17.01.2013 Aufrufe

Berufsorientierung am Ende des Gymnasiums: Die Qual der Wahl

Berufsorientierung am Ende des Gymnasiums: Die Qual der Wahl

Berufsorientierung am Ende des Gymnasiums: Die Qual der Wahl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Rollenzuschreibungen könnte insbeson<strong>der</strong>e bei Mädchen zu einer Abwahl naturwissenschaftlicher<br />

und technischer Studien- und Berufsrichtungen führen. Abgesehen<br />

von mangeln<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Interessen für diesen Bereich führen falsche<br />

Vorstellungen und mangelnde Kenntnisse über Tätigkeiten sowohl in geschlechtsuntypischen<br />

als auch geschlechtstypischen Berufen zu einer Festlegung auf wenige<br />

Berufe. <strong>Die</strong>s könnte vor allem für junge Frauen die <strong>Wahl</strong> von Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n<br />

vorrangig im Bereich <strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsberufe bedeuten, die oft mit ungünstigen<br />

Bedingungen <strong>der</strong> Vereinbarkeit von Beruf und F<strong>am</strong>ilie, schlechten Arbeitsmarktchancen<br />

und niedriger Bezahlung verbunden sind.<br />

Berufsorientierende Maßnahmen sollten daher immer den Faktor „Geschlecht“<br />

berücksichtigen, d. h. Aktivitäten zur Berufsvorbereitung sollten so arrangiert werden,<br />

dass <strong>der</strong> Blick aus <strong>der</strong> Geschlechterperspektive möglich ist. <strong>Die</strong>s gilt insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei <strong>der</strong> Selbstexploration. Das Reflektieren über Geschlechtsrollenzuschreibungen<br />

und d<strong>am</strong>it verbundene „Berufswahlfallen“ ist Voraussetzung für eine<br />

Berufswahl unter Einbeziehung größtmöglicher Chancen und Perspektiven.<br />

2 Design <strong>der</strong> Studie<br />

2.1 Stichprobe<br />

Insges<strong>am</strong>t nahmen 386 Jugendliche an <strong>der</strong> Befragung teil. Zu zwei Messzeitpunkten<br />

(Juni und Dezember 2004) wurden jeweils Daten <strong>der</strong> Klassenstufe 12 (bzw. 13<br />

an <strong>der</strong> Integrierten Ges<strong>am</strong>tschule) erhoben. Es wurden 444 Fragebögen an Schülerinnen<br />

und Schüler an fünf Thüringer Gymnasien im Schuljahr 2003/2004 ausgegeben.<br />

<strong>Die</strong> Fragebögen wurden den Schülerinnen und Schülern zur häuslichen<br />

Bearbeitung mit <strong>der</strong> Bitte um Rücksendung im Freiumschlag ausgehändigt. Aufgrund<br />

<strong>des</strong> unbefriedigenden Rücklaufs von 123 Fragebögen wurde im Schuljahr<br />

2004/2005 mit den Schulen verabredet, eine Befragung <strong>des</strong> nächsten Abiturientenjahrganges<br />

in <strong>der</strong> Schule durchzuführen. 263 Fragebögen konnten im Schuljahr<br />

2004/2005 in die Auswertung einbezogen werden. <strong>Die</strong> beteiligten Schulen sind<br />

Projektschulen im TKM-Projekt „Studien- und Berufswahlorientierung für Schülerinnen<br />

und Schüler an Thüringer Gymnasien unter dem beson<strong>der</strong>en Aspekt <strong>der</strong><br />

Zukunftsberufe in Naturwissenschaft und Technik“ (vgl. Tabelle 1).<br />

11<br />

Kracke, B. (2000). Berufsbezogene Exploration bei Jugendlichen. Habilitationsschrift, Universität<br />

Mannheim.<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!