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UKL-Palliativstation - Universitätsklinikum Leipzig

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GESUNDHEIT<br />

UND MEHR...<br />

18/09 DAS PATIENTENMAGAZIN DES<br />

UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG<br />

IHR PERSÖNLICHES<br />

GRATIS-EXEMPLAR<br />

<strong>UKL</strong>-<strong>Palliativstation</strong>:<br />

In guten Händen<br />

wunderbar geborgen Seite 4/5<br />

Besuch:<br />

Minister aus Kamerun<br />

zu Gast am <strong>UKL</strong>… 3<br />

Migräne:<br />

Was tun gegen<br />

das Gewitter im Kopf ?… 8<br />

Foto: Stefan Straube


2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

INHALT<br />

Klinikum intern<br />

Neues aus der Uniklinik. . . . 3<br />

Report<br />

In guten Händen<br />

wunderbar geborgen . . . . 4/5<br />

Klinikum 2009<br />

Transplantation ist oft<br />

die letzte Chance . . . . . . . . . 6<br />

Klinikum 2009<br />

Mit Hightech gegen Falten. . 7<br />

Klinikum 2009<br />

Migräne ist<br />

keine Einbildung . . . . . . . . . 8<br />

Universitäts-Leben<br />

Schatzkisten für New York . 9<br />

Reise<br />

Das Hawaii<br />

des fernen Ostens. . . . . . . . 10<br />

Politik Spezial<br />

Landtagswahlen in Sachsen,<br />

Thüringen und Saarland . . 11<br />

Kultur<br />

Der Einmal-Bond . . . . . . . . 12<br />

Unterhaltung<br />

Promis lieben „Wickie“ und<br />

„Bully“. . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Prävention<br />

<strong>UKL</strong>-Experten raten zur<br />

Impfung . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Wellness & Beauty<br />

Joggen ohne Schmerzen. . 15<br />

Kinderseite<br />

Blutsauger am Werk . . . . . 16<br />

Jugend<br />

Rasen und rocken – neue<br />

Games im Herbst . . . . . . . . 17<br />

Ihr Geld, ihr Recht<br />

Das Kraftwerk auf<br />

dem Dach . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Soziales<br />

Unicef zu Gast auf großer<br />

Kinderparty . . . . . . . . . . . . 19<br />

Sport<br />

Golfen für<br />

den guten Zweck . . . . . 20/21<br />

Rätselseite und Gewinner<br />

der letzten Ausgabe. . . . 22<br />

VA-Hinweise | TV-Tipps 23<br />

Steckbrief |<br />

Impressum . . . . . . . . . . . 24<br />

KOPF DER WOCHE Holger Zastrow, FDP-Chef in Sachsen<br />

MELDUNGEN<br />

Dicke Kinder schweben in Gefahr<br />

Übergewicht und Fettleibigkeit können bei Kindern schon in jungen<br />

Jahren zu gesundheitlichen Schäden führen. Dies ergab eine<br />

Studie des Herzzentrums der Universität <strong>Leipzig</strong>, die am 1. September<br />

beim Europäischen Kardiologenkongress in Barcelona präsentiert<br />

wurde. Danach weisen dicke Kinder häufig schon früh ausgeprägte<br />

Blutgefäßschäden auf, die zu Arterienverkalkung führen können.<br />

Wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) mitteilte,<br />

hatten die Mediziner in der noch laufenden Studie 80 übergewichtige<br />

oder fettleibige und 60 normalgewichtige Kinder im Alter von durchschnittlich<br />

zwölf Jahren untersucht. Weiteres Ergebnis: Der mittlere<br />

systolische Blutdruck sei bei stark übergewichtigen Kindern höher als<br />

bei normalgewichtigen. Fettleibige Kinder hatten zudem einen veränderten<br />

Stoffwechsel, der als Vorstufe von Diabetes gilt. Die Leiterin<br />

der Studiengruppe, Sandra Erbs, plädierte dafür, Strategien der Prävention<br />

für Kinder in frühem Alter zu entwickeln, um die Häufigkeit<br />

von Übergewicht und Fettleibigkeit zu reduzieren. In Zusammenarbeit<br />

mit Kindergärten, Schulen und Eltern solle dazu beigetragen<br />

werden, dass Kinder gesünder ernährt und körperlich aktiver werden.<br />

dpa<br />

30 Millionen EU-Bürger unterernährt<br />

In der Europäischen Union sind nach Einschätzung von Wissenschaftlern<br />

mehr als 30 Millionen Menschen unterernährt. Besonders<br />

betroffen seien Patienten in Krankenhäusern sowie in Altersheimen<br />

lebende Menschen, sagte der österreichische Mediziner Michael<br />

Hiesmayr auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für klinische<br />

Ernährung und Stoffwechsel in Wien. Statistiken der EU zeigten,<br />

dass zwischen fünf und 15 Prozent der Gesamtbevölkerung, 40<br />

Prozent der Patienten in Krankenhäusern und 60 Prozent der Bewohner<br />

von Altersheimen unterernährt oder gefährdet seien. Cornel<br />

Sieber von der Universität Erlangen-Nürnberg sagte, in Europa seien<br />

„mehr als 30 Millionen Menschen betroffen.“ Die damit verbundenen<br />

Kosten beliefen sich auf 170 Millionen Euro, sagten beide Wissenschaftler.<br />

Das sei dreimal so viel wie die Kosten, die durch Übergewicht<br />

verursachten würden. Das Phänomen werde „unterschätzt“,<br />

sagte Hiesmayr, der Vorsitzende des Kongresses. Unterernährung<br />

habe negative Auswirkungen auf die Heilungs- und Überlebenschancen<br />

von Patienten. Patienten sollten deshalb bei ihrer Ankunft in<br />

Krankenhäusern und Altersheimen ernährungswissenschaftlich untersucht<br />

werden. AFP<br />

Foto: dpa<br />

Holger Zastrow hat sein<br />

Wahlziel erreicht: Nach<br />

der Landtagswahl in<br />

Sachsen vom 30. August stehen<br />

die ersten Zeichen auf Schwarz-<br />

Gelb. Auf der Wahlparty der Liberalen<br />

im Dresdner Kongresszentrum<br />

wird der FDP-Spitzenkandidat<br />

nach den ersten Hochrechnungen<br />

als strahlender<br />

Sieger gefeiert, minutenlang bejubelt<br />

und beklatscht. Erstmals<br />

könnte die FDP in Sachsen ein<br />

zweistelliges Ergebnis erreicht<br />

haben. Zastrow nennt es „historisch“<br />

und spricht gar von „einer<br />

neuen Zeitrechnung“.<br />

Zastrow übernahm als 30-Jähriger<br />

im November 1999 den<br />

Vorsitz der sächsischen FDP, die<br />

bei der Landtagswahl kurz zuvor<br />

zum zweiten Mal hintereinander<br />

an der Fünf-Prozent-<br />

Hürde gescheitert war. Und<br />

zwar deutlich: Sie erhielt 1,1<br />

Prozent. Bei der Landtagswahl<br />

2004 hatte die FDP unter Zastrows<br />

Führung 5,9 Prozent der<br />

Wählerstimmen erhalten und<br />

war damit nach zehnjähriger<br />

Abstinenz wieder in den Landtag<br />

eingezogen. Seitdem ist Zastrow<br />

Fraktionschef.<br />

Innerhalb der Partei gilt der<br />

heute 40-Jährige als unangefochten:<br />

Als FDP-Spitzenkandi-<br />

UNI-KINDERKLINIK<br />

dat wurde er mit 96,2 Prozent<br />

gewählt, als Parteichef zuletzt<br />

mit 90,6 Prozent im Amt bestätigt.<br />

Der 1969 in Dresden geborene<br />

und aufgewachsene Liebhaber<br />

von Fantasy-Literatur holte<br />

nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann,<br />

seinem<br />

Grundwehrdienst bei der DDR-<br />

Volksarmee und einer Beschäftigung<br />

im VEB Starkstromanlagenbau<br />

Dresden nach der Wende<br />

das Wirtschaftsfachabitur<br />

nach. Später machte er sich als<br />

PR-Berater selbstständig und ist<br />

bis heute geschäftsführender<br />

Gesellschafter einer Werbe- und<br />

PR-Agentur.<br />

1989 war Zastrow Mitbegründer<br />

der Jungliberalen Aktion Dresden<br />

(JuliA). 1993 trat er der FDP<br />

bei und war von 1995 bis 1997<br />

Vize-Landeschef der Partei. Zastrow<br />

ist passionierter Motorradfahrer<br />

und Fan des Fußballvereins<br />

Dynamo Dresden.<br />

Die Wähler haben der FDP einen<br />

eindeutigen Regierungsauftrag<br />

erteilt, sagte Zastrow am<br />

Wahlsonntag. „Deutschland<br />

braucht Schwarz-Gelb.“ Sachsen<br />

habe es vorgemacht und<br />

solle das Modell für Berlin werden.<br />

ddp<br />

Jazzküche im Atrium<br />

Zur Kinderjazzküche lud die Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche<br />

der Uniklinik Ende August ein. Im Atrium konnten die junge<br />

Zuhörer aus handverlesenen Zutaten ihr eigenes Musikerlebnis<br />

mixen. Unter der Anleitung erfahrener Musiker wurden so komplexe<br />

musikalische Zusammenhänge schnell und eingängig erfahrbar. Als<br />

Küchenchefs traten auf: Stepptänzer Sebastian Weber, Saxophonist<br />

Michael Arnold, Pianist Jörg Leistner, Bassist Thomas Moritz und<br />

Schlagzeuger Frank-Endrik Moll. Foto: W. Zeyen


KLINIKUM INTERN 3<br />

UNI-UROLOGIE<br />

Ministerialer Besuch aus Kamerun<br />

Zu Besuch bei Freunden: Dr. Franklin Danki Sillong, Oberarzt Dr. Thilo Schwallenberg, Prof. Fru Fobuzshi Angwafo<br />

und Klinikdirektor Prof. Dr. Uwe Stolzenburg (v.l.). Foto: Stefan Straube<br />

AUSBILDUNG<br />

Fast 100 neue Azubis am Uniklinikum <strong>Leipzig</strong><br />

Insgesamt 96 junge Frauen<br />

und Männer haben am 1.<br />

September am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Leipzig</strong> (<strong>UKL</strong>) ihre<br />

Berufsausbildung begonnen.<br />

Neben 41 Azubis für Gesundheits-<br />

und Krankenpflege, 28<br />

Azubis für Gesundheits- und<br />

Kinderkrankenpflege und 17<br />

Hebammenschülerinnen begrüßt<br />

das <strong>UKL</strong> auch vier Auszubildende<br />

zur Bürokauffrau<br />

beziehungsweise zum Bürokaufmann,<br />

zwei Auszubildende<br />

zur Pharmazeutisch-kaufmännischen<br />

Angestellten, zwei<br />

Auszubildende zur Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten<br />

und zwei Auszubildende zur<br />

Medizinischen Fachangestellten.<br />

Insgesamt bildet das <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

derzeit 470 junge<br />

Menschen in verschiedenen<br />

Berufen aus, davon 439 Schüler<br />

in Pflegeberufen. Somit<br />

zählt das <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

zu den größten Ausbildungsbetrieben<br />

in der Region.<br />

Mit der Medizinischen Berufsfachschule<br />

(MBFS) verfügt das<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

über eine eigene Ausbildungsstätte<br />

für Pflege- und Heilberu-<br />

fe. Hier werden zusätzlich zu<br />

den am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

angestellten Schülern und Auszubildenden<br />

auch Schüler ausgebildet,<br />

die eine externe<br />

staatliche Ausbildungsförderung<br />

(BAföG) erhalten.<br />

Bereits im August konnte die<br />

Medizinische Berufsfachschule<br />

117 neue Berufsschüler begrüßen,<br />

darunter 24 Schüler/innen<br />

der Fachrichtung Diätassistenz,<br />

22 Schüler/innen der<br />

Fachrichtung Radiologieassistenz,<br />

23 Schüler/innen der<br />

Fachrichtung Laborassistenz<br />

und 48 Schüler/ innen der<br />

Fachrichtung Physiotherapie.<br />

Insgesamt werden an der Medizinischen<br />

Berufsfachschule<br />

derzeit mehr als 780 Schüler in<br />

34 Klassen auf ihr künftiges<br />

Berufsleben vorbereitet. Die<br />

Berufsfachschüler werden einerseits<br />

durch Diplom-Medizinpädagogen<br />

und andere<br />

hauptamtliche Lehrer der<br />

Schule unterrichtet, andererseits<br />

sind zahlreiche Ärzte und<br />

weitere Fachwissenschaftler<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Leipzig</strong> und der Medizinischen<br />

Fakultät an der Ausbildung beteiligt.<br />

ukl<br />

Zum Abschluss eines<br />

dreitägigen Besuches<br />

in <strong>Leipzig</strong> Ende August<br />

hat der Generalsekretär<br />

des Gesundheitsministeriums<br />

in Kamerun, Professor<br />

Fru Fobuzshi Angwafo,<br />

auf die langjährigen<br />

und sehr guten Kontakte<br />

zur Universität <strong>Leipzig</strong><br />

verwiesen. Sein spezieller<br />

Dank gelte den Mitarbeitern<br />

der Universitätsklinik<br />

für Urologie, betonte Angwafo<br />

während einer Gesprächsrunde<br />

im Neuen<br />

Rathaus, bei der weitere<br />

Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />

ausgelotet wurden.<br />

Mit tatkräftiger Hilfe der<br />

Uni-Mediziner war in der<br />

Vergangenheit eine urologische<br />

Station in der KamerunerProvinzhauptstadt<br />

Ngaoundéré aufgebaut<br />

worden. Dort, im<br />

Norden des Landes, tritt<br />

demnächst auch Franklin<br />

Danki Sillong seinen<br />

Dienst an, der seine Facharztausbildung<br />

an der Alma<br />

mater absolvierte. Sillong<br />

wird der erste ausgebildete<br />

Urologe im Norden<br />

Kameruns sein. mb<br />

Diplommedizinpädagogin Doris Burkhardt unterrichtet eine Klasse von<br />

Hebammenschülerinnen aus dem ersten Lehrjahr. Fotos: Stefan Straube<br />

Doris Burkhardt ist Leiterin der Hebammenausbildung. Sie übt mit<br />

einer Schülerin am Modell einer schwangeren Frau.<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Tag der<br />

Zahngesundheit<br />

Die Regionale Arbeitsgemeinschaft<br />

für Kinder- und<br />

Jugendzahnpflege der Stadt<br />

<strong>Leipzig</strong> lädt zum diesjährigen<br />

Tag der Zahngesundheit am<br />

25. September 2009 von 10<br />

bis 16 Uhr in die Universitätsklinik<br />

und Poliklinik für Kinder<br />

und Jugendliche in die Liebigstraße<br />

20a ein. Zahnärzte und<br />

zahnmedizinisches Fachpersonal<br />

möchten das aktuelle Motto<br />

„Gesund beginnt im Mund –<br />

krank sein oftmals auch“ mit<br />

Leben erfüllen.<br />

So können sich Kinder, Eltern<br />

und Pflegepersonal am Aktionsstand<br />

im Atrium des Hauses<br />

zum Thema Zahn- und<br />

Mundgesundheit informieren,<br />

einiges selbst ausprobieren,<br />

spielen, basteln und vieles<br />

mehr. Natürlich werden auch<br />

wieder die beliebten Zahnputztiere<br />

auf die kleinen Besucher<br />

des Infostandes warten.<br />

Die Kinder, die das Bett<br />

nicht verlassen dürfen, werden<br />

auf keinen Fall vergessen.<br />

Mitarbeiter der AG und<br />

die Klinikclowns wollen die<br />

Stationen besuchen, um vor<br />

Ort die Kinder zu überraschen.<br />

ukl<br />

Orthopädie<br />

für Jedermann<br />

Am Mittwoch, den 9. September<br />

2009, findet die nächste<br />

Veranstaltung innerhalb der<br />

öffentlichen Vorlesungsreihe<br />

„Orthopädie für Jedermann“<br />

statt. Dieses Mal widmet sich<br />

der Direktor der Orthopädischen<br />

Universitätsklinik, Professor<br />

Georg Freiherr von Salis-<br />

Soglio, einem breiten, aber umso<br />

bedeutungsvolleren Thema:<br />

der Ethik in der Medizin im Jahr<br />

2009. Im Mittelpunkt seines<br />

Vortrages stehen Gedanken zu<br />

Fragen wie „Höchstes medizinisches<br />

Niveau – warum trotzdem<br />

so viel Unzufriedenheit?“<br />

oder „Was zählt in der Medizin?“.<br />

Auch Aspekte wie die Gefahr<br />

des Ökonomismus oder<br />

der Trend zum Einfachen und<br />

Ehrlichen werden thematisiert.<br />

Die Vorlesung findet von 18.15<br />

bis 19.15 Uhr im Hörsaal des<br />

Operativen Zentrums, Liebigstr.<br />

20, statt. Der Eintritt ist frei.<br />

Die öffentliche Vorlesungsreihe<br />

„Orthopädie für Jedermann“<br />

wird von der Orthopädischen<br />

Universitätsklinik veranstaltet<br />

und informiert alle vier Monate<br />

über häufige orthopädische<br />

Krankheitsbilder. Die nächste<br />

Vorlesung findet am Mittwoch,<br />

den 9. Dezember 2009, um<br />

18.15 Uhr statt – diesmal mit<br />

dem Thema „Tumoren am Bewegungsapparat“.<br />

ukl


4 REPORT<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Auf der Sonnenterrasse der <strong>Palliativstation</strong> des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong>: Schwester Annett<br />

fragt die Patienten nach ihren Wünschen. Fotos: Stefan Straube<br />

In guten Händen wunderbar geborgen –<br />

Die Bedeutung des lateinischen<br />

Wortes „palliare“<br />

lautet im Deutschen „mit<br />

einem Mantel umhüllen“ und<br />

beschreibt sehr treffend die<br />

Bestimmung einer <strong>Palliativstation</strong>:<br />

Schwerkranke Patienten<br />

sollen dort Schutz und Wärme<br />

erfahren, ihre Schmerzen gelindert<br />

werden und sie sollen<br />

sich in ihrer letzten Lebensphase<br />

geborgen fühlen. Im Unterschied<br />

zum Hospiz steht auf<br />

der <strong>Palliativstation</strong> nicht die<br />

Sterbebegleitung im Vordergrund,<br />

sondern das Ziel, die<br />

Krankheits- und Betreuungssituation<br />

der Patienten soweit zu<br />

stabilisieren, dass sie wieder<br />

nach Hause entlassen werden<br />

können.<br />

Betritt man die <strong>Palliativstation</strong><br />

des Uniklinikums, fällt als Erstes<br />

die entspannte Ruhe auf,<br />

die hier herrscht – keine Spur<br />

von Hektik, keine übliche Krankenhaus-Atmosphäre.<br />

Eine Patientin<br />

geht im Gang spazieren,<br />

an dessen Wänden großrahmige<br />

Bilder mit Naturmotiven<br />

hängen. Auf einem<br />

Tischchen<br />

in der Ecke<br />

brennt ein warmes<br />

Licht, Pfleger<br />

unterhalten<br />

sich mit einem Patienten im<br />

Rollstuhl, während von der<br />

Terrasse Vogelgezwitscher hereindringt.<br />

Stationsschwester<br />

Annett geht draußen neben einer<br />

älteren Patientin, die in ei-<br />

Schutz und Wärme in<br />

der letzten Lebensphase<br />

nem Pflegebett liegt, in die Hocke.<br />

Sie fragt die Kranke, ob es<br />

ihr in der Sonne zu warm ist<br />

und sie lieber in den Schatten<br />

möchte; andere Patienten sitzen<br />

unter der Markise und lesen<br />

oder schlafen. Schwester<br />

Annett ist Teil eines multiprofessionellen<br />

Teams, das sich<br />

aus Ärzten, Krankenschwestern<br />

und -pflegern, Psychologen,<br />

Sozialarbeitern, Physiotherapeuten,<br />

Trauerbegleitern,<br />

Seelsorgern und ehrenamtlichen<br />

Helfern zusammensetzt<br />

und die Patienten auf der <strong>Palliativstation</strong><br />

rund um die Uhr<br />

betreut.<br />

Regelmäßige Teambesprechungen,<br />

die einmal wöchentlich<br />

stattfinden, sind ein fester Bestandteil<br />

des Arbeitsalltags auf<br />

der Station, um einander zu informieren<br />

und die nächsten<br />

Schritte gemeinsam zu planen,<br />

sagt die Stationsleiterin. Und so<br />

gibt es eine kurzes Teammeeting<br />

auf dem Gang, bevor die<br />

Schwestern und Pfleger gemeinsam<br />

mit der Oberärztin<br />

Dr. Dörte<br />

Schotte, der<br />

Assistenzärztin<br />

Nina Polze<br />

und der Psychoonkologin<br />

Annett Schön zu einer Patientin<br />

ins Zimmer gehen, die erst seit<br />

kurzem auf der Station ist.<br />

Nachdem die Oberärztin nach<br />

dem morgendlichen Befinden<br />

der Patientin gefragt hat, be-<br />

spricht sie die Medikamentenverträglichkeit<br />

mit ihr und<br />

stellt die Psychologin als weitere<br />

Ansprechpartnerin vor. Außerdem<br />

widmet sie sich der<br />

schwierigen Situation der Angehörigen<br />

und bietet Kontakte<br />

zu Sozialarbeitern an.<br />

Währenddessen kümmert sich<br />

Schwester Annett um die Angehörigen<br />

eines am Vortag verstorbenen<br />

Patienten. Die Verstorbenen<br />

werden noch auf der<br />

Station liebevoll zurechtgemacht:<br />

Sie werden gewaschen<br />

und bekommen ihre persönlichen<br />

Sachen angezogen, dann<br />

werden sie mit Blumen geschmückt<br />

und für die Angehörigen<br />

aufgebahrt. Die Stationsschwester<br />

stellt im Zimmer<br />

Kerzen auf und sucht das Gespräch<br />

mit den Trauernden.<br />

„Immer, wenn einer unserer<br />

Patienten stirbt, brennt das<br />

kleine Licht im Gang. Davor<br />

steht eine Glasschale mit Rosenblüten<br />

– jede einzelne davon<br />

erinnert an einen bestimmten<br />

Patienten, der von uns gegangen<br />

ist. Außerdem haben<br />

wir noch das ‚Buch der Erinnerung:<br />

Darin legt jeder für seinen<br />

Patienten eine Seite an, die<br />

er individuell gestaltet – mit Fotos<br />

und persönlichen Erlebnissen<br />

aus der Zeit, als der Patient<br />

noch bei uns war“, beschreibt<br />

sie einen Teil der Trauerkultur<br />

auf der Station.<br />

Die Schwestern und Pfleger<br />

Kurzes Meeting auf dem Gang: Schwester Annett bespricht mit<br />

Oberärztin Dr. Dörte Schotte (v.l.n.r.) den weiteren Tagesablauf.<br />

selbst verabschieden sich auf<br />

unterschiedliche Art und Weise<br />

von ihren Patienten – manche<br />

gehen noch einmal in das Zimmer<br />

des Verstorbenen, andere<br />

nehmen still für sich Abschied.<br />

Schwester Annett und ihre<br />

Kollegen überlegen, in Zukunft<br />

eine Zeremonie einzuführen,<br />

an der alle Mitarbeiter teilnehmen,<br />

die sich gerade im Dienst<br />

befinden.<br />

Die enge Bindung zwischen<br />

Kranken und Helfern resultiert<br />

aus der sogenannten Bezugspflege,<br />

die auf der <strong>Palliativstation</strong><br />

praktiziert wird. Das bedeutet,<br />

dass jedem Patienten<br />

eine bestimmte Schwester<br />

oder ein bestimmter Pfleger<br />

zugeordnet wird, der ihn den<br />

gesamten Stationsaufenthalt<br />

über betreut. Das ist eine Voraussetzung<br />

dafür, dass die Patienten<br />

Vertrauen fassen und<br />

die Bezugspersonen eine zwischenmenschliche<br />

Beziehung<br />

zu ihnen aufbauen und auf die<br />

Kranken individuell eingehen<br />

können. Insgesamt kümmert<br />

sich eine<br />

Schwester oder<br />

ein Pfleger um<br />

vier bis maximal<br />

sechs Patienten.Angehörige<br />

und Freunde der Patienten<br />

werden in das Pflegekonzept<br />

integriert und in<br />

ihrem Umgang mit den Kranken,<br />

mit Tod und Trauer, unterstützt.<br />

In manchen Fällen<br />

bleibt der Kontakt zu den Angehörigen<br />

sogar noch lange<br />

Zeit nach dem Tode des Patienten<br />

bestehen, wie es<br />

Schwester Annett im Falle eines<br />

sehr jungen Krebskranken<br />

erlebt hat. Sie hat seinen Sterbeprozess<br />

intensiv begleitet,<br />

war auf seiner Beerdigung und<br />

telefoniert noch immer regelmäßig<br />

mit seiner Schwester.<br />

Circa 90 Prozent der Patienten<br />

auf der <strong>Palliativstation</strong> haben<br />

Krebs im fortgeschrittenen<br />

Stadium. Pfleger Markus arbeitet<br />

als Fachpfleger für Onkologie<br />

im Stationsteam und<br />

beschreibt die Anforderungen<br />

seines Berufs: „Man muss sich<br />

selber schon intensiv mit den<br />

Themen Tod und Sterben auseinandergesetzt<br />

haben und<br />

darf den Fragen der Patienten<br />

dazu nicht ausweichen. Offenheit<br />

und Ehrlichkeit sind auch<br />

sehr wichtig, um hier im Team<br />

erfolgreich mitarbeiten zu<br />

können. Eine lange Berufserfahrung<br />

im pflegerischen Bereich<br />

– zum Beispiel auf einer<br />

onkologischen<br />

Station oder in<br />

Enge Bindung zwischen der Hospizar-<br />

Kranken und Helfern beit – ist für die<br />

tägliche Arbeit<br />

auf der <strong>Palliativstation</strong><br />

von Vorteil.“ Denn<br />

die Schwestern und Pfleger<br />

müssen mit schwierigen Situationen<br />

umgehen können:<br />

Wenn der Patient sich selber<br />

noch ...


