ABCder Vielfalt - anja edelmann
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Das Wort „Yacht“ stammt aus dem Mittelniederländischen, wo „jachtschip“ ein Jagdschiff, also schnelles Schiff,<br />
bezeichnet. Die „Große Yacht“, von der ein Modell im Märkischen Museum steht, wurde von 1678 bis 1679 auf der<br />
Werft Peckelhering in Kolberg nach dem Vorbild einer Yacht des holländischen Statthalters Prinz Wilhelms III. von<br />
Oranien gebaut. Kurfürst Friedrich Wilhelm wollte mit diesem Schiff seine sog. Guinea-Expedition verstärken, um<br />
in Afrika Handelsniederlassungen wie bereits andere europäische Staaten aufzubauen. Die Große Yacht kreuzte in<br />
der Ost- und Nordsee, fuhr bis Holland und England und gelangte über Elbe und Havel im Jahr 1698 nach Berlin. Ab<br />
1700 war sie an der Emsmündung in Emden stationiert. Nach dem Tod des Großen Kurfürsten wurde die Yacht im<br />
Jahr 1721 verkauft. Die Yacht war mit bis zu 10 Kanonen bestückt und mit bis zu 50 Männern – je nach Verwendungszweck<br />
– besetzt. Heutzutage können sich auch gutverdienende Bürger eine Yacht leisten, natürlich ohne Kanonen,<br />
und z.B. auf den Berliner Seen und Wasserstraßen damit kreuzen.<br />
Das Ziborium ist eine Art Speisekelch. Im 13. Jahrhundert ordnete ein römischer Papst Feierlichkeiten zu Fronleichnam<br />
an, wozu ein kostbares Gefäß benötigt wurde. In den katholischen Glaubensgemeinden werden im Ziborium<br />
die geweihten Hostien, die den Leib Christi darstellen, aufbewahrt. Während des Gottesdienstes steht das Ziborium<br />
auf dem Altar, ansonsten wird es in einem kleinen, verschlossenen Schrank, dem Tabernakel, aufbewahrt.<br />
Dieser Kelch wird oft auch durch ein Tuch bedeckt, Ziboriumvelum genannt, das die Gegenwart des Allerheiligsten<br />
verdeutlichen soll. Im frühen Mittelalter war das Ziborium mitunter eine Büchse aus Holz, Metall oder Elfenbein.<br />
Doch mit der Zeit wandelte sich die Form zu einem Speisekelch mit Deckelabschluss. Das Ziborium im Märkischen<br />
Museum stammt aus der Marienkirche zu Woldenberg in der Neumark und wurde im 15. Jahrhundert hergestellt,<br />
vielleicht im Auftrag der Deutschordensritter, die damals die Stadtherren waren. Es besteht aus vergoldetem Kupfer,<br />
ist aufwendig gestaltet und uns dadurch als etwas Besonderes aufgefallen.