalte &<br />

Kleinverbraucher<br />

~21% Industrie<br />

~41% Kraftwerke<br />

Reduktion CO 2 im Bereich der Pfalzwerke<br />

als lokaler Netzbetreiber durch EEG<br />

Wasserkraft 5.985,6 t<br />

Deponie-, Klär- und Grubengas 3.894,2 t<br />

Biomasse 5.790,3 t<br />

Photovoltaik 18.873,9 t<br />

Windenergie 228.629,7 t<br />

Eingesparter CO 2 -Ausstoß in Tonnen 263.173,7 t<br />

Quelle: Pfalzwerke, Stand 2006<br />

31<br />

Einsparungen und die Erhöhung des Anteils Erneuerbaren<br />

Energien an der Energieproduktion helfen<br />

den CO 2 -Ausstoß zu senken. Im Bereich des Netzes<br />

der Pfalzwerke, durch das der LK <strong>Germersheim</strong> vollständig<br />

abgedeckt wird, wurde der CO 2 Ausstoß in den<br />

vergangenen Jahren bereits erheblich gesenkt.


Energieeffizienz<br />

Ein<br />

Eingesparte Energie - die günstigste Energieform<br />

Energie wird eingesetzt, um eine Energiedienstleistung<br />

zu bekommen, etwa eine warme Wohnung<br />

im Winter oder ein helles Stadion bei Nacht.<br />

Dieselbe Energiedienstleistung <strong>kann</strong> oft mit unterschiedlich<br />

großem Energieeinsatz zur Verfügung<br />

gestellt werden. Die Energieeffizienz ist umso höher,<br />

je geringer die Energieverluste bei der Gewinnung,<br />

Umwandlung, Verteilung und Nutzung von<br />

Energie(trägern) für die jeweilige Energiedienstleistung<br />

sind.<br />

Die Energieeffizienz für die Energieerzeugung<br />

lässt sich zum Beispiel durch Kraftwerke mit höherem<br />

Wirkungsgrad oder die gekoppelte Erzeugung<br />

von Elektrizität und Wärme und gegebenenfalls<br />

Kälte erhöhen. Hierbei wird bei gleichem Einsatz<br />

von Brennstoffen (Energieträgern) wie Kohle, Gas<br />

und Öl mehr Energie erzeugt.<br />

Die erzeugte Endenergie lässt sich auch deutlich<br />

effizienter verwenden: beispielsweise durch energieeffizientere<br />

Geräte, Vermeidung von Leerlaufverlusten,<br />

den Einsatz von Energiesparlampen, ver -<br />

besserte Wärmedämmung, effizientere Heizungsanlagentechnik<br />

und den Einsatz drehzahlgeregel ter<br />

Umwälzpumpen. Nach Studien der Europäischen<br />

Kommission <strong>kann</strong> ein durchschnittlicher Haushalt<br />

zwischen 200 und 1.000 Euro pro Jahr sparen,<br />

wenn effizienter mit Energie umgegangen wird.<br />

Warum mehr Energieeffizienz?<br />

Weltweit steigt die Nachfrage nach Energie. Die<br />

Lage an den Energiemärkten spitzt sich zu, und die<br />

Energiepreise steigen massiv an. Unsicherheiten in<br />

vielen Förder- und Transitländern geben Anlass zur<br />

Besorgnis. Die zunehmende Verbrennung fossiler<br />

Energieträger beschleunigt den Klimawandel.<br />

Die Steigerung der Energieeffizienz wirkt dagegen<br />

dämpfend auf die Energiepreise, senkt die Abhängigkeit<br />

von Energieimporten, mindert den Ausstoß<br />

von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO 2 ),<br />

erhöht die Versorgungssicherheit und wirkt Energieverteilungskonflikten<br />

entgegen. Demgegenüber<br />

ist die Ausweitung des Energieangebots teurer und<br />

langwierig.<br />

Die Volkswirtschaften werden Energie zunehmend<br />

effizienter nutzen. Die Bundesregierung hat deshalb<br />

die rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

für eine effizientere<br />

Nutzung von Energie gesetzt. Seit Anfang 2006<br />

wurde daher auch das CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm<br />

deutlich ausgebaut – in Form von zinsverbilligten<br />

Krediten und Zuschüssen sowie von<br />

steuerlichen Vergünstigungen standen im Zeitraum<br />

2006 bis 2008 jährlich rund 1,4 Milliarden Euro zur<br />

Verfügung. Das war das Vierfache der in den Vorjahren<br />

bereitgestellten <strong>Mit</strong>tel. <strong>Mit</strong> dem 1. Konjunkturprogramm<br />

der Bundesregierung vom November<br />

2008 wurde eine Aufstockung um weitere 3 Milliarden<br />

Euro für 2009 bis 2011 beschlossen.<br />

Die Bundesregierung strebt zudem an, die Energieproduktivität<br />

bis 2020 gegenüber 1990 zu verdoppeln<br />

– ein ehrgeiziges Ziel. Dazu muss eine erhöhte<br />

Energieeffizienz über die gesamte Energiekette<br />

den entscheidenden Beitrag leisten – von der Erkundung,<br />

Gewinnung, Förderung und dem Transport<br />

von fossilen Energieträgern über die Erzeugung<br />

(Umwandlung) und Verteilung von Energie<br />

bis hin zur Nutzung von Wärme und Strom.<br />

Quelle: Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit (BMU)