5<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr ...<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Palliativstation</strong> machen sich Notizen zu einzelnen Patienten und tauschen sich über Schwierigkeiten aus, die gemeinsam gelöst werden müssen.<br />

V.l.n.r.: Dr. Dörte Schotte, Schwester Annett, Schwester Gabi, Assistenzärztin Nina Polze, Pfleger Markus und Psychoonkologin Annett Schön.<br />

… Patienten und Betreuer auf der <strong>Palliativstation</strong> des <strong>UKL</strong><br />

nicht mit dem Sterben auseinandergesetzt<br />

hat, sind die<br />

Mitarbeiter der <strong>Palliativstation</strong><br />

manchmal in der Situation, eigene<br />

emotionale Grenzen zu<br />

überschreiten. Es gibt Momente,<br />

in denen die Patienten weinen<br />

und sagen „Ich will nicht<br />

mehr“ – dann versuchen die<br />

Mitarbeiter der Station sie aufzufangen,<br />

was auch bei den<br />

Helfern Spuren hinterlässt.<br />

„Wir unterstützen uns in solchen<br />

Situationen gegenseitig –<br />

wenn ich einmal nicht ins Zimmer<br />

eines Patienten gehen<br />

kann, weil es an diesem Tag zu<br />

anstrengend für mich ist, frage<br />

ich einen Kollegen: Bitte geh<br />

du, ich schaffe es heute nicht.<br />

Ohne diese Teamarbeit würde<br />

es hier auf der Station gar<br />

nicht funktionieren“, erklärt<br />

Schwester Annett.<br />

Das bedeutet allerdings nicht,<br />

dass die einzelnen Mitglieder<br />

des Teams immer einer Meinung<br />

sind, wenn es um den<br />

Umgang mit schwierigen Patienten<br />

geht. Die verschiedenen<br />

Charaktere,<br />

das Engagement<br />

und den<br />

Enthusiasmus<br />

der einzelnen<br />

Mitarbeiter unter<br />

einen Hut zu bringen, ist<br />

nicht immer leicht, berichtet<br />

Pfleger Markus. Gemeinsam<br />

muss am Ende immer nach einem<br />

Konsens gesucht werden,<br />

denn schließlich steht im Fo-<br />

Die Lebensqualität der<br />

Patienten steht im Fokus<br />

kus der Anstrengungen des gesamten<br />

Teams in erster Linie<br />

die Lebensqualität der Patienten.<br />

Diese leben auf der<br />

<strong>Palliativstation</strong><br />

weitgehend selbstbestimmt,<br />

wie<br />

Schwester Annett<br />

erklärt: „Der Unterschied<br />

zu anderen<br />

Stationen zeigt sich<br />

zum Beispiel in<br />

verschiedenen Privilegien,<br />

die die Patienten<br />

hier haben.<br />

Sie können ausschlafen<br />

und, wenn<br />

sie möchten, gemeinsam<br />

mit den<br />

Schwestern und<br />

Pflegern frühstücken.<br />

Zur Mundhygiene<br />

verwenden<br />

wir bei den Patienten<br />

nicht die sogenanntenMundstäbchen,<br />

sondern<br />

wenden vielmehr Butter, Eiswürfel<br />

in verschiedenen Geschmacksrich-<br />

tungen und<br />

stark verdünntes<br />

Teebaumöl<br />

an. Außerdem<br />

arbeiten wir<br />

vorrangig mit Aromatherapien,<br />

Einreibungen, Waschungen<br />

und Massagen. Auch Alkohol<br />

und Rauchen sind bei uns<br />

erlaubt, wenn der Patient danach<br />

verlangt.“<br />

Als großes Privileg betrachten<br />

die Beschäftigten auf der Station,<br />

dass sie sich viel Zeit für ih-<br />

Dr. Dörte Schotte nimmt sich für jeden Patienten viel Zeit,<br />

bespricht beispielsweise die Medikamentenverträglichkeit<br />

mit dem Kranken. Fotos: Stefan Straube<br />

re Patienten nehmen können.<br />

Der Ablauf ihres Arbeitstages<br />

wird von den Wünschen der<br />

Patienten bestimmt, wie Pfleger<br />

Markus beschreibt: „Der<br />

Patient entscheidet, ob er beispielsweise<br />

morgens erst gewaschen<br />

werden will und dann<br />

frühstückt oder umgekehrt. Er<br />

kann sich auch zuerst für eine<br />

schmerzlindernde Massage<br />

entscheiden und dann den Tag<br />

beginnen. Es gibt kein vorgegebenes<br />

Schema, nach dem die<br />

Patienten sich richten müssen.<br />

Im Gegenteil – wir passen uns<br />

flexibel den Bedürfnissen der<br />

Patienten an.“<br />

Seit Eröffnung<br />

der <strong>Palliativstation</strong><br />

im April diesen<br />

Jahres wurden<br />

dort insgesamt<br />

90 Patienten<br />

betreut,<br />

ungefähr die<br />

Hälfte der Patienten<br />

ist auf<br />

der Station verstorben,<br />

die andere<br />

Hälfte ist in<br />

ein Hospiz oder<br />

nach Hause gegangen.<br />

„Man lernt jeden<br />

Tag von den Patienten,<br />

das Leben<br />

zu achten<br />

und dankbar dafür<br />

zu sein, dass<br />

man selber gesund<br />

ist. Vor allem die jungen<br />

Patienten lehren einen, Respekt<br />

vor den<br />

Belangen des<br />

Alltags zu haben.<br />

Wenn man<br />

es so betrachtet,<br />

kümmern<br />

sich die Patienten auf der anderen<br />

Seite auch um uns“,<br />

meint Schwester Annett. Pfleger<br />

Markus und sie sind sich<br />

sicher: Wer einmal für längere<br />

Zeit auf einer <strong>Palliativstation</strong><br />

Die <strong>Palliativstation</strong> wurde<br />

im April 2009 eröffnet<br />

oder im Hospiz gearbeitet hat,<br />

der bleibt sein Leben lang in<br />

diesem Bereich tätig und setzt<br />

sich mit Leidenschaft für die<br />

Patienten ein. Auch bei ihren<br />

Kollegen beobachten sie diese<br />

Begeisterung für den Beruf,<br />

der nicht zu unterschätzende<br />

psychische Belastungen mit<br />

sich bringt. Um auf Dauer richtig<br />

damit umzugehen, gibt es<br />

für die Stationsmitarbeiter das<br />

Angebot der Supervision.<br />

Auf der Sonnenterrasse erzählt<br />

eine Patientin, dass sie früher<br />

selbst jahrelang auf der Intensivstation<br />

gearbeitet hat und<br />

dass sie von dem Miteinander<br />

auf der <strong>Palliativstation</strong> des<br />

Uniklinikums beeindruckt ist:<br />

„Ich erlebe hier, mit welchem<br />

zeitlichen Aufwand und mit<br />

welcher Herzlichkeit die Patienten<br />

versorgt werden – unabhängig<br />

vom Krankheitsbild.<br />

Das Pflegepersonal geht auf jeden<br />

ein und fragt danach, was<br />

dem Patienten recht ist. Die<br />

Pflege Schwerstkranker ist eine<br />

hohe Belastung und erfordert<br />

viel Kraft,<br />

das weiß ich<br />

aus eigener Erfahrung.<br />

Wir<br />

als Patienten<br />

sind ja hierher<br />

gekommen, damit uns jemand<br />

begleitet und uns die Schmerzen<br />

nimmt. Für uns bedeutet<br />

es eine innere Ruhe, zu wissen,<br />

dass wir bis zum Ende nicht alleine<br />

sind.“ Bettina Hennebach


6 KLINIKUM 2009<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

MAGERSUCHT<br />

Neoprenanzug verhilft zu normaler Körperwahrnehmung<br />

Ein Neoprenanzug hilft, die Körperwahrnehmung<br />

von Magersüchtigen<br />

zu stimulieren und zu<br />

verbessern. Foto: Dr. M.Grunwald<br />

LEBERZIRRHOSE<br />

Über 5000 Magersüchtige<br />

werden<br />

derzeit in Deutschland<br />

behandelt. Meist<br />

sind es junge Mädchen,<br />

die zur Perfektion neigen,<br />

wie Psychologen<br />

meinen. Und die Betroffenen<br />

sind, wenn sie ihre<br />

Krankheit begreifen,<br />

völlig hilflos. „So war<br />

das auch bei unserer<br />

ersten Patientin“, erzählt<br />

der <strong>Leipzig</strong>er Neuropsychologe<br />

PD Dr.<br />

Martin Grunwald. Beim<br />

Leiter des Haptik-Forschungslabors<br />

am Paul-<br />

Flechsig-Institut für<br />

Hirnforschung der Universität<br />

<strong>Leipzig</strong> meldete<br />

sich im Dezember 2002<br />

eine Studentin, die an<br />

Anorexia nervosa litt.<br />

„Sie war unzufrieden<br />

über die bisherigen Therapien,<br />

die ihr nichts<br />

brachten, und hatte gehört,<br />

dass wir hier an<br />

neuen Ideen arbeiten“,<br />

erinnert sich Dr. Grunwald.<br />

„Und wir hatten<br />

tatsächlich eine total<br />

verrückte Idee: Sie in einen<br />

Taucheranzug zu<br />

stecken.“<br />

Magersüchtige leiden an<br />

einer Körperschemastörung,<br />

so der <strong>Leipzig</strong>er<br />

Wissenschaftler. „Sie<br />

nehmen nicht wahr, wie<br />

dünn sie eigentlich sind.<br />

Sie fassen sich selbst un-<br />

gern an und lassen Berührungen<br />

von andern<br />

nicht zu. Unsere Idee<br />

war: Durch den Druck,<br />

den ein Neoprenanzug<br />

auf den Körper ausübt,<br />

lernt das Gehirn der Patienten,<br />

den eigenen<br />

Körper real – als extrem<br />

dünn – wahrzunehmen.“<br />

Die Patientin bekam<br />

einen maßgeschneiderten<br />

Neoprenanzug.<br />

Maßgeschneidert auch<br />

deshalb, weil die Körpermaße<br />

außerhalb<br />

normaler Konfektionsgrößen<br />

lagen: Die 19-<br />

Jährige wog bei einer<br />

Größe von 1,79 Meters<br />

nur 46 Kilogramm.<br />

Der halblange<br />

Anzug war innen mit<br />

Thermoisolationsstoff<br />

bezogen und wies eine<br />

Dicke von fünf Millimetern<br />

auf. Im Januar<br />

2003 begann dann die<br />

Pilotstudie, in der die<br />

Patienten den Anzug<br />

dreimal täglich für eine<br />

Stunde tragen musste.<br />

Regelmäßig wurde sie<br />

im Labor von Dr. Grunwald<br />

per EEG und neuropsychologischen<br />

Tests<br />

untersucht.<br />

„Unsere Patientin war<br />

Studentin und konnte<br />

mit diesen Konstellationen<br />

ihr Studienleben ei-<br />

gentlich ganz normal<br />

verbringen“, sagt Dr.<br />

Grunwald. „Waren bei<br />

ihr Vorlesungen oder Seminare<br />

angesagt, zog sie<br />

sich auf der Toilette den<br />

Neoprenanzug an und<br />

dann ihre Bekleidung<br />

darüber. Das merkte kei-<br />

Dr. Martin Grunwald<br />

ner, half aber bei der Beständigkeit<br />

der Therapie.<br />

Und brachte Erfolge:<br />

So kletterte ihr Gewicht<br />

auf 49<br />

Kilogramm. Das klingt<br />

nicht viel, ist aber bei<br />

Anorexie-Patienten eine<br />

neue Dimension. Denn<br />

sonst kämpft man um<br />

100 Gramm.“<br />

Bei den parallelen EEG-<br />

Transplantation ist oft die letzte Chance<br />

Rund 40 Prozent aller Lebertransplantationen<br />

betrifft<br />

Patienten, die unter alkoholischer<br />

Leberzirrhose leiden.<br />

Während bei einer konservativen<br />

Therapie das 5-Jahres-Überleben<br />

dieser Patienten bei nur 20 Prozent<br />

liegt, erreicht es durch eine<br />

Lebertransplantation immerhin<br />

80 Prozent. Darauf machte Prof.<br />

Dirk Uhlmann bei einer Veranstaltung<br />

der Klinik für Visceral-,<br />

Transplantations-, Thorax- und<br />

Gefäßchirurgie aufmerksam, bei<br />

der deren Direktor Prof. Dr. Sven<br />

Jonas und sein Team rund 100<br />

interessierte Zuhörer über die<br />

neuesten Erkenntnisse bei Lebertransplantationen<br />

informierten.<br />

Bei einer äthyl-toxischen Lebererkrankung<br />

stellt eine absolute<br />

Alkoholkarenz (Enthaltsamkeit)<br />

die wichtigste therapeutische<br />

Maßnahme dar. Allein hierdurch<br />

ist bei sehr vielen Patienten eine<br />

Stabilisierung der Leberfunktion<br />

möglich, insbesondere dann,<br />

wenn noch keine vollständige Le-<br />

berzirrhose vorliegt. Liegt jedoch<br />

das Endstadium einer Leberzirrhose<br />

vor, so kann letztlich nur<br />

eine Lebertransplantation helfen.<br />

Bei der Auswahl der geeigneten<br />

Kandidaten für eine Lebertransplantation<br />

gelte die Sechs-Monats-Regel.<br />

Das heiße, dass der<br />

Patient mindestens sechs Monate<br />

eine völlige Alkoholabstinenz<br />

nachweisen müsse. Ein spezielles<br />

Abstinenz-Screening biete die<br />

Möglichkeit zur Kontrolle. Denn<br />

sei es nicht verantwortbar, aktiven<br />

Alkoholikern eine neue Leber<br />

zu geben. „Das gilt nicht nur aus<br />

ethischer, sondern auch aus medizinischer<br />

Sicht“, so Prof. Uhlmann<br />

und verwies auf mögliche<br />

Komplikationen.<br />

Auf dem Weg zur neuen Leber<br />

durchlaufe der Patient mehrere<br />

Stationen. Der Hausarzt oder Internist<br />

überweise ihn zur Transplantationsambulanz.<br />

Dort finde<br />

eine Evaluation statt. Dann kommen<br />

die Warteliste und schließ-<br />

lich die Transplantation. Weitere<br />

essenzielle Fragen seien das soziale<br />

Umfeld, eine Selbsthilfegruppe<br />

und eine Entzugsbehandlung.<br />

Natürlich werden vor einer<br />

möglichen Transplantation – wie<br />

bei jeder großen Operation – entsprechende<br />

medizinische Unter-<br />

Foto: ukl<br />

Untersuchungen, bei der<br />

die Patientin den Anzug<br />

nicht trug, wurde deutlich,<br />

dass es Aktivitätsveränderungen<br />

auf der<br />

rechten Hirnhemisphäre<br />

gibt. „Wir interpretieren<br />

dies so, dass das Gehirn<br />

anfängt, adäquate Information<br />

über die Körperdimension<br />

zu verarbeiten.<br />

Es erfolgte<br />

also eine Stimulation<br />

der korrekten Körperrepräsentation“,erklärt<br />

Dr. Grunwald.<br />

Lange mussten die<br />

<strong>Leipzig</strong>er Wissenschaftler<br />

um eine Veröffentlichung<br />

ihrer Ergebnisse<br />

kämpfen. Ein<br />

britisches Medizin-<br />

Journal und eine amerikanische<br />

Medizin-<br />

Journalistin brachten<br />

dann für Dr. Grunwald<br />

auch die internationale<br />

Einordnung: „Wir<br />

waren weltweit die<br />

Ersten.“<br />

Heute wird diese <strong>Leipzig</strong>er<br />

Pilotstudie unter anderem<br />

an der Berliner<br />

Charité in breitem Rahmen<br />

als Therapieform für<br />

Magersüchtige angewandt.<br />

Andere Wissenschaftler<br />

untersuchen, ob<br />

die Stimulation durch<br />

den Neoprenanzug auch<br />

Patienten mit chronischen<br />

Schmerzen helfen<br />

suchungen sowie Auswertung<br />

von Bildgebung und Laborwerten<br />

vorgenommen.<br />

Vor der Lebertransplantation<br />

müssen weitere, ebenfalls oft<br />

durch Alkohol hervorgerufene<br />

Begleiterkrankungen ausge-<br />

Eine Transplantation erfordert die Teamarbeit vieler Spezialisten.<br />

Höchste Konzentration und Präzison sind unerlässlich, damit das<br />

transplantierte Organ nach der OP wieder arbeiten kann. Foto: ukl<br />

kann. „Sicher war unsere<br />

Idee ein Durchbruch und<br />

brachte letztlich einen<br />

Therapieansatz, der vielen<br />

Patienten hilft. Ich bedauere<br />

aber, dass es keine<br />

begleitende Forschung<br />

gibt. Denn im Prinzip<br />

wissen wir nur, dass die<br />

Stimulation der Druckreize<br />

wirkt und keine Nebenwirkungen<br />

hat. Aber<br />

keiner weiß, wie die Detailmechanismen<br />

im Gehirn<br />

funktionieren.“<br />

Dass der Neoprenanzug<br />

tatsächlich wirkt, wird<br />

übrigens auch vom regelmäßigen<br />

Stibitzen dieses<br />

medizinischen Hilfsmittels<br />

bestätigt. „Unsere Patientin<br />

verschwand mit<br />

ihrem Anzug, auch an<br />

der Charité ist dieses<br />

Phänomen bekannt“, lächelt<br />

Dr. Grunwald. „Das<br />

ist nicht weiter schlimm.<br />

Schließlich sind die Anzüge<br />

ja maßgefertigt,<br />

würden also sowieso<br />

kaum einem anderen<br />

passen. Und die Kosten<br />

liegen auch nur bei rund<br />

200 Euro. Es zeigt mir<br />

aber die psychologischen<br />

Hintergründe: Die Patienten,<br />

denen jede Berührung<br />

förmlich Pein bereitet<br />

hat, haben den Anzug,<br />

der sie täglich berührte,<br />

ins Herz geschlossen. Es<br />

ist ihre zweite Haut geworden.“<br />

Uwe Niemann<br />

schlossen beziehungsweise in ihrer<br />

Ausprägung abgeklärt werden.<br />

Dies betrifft in erster Linie<br />

eine mögliche Schädigung der<br />

Herzmuskulatur oder auch eine<br />

Bauchspeicheldrüsenentzündung.<br />

Wichtigste Erfolgsvoraussetzung<br />

für alle Patienten ist,<br />

dass Abstinenz die Überlebensrate<br />

nach der Transplantation erhöht,<br />

während weiterer Alkoholgenuss<br />

sie reduziert.<br />

Professor Jonas ergänzt, dass<br />

nicht das Ausmaß des Alkoholmissbrauchs<br />

ausschlaggebend<br />

für eine Leberzirrhose ist, sondern<br />

dass auch genetische Faktoren<br />

eine Rolle spielen. Das sei jedoch<br />

kein Freibrief, sondern eher<br />

eine Warnung: Man müsse nicht<br />

jeden Tag bis zum Exzess trinken,<br />

um eine alkoholische Leberzirrhose<br />

auszulösen. Mit den genetischen<br />

Voraussetzungen reiche<br />

es auch, wenn wenig, aber<br />

stetig Alkohol getrunken werde.<br />

Darin liege eine oft unterschätzte<br />

Gefahr. U.N.


KLINIKUM 2009 7<br />

UNI-HAUTKLINIK<br />

Mit Hightech gegen Falten<br />

Auch die schönste Haut und die beste<br />

Pflege können auf Dauer das Älterwerden<br />

nicht verbergen. Falten sind<br />

dabei die deutlichsten Zeichen einer gealterten<br />

und lichtgeschädigten Haut. Gegen<br />

diese ungeliebten Spuren helfen auch die<br />

teuersten Cremes nicht, sagt Prof. Dr. Uwe<br />

Paasch von der Klinik für Dermatologie,<br />

Venerologie und Allergologie am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Leipzig</strong>. Man kann sie aber<br />

mit neuen wissenschaftlichen Methoden<br />

reduzieren.<br />

Frage: Es gibt Dutzende Anti-Falten-<br />

Cremes, mit denen man angeblich die Zeichen<br />

der Zeit, die sich mit den Jahren ins<br />

Gesicht eingraben, tilgen kann. Sie setzen<br />

aber auf die Lasertherapie. Haben Sie etwas<br />

gegen die sanfte Wirkung von<br />

Cremes?<br />

Prof. Paasch: Überhaupt nichts. Cremes<br />

sind gar nicht schlecht, wenn man die<br />

Haut pflegen will. Denn sie spendet zahlreiche<br />

Nährstoffe, die manche Haut nötig<br />

hat. Dazu kommt, dass durch das Auftragen<br />

und Einreiben die Durchblutung gefördert<br />

wird. Das ist wie eine kleine Massage.<br />

Und unter uns gesagt, wird eine<br />

teure Creme wesentlich intensiver eingerieben<br />

als preisgünstige. Die Massagewirkung<br />

ist dann also besser. Allerdings hilft<br />

es wenig, Cremes auf Falten aufzutragen.<br />

Denn bei allem Respekt vor den Bemühungen<br />

der Kosmetikindustrie: Falten,<br />

die bereits vorhanden sind, lassen sich<br />

nur operativ entfernen.<br />

Also bleibt den Damen nur Ihre Lasertherapie?<br />

Was heißt hier Damen. Es sind eben nicht<br />

VORTRAG<br />

Wie kann ich meine Nieren schützen?<br />

Das geht mir an die<br />

Nieren – wer hat<br />

dieses Sprichwort<br />

nicht schon einmal gehört<br />

oder gar selbst in irgendeinemschmerzlichen<br />

Zusammenhang bereits<br />

verwendet?<br />

Wie ernst es allerdings<br />

auch im wörtlichen Sinn<br />

zu nehmen ist, belegen<br />

offizielle Zahlen und Fakten:<br />

Eine endgültige Nierenschädigung<br />

– ein Nierenversagen<br />

– trifft in<br />

Deutschland jährlich<br />

über 17 000 Personen.<br />

Das sind statistisch gesehen<br />

213 pro einer Million<br />

Einwohner. Seit 1997<br />

stieg die Gesamtzahl der<br />

Betroffenen um 5,1 Prozent.<br />

Experten schätzen die<br />

Zahl der von Nierenschäden<br />

betroffenen Menschen<br />

in Deutschland auf<br />

bis zu sechs Millionen.<br />

Sie äußern immer häufi-<br />

ger die Befürchtung, dass<br />

Nierenschäden bald zur<br />

neuen Volkskrankheit<br />

werden können.<br />

Die Gründe hierfür sind<br />

breit gefächert und die Risikofaktoren<br />

vielfältig. Der<br />

Zusammenhang mit anderenZivilisationskrankheiten<br />

wie Diabetes mellitus,<br />

Bluthochdruck, Überge-<br />

Unter diesem Titel findet am 22.<br />

September ab 18 Uhr ein Vortragsabend<br />

im Hörsaal des Operativen<br />

Zentrums der Universitätsklinik<br />

<strong>Leipzig</strong> in der Liebigstraße 22 statt.<br />

Zu dieser Veranstaltung laden die<br />

Patientenselbsthilfevereinigung Dialyseverband<br />

Sachsen e.V. (DVS) und<br />

die Universitätsklinik <strong>Leipzig</strong> alle<br />

ein, die sich über folgende Themen<br />

informieren möchten:<br />

•Meine gesunden Nieren<br />

Nicht nur Damen möchten ihre Falten<br />

behandelt wissen. Foto: dpa<br />

nur Frauen, die zu uns kommen. Auch immer<br />

mehr Männer – besonders jene, die in<br />

der Öffentlichkeit stehen – nutzen unsere<br />

wissenschaftlich fundierten, medizinischtechnischen<br />

Möglichkeiten zur Faltenreduktion,<br />

wie die fraktionale Lasertherapie.<br />

Was macht denn der Laser genau? Brennt<br />

wicht und Rauchen ist allerdings<br />

offensichtlich:<br />

Zuckerkrankheit oder<br />

Bluthochdruck beispielsweise<br />

schädigen die Nieren<br />

bis hin zum Verlust<br />

der Nierenfunktion.<br />

Im Anfangsstadium,<br />

wenn eine zielgerichtete<br />

ärztliche Therapie das<br />

Fortschreiten der Nieren-<br />

erkrankung noch beeinflussen<br />

könnte, verhindert<br />

ein relativ symptomfreier<br />

Verlauf den Besuch<br />

bei einem Nephrologen.<br />

Zu wenige Menschen wissen<br />

um diese stille Gefahr.<br />

Ein Arzt wird häufig<br />

erst dann aufgesucht,<br />

wenn der Krankheitsverlauf<br />

so weit fortgeschritten<br />

ist, dass als Alternati-<br />

•Kann ich meine Nieren schützen?<br />

•Früherkennung von Nierenerkrankungen,<br />

Vermeidung von Risikofaktoren,<br />

Folgen von Bluthochdruck für<br />

die Nieren<br />

•Diabetes und Nierenerkrankungen<br />

•Hilfe bei Ausfall der Nierenfunktion<br />

und Nierenersatztherapien<br />

•Nierentransplantation – eine Chance<br />

für ein neues Leben<br />

er die alte Haut weg, damit neue entstehen<br />

kann?<br />

Im Prinzip ja. Lassen Sie mich etwas ausholen.<br />

Es gibt zwei Methoden, mit denen<br />

man Falten und andere Veränderungen<br />

der chronisch lichtgeschädigten<br />

Haut reduzieren kann. Das ist<br />

zum Einen die Behandlung mit<br />

einem ablativen, also Haut abtragenden<br />

Laser. Hintergrund<br />

ist die Erfahrung, dass nach<br />

leichten Verbrennungen die<br />

neue Haut deutlich „jünger“<br />

aussieht. Mit ablativen Lasertherapien<br />

wird also tatsächlich<br />

Haut entfernt, damit sie sich erneuern<br />

kann. Die guten therapeutischen<br />

Effekte dieses Skin<br />

Resurfacing mittels CO2-Laser<br />

wurden jedoch überschattet<br />

von Schmerzen beim Patienten,<br />

von Nebenwirkungen und von<br />

einer langen Abheilungsdauer.<br />

Das zweite Verfahren ist die Photothermolyse,<br />

bei der nichts abgetragen, sondern<br />

mittels Laser Hitze in die tieferen Hautzonen<br />

eingebracht wird. Die Wärmewirkung<br />

wirkt dabei auf das Bindegewebe – die<br />

Haut wird straffer. Doch die Ergebnisse<br />

des klassischen Skin Resurfacings können<br />

damit nicht erreicht werden. Bei unserer<br />

fraktionalen Lasertherapie wurden die<br />

Vorteile beider Verfahren kombiniert.<br />

Und was passiert nun genau bei Ihrer<br />

fraktionalen Lasertherapie?<br />

Es wird ein Netz von vielen mikroskopisch<br />

kleinen Löchern – sie sind jeweils im<br />

Durchmesser 120 bis 250 Mikrometer und<br />

etwa 1000 Mikrometer tief – in die Haut<br />

Prof. Dr. Uwe Paasch<br />

Foto: ukl<br />

ve nur noch die Dialyse<br />

bleibt. Das heißt: Eine<br />

Blutwäsche muss lebenslänglich<br />

mittels einer Dialysemaschinedurchgeführt<br />

werden, wenn nicht<br />

die Chance auf eine Nierentransplantation<br />

für<br />

die Betroffenen Abhilfe<br />

schafft.<br />

Dabei ist es so einfach,<br />

+++ 22. September 2009: Ihren Nieren zu Liebe +++<br />

Im Rahmen der Veranstaltung besteht<br />

die Möglichkeit, mit kompetenten<br />

Nierenspezialisten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Leipzig</strong> zu diskutieren<br />

oder sich mit persönlichen Fragen<br />

an diese zu wenden.<br />

Neben den <strong>UKL</strong>-Experten Dr. Katrin<br />

Peschel, Prof. Dr. Tom Lindner, Prof.<br />

Dr. Sven Jonas stehen auch betroffene<br />

Patienten, deren Leben sich<br />

durch eine Nierenerkrankung und<br />

deren Folgen grundlegend verändert<br />

hat, Rede und Antwort.<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

gebrannt. Diese Miniatur-Wunden verheilen<br />

innerhalb von wenigen Tagen. Dazu<br />

muss man wissen: Die Haut regeneriert<br />

sich ja von den Wundrändern her. Das bedeutet<br />

aber nicht nur, dass sie von der Seite<br />

her, sondern auch, dass sie sich von unten<br />

her wieder erneuert. Es<br />

wächst also ein Netz von neuen<br />

Hautpartien, das dabei auch<br />

die Falten „anhebt“.<br />

Und das ist schmerzfrei?<br />

Ja, denn die Therapie hinterlässt<br />

nur winzige Wunden. Direkt<br />

nach der Behandlung ist<br />

nur eine leichte Rötung im entsprechenden<br />

Hautareal zu sehen,<br />

nach spätestens drei Tagen<br />

ist auch diese Rötung verschwunden.<br />

Ich kann nur sagen:<br />

Unser<br />

Anti-Falten-Verfahren hat eine<br />

extrem kurze Abheilungszeit –<br />

und es bringt Verbesserungen bei allen Patienten.<br />

Um wie viele Jahre jünger sehen die Patienten<br />

denn aus?<br />

So kann man das nicht messen. Zudem ist<br />

das Ansprechen auf die Therapie natürlich<br />

unterschiedlich – je nach Hauttyp, Alter<br />

oder Vorbelastung. Bei einigen Patienten<br />

sind die Verbesserungen nur moderat,<br />

aber sie sind vorhanden. Was auch exakt<br />

nachweisbar ist: Mit einem Profilometer,<br />

einem speziellen Messgerät, messen wir<br />

vor und nach der Behandlung die Faltentiefe.<br />

Und am Ende haben wir immer eine<br />

Reduzierung der Faltentiefe erreichen<br />

können. Interview: Uwe Niemann<br />

die Initiative für seine<br />

Nierengesundheit selbst<br />

zu ergreifen. Empfehlungen<br />

zum gesunden Lebensstil<br />

gelten auch hier.<br />

Zusätzlich kann man im<br />

Rahmen des Gesundheits-Check-up,<br />

den auch<br />

die gesetzlichen Krankenkassen<br />

ihren Mitgliedern<br />

mit Beginn des 36. Lebensjahres<br />

im 2-Jahres-<br />

Turnus anbieten, seine<br />

Nierenfunktion untersuchen<br />

lassen.<br />

Risikogruppen, das heißt<br />

von der Gefahr einer Nierenerkrankungbesonders<br />

betroffen, sind Diabetiker<br />

und Hypertoniker.<br />

Diese sollten die Vorsorge<br />

besonders ernst nehmen,<br />

sonst ist das Schicksal<br />

fast programmiert. Prinzipiell<br />

gilt aber für alle:<br />

Informieren Sie sich<br />

rechtzeitig, und ein erster<br />

Schritt zum Schutz Ihrer<br />

Nieren ist getan.<br />

Deutsche Nierenstiftung


8 KLINIKUM 2009<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

VOLKSKRANKHEIT<br />

Migräne ist keine Einbildung<br />

Unter chronischen Kopfschmerzen leiden vor allem Frauen. Die meisten von ihnen sind jedoch nicht<br />

