22.10.2014 Aufrufe

Magazin als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

Magazin als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

Magazin als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GESUNDHEIT<br />

UND MEHR...<br />

25/10 DAS PATIENTENMAGAZIN DES<br />

UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG<br />

IHR PERSÖNLICHES<br />

GRATIS-EXEMPLAR<br />

Weihnachtszeit<br />

an der Uniklinik<br />

Seiten 4/5/16<br />

Foto: Stefan Straube


2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

INHALT KOPF DER WOCHE Julian Assange, verhafteter Informations-Aktivist<br />

Klinikum Intern<br />

Neues aus dem Klinikum . .3<br />

Aktuell<br />

Weihnachten am UKL . . 4/5<br />

Klinikum 2010<br />

Nachtschwärmer am UKL .6<br />

Klinikum 2010<br />

Veranstaltungen über den<br />

Jahreswechsel . . . . . . . . . .7<br />

Klinikum 2010<br />

Fehlendes Protein schützt<br />

vor Herzinfarkt . . . . . . . . .8<br />

Universitäts-Leben<br />

Der Herr der altägyptischen<br />

Schätze . . . . . . . . . . . . . . .9<br />

Politik Spezial<br />

PISA-Studie . . . . . . . . . . .10<br />

Wirtschaft I Politik<br />

Wulff hat Atomgesetze<br />

unterschrieben . . . . . . . .11<br />

Kultur<br />

Interview mit Verleger Jonas<br />

Plöttner . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Foto: dpa<br />

Am Ende blieb Wikileaks-Gründer<br />

Julian Assange wohl nur die Flucht<br />

nach vorn. Zu groß wurde der internationale<br />

Fahndungsdruck, nachdem<br />

in Schweden Vergewaltigungsvorwürfe<br />

gegen ihn erhoben worden waren. Feinde<br />

hat der 39-Jährige viele: Mit den Enthüllungen<br />

seiner Internetplattform avancierte<br />

er spätestens seit der Ende November gestarteten<br />

Veröffentlichung von 250 000<br />

US-Diplomatendepeschen nicht nur in<br />

Washington zum Staatsfeind. Am 7. Dezember<br />

stellte sich Assange der Polizei in<br />

London.<br />

Assange hat der Geheimniskrämerei in der<br />

Welt den bedingungslosen Kampf angesagt<br />

– in seiner eigene Vita gibt es dunkle Stellen.<br />

Das inzwischen weltberühmte Gesicht von<br />

Wikileaks war noch vor einem Jahr weitgehend<br />

unbekannt. Zwar hatte Assange bereits<br />

Ende 2006 mit einem Dutzend Mitstreitern –<br />

Computerspezialisten, Menschenrechtlern,<br />

Journalisten – Wikileaks gegründet.<br />

Im April dieses Jahres veröffentlichte<br />

Wikileaks ein schockierendes Video, das<br />

den tödlichen Beschuss einer US-Kampfhubschrauber-Besatzung<br />

auf Zivilisten in<br />

Bagdad zeigt. Im Juli machte Wikileaks<br />

77 000 Dokumente zum Afghanistan-Krieg<br />

zugänglich, im Oktober veröffentlichte die<br />

Plattform rund 400 000 geheime Unterlagen<br />

des Pentagons zum Irak-Krieg. Und am<br />

28. November begann Wikileaks mit der<br />

Veröffentlichung von mehr <strong>als</strong> 250 000 Geheimdepeschen<br />

von US-Diplomaten, eine<br />

schwere Blamage für die Weltmacht USA.<br />

Der Australier ist so etwas wie die Galionsfigur<br />

derjenigen, die von Staaten mehr<br />

Transparenz fordern. Der schlaksige Mann<br />

mit den langen, zwischenzeitlich platinblonden<br />

Haaren fordert für die Öffentlichkeit das<br />

Recht ein zu erfahren, was sich auf den Fluren<br />

der Macht wirklich zuträgt. „Wir wollen<br />

drei Dinge“, sagte Assange im August. „Die<br />

Presse befreien, Missstände aufdecken und<br />

Dokumente retten, die Geschichte machen.“<br />

Assange, der <strong>als</strong> Jugendlicher sein Talent <strong>als</strong><br />

Hacker entdeckte und ins Visier der Justiz<br />

geriet, hat sich mächtige Feinde gemacht.<br />

Die US-Regierung und die NATO, aber auch<br />

viele weitere Staaten kritisierten die Veröffentlichungen<br />

von Wikileaks scharf. US-<br />

Politiker bezeichneten ihn <strong>als</strong> „Terroristen“.<br />

Assange beteuert dagegen stets, die Veröffentlichungen<br />

zeigten nur die Wahrheit.<br />

Und in die Defensive ließ sich Assange nicht<br />

drängen: Er hat bereits neue Enthüllungen<br />

über eine „große US-Bank“ angekündigt.<br />

Dann war Assange untergetaucht. In Amman<br />

sprach er zu Journalisten und betonte<br />

seine Vorsichtsmaßnahmen damit, dass<br />

ihm „die CIA im Nacken“ sitze. Ob dies<br />

stimmt bleibt offen – ohne Zweifel aber ist<br />

die schwedische Justiz hinter Assange her,<br />

nachdem im August zwei Frauen Vergewaltigungs-<br />

und Belästigungsvorwürfe gegen<br />

ihn erhoben hatten. Assange wies die Vorwürfe<br />

stets zurück. Schweden sprach einen<br />

Haftbefehl aus, um ihn in der Angelegenheit<br />

verhören zu können. Die internationale Polizeiorganisation<br />

Interpol setzte Assange auf<br />

ihre Fahndungsliste.<br />

Marc Preel<br />

Unterhaltung<br />

„Nowhere Boy“ . . . . . . . .13<br />

Reise<br />

Estland . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Jugend<br />

Faszination Kino . . . . . . .15<br />

Prävention<br />

Gesund durch die Feiertage .<br />

16<br />

Wellness & Beauty<br />

Kälte <strong>als</strong> Gesundheitsrisiko .<br />

17<br />

Ihr Geld, ihr Recht<br />

Urlaub nicht im Internet<br />

verraten . . . . . . . . . . . . . .18<br />

Soziales<br />

Rentenversicherung versendet<br />

Ablehnungen . . . . . . .19<br />

Sport<br />

Spaniens Fußball droht Pleite<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . 20/21<br />

Rätselseite und Gewinner<br />

der letzten Ausgabe . . .22<br />

VA-Hinweise |<br />

TV-Tipps . . . . . . . . . . . . .23<br />

Steckbrief |<br />

Impressum . . . . . . . . . .24<br />

MELDUNGEN<br />

Frau hatte zehn Jahre Zahnstocher im Fuß<br />

Eine junge Österreicherin hat zehn Jahre mit einem Zahnstocher<br />

im Fuß gelebt, bis ein Arzt endlich die richtige Diagnose stellte<br />

und ihr den schmerzhaften Fremdkörper entfernte. Andere Mediziner<br />

hätten die Frau <strong>als</strong> „Schmerzpatientin“ abgestempelt und ihr<br />

gesagt, ihre Probleme hätten psychosomatische Ursachen, sagte<br />

der behandelnde Arzt Lorenz Larcher vom Universitären Lehrkrankenhaus<br />

Feldkirch in Vorarlberg der Nachrichtenagentur dpa.<br />

Die „Ärzte Zeitung“ hatte über den Fall berichtet. Die Frau war im<br />

Alter von 16 Jahren auf einen Zahnstocher getreten, der sich in<br />

den Fuß rammte. Sie konnte sich einen Teil des Holzes selbst entfernen,<br />

aber rund vier Zentimeter blieben im Fuß. „Sie war sich nie<br />

ganz sicher, ob noch etwas drin ist oder nicht“, sagte Larcher. In<br />

den Jahren danach schwoll der Fuß immer wieder an und sie hatte<br />

teils starke Schmerzen. „Ihr Leben war dadurch schon stark beeinträchtigt“,<br />

sagte der Mediziner. Die Österreicherin war bei verschiedenen<br />

Ärzten, die alle nichts fanden und die Schmerzen schließlich<br />

auf seelische Probleme zurückführten. Holz ist auf Röntgenbildern<br />

nicht erkennbar. Erst in der Abteilung für plastische Chirurgie im<br />

Krankenhaus Feldkirch machten die Ärzte eine Magnetresonanztomographie-Aufnahme<br />

(MRT), die das Holzteil zeigte.<br />

dpa<br />

Essen wichtiger <strong>als</strong> Sex<br />

Sex wird überbewertet. Rund zwei Drittel (65 Prozent) der Bundesbürger<br />

finden gemeinsamen Genuss beim Essen für eine<br />

Partnerschaft manchmal wichtiger <strong>als</strong> Sex, so das Ergebnis einer<br />

repräsentativen Umfrage für Brigitte Balance. Sogar 45 Prozent der<br />

unter 30-Jährigen sind dieser Ansicht, ergab die Befragung. Einen<br />

schweren Stand haben Fleisch-Verweigerer. Ein Drittel der Befragten<br />

schließt eine Beziehung mit einem Vegetarier kategorisch aus<br />

– Männer wie Frauen sind sich in dieser Frage erstaunlich einig.<br />

Geschlechterdifferenzen offenbarte die Befragung in Sachen gesunde<br />

Ernährung: Während 39 Prozent der Frauen darauf achten, was<br />

und wie viel ihr Partner isst, sind ebenso viele Männer genervt,<br />

weil sich Frauen zu viel und übertrieben um gesunde Ernährung<br />

kümmern. Insgesamt finden 42 Prozent aller Befragten die aktuelle<br />

Diskussion um gesunde Ernährung, Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker<br />

übertrieben und nervig. Besonders Männer (47 Prozent)<br />

haben keine Lust darauf.<br />

dpa<br />

REIZTHEMA<br />

Erforschte Volkskrankheiten<br />

Die Bundesregierung wird<br />

die Erforschung der sogenannten<br />

Volkskrankheiten<br />

künftig stärker fördern.<br />

Das Kabinett verabschiedete<br />

das neue Rahmenprogramm<br />

Gesundheitsforschung, mit<br />

dem besonders die Forschung<br />

zu Krebs, Herz-Kreislauf- oder<br />

Stoffwechsel-Erkrankungen<br />

ausgebaut werden soll. Ziel sei<br />

es, die besten Wissenschaftler<br />

zusammenzuführen und die<br />

rasche Übertragung des Wissens<br />

vom Labor in die Praxis<br />

zu fördern, erklärte Bundesforschungsministerin<br />

Annette<br />

Schavan (CDU).<br />

Schavans Ministerium fördert<br />

die Gesundheitsforschung im<br />

Zeitraum von 2011 bis 2014<br />

mit rund 5,5 Milliarden Euro.<br />

Insgesamt soll sich das Programm<br />

über acht Jahre erstrecken.<br />

Dabei geht es um die<br />

Entwicklung besserer Diagnoseverfahren<br />

und Therapien,<br />

von Wegen zur Prävention von<br />

Krankheiten und die Senkung<br />

von Kosten durch fortschrittliche<br />

medizinische Methoden.<br />

Zur Erforschung der sogenannten<br />

Volkskrankheiten<br />

sollen sechs Deutsche Zentren<br />

der Gesundheitsforschung gegründet<br />

werden, in denen<br />

Wissenschaftler aus Hochschulmedizin<br />

und außeruniversitären<br />

Einrichtungen gefördert<br />

werden. Das Deutsche<br />

Zentrum für neurogenerative<br />

Erkrankungen sowie das<br />

Deutsche Zentrum für Diabetesforschung<br />

haben bereits<br />

ihre Arbeit aufgenommen,<br />

vier weitere Zentren für die<br />

Gebiete Infektion, Lungenerkrankungen,<br />

Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen und Krebs sollen<br />

2011 gegründet werden.<br />

Der forschungspolitische Sprecher<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

Albert Rupprecht,<br />

erklärte, wegen steigender<br />

Lebenserwartung und längere<br />

Lebensarbeitszeiten stehe<br />

die Gesundheitsforschung in<br />

den nächsten Jahren vor großen<br />

Aufgaben. „Immer mehr<br />

Menschen werden an Volkskrankheiten<br />

wie Diabetes oder<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

leiden.“ Er verwies auf eine<br />

Reihe von Erfolgen der öffentlich<br />

geförderten Gesundheitsforschung,<br />

zum Beispiel<br />

die Entwicklung der Ionen-<br />

Therapie zur Behandlung von<br />

Tumoren, die Impfung gegen<br />

Gebärmutterh<strong>als</strong>krebs oder<br />

den Gehirnschrittmacher für<br />

Parkinson- und Tinnitus-Patienten.<br />

AFP


KLINIKUM INTERN 3<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

KRANKENHAUS-KONZERT<br />

Ungewohnte Klänge an einem besonderen Ort<br />

EDITORIAL<br />

Sehr geehrte Leserinnen,<br />

sehr geehrte Leser,<br />

in wenigen Tagen ist das Jahr 2010<br />

Geschichte. Für die <strong>Leipzig</strong>er Universitätsmedizin<br />

war es vor allem durch<br />

einen stetigen Aufwärtstrend bei den<br />

Leistungen in der Krankenversorgung<br />

und in der Forschung gekennzeichnet.<br />

Dabei sah der Start in das Jahr<br />

zumindest für die Medizinische Fakultät<br />

zunächst sehr schwierig aus,<br />

denn sie musste trotz mehrerer kurz<br />

vorher akquirierter Großforschungsvorhaben<br />

eine Kürzung der Mittelzuweisung<br />

durch den Freistaat in Höhe<br />

von zehn Prozent ihres Gesamtetats<br />

verkraften. Von dieser Kürzung waren<br />

133 Stellen von Wissenschaftlern<br />

und Labormitarbeitern bedroht.<br />

Mit „Choke“ für Baritonsaxofon begeisterte Karola Elßner in<br />

der Caféteria der Uniklinik.<br />

Beim ersten Trommelschlag<br />

drehen sich die<br />

Gäste im Operativen<br />

Zentrum verwundert um. Es<br />

ist wohl doch kein Patient der<br />

Uniklinik, der da im blauen<br />

Bademantel im Rollstuhl<br />

sitzt und dem Instrument auf<br />

seinem Schoß Geräusche entlockt.<br />

Der Musiker rollt langsam<br />

los, er führt die Besucher<br />

durch die Klinik und macht<br />

vor dem Hörsaal halt. Mit einer<br />

freundlichen Geste weist<br />

er in den Raum – das Krankenhauskonzert<br />

des Forums<br />

für zeitgenössische Musik<br />

kann beginnen. Zu der Veranstaltung<br />

hatten das Forum<br />

und die Universitätsklinik am<br />

26. November in die Liebigstraße<br />

eingeladen.<br />

Zunächst sind die Stücke „Im<br />

Irrenhaus“ und „Recitations“<br />

zu hören. Letzteres wird von<br />

Frauke Aulbert vorgetragen.<br />

Daran schließt sich im Atrium<br />

der Kinder- und Frauenmedizin<br />

ein Auftritt des „Rollstuhlfahrers“<br />

Gerd Schenker an,<br />

der „Krank“ für Percussion<br />

vorträgt.<br />

Die Besucher sind vom Konzert<br />

begeistert. „Normalerweise<br />

sitzt man in einem Saal<br />

und findet die Musik gut oder<br />

langweilig. Es ist schon aufregend,<br />

wenn ungewöhnliche<br />

Räume mit Musik gefüllt<br />

werden“, sagt Ramona Lübke<br />

und reiht sich in die Schlange<br />

ein, die sich, immer hinter<br />

Trommler Gerd Schenker her,<br />

zur Caféteria bewegt.<br />

Dort wartet Karola Elßner auf<br />

die Konzertgäste. „Toll, dass<br />

so viele gekommen sind“, sagt<br />

die Saxofonistin leise und tritt<br />

vor die Wartenden, die sich<br />

an den Tischen und auf den<br />

Sitzbänken niedergelassen<br />

haben. Ein Gefühl wie in der<br />

Mensa, meinen einige.<br />

Unheimlich gefühlvoll beginnt<br />

Karola Elßner „Choke“,<br />

ein Stück für Baritonsaxofon<br />

und Tonband. Das Tempo ist<br />

langsam, die Melodie klingt<br />

erst leise, dann immer lauter<br />

durch den Raum. „Man hat<br />

richtig gemerkt, wie sich die<br />

Instrumentalistin zusammen<br />

mit dem Stück in Extase gespielt<br />

hat“, sagt Mattias Lutterbeck<br />

hinterher. Der Medizinstudent<br />

im 5. Semester<br />

war von den verschiedenen<br />

Spielorten begeistert. „Noch<br />

aufregender wäre das Konzert<br />

am Tag unter Vollbetrieb<br />

gewesen“, meint er.<br />

Dann wären einige der leisen<br />

Töne aber vielleicht verloren<br />

gegangen. Und auch die Zu-<br />

Eine Ärztin nur auf den ersten Blick: Frauke Aulbert trägt „Recitations“<br />

von Georges Aperghos vor. Fotos: Ines Christ<br />

Gerd Schenker spielt verschiedene „Schlaginstrumente“ im<br />

Atrium der Klinik für Frauen- und Kindermedizin.<br />

hörer hätten nicht alle Platz<br />

gefunden. So aber lehnen sie<br />

an den Wänden, sitzen auf<br />

Fensterbänken und sogar auf<br />

dem Fußboden im Treppenhaus,<br />

<strong>als</strong> Niklas Seidl das<br />

Stück „Herz“ auf dem Violoncello<br />

spielt. Hier zeigt sich<br />

auch, dass es ein Krankenhauskonzert<br />

im wahrsten<br />

Wortsinn ist: Während auf<br />

der einen Seite des Gebäudes<br />

ungewohnte Klänge den<br />

Raum erfüllen, brennt in den<br />

gegenüberliegenden Operationssälen<br />

noch Licht, heilen<br />

Ärzte kranke Menschen.<br />

Das Konzert endet schließlich<br />

da, wo es begonnen hat:<br />

Im Foyer des Operativen Zentrums.<br />

Auf einem kleinen Podest<br />

stehend spielt noch einmal<br />

Karola Elßner ein Stück,<br />

das ebenso wie die anderen<br />

des Abends allein vom Namen<br />

her äußerst passend ist: „Hallucination<br />

Solo“ für Klarinette.<br />

Mitten im Eingangsbereich, in<br />

dem um diese Tageszeit langsam<br />

Ruhe einkehrt, unterhält<br />

sie die Konzertgäste, aber<br />

auch jene, die hier das Haus<br />

betreten oder verlassen und<br />

ihr mal verwunderte, mal bewundernde<br />

Blicke zuwerfen.<br />

Als der letzte Ton verklingt,<br />

gibt es begeisterten Applaus<br />

– und das für alle Künstler<br />

dieses besonderen Konzertes.<br />

Ines Christ<br />

Glücklicherweise ist es uns in gemeinsamen<br />

Anstrengungen gelungen,<br />

den Freistaat Sachsen davon<br />

zu überzeugen, dass die Universitätsmedizin<br />

<strong>Leipzig</strong> ein wichtiger<br />

Entwicklungsmotor für den Freistaat<br />

ist, dessen Existenz nicht durch derartige<br />

Mittelkürzungen gefährdet werden<br />

darf. So konnten wir wenigstens<br />

erreichen, dass im Doppelhaushalt<br />

2011/12 wieder das bisherige Zuweisungsniveau<br />

erreicht wird.<br />

Besondere Höhepunkte des Jahres<br />

waren – um nur einige zu nennen –<br />

die Inbetriebnahme des virtuellen<br />

OP-Sa<strong>als</strong> im ICCAS, die Eröffnung<br />

der Biobank im Rahmen des LIFE-<br />

Projektes und die Inbetriebnahme<br />

unseres neuen Rechenzentrums.<br />

Auch im Jahr 2010 haben wir wieder<br />

auf einer soliden wirtschaftlichen<br />

Basis gearbeitet. Diese und die mit<br />

den Gewerkschaften vereinbarten<br />

neuen Tarifverträge versetzten uns<br />

in die Lage, unseren Mitarbeitern höhere<br />

Löhne und Gehälter zu zahlen.<br />

Zusätzlich schafften wir 100 neue<br />

Stellen und werden somit unserer<br />

Verantwortung <strong>als</strong> einer der größten<br />

Arbeitgeber der Region gerecht.<br />

Ihnen, unseren Patienten, danken wir<br />

für das in uns gesetzte Vertrauen.<br />

Für das bevorstehende Weihnachtsfest<br />

wünsche ich Ihnen im Namen<br />

des Vorstands und aller Mitarbeiter<br />

besinnliche Stunden und für das Jahr<br />

2011 Gesundheit und Erfolg.<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. Wolfgang E. Fleig<br />

Medizinischer Vorstand


4 AKTUELL<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Kleine Patienten sind zur Weihnachtszeit besonders tapfer<br />

