Ein Service des DBSH - DBSH Deutscher Berufsverband für Soziale ...
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FORUM4<br />
2001<br />
JUGEND-<br />
HILFE IM<br />
GLEICH-<br />
GEWICHT<br />
– ABER NUR MIT PRAXIS!<br />
GESUNDHEITS-<br />
FÖRDERUNG IM<br />
BETRIEB<br />
SOZIALARBEIT<br />
IM BUNDESTAG<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Berufsverband</strong> <strong>für</strong><br />
Sozialarbeit, Sozialpädagogik<br />
und Heilpädagogik e.V.<br />
Tariffähige Gewerkschaft<br />
Mitglied der IFSW (International Federation of Social Workers)<br />
Oktober – Dezember 4/2001
4.01<br />
I n h a l t<br />
1<br />
3<br />
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Editorial<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
… nützlich <strong>für</strong> die <strong>Soziale</strong> Arbeit<br />
… aus dem Verband<br />
SCHWERPUNKT<br />
Wilfried No<strong>des</strong><br />
Jugend kommt – Jugend geht<br />
Heide Bauer-Felbl<br />
Jugendhilfe und<br />
Kindschaftsrechtsreform<br />
Zukunftswerkstatt Jugendhilfe im <strong>DBSH</strong><br />
Jörg Fechner<br />
Jugendberufshilfe:<br />
Ökonomisch oder Verschiebebahnhof?<br />
Dr. Jan Schröder<br />
Pädagogisierung der Ökonomie oder<br />
Ökonomisierung der Pädagogik<br />
Birgit Baumeister<br />
Überwachung versus Prävention<br />
Jörn Rabeneck<br />
Neue Steuerungsmodelle in der Jugendhilfe –<br />
Chancen <strong>für</strong> eine neue Professionalität<br />
der sozialen Arbeit??!<br />
Michael Böwer<br />
Kinder- und Jugendhilfe: Reformen und Fachlichkeit<br />
<strong>DBSH</strong>-REPORT<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit im Bun<strong>des</strong>tag/Dieter Dzewas MdB<br />
Kommentar: Mit Phantasie<br />
vorhandene Rahmen kreativ nutzen<br />
Stellungnahme zur „Klinischen Sozialarbeit“<br />
Informationsfreiheit in der Schwangerenberatung<br />
der katholischen Kirche<br />
Bildungsreise nach Seattle<br />
In eigener Sache: Entschuldigung!<br />
Verzeichnis der <strong>DBSH</strong>-angehörigen und<br />
-anerkannten Supervisorinnen und Supervisoren<br />
STUDENTINNEN<br />
Berufliche Identität –<br />
Problembetrachtung aus studentischer Sicht<br />
Gesundheitsförderung und<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit im Setting Betrieb<br />
SERVICE<br />
Arbeit/Urteile<br />
Selbständige<br />
Tagungen<br />
Rezension<br />
Literatur<br />
IMPRESSUM:<br />
Die berufliche soziale Arbeit<br />
FORUM<br />
ist die Zeitschrift <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Herausgeber<br />
<strong>DBSH</strong> – <strong>Deutscher</strong> <strong>Berufsverband</strong><br />
<strong>für</strong> Sozialarbeit, Sozialpädagogik<br />
und Heilpädagogik e. V.<br />
Geschäftsstelle<br />
Friedrich-Ebert-Straße 30, 45127 Essen<br />
Tel. 02 01/8 20 78-0, Fax 02 01/8 20 78-40<br />
E-Mail: forum-sozial@dbsh.de<br />
http://www.dbsh.de<br />
ISSN 1433-3945<br />
Redaktion<br />
Telefon (02 01) 8 20 78-11<br />
forum-sozial@dbsh.de<br />
Peter Albers (al), Wilfried No<strong>des</strong> (wn)<br />
Rolf Schneider, GfV, verantwortlich (rs),<br />
Heike Hüneke (hh), Andreas Ender (ae),<br />
Michael Böwer (mb), Elke Ludwig (el)<br />
Regelmäßige Autoren:<br />
Volker Schneider (vs)<br />
Die redaktionelle Bearbeitung <strong>des</strong> Titelthemas<br />
erfolgt durch Wilfried No<strong>des</strong>.<br />
Endredaktion:<br />
Wilfried No<strong>des</strong> (wn), BGSt.<br />
Bilder:<br />
Wir danken Ruth Simon<br />
<strong>für</strong> ihre Bilder vom Drahtseilakt.<br />
Peter Albers (S. 33, 40),<br />
Dieter Homann (S. 25),<br />
Günter Langner (S. 1, 18, 31),<br />
Wilfried No<strong>des</strong> (S. 51),<br />
Rafael Schleinhege (S. 3, 6, 9, 12, 13),<br />
Agentur Foto-Ruhrgebiet (S. 23, 36)<br />
Gestaltung<br />
MTS Medien- und Text-<strong>Service</strong> GmbH,<br />
Ewaldstraße 6, 44625 Herne<br />
Druck und Weiterverarbeitung<br />
Schürmann + Klagges, Bochum<br />
Auflage<br />
8000 Exemplare<br />
Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten.<br />
Anzeigenredaktion<br />
Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle<br />
Christa Krol<br />
Friedrich-Ebert-Straße 30, 45127 Essen<br />
Tel. 02 01/8 20 78-0, Fax 02 01/8 20 78-40<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2,<br />
gültig seit 1. Oktober 1999.<br />
Der Innenteil und der Umschlag sind<br />
auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.<br />
Redaktionsschluss <strong>für</strong> die nächste Ausgabe<br />
ist der 1. 11. 2001.<br />
Titelthema: Organisation.<br />
Im Internet unter www.dbsh.de<br />
Abopreis 40,00 DM inkl. Versand, <strong>Ein</strong>zelheft<br />
10,00 DM plus 3,00 DM Versand.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
27<br />
54<br />
55<br />
56<br />
<strong>DBSH</strong>-INTERN<br />
VERLÄNGERT: Mitgliederkampagne Aktion 1000plus<br />
Volker Schneider<br />
Diplomarbeiten auf hohem Niveau<br />
Personalia<br />
LeserInnenbriefe<br />
Dieser Ausgabe liegt eine Beilage<br />
<strong>des</strong> Bayrischen Sozialministeriums<br />
„ConSozial 2001 – 3. Fachmesse und<br />
Congress <strong>für</strong> den Sozialmarkt in<br />
Deutschland“ und <strong>des</strong> Juventa-Verlages<br />
„Sozialmagazin“ Verlegerbeilage bei.<br />
Wir bitten um Beachtung.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Fotos übernimmt der Verband keine<br />
Haftung. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht in jedem Fall die<br />
Meinung <strong>des</strong> Herausgebers wieder.
E d i t o r i a l<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
Hessen wechselt seinen Namen in<br />
Wisconsin und sieht sich mit folgenden<br />
Problemen konfrontiert:<br />
„Fast ein Drittel der Bevölkerung<br />
erlebt Zeiten, in denen nicht genug<br />
Geld da ist, um <strong>für</strong> die Familie das<br />
Essen auf den Tisch zu stellen. 37 %<br />
geraten wiederholt mit Mietzahlungen<br />
in Rückstand, 33 % fehlen<br />
die Mittel <strong>für</strong> die Unterbringung<br />
von Söhnen und Töchtern in einer<br />
Kindertagesstätte. Die früheren<br />
Sozialhilfeempfänger bleiben trotz<br />
Arbeitsplatz auf den Staat angewiesen.<br />
Zwei von Dreien erhalten<br />
auch weiterhin Sozialhilfe, lautete<br />
im letzten Sommer das Ergebnis<br />
einer Untersuchung aus dem Jahre<br />
2000, aus einer Zeit, in der die<br />
deutsche Wirtschaft florierte. Jetzt<br />
steckt Deutschland in der Krise, die<br />
Arbeitslosigkeit nimmt zu und es<br />
wird das eintreten, was die Kritiker<br />
der Sozialhilfereform schon von<br />
Anfang an be<strong>für</strong>chtet haben: diejenigen,<br />
die zuletzt eingestellt wurden<br />
und über die wenigsten Fähigkeiten<br />
verfügen, werden auch als<br />
die Ersten entlassen.“ (Reale Situation<br />
in Wisconsin nach einer Studie<br />
<strong>des</strong> Washingtoner Cato-Instituts<br />
aus DIE ZEIT vom 9. 8. 2001.)<br />
Schlagworte lösen die Probleme<br />
nicht, auch dann nicht, wenn sie<br />
sich eines „Entwurfs zur neuen<br />
sozialen Marktwirtschaft“ der CDU<br />
oder der SPD-Grundsatzkommission<br />
bedienen.<br />
Rudolf Scharping spricht sich da<strong>für</strong><br />
aus, jüngeren Arbeitslosen bestimmte<br />
Arbeiten anzubieten und,<br />
wer die Annahme verweigert, der<br />
verliert die Unterstützung.<br />
Das klingt populär, ist aber unsinnig.<br />
Zum <strong>Ein</strong>en, weil die Zahl der<br />
Arbeitslosen in Deutschland nach<br />
Expertenmeinung bereits Anfang<br />
nächsten Jahres die Vier-Millionen-Marke<br />
wieder überschreiten<br />
wird, zum Anderen, weil die Verpflichtung<br />
zur Arbeit keinen einzigen<br />
neuen Arbeitsplatz schafft:<br />
private Unternehmen scheiden als<br />
Arbeitgeber praktisch aus, sie sind<br />
auf motivierte und qualifizierte<br />
Bewerber angewiesen.<br />
Scharping schlägt also vor, die jungen<br />
Erwerbslosen sollen in öffentlichen<br />
und karitativen <strong>Ein</strong>richtun-<br />
gen Dienst tun. Neben dem unglaublichen<br />
Nichtwissen über die<br />
Realität der Arbeit in den Sozialämtern<br />
und den gesetzlichen Möglichkeiten<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>sozialhilfegesetzes<br />
sowie den Lebenswirklichkeiten<br />
und -welten von Sozialhilfeempfängern<br />
steckt in dieser Aussage<br />
ein weiterer Skandal: Wissen<br />
Herr Scharping und die Bun<strong>des</strong>regierung<br />
nicht, dass gerade in den<br />
Pflegeberufen Ausbildung und viel<br />
Engagement notwendig sind? Hat<br />
die Bun<strong>des</strong>regierung schon vergessen,<br />
dass sie erst vor ein paar<br />
Wochen ein Pflegequalitätssicherungsgesetz<br />
beschlossen hat? Welchen<br />
Stellenwert hat die Altenund<br />
Krankenpflege <strong>für</strong> Herrn<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
1
Die meisten<br />
Menschen sind<br />
heilfroh,<br />
wenn sie<br />
ihren Lebensunterhalt<br />
wieder selbst<br />
verdienen<br />
können.<br />
Scharping, seine Grundsatzkommission<br />
und die Politik insgesamt?<br />
Wer die Wirklichkeit der Sozialämter<br />
betrachtet, weiß, dass es nicht<br />
möglich ist, die Hälfte der Sozialhilfeempfänger<br />
in Lohn und Brot zu<br />
bringen. Nur ein Viertel der SozialhilfeempfängerInnen<br />
könnte arbeiten.<br />
Der Rest ist zu jung, zu alt,<br />
krank oder muss Kinder betreuen.<br />
Dies bestätigt auch die Bun<strong>des</strong>regierung<br />
mit dem gerade erschienenen<br />
Armuts- und Reichtumsbericht.<br />
Im Übrigen ist die Aussage, die<br />
meisten Hilfeempfänger würden es<br />
sich in der sozialen Hängematte<br />
bequem machen, schlicht falsch,<br />
wie Zahlen aus Stuttgart beweisen;<br />
drei Viertel aller Personen leben<br />
höchstens drei Jahre von Sozialhilfe,<br />
das Mittel liegt bei zwei Jahren.<br />
Die meisten Menschen sind also<br />
heilfroh, wenn sie ihren Lebensunterhalt<br />
wieder selbst verdienen<br />
können.<br />
In dieser Kakophonie <strong>des</strong> Kahlschlags<br />
fehlt nur noch der Ruf nach<br />
der <strong>Soziale</strong>n Arbeit: Wir möchten<br />
doch, bitte schön, da<strong>für</strong> sorgen,<br />
dass die neuen Hilfskräfte auch<br />
ihrer Arbeit nachgehen und sich<br />
dem neuen System „Arbeit statt<br />
Hilfe“ einpassen. Aber das kann und<br />
darf nicht unsere Aufgabe sein. Das<br />
schöne Wort von der Hilfe zur<br />
Selbsthilfe ist nicht umsetzbar mit<br />
einer Gängelei, die der Zwangsarbeit<br />
gefährlich nahe kommt.<br />
Wenn die Herren der Politik doch<br />
auf Schlagworte verzichten und<br />
sich der wirklichen Problematik<br />
zuwenden würden, wäre dies ein<br />
brauchbarer Schritt, um die notwendige<br />
Reform der Sozialhilfe und<br />
Arbeitslosenhilfe endlich auf den<br />
Weg zu bringen. Aber es ist ja so<br />
viel einfacher, den Sozialneid zu<br />
schüren, Menschen auszugrenzen,<br />
auch noch Arme in Gute und<br />
Schlechte zu unterteilen, als sich<br />
der sozialen Frage zu stellen, die<br />
sich explizit an den Rändern <strong>des</strong><br />
gesellschaftlichen Lebens stellt,<br />
aber gleichwohl die gesamte<br />
Gesellschaft in Frage stellt. Anstatt<br />
in Schlagworten zu diskutieren,<br />
lauten die zentralen Themen: „Wie<br />
verhelfe ich 3,8 Millionen Menschen<br />
zu Jobs?“ und „Wie muss eine<br />
moderne Sozialpolitik aussehen,<br />
auf was muss sie sich in Zukunft<br />
konzentrieren“.<br />
Das wirksamste Mittel gegen eine<br />
steigende Zahl von Sozialhilfeempfängern<br />
ist eine florierende<br />
Konjunktur: wenn die Wirtschaft<br />
brummt, sinken einfach weniger<br />
Menschen in die Bedürftigkeit, ist<br />
eine ausreichende Familienförderung<br />
möglich, die es verhindert, dass<br />
Kinder ein Armutsrisiko sind. Bildung<br />
und die Förderung von Kindern<br />
sind nicht nur langfristig eine lohnendere<br />
Investition als der Aufbau<br />
einer Sozialhilfekontrollbürokratie.<br />
Es bedarf einer Bildungsoffensive,<br />
den Ausbau von Ganztagsbetreuungen<br />
nicht nur im Vorschulalter<br />
und einer Förderung von<br />
Kindern, die die erschreckende<br />
Gleichsetzung von Armut, nationaler<br />
Herkunft und dem Wohnen<br />
in „belasteten“ Stadtteilen mit<br />
schlechten Bildungschancen auflöst.<br />
In dem Vorbildland USA<br />
spricht man angesichts der Streichung<br />
von Sozialleistungen von<br />
Kinderreichen von einer „Biologisierung<br />
der Armut“.<br />
Wir brauchen Maßnahmen zur<br />
Förderung von Empowerment bei<br />
den Erwerbslosen, dies beinhaltet<br />
etwas anderes als das Angebot<br />
beschäftigungspolitischer Verschiebebahnhöfe<br />
oder Maßnahmen<br />
zum Weiterreichen der Folgekosten<br />
von Arbeitslosigkeit zwischen<br />
Kommunen, Bun<strong>des</strong>ländern und<br />
Bund. Selbst der Forschungsdirektor<br />
Wagner vom Deutschen Institut<br />
<strong>für</strong> Wirtschaftsforschung in Berlin<br />
hält nichts davon, „Langzeitarbeitslose<br />
zu quälen“. Er weist auf<br />
die Notwendigkeit hin, sie mit<br />
„sozialpädagogischen Hilfen in<br />
Lohn und Brot zu bringen“. Denn<br />
ihnen sei nur mit „massiven sozialpädagogischen<br />
Hilfen zu helfen“.<br />
Wagner spricht von bezahlbarem<br />
Wohnraum, Betreuungsplätzen,<br />
Förderung und Anreizen zur Weiterbildung.<br />
Der Profession der <strong>Soziale</strong>n Arbeit<br />
kommt eine doppelte Bedeutung<br />
zu. <strong>Ein</strong>erseits kann nur sie die notwendigen<br />
Motivations-, Integrations-<br />
und auch Vermittlungsleistungen<br />
anbieten, andererseits werden<br />
neue Beschäftigungsformen<br />
und -möglichkeiten <strong>für</strong> Menschen<br />
mit niedrigem Bildungsniveau<br />
und/oder <strong>für</strong> Langzeitarbeitslose<br />
nur in der Lebenswelt dieser Menschen<br />
entstehen.<br />
Wir brauchen den Aufbau einer<br />
lokalen Dienstleistungsökonomie,<br />
in der öffentliche Förderungen mit<br />
dem Aufbau von Arbeitsplätzen <strong>für</strong><br />
die Zielgruppe verbunden werden.<br />
Das wird nicht ohne ein anderes<br />
Verständnis von Erwerbsarbeit im<br />
sogenannten ersten Arbeitsmarkt<br />
gehen. In Deutschland gibt es bereits<br />
eine Vielzahl von Projekten,<br />
die dies leisten: Wohnungsbau und<br />
–modernisierung, lokale Dienstleistungen,<br />
Tauschbörsen usw.<br />
Dies wäre verstärkt machbar. Etwa<br />
wenn die ungleich größere Wirtschaftskriminalität<br />
endlich konsequent<br />
verfolgt und Strafgelder<br />
zweckgebunden eingesetzt werden<br />
würden. Oder wenn Sparkassen<br />
Kredite auch <strong>für</strong> Projekte in „arme“<br />
Stadtteile zinsgünstig vergeben<br />
würden. Letztendlich bedarf es<br />
einer anderen Wirtschaftsförderungspolitik,<br />
die nicht industrielle<br />
Arbeitsplätze über die Grenze <strong>des</strong><br />
Nachvollziehbaren hinaus subventioniert,<br />
sondern arbeitsplatzintensive<br />
Projekte unterstützt.<br />
Wir erwarten von unseren Regierenden<br />
endlich eine intellektuelle<br />
Anstrengung, verbunden mit politischem<br />
Willen, die Situation in ihrer<br />
Komplexität zu analysieren und die<br />
Ergebnisse zur Wahrung unseres<br />
sozialen Zusammenhalts umzusetzen<br />
an Stelle eines Populismus-<br />
Wettbewerbs. Der Staat muss begreifen,<br />
dass er die einzige Instanz<br />
ist, die die Gesellschaft vor dem<br />
erbarmungslos wachsenden und<br />
zentrifugal wirkenden Druck der<br />
Ökonomie beschützen kann. Er<br />
muss deutlich machen, wie viel von<br />
der „neuen sozialen Marktwirtschaft“<br />
soziale Sicherung ist, ohne<br />
die es keinen sozialen Zusammenhang<br />
gibt.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
2 Forum SOZIAL 4/2001
K u r z u n d b ü n d i g<br />
… nützlich <strong>für</strong> die <strong>Soziale</strong> Arbeit<br />
Ausländer fühlen<br />
sich durch Ämter<br />
diskriminiert<br />
Drei Jahre lang hat das Land NRW<br />
insgesamt neun Antidiskriminierungsprojekte<br />
gefördert. Die wissenschaftliche<br />
Begleitung hat das<br />
„Lan<strong>des</strong>zentrum <strong>für</strong> Zuwanderung<br />
NRW“ übernommen. Die Projektarbeit<br />
wurde fast nur von SozialarbeiterInnen,<br />
zur Hälfte nicht<br />
deutscher Herkunft, geleistet.<br />
Nun liegen die Ergebnisse vor.<br />
Danach fühlen sich in der Hauptsache<br />
Menschen türkischer, kurdischer<br />
und arabischer Herkunft von<br />
Diskriminierung betroffen, als<br />
Staatsangehörigkeit wird am häufigsten<br />
die türkische genannt.<br />
Bereits an zweiter Stelle folgen<br />
Betroffene mit deutscher Staatsangehörigkeit.Diskriminierungserfahrung<br />
scheint also weniger mit dem<br />
„falschen“ Pass zu tun zu haben.<br />
Überraschend an den Erfahrungen<br />
der Betroffenen ist, dass <strong>Ein</strong>zelpersonen<br />
nur zu 29 % als Beschuldigte<br />
identifiziert werden. Ganz überwiegend<br />
geht Diskriminierung von<br />
staatlichen und privaten Institutionen<br />
(wie z.B. Behörden, Versicherungen)<br />
oder „Strukturen“ (Gesetze,<br />
„der Staat“ als Gesetzgeber) aus.<br />
Folgerichtig sind bei der Angabe der<br />
Diskriminierungsbereiche Behörden<br />
(Ausländerbehörde, Stan<strong>des</strong>amt,<br />
Sozialamt, sonstige Ämter) relativ<br />
häufig vertreten. Diskriminierung<br />
im Bereich der öffentlichen Institutionen<br />
äußert sich am häufigsten<br />
als „nicht angemessene Behandlung“<br />
(ca. 30 %). Von ca. 40 % der<br />
Ratsuchenden werden Verwaltungsakte<br />
bzw. behördliche Entscheidungen<br />
ihrem Inhalt nach oder<br />
weil sie negativen oder ablehnenden<br />
Charakter haben, als diskriminierend<br />
empfunden. Im Bereich der<br />
Diskriminierung durch <strong>Ein</strong>zelpersonen<br />
dominieren Beleidigungen<br />
(34 %), danach folgen Belästigungen,<br />
Bedrohungen, Erpressungen und<br />
die Anwendung körperlicher Gewalt.<br />
Als Grund <strong>für</strong> die erlebte Diskriminierung<br />
vermuteten die meldenden<br />
Personen an erster Stelle ihre<br />
Staatsangehörigkeit bzw. ihre Herkunft.<br />
In der Auswertung fordert das Lan<strong>des</strong>zentrum<br />
die Bekämpfung von<br />
Diskriminierung als Querschnittsaufgabe<br />
aller gesellschaftlichen<br />
Ebenen und Institutionen zu begreifen.<br />
Das Lan<strong>des</strong>zentrum be<strong>für</strong>wortet<br />
die öffentliche Förderung<br />
der Antidiskriminierungsarbeit,<br />
konstatiert aber auch Mängel in<br />
der Gesetzgebung, die im europäischen<br />
Vergleich eine juristische<br />
Bekämpfung von Diskriminierung<br />
kaum ermöglichen.<br />
Der ausführliche Evaluationsbericht<br />
kann angefordert werden<br />
beim Lan<strong>des</strong>zentrum <strong>für</strong> Zuwanderung<br />
NRW, Kelderstr. 6, 42697<br />
Solingen, Tel: (02 12) 23 23 90,<br />
Internet: www.lzz-nrw.de, E-Mail:<br />
lzz@nrw.de (wn)<br />
Soziotherapie:<br />
Richtlinienentwurf<br />
liegt vor!<br />
Nunmehr liegt der von den Gremien<br />
der Krankenkassen und Ärzten am<br />
24. September verabschiedete<br />
Richtlinienentwurf zur Soziotherapie<br />
in der Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle<br />
vor. Zu diesem Entwurf wird der<br />
<strong>DBSH</strong> bis Ende September Stellung<br />
genommen haben. Mitglieder <strong>des</strong><br />
<strong>DBSH</strong> können sich den Entwurf<br />
gegen <strong>Ein</strong>sendung eines mit 3,00<br />
DM frankierten DIN-A4-Rückumschlags<br />
und weiteren 2,20 DM in<br />
Briefmarken ab sofort zusenden<br />
lassen. Die im Downloadbereich <strong>für</strong><br />
Mitglieder vorhandenen Unterlagen<br />
verlieren damit ihre Gültigkeit.<br />
(wn)<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Immer mehr<br />
Millionäre<br />
in Deutschland<br />
Zwischen 1996 und 1999 ist die<br />
Zahl der Superreichen mit mehr als<br />
einer Mio. Euro um jährlich 5,3 %<br />
auf insgesamt 365 000 gestiegen.<br />
Das ergab die Studie „German<br />
Wealth Report 2000" der Beratungsunternehmen<br />
Merrill Lynch<br />
und Cap Gemini Ernst & Young. Ihr<br />
gesamtes Vermögen beläuft sich<br />
etwa auf 2000 Mrd. Euro (knapp<br />
vier Billionen Mark). Aber auch<br />
innerhalb der Euro-Millionäre gibt<br />
es erhebliche Unterschiede: 3700<br />
Superreiche mit mehr als 30 Mio.<br />
Euro verfügten Ende 1999 über<br />
zusammen 612 Mrd. Euro. „Wir<br />
erwarten, dass sich das überdurchschnittliche<br />
Wachstum <strong>des</strong> Geldvermögens<br />
in den Händen von vermögenden<br />
und sehr vermögenden<br />
Privatanlegern in Deutschland weiter<br />
fortsetzen wird", prognostizieren<br />
die Spezialisten.<br />
Rund 320 000 Unternehmen – oder<br />
20 % der insgesamt 1,6 Mio.<br />
Familienunternehmen in Deutschland<br />
– suchen oder suchten im<br />
Zeitraum 1999 bis 2004 einen<br />
Nachfolger. Für etwa ein Viertel<br />
dürfte die Nachfolgeregelung<br />
durch einen Verkauf erfolgen.<br />
TROTZDEM e.V., freier Träger der Jugendhilfe sucht<br />
im Rheinland engagierte Menschen, die Kinder und<br />
Jugendliche in ihrem eigenen Haushalt aufnehmen und<br />
betreuen. Gefragt ist neben Flexibilität und Kreativität<br />
vor allem eine positive Lebenseinstellung.<br />
Wenn Sie pädagogische Qualifikationen, ein stabiles<br />
Lebensumfeld und Potenzial <strong>für</strong> tragfähige Beziehungen<br />
mitbringen, können Sie von uns fachliche Beratung,<br />
externe Supervision, Fortbildung und leistungsgerechte<br />
Honorierung erwarten.<br />
Ist der Funke übergesprungen?<br />
Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />
40215 Düsseldorf<br />
Fürstenwall 180<br />
Telefon (02 11) 88 000 77<br />
Forum SOZIAL 4/2001 3
K u r z u n d b ü n d i g<br />
Im Ost-/West-Vergleich gibt es ein<br />
extremes Gefälle auch im Club der<br />
Millionäre. 90,5 % aller Reichen<br />
und Superreichen leben in den<br />
alten Bun<strong>des</strong>ländern, nur 9,5 % in<br />
den neuen Ländern. Im europäischen<br />
Vergleich erreicht die Bun<strong>des</strong>republik<br />
nach der Studie bei den<br />
Euro-Millionären mit einem Anteil<br />
von rund 30 % am gesamten<br />
europäischen Vermögen eine dominierende<br />
Stellung. Die vergleichsweise<br />
hohe Konzentration wird mit<br />
dem Wirtschaftsaufschwung seit<br />
den 50er Jahren begründet. Als<br />
besonders erfreulich heben die<br />
Autoren hervor, dass es hier zu Lande<br />
dennoch zu einer weitergestreuten<br />
Vermögensverteilung gekommen<br />
ist. „Diese Entwicklung steht<br />
im Gegensatz zu anderen Ländern<br />
wie beispielsweise Großbritannien."<br />
Auch nach Untersuchungen der<br />
Deutschen Bun<strong>des</strong>bank hat die<br />
ungleiche Verteilung der Geldvermögen<br />
in den 90er Jahren weiter<br />
zugenommen. Insgesamt hat sich<br />
danach das Geldvermögen der privaten<br />
Haushalte in Deutschland in<br />
den 90er Jahren auf fast 7 Billionen<br />
Mark verdoppelt. Das Geldvermögen<br />
erreichte Ende 1999 insgesamt<br />
6749 Mrd. Mark. Drei Viertel <strong>des</strong><br />
Vermögenszuwachses resultierte<br />
aus der echten Ersparnis. Knapp ein<br />
Viertel beruhte aber auf Kurssteigerungen<br />
– mit Schwergewicht bei<br />
Aktien. „Demzufolge profitierten in<br />
erster Linie die Wertpapiersparer<br />
von den aufgelaufenen Kursgewinnen",<br />
betont die Bun<strong>des</strong>bank. Diese<br />
Zuwächse dürften sich <strong>des</strong>halb<br />
„sehr ungleich auf die einzelnen<br />
Haushalte verteilt haben“. Neben<br />
Geldanlagen verfügten die privaten<br />
Haushalte Ende 1999 noch über<br />
Sachvermögen in Höhe von 8,8 Billionen<br />
Mark. Dabei entfiel das Gros<br />
mit 7,5 Billionen Mark auf Wohnimmobilien.<br />
Nach Abzug von<br />
Schulden verfügten alle Privatpersonen<br />
in Deutschland zusammen<br />
über ein Reinvermögen von 14,6<br />
(1998: 14,0) Billionen Mark. (wn)<br />
Pflegeleistungen<br />
plus Sozialhilfe<br />
Das Bun<strong>des</strong>verwaltungsgericht hat<br />
im Juni 2000 entschieden, dass ein<br />
Pflegebedürftiger, der den Höchst-<br />
4<br />
Frauen, die<br />
ausschließlich<br />
auf die<br />
gesetzliche<br />
Rente vertrauen<br />
(23 % der<br />
Befragten),<br />
werden ihren<br />
Lebensstandard<br />
im Alter nicht<br />
halten können.<br />
satz <strong>für</strong> Pflegesachleistungen nach<br />
§ 36,3 SGB XI erhält, einen weitergehenden<br />
Anspruch gemäß § 69,1<br />
Satz 2 BSHG haben kann. Das Gericht<br />
ist der Auffassung, dass die<br />
Pflegeversicherung nicht als Vollversicherung<br />
konzipiert ist und<br />
ergänzende Leistungen der Sozialhilfe<br />
nicht ausschließt, soweit die<br />
Heranziehung einer besonderen<br />
Pflegekraft im <strong>Ein</strong>zelfall erforderlich<br />
ist. Az: 5C34.99 (wn)<br />
Drei von vier<br />
Frauen im Alter von<br />
Armut bedroht<br />
Bei drei Viertel der 30- bis 59jährigen<br />
Frauen in Deutschland<br />
werden die <strong>Ein</strong>kommen im Alter<br />
nicht ausreichen, um den Bedarf zu<br />
decken. Das gilt insbesondere <strong>für</strong><br />
Frauen, die in dieser Lebensphase<br />
neben der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
über keine weiteren<br />
<strong>Ein</strong>kommensquellen verfügen. Dies<br />
ergab eine Umfrage, die das Kölner<br />
Institut psychonomics AG im Auftrag<br />
<strong>des</strong> Deutschen Instituts <strong>für</strong><br />
Altersvorsorge (DIA) durchgeführt<br />
hat.<br />
Gründe da<strong>für</strong> liegen in den zumeist<br />
geringeren Rentenansprüchen von<br />
Frauen, da sie häufig niedrigere<br />
Erwerbseinkommen und kürzere<br />
Versicherungszeiten (Babypause,<br />
Halbtagstätigkeiten oder 630-<br />
Mark-Jobs) aufweisen als Männer.<br />
Hinzu kommt die längere Versorgungsphase<br />
aufgrund der höheren<br />
Lebenserwartung.<br />
Dabei ist den meisten Frauen<br />
bewusst, dass ihre Absicherung im<br />
Alter nicht ausreichen wird, um<br />
ihre finanziellen Ansprüche zu<br />
erfüllen. Dies wiegt umso schwerer,<br />
als der DIA-Untersuchung zufolge<br />
über zwei Drittel der Frauen ihren<br />
Rentenanspruch deutlich höher<br />
einstufen, als er tatsächlich ist. So<br />
überschätzen 21 % der Frauen und<br />
11 % der Männer ihren Rentenanspruch<br />
um mehr als die Hälfte.<br />
Sie sind beispielsweise der Auffassung,<br />
dass ihr Rentenanspruch bei<br />
2700 Mark liegt, obwohl er in Wirklichkeit<br />
nur 1800 Mark beträgt.<br />
25 % der weiblichen Befragten<br />
(gegenüber 22 % der männlichen)<br />
überschätzen ihren Rentenan-<br />
spruch immer noch um mehr als die<br />
Hälfte. Nur 10 % der Frauen und<br />
18 % der Männer unterschätzen<br />
ihren Anspruch.<br />
Frauen, die ausschließlich auf die<br />
gesetzliche Rente vertrauen (23 %<br />
der Befragten), werden ihren<br />
Lebensstandard im Alter nicht halten<br />
können, da sie eine Versorgungslücke<br />
von durchschnittlich<br />
1014 Mark aufweist.<br />
Bei der Gruppe der Hausfrauen ist<br />
die Situation besonders prekär: Nur<br />
34 % haben Ansprüche aus der<br />
gesetzlichen Rente, lediglich 32 %<br />
der Hausfrauen sorgen privat vor.<br />
Entsprechend groß ist die Abhängigkeit<br />
vom Partner/Ehemann. Und<br />
obwohl 55 % der verheirateten<br />
Hausfrauen glauben, im Falle einer<br />
Trennung nicht genügend abgesichert<br />
zu sein, hat diese <strong>Ein</strong>sicht<br />
bisher beim Gros der Befragten zu<br />
keinen (Vorsorge-)Handlungen geführt.<br />
Quelle: Deutsches Institut<br />
<strong>für</strong> Altersvorsorge<br />
Neues Gesetz<br />
<strong>für</strong> Qualität und<br />
Verbraucherrechte<br />
in der Pflege<br />
Der Bun<strong>des</strong>rat hat Ende Juli<br />
das Pflegequalitätssicherungsgesetz<br />
verabschiedet. Es kann damit,<br />
wie geplant, zum 1. Januar 2002 in<br />
Kraft treten. Kernziele <strong>des</strong> Gesetzes<br />
sind die Sicherung und die Weiterentwicklung<br />
der Pflegequalität und<br />
die Stärkung der Verbraucherrechte.<br />
Es umfasst insbesondere:<br />
1. Qualitätssicherung und -prüfung:<br />
Je<strong>des</strong> Pflegeheim und<br />
jeder Pflegedienst wird verpflichtet,<br />
ein umfassen<strong>des</strong>, einrichtungsinternesQualitätsmanagement<br />
einzuführen.<br />
2. Personalausstattung: Die Pflegeeinrichtungen<br />
und ihre Verbände<br />
erhalten Instrumente an<br />
die Hand, um mit den Kostenträgern<br />
Vereinbarungen treffen<br />
zu können, die den erforderlichen<br />
Personalaufwand gebührend<br />
berücksichtigen.<br />
3. Verbraucherschutz: Durch verstärkte<br />
Beratung und Information<br />
können die Pflegebedürftigen<br />
und ihre Angehörigen ihre<br />
Rechte wirksamer wahrnehmen.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Forum SOZIAL 4/2001
4. Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht:<br />
Im stationären Bereich<br />
wird die Zusammenarbeit zwischen<br />
den Medizinischen Diensten<br />
der Krankenversicherung<br />
und der staatlichen Heimaufsicht<br />
verbessert.<br />
Ob die Absicht <strong>des</strong> Gesetzes tatsächlich<br />
den Alltagstest besteht, ist<br />
dagegen fraglich. Kostendeckelung,<br />
geringe Bezahlung der MitarbeiterInnen<br />
und Personalmangel<br />
haben bereits jetzt dazu geführt,<br />
dass Pflege meist beim Grundsatz<br />
„satt und sauber“ stehen bleibt.<br />
(wn)<br />
Für die Rechte<br />
<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong><br />
Broschüre, hrsg. vom Westdeutschen<br />
Rundfunk Köln, 2000, 52 Seiten,<br />
kostenfrei<br />
Zum dritten Mal hat der Westdeutsche<br />
Rundfunk (WDR) im vergangenen<br />
Jahr den „WDR-Preis <strong>für</strong> die<br />
Rechte <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>" vergeben. Mit<br />
diesem Preis werden in Nordrhein-<br />
Westfalen Projekte gefördert, die<br />
die UN-Konvention über die Rechte<br />
<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> umsetzen.<br />
Damit möglichst viele dieser Ideen<br />
bekannt werden, hat der WDR aus<br />
den Bewerbungen zum Kinderrechte-Preis<br />
2000 eine Broschüre<br />
herausgegeben, in der Informationen<br />
zu rund 70 Projekten vorgestellt<br />
werden. Bezug: Anforderung<br />
über die WDR-Hotline 08 00/<br />
5 67 85 55, weitere Informationen<br />
erteilt: Westdeutscher Rundfunk<br />
Köln, Referat <strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />
50600 Köln<br />
Jugend und freiwilliges<br />
Engagement<br />
Der Deutsche Bun<strong>des</strong>jugendring<br />
reagierte damit auf die Veröffentlichung<br />
<strong>des</strong> „Freiwilligensurvey“, der<br />
im Auftrag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums<br />
<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen<br />
und Jugend das freiwillige Engagement<br />
in Deutschland untersucht<br />
hat. Die Stellungnahme steht unter<br />
www.jugendserver.de, Rubrik Themen/Engagement<br />
in der Jugendarbeit<br />
zum Download zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen: <strong>Deutscher</strong><br />
Bun<strong>des</strong>jugendring, Telefon: (02 28)<br />
9 10 21-0, Fax: -22<br />
Sozialberatung<br />
<strong>für</strong> Studierende<br />
Die Broschüren „Sozialhilfe <strong>für</strong><br />
Studierende“ und „Wegweiser <strong>für</strong><br />
Studierende mit Behinderungen“<br />
können (kostenlos) angefordert<br />
werden beim BAföG und Sozialberatungsteam<br />
im Asta der Theodor-Lessing-Universität<br />
Hannover,<br />
Im Welfengarten 2c, 30167 Hannover.<br />
(Bitte frankierten Rückumschlag,<br />
A4, 3,00 DM, beifügen.)<br />
Jörg Meyer<br />
850 000 Betreuungen<br />
<strong>Ein</strong>en vom Gericht bestellten Betreuer<br />
haben in Deutschland nach<br />
aktuellen Schätzungen von Experten<br />
mehr als 850 000 Menschen.<br />
Die durch Betreuungsarbeit entstehenden<br />
Kosten sind grundsätzlich<br />
durch die Betreuten selbst zu tragen.<br />
Bei mittellosen Betreuten<br />
zahlt die Justizkasse. Die Kosten <strong>für</strong><br />
den Staat sind erheblich: Allein in<br />
Bayern mussten im vergangenen<br />
Jahr nach Berechnungen <strong>des</strong><br />
Bayerischen Staatsministeriums<br />
der Justiz rund 56 Millionen Mark<br />
<strong>für</strong> Aufwandsentschädigungen,<br />
Erstattung von Auslagen und – bei<br />
Berufsbetreuern – Zahlung von<br />
Vergütungen aufgewendet werden.<br />
Übertragen auf die gesamte Bun<strong>des</strong>republik<br />
bedeutet dies, dass<br />
zurzeit aus der Justizkasse jährlich<br />
etwa 375 Millionen Mark <strong>für</strong> die<br />
Betreuung mittelloser Personen<br />
durch Privatpersonen gezahlt werden<br />
müssen. (wn)<br />
Gesundheitswegweiser<br />
Der Gesundheitswegweiser der<br />
Bun<strong>des</strong>zentrale <strong>für</strong> gesundheitliche<br />
Aufklärung (BZGA) liegt als<br />
Neuauflage vor. Auf rund 600 Seiten<br />
werden ca. 200 überregional<br />
tätige Fachinstitutionen vorgestellt,<br />
die bun<strong>des</strong>weit Medien, Fortbildungen<br />
und Beratungen zur Gesundheitsvorsorge<br />
anbieten. Er dient als<br />
Nachschlagewerk <strong>für</strong> alle in der<br />
Gesundheitsförderung Tätige.<br />
Das Nachschlagewerk lässt sich<br />
vielfältig nutzen, wie die Bezieher<br />
der ersten beiden Auflagen bestätigen.<br />
Der „Gesundheitswegweiser"<br />
ist zum Preis von 36,00 DM bei der<br />
BZGA erhältlich. (wn)<br />
In letzter Minute<br />
Stellungnahme<br />
der IFSW zum Terroranschlag<br />
in den USA<br />
Die Gemeinschaft der Sozialarbeiter rund um die Welt ist<br />
ergriffen von tiefem Schock und Grauen angesichts der Ereignisse<br />
in New York, Washington und Pennsylvania. Die International<br />
Federation of Social Workers (IFSW) und ihre Mitglieder<br />
empfinden aufrichtiges Beileid <strong>für</strong> die Opfer und tiefe<br />
Sympathie <strong>für</strong> die amerikanischen Menschen und alle Menschen<br />
anderer Nationen, die ihre Angehörigen verloren haben.<br />
Unsere Gedanken sind bei unseren Kollegen in der National<br />
Association of Social Workers, insbesondere bei jenen im<br />
Bereich von New York City, bei ihren Familien und bei ihren<br />
Lieben.<br />
Wovon wir Zeuge wurden, ist der tragische Höhepunkt einer<br />
weltweiten Eskalation von Spannungen über eine Vielzahl von<br />
Monaten oder tatsächlich Jahren. Positive Ansätze zu einem<br />
wirksamen Friedensprozess in einer Anzahl von Regionen wurden<br />
verdrängt durch noch größere Risiken.<br />
Terrorakte können niemals geduldet werden, und jene, die hier<strong>für</strong><br />
Verantwortung tragen, haben eine moralische Schuld auf<br />
sich geladen, die niemals gelöscht werden kann. Dennoch<br />
appellieren in diesen Zeiten Sozialarbeiter, die Greueltat besonnen<br />
und nicht gewalttätig zu beantworten und die Aktionen<br />
von Gerechtigkeit und nicht von Rache leiten zu lassen.<br />
In diesem Moment scheint es, dass Tausende Unschuldige ihr<br />
Leben verloren haben – und dass die Leben ihrer Familien und<br />
ihrer Lieben sich <strong>für</strong> immer verändert haben. Es ist entscheidend,<br />
dass als Antwort hierauf, die Reaktion einer jeden<br />
Regierung – aber besonders der amerikanischen Regierung –<br />
nicht zu einem ähnlichen Verlust unschuldiger Leben anderswo<br />
in der Welt führt.<br />
Vor allem appellieren wir an Individuen, Gruppen und Regierungen,<br />
keine Verurteilung einer bestimmten Nation, ethnischen<br />
Gruppe oder Kultur vorzunehmen. Terrorismus und<br />
Kriege sind die Produkte von <strong>Ein</strong>zelpersonen und Gruppierungen<br />
mit einer verzerrten Vorstellung über Macht und deren<br />
Gebrauch. Ihr Verhalten kann und darf nicht ganzen Gemeinschaften<br />
zugeschrieben werden, nur weil diese einen gemeinsamen<br />
Hintergrund teilen.<br />
Die IFSW verurteilt Gewalt in allen ihren Formen und an jedem<br />
Platz der Welt. Unser tiefes Mitgefühl gilt allen Betroffen dieses<br />
Terrorakts und denen der Vergangenheit. Als Teil internationaler,<br />
nationaler und lokaler Gemeinschaften stehen wir<br />
bereit, mit Kollegen nach besonnenen und friedlichen Lösungen<br />
<strong>für</strong> solche internationalen Konflikte zu suchen, die zu derartigen<br />
Greueltaten führen. Unsere Kollegen, speziell in den<br />
Vereinigten Staaten, werden, zusammen mit anderen Berufen,<br />
eine wichtige Rolle im Wiederaufbauprozess spielen. Die<br />
internationale Gemeinschaft der Sozialarbeiter steht bereit zu<br />
helfen, auf welchem Weg auch immer sie dies zu tun vermag.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Sydney/Bern, 12. September 2001<br />
Imelda Dodds, Präsidentin der IFSW<br />
Tom Johannesen, IFSW-Generalsekretär<br />
Forum SOZIAL 4/2001 5
K u r z u n d b ü n d i g<br />
„Gute Kindheit –<br />
Schlechte Kindheit“<br />
„Mit der Armut von Kindern und<br />
Jugendlichen dürfen wir uns nicht<br />
abfinden, denn sie ist Sprengstoff<br />
<strong>für</strong> unsere Gesellschaft. Wir müssen<br />
die Weichen stellen <strong>für</strong> eine<br />
Zukunft, in der die Schwächeren<br />
nicht vergessen werden." Das sagte<br />
die nordrhein-westfälische Jugendministerin<br />
Birgit Fischer in Düsseldorf<br />
anlässlich der Tagung „Gute<br />
Kindheit – Schlechte Kindheit"<br />
der Arbeiterwohlfahrt Nordrhein-<br />
Westfalen. (Siehe Kasten.) (wn)<br />
Tacheles e. V.<br />
Wuppertal: Die<br />
Interessenvertretung<br />
<strong>für</strong> <strong>Ein</strong>kommensschwache<br />
Tacheles e. V. Wuppertal wurde im<br />
Februar 1994 von Menschen, die<br />
von Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzung<br />
und Diskriminierung betroffen<br />
waren, als Selbsthilfeeinrichtung<br />
gegründet und aufgebaut.<br />
Laut Selbstdarstellung <strong>des</strong><br />
Vereins „wird Tacheles geredet,<br />
wenn es um die Rechte <strong>Ein</strong>kommensschwacher<br />
und sozial Benachteiligter<br />
gegenüber Ämtern,<br />
Vermietern und Politik geht.“ Überregional<br />
empfehlenswert ist, sich<br />
einmal die website anzuschauen:<br />
www.tacheles.wtal.de (wn)<br />
<strong>Ein</strong>ige Zahlen zur Kinderund<br />
Jugendarmut in NRW:<br />
14 % der unter 18-Jährigen<br />
gelten als arm.<br />
Kinderreichtum führt zu Armut:<br />
Von den Haushalten mit<br />
bis zu drei Kindern gelten 13 %<br />
als arm, von den Haushalten<br />
mit vier und mehr Kindern<br />
32,4 %.<br />
58,3 % der Beamtenkinder besuchen<br />
ein Gymnasium, aber<br />
nur 10,7 % der Arbeiterkinder.<br />
Während sich nur 1 % der<br />
11- bis 15-Jährigen aus einer<br />
sozial privilegierten Familie<br />
gesundheitlich extrem schlecht<br />
fühlte, waren es in der Gruppe<br />
der Benachteiligten 16 %.<br />
In der Gruppe der Privilegierten<br />
rauchen 7 % der 11- bis 15-<br />
Jährigen regelmäßig, bei den<br />
Benachteiligten sind es 17 %.<br />
(Angaben zur Gesundheit aus<br />
einer WHO-Studie von 1994<br />
über Schülerinnen und Schüler<br />
in NRW.)<br />
Masterstudiengang<br />
<strong>für</strong> Internationales<br />
Non-Profit-<br />
Management an<br />
Die Katholische Fachhochschule<br />
(KFH) in Freiburg richtet einen<br />
neuen berufsbegleitenden Master-<br />
Aufbaustudiengang (Master of<br />
International Non-Profit-Administration)<br />
ein. Der gemeinsam mit<br />
dem Caritasverband Konstanz entwickelte<br />
Studiengang ist insbesondere<br />
<strong>für</strong> die Zielgruppen angehender<br />
LeiterInnen von <strong>Ein</strong>richtungen<br />
der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege,<br />
Verantwortlicher in<br />
der Pastoral und OrganisationsberaterInnen<br />
gedacht.<br />
Das viersemestrige Studium beginnt<br />
im Januar 2002. Die Lehrveranstaltungen<br />
im ersten und zweiten<br />
Semester finden in Seminarform<br />
statt, so dass Berufstätige<br />
teilnehmen können. Im dritten<br />
Semester schließt sich ein 10wöchiger<br />
Aufenthalt in einer fremden<br />
Praxisorganisation – vornehmlich<br />
im Ausland – an. Im vierten<br />
Semester ist eine Feldstudie als<br />
Projekt durchzuführen, darüber ist<br />
bis zum Ende <strong>des</strong> Projektes eine<br />
wissenschaftlich fundierte Masterthese<br />
anzufertigen und im Rahmen<br />
einer Masterprüfung zu präsentieren.<br />
Das Studium schließt mit<br />
dem international anerkannten<br />
akademischen Grad <strong>des</strong> Masters ab.<br />
Studienorte sind Freiburg i. Brsg.<br />
und Konstanz/Bodensee, die Studiensprachen<br />
sind Deutsch und Englisch.<br />
Zu den Lehrenden gehören Professoren<br />
der KFH sowie Dozenten von<br />
in- und ausländischen Hochschulen<br />
und externe Experten aus der<br />
