Mit 1kWh kann man... - Landkreis Germersheim
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2.5 Wasserkraft<br />
Es klappert die Mühle....<br />
<strong>Mit</strong> dem Stromeinspeisungsgesetz und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
konnte die Bedeutung der<br />
Mühle des Kinderliedes für die Stromerzeugung durch<br />
Wasserkraft auf hohem Niveau gehalten werden.<br />
Wasserkraftwerke sind eine klimafreundliche Form<br />
der Stromerzeugung und haben im Jahr 2009 rund<br />
16 Mio. t CO 2 in Deutschland eingespart. Es gibt<br />
noch geeignete Standorte, die für die Reaktivierung<br />
von Kleinwasserkraftanlagen erschlossen werden<br />
können. Auch die Modernisierung veralteter<br />
Technik in bestehenden Anlagen und teilweise<br />
auch der Neubau vor allem an bereits bestehenden<br />
Querbauwerken ist ein Thema. Ziel der Bundesregierung<br />
ist es, eine Leistungssteigerung der<br />
Wasserkraft mit der Verbesserung der Gewässerökologie<br />
zu verbinden. In Rheinland-Pfalz leistete<br />
die Wasserkraft mit einem Anteil von ca. 3,7% des<br />
Stromverbrauchs bzw. 29,2% der regenerativen<br />
Stromproduktion in 2007 einen erheblichen<br />
Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung in<br />
Rheinland-Pfalz.<br />
Quelle: Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit (BMU)<br />
Situation im <strong>Landkreis</strong><br />
Das Potenzial für den Ausbau der Wasserkraft im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Germersheim</strong> ist allerdings begrenzt. Natürliche und technische<br />
Gegebenheiten, wie z.B. geringe Höhenunterschiede und<br />
die daraus resultierende geringe Fließdynamik der vorhandenen<br />
Gewässer geben Begrenzungen der Nutzbarkeit vor.<br />
Von wesentlich größerer Bedeutung als die rein technischen<br />
Begrenzungen sind die Belange des Gewässerschutzes, die in<br />
Konkurrenz zur Energieerzeugung stehen.<br />
Ein Ausbau <strong>kann</strong>, durch die, aus der Wasserrahmenrichtlinie<br />
resultierenden gesetzlichen Vorgaben, in aller Regel nur<br />
27<br />
durch Modernisierung vorhandener Anlagen und einer<br />
damit verbundenen Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger<br />
Gewährleistung der fisch- und wasserwirtschaftlichen Verträglichkeit<br />
stattfinden. Daher beschränkt sich die Energieerzeugung<br />
durch Wasserkraft auf bestehende Kleinwasserkraftanlagen.<br />
Neuer Standard des Gewässerschutzes ist nach der Wasserrahmenrichtlinie<br />
der „gute ökologischen Zustand“ eines<br />
Wasserkörpers. Dieser Begriff umfasst seine wesentlichen<br />
biologischen, strukturellen, physikalischen und chemischen<br />
Merkmale. „Guter ökologischer Zustand“ bedeutet: Das<br />
Gewässer weicht nur wenig vom natürlichen Zustand bei<br />
Abwesenheit störender Einflüsse ab und es erfüllt alle EU-<br />
Normen zur Wasserqualität. Ein wesentlicher Baustein zur<br />
Erreichung dieser Ziele stellt die hydromorphologische Verbesserung<br />
an den bedeutsamen Fließgewässern dar, die in<br />
der Hauptsache durch Maßnahmen zur Wiederherstellung der<br />
Längsdurchgängigkeit bewirkt werden soll. Da diese Interessen<br />
regelmäßig mit der Wasserkraftnutzungen kollidieren, ist<br />
es das erklärte Ziel des Gesetzgebers und des <strong>Landkreis</strong>es,<br />
die Umweltschutzziele aus der Wasserrahmenrichtlinie nach<br />
Möglichkeit unter gleichzeitiger Nutzung der bestehenden<br />
heimischen Wasserkraftanlagen zu erreichen.<br />
Finanzielle <strong>Mit</strong>tel setzt der <strong>Landkreis</strong> im Hinblick auf<br />
die Wasserkraftnutzungen nicht ein. Für die Wiederherstellung<br />
der Längsdurchgängigkeit an bedeutsamen<br />
Fließgewässern <strong>kann</strong> derzeit noch von einer Förderung<br />
des Landes im Rahmen der „Aktion Blau“ in Höhe von 90<br />
Prozent ausgegangen werden.<br />
Die Reaktivierung von kleinen Anlagen mit bestehenden<br />
Wasserrechten wird unterstützt, wo sie unter Berücksichtigung<br />
des Wasserangebotes und der Gewässerökologie<br />
wirtschaftlich darstellbar ist.<br />
Es besteht seitens des <strong>Landkreis</strong>es die Absicht zur<br />
Durchführung eigener Längsdurchgängigkeitsprojekte, in<br />
deren Rahmen eine Verbesserung der Gewässersituation bei