34<br />

3.1 Gebäudeeffizienz bei<br />

kreiseigenen Gebäuden<br />

Fast 90 Prozent des Energieverbrauchs eines privaten Haushalts<br />

in Deutschland werden für Heizung und Warmwasser<br />

verwendet. Den deutlich überwiegenden Anteil macht dabei<br />

mit rund drei Vierteln des Energieverbrauchs die Raumwärme<br />

aus, von der bisher ein Großteil durch Wände, Fenster, Dach,<br />

Türen oder den Fußboden entweicht. Auch alte Heizkessel<br />

sowie überdimensionierte, falsch eingestellte und ineffiziente<br />

Umwälzpumpen treiben Gas-, Öl- und Stromverbrauch in<br />

die Höhe. Bei den Altbauten lässt sich der Energiebedarf in<br />

Einzelfällen um bis zu 90 Prozent verringern, im Durchschnitt<br />

immerhin um rund 50 Prozent.<br />

Doch die Verlustquellen betreffen nicht nur private Haushalte.<br />

Auch öffentliche Gebäude wie Verwaltungen und Schulen<br />

bedürfen vielfach einer besseren Dämmung und effizientrer<br />

Heizungsanlagen. Ebenso besteht gerade bei diesen Gebäuden<br />

erhebliches Potential zur Steigerung der Energieeffizienz im<br />

Bereich der Beleuchtung und Elektrik.<br />

Situation im <strong>Landkreis</strong><br />

Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes, aber ebenso dem Aspekt<br />

der dauerhaften Senkung der Betriebskosten der<br />

Gebäude wurde 2006 mit der Erfassung sämtlicher Gebäude<br />

des Kreises aus energetischer Sicht und dem Aufbau eines<br />

Energiecontrollings begonnen.<br />

Als Träger der weiterführenden Schulen und der Sonderschulen<br />

mit insgesamt 14 Standorten und den Verwaltungsinfrastrukturen<br />

an 7 Standorten im <strong>Landkreis</strong> besteht bereits<br />

im Zusammenhang mit den eigenen Immobilien ein großes<br />

Potenzial für eine energieeffiziente Gebäudebewirtschaftung<br />

und Maßnahmen zur Energieeinsparung. Auch andere Aufgabenfelder<br />

bieten hierzu entsprechende Möglichkeiten:<br />

•<br />

Stromerzeugung durch den Eigenbetrieb<br />

zur Abfallentsorgung mittels Gasturbine<br />

und Deponiegas, sowie eine der größten<br />

Solaranlagen des <strong>Landkreis</strong>es auf der<br />

geschlossenen Mülldeponie in Berg<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Kreiseigenes Kompostwerk in Westheim<br />

im Fremdbetrieb<br />

Energieeinsparungen im Bereich der Trägerschaft<br />

des ÖPNV und der Schülerbeförderung<br />

Umweltbewusster Einsatz der Dienstfahrzeuge<br />

Energetische Erfassung der kreiseigenen Gebäude<br />

In der Erfassung wurden die Außenflächen - also Wand-,<br />

Fenster- und Dachflächen - energetisch kategorisiert. Je nach<br />

Baujahr des Gebäudes können hier typische Baustoffe und<br />

damit Kennwerte für die Dämmstärke abgeleitet werden.<br />

Dabei wurden auch die technischen Anlagen im Gebäude<br />

mit aufgenommen. Hauptsächlich sind dies, die Beleuchtung,<br />

Heizung, Lüftung und die Warmwasserbereitung.<br />

Die erfassten Daten dienen dann als Kalkulations- und<br />

Entscheidungsgrundlage für die Durchführung der Maßnahmen<br />

und deren Priorität. Dadurch können Projekte gezielt auf die<br />

energetisch schlechtesten Bauteile abgestimmt werden. Dies<br />

trifft beispielsweise auf Gebäude mit Schwachstellen in der<br />

Gebäudehülle zu, da dies als sicherer Indikator für die höchsten<br />

Energieverluste gewertet werden <strong>kann</strong>.<br />

Zudem gibt die Erfassung Aufschluss darüber, wie „gut“<br />

die kreiseigenen Gebäude aus energetischer Sicht sind.<br />

Energiecontrolling<br />

Durch ein Energiecontrolling, der kreiseigenen Gebäude, wird<br />

der Energieverbrauch kontinuierlich erfasst. Für diese Daten<br />

erfolgt in regelmäßigen zeitlichen Abständen eine Auswertung.<br />

Dadurch ist es möglich, Maßnahmen abzuleiten und je nach<br />

Umfang sofort umzusetzen oder diese in die weitere Planung<br />

mit aufzunehmen.<br />

Die Erfassung wird von den jeweiligen <strong>Mit</strong>arbeitern vor Ort<br />

durchgeführt oder soweit vorhanden von den jeweiligen EVU’s<br />

(elektronische Zählerdaten) zur Verfügung gestellt. Dabei<br />

werden die Zählerstände, sowie die grundlegenden Gebäudeabmessungen<br />

und die Energiekosten erfasst.<br />

Entwicklung des Anteils eneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch der<br />

