UKL-Palliativstation - Universitätsklinikum Leipzig
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GESUNDHEIT<br />
UND MEHR...<br />
18/09 DAS PATIENTENMAGAZIN DES<br />
UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG<br />
IHR PERSÖNLICHES<br />
GRATIS-EXEMPLAR<br />
<strong>UKL</strong>-<strong>Palliativstation</strong>:<br />
In guten Händen<br />
wunderbar geborgen Seite 4/5<br />
Besuch:<br />
Minister aus Kamerun<br />
zu Gast am <strong>UKL</strong>… 3<br />
Migräne:<br />
Was tun gegen<br />
das Gewitter im Kopf ?… 8<br />
Foto: Stefan Straube
2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
INHALT<br />
Klinikum intern<br />
Neues aus der Uniklinik. . . . 3<br />
Report<br />
In guten Händen<br />
wunderbar geborgen . . . . 4/5<br />
Klinikum 2009<br />
Transplantation ist oft<br />
die letzte Chance . . . . . . . . . 6<br />
Klinikum 2009<br />
Mit Hightech gegen Falten. . 7<br />
Klinikum 2009<br />
Migräne ist<br />
keine Einbildung . . . . . . . . . 8<br />
Universitäts-Leben<br />
Schatzkisten für New York . 9<br />
Reise<br />
Das Hawaii<br />
des fernen Ostens. . . . . . . . 10<br />
Politik Spezial<br />
Landtagswahlen in Sachsen,<br />
Thüringen und Saarland . . 11<br />
Kultur<br />
Der Einmal-Bond . . . . . . . . 12<br />
Unterhaltung<br />
Promis lieben „Wickie“ und<br />
„Bully“. . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Prävention<br />
<strong>UKL</strong>-Experten raten zur<br />
Impfung . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Wellness & Beauty<br />
Joggen ohne Schmerzen. . 15<br />
Kinderseite<br />
Blutsauger am Werk . . . . . 16<br />
Jugend<br />
Rasen und rocken – neue<br />
Games im Herbst . . . . . . . . 17<br />
Ihr Geld, ihr Recht<br />
Das Kraftwerk auf<br />
dem Dach . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Soziales<br />
Unicef zu Gast auf großer<br />
Kinderparty . . . . . . . . . . . . 19<br />
Sport<br />
Golfen für<br />
den guten Zweck . . . . . 20/21<br />
Rätselseite und Gewinner<br />
der letzten Ausgabe. . . . 22<br />
VA-Hinweise | TV-Tipps 23<br />
Steckbrief |<br />
Impressum . . . . . . . . . . . 24<br />
KOPF DER WOCHE Holger Zastrow, FDP-Chef in Sachsen<br />
MELDUNGEN<br />
Dicke Kinder schweben in Gefahr<br />
Übergewicht und Fettleibigkeit können bei Kindern schon in jungen<br />
Jahren zu gesundheitlichen Schäden führen. Dies ergab eine<br />
Studie des Herzzentrums der Universität <strong>Leipzig</strong>, die am 1. September<br />
beim Europäischen Kardiologenkongress in Barcelona präsentiert<br />
wurde. Danach weisen dicke Kinder häufig schon früh ausgeprägte<br />
Blutgefäßschäden auf, die zu Arterienverkalkung führen können.<br />
Wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) mitteilte,<br />
hatten die Mediziner in der noch laufenden Studie 80 übergewichtige<br />
oder fettleibige und 60 normalgewichtige Kinder im Alter von durchschnittlich<br />
zwölf Jahren untersucht. Weiteres Ergebnis: Der mittlere<br />
systolische Blutdruck sei bei stark übergewichtigen Kindern höher als<br />
bei normalgewichtigen. Fettleibige Kinder hatten zudem einen veränderten<br />
Stoffwechsel, der als Vorstufe von Diabetes gilt. Die Leiterin<br />
der Studiengruppe, Sandra Erbs, plädierte dafür, Strategien der Prävention<br />
für Kinder in frühem Alter zu entwickeln, um die Häufigkeit<br />
von Übergewicht und Fettleibigkeit zu reduzieren. In Zusammenarbeit<br />
mit Kindergärten, Schulen und Eltern solle dazu beigetragen<br />
werden, dass Kinder gesünder ernährt und körperlich aktiver werden.<br />
dpa<br />
30 Millionen EU-Bürger unterernährt<br />
In der Europäischen Union sind nach Einschätzung von Wissenschaftlern<br />
mehr als 30 Millionen Menschen unterernährt. Besonders<br />
betroffen seien Patienten in Krankenhäusern sowie in Altersheimen<br />
lebende Menschen, sagte der österreichische Mediziner Michael<br />
Hiesmayr auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für klinische<br />
Ernährung und Stoffwechsel in Wien. Statistiken der EU zeigten,<br />
dass zwischen fünf und 15 Prozent der Gesamtbevölkerung, 40<br />
Prozent der Patienten in Krankenhäusern und 60 Prozent der Bewohner<br />
von Altersheimen unterernährt oder gefährdet seien. Cornel<br />
Sieber von der Universität Erlangen-Nürnberg sagte, in Europa seien<br />
„mehr als 30 Millionen Menschen betroffen.“ Die damit verbundenen<br />
Kosten beliefen sich auf 170 Millionen Euro, sagten beide Wissenschaftler.<br />
Das sei dreimal so viel wie die Kosten, die durch Übergewicht<br />
verursachten würden. Das Phänomen werde „unterschätzt“,<br />
sagte Hiesmayr, der Vorsitzende des Kongresses. Unterernährung<br />
habe negative Auswirkungen auf die Heilungs- und Überlebenschancen<br />
von Patienten. Patienten sollten deshalb bei ihrer Ankunft in<br />
Krankenhäusern und Altersheimen ernährungswissenschaftlich untersucht<br />
werden. AFP<br />
Foto: dpa<br />
Holger Zastrow hat sein<br />
Wahlziel erreicht: Nach<br />
der Landtagswahl in<br />
Sachsen vom 30. August stehen<br />
die ersten Zeichen auf Schwarz-<br />
Gelb. Auf der Wahlparty der Liberalen<br />
im Dresdner Kongresszentrum<br />
wird der FDP-Spitzenkandidat<br />
nach den ersten Hochrechnungen<br />
als strahlender<br />
Sieger gefeiert, minutenlang bejubelt<br />
und beklatscht. Erstmals<br />
könnte die FDP in Sachsen ein<br />
zweistelliges Ergebnis erreicht<br />
haben. Zastrow nennt es „historisch“<br />
und spricht gar von „einer<br />
neuen Zeitrechnung“.<br />
Zastrow übernahm als 30-Jähriger<br />
im November 1999 den<br />
Vorsitz der sächsischen FDP, die<br />
bei der Landtagswahl kurz zuvor<br />
zum zweiten Mal hintereinander<br />
an der Fünf-Prozent-<br />
Hürde gescheitert war. Und<br />
zwar deutlich: Sie erhielt 1,1<br />
Prozent. Bei der Landtagswahl<br />
2004 hatte die FDP unter Zastrows<br />
Führung 5,9 Prozent der<br />
Wählerstimmen erhalten und<br />
war damit nach zehnjähriger<br />
Abstinenz wieder in den Landtag<br />
eingezogen. Seitdem ist Zastrow<br />
Fraktionschef.<br />
Innerhalb der Partei gilt der<br />
heute 40-Jährige als unangefochten:<br />
Als FDP-Spitzenkandi-<br />
UNI-KINDERKLINIK<br />
dat wurde er mit 96,2 Prozent<br />
gewählt, als Parteichef zuletzt<br />
mit 90,6 Prozent im Amt bestätigt.<br />
Der 1969 in Dresden geborene<br />
und aufgewachsene Liebhaber<br />
von Fantasy-Literatur holte<br />
nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann,<br />
seinem<br />
Grundwehrdienst bei der DDR-<br />
Volksarmee und einer Beschäftigung<br />
im VEB Starkstromanlagenbau<br />
Dresden nach der Wende<br />
das Wirtschaftsfachabitur<br />
nach. Später machte er sich als<br />
PR-Berater selbstständig und ist<br />
bis heute geschäftsführender<br />
Gesellschafter einer Werbe- und<br />
PR-Agentur.<br />
1989 war Zastrow Mitbegründer<br />
der Jungliberalen Aktion Dresden<br />
(JuliA). 1993 trat er der FDP<br />
bei und war von 1995 bis 1997<br />
Vize-Landeschef der Partei. Zastrow<br />
ist passionierter Motorradfahrer<br />
und Fan des Fußballvereins<br />
Dynamo Dresden.<br />
Die Wähler haben der FDP einen<br />
eindeutigen Regierungsauftrag<br />
erteilt, sagte Zastrow am<br />
Wahlsonntag. „Deutschland<br />
braucht Schwarz-Gelb.“ Sachsen<br />
habe es vorgemacht und<br />
solle das Modell für Berlin werden.<br />
ddp<br />
Jazzküche im Atrium<br />
Zur Kinderjazzküche lud die Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche<br />
der Uniklinik Ende August ein. Im Atrium konnten die junge<br />
Zuhörer aus handverlesenen Zutaten ihr eigenes Musikerlebnis<br />
mixen. Unter der Anleitung erfahrener Musiker wurden so komplexe<br />
musikalische Zusammenhänge schnell und eingängig erfahrbar. Als<br />
Küchenchefs traten auf: Stepptänzer Sebastian Weber, Saxophonist<br />
Michael Arnold, Pianist Jörg Leistner, Bassist Thomas Moritz und<br />
Schlagzeuger Frank-Endrik Moll. Foto: W. Zeyen
KLINIKUM INTERN 3<br />
UNI-UROLOGIE<br />
Ministerialer Besuch aus Kamerun<br />
Zu Besuch bei Freunden: Dr. Franklin Danki Sillong, Oberarzt Dr. Thilo Schwallenberg, Prof. Fru Fobuzshi Angwafo<br />
und Klinikdirektor Prof. Dr. Uwe Stolzenburg (v.l.). Foto: Stefan Straube<br />
AUSBILDUNG<br />
Fast 100 neue Azubis am Uniklinikum <strong>Leipzig</strong><br />
Insgesamt 96 junge Frauen<br />
und Männer haben am 1.<br />
September am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Leipzig</strong> (<strong>UKL</strong>) ihre<br />
Berufsausbildung begonnen.<br />
Neben 41 Azubis für Gesundheits-<br />
und Krankenpflege, 28<br />
Azubis für Gesundheits- und<br />
Kinderkrankenpflege und 17<br />
Hebammenschülerinnen begrüßt<br />
das <strong>UKL</strong> auch vier Auszubildende<br />
zur Bürokauffrau<br />
beziehungsweise zum Bürokaufmann,<br />
zwei Auszubildende<br />
zur Pharmazeutisch-kaufmännischen<br />
Angestellten, zwei<br />
Auszubildende zur Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten<br />
und zwei Auszubildende zur<br />
Medizinischen Fachangestellten.<br />
Insgesamt bildet das <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
derzeit 470 junge<br />
Menschen in verschiedenen<br />
Berufen aus, davon 439 Schüler<br />
in Pflegeberufen. Somit<br />
zählt das <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
zu den größten Ausbildungsbetrieben<br />
in der Region.<br />
Mit der Medizinischen Berufsfachschule<br />
(MBFS) verfügt das<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
über eine eigene Ausbildungsstätte<br />
für Pflege- und Heilberu-<br />
fe. Hier werden zusätzlich zu<br />
den am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
angestellten Schülern und Auszubildenden<br />
auch Schüler ausgebildet,<br />
die eine externe<br />
staatliche Ausbildungsförderung<br />
(BAföG) erhalten.<br />
Bereits im August konnte die<br />
Medizinische Berufsfachschule<br />
117 neue Berufsschüler begrüßen,<br />
darunter 24 Schüler/innen<br />
der Fachrichtung Diätassistenz,<br />
22 Schüler/innen der<br />
Fachrichtung Radiologieassistenz,<br />
23 Schüler/innen der<br />
Fachrichtung Laborassistenz<br />
und 48 Schüler/ innen der<br />
Fachrichtung Physiotherapie.<br />
Insgesamt werden an der Medizinischen<br />
Berufsfachschule<br />
derzeit mehr als 780 Schüler in<br />
34 Klassen auf ihr künftiges<br />
Berufsleben vorbereitet. Die<br />
Berufsfachschüler werden einerseits<br />
durch Diplom-Medizinpädagogen<br />
und andere<br />
hauptamtliche Lehrer der<br />
Schule unterrichtet, andererseits<br />
sind zahlreiche Ärzte und<br />
weitere Fachwissenschaftler<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong> und der Medizinischen<br />
Fakultät an der Ausbildung beteiligt.<br />
ukl<br />
Zum Abschluss eines<br />
dreitägigen Besuches<br />
in <strong>Leipzig</strong> Ende August<br />
hat der Generalsekretär<br />
des Gesundheitsministeriums<br />
in Kamerun, Professor<br />
Fru Fobuzshi Angwafo,<br />
auf die langjährigen<br />
und sehr guten Kontakte<br />
zur Universität <strong>Leipzig</strong><br />
verwiesen. Sein spezieller<br />
Dank gelte den Mitarbeitern<br />
der Universitätsklinik<br />
für Urologie, betonte Angwafo<br />
während einer Gesprächsrunde<br />
im Neuen<br />
Rathaus, bei der weitere<br />
Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />
ausgelotet wurden.<br />
Mit tatkräftiger Hilfe der<br />
Uni-Mediziner war in der<br />
Vergangenheit eine urologische<br />
Station in der KamerunerProvinzhauptstadt<br />
Ngaoundéré aufgebaut<br />
worden. Dort, im<br />
Norden des Landes, tritt<br />
demnächst auch Franklin<br />
Danki Sillong seinen<br />
Dienst an, der seine Facharztausbildung<br />
an der Alma<br />
mater absolvierte. Sillong<br />
wird der erste ausgebildete<br />
Urologe im Norden<br />
Kameruns sein. mb<br />
Diplommedizinpädagogin Doris Burkhardt unterrichtet eine Klasse von<br />
Hebammenschülerinnen aus dem ersten Lehrjahr. Fotos: Stefan Straube<br />
Doris Burkhardt ist Leiterin der Hebammenausbildung. Sie übt mit<br />
einer Schülerin am Modell einer schwangeren Frau.<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Tag der<br />
Zahngesundheit<br />
Die Regionale Arbeitsgemeinschaft<br />
für Kinder- und<br />
Jugendzahnpflege der Stadt<br />
<strong>Leipzig</strong> lädt zum diesjährigen<br />
Tag der Zahngesundheit am<br />
25. September 2009 von 10<br />
bis 16 Uhr in die Universitätsklinik<br />
und Poliklinik für Kinder<br />
und Jugendliche in die Liebigstraße<br />
20a ein. Zahnärzte und<br />
zahnmedizinisches Fachpersonal<br />
möchten das aktuelle Motto<br />
„Gesund beginnt im Mund –<br />
krank sein oftmals auch“ mit<br />
Leben erfüllen.<br />
So können sich Kinder, Eltern<br />
und Pflegepersonal am Aktionsstand<br />
im Atrium des Hauses<br />
zum Thema Zahn- und<br />
Mundgesundheit informieren,<br />
einiges selbst ausprobieren,<br />
spielen, basteln und vieles<br />
mehr. Natürlich werden auch<br />
wieder die beliebten Zahnputztiere<br />
auf die kleinen Besucher<br />
des Infostandes warten.<br />
Die Kinder, die das Bett<br />
nicht verlassen dürfen, werden<br />
auf keinen Fall vergessen.<br />
Mitarbeiter der AG und<br />
die Klinikclowns wollen die<br />
Stationen besuchen, um vor<br />
Ort die Kinder zu überraschen.<br />
ukl<br />
Orthopädie<br />
für Jedermann<br />
Am Mittwoch, den 9. September<br />
2009, findet die nächste<br />
Veranstaltung innerhalb der<br />
öffentlichen Vorlesungsreihe<br />
„Orthopädie für Jedermann“<br />
statt. Dieses Mal widmet sich<br />
der Direktor der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik, Professor<br />
Georg Freiherr von Salis-<br />
Soglio, einem breiten, aber umso<br />
bedeutungsvolleren Thema:<br />
der Ethik in der Medizin im Jahr<br />
2009. Im Mittelpunkt seines<br />
Vortrages stehen Gedanken zu<br />
Fragen wie „Höchstes medizinisches<br />
Niveau – warum trotzdem<br />
so viel Unzufriedenheit?“<br />
oder „Was zählt in der Medizin?“.<br />
Auch Aspekte wie die Gefahr<br />
des Ökonomismus oder<br />
der Trend zum Einfachen und<br />
Ehrlichen werden thematisiert.<br />
Die Vorlesung findet von 18.15<br />
bis 19.15 Uhr im Hörsaal des<br />
Operativen Zentrums, Liebigstr.<br />
20, statt. Der Eintritt ist frei.<br />
Die öffentliche Vorlesungsreihe<br />
„Orthopädie für Jedermann“<br />
wird von der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik veranstaltet<br />
und informiert alle vier Monate<br />
über häufige orthopädische<br />
Krankheitsbilder. Die nächste<br />
Vorlesung findet am Mittwoch,<br />
den 9. Dezember 2009, um<br />
18.15 Uhr statt – diesmal mit<br />
dem Thema „Tumoren am Bewegungsapparat“.<br />
ukl
4 REPORT<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
Auf der Sonnenterrasse der <strong>Palliativstation</strong> des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong>: Schwester Annett<br />
fragt die Patienten nach ihren Wünschen. Fotos: Stefan Straube<br />
In guten Händen wunderbar geborgen –<br />
Die Bedeutung des lateinischen<br />
Wortes „palliare“<br />
lautet im Deutschen „mit<br />
einem Mantel umhüllen“ und<br />
beschreibt sehr treffend die<br />
Bestimmung einer <strong>Palliativstation</strong>:<br />
Schwerkranke Patienten<br />
sollen dort Schutz und Wärme<br />
erfahren, ihre Schmerzen gelindert<br />
werden und sie sollen<br />
sich in ihrer letzten Lebensphase<br />
geborgen fühlen. Im Unterschied<br />
zum Hospiz steht auf<br />
der <strong>Palliativstation</strong> nicht die<br />
Sterbebegleitung im Vordergrund,<br />
sondern das Ziel, die<br />
Krankheits- und Betreuungssituation<br />
der Patienten soweit zu<br />
stabilisieren, dass sie wieder<br />
nach Hause entlassen werden<br />
können.<br />
Betritt man die <strong>Palliativstation</strong><br />
des Uniklinikums, fällt als Erstes<br />
die entspannte Ruhe auf,<br />
die hier herrscht – keine Spur<br />
von Hektik, keine übliche Krankenhaus-Atmosphäre.<br />
Eine Patientin<br />
geht im Gang spazieren,<br />
an dessen Wänden großrahmige<br />
Bilder mit Naturmotiven<br />
hängen. Auf einem<br />
Tischchen<br />
in der Ecke<br />
brennt ein warmes<br />
Licht, Pfleger<br />
unterhalten<br />
sich mit einem Patienten im<br />
Rollstuhl, während von der<br />
Terrasse Vogelgezwitscher hereindringt.<br />
Stationsschwester<br />
Annett geht draußen neben einer<br />
älteren Patientin, die in ei-<br />
Schutz und Wärme in<br />
der letzten Lebensphase<br />
nem Pflegebett liegt, in die Hocke.<br />
Sie fragt die Kranke, ob es<br />
ihr in der Sonne zu warm ist<br />
und sie lieber in den Schatten<br />
möchte; andere Patienten sitzen<br />
unter der Markise und lesen<br />
oder schlafen. Schwester<br />
Annett ist Teil eines multiprofessionellen<br />
Teams, das sich<br />
aus Ärzten, Krankenschwestern<br />
und -pflegern, Psychologen,<br />
Sozialarbeitern, Physiotherapeuten,<br />
Trauerbegleitern,<br />
Seelsorgern und ehrenamtlichen<br />
Helfern zusammensetzt<br />
und die Patienten auf der <strong>Palliativstation</strong><br />
rund um die Uhr<br />
betreut.<br />
Regelmäßige Teambesprechungen,<br />
die einmal wöchentlich<br />
stattfinden, sind ein fester Bestandteil<br />
des Arbeitsalltags auf<br />
der Station, um einander zu informieren<br />
und die nächsten<br />
Schritte gemeinsam zu planen,<br />
sagt die Stationsleiterin. Und so<br />
gibt es eine kurzes Teammeeting<br />
auf dem Gang, bevor die<br />
Schwestern und Pfleger gemeinsam<br />
mit der Oberärztin<br />
Dr. Dörte<br />
Schotte, der<br />
Assistenzärztin<br />
Nina Polze<br />
und der Psychoonkologin<br />
Annett Schön zu einer Patientin<br />
ins Zimmer gehen, die erst seit<br />
kurzem auf der Station ist.<br />
Nachdem die Oberärztin nach<br />
dem morgendlichen Befinden<br />
der Patientin gefragt hat, be-<br />
spricht sie die Medikamentenverträglichkeit<br />
mit ihr und<br />
stellt die Psychologin als weitere<br />
Ansprechpartnerin vor. Außerdem<br />
widmet sie sich der<br />
schwierigen Situation der Angehörigen<br />
und bietet Kontakte<br />
zu Sozialarbeitern an.<br />
Währenddessen kümmert sich<br />
Schwester Annett um die Angehörigen<br />
eines am Vortag verstorbenen<br />
Patienten. Die Verstorbenen<br />
werden noch auf der<br />
Station liebevoll zurechtgemacht:<br />
Sie werden gewaschen<br />
und bekommen ihre persönlichen<br />
Sachen angezogen, dann<br />
werden sie mit Blumen geschmückt<br />
und für die Angehörigen<br />
aufgebahrt. Die Stationsschwester<br />
stellt im Zimmer<br />
Kerzen auf und sucht das Gespräch<br />
mit den Trauernden.<br />
„Immer, wenn einer unserer<br />
Patienten stirbt, brennt das<br />
kleine Licht im Gang. Davor<br />
steht eine Glasschale mit Rosenblüten<br />
– jede einzelne davon<br />
erinnert an einen bestimmten<br />
Patienten, der von uns gegangen<br />
ist. Außerdem haben<br />
wir noch das ‚Buch der Erinnerung:<br />
Darin legt jeder für seinen<br />
Patienten eine Seite an, die<br />
er individuell gestaltet – mit Fotos<br />
und persönlichen Erlebnissen<br />
aus der Zeit, als der Patient<br />
noch bei uns war“, beschreibt<br />
sie einen Teil der Trauerkultur<br />
auf der Station.<br />
Die Schwestern und Pfleger<br />
Kurzes Meeting auf dem Gang: Schwester Annett bespricht mit<br />
Oberärztin Dr. Dörte Schotte (v.l.n.r.) den weiteren Tagesablauf.<br />
selbst verabschieden sich auf<br />
unterschiedliche Art und Weise<br />
von ihren Patienten – manche<br />
gehen noch einmal in das Zimmer<br />
des Verstorbenen, andere<br />
nehmen still für sich Abschied.<br />
Schwester Annett und ihre<br />
Kollegen überlegen, in Zukunft<br />
eine Zeremonie einzuführen,<br />
an der alle Mitarbeiter teilnehmen,<br />
die sich gerade im Dienst<br />
befinden.<br />
Die enge Bindung zwischen<br />
Kranken und Helfern resultiert<br />
aus der sogenannten Bezugspflege,<br />
die auf der <strong>Palliativstation</strong><br />
praktiziert wird. Das bedeutet,<br />
dass jedem Patienten<br />
eine bestimmte Schwester<br />
oder ein bestimmter Pfleger<br />
zugeordnet wird, der ihn den<br />
gesamten Stationsaufenthalt<br />
über betreut. Das ist eine Voraussetzung<br />
dafür, dass die Patienten<br />
Vertrauen fassen und<br />
die Bezugspersonen eine zwischenmenschliche<br />
Beziehung<br />
zu ihnen aufbauen und auf die<br />
Kranken individuell eingehen<br />
können. Insgesamt kümmert<br />
sich eine<br />
Schwester oder<br />
ein Pfleger um<br />
vier bis maximal<br />
sechs Patienten.Angehörige<br />
und Freunde der Patienten<br />
werden in das Pflegekonzept<br />
integriert und in<br />
ihrem Umgang mit den Kranken,<br />
mit Tod und Trauer, unterstützt.<br />
In manchen Fällen<br />
bleibt der Kontakt zu den Angehörigen<br />
sogar noch lange<br />
Zeit nach dem Tode des Patienten<br />
bestehen, wie es<br />
Schwester Annett im Falle eines<br />
sehr jungen Krebskranken<br />
erlebt hat. Sie hat seinen Sterbeprozess<br />
intensiv begleitet,<br />
war auf seiner Beerdigung und<br />
telefoniert noch immer regelmäßig<br />
mit seiner Schwester.<br />
Circa 90 Prozent der Patienten<br />
auf der <strong>Palliativstation</strong> haben<br />
Krebs im fortgeschrittenen<br />
Stadium. Pfleger Markus arbeitet<br />
als Fachpfleger für Onkologie<br />
im Stationsteam und<br />
beschreibt die Anforderungen<br />
seines Berufs: „Man muss sich<br />
selber schon intensiv mit den<br />
Themen Tod und Sterben auseinandergesetzt<br />
haben und<br />
darf den Fragen der Patienten<br />
dazu nicht ausweichen. Offenheit<br />
und Ehrlichkeit sind auch<br />
sehr wichtig, um hier im Team<br />
erfolgreich mitarbeiten zu<br />
können. Eine lange Berufserfahrung<br />
im pflegerischen Bereich<br />
– zum Beispiel auf einer<br />
onkologischen<br />
Station oder in<br />
Enge Bindung zwischen der Hospizar-<br />
Kranken und Helfern beit – ist für die<br />
tägliche Arbeit<br />
auf der <strong>Palliativstation</strong><br />
von Vorteil.“ Denn<br />
die Schwestern und Pfleger<br />
müssen mit schwierigen Situationen<br />
umgehen können:<br />
Wenn der Patient sich selber<br />
noch ...