Langsam ist es weihnachtlich<br />

geworden<br />

auf der KIK4. Nach<br />

und nach haben die<br />

Schwestern der Kinderonkologie<br />

die Station liebevoll<br />

ausgestaltet. Ein geschmückter<br />

Baum leuchtet<br />

im Gang, ein zweiter im<br />

Spielzimmer. Leise klingt<br />

Weihnachtsmusik. Den<br />

Kindern hat es besonders<br />

der kleine Weihnachtsmann<br />

angetan, der in<br />

seinem Bettchen schläft.<br />

Etwas ehrfürchtig und völlig<br />

fasziniert stehen sie davor:<br />

„Ob er wohl zu Weihnachten<br />

Zwei, die den Patienten viel Freude bringen: der Nikolaus und eine Klinikclownin.<br />

ausgeschlafen hat,<br />

Fotos: Stefan Straube damit er mir Geschenke<br />

bringen kann?“<br />

Das freundliche Personal der Schubert-Gruppe wartet diese Weihnachten mit<br />

einer schönen Überraschung auf (siehe Randspalte Seite 5).<br />

„Es ist ganz wichtig, eine<br />

weihnachtliche Atmosphäre<br />

zu schaffen“, sagte<br />

Oberärztin Dr. Uta Bierbach.<br />

„Gerade die Kleinen<br />

haben es in dieser Zeit besonders<br />

schwer, alle Kräfte<br />

zusammenzunehmen, um<br />

gegen ihre Krankheit zu<br />

kämpfen. Wir wollen sie<br />

unterstützen, da ist nicht<br />

nur eine gute Therapie,<br />

sondern auch jede kleine<br />

Geste gefragt.“ Am Heiligabend<br />

werden freilich nur<br />

jene Kinder noch auf Station<br />

sein, die gerade eine<br />

Therapie begonnen haben<br />

oder die Komplikationen<br />

haben. Die anderen bekommen<br />

einen kurzen<br />

Heimaturlaub. „Nach den<br />

Feiertagen müssen sie<br />

aber gleich wieder bei uns<br />

sein, denn die Krebstherapien<br />

müssen fortgesetzt<br />

werden“, so Dr. Bierbach.<br />

Vor einigen Jahren kam<br />

am 23. Dezember ein<br />

Mädchen mit einem frisch<br />

diagnostizierten Nierentumor<br />

auf die Station. Die<br />

Chemotherapie musste<br />

sofort beginnen. Die Eltern<br />

waren völlig verzweifelt:<br />

„Bis gestern war unsere<br />

Welt noch in Ordnung.“<br />

Am Heiligabend dann, <strong>als</strong><br />

sie bei ihrer Tochter sein<br />

konnten und sahen, wie<br />

sich Ärzte und Schwestern<br />

um ihr Kind bemühten,<br />

waren sie dann doch gerührt.<br />

„In solchen Fällen will und<br />

soll die Familie zusammen<br />

sein“, erläutert die Kinderonkologin.<br />

„Manchmal<br />

schlafen die Eltern gleich<br />

mit im Patientenzimmer,<br />

dafür haben wir extra Liegen<br />

parat. Auch die Elternküche<br />

steht bereit, denn<br />

nichts schmeckt den Kindern<br />

besser <strong>als</strong> das Essen<br />

von Mutti.“ Indes: Manche<br />

der kleinen Patienten wollen<br />

und können gar nichts<br />

essen. Die Chemotherapie<br />

zehrt, so dass kein Appetit<br />

aufkommt. Zudem ist<br />

oft die Mundschleimhaut<br />

angegriffen, so dass Infusionen<br />

den Weihnachtsbraten<br />

ersetzen müssen.<br />

„Dann wollen die Eltern<br />

ihren Kindern nichts voressen<br />

und verzichten auch<br />

auf das Weihnachtsmenü“,<br />

sagt Dr. Bierbach.<br />

Am Morgen des 24. Dezembers<br />

wird die Oberärztin<br />

bei der Visite jedem ihrer<br />

Patienten <strong>als</strong> vorfristiges<br />

Weihnachtsgeschenk eine<br />

Kleinigkeit geben. „Das ist<br />

nichts Besonderes, ein kleines<br />

Spielzeug oder ein Malbuch.<br />

Aber die Geste zählt“,<br />

so Dr. Bierbach. Am Abend,<br />

wenn die meisten Kinder<br />

dann von ihren Eltern abgeholt<br />

wurden, wird auch sie<br />

nach Hause gehen. Ihre<br />

zwei Söhne sind inzwischen<br />

erwachsen und verstehen,<br />

dass es spät werden kann –<br />

auch am Heiligabend.<br />

Zwei Schwestern und eine<br />

Schwesternschülerin werden<br />

über Weihnachten rund<br />

um die Uhr für die auf Station<br />

Gebliebenen da sein. Ein<br />

Arzt ist tagsüber auf Station,<br />

danach übernimmt er den<br />

Onkologischen Rufdienst, so<br />

dass für den Fall des Notfalles<br />

vorgesorgt ist. „Leider ist<br />

auch zu Weihnachten keiner<br />

vor Leukämie oder einem<br />

Hirntumor gefeit“, so Dr.<br />

Bierbach. Deshalb ist das<br />

Team der Abteilung Kinder-<br />

Hämatologie, -Onkologie<br />

und -Hämostaseologie, die<br />

von Prof. Dr. Holger Christiansen<br />

geleitet wird, mit ganzer<br />

fachlicher Kompetenz<br />

und viel menschlicher Wärme<br />

auch über die Feiertage<br />

für die kleinen Patienten da.<br />

Uwe Niemann


5<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Schwester Britta Haubenreißer und Arzt Christopher Gabriel werden zu den Diensthabenden während der Feiertage zählen.<br />

Notaufnahme: Schnelles, präzises Handeln<br />

Während es in anderen<br />

Abteilungen und<br />

vielen Stationen des<br />

Klinikums zum Jahresende hin<br />

zunehmend ruhiger wird, sind<br />

die Mitarbeiter der Zentralen<br />

Notaufnahme über Weihnachten<br />

und den Jahreswechsel<br />

besonders gefordert. „Man<br />

kann förmlich die Uhr danach<br />

stellen. An den Tagen vor Weihnachten,<br />

insbesondere am Heiligabend,<br />

sind manche offenbar<br />

noch hektisch nach Geschenken<br />

unterwegs; da passieren<br />

viele Unfälle. Dann herrscht<br />

zwischen 16 und 22 Uhr eine<br />

Art weihnachtliche Ruhe, aber<br />

danach geht es los mit Bauchbeschwerden,<br />

Herzschmerzen<br />

und Alkoholproblemen“, erzählt<br />

Prof. Dr. Christoph Josten,<br />

Direktor der Klinik für Unfall-,<br />

Wiederherstellungs- und plastische<br />

Chirurgie. „Zudem sind<br />

die anschließenden Feiertage<br />

<strong>als</strong> Zeit der Familie und der<br />

Besinnung – gerade für Alleinstehende<br />

– oft schmerzhaft. Da<br />

kommt es zu Depressionen und<br />

leider auch zu Suizidversuchen.<br />

Die Zentrale Notaufnahme hat<br />

wohl <strong>als</strong> einzige Abteilung des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s kein<br />

Weihnachtsloch.“<br />

Keiner der Ärzte und Schwestern in der Zentralen Notaufnahme<br />

kann während der Feiertage durchgehend frei machen.<br />

Zwischen Weihnachten und<br />

Neujahr haben viele Hausarztpraxen<br />

geschlossen, was der<br />

Zentralen Notaufnahme zusätzliche<br />

Patienten beschert.<br />

„Wir sind ja immer ansprechbar“,<br />

so Prof. Josten. „Und da<br />

kommen dann auch Patienten<br />

mit Kleinigkeiten, die wir sonst<br />

nicht haben. Insgesamt ist diese<br />

Zeit eine der patientenreichsten<br />

Phasen des Jahres. Deshalb arbeiten<br />

wir in voller Besetzung.<br />

Zwischen dem 23. Dezember<br />

und dem 2. Januar gibt es bei<br />

uns keinen einzigen Arzt und<br />

keine einzige Schwester, die<br />

durchgehend frei machen kann.<br />

Ganz im Gegenteil, es gibt Mitarbeiter,<br />

die sowohl in der<br />

Weihnachtszeit <strong>als</strong> auch über<br />

die Silvestertage Dienst machen<br />

müssen.“<br />

Silvester und Neujahr sind besonders<br />

heiße Phasen in der<br />

Zentralen Notaufnahme. Denn<br />

Unfälle mit Feuerwerkskörpern<br />

und auch alkoholbedingte<br />

Tätlichkeiten kommen zu den<br />

„normalen“ Fällen dazu. „Deshalb<br />

ist zu Silvester zusätzliches<br />

Personal in Bereitschaft“, sagt<br />

Prof. Josten. Wobei auch der<br />

Chef selbst schon zu Weihnachten<br />

oder Silvester operiert hat.<br />

„Bei einem Notfall kann man<br />

<strong>als</strong> Arzt nicht auf die Feiertage<br />

verweisen – da muss gehandelt<br />

werden, und zwar schnell,<br />

überlegt und präzise. Deshalb<br />

haben alle Bereiche des<br />

Klinikums über Weihnachten<br />

und den Jahreswechsel Bereitschaftsdienste,<br />

so dass im Falle<br />

des Notfalles fachübergreifend<br />

Experten hinzu gezogen werden<br />

können.“ Uwe Niemann<br />

Die Zeit zwischen dem 23. Dezember und dem 2. Januar gehört zu<br />

den patientenreichsten des ganzen Jahres.<br />

Fotos: Stefan Straube<br />

Schubert-Gruppe:<br />

Überraschung<br />

an Heiligabend<br />

Schon so richtig weihnachtlich<br />

ist es inzwischen<br />

auch im Restaurant,<br />

in Cafés und Bistros des<br />

<strong>Leipzig</strong>er <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

geworden. Der Stollen<br />

gehört in Sachsen zum Fest,<br />

deshalb wird er seit Anfang<br />

Dezember angeboten. Zum<br />

Nikolaustag gab es einen<br />

kleinen Weihnachtsmann für<br />

die Gäste. Die Kinder, die<br />

auf Station waren, erhielten<br />

einen kleinen Nikolausbeutel.<br />

„Der festliche Braten<br />

kommt in den Tagen vor<br />

Weihnachten auf den Tisch“,<br />

verspricht Petra Kausch von<br />

der Schubert-Gruppe. „Und<br />

am Heiligabend können<br />

sich die Patienten auf eine<br />

Überraschung freuen, die<br />

das Klinikum spendiert.“<br />

Eine echte Feiertagsruhe<br />

wird es für die Mitarbeiter<br />

nicht geben, denn immerhin<br />

muss jede Station, auf der<br />

Patienten sind, personell<br />

abgesichert werden. Auch<br />

Restaurant und andere Versorgungseinrichtungen<br />

sind<br />

über Weihnachten geöffnet<br />

– wenngleich zu den Feiertagsöffnungszeiten.<br />

„Weihnachten<br />

möchte sicher jeder<br />

gern zu Hause verbringen“,<br />

so Petra Kausch, „aber das<br />

kann man sich weder <strong>als</strong><br />

Patient noch <strong>als</strong> Gastronom<br />

immer aussuchen.“ un


6 KLINIKUM 2010<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

EHRUNG<br />

Hartmann-Preis<br />

für UKL-Mediziner<br />

Da die Kompressionstherapie<br />

in erster Linie<br />

in den Alltag der Patienten<br />

integriert werden muss,<br />

sollten Lösungsansätze in<br />

Diagnostik oder Therapie<br />

möglichst praxistauglich sein.<br />

Der mit 5000 Euro dotierte<br />

und von der Paul Hartmann<br />

AG im dritten Jahr initiierte<br />

Hartmann-Preis würdigt daher<br />

innovative Vorschläge für klinische<br />

Studiendesigns sowie<br />

Arbeiten, die neueste phlebologische<br />

Erkenntnisse in die<br />

klinische Praxis übertragen.<br />

Verliehen von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Phlebologie<br />

(DGP), ging der renommierte<br />

Preis in diesem Jahr an die<br />

Arbeitsgruppe um die Wissenschaftler<br />

Dr. Regina Renner,<br />

Prof. Dr. Jan-Christoph Simon<br />

und Dr. Carl Gebhardt von der<br />

Universitätsklinik <strong>Leipzig</strong>.<br />

Ausgezeichnet wurde die<br />

Querschnittsuntersuchung<br />

„Compliance hinsichtlich der<br />

Kompressionstherapie bei<br />

Patienten mit floridem Ulcus<br />

cruris venosum“. Intention<br />

der Arbeit war es, zu analysieren,<br />

wie viele Patienten<br />

zum Zeitpunkt der Erfassung<br />

eine Kompressionstherapie<br />

durchführten, um zu eruieren,<br />

welche Gründe für unzureichende<br />

oder fehlende Kompression<br />

ursächlich seien.<br />

61 Prozent der untersuchten<br />

73 Patienten (31 Männer und<br />

42 Frauen mit einem durchschnittlichen<br />

Alter von 64,2<br />

bzw. 73,1 Jahren) machten<br />

hier am häufigsten die Bequemlichkeit<br />

verantwortlich.<br />

Dr. Lutz Schimmelpfennig,<br />

Gener<strong>als</strong>ekretär der DGP,<br />

kommentierte die Arbeit der<br />

Preisträger in der Laudatio:<br />

„Frau Dr. Renner und ihre<br />

Kollegen sprechen mit ihrer<br />

Arbeit einen noch immer wunden<br />

Punkt in der Kompressionstherapie<br />

an: Obwohl die<br />

Kompressionstherapie für die<br />

Behandlung von Patienten<br />

mit chronischen Ulzera essenziell<br />

ist, beobachtet man<br />

im klinischen Alltag immer<br />

wieder, dass Patienten keine<br />

Kompressionstherapie durchführen.“<br />

Die Studie zeigt, wie wichtig<br />

es ist, zuzuhören und potenzielle<br />

Hindernisse zu erkennen<br />

und Patienteneducation<br />

durchzuführen. Es sollte versucht<br />

werden, mithilfe geeigneter<br />

Kompressionssysteme,<br />

moderner Hilfsmittel und/<br />

oder assistierenden Pflegediensten<br />

die Gründe für eine<br />

fehlende oder ungenügende<br />

Kompression zu reduzieren.<br />

ukl/pm<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Die Nachtschwärmer der Zentr<strong>als</strong>terilisation<br />

Ivonne Weiße mit einem der 420 Sterilgutcontainer, die täglich<br />

gesäubert, sterilisiert und neu verpackt wieder verteilt werden.<br />

Egal zu welcher Tageszeit,<br />

in der Zentr<strong>als</strong>terilisation<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Leipzig</strong> herrscht immer Hochbetrieb.<br />

Ivonne Weiße berichtet<br />

für „Gesundheit und Mehr“<br />

von ihren Nachtschichten in<br />

den Tiefen des Operativen Zentrums.<br />

In silbrig glänzenden Containern<br />

fahren die schmutzigen OP-Instrumente<br />

wie von Geisterhand<br />

durch das automatische Transportsystem<br />

in das Untergeschoss<br />

INTERVIEW<br />

des Operativen Zentrums. In der<br />

Zentr<strong>als</strong>terilisation angekommen,<br />

säubern und sterilisieren<br />

21 Mitarbeiter sowie 10 Zivildienstleistende<br />

in drei Schichten<br />

alles, was in einem OP benötigt<br />

wird. Von OP-Schuhen über Instrumente<br />

wie Arterienklemmen<br />

und Nabelschnurscheren bis zu<br />

Endoskopen.<br />

„Wir sterilisieren nicht nur die<br />

Instrumente, die im OP anfallen,<br />

sondern auch die aus der Ambulanz.<br />

Zu uns kommen Pinzetten<br />

Gespräche gegen die Angst<br />

Das Patientenmagazin<br />

„Gesundheit und<br />

mehr...“ besuchte die<br />

Nachtschwester Eva Stiegler<br />

auf der Palliativstation des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong>.<br />

Frage: Frau Stiegler, was ist<br />

das Besondere an der Nachtschicht<br />

auf der Palliativstation?<br />

Eva Stiegler: Nachts besteht<br />

ein erhöhter Gesprächsbedarf<br />

unserer Patienten mit begrenzter<br />

Lebenserwartung.<br />

Sie können nicht schlafen,<br />

fangen an zu grübeln und<br />

bekommen Angst. Da ist es<br />

wichtig, dass wir intensive<br />

Gespräche führen oder <strong>als</strong><br />

Zuhörer an der Seite sitzen.<br />

Durch die hohe Schmerztherapie<br />

der unheilbar Kranken<br />

benötigen sie mehr Pflege und<br />

Zuwendung. Hinzu kommt,<br />

dass wir Schwestern nachts<br />

keinen Arzt auf der Station<br />

haben und die Situationen<br />

alleine meistern müssen.<br />

Ist es richtig, dass auf der<br />

Station auch die Angehörigen<br />

Hilfe bekommen?<br />

Ja. In unseren Zimmern ist<br />

es möglich, dass ein Angehöriger<br />

oder Freund mit übernachtet.<br />

Für die Betroffenen<br />

ist es schwer, mit der bevorstehenden<br />

Situation umzugehen.<br />

Die Pflege und das<br />

Beieinandersein hilft den Angehörigen,<br />

die wir in die täglichen<br />

Aufgaben mit einbinden.<br />

In Gesprächen versuchen wir<br />

den Betroffenen Beistand und<br />

Fotos: Franziska Henkel<br />

„Wir reinigen und desinfizieren pro Tag etwa 1600 Paar OP-Schuhe“,<br />

so Stefan Altmann, der <strong>als</strong> Zivi in der Zentr<strong>als</strong>terilisation arbeitet.<br />

und Scheren aus den unterschiedlichen<br />

Fachbereichen, die<br />

bis zum nächsten Tag gereinigt,<br />

sterilisiert und verpackt werden<br />

müssen“, erklärt Ivonne Weiße.<br />

Weiter berichtet sie über das<br />

Vorgehen: „Sind die Instrumente<br />

sterilisiert und verpackt, müssen<br />

sie für die einzelnen Stationen<br />

und OP-Säle sortiert und in Sterilgutcontainer<br />

gepackt werden.<br />

Durch die mit Foto versehenen<br />

Packlisten wissen wir welche<br />

Instrumente für bestimmte<br />

Operationen benötigt werden.<br />

Halt zu geben. Viel Geduld<br />

und enormes Einfühlungsvermögen<br />

ist für unsere Arbeit<br />

unabdingbar.<br />

Was sind die Besonderheiten<br />

der palliativen Versorgung?<br />

Die palliative Versorgung umfasst<br />

die aktive und ganzheitliche<br />

Behandlung von Patienten<br />

mit einer begrenzten Lebenserwartung<br />

auf Grund einer<br />

schweren Erkrankung. Wir<br />

streben mit unserem Team die<br />

Besserung der körperlichen<br />

Beschwerden ebenso wie der<br />

psychischen Probleme an. Unser<br />

Ziel ist die Verbesserung<br />

der Lebensqualität für Patient<br />

und Angehörige. Dabei kümmern<br />

wir uns nicht nur um die<br />

körperlichen Beschwerden,<br />

sondern auch um die Seele. fh<br />

Schließlich kennt man nicht<br />

jedes Instrument“. In silbrig<br />

glänzenden Containern fahren<br />

die gereinigten OP-Instrumente<br />

anschließend automatisch in die<br />

OP-Säle. Bereit für die nächste<br />

Operation.<br />

Ein Blick hinter die Kulissen der<br />

Zentr<strong>als</strong>terilisation lässt erahnen,<br />

was für Mühe und Aufwand<br />

es kostet, dass die Instrumente<br />

am nächsten Morgen wieder<br />

am OP-Tisch liegen können.<br />

Franziska Henkel<br />

Nachtschwester Eva Stiegler hat immer<br />

ein offenes Ohr für ihre Patienten.