in der Behandlung eines spezialisierten Arztes. Foto: DAK<br />

Wer kennt das nicht:<br />

„Schatz heute nicht,<br />

ich habe Migräne“.<br />

Migräne, die Ausrede für verschiedenste<br />

Situationen. Und<br />

doch ist sie eine ernsthafte<br />

Krankheit und weder Ausrede<br />

noch Einbildung. Migräne ist<br />

für Mediziner nur schwer zu<br />

greifen. Vieles ist bereits über<br />

die Migräne bekannt, Ursachen<br />

für diese Nervenerkrankung<br />

wurden bis jetzt jedoch<br />

nicht gefunden. Aus diesem<br />

Grund gibt es für die Migräne<br />

noch keine Heilung, aber viele<br />

Möglichkeiten, das Leben mit<br />

ihr zu erleichtern.<br />

Trotzdem hat die Wissenschaft<br />

in den vergangenen Jahren<br />

große Fortschritte gemacht.<br />

„Es gibt einen Bereich im<br />

Hirnstamm, der während einer<br />

Migräneattacke aktiv ist“,<br />

erklärt Professor Joseph Claßen,<br />

Direktor der Klinik und<br />

Poliklinik für Neurologie am<br />

Uniklinikum <strong>Leipzig</strong>. „Diesen<br />

Bereich nennt man vereinfa-<br />

chend Migränegenerator. Er<br />

steuert die Schmerzwahrnehmung,<br />

die Gefäßweite und ist<br />

in Entzündungsprozesse einbezogen,<br />

die bei einem Migräneanfall<br />

auftreten.“<br />

Der Migränegenerator erweitert<br />

über Nerven die Blutgefäße<br />

im Gehirn und in der Hirnhaut.<br />

Dabei werden Entzündungsbotenstoffe<br />

ausgeschüttet – es<br />

entsteht eine neurogene, also<br />

von den Nervenzellen ausgehende<br />

Entzündung. Das verur-<br />

Migräne – ein Leiden mit vielen Gesichtern<br />

Migräne ist eine oft erblich<br />

bedingte Nervenerkrankung,<br />

die episodisch zu Kopfschmerzen<br />

führt. Typisch sind<br />

dabei Übelkeit, Empfindlichkeit<br />

gegenüber Licht oder Lärm; Bewegung<br />

verstärkt den Schmerz.<br />

Neben der Migräne ohne Aura<br />

bei der die Patienten nur an<br />

Kopfschmerzen und Begleiterscheinungen<br />

leiden, gibt es die<br />

Migräne mit Aura, die etwa ein<br />

Zehntel der Patienten betrifft.<br />

Dabei treten zusätzlich Sehstörungen<br />

oder Schwindel auf. Diese<br />

Symptome nennt man Aura.<br />

Wesentlich seltener ist eine<br />

Sonderform der Migräne mit Aura,<br />

bei der die Patienten neben<br />

den oben beschriebenen Symptomen<br />

der Aura auch unter anderen<br />

neurologischen Ausfällen<br />

leiden. Dies können Lähmungen<br />

oder Sprechstörungen sein.<br />

Zur Behandlung werden Medikamente<br />

verschrieben, die den<br />

Schmerzen und Begleiterscheinungen<br />

entgegen wirken. Bei<br />

schweren Fällen können vorbeugend<br />

Medikamente eingenommen<br />

werden.<br />

Zur nicht-medikamentösen Behandlung<br />

hat sich bislang die<br />

Progressive Muskelrelaxation<br />

bewährt. Die Wirkung von Akupunktur<br />

konnte bisher zwar<br />

nicht wissenschaftlich bestätigt<br />

werden, jedoch gibt es einzelne<br />

Erfolge.<br />

sacht den Schmerz. Die bei einem<br />

Migräneanfall auftretenden<br />

Übelkeit und Sehstörungen<br />

sind ebenfalls Ausdruck von<br />

Funktionsstörungen im Gehirn,<br />

die durch Entzündung und andere<br />

Mechanismen zustande<br />

kommen. „Warum der Migränegenerator<br />

anspringt, ist aber<br />

noch unbekannt“, erklärt der<br />

Neurologe weiter.<br />

„Migräne ist<br />

eine außerordentlichkomplizierteErkrankung,<br />

deren Ursachen<br />

wir gerade<br />

erst zu<br />

verstehen beginnen.“<br />

Man vermutet,<br />

dass bestimmte<br />

individuelle<br />

Faktoren, sogenannte<br />

Trigger,<br />

eine Migräne<br />

auslösen können.<br />

Während<br />

diese Reize wie<br />

Stress, Schlafmangel<br />

oder<br />

Koffeinentzug<br />

für den Großteil<br />

der Bevölkerung harmlos sind,<br />

bedeuten sie für Migränepatienten<br />

den Einstieg in die<br />

nächste Attacke. Der Kieler<br />

Neurologe Professor Wolf-Dieter<br />

Gerber vermutet eine Ursache<br />

in der besonderen Reizverarbeitung<br />

des Gehirns von Migränepatienten.<br />

Seiner Meinung<br />

nach ticken sie anders,<br />

ihr Gehirn steht ständig unter<br />

Hochspannung, arbeitet sehr<br />

schnell und reagiert deshalb<br />

sehr intensiv auf äußere Reize.<br />

Wolf-Dieter Gerber spricht deshalb<br />

von einem „Porsche im<br />

Kopf“. Sollten Triggerreize zu<br />

plötzlich, zu schnell oder zu intensiv<br />

auf diesen „Porsche“ einwirken,<br />

wird das Gehirn übermäßig<br />

aktiviert und es entsteht<br />

die neurogene Entzündung und<br />

mit ihr die Migräne.<br />

Eine Vermeidung der Trigger<br />

durch die Patienten ist deshalb<br />

eine Strategie, um die Migräne<br />

zu behandeln. „Aus diesem<br />

Grund empfehle ich meinen<br />

Patienten immer, ein Kopfschmerztagebuch<br />

zu führen“,<br />

erklärt Professor Joseph Claßen.<br />

„Das ist ein Kalender, in<br />

dem sie ihre Attacken mit den<br />

Begleiterscheinungen eintragen.<br />

So können die Patienten<br />

den Rhythmus ihrer Migräne<br />

und eventuelle Auslöser erkennen.<br />

Eine Feier mit viel Alkohol<br />

und Schlafmangel am Wochenende<br />

kann beispielsweise<br />

zu einer Migräne führen.<br />

Wenn ich das weiß, kann ich<br />

diese Auslöser meiden und<br />

entgehe so einer Attacke, ohne<br />

Medikamente nehmen zu müssen.“<br />

Prof. Dr. Joseph Claßen.<br />

Foto: ukl<br />

Wahllos Kopfschmerzmedikamente<br />

einzunehmen, davon rät<br />

der Neurologe ab. „Das kann<br />

zu einem Dauerkopfschmerz<br />

führen, der durch die Schmerzmittel<br />

ausgelöst wird. Schmerzmittel<br />

müssen deshalb sehr gezielt<br />

eingesetzt werden.“ Aus<br />

diesem Grund sollte man bei<br />

regelmäßigen Kopfschmerzen<br />

zum Arzt gehen,<br />

der auch<br />

eine vorbeugendeTherapie<br />

empfehlen<br />

kann, durch<br />

die Schmerzmitteleingespart<br />

werden<br />

können.<br />

Mit leichtem<br />

Sport, einem<br />

geregeltem Tagesrhythmus<br />

und dem bewusstenVermeiden<br />

von<br />

Stress kann jederMigränepatient<br />

viel zu<br />

seinem Wohlbefindenbeitragen.<br />

„Take<br />

it easy“, rät der Kieler Professor<br />

Gerber seinen Patienten.<br />

„Sie haben ein sehr empfindliches<br />

und vielleicht besonders<br />

schnelles und kreatives Gehirn.<br />

Damit haben Sie vielen<br />

Menschen etwas voraus. Fahren<br />

Sie ihren ,Porsche im Kopf‘<br />

nur manchmal etwas langsamer.“<br />

Ulrike Schnabel<br />

Tipps<br />

für Patienten<br />

• Gehen Sie bei regelmäßigen<br />

Kopfschmerzen zum Arzt. Nehmen<br />

Sie Kopfschmerztabletten<br />

nie über einen längeren Zeitraum<br />

oder zu häufig ein.<br />

• Lernen Sie Ihre Migräne und<br />

deren Auslöser kennen. Führen<br />

Sie dazu ein Kopfschmerztagebuch.<br />

• Meiden Sie Ihre Auslöser, reduzieren<br />

Sie Stress, setzen Sie<br />

sich nicht unter Druck und führen<br />

Sie einen regelmäßigen Tagesablauf<br />

ein.<br />

• Treiben Sie moderaten Sport,<br />

zum Beispiel Radfahren,<br />

Schwimmen oder Wandern.<br />

• Entspannungstraining, wie<br />

die Progressive Muskelrelaxation,<br />

kann einer Migräne vorbeugen.<br />

• Im Fall einer Attacke gönnen<br />

Sie sich Ruhe und Schlaf. Kühlende<br />

Wickel auf der Stirn können<br />

helfen.


UNIVERSITÄTS-LEBEN 9<br />

LEIHGABE<br />

Uni <strong>Leipzig</strong> schickt Schatzkisten nach New York<br />

Behutsam schraubt Restaurator<br />

Jörg Graf den Rahmen<br />

auf und legt eines der ältesten<br />

medizinhistorischen Dokumente<br />

der Welt frei. Vor 3600 Jahren<br />

war der Papyrus Ebers in<br />

Ägypten verfasst worden, seit<br />

1873 ist der Gesundheitsratgeber<br />

im Besitz der <strong>Leipzig</strong>er Universitätsbibliothek<br />

(UB) – und geht nun<br />

auf große Reise. Graf, dessen<br />

Hände in weißen Handschuhen<br />

stecken, verpackt die Kostbarkeit<br />

in spezielles Seidenpapier und<br />

versenkt sie in eine klimatisierte<br />

Kiste. Klappe zu, der Schatz steht<br />

zum Abtransport nach New York<br />

bereit. Bestimmungsort ist der renommierte<br />

Grolier Club, in dem<br />

die UB vom 10. September bis<br />

zum 21. November eine Ausstellung<br />

bestreitet, die sich thematisch<br />

an die bereits in <strong>Leipzig</strong> gezeigte<br />

Exposition Kosmos des<br />

Wissens anlehnt.<br />

„Das wird eine Schau der Superlative,<br />

wir präsentieren 30 unserer<br />

spektakulärsten Stücke“,<br />

schwärmt UB-Direktor Professor<br />

Ulrich Johannes Schneider. „Und<br />

wir tragen so das 600. Universitätsjubiläum<br />

in die USA.“ Der Versicherungswert<br />

der Objekte, zu<br />

denen auch Teile der ältesten Bibel<br />

der Welt, des Codex Sinaiticus,<br />

der Mongolenkoran von 1366 sowie<br />

der prächtige Machsor Lipsiae<br />

AUSSTELLUNG<br />

Fertig machen zum Abflug: Restaurator Jörg Graf verpackt den Papyrus Ebers, ein 3600 Jahre altes<br />

Schriftstück. Es gehört zu den 30 hochkarätigen Exponaten aus der Uni-Bibliothek, die in New York gezeigt<br />

werden. Foto: Volkmar Heinz<br />

aus dem 14. Jahrhundert gehören,<br />

liegt bei rund 20 Millionen<br />

Euro. Schneider: „Das sind Werte,<br />

da wird einem schwindelig.“<br />

Trotzdem lief die Verpackungsaktion<br />

routiniert ab, so dass die<br />

Fracht über den Atlantik düsen<br />

Wie klingt die Universität?<br />

Wie ein Schiffssteuer<br />

sieht es aus, doch das<br />

dunkle Blau des Holzes<br />

erinnert mit seinen gelben<br />

Sternen eher an das Himmelszelt<br />

als an die hohe See. In Kirchen<br />

diente das sogenannte<br />

Glockenrad früher als Musikinstrument.<br />

Heute erinnert an<br />

manchen Orgeln noch der<br />

Zimbelstern an das Rad, beispielsweise<br />

in der Thomaskirche.<br />

Wer es dreht, hört das Klingen<br />

und Läuten von 32 Glocken,<br />

deren Klang gerade durch einzelne<br />

Misstöne fasziniert. „Es<br />

ist ein Symbol für die Welt,<br />

Wissen und Beständigkeit.<br />

Aber sein klangvolles Drehen<br />

erzählt uns auch von der ewigen<br />

Wiederkehr der Natur und<br />

von der Bewegung der Planeten“,<br />

erklärt Prof. Dr. Eszter<br />

Fontana, Direktorin des Museums<br />

für Musikinstrumente der<br />

Universität <strong>Leipzig</strong>. Das Glockenrad<br />

ist eines der<br />

Schmuckstücke in der ersten<br />

Sonderausstellung seit Übergabe<br />

des renovierten Grassi-<br />

Museums vor gut drei Jahren.<br />

Sie beleuchtet Alltag und Fest-<br />

tage von Musikern an der Universität<br />

<strong>Leipzig</strong> von ihrer<br />

Gründung bis heute. Entsprechend<br />

vielfältig sind die Ausstellungsstücke.<br />

Das jüngste<br />

stammt aus dem 21. Jahrhundert,<br />

das Älteste wird auf das<br />

11. Jahrhundert datiert.<br />

Die Schau „Studiosi, Magistri<br />

und die Musik“ zeigt zukunftsträchtige<br />

Begegnungen zwischen<br />

Wissenschaft und Kunst<br />

sowie kuriose Begebenheiten.<br />

So wird der Frage nachgegangen,<br />

warum Jurastudenten immer<br />

wieder zur Musik gelangten<br />

und am Ende gar berühmte<br />

Komponisten und Musiktheoretiker<br />

wurden. Johann<br />

George Tromlitz beispielsweise<br />

entdeckte seine Passion für<br />

die Musik auf Umwegen. Er<br />

hatte sich für die Juristerei<br />

entschieden und arbeitete als<br />

Notar. Doch schließlich verfasste<br />

er wissenschaftliche<br />

Werke über den Flötenbau<br />

und brachte es bis zum Ersten<br />

Flötisten im „Großen Concert“,<br />

dem heutigen Gewandhaus.<br />

Stolz präsentiert Tromlitz auf<br />

einem Gemälde des <strong>Leipzig</strong>er<br />

Malers Daniel Caffe eine edel<br />

konnte, verteilt auf zwei Flugzeuge<br />

und gesponsert von DHL. „Wir<br />

sind auf solche speziellen Transporte<br />

eingestellt, unterstützen das<br />

Uni-Jubiläum durch das, was wir<br />

am besten können – Logistikleistungen“,<br />

meint der Chef von DHL<br />

Hub <strong>Leipzig</strong>, Eric Malitzke.<br />

schimmernde schwarze Querflöte.<br />

Zu sehen ist das Exponat<br />

in der Ausstellung. Offenbar<br />

konnte Tromlitz seine Passion<br />

für die Welt der Noten statt für<br />

diejenige des Notars seiner Familie<br />

weitergeben. Die Komponistin<br />

Clara Schumann war<br />

seine Ur-Enkelin.<br />

Neben diesen überraschenden<br />

Einblicken in das Musikleben<br />

an der Alma mater können Besucher<br />

noch weiteren Fragen<br />

nachgehen: Was bewog den<br />

<strong>Leipzig</strong>er Physikprofessor Arthur<br />

von Oettingen, die Oktave<br />

in 72 Tonstufen zu unterteilen?<br />

Und sind zwölf Töne nicht<br />

genug? Wie brachten es die<br />

jungen Männer in den Sängerschaften<br />

unter einen Hut, morgens<br />

fechten zu üben, dann<br />

zur Vorlesung zu eilen und<br />

abends singend in Frauenkostümen<br />

auf der Bühne des <strong>Leipzig</strong>er<br />

Krystallpalastes zu stehen?<br />

Was ist eine Aug- oder<br />

Farbenorgel? Antworten darauf<br />

gibt es noch bis Ende<br />

April 2010. Bis dahin lädt die<br />

Ausstellung zum musikalischen<br />

Spaziergang durch die<br />

Jahrhunderte ein.<br />

Caroline Kieke<br />

Schneider will die genauen Modalitäten<br />

der Überführung gar nicht<br />

wissen: „Das Ausstellungsprojekt<br />

an sich ist für mich schon aufregend<br />

genug.“ Etwas beruhigt sei<br />

er jedenfalls erst dann, wenn sein<br />

Kollege Graf, der Anfang September<br />

nach New York jettet, an Ort<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

und Stelle alles in bestem Zustand<br />

vorfindet.<br />

Der vor 125 Jahren gegründete<br />

Grolier Club gilt als feine Adresse<br />

für Bibliophile in der US-amerikanischen<br />

Metropole. Im letzten<br />

Jahr war Schneider dort, um Details<br />

des Vorhabens zu besprechen,<br />

für das die ehemalige Mitarbeiterin<br />

der Library of Congress,<br />

Margit Krewson, in New York ihre<br />

Beziehungen spielen ließ. Schneider:<br />

„Ohne solche Kontakte, aber<br />

auch die Unterstützung des Auswärtigen<br />

Amtes und anderer Förderer,<br />

wäre die Ausstellung eine<br />

Wunschvorstellung geblieben.“<br />

Glänzen wird die Schau nicht nur<br />

mit den Prunkstücken aus dem<br />

Fundus der UB, die „wie Skulpturen<br />

des Weltschrifterbes“, so<br />

Schneider, in den Vitrinen zur Geltung<br />

kommen. Zum Arrangement<br />

gehören auch über einen interaktiven<br />

Monitor abrufbare Filme, in<br />

denen Experten das Gezeigte erläutern.<br />

Damit die Alma mater<br />

insgesamt ins rechte Licht rückt,<br />

gibt es einen Überblick zu deren<br />

Werdegang seit der Gründung<br />

1409. „Die Exponate sind damit<br />

für die Besucher in einen gesamtuniversitären<br />

Kontext eingebettet“,<br />

sagt der UB-Direktor.<br />

Mario Beck<br />

www.inpursuitofknowledge.org<br />

www.kosmosdeswissens.de<br />

Flötenerfinder Johann George Tromlitz (1725 bis 1805).<br />

Repro: Museum für Musikinstrumente/Grassi


10 REISE<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

CHINA<br />

Das Hawaii des Fernen Ostens<br />

Pro Jahr 300 Sonnentage,<br />

durchschnittlich 25<br />

Grad im Schatten, ein<br />

badewannenwarmes Meer,<br />

das an kilometerlange weiße<br />

Strände plätschert, dazu<br />

Ananas und Mangos, Orchideen<br />

und Kokospalmen. Das<br />

klingt wie Hawaii? Ist es aber<br />

nicht. Nein, es geht um Hainan,<br />

Chinas größte Tropeninsel,<br />

die ganz im Süden des<br />

„Reichs der Mitte“ liegt und<br />

nur etwas kleiner als Nordrhein-Westfalen<br />

ist. Völlig<br />

aus der Luft gegriffen ist der<br />

Hawaii-Vergleich aber nicht.<br />

Denn, erstens, das chinesische<br />

Eiland vergleicht sich<br />

selbst gern mit der ein paar<br />

Tausend Kilometer weiter<br />

östlich gelegenen US-Inselgruppe<br />

im Pazifik. Zweitens<br />

ist das Klima ähnlich, drittens<br />

gibt es hier wie dort<br />

Massentourismus: Auf Hainan<br />

wurden 2008 rund<br />

sechs Millionen Besucher gezählt,<br />

davon immerhin 6000<br />

aus Deutschland. Der aktuelle<br />

Fünf-Jahres-Plan sieht eine<br />

Steigerung der Besucherzahl<br />

auf 50 Millionen vor.<br />

Viertens sehen sich Hawaiis<br />

Hauptstadt Honolulu und Sanya,<br />

die Touristenmetropole<br />

im Süden Hainans, recht<br />

ähnlich: Hochhäuser direkt<br />

am Strand, viel Verkehr, viele<br />

Hotels, viele Fast-Food-Restaurants.<br />

Mit dem Unterschied<br />

allerdings, dass die<br />

chinesische Schnellküche<br />

deutlich besser schmeckt als<br />

die Produkte der US-Restaurantketten.<br />

Der Hang zur Hawaii-Verehrung<br />

geht – fünftens – so<br />

weit, dass auf Hainan sogar<br />

das Hawaiihemd imitiert<br />

wird: So gut wie alle chinesischen<br />

Touristen auf Hainan<br />

kaufen sich ein solches Stück<br />

Stoff mit knallbunten Mustern.<br />

Die farbenfrohen Hemden<br />

werden freilich nicht in<br />

Hawaii hergestellt, sondern<br />

irgendwo in einer chinesischen<br />

Textilfabrik. Den Chinesen<br />

ist es aber ziemlich<br />

egal, ob sie ein Original am<br />

Leib tragen oder eine Fälschung:<br />

Hauptsache, die Urlaubsoptik<br />

stimmt. Und weil<br />

Chinesen gern in Gruppen<br />

reisen und sich ungern individuell<br />

geben, tragen die Mitglieder<br />

einer Reisegruppe<br />

oder einer Familie oft Hawaiihemden<br />

mit identischen<br />

Farben und demselben Muster<br />

– und manchmal sogar<br />

passende Hosen dazu.<br />

Sechstens: Hawaii und Hainan<br />

sind gleichermaßen<br />

Einwandererinseln, die ursprüngliche<br />

Bevölkerung ist<br />

längst in der Minderheit.<br />

Grün und Blau als beherrschende Farben: Wie hier an der Yalong Bay präsentiert sich Hainan vielerorts tropisch-üppig.<br />

Auf Hawaii werden Touristen,<br />

die sich für die alte polynesische<br />

Kultur interessieren,<br />

in folkloristische Hula-Shows<br />

geschickt, und wer<br />

auf Hainan das ursprüngliche<br />

Leben kennenlernen<br />

will, muss das Volk der Li im<br />

Inneren der Insel besuchen.<br />

Es lebt hier noch in Hütten<br />

aus Reisstroh und geht mit<br />

Pfeil und Bogen auf die<br />

Jagd, posiert aber längst<br />

auch friedlich für touristische<br />

Erinnerungsfotos.<br />

Ein großer Unterschied ist<br />

allerdings sofort zu erkennen:<br />

Während die Strände<br />

auf Hawaii oft voll sind, sind<br />

sie auf Hainan erstaunlich<br />

leer. Was nicht daran liegt,<br />

dass es hier zu wenig Sand<br />

gibt. Doch die meisten chinesischen<br />

Hainan-Touristen<br />

buchen zwar Strandurlaub,<br />

aber am Baden im Meer<br />

sind sie nicht interessiert,<br />

genauso wenig wie am Sonnenbaden.<br />

Lieber geht man<br />

hier mit einem Sonnenschirm<br />

spazieren und begibt<br />

sich allenfalls bis zu den<br />

Knien ins Wasser, was auch<br />

der Tatsache geschuldet ist,<br />

dass viele Chinesen nicht<br />

schwimmen können.<br />

Während auf Hawaii viele<br />

Japaner Urlaub machen,<br />

sind auf Hainan die Russen<br />

die größte Gruppe der ausländischer<br />

Besucher, es kommen<br />

etwa 150 000 pro Jahr.<br />

Das ist vor allem mit der geografischen<br />

Nähe zu erklären:<br />

Von Sibirien sind es nur wenige<br />

Flugstunden nach Hainan.<br />

Russisch ist deshalb,<br />

noch vor Englisch, die am<br />

meisten verbreitete Fremdsprache<br />

auf Hainan. Viele<br />

Geschäfte sind auch mit kyrillischen<br />

Schriftzeichen beschriftet,<br />

und auch Speise-<br />

karten gibt es viel eher mit<br />

russischer als mit englischer<br />

Übersetzung.<br />

Hainans Hauptstadt Haikou<br />

liegt im Norden der Insel.<br />

Hier spielt Tourismus aber<br />

nur eine Nebenrolle, die<br />

Hauptrolle hat der Süden<br />

rund um Sanya inne, wo es<br />

eine Bilderbuchbucht neben<br />

der nächsten gibt, inzwischen<br />

aber auch ein Hotel<br />

neben dem nächsten. Der<br />

Bauboom war so ausgeprägt,<br />

dass Sanya längst die<br />

höchste Dichte an Fünf-Sterne-Hotels<br />

in ganz China hat,<br />

noch vor Peking und Schanghai.<br />

Vertreten sind fast alle<br />

großen Ketten: Von Marriott<br />

bis Hilton, von Sheraton bis<br />

Ritz-Carlton. Auch Kempinski<br />

hat ein Strandresort in<br />

Sanya aufgemacht – im<br />

hauseigenen „Paulaner“ servieren<br />

Chinesinnen dort in<br />

deutscher Tracht deutsches<br />

Bier, frisch gezapft vom Fass.<br />

Wer nicht den gesamten Urlaub<br />

am Strand verbringen<br />

will, vertreibt sich die Zeit in<br />

Sanya – mit Einkaufen und<br />

Essen. Die lokale Spezialität<br />

sind frittierte Seidenraupen.<br />

Hauptsehenswürdigkeit in<br />

der Stadt ist der Luhuitou-<br />

Park, ein begrünter Hügel,<br />

auf dem das Denkmal eines<br />

Rehs, das den Kopf dreht,<br />

steht. Weniger die Skulptur<br />

als vielmehr das Verhalten<br />

balzender Chinesen ist hier<br />

interessant zu beobachten,<br />

denn das vierbeinige Denkmal<br />

gilt als Glücksbringer für<br />

Verliebte. Vor den Toren<br />

Sanyas lockt das neu gebaute<br />

Nanshan-Kloster mit einer<br />

108 Meter hohen Buddhastatue<br />

viele Touristen an. Im<br />

benachbarten Tempelrestaurant<br />

werden vegetarische<br />

Entspannen am Pool: Die meisten Hotels auf Hainan liegen im Süden der Insel. Fotos: dpa<br />