Non-Profit-Praxis aus dem In- und<br />
Ausland.<br />
Die Voraussetzungen <strong>für</strong> eine<br />
Bewerbung um einen Studienplatz<br />
sind u. a. der überdurchschnittliche<br />
Abschluss eines Hochschulstudiums,<br />
gute Englischkenntnisse,<br />
mehrjährige Berufserfahrung sowie<br />
die Vorbereitung auf die Übernahme<br />
einer Leitungs- oder Führungsposition<br />
oder auf entspre-<br />
chende Beratungsaufgaben. Anmel<strong>des</strong>chluss<br />
ist der 19. Oktober 2001.<br />
Die Gesamtkosten <strong>des</strong> Aufbaustudiums<br />
betragen 7800,00 Euro<br />
(325,00 Euro pro Monat), inkl. aller<br />
Anmelde- und Prüfungsgebühren.<br />
Informationen bei: IAF der KFH<br />
Freiburg (Prof. Dr. Christoph<br />
Steinebach, Tel. 0761-200-736,<br />
Mail: office@iaf-kfh-freiburg.de,<br />
Internet: www.iaf-kfh-freiburg.de<br />
StudentInnen<br />
<strong>des</strong> „Sozialnetz<br />
Esslingen“ gegen<br />
Studienrefom<br />
Die geplante und zum Teil schon<br />
vollzogene Umgestaltung der Studienlandschaft<br />
in Bachelor- und<br />
Masterstudiengänge erregt zunehmend<br />
Missfallen. Zu der Entwicklung<br />
hat der <strong>DBSH</strong> bereits in Forum<br />
SOZIAL Stellung genommen und<br />
einen entsprechenden Forderungskatalog<br />
erarbeitet. Es wird Zeit zu<br />
handeln, die Esslinger StudentInneninitiative<br />
ist hier ein wichtiger<br />
Anfang:<br />
„Im Forum ,Sozialnetz Esslingen’,<br />
eine Selbsthilfeorganisation von<br />
SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen,<br />
wurde in einer Diskussion<br />
über die SA/SP-Ausbildung<br />
festgestellt, dass zzt. in Deutschland<br />
still und leise eine Hochschulreform<br />
stattfindet, die drastische<br />
Auswirkungen auf die <strong>Soziale</strong><br />
Arbeit haben wird. Es ist nicht<br />
erkennbar, dass die <strong>Soziale</strong> Arbeit<br />
an diesem Prozess beteiligt ist.<br />
Dabei ist zu be<strong>für</strong>chten, dass bei<br />
<strong>Ein</strong>führung von geplanten Bachelor-<br />
und Masterstudiengängen der<br />
bisherige Ausbildungsstandard an<br />
Fachhochschulen und Berufsakademien<br />
<strong>für</strong> min<strong>des</strong>tens 80 % der<br />
Studierenden abgesenkt wird.<br />
Für 20 % der Studierenden besteht<br />
die Chance, über einen Aufbaustudiengang,<br />
<strong>für</strong> den dann aber Studiengebühren<br />
verlangt werden, einen<br />
Master-Abschluss zu erwerben.“<br />
Der gesamte Wortlaut der<br />
Erklärung <strong>des</strong> Sozialnetz Esslingen<br />
ist der Homepage <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
(www.dbsh.de) zu entnehmen. (wn)<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Weitere<br />
Nachrichten<br />
finden Sie<br />
im Internet<br />
unter<br />
www.dbsh.de<br />
AUS- UND FORTBILDUNG<br />
6 Forum SOZIAL 4/2001
… aus dem Verband<br />
Wege nach Europa<br />
im 21. Jahrhundert<br />
Bericht über die Jahrestagung<br />
der BAG 55 plus,<br />
23. bis 27. 4. 2001 in Hamburg<br />
Zur Entwicklung der Europäischen<br />
Union hätten wir vor der Tagung<br />
auch sagen können: Guten Abend,<br />
schöne Unbekannte – so wie der<br />
Titel <strong>des</strong> Kabaretts am Ende unserer<br />
Tagung gewesen ist.<br />
Wir waren 47 Teilnehmer und zu<br />
Gast im „Haus Rissen“, dem Internationalen<br />
Institut <strong>für</strong> Politik und<br />
Wirtschaft und idealen Partner <strong>für</strong><br />
Referate, Unterbringung und das<br />
<strong>Ein</strong>werben von Zuschüssen.<br />
Wir hörten aktuelle Vorträge zur<br />
Europäischen Union, Agenda 21<br />
und Sozial-Charta. Die Verfassung<br />
der Europäischen Union ist nicht<br />
vorgegeben, sondern wird von den<br />
Staaten nach und nach bei Wahrung<br />
der Selbständigkeit entwickelt,<br />
wobei nur Ziele, die anders<br />
nicht erreicht werden, von der Union<br />
wahrgenommen werden.<br />
Die soziale Komponente ist enttäuschend.<br />
Keine befriedigende Antwort<br />
gibt es auf Fragen nach einer<br />
sozialen Bewegung auf europäischer<br />
Ebene und die sozialen<br />
Aspekte der Agenda 21 (siehe S. 36,<br />
Forum SOZIAL, 2/2001). Sie befasst<br />
sich mit dem, was wir gewerkschaftliche<br />
und ökologische Aufgaben<br />
nennen, und macht keine<br />
Aussagen etwa zur Sozial- oder<br />
Jugendhilfe.<br />
An sozialen <strong>Ein</strong>richtungen in Hamburg<br />
besuchten wir die „Rathauspassage“,<br />
einen ehemals verlassenen<br />
U-Bahnzugang am Rathaus.<br />
Der Hauptträger, das Diakonische<br />
Werk, leistet einen Beitrag zur<br />
sozialen und kulturellen Belebung.<br />
Es beschäftigt 30 Arbeitslose, z. B.<br />
an einem Infoschalter, in der Buchabgabe<br />
(gespendete Bücher), im<br />
Fair & Flair-Laden (3. Welt und<br />
Second Hand) und im Restaurant.<br />
Bis zu 100 Ehrenamtliche unterstützen<br />
diese soziale Arbeit. Die<br />
Besucherzahl ist hoch.<br />
Neben diesem Fachlichen besichtigten<br />
wir Hamburg auf Rundfahr-<br />
Die soziale<br />
Komponente ist<br />
enttäuschend.<br />
Keine<br />
befriedigende<br />
Antwort gibt<br />
es auf Fragen<br />
nach einer<br />
sozialen<br />
Bewegung auf<br />
europäischer<br />
Ebene und<br />
die sozialen<br />
Aspekte der<br />
Agenda 21.<br />
ten mit Bus und Barkasse und in<br />
kleineren Gruppen Museen, Parks<br />
und Kirchen; einige fuhren mit dem<br />
Alsterdampfer, andere waren in<br />
markanten Stadtteilen unterwegs –<br />
und das bei wunderbarem Frühlingswetter:<br />
wir sahen Hamburg<br />
von seiner schönsten Seite.<br />
Der letzte Abend war traditionsgemäß<br />
ein bunter Abend. „Das<br />
Schiff“, Hamburgs Kulturdampfer<br />
im Nicolaifleet in der Innenstadt,<br />
bot kabarettistisches Können in<br />
höchster Vollendung, eine bunte<br />
Reihe Texte und Lieder von Ringelnatz<br />
mit dem Titel: Guten Abend,<br />
schöne Unbekannte.<br />
Als <strong>DBSH</strong>-Fachgruppe haben wir<br />
erneut unsere Vertreter benannt:<br />
die bisherigen Amtsinhaber wurden<br />
einstimmig wieder gewählt. Frau<br />
Angelika Schmidt ist die Sprecherin<br />
(zugleich Kassenführerin), Vertretung<br />
Frau Matern, Kassenprüfer<br />
Herr Bliemel und Frau Schemmel.<br />
Wir Teilnehmer und die Mitarbeiter<br />
<strong>des</strong> Hauses Rissen waren übereinstimmend<br />
der Meinung, dass dies<br />
eine besonders gelungene und<br />
anregende Tagung gewesen ist.<br />
Nun freuen wir uns schon auf<br />
nächstes Jahr, wenn wir vom 22. bis<br />
26. April in Meißen sind.<br />
Dorothea Berendsen,<br />
Eckhart Günther, Marie Hedemann<br />
Case Management –<br />
Methode<br />
der Zukunft?<br />
<strong>DBSH</strong>-Lan<strong>des</strong>fachtagung am<br />
17. Oktober in Ludwigshafen<br />
Die Anforderungen an die professionelle<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit werden<br />
durch die komplexeren, oft mehrfach<br />
belasteten Problemlagen und<br />
die knappen öffentlichen Ressourcen<br />
immer größer.<br />
Case Management als Methode<br />
entstand zunächst in den USA als<br />
Weiterentwicklung der <strong>Ein</strong>zelfallhilfe.<br />
Durch die Verknüpfung mit<br />
sozialer Netzwerkarbeit sollen die<br />
vorhandenen Hilfemöglichkeiten<br />
und institutionellen Ressourcen im<br />
Gemeinwesen koordiniert werden.<br />
Case Management bedeutet, ein<br />
am konkreten Hilfebedarf der einzelnen<br />
Person ausgerichtetes effizientes<br />
System der Zusammenarbeit<br />
der Hilfeanbieter zu organisieren,<br />
dies zu kontrollieren und auszuwerten.<br />
Case Management wird<br />
vermehrt auch in Deutschland<br />
übernommen. Erstmals wurden im<br />
vergangenen Jahr qualifizierte,<br />
längerfristige Ausbildungen zum<br />
Case Manager angeboten. Als Problem<br />
erweist sich, dass die Übernahme<br />
<strong>des</strong> Konzepts in der Praxis<br />
oft nur bruchstückhaft und wenig<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Forum SOZIAL 4/2001 7
der ursprünglichen Systematik entsprechend<br />
erfolgt.<br />
Was ist das Neue an Case Management?<br />
Welche personellen und<br />
strukturellen Voraussetzungen sind<br />
erforderlich? Ist Case Management<br />
angesichts der komplexer werdenden<br />
Problemlagen und knapper<br />
Ressourcen wirklich die Methode<br />
der Zukunft? Diese Fragen werden<br />
wir mit unserem Referenten, Herrn<br />
Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt (BA<br />
Stuttgart, Vorsitzender der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Sozialarbeit),<br />
dem Wegbereiter <strong>des</strong> Case<br />
Managements in Deutschland, diskutieren.<br />
Beginn 9:30 Uhr, Heinrich-Pesch-<br />
Haus, Frankenthaler Str. 229,<br />
67006 Ludwigshafen<br />
Teilnahmekosten: Mitglieder <strong>des</strong><br />
<strong>DBSH</strong> 35,00 DM, Nichtmitglieder<br />
75,00 DM, Erwerbslose 25,00 DM<br />
Informationen 0 65 33/39 56eminar<br />
Besondere<br />
Verdienste<br />
Dorothea Götsch-Ulmer (Bild) hat<br />
die Verdienstnadel <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Niedersachsen<br />
<strong>für</strong> ehrenamtliche<br />
Tätigkeiten (<strong>DBSH</strong>), insbesondere<br />
im Bereich Frauen, bekommen.<br />
Vorschau auf das<br />
Jahrestreffen 2002<br />
vom 22. bis 26. April in Meißen<br />
Wir werden in der Evangelischen<br />
Akademie in Meißen zu Gast sein<br />
und von Montag bis Freitag wiederum<br />
bei interessanten Exkursionen<br />
in froher Gemeinschaft vieles<br />
erleben. Wir werden die weltberühmte<br />
Porzellanmanufaktur besichtigen,<br />
Dresden mit Frauenkirche<br />
und Semperoper erleben, einen<br />
Tagesausflug in die Sächsische<br />
Schweiz unternehmen, die Schlösser<br />
Pillnitz und Moritzburg kennen<br />
lernen, mit dem Elbschiff fahren<br />
und selbstverständlich auch <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Ein</strong>richtungen besuchen sowie<br />
mit KollegInnen in der Evangelischen<br />
Fachhochschule zusammentreffen.<br />
Die Kalkulation der Kosten<br />
wird so gestaltet, dass auch dieses<br />
Jahrestreffen der BAG 55 PLUS <strong>für</strong><br />
alle erschwinglich sein dürfte. Bitte<br />
beachten Sie die genaue Ausschreibung<br />
in Forum SOZIAL 1/<br />
2002. Angelika Schmidt<br />
Seminar<br />
Existenzgründung<br />
Für Kolleginnen und Kollegen, die<br />
eine selbständige Berufsausübung<br />
anstreben, veranstaltet der <strong>DBSH</strong><br />
Bezirksverband Oberbayern am<br />
Samstag, 13. 10. 2001, in München<br />
von 9:00 bis 17:00 Uhr ein Existenzgründerseminar.<br />
Referent ist<br />
Dr. Willi Oberlander vom Institut<br />
<strong>für</strong> Freie Berufe Nürnberg. Die Teilnahmekosten<br />
betragen 130,00 DM<br />
<strong>für</strong> Mitglieder und 180,00 DM <strong>für</strong><br />
Nichtmitglieder, Studierende erhalten<br />
eine Ermäßigung. Kontakt<br />
und Anmeldung: Katja Matschke,<br />
Holerner Str. 3a, 85386 Eching, Tel.<br />
(0 89) 37 00 19 69, E-Mail: Katja.Matschke@t-online.de<br />
GfV weiter aktiv<br />
An zentraler Stelle der Aktivitäten<br />
<strong>des</strong> GfV in den letzten Monaten<br />
stand die Mitgliederkampagne.<br />
Zwischenzeitlich liegt die Auswertung<br />
von Befragungen von Mitgliedern<br />
und Nichtmitgliedern vor. Als<br />
ein Ergebnis bemüht sich der GfV in<br />
Kooperation mit Weiterbildungsträgern<br />
um den Aufbau eines fachbezogenen<br />
Fortbildungsprogramms.<br />
Im Zuge der Anfragen von Mitgliedern<br />
und der fachpolitischen Diskussion<br />
galt es, Möglichkeiten der<br />
Kooperation mit anderen Fachverbänden<br />
zu prüfen. Dazu wurden<br />
Strukturmodelle entwickelt und<br />
geprüft, aber auch konkrete Gespräche<br />
z. B. mit der DVSK (Deutsche<br />
Vereinigung im Krankenhaussozialdienst),<br />
Verbänden der Bewährungshilfe<br />
und der Dipl.-<br />
Pädagogen, Fachverbänden im<br />
Bereich der Gesundheitsdienste,<br />
usw. geführt. Zwar konnten sich alle<br />
Gesprächspartner eine informelle<br />
Zusammenarbeit in <strong>Ein</strong>zelfragen<br />
vorstellen, eine wie auch immer<br />
gestaltete Kooperation war leider<br />
nicht gewünscht. Der GfV wird die<br />
Gespräche fortsetzen und sich weiter<br />
um Zusammenarbeit bemühen.<br />
Dagegen scheint das Projekt<br />
„<strong>DBSH</strong>-Berufsregister“ zu einem<br />
Kristallisationspunkt <strong>für</strong> Kooperationen<br />
werden zu können. Vor diesem<br />
Hintergrund wird der GfV eine<br />
Verlängerung und Öffnung <strong>des</strong> Projektes<br />
Berufsregister empfehlen.<br />
Eng mit der Werbung und Stärkung<br />
<strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> verbunden ist die<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Gemeinsam<br />
mit der Redaktion von Forum SOZI-<br />
AL wurde ein Statut erarbeitet, das<br />
sowohl die Anbindung wie auch die<br />
notwendige Unabhängigkeit und<br />
thematische Breite sicher stellt.<br />
Die Internet-Präsenz wurde kontinuierlich<br />
ausgebaut und aktualisiert,<br />
unter www.dbsh.de findet sich<br />
mittlerweile der umfangreichste<br />
Inhalt im Internet <strong>für</strong> die <strong>Soziale</strong><br />
Arbeit in Deutschland überhaupt.<br />
Täglich über 1200 Seitenaufrufe<br />
und zuletzt 350 Besucher zeugen<br />
von der Attraktivität <strong>des</strong> Angebotes.<br />
Mit der Öffentlichkeitsarbeit verbunden<br />
sind zahlreiche Stellungnahmen<br />
und Initiativen, die der<br />
GfV, zum Teil in Zusammenarbeit<br />
mit der Kommission Fach- und<br />
Sozialpolitik und Bun<strong>des</strong>fachgruppen<br />
erstellt und ergriffen hat.<br />
In der aktuellen Diskussion gewinnt<br />
die Jugendhilfe <strong>für</strong> den <strong>DBSH</strong> eine<br />
besondere Bedeutung, auch weil in<br />
ihr 50 % der Beschäftigten tätig<br />
sind. Das vorliegende Heft ist erstes<br />
Ergebnis einer neuen Schwerpunktsetzung<br />
<strong>des</strong> GfV, die hoffentlich<br />
bald zur Neugründung der<br />
Bun<strong>des</strong>fachgruppe Kinder- und<br />
Jugendhilfe führen wird.<br />
Für viel Aufsehen hat die Positionsbestimmung<br />
<strong>des</strong> GfV zur Clinical<br />
Social Work geführt. Dieses Thema<br />
wird den Verband weiter beschäftigen,<br />
droht doch eine Aufteilung der<br />
bisherigen <strong>Ein</strong>heitlichkeit der Profession<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit. Aktuell beschäftigt<br />
sich der GfV mit der Vorbereitung<br />
der Bun<strong>des</strong>mitgliederversammlung<br />
und weiteren notwendigen Strukturveränderungen.<br />
Doch dies wird Thema<br />
<strong>des</strong> nächsten Berichtes über die<br />
Tätigkeit <strong>des</strong> GfV sein.<br />
Ethik-Seminar 2002<br />
in Tutzing<br />
Die Lan<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft<br />
kath. SA/SPHP veranstaltet vom 25.<br />
bis 27. Februar 2002 ihr nächstes<br />
Ethik-Seminar zum Thema „Menschenrechte<br />
– Ethik – <strong>Soziale</strong> Arbeit<br />
– Sozialarbeit als Menschenrechtsprofession“.<br />
Anfragen und Anmeldung<br />
bei U. Faust, Schulstr. 1, 85635<br />
Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Telefax:<br />
(089) 77 40 99, E-Mail: ulrikefaust@gmx.de<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
8 Forum SOZIAL 4/2001
S c h w e r p u n k t<br />
50 % unserer Mitglieder sind in<br />
Feldern der Kinder- und Jugendhilfe<br />
beschäftigt. Deutschlandweit<br />
arbeiten ca. 100 000 SozialarbeiterInnen<br />
und -pädagogInnen im<br />
Feld. Insgesamt wird die Zahl der<br />
Beschäftigten auf über eine Million<br />
geschätzt. Es gibt in Deutschland<br />
ca. 80 000 <strong>Ein</strong>richtungen der<br />
Kinder- und Jugendhilfe.<br />
Die Kinder- und Jugendhilfe bestreitet<br />
nicht nur das größte Beschäftigungsfeld<br />
in der <strong>Soziale</strong>n<br />
Arbeit. Kinder- und Jugendhilfe ist<br />
der Bereich der <strong>Soziale</strong>n Arbeit, mit<br />
dem jede/r BürgerIn gleich mehrfach<br />
in Berührung kommen kann.<br />
Der Kinder- und Jugendhilfe begegnen<br />
wir als Kind, als Jugendlicher<br />
oder auch als Eltern.<br />
jene Auffälligkeit und die damit verbundene<br />
Leistung und Zusatzleistung<br />
kostet. Was aber letztendlich<br />
den Erfolg ausmacht, nämlich <strong>für</strong><br />
Kinder und Jugendliche bestmögliche<br />
Lebensbedingungen zu schaffen,<br />
bleibt weitgehend im Unverbindlichen<br />
und Ungeregelten.<br />
Dabei scheinen die Fachkräfte eine<br />
zu vernachlässigende Größe zu sein<br />
- der Terminus „sozialpädagogische<br />
Fachkraft“ wird zur unverbindlichen<br />
Beschreibung <strong>für</strong> jegliche (Nicht-)<br />
Qualifikation. In vielen Gesetzen<br />
und Kostenvereinbarungen finden<br />
sich weder konkrete Betreuungsschlüssel<br />
noch Beschreibungen der<br />
notwendigen Basis-Qualifikationen<br />
oder deren besondere Aufgabengebiete.<br />
Jugend kommt – Jugend geht<br />
Jugendhilfe steht im Brennpunkt<br />
gesellschaftlicher Konflikte zwischen<br />
gesetzlichem Auftrag, Sozialstaatsgebot<br />
und dem Bemühen um<br />
Kosteneinsparung.<br />
Dabei hat es die Kinder- und Jugendhilfe<br />
noch vergleichsweise gut, steht<br />
ihr doch mit dem KJHG ein Gesetz<br />
zur Seite, das die Gesellschaft in die<br />
Pflicht nimmt und dem Staat konkrete<br />
Aufgaben überträgt.<br />
Für den <strong>DBSH</strong> und „Forum SOZIAL“<br />
ist all dies Grund genug, sich <strong>des</strong><br />
Themas anzunehmen.<br />
Jugendhilfe muss sich auf höchst<br />
verschiedene Jugendkulturen, auf<br />
unterschiedliche soziale Umfelder<br />
und Problemlagen einstellen. All<br />
dies in einem Themenheft anzusprechen,<br />
wäre genauso eine Überforderung,<br />
wie der Versuch, „die“ zentrale<br />
Fragestellung herauszufiltern.<br />
Gleichwohl haben wir in diesem<br />
Heft Schwerpunkte gesetzt. Die<br />
„Ökonomisierung“ der <strong>Soziale</strong>n Arbeit<br />
hinterlässt besonders in der<br />
Kinder- und Jugendhilfe ihre Spuren.<br />
<strong>Ein</strong>e der am meisten besuchten<br />
Internetadressen im Feld sind die<br />
Seiten <strong>des</strong> Luchterhand-Verlages<br />
(www.jugendhilfe-netz.de), denen<br />
die aktuellen Leistungsentgelte <strong>für</strong><br />
die Pflegesätze in der Jugendhilfe zu<br />
entnehmen sind. In ihnen wird versucht<br />
zu berechnen, was diese oder<br />
Jugend kommt, Jugend geht.<br />
Wir bleiben?<br />
Diese Unverbindlichkeit fördert<br />
Konkurrenz um Stellen und Positionen.<br />
Viele Beschäftigte in der <strong>Soziale</strong>n<br />
Arbeit sind froh, eine sichere<br />
Stelle gefunden zu haben.<br />
Personalentwicklungskonzepte, die<br />
Diversität in Bezug auf Qualifikationen,<br />
Alter, Geschlecht und Herkunft<br />
fördern, sucht man in der Jugendhilfe<br />
vergebens. Statt<strong>des</strong>sen sehen<br />
sich viele KollegInnen gezwungen,<br />
über Jahre hinweg – oft ohne Perspektive<br />
– in der gleichen <strong>Ein</strong>richtung<br />
zu arbeiten, oft weit entfernt<br />
von der biografischen, kulturellen<br />
und sozialen Situation der jeweiligen<br />
Zielgruppe.<br />
Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />
Jugendliche sich hörbar selbst organisieren.<br />
Auch die klassischen Kinder-<br />
und Jugendverbände, so gut<br />
ihre Arbeit im <strong>Ein</strong>zelnen auch sein<br />
mag, verlieren angesichts der<br />
Unterschiedlichkeit von Problemund<br />
Lebenslagen mehr und mehr die<br />
Möglichkeit, die Interessen der Kinder<br />
und Jugendlichen zu vertreten.<br />
Es scheint so zu sein, dass in den<br />
Diskursen um Qualität und Nutzen<br />
sowohl die Zielgruppe wie auch die<br />
„Produzenten“1 der Kinder- und<br />
Jugendhilfe ausgeblendet bleiben.<br />
Der Autor<br />
Wilfried No<strong>des</strong><br />
ist Dipl.-Sozialpädagoge,<br />
Dipl.-Supervisor<br />
und Referent<br />
<strong>des</strong> <strong>DBSH</strong>.<br />
Wer vertritt die Jugend?<br />
Wer die Fachlichkeit?<br />
Gerade die Kinder- und Jugendhilfe<br />
könnte in der Vielfalt ihrer Organisationen<br />
die Chance ergreifen, auf<br />
unterschiedliche Interessenlagen<br />
einzugehen und gleichzeitig organisiert<br />
gemeinsame Ziele zu vertreten.<br />
Dass der Deutsche Verein als fachlicher<br />
Zusammenschluss mit dem<br />
Schwerpunkt der Kostenträger oder<br />
die Liga der Wohlfahrtsverbände<br />
versuchen, Verfahren der Kosteneinsparung<br />
im eigenen Interesse<br />
durchzusetzen oder interne Fachlichkeit<br />
und Marktpositionen zu verteidigen,<br />
scheint nachvollziehbar.<br />
Wenn aber die AGJ (Arbeitsgemeinschaft<br />
der Jugendhilfe) mit ihren<br />
fast 90 verbandlichen und institu-<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
1 Gemeint sind hier die ErzieherInnen<br />
und SozialarbeiterInnen<br />
in der Praxis.<br />
tionellen Mitgliedern und ihrer<br />
bewegten und bewegenden Vergangenheit<br />
mit nur drei Vertretern der<br />
Jugendverbände im 22-köpfigen<br />
Vorstand kaum die Interessen der<br />
Jugendlichen, noch weniger aber<br />
mit nur einem gewerkschaftlichen<br />
Vertreter die der eine Million<br />
Beschäftigten einbringt, ist unverständlich.<br />
Im Ergebnis werden neben<br />
wenigen fachlichen Stellungnahmen<br />
in der Hauptsache Finanz- und Trägersichtweisen<br />
in die politische Diskussion<br />
eingebracht. So glich auch<br />
der letzte Jugendhilfetag mehr einem<br />
Managementsymposium, als einer<br />
Veranstaltung, die Impulse setzt.<br />
Statt fachliche Maßstäbe zu setzen<br />
bleibt es in der AGJ beim Versuch,<br />
irgendwie Anschluss an die Positionen<br />
der Fachministerien auf Bun<strong>des</strong>-<br />
und Lan<strong>des</strong>ebene zu finden.<br />
So ist ein Vakuum in der Vertretung<br />
jugend- und fachpolitischer Interessen<br />
entstanden. Dieses gilt es zu<br />
füllen. Zuallererst die jungen Menschen,<br />
ihre Familien und die Beschäftigten<br />
können die Probleme in<br />
und mit der Arbeit benennen. Der<br />
<strong>DBSH</strong> will dieses Potenzial nutzen<br />
und öffentlich zu Wort kommen lassen.<br />
Die Gründung der Bun<strong>des</strong>fachgruppe<br />
Kinder- und Jugendhilfe soll<br />
hierzu ein (kleiner) Anfang sein.<br />
Forum SOZIAL 4/2001 9
S c h w e r p u n k t<br />
Jugendhilfe in Deutschland, ein<br />
Aufgabenbereich der Sozialarbeit,<br />
der sich wie kein anderer mit<br />
den Auswirkungen <strong>des</strong> gesellschaftlichen<br />
Wandels auseinandersetzen<br />
muss. Sind es doch<br />
zuerst die jungen Menschen,<br />
unsere Kinder, die auf Veränderungen<br />
reagieren und uns den<br />
Spiegel unserer Gesellschaft vorhalten.<br />
Und die junge Generation<br />
wird mit hartem Tobak konfrontiert.<br />
Jugendhilfe, so scheint es,<br />
ist wieder mehr in der Situation,<br />
auf Entwicklungen zu reagieren.<br />
Vorrausschauen<strong>des</strong> Agieren wird<br />
immer schwieriger.<br />
Vor allem ist eine besorgniserregende<br />
Tendenz in allen Bereichen<br />
der Sozialarbeit zu verzeichnen, die<br />
auch in der Jugendhilfe <strong>Ein</strong>zug<br />
gehalten hat. Aufgaben werden<br />
von der Bun<strong>des</strong>- und Länderebene<br />
auf die kommunale Ebene delegiert,<br />
leider jedoch meist, ohne die<br />
notwendigen Ressourcen mitzureichen.<br />
Oder Aufgabenbereiche werden<br />
erweitert und die Auswirkungen<br />
weitgehend den Kommunen<br />
überlassen.<br />
Zum 1. Juli 1998 ist beispielsweise<br />
das Kindschaftsrecht reformiert<br />
worden. Im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Änderungen <strong>des</strong> SGB VIII<br />
verlief diese Veränderung relativ<br />
unspektakulär. Obwohl wesentliche<br />
und sozusagen fundamentale<br />
Punkte verändert wurden, hat es<br />
irgendwie keiner richtig gemerkt.<br />
Durch die Neuregelung wollte der<br />
Gesetzgeber nämlich zum einen<br />
erreichen, die Rechte der Kinder in<br />
Deutschland den Vorgaben der UN-<br />
Kinderrechtskonvention anzunähern.<br />
Wohlgemerkt, anzunähern.<br />
Die <strong>Ein</strong>wendungen der Bun<strong>des</strong>regierung<br />
gegenüber der UN-Kinderrechtskonvention<br />
sind immer noch<br />
fast genauso umfangreich wie die<br />
ganze Konvention.<br />
Darüber hinaus soll durch die Kindschaftsrechtsreform<br />
die Rechtsposition<br />
der Eltern weiter gestärkt<br />
und vor unnötigen staatlichen <strong>Ein</strong>griffen<br />
geschützt werden. Damit<br />
10<br />
wird ein wichtiger Schritt in Richtung<br />
Stärkung <strong>des</strong> Selbsthilfepotenzials<br />
von Familien getan. Wer<br />
aber meint, weniger <strong>Ein</strong>griffe<br />
bedeuten weniger Leistungen und<br />
damit weniger Kosten, der irrt.<br />
Das neue deutsche Kindschaftsrecht<br />
formuliert in verschiedenen<br />
inhaltlichen Zusammenhängen<br />
Normen, die die Tätigkeit der<br />
Jugendhilfe in erster Linie nicht<br />
unwesentlich erweitern.<br />
An die Stelle von <strong>Ein</strong>griffen und<br />
Entscheidungen sollen funktional<br />
beraterische Leistungsangebote<br />
treten, bzw. sie sollen ausgebaut<br />
werden. Der Ausbau von Beratung<br />
ist somit eine wesentliche Konsequenz<br />
der Reform.<br />
Diese wird von der Jugendhilfe und<br />
ihren Trägern auch uneingeschränkt<br />
angenommen. Nur hat der Gesetzgeber<br />
leider versäumt, die notwendigen<br />
finanziellen Mittel <strong>für</strong> diese<br />
gestiegenen rechtlichen Ansprüche<br />
der Bürger mitzuliefern. Wie sollen<br />
sich dann aber <strong>Ein</strong>griffe und Entscheidungen<br />
reduzieren? Die<br />
Umsetzung jeder Reform erfordert<br />
erst einmal Investitionen, bevor sich<br />
vielleicht durch weniger <strong>Ein</strong>griffe<br />
<strong>Ein</strong>sparungen ergeben können.<br />
So gibt es, ganz im Gegenteil zum<br />
Anliegen der Reform, immer wieder<br />
Hinweise aus der Praxis unterschiedlicherBeratungseinrichtungen,<br />
dass Beratung zunehmend in<br />
Anspruch genommen wird, es aber<br />
immer komplizierter wird, Beratungsangebote<br />
zu finanzieren. Im<br />
Bereich der Kostenerstattung <strong>für</strong><br />
Beratungsleistung und deren<br />
Finanzierungsformen wird durch<br />
die unterschiedlichen Handhabungen<br />
und Vorgehensweisen der<br />
öffentlichen Hand ein erheblicher<br />
Kostenkorridor deutlich.<br />
� <strong>Ein</strong>e Erhebung im Land Mecklenburg-Vorpommern<br />
zeigte,<br />
dass Kostenerstattungen <strong>für</strong> die<br />
gleiche Beratungsleistung in der<br />
Höhe regional z. T. erheblich differieren.<br />
Diese Leistungen werden<br />
als Fachleistungsstunden,<br />
als Pauschale, durch einen<br />
Sockelbetrag oder nach Stundensätzen<br />
erstattet.<br />
� Leistungsvereinbarungen im<br />
niederschwelligen Bereich werden<br />
gern mit dem Hinweis auf<br />
eine angebliche Freiwilligkeit<br />
reduziert.<br />
� Freie Träger berichten über<br />
erhebliche finanzielle Unsicherheiten<br />
und Kürzungen gegenüber<br />
dem bisher vereinbarten<br />
oder übertragenen Leistungsvolumen.<br />
� Öffentliche Träger erleben Stellen-<br />
und Ressourcenkürzungen,<br />
die nicht in erster Linie von<br />
fachlichen Gesichtspunkten,<br />
Jugendhilfe und Kindschaftsrechtsreform<br />
sondern von verwaltungstechnischen<br />
Überlegungen getragen<br />
werden.<br />
Betrachtet man die neuen Aufgaben<br />
nach der Kindschaftsrechtsreform<br />
im einzelnen, so wird deutlich,<br />
was <strong>für</strong> ein umfassen<strong>des</strong> Potenzial<br />
an Aufgaben dieses Gesetz der<br />
Jugendhilfe übertragen hat. Soll es<br />
umgesetzt werden, und davon gehe<br />
ich aus, führt das zwangsläufig zu<br />
erheblichen Mehrbelastungen in<br />
allen Bereichen.<br />
Zum einen hat allein der Abbau der<br />
rechtlichen Unterschiede zwischen<br />
Kindern, deren Eltern miteinander<br />
verheiratet sind, und Kindern,<br />
deren Eltern es nicht sind, Auswirkungen<br />
auf die Arbeit der öffentlichen<br />
und freien Träger der Jugendhilfe.<br />
Hier ist vor allem ein Weiterbildungsbedarf<br />
entstanden, der <strong>für</strong><br />
eine qualifizierte fachliche Arbeit<br />
unumgänglich ist.<br />
Die §§ 17 und 18 SGB VIII (Partnerschaft,<br />
Trennung und Scheidung,<br />
Umgang, Sorgerecht, Unterhalt)<br />
sind jetzt als individuelle<br />
Anspruchsleistung ausgestaltet<br />
und müssen in dieser Form <strong>Ein</strong>gang<br />
finden in die Herangehensweise<br />
und Ausstattung der Jugendhilfeträger.<br />
Darüber hinaus hat die Kindschaftsrechtsreform<br />
zu einer wesentlichen<br />
Erweiterung <strong>des</strong> Personenkreises<br />
geführt, der einen Beratungsanspruch<br />
hat.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Die Autorin<br />
Heide Bauer-<br />
Felbl ist Sozialarbeiterin<br />
und<br />
als Mitglied <strong>des</strong><br />
GfV zuständig<br />
<strong>für</strong> den Bereich<br />
Kinder- und<br />
Jugendhilfe.<br />
Forum SOZIAL 4/2001
Im Umgangsrecht z. B. haben nun<br />
erstmalig auch die Kinder selbst<br />
Anspruch auf Beratung.<br />
In Verbindung mit §§ 1684 und<br />
1685 BGB sind neben Müttern und<br />
Vätern und anderen Erziehungsberechtigten<br />
nun auch weitere nicht<br />
Sorgeberechtigte, aber in der Erziehung<br />
faktisch wirkende und <strong>für</strong> das<br />
Kind bedeutsame Personen zu<br />
beraten.<br />
Also zum Beispiel<br />
� die Väter, die mit der Mutter und<br />
dem Kind gelebt haben, aber mit<br />
der Mutter nicht verheiratet<br />
waren,<br />
� Lebenspartner der Mütter, die<br />
nicht die leiblichen Väter sind,<br />
� sowie überhaupt alle <strong>für</strong> das Kind<br />
relevante Personen, z. B. Großeltern,<br />
denkbar wären auch<br />
Freunde der Familie oder Nachbarn,<br />
� Väter, die den Kontakt zu ihrem<br />
Kind nicht halten, das Kind diesen<br />
Kontakt aber möchte und<br />
seinen Anspruch nun umsetzen<br />
will,<br />
� Menschen, die noch gar nicht<br />
Eltern sind (im Vorfeld einer Beistandschaft).<br />
Aber die neuen Regelungen <strong>des</strong><br />
Kindschaftsrechts erfordern neben<br />
der quantitativen Erweiterung der<br />
Angebote vor allem auch die qualitative<br />
Weiterentwicklung der sozialpädagogischen<br />
Arbeit.<br />
Die Festlegung auf eine größere<br />
Methodenvielfalt macht eine weitere<br />
inhaltliche Umstellung der<br />
Arbeit erforderlich – und hier meine<br />
ich insbesondere auch der Arbeit<br />
der Jugendämter als Träger der<br />
Gesamtverantwortung.<br />
Als Methoden werden mehr als<br />
bisher<br />
� niederschwellige Orientierungsund<br />
Kurzberatungen, aber auch<br />
mehr<br />
� interdisziplinäre sowie mediativ<br />
angelegte Beratungskonzepte<br />
� und erstmals Mediation als<br />
regelmäßiges Angebot in der<br />
Trennungs- und Scheidungsberatung<br />
gefordert.<br />
Die Durchführung dieser Methoden<br />
stellt an die Kompetenz der Fachkräfte<br />
hohe Anforderungen.<br />
Das Angebot steht, aber es bleibt zu<br />
be<strong>für</strong>chten, dass der Bedarf nicht<br />
Die Festlegung<br />
auf eine<br />
größere<br />
Methodenvielfalt<br />
macht<br />
eine weitere<br />
inhaltliche<br />
Umstellung<br />
der Arbeit<br />
erforderlich …<br />
mit entsprechender Qualität gedeckt<br />
und so in manchem Bereich<br />
ein Notstand erzeugt wird.<br />
Die Kindschaftsrechtsreform<br />
nimmt darüber hinaus auch <strong>Ein</strong>fluss<br />
auf die Orte, an denen Beratung<br />
stattfinden soll.<br />
Die Settings, in denen Beratung<br />
angeboten wird, haben sich in den<br />
letzten Jahren stark verändert. <strong>Ein</strong><br />
niedrigschwelliger Beratungszugang<br />
wurde den BürgerInnen verstärkt<br />
durch Dezentralisierung bzw.<br />
Sozialraumorientierung ermöglicht.<br />
Aufsuchende Beratung ist<br />
jedoch immer noch selten.<br />
Im Bereich der Beistandschaft soll<br />
die Beratung in der häuslichen<br />
Umgebung die Regel sein. Diese<br />
gesetzliche Vorschrift scheint nach<br />
meiner Erfahrung am häufigsten<br />
„umgangen“ zu werden.<br />
Für Flächenländer beispielsweise<br />
bedeutet das, mehr Fahrzeuge zur<br />
Verfügung zu stellen, die Arbeitszeit<br />
anders zu veranschlagen, mehr<br />
Mitarbeiter einzustellen und nicht<br />
zuletzt eine entsprechende Fortbildung<br />
zu organisieren und zu finanzieren.<br />
Ich kann mich <strong>des</strong> <strong>Ein</strong>drucks nicht<br />
erwehren, dass öffentliche Jugendhilfeträger<br />
angesichts der Diskrepanz<br />
zwischen den neuen Aufgaben<br />
und dem Druck <strong>des</strong> immer geringer<br />
werdenden finanziellen Rahmens <strong>für</strong><br />
Jugendhilfeleistungen gar nicht<br />
traurig darüber sind, dass einige Bürger<br />
ihre neuen Rechte noch nicht<br />
ausreichend kennen und demzufolge<br />
auch nicht umfassend in Anspruch<br />
nehmen. Entsprechend sieht ihre<br />
Informationspolitik aus, getreu dem<br />
Motto: Nur nicht dran rühren!<br />
Womit wir bei der Öffentlichkeitsarbeit<br />
wären; aber auch Öffentlichkeitsarbeit<br />
gibt es nicht zum Nulltarif.<br />
Die Ratsuchenden sind angewiesen<br />
auf die öffentliche Information<br />
und auf eine zuverlässige<br />
Beratung über die Möglichkeiten<br />
der neuen Rechtslage.<br />
Hier ist unsere sozialpädagogische<br />
Kompetenz und vor allem die<br />
berufliche Ethik je<strong>des</strong> <strong>Ein</strong>zelnen<br />
gefragt. Anspruchsberechtigte auf<br />
Leistungen der Jugendhilfe haben<br />
(noch immer) keine Lobby – und<br />
Ratsuchende in Krisen- oder Konfliktsituationen<br />
schon gar nicht.<br />
Volkmar Abt<br />
Communication<br />
&Treatment<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Beratung<br />
Supervision<br />
Coaching<br />
Fortbildung<br />
Projektbegleitung<br />
Herbst 2001<br />
100 Stunden berufsbegleitend<br />
Systemische Konzepte<br />
und familientherapeutische<br />
Ansätze in der Heim-<br />
und Heilpädagogik<br />
Beginn 18. 10. 2001<br />
Zweiteilige Fortbildung<br />
Von Problemen<br />
zu Lösungen<br />
Lösungs- und<br />
ressourcenaktivierende Strategien<br />
in institutionellen Hilfekontexten<br />
1. Block: 19./20. 11. 2001<br />
2. Block: 04./05. 02. 2002<br />
Auf Anfrage<br />
In-House-Seminare<br />
Infos/Anmeldung:<br />
Volkmar Abt<br />
Am Ziegelgraben 6<br />
86420 Diedorf<br />
Fon 0 82 38-53 35<br />
Fax 0 82 38-49 58<br />
Mail info@volkmar-abt.de<br />
Net www.volkmar-abt.de<br />
Forum SOZIAL 4/2001 11
S c h w e r p u n k t<br />
Zukunftswerkstatt Jugendhilfe im <strong>DBSH</strong><br />
Fachgruppe Jugendhilfe am 8. bis 9. Februar 2002 in Berlin<br />
Qualitätsentwicklung zwischen Bedarf, Leistung und Kostenschere<br />
Wir sind (wieder) auf dem Weg!<br />
Über die Hälfte unserer Mitglieder<br />
sind in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
beschäftigt. Für den <strong>DBSH</strong> ein<br />
zentraler Grund, eine entsprechende<br />
Fachgruppe zu gründen.<br />
Dazu laden wir Sie im Februar<br />
nach Berlin ein. Wir freuen uns<br />
auf ein spannen<strong>des</strong> Treffen, warten<br />
doch viele Aufgaben auf uns.<br />
Unter dem Aspekt <strong>des</strong> gesellschaftlichen<br />
Wertewandels ist es einmal<br />
mehr an der Zeit, den eigenen<br />
Standort zu bestimmen und ihn<br />
deutlich zu machen.<br />
Wer bestimmt wirklich, was Qualität<br />
in der Jugendhilfe ist ? Welche<br />
Rolle spielen die jungen Menschen<br />
und ihre Familien in diesem Prozess?<br />
Welche Alternative bleibt <strong>für</strong><br />
unsere Profession im Spagat zwischen<br />
erdrückenden gesellschaftlichen<br />
Erwartungen und vermeint-<br />
12<br />
lich immer begrenzteren Ressourcen?<br />
Kostenverhandlungen, Projektanträge,<br />
Dokumentationen, das<br />
Leben in Unsicherheit binden<br />
wesentliche Kräfte.<br />
Hilfe zur Erziehung, Jugendarbeit,<br />
Jugendsozialarbeit, Beratungsangebote<br />
oder Vollzeitpflege; wie viel<br />
an sozialpädagogischer Arbeit und<br />
Qualitätsentwicklung ist unter den<br />
gegenwärtigen Bedingungen möglich?<br />
Der <strong>DBSH</strong> möchte durch die<br />
Fachgruppe Jugendhilfe vor allem<br />
die Praktiker der Jugendhilfe zu<br />
Wort kommen lassen. Wir wollen<br />
aufmerksam machen auf Probleme<br />
und Konsequenzen sowie Lösungsmöglichkeiten<br />
in verschiedenen<br />
Bereichen erfassen, darstellen und<br />
nutzbar machen.<br />
Wir brauchen auch Ihre Erfahrungen,<br />
machen Sie mit!<br />
Heidi Bauer-Felbel, <strong>für</strong> den GfV<br />
<strong>Ein</strong>ladung<br />
Termin: Freitag, den 8. Februar,<br />
13:00 Uhr bis Samstag, den 9.<br />
Februar, 15:00 Uhr<br />
Tagungsort: Diakonische Akademie<br />
Deutschland, Heinrich-<br />
Mann-Str. 29, 13156 Berlin<br />
Anmeldung: ab sofort und bis<br />
zum 15. Dezember 2001 an: Frau<br />
Heidi Bauer-Felbel, Lindenweg 2,<br />
19288 Fahrbinde, Telefon:<br />
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Forum SOZIAL 4/2001
Unternehmen waren und sind<br />
immer weniger bereit, in die Ausbildung<br />
und Qualifizierung junger<br />
Menschen zu investieren, insbesondere<br />
dann, wenn dies mit<br />
einem besonderen Aufwand verbunden<br />
ist. So wurde es zur Aufgabe<br />
der öffentlichen Hand und<br />
der von ihr beauftragten Beschäftigungsförderer,<br />
vielen Jugendlichen<br />
einen Weg ins Arbeitsleben<br />
zu bereiten. Jugendarbeitslosigkeit<br />
und die mangelnde Perspektive<br />
auf dem Ausbildungsund<br />
Arbeitsmarkt waren dann<br />
auch Anlass, die klassische<br />
Jugendberufshilfe bzw. Benachteiligtenförderung<br />
auszuweiten.<br />
erfolgt lediglich eine Vermittlung<br />
der Jugendlichen von einer in die<br />
andere Maßnahme. Arbeiten und<br />
Lernen-Maßnahmen richten sich<br />
an Jugendliche von 16 – 25 Jahren<br />
ohne Berufsabschluss mit dem Ziel,<br />
schulische Defizite zu beheben<br />
sowie Grundqualifikationen aus<br />
verschiedenen Berufsfeldern zu<br />
vermitteln. Strukturen, Inhalte und<br />
Ablauf der Maßnahmen sind nur<br />
wenig geeignet, um ein erfolgreiches<br />
Arbeiten zu ermöglichen.<br />
Zwischenzeitlich hat sich die TeilnehmerInnenstruktur<br />
in den Maßnahmen<br />
verändert. Wurden zuerst<br />
nur „schwache“ TeilnehmerInnen<br />
aufgenommen, reicht heute die<br />
anleiter, lediglich Zeit- bzw. ABM-<br />
Verträge zur Durchführung der zeitlich<br />
befristeten Maßnahmen. Dadurch<br />
wird den MitarbeiterInnen die<br />
Möglichkeit <strong>für</strong> eine verlässliche<br />
Lebensplanung genommen. Das<br />
ständige Gefühl der Unsicherheit<br />
überträgt sich auf die Klientel, verbunden<br />
mit Nebenwirkungen hinsichtlich<br />
der Förderung und Motivation<br />
der TeilnehmerInnen.<br />
Träger von Beschäftigungsmaßnahmen<br />
Neben den seriösen Trägern der<br />
Beschäftigungsförderung wittern<br />
andere eher ein Geschäft mit dem<br />
sozialstaatlichen Auftrag und tre-<br />
Jugendberufshilfe:<br />
Ökonomisch oder Verschiebebahnhof?<br />
Erklärtes Ziel der Jugendberufshilfe<br />
(JBH) ist die Verbesserung der<br />
<strong>Ein</strong>gliederungschancen auf dem<br />
„ersten“ Arbeitsmarkt. Tatsächlich<br />
wird im Zeichen von Ökonomisierung<br />
und Trägerkonkurrenz das gesetzte<br />
Ziel, die Chancen der Jugendlichen<br />
zu verbessern, kaum erreicht.<br />
Defizite<br />
bei Jugendlichen<br />
Realistisch betrachtet wird es nur<br />
einem geringen Anteil der TeilnehmerInnen<br />
(TN) in „A + L-Maßnahmen“1<br />
gelingen sich auf dem ersten<br />
Arbeitsmarkt zu etablieren. Die<br />
Erfahrung zeigt, dass sie zu viele<br />
Defizite aufweisen, um hier bestehen<br />
zu können. Diese Defizite sind<br />
innerhalb von ein oder zwei Jahren<br />
nicht aufzuarbeiten.<br />
Unbeantwortet bleibt die Frage, was<br />
mit diesen Teilnehmern nach dem<br />
jeweiligen Maßnahmeende passiert.<br />
Sie erfüllen weder die Voraussetzungen,<br />
in einer Behindertenwerkstatt<br />
mitzuarbeiten, noch sind sie<br />
den Anforderungen <strong>des</strong> regulären<br />
Arbeitsmarktes gewachsen.<br />
Die hohen Vermittlungsquoten der<br />
„Arbeit und Lernen“-Maßnahmen<br />
im Rahmen der Jugendberufshilfe<br />
werden nur zu einem geringen Teil<br />
durch die Vermittlung in den ersten<br />
Arbeitsmarkt hinein erreicht, meist<br />
Bandbreite der Qualifikationen der<br />
TN in den A+L-Maßnahmen vom<br />
Abgang der Hauptschule nach<br />
Klasse 7 bis hin zum Abitur.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass es<br />
zumeist die „Schwachen“ sind, die<br />
sich mit ihrem Maßnahmeplatz<br />
identifizieren und die Bereitschaft<br />