KLINIKUM 2010 7<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Prof. Dr. Uwe Paasch berät zur Behandlung<br />

mit CO 2<br />

-Lasern. Foto: Stefan Straube<br />

STUDIE<br />

Nur der CO 2<br />

-Laser verjüngt wirklich<br />

Gegen Falten, Pigmentflecke<br />

und rote Äderchen<br />

im Gesicht wirkt ein<br />

neuer CO 2<br />

-Laser am besten.<br />

Das ist das Ergebnis einer<br />

Studie, die an der Klinik und<br />

Poliklinik für Dermatologie,<br />

Venerologie und Allergologie<br />

am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

unter der Leitung von Prof.<br />

J.-C. Simon, Direktor der Klinik,<br />

vorgenommen wurde.<br />

Wie Prof. Dr. Uwe Paasch von<br />

der <strong>Leipzig</strong>er Universitäts-<br />

Hautklinik erläutert, wurden<br />

in seiner Studie verschiedene<br />

fraktional ablative Lasersysteme<br />

verglichen: „Es gibt inzwischen<br />

eine Reihe von Lasersystemen,<br />

die fraktional ablativ,<br />

<strong>als</strong>o Gewebe abtragend, eingesetzt<br />

werden können. Viele der<br />

Systeme für sogenanntes „Skin<br />

Resurfacing“ gegen oberflächliche<br />

Alterserscheinungen der<br />

Haut versprechen gute Erfolge,<br />

ohne dass klar wird, auf welche<br />

Einstellung es wirklich ankommt.<br />

Wir haben deshalb die<br />

wichtigsten Systeme verglichen<br />

und sind zu dem wissenschaftlich<br />

begründeten Resultat gekommen,<br />

dass eigentlich nur<br />

der CO 2<br />

-Laser signifikante Verbesserungen<br />

bewirkt.“<br />

In der Studie wurden die Faltentiefe<br />

vor und nach Behandlung,<br />

ebenso Ausdehnung und<br />

Intensität von Pigmentflecken<br />

und die Hautrötungen genau<br />

vermessen. „Interessant für<br />

uns war, dass der älteste und<br />

dabei sicherste Laser die besten<br />

Ergebnisse brachte“, so Prof.<br />

Paasch. „Denn die Wellenlänge,<br />

mit der der CO 2<br />

-Laser arbeitet,<br />

und der damit verbundene thermische<br />

Effekt bringen es.“<br />

Den Patienten müssten allerdings<br />

einige Begleiterscheinungen<br />

klar sein. So sei die<br />

„Gesichtsverjüngung“ per<br />

CO 2<br />

-Laser etwas schmerzhaft.<br />

Zudem zeigen sich die Spuren<br />

der Lasertherapie noch Tage<br />

nach der Behandlung in Form<br />

von Rötungen. „Außerdem<br />

sind mindestens drei Behandlungen<br />

nötig, um wirkliche Effekte<br />

zu erzielen“, betont der<br />

<strong>Leipzig</strong>er Dermatologe. „Und<br />

die Krankenkasse zahlt für<br />

die reine Schönheit natürlich<br />

keinen Cent.“<br />

An der <strong>Leipzig</strong>er Hautklinik<br />

wird auch der CO 2<br />

-Laser<br />

eingesetzt. Termine können<br />

unter 0341 9718650 vereinbart<br />

werden.<br />

un<br />

TERMINE<br />

Veranstaltungen am UKL<br />

Zum Jahresabschluss findet am<br />

14. Dezember 2010 um 17 Uhr<br />

noch eine Ausstellungseröffnung<br />

im Leukämiezentrum „José<br />

Carreras“ des <strong>Universitätsklinikum</strong>s,<br />

Johannisallee 32 a, im Wartebereich<br />

Ambulanz statt. Die Vernissage zur<br />

Ausstellung „Über allem der Mond“<br />

zeigt Bilder und Grafiken von Wolf-<br />

Dieter Trümpler. Über allem der<br />

Mond sind Bilder von aneinander<br />

gekuschelten Häusern, Laternen die<br />

auch Blumen sein können, Blumen<br />

die auch Bäume sein können, Laternen<br />

die neugierig sind und sich<br />

auf den Weg machen, Litfaßsäulen<br />

im Gespräch, Engel in der Stadt,<br />

blühende Blumen in der Nacht und<br />

über allem der Mond. So beschreibt<br />

der 55-jährige Künstler seine Bilder<br />

selbst.<br />

Wenn das vierte Lichtlein brennt,<br />

werden am 19. Dezember um 16<br />

Uhr im Atrium der UKL-Kinderklinik<br />

Flötenklänge zur Weihnachtszeit erklingen.<br />

Die fünf „Damen“ im Teenageralter<br />

kommen aus Panitzsch.<br />

Alle hatten ab dem Grundschulalter<br />

bei Schwester Rosemarie Lohse von<br />

der Zentralambulanz der Inneren<br />

Medizin Flötenunterricht und mittlerweile<br />

können sie auf Sopran-, Alt-,<br />

Tenor- und Bassflöten auch Quartett<br />

spielen. „Am vierten Advent wollen<br />

wir verschiedene mehr oder auch<br />

weniger bekannte weihnachtliche<br />

Weisen zu Gehör bringen und hoffen,<br />

so den kleinen und großen Patienten<br />

und natürlich auch den Besuchern<br />

eine kleine Adventfreude zu bereiten“,<br />

so die musizierende Krankenschwester<br />

Rosemarie Lohse. Nach<br />

ihrem Auftritt bei den Kleinen werden<br />

die Künstlerinnen noch auf den<br />

Erwachsenenstationen Weihnachtsständchen<br />

darbieten.<br />

„O du fröhliche, o du selige gnadenbringende<br />

Weihnachtszeit“ – davon<br />

wollen wir hören und singen. Die<br />

Geschichte von der Geburt Christi erzählt,<br />

dass sich Gott auf den Weg zu<br />

uns Menschen macht, damit Friede<br />

werde in unseren Herzen und in<br />

dieser Welt. Lassen Sie sich herzlich<br />

zu unseren Gottesdiensten einladen<br />

am 24. Dezember zur Christvesper<br />

um 17 Uhr, am 26. Dezember zum<br />

2.Weihnachtsfeiertag um 10 Uhr<br />

und am 31. Dezember zum Altjahresabend<br />

um 17 Uhr in den Raum<br />

der Stille in der Frauen- und Kinderklinik.<br />

ml<br />

Die Bilder des <strong>Leipzig</strong>er Künstlers Dieter Trümpler sind ab 14. Dezember<br />

im Leukämie-Zentrum „José Carreras“ zu sehen. Foto: ukl<br />

BLUTBANK<br />

Knochenmarktypisierung: Eine gute Tat zum 2. Advent<br />

Die Blutbank des <strong>Leipzig</strong>er<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s lud<br />

am 5. Dezember zusammen<br />

mit dem Kriseninterventionsteam<br />

<strong>Leipzig</strong> e.V. zu einer Knochenmarktypisierungsaktion<br />

mit gleichzeitiger<br />

Blutspendemöglichkeit in<br />

das Seminargebäude der Universität<br />

<strong>Leipzig</strong> ein.<br />

Insgesamt entschlossen sich an<br />

diesem 2. Advent 132 engagierte<br />

Menschen aus <strong>Leipzig</strong> und Umgebung<br />

zu einer guten Tat: 118 von<br />

ihnen ließen sich in der Stammzellspenderdatei<br />

des <strong>Leipzig</strong>er<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s registrieren,<br />

von denen wiederum 49 zusätzlich<br />

eine lebensrettende Vollblutspende<br />

leisteten. Besonders erfreulich: 27<br />

Erstspender gaben zum ersten Mal<br />

450 ml ihres Lebenselixiers für<br />

einen guten Zweck.<br />

Im Fokus der Aktion stand der<br />

fünfjährige Romeo, der aufgrund<br />

einer akuten Leukämie zurzeit auf<br />

der Kinderonkologischen Station<br />

im <strong>Leipzig</strong>er <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

behandelt wird. Leukämiepatienten<br />

kann, wenn eine medikamentöse<br />

Behandlung nicht mehr<br />

anschlägt, nur noch eine Stammzelltransplantation<br />

eines gewebeidentischen<br />

Knochenmark- bzw.<br />

Stammzellspenders helfen. Da sich<br />

die Suche nach passenden Gewebespendern<br />

jedoch häufig <strong>als</strong> sehr<br />

langwierig gestaltet, werden weltweit<br />

immer wieder große Typisierungsaktionen<br />

in der Bevölkerung<br />

durchgeführt, um die Zahl der<br />

registrierten Stammzellspender<br />

stetig zu erhöhen.<br />

Foto: Michael Lindner<br />

Der Spendetermin der Blutbank<br />

in der <strong>Leipzig</strong>er Innenstadt war<br />

in Hinsicht auf die Resonanz der<br />

Typisierungs- und Blutspendewilligen<br />

ein großer Erfolg – selbst wenn<br />

derzeit noch nicht bekannt ist, inwieweit<br />

sich unter den 118 neu registrierten<br />

Stammzellspendern jemand<br />

befindet, der vielleicht schon<br />

bald für einen Patienten die Chance<br />

auf Heilung bedeuten kann.<br />

Der Vater von Romeo, Peter Große,<br />

Karate-Trainer Michael Schramm kam mit seinem Team extra aus<br />

Bad Lausick und ließ sich für den fünfjährigen Romeo typisieren.<br />

freute sich über die große Anteilnahme:<br />

„Selbst wenn Romeo keine<br />

Stammzellenspende braucht, dann<br />

können die vielen freiwilligen<br />

Spender vielleicht einem anderen<br />

Kind oder Erwachsenen damit geholfen<br />

haben.“ Und schließlich ließ<br />

er sich selbst auch den kostbaren<br />

und lebensrettenden roten Saft<br />

entnehmen.<br />

Wer sich ebenfalls gern typisieren<br />

lassen möchte, ist herzlich zu<br />

den regulären Öffnungszeiten der<br />

Blutbank am <strong>Leipzig</strong>er <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

willkommen. Wenn<br />

man bereits Vollblutspender ist,<br />

kann man die Typisierung gleich<br />

im Rahmen seines nächsten<br />

Aderlasses durchführen lassen<br />

– dann werden zur Bestimmung<br />

der Gewebemerkmale lediglich<br />

weitere 10 ml Blut in einem zusätzlichen<br />

Röhrchen entnommen.<br />

Anja Grießer<br />

Informationen rund um die Blutspende<br />

und Knochenmarktypisierung<br />

am <strong>Leipzig</strong>er <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

gibt es telefonisch unter<br />

0341 97 25 393 oder im Internet<br />

unter www.blutbank-leipzig.de.


8 KLINIKUM 2010<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

UNI-KINDERKLINIK<br />

Rote Clownsnase beim SC DHfK-Nikolausspielfest erwischt<br />

Flotti Lotti beeinflusst das Wettkampfgericht und sorgt trotzdem für gute Stimmung bei allen Teilnehmern<br />

des Spielfestes.<br />

Foto: SC DHfK<br />

Die Flotti Lotti hatte sich<br />

immer wieder dazwischen<br />

gestohlen, zwischen<br />

rund 230 Handballspielern<br />

der 1. und 2. Klassenstufen<br />

in der Ernst-Grube-Halle. Mal<br />

hakte sie sich bei den Torleuten<br />

ein, manchmal versuchte sie<br />

auch einen Ball auf dem Spielfeld<br />

zu ergattern. Und dann<br />

stupste sie hin und wieder auch<br />

die Schiedsrichter an.<br />

Immer war sie gern gesehen,<br />

auch wenn der Spielablauf<br />

beim diesjährigen SC DHfK-<br />

Nikolausspielfest dadurch oft<br />

ins Wanken geriet. Die Stimmung<br />

am 4. Dezember war<br />

aber einfach wunderbar unter<br />

den Kids aus <strong>Leipzig</strong>, dem<br />

Umland sowie aus Potsdam<br />

und ihren Eltern sowie dem<br />

ganzen Team des SC DHFK<br />

unter Leitung des Kindersportorganisators<br />

Daniel Andrä.<br />

Das sorgte auch dafür,<br />

dass Clownin Flotti Lotti alias<br />

Karina Esche von den Clownsnasen<br />

aus <strong>Leipzig</strong> am Ende für<br />

ihre Arbeit an der Unikinderklinik<br />

reich beschenkt wurde.<br />

Die Tombola an diesem Tag<br />

brachte über 600 Euro ein, die<br />

durch die Alexander Malios<br />

von der <strong>Leipzig</strong>er Kinderstiftung<br />

noch verdoppelt wurden.<br />

„Sonst sind wir tagtäglich<br />

unterwegs, kranke Kinder<br />

aufzubauen und ihnen ein Lächeln<br />

ins Gesicht zu zaubern“,<br />

so Karina Esche bei der Verkündung<br />

der Spendensumme.<br />

„Mit dem Geld können unsere<br />

sechs Clowns jetzt zusätzlich<br />

auf den Stationen der Kinderklinik<br />

mehr Freude bringen.“<br />

Den Spendenscheck gab es<br />

aber noch nicht. Der wird am<br />

13. Dezember in der Kinderklinik<br />

überreicht, wenn die<br />

1. Männermannschaft des SC<br />

DHFK den kranken Kindern<br />

einen Besuch abstatten und zusammen<br />

mit den Clownsnasen<br />

den Klinikalltag aufhellen will.<br />

Michael Lindner<br />

BIBLIOTHEK<br />

Rollendes Futter für Leseratten<br />

Stiefel mussten nicht<br />

extra geputzt werden<br />

am Nikolaustag.<br />

Geschenke gab es ja<br />

trotzdem. Jedoch nicht<br />

nur für ein Kind, sondern<br />

gleich für viele und<br />

für lange Zeit. Thomas<br />

Rummel von der Firma<br />

Dussmann kam in das<br />

Zentrum für Frauen- und<br />

Kindermedizin und übergab<br />

an die Kinderintensivstation<br />

eine fahrbare<br />

Bibliothek.<br />

„Der Dussmann Stiftung<br />

liegt Kinder und deren<br />

kulturelle Bildung sehr am<br />

Herzen“, so der verantwortliche<br />

Niederlassungsleiter<br />

bei der Spendenübergabe<br />

an IST-Oberarzt<br />

Dr. Werner Siekmeyer,<br />

Dr. Manuela Siekmeyer,<br />

Schwester Monika Hinkeldey<br />

und Schwester Evelyn<br />

Mohr. Stolz schoben die<br />

vier das bunt gefüllte Regal<br />

dann auch schnell<br />

auf die Station, um den<br />

wartenden Leseratten ihr<br />

Buchstabenfutter zu überbringen.<br />

Der kaufmännische<br />

Departmentleiter Michael<br />

Hoge bedankte sich<br />

bei Thomas Rummel und<br />

seiner verantwortlichen<br />

Betriebsleiterin Mona<br />

Thümer im Namen aller<br />

Kinder und Eltern, denen<br />

jetzt die Zeit zwischen den<br />

Therapien durch Vor- und<br />

Selberlesen jetzt angenehmer<br />

gestaltet werden<br />

kann.<br />

ml<br />

Freude bei den Großen über die Bücherspende für die Kleinen.<br />

Foto: M. Lindner<br />

TREFFEN<br />

Dank an alle Ehrenamtlichen<br />

Der Lohn des Amtes ist<br />

das Amt selbst: Diesem<br />

Zitat vom Philosophen<br />

Seneca folgend versehen im<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

gut 46 ehrenamtliche Damen<br />

und Herren einen freiwilligen<br />

Dienst am Patienten und auch<br />

für deren Angehörige. Allein in<br />

diesem Jahr werden ca. 4000<br />

Stunden zusammenkommen.<br />

Zeiten, in denen die helfenden<br />

Hände im Spielzimmer der Kinderklinik<br />

sich mit den Familien<br />

von erkrankten Kindern befassen,<br />

Wartezeiten gemeinsam<br />

mit den Kindern überbrücken,<br />

Vorlesen und Spielen. Zeiten,<br />

in denen es gilt die Patientenbibliothek<br />

neu zu sortieren, zu<br />

erfassen und für die großen und<br />

kleinen lesehungrigen Patienten<br />

zu verteilen. Zeiten, um sich um<br />

schwerst kranke und sterbende<br />

Mitmenschen zu kümmern,<br />

nachts an ihrem Bett zu sitzen<br />

und ihnen das Gefühl zu<br />

geben, in der Dunkelheit nicht<br />

allein sein zu müssen. Zeiten,<br />

in denen die Angehörigen von<br />

Sterbenden einen Halt finden<br />

können. Aber auch Zeiten, die<br />

dem Pflegepersonal Freiräume<br />

schaffen, sich um weitere Patienten<br />

intensiver zu kümmern.<br />

So weisen auch die Dankesworte,<br />

die auf der Weihnachtsfeier<br />

für diese ehrenamtlichen Helfer<br />

am 2. Dezember vom Leiter des<br />

Pflegemanagements Klaus Tischler<br />

gesprochen wurden, in viele<br />

Richtungen: Danke vom Klinikum<br />

für die geleistete Arbeit, Danke<br />

von den Stationen für die Unterstützung<br />

bei der Betreuung, Danke<br />

von den<br />

Angehörigen<br />

für die Fürsorge<br />

ihrer<br />

Liebsten und<br />

besonders<br />

Dank von den<br />

Patienten für<br />

den Raum,<br />

den sie einnehmen<br />

dürfen<br />

mit ihrer<br />

Krankheit.<br />

M o n i k a<br />

Stader und<br />

Edith Zimmermann,<br />

die beide die insgesamt<br />

fünf Gruppen der ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter betreuen,<br />

sind auch voll des Lobes und der<br />

Foto: ukl<br />

Begeisterung, wie sich diese unbezahlte<br />

Tätigkeit seit 2003 entwickelt<br />

hat und welche positiven<br />

Effekte in der psychosozialen Betreuung<br />

der kranken Menschen<br />

dadurch erreicht wurden.<br />

Erstm<strong>als</strong> kamen die grünen<br />

Engel, helfenden Engel, Kliniklotsen<br />

und Mitstreiter vom<br />

psychosozialen Palliativteam in<br />

dieser Runde zusammen: bei<br />

Kaffee und Kuchen, Geschichten<br />

zur Weihnachtszeit und<br />

kleinen Aufmerksamkeiten <strong>als</strong><br />

Dank für das ausgeübte Amt.<br />

Und vielleicht finden sich über<br />

das Nachdenken über Senecas<br />

weisen Spruch neue helfende<br />

Hände, die des Ehrenamtes wegen<br />

kommen.<br />

ml


UNIVERSITÄTS-LEBEN 9<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

KUSTOS<br />

Der neue Herr über <strong>Leipzig</strong>s altägyptische Schätze<br />

Seit dem 1. Oktober ist Dietrich<br />

Raue der neue „Herr“<br />

über knapp 7000 Schätze<br />

aus dem alten Ägypten. Der<br />

neue Kustos des Ägyptischen<br />

Museums in <strong>Leipzig</strong> zog direkt<br />

aus dem Land am Nil an seinen<br />

neuen Arbeitsort, wo er sich<br />

einiges vorgenommen hat: Er<br />

will vor allem die Menschen<br />

und Gäste der Stadt für diese<br />

einzigartige akademische Lehrsammlung<br />

altägyptischer Zeitzeugen<br />

interessieren. Das Museum,<br />

das seit Juni sein neues<br />

Domizil im Kroch-Hochhaus am<br />

Augustusplatz hat, soll auch für<br />

Nicht-Archäologen ein Begriff<br />

werden und künftig wesentlich<br />

mehr Besucher anziehen <strong>als</strong><br />

bisher. „Bisher hatten wir an<br />

sehr guten Tagen 120 Besucher.<br />

Ich würde mich freuen, wenn<br />

so viele regelmäßig kommen<br />

würden“, sagt der 43-Jährige,<br />

der die Nachfolge von Friederike<br />

Seyfried angetreten hat. Sie<br />

hat im August die Leitung des<br />

Ägyptischen Museums in Berlin<br />

übernommen.<br />

„Ägyptische Statuen entsprechen<br />

auch noch heute unserem<br />

Schönheitsideal“, sagt Raue, der<br />

zuvor zehn Jahre am Deutschen<br />

Archäologischen Institut in Kairo<br />

gearbeitet hat. Schon jetzt<br />

werden spezielle Führungen für<br />

Schüler der fünften und sechsten<br />

Ägyptisches Museum <strong>Leipzig</strong>: Auf etwa 500 Quadratmetern ist damit nahezu der gesamte Bestand<br />

der ältesten ägyptologischen Lehrschausammlung einer deutschen Universität zu sehen. Foto: ake<br />