Gerichte aufgefahren, die<br />

aus Tofu geformt sind, aber<br />

wie Fleischspeisen aussehen.<br />

„Das passt“, denkt sich<br />

der Urlauber. Schließlich ist<br />

er in China, da wird der<br />

Wirklichkeit schon mal auf<br />

die Sprünge geholfen.<br />

Außerhalb der von Hochhäusern<br />

geprägten Stadt gibt<br />

es üppige Natur zu bewundern,<br />

so wie es sich gehört<br />

für eine Tropeninsel: Palmenwälder<br />

wuchern neben<br />

riesigen Plantagen von Wassermelonen;<br />

Bauern mit<br />

Wasserbüffeln bewirtschaften<br />

Äcker und Reisfelder, die<br />

so fruchtbar sind, dass drei<br />

bis vier Ernten pro Jahr<br />

möglich sind. Als jüngste<br />

Touristenattraktion wurde<br />

2008 der Yanoda-Nationalpark<br />

eröffnet, ein Urwald,<br />

der eine knappe Autostunde<br />

von Sanya entfernt ist. „Yanoda“<br />

ist die Grußformel der<br />

einheimischen Insulaner,<br />

weshalb die Parkmitarbeiter<br />

jedem Besucher ein lautstarkes<br />

„Ya! No! Da!“ zurufen,<br />

wo auch immer sie ihm begegnen,<br />

selbst auf der Toilette.<br />

Den Park kann man nicht individuell<br />

erkunden, vielmehr<br />

schließen sich die Urlauber<br />

einer Tour an, die auf perfekt<br />

ausgebauten Fußwegen unter<br />

Baumriesen und Riesenfarnen<br />

entlangführt, vorbei<br />

an Wasserfällen, Lianen, Orchideengärten,<br />

über Felsschluchten<br />

und Hängebrücken.<br />

Wer nicht zu Fuß gehen<br />

will, setzt sich in eines<br />

der vielen Elektrowägelchen,<br />

die hier auf einem 18 Kilometer<br />

langen Straßennetz<br />

durch den Regenwald surren.<br />

Hainans Hauptattraktion ist<br />

das Ende der Welt, ein von<br />

großen runden Felsbrocken<br />

geprägter Strand an der Südküste.<br />

Der Name rührt daher,<br />

dass an diesen Ort schon<br />

vor rund 1000 Jahren Beamte<br />

verbannt wurden, die bei<br />

der Obrigkeit in Ungnade gefallen<br />

waren. Damals war<br />

Hainan der Außenposten des<br />

„Reichs der Mitte“, wer hier<br />

lebte, war abgeschnitten<br />

vom Rest der Zivilisation.<br />

Heute geht es am Ende der<br />

Welt dagegen hoch her: Chinesische<br />

Touristen fallen in<br />

Heerscharen ein, kaufen<br />

Souvenirs und Wassereis,<br />

bestaunen den Strand und<br />

die Wellen, die Felsen und<br />

die wenigen westlichen Touristen,<br />

die sich hierher verirren.<br />

Und am Ende wird für<br />

das obligatorische Erinnerungsfoto<br />

posiert – im Hawaiihemd.<br />

Thomas Gross


POLITIK SPEZIAL 11<br />

LANDTAGSWAHLEN<br />

Der Wahlsonntag und die Folgen<br />

Das Ergebnis in Sachsen<br />

41,1<br />

2004<br />

40,2<br />

2009<br />

CDU<br />

43,0<br />

2004<br />

31,2<br />

2009<br />

CDU<br />

23,6<br />

Prozent<br />

20,6<br />

PDS/Linke<br />

26,1<br />

27,4<br />

PDS/Linke<br />

9,8<br />

Sitzverteilung<br />

SPD<br />

Prozent<br />

14,5<br />

58<br />

Das Ergebnis in Thüringen<br />

47,5<br />

2004<br />

2009<br />

2,3<br />

10,4 10,0<br />

Mögliche Koalitionen in Sachsen<br />

CDU / FDP<br />

CDU / SPD<br />

72 Sitze<br />

72 Sitze<br />

58 132<br />

Sitze<br />

60<br />

34,5<br />

CDU<br />

14<br />

21,3<br />

5,9 5,1<br />

FDP<br />

29<br />

Sitzverteilung<br />

18,5<br />

SPD<br />

Das Ergebnis im Saarland<br />

Vorläufiges amtliches<br />

Endergebnis<br />

PDS/Linke<br />

30,8<br />

SPD<br />

24,5<br />

58<br />

30<br />

3,6<br />

FDP<br />

19<br />

5,2<br />

132<br />

Sitze<br />

14<br />

7,6<br />

Mögliche Koalitionen in Thüringen<br />

CDU / SPD<br />

SPD / Linke<br />

48 Sitze<br />

30<br />

45 Sitze<br />

18<br />

88 40<br />

88<br />

Sitze<br />

Sitze<br />

18<br />

27<br />

FDP<br />

9,2<br />

27<br />

60<br />

43<br />

11<br />

Sitzverteilung<br />

14<br />

14<br />

9<br />

8<br />

Grüne<br />

4,5<br />

Grüne<br />

5,6<br />

9,2<br />

Wahlbeteiligung<br />

52,2 %<br />

(2004: 59,6 %)<br />

Vorläufiges amtliches<br />

Endergebnis<br />

6,4 5,6 6,8<br />

18<br />

7<br />

6<br />

NPD<br />

5,3<br />

andere<br />

Wahlbeteiligung<br />

56,2 %<br />

(2004: 53,8 %)<br />

Vorläufiges amtliches<br />

Endergebnis<br />

6,2 4,3<br />

6,7<br />

4,8<br />

1,6<br />

Prozent<br />

13<br />

5,9<br />

Grüne<br />

CDU / Grüne<br />

67 Sitze<br />

5<br />

3<br />

58 132<br />

Sitze<br />

65<br />

NPD<br />

4,0<br />

NPD<br />

1,5<br />

9<br />

SPD / Linke / Grüne<br />

51 Sitze<br />

27<br />

18<br />

88<br />

Sitze<br />

6<br />

andere<br />

Wahlbeteiligung<br />

67,6 Prozent<br />

8,6<br />

Quelle: ARD / Grafik: LVZ<br />

Grafik: Enzo Forciniti<br />

37<br />

3,1<br />

andere<br />

Quelle: ARD / Grafik: LVZ<br />

Grafik: Enzo Forciniti<br />

Grafik: LVZ<br />

An den Tagen nach<br />

den Landtagswahlen<br />

in Sachsen,<br />

Thüringen und im Saarland<br />

zogen die Parteien<br />

ihre Konsequenzen aus<br />

den Ergebnissen: Während<br />

die CDU trotz der<br />

massiven Stimmenverluste<br />

in Thüringen und<br />

im Saarland an ihrem<br />

voll auf Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel zugeschnittenen<br />

Wahlkampf<br />

der leisen Töne festhalten<br />

will, setzt die neu<br />

beflügelte SPD auf härtere<br />

Konfrontation.<br />

CDU hält an Strategie<br />

fest: „Die exorbitanten<br />

Höhen sind im Moment<br />

nicht drin.“ Schöner als<br />

Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel kann man die<br />

Wahlschlappen der CDU<br />

in Thüringen und im<br />

Saarland wohl kaum zusammenfassen.<br />

Nicht<br />

nur die Zeiten absoluter<br />

Mehrheiten sind dort<br />

vorbei, auch eine neue<br />

unionsgeführte Regierung<br />

ist mehr als fraglich.<br />

Konsequenzen aus<br />

den Ergebnissen für ihren<br />

eigenen Wahlkampf<br />

will Angela Merkel nicht<br />

ziehen: „Es ist eindeutig<br />

klar, dass wir an unserer<br />

Strategie nichts ändern.“<br />

Schließlich habe die<br />

CDU trotz der Verluste in<br />

allen drei Ländern die<br />

meisten Stimmen bekommen<br />

– und könne<br />

sich in Sachsen komfortabel<br />

den Koalitionspartner<br />

aussuchen. Auch einen<br />

verschärften Ton in<br />

der Auseinandersetzung<br />

lehnt Merkel ab. „Ich<br />

werde nicht in Lagern<br />

denken, sondern auf die<br />

Menschen zugehen.“ Damit<br />

erteilt die Kanzlerin<br />

Forderungen aus ihrer<br />

Partei und der CSU eine<br />

klare Absage, das Wirtschaftsprofil<br />

zu schärfen<br />

und sich klarer zur FDP<br />

zu bekennen.<br />

SPD wittert Morgenluft:<br />

Die SPD hingegen wittert<br />

Morgenluft und will nun<br />

eine Schippe drauflegen.<br />

„Der Kampf ist offen“,<br />

sagte Parteichef Franz<br />

Müntefering und kündigte<br />

für die verbleibenden<br />

Tage bis zur Bundestagswahl<br />

eine offensive Auseinandersetzung<br />

an. Die<br />

Sozialdemokraten setzen<br />

nun voll auf das Motto:<br />

Schwarz-Gelb verhindern.<br />

Das bestätigte SPD-<br />

Kanzlerkandidat Frank-<br />

Walter Steinmeier: „Zwei<br />

Dinge sind klar: Dramati-<br />

sche Verluste bei der<br />

Union, Schwarz-Gelb<br />

wird nicht gewollt. Und<br />

wir gewinnen das Ruhrgebiet<br />

und große Städte<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

zurück.“ Der einlullende<br />

Wahlkampf der Bundeskanzlerin<br />

werde nicht<br />

aufgehen. „Die Union<br />

und Frau Merkel unterschätzen,<br />

dass die Menschen<br />

Antworten haben<br />

wollen auf die Frage, wo<br />

stehen wir in der Krise<br />

und wie kommen wir da<br />

heraus.“<br />

FDP drängt Union: Im<br />

Gegensatz zur WunschkoalitionspartnerinAngela<br />

Merkel nahm FDP-<br />

Chef Guido Westerwelle<br />

die Ergebnisse der<br />

Landtagswahlen nicht<br />

mit stoischer Gelassenheit<br />

hin. Einen schwarzgelben<br />

Wahlsieg im<br />

Bund sieht er vielmehr<br />

auf der Kippe. „Das wird<br />

ein Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

geben. Es steht Spitz<br />

auf Knopf.“ Er drängte<br />

zugleich die Union zu<br />

mehr Klarheit im Wahlkampf<br />

gegen Links und<br />

für ein Bündnis mit der<br />

FDP. „Die Union muss<br />

sich fragen, ob sie weiter<br />

auf drei Koalitionshochzeiten<br />

tanzen will.“ Ohne<br />

Merkel direkt zu nennen,<br />

warf Westerwelle<br />

der Unionsspitze einen<br />

diffusen Bundestagswahlkampf<br />

vor. „Wir<br />

sind klar, andere sind<br />

unklar. Bei uns weiß<br />

man, woran man ist, bei<br />

anderen weiß man es<br />

nicht. Das ist der Grund,<br />

warum wir wachsen und<br />

andere schrumpfen.“<br />

Linke in Siegerlaune: Die<br />

naheliegendste Analyse<br />

aus dem Erstarken der<br />

Linkspartei präsentierte<br />

die Bundeskanzlerin:<br />

„Die Bürger verlangen<br />

nach mehr Gerechtigkeit“,<br />

erklärte Angela<br />

Merkel und kündigte<br />

prompt an, deshalb vor<br />

allem gegen überzogene<br />

Bonus-Zahlungen für<br />

Manager vorgehen zu<br />

wollen. Oskar Lafontaine<br />

und Co. dürften dies<br />

amüsiert zur Kenntnis<br />

genommen haben. Die<br />

Linkspartei sieht sich als<br />

großen Sieger der Landtagswahlen,<br />

ist sich aber<br />

auch über die Schwierigkeiten<br />

bei der praktischen<br />

Umsetzung der<br />

guten Ergebnisse bewusst.<br />

So beharrt der<br />

Spitzenkandidat der Linken<br />

in Thüringen, Bodo<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Ramelow, darauf, Ministerpräsident<br />

werden zu<br />

wollen. „In Thüringen ist<br />

deutlich geworden, dass<br />

es einen Gestaltungsauftrag<br />

gibt, der an die Linke<br />

gegangen ist.“ Die<br />

Abfuhr von SPD-Parteichef<br />

Franz Müntefering<br />

kam umgehend: „Wir<br />

werden einen Ministerpräsidenten<br />

der Linken<br />

nicht wählen.“ Wie im<br />

Saarland erhebe die<br />

SPD auch in Thüringen<br />

den Anspruch auf das<br />

Amt des Regierungschefs,<br />

ausschlaggebend<br />

könne nicht die Wahlarithmetik<br />

sein. Auf Bundesebene<br />

hält nicht nur<br />

die SPD eine Koalition<br />

mit der Linken für ausgeschlossen,<br />

sondern<br />

auch umgekehrt. „Solange<br />

der Sozialstaat zertrümmert<br />

und zerstört<br />

wird, ist die Chance zur<br />

Zusammenarbeit gleich<br />

null“, sagte Lafontaine.<br />

Grüne gegen Schwarz-<br />

Gelb: Die Grünen sehen<br />

nach dem Superwahlsonntag<br />

ihre Rolle für<br />

den Bundeswahlkampf<br />

nun ganz klar: Sie wollen<br />

das entscheidende<br />

Hindernis für eine<br />

schwarz-gelbe Koalition<br />

sein. Die grünen Spitzen<br />

werteten die „krachenden<br />

Niederlagen“ für<br />

die CDU im Saarland<br />

und Thüringen als Vorzeichen<br />

für den Bund.<br />

„Das ist der Anfang vom<br />

Ende des vermeintlichen<br />

Siegeszugs von<br />

Frau Merkel, die sich ja<br />

schon wieder im Kanzleramt<br />

gesehen hat“,<br />

sagte Parteichefin Claudia<br />

Roth. „Schwarz-<br />

Gelb kann verhindert<br />

werden mit Grün“, so<br />

Bundes-Spitzenkandidat<br />

Jürgen Trittin. Spitzenkandidatin<br />

Renate<br />

Künast erklärte: „Es<br />

gibt keine schwarz-gelbe<br />

Mehrheit – die ist<br />

nicht gewollt.“ Im Saarland<br />

halten sich die<br />

Grünen sowohl eine Zusammenarbeit<br />

mit CDU<br />

und FDP als auch mit<br />

SPD und Linken offen.<br />

Für den Bund wollten<br />

Künast und Roth eine<br />

Koalition mit der Linken<br />

nicht ausschließen,<br />

meinten aber, diese verbiete<br />

sich etwa wegen<br />

einer unzuverlässigen<br />

Außenpolitik von selbst.<br />

Ein Bundesparteitag<br />

hatte lediglich eine Jamaika-Koalition<br />

im<br />

Bund ausgeschlossen.<br />

Maja Zehrt


12 KULTUR<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Beste Fotos<br />

aus drei Ländern<br />

Die Fotoschau 2009 der Landesverbände<br />

Sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt und Thüringen des Deutschen<br />

Verbandes für Fotografie<br />

wird am 19. September im Wasserschloss<br />

Klaffenbach in Chemnitz<br />

eröffnet. Wettbewerbsbeiträge können<br />

noch bis 8. September eingereicht<br />

werden. Die Motive sowie<br />

die Ausführung in Schwarz-Weiß<br />

oder Farbe seien frei wählbar. Die<br />

Jury wählt am 11. September die<br />

kreativsten und fotografisch hochwertigsten<br />

Schnappschüsse aus.<br />

Neben den Siegerbeiträgen zeigt<br />

die Ausstellung bis 25. Oktober<br />

insgesamt rund 100 der besten<br />

eingereichten Arbeiten. Die gemeinsame<br />

Länderschau findet<br />

zum dritten Mal im Wasserschloss<br />

Klaffenbach, einem externen Veranstaltungsort<br />

der Stadt Chemnitz,<br />

statt. ddp<br />

Ärger um<br />

Tim und Struppi<br />

Ein Kongolese will den Comic-<br />

Band „Tim im Kongo“ verbieten<br />

lassen. Das Album aus der<br />

Reihe „Tim und Struppi“ des belgischen<br />

Zeichners Hergé vermittle<br />

ein rassistisches, erniedrigendes<br />

und entwürdigendes Bild der<br />

Schwarzen im Kongo, zitiert die<br />

französische Tageszeitung „Le<br />

Parisien“ den in Belgien lebenden<br />

Buchhalter Bienvenu Mbutu.<br />

Deswegen wolle dieser jetzt in<br />

Frankreich juristisch gegen den<br />

Verlag vorgehen. dpa<br />

SHOWBUSINESS<br />

Der Einmal-Bond<br />

Nur hartgesottenen<br />

Bond-Fans ist der<br />

Name George Lazenby<br />

ein Begriff. Dabei könnte<br />

der australische Schauspieler<br />

so berühmt sein wie<br />

Sean Connery, Roger<br />

Moore, Pierce Brosnan, Timothy<br />

Dalton und Daniel<br />

Craig, hätte er nicht nach<br />

nur einer Bond-Folge seinen<br />

Dienst als Agent ihrer<br />

Majestät quittiert. Lazenby,<br />

der am 5. September 70<br />

Jahre alt wird, hat gleich<br />

zwei „Rekorde“ als Geheimagent<br />

007 aufgestellt:<br />

„Im Geheimdienst ihrer<br />

Majestät“ war der einzige<br />

Auftritt des Schauspielers<br />

als James Bond. Jeder andere<br />

007-Darsteller erhielt<br />

mehrfach die Lizenz zum<br />

Töten.<br />

Lazenby war auch der Einzige,<br />

der am Ende sein<br />

Bond-Girl auf der Leinwand<br />

heiratet. Gespielt von<br />

Diana Riggs, die als Emma<br />

Peel in der TV-Serie „Mit<br />

Schirm, Charme und Melone“<br />

Furore gemacht hatte,<br />

stirbt die Agentenschönheit<br />

allerdings auf dem Weg in<br />

die Flitterwochen bei einer<br />

Schießerei. „Im Geheimdienst<br />

ihrer Majestät“ („On<br />

Her Majesty’s Secret Service“)<br />

kam 1969 in die Kinos.<br />

Die Rarität unter den<br />

James-Bond-Filmen wurde<br />

von dem Briten Peter R.<br />

Hunt inszeniert. Als „Neuer<br />

Interessante Leihgabe: Kunigunde von der<br />

Adamspforte des Bamberger Doms.<br />

Star des Jahres“ sahnte Lazenby<br />

prompt eine Golden-<br />

Globe-Nominierung ab.<br />

Das waren seine „15 Minuten<br />

des Ruhms“, an<br />

die der Schauspieler<br />

nie wieder anknüpfen<br />

konnte.<br />

Nach einer weniger<br />

glamourösen Karriere<br />

als Autoverkäufer<br />

in seiner<br />

australischen Heimat<br />

war der blendend<br />

aussehende<br />

Hüne Mitte der<br />

1960er Jahre nach<br />

London gekommen.<br />

Dort strahlte er bald<br />

in die Kameras von<br />

Werbefotografen.<br />

Ob Haarshampoo,<br />

Schokolade, Zigaretten<br />

oder Mode,<br />

Lazenby avancierte<br />

schnell zu einem<br />

der erfolgreichsten<br />

und bestverdienenden<br />

Models. Sean<br />

Connery drehte unterdessen<br />

seine ersten<br />

fünf Bond-Filme, von<br />

„Dr. No“ (1962) bis „Man<br />

lebt nur zweimal“ (1966).<br />

Der lässige Schotte, für viele<br />

Fans der James Bond<br />

schlechthin, spielte 007 als<br />

eleganten und knallharten<br />

Macho. Nach Connerys<br />

Goodbye stießen die Produzenten<br />

auf den australischen<br />

Dressman, der als<br />

guter Schwimmer, Skiläu-<br />

AUSSTELLUNG<br />

fer und Kampfsportfan<br />

weitere Pluspunkte vorweisen<br />

konnte. Dass ihm die<br />

Leinwanderfahrung fehlte,<br />

spielte da wohl keine Rolle.<br />

Er bekam sie, doch es war<br />

kein leichtes Spiel.<br />

Das Drehbuch war noch<br />

auf die Person Connerys<br />

zugeschnitten – ein schweres<br />

Erbe für den Australier.<br />

Die sechste Bond-Folge<br />

war menschlicher angelegt.<br />

Er durfte Gefühle zeigen<br />

und sich ernsthaft verlie-<br />

ben. An den Kinokassen<br />

konnte „Im Geheimdienst<br />

ihrer Majestät“ aber nicht<br />

mit den Vorgängern mithalten.<br />

Das Publikum<br />

trauerte um<br />

Connery, dem farblosen<br />

Lazenby fehlte<br />

das Charisma. Aber<br />

wegen seiner gekonnt<br />

gedrehten Action-Szenen<br />

hat der<br />

Film bis heute einen<br />

festen Platz auf der<br />

Liste der Bond-Favoriten.<br />

Der 007-Rummel<br />

war Lazenby zu<br />

Kopf gestiegen. Die<br />

Produzenten wollten<br />

den Schauspieler für<br />

fünf Folgen anheuern,<br />

doch wegen<br />

Vertragsstreitigkeiten<br />

quittierte er<br />

schon vor der Premiere<br />

seines ersten<br />

und einzigen Streifens<br />

den Dienst. „Ich<br />

lief davon, was für<br />

meine Karriere<br />

wirklich kein kluger Schritt<br />

war“, räumte der Schauspieler<br />

2002 in einem Interview<br />

ein. Scherzend<br />

malte er seine Zukunft als<br />

Bond-Superstar aus. „Ich<br />

hätte mir wahrscheinlich<br />

drei oder vier Hollywood-<br />

Ehefrauen und ein Drogenproblem<br />

eingehandelt“.<br />

Lazenbys Ehe mit der Zei-<br />

tungserbin Christina Gannett<br />

hielt immerhin 24 Jahre.<br />

2002 heiratete er die<br />

frühere Tennisspielerin<br />

Pam Shriver. Das inzwischen<br />

getrennte Paar, das<br />

in Südkalifornien eine große<br />

Ranch besitzt, hat drei<br />

kleine Kinder.<br />

Als Ex-Bond kehrte Lazenby<br />

schließlich wieder zur<br />

Werbung zurück. Er spielte<br />

auch in zahlreichen TV-Produktionen,Hongkong-Action-Streifen,Bond-Parodien<br />

und Billigfilmen mit,<br />

darunter „Kentucky Fried<br />

Movie“ und „Lance – stirb<br />

niemals jung“. Zudem war<br />

er an der Seite von Sylvia<br />

Kristel in mehreren Folgen<br />

der Erotik-Serie „Emmanuelle“<br />

zu sehen. 2003 nahm<br />

er von der Schauspielerei<br />

endgültig Abschied.<br />

Gegen 007 hegt er offenbar<br />

keinen Groll. So feierte<br />

Lazenby 2002 bei der Londoner<br />

Weltpremiere von<br />

„Stirb an einem anderen<br />

Tag“ kräftig mit. Die<br />

Queen war höchstpersönlich<br />

erschienen, um sich<br />

von der Arbeit ihres besten<br />

Geheimagenten zu<br />

überzeugen. Neben Bond-<br />

Hauptdarsteller Pierce<br />

Brosnan und dessen Vorgängern<br />

Timothy Dalton<br />

und Roger Moore durfte<br />

auch Lazenby nicht fehlen.<br />

Barbara Munker<br />

Mittelalter trifft Moderne in Magdeburg<br />

Zum 800. Jubiläum<br />

des Magdeburger<br />

Doms ist<br />

die Ausstellung „Aufbruch<br />

in die Gotik“ feierlich<br />

eröffnet worden.<br />

Im Kunsthistorischen<br />

Museum werden kostbare<br />

Leihgaben aus<br />

Museen, Schatzkammern,<br />

Bibliotheken<br />

und Archiven dargestellt.<br />

Die Schau umfasst<br />

rund 400 Originalstücke<br />

aus dem 13. Jahrhundert<br />

aus zehn europäischen<br />

Ländern.<br />

Dabei sollen die Gemeinsamkeitenzwischen<br />

Mittelalter und<br />

Moderne zum Vorschein<br />

kommen. Laut<br />

Museumsdirektor Matthias<br />

Puhle ist die<br />

Schau von „europäischem<br />

Rang“. Für Besucher<br />

ist sie bis zum<br />

James-Bond-Darsteller George Lazenby<br />

wird dieser Tage 70 Jahre alt. Foto: dpa<br />

Die Heidelberger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels wird in der<br />

neuen Landesausstellung „Aufbruch in die Gotik“ gezeigt. Fotos: dpa<br />

6. Dezember, dem Nikolaustag,<br />

geöffnet.<br />

Der Magdeburger Dom<br />

war der erste Kathedralbau<br />

im Heiligen Römischen<br />

Reich auf deutschem<br />

Boden. Dafür<br />

wurde der neue Stil der<br />

Gotik gewählt. Für die<br />

Landesausstellung hat<br />

Bundestagspräsident<br />

Norbert Lammert die<br />

Schirmherrschaft übernommen.Sachsen-Anhalts<br />

Regierungschef<br />

Wolfgang Böhmer hob<br />

die Gemeinsamkeiten<br />

zwischen Mittelalter<br />

und Moderne hervor,<br />

die in der Schau deutlich<br />

werden. „Da ist<br />

mehr als Ästhetik im<br />

Spiel“, sagte der Mag-<br />

deburger katholische<br />

Bischof Gerhard Feige.<br />

Die Schau sensibilisiere<br />

moderne Menschen,<br />

dass „fast jedes Detail<br />

einen geistlichen Hintergrund“<br />

besitzt.<br />

Böhmer lobte auch die<br />

Arbeit des Museumsdirektors.<br />

Puhle gelinge<br />

es nicht nur mit der<br />

neuen Ausstellung,<br />

„immer wieder eine<br />

breite Öffentlichkeit für<br />

geschichtliche Themen<br />

zu interessieren“. dpa<br />

Die Ausstellung „Aufbruch<br />

in die Gotik“ ist<br />

vom 31. August bis zum<br />

6. Dezember täglich von<br />

10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Der Eintritt kostet sieben,<br />

ermäßigt fünf Euro.<br />

Mehr Informationen im<br />

Internet unter: www.gotik2009.de;www.khmmagdeburg.<br />

de .