5<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr ...<br />
Die Mitarbeiter der <strong>Palliativstation</strong> machen sich Notizen zu einzelnen Patienten und tauschen sich über Schwierigkeiten aus, die gemeinsam gelöst werden müssen.<br />
V.l.n.r.: Dr. Dörte Schotte, Schwester Annett, Schwester Gabi, Assistenzärztin Nina Polze, Pfleger Markus und Psychoonkologin Annett Schön.<br />
… Patienten und Betreuer auf der <strong>Palliativstation</strong> des <strong>UKL</strong><br />
nicht mit dem Sterben auseinandergesetzt<br />
hat, sind die<br />
Mitarbeiter der <strong>Palliativstation</strong><br />
manchmal in der Situation, eigene<br />
emotionale Grenzen zu<br />
überschreiten. Es gibt Momente,<br />
in denen die Patienten weinen<br />
und sagen „Ich will nicht<br />
mehr“ – dann versuchen die<br />
Mitarbeiter der Station sie aufzufangen,<br />
was auch bei den<br />
Helfern Spuren hinterlässt.<br />
„Wir unterstützen uns in solchen<br />
Situationen gegenseitig –<br />
wenn ich einmal nicht ins Zimmer<br />
eines Patienten gehen<br />
kann, weil es an diesem Tag zu<br />
anstrengend für mich ist, frage<br />
ich einen Kollegen: Bitte geh<br />
du, ich schaffe es heute nicht.<br />
Ohne diese Teamarbeit würde<br />
es hier auf der Station gar<br />
nicht funktionieren“, erklärt<br />
Schwester Annett.<br />
Das bedeutet allerdings nicht,<br />
dass die einzelnen Mitglieder<br />
des Teams immer einer Meinung<br />
sind, wenn es um den<br />
Umgang mit schwierigen Patienten<br />
geht. Die verschiedenen<br />
Charaktere,<br />
das Engagement<br />
und den<br />
Enthusiasmus<br />
der einzelnen<br />
Mitarbeiter unter<br />
einen Hut zu bringen, ist<br />
nicht immer leicht, berichtet<br />
Pfleger Markus. Gemeinsam<br />
muss am Ende immer nach einem<br />
Konsens gesucht werden,<br />
denn schließlich steht im Fo-<br />
Die Lebensqualität der<br />
Patienten steht im Fokus<br />
kus der Anstrengungen des gesamten<br />
Teams in erster Linie<br />
die Lebensqualität der Patienten.<br />
Diese leben auf der<br />
<strong>Palliativstation</strong><br />
weitgehend selbstbestimmt,<br />
wie<br />
Schwester Annett<br />
erklärt: „Der Unterschied<br />
zu anderen<br />
Stationen zeigt sich<br />
zum Beispiel in<br />
verschiedenen Privilegien,<br />
die die Patienten<br />
hier haben.<br />
Sie können ausschlafen<br />
und, wenn<br />
sie möchten, gemeinsam<br />
mit den<br />
Schwestern und<br />
Pflegern frühstücken.<br />
Zur Mundhygiene<br />
verwenden<br />
wir bei den Patienten<br />
nicht die sogenanntenMundstäbchen,<br />
sondern<br />
wenden vielmehr Butter, Eiswürfel<br />
in verschiedenen Geschmacksrich-<br />
tungen und<br />
stark verdünntes<br />
Teebaumöl<br />
an. Außerdem<br />
arbeiten wir<br />
vorrangig mit Aromatherapien,<br />
Einreibungen, Waschungen<br />
und Massagen. Auch Alkohol<br />
und Rauchen sind bei uns<br />
erlaubt, wenn der Patient danach<br />
verlangt.“<br />
Als großes Privileg betrachten<br />
die Beschäftigten auf der Station,<br />
dass sie sich viel Zeit für ih-<br />
Dr. Dörte Schotte nimmt sich für jeden Patienten viel Zeit,<br />
bespricht beispielsweise die Medikamentenverträglichkeit<br />
mit dem Kranken. Fotos: Stefan Straube<br />
re Patienten nehmen können.<br />
Der Ablauf ihres Arbeitstages<br />
wird von den Wünschen der<br />
Patienten bestimmt, wie Pfleger<br />
Markus beschreibt: „Der<br />
Patient entscheidet, ob er beispielsweise<br />
morgens erst gewaschen<br />
werden will und dann<br />
frühstückt oder umgekehrt. Er<br />
kann sich auch zuerst für eine<br />
schmerzlindernde Massage<br />
entscheiden und dann den Tag<br />
beginnen. Es gibt kein vorgegebenes<br />
Schema, nach dem die<br />
Patienten sich richten müssen.<br />
Im Gegenteil – wir passen uns<br />
flexibel den Bedürfnissen der<br />
Patienten an.“<br />
Seit Eröffnung<br />
der <strong>Palliativstation</strong><br />
im April diesen<br />
Jahres wurden<br />
dort insgesamt<br />
90 Patienten<br />
betreut,<br />
ungefähr die<br />
Hälfte der Patienten<br />
ist auf<br />
der Station verstorben,<br />
die andere<br />
Hälfte ist in<br />
ein Hospiz oder<br />
nach Hause gegangen.<br />
„Man lernt jeden<br />
Tag von den Patienten,<br />
das Leben<br />
zu achten<br />
und dankbar dafür<br />
zu sein, dass<br />
man selber gesund<br />
ist. Vor allem die jungen<br />
Patienten lehren einen, Respekt<br />
vor den<br />
Belangen des<br />
Alltags zu haben.<br />
Wenn man<br />
es so betrachtet,<br />
kümmern<br />
sich die Patienten auf der anderen<br />
Seite auch um uns“,<br />
meint Schwester Annett. Pfleger<br />
Markus und sie sind sich<br />
sicher: Wer einmal für längere<br />
Zeit auf einer <strong>Palliativstation</strong><br />
Die <strong>Palliativstation</strong> wurde<br />
im April 2009 eröffnet<br />
oder im Hospiz gearbeitet hat,<br />
der bleibt sein Leben lang in<br />
diesem Bereich tätig und setzt<br />
sich mit Leidenschaft für die<br />
Patienten ein. Auch bei ihren<br />
Kollegen beobachten sie diese<br />
Begeisterung für den Beruf,<br />
der nicht zu unterschätzende<br />
psychische Belastungen mit<br />
sich bringt. Um auf Dauer richtig<br />
damit umzugehen, gibt es<br />
für die Stationsmitarbeiter das<br />
Angebot der Supervision.<br />
Auf der Sonnenterrasse erzählt<br />
eine Patientin, dass sie früher<br />
selbst jahrelang auf der Intensivstation<br />
gearbeitet hat und<br />
dass sie von dem Miteinander<br />
auf der <strong>Palliativstation</strong> des<br />
Uniklinikums beeindruckt ist:<br />
„Ich erlebe hier, mit welchem<br />
zeitlichen Aufwand und mit<br />
welcher Herzlichkeit die Patienten<br />
versorgt werden – unabhängig<br />
vom Krankheitsbild.<br />
Das Pflegepersonal geht auf jeden<br />
ein und fragt danach, was<br />
dem Patienten recht ist. Die<br />
Pflege Schwerstkranker ist eine<br />
hohe Belastung und erfordert<br />
viel Kraft,<br />
das weiß ich<br />
aus eigener Erfahrung.<br />
Wir<br />
als Patienten<br />
sind ja hierher<br />
gekommen, damit uns jemand<br />
begleitet und uns die Schmerzen<br />
nimmt. Für uns bedeutet<br />
es eine innere Ruhe, zu wissen,<br />
dass wir bis zum Ende nicht alleine<br />
sind.“ Bettina Hennebach
6 KLINIKUM 2009<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
MAGERSUCHT<br />
Neoprenanzug verhilft zu normaler Körperwahrnehmung<br />
Ein Neoprenanzug hilft, die Körperwahrnehmung<br />
von Magersüchtigen<br />
zu stimulieren und zu<br />
verbessern. Foto: Dr. M.Grunwald<br />
LEBERZIRRHOSE<br />
Über 5000 Magersüchtige<br />
werden<br />
derzeit in Deutschland<br />
behandelt. Meist<br />
sind es junge Mädchen,<br />
die zur Perfektion neigen,<br />
wie Psychologen<br />
meinen. Und die Betroffenen<br />
sind, wenn sie ihre<br />
Krankheit begreifen,<br />
völlig hilflos. „So war<br />
das auch bei unserer<br />
ersten Patientin“, erzählt<br />
der <strong>Leipzig</strong>er Neuropsychologe<br />
PD Dr.<br />
Martin Grunwald. Beim<br />
Leiter des Haptik-Forschungslabors<br />
am Paul-<br />
Flechsig-Institut für<br />
Hirnforschung der Universität<br />
<strong>Leipzig</strong> meldete<br />
sich im Dezember 2002<br />
eine Studentin, die an<br />
Anorexia nervosa litt.<br />
„Sie war unzufrieden<br />
über die bisherigen Therapien,<br />
die ihr nichts<br />
brachten, und hatte gehört,<br />
dass wir hier an<br />
neuen Ideen arbeiten“,<br />
erinnert sich Dr. Grunwald.<br />
„Und wir hatten<br />
tatsächlich eine total<br />
verrückte Idee: Sie in einen<br />
Taucheranzug zu<br />
stecken.“<br />
Magersüchtige leiden an<br />
einer Körperschemastörung,<br />
so der <strong>Leipzig</strong>er<br />
Wissenschaftler. „Sie<br />
nehmen nicht wahr, wie<br />
dünn sie eigentlich sind.<br />
Sie fassen sich selbst un-<br />
gern an und lassen Berührungen<br />
von andern<br />
nicht zu. Unsere Idee<br />
war: Durch den Druck,<br />
den ein Neoprenanzug<br />
auf den Körper ausübt,<br />
lernt das Gehirn der Patienten,<br />
den eigenen<br />
Körper real – als extrem<br />
dünn – wahrzunehmen.“<br />
Die Patientin bekam<br />
einen maßgeschneiderten<br />
Neoprenanzug.<br />
Maßgeschneidert auch<br />
deshalb, weil die Körpermaße<br />
außerhalb<br />
normaler Konfektionsgrößen<br />
lagen: Die 19-<br />
Jährige wog bei einer<br />
Größe von 1,79 Meters<br />
nur 46 Kilogramm.<br />
Der halblange<br />
Anzug war innen mit<br />
Thermoisolationsstoff<br />
bezogen und wies eine<br />
Dicke von fünf Millimetern<br />
auf. Im Januar<br />
2003 begann dann die<br />
Pilotstudie, in der die<br />
Patienten den Anzug<br />
dreimal täglich für eine<br />
Stunde tragen musste.<br />
Regelmäßig wurde sie<br />
im Labor von Dr. Grunwald<br />
per EEG und neuropsychologischen<br />
Tests<br />
untersucht.<br />
„Unsere Patientin war<br />
Studentin und konnte<br />
mit diesen Konstellationen<br />
ihr Studienleben ei-<br />
gentlich ganz normal<br />
verbringen“, sagt Dr.<br />
Grunwald. „Waren bei<br />
ihr Vorlesungen oder Seminare<br />
angesagt, zog sie<br />
sich auf der Toilette den<br />
Neoprenanzug an und<br />
dann ihre Bekleidung<br />
darüber. Das merkte kei-<br />
Dr. Martin Grunwald<br />
ner, half aber bei der Beständigkeit<br />
der Therapie.<br />
Und brachte Erfolge:<br />
So kletterte ihr Gewicht<br />
auf 49<br />
Kilogramm. Das klingt<br />
nicht viel, ist aber bei<br />
Anorexie-Patienten eine<br />
neue Dimension. Denn<br />
sonst kämpft man um<br />
100 Gramm.“<br />
Bei den parallelen EEG-<br />
Transplantation ist oft die letzte Chance<br />
Rund 40 Prozent aller Lebertransplantationen<br />
betrifft<br />
Patienten, die unter alkoholischer<br />
Leberzirrhose leiden.<br />
Während bei einer konservativen<br />
Therapie das 5-Jahres-Überleben<br />
dieser Patienten bei nur 20 Prozent<br />
liegt, erreicht es durch eine<br />
Lebertransplantation immerhin<br />
80 Prozent. Darauf machte Prof.<br />
Dirk Uhlmann bei einer Veranstaltung<br />
der Klinik für Visceral-,<br />
Transplantations-, Thorax- und<br />
Gefäßchirurgie aufmerksam, bei<br />
der deren Direktor Prof. Dr. Sven<br />
Jonas und sein Team rund 100<br />
interessierte Zuhörer über die<br />
neuesten Erkenntnisse bei Lebertransplantationen<br />
informierten.<br />
Bei einer äthyl-toxischen Lebererkrankung<br />
stellt eine absolute<br />
Alkoholkarenz (Enthaltsamkeit)<br />
die wichtigste therapeutische<br />
Maßnahme dar. Allein hierdurch<br />
ist bei sehr vielen Patienten eine<br />
Stabilisierung der Leberfunktion<br />
möglich, insbesondere dann,<br />
wenn noch keine vollständige Le-<br />
berzirrhose vorliegt. Liegt jedoch<br />
das Endstadium einer Leberzirrhose<br />
vor, so kann letztlich nur<br />
eine Lebertransplantation helfen.<br />
Bei der Auswahl der geeigneten<br />
Kandidaten für eine Lebertransplantation<br />
gelte die Sechs-Monats-Regel.<br />
Das heiße, dass der<br />
Patient mindestens sechs Monate<br />
eine völlige Alkoholabstinenz<br />
nachweisen müsse. Ein spezielles<br />
Abstinenz-Screening biete die<br />
Möglichkeit zur Kontrolle. Denn<br />
sei es nicht verantwortbar, aktiven<br />
Alkoholikern eine neue Leber<br />
zu geben. „Das gilt nicht nur aus<br />
ethischer, sondern auch aus medizinischer<br />
Sicht“, so Prof. Uhlmann<br />
und verwies auf mögliche<br />
Komplikationen.<br />
Auf dem Weg zur neuen Leber<br />
durchlaufe der Patient mehrere<br />
Stationen. Der Hausarzt oder Internist<br />
überweise ihn zur Transplantationsambulanz.<br />
Dort finde<br />
eine Evaluation statt. Dann kommen<br />
die Warteliste und schließ-<br />
lich die Transplantation. Weitere<br />
essenzielle Fragen seien das soziale<br />
Umfeld, eine Selbsthilfegruppe<br />
und eine Entzugsbehandlung.<br />
Natürlich werden vor einer<br />
möglichen Transplantation – wie<br />
bei jeder großen Operation – entsprechende<br />
medizinische Unter-<br />
Foto: ukl<br />
Untersuchungen, bei der<br />
die Patientin den Anzug<br />
nicht trug, wurde deutlich,<br />
dass es Aktivitätsveränderungen<br />
auf der<br />
rechten Hirnhemisphäre<br />
gibt. „Wir interpretieren<br />
dies so, dass das Gehirn<br />
anfängt, adäquate Information<br />
über die Körperdimension<br />
zu verarbeiten.<br />
Es erfolgte<br />
also eine Stimulation<br />
der korrekten Körperrepräsentation“,erklärt<br />
Dr. Grunwald.<br />
Lange mussten die<br />
<strong>Leipzig</strong>er Wissenschaftler<br />
um eine Veröffentlichung<br />
ihrer Ergebnisse<br />
kämpfen. Ein<br />
britisches Medizin-<br />
Journal und eine amerikanische<br />
Medizin-<br />
Journalistin brachten<br />
dann für Dr. Grunwald<br />
auch die internationale<br />
Einordnung: „Wir<br />
waren weltweit die<br />
Ersten.“<br />
Heute wird diese <strong>Leipzig</strong>er<br />
Pilotstudie unter anderem<br />
an der Berliner<br />
Charité in breitem Rahmen<br />
als Therapieform für<br />
Magersüchtige angewandt.<br />
Andere Wissenschaftler<br />
untersuchen, ob<br />
die Stimulation durch<br />
den Neoprenanzug auch<br />
Patienten mit chronischen<br />
Schmerzen helfen<br />
suchungen sowie Auswertung<br />
von Bildgebung und Laborwerten<br />
vorgenommen.<br />
Vor der Lebertransplantation<br />
müssen weitere, ebenfalls oft<br />
durch Alkohol hervorgerufene<br />
Begleiterkrankungen ausge-<br />
Eine Transplantation erfordert die Teamarbeit vieler Spezialisten.<br />
Höchste Konzentration und Präzison sind unerlässlich, damit das<br />
transplantierte Organ nach der OP wieder arbeiten kann. Foto: ukl<br />
kann. „Sicher war unsere<br />
Idee ein Durchbruch und<br />
brachte letztlich einen<br />
Therapieansatz, der vielen<br />
Patienten hilft. Ich bedauere<br />
aber, dass es keine<br />
begleitende Forschung<br />
gibt. Denn im Prinzip<br />
wissen wir nur, dass die<br />
Stimulation der Druckreize<br />
wirkt und keine Nebenwirkungen<br />
hat. Aber<br />
keiner weiß, wie die Detailmechanismen<br />
im Gehirn<br />
funktionieren.“<br />
Dass der Neoprenanzug<br />
tatsächlich wirkt, wird<br />
übrigens auch vom regelmäßigen<br />
Stibitzen dieses<br />
medizinischen Hilfsmittels<br />
bestätigt. „Unsere Patientin<br />
verschwand mit<br />
ihrem Anzug, auch an<br />
der Charité ist dieses<br />
Phänomen bekannt“, lächelt<br />
Dr. Grunwald. „Das<br />
ist nicht weiter schlimm.<br />
Schließlich sind die Anzüge<br />
ja maßgefertigt,<br />
würden also sowieso<br />
kaum einem anderen<br />
passen. Und die Kosten<br />
liegen auch nur bei rund<br />
200 Euro. Es zeigt mir<br />
aber die psychologischen<br />
Hintergründe: Die Patienten,<br />
denen jede Berührung<br />
förmlich Pein bereitet<br />
hat, haben den Anzug,<br />
der sie täglich berührte,<br />
ins Herz geschlossen. Es<br />
ist ihre zweite Haut geworden.“<br />
Uwe Niemann<br />
schlossen beziehungsweise in ihrer<br />
Ausprägung abgeklärt werden.<br />
Dies betrifft in erster Linie<br />
eine mögliche Schädigung der<br />
Herzmuskulatur oder auch eine<br />
Bauchspeicheldrüsenentzündung.<br />
Wichtigste Erfolgsvoraussetzung<br />
für alle Patienten ist,<br />
dass Abstinenz die Überlebensrate<br />
nach der Transplantation erhöht,<br />
während weiterer Alkoholgenuss<br />
sie reduziert.<br />
Professor Jonas ergänzt, dass<br />
nicht das Ausmaß des Alkoholmissbrauchs<br />
ausschlaggebend<br />
für eine Leberzirrhose ist, sondern<br />
dass auch genetische Faktoren<br />
eine Rolle spielen. Das sei jedoch<br />
kein Freibrief, sondern eher<br />
eine Warnung: Man müsse nicht<br />
jeden Tag bis zum Exzess trinken,<br />
um eine alkoholische Leberzirrhose<br />
auszulösen. Mit den genetischen<br />
Voraussetzungen reiche<br />
es auch, wenn wenig, aber<br />
stetig Alkohol getrunken werde.<br />
Darin liege eine oft unterschätzte<br />
Gefahr. U.N.
KLINIKUM 2009 7<br />
UNI-HAUTKLINIK<br />
Mit Hightech gegen Falten<br />
Auch die schönste Haut und die beste<br />
Pflege können auf Dauer das Älterwerden<br />
nicht verbergen. Falten sind<br />
dabei die deutlichsten Zeichen einer gealterten<br />
und lichtgeschädigten Haut. Gegen<br />
diese ungeliebten Spuren helfen auch die<br />
teuersten Cremes nicht, sagt Prof. Dr. Uwe<br />
Paasch von der Klinik für Dermatologie,<br />
Venerologie und Allergologie am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Leipzig</strong>. Man kann sie aber<br />
mit neuen wissenschaftlichen Methoden<br />
reduzieren.<br />
Frage: Es gibt Dutzende Anti-Falten-<br />
Cremes, mit denen man angeblich die Zeichen<br />
der Zeit, die sich mit den Jahren ins<br />
Gesicht eingraben, tilgen kann. Sie setzen<br />
aber auf die Lasertherapie. Haben Sie etwas<br />
gegen die sanfte Wirkung von<br />
Cremes?<br />
Prof. Paasch: Überhaupt nichts. Cremes<br />
sind gar nicht schlecht, wenn man die<br />
Haut pflegen will. Denn sie spendet zahlreiche<br />
Nährstoffe, die manche Haut nötig<br />
hat. Dazu kommt, dass durch das Auftragen<br />
und Einreiben die Durchblutung gefördert<br />
wird. Das ist wie eine kleine Massage.<br />
Und unter uns gesagt, wird eine<br />
teure Creme wesentlich intensiver eingerieben<br />
als preisgünstige. Die Massagewirkung<br />
ist dann also besser. Allerdings hilft<br />
es wenig, Cremes auf Falten aufzutragen.<br />
Denn bei allem Respekt vor den Bemühungen<br />
der Kosmetikindustrie: Falten,<br />
die bereits vorhanden sind, lassen sich<br />
nur operativ entfernen.<br />
Also bleibt den Damen nur Ihre Lasertherapie?<br />
Was heißt hier Damen. Es sind eben nicht<br />
VORTRAG<br />
Wie kann ich meine Nieren schützen?<br />
Das geht mir an die<br />
Nieren – wer hat<br />
dieses Sprichwort<br />
nicht schon einmal gehört<br />
oder gar selbst in irgendeinemschmerzlichen<br />
Zusammenhang bereits<br />
verwendet?<br />
Wie ernst es allerdings<br />
auch im wörtlichen Sinn<br />
zu nehmen ist, belegen<br />
offizielle Zahlen und Fakten:<br />
Eine endgültige Nierenschädigung<br />
– ein Nierenversagen<br />
– trifft in<br />
Deutschland jährlich<br />
über 17 000 Personen.<br />
Das sind statistisch gesehen<br />
213 pro einer Million<br />
Einwohner. Seit 1997<br />
stieg die Gesamtzahl der<br />
Betroffenen um 5,1 Prozent.<br />
Experten schätzen die<br />
Zahl der von Nierenschäden<br />
betroffenen Menschen<br />
in Deutschland auf<br />
bis zu sechs Millionen.<br />
Sie äußern immer häufi-<br />
ger die Befürchtung, dass<br />
Nierenschäden bald zur<br />
neuen Volkskrankheit<br />
werden können.<br />
Die Gründe hierfür sind<br />
breit gefächert und die Risikofaktoren<br />
vielfältig. Der<br />
Zusammenhang mit anderenZivilisationskrankheiten<br />
wie Diabetes mellitus,<br />
Bluthochdruck, Überge-<br />
Unter diesem Titel findet am 22.<br />
September ab 18 Uhr ein Vortragsabend<br />
im Hörsaal des Operativen<br />
Zentrums der Universitätsklinik<br />
<strong>Leipzig</strong> in der Liebigstraße 22 statt.<br />
Zu dieser Veranstaltung laden die<br />
Patientenselbsthilfevereinigung Dialyseverband<br />
Sachsen e.V. (DVS) und<br />
die Universitätsklinik <strong>Leipzig</strong> alle<br />
ein, die sich über folgende Themen<br />
informieren möchten:<br />
•Meine gesunden Nieren<br />
Nicht nur Damen möchten ihre Falten<br />
behandelt wissen. Foto: dpa<br />
nur Frauen, die zu uns kommen. Auch immer<br />
mehr Männer – besonders jene, die in<br />
der Öffentlichkeit stehen – nutzen unsere<br />
wissenschaftlich fundierten, medizinischtechnischen<br />
Möglichkeiten zur Faltenreduktion,<br />
wie die fraktionale Lasertherapie.<br />
Was macht denn der Laser genau? Brennt<br />
wicht und Rauchen ist allerdings<br />
offensichtlich:<br />
Zuckerkrankheit oder<br />
Bluthochdruck beispielsweise<br />
schädigen die Nieren<br />
bis hin zum Verlust<br />
der Nierenfunktion.<br />
Im Anfangsstadium,<br />
wenn eine zielgerichtete<br />
ärztliche Therapie das<br />
Fortschreiten der Nieren-<br />
erkrankung noch beeinflussen<br />
könnte, verhindert<br />
ein relativ symptomfreier<br />
Verlauf den Besuch<br />
bei einem Nephrologen.<br />
Zu wenige Menschen wissen<br />
um diese stille Gefahr.<br />
Ein Arzt wird häufig<br />
erst dann aufgesucht,<br />
wenn der Krankheitsverlauf<br />
so weit fortgeschritten<br />
ist, dass als Alternati-<br />
•Kann ich meine Nieren schützen?<br />
•Früherkennung von Nierenerkrankungen,<br />
Vermeidung von Risikofaktoren,<br />
Folgen von Bluthochdruck für<br />
die Nieren<br />
•Diabetes und Nierenerkrankungen<br />
•Hilfe bei Ausfall der Nierenfunktion<br />
und Nierenersatztherapien<br />
•Nierentransplantation – eine Chance<br />
für ein neues Leben<br />
er die alte Haut weg, damit neue entstehen<br />
kann?<br />
Im Prinzip ja. Lassen Sie mich etwas ausholen.<br />
Es gibt zwei Methoden, mit denen<br />
man Falten und andere Veränderungen<br />
der chronisch lichtgeschädigten<br />
Haut reduzieren kann. Das ist<br />
zum Einen die Behandlung mit<br />
einem ablativen, also Haut abtragenden<br />
Laser. Hintergrund<br />
ist die Erfahrung, dass nach<br />
leichten Verbrennungen die<br />
neue Haut deutlich „jünger“<br />
aussieht. Mit ablativen Lasertherapien<br />
wird also tatsächlich<br />
Haut entfernt, damit sie sich erneuern<br />
kann. Die guten therapeutischen<br />
Effekte dieses Skin<br />
Resurfacing mittels CO2-Laser<br />
wurden jedoch überschattet<br />
von Schmerzen beim Patienten,<br />
von Nebenwirkungen und von<br />
einer langen Abheilungsdauer.<br />
Das zweite Verfahren ist die Photothermolyse,<br />
bei der nichts abgetragen, sondern<br />
mittels Laser Hitze in die tieferen Hautzonen<br />
eingebracht wird. Die Wärmewirkung<br />
wirkt dabei auf das Bindegewebe – die<br />
Haut wird straffer. Doch die Ergebnisse<br />
des klassischen Skin Resurfacings können<br />
damit nicht erreicht werden. Bei unserer<br />
fraktionalen Lasertherapie wurden die<br />
Vorteile beider Verfahren kombiniert.<br />
Und was passiert nun genau bei Ihrer<br />
fraktionalen Lasertherapie?<br />
Es wird ein Netz von vielen mikroskopisch<br />
kleinen Löchern – sie sind jeweils im<br />
Durchmesser 120 bis 250 Mikrometer und<br />
etwa 1000 Mikrometer tief – in die Haut<br />
Prof. Dr. Uwe Paasch<br />
Foto: ukl<br />
ve nur noch die Dialyse<br />
bleibt. Das heißt: Eine<br />
Blutwäsche muss lebenslänglich<br />
mittels einer Dialysemaschinedurchgeführt<br />
werden, wenn nicht<br />
die Chance auf eine Nierentransplantation<br />
für<br />