Klasse angeboten. Dies soll nach<br />

den Vorstellungen des gebürtigen<br />

Leverkuseners künftig auf alle<br />

Klassenstufen ausgeweitet werden<br />

– immer mit altersgerechter,<br />

fachkundiger Führung durch die<br />

Sammlung. „Ethik- und Religionsunterricht<br />

sind auch im Ägyptischen<br />

Museum möglich“, meint<br />

der Experte. Dafür will er künftig<br />

die Werbung an Schulen für sein<br />

Haus verstärken. Neben Raue<br />

selbst laden auch sein Assistent<br />

und Studenten der Ägyptologie<br />

zu den Rundgängen durch die<br />

Räume im Art-déco-Stil ein. Es<br />

sei eine „<strong>Leipzig</strong>er Spezialität“,<br />

dass die Ausbildung zu solchen<br />

Führungen Teil der Lehre ist.<br />

Dies ist nach den Worten Raues<br />

ganz im Sinne des Archäologen<br />

Georg Steindorff, nach dem das<br />

<strong>Leipzig</strong>er Museum benannt wurde.<br />

Der neue Kustos des Ägyptischen<br />

Museums will insgesamt<br />

die Werbung für sein Haus verstärken,<br />

mehr Schilder im Eingangsbereich<br />

aufstellen und auf<br />

Plakaten überall in der Stadt für<br />

die Ausstellung werben. Vorstellbar<br />

wäre für ihn auch eine großflächige<br />

Reklame auf dem <strong>Leipzig</strong>er<br />

Hauptbahnhof. „Ich setze auf<br />

einen ausgeprägten Tagestourismus.<br />

Viele wissen gar nichts vom<br />

Ägyptischen Museum in <strong>Leipzig</strong>“,<br />

weiß er. Einen höheren Bekanntheitsgrad<br />

des Museums verspricht<br />

sich Raue auch von der<br />

monatlichen öffentlichen Vortragsreihe<br />

„Aegyptiaca“, die seit<br />

längerem gemeinsam mit dem<br />

Grassi Museum für Musikinstrumente<br />

der Universität <strong>Leipzig</strong><br />

veranstaltet wird. Im nächsten<br />

Jahr soll sie unter dem Motto<br />

„Ausgepackt und wiederentdeckt“<br />

stehen. Peu á peu werden<br />

die viele Jahre aus Platzmangel<br />

in <strong>Magazin</strong>en untergebrachten<br />

Schätze des Museums der Öffentlichkeit<br />

präsentiert.<br />

„Mich reizt an <strong>Leipzig</strong> die Kombination<br />

einer hochwertigen<br />

Sammlung und Museumsarbeit“,<br />

sagt Raue, der selbst Vorlesungen<br />

an der Universität hält<br />

und seine Erfahrungen an zukünftige<br />

Ägyptologen weitergibt.<br />

In den vergangenen zehn Jahren<br />

war er häufig bei Ausgrabungen<br />

in der 4500 Jahre alten oberägyptischen<br />

Stadt Elephantine<br />

in der Nähe von Assuan dabei.<br />

Dort fand er unter anderem eine<br />

4200 Jahre alte Bäckerei. Im<br />

Dezember fliegt Raue wieder<br />

nach Ägypten, um einen geeigneten<br />

Ort für eine erneute Ausgrabung<br />

zu finden. Dabei wird<br />

er von Studenten begleitet. Für<br />

sie ist das ein spannender Teil<br />

ihrer Ausbildung.<br />

unl<br />

BERUFUNG<br />

Erste Professorin an Juristenfakultät<br />

Sie ist seit langer Zeit wieder<br />

die erste Professorin an der<br />

Juristenfakultät der Universität<br />

<strong>Leipzig</strong> und fühlt sich<br />

in dieser Männerdomäne pudelwohl:<br />

Als Katharina Beckemper<br />

zum 1. Oktober dieses Jahres<br />

ernannt wurde, ging für sie ein<br />

Traum in Erfüllung. Die 40-Jährige,<br />

die bereits seit April vergangenen<br />

Jahres <strong>als</strong> Lehrstuhlvertreterin<br />

in <strong>Leipzig</strong> arbeitet,<br />

wurde von ihren 20 männlichen<br />

Kollegen „unheimlich herzlich<br />

aufgenommen“, wie sie selbst<br />

sagt.<br />

„Ich habe die Lehrstuhlvertretung<br />

<strong>als</strong> große Chance empfunden“,<br />

berichtet die Niedersächsin,<br />

die inzwischen „mit<br />

ganzem Herzen <strong>Leipzig</strong>erin“<br />

ist. Als sie vor einigen Monaten<br />

hierher zog, lag eine achtjährige<br />

Zeit <strong>als</strong> wissenschaftliche Assistentin<br />

an der Juristischen Fakultät<br />

der Universität Potsdam<br />

hinter ihr. Im Jahr 2009 wurde<br />

sie zum Thema ökonomische<br />

Analyse der Täuschungsdelikte<br />

des Wirtschaftsstrafrechts<br />

habilitiert. Am konkreten, in<br />

der eigenen Familien erlebten<br />

Fall ging sie der Frage nach, ob<br />

Gebrauchtwagenverkäufer<br />

ihren<br />

Kunden sagen<br />

müssen, dass ihre<br />

Neuerwerbung zuvor<br />

<strong>als</strong> Mietwagen<br />

verwendet wurde.<br />

Das Ergebnis ihrer<br />

Analyse lautete:<br />

Der Kunde hätte<br />

beim Kauf darüber<br />

informiert werden<br />

müssen. „Ich hab<br />

versucht, mit der<br />

Ökonomie zu erklären,<br />

was eine<br />

Lüge ist“, sagt die<br />

junge Professorin.<br />

Foto: Uni <strong>Leipzig</strong><br />

Katharina Beckemper ist<br />

neue Jura-Professorin.<br />

Eigentlich wollte Beckemper<br />

bereits Mitte der neunziger<br />

Jahre zum Studium nach <strong>Leipzig</strong><br />

kommen. Sie lebte dam<strong>als</strong><br />

in Osnabrück, wo sie Rechtswissenschaften<br />

studierte, und<br />

hatte sich in der sächsischen<br />

Stadt bereits alles angeschaut.<br />

Als sie allerdings in einer Zeitschrift<br />

von einem ihr bekannten<br />

Hochschullehrer las, der in<br />

Potsdam unterrichtet, änderte<br />

sie kurzerhand ihre Zukunftspläne.<br />

„Ich dachte – das ist eine<br />

Fügung des Schicks<strong>als</strong>“, berichtet<br />

die heutige<br />

Expertin für Wirtschaftsstrafrecht.<br />

Sie ging nach Potsdam,<br />

wo sie 1997<br />

eine Stelle bekam.<br />

Für ihre Professur in<br />

<strong>Leipzig</strong> hat sich Katharina<br />

Beckemper<br />

vorgenommen, das<br />

bisher nur marginal<br />

im Studium vermittelte<br />

Wirtschaftsstrafrecht<br />

fest im<br />

Lehrplan zu verankern.<br />

„Es ist jetzt<br />

erst richtig populär“, sagt die<br />

Juristin. In ihrer Fachrichtung<br />

müsse ein Jurist wirtschaftliche<br />

Zusammenhänge verstehen,<br />

erläutert die Professorin. Sie<br />

hofft, dass auch im Wirtschaftsstrafrecht<br />

bald mehr Frauen tätig<br />

sind, zumal sie in ihren Vorlesungen<br />

stets vor deutlich mehr<br />

jungen Frauen <strong>als</strong> Männern<br />

steht. Und die freuen sich, auch<br />

mal von einer Frau juristisches<br />

Fachwissen vermittelt zu bekommen.<br />

„Das wird sich jetzt<br />

ändern. Ich kenne relativ viele<br />

Habilitandinnen im juristischen<br />

Bereich“, sagt Beckemper. unl<br />

WISSENSCHAFTS-SHOW<br />

Rund um die Welt<br />

mit den Uni-Physikern<br />

Die Weihnachtsvorlesung<br />

der Experimentalphysik<br />

steht in diesem Jahr unter<br />

dem Motto „In 80 Minuten<br />

um Welt“. Dieser dem Jules-<br />

Verne-Klassiker entlehnte Titel<br />

bedeutet <strong>als</strong> Leitmotiv der diesjährigen<br />

Physik-Weihnachtsvorlesung<br />

zweierlei, erläutert<br />

Organisator Professor Marius<br />

Grundmann: „Die vorgestellten<br />

Experimente beziehen sich<br />

zum einen auf verschiedene<br />

Arten der Fortbewegung. Hier<br />

reicht die Palette vom klassischen<br />

Heißluftballon bis hin zu<br />

unterschiedlich angetriebenen<br />

Raketen. Zum anderen bietet<br />

die Reise Gelegenheit, viele<br />

Herren Länder anzusteuern<br />

und physikalische ‚Wunder‘ zu<br />

bestaunen.“<br />

So fliegen Weihnachtsmänner<br />

auf einer Aluminiumscheibe<br />

auf wundersame Weise durch<br />

die Lüfte – in Anlehnung an<br />

die geheimnisumwitterte Area<br />

51, ein militärisches Sperrgebiet<br />

im südlichen Nevada<br />

(USA), das vor allem wegen der<br />

Erforschung außerirdischer<br />

Lebensformen zahlreiche Verschwörungstheorien<br />

hervorbrachte.<br />

Professor Grundmann<br />

lässt auch aus Papier gefaltete<br />

Origami-Boote in einem leeren<br />

Aquarium schweben. Es<br />

entstehen Muster im Sahara-<br />

Sand, englischer Regen erzeugt<br />

seine eigenen Blitze, und eine<br />

Flüssigkeit wird warm, wenn<br />

sie gefriert.<br />

Zudem wird ein Beschleunigungssensor<br />

vom Balkon des<br />

Hörsa<strong>als</strong> fallen gelassen und<br />

die dabei auftretenden Kräfte<br />

gemessen. Im freien Fall wird<br />

auf diese Art demonstriert, was<br />

passiert, wenn Santa Claus den<br />

Schornstein verpasst.<br />

Diese und viele weiteren Experimente<br />

– erstaunliche,<br />

kurzweilige aber auch tiefgründige<br />

– führen Professor<br />

Grundmann und sein Team<br />

am Donnerstag, 16. Dezember<br />

2010 im Großen Hörsaal der<br />

Physik, Linnéstraße 5, ab 9.15<br />

Uhr vor. Für weihnachtliche<br />

Stimmung sorgt Musik vom<br />

Blaswerk <strong>Leipzig</strong>. mr


10 POLITIK SPEZIAL<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

PISA-STUDIE<br />

Leseförderung mit Büchergeschenken und Elternhilfe<br />

Beim Lesen zeigen noch<br />

immer viele deutsche<br />

Schüler erhebliche<br />

Schwächen. Insgesamt schnitten<br />

sie bei der neuen PISA-<br />

Schulstudie nur mittelmäßig<br />

ab, gut 18 Prozent der 15-Jährigen<br />

gehören sogar zur sogenannten<br />

Risikogruppe mit<br />

eklatanten Mängeln. Das Bundesbildungsministerium<br />

rief<br />

deshalb zusammen mit der<br />

Stiftung Lesen die Initiative<br />

„Lesestart“ ins Leben, die im<br />

kommenden Jahr starten soll.<br />

Das Programm zielt besonders<br />

darauf, Kinder aus sozial<br />

schwachen und bildungsfernen<br />

Familien früh an Bücher<br />

heranzuführen. Dazu sollen<br />

die Kinder im Alter von ein<br />

bis sechs Jahren zum Lesen<br />

und ihre Eltern zum Vorlesen<br />

ermutigt werden. Die Initiative<br />

konzentriert sich zunächst auf<br />

soziale Brennpunkte.<br />

Nicht alltäglich bei deutschen Schülern: Der zehnjährige Dan liest im elterlichen Wohnzimmer ein Buch.<br />

„Lesestart“ gliedert sich in<br />

drei Schritte: Zunächst sollen<br />

einjährige Kinder und ihre<br />

Eltern bei der vorgeschriebenen<br />

Vorsorgeuntersuchung U6<br />

ein kostenloses Lesestart-Set<br />

erhalten, das ein Bilderbuch,<br />

Lesetipps für Eltern und Hinweise<br />

auf Initiativen vor Ort<br />

enthält. Dieses Angebot gibt<br />

es zunächst nicht flächendeckend,<br />

vielmehr sollen in Zusammenarbeit<br />

mit den Kommunen<br />

vor allem in sozialen<br />

Brennpunkten die Sets verteilt<br />

werden.<br />

Ein zweites Lesestart-Set gibt<br />

es für Kinder im Alter von drei<br />

Jahren und ihre Eltern. Diese<br />

sollen in den örtlichen Bibliotheken<br />

verteilt werden, wozu<br />

diese eng mit den Kindertagesstätten<br />

zusammenarbeiten.<br />

Dadurch soll den Familien<br />

auch der Weg zu den Büchereien<br />

geebnet werden. Das<br />

dritte Set gibt es dann zum<br />

Schulstart. Sowohl in Bibliotheken<br />

und in Schulen wird das<br />

Angebot nicht flächendeckend<br />

sein, sondern zunächst auf<br />

ausgewählte Stadtviertel oder<br />

Regionen beschränkt bleiben.<br />

Das Programm ist zunächst auf<br />

acht Jahre ausgerichtet. Das<br />

Foto: dpa<br />

Bundesbildungsministerium<br />

finanziert es mit insgesamt 26<br />

Millionen Euro. Die Initiative<br />

knüpft an erste Pilotprojekte<br />

in Deutschland an. Internationales<br />

Vorbild ist das Projekt<br />

„Bookstart“ in Großbritannien.<br />

AFP<br />

KONSEQUENZEN<br />

Forscher fordert neues Ganztagsschulprogramm<br />

Der deutsche Pisa-Forscher<br />

Eckhard Klieme<br />

hält ein weiteres Bund-<br />

Länder-Programm zum Ausbau<br />

von mehr Ganztagsschulen<br />

für erforderlich. „Es darf aber<br />

kein neues Bauprogramm sein,<br />

sondern müsste in die Inhalte<br />

fließen, in besseren Unterricht<br />

und ein besseres Förder- und<br />

Freizeitprogramm“, sagte<br />

Klieme der Wochenzeitung<br />

„Die Zeit“. Der Frankfurter<br />

Erziehungswissenschaftler hat<br />

den deutschen Teil der neuen<br />

Pisa-Studie geleitet.<br />

Die rot-grüne Bundesregierung<br />

hatte 2004 gegen heftigen Widerstand<br />

der unionsgeführten<br />

Bundesländer ein erstes Ganztagsschulprogramm<br />

in einem<br />

Umfang von vier Milliarden<br />

Euro durchgesetzt. Auf Druck<br />

der Länder durfte jedoch der<br />

Bund nur in Baumaßnahmen<br />

investieren. 2006 setzte der<br />

damalige hessische Ministerpräsident<br />

Roland Koch (CDU)<br />

bei der Föderalismusreform<br />

ein Kooperationsverbot im<br />

Grundgesetz durch, dass dem<br />

Doris Ahnen (SPD), Prof. Eckhard Klieme, Bundesbildungsministerin<br />

Annette Schavan (CDU) und Heino von Meyer (OECD) bei der<br />

Vorstellung der aktuellen PISA-Studie (v.l.).<br />

Foto: AFP<br />

Bund direkte Investitionen in<br />

die Schulen untersagt. Der<br />

Präsident der Universität<br />

Hamburg, Dieter Lenzen, kritisierte<br />

den Bildungsföderalismus<br />

<strong>als</strong> „unglaubliche Leistungsbremse“<br />

in Deutschland.<br />

Ungeachtet der verbesserten<br />

Testergebnisse gebe es in der<br />

Bildungspolitik immer noch<br />

reichlich Nachholbedarf, sagte<br />

Lenzen der dpa in Hamburg.<br />

Als „richtigen Weg“ bezeichnete<br />

Lenzen den bundesweiten<br />

Trend zu zentralen Bildungsstandards.<br />

Der Bildungsforscher Manfred<br />

Prenzel, der 2003 und 2006<br />

die deutschen Teile der Pisa-<br />

Studien verantwortete, übte in<br />

der „Zeit“ Kritik an den Gymnasien.<br />

Sie betrieben zu wenig<br />

Spitzenförderung. Auch an anderen<br />

Schulen könnten Schüler<br />

inzwischen das Abitur ablegen.<br />

„Wenn die Gymnasien in der<br />

Konkurrenz bestehen wollen,<br />

dann müssen sie den besonders<br />

leistungsstarken Schülern<br />

einfach mehr bieten.“<br />

Sachsens Kultusminister Roland<br />

Wöller (CDU) forderte eine<br />

bessere Lehrerausbildung.<br />

„Der Bund sollte gemeinsam<br />

mit den Ländern eine Exzellenzinitiative<br />

ins Leben rufen“,<br />

sagte der CDU-Politiker der<br />

Nachrichtenagentur dpa in<br />

Dresden. Wenn der Aufwärtstrend<br />

bei Pisa anhalten solle,<br />

müsse mehr in die Qualität der<br />

Lehrerausbildung investiert<br />

werden.<br />

Auch der Wissenschaftler<br />

Ewald Terhart von der Universität<br />

Münster forderte eine<br />

bessere Qualifikation der Lehrer.<br />

„Um die Weiterbildung<br />

von Lehrern steht es im Vergleich<br />

zu anderen Berufen sehr<br />

schlecht“, sagte er der dpa in<br />

Münster. Um die anhaltend<br />

schlechten Schulleistungen<br />

von Kindern aus bildungsfernen<br />

Familien zu verbessern,<br />

müssten bereits in den Kindergärten<br />

stärker qualifizierte Erzieher<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Seit dem ersten Pisa-Test vor<br />

zehn Jahren sind die deutschen<br />

Schulen etwas besser geworden.<br />

In Naturwissenschaften<br />

und Mathematik erreichen die<br />

15-jährigen Schüler in Deutschland<br />

jetzt das obere Leistungsdrittel<br />

der 34 wichtigsten<br />

OECD-Industrienationen. In<br />

der wichtigsten Lerndisziplin,<br />

dem Lesen und Verstehen von<br />

Texten, bleibt Deutschland allerdings<br />

nur Mittelmaß. Trotz<br />

einiger Verbesserungen bei<br />

Migrantenkindern und Risikoschülern<br />

bleibt auch die soziale<br />

Förderung in den deutschen<br />

Schulen weiter mangelhaft.<br />

Pisa wird von der Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (OECD)<br />

