ABCder Vielfalt - anja edelmann
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Der Begriff „Irdenware“ ist von dem Wort „Erdenware“ abgeleitet. Damit werden bunt bemalte Tongefäße bezeichnet,<br />
die bei Temperaturen von 900 °C und höher gebrannt worden sind. Diese Gefäße waren oft mit einer Glasur<br />
überzogen und eigneten sich gut zum Kochen und zur kühlen Aufbewahrung von Lebensmitteln oder Flüssigkeiten.<br />
Sie waren allerdings nicht ganz wasserdicht und neigten zur Schimmelbildung.<br />
Ab dem 15. Jahrhundert überzog man Irdenware mit Bleiglasur, wodurch die Gefäße besser abgedichtet wurden,<br />
jedoch war das Blei gesundheitsschädlich.<br />
Seit dem 17. Jahrhundert konnte man auch Tongefäße herstellen, die mit weißen oder bunten Zinnglasuren bemalt<br />
und wasserfest waren. Meist wurden sie mit Unterglasurfarben oder Muffelfarben verschönert und mehrmals gebrannt.<br />
Aus Delft in Holland wurden blau-weiße, stark glasierte Fayencen importiert und bald auch in Deutschland<br />
hergestellt, die dem chinesischen Porzellan ähnelten, aber billiger und sehr beliebt waren.<br />
Im Märkischen Museum sind Irdenwaren und Fayencen ausgestellt. Uns gefiel besonders ein irdener Topf aus dem<br />
17. Jahrhundert, der durch seine bunte Bemalung außergewöhnlich wirkt. Man sieht deutlich, dass er aus einem<br />
anderen Zeitalter stammt.<br />
Das Wort „Juwel“ stammt aus dem Altfranzösischen und bezeichnet Edelsteine oder auch geschliffene<br />
Schmucksteine. Man findet Juwelen bei Juwelieren oder in Schmuckgeschäften. In früheren<br />
Zeiten kamen sie durch Handel nach Berlin, und besonders die Hugenotten waren als Juweliere<br />
geschätzt, da sie Meister der Edelsteinverarbeitung waren.<br />
Im Märkischen Museum befindet sich eine Radierung Daniel Chodowieckis aus dem Jahr 1784 mit<br />
dem Titel „Mais, c’est un réfugié!“. Dieser Spruch geht auf die Kurfürstin Dorothea, die Frau des<br />
Großen Kurfürsten, zurück. Als sie einmal dem hugenottischen Waffenschmied Pierre Froméry wert-<br />
vollen Schmuck aus dem Kronschatz zur Reparatur gegeben hatte, ohne eine Quittung dafür zu<br />
fordern, wunderte sich darüber Friedrich Wilhelm. Sie antwortete einfach: „Mais, c’est un réfugié!“,<br />
was soviel bedeutet wie: „Aber er ist doch ein Hugenotte!“. Das war ein Beweis des großen Vertrauens,<br />
dass die Hugenotten genossen.