die Betroffenen Abhilfe<br />
schafft.<br />
Dabei ist es so einfach,<br />
+++ 22. September 2009: Ihren Nieren zu Liebe +++<br />
Im Rahmen der Veranstaltung besteht<br />
die Möglichkeit, mit kompetenten<br />
Nierenspezialisten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong> zu diskutieren<br />
oder sich mit persönlichen Fragen<br />
an diese zu wenden.<br />
Neben den <strong>UKL</strong>-Experten Dr. Katrin<br />
Peschel, Prof. Dr. Tom Lindner, Prof.<br />
Dr. Sven Jonas stehen auch betroffene<br />
Patienten, deren Leben sich<br />
durch eine Nierenerkrankung und<br />
deren Folgen grundlegend verändert<br />
hat, Rede und Antwort.<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
gebrannt. Diese Miniatur-Wunden verheilen<br />
innerhalb von wenigen Tagen. Dazu<br />
muss man wissen: Die Haut regeneriert<br />
sich ja von den Wundrändern her. Das bedeutet<br />
aber nicht nur, dass sie von der Seite<br />
her, sondern auch, dass sie sich von unten<br />
her wieder erneuert. Es<br />
wächst also ein Netz von neuen<br />
Hautpartien, das dabei auch<br />
die Falten „anhebt“.<br />
Und das ist schmerzfrei?<br />
Ja, denn die Therapie hinterlässt<br />
nur winzige Wunden. Direkt<br />
nach der Behandlung ist<br />
nur eine leichte Rötung im entsprechenden<br />
Hautareal zu sehen,<br />
nach spätestens drei Tagen<br />
ist auch diese Rötung verschwunden.<br />
Ich kann nur sagen:<br />
Unser<br />
Anti-Falten-Verfahren hat eine<br />
extrem kurze Abheilungszeit –<br />
und es bringt Verbesserungen bei allen Patienten.<br />
Um wie viele Jahre jünger sehen die Patienten<br />
denn aus?<br />
So kann man das nicht messen. Zudem ist<br />
das Ansprechen auf die Therapie natürlich<br />
unterschiedlich – je nach Hauttyp, Alter<br />
oder Vorbelastung. Bei einigen Patienten<br />
sind die Verbesserungen nur moderat,<br />
aber sie sind vorhanden. Was auch exakt<br />
nachweisbar ist: Mit einem Profilometer,<br />
einem speziellen Messgerät, messen wir<br />
vor und nach der Behandlung die Faltentiefe.<br />
Und am Ende haben wir immer eine<br />
Reduzierung der Faltentiefe erreichen<br />
können. Interview: Uwe Niemann<br />
die Initiative für seine<br />
Nierengesundheit selbst<br />
zu ergreifen. Empfehlungen<br />
zum gesunden Lebensstil<br />
gelten auch hier.<br />
Zusätzlich kann man im<br />
Rahmen des Gesundheits-Check-up,<br />
den auch<br />
die gesetzlichen Krankenkassen<br />
ihren Mitgliedern<br />
mit Beginn des 36. Lebensjahres<br />
im 2-Jahres-<br />
Turnus anbieten, seine<br />
Nierenfunktion untersuchen<br />
lassen.<br />
Risikogruppen, das heißt<br />
von der Gefahr einer Nierenerkrankungbesonders<br />
betroffen, sind Diabetiker<br />
und Hypertoniker.<br />
Diese sollten die Vorsorge<br />
besonders ernst nehmen,<br />
sonst ist das Schicksal<br />
fast programmiert. Prinzipiell<br />
gilt aber für alle:<br />
Informieren Sie sich<br />
rechtzeitig, und ein erster<br />
Schritt zum Schutz Ihrer<br />
Nieren ist getan.<br />
Deutsche Nierenstiftung
8 KLINIKUM 2009<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
VOLKSKRANKHEIT<br />
Migräne ist keine Einbildung<br />
Unter chronischen Kopfschmerzen leiden vor allem Frauen. Die meisten von ihnen sind jedoch nicht<br />
in der Behandlung eines spezialisierten Arztes. Foto: DAK<br />
Wer kennt das nicht:<br />
„Schatz heute nicht,<br />
ich habe Migräne“.<br />
Migräne, die Ausrede für verschiedenste<br />
Situationen. Und<br />
doch ist sie eine ernsthafte<br />
Krankheit und weder Ausrede<br />
noch Einbildung. Migräne ist<br />
für Mediziner nur schwer zu<br />
greifen. Vieles ist bereits über<br />
die Migräne bekannt, Ursachen<br />
für diese Nervenerkrankung<br />
wurden bis jetzt jedoch<br />
nicht gefunden. Aus diesem<br />
Grund gibt es für die Migräne<br />
noch keine Heilung, aber viele<br />
Möglichkeiten, das Leben mit<br />
ihr zu erleichtern.<br />
Trotzdem hat die Wissenschaft<br />
in den vergangenen Jahren<br />
große Fortschritte gemacht.<br />
„Es gibt einen Bereich im<br />
Hirnstamm, der während einer<br />
Migräneattacke aktiv ist“,<br />
erklärt Professor Joseph Claßen,<br />
Direktor der Klinik und<br />
Poliklinik für Neurologie am<br />
Uniklinikum <strong>Leipzig</strong>. „Diesen<br />
Bereich nennt man vereinfa-<br />
chend Migränegenerator. Er<br />
steuert die Schmerzwahrnehmung,<br />
die Gefäßweite und ist<br />
in Entzündungsprozesse einbezogen,<br />
die bei einem Migräneanfall<br />
auftreten.“<br />
Der Migränegenerator erweitert<br />
über Nerven die Blutgefäße<br />
im Gehirn und in der Hirnhaut.<br />
Dabei werden Entzündungsbotenstoffe<br />
ausgeschüttet – es<br />
entsteht eine neurogene, also<br />
von den Nervenzellen ausgehende<br />
Entzündung. Das verur-<br />
Migräne – ein Leiden mit vielen Gesichtern<br />
Migräne ist eine oft erblich<br />
bedingte Nervenerkrankung,<br />
die episodisch zu Kopfschmerzen<br />
führt. Typisch sind<br />
dabei Übelkeit, Empfindlichkeit<br />
gegenüber Licht oder Lärm; Bewegung<br />
verstärkt den Schmerz.<br />
Neben der Migräne ohne Aura<br />
bei der die Patienten nur an<br />
Kopfschmerzen und Begleiterscheinungen<br />
leiden, gibt es die<br />
Migräne mit Aura, die etwa ein<br />
Zehntel der Patienten betrifft.<br />
Dabei treten zusätzlich Sehstörungen<br />
oder Schwindel auf. Diese<br />
Symptome nennt man Aura.<br />
Wesentlich seltener ist eine<br />
Sonderform der Migräne mit Aura,<br />
bei der die Patienten neben<br />
den oben beschriebenen Symptomen<br />
der Aura auch unter anderen<br />
neurologischen Ausfällen<br />
leiden. Dies können Lähmungen<br />
oder Sprechstörungen sein.<br />
Zur Behandlung werden Medikamente<br />
verschrieben, die den<br />
Schmerzen und Begleiterscheinungen<br />
entgegen wirken. Bei<br />
schweren Fällen können vorbeugend<br />
Medikamente eingenommen<br />
werden.<br />
Zur nicht-medikamentösen Behandlung<br />
hat sich bislang die<br />
Progressive Muskelrelaxation<br />
bewährt. Die Wirkung von Akupunktur<br />
konnte bisher zwar<br />
nicht wissenschaftlich bestätigt<br />
werden, jedoch gibt es einzelne<br />
Erfolge.<br />
sacht den Schmerz. Die bei einem<br />
Migräneanfall auftretenden<br />
Übelkeit und Sehstörungen<br />
sind ebenfalls Ausdruck von<br />
Funktionsstörungen im Gehirn,<br />
die durch Entzündung und andere<br />
Mechanismen zustande<br />
kommen. „Warum der Migränegenerator<br />
anspringt, ist aber<br />
noch unbekannt“, erklärt der<br />
Neurologe weiter.<br />
„Migräne ist<br />
eine außerordentlichkomplizierteErkrankung,<br />
deren Ursachen<br />
wir gerade<br />
erst zu<br />
verstehen beginnen.“<br />
Man vermutet,<br />
dass bestimmte<br />
individuelle<br />
Faktoren, sogenannte<br />
Trigger,<br />
eine Migräne<br />
auslösen können.<br />
Während<br />
diese Reize wie<br />
Stress, Schlafmangel<br />
oder<br />
Koffeinentzug<br />
für den Großteil<br />
der Bevölkerung harmlos sind,<br />
bedeuten sie für Migränepatienten<br />
den Einstieg in die<br />
nächste Attacke. Der Kieler<br />
Neurologe Professor Wolf-Dieter<br />
Gerber vermutet eine Ursache<br />
in der besonderen Reizverarbeitung<br />
des Gehirns von Migränepatienten.<br />
Seiner Meinung<br />
nach ticken sie anders,<br />
ihr Gehirn steht ständig unter<br />
Hochspannung, arbeitet sehr<br />
schnell und reagiert deshalb<br />
sehr intensiv auf äußere Reize.<br />
Wolf-Dieter Gerber spricht deshalb<br />
von einem „Porsche im<br />
Kopf“. Sollten Triggerreize zu<br />
plötzlich, zu schnell oder zu intensiv<br />
auf diesen „Porsche“ einwirken,<br />
wird das Gehirn übermäßig<br />
aktiviert und es entsteht<br />
die neurogene Entzündung und<br />
mit ihr die Migräne.<br />
Eine Vermeidung der Trigger<br />
durch die Patienten ist deshalb<br />
eine Strategie, um die Migräne<br />
zu behandeln. „Aus diesem<br />
Grund empfehle ich meinen<br />
Patienten immer, ein Kopfschmerztagebuch<br />
zu führen“,<br />
erklärt Professor Joseph Claßen.<br />
„Das ist ein Kalender, in<br />
dem sie ihre Attacken mit den<br />
Begleiterscheinungen eintragen.<br />
So können die Patienten<br />
den Rhythmus ihrer Migräne<br />
und eventuelle Auslöser erkennen.<br />
Eine Feier mit viel Alkohol<br />
und Schlafmangel am Wochenende<br />
kann beispielsweise<br />
zu einer Migräne führen.<br />
Wenn ich das weiß, kann ich<br />
diese Auslöser meiden und<br />
entgehe so einer Attacke, ohne<br />
Medikamente nehmen zu müssen.“<br />
Prof. Dr. Joseph Claßen.<br />
Foto: ukl<br />
Wahllos Kopfschmerzmedikamente<br />
einzunehmen, davon rät<br />
der Neurologe ab. „Das kann<br />
zu einem Dauerkopfschmerz<br />
führen, der durch die Schmerzmittel<br />
ausgelöst wird. Schmerzmittel<br />
müssen deshalb sehr gezielt<br />
eingesetzt werden.“ Aus<br />
diesem Grund sollte man bei<br />
regelmäßigen Kopfschmerzen<br />
zum Arzt gehen,<br />
der auch<br />
eine vorbeugendeTherapie<br />
empfehlen<br />
kann, durch<br />
die Schmerzmitteleingespart<br />
werden<br />
können.<br />
Mit leichtem<br />
Sport, einem<br />
geregeltem Tagesrhythmus<br />
und dem bewusstenVermeiden<br />
von<br />
Stress kann jederMigränepatient<br />
viel zu<br />
seinem Wohlbefindenbeitragen.<br />
„Take<br />
it easy“, rät der Kieler Professor<br />
Gerber seinen Patienten.<br />
„Sie haben ein sehr empfindliches<br />
und vielleicht besonders<br />
schnelles und kreatives Gehirn.<br />
Damit haben Sie vielen<br />
Menschen etwas voraus. Fahren<br />
Sie ihren ,Porsche im Kopf‘<br />
nur manchmal etwas langsamer.“<br />
Ulrike Schnabel<br />
Tipps<br />
für Patienten<br />
• Gehen Sie bei regelmäßigen<br />
Kopfschmerzen zum Arzt. Nehmen<br />
Sie Kopfschmerztabletten<br />
nie über einen längeren Zeitraum<br />
oder zu häufig ein.<br />
• Lernen Sie Ihre Migräne und<br />
deren Auslöser kennen. Führen<br />
Sie dazu ein Kopfschmerztagebuch.<br />
• Meiden Sie Ihre Auslöser, reduzieren<br />
Sie Stress, setzen Sie<br />
sich nicht unter Druck und führen<br />
Sie einen regelmäßigen Tagesablauf<br />
ein.<br />
• Treiben Sie moderaten Sport,<br />
zum Beispiel Radfahren,<br />
Schwimmen oder Wandern.<br />
• Entspannungstraining, wie<br />
die Progressive Muskelrelaxation,<br />
kann einer Migräne vorbeugen.<br />
• Im Fall einer Attacke gönnen<br />
Sie sich Ruhe und Schlaf. Kühlende<br />
Wickel auf der Stirn können<br />
helfen.
UNIVERSITÄTS-LEBEN 9<br />
LEIHGABE<br />
Uni <strong>Leipzig</strong> schickt Schatzkisten nach New York<br />
Behutsam schraubt Restaurator<br />
Jörg Graf den Rahmen<br />
auf und legt eines der ältesten<br />
medizinhistorischen Dokumente<br />
der Welt frei. Vor 3600 Jahren<br />
war der Papyrus Ebers in<br />
Ägypten verfasst worden, seit<br />
1873 ist der Gesundheitsratgeber<br />
im Besitz der <strong>Leipzig</strong>er Universitätsbibliothek<br />
(UB) – und geht nun<br />
auf große Reise. Graf, dessen<br />
Hände in weißen Handschuhen<br />
stecken, verpackt die Kostbarkeit<br />
in spezielles Seidenpapier und<br />
versenkt sie in eine klimatisierte<br />
Kiste. Klappe zu, der Schatz steht<br />
zum Abtransport nach New York<br />
bereit. Bestimmungsort ist der renommierte<br />
Grolier Club, in dem<br />
die UB vom 10. September bis<br />
zum 21. November eine Ausstellung<br />
bestreitet, die sich thematisch<br />
an die bereits in <strong>Leipzig</strong> gezeigte<br />
Exposition Kosmos des<br />
Wissens anlehnt.<br />
„Das wird eine Schau der Superlative,<br />
wir präsentieren 30 unserer<br />
spektakulärsten Stücke“,<br />
schwärmt UB-Direktor Professor<br />
Ulrich Johannes Schneider. „Und<br />
wir tragen so das 600. Universitätsjubiläum<br />
in die USA.“ Der Versicherungswert<br />
der Objekte, zu<br />
denen auch Teile der ältesten Bibel<br />
der Welt, des Codex Sinaiticus,<br />
der Mongolenkoran von 1366 sowie<br />
der prächtige Machsor Lipsiae<br />
AUSSTELLUNG<br />
Fertig machen zum Abflug: Restaurator Jörg Graf verpackt den Papyrus Ebers, ein 3600 Jahre altes<br />
Schriftstück. Es gehört zu den 30 hochkarätigen Exponaten aus der Uni-Bibliothek, die in New York gezeigt<br />
werden. Foto: Volkmar Heinz<br />
aus dem 14. Jahrhundert gehören,<br />
liegt bei rund 20 Millionen<br />
Euro. Schneider: „Das sind Werte,<br />
da wird einem schwindelig.“<br />
Trotzdem lief die Verpackungsaktion<br />
routiniert ab, so dass die<br />
Fracht über den Atlantik düsen<br />
Wie klingt die Universität?<br />
Wie ein Schiffssteuer<br />
sieht es aus, doch das<br />
dunkle Blau des Holzes<br />
erinnert mit seinen gelben<br />
Sternen eher an das Himmelszelt<br />
als an die hohe See. In Kirchen<br />
diente das sogenannte<br />
Glockenrad früher als Musikinstrument.<br />
Heute erinnert an<br />
manchen Orgeln noch der<br />
Zimbelstern an das Rad, beispielsweise<br />
in der Thomaskirche.<br />
Wer es dreht, hört das Klingen<br />
und Läuten von 32 Glocken,<br />
deren Klang gerade durch einzelne<br />
Misstöne fasziniert. „Es<br />
ist ein Symbol für die Welt,<br />
Wissen und Beständigkeit.<br />
Aber sein klangvolles Drehen<br />
erzählt uns auch von der ewigen<br />
Wiederkehr der Natur und<br />
von der Bewegung der Planeten“,<br />
erklärt Prof. Dr. Eszter<br />
Fontana, Direktorin des Museums<br />
für Musikinstrumente der<br />
Universität <strong>Leipzig</strong>. Das Glockenrad<br />
ist eines der<br />
Schmuckstücke in der ersten<br />
Sonderausstellung seit Übergabe<br />
des renovierten Grassi-<br />
Museums vor gut drei Jahren.<br />
Sie beleuchtet Alltag und Fest-<br />
tage von Musikern an der Universität<br />
<strong>Leipzig</strong> von ihrer<br />
Gründung bis heute. Entsprechend<br />
vielfältig sind die Ausstellungsstücke.<br />
Das jüngste<br />
stammt aus dem 21. Jahrhundert,<br />
das Älteste wird auf das<br />
11. Jahrhundert datiert.<br />
Die Schau „Studiosi, Magistri<br />
und die Musik“ zeigt zukunftsträchtige<br />
Begegnungen zwischen<br />
Wissenschaft und Kunst<br />
sowie kuriose Begebenheiten.<br />
So wird der Frage nachgegangen,<br />
warum Jurastudenten immer<br />
wieder zur Musik gelangten<br />
und am Ende gar berühmte<br />
Komponisten und Musiktheoretiker<br />
wurden. Johann<br />
George Tromlitz beispielsweise<br />
entdeckte seine Passion für<br />
die Musik auf Umwegen. Er<br />
hatte sich für die Juristerei<br />
entschieden und arbeitete als<br />
Notar. Doch schließlich verfasste<br />
er wissenschaftliche<br />
Werke über den Flötenbau<br />
und brachte es bis zum Ersten<br />
Flötisten im „Großen Concert“,<br />
dem heutigen Gewandhaus.<br />
Stolz präsentiert Tromlitz auf<br />
einem Gemälde des <strong>Leipzig</strong>er<br />
Malers Daniel Caffe eine edel<br />
konnte, verteilt auf zwei Flugzeuge<br />
und gesponsert von DHL. „Wir<br />
sind auf solche speziellen Transporte<br />
eingestellt, unterstützen das<br />
Uni-Jubiläum durch das, was wir<br />
am besten können – Logistikleistungen“,<br />
meint der Chef von DHL<br />
Hub <strong>Leipzig</strong>, Eric Malitzke.<br />
schimmernde schwarze Querflöte.<br />
Zu sehen ist das Exponat<br />
in der Ausstellung. Offenbar<br />
konnte Tromlitz seine Passion<br />
für die Welt der Noten statt für<br />
diejenige des Notars seiner Familie<br />
weitergeben. Die Komponistin<br />
Clara Schumann war<br />
seine Ur-Enkelin.<br />
Neben diesen überraschenden<br />
Einblicken in das Musikleben<br />
an der Alma mater können Besucher<br />
noch weiteren Fragen<br />
nachgehen: Was bewog den<br />
<strong>Leipzig</strong>er Physikprofessor Arthur<br />
von Oettingen, die Oktave<br />
in 72 Tonstufen zu unterteilen?<br />
Und sind zwölf Töne nicht<br />
genug? Wie brachten es die<br />
jungen Männer in den Sängerschaften<br />
unter einen Hut, morgens<br />
fechten zu üben, dann<br />
zur Vorlesung zu eilen und<br />
abends singend in Frauenkostümen<br />
auf der Bühne des <strong>Leipzig</strong>er<br />
Krystallpalastes zu stehen?<br />
Was ist eine Aug- oder<br />
Farbenorgel? Antworten darauf<br />
gibt es noch bis Ende<br />
April 2010. Bis dahin lädt die<br />
Ausstellung zum musikalischen<br />
Spaziergang durch die<br />
Jahrhunderte ein.<br />
Caroline Kieke<br />
Schneider will die genauen Modalitäten<br />
der Überführung gar nicht<br />
wissen: „Das Ausstellungsprojekt<br />
an sich ist für mich schon aufregend<br />
genug.“ Etwas beruhigt sei<br />
er jedenfalls erst dann, wenn sein<br />
Kollege Graf, der Anfang September<br />
nach New York jettet, an Ort<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
und Stelle alles in bestem Zustand<br />
vorfindet.<br />
Der vor 125 Jahren gegründete<br />
Grolier Club gilt als feine Adresse<br />
für Bibliophile in der US-amerikanischen<br />
Metropole. Im letzten<br />
Jahr war Schneider dort, um Details<br />
des Vorhabens zu besprechen,<br />
für das die ehemalige Mitarbeiterin<br />
der Library of Congress,<br />
Margit Krewson, in New York ihre<br />
Beziehungen spielen ließ. Schneider:<br />
„Ohne solche Kontakte, aber<br />
auch die Unterstützung des Auswärtigen<br />
Amtes und anderer Förderer,<br />
wäre die Ausstellung eine<br />
Wunschvorstellung geblieben.“<br />
Glänzen wird die Schau nicht nur<br />
mit den Prunkstücken aus dem<br />
Fundus der UB, die „wie Skulpturen<br />
des Weltschrifterbes“, so<br />
Schneider, in den Vitrinen zur Geltung<br />
kommen. Zum Arrangement<br />
gehören auch über einen interaktiven<br />
Monitor abrufbare Filme, in<br />
denen Experten das Gezeigte erläutern.<br />
Damit die Alma mater<br />
insgesamt ins rechte Licht rückt,<br />
gibt es einen Überblick zu deren<br />
Werdegang seit der Gründung<br />
1409. „Die Exponate sind damit<br />
für die Besucher in einen gesamtuniversitären<br />
Kontext eingebettet“,<br />
sagt der UB-Direktor.<br />
Mario Beck<br />
www.inpursuitofknowledge.org<br />
www.kosmosdeswissens.de<br />
Flötenerfinder Johann George Tromlitz (1725 bis 1805).<br />
Repro: Museum für Musikinstrumente/Grassi
10 REISE<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
CHINA<br />
Das Hawaii des Fernen Ostens<br />
Pro Jahr 300 Sonnentage,<br />
durchschnittlich 25<br />
Grad im Schatten, ein<br />
badewannenwarmes Meer,<br />
das an kilometerlange weiße<br />
Strände plätschert, dazu<br />
Ananas und Mangos, Orchideen<br />
und Kokospalmen. Das<br />
klingt wie Hawaii? Ist es aber<br />
nicht. Nein, es geht um Hainan,<br />
Chinas größte Tropeninsel,<br />
die ganz im Süden des<br />
„Reichs der Mitte“ liegt und<br />
nur etwas kleiner als Nordrhein-Westfalen<br />
ist. Völlig<br />
aus der Luft gegriffen ist der<br />
Hawaii-Vergleich aber nicht.<br />
Denn, erstens, das chinesische<br />
Eiland vergleicht sich<br />
selbst gern mit der ein paar<br />
Tausend Kilometer weiter<br />
östlich gelegenen US-Inselgruppe<br />
im Pazifik. Zweitens<br />
ist das Klima ähnlich, drittens<br />
gibt es hier wie dort<br />
Massentourismus: Auf Hainan<br />
wurden 2008 rund<br />
sechs Millionen Besucher gezählt,<br />
davon immerhin 6000<br />
aus Deutschland. Der aktuelle<br />
Fünf-Jahres-Plan sieht eine<br />
Steigerung der Besucherzahl<br />
auf 50 Millionen vor.<br />
Viertens sehen sich Hawaiis<br />
Hauptstadt Honolulu und Sanya,<br />
die Touristenmetropole<br />
im Süden Hainans, recht<br />
ähnlich: Hochhäuser direkt<br />
am Strand, viel Verkehr, viele<br />
Hotels, viele Fast-Food-Restaurants.<br />
Mit dem Unterschied<br />
allerdings, dass die<br />
chinesische Schnellküche<br />
deutlich besser schmeckt als<br />
die Produkte der US-Restaurantketten.<br />
Der Hang zur Hawaii-Verehrung<br />
geht – fünftens – so<br />
weit, dass auf Hainan sogar<br />
das Hawaiihemd imitiert<br />
wird: So gut wie alle chinesischen<br />
Touristen auf Hainan<br />
kaufen sich ein solches Stück<br />
Stoff mit knallbunten Mustern.<br />
Die farbenfrohen Hemden<br />
werden freilich nicht in<br />
Hawaii hergestellt, sondern<br />
irgendwo in einer chinesischen<br />
Textilfabrik. Den Chinesen<br />
ist es aber ziemlich<br />
egal, ob sie ein Original am<br />
Leib tragen oder eine Fälschung:<br />
Hauptsache, die Urlaubsoptik<br />
stimmt. Und weil<br />
Chinesen gern in Gruppen<br />
reisen und sich ungern individuell<br />
geben, tragen die Mitglieder<br />
einer Reisegruppe<br />
oder einer Familie oft Hawaiihemden<br />
mit identischen<br />
Farben und demselben Muster<br />
– und manchmal sogar<br />
passende Hosen dazu.<br />
Sechstens: Hawaii und Hainan<br />
sind gleichermaßen<br />
Einwandererinseln, die ursprüngliche<br />
Bevölkerung ist<br />
längst in der Minderheit.<br />
Grün und Blau als beherrschende Farben: Wie hier an der Yalong Bay präsentiert sich Hainan vielerorts tropisch-üppig.<br />
Auf Hawaii werden Touristen,<br />
die sich für die alte polynesische<br />
Kultur interessieren,<br />
in folkloristische Hula-Shows<br />
geschickt, und wer<br />
auf Hainan das ursprüngliche<br />
Leben kennenlernen<br />
will, muss das Volk der Li im<br />
Inneren der Insel besuchen.<br />
Es lebt hier noch in Hütten<br />
aus Reisstroh und geht mit<br />
Pfeil und Bogen auf die<br />
Jagd, posiert aber längst<br />
auch friedlich für touristische<br />
Erinnerungsfotos.<br />
Ein großer Unterschied ist<br />
allerdings sofort zu erkennen:<br />
Während die Strände<br />
auf Hawaii oft voll sind, sind<br />
sie auf Hainan erstaunlich<br />
leer. Was nicht daran liegt,<br />
dass es hier zu wenig Sand<br />
gibt. Doch die meisten chinesischen<br />
Hainan-Touristen<br />
buchen zwar Strandurlaub,<br />
aber am Baden im Meer<br />
sind sie nicht interessiert,<br />
genauso wenig wie am Sonnenbaden.<br />
Lieber geht man<br />
hier mit einem Sonnenschirm<br />
spazieren und begibt<br />
sich allenfalls bis zu den<br />
Knien ins Wasser, was auch<br />
der Tatsache geschuldet ist,<br />
dass viele Chinesen nicht<br />
schwimmen können.<br />
Während auf Hawaii viele<br />
Japaner Urlaub machen,<br />
sind auf Hainan die Russen<br />
die größte Gruppe der ausländischer<br />
Besucher, es kommen<br />
etwa 150 000 pro Jahr.<br />
Das ist vor allem mit der geografischen<br />
Nähe zu erklären:<br />
Von Sibirien sind es nur wenige<br />
Flugstunden nach Hainan.<br />
Russisch ist deshalb,<br />
noch vor Englisch, die am<br />
meisten verbreitete Fremdsprache<br />
auf Hainan. Viele<br />
Geschäfte sind auch mit kyrillischen<br />
Schriftzeichen beschriftet,<br />