UNTERHALTUNG 13<br />

FILM<br />

Promis lieben „Wickie“ und „Bully“<br />

Promis lieben „Wickie“<br />

–oder vielleicht<br />

auch einfach<br />

nur Filmemacher Michael<br />

„Bully“ Herbig. Bei<br />

der Premiere des neuen<br />

„Bully“-Streifens „Wickie<br />

und die starken<br />

Männer“ in München jedenfalls<br />

strömte die<br />

deutsche Film- und Medienprominenz<br />

in Scharen<br />

über den Roten Teppich.<br />

Die Jung-Schauspielerinnen<br />

Nora<br />

Tschirner, Karoline Herfurth<br />

und Hannah Herzsprung,<br />

Torwart-Star<br />

Jens Lehmann mit Familie<br />

und sogar Joachim<br />

„Blacky“ Fuchsberger<br />

kamen zum Familienfilm-Gucken.<br />

Die echten Stars des<br />

Abends waren im Gewimmel<br />

aber erst einmal<br />

gar nicht zu erkennen.<br />

Der gerade mal elf Jahre<br />

alte „Wickie“-Darsteller<br />

Jonas Hämmerle und<br />

seine nochmals einen<br />

halben Kopf kleinere<br />

Filmpartnerin Mercedes<br />

Jadea Diaz (Ylvi) wurden<br />

von den Fans schon geliebt,<br />

bevor die überhaupt<br />

den Film gesehen<br />

hatten. Furchtlos beantworteten<br />

sie die Reporterfragen<br />

vor laufender<br />

Kamera und gaben ganz<br />

professionell Autogramme.<br />

„Klar habe ich früher<br />

selber Wickie geguckt“,<br />

erzählte Fußballer Jens<br />

Lehmann. Wigald Boning<br />

und Comedian Mi-<br />

XXXXX<br />

chael Mittermeier ge-<br />

standen ebenfalls ihre<br />

Begeisterung für die Zeichentrickserie<br />

aus den<br />

Samson aus der deutschen Ausgabe<br />

der Sesamstraße. Foto: A. Kempner<br />

1970er Jahren. Vielleicht<br />

kamen auch deshalb<br />

so viele vorbei, weil<br />

vom Erwachsenen bis<br />

zum Kind jeder schon<br />

mal von dem kleinen Wi-<br />

kinger und seinen Abenteuern<br />

gehört hat.<br />

„Wenn man mir das vor<br />

35 Jahren erzählt hätte,<br />

dass ich diesen Film mache,<br />

dann wäre ich einfach<br />

umgefallen“, sagte<br />

Herbig.<br />

Manchen war „Wickie“<br />

sogar ein Vorbild. „Ich<br />

war mit zehn Jahren<br />

auch nur einen Meter<br />

zehn groß, war blond<br />

und hatte so einen Topfschnitt.<br />

Ich habe das regelmäßig<br />

gesehen und<br />

mir gewünscht, dass ich<br />

irgendwann, eines Tages,<br />

so sein kann wie<br />

Wickie dort.“ Für seinen<br />

Komödianten-Kollege<br />

Mittermeier war „Wickie“<br />

immer der „kleine<br />

Streber“. Er mochte es<br />

lieber härter: „Der<br />

schreckliche Sven war<br />

einfach der Coolste. Die<br />

andere waren ja alles<br />

Loser. Die haben ja nur<br />

gewonnen, weil ein kleiner<br />

Junge sich an der<br />

Nase gekratzt hat.“<br />

Aber auch die jüngste<br />

Generation kennt die<br />

Zeichentrickserie noch.<br />

Hauptdarsteller Hämmerle<br />

zum Beispiel: „Die<br />

Filme fand ich total lustig.<br />

Der Junge kann den<br />

Erwachsenen sagen, wie<br />

es richtig ist und wie<br />

man es am besten macht<br />

– das fand ich witzig, die<br />

Idee.“ Bei so hohen Er-<br />

wartungen latete die<br />

Frage natürlich: Hat es<br />

„Bully“ geschafft, die<br />

kultige Zeichentrickserie<br />

mit echten Menschen gebührend<br />

umzusetzen?<br />

Jonas Hämmerle (v.l.), Michael „Bully“ Herbig und Mercedes Jadea Diaz posieren<br />

vor der Premiere des Films „Wickie und die starken Männer“. Foto: ddp<br />

AUSZEICHNUNG<br />

„Einen Film ins Kino zu<br />

bringen, ist so ein bisschen<br />

wie eine Geburt, so<br />

muss sich das anfühlen“,<br />

sagte Herbig. „Wenn<br />

man dann rauskommt,<br />

sollen die Leute natürlich<br />

sagen: ,Oh ist das<br />

schön‘, und nicht ,Oh ist<br />

das hässlich‘“. Vom Premierenpublikumjedenfalls<br />

gab es schon mal<br />

Applaus. Ab 9. September<br />

können sich dann<br />

Kinder und erwachsene<br />

„Bully“-Fans selber ein<br />

Bild machen.<br />

Für ein paar der Gäste<br />

auf dem Roten Teppich<br />

war der Abend gleich eine<br />

Premiere im doppelten<br />

Sinn. Mehrere der<br />

„starken Männer“ hatten<br />

sich ihre Rollen bei einer<br />

Casting-Show erkämpft,<br />

die Herbig eigens für<br />

den Film auf dem Sender<br />

ProSieben gemacht<br />

hatte. „Wow, das ist<br />

schon wirklich aufregend“,<br />

sagte Gewinner<br />

Jörg Moukaddam, der<br />

im Film den tölpeligen,<br />

aber liebenswerten Wikinger<br />

Faxe spielt. „Das<br />

war immer eine meiner<br />

Lieblingsfiguren“, berichtete<br />

Torwart Lehmann.<br />

Allerdings musste man<br />

schon ganz genau hinschauen,<br />

um die Schauspieler<br />

in Anzug oder<br />

Abendkleid zu erkennen.<br />

Denn mit Bärten, langen<br />

Haaren und jeder Menge<br />

Matsch versehen sieht<br />

sich mancher im Film<br />

gar nicht mehr ähnlich.<br />

Christoph Maria Herbst<br />

ist Dank Schnurrbart<br />

und Wikinger-Helm<br />

kaum zu erkennen. Herbert<br />

Feuerstein trägt zumindest<br />

eine seiner Charakter-Brillen,<br />

wenn<br />

auch aus Horn zusammengezimmert.<br />

Die<br />

Maske vollbrachte wahre<br />

Wandlungs-Wunder.<br />

Am bayerischen Walchensee<br />

wurde für „Wickie“<br />

dann noch eigens<br />

ein komplettes Wikinger-<br />

Dorf nachgebaut. Da<br />

musste selbst „Bully“,<br />

der Macher von „Der<br />

Schuh des Manitu“, zugeben:<br />

„Diese Ausstattung<br />

hier war das größte,<br />

was ich bisher gesehen<br />

habe.“ Britta Gürke<br />

Ehren-Grammy für die Sesamstraße<br />

Die „Sesamstraße“-Macher<br />

haben zum bevorstehenden<br />

40. Jubiläum der Kindersendung<br />

den US-Fernsehpreis<br />

Emmy für ihr Lebenswerk bekommen.<br />

Die amerikanische Fernsehakademie<br />

würdigte mit der Auszeichnung<br />

die „Sesamstraße“ als<br />

die „weltweit höchstgeschätzte<br />

und meistgesehene TV-Bildungsshow<br />

für Kinder“.<br />

Der Preis wurde in Los Angeles<br />

im Rahmen der Vergabe der 36.<br />

Daytime Emmy Awards überreicht.<br />

Mit ihnen werden US-Sendungen<br />

geehrt, die tagsüber laufen.<br />

Die bedeutenderen Emmy-<br />

Preise für das Hauptabendpro-<br />

gramm, die Primetime Emmys,<br />

werden in der Nacht am 20. September<br />

vergeben.<br />

Zahlreiche Film- und Fernsehstars<br />

wie Tyra Banks oder Ellen DeGeneres<br />

waren zur Verleihungsgala<br />

gekommen. Die meisten Preise<br />

räumten der Sender ABC und die<br />

nicht-kommerzielle Senderkette<br />

PBS ab. Nach 2008 erhielt „The<br />

Tyra Banks Show“ auch 2009 den<br />

Emmy für die beste Talksendung.<br />

Das amerikanische Pendant zu<br />

Günther Jauch, die „Wer wird Millionär?“-Moderatorin<br />

Meredith<br />

Vieira, wurde als beste Spielshow-<br />

Gastgeberin ausgezeichnet. Die<br />

„Sesamstraße“, die im Laufe der<br />

Jahre bereits mit 118 Emmys ausgezeichnet<br />

wurde, erhielt neben<br />

dem Lebenswerkpreis einen weiteren<br />

Emmy Award: Kevin Clash,<br />

der das rote Monster Elmo spielt,<br />

wurde als bester Darsteller in einer<br />

Kinderserie geehrt.<br />

Sie ist die am längsten ausgestrahlte<br />

Kindershow in der Geschichte<br />

des Fernsehens und verdankt<br />

ihren Erfolg unter anderem<br />

der geschickten Kombination von<br />

Unterhaltung und Anleitung zum<br />

frühen Lernen. Das US-Original<br />

wurde oder wird noch in mehr als<br />

120 Ländern gesendet. Darüber<br />

hinaus haben 25 Länder unabhängige<br />

Programme mit den Cha-<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Victoria Beckham (35), wird<br />

scheinbar entspannter: Als<br />

sie jüngst ein Fitness-Studio in<br />

Beverly Hills besuchte, bot sie<br />

Beobachtern einen seltenen Anblick.<br />

„Posh-Spice“ verließ das<br />

frühere Spice Girl das Studio ohne<br />

Make-up, um sich nach Hause<br />

chauffieren zu lassen. Da<br />

Victoria, die zurzeit hauptsächlich<br />

als Modemacherin arbeitet,<br />

für ihr perfektes Styling bekannt<br />

ist, überraschte ihr natürlicher<br />

Look. Offenbar hat ihr lediglich<br />

die sportliche Anstrengung etwas<br />

Röte ins Gesicht getrieben.<br />

Wenig später soll sie bei einem<br />

Spiel ihres Mannes David (34)<br />

wieder mit voller Kriegsbemalung<br />

gesichtet worden sein.<br />

Jenna Bush Hager, Tochter von<br />

Ex-US-Präsident George W.<br />

Bush, fängt beim Fernsehen an.<br />

Wie der TV-Sender NBC mitteilte,<br />

wird die 27-Jährige ab September<br />

als Korrespondentin für die<br />

„Today“-Show arbeiten. Bush Hager<br />

werde für die Magazinsendung<br />

bunte Geschichten und<br />

Features liefern. Jenna habe bei<br />

früheren Auftritten eine „natürliche<br />

Begabung“ für die Kommunikation<br />

und den Kontakt zu<br />

Menschen gezeigt, sagte<br />

„Today“-Produzent Jim Bell. „Sie<br />

ist eine großartige Ergänzung für<br />

unser Team.“ Bush Hager unterrichtet<br />

derzeit an einer Schule in<br />

Baltimore.<br />

Rowan Atkinson (54) hat erneut<br />

einen Luxuswagen zu<br />

Schrott gefahren. Der britische<br />

Komiker steuerte diesmal einen<br />

silbernen Audi frontal in ein Müllfahrzeug.<br />

Während der 46-Jährige<br />

Fahrer des Müllautos unversehrt<br />

blieb, zog sich Atkinson<br />

Prellungen im Gesicht und an<br />

den Rippen zu. Sein Audi erlitt einen<br />

Totalschaden. Es ist bereits<br />

der vierte Unfall, in den der Mr.<br />

Bean-Darsteller in den letzten<br />

Jahren verwickelt war.<br />

rakteren der Sesamstraße entwickelt.<br />

In den USA wurde die Sendung<br />

seit ihrem Start am 10. November<br />

1969 von 77 Millionen<br />

jetzt erwachsenen Amerikanern<br />

regelmäßig angeschaut. Eine Umfrage<br />

von 1996 ergab, dass 95<br />

Prozent der damals jüngsten US-<br />

Generation bis zum Eintritt häufig<br />

bis regelmäßig Zuschauer der Sesamstraße<br />

waren. In Deutschland<br />

läuft die „Sesamstraße“ seit 1973;<br />

neben eigenen Puppenfiguren wie<br />

Samson und Tiffy traten auch etliche<br />

deutsche Fernsehstars in der<br />

selbst produzierten deutschen<br />

Rahmenhandlung auf, darunter<br />

Lilo Pulver, Manfred Krug oder<br />

Horst Janson. dpa


14 PRÄVENTION<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Wechselwirkung<br />

beachten<br />

Auch vermeintlich harmlose<br />

pflanzliche Arzneien können<br />

gefährliche Wechselwirkungen<br />

mit anderen Medikamenten haben.<br />

Patienten sollten die Einnahme<br />

pflanzlicher Mittel immer<br />

mit ihrem Arzt absprechen.<br />

Darauf weist Prof. Karin<br />

Kraft vom Berufsverband Deutscher<br />

Internisten in Wiesbaden<br />

hin. Das gelte besonders,<br />

wenn eine Medikation umgestellt<br />

wird oder eine Operation<br />

ansteht. Denn manchmal besteht<br />

die Gefahr, dass das Mittel<br />

die Blutgerinnung, den Blutdruck<br />

oder die Narkose beeinflusst.<br />

So kann etwa Johanniskraut<br />

die Wirkung bestimmter<br />

Antidepressiva, von Cholesterinsenkern<br />

wie Simvastatin<br />

und Schmerzmitteln wie Triptanen<br />

sowie einiger verschreibungspflichtiger<br />

Schlaf- und<br />

Beruhigungsmittel – sogenannte<br />

Benzodiazepine – beeinträchtigen.Johanniskrautpräparate<br />

ganz vermeiden sollten<br />

Patienten, die zum Beispiel<br />

Proteaseinhibitoren oder Zytostatika<br />

einnehmen, rät Kraft,<br />

die den Lehrstuhl für Naturheilkunde<br />

an der Universität Rostock<br />

inne hat. Dass Johanniskraut<br />

die Wirksamkeit der Anti-<br />

Baby-Pille hemmt, habe sich<br />

dagegen in kontrollierten Studien<br />

bislang nicht bestätigt.<br />

Ein Risiko bestehe aber eventuell<br />

bei sehr niedrig dosierten<br />

Hormonpräparaten. dpa<br />

Gluten-Tests<br />

nicht sicher<br />

Schnelltests aus dem Handel<br />

können eine Glutenunverträglichkeit<br />

nicht sicher diagnostizieren.<br />

Darauf weist die<br />

Deutsche Zöliakie-Gesellschaft<br />

(DZG) in Stuttgart hin.<br />

Die Herstellerangabe, dass<br />

der Test nach wenigen Minuten<br />

Aufschluss darüber gibt,<br />

ob die Testperson daran leidet,<br />

sei irreführend. Für eine<br />

sichere Diagnose sei eine Gewebeprobe<br />

des Dünndarms<br />

zwingend notwendig. Der<br />

Schnelltest könne – wenn<br />

überhaupt – lediglich als ein<br />

erster Indikator dienen. Die<br />

DZG rät, bei Magen- und Darmbeschwerden<br />

wie anhaltendem<br />

Durchfall direkt einen Arzt<br />

aufzusuchen. Dadurch ließen<br />

sich auch unnötige Kosten vermeiden.<br />

In Deutschland leidet<br />

den Angaben zufolge jeder<br />

250. Deutsche an Zöliakie, einer<br />

Unverträglichkeit des Klebereiweißes<br />

Gluten. Die Betroffenen<br />

müssen daher strikt<br />

auf eine glutenfreie Ernährung<br />

achten und dürfen daher keine<br />

Produkte aus Weizen, Dinkel,<br />

Roggen, Gerste oder Hafer essen.<br />

dpa<br />

SCHWEINEGRIPPE<br />

<strong>UKL</strong>-Experten raten zur Impfung<br />

Schweinegrippe – seit<br />

längerer Zeit wabert<br />

dieses Schlagwort<br />

samt entsprechenden<br />

Schlagzeilen durch die<br />

Öffentlichkeit und die<br />

Medien. Viele Menschen<br />

sind besorgt und fragen<br />

sich zu Recht, was an<br />

den Gerüchten wahr ist<br />

und welche Behauptungen<br />

man getrost ins<br />

Reich der Zeitungsenten<br />

verbannen kann. Mediziner<br />

der Uniklinik <strong>Leipzig</strong><br />

beantworten hier die zur<br />

Zeit die am häufigsten<br />

gestellten Fragen zur<br />

weltweit verbreiteten Viruserkrankung.<br />

Ist die Schweinegrippe<br />

gefährlich?<br />

Die Schweinegrippe verläuft<br />

im überwiegenden<br />

Teil der Fälle milde und<br />

ohne Folgen, oft sogar<br />

ganz ohne Beschwerden.<br />

Für Schwangere und<br />

Menschen mit einem geschwächtenImmunsystem<br />

aber kann die Infektion<br />

schwer verlaufen.<br />

Diese sollten sich bei<br />

Verdacht unbedingt bei<br />

einem Arzt vorstellen.<br />

Muss ich meine Urlaubsreise<br />

nach Spanien, in<br />

die USA oder in ein anderes<br />

Land mit hohen<br />

Fallzahlen verschieben?<br />

Das Risiko einer Infektion<br />

ist in Ländern mit hohen<br />

Fallzahlen im Vergleich<br />

zu Deutschland<br />

erhöht. Aufgrund des<br />

milden Verlaufs der Erkrankung<br />

muss auf die<br />

Urlaubsreise nicht unbedingt<br />

verzichtet werden.<br />

Beim Auftreten von<br />

Symptomen sollten insbesondere<br />

Schwangere<br />

und Menschen mit geschwächter<br />

Abwehr einen<br />

Arzt aufsuchen.<br />

Darf ich nach meiner<br />

Rückkehr aus einem<br />

Land mit hohen Fallzahlen<br />

zur Arbeit gehen?<br />

Ja. Erst beim Auftreten<br />

von Krankheitssymptomen<br />

muss eine virologische<br />

Diagnostik eingeleitet<br />

werden. Bei Nachweis<br />

von H1N1 sollte man zunächst<br />

(nach Vorstellung<br />

beim Arzt) zu Hause bleiben.<br />

Wie kann ich mich vor<br />

der Ansteckung schützen?<br />

Die Ansteckung erfolgt<br />

über eine Tröpfcheninfektion,<br />

also über die<br />

Atemwege. In Ländern<br />

mit hohen Fallzahlen<br />

sollten große Menschenansammlungen<br />

mit en-<br />

PATIENTENVERFÜGUNG<br />

gen Kontakten (Diskotheken,<br />

Rockkonzerte, große<br />

Sportveranstaltungen)<br />

gemieden werden. Die<br />

Gefahr einer Infektion<br />

über Handkontakt kann<br />

durch häufiges Waschen<br />

der Hände reduziert werden.<br />

Wann soll das Grippemittel<br />

Tamiflu eingenommen<br />

werden?<br />

Tamiflu sollte nur auf<br />

ärztliche Anordnung eingenommen<br />

werden. Für<br />

die Therapie ist es derzeit<br />

vor allem für<br />

Schwangere oder Immungeschwächte<br />

bei<br />

Nachweis oder starkem<br />

Verdacht auf eine Infektion<br />

empfohlen. Wegen<br />

der Gefahr einer Resistenzentwicklung<br />

sollten<br />

andere Personengruppen<br />

kein Tamiflu einnehmen.<br />

Wird es genügend Impfstoff<br />

geben?<br />

Durch Beschluss der<br />

Bundesgesundheitsministerkonferenz<br />

hat die<br />

Bundesrepublik 50 Millionen<br />

Impfdosen bestellt.<br />

Damit können 25<br />

Millionen Menschen<br />

geimpft werden. Das ist<br />

ein wesentlich höherer<br />

Anteil, als sich bisher<br />

Menschen bei der jährlichen<br />

Influenzawelle impfen<br />

lassen. Der Freistaat<br />

Sachsen erhält entsprechend<br />

seiner Bevölkerungsgröße<br />

einen Anteil.<br />

Die Verteilung erfolgt<br />

über die entsprechenden<br />

Landesbehörden.<br />

Wer soll geimpft werden?<br />

Nur die Impfung bietet<br />

sicheren Schutz gegen eine<br />

Infektion. Um die Ausbreitung<br />

einer Infektionserkrankung<br />

zu verhindern,<br />

muss ein möglichst<br />

großer Anteil der<br />

Neues Gesetz seit 1. September in Kraft<br />

Am 1. September trat das<br />

Patientenverfügungsgesetz<br />

in Kraft. Damit sind<br />

die schriftlichen Willenserklärungen<br />

von Kranken, die sich<br />

mündlich nicht mehr äußern<br />

können, erstmals gesetzlich geregelt.<br />

Das Gesetz war im Juni<br />

nach sechsjähriger Debatte vom<br />

Bundestag verabschiedet worden.<br />

Nach dem neuen Gesetz sind<br />

schriftliche Patientenverfügungen<br />

für Ärzte und Angehörige<br />

verbindlich, unabhängig vom<br />

Krankheitsstadium. Das heißt,<br />

Beunruhigendes Ergebnis einer aktuellen Umfrage eines großen deutschen Wochenmagazins:<br />

Die Mehrheit der Deutschen lehnt eine Schweinegrippe-Impfung ab. Foto: ddp<br />

dass die Verfügung auch befolgt<br />

werden muss, wenn der Kranke<br />

noch nicht die Sterbephase erreicht<br />

hat. Fordert er in der Verfügung<br />

die Einstellung lebenserhaltender<br />

medizinischer Maßnahmen,<br />

muss der Arzt dies<br />

umsetzen. Das gilt auch für<br />

Wachkoma-Patienten.<br />

Passt die Verfügung nicht auf<br />

die aktuelle Krankheitssituation<br />

oder liegt keine Patientenverfügung<br />

vor, müssen Arzt und Betreuer<br />

des Kranken gemeinsam<br />

zu einer Entscheidung kommen.<br />

Vor allem dem Betreuer kommt<br />

die Aufgabe zu, den mutmaßlichen<br />

Willen des Patienten zu ermitteln<br />

und zu vertreten. Bei<br />

Uneinigkeit mit dem Arzt muss<br />

ein Vormundschaftsgericht entscheiden.<br />

Aktive Sterbehilfe ist dem Gesetz<br />

zufolge nicht erlaubt. Wenn<br />

ein Patient in einer Verfügung<br />

aktive Sterbehilfe fordert, darf<br />

der Arzt diesem Wunsch nicht<br />

nachkommen.<br />

Patientenverfügungen können<br />

auch genutzt werden, um eine<br />

Vertrauensperson, einen soge-<br />

Bevölkerung geimpft<br />

sein. Für medizinisches<br />

Personal ist eine Impfung<br />

als Selbstschutz und als<br />

Patientenschutz zu empfehlen.<br />

Welche Nebenwirkungen<br />

hat die Impfung?<br />

Der Impfstoff wird nach<br />

dem gleichen Verfahren<br />

produziert wie die jährlich<br />

auf den Markt kommenden<br />

Impfstoffe gegen<br />

die saisonalen Influenzaviren.Nebenwirkungen<br />

dieser<br />

Impfungen waren in den<br />

vergangenen Jahren selten.<br />

Sie bestehen vor allem<br />

aus grippeähnlichen<br />

Symptomen, sehr selten<br />

aus Störungen des Nervensystems<br />

(Guillan-<br />

Barré-Syndrom). Eine<br />

Infektion kann nach der<br />

Impfung nicht entstehen,<br />

da der Impfstoff<br />

keine vermehrungsfähigen<br />

Viren enthält. Der<br />

Impfstoff gegen H1N1<br />

wird erst nach einer<br />

Testphase an freiwilligen<br />

Probanden freigegeben.<br />

Sollte ich auch die „normale“Grippeschutzimpfung<br />

machen lassen?<br />

Unbedingt! Bisher verläuft<br />

die Schweinegrippe<br />

recht milde. Die jährlich<br />

auftretende Influenza-<br />

Welle verläuft bisher wesentlich<br />

schwerer und<br />

fordert mehr Todesopfer.<br />

Es ist deshalb unbedingt<br />

ratsam, sich gegen die<br />

Influenza impfen zu lassen.<br />

Überdies wird der<br />

Influenza-Impfstoff<br />

schon im Oktober zur<br />

Verfügung stehen; der<br />

für die Schweinegrippe<br />

erst später. ukl<br />

nannten Gesundheits- oder Vorsorgebevollmächtigten,<br />

zu benennen.<br />

Diese Person entscheidet<br />

dann gemeinsam mit dem<br />

Arzt über die Behandlung. Ist<br />

für die Ärzte keine Vertrauensperson<br />

greifbar, wird ein amtlicher<br />

Betreuer bestellt.<br />

Informationen gibt es unter anderem<br />

bei den Verbraucherzentralen<br />

und den Kirchen. Die Verbraucherzentralen<br />

haben ihren<br />

Ratgeber „Patientenverfügung“<br />

aktualisiert. Die Kirchen bieten<br />

ein Formular für eine christliche<br />

Patientenverfügung an. epd


FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 15<br />

LAUFSPORT<br />

Joggen ohne Schmerzen<br />

Joggen ist eine der beliebtesten<br />

Sportarten,<br />

um sich fit zu halten.<br />

Wenn es in den Beinen<br />

zieht und sticht, kann das<br />

Laufen aber schnell zur<br />

Qual werden. Belastet<br />

der Läufer seine Beine<br />

falsch oder zu stark, drohen<br />

Verletzungen. Ist der<br />

Schmerz einmal da, ist<br />

Entlastung das Wichtigste.<br />

Traktusscheuersyndrom:<br />

„Das Traktusscheuersyndrom<br />

ist auch als Läuferknie<br />

bekannt und sicherlich<br />

die häufigste Läuferkrankheit“,<br />

erklärt Prof.<br />

Andreas B. Imhoff von<br />

der Abteilung für Sportorthopädie<br />

der Technischen<br />

Universität München.<br />

Dabei handelt es<br />

sich um eine Überbelastung<br />

der Sehnenansätze<br />

zwischen Oberschenkel<br />

und Kniescheibe. Der<br />

Schmerz macht sich an<br />

der Außenseite des Knies<br />

bemerkbar. „Das Läuferknie<br />

entsteht durch eine<br />

falsche Belastung – vor<br />

allem bei O-Beinen.“<br />

Auch Überpronation, also<br />

das Einknicken der Füße<br />

nach innen, könne eine<br />

Rolle spielen, ergänzt<br />

Prof. Holger Schmitt, Präsident<br />

der Gesellschaft<br />

für Orthopädisch-TraumatologischeSportmedizin<br />

(GOTS) in München.<br />

Dazu kommen äußere<br />

Faktoren. „Zum Beispiel<br />

werden die Beine auf abfallenden<br />

Waldwegen un-<br />

TRAINING<br />

gleichmäßig belastet.“<br />

Das Läuferknie vergeht<br />

aber recht schnell, wenn<br />

der Läufer die Auflagefläche<br />

seiner Füße zum Beispiel<br />

durch eine Einlage<br />

verändert, erklärt Imhoff.<br />

Patella-Spitzen-Syndrom:<br />

Auch hier ist das Knie betroffen.<br />

Die Patella ist der<br />

Umlegpunkt derjenigen<br />

Sehne, die am unteren<br />

Pol der Kniescheibe in<br />

den Knochen geht. Die<br />

Verletzung entsteht,<br />

wenn zu viel Stress auf<br />

diesen Punkt wirkt. „Das<br />

Knie schwillt dann unterhalb<br />

der Kniescheibe an<br />

und kann sich entzünden“,<br />

erklärt Imhoff. Vorbeugend<br />

sollten Läufer<br />

darauf achten, sich ausreichend<br />

zu dehnen und<br />

die Beinmuskulatur zu lockern. <br />

Schienbeinkantensyndrom:<br />

Betroffen ist in diesem<br />

Fall das untere Drittel<br />

des Schienbeins. An dieser<br />

Stelle laufen die Beugesehnen<br />

des Schenkels<br />

zusammen, viele Muskeln<br />

setzen dort an. „Die<br />

Schmerzen machen sich<br />

meist zu Beginn des Laufs<br />

bemerkbar, durch die bessere<br />

Durchblutung verschwinden<br />

sie im Laufe<br />

des Trainings oft wieder“,<br />

erklärt Schmitt. Nach dem<br />

Training seien sie aber<br />

schnell wieder da.<br />

Das Schienbeinkantensyndrom<br />

entsteht vor allem<br />

durch falsches Berg-<br />

Richtig bewegen und öfter Schuhe wechseln: Dann<br />

haben Jogger keine Probleme beim Laufen. Foto: dpa<br />

ablaufen. „Viele Jogger<br />

machen den Fehler, bergab<br />

locker zu traben, weil<br />

sie das Gefühl haben, die<br />

Besser Schwarzbrot als Pommes<br />

Ein voller Bauch<br />

trainiert nicht<br />

gern: Die letzte<br />

größere Mahlzeit vor<br />

dem Sport sollte drei bis<br />

vier Stunden zurückliegen.<br />

Wer mit vollem Magen<br />

etwa Joggen geht,<br />

behindere seine Verdauung,<br />

warnt Experte<br />

Torsten Albers. Das könne<br />

zu Übelkeit und<br />

Durchfall führen. Ein<br />

kleiner Snack 30 Minuten<br />

vorher sei dagegen<br />

kein Problem, so der<br />

Fachbereichsleiter Ernährung<br />

von der Deutschen<br />

Hochschule für<br />

Prävention und Gesundheitsmanagement<br />

(DHfPG) in Saarbrücken.<br />

Kaum belastet werde<br />

der Körper von einer<br />

Scheibe Brot mit magerem<br />

Streichkäse. Eine<br />

nicht zu reife Banane<br />

eignet sich laut Albers<br />

aber noch besser, um<br />

den Blutzuckerspiegel<br />

nicht in die Höhe schnellen<br />

zu lassen. Die in der<br />

Frucht enthaltene Stärke<br />

und Glukose seien gut<br />

verträglich. „Außerdem<br />

enthält sie keinen<br />

Frucht- und keinen<br />

Milchzucker, die manchmal<br />

zu Magenproblemen<br />

führen können.“ Und<br />

wegen des geringen Ballaststoffanteils<br />

seien keine<br />

Blähungen zu befürchten.<br />

Wer nach dem Sport etwas<br />

essen möchte, sollte<br />

das in den folgenden ein<br />

bis zwei Stunden tun.<br />

Dann sei die Nährstoffverwertung<br />

am besten,<br />

Belastung ist nicht mehr<br />

groß“, sagt Schmitt. Es<br />

sei aber eigentlich wichtig,<br />

vor dem Aufsetzen<br />

erklärte Albers. Will der<br />

Sportler vor allem rasch<br />

regenerieren, dürfen es<br />

ein Gramm Kohlenhy-<br />

Keine gute Idee: Pommes kurz vor dem Sport belasten den<br />

Körper bei der kommenden Anstrengung zu sehr. Foto: dpa<br />

des Fußes die Muskulatur<br />

anzuspannen. „Ansonsten<br />

kriegt das Schienbein<br />

einen Schlag weg.“ Vorbeugend<br />

kann gezieltes<br />

Krafttraining helfen, die<br />

Muskulatur zu stärken.<br />

Achillessehnenreizung:<br />

Die Reizung kann unterschiedliche<br />

Ursachen haben.<br />

Meistens entsteht eine<br />

Entzündung, wenn<br />

das Laufpensum plötzlich<br />

und abrupt gesteigert<br />

wird. Eine Achillessehnenreizung<br />

ist gut sichtbar.<br />

Die Sehne schwillt<br />

nämlich deutlich an. Akut<br />

ist es hier wichtig, die<br />

Schwellung zu kühlen.<br />

„Auf Dauer kommt es<br />

wieder auf die Entlastung<br />

der Sehne an – also Trainingspause“,<br />

sagt Imhoff.<br />

Viele Ärzte spritzen Cortison,<br />

um die Schmerzen<br />

zu lindern, hat Jörg Valentin<br />

von dem in Düsseldorf<br />

erscheinenden Laufmagazin<br />

„Spiridon“ beobachtet.<br />

„Absolut falsch<br />

– denn Cortison kann zur<br />

Aufdröselung der Sehnenstruktur<br />

beitragen<br />

und damit einen Riss beschleunigen.“<br />

Sportverbot ist aber kein<br />

Muss. Der Experte empfiehlt<br />

langsame Dauerläufe<br />

mit einem leicht erhöhten<br />

Fersenkissen.<br />

Vorbeugend ist es am<br />

besten, immer wieder<br />

den Laufuntergrund und<br />

auch das Paar Laufschuhe<br />

zu wechseln.<br />

Philipp Laage<br />

drate und ein halbes<br />

Gramm Eiweiß pro Kilo<br />

Körpergewicht sein.<br />

„Der Fettanteil sollte gering<br />

sein.“ Praktisch<br />

heißt das für einen<br />

Sportler von 75 Kilo: Er<br />

isst 100 Gramm Nudeln<br />

mit etwas Tomatensoße<br />

oder zwei Scheiben Vollkornbrot<br />

mit einem<br />

Stück Obst oder einem<br />

Joghurt. Soll der Sport<br />

dagegen beim Abnehmen<br />

helfen, sind nur<br />

halb so viele Kohlenhydrate<br />

erlaubt. „Ein Eiweißdrink<br />

wie im Fitnessstudio,<br />

der in einen<br />

halben Liter Milch eingerührt<br />

wird, reicht dann“,<br />

riet der Ernährungsspezialist.<br />

Nina C. Zimmermann<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Erholung ist oft<br />