in Paris veranstaltet. dpa


POLITIK I WIRTSCHAFT 11<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

GESETZGEBUNG<br />

Wulff reicht heißes Eisen Atomkraft nach Karlsruhe weiter<br />

Kurz vor der historischen<br />

Entscheidung für die<br />

deutsche Energiepolitik<br />

gab sich Christian Wulff ziemlich<br />

entspannt. Am Nachmittag<br />

des 8. Dezember plauderte<br />

er mit Studenten der Berliner<br />

Kunsthochschule UdK. Interessiert<br />

schaute er sich eine Probe<br />

von angehenden Schauspielern<br />

an, die das Leben von Unternehmensberatern<br />

auf die Bühne<br />

brachten. Eine gute halbe<br />

Stunde später dominierte dann<br />

das Staatsoberhaupt selbst die<br />

politische Bühne in der Hauptstadt.<br />

Um 17.02 Uhr gab der Bundespräsident<br />

in einer nüchtern<br />

formulierten Erklärung grünes<br />

Licht für die längeren Atomlaufzeiten,<br />

die Atomsteuer, den<br />

Milliardenfonds zum Ausbau<br />

der Öko-Energie und das Energiekonzept<br />

der Bundesregierung.<br />

Während auf den Fluren<br />

im Kanzleramt und in den Vorstandsetagen<br />

der Stromriesen<br />

Eon, RWE, EnBW und Vattenfall<br />

wohl die Sektkorken geknallt<br />

haben, dürften sich die<br />

Atomgegner verständnislos die<br />

Haare raufen.<br />

Bis zuletzt hatten Umweltschützer,<br />

Opposition und Stadtwerke<br />

darauf gesetzt, dass Wulff die<br />

schwarz-gelben Atomgesetze<br />

doch nicht absegnet. Über<br />

127 000 Menschen stellten sich<br />

mit einem Online-Appell unter<br />

dem Motto „Wulff tu’s nicht“<br />

hinter die Forderung, „einen<br />

kalkulierten Verfassungsbruch<br />

zu stoppen“.<br />

Die Verschwörungstheorien<br />

gingen in die Richtung, dass<br />

der frühere CDU-Regierungschef<br />

in Hannover sich mit einer<br />

Ablehnung wirkungsvoll von<br />

Kanzlerin Angela Merkel hätte<br />

absetzen können, die ihn mit<br />

ins höchste Staatsamt gehievt<br />

hatte. Ein Fünkchen Hoffnung<br />

fanden die Atomkraftgegner<br />

auch darin, dass in Wulffs Regierungszeit<br />

in Niedersachsen<br />

sein Sprecher eine Zustimmung<br />

des Bundesrates für erforderlich<br />

hielt.<br />

Auch war von vielen erwartet<br />

worden, dass Wulff noch länger<br />

die heikle Angelegenheit prüfen<br />

würde, ob der Bundesrat das<br />

Atompaket mit den längeren<br />

Laufzeiten nur abnicken durfte<br />

und ob er nicht die Möglichkeit<br />

hätte bekommen müssen,<br />

es komplett zu stoppen. Die<br />

Länder sind für die Atomaufsicht<br />

zuständig. Auch millionenschwere<br />

Nachrüstungen<br />

der in die Jahre gekommenen<br />

Meiler müssen sie abnehmen.<br />

Die letzten der 17 AKW waren<br />

1988 ans Netz gegangen. Sie<br />

seien aber durch regelmäßige<br />

Revisionen auf dem modernsten<br />

Stand und gehörten weltweit zu<br />

den sichersten, argumentieren<br />

die Betreiber.<br />

Am 26. November hatte das<br />

Bundespräsident Christian Wulff hat die Gesetze der schwarz-gelben<br />

Regierung für längere Atomlaufzeiten unterschrieben. Foto: dpa<br />

Atompaket die Hürde Bundesrat<br />

genommen. Diese war aber von<br />

Schwarz-Gelb bewusst niedrig<br />

aufgestellt worden, weil Union<br />

und FDP nicht zustimmungspflichtige<br />

Gesetze ausformuliert<br />

hatten. Die Länderkammer<br />

hätte höchstens mit Mehrheit<br />

den Vermittlungsausschuss<br />

einschalten können, um das<br />

Inkrafttreten der Atomgesetze<br />

zum 1. Januar noch zu verhindern.<br />

Selbst in Unions-geführten<br />

Ländern gab es großen<br />

Unmut gegen die Atomsteuer,<br />

die große Lücken in die Kassen<br />

der Länder reißen könnte.<br />

Bis in die Morgenstunden<br />

feilschte seinerzeit Kanzlerin<br />

und CDU- Chefin Merkel mit ihren<br />

schwarzen Landesfürsten.<br />

Am Ende gaben die sich mit<br />

der Zusage zufrieden, dass sie<br />

möglicherweise einen Ausgleich<br />

erhalten werden. Der Bund will<br />

für die im Schnitt zwölf Jahre<br />

längeren Laufzeiten bis 2016<br />

von den Konzernen jährlich 2,3<br />

Milliarden Euro kassieren.<br />

Aber auch mit Wulffs Unterschrift<br />

haben die Atomkonzerne<br />

noch keine endgültige Planungssicherheit.<br />

Die SPD-geführten<br />

Länder haben die Klageschriften<br />

bereits fertig und müssen<br />

sie nur noch beim Verfassungsgericht<br />

in Karlsruhe einreichen.<br />

Fachleute erwarten, dass sich<br />

der Konflikt lange hinziehen<br />

könnte. Sollten die Richter am<br />

Ende die Atombeschlüsse kippen,<br />

wäre dies nun nicht mehr<br />

nur für Merkel, sondern auch<br />

für Wulff eine herbe Schlappe.<br />

Immerhin muss sich der Bundespräsident<br />

nun keine Gedanken<br />

mehr über das unmoralische<br />

Angebot von Charlotte<br />

Roche machen: Die Moderatorin<br />

und Buchautorin hatte Wulff<br />

medienwirksam offeriert, mit<br />

ihm ins Bett zu gehen, wenn er<br />

den „Atom-Deal“ nicht unterschreibt.<br />

Tim Braune<br />

DATENKLAU<br />

Wikileaks-Unterstützer machen mobil<br />

Nach der Verhaftung von<br />

Wikileaks-Chef Julian<br />

Assange gehen Hackergruppen<br />

massiv gegen seine<br />

Gegner vor. Cyber-Angriffe<br />

legten die Website des schwedischen<br />

Anwalts im Strafverfahren<br />

gegen Assange sowie<br />

Websites von Firmen lahm,<br />

die der Enthüllungsplattform<br />

die Zusammenarbeit aufgekündigt<br />

hatten. Derweil kündigte<br />

eine isländische Computerfirma<br />

Klage gegen das<br />

Kreditkarteninstitut Visa an.<br />

Assange hatte sich Anfang Dezember<br />

der Polizei in London<br />

gestellt, nachdem die schwedische<br />

Justiz ihn per europäischem<br />

Haftbefehl wegen des<br />

Vorwurfs der Vergewaltigung<br />

von zwei Frauen in Schweden<br />

gesucht hatte. Die Website der<br />

Kanzlei ihres Rechtsvertreters<br />

wurde nun Ziel von Hacker-<br />

Angriffen, wie der Anwalt der<br />

Frauen, Claes Borgström, in<br />

Stockholm sagte. Er beteuerte,<br />

das Vergewaltigungsverfahren<br />

Eine Demonstrantin protestiert vor dem Londoner Westminster-<br />

Gericht gegen die Inhaftierug von Julian Assange. Foto: AFP<br />

gegen Assange habe nichts mit<br />

den Wikileaks-Enthüllungen<br />

zu tun. Zuvor war bereits die<br />

Website der schwedischen<br />

Staatsanwaltschaft attackiert<br />

worden.<br />

Weiteres Ziel von Cyber-Attacken<br />

waren die Schweizer<br />

Postbank Postfinance, die<br />

Assanges Konto gesperrt<br />

hatte, sowie das US-Internet-<br />

Bezahlsystem Paypal, das<br />

nach der Veröffentlichung von<br />

Dokumenten des US-Außenministeriums<br />

durch Wikileaks<br />

dem Enthüllungsportal seine<br />

Dienste verwehrte. Eine Aktivistengruppe<br />

namens „AnonOps“<br />

teilte mit, sie habe auch<br />

die Website des Kreditkarteninstituts<br />

Mastercard lahmgelegt.<br />

Auch Mastercard und<br />

der Konkurrent Visa hatten<br />

alle Zahlungen an Wikileaks<br />

eingestellt. Wegen der Zahlungsblockade<br />

will die isländische<br />

Computerfirma DataCell<br />

jetzt den Kreditkartenriesen<br />

Visa verklagen, wie sie in einer<br />

Erklärung mitteilte.<br />

Ungeachtet der Verhaftung<br />

von Assange publizierte Wikileaks<br />

weiter geheime US-Dokumente.<br />

Wikileaks-Sprecher<br />

Kristinn Hrafnsson bekräftigte<br />

die Standfestigkeit des Enthüllungsport<strong>als</strong>:<br />

„Wir lassen uns keinen Maulkorb<br />

verpassen, weder durch<br />

rechtliche Schritte noch<br />

durch gemeinschaftliche Zensur.“<br />

Assange bekam seinerseits<br />

Unterstützung durch den<br />

britisch-australischen Staranwalt<br />

Geoffrey Robertson,<br />

der ihn vertreten will.<br />

In Deutschland stoßen die<br />

fortdauernden Enthüllungen<br />

durch Wikileaks derweil auf<br />

geteilte Meinungen. Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel<br />

(CDU) sagte in Berlin zu den<br />

wenig schmeichelhaften Beurteilungen<br />

deutscher Spitzenpolitiker<br />

in den US-Depeschen,<br />

dass ein großer Teil<br />

dessen, „das wir hier über<br />

uns in Deutschland erfahren<br />

haben, Bestandteil einer jeden<br />

besseren Party“ sei. Bundeswirtschaftsminister<br />

Rainer<br />

Brüderle (FDP) hielt nach<br />

Angaben einer Sprecherin an<br />

seinem Stasi-Vergleich fest.<br />

Brüderle hatte gesagt, Wikileaks’<br />

zwanghaftes Informationssammeln<br />

erinnere ihn an<br />

die ehemalige DDR-Staatssicherheit.<br />

AFP


12 KULTUR<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Rauch-Ausstellung<br />

in Botschaft<br />

Die deutsche Botschaft<br />

in Paris will den international<br />

renommierten Künstler<br />

Neo Rauch auch in Frankreich<br />

bekannter machen. Der aus<br />

<strong>Leipzig</strong> stammende Maler<br />

stellte Mitte Dezember in der<br />

Residenz des deutschen Botschafters<br />

eine Ausstellung<br />

mit drei Werken vor. Rauch<br />

sei einer der ganz großen<br />

deutschen Künstler unserer<br />

Zeit, so Außenminister Guido<br />

Westerwelle, der die Ausstellung<br />

eröffnete. „Unsere<br />

kulturelle Vielfalt ist ein Markenzeichen<br />

Deutschlands<br />

in der Welt.“ Eines der drei<br />

gezeigten Bilder hat Rauch<br />

eigens für einen Empfangsraum<br />

des Palais Beauharnais<br />

geschaffen. Unter dem Titel<br />

„Der Geborgene“ zeigt das<br />

großformatige Werk einen<br />

Krieger, der von zwei Begleitern<br />

aus dem Chaos gerettet<br />

wird. Er habe sich auf die<br />

Einladung des Botschafters<br />

hin zunächst nur eine „kleine<br />

vorweihnachtliche Auszeit“<br />

in Paris gönnen wollen<br />

und sei jetzt überwältigt von<br />

der Gesamtsituation, sagte<br />

Rauch. Die Bilder sollen <strong>als</strong><br />

kostenlose Leihgabe bis zum<br />

Sommer in der Botschafterresidenz<br />

bleiben. Das Palais ist<br />

nur für geladene Gäste und<br />

für angemeldete Besuchergruppen<br />

zugänglich. Auf dem<br />

Kunstmarkt erzielt Rauch mit<br />

seinen Werken sechsstellige<br />

Beträge.<br />

dpa<br />

Karl May komplett<br />

in sechs Wochen<br />

Eine Vielzahl von Studenten<br />

der sächsischen Hochschule<br />

Mittweida will einen<br />

neuen Rekord im Dauerlesen<br />

aufstellen. Im Frühjahr 2011<br />

soll sechs Wochen am Stück<br />

das Gesamtwerk von Karl<br />

May vorgetragen werden,<br />

kündigte eine Sprecherin des<br />

ehrgeizigen Projekts an. Dazu<br />

werden mehr <strong>als</strong> 3000 Vorleser<br />

gesucht. Sie sollen für<br />

jeweils 20 Minuten aus dem<br />

42 324 Seiten umfassenden<br />

Werk rezitieren. Ort der live<br />

im Internet übertragenen Veranstaltung<br />

wird genau die<br />

Zelle sein, in der May vom<br />

14. März bis zum 3. Mai<br />

1870 inhaftiert war. Genau<br />

141 Jahre später ist der Lesemarathon<br />

vorgesehen, mit<br />

dem die Mittweidaer Studenten<br />

auch gleich ins Guinness<br />

Buch der Rekorde wollen. Karl<br />

May (1842-1912), der geistige<br />

„Vater“ von Winnetou, Old<br />

Shatterhand und Kara Ben<br />

Nemsi, gilt mit mehr <strong>als</strong> 100<br />

Millionen verkauften Büchern<br />

<strong>als</strong> einer der meistgelesenen<br />

Schriftsteller deutscher Sprache.<br />

dpa<br />

DISKUSSION<br />

Verleger: „Faber ist das Bauernopfer“<br />

Der Petition an den <strong>Leipzig</strong>er<br />

Stadtrat, in der sich<br />

Autoren, Schauspieler,<br />

Maler und Verleger gegen ein<br />

Abwahlverfahren von Kulturbürgermeister<br />

Michael Faber<br />

wenden, haben sich mehrere<br />

Hundert Personen angeschlossen.<br />

Zu den Erstunterzeichnern<br />

gehört der Verleger, Herausgeber<br />

des Kunststoff-<strong>Magazin</strong>s<br />

und Schauspiel-Freundeskreis-<br />

Vorsitzender Jonas Plöttner.<br />

LVZ-Kulturredakteurin Nina<br />

May sprach mit ihm über politische<br />

Ränkespiele, den Schöngeist<br />

Faber und die Idee eines<br />

Beirates für Kultur.<br />

Frage: Sie setzen sich für einen<br />

Mann ein, der wiederholt Kritik<br />

am <strong>Leipzig</strong>er Schauspiel geübt<br />

hat und die Nebenspielstätte<br />

Skala schließen wollte. Dagegen<br />

protestierte der Freundeskreis<br />

unter Ihrer Leitung dam<strong>als</strong>.<br />

Weshalb diese Kehrtwende?<br />

Jonas Plöttner: Das ist in der<br />

Tat ein Spagat. Aber in unserer<br />

kulturellen Landschaft ist<br />

im Moment so viel im Argen,<br />

dass man einfach irgendwann<br />

Stellung beziehen muss – <strong>als</strong><br />

Jonas Plöttner, nicht unbedingt<br />

<strong>als</strong> Vorsitzender des Freundeskreises.<br />

Im Übrigen bin ich<br />

kein Anwalt für Sebastian Hartmann,<br />

sehe etwa die Spaltung<br />

des Publikums selbst kritisch.<br />

Und Faber dagegen, ein Musterschüler?<br />

Nein. Das finden weder ich<br />

noch die meisten Erstunterzeichner<br />

der Petition. Er hat<br />

viele Fehler gemacht, vielleicht<br />

zu viele. Missglückt ist zum Beispiel<br />

die harsche öffentlich geäußerte<br />

Kritik an Hartmann. Als<br />

Mensch kann er eine Position<br />

haben, <strong>als</strong> Kulturbürgermeister<br />

sollte er sich zurücknehmen.<br />

STREIT<br />

Türkei „verstaatlicht“ ihre Hymne<br />

Die Türkei verstaatlicht ihre<br />

Nationalhymne. Im Eilverfahren<br />

will das Kabinett in<br />

Ankara einen Beschluss fassen, mit<br />

dem das Urheberrecht daran dem<br />

türkischen Staat gehört, wie Regierungssprecher<br />

Cemil Cicek nach<br />

Presseberichten mitteilte. Anlass<br />

waren Ansprüche der deutschen<br />

Verwertungsgesellschaft Gema, die<br />

nach deren Angaben aber gar nicht<br />

auf die Hymne zielte.<br />

„Viel im Argen“: <strong>Leipzig</strong>er Verleger Jonas Plöttner schlägt eine<br />

objektive Kultur-Diskussion vor.<br />

Foto: Hendrik Schmidt<br />

Er ist vor allem ein Schöngeist,<br />

und das weiß er auch. Aber er<br />

hat es versäumt, in diesen eineinhalb<br />

Jahren im Rathaus anzukommen.<br />

Weshalb springen Sie dennoch<br />

für ihn in die Bresche?<br />

Cicek zufolge war der Anlass der<br />

Verstaatlichung der Hymne eine<br />

Initiative der Gema, die von einer<br />

Schule in Deutschland wegen der<br />

Aufführung der türkischen Hymne<br />

Gebühren verlangt habe. Diese Angaben<br />

wies die Gema zurück. Sie<br />

nehme gar keine Verwertungsrechte<br />

an dem Stück wahr und könne<br />

deshalb auch niemanden zur Kasse<br />

bitten, teilte die Organisation in<br />

München mit. Anscheinend beziehe<br />

sich die Diskussion in der Türkei<br />

auf einen Rechtsstreit zwischen<br />

der Gema und dem Elternbeirat<br />

einer Schule in Baden-Württemberg<br />

wegen einer öffentlichen Veranstaltung<br />

aus dem Jahr 2007.<br />

Es geht weniger um die Person<br />

<strong>als</strong> um die Sache, die Frage: Wie<br />

gehen wir miteinander um? Ich<br />

finde es nicht gut, wie er abserviert<br />

wurde, ohne die Chance,<br />

sich zu rechtfertigen. Faber ist<br />

in meinen Augen das Bauernopfer<br />

politischer Ränkespiele.<br />

Und der Vorwurf, er habe sich<br />

nicht richtig um die <strong>Leipzig</strong>er<br />

Hochkultur gekümmert: mitnichten!<br />

Die Intendanten der<br />

Häuser machen sich selbst kaputt,<br />

die Oper ist schuld daran,<br />

dass das Haus nicht voll ist. Ich<br />

möchte nicht den Eindruck erwecken,<br />

Burkhard Jung in den<br />

Rücken zu fallen, den ich sehr<br />

schätze, aber die Entscheidung,<br />

Faber die Hoheit über die Hochkultur<br />

zu entziehen, muss meiner<br />

Meinung nach rückgängig<br />

gemacht werden.<br />

Bei der Veranstaltung wurde laut<br />

einer Gema-Sprecherin während<br />

der Veranstaltung Musik gespielt,<br />

weshalb die Verwertungsgesellschaft<br />

Ansprüche angemeldet habe.<br />

Dabei sei es aber nicht um die Nationalhymne<br />

gegangen, sondern<br />

um die andere gespielte Musik.<br />

Es sei lediglich so, dass der Elternbeirat<br />

vorgebracht habe, dass an<br />

dem Abend keine urheberrechtlich<br />

geschützten Werke gespielt worden<br />

seien, sondern die Hymne.<br />

Nach einem Bericht der türkischen<br />

Zeitung „Sabah“ hatte das türkische<br />

Kulturministerium „geschockt“ auf<br />

den vermeintlichen Vorgang reagiert.<br />

Bei einer Prüfung aller entsprechenden<br />

Gesetze und Regelungen<br />

hätten die Beamten dann festgestellt,<br />

dass die Verwertungsrechte Ankaras<br />

für die Hymne tatsächlich nie<br />

offiziell festgehalten worden seien.<br />

Der türkische Regierungssprecher<br />

Aber <strong>als</strong> Sprecher für die Hochkultur<br />

würde Faber doch nun<br />

niemand mehr ernst nehmen...<br />

Da haben Sie Recht. Aber es<br />

ist einfach nicht richtig, dass<br />

man sich von der allgemeinen<br />

Stimmung leiten lässt. Wenn<br />

jeder Einzelne Faber etwas<br />

vorwerfen könnte, dann müsste<br />

er sich jedem Kritikpunkt<br />

widmen. Aber er ist regelrecht<br />

demontiert worden, und die<br />

Verantwortlichen gehen unbehelligt<br />

davon. Außerdem: Auch<br />

ein neuer Kulturbürgermeister<br />

würde sich wahrscheinlich<br />

schnell durch notwendige Kürzungen<br />

unbeliebt machen.<br />

Wäre angesichts der finanziellen<br />

Bedrohung durch die Kulturraumgesetz-Änderung<br />

nicht<br />

ein Macher gefragt anstelle eines<br />

Schöngeistes wie Faber?<br />

Wer ist denn ein Macher? Jemand,<br />

der alle Fäden zieht. Und<br />

das ist in diesem Rathaus nicht<br />

möglich, wenn einige Fraktionen<br />

sich grundsätzlich verweigern,<br />

weil sie lieber Michael<br />

Koelsch <strong>als</strong> Kulturbürgermeister<br />

haben wollten.<br />

Also könnte man <strong>als</strong> Fazit ziehen:<br />

Die Kultur leidet unter den<br />

politischen Machtspielchen?<br />

So ist es. Es muss viel mehr<br />

Transparenz geschaffen werden.<br />

Wir Petitionsunterzeichner<br />

werden jetzt von Seiten des Rathauses<br />

angegriffen, obwohl wir<br />

doch genau das machen, was<br />

alle fordern: uns einbringen.<br />

Es müsste in <strong>Leipzig</strong> neben all<br />

den Beiräten für Tiere und Behinderte<br />

auch einen für Kultur<br />

geben. So dass Bürger, auch<br />

Vertreter der Freien Szene,<br />

Faber beim Politikmachen beraten.<br />

Das wäre vielleicht eine<br />

Lösung.<br />

sagte mit Blick auf die vermeintliche<br />

Gema-Forderung für die Hymne, es<br />

gebe Dinge, die nicht einmal dem<br />

Teufel einfallen würden.<br />

Der Text der türkischen Nationalhymne<br />

stammt aus dem Jahr 1921,<br />

die Musik aus dem Jahr 1922. Damit<br />

ist die Hymne älter <strong>als</strong> die 1923<br />

ausgerufene Republik selbst. Die<br />

Gema ist nach eigenen Angaben<br />

nicht für die Rechtewahrnehmung<br />

aus der Nutzung des Stücks verantwortlich.<br />

Theoretisch könne sie<br />

stellvertretend für die nationale türkische<br />

Verwertungsgesellschaft tätig<br />

werden – aber nur dann, wenn<br />

die Urheber eines Musikstücks Mitglied<br />

der Gema sei. AFP


UNTERHALTUNG 13<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

KINO<br />

Nowhere Boy: John Lennon, <strong>als</strong> ihn noch keiner kannte<br />

Das Ende ist ein Aufbruch,<br />

und dazu ertönen zum ersten<br />

Mal auch John Lennons<br />

und Paul McCartneys eigene Stimmen.<br />

Auf diesen Moment, in dem<br />

Lennons „Mother“ auf der Tonspur<br />

einsetzt, läuft alles hinaus.<br />

Schließlich erzählt die Fotografin<br />

und Videokünstlerin Sam Taylor-<br />

Wood in ihrem Spielfilmdebüt vordergründig<br />

einfach die Geschichte<br />

hinter diesem berühmten Song. Die<br />

Traumata der Kindheit und Jugend<br />

müssen nur erst einmal durchgestanden<br />

sein – dann bilden sie<br />

das Material, aus dem der Künstler<br />

auf ewig schöpfen kann.<br />

Nur geht es Taylor-Wood dabei<br />

keineswegs um skandalöse Enthüllungen,<br />

sondern um einen Ausdruck<br />

der Freiheit. Diese Szenen<br />

sind in ein geradezu magisches<br />

Licht getaucht und stoßen für Momente<br />

die Türen zu einer anti-bürgerlichen<br />

Utopie auf. Was auf den<br />

ersten Blick inzestuös wirkt, ist in<br />

Wahrheit ein Hauch der Unschuld<br />

und Unbekümmertheit, nach der<br />

sich neben Julia auch Mimi und<br />

John verzehren. Aber nur die unkonventionelle<br />

Mutter kann sie<br />

tatsächlich für Augenblicke leben.<br />

Dafür muss sie in ihren schwarzen<br />

Stunden einen hohen Preis zahlen.<br />

Damit orientiert sich das Drehbuch<br />

von Matthew Greenhalgh an einem<br />

psychologisch simpel gestrickten<br />

Muster, dem unzählige Musikerund<br />

Künstlerfilme der letzten Jahre<br />

folgten. Dieser einfachen Struktur<br />

zu entkommen, gelingt Sam Taylor-<br />

Wood nur stellenweise. Aber letztlich<br />

wollte sie das wohl auch gar<br />

nicht. Offene Rebellion war noch<br />

nie Taylor-Woods Sache. Schon<br />

ihre Foto- und Videoarbeiten, mit<br />

denen sie seit Mitte der 90er Jahre<br />

für Aufsehen in der Kunstszene gesorgt<br />

hat, suchten den Dialog, nicht<br />

den Bruch mit dem Vergangenen.<br />

Zuletzt erklingt zwar „Mother“ –<br />

aber die direkten Linien, die von<br />

John Lennons Jugend hin zur Pop-<br />

Ikone führen, streift Taylor-Wood<br />

nur am Rande. Natürlich erzählt<br />

sie von dem Moment, in dem der<br />

junge, von Elvis berauschte Lennon<br />

(Aaron Johnson) beschließt,<br />

Aaron Johnson <strong>als</strong> jugendlicher John Lennon in dem Film „Nowhere Boy“: Das Regiedebüt von Sam<br />

Taylor-Wood porträtiert die Pop-Ikone Lennon in seiner Zeit vor den Beatles. Foto: Senator Film<br />