und auch Speise-<br />
karten gibt es viel eher mit<br />
russischer als mit englischer<br />
Übersetzung.<br />
Hainans Hauptstadt Haikou<br />
liegt im Norden der Insel.<br />
Hier spielt Tourismus aber<br />
nur eine Nebenrolle, die<br />
Hauptrolle hat der Süden<br />
rund um Sanya inne, wo es<br />
eine Bilderbuchbucht neben<br />
der nächsten gibt, inzwischen<br />
aber auch ein Hotel<br />
neben dem nächsten. Der<br />
Bauboom war so ausgeprägt,<br />
dass Sanya längst die<br />
höchste Dichte an Fünf-Sterne-Hotels<br />
in ganz China hat,<br />
noch vor Peking und Schanghai.<br />
Vertreten sind fast alle<br />
großen Ketten: Von Marriott<br />
bis Hilton, von Sheraton bis<br />
Ritz-Carlton. Auch Kempinski<br />
hat ein Strandresort in<br />
Sanya aufgemacht – im<br />
hauseigenen „Paulaner“ servieren<br />
Chinesinnen dort in<br />
deutscher Tracht deutsches<br />
Bier, frisch gezapft vom Fass.<br />
Wer nicht den gesamten Urlaub<br />
am Strand verbringen<br />
will, vertreibt sich die Zeit in<br />
Sanya – mit Einkaufen und<br />
Essen. Die lokale Spezialität<br />
sind frittierte Seidenraupen.<br />
Hauptsehenswürdigkeit in<br />
der Stadt ist der Luhuitou-<br />
Park, ein begrünter Hügel,<br />
auf dem das Denkmal eines<br />
Rehs, das den Kopf dreht,<br />
steht. Weniger die Skulptur<br />
als vielmehr das Verhalten<br />
balzender Chinesen ist hier<br />
interessant zu beobachten,<br />
denn das vierbeinige Denkmal<br />
gilt als Glücksbringer für<br />
Verliebte. Vor den Toren<br />
Sanyas lockt das neu gebaute<br />
Nanshan-Kloster mit einer<br />
108 Meter hohen Buddhastatue<br />
viele Touristen an. Im<br />
benachbarten Tempelrestaurant<br />
werden vegetarische<br />
Entspannen am Pool: Die meisten Hotels auf Hainan liegen im Süden der Insel. Fotos: dpa<br />
Gerichte aufgefahren, die<br />
aus Tofu geformt sind, aber<br />
wie Fleischspeisen aussehen.<br />
„Das passt“, denkt sich<br />
der Urlauber. Schließlich ist<br />
er in China, da wird der<br />
Wirklichkeit schon mal auf<br />
die Sprünge geholfen.<br />
Außerhalb der von Hochhäusern<br />
geprägten Stadt gibt<br />
es üppige Natur zu bewundern,<br />
so wie es sich gehört<br />
für eine Tropeninsel: Palmenwälder<br />
wuchern neben<br />
riesigen Plantagen von Wassermelonen;<br />
Bauern mit<br />
Wasserbüffeln bewirtschaften<br />
Äcker und Reisfelder, die<br />
so fruchtbar sind, dass drei<br />
bis vier Ernten pro Jahr<br />
möglich sind. Als jüngste<br />
Touristenattraktion wurde<br />
2008 der Yanoda-Nationalpark<br />
eröffnet, ein Urwald,<br />
der eine knappe Autostunde<br />
von Sanya entfernt ist. „Yanoda“<br />
ist die Grußformel der<br />
einheimischen Insulaner,<br />
weshalb die Parkmitarbeiter<br />
jedem Besucher ein lautstarkes<br />
„Ya! No! Da!“ zurufen,<br />
wo auch immer sie ihm begegnen,<br />
selbst auf der Toilette.<br />
Den Park kann man nicht individuell<br />
erkunden, vielmehr<br />
schließen sich die Urlauber<br />
einer Tour an, die auf perfekt<br />
ausgebauten Fußwegen unter<br />
Baumriesen und Riesenfarnen<br />
entlangführt, vorbei<br />
an Wasserfällen, Lianen, Orchideengärten,<br />
über Felsschluchten<br />
und Hängebrücken.<br />
Wer nicht zu Fuß gehen<br />
will, setzt sich in eines<br />
der vielen Elektrowägelchen,<br />
die hier auf einem 18 Kilometer<br />
langen Straßennetz<br />
durch den Regenwald surren.<br />
Hainans Hauptattraktion ist<br />
das Ende der Welt, ein von<br />
großen runden Felsbrocken<br />
geprägter Strand an der Südküste.<br />
Der Name rührt daher,<br />
dass an diesen Ort schon<br />
vor rund 1000 Jahren Beamte<br />
verbannt wurden, die bei<br />
der Obrigkeit in Ungnade gefallen<br />
waren. Damals war<br />
Hainan der Außenposten des<br />
„Reichs der Mitte“, wer hier<br />
lebte, war abgeschnitten<br />
vom Rest der Zivilisation.<br />
Heute geht es am Ende der<br />
Welt dagegen hoch her: Chinesische<br />
Touristen fallen in<br />
Heerscharen ein, kaufen<br />
Souvenirs und Wassereis,<br />
bestaunen den Strand und<br />
die Wellen, die Felsen und<br />
die wenigen westlichen Touristen,<br />
die sich hierher verirren.<br />
Und am Ende wird für<br />
das obligatorische Erinnerungsfoto<br />
posiert – im Hawaiihemd.<br />
Thomas Gross
POLITIK SPEZIAL 11<br />
LANDTAGSWAHLEN<br />
Der Wahlsonntag und die Folgen<br />
Das Ergebnis in Sachsen<br />
41,1<br />
2004<br />
40,2<br />
2009<br />
CDU<br />
43,0<br />
2004<br />
31,2<br />
2009<br />
CDU<br />
23,6<br />
Prozent<br />
20,6<br />
PDS/Linke<br />
26,1<br />
27,4<br />
PDS/Linke<br />
9,8<br />
Sitzverteilung<br />
SPD<br />
Prozent<br />
14,5<br />
58<br />
Das Ergebnis in Thüringen<br />
47,5<br />
2004<br />
2009<br />
2,3<br />
10,4 10,0<br />
Mögliche Koalitionen in Sachsen<br />
CDU / FDP<br />
CDU / SPD<br />
72 Sitze<br />
72 Sitze<br />
58 132<br />
Sitze<br />
60<br />
34,5<br />
CDU<br />
14<br />
21,3<br />
5,9 5,1<br />
FDP<br />
29<br />
Sitzverteilung<br />
18,5<br />
SPD<br />
Das Ergebnis im Saarland<br />
Vorläufiges amtliches<br />
Endergebnis<br />
PDS/Linke<br />
30,8<br />
SPD<br />
24,5<br />
58<br />
30<br />
3,6<br />
FDP<br />
19<br />
5,2<br />
132<br />
Sitze<br />
14<br />
7,6<br />
Mögliche Koalitionen in Thüringen<br />
CDU / SPD<br />
SPD / Linke<br />
48 Sitze<br />
30<br />
45 Sitze<br />
18<br />
88 40<br />
88<br />
Sitze<br />
Sitze<br />
18<br />
27<br />
FDP<br />
9,2<br />
27<br />
60<br />
43<br />
11<br />
Sitzverteilung<br />
14<br />
14<br />
9<br />
8<br />
Grüne<br />
4,5<br />
Grüne<br />
5,6<br />
9,2<br />
Wahlbeteiligung<br />
52,2 %<br />
(2004: 59,6 %)<br />
Vorläufiges amtliches<br />
Endergebnis<br />
6,4 5,6 6,8<br />
18<br />
7<br />
6<br />
NPD<br />
5,3<br />
andere<br />
Wahlbeteiligung<br />
56,2 %<br />
(2004: 53,8 %)<br />
Vorläufiges amtliches<br />
Endergebnis<br />
6,2 4,3<br />
6,7<br />
4,8<br />
1,6<br />
Prozent<br />
13<br />
5,9<br />
Grüne<br />
CDU / Grüne<br />
67 Sitze<br />
5<br />
3<br />
58 132<br />
Sitze<br />
65<br />
NPD<br />
4,0<br />
NPD<br />
1,5<br />
9<br />
SPD / Linke / Grüne<br />
51 Sitze<br />
27<br />
18<br />
88<br />
Sitze<br />
6<br />
andere<br />
Wahlbeteiligung<br />
67,6 Prozent<br />
8,6<br />
Quelle: ARD / Grafik: LVZ<br />
Grafik: Enzo Forciniti<br />
37<br />
3,1<br />
andere<br />
Quelle: ARD / Grafik: LVZ<br />
Grafik: Enzo Forciniti<br />
Grafik: LVZ<br />
An den Tagen nach<br />
den Landtagswahlen<br />
in Sachsen,<br />
Thüringen und im Saarland<br />
zogen die Parteien<br />
ihre Konsequenzen aus<br />
den Ergebnissen: Während<br />
die CDU trotz der<br />
massiven Stimmenverluste<br />
in Thüringen und<br />
im Saarland an ihrem<br />
voll auf Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel zugeschnittenen<br />
Wahlkampf<br />
der leisen Töne festhalten<br />
will, setzt die neu<br />
beflügelte SPD auf härtere<br />
Konfrontation.<br />
CDU hält an Strategie<br />
fest: „Die exorbitanten<br />
Höhen sind im Moment<br />
nicht drin.“ Schöner als<br />
Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel kann man die<br />
Wahlschlappen der CDU<br />
in Thüringen und im<br />
Saarland wohl kaum zusammenfassen.<br />
Nicht<br />
nur die Zeiten absoluter<br />
Mehrheiten sind dort<br />
vorbei, auch eine neue<br />
unionsgeführte Regierung<br />
ist mehr als fraglich.<br />
Konsequenzen aus<br />
den Ergebnissen für ihren<br />
eigenen Wahlkampf<br />
will Angela Merkel nicht<br />
ziehen: „Es ist eindeutig<br />
klar, dass wir an unserer<br />
Strategie nichts ändern.“<br />
Schließlich habe die<br />
CDU trotz der Verluste in<br />
allen drei Ländern die<br />
meisten Stimmen bekommen<br />
– und könne<br />
sich in Sachsen komfortabel<br />
den Koalitionspartner<br />
aussuchen. Auch einen<br />
verschärften Ton in<br />
der Auseinandersetzung<br />
lehnt Merkel ab. „Ich<br />
werde nicht in Lagern<br />
denken, sondern auf die<br />
Menschen zugehen.“ Damit<br />
erteilt die Kanzlerin<br />
Forderungen aus ihrer<br />
Partei und der CSU eine<br />
klare Absage, das Wirtschaftsprofil<br />
zu schärfen<br />
und sich klarer zur FDP<br />
zu bekennen.<br />
SPD wittert Morgenluft:<br />
Die SPD hingegen wittert<br />
Morgenluft und will nun<br />
eine Schippe drauflegen.<br />
„Der Kampf ist offen“,<br />
sagte Parteichef Franz<br />
Müntefering und kündigte<br />
für die verbleibenden<br />
Tage bis zur Bundestagswahl<br />
eine offensive Auseinandersetzung<br />
an. Die<br />
Sozialdemokraten setzen<br />
nun voll auf das Motto:<br />
Schwarz-Gelb verhindern.<br />
Das bestätigte SPD-<br />
Kanzlerkandidat Frank-<br />
Walter Steinmeier: „Zwei<br />
Dinge sind klar: Dramati-<br />
sche Verluste bei der<br />
Union, Schwarz-Gelb<br />
wird nicht gewollt. Und<br />
wir gewinnen das Ruhrgebiet<br />
und große Städte<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
zurück.“ Der einlullende<br />
Wahlkampf der Bundeskanzlerin<br />
werde nicht<br />
aufgehen. „Die Union<br />
und Frau Merkel unterschätzen,<br />
dass die Menschen<br />
Antworten haben<br />
wollen auf die Frage, wo<br />
stehen wir in der Krise<br />
und wie kommen wir da<br />
heraus.“<br />
FDP drängt Union: Im<br />
Gegensatz zur WunschkoalitionspartnerinAngela<br />
Merkel nahm FDP-<br />
Chef Guido Westerwelle<br />
die Ergebnisse der<br />
Landtagswahlen nicht<br />
mit stoischer Gelassenheit<br />
hin. Einen schwarzgelben<br />
Wahlsieg im<br />
Bund sieht er vielmehr<br />
auf der Kippe. „Das wird<br />
ein Kopf-an-Kopf-Rennen<br />
geben. Es steht Spitz<br />
auf Knopf.“ Er drängte<br />
zugleich die Union zu<br />
mehr Klarheit im Wahlkampf<br />
gegen Links und<br />
für ein Bündnis mit der<br />
FDP. „Die Union muss<br />
sich fragen, ob sie weiter<br />
auf drei Koalitionshochzeiten<br />
tanzen will.“ Ohne<br />
Merkel direkt zu nennen,<br />
warf Westerwelle<br />
der Unionsspitze einen<br />
diffusen Bundestagswahlkampf<br />
vor. „Wir<br />
sind klar, andere sind<br />
unklar. Bei uns weiß<br />
man, woran man ist, bei<br />
anderen weiß man es<br />
nicht. Das ist der Grund,<br />
warum wir wachsen und<br />
andere schrumpfen.“<br />
Linke in Siegerlaune: Die<br />
naheliegendste Analyse<br />
aus dem Erstarken der<br />
Linkspartei präsentierte<br />
die Bundeskanzlerin:<br />
„Die Bürger verlangen<br />
nach mehr Gerechtigkeit“,<br />
erklärte Angela<br />
Merkel und kündigte<br />
prompt an, deshalb vor<br />
allem gegen überzogene<br />
Bonus-Zahlungen für<br />
Manager vorgehen zu<br />
wollen. Oskar Lafontaine<br />
und Co. dürften dies<br />
amüsiert zur Kenntnis<br />
genommen haben. Die<br />
Linkspartei sieht sich als<br />
großen Sieger der Landtagswahlen,<br />
ist sich aber<br />
auch über die Schwierigkeiten<br />
bei der praktischen<br />
Umsetzung der<br />
guten Ergebnisse bewusst.<br />
So beharrt der<br />
Spitzenkandidat der Linken<br />
in Thüringen, Bodo<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
Ramelow, darauf, Ministerpräsident<br />
werden zu<br />
wollen. „In Thüringen ist<br />
deutlich geworden, dass<br />
es einen Gestaltungsauftrag<br />
gibt, der an die Linke<br />
gegangen ist.“ Die<br />
Abfuhr von SPD-Parteichef<br />
Franz Müntefering<br />
kam umgehend: „Wir<br />
werden einen Ministerpräsidenten<br />
der Linken<br />
nicht wählen.“ Wie im<br />
Saarland erhebe die<br />
SPD auch in Thüringen<br />
den Anspruch auf das<br />
Amt des Regierungschefs,<br />
ausschlaggebend<br />
könne nicht die Wahlarithmetik<br />
sein. Auf Bundesebene<br />
hält nicht nur<br />
die SPD eine Koalition<br />
mit der Linken für ausgeschlossen,<br />
sondern<br />
auch umgekehrt. „Solange<br />
der Sozialstaat zertrümmert<br />
und zerstört<br />
wird, ist die Chance zur<br />
Zusammenarbeit gleich<br />
null“, sagte Lafontaine.<br />
Grüne gegen Schwarz-<br />
Gelb: Die Grünen sehen<br />
nach dem Superwahlsonntag<br />
ihre Rolle für<br />
den Bundeswahlkampf<br />
nun ganz klar: Sie wollen<br />
das entscheidende<br />
Hindernis für eine<br />
schwarz-gelbe Koalition<br />
sein. Die grünen Spitzen<br />
werteten die „krachenden<br />
Niederlagen“ für<br />
die CDU im Saarland<br />
und Thüringen als Vorzeichen<br />
für den Bund.<br />
„Das ist der Anfang vom<br />
Ende des vermeintlichen<br />
Siegeszugs von<br />
Frau Merkel, die sich ja<br />
schon wieder im Kanzleramt<br />
gesehen hat“,<br />
sagte Parteichefin Claudia<br />
Roth. „Schwarz-<br />
Gelb kann verhindert<br />
werden mit Grün“, so<br />
Bundes-Spitzenkandidat<br />
Jürgen Trittin. Spitzenkandidatin<br />
Renate<br />
Künast erklärte: „Es<br />
gibt keine schwarz-gelbe<br />
Mehrheit – die ist<br />
nicht gewollt.“ Im Saarland<br />
halten sich die<br />
Grünen sowohl eine Zusammenarbeit<br />
mit CDU<br />
und FDP als auch mit<br />
SPD und Linken offen.<br />
Für den Bund wollten<br />
Künast und Roth eine<br />
Koalition mit der Linken<br />
nicht ausschließen,<br />
meinten aber, diese verbiete<br />
sich etwa wegen<br />
einer unzuverlässigen<br />
Außenpolitik von selbst.<br />
Ein Bundesparteitag<br />
hatte lediglich eine Jamaika-Koalition<br />
im<br />
Bund ausgeschlossen.<br />
Maja Zehrt
12 KULTUR<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Beste Fotos<br />
aus drei Ländern<br />
Die Fotoschau 2009 der Landesverbände<br />
Sachsen, Sachsen-<br />
Anhalt und Thüringen des Deutschen<br />
Verbandes für Fotografie<br />
wird am 19. September im Wasserschloss<br />
Klaffenbach in Chemnitz<br />
eröffnet. Wettbewerbsbeiträge können<br />
noch bis 8. September eingereicht<br />
werden. Die Motive sowie<br />
die Ausführung in Schwarz-Weiß<br />
oder Farbe seien frei wählbar. Die<br />
Jury wählt am 11. September die<br />
kreativsten und fotografisch hochwertigsten<br />
Schnappschüsse aus.<br />
Neben den Siegerbeiträgen zeigt<br />
die Ausstellung bis 25. Oktober<br />
insgesamt rund 100 der besten<br />
eingereichten Arbeiten. Die gemeinsame<br />
Länderschau findet<br />
zum dritten Mal im Wasserschloss<br />
Klaffenbach, einem externen Veranstaltungsort<br />
der Stadt Chemnitz,<br />
statt. ddp<br />
Ärger um<br />
Tim und Struppi<br />
Ein Kongolese will den Comic-<br />
Band „Tim im Kongo“ verbieten<br />
lassen. Das Album aus der<br />
Reihe „Tim und Struppi“ des belgischen<br />
Zeichners Hergé vermittle<br />
ein rassistisches, erniedrigendes<br />
und entwürdigendes Bild der<br />
Schwarzen im Kongo, zitiert die<br />
französische Tageszeitung „Le<br />
Parisien“ den in Belgien lebenden<br />
Buchhalter Bienvenu Mbutu.<br />
Deswegen wolle dieser jetzt in<br />
Frankreich juristisch gegen den<br />
Verlag vorgehen. dpa<br />
SHOWBUSINESS<br />
Der Einmal-Bond<br />
Nur hartgesottenen<br />
Bond-Fans ist der<br />
Name George Lazenby<br />
ein Begriff. Dabei könnte<br />
der australische Schauspieler<br />
so berühmt sein wie<br />
Sean Connery, Roger<br />
Moore, Pierce Brosnan, Timothy<br />
Dalton und Daniel<br />
Craig, hätte er nicht nach<br />
nur einer Bond-Folge seinen<br />
Dienst als Agent ihrer<br />
Majestät quittiert. Lazenby,<br />
der am 5. September 70<br />
Jahre alt wird, hat gleich<br />
zwei „Rekorde“ als Geheimagent<br />
007 aufgestellt:<br />
„Im Geheimdienst ihrer<br />
Majestät“ war der einzige<br />
Auftritt des Schauspielers<br />
als James Bond. Jeder andere<br />
007-Darsteller erhielt<br />
mehrfach die Lizenz zum<br />
Töten.<br />
Lazenby war auch der Einzige,<br />
der am Ende sein<br />
Bond-Girl auf der Leinwand<br />
heiratet. Gespielt von<br />
Diana Riggs, die als Emma<br />
Peel in der TV-Serie „Mit<br />
Schirm, Charme und Melone“<br />
Furore gemacht hatte,<br />
stirbt die Agentenschönheit<br />
allerdings auf dem Weg in<br />
die Flitterwochen bei einer<br />
Schießerei. „Im Geheimdienst<br />
ihrer Majestät“ („On<br />
Her Majesty’s Secret Service“)<br />
kam 1969 in die Kinos.<br />
Die Rarität unter den<br />
James-Bond-Filmen wurde<br />
von dem Briten Peter R.<br />
Hunt inszeniert. Als „Neuer<br />
Interessante Leihgabe: Kunigunde von der<br />
Adamspforte des Bamberger Doms.<br />
Star des Jahres“ sahnte Lazenby<br />
prompt eine Golden-<br />
Globe-Nominierung ab.<br />
Das waren seine „15 Minuten<br />
des Ruhms“, an<br />
die der Schauspieler<br />
nie wieder anknüpfen<br />
konnte.<br />
Nach einer weniger<br />
glamourösen Karriere<br />
als Autoverkäufer<br />
in seiner<br />
australischen Heimat<br />
war der blendend<br />
aussehende<br />
Hüne Mitte der<br />
1960er Jahre nach<br />
London gekommen.<br />
Dort strahlte er bald<br />
in die Kameras von<br />
Werbefotografen.<br />
Ob Haarshampoo,<br />
Schokolade, Zigaretten<br />
oder Mode,<br />
Lazenby avancierte<br />
schnell zu einem<br />
der erfolgreichsten<br />
und bestverdienenden<br />
Models. Sean<br />
Connery drehte unterdessen<br />
seine ersten<br />
fünf Bond-Filme, von<br />
„Dr. No“ (1962) bis „Man<br />
lebt nur zweimal“ (1966).<br />
Der lässige Schotte, für viele<br />
Fans der James Bond<br />
schlechthin, spielte 007 als<br />
eleganten und knallharten<br />
Macho. Nach Connerys<br />
Goodbye stießen die Produzenten<br />
auf den australischen<br />
Dressman, der als<br />
guter Schwimmer, Skiläu-<br />
AUSSTELLUNG<br />
fer und Kampfsportfan<br />
weitere Pluspunkte vorweisen<br />
konnte. Dass ihm die<br />
Leinwanderfahrung fehlte,<br />
spielte da wohl keine Rolle.<br />
Er bekam sie, doch es war<br />
kein leichtes Spiel.<br />
Das Drehbuch war noch<br />
auf die Person Connerys<br />
zugeschnitten – ein schweres<br />
Erbe für den Australier.<br />
Die sechste Bond-Folge<br />
war menschlicher angelegt.<br />
Er durfte Gefühle zeigen<br />
und sich ernsthaft verlie-<br />
ben. An den Kinokassen<br />
konnte „Im Geheimdienst<br />
ihrer Majestät“ aber nicht<br />
mit den Vorgängern mithalten.<br />
Das Publikum<br />
trauerte um<br />
Connery, dem farblosen<br />
Lazenby fehlte<br />
das Charisma. Aber<br />
wegen seiner gekonnt<br />
gedrehten Action-Szenen<br />
hat der<br />
Film bis heute einen<br />
festen Platz auf der<br />
Liste der Bond-Favoriten.<br />
Der 007-Rummel<br />
war Lazenby zu<br />
Kopf gestiegen. Die<br />
Produzenten wollten<br />
den Schauspieler für<br />
fünf Folgen anheuern,<br />
doch wegen<br />
Vertragsstreitigkeiten<br />
quittierte er<br />
schon vor der Premiere<br />
seines ersten<br />
und einzigen Streifens<br />
den Dienst. „Ich<br />
lief davon, was für<br />
meine Karriere<br />
wirklich kein kluger Schritt<br />
war“, räumte der Schauspieler<br />
2002 in einem Interview<br />
ein. Scherzend<br />
malte er seine Zukunft als<br />
Bond-Superstar aus. „Ich<br />
hätte mir wahrscheinlich<br />
drei oder vier Hollywood-<br />
Ehefrauen und ein Drogenproblem<br />
eingehandelt“.<br />
Lazenbys Ehe mit der Zei-<br />
tungserbin Christina Gannett<br />
hielt immerhin 24 Jahre.<br />
2002 heiratete er die<br />
frühere Tennisspielerin<br />
Pam Shriver. Das inzwischen<br />
getrennte Paar, das<br />
in Südkalifornien eine große<br />
Ranch besitzt, hat drei<br />
kleine Kinder.<br />
Als Ex-Bond kehrte Lazenby<br />
schließlich wieder zur<br />
Werbung zurück. Er spielte<br />
auch in zahlreichen TV-Produktionen,Hongkong-Action-Streifen,Bond-Parodien<br />
und Billigfilmen mit,<br />
darunter „Kentucky Fried<br />
Movie“ und „Lance – stirb<br />
niemals jung“. Zudem war<br />
er an der Seite von Sylvia<br />
Kristel in mehreren Folgen<br />
der Erotik-Serie „Emmanuelle“<br />
zu sehen. 2003 nahm<br />
er von der Schauspielerei<br />
endgültig Abschied.<br />
Gegen 007 hegt er offenbar<br />
keinen Groll. So feierte<br />
Lazenby 2002 bei der Londoner<br />
Weltpremiere von<br />
„Stirb an einem anderen<br />
Tag“ kräftig mit. Die<br />
Queen war höchstpersönlich<br />
erschienen, um sich<br />
von der Arbeit ihres besten<br />
Geheimagenten zu<br />
überzeugen. Neben Bond-<br />
Hauptdarsteller Pierce<br />
Brosnan und dessen Vorgängern<br />
Timothy Dalton<br />
und Roger Moore durfte<br />
auch Lazenby nicht fehlen.<br />
Barbara Munker<br />
Mittelalter trifft Moderne in Magdeburg<br />
Zum 800. Jubiläum<br />
des Magdeburger<br />
Doms ist<br />
die Ausstellung „Aufbruch<br />
in die Gotik“ feierlich<br />
eröffnet worden.<br />
Im Kunsthistorischen<br />
Museum werden kostbare<br />
Leihgaben aus<br />
Museen, Schatzkammern,<br />
Bibliotheken<br />
und Archiven dargestellt.<br />
Die Schau umfasst<br />
rund 400 Originalstücke<br />
aus dem 13. Jahrhundert<br />
aus zehn europäischen<br />
Ländern.<br />
Dabei sollen die Gemeinsamkeitenzwischen<br />
Mittelalter und<br />
Moderne zum Vorschein<br />
kommen. Laut<br />
Museumsdirektor Matthias<br />
Puhle ist die<br />
Schau von „europäischem<br />
Rang“. Für Besucher<br />
ist sie bis zum<br />
James-Bond-Darsteller George Lazenby<br />
wird dieser Tage 70 Jahre alt. Foto: dpa<br />
Die Heidelberger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels wird in der<br />
neuen Landesausstellung „Aufbruch in die Gotik“ gezeigt. Fotos: dpa<br />
6. Dezember, dem Nikolaustag,<br />
geöffnet.<br />
Der Magdeburger Dom<br />
war der erste Kathedralbau<br />
im Heiligen Römischen<br />
Reich auf deutschem<br />
Boden. Dafür<br />
wurde der neue Stil der<br />
Gotik gewählt. Für die<br />
Landesausstellung hat<br />
Bundestagspräsident<br />
Norbert Lammert die<br />
Schirmherrschaft übernommen.Sachsen-Anhalts<br />
Regierungschef<br />
Wolfgang Böhmer hob<br />
die Gemeinsamkeiten<br />
zwischen Mittelalter<br />
und Moderne hervor,<br />
die in der Schau deutlich<br />
werden. „Da ist<br />
mehr als Ästhetik im<br />
Spiel“, sagte der Mag-<br />
deburger katholische<br />
Bischof Gerhard Feige.<br />
Die Schau sensibilisiere<br />
moderne Menschen,<br />
dass „fast jedes Detail<br />
einen geistlichen Hintergrund“<br />
besitzt.<br />
Böhmer lobte auch die<br />
Arbeit des Museumsdirektors.<br />
Puhle gelinge<br />
es nicht nur mit der<br />
neuen Ausstellung,<br />
„immer wieder eine<br />
breite Öffentlichkeit für<br />
geschichtliche Themen<br />
zu interessieren“. dpa<br />
Die Ausstellung „Aufbruch<br />
in die Gotik“ ist<br />
vom 31. August bis zum<br />
6. Dezember täglich von<br />
10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
Der Eintritt kostet sieben,<br />
ermäßigt fünf Euro.<br />
Mehr Informationen im<br />
Internet unter: www.gotik2009.de;www.khmmagdeburg.<br />
de .