Bundesrepublikn der Versorgung mit Strom und Wärme (bundesweit)<br />

In bestimmten Zeitintervallen werden die vorhandenen<br />

Daten ausgewertet. Dabei sind Abweichungen vom Durchschnittsverbrauch,<br />

sowie das Verhalten der Nutzer in den<br />

jeweiligen Gebäuden erkennbar. Aufgrund der Auswertung<br />

sind im Anschluss Maßnahmen möglich, um den Energieverbrauch<br />

zu senken.<br />

Mögliche Beispiele sind: Verteilung der Stromlasten auf verschiedene<br />

Uhrzeiten. Dies hat zur Folge, dass die Lastspitzen<br />

mit dem höchsten Strombedarf nicht mehr oder nur vermindert<br />

auftreten. Somit sinken die Energiekosten und gleichzeitig<br />

wird das Stromnetz stabilisiert.<br />

Das Energiecontrolling findet damit ebenso wie die energetische<br />

Erfassung der Gebäude Eingang in die Prioritätensetzung<br />

des Kreises. Dies ermöglicht gezieltes Handeln um den<br />

Energieverbrauch durch geeignete Maßnahmen zu senken.<br />

Auch <strong>kann</strong> ein Mehrverbrauch kurzfristig er<strong>kann</strong>t und<br />

behoben werden. Insgesamt wirkt sich dies natürlich positiv<br />

auf die Energiekosten der Schulen und den CO 2 -Ausstoß aus.<br />

Da sich alle nachfolgend vorgestellten Maßnahmen in einem<br />

Zeitraum von 12 Jahren amortisieren bringt dies auch eine<br />

nachhaltige Verbesserung für den Kreishaushalt mit sich.<br />

35<br />

Endenergieverbrauch (EEV) 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Quelle BMU<br />

Stromerzeugung<br />

(bezogen auf gesamten<br />

Stromverbrauch)<br />

Wärmebereitstellung<br />

(bezogen auf gesamte<br />

Wärmebereitstellung)<br />

3,1 3,1 3,7 3,9 4,2 4,5 4,1 4,3 4,7 5,4 6,4 6,7 7,8 7,5 9,2 10,1 11,6 14,2 15,2 16,4<br />

2,1 2,1 2,1 2,1 2,1 2,1 2,0 3,2 3,6 3,8 3,9 4,2 4,3 5,1 5,5 6,0 6,2 7,4 7,4 8,5


Einzelprojekte<br />

3.1.1 Fernwärmeversorgung<br />

Fernwärmeversorgung der kreiseigenen Schulen in Wörth<br />

Inhalt:<br />

Die Heizungsanlagen in den Schulen in Wörth sind veraltet<br />

und energetisch in einem schlechten Zustand. Aufgrund<br />

der vor Ort liegenden Fernwärmeversorgung der KWW,<br />

wurde das Europa-Gymnasium Wörth bereits an die Fernwärmeversorgung<br />

angeschlossen. Dadurch wird keine<br />

Wärme mehr in der Schule selbst erzeugt. Somit fallen<br />

dort keine Erzeugungsverluste mehr an. Die Fernwärmeanlage<br />

wird von der KWW betrieben. Diese erzeugt die<br />

benötigte Energie vorwiegend aus erneuerbaren Energien<br />

in Form von Holzhackschnitzel.<br />

Finanzierung:<br />

Für die Fernwärmeversorgung des EGW wurde eine Erneuerung<br />

der Heizungsanlage mit der Fernwärmeversorgung<br />

gegenüber gestellt und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

durchgeführt. Dabei war die Versorgung über Fernwärme<br />

wirtschaftlicher. Die eigentliche Finanzierung erfolgt über<br />

die kreiseigenen <strong>Mit</strong>tel.<br />

Status Quo:<br />

Die Fernwärmeversorgung im EGW läuft und funktioniert<br />

ohne Probleme. Momentan ist noch ein Heizölkessel als<br />

Redundanz im Betrieb.<br />

Weiteres Vorgehen:<br />

Als weiteres ist geplant die Berufsbildende Schule und<br />

die Bienwaldschule in Wörth über Fernwärme zu versorgen.<br />

Gleichzeitig <strong>kann</strong> dann der Heizölkessel außer<br />

Betrieb gehen.<br />

Nutzen:<br />

Durch den Wegfall der Energieerzeugung an jedem Schulstandort<br />

zu einem Zentralenstandort werden Verluste bei<br />

der Erzeugung in den Schulen eingespart. Die Erzeugung<br />

mit Holzhackschnitzel trägt zur dem zur Umweltentlastung<br />

bei da es sich um einen CO 2 neutralen Energieträger<br />

handelt. Zudem wird der Kreishaushalt durch die Umstellung<br />

auf Fernwärme weniger belastet, als bei einer<br />

Erneuerung der Heizungsanlage.<br />

Bienwaldschule, Wörth am Rhein<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Europa Gymnasium, Wörth am Rhein<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

37


38<br />

3.1.2 Heizung/Projekt 1<br />

Berufsbildende Schule in <strong>Germersheim</strong><br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Sanierung der Heizungsanlage in der<br />