mitbringen, sich zu entwickeln.<br />
<strong>Ein</strong>e Integration der anderen, oft<br />
zur Maßnahme „gezwungenen“ TN<br />
ist dagegen sehr schwierig. Bei<br />
einigen gelingt die Integration so,<br />
dass sie aktiv an ihrer Entwicklung<br />
und die der übrigen Gruppenmitglieder<br />
mitwirken. Die meisten<br />
„schwierigen TN“ sind jedoch<br />
unterfordert und hemmen die Entwicklungsprozesse<br />
in der Gruppe.<br />
Das liegt nicht an der mangelnden<br />
Bereitschaft mitzuarbeiten, sondern<br />
daran, dass sie Opfer der Misere auf<br />
dem Arbeitsmarkt sind. Hohe Fehlzeiten<br />
und arbeitsrechtliche Sanktionen<br />
sind die Folgen ihrer Zweifel<br />
am Sinn der Maßnahme.<br />
ten auf dem Markt der Maßnahmeanbieter<br />
auf. Im Zuge der Ausschreibung<br />
der Arbeitsamts-Maßnahmen<br />
wird der Preis zu einem<br />
zentralen Vergabeargument. Zwar<br />
erfüllen auch diese Träger die formalen<br />
Auflagen, doch mangelt es<br />
ihnen an interdisziplinärer Kompetenz<br />
und Erfahrung. Diese Träger<br />
haben oftmals keine Erfahrung mit<br />
<strong>Soziale</strong>r Arbeit und sind nicht eingebunden<br />
in ein Netzwerk von Wissenschaft,<br />
Forschung und Praxis.<br />
Um die erwarteten Arbeitsamtsgelder<br />
lückenlos zu erhalten, werden<br />
viele KollegInnen vor Ort dazu<br />
gedrängt zu jedem Ersten eines<br />
Monats die jeweilige Maßnahme<br />
voll besetzt zu halten. Individuelle<br />
Auswahlkriterien, ob eine Maßnahme<br />
überhaupt geeignet ist, spielen<br />
nur eine nachrangige Rolle. Berufsethisch<br />
ist diese Vorgehensweise<br />
ein „Eiertanz“. Auch dann, wenn die<br />
Mitarbeiter vor Ort feststellen, dass<br />
ein TN nicht geeignet oder gewillt<br />
ist, mitzuarbeiten, erweist es sich<br />
als schwierig, ein Kündigungsverfahren<br />
einzuleiten, wenn nicht zu<br />
einem bestimmten Termin eine<br />
Nachfolge bereits feststeht. <strong>Ein</strong>e<br />
der Konsequenzen ist, dass die MitarbeiterInnen<br />
nicht mehr ernst<br />
genommen werden, wenn sie heute<br />
so und morgen so handeln.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Unsicherheit<br />
bei den Anleitern<br />
Immer wieder werden neue Maßnahmen<br />
aufgelegt oder bisherige an<br />
vermeintlich aktuelle Arbeitsmarkterfordernisse<br />
angepasst. Entsprechend<br />
bekommen viele Mitarbeiter,<br />
sowohl Pädagogen als auch Praxis-<br />
Der Autor<br />
Jörg Fechner,<br />
Dipl.-Sozialpädagoge,<br />
arbeitete fast<br />
zwei Jahre<br />
in der Jugendberufshilfe.<br />
Forum SOZIAL 4/2001 13
S c h w e r p u n k t<br />
Bürokratisierung<br />
<strong>Ein</strong>e adäquate Evaluierung beschäftigungsfördernderMaßnahmen<br />
ist längst überfällig und kann<br />
nicht durch Schlagworte wie „Fördern<br />
und Fordern“ gelingen. Ihr<br />
Erfolg hängt vielmehr davon ab, wie<br />
viel Spielraum der vorgegebene<br />
Rahmen der Arbeitsämter zulässt<br />
bzw. inwieweit eine kompetente<br />
Basis (die Mitarbeiter vor Ort) ehrlich,<br />
aufrichtig und demokratisch in<br />
Entscheidungsprozesse über Maßnahmestrukturen<br />
mit einbezogen<br />
wird.<br />
Tatsächlich weicht die <strong>Soziale</strong><br />
Arbeit in der JBH mehr und mehr<br />
einer reinen Sachbearbeitung.<br />
Heute müssen je Teilnehmer Akten<br />
mit mehr als 30 Formularen angelegt<br />
werden: Der Sozialarbeiter/<br />
-pädagoge kommt bei der hohen<br />
TN-Fluktuation gar nicht mehr vom<br />
Schreibtisch weg bzw. muss allein<br />
<strong>für</strong> die saubere Aktenführung<br />
Überstunden einlegen.<br />
Die Förderung bei der Entwicklung<br />
<strong>des</strong> <strong>Ein</strong>zelnen bleibt auf der<br />
Strecke. Wenn im Zuge von so<br />
genanntem Qualitätsmanagements<br />
und von Ökonomisierung die Arbeit<br />
mit Menschen dadurch standardisiert<br />
wird, dass immer mehr Formulare<br />
im Rahmen der Förderplanung<br />
ausgefüllt werden müssen, bleibt<br />
von <strong>Soziale</strong>r Arbeit wenig übrig.<br />
Alternativen<br />
Vor dem Hintergrund dieser Kritik<br />
bedarf es einer Qualitätsdebatte,<br />
die sich mit den grundlegenden<br />
Strukturen der Maßnahmen befasst.<br />
Notwendig sind Änderungen<br />
in folgenden Schwerpunkten:<br />
� Praxisanleiter und Pädagogen<br />
mit Festanstellung<br />
� Fortbildung der Mitarbeiter mit<br />
dem Schwerpunkt Benachteiligtenförderung<br />
� Lerngruppen verkleinern<br />
� Stundenvolumen im klassischen<br />
Lernenteil verringern<br />
� Individuelle Förderung und<br />
<strong>Soziale</strong> Betreuung erweitern<br />
� Möglichkeiten der dauerhaften<br />
Beschäftigung der schwachen,<br />
aber motivierten Teilnehmer<br />
schaffen<br />
� Sinnvolle Evaluation<br />
Tatsächlich<br />
weicht die<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit in<br />
der JBH mehr<br />
und mehr einer<br />
reinen Sachbearbeitung.<br />
Es bedarf eines Gesamtkonzeptes<br />
in der Jugendberufshilfe, das die<br />
Ebenen<br />
➔ Störungen beseitigen<br />
➔ Perspektive entwickeln<br />
➔ Qualifizieren<br />
aufbauend miteinander verzahnt.<br />
Zunächst einmal gilt es vom bisherigen<br />
starren und formalisierten<br />
Förderplansystem abzurücken.<br />
<strong>Ein</strong> Förderplan ist ein Instrument<br />
zur Dokumentation der individuellen<br />
Entwicklung der TeilnehmerInnen<br />
und zur „vertraglichen“ Vereinbarung<br />
individueller Ziele auf der<br />
Basis einer gründliche Anamnese.<br />
Dazu reicht es m. E. aus, individuelle<br />
Berichte zu verfassen. <strong>Ein</strong> erster<br />
Bericht dokumentiert die Biographie.<br />
Dann folgen Quartalsberichte<br />
mit Informationen über:<br />
� Sozialverhalten/Motivation<br />
� Arbeitsbezogene<br />
Fähigkeiten/Fortschritte<br />
� Kognitive Fähigkeiten/<br />
Fortschritte<br />
� Zielvereinbarung/Erreichte Ziele<br />
� Perspektive<br />
Fördern und Beraten<br />
Die vorrangigen Probleme der TN<br />
liegen in folgenden drei Bereichen:<br />
� Überschuldung<br />
� Suchterkrankung<br />
� Psychische Erkrankung<br />
Zunächst müssen diese Störungen<br />
bearbeitet werden. Ob in diesen<br />
Fällen wirklich Hilfe geleistet wird,<br />
liegt zum Teil an den einzelnen<br />
Mitarbeitern sowie deren Engagement<br />
und Auslastung. Dennoch ist<br />
es erst im Anschluss an entsprechende<br />
Hilfeangebote möglich, den<br />
Auftrag <strong>des</strong> Arbeitsamtes (Qualifizierung<br />
<strong>für</strong> den ersten Arbeitsmarkt)<br />
zu erfüllen.<br />
Bei der Betrachtung der Grundqualifikationen<br />
der TeilnehmerInnen<br />
geht die Schere sehr weit auseinander.<br />
<strong>Ein</strong>e angemessene Unterrichtsgestaltung<br />
– nicht selten eine<br />
von vielen Nebenfunktionen der<br />
Sozialarbeiter und Pädagogen –<br />
erweist sich als sehr schwierig. Diese<br />
Tatsache führt zu einer gravierenden<br />
Überforderung der Lehrenden<br />
in den Maßnahmen. Zumin<strong>des</strong>t<br />
bedarf es kleinerer differenzierenderer<br />
Lerngruppen, bei einer geringeren<br />
Zahl von Unterrichtsstunden.<br />
Kollegiale Vernetzung<br />
Bisher arbeiten die meisten Mitarbeiter<br />
lediglich maßnahmebezogen.<br />
Bei ihnen handelt es sich um Handwerker,<br />
Lehrer, Diplom- und Sozialpädagogen<br />
bzw. –arbeiter. <strong>Ein</strong>e<br />
wirklich fachkompetente Hilfe<br />
bleibt vielfach auf der Strecke, da sie<br />
bei einer Reihe von Problemen überfordert<br />
sind und die Rahmenbedingungen<br />
kaum Raum <strong>für</strong> die Bearbeitung<br />
der genannten Defizite lassen.<br />
Es darf nicht sein, dass jeder in seinem<br />
Bereich bzw. in seiner Gruppe<br />
„herumdoktert“. Deshalb müssen<br />
einige Mitarbeiter zu fachkompetenten<br />
Ansprechpartnern fortgebildet<br />
und entsprechend eingesetzt<br />
werden. Von den Trägern der<br />
Beschäftigungsförderung ist zu<br />
erwarten, das bestimmte Problembereiche<br />
maßnahmeübergreifend<br />
abgedeckt und in ein Gesamtkonzept<br />
mit eingeflochten sind. Darüber<br />
hinaus gibt es Teilnehmerinnen,<br />
die nicht nur von einem Handwerker<br />
im ABM-Verhältnis angeleitet<br />
werden dürfen, sondern etwa durch<br />
einen Arbeitstherapeuten begleitet<br />
werden müssen und/oder eine<br />
besondere psychosoziale Betreuung<br />
brauchen.<br />
Fazit<br />
Ich halte die Rahmenbedingungen,<br />
unter denen wir vielfach in der<br />
Beschäftigungsförderung eingesetzt<br />
werden, <strong>für</strong> unangemessen<br />
und berufspolitisch nicht vertretbar.<br />
Solange wir lediglich eine Alibifunktion<br />
erfüllen, <strong>für</strong> alle übriggebliebenen<br />
Arbeiten herangezogen<br />
und nicht als fundamentaler<br />
Bestandteil im Hilfesystem gesehen<br />
werden, wird es immer qualitative<br />
Mängel geben. Deshalb möchte<br />
ich alle SozialarbeiterInnen und<br />
-pädagogInnen in diesem Berufsfeld<br />
auffordern, sich mit ihrer Rolle<br />
auseinanderzusetzen. Nur so<br />
wird es möglich ein klares Profil zu<br />
entwickeln, um nicht ewig nur als<br />
„Lückenfüller“ tätig zu sein.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
1 Arbeiten und Lernen-Maßnahmen richten<br />
sich an Jugendliche von 16 bis 25<br />
Jahren ohne Berufsabschluss, mit dem<br />
Ziel schulische Defizite zu beheben sowie<br />
Grundqualifikationen aus verschiedenen<br />
Berufsfeldern zu vermitteln. <strong>Ein</strong> Abschluss<br />
kann nicht erworben werden.<br />
14 Forum SOZIAL 4/2001
Wohin steuert<br />
die Jugendhilfe?<br />
Möglichst große Wirkungen 1 mit<br />
vorhandenen Ressourcen der<br />
Jugendhilfe erzielen zu wollen –<br />
wer kann sich diesem Ziel schon<br />
entgegenstellen? Nicht mehr und<br />
nicht weniger sagt das ökonomische<br />
Prinzip – jugendhilfegerecht<br />
interpretiert – aus. Auch umgekehrt<br />
erscheint es durchaus sinnvoll,<br />
eine erwünschte Wirkung<br />
mit möglichst wenig Aufwand<br />
erreichen zu wollen. Auch dies<br />
reizt nicht unbedingt zum Widerspruch!<br />
Reichen allerdings die<br />
vorhandenen Ressourcen der<br />
Jugendhilfe aus und werden sie<br />
sozialpolitisch sinnvoll <strong>für</strong> die<br />
richtigen Ziele eingesetzt? Mit<br />
dieser Frage beginnt der Streit,<br />
und wir verlassen zugleich den<br />
Bereich der Ökonomie und betreten<br />
die Sozialpolitik, deren<br />
Durchsetzungsfähigkeit im Konzert<br />
aller Politikfelder gefragt ist.<br />
Warum dann all diese Widerstände<br />
gegen die Verbindung von Ökonomie<br />
und sozialer Arbeit, wenn die<br />
Anwendung ökonomischer Prinzipien<br />
letztlich nur den zielgenauen<br />
Ressourceneinsatz unterstützen<br />
soll? Wird letztlich eine ideologische<br />
Debatte geführt, gespeist von<br />
denjenigen, welche soziale Arbeit<br />
als (politischen) Gegenpol zur kapitalistischen<br />
Ökonomie sehen wollen?<br />
Gibt es in der Praxis wirklich<br />
fundamentale Probleme oder gar<br />
grundsätzliche Widersprüche bei<br />
der Verbindung von Ökonomie und<br />
Pädagogik?<br />
Im Folgenden soll zunächst herausgearbeitet<br />
werden, was derzeit in der<br />
Jugendhilfe und anderen sozialen<br />
Feldern unter dem Begriff der Ökonomisierung<br />
gehandelt wird. Hierauf<br />
aufbauend wird der bislang weitestgehend<br />
erfolgreiche Weg der<br />
Jugendhilfe dargestellt, mit den ökonomischen<br />
Herausforderungen<br />
umzugehen. Abschließend werden<br />
Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich<br />
Jugendhilfe die Ökonomie zu Nutze<br />
machen kann – vorausgesetzt, sie<br />
setzt den bisherigen offensiven<br />
Umgang mit den Herausforderungen<br />
der Neuen Steuerer, Neoliberalisten<br />
und anderer Tatverdächtiger fort.<br />
Was ist<br />
Ökonomisierung?<br />
Drei zentrale Modernisierungsstränge<br />
werden unter diesem<br />
Schlagwort gehandelt und betreffen<br />
die Jugendhilfe ebenso wie alle<br />
anderen Felder sozialer Arbeit:<br />
� Die <strong>Ein</strong>führung marktähnlicher<br />
Szenarien zwischen den Trägern<br />
durch Wettbewerb und die<br />
<strong>Ein</strong>führung von Leistungsverträgen2<br />
� Die Übertragung innerbetrieblicher<br />
Steuerungsmechanismen<br />
wie Controlling, Kosten- und<br />
Leistungsrechnung u. a. m. auf<br />
Kommunalpolitik und -verwaltungen,<br />
soziale Betriebe und<br />
Institutionen<br />
Pädagogisierung der Ökonomie oder<br />
Ökonomisierung der Pädagogik<br />
� Die Stärkung der Souveränität<br />
der Leistungsberechtigten als<br />
drittes Element zur Schaffung<br />
marktähnlicher Strukturen<br />
Alle drei Stränge werden sowohl<br />
vom Gesetzgeber als auch von der<br />
Praxis stetig vorangetrieben. Folgende<br />
kleine – aufgrund der Bitte<br />
<strong>des</strong> Verlages um Kürze sicherlich<br />
unvollständige und damit subjektive<br />
– Bestandsaufnahme soll dies<br />
verdeutlichen:<br />
<strong>Ein</strong>führung marktähnlicher<br />
Szenarien<br />
Im KJHG heißt es zum Bereich der<br />
Hilfen zur Erziehung im §78 b Satz<br />
2: „Die Vereinbarungen sind mit<br />
den Trägern abzuschließen, die<br />
unter Berücksichtigung der Grundsätze<br />
der Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit<br />
und Sparsamkeit zur<br />
Erbringung der Leistung geeignet<br />
sind.“ Monopolisierungsstrategien,<br />
wie sie zuletzt im Kontext sozialräumlicher<br />
Leistungserbringung<br />
zuweilen diskutiert wurden, wird<br />
Literatur<br />
1 Schröder, Jan: „Ist soziale<br />
Arbeit messbar?“ in: Wirkungsorientierte<br />
Steuerung in<br />
der sozialen Arbeit, Hg.: JSB<br />
Dr. Jan Schröder Beratungsgesellschaft<br />
mbH, Bonn 2000;<br />
vgl. auch www.jsbgmbh.de<br />
2 Privatisierung im Sozialsektor;<br />
Karl-Heinz Boessenecker,<br />
Achim Trube, Norbert Wohlfahrt<br />
(Hg.): Votum, Münster<br />
2000<br />
3 Münder, Johannes: „Sozialraumorientierung<br />
in der<br />
Jugendhilfe auf dem Prüfstand“;<br />
Rechtsgutachten im<br />
Auftrag der IgfH und <strong>des</strong> Sozialpädagogischen<br />
Instituts im<br />
SOS-Kinderdorf e. V.; Frankfurt<br />
2001<br />
4 Empfehlung <strong>des</strong> AFET zu<br />
Qualitätsentwicklungsvereinbarungen,<br />
Potsdam 1. 3. 2001:<br />
Qualitätsentwicklungsvereinbarungen<br />
– Chance zur Weiterentwicklung<br />
der Hilfen zur<br />
Erziehung; Arbeitshilfe <strong>des</strong><br />
AFET; www.afet-ev.de<br />
damit eine explizite Absage<br />
erteilt3. Konkurrenz ist also gewollt<br />
– auch einer Beschränkung auf den<br />
exklusiven Kreis der freien Wohlfahrtspflege<br />
erteilt der Gesetzgeber<br />
eine Absage. Zudem wird im § 78 d<br />
auch das Prinzip der prospektiven<br />
Festlegung von Entgelten verankert,<br />
verbunden mit der Möglichkeit<br />
der Erzielung positiver wie<br />
negativer Geschäftsergebnisse.<br />
Aufgegeben hat das KJHG allerdings<br />
trotz dieser konkurrenzbefördernden<br />
Ansätze nicht den Gedanken<br />
<strong>des</strong> kooperativen Miteinanders<br />
freier wie öffentlicher Träger.<br />
Jugendhilfeplanung ist weiterhin<br />
ein kooperatives Geschäft und der<br />
§ 78 spricht von Qualitätsentwicklung<br />
und nicht von Qualitätssicherung.<br />
Wie zuletzt auch vom AFET4 festgehalten,<br />
ist Qualitätsentwicklung<br />
eine gemeinsame Angelegenheit<br />
öffentlicher und freier Träger<br />
– dem in anderen Sozialleistungsbereichen<br />
gängigen Bild <strong>des</strong><br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Forum SOZIAL 4/2001 15
S c h w e r p u n k t<br />
öffentlichen Trägers als reiner Kontrollbehörde<br />
wird damit eine Absage<br />
erteilt. Kurz gesagt: Der<br />
Gesetzgeber versucht den Markt<br />
erheblich zu zähmen und baut u. a.<br />
systematisch Kommunikation als<br />
dämpfen<strong>des</strong> Glied ein5.<br />
Außerhalb der erzieherischen Hilfen<br />
schweigt der Gesetzgeber bezüglich<br />
konkreter Regeln der<br />
Marktgestaltung.<br />
Wie geht nun die Praxis mit diesen<br />
Regeln um:<br />
Betriebliche Interessen von Trägern<br />
– öffentlichen wie freien – haben<br />
wohl dazu geführt, dass bei der<br />
Ausgestaltung der Rahmenverträge<br />
nach § 78a ff. mit den Entgelt- und<br />
Leistungsvereinbarungen begonnen<br />
wurde, mit der Konsequenz<br />
teils hochdifferenzierter und entsprechend<br />
inflexibler Vorgaben.<br />
Wie in einem derartigen Rahmen<br />
noch Qualitätsentwicklung betrieben<br />
werden soll, erschliesst sich<br />
nicht unbedingt auf den ersten<br />
Blick.<br />
Außerhalb der erzieherischen Hilfen<br />
sind die Kommunen sehr aktiv:<br />
Ausschreibungen sind auch im<br />
Bereich der Jugendhilfe zunehmend<br />
öfter anzutreffen. <strong>Ein</strong>e vom<br />
BMFSFJ geförderte Trendstudie der<br />
JSB6 aus dem Jahr 1998 zeigt auf,<br />
dass 42 % der 69 antwortenden<br />
Jugendämter bereits mit dem Mittel<br />
der Ausschreibung oder ähnlich<br />
formalisierten Verfahren gearbeitet<br />
haben.<br />
In der Konsequenz sehen sich auch<br />
Jugendhäuser, Krippen und andere<br />
<strong>Ein</strong>richtungen mit dem Anspruch<br />
konfrontiert, ihre Leistungen in<br />
Konkurrenz zu anderen darzustellen<br />
und in der Folge Leistungsvereinbarungen<br />
zu schliessen. Auch<br />
hier wird oftmals auf hochdifferenzierte<br />
Beschreibungen zurückgegriffen<br />
– aufzufinden ist allerdings<br />
auch das komplette Gegenteil:<br />
Leistungsvereinbarungen, die von<br />
Form und Inhalt (z. B. Eigenanteil<br />
von Trägern) stark an Zuwendungsbescheide<br />
erinnern.<br />
Bei aller Vielfalt kann allerdings<br />
zusammenfassend festgestellt<br />
werden, dass bislang Effizienzgesichtspunkte<br />
die Marktgestaltung<br />
dominieren, d. h. das Verhältnis von<br />
Leistung und Ressourcen steht im<br />
Vordergrund. Ob allerdings eine in<br />
diesem Sinne effiziente Erbringung<br />
von Erziehungsberatung in der Tat<br />
Problemlösungspotenziale der Familie<br />
weckt, d. h. Wirkungen erzielt,<br />
wird stillschweigend angenommen.<br />
Dazu später mehr.<br />
Auch hier ist der Gesetzgeber im<br />
Bereich der HzE in Vorlage getreten.<br />
„… So ist der Träger der öffentlichen<br />
Jugendhilfe zur Übernahme<br />
<strong>des</strong> Entgeltes gegenüber dem Leistungsberechtigten<br />
verpflichtet ...“<br />
durften viele im § 78 b SGB VIII irritiert<br />
lesen – ob es an der Praxis viel<br />
geändert hat, darf bezweifelt werden.<br />
Bereits die o. g. hochdifferenzierten<br />
Rahmenvereinbarungen<br />
schränken diese Möglichkeiten<br />
individualisierter Hilfen erheblich<br />
ein. Auch das Wunsch- und Wahlrecht<br />
wird in letzter Zeit zunehmend<br />
öffentlich in Frage gestellt.<br />
Positiver ist diesbezüglich die aktuelle<br />
Diskussion um Flexibilisierung<br />
erzieherischer Hilfen zu werten7,<br />
wird doch auf diesem Wege versucht,<br />
das Angebot dem Bedarf folgen<br />
zu lassen und nicht umgekehrt.<br />
Den Schritt, den Leistungsberechtigten<br />
auch das Geld als letzten<br />
Ausdruck der Marktmacht in die<br />
Hand zu geben, ist man allerdings<br />
noch nicht gegangen. Bewegung in<br />
dieser Richtung gibt es allerdings in<br />
der Hansestadt Hamburg, die mit<br />
der <strong>Ein</strong>führung der Kita-Card ein<br />
Voucher-System im Tagesbetreuungsbereich<br />
etabliert8. Primäre<br />
Zielrichtung dieses Ansatzes ist die<br />
Anpassung der Betreuungszeiten<br />
an die individuellen pädagogischen<br />
und berufsbedingten Bedürfnisse<br />
der Eltern und Familien. Ernsthafte<br />
Konkurrenz durch betreuende<br />
Großmütter müssen die Tageseinrichtungen<br />
allerdings noch nicht<br />
be<strong>für</strong>chten – der Kreis derer, bei<br />
denen die Voucher eingelöst werden<br />
kann, ist noch stark begrenzt.<br />
Resümierend ist festzustellen, dass<br />
die Jugendhilfe sich – wie fast alle<br />
Bereiche sozialer Arbeit – immer<br />
noch sehr schwer tut, Leistungsberechtigten<br />
die Definitionsmacht<br />
in die Hand zu geben – vielleicht<br />
abgesehen von positiven Beispielen<br />
offener Arbeit und der ein oder<br />
anderen örtlichen Besonderheit.<br />
Den Trägern wirtschaftliche<br />
Den Trägern<br />
wirtschaftliche<br />
Sicherheit<br />
gebende<br />
Standardisierungen<br />
haben<br />
in der Regel<br />
Vorrang vor<br />
individualisierten<br />
Hilfen.<br />
5 Merchel, Joachim: „Kooperation<br />
und Vernetzung in der<br />
Jugendhilfe“ in: Netzwerkökonomie<br />
im Wohlfahrtsstaat;<br />
Hg. Heinz-Jürgen Dahme,<br />
Norbert Wohlfahrt; edition<br />
sigma, Berlin 2000<br />
6 JSB Dr. Jan Schröder Beratungsgesellschaft<br />
mbH: Studie<br />
„Wettbewerb in der Kinder-<br />
und Jugendhilfe“; JSB,<br />
Bonn 1998<br />
7 Rundbrief INTEGRA Ausgabe<br />
3: IGFH, Frankfurt am Main<br />
2001<br />
8 Mitteilungen <strong>des</strong> Senates an<br />
die Bürgerschaft der Freien<br />
und Hansestadt Hamburg:<br />
Drucksache 16/3047 vom<br />
21. 9. 1999 und Drucksache<br />
16/5824 vom 3. 4. 2001<br />
9 BMFSFJ (Hg.): Handbuch zur<br />
Neuen Steuerung in der Kinder-<br />
und Jugendhilfe; Schriftenreihe<br />
Band 187; Kohlhammer,<br />
Stuttgart 1999<br />
10 van Santen, Eric: „output“<br />
und „outcome“ der Implementierung<br />
Neuer Steuerung;<br />
in: neue praxis, Heft<br />
1/98<br />
Sicherheit gebende Standardisierungen<br />
haben in der Regel Vorrang<br />
vor individualisierten Hilfen.<br />
Übertragung betrieblicherSteuerungsmechanismen<br />
Mit der Jugendhilfeplanung und<br />
der Hilfeplanung sah das KJHG<br />
bereits steuerungsunterstützende<br />
Verfahren vor, bevor überhaupt der<br />
Begriff <strong>des</strong> Controlling seinen <strong>Ein</strong>zug<br />
in die Jugendhilfe fand. Sowohl<br />
<strong>für</strong> den politischen Bereich als auch<br />
<strong>für</strong> den individuellen Bereich stehen<br />
somit Instrumente bereit, welche<br />
grundsätzlich hervorragend zu<br />
den Überlegungen der Neuen<br />
Steuerung passen.<br />
„Aktiv statt reaktiv zu agieren“ und<br />
„zielorientiert zu steuern“ sind auf<br />
einen kurzen Nenner gebracht die<br />
Gemeinsamkeiten von KJHG und<br />
Neuer Steuerung9. Als Unterschied<br />
und sinnvolle Ergänzung ist herauszuarbeiten,<br />
dass das Neue Steuerungsmodell<br />
hohen Wert auf eine<br />
gesteuerte Umsetzung von Zielen<br />
legt – eine bekannte Schwäche<br />
mancher ambitioniert gestarteten<br />
Jugendhilfeplanung.<br />
Der Versuch, Neue Steuerung in der<br />
Jugendhilfe einzuführen, war allerdings<br />
zu Beginn von einer<br />
erschreckend technokratischen<br />
Sichtweise geprägt. Zudem wurden<br />
die vorhandenen Steuerungsansätze<br />
schlichtweg übersehen. Der Platz<br />
reicht nicht aus, um die gesamte<br />
Entwicklung der vergangenen Jahre<br />
nachzuzeichnen10 – im Resultat ist<br />
jedenfalls festzustellen, dass<br />
Jugendhilfe sich erfolgreich gegen<br />
eine zu simple Verbetriebswirtschaftlichung<br />
gewehrt hat und weiterhin<br />
zielgruppen- oder sozialraumbezogene<br />
Steuerungsansätze<br />
eine Chance haben, sich gegen oder<br />
neben produktorientierten Steuerungen<br />
durchzusetzen.<br />
Gleiches kann man seit einigen<br />
Jahren in der Diskussion um Qualitätsmanagement<br />
beobachten.<br />
Weder die struktur- und prozessfixierten<br />
ISO-Normierer, welche<br />
Pflegeheime um manche Mark<br />
erleichtert haben, noch die hochkomplexen<br />
EFQM-Modelle haben<br />
sich als Standard in der Jugendhilfe<br />
durchsetzen können. Vielmehr<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
16 Forum SOZIAL 4/2001
werden individuelle Lösungen entwickelt,<br />
welche zu großen Teilen<br />
auf diskursiven Verfahren beruhen11.<br />
Vom Umgang der<br />
Jugendhilfe mit der<br />
Ökonomie<br />
Bewusst lautet der Titel dieses<br />
Abschnittes nicht „… mit der Ökonomisierung“.<br />
Wie kaum ein Bereich<br />
der sozialen Arbeit hat es die<br />
Jugendhilfe geschafft, sich vor zu<br />
simpler Übertragung betriebs- und<br />
marktwirtschaftlicher Verfahrensweisen<br />
und –instrumente zu schützen.<br />
Von einigen örtlichen Extremen<br />
abgesehen, haben insbesondere die<br />
diskursiven Verfahren bei allen<br />
Mängeln ihre Bedeutung behalten.<br />
<strong>Ein</strong>e differenzierte Qualitätsdiskussion<br />
stemmt sich zudem einer rein<br />
finanzorientierten Betrachtung der<br />
Pädagogik entgegen. Was geblieben<br />
ist, ist ein nicht unbedingt negativ<br />
zu bewerten<strong>des</strong> Hinterfragen der<br />
derzeitigen Leistungserbringung<br />
und <strong>des</strong> Miteinanders freier und<br />
öffentlicher Träger.<br />
So erfolgreich diese Abwehrschlacht<br />
gegen die Ökonomisierung<br />
verlief, so zaghaft wird allerdings<br />
mit den Chancen, die der<br />
ökonomische Werkzeugkasten bei<br />
entsprechender Anpassung <strong>für</strong> die<br />
Klientel bietet, umgegangen12.<br />
Echte Marktmacht wird den Klienten<br />
kaum zugestanden – aber auch<br />
die schwächere Alternative, nämlich<br />
die Wirkungen respektive die<br />
Ergebnisqualität zum Ausgangspunkt<br />
von Wettbewerb, Finanzierung<br />
und innerbetrieblicher Steuerung<br />
zu machen, wird sehr zurückhaltend<br />
angegangen.<br />
Warum sollte bspw. ein Erziehungshilfeträger<br />
nicht da<strong>für</strong> finanziell<br />
belohnt werden, dass er erfolgreich<br />
die Reintegration eines<br />
Jugendlichen in ein stabilisiertes<br />
Familienumfeld geschafft hat?<br />
Heute verliert er dabei einen „Kunden“<br />
und entsprechende finanzielle<br />
Mittel. Warum nicht vergleichende<br />
Betrachtungen anstellen,<br />
welche Beratungsstelle aus Sicht<br />
<strong>des</strong> Klientels besonders erfolgreich<br />
gearbeitet hat und diese Information<br />
den Ratsuchenden zur Verfügung<br />
stellen?<br />
Entsprechende Ansätze sind aus<br />
der Medizin oder im europäischen<br />
und außereuropäischen Ausland<br />
durchaus bekannt. Wettbewerb,<br />
Leistungsverträge, aber auch innerbetrieblicheSteuerungswerkzeuge<br />
lassen sich samt und sonders<br />
auch <strong>für</strong> pädagogische Ziele einsetzen.<br />
Ermutigend ist zudem, dass<br />
die Jugendhilfe-Effekte-Studie13<br />
und die JULE-Untersuchungen14<br />
aufgezeigt haben, dass durchaus<br />
Wirkungen von Jugendhilfe zu verzeichnen<br />
sind.<br />
Liegt also in der Pädagogisierung<br />
der Ökonomie ein Weg <strong>für</strong> die<br />
Zukunft?<br />
Pädagogisierung<br />
der Ökonomie –<br />
ein Weg <strong>für</strong> Träger,<br />
Beschäftigte und<br />
Leistungsberechtigte<br />
Die folgenden Punkte sollen verdeutlichen,<br />
dass der sich an<br />
pädagogischen Wirkungen orientierende<br />
<strong>Ein</strong>satz ökonomischer<br />
Instrumente in der Tat ein lohnender<br />
Weg <strong>für</strong> die Jugendhilfe ist.<br />
Vereinbart ein Träger via Leistungsvertrag,<br />
bestimmte Wirkungen zu<br />
erzielen, etwa die „Unterstützung<br />
der Erziehung in der Familie“ in<br />
einer Kinderkrippe, so hat dies<br />
erhebliche Auswirkungen15. Nach<br />
innen wird die Konzeption systematisch<br />
darauf abgeklopft, wie der<br />
Kontakt mit Eltern und Familie<br />
gestaltet wird und wie gewonnenes<br />
Wissen in die pädagogische Arbeit<br />
mit dem einzelnen Kind umgesetzt<br />
wird. Nicht standardisierte Prozess-<br />
und Strukturqualitäten stehen<br />
im Vordergrund einer solchen<br />
Qualitätsentwicklung, sondern die<br />
individuelle Bedarfssituation <strong>des</strong><br />
einzelnen Kin<strong>des</strong>.<br />
Erste Erfahrungen mit derartigen<br />
Verträgen zeigen erhebliche Motivationswirkungen<br />
<strong>für</strong> die Mitarbeiter/-innen,<br />
welche sich in ihrer<br />
Arbeit ernst genommen fühlen.<br />
Nach außen, d. h. aus Sicht der Kinder<br />
und Familien, ist eine individualisierte,<br />
lebensweltorientierte<br />
Betreuung zu erwarten.<br />
Auch die Beziehung zwischen<br />
Jugendamt und Leistungserbringer<br />
ändert sich auf diesem Wege.<br />
Erzielte, aber auch nicht erzielte<br />
Der Autor<br />
Dr. Jan Schröder<br />
ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
der JSB<br />
Beratungsgesellschaft<br />
mbH, Bonn.<br />
11 Merchel, Joachim (Hg.): Qualität<br />
in der Jugendhilfe, Kriterien<br />
und Bewertungsmöglichkeiten;<br />
Votum; Münster<br />
1998<br />
12 Schröder, Jan: „Steuerung in<br />
der sozialen Arbeit: Aufbau<br />
<strong>des</strong> Berichtswesens –<br />
<strong>Ein</strong>e <strong>Ein</strong>satzmöglichkeit der<br />
Balanced Scorecard“, in:<br />
Nachrichtendienst <strong>des</strong> Deutschen<br />
Vereins <strong>für</strong> öffentliche<br />
und private Fürsorge, Heft<br />
2/2000<br />
13 Schneider, Karsten: „Effekte<br />
von Erziehungshilfen und<br />
ihre mögliche Grundlage –<br />
Überblick zur Jugendhilfe-<br />
Effekte-Studie“ in Jugendhilfe<br />
Report 4/00, vgl. auch:<br />
www.lvr.de/ jugend/j_report/<br />
4_2000/schwerpunkt.pdf<br />
14 BMFSFJ (Hg.): Leistungen<br />
und Grenzen von Heimerziehung<br />
– Ergebnisse einer Evaluationsstudie<br />
stationärer<br />
und teilstationärer Erziehungshilfen;<br />
Bd. 170 der<br />
Schriftenreihe <strong>des</strong> BMFSFJ;<br />
Kohlhammer, Stuttgart 1998<br />
15 Schröder, Jan (Hg.); Anreizsysteme<br />
in der sozialen<br />
Arbeit – ein Weg zu mehr<br />
Wirkungsorientierung?; JSB<br />
Dr. Jan Schröder Beratungsgesellschaft<br />
mbH, Bonn,<br />
2001<br />
Wirkungen müssen gemeinsam<br />
bewertet werden. Wird beispielsweise<br />
eine unter dem Ziel liegende<br />
Reintegrationsquote von HzE-Fällen<br />
in Familien verzeichnet, ist dies<br />
im Rahmen eines wirkungsorientierten<br />
Controllings nicht Anlass<br />
<strong>für</strong> unmittelbare Sanktionen. Vielmehr<br />
löst dies eine gemeinsame<br />
Situationsanalyse aus, deren Ende<br />
offen ist. An die Stelle kontrollorientierter,<br />
meist sehr detailreicher,<br />
Dokumentations- und Nachweisverfahren<br />
treten diskursive<br />
Verfahren, unterstützt durch gezielt<br />
erhobene Schlüsselindikatoren.<br />
<strong>Ein</strong> derart konstruktives Miteinander<br />
schafft nicht nur insgesamt ein<br />
verbessertes Arbeitsklima – es<br />
gewährleistet auch eine zeitnahe<br />
Anpassung von Angeboten an die<br />
sich entwickelnden Bedarfe. Gleiches<br />
gilt selbstverständlich auch<br />
<strong>für</strong> trägerinternes wirkungsorientiertes<br />
Controlling. Als positiver<br />
Nebeneffekt sind verringerte Verwaltungsaufwände<br />
zu erwarten –<br />
ein Gespräch erläutert mehr als<br />
1000 Zahlen.<br />
Als letzter, sicherlich nicht abschließender<br />
Punkt sei erwähnt,<br />
dass über wirkungsorientierte<br />
Anreize und Ausschreibungen<br />
betriebliche und pädagogische Ziele<br />
dieselbe Stoßrichtung bekommen<br />
können. Bekommt der Träger,<br />
der am effektivsten Jugendlichen<br />
Arbeit und Ausbildung ermöglicht,<br />
den Zuschlag <strong>für</strong> ein Projekt, hat<br />
somit derjenige Träger wirtschaftlichen<br />
Erfolg, der die beste Pädagogik<br />
bietet. Gute Sozialpädagogik<br />
lohnt sich dann in jeglicher Hinsicht!<br />
Pädagogisierung der Ökonomie<br />
lohnt sich also, insbesondere <strong>für</strong><br />
offensiv sozialpolitisch engagierte<br />
Jugendhilfeträger, deren MitarbeiterInnen<br />
und die Leistungsberechtigten<br />
selber.<br />
Abschließend noch ein Wort zum<br />
Titel: Auch dem Autor geht die<br />
Wortschöpfung „Pädagogisierung<br />
der Ökonomie“ schwer über die Lippen<br />
– liegt dies etwa an der bislang<br />
hauptsächlich abwehrenden Haltung<br />
der Jugendhilfe gegenüber der<br />
laufenden Modernisierung?<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Forum SOZIAL 4/2001 17
S c h w e r p u n k t<br />
„Strom ist gelb, Prävention ist<br />
grün!“ <strong>Ein</strong> Slogan, passend zum<br />
derzeitigen Diskussionsstand im<br />
Feld der Prävention. Das Vertrauen<br />
in die Maßnahmen der Jugendhilfe<br />
nimmt ab, statt<strong>des</strong>sen<br />
wird im Bereich der Überwachung<br />
zur Stärkung <strong>des</strong> subjektiven<br />
Sicherheitsgefühls expandiert.<br />
Sogenannte Angsträume, die sich<br />
durch „Schlägereien zwischen<br />
Jugendlichen sowie Ansammlungen<br />
zum Teil aggressiver Jugendlicher<br />
und Personen sozialer<br />
Randgruppen“ (SZ, 21. Juni ’01)<br />
auszeichnen, werden repressiv<br />
überwacht. Gesellschaftskritische<br />
Ansätze oder sozialpolitische<br />
Gesichtspunkte werden<br />
vielerorts kaum mehr diskutiert.<br />
Der Begriff der Prävention wird<br />
zunehmend dem der Überwachung<br />
gleichgesetzt.<br />
Überwachung versus<br />
Prävention<br />
Bekämpfung von Jugenddelinquenz als primäre Aufgabe von Polizei<br />
und privaten Sicherheitsdiensten?<br />
So zum Beispiel auch beim<br />
6. Präventionstag in Düsseldorf;<br />
dort ließ sich anhand <strong>des</strong> Übergewichts<br />
der Teilnehmer und Aussteller<br />
aus den Bereichen Polizei<br />
und Justiz durchaus eine Gefahr<br />
der Verpolizeilichung der Tagung<br />
erkennen. Darüber hinaus lockte<br />
der Hauptsponsor, der private<br />
Sicherheitsdienst SECURITAS, die<br />
Teilnehmer immer wieder mit der<br />
These, dass in der Überwachung<br />
und Bewachung von Personen und<br />
Plätzen die adäquate Lösung gegen<br />
Jugendkriminalität zu finden sei.<br />
Dass damit noch keine Lebenswelten<br />
von Jugendlichen und deren<br />
Biographien verändert oder politische<br />
Missstände aufgedeckt<br />
wurden, wird zunehmend ignoriert.<br />
Schlagworte wie subjektives<br />
Sicherheitsgefühl und großflächige<br />
Videoüberwachung deuten auf<br />
Schwerpunkte hin, die eine analytische<br />
Ursachenerhebung sofort im<br />
Keim ersticken.<br />
Prävention in diesem Stil dient<br />
jedoch nicht der Lösung, sondern<br />
der Untermauerung sozialer Probleme.<br />
Sie unterstützt „... soziale<br />
Verachtung und befördert den Ausschluss<br />
der Betroffenen aus dem<br />
öffentlichen Leben – also ziemlich<br />
genau das Gegenteil von dem,<br />
wo<strong>für</strong> Jugendarbeit einsteht.“<br />
(Lindner 1999) Die Korrelation vom<br />
Vertrauensaufbau mit Jugendlichen<br />
durch professionelle Beziehungsarbeit<br />
und dem Ausmaß kriminellen<br />
Handelns (vgl. Rauchfleisch<br />
2000) verliert in der öffentlichen<br />
Diskussion zunehmend an<br />
Stellenwert. So werden jugendliche<br />
Gruppen vom Geschäftsführer der<br />
SECURITAS Deutschland als „Keimzelle<br />
von Folgekriminalität“ definiert<br />
und damit ihrer entwicklungspsychologischen<br />
Dimension<br />
beraubt. Überwachen, Nachspüren,<br />
Zerschlagen und ständige Kontrollen<br />
in der Erwartung krimineller<br />
Handlungen gehören zu einem<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Die Autorin<br />
Birgit<br />
Baumeister ist<br />
Sozialpädagogin<br />
und arbeitet<br />
in einem Streetworker-Projekt<br />
in München.<br />
Muster, „... das sich aus Konzepten<br />
der inneren Sicherheit und <strong>des</strong><br />
polizeilich-repressiven Denkens<br />
speist, verknüpft mit öffentlicher<br />
Empörung und Besorgnis, einer<br />
massen-medial begleiteten Entrüstungsstrategie.“<br />
(Rauchfleisch<br />
2000) Hier stehen nach wie vor die<br />
Probleme, die Jugendliche machen,<br />
im Mittelpunkt und nicht die, die<br />
sie haben. <strong>Ein</strong>e konzeptionelle<br />
Schwerpunktverlagerung, die<br />
sowohl <strong>für</strong> den Jugendlichen und<br />
sein Umfeld, als auch <strong>für</strong> die Vertreter<br />
<strong>Soziale</strong>r Arbeit in diesem Feld<br />
fatale Folgen hat. Konzepte, die mit<br />
Jugendlichen zusammen partizipativ<br />
einen Weg in die Gesellschaft<br />
anbieten, werden zur Farce, parteiliche<br />
Jugendarbeit unmöglich. Rein<br />
präventiv werden die Erfahrungsspielräume<br />
von Jugendlichen qua<br />
Videoüberwachung oder Streifen<br />
privater Sicherheitsdienste zu<br />
überwachten Gefahrenschauplätzen.<br />
<strong>Ein</strong>e Veränderung hin zu kontrollierten<br />
Alltagsbildern in der<br />
städtischen Umgebung zugunsten<br />
subjektiver Sicherheit wird kritiklos<br />
als Notwendigkeit hingenommen.<br />
<strong>Ein</strong> Trugschluss freilich, wie die<br />
amerikanischen Stadtforscher Snyder<br />
und Blakely herausgefunden<br />
haben, denn durch den ernormen<br />
Sicherheitsaufwand wird Angst<br />
18 Forum SOZIAL 4/2001
nicht vermindert, sondern – im<br />
Gegenteil – noch verstärkt. „Die<br />
Technik könnte schließlich mal versagen.“<br />
(Hanselmann 2001)<br />
Dieser Feststellung zum Trotz fordert<br />
„Big Brother Beckstein“ (SZ<br />
vom 3./4. März 2001) gemäß dem<br />
Pilotprojekt in Regensburg mehr<br />
Videoüberwachung in Bayerns<br />
Städten.<br />
Die Begriffe Sicherheit und Ordnung<br />
dienen politischen Akteuren<br />
als scheinbar zuverlässige Antwort<br />
auf Kriminalitätsfurcht und allgemeine<br />
Lebensangst. Überspitzt formuliert<br />
benennt eine überalterte,<br />
haltlose Fun-Gesellschaft ihre<br />
undefinierte Angst vor Endlichkeit<br />
und Schmerz mit greifbaren Bildern<br />
<strong>des</strong> Schreckens, wie z. B. einer allzeit<br />
gewaltbereiten Jugend. Darüber<br />
hinaus „... verfügen Kinder und<br />
Jugendliche über die geringsten<br />
Mobilitätschancen und sind daher<br />
im lokalen Raum am ehesten dingfest<br />
zu machen.“ (Rauchfleisch<br />
2000)<br />
In der Strategie der Überwachung<br />
scheint nun der Schlüssel zur<br />
Bekämpfung von Auffälligkeiten,<br />
Asozialität und abweichendem<br />
Verhalten gefunden zu sein. Nicht<br />
zuletzt in der Berufung auf äußerst<br />
kritisch zu betrachtende Modelle<br />
aus amerikanischen Großstädten.<br />
Mittlerweile ist die Videoüberwachung<br />
von öffentlich zugänglichen<br />
Räumen kein diskussionswürdiges<br />
Thema mehr, lediglich das<br />
Wie lässt Datenschützer noch ihre<br />
Stimme erheben, wohingegen zum<br />
Thema überhaupt, geschwiegen<br />
wird. (Vgl. Stotz 2000)<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit, verstanden als Menschenrechtsprofession,<br />
kann eine<br />
Prävention, in der Polizei unter dem<br />
Aspekt der Sicherheit das letzte<br />
Wort gestattet wird, jedoch nicht<br />
tolerieren. Und schon gar nicht<br />
Kontrollansprüchen unter einer<br />
„Ideologie optimaler Sicherheit“<br />
(Böhme 1985) Folge leisten. Deshalb<br />
müssen wir uns fragen, welchem<br />
Selbstverständnis <strong>Soziale</strong>r<br />
Arbeit wir anhängen, wenn sogar<br />
die Häuser, in denen Hilfesuchende<br />
Ansprechpartner finden sollen,<br />
von privaten Sicherheitsdiensten<br />
durchwandert sind. So gehören in<br />
Wohnungs- und Sozialämtern Uniformierte<br />
mit Handschellen und<br />
Schlagstöcken zum Alltagsbild,<br />
Jugendämter bitten um Maßnahmen<br />
zum Schutze der Mitarbeiter<br />
vor ihrer Klientel, pädagogische<br />
Fachkräfte in Freizeitheimen sind<br />
aus Furcht dankbar über polizeiliche<br />
Kontrollen. Die Distanz zur<br />
Klientel scheint unüberbrückbar,<br />
und ruft bei Vertretern <strong>Soziale</strong>r<br />
Arbeit Beklemmung, Angst und<br />
unbestimmbare Furcht hervor. Als<br />
outputorientierte Manager sozialer<br />
Situationen scheinen wir einen der<br />
wichtigsten Arbeitsaspekte <strong>Soziale</strong>r<br />
Arbeit verloren zu haben: Das<br />
Interesse. „Interesse im Sinne von<br />
Dazwischen-Sein“(v. Miller 1999),<br />
nahe sein, sich interessieren <strong>für</strong> die<br />
Notlagen und die Geschichten der<br />
Hilfesuchenden, um sie dann in<br />
professioneller Distanz angstfrei zu<br />
unterstützen. <strong>Ein</strong> Abbau der<br />
Jugendhilfe zugunsten von Überwachung<br />
und Repression ist ein<br />
nicht zu tolerierender Rückschritt<br />
<strong>für</strong> das Selbstverständnis <strong>Soziale</strong>r<br />
Arbeit, von einer gefährlichen<br />
(sozial)politischen Wende ganz zu<br />
schweigen.<br />
Literatur<br />
Beck, S.: Opposition klagt gegen Video-<br />
Überwachung, in: Süddeutsche Zeitung,<br />
21. 6. 2001, S. 53<br />
Böhme, G.: Anthropologie in pragmatischer<br />
Hinsicht, 1985, Frankfurt am Main,<br />
S. 51<br />
Brenner, G.: Jugendliche einsperren:<br />
Kehrtwende in der Jugendpolitik?, in: dt.<br />
jugend. 46. Jg. 1998, H.10, S. 414–418<br />
Hanselmann, U.: Angenehm in Alcatraz,<br />
in: Frankfurter Rundschau, 2. 1. 2001,<br />
Nr. 1<br />
Lindner, W.: „Zero Tolerance“ und<br />
Präventionsinflation – Jugendliche und<br />
Jugendarbeit im Kontext der gegenwärtigen<br />
Sicherheitsdebatte, in: dt. jugend,<br />
47. Jg. 1999, H. 4, S. 153–161<br />
Rauchfleisch, U.: Zur Persönlichkeit <strong>des</strong><br />