schnell verpufft<br />

Nach Sonne, Strand und Meer<br />

sind die ersten Tage am<br />

Schreibtisch besonders hart. Zumal<br />

dort meist gleich eine wahre<br />

Flut von unbearbeiteten E-Mails<br />

und Akten warten. Schon nach<br />

der ersten Arbeitswoche fühlen<br />

sich viele wieder reif für die Insel<br />

und retten sich mit letzter Kraft<br />

ins Wochenende. In einer aktuellen<br />

Forsa-Umfrage im Auftrag der<br />

Techniker Krankenkasse gab jeder<br />

Zweite an, dass seine Urlaubserholung<br />

innerhalb weniger<br />

Tage wieder verpufft. Damit man<br />

nach der Auszeit nicht gleich wieder<br />

urlaubsreif ist, empfiehlt Psychologe<br />

York Scheller nach dem<br />

Urlaub keinen Kaltstart hinzulegen.<br />

„Zurück im Büro sollten Urlauber<br />

es zunächst langsam angehen<br />

lassen und nicht versuchen,<br />

in fünf Sekunden von null<br />

auf hundert zu kommen. Außerdem<br />

rät Scheller, sich die positive<br />

Urlaubsstimmung zu erhalten:<br />

„So gelassen, entspannt und positiv,<br />

wie die meisten Menschen in<br />

ihrem Urlaub sind, sollten sie hinterher<br />

auch wieder an die Arbeit<br />

gehen“, sagt der Psychologe. dpa<br />

Zahnputz-Pause<br />

nach Saftgenuss<br />

Wer säurehaltige Getränke wie<br />

Cola oder Orangensaft getrunken<br />

hat, sollte innerhalb der<br />

folgenden halben Stunde nicht die<br />

Zähne putzen. Denn die Säure<br />

raut den Zahnschmelz an, so dass<br />

ihn die Zahnbürste abschmirgeln<br />

könnte. Darauf weist die Bundesvereinigung<br />

Deutscher Apothekerverbände<br />

(ABDA) hin. Wird die halbe<br />

Stunde Wartezeit eingehalten,<br />

könnten die durch die Säure gelösten<br />

Mineralien wieder in den Zahnschmelz<br />

eingebaut werden. Grundsätzlich<br />

gelte die 30-Minuten-Regel<br />

nach dem Trinken von allen<br />

Säften und Limonaden, sagt AB-<br />

DA-Sprecherin Ursula Sellerberg.<br />

Denn bis auf wenige Ausnahmen<br />

wie Pfirsichsaft enthielten sie viel<br />

Säure. Vergleichsweise säurearm<br />

seien dagegen Tee und Kaffee sowie<br />

Bier und Wein. dpa<br />

Nach Stich in Mund<br />

Eiswürfel lutschen<br />

Nach einem schmerzhaften<br />

Wespen- oder Bienenstich in<br />

den Mund oder die Zunge sollten<br />

Betroffene sofort Eis lutschen. So<br />

lässt sich verhindern, dass das<br />

Mundinnere zu sehr anschwillt.<br />

Das könne sonst zu Atembeschwerden<br />

führen, erläutern Fachleute<br />

der Johanniter-Unfall-Hilfe.<br />

Der Betroffene müsse allerdings<br />

bei Bewusstsein sein. Es helfe<br />

ebenfalls, den Hals von außen mit<br />

feuchten Tüchern zu kühlen. Auf jeden<br />

Fall aber muss der Notarzt gerufen<br />

werden. dpa


16 KINDER<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

FRAGEN – STAUNEN – WISSEN<br />

Blutsauger am Werk<br />

Autsch! Mich pikst<br />

schon wieder eine!“<br />

Wütend<br />

schlägt Mäxchen nach<br />

der Mücke, die frech ihren<br />

Stechrüssel in seine<br />

Haut bohrt. So hat sich<br />

der Siebenjährige den<br />

Tag im Garten von Tante<br />

Kerstin nicht vorgestellt.<br />

Er wollte Brombeeren<br />

pflücken und Pfirsichkuchen<br />

mampfen – aber<br />

sich nicht ständig mit<br />

diesen sirrenden Plagegeistern<br />

herumärgern!<br />

Auch Kerstin kommt mit<br />

dem Unkrautjäten nicht<br />

voran, weil sie immer<br />

neue Insektenangriffe<br />

abwehren muss. Als eine<br />

Mücke sie sogar in die<br />

Nase sticht, wird es ihr<br />

zu bunt. „Lass uns verschwinden,<br />

bevor uns<br />

diese Biester noch mehr<br />

Blut absaugen. Das brauche<br />

ich nämlich selbst –<br />

ich will nachher noch<br />

Blut spenden gehen.“<br />

Erschrocken starrt der<br />

Junge seine Tante an.<br />

„Du willst dein Blut spenden?<br />

Aber ... ohne Blut<br />

kann man doch nicht leben!“<br />

Das hat ihm Mami<br />

erklärt, damals, als sich<br />

Mäxchen an einem<br />

Drahtzaun schlimm den<br />

Arm aufgerissen hatte.<br />

Kerstin nickt. „Stimmt.<br />

Wer durch einen Unfall<br />

oder bei einer Operation<br />

zu viel Blut verliert, wür-<br />

KINDERLACHEN<br />

Witze<br />

Moni kommt in die benachbarte<br />

Bäckerei und verlangt eine Flasche<br />

Himbeersaft. – „Das hier<br />

ist eine Bäckerei“, weist sie der<br />

Meister zurecht. – „Aber mein<br />

Vater sagt immer, das hier sei<br />

ein Saftladen!“, beharrt Moni.<br />

●<br />

Die kleine Evi will ihrem Bruder<br />

den Appetit verderben. Da ruft<br />

sie: „Huch, Christoph, im Suppentopf<br />

schwimmt eine tote Fliege!“<br />

– Christoph lässt sich aber<br />

nicht beeindrucken: „Quatsch,<br />

eine tote Fliege kann ja gar nicht<br />

schwimmen!“<br />

●<br />

Kindergartenkind Gabi ist zum<br />

ersten Mal beim Augenarzt. Bei<br />

der Kontrolle der Sehschärfe<br />

sagt die Ärztin: „Schau mal hier<br />

durch! Was siehst du denn<br />

jetzt?“ – „Wenn du es gern wissen<br />

willst, dann guck doch<br />

selbst hier durch!“, schlägt<br />

Klein-Gabi vor.<br />

●<br />

Ein Mann fragt einen Polizisten:<br />

de ohne eine Transfusion<br />

sterben. Deshalb ist es<br />

wichtig, dass erwachsene,<br />

gesunde Leute wie<br />

ich etwas von diesem Lebenssaft<br />

abgeben. Natürlich<br />

nur ein bisschen –<br />

höchstens einen halben<br />

Liter. Der wird vom Körper<br />

schnell ersetzt.“<br />

Mäxchen kann sich das<br />

noch immer nicht richtig<br />

vorstellen. Schlagen da<br />

etwa Vampire ihre spitzen<br />

Zähne in den Hals<br />

der Menschen und saugen<br />

das Blut aus? Kerstin<br />

muss lachen. „Komm<br />

doch mit“, schlägt sie<br />

vor. „Dann siehst du<br />

alles selbst.“<br />

An der Klinik-Anmeldung<br />

schiebt die<br />

rundliche Frau hinter<br />

dem Schalter<br />

dem Kleinen ein<br />

Tütchen Gummitiere<br />

zu. Auch<br />

Tante Kerstin<br />

steckt sich etwas<br />

in den Mund: ein<br />

Thermometer aus<br />

Folie. „Zum Fieber<br />

messen“, nuschelt<br />

sie. Mäxchen<br />

kichert. Alle<br />

Leute im Warteraum<br />

haben so einen<br />

Streifen zwischen den<br />

Lippen – und blaue Plastiktüten<br />

an den Füßen.<br />

Das sieht vielleicht komisch<br />

aus! Ein Glück,<br />

dass Mami nicht hier ist.<br />

Womöglich käme sie auf<br />

die Idee, ihn auch zu<br />

Hause solche Überzieher<br />

tragen zu lassen. Sie meckert<br />

nämlich immer,<br />

wenn er<br />

Dreck in die Wohnung<br />

schleppt. Doch dass es in<br />

einem Krankenhaus<br />

pieksauber sein muss,<br />

versteht der Siebenjährige<br />

auch ohne die Erklärung<br />

des Arztes, der alle<br />

„Darf man eigentlich Rindvieh zu<br />

einem Polizisten sagen?“ –<br />

„Aber nicht doch“, sagt da der<br />

Beamte. „Aber darf man zu einem<br />

Rindvieh Herr Wachtmeister<br />

sagen?“ – „Naja, das wohl<br />

schon“, antwortet der. „Na<br />

dann, auf Wiedersehen, Herr<br />

Wachtmeister.“<br />

●<br />

Der Glasermeister sagt zum<br />

Kunden: „Nehmen Sie die Fensterscheiben<br />

so mit oder soll ich<br />

sie Ihnen einschlagen?“<br />

●<br />

Ein Elefant will ins Kino gehen.<br />

„Hat es dir gefallen?“, fragt man<br />

ihn am nächsten Tag. „Ich bin<br />

gar nicht reingegangen. Da<br />

stand nämlich neben der Kasse<br />

ein Schild: Programm 1 Euro! Da<br />

habe ich an mir herunter geschaut<br />

und gedacht: Meine Güte,<br />

bei meinem Gewicht wird das<br />

sicherlich ganz schön teuer!“<br />

●<br />

Die kleine Tina sieht zu, wie ihre<br />

Mutter vor dem Spiegel sitzt und<br />

Wartenden der Reihe<br />

nach untersucht.<br />

Endlich wird Kerstin in<br />

den großen Spenderaum<br />

gerufen. Mäxchen darf<br />

sich auf das Fußende<br />

ihrer Liege setzen.<br />

„Deine Tante<br />

braucht doch<br />

einen star-<br />

ken Mann zur Unterstützung“,<br />

sagt die Krankenschwester<br />

und lacht den<br />

Jungen an. Der kneift<br />

aber lieber schnell die<br />

Augen zu, als er die spitze<br />

Nadel in ihrer Hand<br />

sich eine Quarkmaske ins Gesicht<br />

schmiert. „Igittigitt, wozu<br />

denn das?“, fragt Tina. – „Das<br />

ist Gesichtscreme“, sagt die<br />

Mutter. „Die macht schön!“ Eine<br />

Weile später, als sich die Mutter<br />

die Maske abgewischt hat, mustert<br />

Tina die Mutter lange und<br />

schüttelt den Kopf. „Hat nicht<br />

geklappt, was?“<br />

●<br />

Moritz ist ein schlechter Suppenesser.<br />

Da sagt die Mutter zu<br />

ihm: „Jetzt spielen wir mal Straßenbahn.“<br />

Sie nimmt den Esslöffel<br />

voller Suppe und sagt: „So<br />

mein Junge, jetzt kommt der erste<br />

Fahrgast, welcher einsteigt,<br />

nun der zweite, der dritte …“<br />

Nach dem siebten Fahrgast sagt<br />

Moritz zur Mutter: „So, nun alle<br />

wieder aussteigen!“<br />

●<br />

„Mutti“, fragt der kleine Sören,<br />

„wie lange bist Du schon mit Vati<br />

verheiratet?“ – „Zehn Jahre,<br />

mein Junge!“ „Und wie lange<br />

musst Du noch?...“<br />

entdeckt – vor Spritzen<br />

hat er eine Heidenangst.<br />

Als er wieder hinguckt,<br />

läuft durch einen dünnen<br />

Plastikschlauch aus<br />

Kerstins Arm schon rote<br />

Flüssigkeit in einen Beutel,<br />

der auf einer Art<br />

Waage langsam auf und<br />

ab gewippt wird. „Damit<br />

das Blut nicht klumpt“,<br />

meint die Tante. Zehn<br />

Minuten später ist die<br />

Plastiktüte voll und wird<br />

in einer Kühlbox verstaut,<br />

während sich<br />

Kerstin noch auf der<br />

Liege ausruht. „Und –<br />

hast du in irgendeiner<br />

Ecke Vampir Dracula<br />

entdeckt?“, fragt sie<br />

schmunzelnd.<br />

Mäxchen schüttelt<br />

den Kopf. So<br />

schlimm<br />

sah das alleswirklich<br />

nicht<br />

aus. Beim<br />

Abschied<br />

von der<br />

netten<br />

Schwester<br />

verkündet<br />

er laut:<br />

„Wenn ich<br />

erwachsen<br />

bin, will ich auch Blut<br />

spenden!“ Bis dahin,<br />

denkt er, ist ja noch viel<br />

Zeit, in der er seine<br />

Angst vor Spritzen bestimmt<br />

besiegen wird.<br />

Swetlana Ritscher<br />

Nils und<br />

die Blutspende<br />

Hallo liebe Kinder, ich bin’s wieder,<br />

euer Nils. Wie geht’s euch, seit<br />

ihr gut in die Schule gestartet? Sicherlich<br />

habt ihr gerade über Mäxchen<br />

und das Blutspenden gelesen<br />

und fragt euch nun: Kann ich das<br />

auch? Da muss ich leider sagen:<br />

Nein, dafür seid ihr noch zu klein.<br />

Blut dürft ihr erst spenden, wenn ihr<br />

18 Jahre alt seid.<br />

Wenn ihr aber jemanden aus eurer<br />

Familie oder Verwandtschaft kennt,<br />

der schon Blut spenden darf, dann<br />

sagt ihm doch mal Bescheid. In der<br />

Blutbank der Uniklinik <strong>Leipzig</strong> kann<br />

man sich täglich außer am Wochenende<br />

piksen lassen. Das Blut wird<br />

dann Menschen zur Verfügung gestellt,<br />

die operiert werden müssen<br />

oder kein eigenes gesundes Blut haben.<br />

Die Blutbank ist in der Delitzscher<br />

Straße im Norden <strong>Leipzig</strong>s.<br />

Aber auch auf dem Gelände der Uniklinik<br />

gibt es eine Stelle, bei der die<br />

Erwachsenen spenden können. Ihr<br />

findet sie auch auf der Rückseite<br />

des Heftes auf dem großen Plan.<br />

Dafür gibt es beim ersten Mal noch<br />

kein Geld, dafür aber ein leckeres<br />

Frühstück oder Mittagessen – je<br />

nachdem, wann gespendet wird.<br />

Und neben dem vollen Magen und<br />

gestilltem Durst hat der Spender<br />

dann auch das gute Gefühl, anderen<br />

geholfen zu haben.<br />

Tolle erste Noten in der Schule<br />

und Tschüssi – euer Nils!<br />

KINDERRÄTSEL<br />

Finde die fünf Unterschiede<br />

AF-1995


FRESH – DIE JUNGE SEITE 17<br />

KONSOLE<br />

Rasen und rocken – neue Games im Herbst<br />

Die Abende werden länger –<br />

und die Anbieter wissen, was<br />

das für viele Konsolenbesitzer<br />

heißt: Neues Futter für die Daddelkisten<br />

muss her. Da ist es kein<br />

Wunder, dass sie bereits jetzt die<br />

ersten Blockbuster der Saison an<br />

den Start bringen. Im Angebot sind<br />

viel Raserei, Fantasy-Strategie und<br />

die Beatles.<br />

Wieder da ist die Mutter aller Rallye-Simulationen<br />

aus dem Hause<br />

Codemasters. Bei „Colin McRae:<br />

Dirt2“ werden Motorsportfans auf<br />

eine Weltreise mit heftigen fahrerischen<br />

Herausforderungen geschickt.<br />

Es geht nach Marokko, China,<br />

in den US-Bundesstaat Utah,<br />

nach England, Japan und Los Angeles.<br />

Großen Wert haben die Entwickler<br />

auf das Weiterentwickeln<br />

der Grafik gelegt. Deutliches Gewicht<br />

liegt auf der Online-Fähigkeit:<br />

Zu allen Modi lassen sich Rennsportfans<br />

aus der ganzen Welt herausfordern.<br />

„Colin McRae: Dirt2“<br />

wird voraussichtlich vom 10. September<br />

an in den Läden stehen –<br />

für Sonys Playstation (PS) 3 und Microsofts<br />

Xbox 360 für jeweils rund<br />

70 sowie für die Wii von Nintendo<br />

für etwa 50 Euro.<br />

„Protzen“ und „prahlen“ sind zentrale<br />

Vokabeln bei einem anderen<br />

Rennsport-Spektakel mit Kult-Status.<br />

Die neueste Auflage von „Need<br />

for Speed“ von Electronic Arts (EA)<br />

trägt den Beinamen „Shift“. Auch<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS AM RANDE<br />

Lady Gaga<br />

Die 23-jährige Sängerin und<br />

Songwriterin aus New<br />

York hat ohne Frage das Zeug<br />

dazu, in die Fußstapfen einer<br />

Ausnahmekünstlerin wie Madonna<br />

zu treten. Stefani Joanne<br />

Angelina Germanotta alias<br />

Lady Gaga verfügt sowohl<br />

über die nötige Ausstrahlung<br />

und Persönlichkeit als auch<br />

über eine Stimme, die sich<br />

nachhaltig einprägt. Bereits<br />

mit ihren ersten beiden Singles,<br />

Just Dance und Poker Face,<br />

landete das leicht exhibitionistisch<br />

veranlagte Multitalent,<br />

das bereits mit 20 Jahren<br />

Songs für die Pussycat Dolls<br />

schrieb, weltweit ganz oben in<br />

den Charts.<br />

hier haben sich die Entwickler bemüht,<br />

zum bereits Bekannten noch<br />

das draufzupacken, was den Kauf<br />

der neuen Folge rechtfertigt.<br />

EA verspricht ein „physikbasiertes“<br />

– möglichst realitätsnahes – Fahrverhalten<br />

mit voller Kontrolle über<br />

das Auto. Die Schattenseite: Wer<br />

die Kontrolle verliert, legt einen<br />

Crash hin, der das Fahrzeug unbrauchbar<br />

macht. Wobei auch der<br />

Unfall zum Ereignis werden soll. So<br />

haben die Entwickler etwa den Effekt<br />

eingebaut, dass der Spieler<br />

Der fremde Sohn<br />

Im Los Angeles des Jahres<br />

1928 verabschiedet sich<br />

Christine Collins (Angelina Jolie)<br />

von ihrem neunjährigen<br />

Sohn Walter, um zur Arbeit zu<br />

gehen. Am Abend ist der Junge<br />

spurlos verschwunden. Christines<br />

verzweifelte Suche ist gefundenes<br />

Fressen für die Presse.<br />

Monate später wird ein<br />

Junge, der behauptet Walter zu<br />

sein, zu ihr gebracht. Sie erlaubt<br />

ihm zu bleiben, weiß<br />

aber, dass er nicht ihr Sohn ist.<br />

Und sucht unbeirrt weiter, immer<br />

größerer Widerstände<br />

zum Trotz, denn die Polizei will<br />

keine schlechte Publicity. Ein<br />

toller Film von Regisseur Clint<br />

Eastwood.<br />

kurzfristig die Sicht verliert und<br />

ihm die Orientierung stiften geht.<br />

In allen Modi geht es auch ums<br />

Driften – was sich hier ausleben<br />

lässt wie in kaum einem anderen<br />

Autorennspiel. Ein Titel aus der<br />

„Need for Speed“-Reihe wäre des<br />

Namens nicht würdig, wenn die<br />

Boliden nicht ordentlich getunt<br />

werden könnten: Sowohl äußerlich<br />

als auch innerlich lassen sich die<br />

Wagen bis ins Extreme aufmotzen.<br />

Auch der Wagenpark kann sich sehen<br />

lassen: 70 Fahrzeuge stehen<br />

zur Auswahl. „Need for Speed<br />

Fifa 10<br />

Nachdem FIFA 09 mit internationalen<br />

Gaming-Awards<br />

mehrfach ausgezeichnet wurde,<br />

kann der Fußball-Verkaufsschlager<br />

von Electronic Arts eigentlich<br />

nur von einem Titel<br />

überholt werden: von FIFA 10.<br />

Als Reaktion auf das Feedback<br />

von Nutzern, die derzeit mehr<br />

als 275 Millionen Online-Spiele<br />

bestritten haben, wurde die<br />

leistungsfähige Spiel-Engine<br />

weiterentwickelt. Mit einem<br />

klaren Fokus darauf, was den<br />

Fans wirklich am Herzen liegt.<br />

FIFA 10 bietet grundlegende<br />

Verbesserungen am Gameplay,<br />

besonders in den Bereichen<br />

Reaktionsfähigkeit und Intelligenz.<br />

Shift“ erscheint voraussichtlich am<br />

17. September für die Xbox 360<br />

und die PS 3 (jeweils rund 60 Euro).<br />

Martialisch – das betrifft Titel wie<br />

Artwork – kommt „Blood Bowl“<br />

Keine Schonung für die Stoßdämpfer: Colin McRae: Dirt2 lockt Rallye-Fans mit neuen Herausforderungen<br />

an die Konsolen. Foto: dpa<br />

von Koch Media daher: ein Strategie-Titel,<br />

der auf einem Brettspiel<br />

von Games Workshop basiert. In einer<br />

Fantasy-Welt dreht sich alles<br />

um einen Mannschaftssport, bei<br />

dem es alles andere als zimperlich<br />

zugeht. Die Teams bestehen aus<br />

Zwergen, Echsenmenschen und<br />

anderen Fabelwesen namens Go-<br />

Limit<br />

Mai 2025: Die Energieversorgung<br />

der Erde scheint gesichert,<br />

seit die USA auf dem<br />

Mond das Element Helium-3<br />

fördern. Bahnbrechende Technologien<br />

des Konzerngiganten<br />

Orley Enterprises haben die<br />

Raumfahrt revolutioniert, in einem<br />

erbitterten Rennen versuchen<br />

Amerikaner und Chinesen,<br />

auf dem Trabanten ihre Claims<br />

abzustecken. In einer Zeit, in<br />

der multinationale Konzerne der<br />

Politik zunehmend das Zepter<br />

aus der Hand nehmen, führen<br />

beide einen verzweifelten<br />

Kampf ums Überleben, gehetzt<br />

von einer Übermacht hochgerüsteter<br />

Killer. Der neue Roman<br />

von Frank Schätzing.<br />

blins. Diesen zusammengewürfelten<br />

Haufen gilt es, als eine Art Manager<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Dabei ist nicht nur „aufm Platz“<br />

wichtig: Die Popularität der Mannschaft<br />

ist ein Thema, es sind Sponsoringverträge<br />

abzuschließen,<br />

Teammitglieder können verkauft<br />

und durch Neuzugänge ersetzt<br />

werden. Neben einem vom Brettspiel<br />

bekannten rundenbasierten<br />

gibt es in der Digital-Variante auch<br />

einen Echtzeit-Modus. Strategen,<br />

die sich gern in Fantasywelten bewegen,<br />

sollten einen Blick auf den<br />

Titel riskieren. Er erscheint für die<br />

Xbox 360 (rund 60 Euro) – voraussichtlich<br />

am 25. September.<br />

Viele Videospieler sind so jung,<br />

dass sie mit den Beatles wohl<br />

nicht viel anfangen können. In<br />

diesem Fall bietet „The Beatles:<br />

Rock Band“ von EA eine gute<br />

Möglichkeit, eine Reihe von Songs<br />

der „Fab Four“ kennenzulernen.<br />

„Back In The USSR“, „Day Tripper“<br />

oder „Get Back“ lassen sich<br />

nachspielen. Am meisten Spaß<br />

macht das mit dem Gitarren- und<br />

dem Schlagzeug-Controller, die<br />

„Rock Band“-Neulinge allerdings<br />

extra kaufen müssen. Vielleicht<br />

lassen die Eltern dafür ja den einen<br />

oder anderen Euro springen –<br />

weil sie mitspielen wollen. Der Titel<br />

erscheint voraussichtlich am 9.<br />

September für Xbox 360, PS 3 und<br />

Wii (jeweils 50 Euro).<br />

Christoph Lippok<br />

Mehr Freiwillige<br />

im Sozialdienst<br />

Mehr Jugendliche als im vergangenen<br />

Jahr starten in<br />

ein Freiwilliges Soziales oder<br />

Ökologisches Jahr. Das Bundesfamilienministerium<br />

teilte<br />

mit, für 2009/2010 hätten<br />

sich rund 37 500 junge Menschen<br />

gemeldet. Damit sei der<br />

bisher höchste Stand erreicht.<br />

Im vergangenen Turnus seien<br />

es 200 Freiwillige weniger, im<br />

Jahr 2005/ 2006 rund 4500<br />

weniger gewesen. Das Bundesfamilienministerium<br />

fördert<br />

nach eigenen Angaben derzeit<br />

18 600 Plätze für junge Leute,<br />

die im In- oder Ausland ein Freiwilliges<br />

Jahr ableisten wollen.<br />

Hinzu kommen 6200 Plätze für<br />

anerkannte Kriegsdienstverweigerer.<br />

Die steigende Nachfrage<br />

zeige, dass sich junge<br />

Menschen für die Allgemeinheit<br />

einsetzen wollten, sagte<br />

Bundesfamilienministerin Ursula<br />

von der Leyen (CDU). Neben<br />

dem Familienministerium wird<br />

das Freiwillige Soziale Jahr<br />

auch von anderen Ressorts<br />

wie etwa dem Entwicklungsministerium<br />

gefördert. epd


18 IHR GELD, IHR RECHT<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

SOLARENERGIE<br />

Das Kraftwerk auf dem Dach<br />

In puncto Solarstrom sind die<br />

Deutschen Spitzenreiter: Ende<br />

2008 waren hierzulande<br />

Solaranlagen mit einer Leistung<br />

von rund 5300 Megawatt installiert.<br />

Nach Angaben des Bundesverbandes<br />

Solarwirtschaft ist<br />

das mehr als in jedem anderen<br />

Land der Welt. Photovoltaik-Anlagen<br />

werden staatlich gefördert.<br />

Gründe, die viele Eigenheimbesitzer<br />

überzeugen, sich<br />

ein kleines Kraftwerk auf das<br />

Dach zu setzen.<br />

„Wer über eine PV-Anlage nachdenkt,<br />

sollte sich firmenneutral<br />

informieren“, rät Sebastian Fasbender,<br />

Sprecher des Bundesverbandes<br />

Solarwirtschaft. Verbraucherzentralen<br />

bieten Bau- und<br />

Energieberatungen an. Prinzipiell<br />

ist die Strahlungsintensität<br />

überall in Deutschland groß genug,<br />

um PV-Anlagen zu betreiben.<br />

Voraussetzung ist, dass die<br />

Statik des Daches ausreicht. Alternativen<br />

sind die Fassadenmontage<br />

oder Freiaufstellung.<br />

Wie viel Energie gewonnen werden<br />

kann, hängt wesentlich vom<br />

Standort ab. „Optimal ist ein zwischen<br />

Süd-Ost und Süd-West ausgerichtetes<br />

Dach mit einem Neigungswinkel<br />

von 30 Grad“, rät<br />

Ralf Haselhuhn von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Sonnenenergie.<br />