UNTERHALTUNG 13<br />
FILM<br />
Promis lieben „Wickie“ und „Bully“<br />
Promis lieben „Wickie“<br />
–oder vielleicht<br />
auch einfach<br />
nur Filmemacher Michael<br />
„Bully“ Herbig. Bei<br />
der Premiere des neuen<br />
„Bully“-Streifens „Wickie<br />
und die starken<br />
Männer“ in München jedenfalls<br />
strömte die<br />
deutsche Film- und Medienprominenz<br />
in Scharen<br />
über den Roten Teppich.<br />
Die Jung-Schauspielerinnen<br />
Nora<br />
Tschirner, Karoline Herfurth<br />
und Hannah Herzsprung,<br />
Torwart-Star<br />
Jens Lehmann mit Familie<br />
und sogar Joachim<br />
„Blacky“ Fuchsberger<br />
kamen zum Familienfilm-Gucken.<br />
Die echten Stars des<br />
Abends waren im Gewimmel<br />
aber erst einmal<br />
gar nicht zu erkennen.<br />
Der gerade mal elf Jahre<br />
alte „Wickie“-Darsteller<br />
Jonas Hämmerle und<br />
seine nochmals einen<br />
halben Kopf kleinere<br />
Filmpartnerin Mercedes<br />
Jadea Diaz (Ylvi) wurden<br />
von den Fans schon geliebt,<br />
bevor die überhaupt<br />
den Film gesehen<br />
hatten. Furchtlos beantworteten<br />
sie die Reporterfragen<br />
vor laufender<br />
Kamera und gaben ganz<br />
professionell Autogramme.<br />
„Klar habe ich früher<br />
selber Wickie geguckt“,<br />
erzählte Fußballer Jens<br />
Lehmann. Wigald Boning<br />
und Comedian Mi-<br />
XXXXX<br />
chael Mittermeier ge-<br />
standen ebenfalls ihre<br />
Begeisterung für die Zeichentrickserie<br />
aus den<br />
Samson aus der deutschen Ausgabe<br />
der Sesamstraße. Foto: A. Kempner<br />
1970er Jahren. Vielleicht<br />
kamen auch deshalb<br />
so viele vorbei, weil<br />
vom Erwachsenen bis<br />
zum Kind jeder schon<br />
mal von dem kleinen Wi-<br />
kinger und seinen Abenteuern<br />
gehört hat.<br />
„Wenn man mir das vor<br />
35 Jahren erzählt hätte,<br />
dass ich diesen Film mache,<br />
dann wäre ich einfach<br />
umgefallen“, sagte<br />
Herbig.<br />
Manchen war „Wickie“<br />
sogar ein Vorbild. „Ich<br />
war mit zehn Jahren<br />
auch nur einen Meter<br />
zehn groß, war blond<br />
und hatte so einen Topfschnitt.<br />
Ich habe das regelmäßig<br />
gesehen und<br />
mir gewünscht, dass ich<br />
irgendwann, eines Tages,<br />
so sein kann wie<br />
Wickie dort.“ Für seinen<br />
Komödianten-Kollege<br />
Mittermeier war „Wickie“<br />
immer der „kleine<br />
Streber“. Er mochte es<br />
lieber härter: „Der<br />
schreckliche Sven war<br />
einfach der Coolste. Die<br />
andere waren ja alles<br />
Loser. Die haben ja nur<br />
gewonnen, weil ein kleiner<br />
Junge sich an der<br />
Nase gekratzt hat.“<br />
Aber auch die jüngste<br />
Generation kennt die<br />
Zeichentrickserie noch.<br />
Hauptdarsteller Hämmerle<br />
zum Beispiel: „Die<br />
Filme fand ich total lustig.<br />
Der Junge kann den<br />
Erwachsenen sagen, wie<br />
es richtig ist und wie<br />
man es am besten macht<br />
– das fand ich witzig, die<br />
Idee.“ Bei so hohen Er-<br />
wartungen latete die<br />
Frage natürlich: Hat es<br />
„Bully“ geschafft, die<br />
kultige Zeichentrickserie<br />
mit echten Menschen gebührend<br />
umzusetzen?<br />
Jonas Hämmerle (v.l.), Michael „Bully“ Herbig und Mercedes Jadea Diaz posieren<br />
vor der Premiere des Films „Wickie und die starken Männer“. Foto: ddp<br />
AUSZEICHNUNG<br />
„Einen Film ins Kino zu<br />
bringen, ist so ein bisschen<br />
wie eine Geburt, so<br />
muss sich das anfühlen“,<br />
sagte Herbig. „Wenn<br />
man dann rauskommt,<br />
sollen die Leute natürlich<br />
sagen: ,Oh ist das<br />
schön‘, und nicht ,Oh ist<br />
das hässlich‘“. Vom Premierenpublikumjedenfalls<br />
gab es schon mal<br />
Applaus. Ab 9. September<br />
können sich dann<br />
Kinder und erwachsene<br />
„Bully“-Fans selber ein<br />
Bild machen.<br />
Für ein paar der Gäste<br />
auf dem Roten Teppich<br />
war der Abend gleich eine<br />
Premiere im doppelten<br />
Sinn. Mehrere der<br />
„starken Männer“ hatten<br />
sich ihre Rollen bei einer<br />
Casting-Show erkämpft,<br />
die Herbig eigens für<br />
den Film auf dem Sender<br />
ProSieben gemacht<br />
hatte. „Wow, das ist<br />
schon wirklich aufregend“,<br />
sagte Gewinner<br />
Jörg Moukaddam, der<br />
im Film den tölpeligen,<br />
aber liebenswerten Wikinger<br />
Faxe spielt. „Das<br />
war immer eine meiner<br />
Lieblingsfiguren“, berichtete<br />
Torwart Lehmann.<br />
Allerdings musste man<br />
schon ganz genau hinschauen,<br />
um die Schauspieler<br />
in Anzug oder<br />
Abendkleid zu erkennen.<br />
Denn mit Bärten, langen<br />
Haaren und jeder Menge<br />
Matsch versehen sieht<br />
sich mancher im Film<br />
gar nicht mehr ähnlich.<br />
Christoph Maria Herbst<br />
ist Dank Schnurrbart<br />
und Wikinger-Helm<br />
kaum zu erkennen. Herbert<br />
Feuerstein trägt zumindest<br />
eine seiner Charakter-Brillen,<br />
wenn<br />
auch aus Horn zusammengezimmert.<br />
Die<br />
Maske vollbrachte wahre<br />
Wandlungs-Wunder.<br />
Am bayerischen Walchensee<br />
wurde für „Wickie“<br />
dann noch eigens<br />
ein komplettes Wikinger-<br />
Dorf nachgebaut. Da<br />
musste selbst „Bully“,<br />
der Macher von „Der<br />
Schuh des Manitu“, zugeben:<br />
„Diese Ausstattung<br />
hier war das größte,<br />
was ich bisher gesehen<br />
habe.“ Britta Gürke<br />
Ehren-Grammy für die Sesamstraße<br />
Die „Sesamstraße“-Macher<br />
haben zum bevorstehenden<br />
40. Jubiläum der Kindersendung<br />
den US-Fernsehpreis<br />
Emmy für ihr Lebenswerk bekommen.<br />
Die amerikanische Fernsehakademie<br />
würdigte mit der Auszeichnung<br />
die „Sesamstraße“ als<br />
die „weltweit höchstgeschätzte<br />
und meistgesehene TV-Bildungsshow<br />
für Kinder“.<br />
Der Preis wurde in Los Angeles<br />
im Rahmen der Vergabe der 36.<br />
Daytime Emmy Awards überreicht.<br />
Mit ihnen werden US-Sendungen<br />
geehrt, die tagsüber laufen.<br />
Die bedeutenderen Emmy-<br />
Preise für das Hauptabendpro-<br />
gramm, die Primetime Emmys,<br />
werden in der Nacht am 20. September<br />
vergeben.<br />
Zahlreiche Film- und Fernsehstars<br />
wie Tyra Banks oder Ellen DeGeneres<br />
waren zur Verleihungsgala<br />
gekommen. Die meisten Preise<br />
räumten der Sender ABC und die<br />
nicht-kommerzielle Senderkette<br />
PBS ab. Nach 2008 erhielt „The<br />
Tyra Banks Show“ auch 2009 den<br />
Emmy für die beste Talksendung.<br />
Das amerikanische Pendant zu<br />
Günther Jauch, die „Wer wird Millionär?“-Moderatorin<br />
Meredith<br />
Vieira, wurde als beste Spielshow-<br />
Gastgeberin ausgezeichnet. Die<br />
„Sesamstraße“, die im Laufe der<br />
Jahre bereits mit 118 Emmys ausgezeichnet<br />
wurde, erhielt neben<br />
dem Lebenswerkpreis einen weiteren<br />
Emmy Award: Kevin Clash,<br />
der das rote Monster Elmo spielt,<br />
wurde als bester Darsteller in einer<br />
Kinderserie geehrt.<br />
Sie ist die am längsten ausgestrahlte<br />
Kindershow in der Geschichte<br />
des Fernsehens und verdankt<br />
ihren Erfolg unter anderem<br />
der geschickten Kombination von<br />
Unterhaltung und Anleitung zum<br />
frühen Lernen. Das US-Original<br />
wurde oder wird noch in mehr als<br />
120 Ländern gesendet. Darüber<br />
hinaus haben 25 Länder unabhängige<br />
Programme mit den Cha-<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Victoria Beckham (35), wird<br />
scheinbar entspannter: Als<br />
sie jüngst ein Fitness-Studio in<br />
Beverly Hills besuchte, bot sie<br />
Beobachtern einen seltenen Anblick.<br />
„Posh-Spice“ verließ das<br />
frühere Spice Girl das Studio ohne<br />
Make-up, um sich nach Hause<br />
chauffieren zu lassen. Da<br />
Victoria, die zurzeit hauptsächlich<br />
als Modemacherin arbeitet,<br />
für ihr perfektes Styling bekannt<br />
ist, überraschte ihr natürlicher<br />
Look. Offenbar hat ihr lediglich<br />
die sportliche Anstrengung etwas<br />
Röte ins Gesicht getrieben.<br />
Wenig später soll sie bei einem<br />
Spiel ihres Mannes David (34)<br />
wieder mit voller Kriegsbemalung<br />
gesichtet worden sein.<br />
Jenna Bush Hager, Tochter von<br />
Ex-US-Präsident George W.<br />
Bush, fängt beim Fernsehen an.<br />
Wie der TV-Sender NBC mitteilte,<br />
wird die 27-Jährige ab September<br />
als Korrespondentin für die<br />
„Today“-Show arbeiten. Bush Hager<br />
werde für die Magazinsendung<br />
bunte Geschichten und<br />
Features liefern. Jenna habe bei<br />
früheren Auftritten eine „natürliche<br />
Begabung“ für die Kommunikation<br />
und den Kontakt zu<br />
Menschen gezeigt, sagte<br />
„Today“-Produzent Jim Bell. „Sie<br />
ist eine großartige Ergänzung für<br />
unser Team.“ Bush Hager unterrichtet<br />
derzeit an einer Schule in<br />
Baltimore.<br />
Rowan Atkinson (54) hat erneut<br />
einen Luxuswagen zu<br />
Schrott gefahren. Der britische<br />
Komiker steuerte diesmal einen<br />
silbernen Audi frontal in ein Müllfahrzeug.<br />
Während der 46-Jährige<br />
Fahrer des Müllautos unversehrt<br />
blieb, zog sich Atkinson<br />
Prellungen im Gesicht und an<br />
den Rippen zu. Sein Audi erlitt einen<br />
Totalschaden. Es ist bereits<br />
der vierte Unfall, in den der Mr.<br />
Bean-Darsteller in den letzten<br />
Jahren verwickelt war.<br />
rakteren der Sesamstraße entwickelt.<br />
In den USA wurde die Sendung<br />
seit ihrem Start am 10. November<br />
1969 von 77 Millionen<br />
jetzt erwachsenen Amerikanern<br />
regelmäßig angeschaut. Eine Umfrage<br />
von 1996 ergab, dass 95<br />
Prozent der damals jüngsten US-<br />
Generation bis zum Eintritt häufig<br />
bis regelmäßig Zuschauer der Sesamstraße<br />
waren. In Deutschland<br />
läuft die „Sesamstraße“ seit 1973;<br />
neben eigenen Puppenfiguren wie<br />
Samson und Tiffy traten auch etliche<br />
deutsche Fernsehstars in der<br />
selbst produzierten deutschen<br />
Rahmenhandlung auf, darunter<br />
Lilo Pulver, Manfred Krug oder<br />
Horst Janson. dpa
14 PRÄVENTION<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Wechselwirkung<br />
beachten<br />
Auch vermeintlich harmlose<br />
pflanzliche Arzneien können<br />
gefährliche Wechselwirkungen<br />
mit anderen Medikamenten haben.<br />
Patienten sollten die Einnahme<br />
pflanzlicher Mittel immer<br />
mit ihrem Arzt absprechen.<br />
Darauf weist Prof. Karin<br />
Kraft vom Berufsverband Deutscher<br />
Internisten in Wiesbaden<br />
hin. Das gelte besonders,<br />
wenn eine Medikation umgestellt<br />
wird oder eine Operation<br />
ansteht. Denn manchmal besteht<br />
die Gefahr, dass das Mittel<br />
die Blutgerinnung, den Blutdruck<br />
oder die Narkose beeinflusst.<br />
So kann etwa Johanniskraut<br />
die Wirkung bestimmter<br />
Antidepressiva, von Cholesterinsenkern<br />
wie Simvastatin<br />
und Schmerzmitteln wie Triptanen<br />
sowie einiger verschreibungspflichtiger<br />
Schlaf- und<br />
Beruhigungsmittel – sogenannte<br />
Benzodiazepine – beeinträchtigen.Johanniskrautpräparate<br />
ganz vermeiden sollten<br />
Patienten, die zum Beispiel<br />
Proteaseinhibitoren oder Zytostatika<br />
einnehmen, rät Kraft,<br />
die den Lehrstuhl für Naturheilkunde<br />
an der Universität Rostock<br />
inne hat. Dass Johanniskraut<br />
die Wirksamkeit der Anti-<br />
Baby-Pille hemmt, habe sich<br />
dagegen in kontrollierten Studien<br />
bislang nicht bestätigt.<br />
Ein Risiko bestehe aber eventuell<br />
bei sehr niedrig dosierten<br />
Hormonpräparaten. dpa<br />
Gluten-Tests<br />
nicht sicher<br />
Schnelltests aus dem Handel<br />
können eine Glutenunverträglichkeit<br />
nicht sicher diagnostizieren.<br />
Darauf weist die<br />
Deutsche Zöliakie-Gesellschaft<br />
(DZG) in Stuttgart hin.<br />
Die Herstellerangabe, dass<br />
der Test nach wenigen Minuten<br />
Aufschluss darüber gibt,<br />
ob die Testperson daran leidet,<br />
sei irreführend. Für eine<br />
sichere Diagnose sei eine Gewebeprobe<br />
des Dünndarms<br />
zwingend notwendig. Der<br />
Schnelltest könne – wenn<br />
überhaupt – lediglich als ein<br />
erster Indikator dienen. Die<br />
DZG rät, bei Magen- und Darmbeschwerden<br />
wie anhaltendem<br />
Durchfall direkt einen Arzt<br />
aufzusuchen. Dadurch ließen<br />
sich auch unnötige Kosten vermeiden.<br />
In Deutschland leidet<br />
den Angaben zufolge jeder<br />
250. Deutsche an Zöliakie, einer<br />
Unverträglichkeit des Klebereiweißes<br />
Gluten. Die Betroffenen<br />
müssen daher strikt<br />
auf eine glutenfreie Ernährung<br />
achten und dürfen daher keine<br />
Produkte aus Weizen, Dinkel,<br />
Roggen, Gerste oder Hafer essen.<br />
dpa<br />
SCHWEINEGRIPPE<br />
<strong>UKL</strong>-Experten raten zur Impfung<br />
Schweinegrippe – seit<br />
längerer Zeit wabert<br />
dieses Schlagwort<br />
samt entsprechenden<br />
Schlagzeilen durch die<br />
Öffentlichkeit und die<br />
Medien. Viele Menschen<br />
sind besorgt und fragen<br />
sich zu Recht, was an<br />
den Gerüchten wahr ist<br />
und welche Behauptungen<br />
man getrost ins<br />
Reich der Zeitungsenten<br />
verbannen kann. Mediziner<br />
der Uniklinik <strong>Leipzig</strong><br />
beantworten hier die zur<br />
Zeit die am häufigsten<br />
gestellten Fragen zur<br />
weltweit verbreiteten Viruserkrankung.<br />
Ist die Schweinegrippe<br />
gefährlich?<br />
Die Schweinegrippe verläuft<br />
im überwiegenden<br />
Teil der Fälle milde und<br />
ohne Folgen, oft sogar<br />
ganz ohne Beschwerden.<br />
Für Schwangere und<br />
Menschen mit einem geschwächtenImmunsystem<br />
aber kann die Infektion<br />
schwer verlaufen.<br />
Diese sollten sich bei<br />
Verdacht unbedingt bei<br />
einem Arzt vorstellen.<br />
Muss ich meine Urlaubsreise<br />
nach Spanien, in<br />
die USA oder in ein anderes<br />
Land mit hohen<br />
Fallzahlen verschieben?<br />
Das Risiko einer Infektion<br />
ist in Ländern mit hohen<br />
Fallzahlen im Vergleich<br />
zu Deutschland<br />
erhöht. Aufgrund des<br />
milden Verlaufs der Erkrankung<br />
muss auf die<br />
Urlaubsreise nicht unbedingt<br />
verzichtet werden.<br />
Beim Auftreten von<br />
Symptomen sollten insbesondere<br />
Schwangere<br />
und Menschen mit geschwächter<br />
Abwehr einen<br />
Arzt aufsuchen.<br />
Darf ich nach meiner<br />
Rückkehr aus einem<br />
Land mit hohen Fallzahlen<br />
zur Arbeit gehen?<br />
Ja. Erst beim Auftreten<br />
von Krankheitssymptomen<br />
muss eine virologische<br />
Diagnostik eingeleitet<br />
werden. Bei Nachweis<br />
von H1N1 sollte man zunächst<br />
(nach Vorstellung<br />
beim Arzt) zu Hause bleiben.<br />
Wie kann ich mich vor<br />
der Ansteckung schützen?<br />
Die Ansteckung erfolgt<br />
über eine Tröpfcheninfektion,<br />
also über die<br />
Atemwege. In Ländern<br />
mit hohen Fallzahlen<br />
sollten große Menschenansammlungen<br />
mit en-<br />
PATIENTENVERFÜGUNG<br />
gen Kontakten (Diskotheken,<br />
Rockkonzerte, große<br />
Sportveranstaltungen)<br />
gemieden werden. Die<br />
Gefahr einer Infektion<br />
über Handkontakt kann<br />
durch häufiges Waschen<br />
der Hände reduziert werden.<br />
Wann soll das Grippemittel<br />
Tamiflu eingenommen<br />
werden?<br />
Tamiflu sollte nur auf<br />
ärztliche Anordnung eingenommen<br />
werden. Für<br />
die Therapie ist es derzeit<br />
vor allem für<br />
Schwangere oder Immungeschwächte<br />
bei<br />
Nachweis oder starkem<br />
Verdacht auf eine Infektion<br />
empfohlen. Wegen<br />
der Gefahr einer Resistenzentwicklung<br />
sollten<br />
andere Personengruppen<br />
kein Tamiflu einnehmen.<br />
Wird es genügend Impfstoff<br />
geben?<br />
Durch Beschluss der<br />
Bundesgesundheitsministerkonferenz<br />
hat die<br />
Bundesrepublik 50 Millionen<br />
Impfdosen bestellt.<br />
Damit können 25<br />
Millionen Menschen<br />
geimpft werden. Das ist<br />
ein wesentlich höherer<br />
Anteil, als sich bisher<br />
Menschen bei der jährlichen<br />
Influenzawelle impfen<br />
lassen. Der Freistaat<br />
Sachsen erhält entsprechend<br />
seiner Bevölkerungsgröße<br />
einen Anteil.<br />
Die Verteilung erfolgt<br />
über die entsprechenden<br />
Landesbehörden.<br />
Wer soll geimpft werden?<br />
Nur die Impfung bietet<br />
sicheren Schutz gegen eine<br />
Infektion. Um die Ausbreitung<br />
einer Infektionserkrankung<br />
zu verhindern,<br />
muss ein möglichst<br />
großer Anteil der<br />
Neues Gesetz seit 1. September in Kraft<br />
Am 1. September trat das<br />
Patientenverfügungsgesetz<br />
in Kraft. Damit sind<br />
die schriftlichen Willenserklärungen<br />
von Kranken, die sich<br />
mündlich nicht mehr äußern<br />
können, erstmals gesetzlich geregelt.<br />
Das Gesetz war im Juni<br />
nach sechsjähriger Debatte vom<br />
Bundestag verabschiedet worden.<br />
Nach dem neuen Gesetz sind<br />
schriftliche Patientenverfügungen<br />
für Ärzte und Angehörige<br />
verbindlich, unabhängig vom<br />
Krankheitsstadium. Das heißt,<br />
Beunruhigendes Ergebnis einer aktuellen Umfrage eines großen deutschen Wochenmagazins:<br />
Die Mehrheit der Deutschen lehnt eine Schweinegrippe-Impfung ab. Foto: ddp<br />
dass die Verfügung auch befolgt<br />
werden muss, wenn der Kranke<br />
noch nicht die Sterbephase erreicht<br />
hat. Fordert er in der Verfügung<br />
die Einstellung lebenserhaltender<br />
medizinischer Maßnahmen,<br />
muss der Arzt dies<br />
umsetzen. Das gilt auch für<br />
Wachkoma-Patienten.<br />
Passt die Verfügung nicht auf<br />
die aktuelle Krankheitssituation<br />
oder liegt keine Patientenverfügung<br />
vor, müssen Arzt und Betreuer<br />
des Kranken gemeinsam<br />
zu einer Entscheidung kommen.<br />
Vor allem dem Betreuer kommt<br />
die Aufgabe zu, den mutmaßlichen<br />
Willen des Patienten zu ermitteln<br />
und zu vertreten. Bei<br />
Uneinigkeit mit dem Arzt muss<br />
ein Vormundschaftsgericht entscheiden.<br />
Aktive Sterbehilfe ist dem Gesetz<br />
zufolge nicht erlaubt. Wenn<br />
ein Patient in einer Verfügung<br />
aktive Sterbehilfe fordert, darf<br />
der Arzt diesem Wunsch nicht<br />
nachkommen.<br />
Patientenverfügungen können<br />
auch genutzt werden, um eine<br />
Vertrauensperson, einen soge-<br />
Bevölkerung geimpft<br />
sein. Für medizinisches<br />
Personal ist eine Impfung<br />
als Selbstschutz und als<br />
Patientenschutz zu empfehlen.<br />
Welche Nebenwirkungen<br />
hat die Impfung?<br />
Der Impfstoff wird nach<br />
dem gleichen Verfahren<br />
produziert wie die jährlich<br />
auf den Markt kommenden<br />
Impfstoffe gegen<br />
die saisonalen Influenzaviren.Nebenwirkungen<br />
dieser<br />
Impfungen waren in den<br />
vergangenen Jahren selten.<br />
Sie bestehen vor allem<br />
aus grippeähnlichen<br />
Symptomen, sehr selten<br />
aus Störungen des Nervensystems<br />
(Guillan-<br />
Barré-Syndrom). Eine<br />
Infektion kann nach der<br />
Impfung nicht entstehen,<br />
da der Impfstoff<br />
keine vermehrungsfähigen<br />
Viren enthält. Der<br />
Impfstoff gegen H1N1<br />
wird erst nach einer<br />
Testphase an freiwilligen<br />
Probanden freigegeben.<br />
Sollte ich auch die „normale“Grippeschutzimpfung<br />
machen lassen?<br />
Unbedingt! Bisher verläuft<br />
die Schweinegrippe<br />
recht milde. Die jährlich<br />
auftretende Influenza-<br />
Welle verläuft bisher wesentlich<br />
schwerer und<br />
fordert mehr Todesopfer.<br />
Es ist deshalb unbedingt<br />
ratsam, sich gegen die<br />
Influenza impfen zu lassen.<br />
Überdies wird der<br />
Influenza-Impfstoff<br />
schon im Oktober zur<br />
Verfügung stehen; der<br />
für die Schweinegrippe<br />
erst später. ukl<br />
nannten Gesundheits- oder Vorsorgebevollmächtigten,<br />
zu benennen.<br />
Diese Person entscheidet<br />
dann gemeinsam mit dem<br />
Arzt über die Behandlung. Ist<br />
für die Ärzte keine Vertrauensperson<br />
greifbar, wird ein amtlicher<br />
Betreuer bestellt.<br />
Informationen gibt es unter anderem<br />
bei den Verbraucherzentralen<br />
und den Kirchen. Die Verbraucherzentralen<br />
haben ihren<br />
Ratgeber „Patientenverfügung“<br />
aktualisiert. Die Kirchen bieten<br />
ein Formular für eine christliche<br />
Patientenverfügung an. epd
FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 15<br />
LAUFSPORT<br />
Joggen ohne Schmerzen<br />
Joggen ist eine der beliebtesten<br />
Sportarten,<br />
um sich fit zu halten.<br />
Wenn es in den Beinen<br />
zieht und sticht, kann das<br />
Laufen aber schnell zur<br />
Qual werden. Belastet<br />
der Läufer seine Beine<br />
falsch oder zu stark, drohen<br />
Verletzungen. Ist der<br />
Schmerz einmal da, ist<br />
Entlastung das Wichtigste.<br />
Traktusscheuersyndrom:<br />
„Das Traktusscheuersyndrom<br />
ist auch als Läuferknie<br />
bekannt und sicherlich<br />
die häufigste Läuferkrankheit“,<br />
erklärt Prof.<br />
Andreas B. Imhoff von<br />
der Abteilung für Sportorthopädie<br />
der Technischen<br />
Universität München.<br />
Dabei handelt es<br />
sich um eine Überbelastung<br />
der Sehnenansätze<br />
zwischen Oberschenkel<br />
und Kniescheibe. Der<br />
Schmerz macht sich an<br />
der Außenseite des Knies<br />
bemerkbar. „Das Läuferknie<br />
entsteht durch eine<br />
falsche Belastung – vor<br />
allem bei O-Beinen.“<br />
Auch Überpronation, also<br />
das Einknicken der Füße<br />
nach innen, könne eine<br />
Rolle spielen, ergänzt<br />
Prof. Holger Schmitt, Präsident<br />
der Gesellschaft<br />
für Orthopädisch-TraumatologischeSportmedizin<br />
(GOTS) in München.<br />
Dazu kommen äußere<br />
Faktoren. „Zum Beispiel<br />
werden die Beine auf abfallenden<br />
Waldwegen un-<br />
TRAINING<br />
gleichmäßig belastet.“<br />
Das Läuferknie vergeht<br />
aber recht schnell, wenn<br />
der Läufer die Auflagefläche<br />
seiner Füße zum Beispiel<br />
durch eine Einlage<br />
verändert, erklärt Imhoff.<br />
Patella-Spitzen-Syndrom:<br />
Auch hier ist das Knie betroffen.<br />
Die Patella ist der<br />
Umlegpunkt derjenigen<br />
Sehne, die am unteren<br />
Pol der Kniescheibe in<br />
den Knochen geht. Die<br />
Verletzung entsteht,<br />
wenn zu viel Stress auf<br />
diesen Punkt wirkt. „Das<br />
Knie schwillt dann unterhalb<br />
der Kniescheibe an<br />
und kann sich entzünden“,<br />
erklärt Imhoff. Vorbeugend<br />
sollten Läufer<br />
darauf achten, sich ausreichend<br />
zu dehnen und<br />
die Beinmuskulatur zu lockern. <br />
Schienbeinkantensyndrom:<br />
Betroffen ist in diesem<br />
Fall das untere Drittel<br />
des Schienbeins. An dieser<br />
Stelle laufen die Beugesehnen<br />
des Schenkels<br />
zusammen, viele Muskeln<br />
setzen dort an. „Die<br />
Schmerzen machen sich<br />
meist zu Beginn des Laufs<br />
bemerkbar, durch die bessere<br />
Durchblutung verschwinden<br />
sie im Laufe<br />
des Trainings oft wieder“,<br />
erklärt Schmitt. Nach dem<br />
Training seien sie aber<br />
schnell wieder da.<br />
Das Schienbeinkantensyndrom<br />
entsteht vor allem<br />
durch falsches Berg-<br />
Richtig bewegen und öfter Schuhe wechseln: Dann<br />
haben Jogger keine Probleme beim Laufen. Foto: dpa<br />
ablaufen. „Viele Jogger<br />
machen den Fehler, bergab<br />
locker zu traben, weil<br />
sie das Gefühl haben, die<br />
Besser Schwarzbrot als Pommes<br />
Ein voller Bauch<br />
trainiert nicht<br />
gern: Die letzte<br />
größere Mahlzeit vor<br />
dem Sport sollte drei bis<br />
vier Stunden zurückliegen.<br />
Wer mit vollem Magen<br />
etwa Joggen geht,<br />
behindere seine Verdauung,<br />
warnt Experte<br />
Torsten Albers. Das könne<br />
zu Übelkeit und<br />
Durchfall führen. Ein<br />
kleiner Snack 30 Minuten<br />
vorher sei dagegen<br />