kriminellen Schülers., aus: Schweer, M.:<br />
Vertrauen im Jugendalter. <strong>Ein</strong>e pädagogische<br />
Herausforderung, in: dt. jugend,<br />
48. Jg. 2000, H. 6, S. 263<br />
Stotz, P., Ordnung ist das halbe Leben,<br />
Skript zur Streetwork-Fachtagung in<br />
Innsbruck, 08/ 2000<br />
v. Miller, A.: „Teen Rage Against Crime“ in<br />
Ramersdorf, Das Stadtjugendamt im<br />
Präventionstrend, in: Megaphon (AWO-<br />
Bayern), 2/99, S. 14–15<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Forum SOZIAL 4/2001 19
S c h w e r p u n k t<br />
Immer wieder werden wir in unserer<br />
beruflichen Praxis mit dem<br />
Schlagwort der Neuen Steuerung<br />
konfrontiert, immer wieder geht<br />
es scheinbar nur um Effizienz und<br />
Effektivität, kurz: um die <strong>Ein</strong>führung<br />
betriebswirtschaftlicher<br />
Elemente in unsere soziale Praxis.<br />
Vielerorts <strong>für</strong>chten wir um unsere<br />
Arbeitsplätze oder aber um den<br />
Untergang unserer sozialpädagogischen<br />
Kompetenzen. Muss das<br />
tatsächlich so sein? Verbergen<br />
sich nicht auch neue Chancen in<br />
den Neuen Steuerungsmodellen?<br />
Oder handelt es sich wirklich nur<br />
um den sprichwörtlichen „alten<br />
Wein, der in neue Schläuchen<br />
abgefüllt wurde“?<br />
Vor einigen Wochen habe ich eine<br />
Anfrage von einer großen weltweit<br />
tätigen Unternehmensberatung<br />
erhalten, ob ich Städte oder Kommunen<br />
kenne, in denen die Neue<br />
Steuerung in der Jugendhilfe bereits<br />
vollständig involviert sei. – Am<br />
ehesten kann man hier auf die Städte<br />
Stuttgart und Göppingen verweisen,<br />
in denen das Bun<strong>des</strong>modellprojekt<br />
zur „Neuen Steuerung in der<br />
Jugendhilfe“ unter Begleitung der<br />
Dr. Jan Schröder Beratungsgesellschaft<br />
mbH (JSB) durchgeführt<br />
wurde; von einer vollständigen<br />
Involvierung kann hier aber noch<br />
nicht die Rede sein. – Die <strong>Ein</strong>führung<br />
Neuer Steuerungsmodelle ist<br />
ein Prozess; „der Weg ist das Ziel,<br />
der Weg entsteht beim Gehen“ (alte<br />
asiatische Weisheit).<br />
Wer sich schon einmal etwas<br />
intensiver mit den Neuen Steuerungsmodellen<br />
beschäftigt oder<br />
aber auch in seiner beruflichen<br />
Praxis auseinandergesetzt hat, der<br />
wird wissen, dass strukturelle Veränderungen<br />
Zeit brauchen. – Der<br />
Weg zum Ziel braucht Zeit. Das<br />
New Public Management wurde<br />
z. B. bereits Anfang der 80er Jahre<br />
in den USA eingeführt und nach<br />
Aussagen von Ira M. Schwartz<br />
(Internationale Fachtagung „Playing<br />
the market game?“, Bielefeld<br />
2000) haben die USA erst jetzt,<br />
also gut 20 Jahre später, erste<br />
größere Erfolge im New Public<br />
Management zu verbuchen. – Bei<br />
Neue Steuerungsmodelle<br />
in der Jugendhilfe – Chancen<br />
<strong>für</strong> eine neue Professionalität<br />
der <strong>Soziale</strong>n Arbeit??!<br />
„Der Weg ist<br />
das Ziel,<br />
der Weg<br />
entsteht beim<br />
Gehen.“<br />
auch die Gefahr, dass uns hinter<br />
unserem Rücken und mit Verweis<br />
auf die Neue Steuerung Aufgaben<br />
zugeschrieben werden, die ganz<br />
und gar nicht unserer Profession<br />
entsprechen, um dies einmal provokativ<br />
zu benennen.<br />
Um einen wirklichen effektiven<br />
Wechsel von der alten bürokratischen<br />
Steuerung hin zu einer neuen<br />
zielorientierten Steuerung zu<br />
schaffen, darf es nicht ausschließlich<br />
um organisatorische Dinge<br />
gehen, sondern es müssen auch die<br />
individuellen Belange der Menschen<br />
(in den unterschiedlichen<br />
Systemen) geklärt werden. <strong>Ein</strong>e<br />
Abflachung der lange bestehenden<br />
Hierarchien – so wie sie von der<br />
KGSt1gefordert wird – bedeutet<br />
auch einen Umdenkungsprozess in<br />
den Köpfen der Menschen; die<br />
Gestaltung eines Weges weg von<br />
der Bürokratie hin zum Ergebnis<br />
braucht Zeit. Dementsprechend<br />
muss in Zukunft verstärkt darauf<br />
hingearbeitet werden, auch die<br />
Mitarbeiterschaft (an der Basis) in<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
1 (Anmerkung <strong>des</strong> Autors:<br />
Kommunale Gemeinschaftsstelle<br />
<strong>für</strong> Verwaltungsvereinfachung,<br />
Köln)<br />
den Neuen Steuerungsmodellen ist<br />
dies m. E. ähnlich.<br />
Meiner Meinung nach sind viele<br />
SozialarbeiterInnen an der Basis<br />
nicht ausreichend über die Thematik<br />
der Neuen Steuerungsmodelle<br />
informiert, verbinden die Neue<br />
Steuerung oft nur mit Schlagworten<br />
<strong>des</strong> Controlling, der Budgetierung<br />
oder aber auch der BWLisierung<br />
der <strong>Soziale</strong>n Arbeit. – Dass<br />
die Neue Steuerung aber auch zur<br />
Professionalisierung unserer Arbeit<br />
beitragen kann, ist vielen nicht<br />
bewusst. – Dies ist verständlich<br />
nachzuvollziehen auf dem Hintergrund<br />
der Tatsache, dass „wir eh<br />
schon genug zu tun haben", um das<br />
einmal so zu formulieren, birgt aber<br />
den Strukturwandel einzubeziehen,<br />
um die Neuen Steuerungsmodelle<br />
auch wirklich konsequent und zielorientiert,<br />
aber auch praxisgerecht<br />
umsetzen zu können.<br />
Gerade den MitarbeiterInnen, die<br />
im direkten Kontakt mit den Kunden<br />
stehen, muss die Chance gegeben<br />
werden, ihren Bedarf bzw. ihre<br />
Wünsche hinsichtlich der <strong>Ein</strong>führung<br />
Neuer Steuerungsmodelle<br />
zu äußern. Oft wissen gerade diese<br />
MitarbeiterInnen, welche Maßnahmen<br />
am besten <strong>für</strong> das Wohl <strong>des</strong><br />
Kunden sind.<br />
<strong>Ein</strong>e <strong>Ein</strong>führung Neuer Steuerungsmodelle<br />
ohne Beteiligung der MitarbeiterInnen<br />
halte ich <strong>für</strong> äußerst<br />
fragwürdig – die Neue Steuerung<br />
darf nicht nur bloße Theorie in den<br />
Köpfen der Menschen bleiben, sondern<br />
sie muss auch praktisch<br />
umsetzbar sein bzw. werden.<br />
„Sozialarbeit ist gefordert, sich zu<br />
legitimieren, um weiterhin ihre<br />
Aufgaben in einer Gesellschaft mit<br />
immer komplexer werdenden<br />
Lebensbezügen wahrzunehmen.<br />
Dies um so mehr, als politische Entscheidungsgremien<br />
und Kostenträger<br />
Effektivität und Sinnhaftigkeit<br />
von Sozialarbeit anzweifeln und<br />
dementsprechend entscheiden.<br />
Damit ist die professionelle Sozialarbeit<br />
und letztlich auch der einzelne<br />
Berufsträger, die einzelne<br />
Berufsträgerin und der Berufsstand<br />
existenziell bedroht.“<br />
Diese Ausführung macht deutlich,<br />
wie es derzeit gesellschaftspolitisch<br />
um unsere Profession, ja sogar<br />
um die Existenz unserer Profession<br />
steht. – Die Gelder werden knapp,<br />
die Haushalte der Kommunen <strong>für</strong><br />
Sozialleistungen gehen aus, Tarifkämpfe<br />
und –forderungen gehen<br />
(leider) bislang noch ins Leere.<br />
20 Forum SOZIAL 4/2001
Gerade in Bezug auf die Neuen<br />
Steuerungsmodelle und meine<br />
zuvor genannten Thesen ist es m. E.<br />
von enormer Bedeutung, die SozialarbeiterInnen/-pädagogInnen<br />
an<br />
der Basis verstärkt in den Prozess<br />
um die <strong>Ein</strong>führung Neuer Steuerungsmodelle<br />
mit einzubinden. –<br />
Auch das gehört sicherlich – wie<br />
zuvor beschrieben - zur vielfach<br />
diskutierten und dennoch oft (leider)<br />
nicht real umgesetzten „Abflachung<br />
der Hierarchien“.<br />
Meine These hierzu: Erst wenn<br />
die SozialarbeiterInnen/-pädagogInnen<br />
intensiver mit in den Prozess<br />
einbezogen werden und<br />
dadurch Fach- und Ressourcenverantwortung<br />
etc. auch tatsächlich<br />
erlangen, werden sich die Neuen<br />
Steuerungsmodelle in der Jugendhilfe<br />
auch in praxi zum Positiven<br />
wenden!<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit sollte dabei immer<br />
im Dialog stattfinden, im Dialog<br />
zwischen a) den einzelnen Fachkräften<br />
der Sozialarbeit als auch b)<br />
zwischen den anderen sozialwissenschaftlichen<br />
Professionen.<br />
Der Autor<br />
Jörn Rabeneck<br />
ist Dipl.-<br />
Sozialarbeiter<br />
und Mitglied<br />
im <strong>DBSH</strong>.<br />
In seiner Publikation „Kooperation<br />
in der Jugendhilfe unter dem<br />
Fokus der Neuen Steuerungsmodelle“<br />
setzt Jörn Rabeneck<br />
sich intensiv mit dem Thema der<br />
<strong>Ein</strong>führung Neuer Steuerungsmodelle<br />
in der Jugendhilfe auseinander.<br />
Aufgrund der zunehmenden Individualisierung<br />
unserer Gesellschaft<br />
und der zunehmenden Problembelastung<br />
ist es m. E. von enormer<br />
Bedeutung, quasi interdisziplinär<br />
zu denken und zu handeln. Was<br />
spricht also gegen eine interdisziplinäre<br />
Wissenschaft, eine interdisziplinäre<br />
Wissenschaft der Basis in<br />
Form der Sozialarbeit bzw. Sozialpädagogik?<br />
– Oft ist es so, dass<br />
unsere Kunden zunächst mit SozialarbeiterInnen/<br />
-pädagogInnen an<br />
der Basis in Kontakt kommen, dass<br />
oftmals die ersten, also die grundlegenden<br />
Lösungsversuche oder<br />
sagen wir besser Lösungsschritte<br />
an der Basis zusammen mit den<br />
Kunden erarbeitet werden. – Hier<br />
ist es m. E. von Vorteil, wenn dem<br />
eine interdisziplinäre Ausbildung<br />
zu Grunde liegt. – Ich spreche mich<br />
grundsätzlich <strong>für</strong> eine Kooperation<br />
zwischen den einzelnen Wissenschaften<br />
aus, d. h., dass in Zukunft<br />
die Sozialarbeit/Sozialpädagogik<br />
als Wissenschaft der Basis sowie<br />
die anderen (Sozial-)Wissenschaften<br />
enger zusammen arbeiten sollten,<br />
eine engere Kooperation<br />
AWO SONNENSTEIN gemeinnützige GmbH<br />
Beratung – Behindertenhilfe – Psychosoziale Dienste<br />
www.awo-sonnenstein.de<br />
Wir sind ein Unternehmen der Arbeiterwohlfahrt und zertifiziert nach DIN ISO 9001.<br />
Für unsere Werkstatt <strong>für</strong> Behinderte<br />
in Pirna in unmittelbarer Nähe zur Lan<strong>des</strong>hauptstadt Dresden sowie am Tor zur Sächsischen Schweiz<br />
suchen wir eine/n<br />
LeiterIn Begleitender Dienst<br />
anstreben sollten. Hierzu gehört<br />
auch die gegenseitige fachliche<br />
Anerkennung, um gezielt und vor<br />
allem gemeinsam (multiprofessionell)<br />
Lösungen <strong>für</strong> die Kunden und<br />
mit den Kunden zu entwickeln. – Es<br />
geht nicht um unser Wohlbefinden,<br />
sondern um das Wohlbefinden<br />
unserer Kunden, um das Wohl der<br />
Kinder und Jugendlichen, mit<br />
denen wir arbeiten.<br />
Auf diesem Hintergrund spreche<br />
ich mich last but not least<br />
da<strong>für</strong> aus, die Neuen Steuerungsmodelle<br />
unter multiprofessionellen<br />
Gesichtspunkten bzw. Aspekten in<br />
der Praxis, <strong>für</strong> die Praxis und mit<br />
der Praxis weiterzuentwickeln und<br />
sehe in den Neuen Steuerungsmodellen<br />
viele nützliche (nutzbare)<br />
Chancen <strong>für</strong> ein „Mehr an Professionalität<br />
<strong>für</strong> unsere berufliche<br />
Profession“.<br />
Wir als Wissenschaftler der Basis<br />
haben auch ein großes Wort mitzureden<br />
über die Zukunft und die<br />
neuen Strukturen in unserer (täglichen)<br />
Arbeit!<br />
gleichzeitig stellvertretende/r WerkstattleiterIn<br />
Unsere anerkannte WfB (Neubau 2000) im Schlosspark Pirna – Sonnenstein bietet 300 Menschen mit Behinderungen<br />
moderne Arbeitsplätze und ist zuverlässiger Partner der Industrie.<br />
Das Aufgabengebiet umfasst die Leitung und Organisation der sozialen Betreuung der behinderten Mitarbeiter<br />
in enger Zusammenarbeit mit dem Produktionsbereich der Werkstatt.<br />
Wir erwarten:<br />
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– <strong>Ein</strong>fühlungs- und Durchsetzungsvermögen,<br />
– Organisationstalent,<br />
– Orientierung am Leitbild der Firma,<br />
– Erfahrung in Leitungsfunktion.<br />
Wir bieten:<br />
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– Arbeit in einem engagierten Team, kreative Entfaltung ist bei uns möglich,<br />
– gute Fortbildungsmöglichkeiten,<br />
– umfassende <strong>Ein</strong>arbeitung,<br />
– Unterstützung bei der Wohnungssuche in Pirna oder Dresden.<br />
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<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Forum SOZIAL 4/2001 21
S c h w e r p u n k t<br />
Wer sich in dieser Zeit dem Fachgebiet<br />
der Kinder- und Jugendhilfe<br />
nähert, findet vor sich eine<br />
vielfarbige, teils elektrisierende,<br />
teils niederschlagend zähe, jedenfalls<br />
komplexe Palette von<br />
Themen, Debatten, Konflikten,<br />
Positionspapieren, Studien und<br />
Modellprogrammen – ganz wie<br />
eine eigene Welt.<br />
Sozialstaat als ein „soziales Netz“<br />
<strong>für</strong> die Schwachen und Kranken<br />
denkt, nicht jedoch als Teil <strong>des</strong><br />
gesellschaftlichen Miteinanders.<br />
Dies mitzudenken ist erforderlich –<br />
wie es (vielleicht) auch nötig sein<br />
mag zu klären, ob nicht nur die<br />
KonzeptorInnen, sondern vielmehr<br />
auch das Gros der „realen“ (entpolitisierten)Sozialarbeiter/-päd-<br />
Kinder- und Jugendhilfe:<br />
Reformen und Fachlichkeit<br />
<strong>Ein</strong>e Skizze aktueller (In-)Fragestellungen<br />
Und doch, so meine ich, scheint es<br />
mehr denn je geboten, eine Reihe<br />
kritischer (Nach-)Fragen in Richtung<br />
Fachpolitik und Fachlichkeit<br />
zu stellen. In eben dieser Momentaufnahme<br />
ergeben sich <strong>für</strong> die<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit im Bereich der Kinder-<br />
und Jugendhilfe min<strong>des</strong>tens<br />
fünf gegenwärtige (In-)Fragestellungen:<br />
Erstens<br />
Sozialarbeit mit Kindern und<br />
Jugendlichen im Rahmen <strong>des</strong> KJHG<br />
soll und will betroffenenorientiert,<br />
selbsthilfeinitiierend, integriert, integrativ,<br />
sozialraum- und (v. a.)<br />
lebensweltbezogen handeln. Nicht<br />
selten jedoch wird den KollegInnen<br />
zugleich mangelnde Bereitschaft<br />
und unzureichende Fachkompetenz<br />
unterstellt (vgl. Hinte 2000). Kein<br />
Thema, ja sogar vergessen, scheinen<br />
die vieler Orten grassierenden<br />
Stelleneinsparungen und prosperierende<br />
soziale Probleme vor allem<br />
in Ballungsräumen zu sein.<br />
Es bleibt bei der auch im KJHG <strong>für</strong><br />
einen Anspruch auf Hilfe niedergelegten<br />
Defizitorientierung. Es verbinden<br />
sich ein rechtlich geformter<br />
„Normalisierungsauftrag“ in Bezug<br />
auf die Zielgruppen mit einer von<br />
Politik und Träger (Konkurrenz)<br />
geformten Programmabhängigkeit<br />
sozialer Hilfen. Diese strukturellen<br />
<strong>Ein</strong>gebundenheit der Jugendhilfe<br />
verfolgt als Teilsystem der Gesellschaft<br />
eine Logik, die (hochaktuell<br />
etwa in der Debatte um die Reform<br />
der Sozialhilfe) mehr den je den<br />
agogInnen (heute!) diesen eben<br />
auch politischen Anspruch der<br />
„Arbeit im Feld“ als Inhalt ihrer alltäglichen<br />
Praxis denn nicht schon<br />
aufgegeben haben.<br />
Und weiter gilt es, Grenzen klar zu<br />
benennen: Wie kann soziale Arbeit<br />
„im Feld“ helfen, wenn ihr die Mittel<br />
fehlen, das durch „Schlanken Staat“,<br />
Massenarbeitslosigkeit und Integrationsfrage<br />
„erschwerte“ Feld zu<br />
bestellen? Kann es (sogar) geschehen,<br />
dass <strong>Soziale</strong> Arbeit sich selbst<br />
im Bezug auf das Feld, zum „Ruhigsteller“<br />
der problematischen (Teil-)<br />
Gesellschaft verpflichtet, in dem sie<br />
nur noch „Symbolisches“ leistet?!<br />
Zweitens<br />
Von den Fachkräften wird viel und<br />
immer wieder Neues verlangt. Sie<br />
sollen motiviert kooperieren –<br />
weggehen vom Fall, hin zum Feld:<br />
vernetzen; befähigen; sie sollen<br />
effizienter arbeiten, neue Angebote<br />
einbringen, mehr anbieten, Alternativen<br />
aufzeigen und vieles mehr<br />
– aber sie sollen es tun zum gleichen<br />
Preis, oder aber mit weniger<br />
auskommen. Das damit enge Grenzen<br />
gesteckt und Rückschritte riskiert<br />
werden, wird unter Verweis<br />
auf den „starken politischen Druck“<br />
mit Bedauern nebenbei notiert<br />
(Hartwig/Sickinger 2001). Fachlichkeit<br />
braucht mehr als nur feste<br />
Budgets: sie braucht Innovationsreserven<br />
und Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Denn: Wie groß ist die<br />
Gefahr, dass unterm „Deckel“ nur<br />
vorhandenes fortgeführt wird?! Die<br />
sich hier nicht zufällig parallel verbreitenden<br />
integrierten Hilfen etwa<br />
sind ein Weg, sie brauchen jedoch<br />
Ressourcen (Wolff 2000). Fachlichkeit<br />
fehlt offenbar eine starke Stütze<br />
– wo sind hier die Träger, die ja<br />
so wichtigen Jugendhilfeausschüsse?!<br />
Unser <strong>Berufsverband</strong> ist gefordert,<br />
auch hier an die Seite der<br />
PraktikerInnen zu treten.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Michael Böwer<br />
(29) ist Mitglied<br />
der Redaktion<br />
und arbeitet<br />
als Dipl.-Sozialarb./päd.<br />
in der SPFH.<br />
Drittens<br />
Mit der Forderung gegenüber der<br />
Kinder- und Jugendhilfe nach Sozialraumorientierung,<br />
integrierten<br />
Hilfen, Kooperationen mit anderen<br />
Funktions- und Hilfesystemen werden<br />
entscheidende Forderungen<br />
auch von <strong>Soziale</strong>r Arbeit selbst<br />
getroffen. Soll dies jedoch wirklich<br />
erfolgreich geschehen, bedarf es<br />
eines qualifizierten Inputs. Wenn<br />
entscheidend ist, „was hinten rauskommt“,<br />
dann ist klar, dass auch<br />
vorn „Wahres“ hinein gegeben werden<br />
muss.<br />
Das heißt: Es bedarf der Garantie<br />
eines Min<strong>des</strong>tmaßes qualitativer<br />
Arbeitsstrukturen und Setting in<br />
der Kinder- und Jugendhilfe:<br />
Vielleicht nicht die „eines“ administrativen<br />
Jugendamtes (zur Debatte<br />
vgl. u. a. Thole u. a. 2000),<br />
sondern:<br />
� einer kommunalen Fachstelle,<br />
die Qualität, Politik und Zielerreichung<br />
der politischen Verantwortung<br />
<strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche als Zukunftsträger<br />
organisiert<br />
durch<br />
Partizipationsforen, in denen Kommunalpolitik<br />
und -verwaltung,<br />
PraktikerInnen, BürgerInnen und<br />
AnbieterInnen zusammenwirken –<br />
ebenso wie dem Vorhandensein<br />
regionalisierter Teams und klarer<br />
Ansprech-Orte, die speziell <strong>für</strong> heranwachsende<br />
Menschen offen<br />
gestaltet sind.<br />
22 Forum SOZIAL 4/2001
Viertens<br />
Inzwischen gibt selbst die „Bürokratie-Expertin“,<br />
die Kommunale<br />
Gemeinschaftsstelle <strong>für</strong> Verwaltungsvereinfachung,<br />
zu, aus Kennziffern<br />
keine inhaltlichen Ziele herauslesen<br />
zu können. Sie proklamiert,<br />
weg zu wollen von der bisher<br />
präferierten „Binnenmodernisierung“<br />
hin zur „Verbesserung politischer<br />
Steuerung“ durch Anschluss<br />
an „Jugend- und Sozialplanung“<br />
und zur Klärung <strong>des</strong>sen, „was konkret<br />
<strong>für</strong> die Bürger erreicht werden<br />
soll“ (vgl. Heinz 2001). Dies mag<br />
zwar viele KritikerInnen bestätigen,<br />
doch Genugtuung allein wäre fatal.<br />
Nutzen wir die sich bietenden<br />
Möglichkeiten, mit (über-)regionalen<br />
Kooperationen Inhalte <strong>des</strong> nun<br />
offerierten strategischen Managements<br />
einzubringen: Schieflagen<br />
der Sozialstruktur als Steuerungsbasis<br />
zu fordern, die „Zufriedenheit“<br />
der Eltern und Kinder mit Kindertagesstätten<br />
(vgl. Wehrmann/<br />
Abel 2000) durch Befragungen zu<br />
messen, das an Kategorien wie<br />
Nutzung und Aktivität ablesbare<br />
Wohlfühlen der Kinder in Heimen<br />
(vgl. Böwer 2000), die Kooperationsintensität<br />
von Jugendhilfe<br />
und Schule (Deinet 2001) oder<br />
etwa die Dichte von Reflexion und<br />
Beteiligungsgrade in der Jugendarbeit<br />
(vgl. v. Spiegel 2001) als<br />
Qualitätseckwerte solcher Steuerung<br />
zu setzen. Denn besteht andererseits<br />
nicht die Gefahr, dass<br />
„Beteiligung“ zur Worthülse verkommt,<br />
zum Anglizismus durch<strong>des</strong>ignter<br />
Sozial(staats)politik?! …<br />
Fünftens<br />
In der Kinder- und Jugendhilfe gibt<br />
es zahlreiche weitere „Knackpunkte“.<br />
Wenn etwa heute sozialberufliche<br />
Fachkräfte als sog. „Profifamilien“<br />
<strong>für</strong> die Aufnahme von<br />
gleich vier Heimkindern in die eigene<br />
Wohnung auf halbe BAT-IVb-<br />
Jobs gesucht (und gefunden!) werden,<br />
oder z. B. im Fernsehen (N3<br />
2001) berichtet wird, wie rührseliges<br />
Ehrenamt gesponsert von Mc-<br />
Kinsey, Dt. Post pp. (angeblich) KiTa<br />
und Erziehungsberatung zur Freude<br />
der Kommunalpolitik ersetzt, dann<br />
ist öffentlichkeitswirksames <strong>Ein</strong>treten<br />
<strong>für</strong> Klarheit und Fachlichkeit<br />
geboten.<br />
Auch wenn etwa der <strong>DBSH</strong> dazu<br />
mehr Bekanntheit, mehr finanzielle<br />
Mittel <strong>für</strong> „Presseschlachten“<br />
und vielleicht auch mehr Mut<br />
und Engagement der Mitglieder<br />
bräuchte, ist eines offenkundig:<br />
Ohne eine Kooperation mit offenem<br />
Visier über bisherige Grenzen<br />
(vgl. Kilb 1999) und Lobbys hinweg,<br />
gestützt auf wertvolle Praxis, die<br />
<strong>Ein</strong>bindung der von der Politik der<br />
Moderne ja so sehr umworbenen<br />
BürgerInnen (die ja ggf. „zufällig“<br />
auch Hilfesuchende sind), wird<br />
wenig Ordnung und noch weniger<br />
Qualität in das scheinbar oft so<br />
„freie Spiel der Kräfte“ der Kinderund<br />
Jugendhilfe gelangen.<br />
Quellen:<br />
Böwer, Michael: Lebensweltbezogene<br />
Qualitätsentwicklung<br />
in der Heimerziehung; in: Forum<br />
SOZIAL, 1/2000, S. 29–30<br />
Deinet, Ulrich (Hrsg.): Kooperation<br />
von Jugendhilfe und Schule.<br />
<strong>Ein</strong> Handbuch <strong>für</strong> die Praxis, Leske +<br />
Budrich Verlag, Opladen 2001<br />
Heinz, Rainer: Verwaltungsreform:<br />
Richtiges richtig tun; in:<br />
Socialmanagement Heft 3/2001,<br />
S. 10–12<br />
Hartwig, Jürgen/ Sickinger, Fridolin:<br />
Umbau: Fachlich steuern;<br />
in: Socialmanagement Heft 4/<br />
2001, S. 5–8<br />
Hinte, Wolfgang: Das Jugendamt<br />
als Steuerungsinstrument im<br />
sozialen Raum; in: Thole, Werner/Galuske,<br />
Michael/Struck,<br />
Norbert (Hrsg.): Zukunft <strong>des</strong> Jugendamtes,<br />
Luchterhand-Verlag,<br />
Neuwied 2000, S. 21–35<br />
Kilb, Rainer: Kooperation als<br />
neuer „Königsweg“ oder: ist<br />
Kooperation in der Konkurrenzsituation<br />
überhaupt möglich?;<br />
in: Sozialmagazin, Heft 5/1999<br />
Norddeutsches Fernsehen N3:<br />
Bericht „startsozial“, Sendung<br />
„Markt im Dritten“ v. 9. Juli 2001<br />
(Informationen zum Ehrenamt –<br />
Sponsoring-Programm „startsocial“<br />
unter: http://www.mc<br />
kinsey.de/spotlight/010621_<br />
startsocial_update1.htm)<br />
v. Spiegel, Hiltrud (Hrsg.): Jugendarbeit<br />
mit Erfolg. Arbeitshilfen<br />
und Erfahrungsberichte<br />
zur Qualitätsentwicklung und<br />
Selbstevaluation: <strong>Ein</strong> Modellprojekt<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>jugendamtes,<br />
Votum-Verlag, Münster 2000<br />
Wehrmann, Ilse/Abel, Rolf Dieter:<br />
Von der Kindertagesstätten -<br />
Verwaltung zum Kindertagesstätten-Management.<br />
<strong>Ein</strong> Beitrag<br />
zur Zukunft von Kindertagesstätten,<br />
Eigenverlag Bremische<br />
Ev. Kirche, Bremen 2000<br />
Wolff, Mechthild: Integrierte Erziehungshilfen.<br />
<strong>Ein</strong>e exemplarische<br />
Studie über neue Konzepte<br />
in der Jugendhilfe; Juventa Verlag,<br />
Weinheim/München 2000<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Forum SOZIAL 4/2001 23
D B S H - R e p o r t<br />
Dieter Dzewas, 46, ist Mitglied <strong>des</strong><br />
Deutschen Bun<strong>des</strong>tages seit 1998<br />
und <strong>für</strong> die Fraktion der SPD im<br />
Bun<strong>des</strong>tagsausschuss Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend vertreten.<br />
Seine Mitarbeit bei den<br />
Naturfreunden während seiner<br />
Jugendzeit sieht er rückblickend<br />
als wegweisend <strong>für</strong> sein soziales<br />
Engagement. Für die Wahl seines<br />
Studiums der Sozialarbeit wurde<br />
dort der Grundstein gelegt. Die<br />
ehrenamtliche Personalratsarbeit<br />
während seiner Tätigkeit im Sozialamt<br />
wie das Amt <strong>des</strong> stellvertretenden<br />
Bürgermeisters in Lüdenscheid<br />
waren wichtige Etappen<br />
vor seiner Abgeordnetenzeit. Seine<br />
Karriere begann mit einer<br />
Maurerlehre.<br />
?<br />
Herr Dzewas, im Bun<strong>des</strong>tagshandbuch<br />
konnten wir in den<br />
Kurzbiographien 14 Abgeordnete<br />
finden, die als Beruf SozialarbeiterIn<br />
angegeben haben. Erst bei der<br />
weiteren Recherche haben wir auch<br />
Sie entdeckt, da als Beruf Verwaltungsangestellter<br />
angegeben war.<br />
Das war der ausgeübte Beruf, weil<br />
ich nach dem Anerkennungsjahr,<br />
das ich im Jugendamt in Plettenberg<br />
gemacht habe, zwei berufliche<br />
Angebote hatte. <strong>Ein</strong>es wäre der<br />
Aufbau einer sozialpädagogischen<br />
Familienhilfe in einer anderen<br />
Stadt gewesen. Das andere war<br />
eine Stelle im Sozialamt, wo ich<br />
schon während <strong>des</strong> Annerkennungsjahres<br />
<strong>für</strong> vier Monate arbeitete.<br />
Ich entschied mich <strong>für</strong> die<br />
Stelle im Sozialamt. Der große Vorteil<br />
der Stelle war die Möglichkeit,<br />
etwas aufzubauen. Ich hatte mehr<br />
Handlungsmöglichkeiten, als auf<br />
einer Stelle, wo alles vorstrukturiert<br />
ist. Ausschlaggebender Punkt<br />
war auch einfach, dass ich mich in<br />
der Umgebung in Plettenberg mit<br />
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
sehr wohl fühlte. Gut<br />
war auch die Nähe zu meinem<br />
Arbeitsplatz. Da ich mich schon<br />
zum damaligen Zeitpunkt politisch<br />
Forum SOZIAL hatte die Idee,<br />
Abgeordnete, die von ihrem<br />
grundständischen Beruf her<br />
Sozialarbeiter sind, zu interviewen.<br />
<strong>Ein</strong>erseits waren wir<br />
neugierig auf ihren beruflichen<br />
Werdegang und wollten<br />
der Frage nachgehen, ob<br />
sie ihre berufliche Identität,<br />
trotz veränderter Aufgabengebiete,<br />
bewahren. Wir waren<br />
neugierig auf ihre berufsbiographischen<br />
Wurzeln. Andererseits<br />
wollten wir wissen,<br />
was jemand seinen Kolleginnen<br />
und Kollegen zu sagen<br />
hat, der bereits eine Weile seinen<br />
Berufsstand aus der<br />
Distanz heraus betrachten<br />
konnte. Das Interview mit<br />
Herrn Dzewas ist die Fortsetzung<br />
unserer Interviewserie.<br />
engagierte, hatte ich ohnehin nicht<br />
so viel Freizeit.<br />
Später war ich dann zuständig <strong>für</strong><br />
den gesamten Bereich Asylbewerber,<br />
inklusive der materiellen Hilfe<br />
und der Organisation der Unterbringungen.<br />
Mit einem anderen<br />
Mitarbeiter zusammen hatten wir<br />
noch die besondere Aufgabe, diejenigen<br />
zu betreuen, die aufgrund<br />
von Leistungskürzungen oder fehlender<br />
Unterlagen auf einmal ohne<br />
Mittel dastanden.<br />
Der Vertrag war erst einmal der<br />
eines Angestellten nach dem ganz<br />
normalen BAT. Erst später, als ich<br />
mich um eine Höhergruppierung<br />
bemühte, die sich allerdings auch<br />
durch die Zuordnung der stellvertretenden<br />
Amtsleitung ergab, wur-<br />
dienst habe ich bei diesem Verband<br />
in der Jugendtagungsstätte gemacht.<br />
Danach wollte ich nicht<br />
mehr ins Elternhaus zurück. Ich<br />
wollte die Selbstständigkeit beibehalten,<br />
und ein Studium wäre nur<br />
durch die Unterstützung meiner<br />
Eltern möglich gewesen.<br />
In den Ferien hatte ich immer schon<br />
auf dem Bau gearbeitet. Mein Vater<br />
ist Bauarbeiter gewesen. Zufällig<br />
wurde ich im Urlaub auf die Möglichkeit<br />
einer Ausbildung hingewiesen<br />
und habe sie dann auch in<br />
Angriff genommen. Das Reizvolle<br />
an der Arbeit in einem kleinen<br />
Handwerksbetrieb war, dass ich<br />
schnell jede Tätigkeit ausüben<br />
konnte und die Erfolge – selbstverständlich<br />
auch die Misserfolge –<br />
In eine offensive Position gehen –<br />
sich einbringen!<br />
de der Tarifvertrag <strong>für</strong> Sozialberufe<br />
zugrunde gelegt.<br />
?<br />
Wie Sie es beschrieben haben,<br />
war so etwas wie sozialpädagogisch<br />
tätig sein immer da. Was war<br />
ihre Motivation, Sozialarbeit zu studieren?<br />
Ihr erster Beruf ist Maurer?<br />
Es ist ein sehr untypischer Werdegang.<br />
Ich habe während meiner<br />
ganzen Jugendzeit kontinuierlich<br />
Jugendverbandsarbeit gemacht.<br />
Erst als Teilnehmer und später als<br />
Betreuer. Ich war bei den Naturfreunden;<br />
es ist ein kleiner Jugendverband,<br />
und ich habe in diesem<br />
Verband meine politische wie überhaupt<br />
meine Sozialisation durchlaufen,<br />
seitdem die Bindung nicht<br />
mehr so stark zum Elternhaus war.<br />
Mit 12, 13 Jahren wurde der<br />
Jugendverband eigentlich immer<br />
mehr zu meiner Heimat. Hier wurde<br />
ich geprägt durch die Bildungsreferenten,<br />
die dieser Verband<br />
beschäftigte. Sie waren Sozialarbeiter.<br />
<strong>Ein</strong>er ist <strong>für</strong> mich noch<br />
ganz präsent, den ich auch <strong>für</strong> mich<br />
als vorbildlich angesehen habe.<br />
Das war kein bewusster Prozess. Ich<br />
habe einige Jahre Jugendverbandsarbeit<br />
– in Form von Freizeiten -<br />
mitgestaltet. Auch meinen Zivil-<br />
waren rasch sichtbar. Diese Arbeit<br />
hätte ich sicher bis zum Ende meiner<br />
Berufszeit ausgeübt, wenn ich<br />
nicht schon frühzeitig Rückenbeschwerden<br />
bekommen hätte, die<br />
sich ständig verschlimmerten. Auf<br />
Anraten meines Orthopäden habe<br />
ich den Beruf gewechselt. Durch<br />
die Option <strong>des</strong> Abiturs hatte ich die<br />
Chance zu studieren. <strong>Ein</strong> Ingenieur-Studium<br />
schien mir wegen<br />
größerer Schwierigkeiten bei<br />
räumlichem Vorstellungsvermögen<br />
wenig erfolgversprechend. So gab<br />
es als zweite Option die Sozialarbeit.<br />
Möglicherweise hat bei dieser<br />
Entscheidung das Vorbild eines<br />
Bildungsreferenten aus meinem<br />
Jugendverband eine wichtige Rolle<br />
gespielt.<br />
?<br />
Inwieweit war mit Menschen<br />
zu arbeiten, anderen zu helfen,<br />
ein wichtiges Motiv <strong>für</strong> Sie?<br />
Der Bezug zu Menschen war entscheidend.<br />
Der Umgang mit Menschen<br />
hat mich gereizt, was ich<br />
auch heute in meiner Tätigkeit als<br />
eine zentrale und wichtige Aufgabe<br />
ansehe. Viel Umgang und Kontakt<br />
mit Menschen aufzunehmen und<br />
herausfinden, wo sie ihre Vorstellungen,<br />
aber auch ihre Schwierig-<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Das Interview<br />
führten<br />
Heike Hüneke<br />
und<br />
Michael Böver.<br />
24 Forum SOZIAL 4/2001
keiten haben. Im Rahmen meiner<br />
Möglichkeiten, möchte ich auch<br />
einen Beitrag dazu leisten, Hilfesysteme<br />
transparenter zu machen.<br />
Es gibt ja ein ausgeprägtes soziales<br />
Sicherungssystem in unserem Land,<br />
wo auch die ein oder andere Optimierung<br />
möglich wäre, aber den<br />
Zugang dazu haben häufig nur die<br />
Cleveren.<br />
?<br />
Gab es während <strong>des</strong> Fachhochschulstudiums<br />
etwas, von dem<br />
Sie meinen, das es bedeutungsvoll<br />
<strong>für</strong> Sie war?<br />
Bedeutungsvoll war erst einmal das<br />
Praktikum, das ich im Altenheim<br />
gemacht habe. Ich habe 1985 drei<br />
Monate dort gearbeitet. Damals war<br />
es noch so gut wie kein Arbeitsfeld<br />
<strong>für</strong> Sozialarbeiter und Sozialpädagogen.<br />
Die großen <strong>Ein</strong>richtungen<br />
der Altenhilfe hatten Ende der<br />
80er Jahre nicht durchgehend Sozialdienste,<br />
besetzt mit Sozialarbeitern.<br />
Natürlich sahen auch die pflegerischen<br />
Kräfte das als ihre Aufgabe<br />
an. Sie hatten damals den Verdacht,<br />
die Sozialarbeiter könnten<br />
ihre Kompetenz in Frage stellen. Die<br />
Erfahrungen, die ich dort machen<br />
konnte, ich denke an meine Sterbebegleitung<br />
eines älteren Herrn, der<br />
keine Angehörigen mehr hatte,<br />
waren <strong>für</strong> mich sehr prägend. Es war<br />
etwas Existenzielles, was da mit mir<br />
passiert ist.<br />
Dieses ist <strong>für</strong> mich möglicherweise<br />
ein reizvolles Aufgabengebiet <strong>für</strong><br />
die Zukunft.<br />
Abgeordneter ist nun mein dritter<br />
Beruf, den ich zurzeit ausübe mit<br />
einem Vertrag, den man von den<br />
Wählern und Wählerinnen erhält,<br />
den man aber auch nicht unbedingt<br />
verlängert bekommt. Ich könnte<br />
mir durchaus vorstellen, eine weitere<br />
berufliche Tätigkeit in einem<br />
Bereich wie der Seniorenarbeit<br />
auszuüben.<br />
?<br />
Was hat Ihnen der Beruf <strong>des</strong><br />
Sozialarbeiters als Abgeordneter<br />
gebracht? Haben Ihnen hier ihre<br />
Berufserfahrungen geholfen?<br />
Erst einmal hat mir meine sehr<br />
schmalspurige Ausbildung in Recht<br />
geholfen. Da wir uns hier mit<br />
Gesetzgebung und Novellierung<br />
von bestehenden Gesetzgebungen<br />
Forum SOZIAL 4/2001<br />
beschäftigen, sind rechtliche<br />
Kenntnisse schon wichtig. So eine<br />
Grundsatzdebatte, wie sie heute<br />
hier stattfindet, die Entwicklung<br />
von Gentechnik unter den Gesichtspunkten<br />
von Chancen und<br />
Gefahren, ist eher die Ausnahme.<br />
Juristisches Wissen ist hilfreich.<br />
Gute Kenntnisse aus speziellen<br />
Bereichen wie bei mir im Sozialhilferecht,<br />
sind ebenfalls hilfreich.<br />
Aus der Pädagogik bringe ich die<br />
Fähigkeit im Umgang mit Menschen<br />
mit. Aus der Jugendverbandsarbeit<br />
die Fähigkeit, einer<br />
Gruppe Impulse zu geben und<br />
damit Führungsqualität einzubringen.<br />
Der helfende Aspekt der Sozialarbeit<br />
tritt bei meiner derzeitigen<br />
Tätigkeit eher in den Hintergrund.<br />
?<br />
War das unter anderem eine<br />
Motivation, etwas verändern<br />
zu wollen, sich doch <strong>für</strong> die politische<br />
Karriere zu entscheiden?<br />
Die Notwendigkeit gesellschaftlicher<br />
Entwicklung zu begleiten,<br />
Neues zu initiieren, aber auch<br />
Bestandteil solcher Prozesse zu<br />
sein, ist eine Grundmotivation bei<br />
mir, seit ich im Jugendverband<br />
gearbeitet hatte. Ich habe die<br />
Gesellschaft nie als gegeben und<br />
auf ewig angelegt gesehen, sondern<br />
wollte immer mitgestalten<br />
und verändern. Hier halte ich den<br />
Beruf <strong>des</strong> Sozialarbeiters <strong>für</strong> geeignet,<br />
gesellschaftliche Prozesse zu<br />
beeinflussen. Was z. B. die Sozialarbeiterin<br />
in der Gemeinwesenarbeit<br />
in meinem Stadtteil geleistet<br />
hat, ist hervorragend. Sie hat Leute<br />
aus unterschiedlichen Funktionen,<br />
den Apotheker, den Gastronomen,<br />
den Leiter der Jugendeinrichtung,<br />
im Viertel zusammengebracht und<br />
erreicht, dass diese sich gemeinschaftlich<br />
um ihr Viertel kümmern.<br />
Diesen Prozess, ich möchte es<br />
Stadtteil-Management nennen,<br />
hat sie erfolgreich auf den Weg<br />
gebracht.<br />
?<br />
Was braucht die <strong>Soziale</strong><br />
Arbeit?<br />
Sozialarbeit braucht die richtigen<br />
Methoden oder genauer gesagt, die<br />
richtige Vermittlung von Handlungskompetenzen.<br />
So bestimmte<br />
Grundstrukturen von Gruppen-<br />
Aus der<br />
Pädagogik<br />
bringe ich<br />
die Fähigkeit im<br />
Umgang mit<br />
Menschen mit.<br />
prozessen sind ja so furchtbar<br />
anders auch heute nicht, wenn man<br />
in der Lage ist, sie auf die Grundstruktur<br />
zu reduzieren. Die Qualifikation<br />
von Dozentinnen und<br />
Dozenten spielt dabei eine wichtige<br />
Rolle. Die Fachhochschule in<br />
Hagen, an der ich studiert habe,<br />
war überschaubar. Die ca. 300 Studentinnen<br />
und Studenten kannten<br />
sich oft persönlich. Der Preis <strong>für</strong> die<br />
Überschaubarkeit an dieser kleinen<br />
FH war allerdings ein sehr eingeschränktes<br />
Angebot an Inhalten<br />
und Dozentinnen und Dozenten. So<br />
gab es z. B. nur ein Angebot im<br />
Fach „Methoden der Sozialarbeit“.<br />
Leider war dieses Angebot <strong>für</strong> mich<br />
sehr dürftig. Sollte ich heute noch<br />
einmal vor der Entscheidung stehen,<br />
würde ich sicher eine größere<br />
Hochschule mit mehr Auswahlmöglichkeiten<br />
vorziehen.<br />
?<br />
Also eine handfeste Ausbildung,<br />
die wirklich stärker die<br />
Verzahnung von Theorie und Praxis<br />
mit sich bringt – ist das eine ihrer<br />
Hauptforderungen an die Fachhochschulen?<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
25
D B S H - R e p o r t<br />
Meine Erfahrung ist, die beste<br />
Theorie ist die, die ich selbst als<br />
hilfreich in der Praxis erfahre. Das<br />
macht neugierig auf mehr. Wenn<br />
ich selbst erlebt habe, das war ein<br />
Handwerkszeug, um bestimmte<br />
Dinge vernünftig zu regeln, optimal<br />
hinzubekommen, dann will ich<br />
auch noch mehr davon erfahren.<br />
Dann habe ich doch auch Interesse<br />
daran. Alles andere sind Trockenübungen.<br />
?<br />
Was sind Ihre Kriterien <strong>für</strong> gute<br />
Sozialarbeit?<br />
Qualität! Die Sozialarbeiter sind die<br />
Besten, die den Klienten in die Lage<br />
versetzen, unabhängig von Sozialarbeit<br />
zu sein. Die, die in der Lage<br />
sind, Entwicklungspotenziale bei<br />
anderen freizulegen. Ich gehöre zu<br />
den optimistischen Menschen. Ich<br />
habe ein Menschenbild, nach dem<br />
bei allen Menschen – egal ob alt<br />
oder jung – noch unentdeckte<br />
Potenziale stecken, die man nur<br />
wecken und fördern muss. Bei dieser<br />
Entwicklung und Entdeckung<br />
von Potenzialen können Sozialarbeiter<br />
helfen. Es sollte eine entscheidende<br />
Fähigkeit von Sozialarbeitern<br />
sein, anderen Menschen<br />
wieder Selbstbewusstsein zu<br />
geben. Sozialarbeiter sollten die<br />
Voraussetzung schaffen, Prozesse<br />
in Gang zu setzen und in Gang zu<br />
halten.<br />
?<br />
Was meinen Sie braucht unser<br />
Berufsstand, um mehr öffentliche<br />
Anerkennung zu erfahren?<br />
Die professionelle Darstellung <strong>des</strong>sen,<br />
was man leistet, lässt sehr zu<br />
wünschen übrig.<br />
Ich kenne das aus der politischen<br />
Arbeit, aus der Gewerkschaftsjugend<br />
und dem damaligen Jugendwohlfahrtsausschuss,<br />
in dem<br />
ich mitgearbeitet habe. Es ist nicht<br />
damit getan zu behaupten, dass Kriminalität<br />
durch Sozialarbeit verhindert<br />
wird. Der exakte Nachweis ist<br />
schon sehr wichtig, und entsprechende<br />
empirische Nachweise unter<br />
Berücksichtigung ökonomischer<br />
Belange müssen erfolgen. Es ist<br />
wichtig zu wissen, welche wirtschaftlichen<br />
Kategorien es gibt, was<br />
wo<strong>für</strong> zur Verfügung steht, wo über<br />
die Verteilung der Ressourcen ent-<br />
schieden wird. Das alles kannte ich<br />
nur aus meiner politischen Arbeit.<br />
?<br />
Sich gegenüber anderen Berufsgruppen<br />
durchzusetzen – ist<br />
es eine Frage der Persönlichkeit oder<br />
<strong>des</strong> beruflichen Hintergrun<strong>des</strong>?<br />
Ich hatte immer Respekt vor Wissensautoritäten,<br />
aber auch immer<br />
das Interesse zu hinterfragen. Sozialarbeit<br />
benötigt die Fähigkeit sich<br />
in institutionellen Grabenkämpfen<br />
zu bewähren. Ich weiß gar nicht,<br />
wie man das am besten vermittelt.<br />
Die Skepsis gegenüber Sozialarbeitern<br />
gab es anfangs auch im Sozialamt.<br />
Die Kolleginnen und Kollegen<br />
hatten zunächst einige Vorbehalte<br />
gegenüber unserem Berufsstand.<br />
Für viele waren Sozialarbeiter<br />
eine Art Paradiesvogel, die<br />
nicht in ein Verwaltungsschema<br />
passten. In der Zusammenarbeit<br />
haben die MitarbeiterInnen allerdings<br />
gemerkt, dass SozialarbeiterInnen<br />
offensichtlich einige besondere<br />
Fähigkeiten haben. Das machte<br />
sich daran fest, dass einige Personen<br />
mit besonderen Schwierigkeiten<br />
bei mir landeten.<br />
?<br />
Wegen der Sozialkompetenz<br />
der Sozialarbeiters?<br />
Ja, dabei haben mir besonders die<br />
Fähigkeiten wie Gesprächsführung<br />
und Erfahrung in Deeskalation<br />
geholfen.<br />
?<br />
Welche Fähigkeiten braucht<br />
der Berufsstand?<br />
Sozialarbeit, die den Versuch<br />
unternimmt, Allkompetenz zu entwickeln,<br />
muss immer enttäuschen.<br />
Je stärker man bereit ist, die drei bis<br />