Berufsbildenden Schule in <strong>Germersheim</strong><br />

Inhalt:<br />

Die Heizungsanlage in der Berufsbildenden Schule<br />

<strong>Germersheim</strong> (BBS) ist in weiten Teilen stark veraltet.<br />

Im Zuge des Konjunkturpakets II wird die Heizungsanlage<br />

erneuert. Dabei wird eine Heizzentrale stillgelegt<br />

und über die Heizzentrale im Hauptgebäude versorgt.<br />

Zudem werden die Heizkörperventile erneuert und die<br />

Heizkörper hydraulisch Abgeglichen. Allein durch diese<br />

Maßnahmen wird die Anlage effizienter (Wegfall einer<br />

Heizzentrale) und sparsamer (hydraulischer Abgleich).<br />

Die weitere Sanierung umfasst die Regelungstechnik der<br />

Heizungsanlage. Dabei wird ein innovatives Regelungssystem<br />

verwendet. Bei diesem System wird die Rücklauftemperatur<br />

als Führungsgröße verwendet. Dies hat<br />

den Vorteil, dass die Vorlauftemperatur den Einflüssen<br />

besser angepasst werden <strong>kann</strong> und auf ein Jahr gesehen<br />

im Durchschnitt sinkt. Zudem ermöglicht die Regelung<br />

den Einsatz von nur einer Umwälzpumpe. Zum Vergleich,<br />

vor der Sanierung waren 9 Umwälzpumpen im Einsatz.<br />

Finanzierung:<br />

Das Projekt wird über das Konjunkturpaket II finanziert<br />

und wurde bereits positiv beschieden.<br />

Status Quo:<br />

Momentan wird die Sanierung gerade durchgeführt. Bis<br />

nach dem Sommerferien wird die Sanierung in weiten<br />

Teilen abgeschlossen sein.<br />

39<br />

Weiteres Vorgehen:<br />

Nach der Sanierung wird zur nächsten Heizperiode die<br />

Anlage in Betrieb gehen und die Regelung die Arbeit aufnehmen.<br />

Nutzen:<br />

Durch die oben genannten Maßnahmen sind zum einen<br />

Grundgebühren für einen Gasanschluss entfallen. Zum<br />

anderen wird der Stromverbrauch der Pumpen bzw. der<br />

Pumpe geringer sein als zuvor. Durch den hydraulischen<br />

Abgleich wird weiterhin an Pumpenenergie eingespart.<br />

Die neuen Heizkörperventile zusammen mit dem hydraulischen<br />

Abgleich ermöglichen eine bessere Wärmeverteilung<br />

und somit eine höhere Behaglichkeit. Zu guter<br />

letzt sinkt aufgrund der gesamt Maßnahmen der Energieverbrauch<br />

und die Energiekosten verringern sich.


40<br />

3.1.2 Heizung/Projekt 2<br />

Realschule Kandel<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Sanierung der Heizungsanlage und Einbindung<br />

einer regenerativen Energieerzeugung über einen<br />

Contracting- Vertrag in der Realschule Kandel<br />

Inhalt:<br />

Die Heizungsanlage stand zur Sanierung an. Man hat<br />

sich zum Ziel gesetzt dabei eine Heizungsanlage mit<br />

Erneuerbaren Energien umzusetzen. Dies wurde über ein<br />

Energieeinspar Contracting verwirklicht. Das Contracting<br />

umfasste nicht nur die Stellung der neuen Kesselanlage,<br />

sowie die erforderlichen Umbauten. Es umfasste ebenfalls<br />

die Erneuerung der Verteilung und der Regelung der<br />

Anlage. Die Anlage wurde vom Contracting-Partner<br />

betrieben.<br />

Die Anlage besteht aus einem Holzhackschnitzelkessel,<br />

der den Wärmeenergiebedarf zu 70% deckt und einem<br />

Heizölkessel für die Spitzenlast. Zudem wurde eine neue<br />

Kessel- und Verteilregelung installiert.<br />

Finanzierung:<br />

Das Projekt wird aus kreiseigenen <strong>Mit</strong>teln finanziert.<br />

Status Quo:<br />

Die Anlage ist seit 10 Jahren in Betrieb. Nun ist die<br />

Anlage abgeschrieben und es werden weitere Maßnahmen<br />

zu Verbesserung der energetischen Situation fällig. Die<br />

Situation in der Realschule Kandel macht den Einsatz von<br />

Holzhackschnitzel, aufgrund der baulichen Umstände<br />

unwirtschaftlich. Dies <strong>kann</strong> aus den 10 Jahren Betriebszeit<br />

entnommen werden.<br />

Weiteres Vorgehen:<br />

Der Contracting-Vertrag muss neu ausgehandelt und<br />

unterschrieben werden oder die Anlage wird in Zukunft<br />

von der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> betrieben.<br />

Kesselanlage<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Kesselanlage<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

41<br />

Nutzen:<br />

Die Kreisverwaltung hat mit dem Projekt erste Erfahrungen<br />

mit regenerativen Energien bekommen. Zudem war<br />

die Realschule in Kandel eines der ersten Schulprojekte<br />

mit einer Holzhackschnitzelanlage. Es ist somit ein vorbereiter<br />

der heutigen Initiative Regenerative Energieträger<br />

einzusetzen.


42<br />

3.1.2 Heizung/Projekt 3<br />

Wärmetauscher für die Fernwärmeversorgung<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Sanierung der Heizungsanlage in der<br />

Sonderschule in Rülzheim<br />

Inhalt:<br />

Die Heizungsanlage in Rülzheim wurde komplett saniert.<br />

Es wurde die Kesselanlage entfernt und ein Fernwärmeanschluss<br />

der VGWerke Rülzheim angeschlossen. Zudem<br />

wurde aufgrund von zu hohen Schwankungen im Fernwärmenetz<br />

ein Mini-BHKW (Blockheizkraftwerk) installiert.<br />

Das BHKW ist vorrangig zur Bereitung von Warmwasser<br />

vorhanden und zweitrangig für die Heizungsunterstützung.<br />

Der erzeugte Strom wird komplett in das Netz der VGWerke<br />

eingespeist. Als zweiter Schritt wurde die Regelungstechnik<br />

im Gebäude erneuert und mit einer Gebäudeleittechnik<br />

versehen.<br />

Finanzierung:<br />

Das Projekt wurde aus kreiseigenen <strong>Mit</strong>teln finanziert.<br />

Nutzen:<br />

Durch den Fernwärmeanschluß wird die Erzeugung in die<br />

Zentrale der VGWerke verlegt. Die Fernwärme wird von<br />

BHKW’s der VGWerke gespeist und ist somit hoch effizient<br />

(gleichzeitige Stromgewinnung).<br />

Das installierte BHKW <strong>kann</strong> unter günstigen Bedingungen<br />

betrieben und der eingespeiste Strom <strong>kann</strong> als Einnahme<br />

verbucht werden. Zudem wurde durch die Erneuerung der<br />

Anlage und der Regelungstechnik die Anlage effizienter<br />

und der Energieverbrauch und die Energiekosten sind<br />

gesunken.<br />

Sonderschule in Rülzheim<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Blockheizkraftwerk<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Wärmetauscher für Warmwasser<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

