ABCder Vielfalt - anja edelmann
ABCder Vielfalt - anja edelmann
ABCder Vielfalt - anja edelmann
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Kunstguss“ bedeutet, dass von einem körperlichen Kunstobjekt eine Kopie hergestellt wird. Dazu muss man zunächst<br />
eine Negativform anfertigen, z. B. von einer Skulptur. In diese Form wird die „Speise“, das flüssige Material,<br />
gegossen, also in diesem Fall erhitztes Eisenerz. Wenn die „Speise“ erstarrt ist, wird die Kopie von der Negativform<br />
getrennt.<br />
Schon seit der Bronzezeit vor 4.000 Jahren stellen die Menschen künstlerische Figuren in Gusstechnik her, damals<br />
aus Kupfer-Zinn-Legierungen, womit der Bronzeguss zu den ältesten menschlichen Handwerken zählt.<br />
Im 19. Jahrhundert entstanden in Europa, besonders in Frankreich und Deutschland, Bildgießereien. In der Königlichen<br />
Eisengießerei in Berlin wurden Kohle und Eisenerz aus Schlesien mithilfe auch von dort angeworbener<br />
Fachleute verarbeitet und Kriegsgeräte, Verbrauchsgegenstände und künstlerisch gestalteter Schmuck hergestellt.<br />
Dort entstand auch die von uns ausgewählte Vase, die nach dem Vorbild eines antiken Marmorgefäßes gegossen<br />
wurde.<br />
Theodor Fontane wurde im Jahr 1819 in Neuruppin als<br />
Sohn eines Apothekers geboren. Beide Eltern waren hugenottischer<br />
Herkunft; die Vorfahren waren mit vielen<br />
anderen französischen Glaubensflüchtlingen aus ihrer<br />
südfranzösischen Heimat, der Provinz Languedoc, in<br />
den Jahren 1686 und 1688 als Handwerker nach Magdeburg<br />
und Berlin eingewandert. Ein Vorfahre seiner<br />
Mutter, der Kunstschlosser Pierre Labry, brachte seine<br />
Kenntnisse aus der französischen Textilindustrie mit<br />
nach Brandenburg-Preußen und baute dort den ersten<br />
Strumpfwirkerstuhl nach. Diese Neuerung verbreitete<br />
sich schnell, da sich dadurch die Produktivität um das<br />
Zehn- bis Fünfzehnfache erhöhte.<br />
Fontane war ausgebildeter Apotheker. Im Jahr 1849 gab<br />
er seinen Beruf auf und arbeitete als freier Schriftsteller.<br />
Von 1855 bis 1859 lebte er als Journalist in London.<br />
Seine Berliner Gesellschaftsromane und seine Bücher<br />
über die brandenburgischen Dörfer, Kleinstädte, Klöster,<br />
Adelsfamilien und Rittergeschlechter werden heute<br />
wie damals sehr geschätzt.<br />
Im Märkischen Museum ist eine große Marmorstatue<br />
des Dichters zu sehen, die ursprünglich am Rand des<br />
südlichen Tiergartens stand. Sie ist das letzte große<br />
Denkmal, das in Berlin zu Ehren des Dichters errichtet<br />
worden ist.