Rockstar zu werden, und zusammen<br />

mit einigen seiner Freunde<br />

und Mitschüler die Skiffle-Band<br />

„The Quarrymen“ gründet. Und<br />

auch die ersten Begegnungen mit<br />

Paul McCartney und George Harrison<br />

dürfen selbstverständlich<br />

nicht fehlen. Trotzdem spielen<br />

Lennons frühe Schritte <strong>als</strong> Musiker<br />

in „Nowhere Boy“ höchstens<br />

die zweite Gitarre. Im Vordergrund<br />

steht das überaus komplexe<br />

Beziehungsgeflecht, in dem er,<br />

seine Mutter Julia (Anne-Marie<br />

Duff) und deren ältere Schwester<br />

Mimi (Kristin Scott Thomas) sich<br />

heillos verfangen haben.<br />

So wie Taylor-Wood den aufmüpfigen,<br />

sich selbst für ein Genie<br />

haltenden Jugendlichen, seine<br />

unstete Mutter, die ihn verließ, <strong>als</strong><br />

er fünf war, und seine emotional<br />

sehr distanzierte Tante, die sich<br />

seither um ihn gekümmert hat,<br />

in Szene setzt, trägt ihr gemeinsames<br />

Verhältnis ganz deutlich<br />

die Züge einer Dreiecksbeziehung.<br />

Wenn Julia und John ausgelassen<br />

über den Pier von Blackpool<br />

laufen, wenn sie in einem<br />

Fish ’n’ Chips-Restaurant mit ihm<br />

spielerisch flirtet oder sich auf einer<br />

Couch eng an ihn schmiegt,<br />

schwingt sogar ein leicht inzestuöser<br />

Unterton mit.<br />

Dem 17-jährigen John Lennon<br />

bleibt schließlich nur die Flucht auf<br />

die Liverpooler Kunsthochschule<br />

und in eine eigene Wohnung. Jede<br />

der beiden grundverschiedenen<br />

Schwestern wirft einen enormen<br />

Schatten, aus dem er sich kaum<br />

lösen kann. So ähnlich ergeht es<br />

beinahe auch dem Darsteller Aaron<br />

Johnson. Kristin Scott Thomas<br />

und Marie-Ann Duff entfachen ein<br />

derartiges Feuerwerk der Haltungen<br />

und Emotionen, dass er sich<br />

nur mit Mühe behaupten kann.<br />

Aber dafür schenkt ihm Sam<br />

Taylor-Wood einige kleine Szenen<br />

alleine, in denen er regelrecht aufblüht.<br />

So wird aus dem Porträt<br />

des Künstlers <strong>als</strong> junger Mann<br />

schließlich ein ganz eigenständiges<br />

Kunstwerk, das nicht nur<br />

John Lennon, sondern auch das<br />

Liverpool der 50er Jahre in einem<br />

ganz neuen Licht erstrahlen lässt.<br />

Sascha Westphal<br />

HAAR<br />

Augenbrauen-Mode: Lieber Kahlo <strong>als</strong> Katzenberger?<br />

Es muss ja nicht gleich ein<br />

Balken über dem Auge sein<br />

wie bei Bert aus der „Sesamstraße“,<br />

Frida Kahlo oder Theo<br />

Waigel. Doch nicht nur Brooke<br />

Shields, auch jüngere Filmstars<br />

wie Emma Watson und Keira<br />

Knightley zeigten sich schon mit<br />

markanten Augenbrauen. In England<br />

steigt die Nachfrage nach<br />

Haar-Transplantationen. Gut<br />

4000 Euro kostet es, sich etwaige<br />

Schäden über dem Auge beheben<br />

zu lassen. In Deutschland geht der<br />

Trend weg vom dünnen Marlene-<br />

Dietrich-Bogen, der Frauen einen<br />

etwas überraschten Gesichtsausdruck<br />

verleihen kann - hin zur<br />

gepflegten Natürlichkeit.<br />

Zu wenig Brauen, das sieht<br />

manchmal billig aus. „Der Unterschied<br />

zwischen Filmstar und<br />

Stripperin ist haarfein“, stellte<br />

ein Berliner Stadtmagazin fest.<br />

Bei Fernsehsternchen Daniela<br />

Katzenberger saßen die Augenbrauen<br />

zu hoch, eine Panne beim<br />

Dauer-Make-up, die die Blondine<br />

korrigieren ließ. „Das war ja<br />

wirklich furchtbar“, sagt<br />

die Düsseldorfer Kosmetikexpertin<br />

Laura Legg. „Wir<br />

kennen solche Unfälle.“ Die<br />

Frauen seien dann oft sehr<br />

unglücklich.<br />

Wie bei anderen Körperhaaren<br />

kann man sich die<br />

Augenbrauen mit Wachs<br />

in Form bringen lassen. In<br />

vielen Städten gibt es mittlerweile<br />

Filialen einer amerikanischen<br />

Kette, „Brow<br />

Bars“, bei der nicht nur<br />

Frauen der Natur nachhelfen.<br />

„Auch Männer müssen<br />

im Job mehr und mehr gepflegt<br />

aussehen“, erzählt<br />

Legg, Produktmanagerin<br />

des Unternehmens Benefit<br />

Cosmetics, das die Brauen-<br />

Bars betreibt. Neugier spielt dabei<br />

eine Rolle, wie eine Sprecherin<br />

der Kette „Wax in the City“ beobachtet<br />

hat. „Es kommen immer<br />

mehr Männer zu uns. Viele, die<br />

keine Haare auf dem Oberkörper<br />

haben wollen, wollen auch keine<br />

über der Nase.“<br />

Katzenberger: Etwas zu wenig...<br />

Kahlo: Etwas zu viel – Augenbrauen. Fotos: dpa<br />

In Multikulti-Vierteln wie Berlin-Kreuzberg<br />

ist es für Männer<br />

selbstverständlich, sich die Augenbrauen<br />

in Form zu bringen.<br />

Dabei zwirbelt der Friseur mit<br />

einem Faden Garn die Härchen<br />

weg. „Es ist schmerzhaft, aber<br />

es ist auszuhalten. Für mich gehört<br />

sich das so“, erzählt<br />

Aygün Sönmaz, der bei<br />

„Coiffeur Selim“ auf dem<br />

Stuhl sitzt und während<br />

der Prozedur mannhaft<br />

keine Miene verzieht. Raed<br />

Seif vom Salon „Kücük<br />

Istanbul“ berichtet, dass<br />

sich 60 Prozent seiner<br />

Kunden die Augenbrauen<br />

machen lassen, was drei<br />

bis fünf Euro kostet. Manche<br />

kommen sogar jede<br />

Woche.<br />

Selbst wenn es sich auf<br />

den Laufstegen anders<br />

andeutet: Der Berliner<br />

Promi-Visagist René Koch<br />

glaubt nicht an ein Comeback<br />

des Wildwuchses.<br />

„Die Frauen haben wieder<br />

klassische Augenbrauen so wie<br />

Grace Kelly“, sagt er. Und die<br />

richtigen Linien sehen laut Koch<br />

so aus: Einen Bleistift am Nasenflügel<br />

senkrecht anlegen, oben<br />

sollte die Innenseite der Braue<br />

anfangen. Dann den Stift vom<br />

Nasenflügel zum äußeren Rand<br />

des Auges richten: Dort hört die<br />

Braue auf. Die perfekten Maße<br />

hatte Nofretete im alten Ägypten,<br />

wie Koch sagt.<br />

Heute kennt der Visagist, der<br />

schon Hildegard Knef hübsch<br />

machte, Botox- und Lifting-Fälle,<br />

bei denen die Proportionen nicht<br />

mehr stimmen. „Wir müssen pausenlos<br />

Augenbrauen korrigieren“,<br />

sagt Koch. Er vergleicht das mit<br />

einem Kleid, bei dem nach dem<br />

Ändern die Knöpfe verrutscht<br />

sind. Für daheim hat er folgende<br />

Tipps: Vorher das Auge mit Eis<br />

oder einem Kaffeelöffel kühlen.<br />

Härchen schräg wegzupfen. Besonders<br />

geeignet sind Pinzetten<br />

mit Licht. Dann keine Fettlotion,<br />

sondern Aloe-Vera-Creme oder<br />

Babypuder auftragen.<br />

Wichtig sei auch, die Kosmetikstunde<br />

auf keinen hektischen Tag<br />

zu legen, sagt Koch. Er erinnert<br />

sich noch gut an Eartha Kitt, bei<br />

der er ordentlich zupfen musste.<br />

„Das Schöne war, die schlief<br />

immer dabei.“ Caroline Bock


14 REISE<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

ESTLAND<br />

Meeresrauschen in Tallinn<br />

Die Wellen klatschen kaum hörbar an<br />

das U-Boot im Hafenbecken. Baulärm<br />

übertönt fast jedes Geräusch.<br />

Es sieht noch nach viel Arbeit aus, bis das<br />

neue Meeresmuseum von Tallinn fertig<br />

ist. Doch Urmas Dresen blickt zufrieden<br />

um sich. Die Pflastersteine rund um das<br />

Becken sind schon verlegt und lassen<br />

erahnen, wo die Schienen des alten Hafenkrans<br />

verlaufen werden, den der Museumsdirektor<br />

hier aufstellen lassen will.<br />

Spätestens zur Eröffnung Mitte Juli 2011<br />

soll das Gelände wie eine typische Hafenanlage<br />

aussehen, sagt er.<br />

Tallinn war <strong>als</strong> Grenzgebiet während des<br />

Kalten Krieges und auch danach noch<br />

weitgehend vom Meer abgeschnitten.<br />

Die Häfen waren bis 1991 militärisches<br />

Sperrgebiet. Im Jahr 2011 dagegen, wenn<br />

Tallinn – gemeinsam mit dem finnischen<br />

Turku – Kulturhauptstadt ist, lautet das<br />

Motto der Veranstaltungen ausdrücklich<br />

„Geschichten am Meer“. Das neu gestaltete<br />

Museum ist ein Herzstück des Programms.<br />

Dort werden unter anderem der 1914 gebaute<br />

Dampfeisbrecher „Suur Tõll“ und<br />

das einzige U-Boot zu sehen sein, das der<br />

estnische Staat je besessen hat. Letzteres<br />

soll das Prunkstück in dem rekonstruierten<br />

Hangar werden, an dem noch so<br />

emsig umgebaut wird. Der Betonkomplex<br />

stammt aus der Zarenzeit und war <strong>als</strong><br />

Parkplatz für Wasserflugzeuge gedacht.<br />

„Kurz vor dem Ersten Weltkrieg schien<br />

diesen Flugzeugen eine große Zukunft<br />

bevorzustehen“, erzählt Museumsdirektor<br />

Dresen. Ein dänisches Ingenieurteam<br />

habe den Hangar so entworfen, dass die<br />

Flugzeuge innen wenden konnten, ohne<br />

irgendwo anzustoßen. Doch schon 1917<br />

durchkreuzte die Russische Revolution<br />

die Pläne, so dass der Hangar nie ganz<br />

fertig wurde.<br />

Das Museum ist Ausgangspunkt einer geplanten<br />

Seepromenade, dem „Kulturkilometer“.<br />

Dieser soll vorbei an einem alten,<br />

leerstehenden Gefängnis zur Linnahall<br />

führen, einem aus Sowjetzeiten stammenden<br />

Konzertgebäude, nur einen Steinwurf<br />

entfernt von der Altstadt. „Damit wollen<br />

wir die Gegend dort beleben“, sagt Maris<br />

Hellrand von der Stiftung Tallinn 2011<br />

– mit Cafés in Seefrachtcontainern zum<br />

Beispiel.<br />

Der neue Küstenstreifen wird wie vieles,<br />

Am Burgturm, dem „Langen Hermann“, wehte über die Jahrhunderte die Fahne<br />

deutscher Herrscher – heute ist dort die der estnischen Republik zu sehen.<br />

was für das Kulturhauptstadtjahr an<br />

Bauten geplant ist, aber wohl allenfalls<br />

halbfertig sein, wenn das Programm beginnt.<br />

Für die Stiftungsvertreterin ist das<br />

kein Widerspruch: Vieles werde derzeit<br />

rekonstruiert, aber eben nicht nur für<br />

2011, sondern darüber hinaus. „Das sind<br />

Projekte, die schon lange im Gespräch<br />

waren, und das Kulturhauptstadtjahr hat<br />

dafür den letzten Anstoß gegeben.“<br />

Tallinn hat eines der niedrigsten Budgets,<br />

das je einer Europäischen Kulturhauptstadt<br />

zur Verfügung stand. Viel neue Infrastruktur<br />

sei daher nicht drin, räumt Maris<br />

Hellrand ein. Das ist wohl auch mit ein<br />

Grund dafür, warum die Stiftung aus den<br />

900 von Tallinner Bürgern eingereichten<br />

Vorschlägen vor allem kostengünstige<br />

Projekte für das Programm ausgewählt<br />

hat. 34 der ausgewählten 251 Vorschläge<br />

haben direkt mit dem Meer zu tun, viele<br />

andere beziehen sich im weitesten Sinn<br />

darauf.<br />

Einer davon ist das auf längere Zeit angelegte<br />

Projekt „Arche Noah von Tallinn“<br />

von Anatolij Ljutjuk, einem aus der Ukraine<br />

stammenden Künstler. Je 100 Holztiere<br />

aus fünf Kontinenten sollen eines<br />

Tages den Dachstuhl des Grusbeketurms<br />

in der mittelalterlichen Mauer füllen, die<br />

noch heute weite Teile der Altstadt umschließt.<br />

Der historische Stadtkern mit seiner Oberund<br />

Unterstadt ist bereits seit längerem<br />

herausgeputzt. Dazu hat die friedliche<br />

Wende 1991, <strong>als</strong> Estland von der Sowjetunion<br />

unabhängig wurde, nur bedingt<br />

beigetragen. Viele Fassaden seien 1980<br />

restauriert worden, <strong>als</strong> im Rahmen der<br />

Olympischen Spiele in Moskau die Segelwettbewerbe<br />

vor der estnischen Küste<br />

stattfanden, erzählt die Stadtführerin Õie<br />

Kirs.<br />

Gegründet wurde die Stadt Reval, das<br />

heutige Tallinn, im Hochmittelalter von<br />

deutschen Ordens- und Kaufleuten. Am<br />

Burgturm, dem „Langen Hermann“,<br />

wehte über die Jahrhunderte immer die<br />

Fahne des jeweils aktuellen Herrschers.<br />

Ggenüber liegt die Alexander-Newski-Kathedrale<br />

mit ihren typischen Zwiebeltürmen.<br />

In der Unterstadt finden sich zahlreiche<br />

Kontorhäuser aus der Hansezeit.<br />

Das Schwarzhäupterhaus etwa, heute für<br />

Staatsempfänge genutzt, hat eine auffällige<br />

Renaissance-Fassade. Das Haus der<br />

Großen Gilde schräg gegenüber beherbergt<br />

das Estnische Historische Museum.<br />

Ganz fertig ist auch die Altstadt noch<br />

nicht – aber das kann auch ein gutes<br />

Omen sein. Schließlich gibt es die Legende,<br />

dass Tallinn nie fertiggebaut sein<br />

darf – sonst passiere ein Unglück: Ein<br />

Gnom aus dem vor den Toren der Stadt<br />

gelegenen Ülemiste-See will dann den See<br />

über die Ufer treten lassen. Von Touristen<br />

überschwemmt wird die Stadt zumindest<br />

in den Sommermonaten allerdings jetzt<br />

schon.<br />

Nina C. Zimmermann<br />

Museumsdirektor Urmas Dresen vor dem einzigen U-Boot,<br />

das der estnische Staat je besessen hat.<br />

Das Kulturhauptstadtjahr 2011 steht in Tallinn<br />

unter dem Motto „Geschichten am Meer“.<br />

Wehranlagen, Stadtmauer und etliche Kirchtürme von<br />

Tallinn sind viele Jahrhunderte alt.<br />

Fotos: dpa


FRESH – DIE JUNGE SEITE 15<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

FILM<br />

Laut und kunterbunt: Faszination Kino<br />

Die 3D-Brille auf der Nase,<br />

den Dolby-Surround-<br />

Sound im Ohr, das Popcorn<br />

auf dem Schoß - wer ins Kino<br />

geht, erwartet vor allem eines:<br />

gute Unterhaltung. Ob die nun<br />

durch technische Raffinessen<br />

oder allein durch einen außergewöhnlichen<br />

Film kommt, hängt<br />

von persönlichen Vorlieben ab.<br />

Fest steht aber: Für Jugendliche<br />

ist der Gang ins Kino ein sehr<br />

wichtiger Teil der Freizeitgestaltung.<br />

„Jugendliche schätzen am Kino<br />

vor allem das Gemeinschaftserlebnis“,<br />

sagt Michael Eckhardt<br />

von CutFilm. Er gehört zu den<br />

Organisatoren der <strong>Leipzig</strong>er<br />

Filmkunstmesse und betreut<br />

dort die Jugendjury. Aus seinen<br />

Gesprächen mit den Nachwuchs-<br />

Juroren und eigenen Beobachtungen<br />

weiß er: „Gerade Jüngere<br />

suchen sich gezielt Abendveranstaltungen<br />

aus, in denen ein<br />

großer Saal rappelvoll ist.“<br />

Der Reiz liege für viele unter<br />

anderem darin, dass es sich um<br />

eine richtige Verabredung handele<br />

– und man tatsächlich pünktlich<br />

sein muss. „Gemeinsam mit<br />

Freunden einen Film im Kino zu<br />

sehen und vielleicht hinterher<br />

darüber zu diskutieren bekommt<br />

damit einen ganz anderen Stellenwert<br />

<strong>als</strong> ein gemütlicher DVD-<br />

Abend, bei dem es keinen stört,<br />

Transformers: Was vielen Erwachsenen <strong>als</strong> bonbonbunte, klischeebeladene und überlaute Verfilmung eines Kinderspielzeuges erschien,<br />