43


44<br />

3.1.3 Lüftung<br />

Integrierte Gesamtschule, Kandel<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Sanierung der Sporthalle an der Integrierten<br />

Gesamtschule in Kandel<br />

Inhalt:<br />

Bei der Sanierung wird die Sporthalle entkernt und grundlegend<br />

saniert. Dabei wird auch eine neue Lüftungsanlage<br />

integriert. Die Lüftungsanlage wird mit einem neuartigen<br />

Regelungssystem betrieben. Dieses senkt die Kosten für<br />

die Betriebsführung erheblich. Die Regelung verursacht<br />

bewusst eine chaotische Strömung im Raum. Durch diese<br />

wird es möglich mit geringeren Zulufttemperaturen und<br />

geringeren Volumenströmen eine größere Behaglichkeit<br />

in der Halle zu gewährleisten. Somit wird zum einen<br />

Wärmeenergie und zum anderen Elektrische Energie<br />

eingespart.<br />

Finanzierung:<br />

Die Sanierung wird durch kreiseigene und Landesmittel<br />

aus dem Investitionsstock co-finanziert.<br />

Status Quo:<br />

Die Lüftungsanlage wird momentan installiert. Nach<br />

Beendigung der Bauarbeiten wird die Anlage in Betrieb<br />

gehen.<br />

Nutzen:<br />

Letztendlich führt die deutliche Reduktion der Betriebskosten<br />

der Anlage zu einer spürbaren Entlastung der<br />

Unterhaltskosten der Halle über die gesamte Nutzungsdauer.<br />

45


46<br />

3.1.4 Beleuchtung<br />

Beleuchtung<br />

Goethe Gymnasium, <strong>Germersheim</strong><br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Beleuchtungskörper nach der Sanierung<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

Beleuchtungssanierung des Goethe Gymnasiums in<br />

<strong>Germersheim</strong> und des Europa Gymnasiums in Wörth<br />

Inhalt:<br />

In weiten Teilen der Schulgebäude wurde die vorhandene<br />

Beleuchtung ersetzt. Die neuen Beleuchtungskörper sind<br />

wesentlich sparsamer im Energieverbrauch bei gleicher<br />

Ausleuchtung der Räume. Zudem wurden Präsenzmelder<br />

eingebaut um eine bedarfsgerechte Lichtsteuerung zu<br />

realisieren.<br />

Finanzierung:<br />

Das Projekt wurde mit kreiseigenen <strong>Mit</strong>teln finanziert<br />

Status Quo:<br />

Die Sanierung ist abgeschlossen die Beleuchtung ist im<br />

Einsatz und funktioniert.<br />

Weiteres Vorgehen:<br />

Es sind weitere Beleuchtungssanierungen geplant um den<br />

Energieverbrauch weiterer Schulen zu senken.<br />

Nutzen:<br />

Hauptsächlich besteht der Nutzen in den vermiedenen<br />

Stromkosten bzw. des vermiedenen Stromverbrauchs.<br />

Zudem wurde durch die Präsenzmelder die Beleuchtungsdauer<br />

reduziert, in denen unbeabsichtigt oder unbenötigt<br />

die Beleuchtung angeschaltet war.<br />

Europa Gymnasium, Wörth am Rhein<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

47


48 49<br />

3.2 Energieeffizienz<br />

für private Bauherren<br />

Auch jeder Einzelne <strong>kann</strong> leicht einen Beitrag zur Reduktion<br />

des CO 2 -Ausstoßes und damit zur Schonung unseres<br />

Klimas und des eigenen Geldbeutels tun. Dabei sind nicht<br />

zwingend große Investitionen oder bauliche Maßnahmen erforderlich:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Absenkung der Raumtemperatur um 2°C spart in einer<br />

80m2 großen Wohnung ca. €100 und 340kg CO im Jahr.<br />

2<br />

<strong>Mit</strong> einem Wassersparduschkopf verbraucht <strong>man</strong> 6 anstelle<br />

von 16 Liter Wasser pro Minute. Damit spart <strong>man</strong><br />

bei durchschnittlichem Verbrauch jährlich €345.<br />

<strong>Mit</strong> dem Austausch aller Glühbirnen durch Energiesparbirnen<br />

