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Berufsorientierung am Ende des Gymnasiums: Die Qual der Wahl

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22<br />

3.6 Informationssuchverhalten bei atypischen Berufswünschen<br />

Wenn die Schülerinnen und Schüler sich <strong>der</strong> eigenen Orientierung an Geschlechterstereotypen<br />

bewusst wären, würden sie bei <strong>der</strong> <strong>Wahl</strong> geschlechtsatypischer<br />

Ausbildungsgänge beson<strong>der</strong>s vorsichtig sein. Sie müssten eigentlich einen beson<strong>der</strong>s<br />

hohen Informationsbedarf haben und die Berufswelt und sich selbst ausführlich<br />

explorieren. Denn um sich für einen für das eigene Geschlecht atypischen Beruf<br />

zu entscheiden, muss man zunächst die Merkmale <strong>der</strong> eigenen Person erforschen<br />

und sich gegen die üblichen Geschlechtsrollenzuschreibungen abgrenzen.<br />

Interessanterweise gehen geschlechtsatypische Präferenzen nicht mit erhöhter<br />

Aufmerks<strong>am</strong>keit einher. Wie Abbildung 6 zeigt, unterscheiden sich männliche und<br />

weibliche Abiturienten nicht im Ausmaß ihres Informationsbedarfs, je nachdem, ob<br />

sie ein naturwissenschaftliches o<strong>der</strong> ein geisteswissenschaftliches Studium anstreben.<br />

Subjektiver Informationsbedarf<br />

3,4<br />

3,2<br />

3,0<br />

2,8<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

Mädchen<br />

Jungen<br />

Naturwiss. Geisteswiss.<br />

Abgestrebte Studienrichtung<br />

Bei<strong>des</strong><br />

Abbildung 6: Subjektiver Informationsbedarf <strong>der</strong> Abiturientinnen bzw. Abiturienten<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> angestrebten Studienrichtung<br />

Genauso wenig ergibt sich ein Unterschied im Ausmaß <strong>der</strong> Selbstexploration, also<br />

<strong>der</strong> Beschäftigung mit <strong>der</strong> eigenen Person, wenn jemand eine geschlechtsatypische<br />

Studienrichtung einschlägt (Abbildung 7). <strong>Die</strong>s wäre dann nicht weiter bedenkenswert,<br />

wenn die Abiturienten unabhängig von ihrem Geschlecht die Studienrichtungen<br />

anstreben würden. Bei den befragten jungen Männern ist dies tatsäch-

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