„Sobald man dieses Optimum<br />

verlässt, muss man mit<br />

Ertragseinbußen rechnen.“<br />

Die Oberfläche der Module sollte<br />

nicht durch Bäume, Nachbarhäuser,<br />

Giebel oder Antennen<br />

verschattet werden. Das gilt vor<br />

allem im Sommer, denn dann<br />

werden 80 Prozent des Ertrages<br />

erwirtschaftet. Ein weiterer Faktor<br />

ist die Größe der künftigen<br />

Anlage. „Bei Altbauten ist es<br />

schon unter optischen Gesichtspunkten<br />

günstig, eine gesamte<br />

§<br />

Keine Müllgebühren für Anlage<br />

Für eine Solaranlage auf dem Dach müssen Hauseigentümer<br />

als Kleinunternehmer keine Müllgebühr zahlen.<br />

Das hat das Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße<br />

(Rheinland-Pfalz) entschieden. Die Kläger installierten<br />

auf dem Dach ihres Wohnhauses eine Photovoltaikanlage<br />

und meldeten den Betrieb ordnungsgemäß im<br />

Gewerberegister an. Die Kreisverwaltung verlangte daraufhin<br />

eine Gewerbeabfallentsorgungsgebühr für Kleingewerbe. Nach Auffassung<br />

der Richter fällt beim Betrieb einer Solaranlage aber kein Abfall zur<br />

Entsorgung an, der die Müllgebühr rechtfertigen könnte. Die Verwaltung<br />

und Säuberung der Anlage – also Bürotätigkeiten und das Reinigen von Vogelkot<br />

mit Wasser – verursache keinen Verpackungsmüll. Und der Aufbau<br />

der Anlage sei nicht den Betreibern zuzurechnen, sondern dem Installationsunternehmen.<br />

(AZ.: 4 K 1029/08)<br />

Irrtümliche Beschäftigung: Keine Milde<br />

Auch Arbeitgeber, die ihre Angestellten aus Unkenntnis illegal beschäftigt<br />

haben, müssen Sozial- und Rentenversicherungsbeiträge nachzahlen.<br />

Das geht aus einem Urteil des Landessozialgerichts Koblenz hervor. Im konkreten<br />

Fall ging es um einen Baggerunternehmer, der einen Mitarbeiter auf<br />

der Grundlage eines sogenannten Subunternehmervertrages beschäftigte.<br />

Der Rentenversicherungsträger stufte diesen Vertrag jedoch als abhängiges<br />

und damit sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis ein. Der<br />

Arbeitgeber sollte daraufhin Sozialversicherungsbeiträge sowie Säumniszuschläge<br />

und Beiträge nach dem Lohnfortzahlungsgesetz in Höhe von mehr<br />

als 10 000 Euro nachzahlen. Dagegen klagte der Baggerunternehmer erfolglos.<br />

Das Landessozialgericht bestätigte nun die Entscheidung des Sozialgerichts.<br />

Zur Begründung erklärten die Richter, wenn der Arbeitgeber seiner<br />

Meldepflicht oder seiner Pflicht zur Abführung der Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />

nicht nachkomme, liege illegale Beschäftigung vor. Dies<br />

gelte auch dann, wenn den Beteiligten weder Vorsatz noch Nachlässigkeit<br />

vorzuwerfen sei. Ob ihnen bewusst war, dass ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis<br />

vorlag, spiele keine Rolle. (AZ: L 6 R 105/09)<br />

Dachfläche zu nutzen“, sagt Helmut<br />

Gumtau, Architekt und<br />

Energieberater bei der Verbraucherzentrale<br />

in Hamburg. „Dann<br />

wird der Charakter des nachträglich<br />

ergänzten, fremden<br />

Hauselements kaschiert.“ Auch<br />

angesichts der günstigen Vergütungsbedingungen<br />

sei das sinnvoll.<br />

„Größere Anlagen werden<br />

im Verhältnis billiger“, so Fas-<br />

bender. Am besten lassen sich<br />

Interessenten von mehreren Installationsbetrieben<br />

detaillierte<br />

Angebote machen.<br />

Photovoltaik-Anlagen helfen in großem Umfang Strom zu sparen. Für die Anlagen gibt es günstige<br />

staatliche Förderungen. Foto: Volkmar Heinz<br />

AKTUELLE URTEILE BESCHWERDEN<br />

Um Kosten und Nutzen in ein<br />

Verhältnis setzen zu können, ist<br />

eine Ertragsberechnung unverzichtbar.<br />

Viele Fachfirmen liefern<br />

diese gleich mit dem Angebot.<br />

„Je nach Standortbedingungen<br />

liefert eine PV-Anlage<br />

Warten auf neue Schlichter<br />

Für Bahnkunden und Fluggäste<br />

gibt es derzeit keine<br />

zentrale Anlaufstelle,<br />

wenn sie sich bei Reklamationen<br />

außergerichtlich einigen<br />

wollen. Die bisher zuständige<br />

Schlichtungsstelle Mobilität<br />

nimmt keine neuen Fälle mehr<br />

an.<br />

Kunden müssen aber nicht<br />

fürchten, dass ihre Ansprüche<br />

deshalb bis Dezember verfallen.<br />

Dann wird eine neue<br />

Schlichtungsstelle eingerichtet.<br />

„Für Bahnkunden gilt eine dreijährige<br />

Verjährungsfrist“, sagte<br />

Birgit Zandke-Schaffhäuser von<br />

der Schlichtungsstelle Mobilität<br />

in Berlin. Im internationalen<br />

Luftverkehr sehe das Montrealer<br />

Abkommen eine zweijährige<br />

Frist vor.<br />

Die beim Verkehrsclub<br />

Deutschland (VCD) angesiedelte<br />

Stelle beendet Ende November<br />

ihre Arbeit. Sie kümmerte sich<br />

bislang um Anfragen wegen<br />

Verspätungen von Zügen oder<br />

überbuchten Flügen. Vom<br />

1. Dezember an wird sie von<br />

der neuen „Schlichtungsstelle<br />

Öffentlicher Personenverkehr“<br />

abgelöst, getragen von Bahnunternehmen.<br />

Bis dahin können Bahnkunden<br />

getrost warten, wenn sie bei<br />

Streitfällen im Fernverkehr einen<br />

Vermittler benötigen. Die<br />

neue Stelle soll ihnen etwa helfen,<br />

wenn sie wegen eines verpassten<br />

Anschlusszugs ein Hotel<br />

brauchen und es dann Streit<br />

um die Erstattung der Kosten<br />

gibt. Das lässt sich laut Zandke-<br />

Schaffhäuser auch noch in rund<br />

drei Monaten klären.<br />

Ein Problem hätten dagegen<br />

Fluggäste, sagte Zandke-Schaffhäuser.<br />

Im Prinzip soll die neue<br />

Schlichtungsstelle zwar auch<br />

diesen Bereich abdecken. „Alle<br />

deutschen Flugunternehmen<br />

haben bisher aber gesagt, dass<br />

sie da nicht mitmachen wollen.“<br />

Sie hätten zwar auch bisher<br />

schon ihre Zusammenarbeit<br />

verweigert. Immerhin hätten<br />

aber 84 internationale Airlines<br />

mit der VCD-Einrichtung<br />

kooperiert. „Und ob die künftig<br />

mit eingebunden werden, ist<br />

noch völlig offen.“<br />

im Jahr bis 900 Kilowattstunden“,<br />

erklärt Fasbender. „Damit<br />

hat sie sich in 10 bis 14<br />

Jahren bezahlt gemacht.“<br />

Das gilt allerdings nur, wenn<br />

die Module dann noch die volle<br />

Leistung erbringen, der Wechselrichter<br />

einwandfrei funktioniert<br />

und keine Schäden auftreten.<br />

Es lohnt sich also, auf Qualität<br />

zu achten. „Qualitativ<br />

hochwertige Module verfügen<br />

über ein Zertifikat des TÜV<br />

oder einer anderen Prüfanstalt“,<br />

erklärt Haselhuhn. Die<br />

Montage einer PV-Anlage dauert<br />

ein bis zwei Tage. Neben<br />

dem Entfernen von Verschmutzungen<br />

ist die wichtigste Wartungstätigkeit<br />

das regelmäßige<br />

Ablesen des Stromzählers. Mit<br />

seiner Hilfe können Störungen<br />

frühzeitig erkannt werden.<br />

Ein interessanter und erfahrener<br />

Anbieter für die kostenneutrale<br />

Finanzierung und Installation<br />

von PV-Anlagen ist<br />

die Firma Greener Energy Munich.<br />

Die in München und<br />

<strong>Leipzig</strong> angesiedelte Firma ist<br />

spezialisiert auf die Ausrüstung<br />

von großflächigen Dächern,<br />

Carports, Gewerbehallen<br />

und langfristig verpachtbarer<br />

Freiflächen. Mehr Informationen<br />

dazu gibt es per E-Mail<br />

unter info@greener-energymunich.de<br />

. dpa/frs<br />

Ganz allein stehen Reisende<br />

bei Schlichtungsangelegenheiten<br />

aber auch derzeit nicht da:<br />

Im Nahverkehr gibt es in einigen<br />

Bundesländern eigene<br />

Schlichtungsstellen. Und wer<br />

bei einem Online-Anbieter wie<br />

Expedia.de Urlaub gebucht<br />

hat, kann sich an die Reiseschiedsstelle<br />

in Köln wenden,<br />

die sich speziell diesem Bereich<br />

widmet. Außerdem gibt<br />

es Ansprechpartner in den<br />

Verbraucherzentralen – dort<br />

ist die Beratung oft aber nicht<br />

kostenlos.<br />

Wer die Sache lieber selbst in<br />

die Hand nimmt, kann auch einen<br />

eigenen Anwalt beauftragen,<br />

dem Reise- oder Verkehrsunternehmen<br />

ein<br />

Schlichtungsangebot zu unterbreiten.<br />

Das kann aber immer<br />

noch günstiger sein, als gleich<br />

vor Gericht zu ziehen. Denn<br />

sich außergerichtlich zu einigen,<br />

spare Prozesskosten und<br />

gehe oft schneller, sagt Zandke-Schaffhäuser.<br />

„Ansonsten<br />

kann sich so ein Rechtsstreit<br />

leicht über ein Jahr hinziehen.“<br />

dpa


SOZIALES 19<br />

FEST<br />

Unicef zu Gast auf großer Kinderparty<br />

Er naht mit großen<br />

Schritten: Der 3.<br />

Kindertag der Rewe<br />

<strong>Leipzig</strong> im Volkspalast.<br />

Am 20. September<br />

sind wieder alle Kinder,<br />

Eltern, Großeltern,<br />

Freunde und Verwandten<br />

eingeladen, mit den<br />

Rewe-Märkten ein kunterbuntes<br />

Fest zu feiern.<br />

Im vergangenen Jahr<br />

tummelten sich über<br />

5000 Besucher auf der<br />

großen Familienparty im<br />

und am den Volkspalast.<br />

Im Fokus des diesjährigen<br />

Kinderfestes – das<br />

am Weltkindertag gefeiert<br />

wird – steht die<br />

Unicef-Städtepartnerschaft<br />

„<strong>Leipzig</strong> – Stadt<br />

für Kinder“. Auf der großen<br />

Kinderparty im und<br />

am Volkspalast soll Geld<br />

gesammelt werden, das<br />

den beiden Unicef-Projekten<br />

„Schulen für Afrika“<br />

und „Überlebenspaket<br />

für Kinder“ zu Gute<br />

kommt.<br />

Was macht das Kinderhilfswerk<br />

der Vereinten<br />

Nationen genau? Unter<br />

dem Motto „Gemeinsam<br />

für Kinder" setzt sich<br />

Unicef auf der ganzen<br />

Welt dafür ein, die Kinderrechte<br />

für jedes Kind<br />

zu verwirklichen. Das<br />

Kinderhilfswerk der Vereinten<br />

Nationen wurde<br />

1946 gegründet und arbeitet<br />

heute in über 150<br />

Ländern.<br />

Unicef versorgt jedes<br />

zweite Kind weltweit mit<br />

Impfstoffen, baut Brunnen<br />

und stellt Schulmaterial<br />

für Millionen Kin-<br />

MINDESTLOHN<br />

Bald mehr Geld in drei weiteren Branchen<br />

Beschäftigte in Großwäschereien,<br />

in der Abfallbranche<br />

und für Bergbauspezialarbeiten<br />

haben in<br />

wenigen Wochen Anspruch<br />

auf einen Mindestlohn. Vertreter<br />

von Gewerkschaften<br />

und Arbeitgeberverbänden<br />

im Tarifausschuss beim Bundesarbeitsministeriummachten<br />

am Montag den Weg für<br />

den Mindestlohn in diesen<br />

drei Branchen frei, wie das<br />

Ministerium mitteilte.<br />

Die tariflich bereits vereinbarten<br />

Lohnuntergrenzen kann<br />

Arbeitsminister Olaf Scholz<br />

(SPD) nun per Verordnung für<br />

allgemeinverbindlich erklären<br />

Unicef steht im Mittelpunkt: Am Weltkindertag, dem 20. September, gibt es im Volkspalst<br />

wieder viel zu Spielen, Bastel und Mitmachen. Foto: VA, Logo: Unicef<br />

der bereit.<br />

Gleichzeitig<br />

setzt sich<br />

Unicef politisch<br />

ein, um<br />

die Lebenssituation<br />

der<br />

Kinder langfristig<br />

zu verbessern<br />

– und<br />

das auch in<br />

Deutschland.<br />

Die Kinderhilfsorganisation<br />

konnte so<br />

in 60 Jahren<br />

viel erreichen:<br />

Heute gehen<br />

mehr Kinder<br />

denn je zur Schule. Und<br />

weltweit wächst das Bewusstsein,<br />

dass Kinder<br />

Persönlichkeiten mit eigenen<br />

Rechten sind.<br />

Doch bis heute leiden<br />

Millionen Kinder unter<br />

und in Kraft setzen - nach<br />

Veröffentlichung im Bundesanzeiger<br />

und einer Frist von<br />

drei Wochen zur Stellungnahme<br />

werde dies „so schnell<br />

wie möglich“ geschehen, sagte<br />

eine Ministeriumssprecherin.<br />

Beschäftigte in der Branche<br />

textile Dienstleistungen (vor<br />

allem Großwäschereien) erhalten<br />

demnach künftig mindestens<br />

7,51 Euro Stundenlohn<br />

in den alten und 6,36<br />

Euro in den neuen Bundesländern.<br />

In der Abfallwirtschaft<br />

wird die Lohnuntergrenze<br />

8,02 Euro betragen.<br />

Für Bergbauspezialarbeiten<br />

extremer Armut und<br />

Ausbeutung. Und noch<br />

immer sterben Jahr für<br />

Jahr fast zehn Millionen<br />

Kinder – die meisten an<br />

vermeidbaren oder<br />

leicht zu behandelnden<br />

Krankheiten. Diese Kin-<br />

wird es je nach Qualifikation<br />

mindestens 11,17 Euro oder<br />

12,41 Euro Stundenlohn geben.<br />

Nicht einigen konnte sich der<br />

Tarifausschuss auf einen<br />

Mindestlohn für die Wachund<br />

Sicherheitsdienste sowie<br />

für Beschäftigte in der Ausund<br />

Weiterbildung, wie das<br />

Ministerium erklärte. Laut<br />

DGB verweigerte die Arbeitnehmerseite<br />

ihre Zustimmung<br />

zu einem Mindestlohn<br />

von sechs bis 8,12 Euro im<br />

Wach- und Sicherheitsgewerbe,<br />

weil etwa sechs Euro<br />

Stundenlohn für Beschäftigte<br />

dieser Branche im Saarland<br />

der brauchen<br />

unsere Hilfe.<br />

Mehr Informationenfinden<br />

sich im<br />

Internet unter<br />

www.stadtfuer-kinder.<br />

leipzig.<br />

de .<br />

Die Mitarbeiter<br />

aller Märkte,<br />

die den<br />

Kindertag organisieren,<br />

stehen hinter<br />

den Zielen der<br />

Organisation<br />

und der Städtepartnerschaft<br />

„<strong>Leipzig</strong> – Stadt<br />

für Kinder“. Deshalb engagiert<br />

sich das Organisationsteam<br />

auf dem<br />

Kindertag für Unicef.<br />

Auch in diesem Jahr<br />

warten von 10 bis 17<br />

Uhr viele tolle Programmpunkte<br />

auf die<br />

jungen und jung gebliebenen<br />

Gäste. Um nur einige<br />

zu nennen: Auf der<br />

großen Bühne im Volkspalast<br />

präsentiert Moderator<br />

Karsten Giersch<br />

viele <strong>Leipzig</strong>er Showgruppen<br />

mit Tanz und<br />

Gesang.<br />

Auf der kleinen Bühne in<br />

der „Volkspalast-Kantine“<br />

gibt es die „Kinderparty“.<br />

Dazu gibt es eine<br />

Bastelstraße, Kinderschminken<br />

sowie die<br />

Ausstellung und Kürung<br />

des 3. Kreativwettbewerbs.<br />

Auf dem Außengelände<br />

rund um den<br />

Volkspalast präsentieren<br />

sich die <strong>Leipzig</strong>er Feuerwehr,<br />

die Johanniter sowie<br />

die Verkehrswacht<br />

Sachsen.<br />

Nebenan baut der<br />

SC DHfK <strong>Leipzig</strong> den Hindernis-Parcours<br />

der beliebtenSportikus-Olympiade<br />

auf. Junge Nachwuchshandballer<br />

können<br />

sich außerdem bei den<br />

Weiß-Grünen im Sieben-<br />

Meter-Werfen versuchen.<br />

Wer lieber hüpfen, springen<br />

und herumtollen<br />

mag, der kann das auf<br />

„Big Challenge“, der<br />

größten Hüpfburg <strong>Leipzig</strong>s,<br />

tun: Ganze 17 Meter<br />

lang ist das spaßige Ungetüm,<br />

dass nur eine der<br />

vielen Attraktionen des<br />

Kindertages ist. Kamelund<br />

Ponyreiten wird es<br />

auch geben. Der Eintritt<br />

zum Kindertag am 20.<br />

September ist für alle<br />

frei. frs<br />

und Rheinland-Pfalz nicht<br />

existenzsichernd seien. Die<br />

Arbeitgeberseite habe die<br />

Mindestlöhne für die Ausund<br />

Weiterbildung blockiert.<br />

Die IG Metall erklärte, der<br />

Mindestlohn gelte nicht nur<br />

für alle Betriebe, sondern<br />

auch für die dort eingesetzten<br />

Leiharbeitnehmer, Subunternehmer<br />

und Beschäftigte aus<br />

dem Ausland. Mindestlöhne<br />

gibt es schon in sechs Branchen<br />

mit rund 1,4 Millionen<br />

sozialversichungspflichtig Beschäftigten<br />

– etwa in der Bauwirtschaft,<br />

dem Gebäudereiniger-<br />

oder dem Dachdecker-<br />

Handwerk. AFP<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Landeskirche<br />

rügt Asylheime<br />

Nach dem Suizid einer libanesischen<br />

Asylbewerberin mahnt<br />

die sächsische Landeskirche<br />

bessere Lebensbedingungen für<br />

Flüchtlinge an. Die Unterbringung<br />

in gemeinschaftlichen Heimen<br />

sei vor allem für Familien ungeeignet,<br />

hieß es in einer offiziellen<br />

Erklärung. Eltern und ihre Kinder<br />

seien ohnehin besonderen<br />

Schwierigkeiten und psychischen<br />

Belastungen ausgesetzt. Die<br />

evangelische Landeskirche trete<br />

daher für eine großzügigere Auslegung<br />

der gesetzlichen Bestimmungen<br />

ein, die in der Regel eine<br />

Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften<br />

vorsehen, hieß es.<br />

In Sachsen lebt der größte Teil<br />

der Flüchtlinge in Heimen, ein Teil<br />

von ihnen wird aber auch aus gesundheitlichen<br />

oder sozialen<br />

Gründen in Wohnungen einquartiert.<br />

Die 32-jährige Libanesin und Mutter<br />

von drei Kindern soll aus Protest<br />

gegen einen angeordneten<br />

Umzug eine Überdosis Medikamente<br />

genommen haben. Ihr Asylbewerberheim<br />

in Frankenau bei<br />

Mittweida wurde geschlossen und<br />

die Familie sollte in eine neue Gemeinschaftsunterkunft<br />

umziehen.<br />

Die Frau galt schon länger als psychisch<br />

labil und wollte lieber in einer<br />

eigenen Wohnung leben. Dies<br />

verweigerte der Landkreis Mittelsachsen.<br />

Eine Entscheidung sollte<br />

nach einer amtsärztlichen Begutachtung<br />

erfolgen. In ihrer Erklärung<br />

reagierte die Landeskirche<br />

mit Bestürzung auf den Tod der<br />

Frau und sprach dem Ehemann ihr<br />

Beileid aus. Das Geschehen zeige,<br />

dass umfassende Anstrengungen<br />

nötig seien, um die Situation von<br />

Asylbewerbern zu verbessern. Zugleich<br />

rief die Landeskirche ihre<br />

Gemeinden auf, Flüchtlinge stärker<br />

zu unterstützen. epd<br />

Die Angestellten in Großwäschereien – und anderen<br />

Branchen – bekommen mehr Gehalt. Foto: ake


20 SPORT<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

HANDBALL SAISONSTART<br />

Millionenschwere Stars und ein Meisterkrimi<br />

Die Kieler Handballer jubeln nach ihrem 33:28 (17:14)-Sieg gegen den HSV Hamburg. Vor dem ersten Saisonspiel der Handball-Bundesliga gewann der deutsche Rekordmeister<br />