spart <strong>man</strong> bis 80% beim Stromverbrauch.<br />

Beim Anschaffen eines neuen Kühlschranks sollte <strong>man</strong><br />

auf die Energieklasse A++ achten. Auch regelmäßiges<br />

Abtauen spart Strom. Eine 5mm dicke Eisschicht erhöht<br />

den Stromverbrauch um 30%.<br />

Große Einsparpotentiale liegen aber vor allem im Bereich<br />

der baulichen Anpassung des Eigenheims. In Neubauten<br />

sind auf Grundlage der gesetzlichen Vorschriften der Energie<br />

Einsparverordnung (EnEV) sowie des Erneuerbare-<br />

Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) bereits sehr hohe<br />

Standards vorgegeben, die der Umsetzung bedürfen. Diese<br />

müssen bereits in der Planung vom Architekten berücksichtigt<br />

und beim Bau des Hauses umgesetzt werden.<br />

Ein erhebliches Potential bieten vor allem bestehende Gebäude.<br />

In der Sanierung von Altbauten können beispielsweise<br />

durch nachträgliche Dämmung, Austausch der Heizungsanlage<br />

sowie dem Einsatz erneuerbarer Energien zur<br />

Deckung des Strom- und Wärmebedarfs erhebliche Einsparungen<br />

erzielt werden.<br />

Sicherlich steht am Anfang jeder baulichen Maßnahme –<br />

ob Neubau oder im Bestand – die Frage nach der Finanzierung.<br />

Um Investitionen in die energetische Optimierung zu<br />

erleichtern gibt es hierzu eine Vielzahl von staatlichen Förderprogrammen.<br />

Oftmals bieten sich für geplante Maßnah-<br />

men sogar mehrere Förderprogramme mit Unterschieden in<br />

Bezug auf das Förderziel und die Förderhöhe an, von denen<br />

das am Besten geeignete ausgewählt werden muss. Da die<br />

Programme einer regelmäßigen Anpassung unterliegen wird<br />

empfohlen sich im Vorfeld über den aktuellen Stand der Programme<br />

zu informieren.<br />

In diesem Kontext von größter Wichtigkeit: Eine Förderung<br />

<strong>kann</strong> nur im Vorfeld beantragt werden. Wird bereits ohne<br />

schriftliche Förderzusage mit der Maßnahme begonnen besteht<br />

keine Möglichkeit mehr noch einen Zuschuss oder ein<br />

vergünstigtes Darlehen zu erhalten!<br />

Für einen umfassenden Überblick über mögliche Förderungen<br />

bieten sich die Internetplattformen der Energiesparkampagne<br />

des Landes Rheinland-Pfalz sowie die Förderdatenbank<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Technologie an.<br />

http://www.unserener.de<br />

http://www.foerderdatenbank.de/<br />

Bundesministerium<br />

für Wirtschaft<br />

und Technologie<br />

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Einhergehend mit der Finanzierungsfrage steht die technische<br />

Realisierung. Ausschlaggebend für ein optimales Ergebnis<br />

ist dabei nicht nur die Auswahl der richtigen technischen<br />

Lösung, sondern auch die erforderliche Abstimmung<br />

der gewählten Komponenten aufeinander und deren fachgerechter<br />

Einbau. In den Fragen zur technischen Umsetzung<br />

können Bauherren und Immobilieneigentümer kompetente<br />

Unterstützung bei den zahlreichen Handwerksbetrieben<br />

und Gebäudeexperten vor Ort im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

finden.<br />

Als ersten Anlaufpunkt bietet die Handwerkskammer der<br />

Pfalz im Internet unter www.hwk-pfalz.de die Möglichkeit<br />

über die Handwerkersuche und die Gebäudeexpertensuche<br />

die in Ihrem Umfeld ansässigen Betriebe ausfindig zu machen<br />

und anzusprechen.


50<br />

3.3 ÖPNV-Maßnahmen<br />

Beitrag zum Klimaschutzkonzept ÖPNV-Maßnahmen im Kreis<br />

Vor dem Hintergrund der negativen Folgeerscheinungen des<br />

motorisierten Individualverkehrs kommt dem ÖPNV eine<br />

immer größere Bedeutung zu. Durch Verbesserung des ÖPNV-<br />

Angebotes soll der weiter ansteigenden Motorisierung und der<br />

zunehmenden PKW-Fahrleistung entgegengewirkt werden,<br />

um die natürlichen Lebensbedingungen der Bevölkerung zu<br />

verbessern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten.<br />

Eine verbesserte Anbindung von Siedlungsbereichen, Arbeitsstätten,<br />

öffentlichen, sozialen und kulturellen Einrichtungen<br />

sowie der Naherholungsbereiche wird angestrebt.<br />

Unser Ziel ist es möglichst viele Menschen zum Umstieg auf<br />

den umweltfreundlichen ÖPNV zu bewegen. Somit <strong>kann</strong> jeder<br />

Einzelne einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />

Situation im <strong>Landkreis</strong><br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> gehört zu zwei Verkehrsverbünden,<br />

dem Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV) und dem<br />

Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Somit stehen den Bürgern<br />

und Bürgerinnen Verbindungen aus dem <strong>Landkreis</strong> in<br />

die Oberzentren Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen und<br />

Karlsruhe zur Verfügung.<br />

Wichtige zukünftige Verkehrsprojekte für den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong> sind:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Die Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar von<br />

<strong>Germersheim</strong> über Graben-Neudorf nach Bruchsal.<br />

Die Inbetriebnahme ist für Ende 2011 vorgesehen.<br />

Das Stadtbahnprojekt Wörth-<strong>Germersheim</strong><br />

und die Elektrifizierung der Strecke auf 27 km<br />

sowie der Neubau von Haltepunkten. Die Inbetriebnahme<br />

ist für Dezember 2010 vorgesehen.<br />

Im Zusammenhang mit den anderen<br />

Verkehrsprojekten soll das Busnetz im<br />

<strong>Landkreis</strong> optimiert werden.<br />

Die Federführung für das Stadtbahnprojekt Wörth-<strong>Germersheim</strong><br />

hat die Albtal-Verkehrsgesellschaft mbH (AVG) in enger<br />

Abstimmung mit dem Kreis. Partner sind alle an der Strecke<br />

liegenden Kommunen. Ebenso wird die S-Bahn Rhein-Neckar<br />

in enger Abstimmung mit dem VRN, der DB-Regio AG und<br />

dem Kreis weitergeführt.<br />

Das erhebliche Investitionsvolumen für das Stadtbahnprojekt<br />

Wörth-<strong>Germersheim</strong> wird vom Bund, dem Land<br />

Rheinland-Pfalz, dem <strong>Landkreis</strong> und den beteiligten Kommunen<br />

gemeinsam finanziert. Das S-Bahn-Projekt (2. Ausbaustufe)<br />

<strong>Germersheim</strong> – Bruchsal wird vom <strong>Landkreis</strong>, den beteiligten<br />