machte der Zielgruppe – den Jugendlichen – einfach nur großen Spaß.<br />

Foto: Universal Pictures/ILM<br />

wenn jemand eine halbe Stunde<br />

zu spät kommt.“<br />

Obwohl es die Industrie der Unterhaltungselektronik<br />

inzwischen<br />

möglich macht, auch in den eigenen<br />

vier Wänden ein gewisses<br />

Kino-Feeling zu erzeugen, sind<br />

in den vergangenen Jahren die<br />

jugendlichen Kinogänger nicht<br />

weniger geworden, sagt Michael<br />

Eckhardt. „Sie wissen um die<br />

Einzigartigkeit von Kino – ein<br />

Seherlebnis, das sie nur hier, auf<br />

einer großen Leinwand, haben.“<br />

Die Filmindustrie macht sich diese<br />

Einzigartigkeit zu nutze, um<br />

Jugendliche an sich zu binden.<br />

„Zuschauer zwischen 14 und 29<br />

Jahren sind die begehrteste Zielgruppe“,<br />

erklärt Eckhardt. „Sie<br />

haben zwar nicht das meiste<br />

Geld, geben aber alles für Unterhaltung<br />

aus und wollen jetzt<br />

Spaß haben, statt zu sparen.“<br />

Deshalb seien auch meistens die<br />

Filme besonders erfolgreich, die<br />

beim jungen Publikum ankommen:<br />

Actionstreifen, Komödien,<br />

Liebesfilme.<br />

Diese wenden sich dann mehr<br />

oder weniger offensichtlich auch<br />

direkt an ihr pubertäres Publikum:<br />

„In den Actionfilmen gibt es<br />

meist einen strahlenden Helden,<br />

der eine hübsche Frau an seiner<br />

Seite hat“, sagt der Filmexperte.<br />

Auf der anderen Seite würden<br />

Mädchen von Filmen wie Twilight<br />

angesprochen, von denen<br />

sich die Kinobetreiber erhofften,<br />

dass die jungen Zuschauerinnen<br />

ihren zwei Jahre älteren Freund<br />

einfach mit in die Vorstellung<br />

nehmen.<br />

All diesen Filmen ist eins gemein:<br />

Mit den Protagonisten<br />

können sich Menschen zwischen<br />

13 und 19 noch viel<br />

mehr identifizieren <strong>als</strong> noch<br />

vor einigen Jahren. „Die Helden<br />

sind heute jünger <strong>als</strong> es<br />

Willis und Co zu ihren Glanzzeiten<br />

waren“, so Eckhardt.<br />

Shia LaBeouf, der in Transformers<br />

<strong>als</strong> Sam Witwicky die<br />

Erde vor bösartigen Robotern<br />

rettet, sei dafür nur eines von<br />

unzähligen Beispielen.<br />

Ines Christ<br />

MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS<br />

AM RANDE<br />

Pink<br />

Greatest Hits – So Far!!! lässt<br />

jeden Fan der scheinbar rotzigen<br />

Musik-Göre Pink jubeln.<br />

Tatsächlich tummeln sich auf dem<br />

Doppelalbum alle Hits der Rockröhre:<br />

Von ihrem ersten Chart-<br />

Burner „Get the Party Started“ zu<br />

„Family Portrait“ über „Funhouse“,<br />

„Please Don‘t Leave Me“ bis<br />

„Don‘t Let Me Get Me“ und „So<br />

What“ reicht die Spanne. Auch<br />

die drei neuen Titel, die es neben<br />

der aktuellen Single „Raise your<br />

Glasses“ aufs Album geschafft<br />

haben, haben Hitpotenzial. Eine<br />

Menge toller Live-Videos und<br />

Musikclips runden die neue Pink-<br />

Veröffentlichung ab. Tipp nicht<br />

nur für Fans.<br />

Muppet Show<br />

Kermit der Frosch ist der<br />

Conferencier im Muppet-<br />

Theater, dessen Bestreben, eine<br />

gelungene Revue mit Varieténummern<br />

auf die Bühne zu<br />

bringen, nicht selten von seinen<br />

eigenen, unfähigen Mitarbeitern<br />

zunichte gemacht wird. Zum<br />

Vergnügen der beiden alten „Kritiker“<br />

Waldorf und Stettler, die<br />

das Geschehen aus ihrer Loge<br />

kommentieren, kämpft Kermit<br />

mit dem täglichen Wahnsinn auf<br />

und vor allem hinter der Bühne.<br />

Und fast jede Darbietung läuft<br />

irgendwann aus dem Ruder ...<br />

Die erste Staffel der ultra-lustigen<br />

Puppenserie gibt es nun<br />

endlich auf DVD/Blueray.<br />

WoW: Cataclysm<br />

Rechtzeitig zu Weihnachten<br />

kommt eine echte Gefahr für<br />

den Familienfrieden zu Weihnachten<br />

in die Läden – und dann<br />

sicher ganz schnell auf die Rechner<br />

der World of Warcraft-Fans:<br />

Das Add-On „Cataclysm“ bietet<br />

den eingefleischten Fans viele<br />

Neuerungen zu ihrem Lieblingsspiel:<br />

Es gibt zwei neue spielbare<br />

Völker. Die Maxim<strong>als</strong>tufe<br />

wurde auf 85 erhöht, auch gibt<br />

es einen neuen Weg für Spieler,<br />

die Charaktere an ihre individuellen<br />

Wünsche anzupassen.<br />

Auch sind die Gebiete der Classic-Version<br />

neu gestaltet. Also<br />

alles da für frohe Weihnachten<br />

vor dem Rechner.<br />

Patrimonium<br />

Flinx reist zu der fernen<br />

Welt mit dem wunderlichen<br />

Namen Gestalt. Hier wird er<br />

angeblich alle Antworten auf<br />

seine Herkunft finden. Doch zu<br />

seinem Pech lauert ein Kopfgeldjäger<br />

auf ihn, der kürzlich<br />

von der fürstlichen Belohnung<br />

erfahren hat, die auf Flinx ausgesetzt<br />

ist. Ehe Flinx sich‘s<br />

versieht, wird sein Gleiter abgeschossen,<br />

und er muss notlanden.<br />

In einem reißenden<br />

Fluss, mitten in einer unwirtlichen<br />

Gegend, in der es von ausgehungerten<br />

Fleischfressern<br />

nur so wimmelt... Patrimonium<br />

ist der neue Roman von Kultautor<br />

Alan Dean Foster.<br />

Toleranz-Preise<br />

vergeben<br />

Neun Projekte aus Sachsen<br />

wurden Mitte Dezember<br />

beim bundesweiten Wettbewerb<br />

„Aktiv für Demokratie und Toleranz“<br />

ausgezeichnet. Unter den<br />

ausgezeichneten Initiativen sei<br />

der Fußballverein „Roter Stern<br />

<strong>Leipzig</strong>“, teilte das Bündnis für<br />

Demokratie und Toleranz in<br />

Berlin mit. Für sein Eintreten für<br />

gesellschaftliche Verantwortung<br />

im Sport erhielt der Verein 2500<br />

Euro. Mit einem Preisgeld in<br />

gleicher Höhe wurden die Vereine<br />

„Steinhaus“ in Bautzen<br />

und „Augen Auf“ in Zittau, das<br />

Kinder- und Jugendhilfswerk<br />

„Huflattich“ in Venusberg (Erzgebirge)<br />

sowie die Treberhilfe<br />

Dresden ausgezeichnet. 3500<br />

Euro gingen an die „Initiative<br />

Zivilcourage“ in Hoyerswerda für<br />

ihr Engagement zur Aufklärung<br />

über Rechtsextremismus. Der<br />

Dresdner Verein „Hatikva“, das<br />

Internationale Begegnungszentrum<br />

St. Marienthal und die Organisationsgruppe<br />

für das „Stay<br />

Rebel Festival“ in Chemnitz wurden<br />

mit jeweils 1500 Euro für<br />

ihre Arbeit belohnt. epd


16 PRÄVENTION<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Haarglätter ohne<br />

Formaldehyd<br />

Haarglättungsmittel mit Formaldehyd<br />

schaden der Gesundheit<br />

und sollten nicht angewendet<br />

werden. Darauf weist das Bundesinstitut<br />

für Risikobewertung (BfR)<br />

in Berlin hin. Der Wirkstoff könne<br />

Krebs im Nasen-Rachen-Raum<br />

auslösen, zu Allergien führen und<br />

Augen, Haut und Schleimhäute<br />

reizen. In der Europäischen Union<br />

sei Formaldehyd in Haarglättungsmitteln<br />

zwar nicht zugelassen<br />

– Verbraucher und Frisiersalons<br />

bezögen entsprechende Ware<br />

aber offenbar aus dem Ausland<br />

per Direktimport oder via Internet.<br />

Mit Haarglättungsmitteln wird naturkrauses<br />

Haar geglättet. Nach<br />

30 Minuten Einwirken werden<br />

die Haare dem BfR zufolge mit<br />

einem 230 Grad Celsius heißen<br />

Glätteisen behandelt. Enthält das<br />

Mittel Formaldehyd, entstehen<br />

dabei gesundheitsschädliche<br />

Dämpfe, die Friseur und Kunde<br />

oder private Anwender einatmen.<br />

Haut-, Schleimhaut-, Augen- und<br />

Atemwegsreizungen sind neben<br />

anderen, schwereren Schäden<br />

mögliche Folgen. Üerwachungsbehörden<br />

hatten dem BfR zufolge<br />

Mittel entdeckt, die freies Formaldehyd<br />

in höheren Konzentrationen<br />

zwischen 1,7 und 1,8 Prozent<br />

enthielten. In der EU sei der<br />

Wirkstoff nur in Nagelhärtern in<br />

Konzentrationen bis zu 5 Prozent<br />

und <strong>als</strong> Konservierungsmittel in<br />

kosmetischen Mitteln nur bis zu<br />

einer Konzentration von 0,2 Prozent<br />

erlaubt. Ab 0,05 Prozent sei<br />

eine Kennzeichnung vorgeschrieben.<br />

dpa<br />

Im Winter Finger<br />

gut eincremen<br />

Werden die Hände im Beruf<br />

häufig nass, ist gründliches<br />

Eincremen im Winter besonders<br />

wichtig. Niedrige Außentemperaturen<br />

und Heizungsluft im<br />

Wechsel trocknen die Hände<br />

aus. Kälte drosselt außerdem<br />

die Blutzufuhr und hemmt die<br />

Fettbildung und damit die Schutzfunktion<br />

der obersten Hautschicht.<br />

Werden die Hände am<br />

Arbeitsplatz zum Beispiel durch<br />

häufiges Waschen immer wieder<br />

nass, rät die Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst<br />

und Wohlfahrtspflege (BGW) zu<br />

regelmäßigem Eincremen mit<br />

stark rückfettender Handcreme,<br />

besonders auch in den Fingerzwischenräumen.<br />

Besonders gut<br />

tut das Eincremen kurz vor dem<br />

Schlafengehen, weil sich die<br />

oberste Hautschicht nachts am<br />

besten wieder herstellen kann.<br />

Berufstätige tragen im Arbeitsalltag<br />

nach Möglichkeit Schutzhandschuhe.<br />

Für draußen rät die BGW<br />

zu wärmenden Handschuhen.<br />

Häufiges Waschen vertragen die<br />

Hände im Winter nicht gut. Am<br />

schonendsten reinigen Präparate<br />

mit einem pH-Wert von 5,5 und<br />

lauwarmes Wasser. dpa<br />

ERNÄHRUNG<br />

Gesund durch die Feiertage<br />

Wenn es trüb und dunkel<br />

wird, zünden wir die<br />

Kerzen an, naschen<br />

Plätzchen, Stolle und Schokolade.<br />

Neben der Weihnachtsfreude<br />

über die Leckereien sowie<br />

dem Festtagsbraten haben die<br />

besinnlichen Tage für manchen<br />

einen bitteren Beigeschmack.<br />

Denn wer kennt das nicht, dass<br />

nach den Feiertagen die Hose<br />

kneift? Damit Sie die Feiertage<br />

gesund und leicht überstehen,<br />

haben wir einige Gesundheitstipps<br />

für die Zeit der Leckereien<br />

gesammelt:<br />

Wild und Fisch statt Ente: „Wer<br />

in der Küche gern etwas Neues<br />

probiert, kann zu Weihnachten<br />

statt der traditionellen Ente<br />

einen Wildbraten oder frischen<br />

INTERVIEW<br />

Fisch anbieten. Beide sind im<br />

Vergleich zur fettigen Ente fettarm“,<br />

rät Lars Dietrich, staatlich<br />

anerkannter Diätassistent. Weiter<br />

erklärt er: „Bei der Vor- und<br />

Nachspeise können durch leichte<br />

Varianten viele Kalorien vermieden<br />

werden. Ein Salat oder<br />

Zwiebelsuppe <strong>als</strong> Vorspeise und<br />

ein Joghurteis statt Créme Brûlée<br />

schmecken ebenfalls sehr<br />

lecker und liegen anschließend<br />

nicht so schwer im Magen.“<br />

Alkohol in Maßen: Ein Glas Rotwein<br />

zum Festessen und anschließend<br />

ein Schnaps zur Verdauung.<br />

Hilft Alkohol wirklich?<br />

Diätassistent Lars Dietrich weiß:<br />

„Alkohol hilft bei der Verdauung<br />

leider nicht, denn er hat fast so<br />

viele Kalorien wie Fett. Außerdem<br />

wird er im Körper vor allen<br />

anderen Nahrungsmitteln abgebaut,<br />

wodurch die Verdauung<br />

verzögert wird.“ Der Atmosphäre<br />

wegen ist jedoch ein Gläschen<br />

Wein völlig erlaubt.<br />

Schokolade macht glücklich: Im<br />

Winter steigt der Appetit auf<br />

etwas Süßes. Grund ist fehlendes<br />

Licht, so dass im Körper<br />

weniger ‚Glückshormon‘ Serotonin<br />

produziert wird. „Durch<br />

den Schokoladenverzehr wird<br />

unser Körper mit Zucker und<br />

Serotonin versorgt. Ein paar<br />

Stückchen ‚Glücklichmacher‘<br />

am Tag sind deswegen in der<br />

Weihnachtszeit durchaus zulässig.<br />

Worauf man achten<br />

kann: Je höher der Kakaoanteil<br />

bei der Schokolade ist, desto<br />

„Nicht jede Leckerei ist den Verzehr wert“<br />

Das Patientenmagazin<br />

„Gesundheit und mehr“<br />

fragte bei Sibylle Kapellen,<br />

Diplom-Oecotrophologin<br />

und Ernährungstherapeutin<br />

für Kinder und Jugendliche am<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

nach, wie viel Weihnachtsmänner,<br />

Plätzchen und Naschereien<br />

Kinder essen dürfen.<br />

Frage: Frau Kapellen, zu Weihnachten<br />

ruft die süße Verführung,<br />

in Form von Plätzchen,<br />

Schokoladenweihnachtsmännern<br />

und reich gefülltem<br />

Adventskalender nach den<br />

Kindern. Wie viel dürfen die<br />

Zwerge essen oder sollte man<br />

den Süßigkeiten-Konsum ganz<br />

verbieten?<br />

Sibylle Kapellen: „Verbieten<br />

sollte man die Schokolade<br />

grundsätzlich auf keinen Fall.<br />

Fotos: Franziska Henkel, Volkmar Heinz<br />

Dadurch wird der Appetit<br />

auf die Süßigkeiten erst recht<br />

angeregt. Viel eher ist darauf<br />

zu achten, den Kindern kleine<br />

Portionen zu geben. Sie zählen<br />

die Schokoladenstücke, statt<br />

auf die Größe zu schauen. Zwei<br />

Portionen am Tag sind dabei<br />

völlig in Ordnung. Dazu zählen<br />

aber auch süße Aufstriche sowie<br />

Getränke. “<br />

Zwei Portionen am Tag – wie<br />

groß dürfen die Portionen<br />

sein?<br />

Die Kinderhand ist ein gutes<br />

Maß. Soviel wie in eine gebeugte<br />

Handfläche passt, darf<br />

der Knirps essen. Zwei Schokoladenmänner<br />

am Stiel sind<br />

am Tag beispielsweise erlaubt.<br />

Ein Kind mit fünf Jahren darf<br />

beispielsweise 150 kcal an<br />

„geduldeten Lebensmitteln“<br />

vernaschen. Achten Sie darauf,<br />

dass die Süßigkeiten<br />

für die Kinder nicht zugänglich<br />

und offen, zum Beispiel<br />

auf einem bunten Teller,<br />

liegen. Das macht erst recht<br />

Lust.“<br />

Was sollte man ansonsten<br />

noch beachten, wenn es in<br />

die Schlemmerzeit geht?<br />

Sprechen Sie mit ihrem Kind,<br />

bevor Sie den Weihnachtsmarkt<br />

besuchen. Möchte es<br />

lieber eine Tüte Mandeln,<br />

Zuckerwatte oder doch lieber<br />

Bratwurst oder Pommes?<br />

Nicht jede Leckerei muss bei<br />

jedem Besuch verzehrt werden.<br />

Nach dem Fest sollten<br />

die Süßigkeiten aussortiert<br />

werden. Behalten Sie nur das<br />

Lieblingsnaschwerk. Der Rest<br />

ist die Kalorie nicht wert. fh<br />

weniger Zucker enthält sie“,<br />

sagt Lars Dietrich.<br />

Bewegung statt Medizin: Nach<br />

dem Essen sollst du ruhen oder<br />

1000 Schritte tun. „Medizin hilft<br />

gegen Völlegefühl im Magen nicht.<br />

Was hingegen nach dem Essen<br />

hilft, ist ein gemütlicher Spaziergang<br />

mit der Familie. Durch die<br />

Bewegung wird die Verdauung<br />

angeregt und das Völlegefühl gemildert“,<br />

so Dr. rer. nat. Roberto<br />

Frontini, Direktor der Klinikapotheke<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Leipzig</strong>. Ein weiterer Tipp: „Langsam<br />

essen lässt das Sättigungsgefühl<br />

eher einsetzen und durch<br />

häufigeres Kauen gelangt die<br />

Nahrung zerkleinert in den Magen,<br />

der dadurch weniger arbeiten<br />

muss.“ Franziska Henkel<br />

UKL-Ernährungsspezialistin Sybille<br />

Kapellen. Foto: Stefan Straube


FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 17<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

WINTER<br />

Expertin: Kälte gefährdet die Gesundheit<br />

Die Kälte in Deutschland<br />

stellt den<br />

menschlichen<br />

Organismus vor große<br />

Herausforderungen. Vor<br />

allem alte und kranke<br />

Menschen müssen durch<br />

die eisigen Temperaturen<br />

mit Beschwerden und Gesundheitsgefahren<br />

rechnen,<br />

sagte die Freiburger<br />

Medizin-Meteorologin<br />

Christina Koppe-Schaller<br />

vom Deutschen Wetterdienst<br />

(DWD). Durch die<br />

Kälte steige das Risiko<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Infektionen,<br />

Gefäß- und Atemwegerkrankungen.<br />

Zudem würden<br />

Schmerzen verstärkt.<br />

Betroffen hiervon seien<br />

zum Beispiel Menschen,<br />

die an Rheuma oder Asthma<br />

leiden.<br />

„Die Kälte belastet vor allem<br />

das Herz-Kreislauf-System<br />

des Menschen“, sagte Koppe-Schaller.<br />

Hautgefäße verengen<br />

sich, der Blutdruck<br />

steigt, die Durchblutung<br />

wird schlechter, das Herz<br />

arbeitet kräftiger <strong>als</strong> sonst.<br />

Zudem würden durch die<br />

Kälte Stresshormone ausgeschüttet.<br />

Dadurch würden<br />

Kreislauf und Herz<br />

unter Druck gesetzt. „Dies<br />

hat zur Folge, dass das Risiko<br />

eines Herzinfarktes im<br />

Winter höher ist.“<br />

FEIERN<br />

Weniger ist mehr<br />

So schön die Silvesterparty<br />

auch war: Wer deutlich einen<br />

über den Durst getrunken<br />

hat, für den wird der Neujahrstag<br />

zur verkaterten Tortur.<br />

Typisch sind Müdigkeit, Kopfund<br />

Gliederschmerzen und eine<br />

Übelkeit, die nicht selten Erbrechen<br />

oder Magenschmerzen zur<br />

Folge hat. Doch ein Kater muss<br />

nicht zwangsläufig so heftig ausfallen.<br />

Denn zahlreiche Tipps<br />

und Tricks helfen, vorzubeugen.<br />

Ihre Wirkung ist allerdings nicht<br />

immer wissenschaftlich erklärbar.<br />

Da durch die niedrigen<br />

Temperaturen auch die<br />

Blutgerinnung negativ<br />

beeinflusst werde, gebe es<br />

zudem eine erhöhte Gefahr<br />

einer Thrombose, <strong>als</strong>o der<br />

Bildung von Gerinnseln im<br />

Blut. Die trockene Luft sorge<br />

dafür, dass Atemwege<br />

verengen und erkranken<br />

können. Asthma oder<br />

Bronchitis seien mögliche<br />

Folgen.<br />

„Besonders groß sind die<br />

Auswirkungen für Men-<br />

„Kopfschmerzen entstehen einerseits<br />

durch die zahlreichen<br />

Begleitsubstanzen eines alkoholischen<br />

Getränks und weil der<br />

Körper nach Alkoholkonsum<br />

verstärkt Flüssigkeit ausscheidet,<br />

was zur Dehydration – <strong>als</strong>o zur<br />

Austrocknung – führt“, erklärt<br />

der Internist und Gastroenterologe<br />

Stephan Haas vom Klinikum<br />

Aschaffenburg. „Außerdem erfolgt<br />

im Körper die Umwandlung<br />

des Alkohols in das toxische Acetaldehyd,<br />

welches Übelkeit, Erbrechen,<br />

Kopfschmerzen sowie<br />

den verstärkten Durst am nächsten<br />

Tag verursacht.“<br />

Um einem Kater vorzubeugen,<br />

gibt es ein paar grundlegende<br />

Ratschläge. „Man sollte möglichst<br />

nicht auf leeren Magen<br />

trinken, sondern sich immer<br />

eine gute Grundlage schaffen“,<br />

rät Wolfgang Wesiack, Präsident<br />

des Berufsverbands Deutscher<br />

Internisten in Wiesbaden. „Sonst<br />

wird man schneller betrunken,<br />

weil der Alkohol schneller aufgenommen<br />

wird.“<br />

Entscheidend ist auch die Getränkeauswahl:<br />

Vorsichtig sollte<br />

man bei alkoholischen Getränken<br />

sein, die wie Glühwein oder<br />

Sekt heiß oder kohlensäurehaltig<br />

sind. „Diese werden schneller<br />

von der Magenschleimhaut<br />

aufgenommen, und man wird<br />

dementsprechend schneller<br />

betrunken“, betont Haas, der<br />

Mitglied der Stiftung Biomedizinischen<br />

Alkoholforschung am<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> Mannheim<br />