kein Problem, so der<br />
Fachbereichsleiter Ernährung<br />
von der Deutschen<br />
Hochschule für<br />
Prävention und Gesundheitsmanagement<br />
(DHfPG) in Saarbrücken.<br />
Kaum belastet werde<br />
der Körper von einer<br />
Scheibe Brot mit magerem<br />
Streichkäse. Eine<br />
nicht zu reife Banane<br />
eignet sich laut Albers<br />
aber noch besser, um<br />
den Blutzuckerspiegel<br />
nicht in die Höhe schnellen<br />
zu lassen. Die in der<br />
Frucht enthaltene Stärke<br />
und Glukose seien gut<br />
verträglich. „Außerdem<br />
enthält sie keinen<br />
Frucht- und keinen<br />
Milchzucker, die manchmal<br />
zu Magenproblemen<br />
führen können.“ Und<br />
wegen des geringen Ballaststoffanteils<br />
seien keine<br />
Blähungen zu befürchten.<br />
Wer nach dem Sport etwas<br />
essen möchte, sollte<br />
das in den folgenden ein<br />
bis zwei Stunden tun.<br />
Dann sei die Nährstoffverwertung<br />
am besten,<br />
Belastung ist nicht mehr<br />
groß“, sagt Schmitt. Es<br />
sei aber eigentlich wichtig,<br />
vor dem Aufsetzen<br />
erklärte Albers. Will der<br />
Sportler vor allem rasch<br />
regenerieren, dürfen es<br />
ein Gramm Kohlenhy-<br />
Keine gute Idee: Pommes kurz vor dem Sport belasten den<br />
Körper bei der kommenden Anstrengung zu sehr. Foto: dpa<br />
des Fußes die Muskulatur<br />
anzuspannen. „Ansonsten<br />
kriegt das Schienbein<br />
einen Schlag weg.“ Vorbeugend<br />
kann gezieltes<br />
Krafttraining helfen, die<br />
Muskulatur zu stärken.<br />
Achillessehnenreizung:<br />
Die Reizung kann unterschiedliche<br />
Ursachen haben.<br />
Meistens entsteht eine<br />
Entzündung, wenn<br />
das Laufpensum plötzlich<br />
und abrupt gesteigert<br />
wird. Eine Achillessehnenreizung<br />
ist gut sichtbar.<br />
Die Sehne schwillt<br />
nämlich deutlich an. Akut<br />
ist es hier wichtig, die<br />
Schwellung zu kühlen.<br />
„Auf Dauer kommt es<br />
wieder auf die Entlastung<br />
der Sehne an – also Trainingspause“,<br />
sagt Imhoff.<br />
Viele Ärzte spritzen Cortison,<br />
um die Schmerzen<br />
zu lindern, hat Jörg Valentin<br />
von dem in Düsseldorf<br />
erscheinenden Laufmagazin<br />
„Spiridon“ beobachtet.<br />
„Absolut falsch<br />
– denn Cortison kann zur<br />
Aufdröselung der Sehnenstruktur<br />
beitragen<br />
und damit einen Riss beschleunigen.“<br />
Sportverbot ist aber kein<br />
Muss. Der Experte empfiehlt<br />
langsame Dauerläufe<br />
mit einem leicht erhöhten<br />
Fersenkissen.<br />
Vorbeugend ist es am<br />
besten, immer wieder<br />
den Laufuntergrund und<br />
auch das Paar Laufschuhe<br />
zu wechseln.<br />
Philipp Laage<br />
drate und ein halbes<br />
Gramm Eiweiß pro Kilo<br />
Körpergewicht sein.<br />
„Der Fettanteil sollte gering<br />
sein.“ Praktisch<br />
heißt das für einen<br />
Sportler von 75 Kilo: Er<br />
isst 100 Gramm Nudeln<br />
mit etwas Tomatensoße<br />
oder zwei Scheiben Vollkornbrot<br />
mit einem<br />
Stück Obst oder einem<br />
Joghurt. Soll der Sport<br />
dagegen beim Abnehmen<br />
helfen, sind nur<br />
halb so viele Kohlenhydrate<br />
erlaubt. „Ein Eiweißdrink<br />
wie im Fitnessstudio,<br />
der in einen<br />
halben Liter Milch eingerührt<br />
wird, reicht dann“,<br />
riet der Ernährungsspezialist.<br />
Nina C. Zimmermann<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Erholung ist oft<br />
schnell verpufft<br />
Nach Sonne, Strand und Meer<br />
sind die ersten Tage am<br />
Schreibtisch besonders hart. Zumal<br />
dort meist gleich eine wahre<br />
Flut von unbearbeiteten E-Mails<br />
und Akten warten. Schon nach<br />
der ersten Arbeitswoche fühlen<br />
sich viele wieder reif für die Insel<br />
und retten sich mit letzter Kraft<br />
ins Wochenende. In einer aktuellen<br />
Forsa-Umfrage im Auftrag der<br />
Techniker Krankenkasse gab jeder<br />
Zweite an, dass seine Urlaubserholung<br />
innerhalb weniger<br />
Tage wieder verpufft. Damit man<br />
nach der Auszeit nicht gleich wieder<br />
urlaubsreif ist, empfiehlt Psychologe<br />
York Scheller nach dem<br />
Urlaub keinen Kaltstart hinzulegen.<br />
„Zurück im Büro sollten Urlauber<br />
es zunächst langsam angehen<br />
lassen und nicht versuchen,<br />
in fünf Sekunden von null<br />
auf hundert zu kommen. Außerdem<br />
rät Scheller, sich die positive<br />
Urlaubsstimmung zu erhalten:<br />
„So gelassen, entspannt und positiv,<br />
wie die meisten Menschen in<br />
ihrem Urlaub sind, sollten sie hinterher<br />
auch wieder an die Arbeit<br />
gehen“, sagt der Psychologe. dpa<br />
Zahnputz-Pause<br />
nach Saftgenuss<br />
Wer säurehaltige Getränke wie<br />
Cola oder Orangensaft getrunken<br />
hat, sollte innerhalb der<br />
folgenden halben Stunde nicht die<br />
Zähne putzen. Denn die Säure<br />
raut den Zahnschmelz an, so dass<br />
ihn die Zahnbürste abschmirgeln<br />
könnte. Darauf weist die Bundesvereinigung<br />
Deutscher Apothekerverbände<br />
(ABDA) hin. Wird die halbe<br />
Stunde Wartezeit eingehalten,<br />
könnten die durch die Säure gelösten<br />
Mineralien wieder in den Zahnschmelz<br />
eingebaut werden. Grundsätzlich<br />
gelte die 30-Minuten-Regel<br />
nach dem Trinken von allen<br />
Säften und Limonaden, sagt AB-<br />
DA-Sprecherin Ursula Sellerberg.<br />
Denn bis auf wenige Ausnahmen<br />
wie Pfirsichsaft enthielten sie viel<br />
Säure. Vergleichsweise säurearm<br />
seien dagegen Tee und Kaffee sowie<br />
Bier und Wein. dpa<br />
Nach Stich in Mund<br />
Eiswürfel lutschen<br />
Nach einem schmerzhaften<br />
Wespen- oder Bienenstich in<br />
den Mund oder die Zunge sollten<br />
Betroffene sofort Eis lutschen. So<br />
lässt sich verhindern, dass das<br />
Mundinnere zu sehr anschwillt.<br />
Das könne sonst zu Atembeschwerden<br />
führen, erläutern Fachleute<br />
der Johanniter-Unfall-Hilfe.<br />
Der Betroffene müsse allerdings<br />
bei Bewusstsein sein. Es helfe<br />
ebenfalls, den Hals von außen mit<br />
feuchten Tüchern zu kühlen. Auf jeden<br />
Fall aber muss der Notarzt gerufen<br />
werden. dpa
16 KINDER<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
FRAGEN – STAUNEN – WISSEN<br />
Blutsauger am Werk<br />
Autsch! Mich pikst<br />
schon wieder eine!“<br />
Wütend<br />
schlägt Mäxchen nach<br />
der Mücke, die frech ihren<br />
Stechrüssel in seine<br />
Haut bohrt. So hat sich<br />
der Siebenjährige den<br />
Tag im Garten von Tante<br />
Kerstin nicht vorgestellt.<br />
Er wollte Brombeeren<br />
pflücken und Pfirsichkuchen<br />
mampfen – aber<br />
sich nicht ständig mit<br />
diesen sirrenden Plagegeistern<br />
herumärgern!<br />
Auch Kerstin kommt mit<br />
dem Unkrautjäten nicht<br />
voran, weil sie immer<br />
neue Insektenangriffe<br />
abwehren muss. Als eine<br />
Mücke sie sogar in die<br />
Nase sticht, wird es ihr<br />
zu bunt. „Lass uns verschwinden,<br />
bevor uns<br />
diese Biester noch mehr<br />
Blut absaugen. Das brauche<br />
ich nämlich selbst –<br />
ich will nachher noch<br />
Blut spenden gehen.“<br />
Erschrocken starrt der<br />
Junge seine Tante an.<br />
„Du willst dein Blut spenden?<br />
Aber ... ohne Blut<br />
kann man doch nicht leben!“<br />
Das hat ihm Mami<br />
erklärt, damals, als sich<br />
Mäxchen an einem<br />
Drahtzaun schlimm den<br />
Arm aufgerissen hatte.<br />
Kerstin nickt. „Stimmt.<br />
Wer durch einen Unfall<br />
oder bei einer Operation<br />
zu viel Blut verliert, wür-<br />
KINDERLACHEN<br />
Witze<br />
Moni kommt in die benachbarte<br />
Bäckerei und verlangt eine Flasche<br />
Himbeersaft. – „Das hier<br />
ist eine Bäckerei“, weist sie der<br />
Meister zurecht. – „Aber mein<br />
Vater sagt immer, das hier sei<br />
ein Saftladen!“, beharrt Moni.<br />
●<br />
Die kleine Evi will ihrem Bruder<br />
den Appetit verderben. Da ruft<br />
sie: „Huch, Christoph, im Suppentopf<br />
schwimmt eine tote Fliege!“<br />
– Christoph lässt sich aber<br />
nicht beeindrucken: „Quatsch,<br />
eine tote Fliege kann ja gar nicht<br />
schwimmen!“<br />
●<br />
Kindergartenkind Gabi ist zum<br />
ersten Mal beim Augenarzt. Bei<br />
der Kontrolle der Sehschärfe<br />
sagt die Ärztin: „Schau mal hier<br />
durch! Was siehst du denn<br />
jetzt?“ – „Wenn du es gern wissen<br />
willst, dann guck doch<br />
selbst hier durch!“, schlägt<br />
Klein-Gabi vor.<br />
●<br />
Ein Mann fragt einen Polizisten:<br />
de ohne eine Transfusion<br />
sterben. Deshalb ist es<br />
wichtig, dass erwachsene,<br />
gesunde Leute wie<br />
ich etwas von diesem Lebenssaft<br />
abgeben. Natürlich<br />
nur ein bisschen –<br />
höchstens einen halben<br />
Liter. Der wird vom Körper<br />
schnell ersetzt.“<br />
Mäxchen kann sich das<br />
noch immer nicht richtig<br />
vorstellen. Schlagen da<br />
etwa Vampire ihre spitzen<br />
Zähne in den Hals<br />
der Menschen und saugen<br />
das Blut aus? Kerstin<br />
muss lachen. „Komm<br />
doch mit“, schlägt sie<br />
vor. „Dann siehst du<br />
alles selbst.“<br />
An der Klinik-Anmeldung<br />
schiebt die<br />
rundliche Frau hinter<br />
dem Schalter<br />
dem Kleinen ein<br />
Tütchen Gummitiere<br />
zu. Auch<br />
Tante Kerstin<br />
steckt sich etwas<br />
in den Mund: ein<br />
Thermometer aus<br />
Folie. „Zum Fieber<br />
messen“, nuschelt<br />
sie. Mäxchen<br />
kichert. Alle<br />
Leute im Warteraum<br />
haben so einen<br />
Streifen zwischen den<br />
Lippen – und blaue Plastiktüten<br />
an den Füßen.<br />
Das sieht vielleicht komisch<br />
aus! Ein Glück,<br />
dass Mami nicht hier ist.<br />
Womöglich käme sie auf<br />
die Idee, ihn auch zu<br />
Hause solche Überzieher<br />
tragen zu lassen. Sie meckert<br />
nämlich immer,<br />
wenn er<br />
Dreck in die Wohnung<br />
schleppt. Doch dass es in<br />
einem Krankenhaus<br />
pieksauber sein muss,<br />
versteht der Siebenjährige<br />
auch ohne die Erklärung<br />
des Arztes, der alle<br />
„Darf man eigentlich Rindvieh zu<br />
einem Polizisten sagen?“ –<br />
„Aber nicht doch“, sagt da der<br />
Beamte. „Aber darf man zu einem<br />
Rindvieh Herr Wachtmeister<br />
sagen?“ – „Naja, das wohl<br />
schon“, antwortet der. „Na<br />
dann, auf Wiedersehen, Herr<br />
Wachtmeister.“<br />
●<br />
Der Glasermeister sagt zum<br />
Kunden: „Nehmen Sie die Fensterscheiben<br />
so mit oder soll ich<br />
sie Ihnen einschlagen?“<br />
●<br />
Ein Elefant will ins Kino gehen.<br />
„Hat es dir gefallen?“, fragt man<br />
ihn am nächsten Tag. „Ich bin<br />
gar nicht reingegangen. Da<br />
stand nämlich neben der Kasse<br />
ein Schild: Programm 1 Euro! Da<br />
habe ich an mir herunter geschaut<br />
und gedacht: Meine Güte,<br />
bei meinem Gewicht wird das<br />
sicherlich ganz schön teuer!“<br />
●<br />
Die kleine Tina sieht zu, wie ihre<br />
Mutter vor dem Spiegel sitzt und<br />
Wartenden der Reihe<br />
nach untersucht.<br />
Endlich wird Kerstin in<br />
den großen Spenderaum<br />
gerufen. Mäxchen darf<br />
sich auf das Fußende<br />
ihrer Liege setzen.<br />
„Deine Tante<br />
braucht doch<br />
einen star-<br />
ken Mann zur Unterstützung“,<br />
sagt die Krankenschwester<br />
und lacht den<br />
Jungen an. Der kneift<br />
aber lieber schnell die<br />
Augen zu, als er die spitze<br />
Nadel in ihrer Hand<br />
sich eine Quarkmaske ins Gesicht<br />
schmiert. „Igittigitt, wozu<br />
denn das?“, fragt Tina. – „Das<br />
ist Gesichtscreme“, sagt die<br />
Mutter. „Die macht schön!“ Eine<br />
Weile später, als sich die Mutter<br />
die Maske abgewischt hat, mustert<br />
Tina die Mutter lange und<br />
schüttelt den Kopf. „Hat nicht<br />
geklappt, was?“<br />
●<br />
Moritz ist ein schlechter Suppenesser.<br />
Da sagt die Mutter zu<br />
ihm: „Jetzt spielen wir mal Straßenbahn.“<br />
Sie nimmt den Esslöffel<br />
voller Suppe und sagt: „So<br />
mein Junge, jetzt kommt der erste<br />
Fahrgast, welcher einsteigt,<br />
nun der zweite, der dritte …“<br />
Nach dem siebten Fahrgast sagt<br />
Moritz zur Mutter: „So, nun alle<br />
wieder aussteigen!“<br />
●<br />
„Mutti“, fragt der kleine Sören,<br />
„wie lange bist Du schon mit Vati<br />
verheiratet?“ – „Zehn Jahre,<br />
mein Junge!“ „Und wie lange<br />
musst Du noch?...“<br />
entdeckt – vor Spritzen<br />
hat er eine Heidenangst.<br />
Als er wieder hinguckt,<br />
läuft durch einen dünnen<br />
Plastikschlauch aus<br />
Kerstins Arm schon rote<br />
Flüssigkeit in einen Beutel,<br />
der auf einer Art<br />
Waage langsam auf und<br />
ab gewippt wird. „Damit<br />
das Blut nicht klumpt“,<br />
meint die Tante. Zehn<br />
Minuten später ist die<br />
Plastiktüte voll und wird<br />
in einer Kühlbox verstaut,<br />
während sich<br />
Kerstin noch auf der<br />
Liege ausruht. „Und –<br />
hast du in irgendeiner<br />
Ecke Vampir Dracula<br />
entdeckt?“, fragt sie<br />
schmunzelnd.<br />
Mäxchen schüttelt<br />
den Kopf. So<br />
schlimm<br />
sah das alleswirklich<br />
nicht<br />
aus. Beim<br />
Abschied<br />
von der<br />
netten<br />
Schwester<br />
verkündet<br />
er laut:<br />
„Wenn ich<br />
erwachsen<br />
bin, will ich auch Blut<br />
spenden!“ Bis dahin,<br />
denkt er, ist ja noch viel<br />
Zeit, in der er seine<br />
Angst vor Spritzen bestimmt<br />
besiegen wird.<br />
Swetlana Ritscher<br />
Nils und<br />
die Blutspende<br />
Hallo liebe Kinder, ich bin’s wieder,<br />
euer Nils. Wie geht’s euch, seit<br />
ihr gut in die Schule gestartet? Sicherlich<br />
habt ihr gerade über Mäxchen<br />
und das Blutspenden gelesen<br />
und fragt euch nun: Kann ich das<br />
auch? Da muss ich leider sagen:<br />
Nein, dafür seid ihr noch zu klein.<br />
Blut dürft ihr erst spenden, wenn ihr<br />
18 Jahre alt seid.<br />
Wenn ihr aber jemanden aus eurer<br />
Familie oder Verwandtschaft kennt,<br />
der schon Blut spenden darf, dann<br />
sagt ihm doch mal Bescheid. In der<br />
Blutbank der Uniklinik <strong>Leipzig</strong> kann<br />
man sich täglich außer am Wochenende<br />
piksen lassen. Das Blut wird<br />
dann Menschen zur Verfügung gestellt,<br />
die operiert werden müssen<br />
oder kein eigenes gesundes Blut haben.<br />
Die Blutbank ist in der Delitzscher<br />
Straße im Norden <strong>Leipzig</strong>s.<br />
Aber auch auf dem Gelände der Uniklinik<br />
gibt es eine Stelle, bei der die<br />
Erwachsenen spenden können. Ihr<br />
findet sie auch auf der Rückseite<br />
des Heftes auf dem großen Plan.<br />
Dafür gibt es beim ersten Mal noch<br />
kein Geld, dafür aber ein leckeres<br />
Frühstück oder Mittagessen – je<br />
nachdem, wann gespendet wird.<br />
Und neben dem vollen Magen und<br />
gestilltem Durst hat der Spender<br />
dann auch das gute Gefühl, anderen<br />
geholfen zu haben.<br />
Tolle erste Noten in der Schule<br />
und Tschüssi – euer Nils!<br />
KINDERRÄTSEL<br />
Finde die fünf Unterschiede<br />
AF-1995
FRESH – DIE JUNGE SEITE 17<br />
KONSOLE<br />
Rasen und rocken – neue Games im Herbst<br />
Die Abende werden länger –<br />
und die Anbieter wissen, was<br />
das für viele Konsolenbesitzer<br />
heißt: Neues Futter für die Daddelkisten<br />
muss her. Da ist es kein<br />
Wunder, dass sie bereits jetzt die<br />
ersten Blockbuster der Saison an<br />
den Start bringen. Im Angebot sind<br />
viel Raserei, Fantasy-Strategie und<br />
die Beatles.<br />
Wieder da ist die Mutter aller Rallye-Simulationen<br />
aus dem Hause<br />
Codemasters. Bei „Colin McRae:<br />
Dirt2“ werden Motorsportfans auf<br />
eine Weltreise mit heftigen fahrerischen<br />
Herausforderungen geschickt.<br />
Es geht nach Marokko, China,<br />
in den US-Bundesstaat Utah,<br />
nach England, Japan und Los Angeles.<br />
Großen Wert haben die Entwickler<br />
auf das Weiterentwickeln<br />
der Grafik gelegt. Deutliches Gewicht<br />
liegt auf der Online-Fähigkeit:<br />
Zu allen Modi lassen sich Rennsportfans<br />
aus der ganzen Welt herausfordern.<br />
„Colin McRae: Dirt2“<br />
wird voraussichtlich vom 10. September<br />
an in den Läden stehen –<br />
für Sonys Playstation (PS) 3 und Microsofts<br />
Xbox 360 für jeweils rund<br />
70 sowie für die Wii von Nintendo<br />
für etwa 50 Euro.<br />
„Protzen“ und „prahlen“ sind zentrale<br />
Vokabeln bei einem anderen<br />
Rennsport-Spektakel mit Kult-Status.<br />
Die neueste Auflage von „Need<br />
for Speed“ von Electronic Arts (EA)<br />
trägt den Beinamen „Shift“. Auch<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS AM RANDE<br />
Lady Gaga<br />
Die 23-jährige Sängerin und<br />
Songwriterin aus New<br />
York hat ohne Frage das Zeug<br />
dazu, in die Fußstapfen einer<br />
Ausnahmekünstlerin wie Madonna<br />
zu treten. Stefani Joanne<br />
Angelina Germanotta alias<br />
Lady Gaga verfügt sowohl<br />
über die nötige Ausstrahlung<br />
und Persönlichkeit als auch<br />
über eine Stimme, die sich<br />
nachhaltig einprägt. Bereits<br />
mit ihren ersten beiden Singles,<br />
Just Dance und Poker Face,<br />
landete das leicht exhibitionistisch<br />
veranlagte Multitalent,<br />
das bereits mit 20 Jahren<br />
Songs für die Pussycat Dolls<br />
schrieb, weltweit ganz oben in<br />
den Charts.<br />
hier haben sich die Entwickler bemüht,<br />
zum bereits Bekannten noch<br />
das draufzupacken, was den Kauf<br />
der neuen Folge rechtfertigt.<br />
EA verspricht ein „physikbasiertes“<br />
– möglichst realitätsnahes – Fahrverhalten<br />
mit voller Kontrolle über<br />
das Auto. Die Schattenseite: Wer<br />
die Kontrolle verliert, legt einen<br />
Crash hin, der das Fahrzeug unbrauchbar<br />
macht. Wobei auch der<br />
Unfall zum Ereignis werden soll. So<br />
haben die Entwickler etwa den Effekt<br />
eingebaut, dass der Spieler<br />
Der fremde Sohn<br />
Im Los Angeles des Jahres<br />
1928 verabschiedet sich<br />
Christine Collins (Angelina Jolie)<br />
von ihrem neunjährigen<br />
Sohn Walter, um zur Arbeit zu<br />
gehen. Am Abend ist der Junge<br />
spurlos verschwunden. Christines<br />
verzweifelte Suche ist gefundenes<br />
Fressen für die Presse.<br />
Monate später wird ein<br />
Junge, der behauptet Walter zu<br />
sein, zu ihr gebracht. Sie erlaubt<br />
ihm zu bleiben, weiß<br />
aber, dass er nicht ihr Sohn ist.<br />
Und sucht unbeirrt weiter, immer<br />
größerer Widerstände<br />
zum Trotz, denn die Polizei will<br />
keine schlechte Publicity. Ein<br />
toller Film von Regisseur Clint<br />
Eastwood.<br />
kurzfristig die Sicht verliert und<br />
ihm die Orientierung stiften geht.<br />
In allen Modi geht es auch ums<br />
Driften – was sich hier ausleben<br />
lässt wie in kaum einem anderen<br />
Autorennspiel. Ein Titel aus der<br />
„Need for Speed“-Reihe wäre des<br />
Namens nicht würdig, wenn die<br />
Boliden nicht ordentlich getunt<br />
werden könnten: Sowohl äußerlich<br />
als auch innerlich lassen sich die<br />
Wagen bis ins Extreme aufmotzen.<br />
Auch der Wagenpark kann sich sehen<br />
lassen: 70 Fahrzeuge stehen<br />
zur Auswahl. „Need for Speed<br />
Fifa 10<br />
Nachdem FIFA 09 mit internationalen<br />
Gaming-Awards<br />
mehrfach ausgezeichnet wurde,<br />
kann der Fußball-Verkaufsschlager<br />
von Electronic Arts eigentlich<br />
nur von einem Titel<br />
überholt werden: von FIFA 10.<br />
Als Reaktion auf das Feedback<br />
von Nutzern, die derzeit mehr<br />
als 275 Millionen Online-Spiele<br />
bestritten haben, wurde die<br />
leistungsfähige Spiel-Engine<br />
weiterentwickelt. Mit einem<br />
klaren Fokus darauf, was den<br />
Fans wirklich am Herzen liegt.<br />
FIFA 10 bietet grundlegende<br />
Verbesserungen am Gameplay,<br />
besonders in den Bereichen<br />
Reaktionsfähigkeit und Intelligenz.<br />
Shift“ erscheint voraussichtlich am<br />
17. September für die Xbox 360<br />
und die PS 3 (jeweils rund 60 Euro).<br />
Martialisch – das betrifft Titel wie<br />
Artwork – kommt „Blood Bowl“<br />
Keine Schonung für die Stoßdämpfer: Colin McRae: Dirt2 lockt Rallye-Fans mit neuen Herausforderungen<br />
an die Konsolen. Foto: dpa<br />
von Koch Media daher: ein Strategie-Titel,<br />
der auf einem Brettspiel<br />
von Games Workshop basiert. In einer<br />
Fantasy-Welt dreht sich alles<br />
um einen Mannschaftssport, bei<br />
dem es alles andere als zimperlich<br />
zugeht. Die Teams bestehen aus<br />
Zwergen, Echsenmenschen und<br />
anderen Fabelwesen namens Go-<br />
Limit<br />
Mai 2025: Die Energieversorgung<br />
der Erde scheint gesichert,<br />
seit die USA auf dem<br />
Mond das Element Helium-3<br />
fördern. Bahnbrechende Technologien<br />
des Konzerngiganten<br />
Orley Enterprises haben die<br />
Raumfahrt revolutioniert, in einem<br />
erbitterten Rennen versuchen<br />
Amerikaner und Chinesen,<br />
auf dem Trabanten ihre Claims<br />
abzustecken. In einer Zeit, in<br />
der multinationale Konzerne der<br />
Politik zunehmend das Zepter<br />
aus der Hand nehmen, führen<br />
beide einen verzweifelten<br />
Kampf ums Überleben, gehetzt<br />
von einer Übermacht hochgerüsteter<br />
Killer. Der neue Roman<br />
von Frank Schätzing.<br />
blins. Diesen zusammengewürfelten<br />
Haufen gilt es, als eine Art Manager<br />
in den Griff zu bekommen.<br />
Dabei ist nicht nur „aufm Platz“<br />
wichtig: Die Popularität der Mannschaft<br />
ist ein Thema, es sind Sponsoringverträge<br />
abzuschließen,<br />
Teammitglieder können verkauft<br />
und durch Neuzugänge ersetzt<br />
werden. Neben einem vom Brettspiel<br />
bekannten rundenbasierten<br />
gibt es in der Digital-Variante auch<br />
einen Echtzeit-Modus. Strategen,<br />
die sich gern in Fantasywelten bewegen,<br />
sollten einen Blick auf den<br />
Titel riskieren. Er erscheint für die<br />
Xbox 360 (rund 60 Euro) – voraussichtlich<br />
am 25. September.<br />
Viele Videospieler sind so jung,<br />
dass sie mit den Beatles wohl<br />
nicht viel anfangen können. In<br />
diesem Fall bietet „The Beatles:<br />
Rock Band“ von EA eine gute<br />
Möglichkeit, eine Reihe von Songs<br />
der „Fab Four“ kennenzulernen.<br />
„Back In The USSR“, „Day Tripper“<br />
oder „Get Back“ lassen sich<br />
nachspielen. Am meisten Spaß<br />
macht das mit dem Gitarren- und<br />
dem Schlagzeug-Controller, die<br />
„Rock Band“-Neulinge allerdings<br />
extra kaufen müssen. Vielleicht<br />
lassen die Eltern dafür ja den einen<br />
oder anderen Euro springen –<br />
weil sie mitspielen wollen. Der Titel<br />
erscheint voraussichtlich am 9.<br />
September für Xbox 360, PS 3 und<br />
Wii (jeweils 50 Euro).<br />
Christoph Lippok<br />
Mehr Freiwillige<br />
im Sozialdienst<br />
Mehr Jugendliche als im vergangenen<br />
Jahr starten in<br />
ein Freiwilliges Soziales oder<br />
Ökologisches Jahr. Das Bundesfamilienministerium<br />
teilte<br />
mit, für 2009/2010 hätten<br />
sich rund 37 500 junge Menschen<br />
gemeldet. Damit sei der<br />
bisher höchste Stand erreicht.<br />
Im vergangenen Turnus seien<br />
es 200 Freiwillige weniger, im<br />
Jahr 2005/ 2006 rund 4500<br />
weniger gewesen. Das Bundesfamilienministerium<br />
fördert<br />
nach eigenen Angaben derzeit<br />
18 600 Plätze für junge Leute,<br />
die im In- oder Ausland ein Freiwilliges<br />
Jahr ableisten wollen.<br />
Hinzu kommen 6200 Plätze für<br />
anerkannte Kriegsdienstverweigerer.<br />
Die steigende Nachfrage<br />
zeige, dass sich junge<br />
Menschen für die Allgemeinheit<br />
einsetzen wollten, sagte<br />
Bundesfamilienministerin Ursula<br />
von der Leyen (CDU). Neben<br />
dem Familienministerium wird<br />
das Freiwillige Soziale Jahr<br />
auch von anderen Ressorts<br />
wie etwa dem Entwicklungsministerium<br />
gefördert. epd