Kommunen und von den Ländern Rheinland-Pfalz und Baden-<br />

Württemberg finanziert.<br />

Parallel zu der Inbetriebnahme der beiden Schieneninfrastrukturprojekte<br />

ist die Optimierung des Busverkehrs<br />

im <strong>Landkreis</strong> vorgesehen. Als mittelfristige Planung wird die<br />

Elektrifizierung der Strecke Neustadt-Landau-Kandel-Wörth<br />

angestrebt. Ebenfalls geplant ist der zweigleisige Ausbau des<br />

Streckenabschnitts Winden-Kandel-Wörth.<br />

In der Gesamtschau der beiden ÖPNV-Projekte ist zu<br />

erwarten, dass sich die Belastung des Straßennetzes, vor allem<br />

in den Berufsverkehrszeiten reduzieren wird, da durch eine<br />

Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs vermehrt Fahrgäste<br />

– insbesondere Umsteiger vom Motorisierten Individualverkehr<br />

auf den Öffentlichen Personennahverkehr – für die<br />

Bahn gewonnen werde. Durch die Verlagerung der Fahrgastzahlen<br />

vom Individualverkehr auf den ÖPNV ist das Projekt als<br />

wesentlicher aktiver Beitrag zum Klimaschutz zu sehen. Von den<br />

insgesamt ca. 125.000 Einwohnern im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

sind somit rund 70.000 Einwohner direkt an die Bahnstrecke<br />

Wörth-<strong>Germersheim</strong> angebunden.<br />

Durch die Verlagerung der Fahrgastzahlen vom Motorisierten<br />

Individualverkehr auf den ÖPNV (Stadtbahn/S-Bahn) bei<br />

gleichzeitiger Umstellung von dieselbetriebenen Fahrzeugen<br />

auf elektrifizierten Bahnbetrieb ist ein Rückgang des Primärenergieverbrauchs<br />

und eine Reduzierung der Lärm- und<br />

Abgasbeeinträchtigungen zu erwarten, was sich vor allem für<br />

die Anwohner entlang der Bahnlinien zukünftig positiv auf die<br />

Wohnumfeld- und Lebensqualität auswirken wird.<br />

Ein weiterer Nutzen ist, dass neben der Positivwirkung<br />

der verbesserten ÖPNV-Infrastruktur auf die Wohnumfeld-<br />

Stadtbahn Wörth am Rhein<br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto<br />

51<br />

und Lebensqualität, es zu einer spürbaren Verbesserung der<br />

Erholungsqualität kommen wird, was insbesondere dem Ausflugsverkehr<br />

und dem umweltverträglichen Fahrradtourismus<br />

zu Gute kommen wird.


52<br />

3.4 Arbeitskreis Energie<br />

und Wirtschaft<br />

<strong>Mit</strong> der Einrichtung des Arbeitskreis Energie & Wirtschaft im<br />

Jahr 2005 brachte die Wirtschaftsförderung die Unternehmen<br />

aus dem <strong>Landkreis</strong> mit dem höchsten Energiebedarf an einen<br />

Tisch. Hintergrund war zum einen die Annahme, dass diese<br />

Unternehmen den weitaus höchsten Teil an Energie im <strong>Landkreis</strong><br />

nutzen. Gerade im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> mit einem<br />

hohen Anteil produzierender und gewerblicher Betriebe ist<br />

davon auszugehen, dass die Wirtschaft weit über 75% des<br />

gesamten Energiebedarfs im Vergleich zu den privaten Haushalten<br />

und öffentlichen Haushalten haben. Daher war und<br />

ist davon auszugehen, dass Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz<br />

und eine mögliche Nutzung regenerativer Energien<br />

hier den größten Hebeleffekt und damit Nutzen haben. Zum<br />

anderen war der Hintergrund die persönliche Erfahrung der<br />

Wirtschaftsförderung, dass unter den für Energiefragen Verantwortlichen<br />

der einzelnen Unternehmen auf <strong>Landkreis</strong>ebene<br />

untereinander kein Austausch stattfand. Dies hängt damit zusammen,<br />

dass sich die Verantwortlichen in aller Regel in den<br />

branchenspezifischen Arbeitskreisen engagieren und es bisher<br />

keine solche Organisationsform wie den Arbeitskreis Energie<br />

& Wirtschaft gab.<br />

Das Thema der kleineren Unternehmen, insbesondere der<br />

Handwerksbetriebe und beratenden Dienstleister im Energiebereich<br />

wurde bewusst nicht in den Arbeitskreis Energie &<br />

Wirtschaft integriert, da es hier vor allem um Lösungen für den<br />

Privatbereich geht und dieses Feld von der Handwerkskammer<br />

und anderen Initiativen abgedeckt wird.<br />

Von 2005 bis 2010 wurden pro Jahr etwa vier Veranstaltungen<br />

jeweils in den Unternehmen, verbunden mit einem Werksbesuch,<br />

durchgeführt. Dabei wurde in aller Regel auch ein<br />

spezielles Thema behandelt, das weniger branchenspezifisch<br />

und damit für alle Unternehmen relevant ist. Beispiele sind<br />

hier die Themen der Energierückgewinnung und der Reduzierung<br />

von Druckluftverlusten am Beispiel von ArdaghGlass, des<br />

Energie<strong>man</strong>agements anhand der Daimler AG in <strong>Germersheim</strong><br />