vier Kernkompetenzen, die wir<br />
anderen Berufen voraushaben, zum<br />
Schwerpunkt der Tätigkeit zu<br />
machen, umso erfolgreicher können<br />
wir auch berufsständische<br />
Interessen nach vorn bringen. Die<br />
Bereiche, in denen die 200 000<br />
Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagogen<br />
inzwischen tätig sind,<br />
umfassen die gesamte Lebensspanne,<br />
beginnend bei der Kindertagesstätte,<br />
bis hin zur Altenpflege.<br />
Dabei werden wir oft nur als kleine<br />
Rädchen im großen Getriebe wahrgenommen.<br />
Die entscheidenden<br />
Kompetenzen sind: Fähigkeiten von<br />
Ich halte es <strong>für</strong><br />
wichtig, dass<br />
Sozialarbeiter<br />
überall, wo sie<br />
tätig sind, ihre<br />
Professionalität<br />
deutlicher<br />
hervorheben.<br />
Menschen zu wecken, Selbsthilfepotenziale<br />
zu entwickeln, soziale<br />
Prozesse zu initiieren, zu begleiten<br />
und zu managen. Dazu benötigt<br />
Sozialarbeit die Fähigkeit, Prozesse<br />
zu analysieren und <strong>Ein</strong>fühlungsvermögen<br />
im Umgang mit Klienten zu<br />
entwickeln. Dringend erforderlich<br />
ist eine starke Veränderung der<br />
Ausbildung. Es gibt zu wenig<br />
ehemalige Sozialarbeiter/innen an<br />
den Fachhochschulen, weil dazu<br />
die Voraussetzung oft ein abgeschlossenes<br />
Hochschulstudium und<br />
eine wissenschaftliche Karriere<br />
sind.<br />
?<br />
Wie wichtig ist die Darstellung<br />
von Sozialarbeit in der Öffentlichkeit?<br />
Die Außendarstellung ist außerordentlich<br />
wichtig. Deshalb leisten<br />
sie mit der Darstellung <strong>des</strong> Berufsstan<strong>des</strong><br />
in einem Verband, wie es<br />
ihrer ist, einen besonderen Beitrag.<br />
Das ist in einer großen Gewerkschaft<br />
wie Ver.di – früher der ÖTV –,<br />
die in erster Linie ökonomische<br />
Interessen zu vertreten hat, in dem<br />
Umfang gar nicht möglich. Bei<br />
Gewerkschaften muss die ökonomische<br />
Seite den Schwerpunkt<br />
bilden, denn die Wahrnehmung der<br />
ökonomischen Interessen ist<br />
schließlich die Hauptmotivation<br />
<strong>für</strong> eine Mitgliedschaft. Zur Darstellung<br />
besonderer Fachlichkeit ist<br />
ein Verband, wie es der <strong>DBSH</strong> ist,<br />
zweifellos besser geeignet.<br />
?<br />
Was kann ihr Ausschuss dazu<br />
beitragen?<br />
Es gibt da keine unmittelbare Kompetenz<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> an dieser Stelle.<br />
Bildungsangelegenheiten sind vor<br />
allem Kompetenz der Länder. Studienordnungen<br />
werden ebenfalls<br />
von den Ländern gemacht. Am<br />
KJHG sehen sie, wie der Bund nach<br />
meiner Meinung einen guten Rahmen<br />
gesetzt hat. Für die Ausfüllung<br />
dieses Rahmens und die konkrete<br />
Umsetzung sind die Länder und die<br />
Kommunen zuständig. Ich halte es<br />
<strong>für</strong> wichtig, dass Sozialarbeiter<br />
überall, wo sie tätig sind, ihre Professionalität<br />
deutlicher hervorheben.<br />
Ich bemühe mich jedenfalls,<br />
dies auch in meiner Ausschussarbeit<br />
zu praktizieren.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
26 Forum SOZIAL 4/2001
M i t g l i e d e r k a m p a g n e<br />
Für den Erfolg unserer Mitgliederkampagne<br />
bleiben eigentlich<br />
nur noch drei Monate. So wird es<br />
Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen:<br />
Wir haben 40 000 Zeitungen<br />
„<strong>DBSH</strong> Profil“ verteilt, 6000<br />
Exemplare eines Kampagnenflugblattes<br />
und 1000 Plakate<br />
wurden gedruckt. In vielen Fachzeitschriften<br />
und Vorlesungsverzeichnissen<br />
sind wir vertreten.<br />
Die Internet-Seiten werden<br />
monatlich von über 10 000 verschiedenen<br />
Menschen besucht.<br />
Sie, oder wir hören auf“, hieß es<br />
unverblümt. Nicht ohne Erfolg,<br />
konnte doch die Existenz der „TAZ“<br />
immer wieder gesichert werden.<br />
Als <strong>DBSH</strong> wollen wir diesen Weg<br />
nicht gehen. Wir setzen auf das<br />
Engagement und Kreativität unserer<br />
Mitglieder. Gleichwohl gehen wir mit<br />
der Situation offen um:<br />
Der <strong>DBSH</strong> hat seine Leistungen in<br />
den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />
ausgebaut: berufspolitische<br />
Vertretung, Forum SOZIAL,<br />
Internet, Versicherungen, <strong>Ein</strong>fluss<br />
Mitglieder<br />
werben<br />
Mitglieder<br />
Ansprache. Die Hälfte unserer Mitglieder<br />
wurde so zum Beitritt motiviert.<br />
Jeder kennt es von sich selbst:<br />
Interessante Informationen werden<br />
mit einem „da kümmere ich mich<br />
später drum“ zur Seite gelegt. Erst<br />
wenn der Anstoß von jemand anderem<br />
kommt, wird gehandelt.<br />
Wie erfolgreich dieser Anstoß sein<br />
kann, beweisen die Aktivitäten<br />
weniger Mitglieder, die bis zu 25<br />
„Neue“ geworben haben.<br />
Wenn sich Menschen heute engagieren<br />
oder in einen Verband ein-<br />
<strong>Ein</strong>e Chance mehr!<br />
Mitgliederkampagne bis zum 31. 3. 2002 verlängert!<br />
Mitglieder veröffentlichen mit Hinweis<br />
auf den Verband in Zeitschriften<br />
und geben Interviews. Zwischenzeitlich<br />
wenden sich Nachrichtenagenturen<br />
und Publikumszeitschriften<br />
mit Informationsanfragen<br />
an den <strong>DBSH</strong>.<br />
Das Projekt „Berufsregister“ hat zu<br />
vielfältigen Kontakten mit anderen<br />
Organisationen geführt. Die Stellungnahmen<br />
<strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> finden<br />
Beachtung in Politik und Fachöffentlichkeit.<br />
Der <strong>DBSH</strong> wird zu einem Verband,<br />
über den man spricht!<br />
441 neue Mitglieder<br />
Trotz dieses gelungenen Starts bleibt<br />
unsere Kampagne hinter den Erwartungen<br />
zurück. Bis zum 31. 8. 2001<br />
haben wir 441 Mitglieder neu aufnehmen<br />
können. Das sind 54 mehr als<br />
im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum sind<br />
(wie im Vorjahr auch) 250 Mitglieder<br />
ausgetreten. Das ist ein positives<br />
Ergebnis, verzeichnen doch andere<br />
Gewerkschaften erhebliche Mitgliederverluste.<br />
Auch die Austritte sind<br />
nicht beunruhigend. Wie kaum ein<br />
anderer Beruf ist der der <strong>Soziale</strong>n<br />
Arbeit von Familienphasen, Berufswechsel<br />
und Berufsaufgabe geprägt.<br />
Und dennoch: Der bisherige Mitgliederzuwachs<br />
von netto 200 ist<br />
weit entfernt von den 1000 neuen<br />
KollegInnen, die wir uns gewünscht<br />
haben.<br />
In einer solchen Situation griff die<br />
Berliner „Tageszeitung“ zur „ultimativen“<br />
Kampagne: „Abonnieren<br />
auf Studium, Fort- und Weiterbildung.<br />
Und es gibt viele neue<br />
Ideen und Erfordernisse.<br />
Der <strong>DBSH</strong> wird erst durch das<br />
Engagement der Ehrenamtlichen<br />
möglich. Diese werden neben den<br />
Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle<br />
von nur zwei hauptberuflich<br />
tätigen Fachleuten unterstützt.<br />
Selbst dieser Standard ist gefährdet.<br />
Der <strong>DBSH</strong> nimmt jährlich<br />
100 000 Mark zu wenig ein. 1000<br />
neue Mitglieder, so ist unsere<br />
Rechnung, gleichen dieses Defizit<br />
aus und ermöglichen den Ausbau<br />
der Leistungen.<br />
Ursachen<br />
Wir sind der Verband <strong>für</strong> Menschen,<br />
die sich <strong>für</strong> die <strong>Soziale</strong> Arbeit engagieren.<br />
Von den ca. 200 000 nicht<br />
organisierten KollegInnen warten<br />
viele darauf, vom <strong>DBSH</strong> zu erfahren.<br />
Ihr Beitritt verbessert die<br />
Bedingungen <strong>für</strong> die <strong>Soziale</strong> Arbeit.<br />
Diese gute Chance gilt es zu ergreifen.<br />
Wir wollen das Fortbildungsangebot<br />
in Kooperation mit anderen<br />
Trägern ausbauen. Forum SOZI-<br />
AL sollte öfter erscheinen, wir müssen<br />
noch wirksamer in unserer<br />
Außendarstellung werden.<br />
In den vergangenen Monaten ist es<br />
jedoch nicht gelungen, die Mitgliederkampagne<br />
zu kommunizieren.<br />
In den meisten Dienststellen liegen<br />
unsere Informationen nicht aus.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Gespräche führen zum Ziel<br />
Doch um KollegInnen zu erreichen,<br />
braucht es vor allem die direkte<br />
Mit Kompetenz,<br />
Offenheit,<br />
Toleranz, Stolz<br />
auf den Beruf<br />
und „Beheimatung“<br />
werden<br />
wir glaubhaft<br />
und damit<br />
erfolgreich.<br />
treten, stellen sich immer wieder<br />
zwei Fragen. Die eine lautet „Was<br />
wird mir geboten?“, die andere<br />
„Was kann ich erfolgreich tun?“.<br />
Der <strong>DBSH</strong> braucht sich mit seinen<br />
Leistungen nicht zu verstecken:<br />
Fachinformation, Sicherung von<br />
Arbeitsplätzen, Arbeitsrechtsschutz,<br />
Fortbildungen, kollegialer Austausch,<br />
persönliche Beratung usw. –<br />
dies bietet der <strong>DBSH</strong> als Gewerkschaft<br />
und <strong>Berufsverband</strong> zu einem<br />
konkurrenzlos günstigen Beitrag.<br />
Aber wir wollen kein besonders<br />
preiswerter ADAC <strong>für</strong> die <strong>Soziale</strong><br />
Arbeit sein. Wir sind ein solidarischer<br />
Verband. Die Antwort auf die<br />
Frage „Was wird mir geboten?“ verknüpfen<br />
wir mit dem Angebot „Wir<br />
können gemeinsam mit Ihnen handeln“.<br />
Verbindet sich dies mit Werten<br />
wie Kompetenz, Offenheit,<br />
Toleranz, Stolz auf den Beruf und<br />
„Beheimatung“, werden wir glaubhaft<br />
und damit erfolgreich.<br />
Mitgliederkampagne verlängert<br />
Nun möchten wir Ihnen – und uns<br />
– die Gelegenheit geben, die wertvollen<br />
Preise und einen starken<br />
Verband zu gewinnen (wenn die<br />
„1000er“-Grenze überschritten ist).<br />
Darum verlängern wird die Kampagne<br />
bis zum 31. 3. 2002. So bleibt<br />
Zeit, Ihre KollegInnen im persönlichen<br />
Gespräch auf den <strong>DBSH</strong> aufmerksam<br />
zu machen. Denn Empowerment<br />
beginnt bei uns selbst<br />
und entwickelt sich im Austausch<br />
mit Anderen. (wn)<br />
Forum SOZIAL 4/2001 27
Wer Engagement normal f<br />
Oder wird es noch.<br />
Oder wird es noch.<br />
Mitglieder<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
werben<br />
Mitglieder<br />
Als Mitglied im <strong>DBSH</strong> haben Sie bereits die Nase vorn.<br />
Sie kennen die Vorteile eines Berufverban<strong>des</strong>, der seine<br />
Mitglieder in arbeitsrechtlichen, tarif- und fachpolitischen<br />
Fragen berät und unterstützt.<br />
Geben Sie den Tipp weiter.<br />
Empfehlen Sie uns an Ihre Kolleginnen und Kollegen.<br />
Ihr <strong>Ein</strong>satz ist ein Gewinn <strong>für</strong> alle.<br />
Für Ihre Aktion zeigen wir uns gleich doppelt erkenntlich:<br />
Mit einer Werbeprämie sofort und mit einer Sonderverlosung<br />
unter allen Werbern und Neumitgliedern, sobald<br />
wir unser Ziel, 1000 Mitglieder zusätzlich*, erreicht haben.<br />
Also mitmachen, mitgewinnen. Am besten sofort.<br />
Damit auch morgen niemand an den Interessen<br />
von Beschäftigten der <strong>Soziale</strong>n Arbeit vorbeikommt.<br />
* zum 31. März 2002<br />
Verlängert<br />
bis zum 31. 3.<br />
28 Forum SOZIAL 4/2001
indet, ist bei uns Mitglied.<br />
indet, ist bei uns Mitglied.<br />
Telefonkarte <strong>für</strong> ein neues Mitglied*<br />
Funkwecker, <strong>DBSH</strong>-Armbanduhr oder<br />
Buchgutschein im Wert von 40,00 DM <strong>für</strong> zwei neue Mitglieder*<br />
Bildungsgutschein <strong>für</strong> eine<br />
Bildungsveranstaltung nach Wahl<br />
im Wert von 150 DM <strong>für</strong> drei neue Mitglieder*<br />
Cityroller oder Wochenendseminar<br />
Ihrer Wahl im Wert von 400 DM <strong>für</strong> sechs neue Mitglieder*<br />
3- bis 7-tägige Bildungsreise in eine<br />
europäische Hauptstadt <strong>für</strong> zwölf neue Mitglieder*<br />
*ab einem Monatsbeitrag von 15 Mark<br />
und einer Mitgliedsdauer von wenigstens einem Jahr.<br />
Sonderverlosung<br />
unter den WerberInnen und Neumitgliedern, wenn bis<br />
Anfang 2002 1000 neue Mitglieder zu uns gekommen sind.<br />
1. Preis: Südamerika, 4 Wochen Surinam <strong>für</strong> 1 Person<br />
inkl. Vollpension und Bildungsprogramm<br />
2. Preis: USA, 10 Tage Seattle <strong>für</strong> 1 Person<br />
inkl. Hotel und Bildungsprogramm<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Gewinn <strong>für</strong> alle: Wir werden stärker und durchsetzungsfähiger<br />
3. Preis 1 Woche Rom <strong>für</strong> 1 Person<br />
inkl. ÜF und Bildungsprogramm<br />
4.–10. Preis Lassen Sie sich überraschen!<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Berufsverband</strong> <strong>für</strong><br />
Sozialarbeit, Sozialpädagogik<br />
und Heilpädagogik e.V.<br />
Forum SOZIAL 4/2001 29
1000 neue Mitglieder am 31. 3. 2002, und Sie nehmen an unserer Verlosung teil!<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Berufsverband</strong> <strong>für</strong><br />
Sozialarbeit, Sozialpädagogik<br />
und Heilpädagogik e.V.<br />
Tariffähige Gewerkschaft<br />
Mitglied der IFSW (International Federation of Social Workers)<br />
� Beitrittserklärung � Veränderungsmeldung<br />
Zutreffen<strong>des</strong> bitte ankreuzen. Bei einer Veränderungsmeldung unbedingt nachfolgend den Namen eintragen, zusätzlich die Felder ergänzen, die sich geändert haben.<br />
Familienname<br />
Vorname<br />
Straße Nr.<br />
PLZ/Ort<br />
Geburtsdatum Tel. privat<br />
Arbeitgeber<br />
Tel. dienstl. E-Mail<br />
ausgeübte Tätigkeit<br />
Ich bin<br />
(Status)<br />
� angestellt<br />
� verbeamtet<br />
� im Erziehungsurlaub<br />
� in der Ausbildung bis<br />
Monat/Jahr<br />
� selbständig � BerufspraktikantIn bis<br />
Monat/Jahr<br />
� im Ruhestand � arbeitslos<br />
Beschäftigt bei<br />
(<strong>Ein</strong>stellungsträger)<br />
� Bund/Länder � Sonstiger Träger<br />
� Kommune � Ev. Kirche (inkl. Diakonie)<br />
� Wohlfahrtsverband � Kath. Kirche (inkl. Caritas)<br />
Staatliche Anerkennung Monat/Jahr<br />
Beschluss der Gründungsversammlung vom 24. 7. 1993 zur Beitragsstruktur und Höhe<br />
<strong>des</strong> Mitgliedsbeitrages. Die Bemessungsgrundlage <strong>des</strong> monatlichen Mitgliedsbeitrages<br />
<strong>für</strong> Mitglieder mit Erwerbseinkommen ist das monatliche Bruttoeinkommen*). Die<br />
Bemessungsgrundlage <strong>des</strong> monatlichen Mitgliedsbeitrages <strong>für</strong> Mitglieder ohne<br />
Erwerbseinkommen, arbeitslose Mitglieder, BezieherInnen von Erziehungsgeld, StudentInnen<br />
ist das tatsächliche Monatseinkommen.<br />
Selbsteinstufungshinweise:<br />
Für je<strong>des</strong> auf Ihrer Steuerkarte eingetragene Kind können 150,00 DM vom Bruttolohn<br />
abgezogen werden. Die verbleibende Summe ist maßgeblich <strong>für</strong> Ihre persönliche Beitragseinstufung.<br />
Bezieher und Bezieherinnen von Renten und Pensionseinkommen<br />
können sich zwei Stufen niedriger einstufen als Berufstätige oder im erwerbstätigen<br />
Alter befindliche Mitglieder gleichen <strong>Ein</strong>kommens. Nimmt das Mitglied eine Selbsteinstufung<br />
nicht vor, oder ist aus sonstigen Gründen die Beitragsstufe nicht zu ermitteln,<br />
ist bei der Berechnung <strong>des</strong> Beitrags min<strong>des</strong>tens die Beitragsstufe 08 zugrunde zu<br />
legen. Der Nachweis der Berechtigung der <strong>Ein</strong>stufung in einer niedrigeren Beitragsstufe<br />
ist auf Verlangen gegenüber der Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle zu führen.<br />
Wichtige Hinweise:<br />
Im Falle der unrichtigen Selbsteinstufung entfällt der Anspruch auf Rechtsberatung<br />
und Rechtsvertretung durch den Verband. Die richtige <strong>Ein</strong>stufung liegt in der Verantwortung<br />
<strong>des</strong> einzelnen Verbandsmitglieds. Bitte berücksichtigen Sie auch die aktuellen<br />
Tarifabschlüsse! Zahlen Sie bitte Ihre Beiträge satzungsgemäß im <strong>Ein</strong>zugsverfahren<br />
oder per Dauerauftrag. Sie erleichtern der Geschäftsstelle die Arbeit, schaffen so Raum<br />
<strong>für</strong> andere Aktivitäten und ersparen sich Überweisungsgebühren!<br />
*) Das Bruttoeinkommen umfasst: Grundgehalt – Ortszuschlag – allgemeine Stellenzulage<br />
– Heimzulage – Schichtzulage<br />
Ja, ich habe ein Mitglied geworben.<br />
Mein Name lautet:<br />
Bitte im Folgenden vollständige Anschrift angeben:<br />
Friedrich-Ebert-Straße 30 · 45127 Essen<br />
Tel. (02 01) 8 20 78-0 · Fax (02 01) 8 20 78 40<br />
http://www.dbsh.de · E-Mail: info@dbsh.de<br />
� Ich erkläre meinen Beitritt zum <strong>DBSH</strong> ab Monat/<br />
� Ich zeige eine Veränderung an ab Jahr<br />
Mitgliedsnummer<br />
Bei Namensänderung:<br />
Geburtsname bitte hier eintragen<br />
Ich stufe mich ein in Beitragsstufe<br />
Mein Mitgliedsbeitrag beträgt (z. Zt.) monatlich ,00 DM<br />
Mit meiner Unterschrift erkenne ich die Satzung <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> und die berufsethischen<br />
Prinzipien an. Änderungen meiner obigen Angaben werde ich der Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle<br />
mitteilen. Mit einer EDV-Erfassung dieser Daten bin ich einverstanden.<br />
Datum Unterschrift<br />
� <strong>Ein</strong>zugsermächtigung<br />
Ich ermächtige den <strong>DBSH</strong>, meinen Mitgliedsbeitrag<br />
� vierteljährlich � halbjährlich � jährlich<br />
stets widerruflich, von dem genannten Konto abzubuchen.<br />
Geldinstitut in<br />
Kontonummer Bankleitzahl<br />
Mit einer EDV-Erfassung meiner oben genannten Kontodaten bin ich einverstanden.<br />
Datum Unterschrift Kontoinhaber<br />
<strong>DBSH</strong>-Beitragstabelle<br />
Stufe Bruttoein- Beitrag Stufe Bruttoein- Beitrag<br />
kommen bis pro Monat kommen bis pro Monat<br />
06<br />
07<br />
08<br />
3500,00 DM<br />
4000,00 DM<br />
4500,00 DM<br />
15,00 DM<br />
18,00 DM<br />
20,00 DM<br />
<strong>Ein</strong>stufung in die Beitragsstufen<br />
01–05 (<strong>Ein</strong>kommen 0–3000 DM,<br />
Beitrag 5–13 DM) kann nur<br />
gegen jährlichen Nachweis<br />
09 5000,00 DM 23,00 DM gewährt werden.<br />
10 5500,00 DM 25,00 DM<br />
11 6000,00 DM 28,00 DM 01 1000,00 DM 5,00 DM<br />
12 6500,00 DM 30,00 DM 02 1500,00 DM 7,00 DM<br />
13 7000,00 DM 33,00 DM 03 2000,00 DM 9,00 DM<br />
14 7500,00 DM 35,00 DM 04 2500,00 DM 11,00 DM<br />
15 8000,00 DM 38,00 DM 05 3000,00 DM 13,00 DM<br />
Bankverbindung: Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft, Essen, BLZ 370 205 00,<br />
Beitragskonto-Nr.: 8 213 201<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Hinweise zur Teilnahme: Prämienpunkte können ab Oktober 2001 eingelöst werden. Prämien<br />
können nur <strong>für</strong> neue Mitglieder mit Min<strong>des</strong>tbeitrag gewährt werden. Um eine möglichst<br />
wertvolle Prämie zu erhalten, haben Sie die Möglichkeit, Prämienpunkte (1 neues<br />
Mitglied = 1 Punkt) bis zum 31. 12. 2001 zu sammeln. Die Zusendung der Telefonkarten<br />
erfolgt jedoch <strong>für</strong> jede Mitgliederwerbung und nach <strong>Ein</strong>gang der jeweiligen Beitrittserklärung.<br />
Die zusätzliche Verlosung von Preisen findet nur dann statt, wenn die Zahl der<br />
Mitglieder zum 1. Januar 2002 um 1000 gewachsen ist. An der Verlosung nehmen sowohl<br />
die WerberInnen wie auch die geworbenen Mitglieder teil. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
MitarbeiterInnen <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> erhalten weder Prämien noch können sie an der<br />
Verlosung teilnehmen. Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss <strong>des</strong> Rechtsweges. Die<br />
Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt und in Forum SOZIAL vorgestellt.<br />
30 Forum SOZIAL 4/2001
K o m m e n t a r<br />
Die Beteiligung von Kindern und<br />
Jugendlichen an gesellschaftlichen<br />
und politischen Prozessen<br />
hat <strong>für</strong> die Integration junger<br />
Menschen in die Gesellschaft,<br />
den Ausbau der Demokratie und<br />
die Zukunftsfähigkeit unserer<br />
Gesellschaft zentrale Bedeutung.<br />
Daher ist der Ausbau der Beteiligungsmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche ein wichtiges<br />
Ziel der Jugendpolitik. Junge<br />
Menschen brauchen eine Chance<br />
sich einzubringen und zu entfalten<br />
– auch dann, wenn wir ihre<br />
Verhaltensweisen manchmal<br />
nicht nachvollziehen können.<br />
Vielleicht erinnert uns dies auch<br />
an unsere eigene Jugend.<br />
chern, um eine Integration der<br />
jugendpolitischen Aufgabenstellungen<br />
mit nahestehenden Politikfeldern,<br />
vor allem der kommunalen<br />
Familien-, Sozial- und Beschäftigungspolitik<br />
zu gewährleisten.<br />
Durch eine bun<strong>des</strong>gesetzliche<br />
Änderung zu § 71 Abs. 1, 2 und 4<br />
SGB VIII würden organisatorische<br />
Regelungen <strong>des</strong> JHA angetastet<br />
werden.<br />
Dabei hat der Deutsche Bun<strong>des</strong>tag<br />
sehr bewusst bei der Formulierung<br />
<strong>des</strong> Kinder- und Jugendhilfegesetzes<br />
(KJHG) an der Zweigliedrigkeit<br />
<strong>des</strong> örtlichen Jugendamts festgehalten<br />
und dabei eine Entscheidung<br />
<strong>für</strong> die Zusammensetzung <strong>des</strong><br />
Amtes getroffen, das aus der<br />
Wir müssen<br />
weg davon, dass<br />
JHA besetzt sind<br />
von verdienten<br />
– aber teils<br />
ergrauten –<br />
Funktionären<br />
und Verbandsvertretern.<br />
und Vorschlägen <strong>für</strong> die Weiterentwicklung<br />
der Jugendhilfe, mit der<br />
Jugendhilfeplanung und der Förderung<br />
der freien Jugendhilfe befassen<br />
soll.<br />
Positive Veränderungen sind sicherlich<br />
begrüßenswert – allerdings nur,<br />
soweit sie innerhalb der gesetzlichen<br />
Normierung erfolgen. <strong>Ein</strong> gut<br />
funktionieren<strong>des</strong> System der Kinder-<br />
und Jugendhilfe darf nicht<br />
leichtfertig aufgegeben werden.<br />
Wir müssen Kindern und Jugendlichen<br />
– noch stärker als bisher –<br />
das Angebot der <strong>Ein</strong>bindung in die<br />
vorhandenen Strukturen <strong>des</strong><br />
Jugendhilferechts machen. Zwar ist<br />
die <strong>Ein</strong>richtung beispielsweise von<br />
Kinder- und Jugendparlamenten<br />
Mit Phantasie vorhandenen Rahmen<br />
kreativ nutzen<br />
Dieter Dzewas MdB: Kinder- und Jugendhilfegesetz – Zweigliedrigkeit hat sich bewährt<br />
Die Zweigliedrigkeit <strong>des</strong> Jugendamts<br />
– bestehend aus der Verwaltung<br />
<strong>des</strong> Jugendamts als eigenständiger<br />
<strong>Ein</strong>richtung <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche und dem Jugendhilfeausschuss<br />
(JHA) als eigenständiges<br />
Gremium <strong>für</strong> Jugendhilfeangelegenheiten<br />
– haben sich in<br />
der Praxis grundsätzlich bewährt.<br />
Gerade die verantwortliche Mitwirkung<br />
von Kinder- und Jugendsowie<br />
Wohlfahrtsverbänden im<br />
JHA als Bestandteil <strong>des</strong> Jugendamtes<br />
eröffnet die Möglichkeit,<br />
gemeinsam mit den Betroffenen<br />
Politik <strong>für</strong> junge Menschen zu<br />
gestalten.<br />
Durch entsprechende lan<strong>des</strong>rechtliche<br />
Bestimmungen können auch<br />
Initiativen und neue Organisationen<br />
der Kinder- und Jugendhilfe<br />
im JHA vertreten sein. Dies zeigt,<br />
dass mit den bestehenden Instrumenten<br />
ein hohes Maß an Flexibilität<br />
gewährleistet werden kann.<br />
Die immer wieder angestrebte<br />
Änderung der gesetzlichen Vorschriften<br />
<strong>des</strong> SGB III zielt darauf ab,<br />
flexiblere Organisationsformen <strong>des</strong><br />
Jugendamtes rechtlich abzusi-<br />
Verwaltung und dem Ausschuss<br />
bestehen soll. Hintergrund <strong>für</strong> diese<br />
eindeutige Entscheidung war die<br />
weit verbreitete Auffassung, dass<br />
es vor Ort eines besonderen Ausschusses<br />
bedarf, der sich der Fragen<br />
der Förderung von Kindern, Jugend<br />
und Familie annimmt.<br />
<strong>Ein</strong>e Zusammenlegung <strong>des</strong> JHA mit<br />
anderen kommunalen Ausschüssen<br />
oder eine weitere Aufgabenübertragung<br />
unterliefe diesen Grundgedanken<br />
<strong>des</strong> KJHG. Sie würde dazu<br />
führen, dass aus dem jetzigen JHA<br />
ein Ratsausschuss von vielen würde.<br />
<strong>Ein</strong> Blick in den § 71 SGB VIII<br />
verdeutlicht neben den Aufgaben<br />
auch die Grenzen <strong>des</strong> JHA. Gerade<br />
die Existenz eines eigenständigen<br />
JHA zwingt die Verwaltung <strong>des</strong><br />
Jugendamtes – aber auch die übrige<br />
Verwaltung sich intensiv mit den<br />
Interessen und Lebenslagen junger<br />
Leute auseinander zu setzen.<br />
In der Zusammensetzung <strong>des</strong> JHA<br />
wird deutlich, dass sich dieser ausschließlich<br />
mit der Erörterung von<br />
Problemlagen junger Menschen<br />
und ihrer Familien, aktuellen Entwicklungen<br />
sowie mit Anregungen<br />
hilfreich, um junge Menschen <strong>für</strong><br />
demokratisches Handeln und politische<br />
Prozesse zu sensibilisieren.<br />
Doch häufig sind diese Parlamente<br />
in der Regel ohne wirkliche Rechte<br />
ausgestattet – und verkümmern so<br />
nur allzu oft zu einer Alibi-Veranstaltung<br />
kommunaler Politiker, der<br />
dann nach und nach Kinder und<br />
Jugendliche fernbleiben.<br />
Die tatsächliche <strong>Ein</strong>bindung von<br />
jungen Menschen kann durchaus<br />
im Rahmen der Jugendhilfeausschüsse<br />
erfolgen, jedoch wünsche<br />
ich mir ein Mehr an tatsächlicher<br />
Integration von Kindern und<br />
Jugendlichen in die Gremienarbeit.<br />
Wir müssen weg davon, dass JHA<br />
besetzt sind von verdienten – aber<br />
teils ergrauten – Funktionären und<br />
Verbandsvertretern. Statt <strong>des</strong>sen<br />
sollten wir so mutig sein und aktive<br />
junge Leute aus den Verbänden<br />
und Initiativen persönlich in die<br />
Arbeit in JHA einbinden. Das setzt<br />
allerdings auch voraus, dass wir die<br />
Ausschussarbeit attraktiver machen<br />
und spannender gestalten.<br />
Hier sind bei allen Beteiligten<br />
Phantasie und Kreativität gefragt.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Forum SOZIAL 4/2001 31
S t u d e n t I n n e n<br />
Die Idee zu diesem Artikel entwickelte<br />
sich aus einem Zufall.<br />
Wir saßen nach einem Vortrag im<br />
Rahmen unseres Projektes über<br />
Möglichkeiten zur Existenzgründung<br />
in der <strong>Soziale</strong>n Arbeit mit<br />
Wilfried No<strong>des</strong> zusammen, den<br />
wir als Referenten eingeladen<br />
hatten. Wie so oft in den letzen<br />
Semestern unseres Studiums<br />
kamen wir an diesem Nachmittag<br />
wieder auf die Schlüsselfrage der<br />
beruflichen Identität zu sprechen.<br />
Wir diskutierten bis spät in<br />
den Abend, und so entstand die<br />
Idee dieses Artikels, berufliche<br />
Identität aus der Sichtweise von<br />
Studierenden zu beschreiben.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Die Autoren<br />
Daniel Timpe, 8. Semester<br />
FH-Dortmund<br />
Fachbereich Sozialarbeit<br />
Thorsten Wagner, 8. Semester<br />
FH-Dortmund<br />
Fachbereich Sozialarbeit<br />
man aber diese Berufsmotivation,<br />
ohne geeignete Identitätsangebote<br />
zu vermitteln, so ist dies wenig hilfreich.<br />
Identität entwickelt sich im Finden<br />
von Antworten zu Fragen nach der<br />
Motivation zur und den Zielen der<br />
eigenen Tätigkeit.<br />
Dazu kann das Studium ein Fundament<br />
legen. Professionelles Handeln,<br />
das Erlernen der beruflichen<br />
Methoden sollte im Vordergrund<br />
stehen. Im ersten Ausbildungsschritt<br />
wäre eine Definition von<br />
<strong>Soziale</strong>r Arbeit zu erarbeiten, die<br />
beschreibt, wodurch sich das<br />
berufliche Handeln als Sozialarbeiter<br />
auszeichnet.<br />
und praktisch arbeiten zu wollen.<br />
Heute meinen wir: Sozialarbeit<br />
braucht keine Zusatzausbildungen<br />
und -titel, um sich Anerkennung zu<br />
verschaffen und Berufsidentität zu<br />
entwickeln. Notwendig ist vielmehr<br />
die konkrete Auseinandersetzung<br />
mit den Methoden und Theorien<br />
der <strong>Soziale</strong>n Arbeit.<br />
Identität entwickelte sich über das<br />
Erlernen von Techniken und Verfahren<br />
innerhalb der Methoden.<br />
Wenn man weiß und beschreiben<br />
kann, was man wie in der Lage ist<br />
zu leisten, gelingt auch eine konsequentere<br />
Abgrenzung zu anderen<br />
Professionen. Die Forderung nach<br />
mehr SozialarbeiterInnen als Do-<br />
Berufliche Identität – Problembetrachtung<br />
aus studentischer Sicht<br />
Wir beschreiben Erlebnisse und<br />
Erfahrungen, die wir während <strong>des</strong><br />
Studiums gesammelt haben. Nicht<br />
alles lässt sich generalisieren, doch<br />
haben wir in zahlreichen Kontakten<br />
mit Studierenden aus unserem wie<br />
auch aus vielen weiteren Fachbereichen<br />
festgestellt, dass die Erfahrungen<br />
sehr ähnlich sind.<br />
Zu Beginn <strong>des</strong> Studiums gab es <strong>für</strong><br />
uns noch keine bewusste Beschäftigung<br />
mit dem Thema berufliche<br />
Identität. Von Sozialarbeit hatte<br />
man im Nachhinein betrachtet<br />
wenig Ahnung, kurz gesagt, so<br />
recht wussten wir nicht, worauf wir<br />
uns einlassen würden.<br />
Sozialarbeit konnten wir nur über<br />
die einzelne Arbeitsfelder beschreiben<br />
– das Motiv <strong>des</strong> Helfens, <strong>des</strong><br />
gerne mit Menschen Arbeiten<br />
stand im Vordergrund. Das aber<br />
waren nicht die Beschreibungen,<br />
die man an der Fachhochschule von<br />
uns zu Studienbeginn erwartet<br />
hatte. Helfen als Berufsidentität<br />
oder Motivation wurde unter Hinweis<br />
auf das unerwünschte Helfersyndrom<br />
tabuisiert.<br />
Natürlich kann man seine Professionalität,<br />
das, was die berufliche<br />
Identität im Umgang mit Klienten<br />
ausmacht, nicht allein als „Helfen“<br />
im Beruf beschreiben. Tabuisiert<br />
Dagegen spiegelt sich in Ausbildung<br />
und Praxis, wie wir sie<br />
während verschiedener Praktika<br />
kennen lernten, häufig das Gegenteil<br />
wider. Sicher gab es auch positive<br />
Praxiserfahrungen, dennoch<br />
sind die negativen in der Überzahl.<br />
Nicht wenige Angehörige der<br />
<strong>Soziale</strong>n Berufe neigen dazu, nur<br />
das eigene Arbeitsfeld zu sehen.<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit sei zu mannigfaltig,<br />
um sie definieren zu können.<br />
Darüber hinaus gehört berufliche<br />
Frustration bei den Anleitern oft<br />
zur Tagesordnung. Nur Wenige<br />
waren bereit, ihre Erfahrungen mitzuteilen,<br />
und wenn sie es taten,<br />
wussten sie diese oft nicht theoretisch<br />
und fachlich zu verorten.<br />
Das Handeln „aus dem Bauch<br />
heraus“ scheint als Begründung <strong>für</strong><br />
das berufliche Tun zu reichen.<br />
Wir wünschen uns mehr Offenheit<br />
in der Praxis, PraktikantInnen sind<br />
Kapital und geben Möglichkeiten,<br />
die eingeschlagenen Wege zu überprüfen,<br />
Praxisanleitung sollte nicht<br />
als ein notwendiges Übel verstanden<br />
werden.<br />
An dieser Stelle wird unsere persönliche<br />
Frustration zur Mitte <strong>des</strong><br />
Studiums deutlich. Dennoch weckten<br />
gerade diese Erfahrungen<br />
unsere Energien, wissenschaftlich<br />
zenten in (Fach-)Hochschulen ist<br />
eine notwendige Schlussfolgerung.<br />
Sozialarbeiterische Identität erreicht<br />
man nicht, indem man<br />
Angehörigen anderer Professionen<br />
das Forum bietet, Studierenden<br />
ihre Sichtweise der <strong>Soziale</strong>n Arbeit<br />
zu „ verkaufen“. Noch immer aber<br />
sitzen in den ausbildungsentscheidenden<br />
Gremien Angehörige fachfremder<br />
Professionen, die zu bestimmen<br />
suchen, was <strong>für</strong> die Praxis<br />
<strong>Soziale</strong>r Arbeit wichtig ist.<br />
Wie in der <strong>Soziale</strong>n Arbeit auch,<br />
neigen bereits Studierende dazu,<br />
das eigene Tun über Zusatztitel zu<br />
beschreiben, auf einmal ist man<br />
dann Sozialmanager, Bewährungshelfer,<br />
Schuldnerberater, Familienhelfer<br />
usw. Die eigentliche Ausbildung<br />
scheint eine Nebensache zu<br />
sein. Fraglich bleibt dabei die eigene<br />
berufliche Wertschätzung bzw.<br />
das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.<br />
Hat man dagegen ein Grundverständnis<br />
von <strong>Soziale</strong>r Arbeit, bildet<br />
diese den Rahmen der beruflichen<br />
Identitätsentwicklung. Auf Grund<br />
der Erfahrungen in Studium und<br />
Praxis füllt man diesen mit konkreten<br />
Inhalten, woraus die eigentliche<br />
berufliche Identität entsteht.<br />
Forum SOZIAL 4/2001 33
S t u d e n t I n n e n<br />
Gesundheitsförderung und<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit im Setting Betrieb<br />
Die Projektidee<br />
Im Rahmen eines zweisemestrigen<br />
studentischen Projektes an<br />
der FH Esslingen – Hochschule<br />
<strong>für</strong> Sozialwesen gingen wir – drei<br />
Studentinnen der <strong>Soziale</strong>n Arbeit<br />
im achten Semester – unter Leitung<br />
von Prof. Lotte Kaba-<br />
Schönstein der tatsächlichen und<br />
wünschenswerten Beteiligung<br />
der <strong>Soziale</strong>n Arbeit an der betrieblichenGesundheitsförderung<br />
(im Folgenden: BGF) nach.<br />
In den Handlungsebenen sowie<br />
den prioritären Handlungsstrategien<br />
und Prinzipien der Gesundheitsförderung<br />
(im Folgenden:<br />
GF) sind auch typische Prinzipien<br />
und Strategien der <strong>Soziale</strong>n<br />
Arbeit integriert. Dennoch sind<br />
die Möglichkeiten der Beteiligung<br />
der <strong>Soziale</strong>n Arbeit an der<br />
GF unserer Meinung nach noch<br />
nicht ausgeschöpft bzw. nicht<br />
explizit herausgearbeitet worden.<br />
Diese Annahme über die tatsächliche<br />
Mitwirkung der <strong>Soziale</strong>n<br />
Arbeit haben wir, im Sinne einer<br />
Bestandsaufnahme, im Verlauf unseres<br />
Projektes bezüglich <strong>des</strong> Settings<br />
Betrieb überprüft und daraus<br />
praxisrelevante Empfehlungen entwickelt.<br />
<strong>Ein</strong> Setting (deutsch: Rahmen)<br />
wird als ein soziales System<br />
verstanden, das relevante Umwelteinflüsse<br />
einer Personengruppe<br />
umfasst, so eben auch Betriebe.<br />
Der Setting-Ansatz gilt als Schlüsselstrategie<br />
der GF, da er die Rahmenbedingungen,<br />
unter denen<br />
Menschen leben, lernen, arbeiten<br />
und konsumieren, in den Mittelpunkt<br />
stellt. Er nimmt die Erkenntnis<br />
auf, dass Gesundheitsprobleme<br />
einer Bevölkerungsgruppe das<br />
Resultat einer wechselseitigen<br />
Beziehung zwischen ökonomischer,<br />
sozialer und organisatorischer<br />
Umwelt und persönlicher Lebensweise<br />
sind. Interventionen nach<br />
dem Setting-Ansatz zielen daher<br />
nicht nur auf das Verhalten von<br />
Menschen, sondern auch auf die<br />
Entwicklung von Organisationen ab.<br />
Viele Menschen arbeiten Jahrzehnte<br />
ihres Lebens in Organisationen.<br />
Daher ist die Qualität <strong>des</strong> Arbeitsplatzes<br />
mit ausschlaggebend <strong>für</strong><br />
das Wohlbefinden und die Gesundheit<br />
von ArbeitnehmerInnen. Die<br />
Arbeitswelt bietet wie kaum ein<br />
anderer gesellschaftlicher Ort die<br />
Möglichkeit, ein umfangreiches,<br />
langfristiges Interventionsprogramm<br />
mit großen, relativ konstanten<br />
Personengruppen durchzuführen<br />
und das soziale System<br />
„Betrieb“ gesundheitsförderlich<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Umsetzung<br />
<strong>des</strong> Vorhabens<br />
Die Bestandsaufnahme erfolgte mit<br />
Hilfe von leitfadengestützten halboffenen<br />
Experten-Interviews mit<br />
sechs Betrieben, die GF betreiben,<br />
sowie ergänzend einem Fragebogen,<br />
der an sämtliche Betriebliche<br />
Sozialberatungen in Baden-<br />
Württemberg verschickt wurde.<br />
Außerdem fand eine umfangreiche<br />
Literaturrecherche bezüglich GF<br />
und <strong>Soziale</strong>r Arbeit statt.<br />
In den Experten-Interviews strebten<br />
wir u. a. einen Überblick über Organisation<br />
und Aktivitäten zur GF in<br />
den einzelnen Betrieben an. Des<br />
Weiteren erfragten wir, welche Berufsgruppen<br />
aufgrund welcher<br />
Fähigkeiten an der GF am Arbeitsplatz<br />
beteiligt sind. Insbesondere<br />
waren <strong>für</strong> uns die Beteiligung der<br />
<strong>Soziale</strong>n Arbeit und die da<strong>für</strong> notwendigen<br />
Fähigkeiten von Interesse<br />
sowie die Frage, welche Faktoren <strong>für</strong><br />
die Akzeptanz der <strong>Soziale</strong>n Arbeit<br />
förderlich bzw. hinderlich sind.<br />
Beratung bzgl. Führungsverhalten,<br />
ergonomische Veränderungen, Personal-<br />
und Organisationsentwicklung).<br />
Die meisten Aktivitäten zur<br />
GF sind unserem <strong>Ein</strong>druck nach<br />
verhaltensbezogen. Solche Aktivitäten<br />
lassen sich unserer <strong>Ein</strong>schätzung<br />
nach bei den Verantwortlichen<br />
besser durchsetzen und<br />
leichter umsetzen als verhältnisbezogene<br />
Maßnahmen. Die Beteiligung<br />
der <strong>Soziale</strong>n Arbeit ist in den<br />
einzelnen Betrieben sehr unterschiedlich.<br />
Nahezu alle InterviewpartnerInnen<br />
halten eine stärkere<br />
Beteiligung der <strong>Soziale</strong>n Arbeit an<br />
der GF <strong>für</strong> notwendig.<br />
Von 16 angeschriebenen Betrieben<br />
hatten wir einen Rücklauf von zwölf<br />
ausgefüllten Fragebögen. In zehn<br />
dieser zwölf Betriebe findet GF<br />
statt, teilweise nach dem Settingsansatz.<br />
In neun der zehn Betriebe ist<br />
die <strong>Soziale</strong> Arbeit an der GF beteiligt.<br />
Im Vergleich zu den Settings<br />
Schule und Krankenhaus ist die<br />
Beteiligung der <strong>Soziale</strong>n Arbeit an<br />
der GF im Betrieb sehr hoch.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Bestandsaufnahme<br />
In den Betrieben aller von uns<br />
interviewten ExpertInnen findet<br />
zwar „GF im Betrieb“ statt, in keinem<br />
Betrieb wird jedoch nach dem<br />
reinen Settingsansatz („Gesundheitsfördernder<br />
Betrieb“) gearbeitet.<br />
Jedoch können zahlreiche Aktivitäten<br />
dem settingsbezogenen<br />
Ansatz zugeordnet werden (so z. B.<br />
Die AutorInnen<br />
Ulrike Eiben,<br />
Silke Strohhäcker und<br />
Stefanie Baisch<br />
(im Vordergrund)<br />
Ergebnisse aus der<br />
Auswertung der ExpertInnen-Interviews<br />
In allen Betrieben gibt es ein breites<br />
Angebotsspektrum bezüglich GF, v. a.<br />
im Bereich der Verhaltensänderung<br />
(z. B. Entspannungsübungen, Sitz-/<br />
Sehtraining am PC, individuelle<br />
Beratung, Gesundheitswochen zu<br />
34 Forum SOZIAL 4/2001
verschiedenen Themen).<br />
Die GF sollte nach Auffassung der<br />
InterviewpartnerInnen als interdisziplinäre<br />
Aufgabe mit einem<br />
ganzheitlichen Ansatz in Angriff<br />
genommen werden. Daher solle<br />
grundsätzlich ein breites und interdisziplinäres<br />
Spektrum der Beteiligung<br />
an der GF herrschen, auf<br />
jeden Fall solle sie „keiner Profession<br />
alleine überlassen werden“. In<br />
den befragten Betrieben sind u. a.<br />
Arbeitssicherheit, Betriebsmedizin,<br />
Gesundheitsberatung, Personalrat<br />
und -verwaltung, psychologischer<br />
Dienst und Sozialberatung beteiligt.<br />
<strong>Ein</strong>e gelungene Partizipation,<br />
die die MitarbeiterInnen aller Ebenen<br />
beteiligt, sei ein wichtiger<br />
Aspekt der GF. Die Rolle der <strong>Soziale</strong>n<br />
Arbeit sei dabei wichtig und<br />
wertvoll.<br />
Die Beteiligung der <strong>Soziale</strong>n Arbeit<br />
an der GF ist in den einzelnen<br />
Betrieben sehr unterschiedlich -<br />
von <strong>Ein</strong>zelfallhilfe „im Hintergrund“<br />
bis hin zu Projektmanagement.<br />
Nahezu alle InterviewpartnerInnen<br />
sehen die Notwendigkeit,<br />
dass <strong>Soziale</strong> Arbeit mehr an der<br />
BGF beteiligt werden sollte. Die<br />
Vorstellungen der einzelnen InterviewpartnerInnen,<br />
wie die Beteiligung<br />
aussehen solle, gehen dabei –<br />
ähnlich wie bei der tatsächlichen<br />
Beteiligung – weit auseinander.<br />
Aus Sicht eines Mediziners sollte<br />
Sozialarbeit v. a. bei der fallbezogenen<br />
Arbeit eine größere „Lotsenund<br />
Kontrollfunktion“ erhalten. <strong>Ein</strong><br />
befragter Sozialpädagoge dagegen<br />
legte einen Schwerpunkt auf die<br />
fallübergreifende Ebene (Planung,<br />
Moderation sowie die Begleitung<br />
und Steuerung von Prozessen),<br />
wobei <strong>Soziale</strong> Arbeit nur zum Teil<br />
„ausführend“ beteiligt sein sollte.<br />
In der BGF wird eine neue Herausforderung<br />
<strong>für</strong> die betriebliche Sozialarbeit<br />