18 IHR GELD, IHR RECHT<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
SOLARENERGIE<br />
Das Kraftwerk auf dem Dach<br />
In puncto Solarstrom sind die<br />
Deutschen Spitzenreiter: Ende<br />
2008 waren hierzulande<br />
Solaranlagen mit einer Leistung<br />
von rund 5300 Megawatt installiert.<br />
Nach Angaben des Bundesverbandes<br />
Solarwirtschaft ist<br />
das mehr als in jedem anderen<br />
Land der Welt. Photovoltaik-Anlagen<br />
werden staatlich gefördert.<br />
Gründe, die viele Eigenheimbesitzer<br />
überzeugen, sich<br />
ein kleines Kraftwerk auf das<br />
Dach zu setzen.<br />
„Wer über eine PV-Anlage nachdenkt,<br />
sollte sich firmenneutral<br />
informieren“, rät Sebastian Fasbender,<br />
Sprecher des Bundesverbandes<br />
Solarwirtschaft. Verbraucherzentralen<br />
bieten Bau- und<br />
Energieberatungen an. Prinzipiell<br />
ist die Strahlungsintensität<br />
überall in Deutschland groß genug,<br />
um PV-Anlagen zu betreiben.<br />
Voraussetzung ist, dass die<br />
Statik des Daches ausreicht. Alternativen<br />
sind die Fassadenmontage<br />
oder Freiaufstellung.<br />
Wie viel Energie gewonnen werden<br />
kann, hängt wesentlich vom<br />
Standort ab. „Optimal ist ein zwischen<br />
Süd-Ost und Süd-West ausgerichtetes<br />
Dach mit einem Neigungswinkel<br />
von 30 Grad“, rät<br />
Ralf Haselhuhn von der Deutschen<br />
Gesellschaft für Sonnenenergie.<br />
„Sobald man dieses Optimum<br />
verlässt, muss man mit<br />
Ertragseinbußen rechnen.“<br />
Die Oberfläche der Module sollte<br />
nicht durch Bäume, Nachbarhäuser,<br />
Giebel oder Antennen<br />
verschattet werden. Das gilt vor<br />
allem im Sommer, denn dann<br />
werden 80 Prozent des Ertrages<br />
erwirtschaftet. Ein weiterer Faktor<br />
ist die Größe der künftigen<br />
Anlage. „Bei Altbauten ist es<br />
schon unter optischen Gesichtspunkten<br />
günstig, eine gesamte<br />
§<br />
Keine Müllgebühren für Anlage<br />
Für eine Solaranlage auf dem Dach müssen Hauseigentümer<br />
als Kleinunternehmer keine Müllgebühr zahlen.<br />
Das hat das Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße<br />
(Rheinland-Pfalz) entschieden. Die Kläger installierten<br />
auf dem Dach ihres Wohnhauses eine Photovoltaikanlage<br />
und meldeten den Betrieb ordnungsgemäß im<br />
Gewerberegister an. Die Kreisverwaltung verlangte daraufhin<br />
eine Gewerbeabfallentsorgungsgebühr für Kleingewerbe. Nach Auffassung<br />
der Richter fällt beim Betrieb einer Solaranlage aber kein Abfall zur<br />
Entsorgung an, der die Müllgebühr rechtfertigen könnte. Die Verwaltung<br />
und Säuberung der Anlage – also Bürotätigkeiten und das Reinigen von Vogelkot<br />
mit Wasser – verursache keinen Verpackungsmüll. Und der Aufbau<br />
der Anlage sei nicht den Betreibern zuzurechnen, sondern dem Installationsunternehmen.<br />
(AZ.: 4 K 1029/08)<br />
Irrtümliche Beschäftigung: Keine Milde<br />
Auch Arbeitgeber, die ihre Angestellten aus Unkenntnis illegal beschäftigt<br />
haben, müssen Sozial- und Rentenversicherungsbeiträge nachzahlen.<br />
Das geht aus einem Urteil des Landessozialgerichts Koblenz hervor. Im konkreten<br />
Fall ging es um einen Baggerunternehmer, der einen Mitarbeiter auf<br />
der Grundlage eines sogenannten Subunternehmervertrages beschäftigte.<br />
Der Rentenversicherungsträger stufte diesen Vertrag jedoch als abhängiges<br />
und damit sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis ein. Der<br />
Arbeitgeber sollte daraufhin Sozialversicherungsbeiträge sowie Säumniszuschläge<br />
und Beiträge nach dem Lohnfortzahlungsgesetz in Höhe von mehr<br />
als 10 000 Euro nachzahlen. Dagegen klagte der Baggerunternehmer erfolglos.<br />
Das Landessozialgericht bestätigte nun die Entscheidung des Sozialgerichts.<br />
Zur Begründung erklärten die Richter, wenn der Arbeitgeber seiner<br />
Meldepflicht oder seiner Pflicht zur Abführung der Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />
nicht nachkomme, liege illegale Beschäftigung vor. Dies<br />
gelte auch dann, wenn den Beteiligten weder Vorsatz noch Nachlässigkeit<br />
vorzuwerfen sei. Ob ihnen bewusst war, dass ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis<br />
vorlag, spiele keine Rolle. (AZ: L 6 R 105/09)<br />
Dachfläche zu nutzen“, sagt Helmut<br />
Gumtau, Architekt und<br />
Energieberater bei der Verbraucherzentrale<br />
in Hamburg. „Dann<br />
wird der Charakter des nachträglich<br />
ergänzten, fremden<br />
Hauselements kaschiert.“ Auch<br />
angesichts der günstigen Vergütungsbedingungen<br />
sei das sinnvoll.<br />
„Größere Anlagen werden<br />
im Verhältnis billiger“, so Fas-<br />
bender. Am besten lassen sich<br />
Interessenten von mehreren Installationsbetrieben<br />
detaillierte<br />
Angebote machen.<br />
Photovoltaik-Anlagen helfen in großem Umfang Strom zu sparen. Für die Anlagen gibt es günstige<br />
staatliche Förderungen. Foto: Volkmar Heinz<br />
AKTUELLE URTEILE BESCHWERDEN<br />
Um Kosten und Nutzen in ein<br />
Verhältnis setzen zu können, ist<br />
eine Ertragsberechnung unverzichtbar.<br />
Viele Fachfirmen liefern<br />
diese gleich mit dem Angebot.<br />
„Je nach Standortbedingungen<br />
liefert eine PV-Anlage<br />
Warten auf neue Schlichter<br />
Für Bahnkunden und Fluggäste<br />
gibt es derzeit keine<br />
zentrale Anlaufstelle,<br />
wenn sie sich bei Reklamationen<br />
außergerichtlich einigen<br />
wollen. Die bisher zuständige<br />
Schlichtungsstelle Mobilität<br />
nimmt keine neuen Fälle mehr<br />
an.<br />
Kunden müssen aber nicht<br />
fürchten, dass ihre Ansprüche<br />
deshalb bis Dezember verfallen.<br />
Dann wird eine neue<br />
Schlichtungsstelle eingerichtet.<br />
„Für Bahnkunden gilt eine dreijährige<br />
Verjährungsfrist“, sagte<br />
Birgit Zandke-Schaffhäuser von<br />
der Schlichtungsstelle Mobilität<br />
in Berlin. Im internationalen<br />
Luftverkehr sehe das Montrealer<br />
Abkommen eine zweijährige<br />
Frist vor.<br />
Die beim Verkehrsclub<br />
Deutschland (VCD) angesiedelte<br />
Stelle beendet Ende November<br />
ihre Arbeit. Sie kümmerte sich<br />
bislang um Anfragen wegen<br />
Verspätungen von Zügen oder<br />
überbuchten Flügen. Vom<br />
1. Dezember an wird sie von<br />
der neuen „Schlichtungsstelle<br />
Öffentlicher Personenverkehr“<br />
abgelöst, getragen von Bahnunternehmen.<br />
Bis dahin können Bahnkunden<br />
getrost warten, wenn sie bei<br />
Streitfällen im Fernverkehr einen<br />
Vermittler benötigen. Die<br />
neue Stelle soll ihnen etwa helfen,<br />
wenn sie wegen eines verpassten<br />
Anschlusszugs ein Hotel<br />
brauchen und es dann Streit<br />
um die Erstattung der Kosten<br />
gibt. Das lässt sich laut Zandke-<br />
Schaffhäuser auch noch in rund<br />
drei Monaten klären.<br />
Ein Problem hätten dagegen<br />
Fluggäste, sagte Zandke-Schaffhäuser.<br />
Im Prinzip soll die neue<br />
Schlichtungsstelle zwar auch<br />
diesen Bereich abdecken. „Alle<br />
deutschen Flugunternehmen<br />
haben bisher aber gesagt, dass<br />
sie da nicht mitmachen wollen.“<br />
Sie hätten zwar auch bisher<br />
schon ihre Zusammenarbeit<br />
verweigert. Immerhin hätten<br />
aber 84 internationale Airlines<br />
mit der VCD-Einrichtung<br />
kooperiert. „Und ob die künftig<br />
mit eingebunden werden, ist<br />
noch völlig offen.“<br />
im Jahr bis 900 Kilowattstunden“,<br />
erklärt Fasbender. „Damit<br />
hat sie sich in 10 bis 14<br />
Jahren bezahlt gemacht.“<br />
Das gilt allerdings nur, wenn<br />
die Module dann noch die volle<br />
Leistung erbringen, der Wechselrichter<br />
einwandfrei funktioniert<br />
und keine Schäden auftreten.<br />
Es lohnt sich also, auf Qualität<br />
zu achten. „Qualitativ<br />
hochwertige Module verfügen<br />
über ein Zertifikat des TÜV<br />
oder einer anderen Prüfanstalt“,<br />
erklärt Haselhuhn. Die<br />
Montage einer PV-Anlage dauert<br />
ein bis zwei Tage. Neben<br />
dem Entfernen von Verschmutzungen<br />
ist die wichtigste Wartungstätigkeit<br />
das regelmäßige<br />
Ablesen des Stromzählers. Mit<br />
seiner Hilfe können Störungen<br />
frühzeitig erkannt werden.<br />
Ein interessanter und erfahrener<br />
Anbieter für die kostenneutrale<br />
Finanzierung und Installation<br />
von PV-Anlagen ist<br />
die Firma Greener Energy Munich.<br />
Die in München und<br />
<strong>Leipzig</strong> angesiedelte Firma ist<br />
spezialisiert auf die Ausrüstung<br />
von großflächigen Dächern,<br />
Carports, Gewerbehallen<br />
und langfristig verpachtbarer<br />
Freiflächen. Mehr Informationen<br />
dazu gibt es per E-Mail<br />
unter info@greener-energymunich.de<br />
. dpa/frs<br />
Ganz allein stehen Reisende<br />
bei Schlichtungsangelegenheiten<br />
aber auch derzeit nicht da:<br />
Im Nahverkehr gibt es in einigen<br />
Bundesländern eigene<br />
Schlichtungsstellen. Und wer<br />
bei einem Online-Anbieter wie<br />
Expedia.de Urlaub gebucht<br />
hat, kann sich an die Reiseschiedsstelle<br />
in Köln wenden,<br />
die sich speziell diesem Bereich<br />
widmet. Außerdem gibt<br />
es Ansprechpartner in den<br />
Verbraucherzentralen – dort<br />
ist die Beratung oft aber nicht<br />
kostenlos.<br />
Wer die Sache lieber selbst in<br />
die Hand nimmt, kann auch einen<br />
eigenen Anwalt beauftragen,<br />
dem Reise- oder Verkehrsunternehmen<br />
ein<br />
Schlichtungsangebot zu unterbreiten.<br />
Das kann aber immer<br />
noch günstiger sein, als gleich<br />
vor Gericht zu ziehen. Denn<br />
sich außergerichtlich zu einigen,<br />
spare Prozesskosten und<br />
gehe oft schneller, sagt Zandke-Schaffhäuser.<br />
„Ansonsten<br />
kann sich so ein Rechtsstreit<br />
leicht über ein Jahr hinziehen.“<br />
dpa
SOZIALES 19<br />
FEST<br />
Unicef zu Gast auf großer Kinderparty<br />
Er naht mit großen<br />
Schritten: Der 3.<br />
Kindertag der Rewe<br />
<strong>Leipzig</strong> im Volkspalast.<br />
Am 20. September<br />
sind wieder alle Kinder,<br />
Eltern, Großeltern,<br />
Freunde und Verwandten<br />
eingeladen, mit den<br />
Rewe-Märkten ein kunterbuntes<br />
Fest zu feiern.<br />
Im vergangenen Jahr<br />
tummelten sich über<br />
5000 Besucher auf der<br />
großen Familienparty im<br />
und am den Volkspalast.<br />
Im Fokus des diesjährigen<br />
Kinderfestes – das<br />
am Weltkindertag gefeiert<br />
wird – steht die<br />
Unicef-Städtepartnerschaft<br />
„<strong>Leipzig</strong> – Stadt<br />
für Kinder“. Auf der großen<br />
Kinderparty im und<br />
am Volkspalast soll Geld<br />
gesammelt werden, das<br />
den beiden Unicef-Projekten<br />
„Schulen für Afrika“<br />
und „Überlebenspaket<br />
für Kinder“ zu Gute<br />
kommt.<br />
Was macht das Kinderhilfswerk<br />
der Vereinten<br />
Nationen genau? Unter<br />
dem Motto „Gemeinsam<br />
für Kinder" setzt sich<br />
Unicef auf der ganzen<br />
Welt dafür ein, die Kinderrechte<br />
für jedes Kind<br />
zu verwirklichen. Das<br />
Kinderhilfswerk der Vereinten<br />
Nationen wurde<br />
1946 gegründet und arbeitet<br />
heute in über 150<br />
Ländern.<br />
Unicef versorgt jedes<br />
zweite Kind weltweit mit<br />
Impfstoffen, baut Brunnen<br />
und stellt Schulmaterial<br />
für Millionen Kin-<br />
MINDESTLOHN<br />
Bald mehr Geld in drei weiteren Branchen<br />
Beschäftigte in Großwäschereien,<br />
in der Abfallbranche<br />
und für Bergbauspezialarbeiten<br />
haben in<br />
wenigen Wochen Anspruch<br />
auf einen Mindestlohn. Vertreter<br />
von Gewerkschaften<br />
und Arbeitgeberverbänden<br />
im Tarifausschuss beim Bundesarbeitsministeriummachten<br />
am Montag den Weg für<br />
den Mindestlohn in diesen<br />
drei Branchen frei, wie das<br />
Ministerium mitteilte.<br />
Die tariflich bereits vereinbarten<br />
Lohnuntergrenzen kann<br />
Arbeitsminister Olaf Scholz<br />
(SPD) nun per Verordnung für<br />
allgemeinverbindlich erklären<br />
Unicef steht im Mittelpunkt: Am Weltkindertag, dem 20. September, gibt es im Volkspalst<br />
wieder viel zu Spielen, Bastel und Mitmachen. Foto: VA, Logo: Unicef<br />
der bereit.<br />
Gleichzeitig<br />
setzt sich<br />
Unicef politisch<br />
ein, um<br />
die Lebenssituation<br />
der<br />
Kinder langfristig<br />
zu verbessern<br />
– und<br />
das auch in<br />
Deutschland.<br />
Die Kinderhilfsorganisation<br />
konnte so<br />
in 60 Jahren<br />
viel erreichen:<br />
Heute gehen<br />
mehr Kinder<br />
denn je zur Schule. Und<br />
weltweit wächst das Bewusstsein,<br />
dass Kinder<br />
Persönlichkeiten mit eigenen<br />
Rechten sind.<br />
Doch bis heute leiden<br />
Millionen Kinder unter<br />
und in Kraft setzen - nach<br />
Veröffentlichung im Bundesanzeiger<br />
und einer Frist von<br />
drei Wochen zur Stellungnahme<br />
werde dies „so schnell<br />
wie möglich“ geschehen, sagte<br />
eine Ministeriumssprecherin.<br />
Beschäftigte in der Branche<br />
textile Dienstleistungen (vor<br />
allem Großwäschereien) erhalten<br />
demnach künftig mindestens<br />
7,51 Euro Stundenlohn<br />
in den alten und 6,36<br />
Euro in den neuen Bundesländern.<br />
In der Abfallwirtschaft<br />
wird die Lohnuntergrenze<br />
8,02 Euro betragen.<br />
Für Bergbauspezialarbeiten<br />
extremer Armut und<br />
Ausbeutung. Und noch<br />
immer sterben Jahr für<br />
Jahr fast zehn Millionen<br />
Kinder – die meisten an<br />
vermeidbaren oder<br />
leicht zu behandelnden<br />
Krankheiten. Diese Kin-<br />
wird es je nach Qualifikation<br />
mindestens 11,17 Euro oder<br />
12,41 Euro Stundenlohn geben.<br />
Nicht einigen konnte sich der<br />
Tarifausschuss auf einen<br />
Mindestlohn für die Wachund<br />
Sicherheitsdienste sowie<br />
für Beschäftigte in der Ausund<br />
Weiterbildung, wie das<br />
Ministerium erklärte. Laut<br />
DGB verweigerte die Arbeitnehmerseite<br />
ihre Zustimmung<br />
zu einem Mindestlohn<br />
von sechs bis 8,12 Euro im<br />
Wach- und Sicherheitsgewerbe,<br />
weil etwa sechs Euro<br />
Stundenlohn für Beschäftigte<br />
dieser Branche im Saarland<br />
der brauchen<br />
unsere Hilfe.<br />
Mehr Informationenfinden<br />
sich im<br />
Internet unter<br />
www.stadtfuer-kinder.<br />
leipzig.<br />
de .<br />
Die Mitarbeiter<br />
aller Märkte,<br />
die den<br />
Kindertag organisieren,<br />
stehen hinter<br />
den Zielen der<br />
Organisation<br />
und der Städtepartnerschaft<br />
„<strong>Leipzig</strong> – Stadt<br />
für Kinder“. Deshalb engagiert<br />
sich das Organisationsteam<br />
auf dem<br />
Kindertag für Unicef.<br />
Auch in diesem Jahr<br />
warten von 10 bis 17<br />
Uhr viele tolle Programmpunkte<br />
auf die<br />
jungen und jung gebliebenen<br />
Gäste. Um nur einige<br />
zu nennen: Auf der<br />
großen Bühne im Volkspalast<br />
präsentiert Moderator<br />
Karsten Giersch<br />
viele <strong>Leipzig</strong>er Showgruppen<br />
mit Tanz und<br />
Gesang.<br />
Auf der kleinen Bühne in<br />
der „Volkspalast-Kantine“<br />
gibt es die „Kinderparty“.<br />
Dazu gibt es eine<br />
Bastelstraße, Kinderschminken<br />
sowie die<br />
Ausstellung und Kürung<br />
des 3. Kreativwettbewerbs.<br />
Auf dem Außengelände<br />
rund um den<br />
Volkspalast präsentieren<br />
sich die <strong>Leipzig</strong>er Feuerwehr,<br />
die Johanniter sowie<br />
die Verkehrswacht<br />
Sachsen.<br />
Nebenan baut der<br />
SC DHfK <strong>Leipzig</strong> den Hindernis-Parcours<br />
der beliebtenSportikus-Olympiade<br />
auf. Junge Nachwuchshandballer<br />
können<br />
sich außerdem bei den<br />
Weiß-Grünen im Sieben-<br />
Meter-Werfen versuchen.<br />
Wer lieber hüpfen, springen<br />
und herumtollen<br />
mag, der kann das auf<br />
„Big Challenge“, der<br />
größten Hüpfburg <strong>Leipzig</strong>s,<br />
tun: Ganze 17 Meter<br />
lang ist das spaßige Ungetüm,<br />
dass nur eine der<br />
vielen Attraktionen des<br />
Kindertages ist. Kamelund<br />
Ponyreiten wird es<br />
auch geben. Der Eintritt<br />
zum Kindertag am 20.<br />
September ist für alle<br />
frei. frs<br />
und Rheinland-Pfalz nicht<br />
existenzsichernd seien. Die<br />
Arbeitgeberseite habe die<br />
Mindestlöhne für die Ausund<br />
Weiterbildung blockiert.<br />
Die IG Metall erklärte, der<br />
Mindestlohn gelte nicht nur<br />
für alle Betriebe, sondern<br />
auch für die dort eingesetzten<br />
Leiharbeitnehmer, Subunternehmer<br />
und Beschäftigte aus<br />
dem Ausland. Mindestlöhne<br />
gibt es schon in sechs Branchen<br />
mit rund 1,4 Millionen<br />
sozialversichungspflichtig Beschäftigten<br />
– etwa in der Bauwirtschaft,<br />
dem Gebäudereiniger-<br />
oder dem Dachdecker-<br />
Handwerk. AFP<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Landeskirche<br />
rügt Asylheime<br />
Nach dem Suizid einer libanesischen<br />
Asylbewerberin mahnt<br />
die sächsische Landeskirche<br />
bessere Lebensbedingungen für<br />
Flüchtlinge an. Die Unterbringung<br />
in gemeinschaftlichen Heimen<br />
sei vor allem für Familien ungeeignet,<br />
hieß es in einer offiziellen<br />
Erklärung. Eltern und ihre Kinder<br />
seien ohnehin besonderen<br />
Schwierigkeiten und psychischen<br />
Belastungen ausgesetzt. Die<br />
evangelische Landeskirche trete<br />
daher für eine großzügigere Auslegung<br />
der gesetzlichen Bestimmungen<br />
ein, die in der Regel eine<br />
Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften<br />
vorsehen, hieß es.<br />
In Sachsen lebt der größte Teil<br />
der Flüchtlinge in Heimen, ein Teil<br />
von ihnen wird aber auch aus gesundheitlichen<br />
oder sozialen<br />
Gründen in Wohnungen einquartiert.<br />
Die 32-jährige Libanesin und Mutter<br />
von drei Kindern soll aus Protest<br />
gegen einen angeordneten<br />
Umzug eine Überdosis Medikamente<br />
genommen haben. Ihr Asylbewerberheim<br />
in Frankenau bei<br />
Mittweida wurde geschlossen und<br />
die Familie sollte in eine neue Gemeinschaftsunterkunft<br />
umziehen.<br />
Die Frau galt schon länger als psychisch<br />
labil und wollte lieber in einer<br />
eigenen Wohnung leben. Dies<br />
verweigerte der Landkreis Mittelsachsen.<br />
Eine Entscheidung sollte<br />
nach einer amtsärztlichen Begutachtung<br />
erfolgen. In ihrer Erklärung<br />
reagierte die Landeskirche<br />
mit Bestürzung auf den Tod der<br />
Frau und sprach dem Ehemann ihr<br />
Beileid aus. Das Geschehen zeige,<br />
dass umfassende Anstrengungen<br />
nötig seien, um die Situation von<br />
Asylbewerbern zu verbessern. Zugleich<br />
rief die Landeskirche ihre<br />
Gemeinden auf, Flüchtlinge stärker<br />
zu unterstützen. epd<br />
Die Angestellten in Großwäschereien – und anderen<br />
Branchen – bekommen mehr Gehalt. Foto: ake
20 SPORT<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
HANDBALL SAISONSTART<br />
Millionenschwere Stars und ein Meisterkrimi<br />
Die Kieler Handballer jubeln nach ihrem 33:28 (17:14)-Sieg gegen den HSV Hamburg. Vor dem ersten Saisonspiel der Handball-Bundesliga gewann der deutsche Rekordmeister<br />
zum fünften Mal den Supercup. Fotos und Grafik: dpa<br />
Millionenschwere Stars<br />
und ein Meisterkrimi<br />
bis zum Schluss: Nach<br />
einem Krisenjahr hofft die<br />
Handball-Bundesliga auf neuen<br />
Glanz in ihrer 44. Saison.<br />
Die Experten von Bundestrainer<br />
Heiner Brand bis zu Liga-<br />
Chef Frank Bohmann erwarten<br />
nach dem Durchmarsch des<br />
THW Kiel im vergangenen Jahr<br />
mindestens einen Zweikampf<br />
um den Titel. HBL-Geschäftsführer<br />
Bohmann glaubt: „Es<br />
gibt vier Klubs die deutscher<br />
Meister werden können. Das<br />
sind der THW Kiel, Hamburg,<br />
die Rhein-Neckar Löwen und<br />
der TBV Lemgo. Alle anderen<br />
wären Überraschungen.“<br />
Mit im Handball bislang unbekannten<br />
Ablösesummen von<br />
teilweise mehr als einer Million<br />
Euro haben Kiel mit Daniel<br />
Narcisse, Hamburg mit Igor<br />
Vori und Domagoj Duvnjak<br />
oder die Löwen mit Olafur Stefansson<br />
der Liga hochkarätige<br />
Stars beschert. So bleibt die<br />
nach eigenen Angaben stärkste<br />
Liga der Welt auch nach dem<br />
Abgang von Welthandballer Nikola<br />
Karabatic aus Kiel eine international<br />
beliebte Anlaufstelle.<br />
Allerdings ist der Ausländeranteil<br />
zuletzt leicht zurückgegangen:<br />
Im vergangenen Jahr kamen<br />
46,22 Prozent aller Spieler<br />
nicht aus Deutschland, in<br />
den beiden Vorjahren waren es<br />
jeweils mehr als 49 Prozent. Ei-<br />
ne andere Marke soll hingegen<br />
gesteigert werden: Der Zuschauerrekord<br />
von 1,49 Millionen<br />
Fans in den Hallen aus der<br />
Saison 2007/2008 wurde im<br />
vergangenen Jahr mit 1,47 Millionen<br />
knapp verpasst.<br />
Doch ungeachtet der Ligagiganten<br />
Kiel und Hamburg, die mit<br />
Etats von je 7,5 Millionen Euro<br />
ordentlich klotzen, kämpft die<br />
HBL weiter mit finanziellen Problemen.<br />
Im klammen Flensburg<br />
verzichten die Spieler in dieser<br />
Saison auf 15 Prozent ihrer Gehälter,<br />
beim VfL Gummersbach<br />
wird Ähnliches verhandelt. Vereine<br />
wie die Aufsteiger TSV<br />
Hannover-Burgdorf und HSG<br />
Düsseldorf oder die HBW Balingen-Weilstetten<br />
und TSV Dormagen<br />
sind selbst von den Bereichen<br />
dieses Duos noch weit<br />
entfernt und im „Klassensystem“<br />
Bundesliga sportlich wie<br />
finanziell ganz unten einzuordnen.<br />
Was andere als Ablöse<br />
zahlen, ist hier fast der Etat einer<br />
ganzen Mannschaft.<br />
Wieder Titelanwärter: Der Hamburger Guillaume<br />
Gille (r.) stört Alexis Alvanos aus Gummersbach.<br />
Das Fernsehen ist der Liga<br />
auch in diesem Jahr treu.<br />
Gleich das erste Spiel der neuen<br />
Saison zwischen der SG<br />
Flensburg-Handewitt und<br />
Frisch Auf Göppingen läuft live<br />
im DSF. 1,2 Millionen zuzüglich<br />
„Medialleistungen“ von<br />
600 000 Euro pro Saison zahlen<br />
die Münchner unter anderem<br />
für 91 Live-Spiele. Hinzu<br />
kommen nach dem Auslaufen<br />
der „Liga1-Sportschau“ in den<br />
Dritten zwei Magazin-Formate.<br />
Möglichen Manipulationen –<br />
das beherrschende Thema der<br />
vergangenen Saison – wollen<br />
Bundesliga und der zuständige<br />
Deutsche Handball-Bund<br />
(DHB) vor allem durch kurzfristige<br />
Ansetzungen der<br />
Schiedsrichterduos entgegenwirken.<br />
Die Klubs sollen somit<br />
keine Möglichkeit haben, auf<br />
die Unparteiischen einzuwirken.<br />
Auch in Sachen Dopingbekämpfung<br />
investiert die HBL:<br />
Die Liga hat einen Individualvertrag<br />
mit der Nationalen Anti-Doping-Agentur<br />
(NADA) abgeschlossen<br />
und die Kontrollen<br />
damit in deren Hände gelegt.<br />
„Wir werden unseren Etat für<br />
Dopingproben in den kommenden<br />
Jahren jedes Jahr um 50<br />
Prozent erhöhen. Wir haben in<br />
der vergangenen Saison rund<br />
30 000 Euro ausgegeben, jetzt<br />
geben wir 45 000 aus“, sagt<br />
Frank Bohmann.<br />
Marlen Haselhuhn
CHARITY<br />
Golfsport für den guten Zweck<br />
Standing Ovations, Jubel und<br />
Freudentränen: Beim 2. GRK<br />
Golf Charity Masters in <strong>Leipzig</strong><br />
am letzten August-Wochenende<br />
kam durch Spenden und Versteigerungserlöse<br />
die Rekordsumme<br />
von 150 000 Euro zusammen,<br />
die an die Sarah Wiener Stiftung<br />
und den Verein Elternhilfe für<br />
krebskranke Kinder <strong>Leipzig</strong> geht.<br />
Zu den rund 300 Gästen der<br />
abendlichen Gala im Hotel The<br />
Westin <strong>Leipzig</strong> zählten unter anderem<br />
Sarah Wiener, Suzanne von<br />
Borsody, Axel Schulz, Peter Lohmeyer,<br />
Karsten Speck, Mareile<br />
Höppner, Peter Escher, René Kindermann,<br />