zum fünften Mal den Supercup. Fotos und Grafik: dpa<br />

Millionenschwere Stars<br />

und ein Meisterkrimi<br />

bis zum Schluss: Nach<br />

einem Krisenjahr hofft die<br />

Handball-Bundesliga auf neuen<br />

Glanz in ihrer 44. Saison.<br />

Die Experten von Bundestrainer<br />

Heiner Brand bis zu Liga-<br />

Chef Frank Bohmann erwarten<br />

nach dem Durchmarsch des<br />

THW Kiel im vergangenen Jahr<br />

mindestens einen Zweikampf<br />

um den Titel. HBL-Geschäftsführer<br />

Bohmann glaubt: „Es<br />

gibt vier Klubs die deutscher<br />

Meister werden können. Das<br />

sind der THW Kiel, Hamburg,<br />

die Rhein-Neckar Löwen und<br />

der TBV Lemgo. Alle anderen<br />

wären Überraschungen.“<br />

Mit im Handball bislang unbekannten<br />

Ablösesummen von<br />

teilweise mehr als einer Million<br />

Euro haben Kiel mit Daniel<br />

Narcisse, Hamburg mit Igor<br />

Vori und Domagoj Duvnjak<br />

oder die Löwen mit Olafur Stefansson<br />

der Liga hochkarätige<br />

Stars beschert. So bleibt die<br />

nach eigenen Angaben stärkste<br />

Liga der Welt auch nach dem<br />

Abgang von Welthandballer Nikola<br />

Karabatic aus Kiel eine international<br />

beliebte Anlaufstelle.<br />

Allerdings ist der Ausländeranteil<br />

zuletzt leicht zurückgegangen:<br />

Im vergangenen Jahr kamen<br />

46,22 Prozent aller Spieler<br />

nicht aus Deutschland, in<br />

den beiden Vorjahren waren es<br />

jeweils mehr als 49 Prozent. Ei-<br />

ne andere Marke soll hingegen<br />

gesteigert werden: Der Zuschauerrekord<br />

von 1,49 Millionen<br />

Fans in den Hallen aus der<br />

Saison 2007/2008 wurde im<br />

vergangenen Jahr mit 1,47 Millionen<br />

knapp verpasst.<br />

Doch ungeachtet der Ligagiganten<br />

Kiel und Hamburg, die mit<br />

Etats von je 7,5 Millionen Euro<br />

ordentlich klotzen, kämpft die<br />

HBL weiter mit finanziellen Problemen.<br />

Im klammen Flensburg<br />

verzichten die Spieler in dieser<br />

Saison auf 15 Prozent ihrer Gehälter,<br />

beim VfL Gummersbach<br />

wird Ähnliches verhandelt. Vereine<br />

wie die Aufsteiger TSV<br />

Hannover-Burgdorf und HSG<br />

Düsseldorf oder die HBW Balingen-Weilstetten<br />

und TSV Dormagen<br />

sind selbst von den Bereichen<br />

dieses Duos noch weit<br />

entfernt und im „Klassensystem“<br />

Bundesliga sportlich wie<br />

finanziell ganz unten einzuordnen.<br />

Was andere als Ablöse<br />

zahlen, ist hier fast der Etat einer<br />

ganzen Mannschaft.<br />

Wieder Titelanwärter: Der Hamburger Guillaume<br />

Gille (r.) stört Alexis Alvanos aus Gummersbach.<br />

Das Fernsehen ist der Liga<br />

auch in diesem Jahr treu.<br />

Gleich das erste Spiel der neuen<br />

Saison zwischen der SG<br />

Flensburg-Handewitt und<br />

Frisch Auf Göppingen läuft live<br />

im DSF. 1,2 Millionen zuzüglich<br />

„Medialleistungen“ von<br />

600 000 Euro pro Saison zahlen<br />

die Münchner unter anderem<br />

für 91 Live-Spiele. Hinzu<br />

kommen nach dem Auslaufen<br />

der „Liga1-Sportschau“ in den<br />

Dritten zwei Magazin-Formate.<br />

Möglichen Manipulationen –<br />

das beherrschende Thema der<br />

vergangenen Saison – wollen<br />

Bundesliga und der zuständige<br />

Deutsche Handball-Bund<br />

(DHB) vor allem durch kurzfristige<br />

Ansetzungen der<br />

Schiedsrichterduos entgegenwirken.<br />

Die Klubs sollen somit<br />

keine Möglichkeit haben, auf<br />

die Unparteiischen einzuwirken.<br />

Auch in Sachen Dopingbekämpfung<br />

investiert die HBL:<br />

Die Liga hat einen Individualvertrag<br />

mit der Nationalen Anti-Doping-Agentur<br />

(NADA) abgeschlossen<br />

und die Kontrollen<br />

damit in deren Hände gelegt.<br />

„Wir werden unseren Etat für<br />

Dopingproben in den kommenden<br />

Jahren jedes Jahr um 50<br />

Prozent erhöhen. Wir haben in<br />

der vergangenen Saison rund<br />

30 000 Euro ausgegeben, jetzt<br />

geben wir 45 000 aus“, sagt<br />

Frank Bohmann.<br />

Marlen Haselhuhn


CHARITY<br />

Golfsport für den guten Zweck<br />

Standing Ovations, Jubel und<br />

Freudentränen: Beim 2. GRK<br />

Golf Charity Masters in <strong>Leipzig</strong><br />

am letzten August-Wochenende<br />

kam durch Spenden und Versteigerungserlöse<br />

die Rekordsumme<br />

von 150 000 Euro zusammen,<br />

die an die Sarah Wiener Stiftung<br />

und den Verein Elternhilfe für<br />

krebskranke Kinder <strong>Leipzig</strong> geht.<br />

Zu den rund 300 Gästen der<br />

abendlichen Gala im Hotel The<br />

Westin <strong>Leipzig</strong> zählten unter anderem<br />

Sarah Wiener, Suzanne von<br />

Borsody, Axel Schulz, Peter Lohmeyer,<br />

Karsten Speck, Mareile<br />

Höppner, Peter Escher, René Kindermann,<br />

Oberbürgermeister<br />

Burkhard Jung und Künstler Michael<br />

Fischer-Art.<br />

Höhepunkt des Abends war die<br />

Versteigerung, die gemeinsam<br />

von Burkhard Jung, Suzanne von<br />

Borsody, Initiator und Gastgeber<br />

Steffen Göpel (Vorstandsvorsitzender<br />

der GRK Holding AG) und<br />

Peggy Schmidt von Radio PSR<br />

moderiert wurde. Herzspezialist<br />

Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Mohr<br />

ersteigerte ein Kunstwerk von<br />

Michael Fischer-Art für 22 000<br />

Euro. Das Gemälde zeigt Fußballstar<br />

Michael Ballack und wurde<br />

von allen Spielern der deutschen<br />

Nationalmannschaft signiert.<br />

Steffen Hildebrand ließ sich einen<br />

privaten Kochabend mit Sarah<br />

Wiener runde 20 000 Euro<br />

kosten. Und Manuela Bolz spendete<br />

8500 Euro für die von Mu-<br />

hammad Ali bis Wladimir<br />

Klitschko und Axel Schulz unterschriebenen<br />

Boxhandschuhe.<br />

„Sensationell – ich bin überwältigt.<br />

Es gibt Orte auf der Welt, die<br />

einfach sehr gut bestrahlt sind,<br />

mit sympathischen und warm-<br />

herzigen Menschen – einer dieser<br />

Orte ist <strong>Leipzig</strong>. Ich bin wirklich<br />

gerührt über das Engagement<br />

und die Liebenswürdigkeit, die<br />

ich hier gespürt habe. Die Veranstaltung<br />

war durchweg professionell<br />

organisiert und über den gesamten<br />

Tag gab es ein extrem gu-<br />

tes Catering mit frischen Zutaten.<br />

Dass so eine herausragende<br />

Spendensumme zusammen gekommen<br />

ist, liegt sicher an der<br />

Person Steffen Göpel, seiner Einladungsliste<br />

und den Gästen,<br />

aber auch an den Moderatoren,<br />

die mit Witz und Charme die Versteigerung<br />

geleitet haben“, freute<br />

sich Star-Köchin Sarah Wiener,<br />

die tagsüber im GolfPark <strong>Leipzig</strong>-<br />

Seehausen gemeinsam mit Ehemann<br />

Peter Lohmeyer ihren ersten<br />

Golfschnupperkurs absolvierte.<br />

„Ich bin absolut sprachlos und begeistert.<br />

Gerade in der Zeit der<br />

Wirtschaftskrise hätte ich niemals<br />

damit gerechnet, dass wir das Ergebnis<br />

von der Premiere 2008<br />

noch einmal toppen können“, sagte<br />

Steffen Göpel. Der Initiator<br />

sprach allen Partnern, Förderern<br />

und Spendern sowie seinem Team<br />

ein großes Dankeschön aus. „Meine<br />

Mannschaft und alle Beteiligten<br />

haben sich über das normale Maß<br />

hinaus mit Leidenschaft, Kraft und<br />

Herzblut für die gute Sache engagiert“,<br />

so Göpel.<br />

21<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

„Chapeau und Respekt! Es ist unglaublich,<br />

mit welch herausragendem,<br />

privatem Engagement solch<br />

ein gesellschaftliches Ereignis gestaltet<br />

wird und dabei eine Spendensumme<br />

von 150.000 Euro für<br />

zwei gute Zwecke zusammen<br />

kommt. Das 2. GRK Golf Charity<br />

Masters trägt dazu bei, dass <strong>Leipzig</strong><br />

als ein Ort der Herzlichkeit, des<br />

Zusammenhalts und Engagements<br />

und nicht zuletzt der Gastfreundschaft<br />

wahrgenommen wird – ich<br />

denke, dass jeder auswärtige Gast<br />

nach diesem wunderbaren Tag ein<br />

Botschafter der Stadt geworden<br />

ist.“, sagte Burkhard Jung, Oberbürgermeister<br />

der Stadt <strong>Leipzig</strong><br />

und Schirmherr des 2. GRK Golf<br />

Charity Masters.<br />

„Es ist bemerkenswert, was hier<br />

in dieser Stadt für ein Potenzial<br />

steckt, sich sozial zu engagieren“,<br />

meinte Prof. Dr. Holger Christiansen<br />

von der <strong>Leipzig</strong>er Universitätsklinik<br />

für Kinder und Jugendliche,<br />

für dessen Kinderkrebsstation<br />

die Hälfte der Spendengelder<br />

eingesetzt werden. Markus Wulftange<br />

vom Verein Elternhilfe für<br />

krebskranke Kinder <strong>Leipzig</strong> ergänzte:<br />

„Das Geld wird konkret<br />

für die psycho-soziale Betreuung,<br />

Sport- und Musikprojekte und<br />

Personal genutzt. Kinder brauchen<br />

Menschen, sie brauchen Bezugspersonen,<br />

die mit ihnen gemeinsam<br />

aktiv sind, die immer für<br />

sie da sind, zuhören und sich<br />

kümmern.“ Marko Mädge<br />

FUSSBALL AM RANDE<br />

Der stürmende Holländer<br />

Er erzielte bei seinem<br />

Debüt zwei tolle<br />

Tore, wurde von<br />

69 000 Fans und den<br />

Teamkollegen als Weltklassespieler<br />

gefeiert –<br />

doch der schönste Moment<br />

eines traumhaften<br />

dritten Spieltages kam<br />

für Arjen Robben nach<br />

der Pressekonferenz. Mit<br />

einem strahlenden Lächeln<br />

nahm der 25-Jährige<br />

seinen Sohn Luka auf<br />

den Arm. Der ein Jahre<br />

alte Blondschopf trug ein<br />

rotes Bayern-Trikot im<br />

Miniaturformat mit der<br />

Nummer 10 und dem Namen<br />

von Papa Robben<br />

auf dem Rücken.<br />

„Es war schön, dass meine<br />

ganze Familie hier<br />

war. Das ist die wichtigste<br />

Sache für mich“, sagte<br />

Robben und lächelte seine<br />

Ehefrau Bernadien an.<br />

Sein Vater und Manager<br />

Hans saß ebenfalls mit<br />

auf der Tribüne, er hatte<br />

den spektakulären Trans-<br />

Peter Lohmeyer, Sarah Wiener und Steffen Göpel freuen sich über 150 000 Euro Spendengelder, die<br />

zur Hälfte an die Kinderkrebsstation der Uniklinik gehen. Foto: Westend. Public Relations GmbH<br />

Arjen Robben: Zwei Tore nach nur einer gemeinsamen<br />

Trainingseinheit mit den Bayern. Foto: rtr<br />

fer von Real Madrid für<br />

angeblich 24 Millionen<br />

Euro mit eingefädelt. Bei<br />

den Königlichen war sein<br />

Sohn nach den Transfers<br />

von Cristiano Ronaldo<br />

oder Kaka von den Kluboberen<br />

ausgebremst worden.<br />

„Alles ist sehr<br />

schnell gegangen. Bayern<br />

ist ein Familienklub,<br />

sie haben mir einfach ein<br />

gutes Gefühl gegeben“,<br />

berichtete Robben.<br />

Nur einen Tag zuvor hatte<br />

er seine erste und einzige<br />

Trainingseinheit mit sei-<br />

nen neuen Kollegen bestritten.<br />

Beim Spiel gegen<br />

den deutschen Meister<br />

VfL Wolfsburg saß er die<br />

erste Hälfte auf der Bank<br />

und stürmte dann wie ein<br />

„fliegender Holländer“ direkt<br />

in die Herzen der<br />

Fans. Seine in unglaublichem<br />

Tempo vorgetragenen<br />

Tricks begeisterten<br />

auch die Mitspieler. „Ein<br />

ordentlicher Spieler. Nur<br />

an der Schnelligkeit mangelt<br />

es noch“, meinte Bastian<br />

Schweinsteiger ironisch.<br />

Und Ersatz-Kapitän<br />

Philipp Lahm fügte<br />

hinzu: „Er ist einfach<br />

Weltklasse.“<br />

Vor allem nach der Einwechslung<br />

von Franck<br />

Ribery, mit dem er in Zukunft<br />

die beste Flügelzange<br />

Europas bilden soll,<br />

blühte Robben auf. Der<br />

Franzose legte ihm das<br />

2:0 (68.) und später auch<br />

das 3:0 (80.) auf. „Mehr<br />

kannst du dir für ein Debüt<br />

nicht wünschen. Zu-<br />

mal ich überhaupt noch<br />

nicht so oft zwei Tore in<br />

einem Spiel geschossen<br />

habe“, sagte Robben danach.<br />

Bei den Weltklubs FC<br />

Chelsea und Real Madrid<br />

hat er gespielt, jetzt unterschrieb<br />

er bei Bayern<br />

München einen millionenschwerenVierjahresvertrag.<br />

Sportdirektor<br />

Christian Nerlinger bezeichnete<br />

Robben als<br />

„absoluten Wunschspieler“.<br />

Der Mann, der Meistertitel<br />

in den Niederlanden,<br />

England und Spanien gewonnen<br />

hat, will jetzt<br />

auch in Deutschland<br />

„viele Siege und Titel gewinnen“.<br />

Und natürlich<br />

bald Deutsch lernen.<br />

Zwei Worte kamen ihm<br />

unter dem Jubel der Medienmeute<br />

schon bei seiner<br />

Vorstellung über die<br />

Lippen: „Auf Wiedersehen.“<br />

sid<br />

Timo Hoffmann<br />

gegen Botha<br />

Profi-Boxer Timo Hoffmann hat<br />

sein Karriereende verschoben<br />

und will noch einmal gegen den<br />

früheren IBF-Weltmeister Francis<br />

Botha in den Ring steigen. „Es<br />

steht für mich fest, dass ich meine<br />

16-jährige Profilaufbahn noch<br />

nicht beenden möchte“, teilte<br />

Hoffmann nach dreieinhalbmonatiger<br />

„Bedenkzeit“ mit. Der<br />

Schwergewichts-Boxer des SES-<br />

Stalls von Promoter Ulf Steinforth<br />

strebt einen Revanche-<br />

Kampf gegen den Südafrikaner<br />

Botha an, gegen den er am 15.<br />

Mai in Magdeburg nach Punkten<br />

verloren und die siebte Niederlage<br />

im 46. Profikampf kassiert<br />

hatte. „Ich kann es besser. Ich<br />

werde es meinen Fans beweisen“,<br />

sagte der 34-Jährige. Sowohl<br />

Hoffmann – Kampfname<br />

„deutsche Eiche“ – als auch Botha<br />

boxen für den SES-Stall. Steinforth<br />

kündigte an, sich für einen<br />

Rückkampf einsetzen zu wollen.<br />

In Magdeburg hatten die beiden<br />

um den Gürtel der unbedeutenden<br />

World Boxing Foundation<br />

(WBF) geboxt. dpa


22 RÄTSELSEITE<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

KREUZWORTRÄTSEL<br />

Die Lösung des Rätsels im Heft 16/09 lautete: Hustensaft. Über je einen Büchergutschein<br />

dürfen sich Martina Lehmann (Bad Lausick/OT Thierbaum), Jürgen Simon (<strong>Leipzig</strong>)<br />

und Ricardo Haas (Seeheim) freuen. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Verlosung: Drei Büchergutscheine<br />

Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese<br />

bis zum 17. September 2009 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail<br />

an: redaktion@uniklinik-leipzig.de. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23<br />

Freitag, 04.09.09<br />

Frosch-Café & Theater, Tel. 2251363,<br />

Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Der Nächste bitte!<br />

Scheidungsrevue mit Katrin Troendle<br />

und Bert Callenbach, Musik: Conny Rösler.<br />

Große Bühne der Theater-Fabrik-Sachsen,<br />

Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str.<br />

16; 20 Uhr: Der Monogamster, mit tanz-<br />

Zenit.<br />

Museum der bildenden Künste, Tel.<br />

216990, Katharinenstr. 10; 19 Uhr:<br />

Kunst und Musik – Konzert mit dem <strong>Leipzig</strong>er<br />

Streichquartett und Julia Rempe (Sopran),<br />

Quartette von Jörg Widmann.<br />

Sonnabend, 05.09.09<br />

Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />

9; 20 Uhr: Zoff im Zoo oder Wie ich lernte,<br />

das Gürteltier enger zu schnallen, mit<br />

Meigl Hoffmann und Jens-Uwe Jopp<br />

Kabarett <strong>Leipzig</strong>er Brettl im Gambrinus,<br />

Tel. 9613547, Odermannstr. 12; 20<br />

Uhr: Quarkkeulchen und Goggolohres –<br />

Sächsisch-Sachsen-<strong>Leipzig</strong> und mehr.<br />

Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, Karl-<br />

Tauchnitz-Str.; 20 Uhr: Die Prinzen – Die<br />

neuen Männer, Tour 2009.<br />

Theater der Jungen Welt – Kleine Bühne,<br />

Tel. 4866016, Demmeringstr. 22; 15 Uhr<br />

(Premiere): Der zerbrochene Schlüssel,<br />

für Kinder ab 7 Jahren.<br />

Werk II, Tel. 3080140, Kochstr. 132; 15<br />

Uhr: Wien und der Wein, Operettennachmittag.<br />

Sonntag, 06.09.09<br />

Gohliser Schlösschen, Tel. 589690, Menckestr.<br />

23; 15 Uhr: Musica Studiorum –<br />

Studierende der Hochschule für<br />

Musik und Theater <strong>Leipzig</strong> stellen sich<br />

vor.<br />

Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />

20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />

Lindenauer Markt 21; Etage Eins 10 Uhr:<br />

Geschichten vom kleinen König, Puppentheater<br />

nach den Bilderbuchgeschichten<br />

von Hedwig Munck, für Kinder ab 3 Jahren.<br />

Werk II, Tel. 3080140, Kochstr. 132; Halle<br />

A 16 Uhr: Wenn Franticek niest, Familienkonzert<br />

zum 1. Kinderbuch mit Gerhard<br />

Schöne; Halle A 19.30 Uhr: Gerhard<br />

Schöne: Das Wunschkonzert.<br />

Montag, 07.09.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Ja, ich will!, mit Anke Geißler.<br />

Westphalsches Haus, Tel. 3911117,<br />

Markkleeberg, Dölitzer Str. 12; 18.30<br />

Uhr: Musizierstunde der Musikschule Ottmar<br />

Gerster.<br />

Dienstag, 08.09.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Ja, ich will!, mit Anke Geißler.<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr.<br />

6-10; 20 Uhr: AngeMeiert und ausgeMerkelt.<br />

Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />

Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />

20 Uhr: Briefkästen weinen nicht.<br />

Theater der Jungen Welt – Kleine Bühne,<br />

Tel. 4866016, Demmeringstr. 22; 10 Uhr:<br />

Der zerbrochene Schlüssel, ab 7 Jahren.<br />

Zentrum für Psychische Gesundheit der<br />

Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586,<br />

Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />

Mittwoch, 09.09.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Tom und Chérie, mit Katrin<br />

Weber und Tom Pauls.<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: AngeMeiert und ausgeMerkelt.<br />

Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />

Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />

20 Uhr: Briefkästen weinen nicht.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />

4; 20 Uhr: Durchgedreht!<br />

Donnerstag, 10.09.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Tom und Chérie, mit Katrin<br />

Weber und Tom Pauls.<br />

Foyerbühne der Theater-Fabrik-Sachsen,<br />

Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str. 16; 20<br />

Uhr: Clyde & Bonnie.<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr.<br />

6-10; 20 Uhr: AngeMeiert und ausgeMerkelt.<br />

Kap West, Weißenfelser Str. 25; 10 Uhr:<br />

Die Geschichte vom Mäuschen, mit dem<br />

Puppentheater Eckstein, für Kinder ab 3<br />

Jahren.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />

4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />

poetisch-pantomimisches Varieté.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />

Lindenauer Markt 21; Etage Eins 20 Uhr<br />

(Premiere): Patrick anderthalb.<br />

Freitag, 11.09.09<br />

Foyerbühne der Theater-Fabrik-Sachsen,<br />

Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str. 16; 20<br />

Uhr: Clyde & Bonnie.<br />

Musikalische Komödie, Tel. 126119,<br />

Dreilindenstr. 30; Venussaal 11 Uhr: Peter<br />

und der Wolf.<br />

Thomaskirche, Tel. 222240, Thomaskirchhof<br />

18; 20 Uhr: Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy: Elias, Festkonzert 15 Jahre<br />

amici musicae, Chor & Orchester <strong>Leipzig</strong>.<br />

Sonnabend, 12.09.09<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />

15.30 Uhr, 20 Uhr: AngeMeiert und ausgeMerkelt.<br />

Kabarett <strong>Leipzig</strong>er Brettl im Gambrinus,<br />

Tel. 9613547, Odermannstr. 12; 20 Uhr:<br />

Gelumbe, Arschgrieschor, Bleede – Reprise,<br />

Streifzug durch die letzten Brettl-Programme<br />

mit Steffen Lutz Matkowitz.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />

4; 18 Uhr, 21 Uhr: Durchgedreht!,<br />

poetisch-pantomimisches Varieté.<br />

Rathaus Markkleeberg, Tel. 35330,<br />

Markkleeberg, Rathausplatz 1; Großer<br />

Lindensaal 20 Uhr: 2. Markkleeberger<br />

Folknacht mit ayassa und dem Blauen<br />

Einhorn.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />

Lindenauer Markt 21; Saal 15 Uhr (Premiere):<br />

Bremer Stadtmusik – live!, für Kinder<br />

ab 4 Jahren.<br />

Sonntag, 13.09.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 15.30 Uhr: 1. Deutsche Kabarettmeisterschaft:<br />

Matthias Brodowy – Gunzi<br />

Heil.<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 19.30 Uhr: 1. Konzert<br />

Zauber der Musik mit dem MDR Sinfonieorchester.<br />

Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;<br />

Mozart-Foyer 14 Uhr: Wir werden wiederkehren<br />

als Menge ohne Zahl, Schauspieler<br />

des Centraltheaters lesen Gedichte<br />

und Texte u. a. von Brecht, Gorki, Marx,<br />

Rimbaud, Pavese.<br />

Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, Karl-<br />

Tauchnitz-Str.; 15 Uhr: Reinhard Lakomy –<br />

Geschichtenlieder im Traumzauberwald.<br />

Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />

20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />

Montag, 14.09.09<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: Kunstfehler, Gastspiel Dr. Stratmann.<br />

Peterskirche, Tel. 2131612, Schletterplatz;<br />

19.30 Uhr: Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

– Geistliche Chormusik (Motetten<br />

und Psalmen) mit Isabel Kalis (Sopran),<br />

Christina Bock (Alt), Alumni des Thomanerchores<br />

<strong>Leipzig</strong> & des Dresdner Kreuzchores,<br />

Capella Polyhymnia Lipsiensis.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />

Lindenauer Markt 21; Saal 10 Uhr: Bremer<br />

Stadtmusik – live!, für Kinder ab 4<br />

Jahren.<br />

Dienstag, 15.09.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Weiber (P16) vs. Männer<br />

(P16), mit Anke Geißler, Anne Loch, Ralf<br />

Bärwolff, Christian Becher und Peter Treuner.<br />

Bundesverwaltungsgericht, Tel.<br />

20071933, Simsonplatz 1; Großer historischer<br />

Plenarsaal 19.30 Uhr: Bach exemplarisch:<br />

J. S. Bach – Das wohltemperierte<br />

Klavier Band 1, mit Martin Stadtfeld<br />

(Klavier).<br />

Zentrum für Psychische Gesundheit<br />

der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586,<br />

Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />

Mittwoch, 16.09.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Weiber (P16) vs. Männer<br />

(P16), mit Anke Geißler, Anne Loch, Ralf<br />

Bärwolff, Christian Becher und Peter Treuner.<br />

Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />

9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd<br />

glei!“, mit Meigl Hoffmann.<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: Kunstfehler, Gastspiel Dr. Stratmann.<br />

Donnerstag, 17.09.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Weiber (P16) vs. Männer<br />

(P16), mit Anke Geißler, Anne Loch, Ralf<br />

Bärwolff, Christian Becher und Peter Treuner.<br />

Bahnhofsbuchhandlung Ludwig, Tel.<br />

26846600, Willy-Brandt-Platz 5; 19 Uhr:<br />

Ratloser Übergang, Lesung und Signierstunde<br />

mit Bernd-Lutz Lange.<br />

Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />

9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd<br />

glei!“, mit Meigl Hoffmann.<br />

Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr.<br />

1; 20 Uhr (Premiere): Germania Song.<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 04.09.09 BIS 17.09.09 TV-TIPPS<br />

Die Prinzen sind wieder auf Konzertreise und machen mit ihrer<br />

„Die neuen Männer-Tour“ am 5. September, 20 Uhr, Station auf<br />

der Parkbühne im Clara-Zetkin-Park. Foto: PR<br />

Do., 10.09.2009, 21 Uhr<br />

Hauptsache Gesund<br />

(MDR)<br />

Dr. Franziska Rubin<br />

Foto: Andre Kempner<br />

Ein aus Kuhknochen geschnitztes<br />

Gebiss, das zum Kauen aus dem<br />

Mund genommen werden musste<br />

– das war Zahnheilkunde vor rund<br />

300 Jahren. Heute ist so gut wie<br />

alles möglich: vom Keramik-<br />

Kunstzahn bis zur fest verankerten<br />

Vollprothese nach einem Kieferknochenaufbau.<br />

Doch in kaum<br />

einem Bereich der Medizin hat<br />

der Patient heute so viele Entscheidungen<br />

zu treffen, die nicht<br />

zuletzt vom eigenen Kontostand<br />

abhängen. Hauptsache Gesund<br />

klärt auf über die Möglichkeiten<br />

des Zahnersatzes: Was ist der<br />

Unterschied von Inlays, Brücken<br />

und Kronen? Für wen kommen<br />

Implantate in Frage? Wie sitzen<br />

Prothesen richtig sicher? Das<br />

MDR-Gesundheitsmagazin berichtet<br />

zudem über die Vor- und Nachteile<br />

verschiedener Füllmaterialien<br />

wie Kunststoff, Amalgam und<br />

Keramik. Dazu gibt es praktische<br />

Tipps zur Zahnpflege und dem Abschluss<br />

von Zahnversicherungen.<br />

Do., 17.09.2009, 21 Uhr<br />

Hauptsache Gesund<br />

(MDR)<br />

Hauptsache Gesund berichtet,<br />

wie durch Hormonstörungen eine<br />

ganze Reihe zum Teil schwerwiegender<br />

Erkrankungen wie Diabetes,<br />

Knochenschwund oder<br />

Schilddrüsenveränderungen.<br />

entstehen können und warum in<br />

15 Prozent der Fälle von Bluthochdruck<br />

eine Störung der Hormone<br />

hinter der Erkrankung<br />

steckt. Gezeigt wird auch, wie<br />

und warum Entstehung und<br />

Wachstum vieler Tumoren hormonabhängig<br />

sind. Ganz sicher<br />

ist ein Zusammenhang zum Beispiel<br />

bei Prostata- und Brustkrebs<br />

nachgewiesen. Das MDR-<br />

Gesundheitsmagazin klärt auf,<br />

wie Wechseljahre bei Frau und<br />

Mann, aber auch bestimmte<br />

Krankheiten, den Hormonhaushalt<br />

stören oder verschieben<br />

können. Unter anderem werden<br />

auch neueste Erkenntnisse vorgestellt,<br />

wie Hormonprobleme<br />

erfolgreich behandelt werden<br />

können. Thema ist hierbei zum<br />

Beispiel eine Studie, bei der<br />

Prostatakrebs mit Hormonen<br />

aus Lilien behandelt wird.


24 STECKBRIEF<br />

Ausgabe 18 / 4. September 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

WAS IST WO? ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG<br />

IMPRESSUM<br />

GESUNDHEIT UND MEHR...<br />

Das Patientenmagazin des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />

Der Vorstand<br />

Liebigstraße 18<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon: 0341 97 109<br />

Telefax: 0341 97 15 909<br />

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de<br />

Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.),<br />

Frank Schmiedel.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>, <strong>Leipzig</strong> AöR<br />

5. Jahrgang<br />

In Kooperation mit der Redaktion der<br />

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.<br />

Druck: <strong>Leipzig</strong>er Verlags- und<br />

Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,<br />

Peterssteinweg 19,<br />

04107 <strong>Leipzig</strong><br />

WICHTIGE SERVICENUMMERN<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />

Liebigstraße 18<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 – 109<br />

Internet www.uniklinik-leipzig.de<br />

E-Mail info@uniklinik-leipzig.de<br />

Zentrale Notaufnahme<br />

Operatives Zentrum<br />

Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 17800<br />

Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />

Notaufnahme für Kinder<br />

und Jugendliche<br />

im Zentrum für Kindermedizin<br />

Liebigstraße 20a<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 26242<br />

Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />

Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik<br />

Liebigstraße 20a<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />

Schwangerenambulanz (0341) 97 23494<br />

Klinikbesichtigung (0341) 97 23611<br />

Infoabend für<br />

werdende Eltern (0341) 97 23611<br />

Eine Anmeldung zur Entbindung<br />

ist nicht erforderlich.<br />

Mehr Informationen<br />

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(Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr)<br />

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Info-Telefon (0341) 97 25410<br />

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Zentraler Empfang<br />

Liebigstraße 20<br />

Telefon (0341) 97 17900<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin<br />

(0341) 97 12222<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie<br />

(0341) 97 17004<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum<br />

(0341) 97 26242<br />

Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967<br />

Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen<br />

(0341) 97 24202<br />

Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304<br />

Diabeteszentrum (0341) 97 12222<br />

Transplantationszentrum (0341) 97 17271<br />

Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460<br />

Toxikologische Auskunft (0341) 97 24666<br />

Kliniksozialdienst (0341) 97 26206<br />

Seelsorge (0341) 97 15965<br />

-15967 und -26126<br />

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