gesehen. Der betrieblichen<br />
Sozialarbeit sollte es gelingen, den<br />
jeweiligen Betrieben den Nutzen<br />
von GF nahezubringen. Um den<br />
Erfolg von BGF sichtbar zu machen,<br />
sollten Standards entwickelt und<br />
betriebswirtschaftliche Instrumente<br />
genutzt werden. Schließlich sollte<br />
die betriebliche Sozialarbeit zum<br />
Thema GF betriebsöffentlich Profil<br />
zeigen und Selfmarketing betrei-<br />
ben sowie ihre Kompetenzen anbieten.<br />
Dadurch erhalte die betriebliche<br />
Sozialarbeit mehr Verantwortung<br />
in positiv besetzten<br />
Feldern, außerdem ergäben sich<br />
daraus weiterführende Aufträge<br />
<strong>für</strong> die Betriebliche Sozialberatung.<br />
Kompetenzen <strong>für</strong> betriebliche Gesundheitsförderung<br />
und Konsequenzen<br />
<strong>für</strong> Studium/Fort- und<br />
Weiterbildung<br />
Aus der Analyse der Interviews<br />
ergaben sich <strong>für</strong> Fachleute, die in<br />
der BGF tätig sind, hauptsächlich<br />
folgende Kompetenzen:<br />
� Arbeit mit systemischem Ansatz<br />
� Arbeit mit ganzheitlicher Sichtweise,<br />
am Modell der Salutogenese<br />
orientiert<br />
� Fähigkeit zu konzeptioneller<br />
Arbeit<br />
� Beratungskompetenzen<br />
� Vernetzungs- und Koordinationsfähigkeit<br />
� Organisationsberatung und<br />
-entwicklung<br />
� Moderationsfähigkeiten<br />
� Präsentationsfähigkeiten und<br />
Selfmarketing<br />
� Fähigkeit zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Motivation<br />
Unserer <strong>Ein</strong>schätzung nach können<br />
diese Kompetenzen in einem<br />
modernen und umfassenden Studium<br />
der <strong>Soziale</strong>n Arbeit erworben<br />
werden. Ansonsten bilden diese<br />
Kompetenzen einen Anforderungskatalog<br />
<strong>für</strong> Fort- und Weiterbildungen.<br />
Als Wünsche an das Studium wurde<br />
in diesem Zusammenhang v. a.<br />
die Vermittlung von Gesundheitsthemen,<br />
insbesondere GF und<br />
Salutogenese sowie Gesundheit in<br />
allen Dimensionen, geäußert.<br />
Nahezu alle InterviewpartnerInnen<br />
beklagen, dass es nur sehr wenige<br />
organisierte Fort- und Weiterbildungen<br />
zum Thema gibt, und wünschen<br />
sich dementsprechend einen<br />
Ausbau dieser Bildungsmöglichkeiten<br />
(etwa von Seiten der Hochschulen<br />
oder Berufsverbände).<br />
betrieblichenGesundheitsförderung mit den Arbeitsansätzen und<br />
Handlungsleitlinien professioneller<br />
<strong>Soziale</strong>r Arbeit. Außerdem überschneiden<br />
sich die von Brösskamp-<br />
Stone u. a. formulierten erforderlichen<br />
Qualifikationen <strong>für</strong> GF größtenteils<br />
mit den in den Interviews<br />
genannten wichtigen Fähigkeiten in<br />
der BGF. Dieses Fähigkeitenprofil<br />
findet sich wiederum in „vorhandenem<br />
Qualitäten oder zu entwickelnden<br />
Fähigkeiten“ <strong>für</strong> in der betrieblichen<br />
Sozialarbeit Tätige. Daraus<br />
lässt sich unserer <strong>Ein</strong>schätzung<br />
nach eine besondere Eignung von<br />
Sozialarbeiter(inne)n und SozialpädagogInnen<br />
<strong>für</strong> die BGF herleiten.<br />
Zusammenfassung und<br />
Perspektiven<br />
Soweit GF im Betrieb stattfindet,<br />
besteht – gemessen an den Settings<br />
Krankenhaus und Schule – eine vergleichsweise<br />
starke Beteiligung der<br />
<strong>Soziale</strong>n Arbeit an der BGF. Die<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit deckt dabei unseres<br />
Erachtens das diesbezüglich notwendige<br />
Fähigkeitenprofil ab.<br />
Für wichtig erachten wir die Entwicklung<br />
einer Konzeption <strong>für</strong><br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit in der BGF. <strong>Ein</strong>zelne<br />
konzeptionsähnliche Elemente<br />
wurden schon entwickelt.<br />
Aufgrund der mangelnden Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
erhält der<br />
Erfahrungsaustausch mit KollegInnen<br />
eine hohe Relevanz. Unseres<br />
Erachtens wäre eine Plattform <strong>für</strong><br />
organisierten – und nicht nur<br />
zufälligen – fachlichen Austausch<br />
sinnvoll.<br />
Weiterhin ist der Begriff „Settingsansatz“<br />
unserem <strong>Ein</strong>druck nach<br />
weitgehend unbekannt. Die Etablierung<br />
dieser Begrifflichkeit<br />
sowie eine einheitliche Nutzung<br />
halten wir <strong>für</strong> sinnvoll, um die<br />
Schaffung gemeinsamer Standards<br />
zu erleichtern und Kommunikation<br />
zu ermöglichen.<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit kann einen wichtigen<br />
Beitrag zur BGF leisten, ihre<br />
Beteiligung ist unseres Erachtens<br />
noch nicht ausgeschöpft. Um eine<br />
feste Verankerung der <strong>Soziale</strong>n<br />
Arbeit diesbezüglich zu erreichen,<br />
halten wir berufspolitische Arbeit<br />
inklusive Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong><br />
unabdingbar.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit und<br />
Gesundheitsförderung<br />
Es besteht eine weitgehende Übereinstimmung<br />
der Handlungsstrategien<br />
der Ottawa-Charta und<br />
der Luxemburger Deklaration zur<br />
Daraus lässt<br />
sich unserer<br />
<strong>Ein</strong>schätzung<br />
nach eine<br />
besondere<br />
Eignung von<br />
SozialarbeiterInnen<br />
und SozialpädagogInnen<br />
<strong>für</strong> die BGF<br />
herleiten.<br />
Interessierte können die<br />
gesamte Projektarbeit<br />
zum Selbstkostenpreis<br />
beziehen. Senden Sie<br />
hierzu einen mit 3,00 DM<br />
frankierten und adressierten<br />
Rückumschlag<br />
und 2,00 DM in Briefmarken<br />
an:<br />
FH Esslingen –<br />
Hochschule <strong>für</strong><br />
Sozialwesen,<br />
Prof. Kaba-Schönstein,<br />
„Projektarbeit BGF“,<br />
Flandernstraße 101,<br />
73732 Esslingen<br />
Forum SOZIAL 4/2001 35
D B S H - R e p o r t<br />
Die Diskussion zur <strong>Ein</strong>führung<br />
eines speziellen Studienganges<br />
„Klinische Sozialarbeit“ mit der<br />
Möglichkeit der Nachzertifizierung<br />
und/oder Masterabschluss<br />
sollte nach Ansicht der Bun<strong>des</strong>fachgruppe<br />
zunächst mit maximaler<br />
Basisbeteiligung erfolgen,<br />
da sie weitreichende Folgen <strong>für</strong><br />
die Entwicklung der Sozialarbeit<br />
allgemein insbesondere auch im<br />
Gesundheitswesen haben könnte.<br />
rat zur Konzertierten Aktion im<br />
Gesundheitswesen die Fragmentierung<br />
im Gesundheitssystem beklagt<br />
und z. B. im Zuge der Integrierten<br />
Versorgung (§140 SGB V)<br />
eine stärkere Verzahnung gefordert.<br />
Die Probleme, die <strong>für</strong> PatientInnen<br />
aufgrund der unterschiedlichen<br />
Zuständigkeiten und<br />
Systembrüche (Sozial-/Gesundheitssystem;<br />
stationär/ambulant)<br />
entstehen, sind den Sozialarbeite-<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Für die<br />
<strong>DBSH</strong>-Bun<strong>des</strong>fachgruppe:<br />
Sibylle Kraus<br />
E-Mail:<br />
bille.kraus@surfeu.de<br />
Die Stellungnahme wurde von<br />
der Redaktion leicht gekürzt.<br />
rierten (Arbeits-)Platz mehr <strong>für</strong><br />
diese Berufsgruppe vorsieht.<br />
Die Sozialarbeit verfügt derzeit auf<br />
keiner Entscheidungsebene über<br />
Macht oder <strong>Ein</strong>fluss, um den Arbeitsmarkt<br />
im Gesundheitswesen<br />
entsprechend zu beeinflussen.<br />
� Die Spezialisierung bzw. Nachzertifizierung<br />
zur „Klinischen SozialarbeiterIn“<br />
wird allein durch die<br />
ArbeitnehmerInnen – mit ungewissem<br />
Ausgang - finanziert. Dieses<br />
Stellungnahme der <strong>DBSH</strong>-Bun<strong>des</strong>fachgruppe „Sozialarbeit im Gesundheitswesen“ zum Thema<br />
„Klinische Sozialarbeit“<br />
Daher sollten „Schnellschüsse“ vermieden<br />
werden. Sie bergen die<br />
Gefahr, <strong>für</strong> die Interessen anderer,<br />
wie z. B. der FHs, instrumentalisiert<br />
zu werden. Zur <strong>Ein</strong>führung eines<br />
Spezialstudienganges „Klinische<br />
Sozialarbeit“ merken wir wesentliche<br />
Bedenken an:<br />
� Die Bezeichnung „Klinische<br />
Sozialarbeit“ impliziert innerhalb<br />
<strong>des</strong> deutschen Sprachgebrauches<br />
eine Konzentration auf den Klinikbereich.<br />
Auch wenn mit dieser<br />
Bezeichnung – in Übertragung der<br />
amerikanischen Bedeutung <strong>des</strong><br />
Begriffes „Clinical Social Work“die<br />
Sozialarbeit im Gesundheitswesen<br />
gemeint ist, erscheint es u. E.<br />
nicht sinnvoll, eine neue Bezeichnung<br />
einzuführen, die ihrerseits<br />
bereits wieder Erklärungsbedarf<br />
beinhaltet. Identitätsstiftend kann<br />
dies keinesfalls sein.<br />
� Die Forderung nach permanenter<br />
Fort- und Weiterbildung am jeweiligen<br />
Arbeitsplatz ist jeder professionellen<br />
Sozialarbeit immanent<br />
und erfordert u. E. nicht die Etablierung<br />
eines Spezialstudienganges.<br />
� Die Mängel der grundständigen<br />
Ausbildung sind durch gleichberechtigte<br />
Beteiligung sozialarbeiterischer<br />
Fachkräfte und durch<br />
einen funktionierenden Theorie-/<br />
Praxisbezug zu verbessern. Von<br />
daher unterstützen wir ausdrücklich<br />
die Etablierung von praxisorientierten<br />
Masterstudiengängen<br />
„Social work“. Spezialisierte Abschlüsse<br />
sind nicht erforderlich.<br />
� Gerade im Gesundheitswesen<br />
wird durch den Sachverständigen-<br />
rInnen im Gesundheitswesen hinlänglich<br />
bekannt, da sie im Rahmen<br />
<strong>des</strong> Schnittstellenmanagements<br />
gerade hier versuchen, das System<br />
transparent zu machen.<br />
� Es ist die Frage, ob sich ausgerechnet<br />
die <strong>Soziale</strong> Arbeit auch<br />
noch in die Phalanx der spezialisierten<br />
Gesundheitsberufe und<br />
GesundheitsexpertInnen einreihen<br />
muss. Die Frage bleibt, ob dies <strong>für</strong><br />
die <strong>Soziale</strong> Arbeit und die PatientInnen<br />
hilfreich wäre und ob die<br />
SozialarbeiterInnen dann noch in<br />
der Lage sind, über die Systemgrenzen<br />
<strong>des</strong> Gesundheitssystems hinauszublicken.<br />
� Gerade der Gesundheitsmarkt<br />
unterliegt derzeit enormen Veränderungen:<br />
gewohnte Versorgungsstrukturen<br />
brechen auf, neue Tätigkeitsfelder<br />
entstehen, andere Berufsgruppen<br />
profilieren sich in bisher<br />
originären sozialarbeiterischen<br />
Tätigkeitsbereichen und konkurrieren<br />
um diese Positionen. <strong>Ein</strong> Besetzen<br />
und Verteidigen dieser Positionen<br />
ist sofort erforderlich. Hierzu<br />
bedarf es eines eindeutigen beruflichen<br />
Bewusstseins, eindeutiger<br />
Standards und einer offensiven<br />
Berufspolitik, die auf einer breiten<br />
Basis fußt.<br />
Durch die Etablierung eines spezialisierten<br />
Studienganges wird diese<br />
Basis weiter zergliedert. Darüber<br />
hinaus ist derzeit völlig unklar, ob<br />
Fachhochschulen mit der Spezialisierung<br />
zur „Klinischen Sozialarbeit“<br />
nicht <strong>für</strong> einen Markt ausbilden,<br />
der u. U. in absehbarer Zeit<br />
keinen bzw. keinen adäquat hono-<br />
Zertifikat bedeutet u. U. letztendlich<br />
nur eine weitere Bescheinigung<br />
ohne Verlass auf einen entsprechenden<br />
Arbeitsmarkt, einen<br />
adäquat honorierten Arbeitsplatz,<br />
Status usw.<br />
� Durch die Ausbildung zur/m<br />
„Klinischen SozialarbeiterIn“ werden<br />
diese innerhalb <strong>des</strong> Bewusstseins,<br />
der Regeln und der Erfordernisse<br />
<strong>des</strong> Gesundheitssystems ausgebildet.<br />
Sie bleiben innerhalb dieses<br />
Systems „händelbar“ (führbar);<br />
ein Bewusstsein über die Systemgrenzen<br />
der Gesundheitsversorgung<br />
hinweg wird nicht gefördert<br />
und gefordert.<br />
� Menschen erkranken und gesunden<br />
in ihren jeweiligen Lebensbezügen.<br />
Die Aufgabe von Sozialarbeit<br />
im Gesundheitswesen ist die<br />
Unterstützung der PatientInnen bei<br />
der Bewältigung von Krankheit.<br />
Die Unterstützung bei der Bewältigung<br />
von Lebenskrisen und bei der<br />
Sicherstellung der Teilhabe an<br />
gesellschaftlichen Ressourcen ist<br />
der originär sozialarbeiterische<br />
Berufsauftrag in der Gesellschaft.<br />
Dieses Bewusstsein ist bereits im<br />
jeweiligen Grundstudium zu vermitteln<br />
und bedarf keiner spezialisierten<br />
Ausbildung.<br />
Wie eingangs erwähnt, halten wir<br />
eine Diskussion auf breiter Basis in<br />
entsprechenden Veranstaltungen<br />
und Foren dringend erforderlich:<br />
Durch die Beteiligung an der<br />
<strong>DBSH</strong>-Bun<strong>des</strong>fachgruppe ist eine<br />
Bewusstseinsbildung und abschließende<br />
Stellungnahme innerhalb<br />
<strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> anzustreben.<br />
36 Forum SOZIAL 4/2001
In Heft 2/2001 von Forum SOZI-<br />
AL veröffentlichte der <strong>DBSH</strong> eine<br />
Stellungnahme von GfV und der<br />
Bun<strong>des</strong>kommission <strong>für</strong> Sozialund<br />
Berufspolitik zur Neufassung<br />
der bischöflichen Richtlinien zur<br />
Schwangerenberatung. Kritisiert<br />
wurde nicht die grundsätzliche<br />
Tendenz der Beratung, sondern<br />
das Verbot, Ratsuchenden auch<br />
Auskunft über Beratungsstellen<br />
zu geben, die Beratungsbescheinigungen<br />
ausstellen oder über<br />
<strong>Ein</strong>richtungen zu informieren, die<br />
Schwangerschaftsabbrüche vornehmen.<br />
In der Stellungnahme heißt es dazu:<br />
„Es verstößt gegen die Berufsethik,<br />
wenn Dipl.-SozialarbeiterInnen<br />
Informationen vorenthalten werden,<br />
auf die die Ratsuchenden ein<br />
Recht haben und die <strong>für</strong> eine Lösung<br />
<strong>des</strong> Problems hilfreich sein können.“<br />
Ferner sicherte der <strong>DBSH</strong> KollegInnen,<br />
die von arbeitsrechtlichen<br />
Maßnahmen bedroht sind, Beratung<br />
und Rechts-Vertretung zu.<br />
Nunmehr erreichten den <strong>DBSH</strong> die<br />
Antwort der Bischofskonferenz und<br />
die Stellungnahme eines <strong>DBSH</strong>-<br />
Mitglieds. Letztere ist <strong>für</strong> die Kommission<br />
Sozial- und Berufspolitik<br />
Anlass <strong>für</strong> eine Klarstellung:<br />
Deutsche<br />
Bischofskonferenz:<br />
Antwort bestätigt<br />
Wir bestätigen den <strong>Ein</strong>gang Ihres<br />
Schreibens vom 27. März 2001 an<br />
den Vorsitzenden der Deutschen<br />
Bischofskonferenz Kardinal Lehmann.<br />
Es ist erfreulich, dass Sie sich mit<br />
den „Bischöflichen Richtlinien <strong>für</strong><br />
katholische Schwangerschaftsberatungsstellen“<br />
vom 26. 9. 2000<br />
auseinander gesetzt haben. Ihre<br />
Kritik an den Bestimmungen über<br />
die Grenzen der Beratung hat mit<br />
der Frage professioneller Standards<br />
wenig zu tun, sondern beruht<br />
offensichtlich auf einem verkürz-<br />
Berufsethischen Prinzipien <strong>des</strong><br />
<strong>DBSH</strong> auf der BMV 1996, bei der<br />
sehr viele Bedenken bezüglich der<br />
Möglichkeit der Umsetzung der<br />
Prinzipien an einzelnen Arbeitsstellen<br />
eingebracht wurden; bei<br />
Arbeitgebern, deren MitarbeiterInnen<br />
einschränkenden Arbeitsbedingungen<br />
z. B. aufgrund gesetzlichen<br />
Regelungen unterliegen. Es<br />
bleibt den betroffenen SA/SP trotzdem<br />
frei, sich <strong>für</strong> diese Arbeitgeber<br />
zu entscheiden und in diesem Rahmen<br />
den Ratsuchenden usw. bei der<br />
Lösung ihres Problems behilflich<br />
zu sein.<br />
Informationsfreiheit in der Schwangerenberatung<br />
der katholischen Kirche<br />
– <strong>Ein</strong>e Stellungnahme und die Folgen –<br />
ten Verständnis <strong>des</strong> Schutzkonzeptes,<br />
das im Schwangerschaftskonfliktgesetz<br />
(SchKG von 21. 8. 1995)<br />
definiert ist. Wenn Sie die dort normierte<br />
Zielsetzung der Beratung<br />
ernst nehmen würden, kämen Sie<br />
zu einer anderen Beurteilung.<br />
Die Professionalität der katholischen<br />
Schwangerschaftsberatung ist seit<br />
vielen Jahren in der Praxis erwiesen.<br />
Die neuen „Bischöflichen Richtlinien“<br />
bauen hierauf auf und stellen<br />
keinen <strong>Ein</strong>griff in das professionelle<br />
Handeln der Beraterinnen dar.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
P. Dr. Hans Langendörfer SJ<br />
Bewusst <strong>für</strong><br />
katholische Stellen<br />
entschieden<br />
Welchen innerverbandlichen Diskussionsprozess<br />
verfolgten der<br />
Geschäftsführende Vorstand <strong>des</strong><br />
<strong>DBSH</strong> und die Mitglieder der Bun<strong>des</strong>kommission<br />
<strong>für</strong> Sozialpolitik<br />
mit diesem Artikel? Wen wollten<br />
die Autoren damit treffen? Oder<br />
gehen Sie davon aus, dass die<br />
Bischöfe den Artikel lesen?<br />
Es gibt im <strong>DBSH</strong> die Arbeitsgemeinschaft<br />
Katholischer SA/SP/HP,<br />
deren Mitglieder und SprecherInnen<br />
aktiv im Verband mitwirken<br />
und ihn mitgestalten. Warum fragten<br />
die Autoren in dieser Sachfrage<br />
nicht unsere Kompetenz ab? Ich<br />
hätte mir die Auseinandersetzung<br />
gewünscht.<br />
Im Artikel werden SP/SA als unmündig<br />
dargestellt. Kirche/Caritas<br />
ist nicht der einzige Arbeitgeber,<br />
bei dem SA/SP bestimmte Regeln<br />
und <strong>Ein</strong>schränkungen bei der Ausübung<br />
<strong>des</strong> Berufes akzeptieren<br />
müssen. Das rechtfertigt zwar nicht<br />
je<strong>des</strong> Reglementieren – aber zumin<strong>des</strong>t<br />
gilt es <strong>für</strong> SA und SP abzuwägen,<br />
was <strong>für</strong> die Klientinnen aus<br />
ganzheitlicher Sicht erreicht werden<br />
kann. Und da erreichen wir<br />
innerhalb der Caritas vieles.<br />
Erinnern möchte ich an die Diskussion<br />
bei der Abstimmung der<br />
Vor allem gehe ich davon aus, dass<br />
Bürgerinnen und Bürger die Beratung<br />
und Unterstützung in Fragen<br />
der Schwangerschaft aufsuchen,<br />
sich sehr wohl bewusst selbst <strong>für</strong><br />
katholische Stellen entscheiden<br />
können.<br />
Schade <strong>für</strong> den <strong>DBSH</strong>, dass die<br />
Autoren hier nicht das Prinzip der<br />
Subsidiarität, wie z. B. vom Staat<br />
gegenüber der freien Wohlfahrtspflege<br />
gefordert, beachtet haben.<br />
Ich finde es besonders bedauerlich,<br />
weil wir Berufskolleginnen im<br />
<strong>DBSH</strong> haben, die in der Schwangerenberatung<br />
tätig sind und in<br />
der Schwangerenkonfliktberatung<br />
tätig waren.<br />
Ulrike Faust<br />
Stellungnahme der<br />
Kommission Sozial- und<br />
Berufspolitik <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Sehr geehrte Frau Faust,<br />
In Ihrem Brief kritisieren Sie sowohl<br />
einleitend wie auch abschließend,<br />
dass die „Arbeitsgemeinschaft<br />
Katholischer SA/SP/HP“ nicht beteiligt<br />
worden sei. Dem ist nicht so:<br />
Der Sprecher der BAG kath.<br />
SA/SP/HP, Herr Feil, ist zugleich<br />
Mitglied in unserer Kommission.<br />
Herr Feil hat sich deutlich gegen<br />
die Stellungnahme ausgesprochen,<br />
dennoch haben sich die Kommission,<br />
wie auch anschließend der<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Forum SOZIAL 4/2001 37
D B S H - R e p o r t<br />
GfV aus folgenden Gründen anders<br />
entschieden.<br />
Die Kommission Sozial- und Berufspolitik<br />
wurde gegründet, um<br />
aktuell Stellung zu beziehen, um<br />
auf sozialpolitische Entwicklungen<br />
zu reagieren und aktiv in fach- und<br />
berufspolitische Diskussionen einzugreifen.<br />
Meinungsfreude, eine<br />
demokratische Diskussionskultur<br />
und Stellungnahmen, die Gehör<br />
finden, machen den <strong>DBSH</strong> zu einem<br />
lebendigen, zeitgemäßen Verband.<br />
Sie fragen, unter Vorwegnahme der<br />
Antwort, ob die Stellungnahme von<br />
den Bischöfen gelesen worden sei.<br />
Nicht nur die Antwort der Bischofskonferenz,<br />
sondern auch Rückfragen<br />
bestätigen die hohe Aufmerksamkeit,<br />
die unser Schreiben<br />
gefunden hat. Letztendlich ging es<br />
uns aber vor allem darum, betroffene<br />
Kolleginnen zu unterstützen und<br />
darauf hinzuweisen, dass die ethischen<br />
Standards <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> eine<br />
Werthaltung vermitteln, die sich<br />
der Solidarität <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong><br />
gewiss sein kann.<br />
Die berufsethischen Prinzipien <strong>des</strong><br />
<strong>DBSH</strong> sind mehr als eine unverbindliche<br />
Ansammlung hehrer<br />
Grundsätze. Wenn Sie die Richtlinien<br />
der Bischöfe vergleichen mit<br />
<strong>Ein</strong>schränkungen, die jede andere<br />
Kollegin bei anderen Trägern auch<br />
hinzunehmen hat, so teilen wir<br />
diese Sichtweise nicht. Es macht<br />
einen Unterschied, ob ein Arbeitgeber<br />
eine grundsätzliche Tendenz<br />
einfordert oder ob er ein Verhalten<br />
verlangt, das die Kompetenz der<br />
Profession, hier die Weitergabe von<br />
Informationen, beschneidet. Auch<br />
die Ratsuchende, die sich bewusst<br />
ist, eine kath. Beratungsstelle aufzusuchen,<br />
wird in die Professionalität<br />
ihres Gegenübers vertrauen<br />
und nicht mit Verschweigen und<br />
Ausweichen als Antwort rechnen.<br />
Das „Eigentliche“ unseres beruflichen<br />
Wirkens steht nicht zur taktischen<br />
Disposition. Die Freiheit der<br />
Information ist ein Gut, das über<br />
die <strong>Soziale</strong> Arbeit hinaus unsere<br />
demokratische Verfassung ausmacht<br />
und der Würde <strong>des</strong> Menschen<br />
als handelnde und mit und<br />
<strong>für</strong> sich selbst entscheidende Person<br />
entspricht.<br />
Letztendlich sprechen Sie, wie die<br />
Bischöfe auch, ein ganz anderes<br />
Thema an. Seit 1995 ist die kath. Kirche<br />
Träger von Schwangerenberatungsstellen<br />
(die Bischöfe nennen<br />
dies ja neuerdings Schwangerschaftsberatung),<br />
Beratungsscheine<br />
wurden ausgestellt, wobei die Tendenz<br />
der Beratung entsprechend<br />
dem gesetzlichen Auftrag deutlich<br />
war. Nun, einige Jahre später, wurde<br />
gegen den Wunsch einiger Bischöfe<br />
und vieler katholischer Laien auf<br />
päpstliche Weisung hin faktisch der<br />
Ausstieg aus der gesetzlichen Beratung<br />
verkündet. Das, was gestern <strong>für</strong><br />
und in der Kirche ethisch noch zu<br />
vertreten war, soll heute keine<br />
Bedeutung mehr haben.<br />
So widersprechen sich die Bischöfe<br />
selbst, wenn von Professionalität in<br />
der Vergangenheit gesprochen und<br />
die Trendumkehr als „aufbauend“<br />
Die kath. Kirche<br />
ist Teil dieser<br />
Gesellschaft und<br />
nicht die<br />
Gesellschaft<br />
selbst.<br />
Subskriptionsangebot <strong>für</strong> LeserInnen von Forum SOZIAL<br />
Sozialarbeit im Gesundheitswesen im Widerstreit der Interessen<br />
Clinical Social Work – Beitrag zur Qualitätssicherung?<br />
umgedeutet wird. Die kath. Kirche<br />
ist Teil dieser Gesellschaft und<br />
nicht die Gesellschaft selbst. Als<br />
solcher kann sie natürlich ihre Meinung<br />
ändern. Beunruhigend aber<br />
ist der universalistische Anspruch,<br />
mit dem diese Trendumkehr vollzogen<br />
wird. <strong>Ein</strong>e Sichtweise, die<br />
selbst das Nennen der Anschrift<br />
von Pro Familia als kündigungsrelevanten<br />
Beitrag zum Schwangerschaftsabbruch<br />
wertet, zeugt<br />
von einem Verständnis im Verhältnis<br />
zwischen Arbeitnehmer und<br />
Kirche als Arbeitgeber, welches das<br />
hohe Gut <strong>des</strong> vertraulichen und<br />
helfenden Gesprächs „zur „Direktionsangelegenheit“<br />
degradiert.<br />
Noch einmal:<br />
Der <strong>DBSH</strong> nimmt nicht Stellung<br />
<strong>für</strong> oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch,<br />
der im <strong>DBSH</strong> genauso<br />
konträr diskutiert wird wie in<br />
der Gesellschaft.<br />
Der <strong>DBSH</strong> will nicht die Kolleginnen<br />
abwerten, die weiterhin in der<br />
Schwangerenberatung der katholischen<br />
Kirche beschäftigt sind.<br />
Der <strong>DBSH</strong> unterstützt KollegInnen,<br />
die bemüht sind, die berufsethischen<br />
Prinzipien <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> in ihrer<br />
Praxis umzusetzen. Deshalb wird<br />
sie der <strong>DBSH</strong> – auch öffentlich –<br />
dabei unterstützen, wenn Arbeitgeber<br />
von ihren MitarbeiterInnen<br />
verlangen, den berufsethischen<br />
Prinzipien zuwider zu handeln.<br />
Hille Gosejacob-Rolf<br />
(<strong>für</strong> den GfV und die Bun<strong>des</strong>kommission<br />
Sozial- und Berufspolitik)<br />
Herausgeber: <strong>DBSH</strong> - Bun<strong>des</strong>fachgruppe Gesundheit (Hg.), Umfang: ca. 160 Seiten, Preis: 38,00 DM · ISBN: 3-86135-224-9<br />
Subskriptionspreis (bis 31. 12. 2001) <strong>für</strong> LeserInnen: 30,00 DM · Mitgliederpreis nach Erscheinen: 34,00 DM, jeweils zzgl. Versandkosten<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Als AutorInnen konnten bisher gewonnen werden:<br />
Dipl.-SozialarbeiterIn C. Borbe (FH), Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Sozialarbeit (DGS), Prof. Dr. G. Hey,<br />
Dipl.-Sozialarbeiterin W. Himmelmann (FH), Prof. A. Mühlum, Dipl.-Supervisor, Dipl.-Soz.-Päd. (FH) W. No<strong>des</strong>, Prof. Dr. H. Pauls,<br />
Dipl.-SozialarbeiterIn S. Sacco (FH), Prof. Dr. med. H. U. Senftleben, Dipl.-Sozialarbeiter M. Trost (FH), u. a.<br />
Bestelladresse: VWB - Verlag <strong>für</strong> Wissenschaft und Bildung · Amand Aglaster, Postfach 11 03 68, 10833 Berlin<br />
Tel. 0 30/2 51 04 15, Fax 0 30-2 51 11 36 · E-Mail: 100615.1565@compuserve.com, Internet: http://www.vwb-verlag.com<br />
38 Forum SOZIAL 3/2001
Unsere Leserreise führt in den<br />
Nordwesten der USA, in das Land,<br />
aus dem die bun<strong>des</strong>deutsche<br />
Sozialarbeit den Großteil ihrer<br />
Methoden und Ansätze rezipiert:<br />
die Wurzeln der <strong>Ein</strong>zelfallhilfe,<br />
Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit<br />
sind ebenso in den USA zu<br />
finden wie die neueren Ansätze<br />
und Methoden der Mediation,<br />
Freiwilligenarbeit (Volunteering),<br />
Kampagnenarbeit, <strong>des</strong> Fundraising<br />
und Open Space usw.<br />
organisationen usw. ab. <strong>Ein</strong>geladen<br />
sind wir vom dortigen <strong>Berufsverband</strong>.<br />
Als besonderes Highlight sind wir<br />
bemüht, an einem „Fundraising<br />
Event“ <strong>des</strong> YWCA teilnehmen zu<br />
können. Es ist ein „Professional<br />
Woman's Luncheon“: 1000 Geschäftsfrauen<br />
in einem Konferenzsaal<br />
bei edlem Lunch (alles gesponsort)<br />
und eine berühmte Frau als<br />
Rednerin!! Dieses Jahr sind Oprah<br />
Winfrey und Madelaine Albright im<br />
<strong>Soziale</strong> Innovationen in der <strong>Soziale</strong>n Arbeit<br />
Bildungsreise nach Seattle vom 21. bis 31. März 2002<br />
Zu einem Preis von 1000 Dollar<br />
erwarten Sie zehn Übernachtungen<br />
in Seattle, drei Tage Sightseeing und<br />
zwei Reisetage (im Preis nicht enthalten<br />
sind Flug, Mahlzeiten, <strong>Ein</strong>trittskarten<br />
<strong>für</strong> kult. Veranstaltungen).<br />
Sie erfahren alles über diese<br />
wohl schönste Stadt in den USA<br />
(<strong>Ein</strong>ladung der Stadt) und deren<br />
Förderung nachbarschaftlichen<br />
Engagements. <strong>Ein</strong>e alternative<br />
Stadtrundfahrt bringt Sie zu besonderen<br />
Projekten, und am nächsten<br />
Tag besuchen Sie touristische<br />
Sehenswürdigkeiten.<br />
In den weiteren Tagen wechseln<br />
Besichtigungen und Natur mit zahlreichen<br />
Fachbesuchen zu Projekten<br />
wie „Generation X“, Verbesserung<br />
<strong>des</strong> <strong>Ein</strong>kommens benachteiligter<br />
Gruppen, Verbindung von Profit-<br />
Organisationen mit Gemeinnützigkeit<br />
und sozialen Anliegen, Fundraising,<br />
„Virtual Community“, Community<br />
Organizing, Nachbarschafts-<br />
Gespräch. Wenn diese Bemühungen<br />
Erfolg haben, erwartet die TeilnehmerInnen<br />
eine besondere „Lernerfahrung“.<br />
Wenn Sie diese LeserInnen-Reise<br />
versäumen, verpassen Sie<br />
die einzigartige Gelegenheit,<br />
Besonderheiten der <strong>Soziale</strong>n Arbeit<br />
in Amerika, der Förderung bürgerschaftlichen<br />
Engagements zugunsten<br />
sozialer Anliegen und neue<br />
Formen der Kommunikation aus<br />
erster Hand kennen zu lernen.<br />
In den USA wird die Studienreise<br />
von Marion Mohrlok mit ihrer Agentur<br />
„exchangeable“ geleitet. Marion<br />
Mohrlok lebt in Seattle, ist Dipl.-<br />
Sozialarbeiterin und Preisträgerin<br />
der Körber-Stiftung.<br />
Formalia:<br />
Termin: Do., 21. 3. bis So., 31. 3.<br />
2002, Möglichkeit der Verlängerung,<br />
Kosten: ca. 1000 Dollar (<strong>Ein</strong>zelzimmerzuschlag<br />
ca. 380 Dollar),<br />
die Kosten entsprechen den reinen<br />
Selbstkosten <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Anmeldeformular<br />
Leistungen: Unterkunft in Seattle<br />
in Doppelzimmern (<strong>Ein</strong>zelzimmerzuschlag<br />
40 Dollar/Übernachtung),<br />
Programm wie beschrieben, fachliche<br />
Begleitung in den USA<br />
während <strong>des</strong> gesamten Bildungsprogramms,Informationsmaterialien,<br />
<strong>Ein</strong>tritte, Stadtrundfahrt und<br />
Transport in den USA, Flughafentransfer<br />
zum Hotel und zurück, bei<br />
Bedarf eine Vorbesprechung in<br />
Deutschland zur Klärung evtl. Sonderwünsche<br />
an das Programm.<br />
Seattle hat einen hervorragenden<br />
öffentlichen Personennahverkehr,<br />
es steht zugleich ein Bus zur Verfügung.<br />
Nicht enthalten: Transport BRD,<br />
Flug, Verpflegung in Seattle, sonstige<br />
Aktivitäten in den programmfreien<br />
Zeiten (ein Gruppenflug kann<br />
arrangiert werden).<br />
Voraussetzungen: Englischkenntnisse,<br />
auf kollegialer Basis wird es<br />
möglich sein, während der Vorträge<br />
zu übersetzen. Die Reiseleitung wie<br />
auch die täglichen Evaluationstreffen<br />
erfolgen in deutscher Sprache.<br />
Min<strong>des</strong>tteilnehmerInnenzahl: 10<br />
Anmel<strong>des</strong>chluss: 15. 11. 2001<br />
Auskunft: <strong>DBSH</strong>, Wilfried No<strong>des</strong>,<br />
Friedrich-Ebert-Str. 30, 45127<br />
Essen, Tel.: (02 01) 8 2078-11, hier<br />
kann auch das ausführliche Programm<br />
angefordert werden. Die<br />
Informationen finden sich auch im<br />
Internet unter http://www.dbsh.de/<br />
html/leserreise.html<br />
Hiermit melde ich mich verbindlich zur Leserreise von <strong>DBSH</strong> und Forum SOZIAL nach Seattle vom 21. bis 31. März 2002<br />
zum Preis von 1000 US-Dollar an. Der Reisepreis enthält nicht die Kosten <strong>für</strong> Verpflegung und Flug BRD – USA (Seattle).<br />
<strong>Ein</strong>e Anzahlung von 200,00 DM werde ich innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Rechnung überweisen.<br />
Die Anmeldung wird erst mit Überweisung der Anzahlung verbindlich. Der Restbetrag ist bis zum 15. Januar 2002 zu überweisen.<br />
Ich bin am Arrangement eines Gruppenflugs interessiert und bitte um Übersendung eines entsprechenden Angebotes.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Vor- und Zuname Straße und Hausnummer<br />
Postleitzahl und Ort Vorwahl und Telefon (unbedingt angeben)<br />
E-Mail Unterschrift<br />
Forum SOZIAL 3/2001 39
D B S H - R e p o r t<br />
Entschuldigung!<br />
„Ist der <strong>DBSH</strong> verreist?", so lautete<br />
die verständnislose Frage angesichts<br />
<strong>des</strong> Titels <strong>des</strong> letzten Heftes.<br />
Hier präsentierte sich Forum<br />
SOZIAL mit einem kapitalen Fehler.<br />
Die das Heft tragende Frage<br />
hätte lauten müssen, „Wer sind<br />
wir denn?!" Es reihten sich viele<br />
weitere Fehler aneinander, manche<br />
unbemerkt von der Leserschaft,<br />
andere doch sehr deutlich,<br />
so z. B. die „Verlegung“ der BMV<br />
von Hamm nach Königswinter.<br />
An sich ist das nicht zu entschuldigen,<br />
allerhöchstens zu erklären.<br />
Wir möchten mit Forum SOZIAL<br />
eine Fachzeitschrift herausbringen,<br />
die trotz ihrer vierteljährlichen<br />
Erscheinungsweise möglichst aktuell<br />
ist. So besteht <strong>für</strong> die Endredaktion<br />
eine enormer Druck, wenn die<br />
letzten Artikel möglichst spät eingebaut<br />
werden können. Wenn dann<br />
noch viel gekürzt werden muss (wie<br />
beim letzten Mal), damit Forum<br />
SOZIAL nicht mit 70 Seiten zu<br />
Ihnen kommt, dann werden schnell<br />
Fehler gemacht.<br />
Zwingend ist <strong>für</strong> uns ab dieser<br />
Nummer das Vier-Augen-Prinzip:<br />
nicht nur ein Mensch wird bei der<br />
Endredaktion beteiligt, sondern<br />
min<strong>des</strong>tens zwei. Also noch einmal<br />
Entschuldigung.<br />
BMV in Hamm<br />
Wie angekündigt findet die diesjährigeBun<strong>des</strong>mitgliederversammlung<br />
am 26. und 27. Oktober statt,<br />
und zwar in Hamm. Neben den<br />
üblichen Regularien, die aber nicht<br />
weniger wichtig sind, stehen die<br />
vereins- und berufspolitischen Entscheidungen<br />
im Vordergrund. Als<br />
Stichworte seien genannt das<br />
Berufsregister und das Kammerprojekt.<br />
Weiterhin wird ein neues<br />
Mitglied <strong>für</strong> den geschäftsführenden<br />
Vorstand gewählt. Besonders<br />
spannend dürfte die Diskussion um<br />
die Zukunft <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> verlaufen.<br />
Die Mitgliederkampagne wird vorläufig<br />
bilanziert, auf dieser Grundlage<br />
werden Entscheidungen getroffen,<br />
die die Qualität der Arbeit<br />
<strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> sichern und ausbauen<br />
sollen. Falls Sie nicht teilnehmen<br />
können: wir werden in der nächsten<br />
Ausgabe von Forum SOZIAL<br />
über den Verlauf, die wichtigsten<br />
Ergebnisse und das neue Mitglied<br />
im Vorstand berichten.<br />
BFT: <strong>Soziale</strong> Arbeit und<br />
freies Engagement<br />
Die gemeinsame Tagung der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Sozialarbeit<br />
und <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> rückt näher. Am 23.<br />
und 24. November untersuchen die<br />
AusbilderInnen und die PraktikerInnen,<br />
ob <strong>Soziale</strong> Arbeit und<br />
Ehrenamt unüberbrückbar neben-<br />
Anmeldung zur Bun<strong>des</strong>fachtagung:<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit und freies Engagement<br />
Anmeldung nur senden an die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Sozialarbeit,<br />
Geschäftsstelle, Postfach 11 29, 73470 Sersheim<br />
Vorname, Name Institution<br />
einander stehen oder unverzichtbar<br />
miteinander auskommen können.<br />
Im Rückblick auf das fast vergangene<br />
Jahr der/<strong>des</strong> Freiwilligen wird<br />
versucht, die Position der <strong>Soziale</strong>n<br />
Arbeit weiter zu entwickeln.<br />
Wesentliche Pole sind dabei:<br />
� <strong>Soziale</strong> Arbeit zwischen Profession<br />
und Privatisierung<br />
� <strong>Soziale</strong> Arbeit zwischen Empowerment<br />
und Klientelisierung<br />
� Was verdient <strong>Soziale</strong> Arbeit:<br />
Anerkennung oder Gehalt?<br />
Die ausführliche <strong>Ein</strong>ladung finden<br />
Sie in Forum SOZIAL 3/2001 auf der<br />
hinteren Umschlagseite.<br />
Tagungsort: Fachhochschule Fulda,<br />
Marquardstr. 35, 36039 Fulda<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Straße PLZ und Ort<br />
Telefon/Fax E-Mail<br />
Unterschrift<br />
Tagung inkl. Übernachtung im Hotel, Kaffee in den Pausen und Aben<strong>des</strong>sen<br />
□ Mitglieder <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong>/der DGS 160,00 DM □ sonstige 220,00 DM<br />
Tagung ohne Übernachtung im Hotel, Kaffee in den Pausen und Aben<strong>des</strong>sen<br />
□ Mitglieder <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong>/der DGS 60,00 DM □ sonstige 100,00 DM<br />
Nachqualifikation und<br />
KV-Zulassung in Ki-Ju-PT<br />
Blockseminare (je 70 Std.),<br />
in Kooperation mit der Psychosomatischen<br />
Klinik Grönenbach<br />
Termine: 19.–26. 1. 02 (I),<br />
16.–23. 3. 02 (II),<br />
11.–18. 5. 02 (III)<br />
Hypnose in Hamburg<br />
<strong>für</strong> KV-Zulassung<br />
17.–18. 11. 01 u. 1.–2. 6. 02<br />
Gruppen-PT (KV-Berechtigung)<br />
Theorie: 26.–31. 1. 02 (56 Std.)<br />
Die Seminare sind von der KV Bayern, den Lan<strong>des</strong>ärztekammern,<br />
der DFT und AGPT anerkannt.<br />
Info: Süddeutsche Akademie<br />
<strong>für</strong> Psychotherapie<br />
Tel. 0 83 34/98 63 73, Fax -74<br />
40 Forum SOZIAL 4/2001
Verzeichnis der <strong>DBSH</strong>-angehörigen und<br />
-anerkannten Supervisorinnen und Supervisoren/<br />
Mitglieder der Bun<strong>des</strong>fachgruppe bzw.<br />
der Lan<strong>des</strong>fachgruppen Supervision <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Der <strong>DBSH</strong> ist als die größte berufspolitischeInteressenvertretung<br />
daran interessiert, die professionelle<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit durch<br />
Supervision zu unterstützen,<br />
zu fördern und weiterzuentwickeln.<br />
Mitglieder der Bun<strong>des</strong>fachgruppe<br />
Supervision <strong>des</strong><br />
<strong>DBSH</strong> sind professionelle Berufsangehörige<br />
mit qualifizierter<br />
Zusatzausbildung <strong>für</strong> Supervision.<br />
Von unseren SupervisorInnen<br />
können Sie insbesondere erwarten,<br />
dass sie durch ihre Grundqualifikation<br />
personale, fachliche<br />
und arbeitsfeldbezogene Kompetenz<br />
mitbringen, die die supervisorische<br />
Kompetenz wesentlich<br />
unterstützt.<br />
Unsere SupervisorInnen orientieren<br />
sich außerdem an den ethischen,<br />
fach- und berufspolitischen<br />
Positionen <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong>. Sie<br />
bieten damit eine Gewähr <strong>für</strong> eine<br />
bewährte, überprüfbare und zukunftsweisende<br />
professionelle<br />
Handlungsorientierung.<br />
<strong>Ein</strong>e Aufnahme in unser jährlich<br />
aktualisiertes SupervisorInnenverzeichnis<br />
setzt neben der Mitgliedschaft<br />
im <strong>DBSH</strong> und einem<br />
Antrag auf Aufnahme den Nachweis<br />
einer qualifizierten Zusatzausbildung<br />
als Supervisor/Supervisorin<br />
gemäß seit vielen Jahren<br />
gehaltenen und aktuell fortgeschriebenen<br />
Standards voraus.<br />
Die Bun<strong>des</strong>fachgruppe Supervision<br />
<strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> steht <strong>für</strong> Information,<br />
positionelle Stellungnahmen<br />
und <strong>für</strong> Beratung gern zur<br />
Verfügung.<br />
Anschrift der<br />
Bun<strong>des</strong>fachgruppe Supervision:<br />
BFG Supervision, Joachim Pohl,<br />
August-Bebel-Str. 5, 23923<br />
Schönburg/Meckl.,<br />
Tel. u. Fax 03 88 28/2 34 04,<br />
E-Mail:<br />
Pohl.Joachim@t-online.de<br />
BADEN-<br />
WÜRTTEMBERG<br />
Becker, Martin<br />
Scheffelstr. 22,<br />
77654 Offenburg,<br />
07 81/3 91 20 (p)<br />
Daur, Karin<br />
Pfarrstr. 18,<br />
74357 Bönnigheim,<br />
0 71 43/2 63 91<br />
Quapp-Politz, Regina<br />
Stitzenburgstr. 12,<br />
70182 Stuttgart,<br />
01 73/3 43 40 80 (p),<br />
07 11/2 16 27 49 (d)<br />
Schneider, Rolf<br />
Habichtweg 4,<br />
70839 Gerlingen,<br />
0 71 56/2 62 28<br />
Siegmund, Frank<br />
Luisenstr. 2a,<br />
76137 Karlsruhe,<br />
Fax: 07 21/3 84 80 48,<br />
07 21/9 32 00-0 (d),<br />
E-Mail:<br />
Frank-Siegmund@t-online.de<br />
Wagner, Katharina<br />
Hessestr. 30,<br />
71263 Weil der Stadt,<br />
0 70 33/21 90 (p),<br />
0 71 57/6 72 02 (d)<br />
BAYERN<br />
Abt, Volkmar<br />
Am Ziegelgraben 6,<br />
86420 Diedorf,<br />
0 82 38/53 35,<br />
Fax 0 82 38/49 58,<br />
E-Mail: info@volkmar-abt.de,<br />
www.volkmar-abt.de<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Ackermann, Isolde<br />
Am Heckacker 18,<br />
90562 Kalchreuth,<br />
Tel. + Fax: 09 11/5 18 23 73<br />
Aue, Dr. Andreas<br />
Huthstr. 13,<br />
96482 Ahorn-Witzmannsberg,<br />
0 95 61/2 73 35 (p),<br />
0 95 61/31 71 85 (d),<br />
Fax 0 95 61/31 71 16<br />
Bär, Johannes<br />
Pierlinger Weg 22,<br />
83301 Traunreut,<br />
0 86 69/47 73 (p),<br />
08 61/98 98-205 (d)<br />
Baldauf, Astrid<br />
Schäftlarner Weg 3,<br />
82131 Gauting-Buchendorf,<br />
0 89/8 50 53 08 (p),<br />
0 89/99 19 20-25 (d)<br />
Funck-Späth, Lenemarie<br />
Altenburger Str. 73,<br />
96049 Bamberg,<br />
09 51/5 43 32 (p)<br />
Gast, Bettina<br />
Dorfstr. 60,<br />
90559 Burgthann-Grub,<br />
0 91 87/79 71<br />
Geuthner, Dorothea<br />
Fritz-Erler-Str. 97,<br />
90427 Nürnberg,<br />
09 11/30 13 48 (p),<br />
09 11/3 72 79-0 (d),<br />
Fax 09 11/3 72 79-11<br />
Geuthner, Dittmar<br />