Oberbürgermeister<br />
Burkhard Jung und Künstler Michael<br />
Fischer-Art.<br />
Höhepunkt des Abends war die<br />
Versteigerung, die gemeinsam<br />
von Burkhard Jung, Suzanne von<br />
Borsody, Initiator und Gastgeber<br />
Steffen Göpel (Vorstandsvorsitzender<br />
der GRK Holding AG) und<br />
Peggy Schmidt von Radio PSR<br />
moderiert wurde. Herzspezialist<br />
Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Mohr<br />
ersteigerte ein Kunstwerk von<br />
Michael Fischer-Art für 22 000<br />
Euro. Das Gemälde zeigt Fußballstar<br />
Michael Ballack und wurde<br />
von allen Spielern der deutschen<br />
Nationalmannschaft signiert.<br />
Steffen Hildebrand ließ sich einen<br />
privaten Kochabend mit Sarah<br />
Wiener runde 20 000 Euro<br />
kosten. Und Manuela Bolz spendete<br />
8500 Euro für die von Mu-<br />
hammad Ali bis Wladimir<br />
Klitschko und Axel Schulz unterschriebenen<br />
Boxhandschuhe.<br />
„Sensationell – ich bin überwältigt.<br />
Es gibt Orte auf der Welt, die<br />
einfach sehr gut bestrahlt sind,<br />
mit sympathischen und warm-<br />
herzigen Menschen – einer dieser<br />
Orte ist <strong>Leipzig</strong>. Ich bin wirklich<br />
gerührt über das Engagement<br />
und die Liebenswürdigkeit, die<br />
ich hier gespürt habe. Die Veranstaltung<br />
war durchweg professionell<br />
organisiert und über den gesamten<br />
Tag gab es ein extrem gu-<br />
tes Catering mit frischen Zutaten.<br />
Dass so eine herausragende<br />
Spendensumme zusammen gekommen<br />
ist, liegt sicher an der<br />
Person Steffen Göpel, seiner Einladungsliste<br />
und den Gästen,<br />
aber auch an den Moderatoren,<br />
die mit Witz und Charme die Versteigerung<br />
geleitet haben“, freute<br />
sich Star-Köchin Sarah Wiener,<br />
die tagsüber im GolfPark <strong>Leipzig</strong>-<br />
Seehausen gemeinsam mit Ehemann<br />
Peter Lohmeyer ihren ersten<br />
Golfschnupperkurs absolvierte.<br />
„Ich bin absolut sprachlos und begeistert.<br />
Gerade in der Zeit der<br />
Wirtschaftskrise hätte ich niemals<br />
damit gerechnet, dass wir das Ergebnis<br />
von der Premiere 2008<br />
noch einmal toppen können“, sagte<br />
Steffen Göpel. Der Initiator<br />
sprach allen Partnern, Förderern<br />
und Spendern sowie seinem Team<br />
ein großes Dankeschön aus. „Meine<br />
Mannschaft und alle Beteiligten<br />
haben sich über das normale Maß<br />
hinaus mit Leidenschaft, Kraft und<br />
Herzblut für die gute Sache engagiert“,<br />
so Göpel.<br />
21<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
„Chapeau und Respekt! Es ist unglaublich,<br />
mit welch herausragendem,<br />
privatem Engagement solch<br />
ein gesellschaftliches Ereignis gestaltet<br />
wird und dabei eine Spendensumme<br />
von 150.000 Euro für<br />
zwei gute Zwecke zusammen<br />
kommt. Das 2. GRK Golf Charity<br />
Masters trägt dazu bei, dass <strong>Leipzig</strong><br />
als ein Ort der Herzlichkeit, des<br />
Zusammenhalts und Engagements<br />
und nicht zuletzt der Gastfreundschaft<br />
wahrgenommen wird – ich<br />
denke, dass jeder auswärtige Gast<br />
nach diesem wunderbaren Tag ein<br />
Botschafter der Stadt geworden<br />
ist.“, sagte Burkhard Jung, Oberbürgermeister<br />
der Stadt <strong>Leipzig</strong><br />
und Schirmherr des 2. GRK Golf<br />
Charity Masters.<br />
„Es ist bemerkenswert, was hier<br />
in dieser Stadt für ein Potenzial<br />
steckt, sich sozial zu engagieren“,<br />
meinte Prof. Dr. Holger Christiansen<br />
von der <strong>Leipzig</strong>er Universitätsklinik<br />
für Kinder und Jugendliche,<br />
für dessen Kinderkrebsstation<br />
die Hälfte der Spendengelder<br />
eingesetzt werden. Markus Wulftange<br />
vom Verein Elternhilfe für<br />
krebskranke Kinder <strong>Leipzig</strong> ergänzte:<br />
„Das Geld wird konkret<br />
für die psycho-soziale Betreuung,<br />
Sport- und Musikprojekte und<br />
Personal genutzt. Kinder brauchen<br />
Menschen, sie brauchen Bezugspersonen,<br />
die mit ihnen gemeinsam<br />
aktiv sind, die immer für<br />
sie da sind, zuhören und sich<br />
kümmern.“ Marko Mädge<br />
FUSSBALL AM RANDE<br />
Der stürmende Holländer<br />
Er erzielte bei seinem<br />
Debüt zwei tolle<br />
Tore, wurde von<br />
69 000 Fans und den<br />
Teamkollegen als Weltklassespieler<br />
gefeiert –<br />
doch der schönste Moment<br />
eines traumhaften<br />
dritten Spieltages kam<br />
für Arjen Robben nach<br />
der Pressekonferenz. Mit<br />
einem strahlenden Lächeln<br />
nahm der 25-Jährige<br />
seinen Sohn Luka auf<br />
den Arm. Der ein Jahre<br />
alte Blondschopf trug ein<br />
rotes Bayern-Trikot im<br />
Miniaturformat mit der<br />
Nummer 10 und dem Namen<br />
von Papa Robben<br />
auf dem Rücken.<br />
„Es war schön, dass meine<br />
ganze Familie hier<br />
war. Das ist die wichtigste<br />
Sache für mich“, sagte<br />
Robben und lächelte seine<br />
Ehefrau Bernadien an.<br />
Sein Vater und Manager<br />
Hans saß ebenfalls mit<br />
auf der Tribüne, er hatte<br />
den spektakulären Trans-<br />
Peter Lohmeyer, Sarah Wiener und Steffen Göpel freuen sich über 150 000 Euro Spendengelder, die<br />
zur Hälfte an die Kinderkrebsstation der Uniklinik gehen. Foto: Westend. Public Relations GmbH<br />
Arjen Robben: Zwei Tore nach nur einer gemeinsamen<br />
Trainingseinheit mit den Bayern. Foto: rtr<br />
fer von Real Madrid für<br />
angeblich 24 Millionen<br />
Euro mit eingefädelt. Bei<br />
den Königlichen war sein<br />
Sohn nach den Transfers<br />
von Cristiano Ronaldo<br />
oder Kaka von den Kluboberen<br />
ausgebremst worden.<br />
„Alles ist sehr<br />
schnell gegangen. Bayern<br />
ist ein Familienklub,<br />
sie haben mir einfach ein<br />
gutes Gefühl gegeben“,<br />
berichtete Robben.<br />
Nur einen Tag zuvor hatte<br />
er seine erste und einzige<br />
Trainingseinheit mit sei-<br />
nen neuen Kollegen bestritten.<br />
Beim Spiel gegen<br />
den deutschen Meister<br />
VfL Wolfsburg saß er die<br />
erste Hälfte auf der Bank<br />
und stürmte dann wie ein<br />
„fliegender Holländer“ direkt<br />
in die Herzen der<br />
Fans. Seine in unglaublichem<br />
Tempo vorgetragenen<br />
Tricks begeisterten<br />
auch die Mitspieler. „Ein<br />
ordentlicher Spieler. Nur<br />
an der Schnelligkeit mangelt<br />
es noch“, meinte Bastian<br />
Schweinsteiger ironisch.<br />
Und Ersatz-Kapitän<br />
Philipp Lahm fügte<br />
hinzu: „Er ist einfach<br />
Weltklasse.“<br />
Vor allem nach der Einwechslung<br />
von Franck<br />
Ribery, mit dem er in Zukunft<br />
die beste Flügelzange<br />
Europas bilden soll,<br />
blühte Robben auf. Der<br />
Franzose legte ihm das<br />
2:0 (68.) und später auch<br />
das 3:0 (80.) auf. „Mehr<br />
kannst du dir für ein Debüt<br />
nicht wünschen. Zu-<br />
mal ich überhaupt noch<br />
nicht so oft zwei Tore in<br />
einem Spiel geschossen<br />
habe“, sagte Robben danach.<br />
Bei den Weltklubs FC<br />
Chelsea und Real Madrid<br />
hat er gespielt, jetzt unterschrieb<br />
er bei Bayern<br />
München einen millionenschwerenVierjahresvertrag.<br />
Sportdirektor<br />
Christian Nerlinger bezeichnete<br />
Robben als<br />
„absoluten Wunschspieler“.<br />
Der Mann, der Meistertitel<br />
in den Niederlanden,<br />
England und Spanien gewonnen<br />
hat, will jetzt<br />
auch in Deutschland<br />
„viele Siege und Titel gewinnen“.<br />
Und natürlich<br />
bald Deutsch lernen.<br />
Zwei Worte kamen ihm<br />
unter dem Jubel der Medienmeute<br />
schon bei seiner<br />
Vorstellung über die<br />
Lippen: „Auf Wiedersehen.“<br />
sid<br />
Timo Hoffmann<br />
gegen Botha<br />
Profi-Boxer Timo Hoffmann hat<br />
sein Karriereende verschoben<br />
und will noch einmal gegen den<br />
früheren IBF-Weltmeister Francis<br />
Botha in den Ring steigen. „Es<br />
steht für mich fest, dass ich meine<br />
16-jährige Profilaufbahn noch<br />
nicht beenden möchte“, teilte<br />
Hoffmann nach dreieinhalbmonatiger<br />
„Bedenkzeit“ mit. Der<br />
Schwergewichts-Boxer des SES-<br />
Stalls von Promoter Ulf Steinforth<br />
strebt einen Revanche-<br />
Kampf gegen den Südafrikaner<br />
Botha an, gegen den er am 15.<br />
Mai in Magdeburg nach Punkten<br />
verloren und die siebte Niederlage<br />
im 46. Profikampf kassiert<br />
hatte. „Ich kann es besser. Ich<br />
werde es meinen Fans beweisen“,<br />
sagte der 34-Jährige. Sowohl<br />
Hoffmann – Kampfname<br />
„deutsche Eiche“ – als auch Botha<br />
boxen für den SES-Stall. Steinforth<br />
kündigte an, sich für einen<br />
Rückkampf einsetzen zu wollen.<br />
In Magdeburg hatten die beiden<br />
um den Gürtel der unbedeutenden<br />
World Boxing Foundation<br />
(WBF) geboxt. dpa
22 RÄTSELSEITE<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
KREUZWORTRÄTSEL<br />
Die Lösung des Rätsels im Heft 16/09 lautete: Hustensaft. Über je einen Büchergutschein<br />
dürfen sich Martina Lehmann (Bad Lausick/OT Thierbaum), Jürgen Simon (<strong>Leipzig</strong>)<br />
und Ricardo Haas (Seeheim) freuen. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Verlosung: Drei Büchergutscheine<br />
Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese<br />
bis zum 17. September 2009 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail<br />
an: redaktion@uniklinik-leipzig.de. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23<br />
Freitag, 04.09.09<br />
Frosch-Café & Theater, Tel. 2251363,<br />
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Der Nächste bitte!<br />
Scheidungsrevue mit Katrin Troendle<br />
und Bert Callenbach, Musik: Conny Rösler.<br />
Große Bühne der Theater-Fabrik-Sachsen,<br />
Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str.<br />
16; 20 Uhr: Der Monogamster, mit tanz-<br />
Zenit.<br />
Museum der bildenden Künste, Tel.<br />
216990, Katharinenstr. 10; 19 Uhr:<br />
Kunst und Musik – Konzert mit dem <strong>Leipzig</strong>er<br />
Streichquartett und Julia Rempe (Sopran),<br />
Quartette von Jörg Widmann.<br />
Sonnabend, 05.09.09<br />
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />
9; 20 Uhr: Zoff im Zoo oder Wie ich lernte,<br />
das Gürteltier enger zu schnallen, mit<br />
Meigl Hoffmann und Jens-Uwe Jopp<br />
Kabarett <strong>Leipzig</strong>er Brettl im Gambrinus,<br />
Tel. 9613547, Odermannstr. 12; 20<br />
Uhr: Quarkkeulchen und Goggolohres –<br />
Sächsisch-Sachsen-<strong>Leipzig</strong> und mehr.<br />
Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, Karl-<br />
Tauchnitz-Str.; 20 Uhr: Die Prinzen – Die<br />
neuen Männer, Tour 2009.<br />
Theater der Jungen Welt – Kleine Bühne,<br />
Tel. 4866016, Demmeringstr. 22; 15 Uhr<br />
(Premiere): Der zerbrochene Schlüssel,<br />
für Kinder ab 7 Jahren.<br />
Werk II, Tel. 3080140, Kochstr. 132; 15<br />
Uhr: Wien und der Wein, Operettennachmittag.<br />
Sonntag, 06.09.09<br />
Gohliser Schlösschen, Tel. 589690, Menckestr.<br />
23; 15 Uhr: Musica Studiorum –<br />
Studierende der Hochschule für<br />
Musik und Theater <strong>Leipzig</strong> stellen sich<br />
vor.<br />
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />
20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />
Lindenauer Markt 21; Etage Eins 10 Uhr:<br />
Geschichten vom kleinen König, Puppentheater<br />
nach den Bilderbuchgeschichten<br />
von Hedwig Munck, für Kinder ab 3 Jahren.<br />
Werk II, Tel. 3080140, Kochstr. 132; Halle<br />
A 16 Uhr: Wenn Franticek niest, Familienkonzert<br />
zum 1. Kinderbuch mit Gerhard<br />
Schöne; Halle A 19.30 Uhr: Gerhard<br />
Schöne: Das Wunschkonzert.<br />
Montag, 07.09.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Ja, ich will!, mit Anke Geißler.<br />
Westphalsches Haus, Tel. 3911117,<br />
Markkleeberg, Dölitzer Str. 12; 18.30<br />
Uhr: Musizierstunde der Musikschule Ottmar<br />
Gerster.<br />
Dienstag, 08.09.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Ja, ich will!, mit Anke Geißler.<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr.<br />
6-10; 20 Uhr: AngeMeiert und ausgeMerkelt.<br />
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />
Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />
20 Uhr: Briefkästen weinen nicht.<br />
Theater der Jungen Welt – Kleine Bühne,<br />
Tel. 4866016, Demmeringstr. 22; 10 Uhr:<br />
Der zerbrochene Schlüssel, ab 7 Jahren.<br />
Zentrum für Psychische Gesundheit der<br />
Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586,<br />
Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />
Mittwoch, 09.09.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Tom und Chérie, mit Katrin<br />
Weber und Tom Pauls.<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: AngeMeiert und ausgeMerkelt.<br />
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />
Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />
20 Uhr: Briefkästen weinen nicht.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />
4; 20 Uhr: Durchgedreht!<br />
Donnerstag, 10.09.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Tom und Chérie, mit Katrin<br />
Weber und Tom Pauls.<br />
Foyerbühne der Theater-Fabrik-Sachsen,<br />
Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str. 16; 20<br />
Uhr: Clyde & Bonnie.<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr.<br />
6-10; 20 Uhr: AngeMeiert und ausgeMerkelt.<br />
Kap West, Weißenfelser Str. 25; 10 Uhr:<br />
Die Geschichte vom Mäuschen, mit dem<br />
Puppentheater Eckstein, für Kinder ab 3<br />
Jahren.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />
4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />
poetisch-pantomimisches Varieté.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />
Lindenauer Markt 21; Etage Eins 20 Uhr<br />
(Premiere): Patrick anderthalb.<br />
Freitag, 11.09.09<br />
Foyerbühne der Theater-Fabrik-Sachsen,<br />
Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str. 16; 20<br />
Uhr: Clyde & Bonnie.<br />
Musikalische Komödie, Tel. 126119,<br />
Dreilindenstr. 30; Venussaal 11 Uhr: Peter<br />
und der Wolf.<br />
Thomaskirche, Tel. 222240, Thomaskirchhof<br />
18; 20 Uhr: Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy: Elias, Festkonzert 15 Jahre<br />
amici musicae, Chor & Orchester <strong>Leipzig</strong>.<br />
Sonnabend, 12.09.09<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />
15.30 Uhr, 20 Uhr: AngeMeiert und ausgeMerkelt.<br />
Kabarett <strong>Leipzig</strong>er Brettl im Gambrinus,<br />
Tel. 9613547, Odermannstr. 12; 20 Uhr:<br />
Gelumbe, Arschgrieschor, Bleede – Reprise,<br />
Streifzug durch die letzten Brettl-Programme<br />
mit Steffen Lutz Matkowitz.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />
4; 18 Uhr, 21 Uhr: Durchgedreht!,<br />
poetisch-pantomimisches Varieté.<br />
Rathaus Markkleeberg, Tel. 35330,<br />
Markkleeberg, Rathausplatz 1; Großer<br />
Lindensaal 20 Uhr: 2. Markkleeberger<br />
Folknacht mit ayassa und dem Blauen<br />
Einhorn.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />
Lindenauer Markt 21; Saal 15 Uhr (Premiere):<br />
Bremer Stadtmusik – live!, für Kinder<br />
ab 4 Jahren.<br />
Sonntag, 13.09.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 15.30 Uhr: 1. Deutsche Kabarettmeisterschaft:<br />
Matthias Brodowy – Gunzi<br />
Heil.<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 19.30 Uhr: 1. Konzert<br />
Zauber der Musik mit dem MDR Sinfonieorchester.<br />
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;<br />
Mozart-Foyer 14 Uhr: Wir werden wiederkehren<br />
als Menge ohne Zahl, Schauspieler<br />
des Centraltheaters lesen Gedichte<br />
und Texte u. a. von Brecht, Gorki, Marx,<br />
Rimbaud, Pavese.<br />
Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, Karl-<br />
Tauchnitz-Str.; 15 Uhr: Reinhard Lakomy –<br />
Geschichtenlieder im Traumzauberwald.<br />
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />
20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />
Montag, 14.09.09<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: Kunstfehler, Gastspiel Dr. Stratmann.<br />
Peterskirche, Tel. 2131612, Schletterplatz;<br />
19.30 Uhr: Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
– Geistliche Chormusik (Motetten<br />
und Psalmen) mit Isabel Kalis (Sopran),<br />
Christina Bock (Alt), Alumni des Thomanerchores<br />
<strong>Leipzig</strong> & des Dresdner Kreuzchores,<br />
Capella Polyhymnia Lipsiensis.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />
Lindenauer Markt 21; Saal 10 Uhr: Bremer<br />
Stadtmusik – live!, für Kinder ab 4<br />
Jahren.<br />
Dienstag, 15.09.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Weiber (P16) vs. Männer<br />
(P16), mit Anke Geißler, Anne Loch, Ralf<br />
Bärwolff, Christian Becher und Peter Treuner.<br />
Bundesverwaltungsgericht, Tel.<br />
20071933, Simsonplatz 1; Großer historischer<br />
Plenarsaal 19.30 Uhr: Bach exemplarisch:<br />
J. S. Bach – Das wohltemperierte<br />
Klavier Band 1, mit Martin Stadtfeld<br />
(Klavier).<br />
Zentrum für Psychische Gesundheit<br />
der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586,<br />
Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />
Mittwoch, 16.09.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Weiber (P16) vs. Männer<br />
(P16), mit Anke Geißler, Anne Loch, Ralf<br />
Bärwolff, Christian Becher und Peter Treuner.<br />
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />
9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd<br />
glei!“, mit Meigl Hoffmann.<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: Kunstfehler, Gastspiel Dr. Stratmann.<br />
Donnerstag, 17.09.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Weiber (P16) vs. Männer<br />
(P16), mit Anke Geißler, Anne Loch, Ralf<br />
Bärwolff, Christian Becher und Peter Treuner.<br />
Bahnhofsbuchhandlung Ludwig, Tel.<br />
26846600, Willy-Brandt-Platz 5; 19 Uhr:<br />
Ratloser Übergang, Lesung und Signierstunde<br />
mit Bernd-Lutz Lange.<br />
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />
9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd<br />
glei!“, mit Meigl Hoffmann.<br />
Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr.<br />
1; 20 Uhr (Premiere): Germania Song.<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 04.09.09 BIS 17.09.09 TV-TIPPS<br />
Die Prinzen sind wieder auf Konzertreise und machen mit ihrer<br />
„Die neuen Männer-Tour“ am 5. September, 20 Uhr, Station auf<br />
der Parkbühne im Clara-Zetkin-Park. Foto: PR<br />
Do., 10.09.2009, 21 Uhr<br />
Hauptsache Gesund<br />
(MDR)<br />
Dr. Franziska Rubin<br />
Foto: Andre Kempner<br />
Ein aus Kuhknochen geschnitztes<br />
Gebiss, das zum Kauen aus dem<br />
Mund genommen werden musste<br />
– das war Zahnheilkunde vor rund<br />
300 Jahren. Heute ist so gut wie<br />
alles möglich: vom Keramik-<br />
Kunstzahn bis zur fest verankerten<br />
Vollprothese nach einem Kieferknochenaufbau.<br />
Doch in kaum<br />
einem Bereich der Medizin hat<br />
der Patient heute so viele Entscheidungen<br />
zu treffen, die nicht<br />
zuletzt vom eigenen Kontostand<br />
abhängen. Hauptsache Gesund<br />
klärt auf über die Möglichkeiten<br />
des Zahnersatzes: Was ist der<br />
Unterschied von Inlays, Brücken<br />
und Kronen? Für wen kommen<br />
Implantate in Frage? Wie sitzen<br />
Prothesen richtig sicher? Das<br />
MDR-Gesundheitsmagazin berichtet<br />
zudem über die Vor- und Nachteile<br />
verschiedener Füllmaterialien<br />
wie Kunststoff, Amalgam und<br />
Keramik. Dazu gibt es praktische<br />
Tipps zur Zahnpflege und dem Abschluss<br />
von Zahnversicherungen.<br />
Do., 17.09.2009, 21 Uhr<br />
Hauptsache Gesund<br />
(MDR)<br />
Hauptsache Gesund berichtet,<br />
wie durch Hormonstörungen eine<br />
ganze Reihe zum Teil schwerwiegender<br />
Erkrankungen wie Diabetes,<br />
Knochenschwund oder<br />
Schilddrüsenveränderungen.<br />
entstehen können und warum in<br />
15 Prozent der Fälle von Bluthochdruck<br />
eine Störung der Hormone<br />
hinter der Erkrankung<br />
steckt. Gezeigt wird auch, wie<br />
und warum Entstehung und<br />
Wachstum vieler Tumoren hormonabhängig<br />
sind. Ganz sicher<br />
ist ein Zusammenhang zum Beispiel<br />
bei Prostata- und Brustkrebs<br />
nachgewiesen. Das MDR-<br />
Gesundheitsmagazin klärt auf,<br />
wie Wechseljahre bei Frau und<br />
Mann, aber auch bestimmte<br />
Krankheiten, den Hormonhaushalt<br />
stören oder verschieben<br />
können. Unter anderem werden<br />
auch neueste Erkenntnisse vorgestellt,<br />
wie Hormonprobleme<br />
erfolgreich behandelt werden<br />
können. Thema ist hierbei zum<br />
Beispiel eine Studie, bei der<br />
Prostatakrebs mit Hormonen<br />
aus Lilien behandelt wird.
24 STECKBRIEF<br />
Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
WAS IST WO? ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG<br />
IMPRESSUM<br />
GESUNDHEIT UND MEHR...<br />
Das Patientenmagazin des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />
Der Vorstand<br />
Liebigstraße 18<br />
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Telefon: 0341 97 109<br />
Telefax: 0341 97 15 909<br />
E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de<br />
Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.),<br />
Frank Schmiedel.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>, <strong>Leipzig</strong> AöR<br />
5. Jahrgang<br />
In Kooperation mit der Redaktion der<br />
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.<br />
Druck: <strong>Leipzig</strong>er Verlags- und<br />
Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,<br />
Peterssteinweg 19,<br />
04107 <strong>Leipzig</strong><br />
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E-Mail info@uniklinik-leipzig.de<br />
Zentrale Notaufnahme<br />
Operatives Zentrum<br />
Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 17800<br />
Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />
Notaufnahme für Kinder<br />
und Jugendliche<br />
im Zentrum für Kindermedizin<br />
Liebigstraße 20a<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 26242<br />
Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />
Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik<br />
Liebigstraße 20a<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />
Schwangerenambulanz (0341) 97 23494<br />
Klinikbesichtigung (0341) 97 23611<br />
Infoabend für<br />
werdende Eltern (0341) 97 23611<br />
Eine Anmeldung zur Entbindung<br />
ist nicht erforderlich.<br />
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(Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr)<br />
Hainbuchenstraße 13<br />
(Freitags 14 bis 18 Uhr)<br />
Info-Telefon (0341) 97 25410<br />
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Zentraler Empfang<br />
Liebigstraße 20<br />
Telefon (0341) 97 17900<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin<br />
(0341) 97 12222<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie<br />
(0341) 97 17004<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum<br />
(0341) 97 26242<br />
Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967<br />
Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen<br />
(0341) 97 24202<br />
Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304<br />
Diabeteszentrum (0341) 97 12222<br />
Transplantationszentrum (0341) 97 17271<br />
Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460<br />
Toxikologische Auskunft (0341) 97 24666<br />
Kliniksozialdienst (0341) 97 26206<br />
Seelsorge (0341) 97 15965<br />
-15967 und -26126<br />
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