oder des Aufbaus einer potenziell autarken Energieversorgung<br />

am Beispiel der Papierfabrik Palm. Ebenso wurden Fragen der<br />

möglichen Nutzung von regenerativen Energien erörtert.<br />

Die Tournee durch alle beteiligten Betriebe ist im Frühjahr<br />

2010 abgeschlossen. Zwischen den Unternehmen herrscht<br />

mittlerweile ein reger bilateraler Austausch und es sind über<br />

die Impulsvorträge einige Themen nachhaltig platziert, so dass<br />

das Hauptziel des Arbeitskreises erreicht ist.<br />

Auch zukünftig soll der Arbeitskreis Energie und Wirtschaft<br />

diesen Austausch mit einer jährlichen gemeinsamen Veranstaltung<br />

aufrecht erhalten.<br />

Umweltpreis<br />

Papierfabrik Palm, Rollenlager<br />

Quelle: Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Umweltpreis<br />

Engagement wird belohnt<br />

und ausgezeichnet!<br />

… und zwar mit der alle 2 Jahre stattfindenden Verleihung des<br />

Umweltpreis des <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>.<br />

Zur Förderung des aktiven Umweltschutzes verleiht die<br />

Kreisverwaltung alle zwei Jahre, erstmalig im Jahr 2010 den<br />

Umweltpreis des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong>. <strong>Mit</strong> der Auszeichnung<br />

sollen beispielhafte, die Umwelt verbessernde Leistungen<br />

im <strong>Landkreis</strong> einschließlich ökologischer Projekte an Schulen<br />

gewürdigt, der Öffentlichkeit vorgestellt und be<strong>kann</strong>t gemacht<br />

werden. Gleichzeitig soll damit das öffentliche Interesse an<br />

Fragen und Problemen des Umweltschutzes geweckt und ein<br />

Anreiz zur Nachahmung geschaffen werden.<br />

Jeder Einzelne soll dazu angeregt werden, im Rahmen<br />

seines Lebens- und Einwirkungsbereiches durch Eigeninitiative<br />

aktiv zum Umweltschutz beizutragen.<br />

Ausgezeichnet werden 3 Teilnehmerkategorien:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Bürger, Vereine und Kommunen<br />

Kinder, Jugend und Schulen<br />

Wirtschaft, Verbände und Forschung<br />

Der Sieger jeder Kategorie wird mit dabei einem Geldpreis<br />

von jeweils 1000 Euro aus der Sparkasse-Stiftung belohnt.<br />

Zusätzlich <strong>kann</strong> der Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft,<br />

der über die Auszeichnung entscheidet, außerhalb der Kategorien<br />

für herausragende Leistungen noch einen Sonderpreis<br />

vergeben.<br />

Welche Projekte für den Umweltpreis vorgeschlagen werden<br />

hängt auch mit von jedem Einzelnen ab, denn jeder ist<br />

berechtigt dem Landrat Projekte, Maßnahmen und Leistungen<br />

vorzuschlagen.<br />

Alle Fragen rund um den Umweltpreis beantwortet der<br />

Fachbereich Umwelt und Landwirtschaft der Kreisverwaltung.<br />

Dort sowie im Internet unter www.kreis-germersheim.de erhalten<br />

Sie auch die genauen Teilnahmebedingungen.<br />

Umweltpreis des <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Quelle: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, eigenes Foto


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

Luitpoldplatz 1<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

Konzeption & Redaktion<br />

Stefan Hesse<br />

Fachbereich 31 – Bauen und Kreisentwicklung<br />

Fotos<br />

Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

Texte<br />

Gunter Berdel, Marcus Ehrgott, Petra Gerstner-Seeber,<br />

Stefan Heer, Stefan Hesse, Jürgen Stumpf<br />

Gestaltung<br />

Special Machine<br />

Masˇa Busˇic & Evamaria Judkins<br />

Südendstraße 52<br />

76135 Karlsruhe<br />

www.specialmachine.com<br />

Hinweis<br />

Trotz sorgfältiger Überprüfung der in dieser Broschüre gemachten<br />

Aussagen <strong>kann</strong> für deren Richtigkeit keine Garantie gegeben<br />

werden. Dies gilt insbesondere für Angaben zu juristischen und<br />

finanziellen Rahmenbedingungen, Förderrichtlinien, statistische<br />

Angaben, Links, Email- und Kontaktadressen sowie Literaturhinweise.<br />

Copyright © Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

Postanschrift: Luitpoldplatz 1, 76726 <strong>Germersheim</strong><br />

Telefon: 07274 / 53-0<br />

Telefax: 07274 / 53-229<br />

Email: kreisverwaltung@kreis-germersheim.de<br />

www.kreis-germersheim.de<br />

Einleitungstexte zu Einzelthemen mit freundlicher<br />

Genehmigung des Bundesministeriums für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

www.bmu.de


<strong>Germersheim</strong> – Ein <strong>Landkreis</strong> voller Energie!<br />

ISBN ????<br />

€ 12,90 Schutzgebühr<br />

...10,75 Liter unter normalem Druck<br />

von 20 °C auf 100 °C erhitzen<br />

...25 Minuten staubsaugen<br />

(bei einer Leistung von 2400 Watt)<br />

...50 Stunden am Laptop arbeiten<br />

(bei einer Leistung von 20 Watt)<br />

<strong>Mit</strong><br />

<strong>1kWh</strong><br />

<strong>kann</strong> <strong>man</strong>...<br />

...einen 72 kg schweren Menschen<br />

ca. 5000 Meter hoch heben<br />

...40 Stunden lang eine Energiesparbirne betreiben<br />

(bei einer Leistung von 25 Watt, Lichtleistung<br />

ist jedoch vergleichbar mit einer 100 W Glühbirne)<br />

...sieben Stunden lang fernsehen<br />

(bei einer Leistung von 142 Watt)

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