Fritz-Erler-Str. 97,<br />
90427 Nürnberg,<br />
09 11/30 13 48 (p),<br />
0 91 31/53 53-0 (d),<br />
Fax 0 91 31/53 53-10<br />
Graef, Brigitte<br />
Hertastr. 8,<br />
90461 Nürnberg,<br />
09 11/4 78 03 78,<br />
Fax 09 11/4 78 03 79<br />
Gropper-Baumann, Gertraud<br />
Gleismüller Str. 13,<br />
80992 München,<br />
0 89/1 40 31 52 (p),<br />
Fax 0 89/1 40 59 22<br />
Hoßbach, Gerd<br />
Meisenbachstr. 4,<br />
90409 Nürnberg,<br />
09 11/51 47 33 (p),<br />
0 98 24/5 83 30<br />
Huber, Herbert<br />
Neideckstr. 49,<br />
81249 München<br />
Jakob, Erich<br />
Dönnigesstr. 9/I,<br />
81379 München,<br />
Tel. u. Fax 0 89/50 86 93<br />
Jungfer, Anneliese<br />
Nordring 192,<br />
90409 Nürnberg,<br />
09 11/5 10 96 65 (p)<br />
Köhler, Klaus<br />
Ludwig-Wörl-Weg 42,<br />
81375 München,<br />
0 89/70 17 61 (p),<br />
0 89/51 41 06 34 (d)<br />
Köhler, Ursula<br />
Siedlerstr. 11,<br />
82065 Buchenhain,<br />
0 89/7 93 36 14 (p),<br />
0 89/55 98 10 (d)<br />
Knothe, Klaus<br />
von-Behring-Str. 33b,<br />
96450 Coburg,<br />
0 95 61/3 63 62 (p),<br />
Fax 0 95 61/5 03 00 (p),<br />
0 95 61/31 72 59 (d),<br />
Fax 31 72 73 (d)<br />
Limbrunner, Alfons<br />
Ebrardstr. 17,<br />
91054 Erlangen,<br />
0 91 31/2 48 77 (p),<br />
09 11/37 27 90 (d),<br />
Fax 09 11/3 72 79 11<br />
Lüdeke, Klemens<br />
Comeniusstr. 10,<br />
81667 München,<br />
0 89/4 48 09 26 (p) od.<br />
0 89/18 45 45 (d),<br />
E-Mail: K.Luedeke@t-online.de<br />
Forum SOZIAL 4/2001 41
D B S H - R e p o r t<br />
Meckel, Hilde<br />
Emil-Nolde-Str. 7,<br />
90455 Nürnberg<br />
Meixner, Bert<br />
Landshuter Str. 35,<br />
93053 Regensburg,<br />
09 41/7 22 58<br />
Miller-Saup, Hedi<br />
Urban-Ströbele-Str. 14,<br />
89611 Obermarchtal,<br />
0 73 75/13 14,<br />
Fax 0 73 75/95 00 05,<br />
E-Mail:<br />
SaupMarchtal@t-online.de<br />
Morgenstern, Uwe<br />
Schnieglinger Str. 72d,<br />
90419 Nürnberg,<br />
Tel. u. Fax 09 11/33 15 16 (p),<br />
09 11/93 54-439 (d),<br />
Fax 09 11/93 54-471<br />
Palm, Rosemarie<br />
Herzogstr. 26,<br />
90478 Nürnberg,<br />
09 11/40 48 27 (p),<br />
09 11/55 77 51 (d)<br />
Peters, Lutz<br />
Immelmannstr. 23,<br />
89312 Günzburg,<br />
0 82 21/3 48 00,<br />
E-Mail:<br />
AnitaundLutzPeters@t-online.de<br />
Plank, Hans<br />
Pfundmayerstr. 19,<br />
81375 München,<br />
0 89/7 19 49 06 (p),<br />
0 89/92 44 47 77 (d)<br />
Reinl-Mehl, Eckart<br />
Boenerstr. 20,<br />
90765 Fürth,<br />
Tel./Fax: 09 11/7 94 00 94,<br />
E-Mail: IBT.Noris@t-online.de<br />
Neidhart, Angelika<br />
Blaubergstr. 6,<br />
82335 Berg-Maxhöhe,<br />
0 81 51/5 00 57 (p),<br />
0 89/12 65-23 01 (d)<br />
Schild, Prof. Walter<br />
Im Tal 41,<br />
85560 Ebersberg,<br />
0 80 92/2 02 23 (p),<br />
0 89/4 80 92 (d)<br />
Schiller, Dr. Heinrich<br />
Plobenhofstr. 6,<br />
90403 Nürnberg,<br />
09 11/22 44 12<br />
Stöver, Lieselotte<br />
Gabelsberger Str. 67,<br />
80333 München,<br />
0 89/52 17 27<br />
Sturm, Robert<br />
Krelingstr. 24,<br />
90408 Nürnberg,<br />
09 11/9 35 08 88,<br />
Fax 09 11/9 35 08 90,<br />
E-Mail:<br />
supervision@robertsturm.de<br />
Wiessner, Wolfgang<br />
Brahmsstr. 23,<br />
86456 Gablingen,<br />
0 82 30/99 40 (p),<br />
08 21/4 08 02-20 (d),<br />
Fax 08 21/4 08 02-39 (d)<br />
Zeintl, Johann<br />
Englfinger Str. 25,<br />
94508 Schöllnach<br />
BERLIN<br />
Borngräber, Gerd<br />
Albrechtstr. 125,<br />
12099 Berlin,<br />
0 30/7 51 84 95 (p),<br />
0 30/2 43 25 25 (d),<br />
0 30/2 43 27 13 (d)<br />
Hirsch-Sprätz, Monika<br />
Uhlandstr. 127,<br />
10717 Berlin,<br />
0 30/8 73 44 14<br />
BREMEN<br />
Klump, Else<br />
Halmstr. 1b,<br />
28717 Bremen,<br />
04 21/6 36 07 47 (p)<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Kurth, Elfi<br />
Hindenburgstr. 8,<br />
28717 Bremen-Lesum,<br />
04 21/6 36 63 40 (p)<br />
Kurth, Helmut<br />
Hindenburgstr. 8,<br />
28717 Bremen-Lesum,<br />
04 21/6 36 63 40 (p)<br />
HAMBURG<br />
Gairing, Walle<br />
Bötelkamp 33,<br />
22529 Hamburg,<br />
Tel. 0 40/56 19 54 77,<br />
Fax 0 40/56 19 54 78<br />
Timm, Helga<br />
Breite Str. 159,<br />
22767 Hamburg,<br />
0 40/3 89 83 98 (p)<br />
Wisch, Karin<br />
Cesar-Klein-Ring 27,<br />
22309 Hamburg,<br />
0 40/6 05 29 21 (p),<br />
0 40/6 05 29 21 (d)<br />
HESSEN<br />
Sierek, Karl Willi<br />
Bundeberg 4,<br />
35232 Buchenau,<br />
0 64 66/76 39 (p)<br />
MECKLENBURG-<br />
VORPOMMERN<br />
Joachim Pohl,<br />
August-Bebel-Str. 5,<br />
23923 Schönburg/Meckl.,<br />
Tel. u. Fax 03 88 28/2 34 04,<br />
E-Mail:<br />
Pohl.Joachim@t-online.de<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Andreß, Kornelia<br />
Moselstr. 26,<br />
38446 Wolfsburg,<br />
0 53 61/5 48 46 (p),<br />
0 53 61/1 28 08 (d)<br />
Bartsch, Erdmute<br />
Fundstr. 18,<br />
30161 Hannover,<br />
05 11/34 16 76 (p)<br />
Bocklage, Walter<br />
Große Str. 13,<br />
49762 Lathen,<br />
0 59 33/5 53<br />
Kleiner, Prof. Sibylle<br />
Strindbergstr. 4,<br />
30625 Hannover,<br />
05 11/58 81 62 (p),<br />
05 11/5 30 11 45 (d),<br />
Fax 5 30 11 95<br />
Paetzold, Eva<br />
Süd-Nord-Str. 9,<br />
49733 Haren,<br />
0 59 35/90 20 37<br />
Pörtner, Prof. Hella<br />
Fliederweg 4,<br />
30916 Isernhagen,<br />
05 11/77 24 46,<br />
Fax 05 11/9 73 53 52 (p),<br />
05 11/5 30 11 18,<br />
Fax 5 30 11 95 (d)<br />
Posner, Elisabeth<br />
Kasernenstr. 9,<br />
38102 Braunschweig,<br />
05 31/34 37 98 (p),<br />
Tel. u. Fax 05 31/34 37 31 (d)<br />
Siegele, Frank<br />
Clusberg 20,<br />
30855 Langenhagen,<br />
05 11/78 24 30 (p),<br />
05 11/70 14 60 (d),<br />
Fax 7 01 46 39<br />
Thiemann, Angela<br />
Schwanthalerstr. 26,<br />
32791 Lage,<br />
0 52 32/49 94,<br />
Fax 0 52 32/92 19 19,<br />
E-Mail:<br />
thiemann-gaertner@t-online.de<br />
NIEDERLANDE<br />
Sondermann, Christel<br />
Terborgseweg 29,<br />
NL-7084 AC Breedenbrock,<br />
00 31/3 15/65 55 08 (p),<br />
0 28 61/82 10 88 (d)<br />
NORDRHEIN-<br />
WESTFALEN<br />
Albrecht, Peter<br />
Karmannshof 21,<br />
41068 Mönchengladbach,<br />
0 21 61/47 75 96,<br />
Fax 0 21 61/47 75 97,<br />
E-Mail:<br />
Peter.Albrecht.mg@tweb.de<br />
Böhle, Burkhard<br />
Hüttinger Str. 660,<br />
44879 Bochum,<br />
02 34/41 25 60 (p),<br />
02 34/6 89 98 45 (d)<br />
42 Forum SOZIAL 4/2001
Breuer, Margarete<br />
Pipinstr. 13,<br />
33098 Paderborn,<br />
0 52 51/2 73 53<br />
Brinkmann, Helmut<br />
Ehlentruper Weg 26a,<br />
33604 Bielefeld<br />
Clemens, Gertrud<br />
Wachtelweg 14,<br />
53125 Bonn<br />
Detscher, Hildegard<br />
Schubertstr. 26,<br />
58509 Lüdenscheid<br />
Diembeck, Helga<br />
Märkische Str. 2a,<br />
59071 Hamm<br />
Florin, Peter<br />
Hansenstr. 5,<br />
53721 Siegburg,<br />
0 22 41/96 18 71 (p)<br />
Fuß, Karl-Heinz<br />
Holzstr. 77,<br />
58453 Witten,<br />
0 23 02/69 92 56 (p),<br />
02 31/52 46 50 (d)<br />
Grau, Laura<br />
Schaeferstr. 6,<br />
44623 Herne,<br />
0 23 23/1 25 51 (p),<br />
0 23 25/3 73-22 90 (d)<br />
Greven, Petra<br />
Prinz-Albrecht-Str. 31,<br />
47058 Duisburg,<br />
02 03/3 32 50 (p.),<br />
02 03/28 33 45 (d.),<br />
E-Mail: DPGREVEN@t-online.de<br />
Grevers, Agnes<br />
Bismarckstr. 5,<br />
50999 Köln,<br />
02 21/3 98 90 84<br />
Hampe, Ursula<br />
Axstr. 10,<br />
44879 Bochum,<br />
Tel./Fax: 02 34/49 37 98<br />
Harmsen, Tom<br />
Vechtastr. 8,<br />
48145 Münster,<br />
02 51/23 44 05 (p),<br />
0 25 04/16 93 (d)<br />
Herrmann-Strunk, Edith<br />
Holtkamp 6, Postfach 1544,<br />
59358 Werne/Lippe,<br />
0 23 89/4 52 66<br />
Hirschhausen, Rainer<br />
Velsstr. 90,<br />
44803 Bochum<br />
Hitzges, Klaus<br />
Am Sattelgut 16,<br />
44879 Bochum,<br />
02 34/49 56 83 (p),<br />
02 01/8 10 28 40 (d)<br />
Hommel, Heinz<br />
Erlenweg 27,<br />
53773 Hennef,<br />
0 22 42/8 24 62<br />
Hüls, Heinz<br />
Oberhausener Str. 119,<br />
45476 Mülheim<br />
Inhoffen, Eva-Maria<br />
Grüner Grund 51,<br />
48268 Greven,<br />
0 25 75/22 41<br />
Kießler-Wisbar, Siegbert<br />
Lutterkordweg1,<br />
33659 Bielefeld<br />
Klingenberg, Karl-Wilhelm<br />
Teutoburger Str. 37,<br />
33604 Bielefeld,<br />
0 52 32/6 82 66 (p),<br />
05 21/17 66 11 (d),<br />
Fax: 05 21/13 88 51<br />
Klösel, Bernhard<br />
Gildenstr. 14,<br />
44263 Dortmund,<br />
Tel./Fax: 02 31/41 23 28<br />
E-Mail: Kloesel55@aol.com<br />
Knoll, Dr. Andreas<br />
Paulinenstr. 17d,<br />
44799 Bochum,<br />
02 34/38 15 88<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Kröger, Meinolf<br />
Karl-Halle-Str. 13a,<br />
58097 Hagen,<br />
0 23 31/88 10 20<br />
Mertes, Maria-Luise<br />
Krähenfeld 3,<br />
45479 Mülheim/Ruhr<br />
Meyer-Kruse, Heidrun,<br />
Haarkampstr. 2 e,<br />
44797 Bochum,<br />
Tel. u. Fax 02 34/46 06 53<br />
Molderings, Barbara<br />
Ulmenweg 6,<br />
42489 Wülfrath,<br />
0 20 58/33 86 (p),<br />
0 20 51/44 73 (d),<br />
Fax 0 20 51/5 63 88<br />
Müller, Manfred<br />
Wilhelmstr. 2,<br />
44625 Herne,<br />
0 23 25/4 44 26 (p),<br />
0 23 25/46 67 01 (d),<br />
Fax 0 23 25/46 67 02,<br />
E-Mail:<br />
ManfredMüller.Her@t-online.de<br />
No<strong>des</strong>, Wilfried<br />
Klosterstr. 35,<br />
40212 Düsseldorf,<br />
02 11/43 47 72 (p),<br />
02 01/8 20 78 11 (d),<br />
Fax 02 11/43 47 79,<br />
E-Mail: wno<strong>des</strong>@web.de<br />
Pohlmann, Klaus-Dieter<br />
Althausweg 35,<br />
48159 Münster<br />
Polinski, Elisabeth<br />
Roonstr. 13a,<br />
58239 Schwerte<br />
Schaffrien, Antonia<br />
Neuheim 50,<br />
48155 Münster,<br />
02 51/3 82 91 64 (p),<br />
02 51/27 09-1 60 (d),<br />
Fax 27 09-1 69<br />
Schepers, Alois<br />
Schneikamp 34,<br />
59073 Hamm,<br />
0 23 81/6 20 19 (p),<br />
02 51/4 17 67 41 (d)<br />
Schlummer, Bärbel<br />
Westönner Bachstr. 11<br />
59457 Werl-Westönnen,<br />
0 29 22/64 82 (d),<br />
Fax 0 29 22/8 41 92<br />
Schulz, Edgar<br />
Kronenstr. 26,<br />
40217 Düsseldorf,<br />
02 11/3 17 99 84 (p),<br />
02 11/7 35 33 46 (d),<br />
E-Mail:<br />
Kerkmann-Schulz@t-online.de<br />
Telges, Dorothea<br />
Millöckerweg 2,<br />
46414 Rhede,<br />
0 28 72/98 08 87 (p),<br />
0 28 72/98 08 88 (d)<br />
Teuber, Horst<br />
Siemensstr. 15,<br />
58089 Hagen<br />
Wagener, Gertrud<br />
Ohlbrocksweg 54,<br />
33330 Gütersloh<br />
Wigand, Maria Barbara<br />
Husener Str. 55,<br />
33098 Paderborn,<br />
0 52 51/6 17 68 (p),<br />
0 52 51/2 11 53 (d)<br />
RHEINLAND-PFALZ<br />
Benner, Brigitte<br />
Wiesenstr. 10,<br />
57610 Altenkirchen,<br />
0 26 81/39 96 (p),<br />
0 26 81/8 14 11 (d)<br />
Bleith, Renate<br />
Franz-Schubert-Str. 3,<br />
65474 Bischofsheim,<br />
0 61 44/4 29 03 (p)<br />
Broichmann, Gerhard<br />
Theodor-Fontane-Str. 1,<br />
67454 Haßloch,<br />
0 63 24/98 10 20 (p)<br />
Eckert, Sylvia<br />
Bergstr. 26,<br />
67434 Neustadt<br />
Engel, Michael<br />
Ebernburgstr. 104,<br />
67065 Ludwigshafen,<br />
Tel. u. Fax 06 21/57 69 37 (p)<br />
Faller, Mariona<br />
Im Pflöckgarten 44,<br />
55546 Hackenheim,<br />
07 61/6 35 12 (p),<br />
06 71/25 92 48 (d)<br />
Henckel, Heinz<br />
Rappoltsweilerstr. 6b,<br />
76829 Landau/Pf.,<br />
0 63 41/3 33 63 (p)<br />
Haunstetter, Stephan Georg<br />
An der Hechtsheimer Höhe 12,<br />
55130 Mainz,<br />
0 61 31/83 47 81<br />
Forum SOZIAL 4/2001 43
D B S H - R e p o r t<br />
Hofmann, Heinz-Martin<br />
Am Leitgraben 31,<br />
55130 Mainz,<br />
Tel. u. Fax 061 31/8 61 17 (p),<br />
0 61 31/37 81 74 (d)<br />
Klein, Christiane<br />
Mayer-Albert-Str. 11,<br />
56070 Koblenz,<br />
02 61/80 17 99 (p)<br />
Krieger, Christa<br />
Tullastr. 16,<br />
68161 Mannheim,<br />
Tel. u. Fax 06 21/41 71 65 (p),<br />
0 63 21/48 40 20 (d)<br />
Lang, Christian<br />
Rietburgstr. 4,<br />
67434 Neustadt/Wstr.,<br />
0 63 21/8 81 47 (p),<br />
0 63 21/85 52 58 (d),<br />
Fax 0 63 21/85 53 56<br />
Leistner, Thomas<br />
Berghof,<br />
67297 Marnheim,<br />
0 63 51/50 79 (p),<br />
Fax 0 63 51/98 91 83<br />
Lunkenheimer, Ellen<br />
Am Römerberg 44a,<br />
55270 Essenheim,<br />
0 61 36/8 11 09<br />
Negro-Baltzer, Dolores<br />
Mozartstr. 6,<br />
63768 Hösbach,<br />
0 60 21/5 29 94,<br />
Fax: 0 60 21/55 03 06<br />
Neumann-Beeck, Ute<br />
Vogelsbergstr. 12,<br />
55129 Mainz,<br />
0 61 31/50 91 38 (p),<br />
Fax 0 61 31/50 75 15<br />
Okoh, Petra<br />
Kalmitweg 29,<br />
67117 Limburgerhof,<br />
0 62 36/83 92 (p)<br />
Politz, Johannes<br />
Nikolausufer 1,<br />
54470 Bernkastel-Kues,<br />
0 65 31/91 58 58 (d)<br />
Remmel-Faßbender, Ruth<br />
Gustavsburger Weg 27 a,<br />
55130 Mainz,<br />
0 61 31/88 39 61 (p),<br />
0 61 31/28 94 40 (d),<br />
Fax 0 61 31/88 39 81<br />
Renker, Liane<br />
Martin-Luther-Str. 91,<br />
56112 Lahnstein,<br />
0 26 21/92 23 91,<br />
Fax 0 26 21/92 23 92,<br />
E-Mail: lrenker@rz-online.de<br />
Weiler, Barbara<br />
Egelseestr. 2,<br />
76228 Karlsruhe,<br />
07 21/49 10 61 (p),<br />
0 72 31/35 34 34 (d)<br />
SACHSEN<br />
Effinger, Herbert, Prof. Dr.<br />
Am Sportplatz 10,<br />
01328 Dresden,<br />
03 51/2 68 84 40 (p),<br />
Fax: 03 51/2 68 84 41,<br />
E-Mail: effinger.h@t-online.de<br />
Finsterwalder, Eckart<br />
Am Hang 15,<br />
01728 Dorfhain,<br />
03 50 55/6 17 58 (p),<br />
03 51/5 64 19 33 (d)<br />
SCHLESWIG-<br />
HOLSTEIN<br />
Akrutat, Horst-Werner<br />
Pommernweg 21,<br />
21521 Wohltorf,<br />
0 41 04/54 73 (p)<br />
Arndt, Thomas<br />
Hohe Geest 6,<br />
25746 Lohe-Rickelshof,<br />
04 81/7 78 81<br />
Kotheimer, Wolfgang<br />
Dorfstr. 2,<br />
25596 Bokelrehm/Wacken,<br />
0 48 27/6 81 (p)<br />
Schröder, Jörg-Achim<br />
Hohenwestedterstr. 6,<br />
24589 Nortorf,<br />
0 43 92/91 47 23 (p),<br />
Fax: 0 43 92/91 47 24,<br />
E-Mail:<br />
jas.schroeder@t-online.de<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Weber-Pospiech, Agnes<br />
Rohlfshagener Weg 1,<br />
23843 Rümpel,<br />
0 45 31/8 11 51<br />
Welche Beratungsinstrumente<br />
brauchen Organisationen<br />
in Veränderungsprozessen?<br />
Fachtagung 2002 der Bun<strong>des</strong>fachgruppe Supervision<br />
vom 11. bis 12. April 2002 im Studienhaus <strong>des</strong> Bistums Essen<br />
„In organisatorischen Veränderungsprozessen werden Kombinationen<br />
von Organisationsberatung, Supervision und Coaching benötigt.<br />
Wenn sie wirkungsvoll eingesetzt werden sollen, benötigen<br />
Beraterinnen und Berater zunächst ein breites Verständnis<br />
von organisatorischen Ist-Situationen und von organisatorischen<br />
Prozessen. Außerdem sollten sie über spezifische Methodenkompetenzen<br />
verfügen, die es erlauben, geplante Wandlungsprozesse<br />
in Organisationen zu begleiten und zu fördern. In diesem Seminar<br />
möchte ich die heute relevantesten Zugänge zur Analyse von<br />
Organisationen zeigen, sodann entsprechende methodische Maßnahmen<br />
wie die Anwendung von Medien und Aufstellungen als<br />
Sonderform von Psychodramen. Didaktisch werden nach kurzen<br />
theoretischen <strong>Ein</strong>führungen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
jeweils gebeten, einen Ansatz selbst zu praktizieren.” (Ref.<br />
Dr. Astrid Schreyögg)<br />
Die BFG Supervision setzt mit dieser Fachtagung ihre 1996<br />
begonnene Reihe von Fachtagungen fort, die mit aktuellen Themen,<br />
wie Sozialmanagement, Neues Steuerungsmodell, Paradigmawechsel<br />
in der Sozialarbeit, SV als Mittel der Personalentwicklung<br />
…, Supervision aus Sicht der AbnehmerInnen aufgreifen.<br />
Auch bei dieser Tagung legen wir Wert auf Impulsgebung aus<br />
Sicht der TeilnehmerInnen.<br />
Wir freuen uns, dass wir Frau Dr. Astrid Schreyögg als Referentin<br />
gewinnen konnten: Dr. phil. Astrid Schreyögg, Dipl.-Psych.;<br />
mehr als 10 Jahre in leitenden Positionen im sozialen Dienstleistungsbereich;<br />
Psychotherapeutin mit Approbation; Lehrtherapeutin<br />
<strong>für</strong> Gestalttherapie am FPI und IGW; Supervision BDP,<br />
DGSv; seit 1985 freiberuflich tätig; Lehr- und Beratungsaufträge<br />
im In- und Ausland; Autorin von Lehrbüchern zu Supervision<br />
und Coaching sowie zahlreiche Publikationen in Sammelbänden<br />
und Fachzeitschriften; Herausgeberin der Zeitschrift „Organisationsberatung,<br />
Supervision, Coaching” (OSC) bei Leske und<br />
Budrich.<br />
Informationsanfragen und Anmeldungen richten Sie bitte an<br />
den Vorsitzenden der BFG Supervision <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong>, J. Pohl, August-<br />
Bebel-Str. 5, 23923 Schönberg.<br />
Supervision im Internet<br />
Das jeweils aktuelle Supervisionsverzeichnis ist<br />
im Internet-Angebot <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong> zu entnehmen.<br />
Dort informiert die Bun<strong>des</strong>fachgruppe auch<br />
laufend über ihre Arbeit.<br />
Dem Internet-Angebot <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
(www.dbsh.de) sind ausführliches Programm<br />
und Teilnahmeunterlagen zu entnehmen.<br />
44 Forum SOZIAL 4/2001
S e r v i c e<br />
Kostenlose Informationsmaterialien<br />
Anzahl: Artikel: Anzahl: Artikel:<br />
Kampagnenplakat „<strong>DBSH</strong> – Na klar“ Selbstdarstellung <strong>für</strong> Journalisten<br />
Flugblatt „<strong>DBSH</strong> – Na klar“ inkl. Beitrittserklärung Selbstdarstellung <strong>für</strong> Interessierte<br />
Kampagnenzeitung „<strong>DBSH</strong>-Profil“ Selbstdarstellung Kurzform<br />
Faltblätter <strong>DBSH</strong> allgemein Berufsbild<br />
Faltblätter <strong>DBSH</strong> als <strong>Berufsverband</strong> Satzung<br />
Flugblatt „Vielfache Leistung“<br />
mit rückseitiger Beitrittserklärung<br />
Grundsatzprogramm (Broschüre DIN A5)<br />
Materialien und Werbehilfen<br />
Anzahl: Artikel: DM<br />
Tintenschreiber mit Logo 1,00<br />
4 Repräsentationsplakate DIN A2 20,00<br />
Repräsentationsplakate DIN A2 blanko 1,00<br />
Briefbögen mit Logo ohne Bezugszeile kostenlos **<br />
Briefbögen mit Logo mit Bezugszeile<br />
<strong>DBSH</strong>-Visitenkarten blanko zum<br />
Selbstbedrucken (Preis je<br />
kostenlos **<br />
DIN-A4-Bogen = 9 Karten), Preis je Bogen<br />
<strong>DBSH</strong>-Visitenkarten mit Anschrift<br />
und Namenseindruck (Preis je<br />
2,50 **<br />
DIN-A4-Bogen = 9 Karten), Preis je Bogen 2,50 **<br />
CD mit Logos und Layout-Vorgaben 5,00 **<br />
Trockenmarker 3er-Set mit Spitzer 8,00/6,00 *<br />
Trockenmarker farbig sortiert 2,00/1,50 *<br />
Block, kariert DIN A4<br />
<strong>DBSH</strong>-Logo 25 cm x 100 cm<br />
3,00<br />
(<strong>für</strong> Schaukästen, Stellwände etc.) 5,50 **<br />
Damenschirm (weiß mit Logo) 15,00<br />
Uhr mit Logo (Gold-/Silber-Rand) 35,00<br />
Klemmmappen 5,00/4,50 *<br />
Haftnotizen mit Logo, Block 40 Blatt 2,50/2,00 *<br />
* Preis bei Sammelbestellungen<br />
** Lieferung nur an Funktionsträger<br />
Lieferung und Rechnung an:<br />
Vor- und Zuname:<br />
Straße und Hausnummer:<br />
Publikationen<br />
Anzahl: Artikel: DM<br />
Altersteilzeit <strong>für</strong> Arbeitnehmer<br />
im Öffentlichen Dienst 7,00/5,00 (2)<br />
Aus der Praxis – <strong>für</strong> die Praxis<br />
Strategische Sozialarbeit 14,80/9,80 (1)<br />
Berufsethische Prinzipien <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
(<strong>für</strong> Mitglieder als <strong>Ein</strong>zelbestellung kostenlos) 1,00<br />
<strong>DBSH</strong>-Studie: Ergebnisse einer<br />
empirischen Befragung zum<br />
Stellenwert der Sozialarbeit<br />
in der Bevölkerung 10,00/5,00 (2)<br />
Der lange Weg zum <strong>Ein</strong>heitsverband –<br />
„Historische Broschüre“ (<strong>für</strong> Mitglieder<br />
als <strong>Ein</strong>zelbestellung kostenlos) 1,00<br />
Text BAT/BAT Ost 5,00<br />
Lörracher Qualitätskonzept <strong>für</strong><br />
die Krankenhaussozialarbeit 29,80/22,80 (2)<br />
Ich bestelle aktuelles<br />
Heft Forum SOZIAL Heft Nr. 10,00<br />
Ich abonniere Forum SOZIAL zum Preis<br />
von DM 40,–/Jahr inkl. Zustellung (<strong>für</strong><br />
Mitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten) 40,00 (3)<br />
Das Zeugnis in der <strong>Soziale</strong>n Arbeit 5,00/2,50 (2)<br />
(1) Preis <strong>für</strong> Sammelbestellungen ab 100 Stück<br />
(2) Preis <strong>für</strong> Mitglieder<br />
(3) Das Forum SOZIAL-Abo verlängert sich um ein Jahr,<br />
wenn ich nicht acht Wochen vor Ablauf schriftlich kündige.<br />
Widerrufsgarantie:<br />
Diese Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen schriftlich bei dem<br />
<strong>DBSH</strong> e. V., Friedrich-Ebert-Str. 30, 45127 Essen, widerrufen werden.<br />
Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Postleitzahl und Ort:<br />
Füllen Sie einfach diesen Bestellschein aus und senden ihn an die <strong>DBSH</strong>-Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle, Friedrich-Ebert-Str. 30, 45127 Essen oder faxen Sie uns<br />
Ihre Bestellung unter: 02 01/8 20 78 40. Bitte beachten Sie, dass <strong>für</strong> sämtliche Lieferungen Porto- und Verpackungskosten berechnet werden. Bestellungen<br />
mit einem Warenwert bis 10,00 DM (5,00 Euro) können nur ausgeführt werden, wenn Sie uns vorab den Warenwert zuzüglich pauschale Porto- und<br />
Verpackungskosten in Höhe von 5,00 DM (2,50 Euro) überweisen: Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft Essen, BLZ: 370 205 00, Kto.-Nr. 8 213 200.<br />
Forum SOZIAL 4/2001 45
S e r v i c e<br />
2,4 % mehr!<br />
Erst kurz vor Produktionsende erreichten und die neuen<br />
Tariftabellen: Ab September gibt es 2,4 % mehr Gehalt.<br />
Leider war es zu spät, diese Tabellen in Forum SOZIAL abzudrucken.<br />
Da zum 1. Januar 2002 die Umstellung auf den Euro<br />
und in den neuen Bun<strong>des</strong>ländern ein weiterer Abgleichungsschritt<br />
auf „Normalniveau“ erfolgt, werden wir die Tabellen<br />
in Heft 1/2002 veröffentlichen. Bis dahin können Sie die<br />
aktuellen Tarife unserem Internet-Angebot entnehmen<br />
http://www.dbsh.de/html/battarife.html<br />
oder in der Geschäftsstelle anfordern.<br />
ARBEIT<br />
Richtig informiert<br />
über Altersteilzeit<br />
im öffentl. Dienst<br />
Die Nachfrage nach einer Altersteilzeitbeschäftigung<br />
im öffentlichen<br />
Dienst ist rasant angestiegen.<br />
Nach Angaben <strong>des</strong> Statistischen<br />
Bun<strong>des</strong>amtes vom März 2001<br />
waren Mitte <strong>des</strong> Jahres 2000 insgesamt<br />
rund 47 000 Arbeitnehmer<br />
in einer der beiden Varianten der<br />
Altersteilzeit beschäftigt.<br />
Gegenüber 1999 bedeutet dies eine<br />
Zunahme um 150 Prozent. Hochgerechnet<br />
nimmt damit bereits<br />
jeder zehnte Mitarbeiter <strong>des</strong><br />
öffentlichen Dienstes, der die Antragsvoraussetzungen<br />
auf einen<br />
Wechsel in die Altersteilzeit erfüllt,<br />
das 1998 tarifvertraglich eingeführte<br />
Modell flexibler Arbeitszeiten<br />
wahr.<br />
Wer mit dem Gedanken spielt, in<br />
die Altersteilzeit zu wechseln, sich<br />
aber noch weitergehend informieren<br />
möchte, kann nun auf ein<br />
Angebot der DBB-Tarifunion<br />
zurückgreifen. In der Reihe der<br />
Tarifunion-Schriften ist als Band 5<br />
die Broschüre „Altersteilzeit <strong>für</strong><br />
Arbeitnehmer im öffentlichen<br />
Dienst (TV ATZ)" erschienen.<br />
Diese Broschüre erscheint mittlerweile<br />
in der 3. Auflage. Neu eingearbeitet<br />
wurden wesentliche Änderungen<br />
der gesetzlichen und tarifvertraglichen<br />
Grundlagen, wie die<br />
Öffnung der Altersteilzeit <strong>für</strong> schon<br />
bisher Teilzeitbeschäftigte, aktuelle<br />
Entscheidungen der Gerichte zu<br />
einzelnen Fragen der Altersteilzeit,<br />
die aktuellen Fassungen <strong>des</strong> Altersteilzeitgesetzes,<br />
<strong>des</strong> Tarifvertrags<br />
und der zur Berechnung notwendigen<br />
Tabellen. Besonders hilfreich<br />
sind Checklisten zum individuellen<br />
Gebrauch. Die 160-seitige Broschüre<br />
kann zum Preis von 7,00 DM (5,00<br />
DM <strong>für</strong> Mitglieder <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong>) + Porto<br />
und Verpackung in der Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle<br />
bestellt werden. (vs)<br />
Handbuch<br />
Initiativen und<br />
Beratungsstellen<br />
<strong>für</strong> Arbeitslose<br />
Der Förderverein gewerkschaftliche<br />
Arbeitslosenarbeit hat in seiner<br />
handlichen Dokumentation eine<br />
Übersicht der Beratungsstellen, Initiativen<br />
und Erwerbslosenprojekte<br />
zusammengetragen. Sage und<br />
schreibe 1032 Adressen in 517 Städten<br />
und Gemeinden sind bun<strong>des</strong>weit<br />
aufgelistet. Es werden AnsprechpartnerInnen<br />
in Land und Bund<br />
genannt. Die Sammlung ist das ideale<br />
Nachschlagewerk, nicht nur <strong>für</strong><br />
Ratsuchende. Seit Anfang 2000 sind<br />
aktualisierte Daten im Internet unter<br />
www.erwerbslos.de abrufbar. Diese<br />
Sammlung will den Weg zu den lokalen<br />
Beratungsstellen und Initiativen<br />
weisen und Verbindung zu den Internetpräsentationen<br />
von Arbeitslosenprojekten<br />
herstellen.<br />
Mit dem Handbuch macht der Förderverein<br />
auch darauf aufmerksam,<br />
dass das tätige Engagement der<br />
Initiativen in Deutschland mehr<br />
Beachtung und Förderung braucht,<br />
damit Arbeitslosigkeit und soziale<br />
Ausgrenzung wirksamer und glaubwürdiger<br />
bekämpft werden kann. Zu<br />
einem fairen Preis von 6,00 DM sind<br />
die 1032 guten Adressen über den<br />
Förderverein gewerkschaftlicher<br />
Arbeitslosenarbeit e. V., Marktstr.<br />
10, 33602 Bielefeld, Tel.: (05 21)<br />
96 78 40, Fax: (05 21) 96 78-422<br />
erhältlich. Jörg Maier<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
NRW. Bessere<br />
Stellenaussichten –<br />
unsichere Stellen<br />
Die Arbeitsmarktsituation <strong>für</strong> SozialarbeiterInnen/-pädagogInnen<br />
hat sich gegenüber der ersten Jahreshälfte<br />
2000 ein wenig verbessert.<br />
Dass einem Plus von 24 % bei<br />
den Stellenzugängen in 2000 ein<br />
Minus von „nur“ 4 % bei den<br />
Arbeitssuchenden gegenübersteht,<br />
ist u. a. auf die häufig befristeten<br />
Tätigkeiten und Honorarverhältnisse<br />
zurückzuführen.<br />
Diese Tatsache hat zur Folge, dass<br />
die BewerberInnen weiterhin beim<br />
Arbeitsamt gemeldet bleiben. Stellenangebote<br />
kamen überwiegend<br />
aus der Jugendberufshilfe und der<br />
Erwachsenenbildung. Von den Vermittlungsfachkräften<br />
der Arbeitsämter<br />
wird häufig die fehlende<br />
regionale und berufliche Mobilität<br />
bemängelt. (wn)<br />
Quelle: Lan<strong>des</strong>arbeitsamt NRW<br />
URTEILE<br />
Recht bei<br />
Betriebsschließung<br />
oder -übergang<br />
Wo angesichts gedeckelter Zuwendungen<br />
der öffentlichen Hand zunehmend<br />
eine Kostendeckung auch<br />
<strong>für</strong> <strong>Ein</strong>richtungen der <strong>Soziale</strong>n<br />
Arbeit nicht mehr erreichbar ist,<br />
spielen Träger solcher Maßnahmen<br />
auch mit dem Gedanken, diese Verlustbringer<br />
abzugeben oder zu<br />
schließen. Für die Beschäftigten<br />
kann dies den Verlust der Arbeitsplätze<br />
oder eine Weiterbeschäftigung<br />
nur zu deutlich verschlechterten<br />
Bedingungen bedeuten.<br />
Wie weit hier die Freiheit unternehmerischer<br />
Entscheidungen geht<br />
bzw. wie viel Verlässlichkeit Firmentarifverträge<br />
in einem solchen<br />
Fall bieten, dazu hat das Bun<strong>des</strong>arbeitsgericht<br />
in zwei aktuellen Entscheidungen<br />
Position bezogen, die<br />
nicht gerade die Position von<br />
Arbeitnehmern stärken.<br />
Danach kann der Entschluss <strong>des</strong><br />
Arbeitgebers, ab sofort keine neuen<br />
Aufträge mehr anzunehmen, allen<br />
Arbeitnehmern zum nächstmöglichen<br />
Kündigungstermin zu kündigen,<br />
zur Abarbeitung der noch vorhandenen<br />
Aufträge eigene Arbeitnehmer<br />
nur noch während der<br />
jeweiligen Kündigungsfristen einzusetzen<br />
und so den Betrieb<br />
schnellstmöglichst stillzulegen, als<br />
unternehmerische Entscheidung<br />
die entsprechenden Kündigungen<br />
nach § 1 KSchG sozial recht-<br />
46 Forum SOZIAL 4/2001
U r t e i l e<br />
fertigen (BAG v. 18. 1. 2001, 2 AZR<br />
514/99).<br />
Geht eine <strong>Ein</strong>richtung an einen<br />
anderen Träger über, sind nach<br />
einer zweiten Entscheidung <strong>des</strong><br />
BAG die zunehmend auch in der<br />
<strong>Soziale</strong>n Arbeit anzutreffenden Firmentarifverträge<br />
in ihren Fortwirkungen<br />
begrenzt. Mit einem<br />
Betriebsübergang nach § 613a BGB<br />
tritt der Betriebserwerber nicht in<br />
einen vorher bestehenden Firmentarifvertrag<br />
ein. Vielmehr wird der<br />
Firmentarifvertrag im Zeitpunkt<br />
<strong>des</strong> Betriebsübergangs zum<br />
Bestandteil der einzelnen Arbeitsverträge.<br />
<strong>Ein</strong>e in den Firmentarifvertrag<br />
aufgenommene Verweisung,<br />
z. B. auf den BAT, bleibt auf<br />
den Stand zum Zeitpunkt <strong>des</strong><br />
Betriebsübergangs begrenzt. Spätere<br />
Änderungen <strong>des</strong> in Bezug<br />
genommenen Tarifvertrages sind<br />
unbeachtlich. (vs)<br />
BAG v. 20. 6. 2001 – 4 AZR 295/00<br />
Boykottaufruf kann<br />
gerechtfertigt sein<br />
Auch ein Boykottaufruf ist durch<br />
das Grundrecht auf Meinungsfreiheit<br />
geschützt, wenn er in einer<br />
die Öffentlichkeit wesentlich berührenden<br />
Frage eingesetzt wird.<br />
<strong>Ein</strong> Boykottaufruf ist insbesondere<br />
dann gerechtfertigt, wenn er aus<br />
ethischen Gründen erfolgt. Es<br />
besteht ein besonderes öffentliches<br />
Interesse, wenn es um Arbeitsplatzabbau<br />
und die Verschlechterung<br />
von Arbeitsbedingungen geht.<br />
Und wer auf diesem Hintergrund<br />
allein aus der Motivation heraus<br />
handelt, den von der Umstrukturierung<br />
und der Tarifflucht <strong>des</strong> Arbeitgebers<br />
Betroffenen helfen zu wollen,<br />
dem kann ein ethischer Beweggrund<br />
nicht abgesprochen werden.<br />
(wn)<br />
LAG Düsseldorf v. 14.6.00, 12 0 556/99<br />
Abfindungen<br />
bei Altersteilzeitverhältnissen<br />
Nach Auffassung der Spitzenverbände<br />
der Krankenkassen, <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> Rentenversicherungsträger<br />
und der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />
<strong>für</strong> Arbeit sind Abfindungen aus<br />
Anlass der Beendigung eines Al-<br />
tersteilzeitverhältnisses als Abfindungen<br />
<strong>für</strong> den Verlust <strong>des</strong> Arbeitsplatzes<br />
im Sinne der Rechtsprechung<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>sozialgerichts<br />
anzusehen und zählen damit<br />
nicht zum Arbeitsentgelt i. S. der<br />
Sozialversicherung.<br />
SGB IV § 14, Rundschreiben der Spitzenverbände<br />
der Krankenkassen, <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> Rentenversicherungsträger<br />
und der Bun<strong>des</strong>anstalt <strong>für</strong> Arbeit<br />
vom 31. 5. 2000<br />
Grundsatzurteil<br />
zum Schutz vor<br />
Mobbing<br />
Die 5. Kammer <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>arbeitsgericht<br />
in Erfurt (LAG Erfurt, Urteil<br />
vom 17. April 2001, Aktenzeichen 5<br />
Sa 403/2000) hat mit einem<br />
Grundsatzurteil den Schutz von<br />
Arbeitnehmern vor Mobbing<br />
gestärkt. Das Gericht wertete den<br />
„systematischen Psychoterror“ als<br />
einen schweren <strong>Ein</strong>griff in das Persönlichkeitsrecht<br />
und in die<br />
Gesundheit <strong>des</strong> Arbeitnehmers.<br />
<strong>Ein</strong>e vergleichbare Entscheidung –<br />
auch <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>arbeitsgerichts –<br />
gibt es bislang nicht.<br />
Das LAG stellt 14 Leitsätze auf,<br />
nach denen Fälle von Mobbing<br />
künftig entschieden werden können.<br />
Demnach ist der Arbeitgeber<br />
verpflichtet, das Persönlichkeitsrecht<br />
seiner Beschäftigten zu<br />
schützen. Dies gilt auch vor Belästigungen<br />
durch Dritte. Jeder<br />
Arbeitnehmer hat einen Unterlassungsanspruch<br />
gegen jegliches<br />
Mobbing. Die oft bestehende Beweisnot<br />
der Opfer müsse ausgeglichen<br />
und der Grundsatz eines<br />
fairen Verfahrens auch auf Fälle<br />
von Mobbing angewandt werden.<br />
Das hat zur Folge, dass das Opfer<br />
als Partei anzuhören und seine<br />
Glaubwürdigkeit zu prüfen ist. Derzeit<br />
noch kommen Opfer von Mobbing<br />
vor Arbeitsgerichten meist gar<br />
nicht erst zu Wort, weil sie ihre Vorwürfe<br />
nicht hinreichend beweisen<br />
können.<br />
<strong>Ein</strong> 54 Jahre alter leitender Angestellter<br />
einer Sparkasse hatte<br />
geklagt. Mit Aufgaben weit unter<br />
seiner Vergütungsgruppe hatte ein<br />
Vorstand den Mann über Monate<br />
aus der Anstellung zu drängen versucht.<br />
Das LAG bestätigte unter<br />
§<br />
BAG, Urt. vom 26. 6. 2001 – 9 AZR 392/00<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Mehr Urteile<br />
finden Sie<br />
im Internet<br />
unter<br />
www.dbsh.de<br />
Androhung von 50 000 Mark Ordnungsgeld<br />
eine einstweilige Verfügung<br />
<strong>des</strong> Arbeitsgerichtes Gera.<br />
Diese hatte der Sparkasse eine<br />
Fortsetzung <strong>des</strong> Verhaltens verboten.<br />
Der leitende Angestellte war<br />
an Depressionen erkrankt. (wn)<br />
Quelle: DBB-Tarifunion<br />
Wer muss das<br />
Arbeitszeugnis<br />
unterschreiben?<br />
Der Arbeitgeber hat dem Arbeitnehmer<br />
nach § 73 HGB (ebenso<br />
nach § 630 BGB und § 113 GewO)<br />
ein schriftliches Arbeitszeugnis zu<br />
erteilen. Zwar ist es nicht erforderlich,<br />
dass der Arbeitgeber oder sein<br />
gesetzliches Vertretungsorgan das<br />
Zeugnis fertigt und unterzeichnet.<br />
Im Zeugnis ist aber deutlich zu<br />
machen, dass der Unterzeichner<br />
dem Arbeitnehmer gegenüber weisungsbefugt<br />
war. Ist ein Arbeitnehmer<br />
der Geschäftsleitung direkt<br />
unterstellt, so ist das Zeugnis von<br />
einem Mitglied der Geschäftsleitung<br />
auszustellen und im Zeugnis<br />
auf diese Position hinweisen. (wn)<br />
Kündigung wegen<br />
fehlender Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
Der Verstoß gegen die Pflicht zum<br />
Nachweis einer Arbeitsunfähigkeit<br />
durch Vorlage einer ärztlichen<br />
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
berechtigt grundsätzlich zur fristlosen<br />
Kündigung <strong>des</strong> Arbeitsverhältnisses.<br />
Bei einer Interessenabwägung<br />
ist zu Gunsten <strong>des</strong><br />
Arbeitnehmers zu berücksichtigen,<br />
dass er sich wenigstens bemüht<br />
hat, seinen Anzeige- und Nachweispflichten<br />
nachzukommen. Die<br />
Anzeige der Arbeitsunfähigkeit per<br />
Fax ist ausreichend. Jedenfalls<br />
dann, wenn der Arbeitgeber dazu<br />
auffordert, ist jedoch unverzüglich<br />
das Original der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
vorzulegen.<br />
(Nicht-amtlicher Leitsatz; Hessisches<br />
Lan<strong>des</strong>arbeitsgericht, 13. 7. 1999 – 9 Sa<br />
206/99)<br />
Quelle: „Die Mitarbeitervertretung" –<br />
Zeitschrift <strong>für</strong> die Praxis der Mitarbeitervertretung<br />
in den <strong>Ein</strong>richtungen der<br />
katholischen und evangelischen Kirche –<br />
ZMV<br />
Forum SOZIAL 4/2001 47
S e r v i c e<br />
TAGUNGEN<br />
ConSozial 2001: Fachmesse<br />
und Kongress<br />
<strong>für</strong> den Sozialmarkt<br />
Am 13./14. November findet im<br />
Messezentrum Nürnberg die Con-<br />
Sozial 2001 statt. Zu dieser dritten<br />
deutschlandweiten Fachmesse mit<br />
Kongress <strong>für</strong> den Sozialmarkt lädt<br />
das Bayerische Sozialministerium<br />
Fach- und Führungskräfte aus allen<br />
Arbeitsfeldern <strong>des</strong> Sozialwesens ein.<br />
Der Kongress befasst sich mit dem<br />
Thema „<strong>Soziale</strong> Organisationen<br />
gestalten – Fachlichkeit in neuen<br />
Strukturen“. In über 50 Vorträgen<br />
und Workshops geht es um personelle,<br />
finanzielle, strukturelle und<br />
qualitative Aspekte sozialer Arbeit.<br />
Zu den Höhepunkten zählt ein Vortrag<br />
<strong>des</strong> Unternehmensberaters<br />
Roland Berger.<br />
Die laut Veranstalter führende<br />
fachübergreifende Messe <strong>für</strong> den<br />
Sozialmarkt zeigt Produkte und<br />
Dienstleistungen <strong>für</strong> das Management<br />
sozialer <strong>Ein</strong>richtungen und<br />
Dienste. Rund 150 Aussteller, darunter<br />
viele Branchenführer, sind<br />
vertreten. Im Rahmen der Messe<br />
gibt Sozialministerin Christa<br />
Stewens den Startschuss <strong>für</strong> das<br />
Sozialinformationssystem BayRIS.<br />
Weitere Infos: Besucherbüro Con-<br />
Sozial 2001, Tel. 0 91 28/50 26 01,<br />
Fax: 0 91 28/50 26 02. Internet:<br />
www.consozial.de<br />
Gelingende Erziehung<br />
Zwischen Beziehungsalltag und<br />
normativem Anspruch sieht die<br />
„bke - Bun<strong>des</strong>konferenz <strong>für</strong> Erziehungsberatung“<br />
ein produktives<br />
Spannungsfeld, das durch das<br />
Recht <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> auf gewaltfreie<br />
Erziehung eine besondere Dynamik<br />
erhält. Vom 12. bis 13. November<br />
2001 in Bremen beschäftigen sich<br />
Vorträge und Arbeitsgruppen mit<br />
Projekten und Ansätzen zum<br />
„Gelingen eines kompetenten Umgangs<br />
zwischen den Generationen“.<br />
Programme und Informationen<br />
sind zu erhalten von der bke,<br />
Zentrale Weiterbildung, Herrnstr.<br />
53, 90763 Fürth, Telefon: 09 11/<br />
9 77 14 11, Fax: 09 11/74 54 97,<br />
E-Mail: zw@bke.de<br />
MEHR<br />
TAGUNGS-<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
UND EINEN<br />
INTERAKTIVEN<br />
TAGUNGS-<br />
KALENDER<br />
FINDEN SIE<br />
IM INTERNET<br />
UNTER<br />
www.dbsh.de<br />
Zwischen den Stühlen –<br />
Sucht in der Psychiatrie<br />
Die Jahrestagung 2001 der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Soziale</strong> Psychiatrie<br />
(DGSP) findet vom 22. bis<br />
24. November in Kooperation mit<br />
der Fachhochschule Jena, FB<br />
Sozialwesen in Jena statt. Ziel der<br />
Tagung ist es u. a. Möglichkeiten<br />
und Wege aufzuzeigen, wie adäquate<br />
Versorgungs- und Hilfsangebote<br />
<strong>für</strong> den Personenkreis der<br />
mehrfachgeschädigten Menschen<br />
beschaffen sein müssen, damit<br />
die Versorgungsverpflichtung gesichert<br />
ist. Neben Vorträgen namhafter<br />
Experten werden unterschiedlichste<br />
Arbeitsgruppen zu Teilaspekten<br />
der Thematik angeboten.<br />
Das Tagungsprogramm kann Ende<br />
August in der DGSP-Geschäftsstelle,<br />
Tel.: 02 21/51 10 02, Fax: 02 21/<br />
52 99 03, E-Mail: dgsp@psychiatrie.de,<br />
angefordert werden.<br />
Gentherapie statt<br />
Psychotherapie?<br />
Die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Verhaltenstherapie<br />
(DGVT) veranstaltet<br />
vom 23. bis 27. Februar 2002 in<br />
Berlin ihren Kongress <strong>für</strong> Klinische<br />
Psychologie, Psychotherapie und<br />
Beratung zu dem Thema „Gentherapie<br />
statt Psychotherapie? –<br />
(K)<strong>Ein</strong> Abschied vom <strong>Soziale</strong>n?“ Das<br />
Programm und Anmeldeformulare<br />
sind erhältlich bei der DGVT, Postfach<br />
1343, 72003 Tübingen, Telefon:<br />
0 70 71/94 34 94, E-Mail:<br />
dgvt@dgvt.de.<br />
Schwierigkeiten +<br />
Chancen zwischen Psychiatrie<br />
+ Jugendhilfe<br />
Ort: Ulm, Kornhaus,<br />
23./24. 10. 2001<br />
Zwischen den Bereichen Jugendhilfe<br />
und Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
gibt es vielschichtige, historisch<br />
gewachsene und aktuell diskutierte<br />
Berührungspunkte und<br />
Überschneidungen. In ihrem „AGJ-<br />
Gespräch“ will die Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>für</strong> Jugendhilfe der Frage<br />
nachgehen, inwieweit es Jugendhilfe<br />
und Jugendpsychiatrie gelungen<br />
ist, ihre jeweiligen Arbeitsansätze<br />
deutlich zu machen und zu<br />
Kooperationsformen zu finden, die<br />
dem Wohl <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> im Sinne der<br />
UN-Kinderrechtskonvention dienen.<br />
Wo bestehen Probleme, Konfliktfelder,<br />
wo sind die Möglichkeiten<br />
und Chancen im Zusammenwirken<br />
beider Disziplinen?<br />
Insbesondere soll in verschiedenen<br />
Foren die Frage diskutiert werden,<br />
welche Erwartungen die Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie an eine<br />
gelingende Kooperation hat und ob<br />
die Kinder- und Jugendhilfe diese<br />
erfüllen kann oder will.<br />
Der Tagungsbeitrag beläuft sich auf<br />
80,00 DM. Er umfasst Teilnahme,<br />
Tagungsmaterialien, Aben<strong>des</strong>sen<br />
und Tagungsgetränke.<br />
Anmeldung und Information:<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Jugendhilfe,<br />
Mühlendamm 3, 10178<br />
Berlin, Tel.: 0 30/4 00 40-2 00,<br />
Fax: 0 30/4 00 40-2 32, Internet:<br />
www.agj.de, E-Mail: agj@agj.de<br />
„Von der Krankenhaus<strong>für</strong>sorge<br />
zur klinischen<br />
Sozialarbeit“<br />
Ort: Berlin, 25.–27. 10. 2001<br />
So lautet das Thema <strong>des</strong> 2. Bun<strong>des</strong>kongresses<br />
der Deutschen Vereinigung<br />
<strong>für</strong> den Sozialdienst im<br />
Krankenhaus e. V. (DVSK), der vom<br />
25.–27. Oktober 2001 in Berlin<br />
statt findet.<br />
Die Veranstaltung befasst sich mit<br />
Konzepten der Sozialarbeit und<br />
ihren Auswirkungen auf die Behandlung<br />
kranker Menschen.<br />
Weitreichende Veränderungen im<br />
Gesundheitswesen erfordern Antworten<br />
auf die Herausforderungen<br />
der Zukunft und passende Handlungskonzepte,<br />
die hier vorgestellt<br />
und diskutiert werden.<br />
In zwölf verschiedenen Foren können<br />
die Teilnehmer fachspezifische<br />
Themen vertiefen und innovative<br />
Konzepte der Sozialarbeit kennen<br />
lernen. Die Abschlusspodiumsdiskussion<br />
mit VertreterInnen der Politik,<br />
Kostenträgern und Verbänden<br />
stellt den Höhepunkt der Veranstaltung<br />
dar.<br />
Tagungsort: Haus am Köllnischen<br />
Park, Berlin<br />
Anmeldung und Information:<br />
Geschäftsstelle der DVSK, Kaiserstr.<br />
42, 55116 Mainz, Telefon: 0 61 31/<br />
22 24-22, E-Mail: dvsk-mainz@<br />
t-online.de, http://www.dvsk.org<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
50 Forum SOZIAL 4/2001
L i t e r a t u r<br />
REZENSION<br />
Wilken, Udo (Hrsg.):<br />
<strong>Soziale</strong> Arbeit<br />
zwischen Ethik und<br />
Ökonomie<br />
Freiburg im Br. 2000,<br />
Lambertus Verlag,<br />
253 Seiten, 36,00 DM<br />
Das vorliegende Buch dokumentiert<br />
Beiträge aus zwei Tagungen<br />
der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong><br />
Sozialarbeit zu den Themen „Ökonomisierung<br />
<strong>des</strong> <strong>Soziale</strong>n" (1997)<br />
und „Ethos der <strong>Soziale</strong>n Arbeit"<br />
(1998). Aus verschiedenen Zugängen<br />
(philosophisch, historisch,<br />
marktwirtschaftlich, (berufs-)politisch)<br />
setzen sich zehn AutorInnen<br />
mit dem Spannungsverhältnis zwischen<br />
Ökonomie und <strong>Soziale</strong>r Arbeit,<br />
besonders unter handlungsleitenden<br />
berufsethischen Aspekten,<br />
auseinander.<br />
Im Vorwort und der ersten Abhandlung<br />
verweist der Herausgeber auf<br />
die Entwicklung und den Kontext<br />
der Debatte: steigende Legitimationszwänge,<br />
knapper werdende<br />
Ressourcen, damit verbunden verstärktes<br />
Denken in Kosten-Nutzen-<br />
Relationen, Begründung von Qualitätssicherung<br />
als Teil eines qualifizierten<br />
Sozialmanagements, gesellschaftliche<br />
Veränderungen, Veränderungen<br />
in BSHG und KJHG,<br />
Konsequenzen der KlientInnen/<br />
KundInnenorientierung und besonders<br />
<strong>des</strong> Wertewandels und sozialpolitischen<br />
Kursverlustes in seinen<br />
Dimensionen <strong>für</strong> <strong>Soziale</strong> Arbeit. Kritisch<br />
zeigt er am Beispiel der Arbeit<br />
mit behinderten Menschen auf, wie<br />
mit der hehren Forderung nach<br />
Budgetierung und Selbstverantwortung<br />
notwendige Maßnahmen zur<br />
individuellen Existenzsicherung und<br />
Rehabilitation auch unbemerkt<br />
weggekürzt werden können. Wilken<br />
legt aber auch dar, was in den folgenden<br />
Beiträgen von Wendt und<br />
Arnold seine Fortführung findet:<br />
wie <strong>Soziale</strong> Arbeit und ökonomische<br />
Forderungen sich ergänzen können,<br />
wenn <strong>Soziale</strong> Arbeit dabei die Zielbestimmung<br />
und Gestaltungskompetenz<br />
innehat.<br />
Ungewohnte, aber spannende<br />
Überlegungen stellt Wendt zum<br />
Begriff Wirtschaften („heißt Entscheidungen<br />
treffen und verantworten<br />
können") <strong>für</strong> die <strong>Soziale</strong><br />
Arbeit an. Er stellt die unübliche<br />
Frage „Was leistet das <strong>Soziale</strong>" und<br />
entwickelt daraus ein Plädoyer <strong>für</strong><br />
eine <strong>Soziale</strong> Wirtschaftsökonomie,<br />
die auch der Wirtschaft abverlangt,<br />
Lebensqualität zu schaffen.<br />
Mühlum beschreibt einerseits eine<br />
unzulässige Verengung, <strong>Soziale</strong><br />
Arbeit auf administrative und ökonomische<br />
Aspekte (Warencharakter)<br />
zu reduzieren, verdeutlicht<br />
aber auch die Chancen der Ökonomie<br />
<strong>für</strong> ein Verständnis der <strong>Soziale</strong>n<br />
Arbeit im Sinne einer wirkungsvolleren<br />
Durchsetzungsfähigkeit.<br />
Wenn <strong>Soziale</strong> Arbeit die fachlichen<br />
und berufsethischen Vorgaben<br />
erarbeitet, ist es sinnvoll, über den<br />
<strong>Ein</strong>satz von Mitteln nach betriebswirtschaftlichen<br />
Kriterien zu entscheiden,<br />
aber nicht umgekehrt.<br />
Sehr kritische Positionen zu dem<br />
Feilbieten von <strong>Soziale</strong>r Arbeit auf<br />
dem Markt nehmen Grams und<br />
Staub-Bernasconi aus unterschiedlichen<br />
Positionen ein. <strong>Ein</strong>e Sozialarbeit,<br />
die dem Markt unterliegt,<br />
könne ihre komplexe Inhaltlichkeit,<br />
ihren Grundauftrag verlieren und<br />
sich auf kurzfristige Effizienz reduzieren<br />
lassen (Grams). Staub-Bernasconi<br />
belegt, dass Gerechtigkeit<br />
und Effizienz sich nicht zwangsläufig<br />
bedingen, sondern dass das<br />
Gegenteil der Fall ist. Sie untersucht,<br />
wie die Sozialrechte (Restgröße<br />
der Menschenrechte) derzeit<br />
politisch bewertet und berücksichtigt<br />
werden und wie sich <strong>Soziale</strong><br />
Arbeit damit zu befassen hat. Sie<br />
thematisiert bei der Frage nach der<br />
Ökonomie <strong>des</strong> <strong>Soziale</strong>n auch die<br />
Bedeutung der Geschlechterfrage<br />
hinsichtlich der Bedeutung und<br />
Sorge um die Bedürfnisse von<br />
Abhängigen.<br />
Besonders die Texte von Klug und<br />
Volz zeigen differenzierte, anregende<br />
Ableitungen zur ethischen<br />
Positionierung aus philosophischen<br />
und religiösen Begründungszusammenhängen<br />
auf.<br />
Ausgehend von der Luhmannschen<br />
Position, man brauche keine Ethik,<br />
um Menschen in Not zu helfen,<br />
sondern strukturierte Programme,<br />
entwickelt Klug auf dem Hinter-<br />
<strong>Ein</strong>e<br />
Sozialarbeit,<br />
die dem Markt<br />
unterliegt,<br />
könne<br />
ihre komplexe<br />
Inhaltlichkeit,<br />
ihren Grundauftrag<br />
verlieren …<br />
grund eines schwindenden gesellschaftlichen<br />
Konsens über Solidarität<br />
mit benachteiligten Menschen<br />
und in Anlehnung an Gedanken der<br />
Menschenrechtsprofession (Staub-<br />
Bernasconi) zentrale ethische Fragen<br />
nach den bestimmenden Werten<br />
der Gesellschaft und damit<br />
unserer Arbeit.<br />
Das Buch schließt mit einem Artikel<br />
von Grohall über die <strong>Ein</strong>beziehung<br />
von ethischen Fragen in den<br />
Studienkontext, in dem er anhand<br />
einer Untersuchung, wie und wo<br />
ethische Fragen in der Ausbildung<br />
vorkommen, wertvolle Anstöße <strong>für</strong><br />
die Arbeit mit Studierenden gibt.<br />
Manches in den Ausführungen<br />
wiederholt sich (was bei Tagungsreadern<br />
nicht ausbleibt). Alle Argumentationslinien<br />
sind auch nicht<br />
neu, was aber durch den Vorteil<br />
aufgewogen wird, dass hier ein<br />
breiter Überblick über die Thematik<br />
zur Verfügung gestellt wird.<br />
Der Diskurs, der in den vergangenen<br />
Jahren oft sehr betriebswirtschaftlich<br />
dominiert war, hat mit<br />
professionsspezifischen, besonders<br />
berufsethischen Positionsbestimmungen<br />
an Perspektiven gewonnen.<br />
<strong>Ein</strong> Buch, das mich zum<br />
Weiterdenken auf vielen Ebenen<br />
angeregt hat.<br />
Ruth Remmel-Faßbender<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Wer bietet mehr? – Warenterminbörse Chicago<br />
Forum SOZIAL 4/2001 51
S e r v i c e<br />
GRAUE<br />
LITERATUR<br />
Bun<strong>des</strong>zentrale <strong>für</strong><br />
gesundheitliche<br />
Aufklärung (Hrsg.):<br />
Schutz oder Risiko<br />
Familienumwelten im Spiegel der<br />
Kommunikation zwischen Eltern<br />
und ihren Kindern; Band 11 der<br />
Reihe Forschung und Praxis der<br />
Gesundheitsförderung<br />
Die Studie beleuchtet die Kommunikation<br />
in der Familie unter Präventionsgesichtspunkten<br />
und stellt<br />
Bezüge zu dem von Kindern subjektiv<br />
erlebten Familienklima her.<br />
Ecstasy –<br />
„<strong>Ein</strong>bahnstraße in<br />
die Abhängigkeit?“<br />
Drogenkonsummuster in der<br />
Techno-Party-Szene und deren<br />
Veränderung in längsschnittlicher<br />
Perspektive; Band 14 der<br />
Reihe Forschung und Praxis der<br />
Gesundheitsförderung<br />
Die Studie liefert ein Bild zur Variabilität<br />
und Stabilität von Drogenkonsummustern<br />
in der Techno-Party-Szene.<br />
Weiterhin gibt sie Aufschluss<br />
über die Gründe <strong>für</strong> den<br />
Konsum und über mögliche Veränderungen<br />
<strong>des</strong> Konsumverhaltens im<br />
Verlauf der Zeit.<br />
Beide Bände sind erhältlich unter<br />
BzgA, 51101 Köln oder unter<br />
www.bzga.de<br />
Herbert Haag, Dorothee Sölle et al.:<br />
Große Frauen<br />
der Bibel<br />
In Bild und Text: Frauen haben<br />
ein Gesicht, Herder Verlag,<br />
Freiburg 2001,<br />
ISBN 3-451-27577-5<br />
In diesem Bildband werden einige<br />
Frauengeschichten der Bibel aus<br />
einer von Männern dominierten<br />
Theologie hervorgehoben. Gut<br />
gelungen ist die Aufteilung <strong>des</strong><br />
Buches, beginnend mit dem informativen<br />
Vorwort von Herbert Haag.<br />
Jede der Frauengestalten wird<br />
anhand <strong>des</strong> biblischen Textes kurz<br />
dargestellt. Es folgt jeweils eine<br />
Meditation der bekannten Theologin<br />
und Schriftstellerin Dorothee<br />
Sölle, die den Hintergrund der biblischen<br />
Geschichte widerspiegelt<br />
und uns diese Frauen näher bringt.<br />
Anschließend folgt die Spurensuche<br />
von Joe Kirchberger. Er<br />
erzählt von den antiken Quellen der<br />
Geschichte und folgt den Spuren<br />
der Frauen bis in die Literatur der<br />
Gegenwart. <strong>Ein</strong>gerahmt und begleitet<br />
werden die Texte durch eine<br />
Fülle von Bildern starker und<br />
selbstbewusster Frauen, wie Sie<br />
von bekannten Künstlern der verschiedenen<br />
Epochen dargestellt<br />
wurden. Das Buch lädt uns ein,<br />
ihrem Leben nachzuspüren.<br />
B. Gussone, G. Schiepek:<br />
Die „Sorge um sich“<br />
Burnout-Prävention und Lebenskunst<br />
in helfenden Berufen<br />
Tübingen 2000, 200 Seiten<br />
Die AutorInnen rücken die „Sorge<br />
um sich selbst“ in den Mittelpunkt<br />
ihrer Überlegungen zur Burnout-<br />
Prävention. In Anlehnung an den<br />
„Hypothetischen Iterativ“ von<br />
Focault „so zu handeln, als ob dasselbe<br />
wiederkehren würde, um darin<br />
einen Maßstab <strong>für</strong> die Führung<br />
<strong>des</strong> eigenen Lebens zu finden;<br />
bereit sein zu können, alles genauso<br />
noch einmal zu leben“ werden<br />
Focaults Überlegungen in ihrer<br />
Bedeutung <strong>für</strong> ein Konzept <strong>des</strong><br />
Selbst-Empowerment in psychosozialen<br />
Arbeitsfeldern untersucht.<br />
Schön an dem Buch ist die<br />
verständliche Zusammenfassung<br />
unterschiedlicher Konzepte zu<br />
Prävention und Burn-Out und<br />
deren Verortung in die strukturellen<br />
Bedingungen <strong>für</strong> Klientel und<br />
soziale Praxis. Die themenbezogene<br />
Zusammenfassung der wichtigsten<br />
Grundgedanken Focaults ist hilfreich<br />
zur Reflexion eigener Praxis.<br />
Unzureichend dagegen ist der Versuch,<br />
eigene Hinweise zur Haltung<br />
in und Gestaltung der psychosozialen<br />
Arbeit zu geben. Spätestens an<br />
dieser Stelle verlassen die AutorInnen<br />
einen umfassenden Ansatz<br />
psychosozialer Arbeit. Der von<br />
Focault interpretierte Begriff von<br />
Macht und Selbstermächtigung<br />
bleibt in seiner strukturellen Bedeutung<br />
<strong>für</strong> Klientel und die <strong>Ein</strong>bettung<br />
psychosozialer Arbeit<br />
unverstanden. Empowerment als<br />
Ausdruck eines sich selbst wohl<br />
fühlen infolge guter Arbeitsplanung<br />
vorzuschlagen, ist so banal<br />
wie folgenlos. Dies kann auch <strong>für</strong><br />
die sich anschließenden Interviews<br />
mit fünf Therapeutinnen gelten.<br />
Insgesamt also eine auf 142 Seiten<br />
gebrachte hilfreiche Zusammenfassung<br />
zu Burnout, Prävention<br />
und eine gute Fokussierung Focaultscher<br />
Ideen. Als Zugabe gibt es<br />
dann auf 58 Seiten Überflüssiges.<br />
(wn)<br />
Karin Behr, Reinhard Liebig,<br />
Thomas Rauschenbach:<br />
Strukturwandel<br />
<strong>des</strong> Ehrenamtes<br />
Gemeinwohlorientierung im<br />
Modernisierungsprozess, Juventa,<br />
Weinheim 2000, 327 Seiten<br />
Freiwilligenarbeit, bürgerschaftliches<br />
Engagement, Selbsthilfe,<br />
Bürgerarbeit, altes oder neues<br />
Ehrenamt: Diese Begriffe kennzeichnen<br />
den unübersehbar gewordenen<br />
Orientierungsbedarf bei der<br />
Neuprofilierung <strong>des</strong> Ehrenamts. Für<br />
die Modernisierungsprozesse werden<br />
vor allem Veränderungen von<br />
Werten, <strong>Ein</strong>stellungen und Motiven<br />
auf der Seite der tatsächlich oder<br />
potenziell Engagierten verantwortlich<br />
gemacht. Diesen subjektzentrierten<br />
Ansätzen zur Erklärung <strong>des</strong><br />
Wandels ehrenamtlichen Engagements<br />
setzt die vorliegende Studie<br />
die These vom Strukturwandel <strong>des</strong><br />
Ehrenamts entgegen, indem sie die<br />
von Individuen losgelöste strukturelle<br />
Seite ins Zentrum rückt. Nicht<br />
die Ehrenamtlichen haben sich<br />
primär gewandelt, sondern die<br />
strukturellen Rahmenbedingungen,<br />
in denen gemeinwohlorientiertes<br />
Engagement heutzutage seinen<br />
Ausdruck findet.<br />
Vor diesem Hintergrund werden die<br />
Befunde empirischer Studien,<br />
theoretischer Erklärungen und<br />
zeitdiagnostischer Analysen erstmalig<br />
über verschiedene gesellschaftliche<br />
Bereiche, Organisationstypen<br />
und Personenmerkmale<br />
hinweg miteinander verbunden.<br />
Insgesamt ein kompakter Reader<br />
<strong>für</strong> alle, die sich zum Thema Ehrenamt<br />
mit neuesten Erkenntnissen<br />
beschäftigen wollen. (al)<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
52 Forum SOZIAL 4/2001
L i t e r a t u r<br />
Arbeitslosenprojekt<br />
Tu Was:<br />
Leitfaden <strong>für</strong><br />
Arbeitslose<br />
Der Rechtsratgeber zum SGB III,<br />
18. Auflage· Fachhochschulverlag,<br />
Frankfurt 2001<br />
576 Seiten, 21,50 DM<br />
Der Klassiker!<br />
Leider teurer. Leider dicker.<br />
T H-G. Papenheim:<br />
Arbeitsbedingungen<br />
der Berufspraktikantinnen<br />
und Berufspraktikanten<br />
Februar 2001, 217 Seiten,<br />
<strong>Ein</strong>zelpreis 13,00 DM (inkl.<br />
Versandkosten) bei Bestellung<br />
direkt beim Verlag Recht <strong>für</strong> die<br />
<strong>Soziale</strong> Praxis, Tel.: (0 22 34)<br />
96 70 20, Fax: (0 22 34) 96 70 22<br />
Trotz Studienreform: Noch gibt es<br />
sie, die zweiphasigen Ausbildungsgänge<br />
mit dem an das Diplom<br />
anschließende Anerkennungsjahr.<br />
Die PraktikantInnen <strong>des</strong> Anerkennungsjahrs<br />
werden, nun nicht mehr<br />
StudentInnen, noch nicht zu echten<br />
ArbeitnehmerInnen. Wer angesichts<br />
dieser Zwischenstellung<br />
noch recht durchzublicken<br />
wünscht, was Rechte und Pflichten<br />
im Berufspraktikum anbelangt, <strong>für</strong><br />
den war dieses Buch bereits in der<br />
Vergangenheit erste Wahl.<br />
Mittlerweile erscheint das Werk<br />
bereits in der 14. Auflage! Neu eingearbeitet<br />
wurden neben den<br />
Änderungen im Bereich <strong>des</strong> BAT,<br />
der Caritas und Diakonie wesentliche<br />
Änderungen <strong>des</strong> Sozialleistungsrechts<br />
und eine Reihe von<br />
aktuellen Gerichtsentscheidungen<br />
zu verschiedensten <strong>Ein</strong>zelfragen,<br />
etwa die BAG-Entscheidung zur<br />
Anwendbarkeit <strong>des</strong> Kündigungsschutzgesetzes<br />
auf BerufspraktikantInnen<br />
oder das Urteil <strong>des</strong> AG<br />
Frankfurt zur Fortzahlung der Vergütung<br />
beim Besuch von Hochschulveranstaltungen.<br />
Auch wer<br />
das Praktikum in Teilzeit ableisten<br />
möchte, sollte unbedingt einen<br />
Blick in dieses Werk tun.<br />
Das Werk verfolgt den Anspruch,<br />
eine möglichst umfassende, aber<br />
gleichwohl kurz gehaltene Information<br />
über die wichtigsten<br />
Arbeitsbedingungen im Berufspraktikum<br />
zu geben. So ist es auch<br />
<strong>für</strong> das schnelle Lesen und als<br />
Nachschlagewerk zwischendurch<br />
geeignet. Nicht nur <strong>für</strong> PraktikantInnen,<br />
sondern auch <strong>für</strong> deren<br />
DozentInnen und PraxisanleiterInnen<br />
ist angesichts <strong>des</strong> niedrigen<br />
Preises eine Anschaffung zu empfehlen.<br />
(vs)<br />
Heidrun Bründel:<br />
Wann ist ein<br />
Kind schulfähig?<br />
<strong>Ein</strong> praktischer Leitfaden<br />
<strong>für</strong> ErzieherInnen, Herder Verlag,<br />
Freiburg 2001, 158 Seiten<br />
Immer häufiger suchen Eltern den<br />
Rat der ErzieherInnen, wenn es um<br />
die bevorstehende <strong>Ein</strong>schulung<br />
ihrer Kinder geht.<br />
Doch ist es weder eine einfache<br />
Aufgabe, die Schulfähigkeit eines<br />
Kin<strong>des</strong> zu beurteilen, noch die<br />
Eltern in dieser sensiblen Frage zu<br />
beraten. Die lehrende Psychologin<br />
Bründel (Uni Bielefeld) setzt sich in<br />
ihrem Buch systematisch mit dem<br />
Thema Schulfähigkeit auseinander.<br />
Angefangen von schulrechtlichen<br />
Bestimmungen bis hin zu entwicklungspsychologischenVoraussetzungen<br />
vermittelt sie alles, was<br />
die Erzieherin zu diesem Thema<br />
wissen muss. Dabei ist das Buch<br />
auch gut geeignet als Reader <strong>für</strong><br />
alle, die mit der Entwicklung von<br />
Kinder zu tun haben. So dürften die<br />
Beobachtungs- und Beurteilungskriterien<br />
<strong>für</strong> alle hilfreich sein, die<br />
mit Kindern im Vorschulalter zu tun<br />
haben. (al)<br />
Uwe von Dücker (Hrsg.):<br />
Straßenkids<br />
Neu lernen in der<br />
„Freiburger StraßenSchule“<br />
Lambertus, Freiburg 2001,<br />
275 Seiten<br />
Ob es nun wirklich 60 000 bis<br />
70 000 Straßenkinder in Deutschland<br />
gibt oder mehr oder weniger,<br />
spielt im Grunde keine Rolle.<br />
Erschreckend ist die Tatsache, dass<br />
es sie gibt. Natürlich leben sie auf<br />
einem anderen Niveau als Straßenkinder<br />
in Lateinamerika, wo in diesen<br />
Tagen Kinder verbrannt wurden.<br />
Aber hier zeigt sich deutlich, wie es<br />
um die Kinderfreundlichkeit, um die<br />
Perspektiven von Kindern und<br />
Jugendlichen in Deutschland bestellt<br />
ist. Sie entfernen sich von<br />
ihrer Familie, ihrem Elternhaus und<br />
damit insgesamt von der Gesellschaft.<br />
Das gut lesbare Buch verbindet Praxis<br />
und Theorie, es vermittelt einen<br />
unmittelbaren <strong>Ein</strong>druck vom Leben<br />
auf der Straße, es will die Leser „mit<br />
auf die Straße nehmen“. Und nicht<br />
nur in seiner Kritik an Schule und<br />
Jugendhilfe will es insgesamt da<strong>für</strong><br />
werben, „Kinder und Jugendliche als<br />
ernst zu nehmende Beteiligte und<br />
fähige Gestalter ihrer Zukunft zu<br />
begreifen“. (al)<br />
Stephan Sting,<br />
Günter Zurhorst (Hrsg.):<br />
Gesundheit<br />
und <strong>Soziale</strong> Arbeit<br />
Gesundheit und Gesundheitsförderung<br />
in den Praxisfeldern<br />
<strong>Soziale</strong>r Arbeit, Juventa,<br />
Weinheim 2000, 255 Seiten<br />
Immer wieder wird deutlich, dass<br />
Gesundheit ein spezielles und<br />
zugleich sehr allgemeines Thema<br />
<strong>für</strong> die <strong>Soziale</strong> Arbeit darstellt. Speziell<br />
meint, dass beispielsweise die<br />
Auseinandersetzung mit ÄrztInnen<br />
besonderes Konfliktpotential <strong>für</strong><br />
die in der <strong>Soziale</strong>n Arbeit Tätigen<br />
birgt. Dies wird an verschiedenen<br />
Stellen in diesem Heft deutlich.<br />
Allgemein meint, dass Gesundheit<br />
in allen Arbeitsfeldern eine große<br />
bis wesentliche Rolle spielt, denkt<br />
man nur einmal daran, dass<br />
Gesundheit ein <strong>für</strong> Arme schwerer<br />
zu erhalten<strong>des</strong> Gut ist. An beiden<br />
Stellen möchte das Buch eine<br />
Brücke schlagen.<br />
Der Grundlagenteil erörtert die<br />
Bedeutung der Gesundheitsfrage in<br />
der heutigen Gesellschaft. Im zweiten<br />
Teil werden exemplarisch<br />
Arbeitsfelder vorgestellt, sie vermitteln<br />
einen <strong>Ein</strong>druck von der<br />
Bandbreite der Überschneidungen<br />
<strong>des</strong> sozialen und gesundheitlichen<br />
Sektors . Schließlich wird im dritten<br />
Teil die interdisziplinäre Kooperation<br />
von Medizin, Pflege und <strong>Soziale</strong>r<br />
Arbeit vorgestellt sowie zukünftige<br />
Trends der Gesundheits<strong>für</strong>sorge<br />
als soziale Projekte diskutiert.<br />
(al)<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Forum SOZIAL 4/2001 53
D B S H - I n t e r n<br />
Keine leichte Wahl hatten die<br />
Mitglieder <strong>des</strong> Auswahlgremiums<br />
zur Vergabe <strong>des</strong> Förderpreises von<br />
<strong>DBSH</strong> und Fachbereichstag. Die<br />
prämierte Arbeit: „Die Beteiligung<br />
von <strong>Soziale</strong>r Arbeit an lokalen<br />
Agenda-21-Prozessen“ der<br />
Preisträgerin N. Sachsenheimer<br />
wurde hier (Forum SOZIAL<br />
2/2001) bereits vorgestellt. Doch<br />
nicht nur diese Arbeit, sondern<br />
eine Reihe weiterer Arbeiten hätten<br />
den Preis durchaus verdient<br />
gehabt. <strong>Ein</strong>ige der eingereichten<br />
Arbeiten stellt Ihnen der nachfolgende<br />
Artikel vor.<br />
Die zu prämierende Diplomarbeit –<br />
so die Verfahrensordnung zur Verleihung<br />
<strong>des</strong> Förderpreises – soll<br />
hervorstechen durch eine Lösungen<br />
aufzeigende Bearbeitung einer<br />
Problemstellung aus Arbeitsfeldern<br />
der <strong>Soziale</strong>n Arbeit oder durch eine<br />
Erarbeitung berufsrelevanter Fragestellungen,<br />
die <strong>für</strong> die Berufsbilder<br />
in der <strong>Soziale</strong>n Arbeit oder<br />
Heilpädagogik von Bedeutung sind.<br />
Sie soll sich weiter auszeichnen<br />
durch besondere Originalität und<br />
Kreativität.<br />
Diese Auswahlkriterien erwiesen<br />
sich <strong>für</strong> die rund 40 eingereichten<br />
Arbeiten als noch zu weit gefasst.<br />
Die Jury entschied sich daher, nur<br />
die Arbeiten in eine engere Auswahl<br />
zu nehmen, deren Thema sich<br />
zwar durch Originalität hervorhebt,<br />
die dabei aber doch ein hohes Maß<br />
an Aktualität zeigen und sich als<br />
nicht zu speziell erweisen. Zudem<br />
sollten die Arbeiten über die reine<br />
Aufarbeitung der Literatur hinaus<br />
eine eigenständige Forschungsleistung<br />
beinhalten.<br />
Letztlich waren es fünf Arbeiten,<br />
die von der Jury in die engere Wahl<br />
genommen wurden. Doch auch<br />
unter den Arbeiten, die es nicht in<br />
diese „Endausscheidung“ geschafft<br />
hatten, finden sich lesenswerte<br />
Werke. Empfehlenswert etwa das<br />
Werk von Petra Lachnit: „Ihre<br />
Zuhörer werden begeistert sein –<br />
Erfolgreiche Präsentations- und<br />
Vortragstechniken“ (konnte als<br />
54<br />
Abschlussarbeit <strong>des</strong> Ergänzungsstudienganges<br />
Sozialmanagement<br />
an der FH Lüneburg nach den Vergaberichtlinien<br />
nicht zugelassen<br />
werden).<br />
Form und Inhalt stimmen bei dieser<br />
Arbeit in bemerkenswerter Weise<br />
überein. Die Autorin gibt nicht nur<br />
vielfältige Anregungen, wie Präsentationen<br />
und Vorträge Aufmerksamkeit<br />
bei den ZuhörerInnen<br />
finden können, sondern sie setzt<br />
ihre Empfehlungen konsequent<br />
auch <strong>für</strong> das eigene Werk um. So<br />
wird die Lektüre dieser Arbeit zu<br />
einem echten Lesevergnügen. Auch<br />
wenn sich dieser praxisnahe Leitfaden<br />
in erster Linie an MitarbeiterInnen<br />
von Kindertageseinrichtungen<br />
wendet, ist die Lektüre <strong>des</strong> Buches<br />
ein Gewinn <strong>für</strong> jeden, der in seinem<br />
Arbeitsfeld häufiger Reden oder<br />
Vorträge halten muss.<br />
Erschienen ist dieses Werk zwischenzeitlich<br />
auch als Buch unter<br />
dem Titel „Sicher reden - anschaulich<br />
präsentieren: Erfolgreiche Vortrags-<br />
und Visualisierungstechniken<br />
<strong>für</strong> die Kita-Praxis“, München:<br />
Don Bosco Verlag, 2001, 24,80 DM.<br />
<strong>Ein</strong>e weitere Arbeit, deren Ergebnisse<br />
in einem Buchprojekt eingegangen<br />
sind, ist „Der virtuelle<br />
Sozialarbeiter-Praxisleitfaden zum<br />
Internet <strong>für</strong> Sozialarbeiter und<br />
Sozialpädagogen am Beispiel der<br />
Jugendverbandsarbeit“ von Oliver<br />
Poseck, FH Dortmund. Wer neben<br />
einer <strong>Ein</strong>führung in das Medium<br />
Internet nach einem praxisnahen<br />
Überblick über Online-Angebote in<br />
sozialen Arbeitsfeldern sucht, aber<br />
auch etwas über Chancen und Risiken<br />
dieses Mediums erfahren<br />
möchte, sollte einen Blick auf diese<br />
Arbeit werfen. Der Autor hat sie<br />
im Internet unter der Adresse<br />
http://www.sozialarbeit.de/download/olipdipl.zip<br />
zum Download<br />
bereitgestellt.<br />
Empfehlenswert aber auch das<br />
zwischenzeitlich von O. Poseck herausgegebene<br />
Buch „Sozial@rbeit<br />
Online“, Neuwied: Luchterhand,<br />
2001, 38,00 DM, das mit den am<br />
Ende <strong>des</strong> Buches zusammengestellten<br />
Tipps, Checklisten<br />
und dem umfassenden Glossar<br />
eine echte Hilfe <strong>für</strong> all diejenigen<br />
darstellt, die nicht nur Informationen<br />
im World Wide Web sammeln<br />
wollen, sondern selbst beabsichtigen,<br />
zielgruppenspezifische<br />
Online-Angebote zu konzipieren<br />
und umzusetzen.<br />
Ebenfalls als Buch erschienen ist<br />
Christoph Schneiders an der Kath.<br />
FH Freiburg vorgelegte Arbeit „Die<br />
Verstaatlichung <strong>des</strong> Leibes – Das<br />
Diplomarbeiten auf hohem Niveau<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Der Autor<br />
Volker<br />
Schneider<br />
ist Bun<strong>des</strong>geschäftsführer<br />
<strong>des</strong> <strong>DBSH</strong>.<br />
,Gesetz zur Verhütung erbkranken<br />
Nachwuchses’ und die Kirche“<br />
(Konstanz: Hartung-Gorre Verlag,<br />
2000, 54,00 DM). Anhand von Fallstudien<br />
versucht Schneider nachzuzeichnen,<br />
welche Konsequenzen<br />
sich <strong>für</strong> die als „erbgeschädigt"<br />
klassifizierten Zöglinge <strong>des</strong> Kinderheimes<br />
St. Anton aus der nationalsozialistischen<br />
Rassenpolitik<br />
ergaben, welche Taktiken vom Träger<br />
und <strong>des</strong>sen Personal auf dem<br />
Hintergrund der damaligen Kirchenpolitik<br />
gewählt und welche Konzessionen<br />
dabei gemacht wurden.<br />
Kernstück der Betrachtungen<br />
Schneiders ist dabei das ethische<br />
Dilemma zwischen den Polen<br />
„Widerstand“ und „Kollaboration“.<br />
Auch wenn der Autor sich hierbei<br />
bisweilen allzu unkritisch an die<br />
offiziellen Rechtfertigungen der<br />
Kath. Kirche anlehnt, liefert er dennoch<br />
eine wertvolle und wissenschaftlich<br />
bemerkenswerte historische<br />
Aufarbeitung, die Stoff liefert<br />
auch <strong>für</strong> aktuelle Diskussionen<br />
beruflicher Ethik.<br />
Wie wichtig die Verknüpfung von<br />
Theorie und Praxis <strong>für</strong> die Qualität<br />
<strong>Soziale</strong>r Arbeit ist, sollte zwischenzeitlich<br />
ein Gemeinplatz sein.<br />
Heike Schulze von der FH Zittau/<br />
Görlitz versucht in ihrer Diplomarbeit<br />
„Sozialtraining in der Schule<br />
– <strong>Ein</strong>e Chance <strong>für</strong> die Schulsozialarbeit?“<br />
eine solche Verknüpfung<br />
zu leisten. Die Annahme, dass<br />
es sinnvoll ist, die <strong>Soziale</strong> Kompe-<br />
Forum SOZIAL 4/2001
tenz von Kindern zu fördern, versucht<br />
sie anhand sozialisationstheoretischer<br />
Überlegungen zu<br />
untermauern. Sie zeigt die Rahmenbedingungen<br />
auf, unter denen<br />
solche Fördermaßnahmen in Sachsen<br />
im Rahmen der Schulsozialarbeit<br />
realisiert werden können.<br />
Fast schon selbstverständlich, dass<br />
sie ihre Entscheidung <strong>für</strong> die Wahl<br />
der Methode – Sozialtrainings nach<br />
Petermann et al. – theoretisch fundiert.<br />
Der Bogen schließt sich, wo<br />
die Autorin die von ihr durchgeführten<br />
Trainings auswertet. Mit<br />
der Evaluation versucht sie, Rückschlüsse<br />
<strong>für</strong> die künftige Praxis zu<br />
ziehen und die Frage zu beantworten,<br />
ob und in welcher Form Sozialtrainings<br />
eine Chance <strong>für</strong> die<br />
Schulsozialarbeit darstellen. Alles<br />
in allem ist die Arbeit ein Musterbeispiel<br />
da<strong>für</strong>, wie es gelingen<br />
kann, durch Theorie die Praxis zu<br />
qualifizieren.<br />
Aktuell ist festzustellen, dass das<br />
gesellschaftliche Normbild der<br />
Kernfamilie mehr und mehr durch<br />
andere Formen <strong>des</strong> Zusammenlebens<br />
verdrängt wird. Wo Partnerinnen,<br />
aber – zumin<strong>des</strong>t an Wochenenden<br />
– auch Partner Kinder<br />
aus früheren in neue Beziehungen<br />
mit einbringen, entstehen Konstellationen,<br />
<strong>für</strong> deren Benennung es<br />
bislang nur unzureichende sprachliche<br />
Möglichkeiten gibt.<br />
Da ist die Rede von Stiefeltern,<br />
-kindern oder –geschwistern. All<br />
diesen Begriffen lastet ein negativer<br />
Beigeschmack an. Der Benennung<br />
derartiger „neuer“ Familienkonstellationen<br />
wird nach Auffassung<br />
von Fresia Klug-Durán bislang<br />
nicht ausreichend Aufmerksamkeit<br />
entgegengebracht. Mit<br />
ihrer Diplom-Arbeit „Alles Familie:<br />
Stieffamilien, Aushandlungsfamilien,<br />
Fortsetzungsfamilien, Patchworkfamilien,<br />
... aber wie benennen<br />
Kinder ihre neue Familiensituation“<br />
(FH Frankfurt) will sie SozialarbeiterInnen<br />
konkrete Vorschläge unterbreiten,<br />
wie diese Kinder im kreativen<br />
Umgang mit Sprache und der<br />
Benennung ihrer eigenen und anderer<br />
Familien unterstützen können.<br />
<strong>Ein</strong> faszinieren<strong>des</strong> Thema und eine<br />
interessante Arbeit, die leider unter<br />
der Tatsache leidet, dass die Auto-<br />
Über Frauen,<br />
die sexuelle<br />
Gewalt an<br />
Kindern,<br />
Jugendlichen<br />
und Erwachsenen<br />
verübt<br />
haben, liegt ein<br />
großer „Deckmantel<br />
der Verschwiegenheit“.<br />
rin einen Teil ihres Vorhabens nicht<br />
wie gewünscht umsetzen konnte.<br />
Für die von ihr durchgeführte<br />
Befragung der Eltern und Kinder<br />
fanden sich leider nur (zu) wenige<br />
Befragungspersonen, um wirklich<br />
verwertbares Material zur Verfügung<br />
zu haben.<br />
Mit völlig anderen Schwierigkeiten<br />
bei ihren Forschungen hatte Claudia<br />
Melcher von der FH Bielefeld<br />
zu kämpfen. Über Frauen, die sexuelle<br />
Gewalt an Kindern, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen verübt<br />
haben, liegt ein großer „Deckmantel<br />
der Verschwiegenheit“. Dies<br />
erschwerte nicht nur die Literaturrecherche<br />
zu ihrer Arbeit „Und jetzt<br />
bin ich dieses Monster – Sexuelle<br />
Gewalt durch Frauen“, sondern<br />
auch ihre Bemühungen, dem Thema<br />
mittels narrativer Interviews<br />
von Täterinnen näher zu kommen.<br />
Datenschutzrechtliche Bedenken<br />
der Justiz machten es der Autorin<br />
schwer, die gewünschten Interviews<br />
durchführen zu können. Erst die Verpflichtung,<br />
einen Teil <strong>des</strong> Materials<br />
ausschließlich den betreuenden<br />
Dozenten zugänglich zu machen,<br />
öffnete ihr die notwendigen Türen<br />
(die Arbeit ist insoweit nur teilweise<br />
einsehbar). Allein die Bewältigung<br />
dieser Erschwernisse verdient es,<br />
diese Arbeit hervorzuheben. Aber<br />
auch inhaltlich liegt das Werk deutlich<br />
über dem Durchschnitt. Es trägt<br />
zum Verständnis <strong>des</strong> Phänomens<br />
„Sexuelle Gewalt durch Frauen“ insbesondere<br />
dadurch bei, dass es sich<br />
ihm aus der Sicht der Täterinnen<br />
nähert. Mit ihren Überlegungen zu<br />
Konzeptionen der Täterinnentherapie<br />
wagt sich die Autorin nahezu auf<br />
Neuland.<br />
<strong>Ein</strong>e bemerkenswerte Arbeit also<br />
und dennoch nicht der Preisträger.<br />
Was hierzu letztlich fehlte, war ein<br />
erkennbares „sozialarbeiterisches<br />
Profil“ der Arbeit. Der unbefangene<br />
Leser hätte diese Arbeit als Diplomarbeit<br />
wohl eher einem Fachbereich<br />
<strong>für</strong> Psychologie denn einem<br />
Fachbereich <strong>für</strong> Sozialarbeit<br />
zugeordnet.<br />
Fazit: Betrachtet man das Niveau<br />
und die Qualität der eingereichten<br />
Diplomarbeiten, braucht einem um<br />
den Nachwuchs der <strong>Soziale</strong>n Arbeit<br />
wahrhaftig nicht bange zu sein.<br />
Wir gratulieren<br />
herzlich ...<br />
zur 25-jährigen Mitgliedschaft<br />
Kornelia Andreß, Wolfsburg<br />
Marianne Köhler, Kirchzarten<br />
Irmgard Petzold, Gerolstein<br />
Elisabeth Schimmelpfeng, Pfinztal<br />
Georg Strähuber, Reisbach<br />
Werner Winter, Achern<br />
Ulrike Kollmann, Werne<br />
Annemie Becker, Trier<br />
Irmgard Fischer, Schwäbisch Hall<br />
Reinhard Hoscislawski, Bruchsal<br />
Denis Katongole, Baden-Baden<br />
zur 40-jährigen Mitgliedschaft<br />
Rudolf Exner, Neumarkt<br />
Walburga Focken, Wilhelmshaven<br />
Kriemhilde Friesen, Solingen<br />
zur 45-jährigen Mitgliedschaft<br />
Barbara Maier-Plath, Schöneck<br />
zur 50-jährigen Mitgliedschaft<br />
Käthe Rawiel, Walsrode<br />
Lenore Riedrich, München<br />
Irmgard Gras, Essen<br />
zur 55-jährigen Mitgliedschaft<br />
Hildegard Freutel, Braunschweig<br />
Ruth Scharf, Hannover<br />
zum 70. Geburtstag<br />
Barbara Maier-Plath, Schöneck<br />
Gudrun Wiedeweg, Hannover<br />
Brigitta Vagt, Hamburg<br />
Karl-Friedrich Lehmann, Neuss<br />
zum 75. Geburtstag<br />
Walter Asanger, Karlsruhe<br />
Edith Schuh, Heilbronn<br />
zum 80. Geburtstag<br />
Katharina Kroh, Frankfurt<br />
Maria-Anna Murr, Amerang<br />
zum 90. Geburtstag<br />
Magdalene Kasel, Trier<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
zum 95. Geburtstag<br />
Olga Heerdegen, München<br />
Forum SOZIAL 4/2001 55
L e s e r I n n e n b r i e f e<br />
Verdammt gut<br />
Ich bin erst seit kurzer Zeit Mitglied<br />
im <strong>DBSH</strong> und kenne bisher nur<br />
zwei Ausgaben von Forum SOZIAL.<br />
Zumin<strong>des</strong>t zur Ausgabe 3/2001<br />
kann ich nur sagen „Verdammt gut“.<br />
� Inhaltlich differenziert;<br />
� die, den SozialarbeiterInnen auf<br />
den Nägeln brennenden Themen<br />
werden fokussiert;<br />
� kritisch und fachlich gekonnt,<br />
mit einer Sprache, die allgemeinverständlich<br />
ist und nicht<br />
den typischen sozialpädagogischen<br />
Idiomen erliegt;<br />
� engagiert und <strong>für</strong> die berufspolitischen<br />
Perspektiven meinungsbildend<br />
und nicht meinungsmachend;<br />
� überzeugend;<br />
� inhaltlich und journalistisch<br />
(Layout) professionell.<br />
Ich bin seit 1976 als Sozialpädagoge<br />
tätig und seit 1995 im Berufsfeld<br />
„Sucht“ selbständig. Diese<br />
Selbständigkeit ist <strong>für</strong> Sozialpädagogen<br />
in dieser Branche eher<br />
untypisch. Dort könnte es viel mehr<br />
selbständige SozialpädagogInnen<br />
geben. Leider ist das nicht der Fall.<br />
Gibt es eine Gruppe „Selbständigkeit“<br />
im <strong>DBSH</strong>?<br />
Michael Hemberger<br />
Zu einer ersten Sitzung zur Gründung<br />
einer entsprechenden Bun<strong>des</strong>fachgruppe<br />
wird Anfang nächsten<br />
Jahres eingeladen.<br />
Noch zu erledigen<br />
Heft 4/2000 – Ökonomisierung<br />
Das Heft ist ja – leider – weit „über<br />
den Tag“ hinaus von Bedeutung.<br />
Herzlichen Dank, dass Sie und Ihr in<br />
diesem Heft besonders stark deutlich<br />
machtet: Zu fachlich guter<br />
Arbeit gehört (mit meinen Worten)<br />
sowohl<br />
a) hohe Fachkompetenz (die fordern<br />
wir alle, auch unsere Arbeitgeber)<br />
als auch, und Folgen<strong>des</strong><br />
darf/sollte von manchen KollegInnen<br />
erst entdeckt werden,<br />
b) sensibles Wahrnehmen (i. S. von<br />
gewahr werden) gesellschafts-,<br />
wirtschafts-, militärpolitischer<br />
und längst auch globaler Entwicklungen<br />
und daraus folgend<br />
c) couragiertes Wahrnehmen unserer<br />
politischen Mitverantwor-<br />
tung. Wahrnehmen nun i. S. von<br />
<strong>Ein</strong>wirken auf Entscheidungsträger<br />
und andere Mitbürger.<br />
Gerade aus unserer beruflichen<br />
Erfahrung hinsichtlich der Genese<br />
von Konflikten und der Folgen<br />
von verqueren Rahmenbedingungen<br />
müssen wir auf Ursachen,<br />
zumin<strong>des</strong>t mit-bedingende<br />
Umstände dann „individualisierter“<br />
Probleme hinweisen.<br />
Das macht uns bei „maßgeblichen“<br />
Kräften der Gesellschaft<br />
oft nicht beliebt, aber da<strong>für</strong> sind<br />
wir ja auch nicht da. Aus jenem<br />
Heft wird besonders deutlich,<br />
dass wir es bei Feuerwehr-<br />
<strong>Ein</strong>sätzen, so nötig diese auch<br />
immer wieder sein werden, nicht<br />
belassen dürfen. Sonst machen<br />
wir uns mitschuldig an künftigen<br />
vermeidbaren Opfern.<br />
Klar, nicht jede/r kann gleichzeitig<br />
alles machen, und die Bereiche<br />
müssen nicht im Sinne <strong>des</strong> Proporzdenkens<br />
austariert sein. Auch<br />
haben wir unterschiedliche Stärken,<br />
die wir legitim auch „ausspielen“<br />
sollen. Aber dass Sie der nur<br />
scheinbar a-politischen (in Wirklichkeit<br />
– gefährliche – politische<br />
Entwicklungen bestärkende, weil<br />
ihr nicht entgegentretende) Haltung<br />
allzu vieler Berufskollegen<br />
viele gute Argumente entgegensetzten,<br />
das war mir ganz, ganz<br />
wichtig.<br />
Mit vielen Grüßen und natürlich<br />
mit besten Wünschen, dass wir<br />
couragiert und trotz mancher<br />
„Durststrecken“ immer wieder<br />
kräftig weitermachen auf dem Weg<br />
„Mehr Wert ... der sozialen Arbeit“.<br />
Günter Wimmer<br />
Bravo<br />
Ich finde Ihre website höchst informativ,<br />
umfangreich und aktuell.<br />
Bravo! R. Veltmann<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Service</strong> <strong>des</strong> <strong>DBSH</strong><br />
Internet –<br />
Klasse-Seiten<br />
Hallo, liebe Initiatoren, ich finde<br />
die Seiten wirklich klasse und wünsche<br />
mir, dass manches noch besser<br />
angenommen wird. Hier stehen<br />
wirklich sehr hilfreiche Informationen,<br />
außerdem sind die Seiten gut<br />
verwaltet und auf dem neuesten<br />
Stand. Ich empfehle die Seiten<br />
regelmäßig gerne weiter, obwohl<br />
ich im Moment nicht im Beruf stehe.<br />
Mit bestem Dank!<br />
Gabriele Dietz<br />
Informatives<br />
Internet<br />
Sehr schön zu wissen, dass es Euch<br />
gibt, bin seit 96 im Beruf und habe<br />
die Adresse über Infas bekommen.<br />
Ihr müsstet mal ein wenig mehr<br />
Werbung machen in unserer Berufsgruppe,<br />
dann wären die zusätzlichen<br />
1000 Mitglieder auch kein<br />
Problem. Sonst sehr informativ!<br />
Costa<br />
Kontaktbörse?<br />
Ich finde Eure Seite wirklich als das<br />
Beste, was es zum Thema Sozialarbeit<br />
im Internet gibt. Mir gefällt<br />
vor allem die Verbindung zwischen<br />
grundsätzlichen Infos zum Beruf<br />
und aktuellen Themen. Ich frage<br />
mich, wie das ein so kleiner Verband<br />
wie der <strong>DBSH</strong> leistet. Mir fehlen<br />
jedoch oftmals berufspraktische<br />
und methodische Hinweise<br />
und Tipps. Vieles ist doch sehr<br />
theorielastig. Eure Seiten sind sehr<br />
umfangreich. Wie wäre es mit<br />
einem richtigen Archiv mit Suchfunktion?<br />
Eure Homepage wird laufend<br />
besser. Wenn ich dagegen auf<br />
die Seiten anderer Verbände und<br />
Gewerkschaften schaue, kommt<br />
wirklich viel weniger rüber … Was<br />
mit wirklich noch fehlt: Vieles ist so<br />
überaus ernst. Wie wäre es mit<br />
humorigen Seiten, mit einer Kontaktbörse<br />
und einem wirklichen<br />
Stelleninformationspool? Macht<br />
weiter so! Paul<br />
<strong>Ein</strong>e Kontaktbörse wurde zwischenzeitlich<br />
ebenso eingerichtet,<br />
wie ein interaktiver Tagungskalender<br />
und ein Nachrichtenbereich mit<br />
neuesten Infos <strong>für</strong> die <strong>Soziale</strong><br />
Arbeit. Die Redaktion<br />
56 Forum SOZIAL 4/2001