ist. Wie stark ein Kater ausfällt,<br />

schen mit Vorerkrankungen“,<br />

sagte Koppe-Schaller.<br />

Herz- und Kreislaufkranke,<br />

Rheumakranke, Asthmatiker<br />

und andere gesundheitlich<br />

geschwächte<br />

Menschen leiden unter der<br />

starken Kälte besonders.<br />

Hinzu kommt ein verstärktes<br />

Risiko von Infektionen.<br />

„Im Winter,<br />

vor allem bei Kälte, ist<br />

das menschliche Immunsystem<br />

geschwächt. Wir<br />

sind <strong>als</strong>o anfälliger für<br />

Spaß im Schnee ist toll – aber bitte immer nur mit Mütze.<br />

Infektionen und Ansteckungen“,<br />

sagte die Expertin.<br />

Dies sei auf einen<br />

Mangel an Vitamin D zurückzuführen.<br />

Grundsätzlich gelte, dass<br />

Temperaturwechsel den<br />

Körper belasten. „Dass<br />

der Temperatursturz diesmal<br />

so deutlich ausfällt<br />

und zudem so früh ist, erschwert<br />

die Situation.“<br />

„Ich rate jedem, gerade<br />

bei der derzeitigen Kälte<br />

werde zudem von der Art der<br />

alkoholischen Getränke beeinflusst:<br />

„Grappa und Obstbrände<br />

haben beispielsweise einen höheren<br />

Methanolspiegel und sind<br />

dadurch toxischer.“<br />

Um den durch Alkohol verursachten<br />

Flüssigkeitsverlust zu<br />

kompensieren, ist es sinnvoll,<br />

schon während der Party immer<br />

wieder auch Wasser oder nicht<br />

alkoholische Getränke zu trinken.<br />

Außerdem sollte möglichst vermieden<br />

werden, unterschiedliche<br />

alkoholische Getränke wie Wein,<br />

Bier und Hochprozentigeres<br />

durcheinander zu trinken. „Doch<br />

warum das so ist, dafür gibt es<br />

bislang kaum wissenschaftliche<br />

Erklärungen“, sagt Haas.<br />

Viele schwören darauf, vor dem<br />

Schlafengehen Kopfschmerztabletten<br />

einzunehmen. „Während<br />

Paracetamol in diesen Fällen<br />

eine nicht so gute Wirkung hat,<br />

sollte man bei Aspirin auf die<br />

Magenschleimhaut achten“,<br />

erklärt Wesiack. „Der Alkohol<br />

ist schließlich toxisch, greift<br />

Foto: dpa<br />

umsichtig zu sein“, sagte<br />

Koppe-Schaller. Extreme<br />

Kälte, zum Beispiel in der<br />

Nacht, sollte gemieden<br />

werden. „Zudem sollte<br />

man jetzt nur noch<br />

warm eingepackt nach<br />

draußen“. Wichtig sei es,<br />

viel zu trinken, da die trockene<br />

Luft den Flüssigkeitshaushalt<br />

im Körper<br />

belaste.<br />

„Sobald sich die Gelegenheit<br />

ergibt, sollte<br />

man an die Sonne. Das<br />

Gesicht ein paar Minuten<br />

in die Sonne halten, das<br />

stärkt den menschlichen<br />

Organismus“, sagte die<br />

Medizin-Meteorologin.<br />

Wichtig sei außerdem,<br />

auf eine gesunde und<br />

ausgewogene Ernährung<br />

zu achten. Es sollte viel<br />

Obst und Gemüse gegessen<br />

werden, fettes und<br />

schweres Essen sollte<br />

gemieden werden.<br />

Sportliche Aktivitäten<br />

im Freien müssten mit<br />

Bedacht angegangen werden.<br />

„Sobald man in der<br />

Kälte schwitzt, steigt die<br />

Gefahr einer Erkältung<br />

oder anderer Erkrankungen.“<br />

Spazierengehen<br />

mit guter Kleidung sei<br />

ein gutes Mittel, sich fit<br />

zu halten und gesund zu<br />

bleiben. Jürgen Ruf<br />

die Magenschleimhaut an und<br />

kann zu Entzündungen führen.“<br />

Aspirin könne das noch fördern.<br />

Wer dennoch eine Tablette einnehmen<br />

will, sollte möglichst<br />

noch etwas dazu essen, um den<br />

Magen zu schonen.<br />

Neben diesen klassischen Empfehlungen<br />

gibt es aber auch<br />

Tipps, für die sich nur zum<br />

Teil eine rationale Begründung<br />

finden lässt. „Dazu gehört etwa<br />

das Trinken von Gurkenwasser<br />

sowie das Essen saurer Heringe<br />

oder von Eiern und Pilzen“,<br />

zählt der Internist und Ernährungsmediziner<br />

Thorsten Siegmund<br />

aus München auf. Bei<br />

verbranntem Toast versuche<br />

man, den Effekt von Aktivkohle<br />

nachzuahmen, um Giftstoffe aus<br />

dem Magen-Darm-Trakt zu entfernen.<br />

„Leider ist dies dennoch<br />

nur bedingt hilfreich, und für alle<br />

diese Optionen muss man leider<br />

sagen, dass die wissenschaftliche<br />

Grundlage sehr dünn ist.“<br />

Der einzig hilfreiche Ratschlag<br />

sei daher: Weniger ist mehr.<br />

Aliki Nassoufis<br />

AM RANDE<br />

Gichtrisiko<br />

Fruchtzucker<br />

Getränke mit Fruchtzucker wie<br />

Orangensaft und Limonade<br />

können das Risiko für Frauen erhöhen,<br />

an Gicht zu erkranken. Bereits<br />

ein Glas Orangensaft täglich<br />

reiche dafür aus. Diese Erkenntnis<br />

beziehe sich auf eine aktuelle US-<br />

Studie, bei der die Auswirkung von<br />

Fruchtzucker bei Frauen untersucht<br />

wurde, erläutert der Bundesapothekenverband<br />

(ABDA) in Berlin.<br />

Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung,<br />

bei der sich im Blut zu viel<br />

Harnsäure ansammelt, so der Verband.<br />

Diese Harnsäure kann unter<br />

anderem die Gelenke schädigen<br />

und so zu starken Schmerzen führen.<br />

Verbraucher sollten auf die Zutatenlisten<br />

der Lebensmittel achten<br />

und nur geringe Mengen eines mit<br />

Furchtzucker gesüßten Lebensmittels<br />

essen oder trinken, so die<br />

Bundesapothekerkammer. Fruchtzucker<br />

hat genauso viele Kalorien<br />

wie Haushaltszucker. Er wird <strong>als</strong><br />

Alternative zu Haushaltszucker einigen<br />

Lebensmitteln wie Softdrinks<br />

oder Süßspeisen zugesetzt. dpa<br />

Ethanol nicht<br />

offen lassen<br />

Der Brennstoff Ethanol für Dekokamine<br />

sollte niem<strong>als</strong> an<br />

freier Luft stehen. Denn Ethanol<br />

verdampft offen stehend und bildet<br />

bei einer Zimmertemperatur ab 21<br />

Grad Celsius zusammen mit der<br />

Raumluft ein explosionsfähiges<br />

Gemisch. Davor warnt test.de, das<br />

Onlineportal der Stiftung Warentest<br />

in Berlin. Deshalb sollten Dekokamine<br />

nach dem Befüllen nie offen<br />

stehen, denn schon ein Funke<br />

kann die Dämpfe entzünden und<br />

so einen Brand auslösen. Beim<br />

Befüllen muss ebenfalls darauf<br />

geachtet werden, dass kein Ethanol<br />

ausläuft. Bis jetzt könnten<br />

Kamine und Dekofeuer ungeprüft<br />

auf den Markt gebracht werden,<br />

so die Warentester. Eine Norm mit<br />

Anforderungen an die funktionelle<br />

Sicherheit sowie überwachte Regeln<br />

für diese Geräte gebe es nicht.<br />

dpa<br />

Babyhaut braucht<br />

besonderen Schutz<br />

Frische Luft ist auch im Winter<br />

wichtig für ein Kleinkind – aber Babyhaut<br />

braucht bei eisigem Wetter<br />

besonderen Schutz. Eltern verwenden<br />

für unbedeckte Körperteile ihrer<br />

Kleinkinder am besten eine Creme<br />

mit hohem Fettanteil, rät die Deutsche<br />

Haut- und Allergiehilfe. So vermeiden<br />

sie Rötungen und Hautrisse<br />

etwa an Gesicht oder Händen. Nicht<br />

geeignet sind stark wasserhaltige<br />

Pflegelotionen – der hohe Feuchtigkeitsanteil<br />

lässt die Kälte unmittelbar<br />

an die Hautoberfläche, und die<br />

Haut bekommt nicht genügend Fett.<br />

Denn anders <strong>als</strong> bei Erwachsenen<br />

produzieren die Talgdrüsen in der<br />

Babyhaut nur wenig Fett, so dass<br />

ihre Oberhaut nicht mit einem schützenden<br />

Fettfilm überzogen ist. dpa


18 IHR GELD, IHR RECHT<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

SCHNEECHAOS<br />

Anspruch auf Betreuung und einen späteren Flug<br />

Die Schneemassen haben<br />

vielerorts den Verkehr<br />

auf Straßen, Schienen<br />

und Flughäfen behindert. Flüge<br />

und Züge fielen aus oder verspäteten<br />

sich. Auch im öffentlichen<br />

Personennahverkehr gab<br />

es Probleme. Viele Menschen<br />

kamen dadurch verspätet zur<br />

Arbeit.<br />

Was passiert, wenn Arbeitnehmer<br />

zu spät zur Arbeit kommen?<br />

Arbeitnehmer müssen auch<br />

bei Eis und Schnee pünktlich<br />

sein. Wer sich aufgrund der<br />

Witterungsbedingungen verspätet,<br />

hat für die versäumte<br />

Zeit grundsätzlich keinen Anspruch<br />

auf Zahlung der Vergütung.<br />

Den betreffenden Arbeitnehmern<br />

kann entweder<br />

der Lohn gekürzt werden, oder<br />

sie arbeiten die versäumte Zeit<br />

nach. Bleibt es bei einer einmaligen<br />

Verspätung, kann der<br />

Arbeitgeber keine Abmahnung<br />

aussprechen, weil es sich um<br />

höhere Gewalt handelt. Anders<br />

liegt der Fall, wenn sich die Verspätungen<br />

häufen und der Beschäftigte<br />

es offenbar bewusst<br />

darauf ankommen lässt, obwohl<br />

er die Wohnung früher verlassen<br />

könnte, um pünktlich zu<br />

sein. Dann ist der Arbeitgeber<br />

zur Abmahnung berechtigt.<br />

Wegen der anhaltenden Kälte kann es auch im Luftverkehr zu drastischen Verspätungen oder Flugausfällen<br />

kommen. Passagiere haben in diesem Fall klar definierte Rechte.<br />

Foto: dpa<br />

Müssen vom Schnee eingeschlossene<br />

Autofahrer für die Bergung<br />

aufkommen?<br />

Nein. Für Rettungseinsätze etwa<br />

des Technischen Hilfswerks<br />

(THW) müssen Autofahrer nicht<br />

zahlen. Laut ADAC gilt dies <strong>als</strong><br />

Katastropheneinsatz ähnlich wie<br />

bei einem Hochwasser. Anders<br />

ist die Lage, wenn ein Auto zum<br />

Beispiel in den Straßengraben<br />

rutscht. Dann springt in der<br />

Regel die Versicherung oder der<br />

Automobilclub ein.<br />

Welche Rechte habe Reisende,<br />

deren Inlands- oder Auslandsflug<br />

durch ein mögliches Schneechaos<br />

ausgefallen oder verspätet<br />

ist?<br />

Die Fluggesellschaften und<br />

Reiseveranstalter müssen ihre<br />

gestrandeten Passagiere auch<br />

im größten Chaos betreuen. Ab<br />

zwei Stunden Verspätung haben<br />

Reisende Anspruch auf Getränke<br />

und Verpflegung. Verschiebt sich<br />

der Flug auf den nächsten Tag,<br />

müssen die Fluggesellschaften<br />

eine Übernachtung zahlen. Zudem<br />

müssen sie den Passagieren<br />

Telefonate ermöglichen.<br />

Muss die Airline mir einen Ersatzflug<br />

anbieten?<br />

Ja. Die Fluggesellschaft muss<br />

einen Platz im verspäteten<br />

Flugzeug oder einen Ersatzflug<br />

anbieten. Bei Verspätungen<br />

bei der Ankunftszeit ab fünf<br />

Stunden können Reisende aber<br />

entscheiden, ob sie vom Flug zurücktreten.<br />

In diesem Fall muss<br />

die Airline den vollen Preis erstatten.<br />

Habe ich bei Flugausfall oder<br />

Verspätung zusätzlich einen Anspruch<br />

auf Entschädigung?<br />

Wenn der Flughafen aufgrund<br />

des Wetters gesperrt werden<br />

muss, gilt das <strong>als</strong> höhere Gewalt.<br />

Airlines müssen in diesem Fall<br />

keine Entschädigung zahlen. Anders<br />

ist es, wenn die Fluggesellschaft<br />

ein Mitverschulden trägt,<br />

etwa weil sie das Flugzeug nicht<br />

rechtzeitig enteist. In diesem<br />

Fall kann eine Entschädigung<br />

von oft mehreren hundert Euro<br />

fällig sein, denn das Wetter ist<br />

vorhersehbar.<br />

Was muss ich <strong>als</strong> Bahnreisender<br />

beachten?<br />

In der Regel gelten die üblichen<br />

Fahrgastrechte. Dass heißt,<br />

Fernreisende erhalten eine Erstattung<br />

erst ab einer Verspätung<br />

am Zielort von mehr <strong>als</strong><br />

60 Minuten. Sie können dann<br />

25 Prozent des Reisepreises<br />

geltend machen, ab 120 Minuten<br />

Verspätung 50 Prozent. Bei einer<br />

zu erwartenden Verspätung<br />

am Zielbahnhof von mehr <strong>als</strong> 60<br />

Minuten kann der Fahrgast von<br />

seiner Reise zurücktreten und<br />

sich den vollen Fahrpreis erstatten<br />

lassen.<br />

AFP<br />

AKTUELLE URTEILE<br />

§<br />

EC-Karte im Handschuhfach<br />

ist grob fahrlässig<br />

Das Zurücklassen der EC-Karte im Handschuhfach<br />

eines Autos ist grob fahrlässig.<br />

Das geht aus einem Urteil des Landgerichts Berlin<br />

hervor. Demnach bleibt der Kunde auf seinem<br />

Schaden sitzen, wenn Unbekannte mit der<br />

gestohlenen Karte Geld von seinem Konto abheben.<br />

In dem verhandelten Fall hat das Gericht die Klage einer<br />

Bankkundin abgewiesen. Die Frau hatte sich dagegen gewandt,<br />

dass die Bank ihr Konto mit einem Betrag belastet hatte, den<br />

Unbekannte mit ihrer gestohlenen EC-Karte abgehoben hatten.<br />

Sie räumte zwar ein, die Karte im Handschuhfach zurückgelassen<br />

zu haben, verwahrte sich aber gegen den Vorwurf der<br />

groben Fahrlässigkeit. Das Landgericht gab der Bank Recht. Es<br />

gehöre zum Allgemeinwissen, dass Wertgegenstände, Geld und<br />

Scheckkarten nicht unbeaufsichtigt in einem Fahrzeug zurückgelassen<br />

werden dürften. (Az.: 10 S 10/09)<br />

Chef kann Mitarbeiter nicht<br />

zur Rückkehr aus Urlaub zwingen<br />

Arbeitgeber dürfen Mitarbeiter nicht ohne weiteres aus dem<br />

Urlaub zurückordern. So ist eine Rückruf-Klausel im Arbeitsvertrag<br />

unwirksam, die Beschäftigte dazu verpflichtet, bei<br />

Bedarf ihren Urlaub abzubrechen und die Arbeit wieder aufzunehmen.<br />

Das sagt ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts aus.<br />

Demnach verstößt eine solche Regelung gegen das deutsche<br />

Bundesurlaubsgesetz. Hat der Arbeitgeber einmal einen Urlaub<br />

genehmigt, sei er daran gebunden. Eine einseitige Änderung<br />

etwa in Form eines Widerrufs ist dann nicht mehr möglich.<br />

Folgen Arbeitnehmer einem Rückruf des Arbeitgebers aus einem<br />

genehmigten Urlaub nicht, müssten sie daher nicht mit<br />

Konsequenzen rechnen. Beschäftigte seien nicht einmal dazu<br />

verpflichtet, dem Arbeitgeber ihre Urlaubsanschrift mitzuteilen.<br />

(Az.: 9 AZR 11/05)<br />

DIEBSTAHL<br />

Urlaub nicht im Internet verraten<br />

Anstehender Weihnachtsurlaub<br />

sollte im Internet<br />

möglichst nicht angekündigt<br />

werden. Solche Hinweise<br />

hätten etwa bei Facebook oder<br />

Twitter nichts zu suchen, sagte<br />

Christian Lübke vom Gesamtverband<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

(GDV).<br />

Für Einbrecher seien Nachrichten<br />

dieser Art unter Umständen<br />

wertvolle Hinweise<br />

auf leerstehende Häuser oder<br />

Wohnungen.<br />

Generell sei es ratsam, im Internet<br />

genaue Angaben zum<br />

Aufenthaltsort zu vermeiden,<br />

sagte Lübke. Auch ein Kurzurlaub<br />

sollte möglichst nicht<br />

thematisiert werden. Wichtig<br />

sei es zudem, die Sicherheitseinstellungen<br />

in den sozialen<br />

Netzwerken so zu wählen, dass<br />

das eigene Profil nicht für alle<br />

sichtbar ist, sondern nur für<br />

Freunde. Angaben zum eigenen<br />

Wohnort sollten im Internet generell<br />

nicht hinterlassen werden.<br />

Eltern sollten auch darauf<br />

achten, welche Nachrichten<br />

ihre Kinder im Internet verbreiteten.<br />

Im Zweifel hafteten<br />

sie für entstandene Schäden.<br />

Wer keine ungewollten Besucher haben will, der sollte seine Urlaubstage<br />

nicht in den sozialen Netzwerken veröffentlichen. Foto: dpa<br />

Findet dennoch ein Urlaubshinweis<br />

den Weg ins Internet<br />

und wird dann auch tatsächlich<br />

eingebrochen, spiele das<br />

bei der Schadensregulierung<br />

allerdings keine große Rolle.<br />

„Auch früher hat sich ein überfüllter<br />

Briefkasten oder eine<br />

entsprechende Ansage auf dem<br />

Anrufbeantworter nicht negativ<br />

auf die Versicherungsleistung<br />

ausgewirkt“, sagte Lübke.<br />

Urlauber sollten vor ihrer Abfahrt<br />

aber mehrere Sicherheitsvorkehrungen<br />

treffen, riet<br />

Lübke: Die Jalousien sollten<br />

nicht heruntergelassen werden.<br />

In einigen Zimmern sollte das<br />

Licht mit einer Zeitschaltuhr<br />

gesteuert werden. Sinnvoll sei<br />

es auch, Nachbarn zu bitten,<br />

den Briefkasten zu leeren. Und:<br />

„Keine Urlaubsgrüße im Internet<br />

verbreiten.“ Falk Zielke


SOZIALES 19<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

ANSPRÜCHE<br />

Rentenversicherung versendet Ablehnungen<br />

Jetzt ist es amtlich: Mit weniger Rente <strong>als</strong> erhofft müssen sich Kläger<br />

gegen die Abschmelzung der Rentenfüllbeträge begnügen. Foto: vhz<br />

UNTERSTÜTZUNG<br />

ZUWANDERER<br />

Gillo fordert Aufhebung der Residenzpflicht<br />

Der sächsische Ausländerbeauftragte<br />

Martin Gillo (CDU)<br />

hat erneut eine Aufhebung<br />

der Residenzpflicht für Asylbewerber<br />

innerhalb des Freistaats gefordert.<br />

Mit der Bindung an einen<br />

einzigen Ort werde betroffenen<br />

Ausländern unter anderem die<br />

Chance auf umfassende Bildung<br />

und die Teilnahme an kulturellen<br />

Veranstaltungen verwehrt, sagte<br />

Gillo bei einer öffentlichen Anhörung<br />

im Dresdner Landtag. Eine<br />

ortsferne Ausbildung sei bislang<br />

praktisch unmöglich.<br />

Zudem würden Aktivitäten in<br />

Sportvereinen oder Verwandtenbesuche<br />

außerhalb des eigenen<br />

Wohnortes durch die erforderliche<br />

Antragstellung extrem erschwert.<br />

Selbst für Klassenfahrten müssten<br />

Lehrer Anträge stellen. Das führe<br />

zu Frustrationen bei den Betroffenen,<br />

sagte Gillo.<br />

Der Innenausschuss des sächsischen<br />

Landtags befasste sich in einer<br />

mehrstündigen Anhörung mit einer<br />

Initiative gegen die Residenzpflicht<br />

für Asylbewerber. Die Fraktionen<br />

der SPD und Linken fordern in ihren<br />

Anträgen die Abschaffung der Regelung,<br />

die es Flüchtlingen untersagt,<br />

ohne Genehmigung der Ausländerbehörde<br />

den ihnen zugewiesenen<br />

Landkreis zu verlassen.<br />

Am Umgang mit Asylbewerbern<br />

und Geduldeten messe sich die<br />

Weltoffenheit Sachsens und die Mitmenschlichkeit,<br />

betonte Gillo. Eine<br />

Ausweitung der Bewegungsfreiheit<br />

für diese Gruppe sei daher notwendig.<br />

Damit könne auch einer zunehmenden<br />

„Verelendung der Asylbewerber“<br />

entgegen gewirkt werden.<br />

Voraussetzung für die Aufhebung<br />

der Residenzpflicht sollte sein, dass<br />

Asylbewerber nicht straffällig geworden<br />

sind.<br />

Rund 42 000 Rentner in<br />

Thüringen, Sachsen und<br />

Sachsen-Anhalt werden<br />

dieser Tage Ablehnungsbescheide<br />

von der Deutschen<br />

Rentenversicherung (DRV) erhalten.<br />

Die DRV hat die Widersprüche<br />

der Rentner gegen die Abschmelzung<br />

sogenannter Rentenauffüllbeträge<br />

abgelehnt.<br />

Die Abschmelzung verstoße<br />

laut Bundesverfassungsgericht<br />

nicht gegen das Grundgesetz,<br />

teilte der Rentenversicherer<br />

mit.<br />

Auffüllbeträge wurden mit der<br />

Umbewertung der DDR-Renten<br />

Anfang der 90er Jahre eingeführt.<br />

Sie wurden gezahlt, wenn<br />

die nach westdeutschem Recht<br />

umbewertete monatliche Rente<br />

niedriger ausfiel <strong>als</strong> die Rente<br />

nach dem dam<strong>als</strong> gültigen<br />

Sachsen gründet Allianz für Behinderte<br />

Sachsen will künftig die Beschäftigung<br />

Behinderter stärker<br />

fördern. Drei Ministerien<br />

und 17 Partner aus Wirtschaft,<br />

Politik und Verbänden gründeten<br />

dazu in Dresden eine Allianz.<br />

„Wir wollen helfen, Menschen<br />

mit Behinderungen auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt zu integrieren“,<br />

sagte Sozialministerin<br />

Christine Clauß (CDU). Unterstützung<br />

müsse von allen am Arbeitsmarkt<br />

beteiligten Akteuren<br />

und von den Betroffenen selbst<br />

kommen. Auch sie wollten und<br />

könnten ihren Beitrag für die Gesellschaft<br />

leisten, so Wirtschaftsminister<br />

Sven Morlok (FDP).<br />

Bestehende Regelungen sollten<br />

transparenter und effektiver<br />

werden, damit Unternehmen<br />

Behinderte unter marktwirtschaftlichen<br />

Bedingungen integrieren<br />

könnten, erklärte Morlok.<br />

Gefragt seien individuelle<br />

Konzepte, die die Interessen von<br />

Betroffenen und Arbeitgebern<br />

zusammenführten. Die Allianz<br />

will dafür das Bewusstsein in Firmen<br />

schärfen und Arbeitsplätze<br />

durch Kooperationen mit Werkstätten<br />

für Behinderte schaffen.<br />

Außerdem sollen Förderschüler<br />

in passende Ausbildungen und<br />

Berufe vermittelt werden sowie<br />

Beschäftigungsverhältnisse gesichert<br />

und bisher in Werkstätten<br />

tätige behinderte Menschen in<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

gebracht werden.<br />

Auch die „Kampagne<br />

gegen Ausgrenzung<br />

von Asylbewerbern“<br />

forderte<br />

die Abschaffung der<br />

Residenzpflicht <strong>als</strong><br />

„strukturellen Rassismus“.<br />

Zugleich<br />

sprach sie sich gegen<br />

„zentral überwachte<br />

Gemeinschaftsunterkünfte“<br />

aus. Viele Betroffene<br />

hätten das<br />

Gefühl, ihr Leben<br />

nicht unter Kontrolle<br />

zu haben. Die „bewusste Isolation“,<br />

Alltagsrassismus und Diskriminierungen<br />

bei den Behörden<br />

führten zunehmend zu psychischen<br />

Störungen.<br />

Vertreter der Landkreise sprachen<br />

sich dagegen bei der Anhörung für<br />

eine räumliche Beschränkung und<br />

Martin Gillo (CDU), Ausländerbeauftragter<br />

Sachsens. Foto: dpa<br />

DDR-Recht. So werden sie seit<br />

1996 mit Rentenerhöhungen<br />

verrechnet.<br />

Die betroffenen Rentner in Thüringen,<br />

Sachsen und Sachsen-<br />

Anhalt hatten vor allem in den<br />

Jahren 2001 und 2002 eine Überprüfung<br />

ihrer Rente beantragt,<br />

weil sie die Abschmelzung ihres<br />

Auffüllbetrages oder Übergangszuschlages<br />

für verfassungswidrig<br />

hielten. Betroffen waren sowohl<br />

Alters- und Erwerbsunfähigkeitsrenten<br />

wie Hinterbliebenenrenten<br />

für Verwitwete und Waisen.<br />

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />

stammt bereits<br />

aus dem Jahr 2005, eine<br />

Beschwerde dagegen hatte der<br />

Europäische Gerichtshof für<br />

Menschenrechte in Straßburg<br />

im Herbst 2007 zurückgewiesen.<br />

Die DRV Mitteldeutschland hat<br />

in den drei Bundesländern 2,2<br />

Millionen Versicherte. dpa<br />

Gute schulische Bildung und<br />

Erziehung seien allerdings die<br />

Voraussetzung für einen guten<br />

Start ins Berufsleben, sagte<br />

Kultusminister Roland Wöller<br />

(CDU). „Mit der richtigen Schule<br />

für jeden Schüler gewähren wir<br />

die bestmögliche Förderung für<br />

Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.“<br />

Zu den Partnern<br />

gehören Kammern, Arbeitgeberund<br />

Sozialverbände, DGB, Landkreistag<br />

und Bundesagentur für<br />

Arbeit.<br />

dpa<br />

für Gemeinschaftsunterkünfte<br />

aus. Die<br />

Residenzpflicht sei<br />

„sachgerecht und<br />

keine unzumutbare<br />

Härte“, hieß es. Gegenargumente<br />

der<br />

sozialen Isolation<br />

und Einschränkung<br />

der Menschenwürde<br />

seien vor<br />

allem bei territorial<br />

großen Landkreisen<br />

„schwer<br />

nachvollziehbar“,<br />

hieß es. Anträge<br />

zum Beispiel zum Besuch religiöser<br />

Feste und von Verwandten oder für<br />

eine Erwerbstätigkeit würden „großzügig“<br />

bewilligt.<br />

AM RANDE<br />

Besserer Schutz<br />

vor Pfändung<br />

Schuldner können den Grundfreibetrag<br />

auf ihrem Pfändungsschutzkonto<br />

erhöhen. Vielen<br />

Kontoinhabern sei das nicht<br />

bewusst, erklärt die Verbraucherzentrale<br />

Sachsen. Sei ein<br />

Schuldner zum Beispiel unterhaltspflichtig,<br />

steige der Grundfreibetrag<br />

von rund 985 Euro auf<br />

fast 1356 Euro. Für jede weitere<br />

unterhaltsberechtigte Person<br />

erhöhe sich der Freibetrag um<br />

rund 207 Euro. Inhaber des<br />

Pfändungsschutzkontos müssten<br />

aber selbst dafür sorgen,<br />

dass ihnen dieser erhöhte Freibetrag<br />

zugestanden werde. Sie<br />

müssten dafür bei der Familienkasse<br />

oder dem Sozialamt entsprechende<br />

Bescheinigungen<br />

beantragen und diese dann der<br />

Bank vorlegen.<br />

dpa<br />

Datenbank<br />

für Ehrenamtler<br />

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in<br />

Sachsen startete am Internationalen<br />

Tag des Ehrenamtes im<br />

Internet eine Datenbank für freiwillige<br />

Helfer. In ihr seien schon<br />

mehr <strong>als</strong> 70 Angebote aus Nordsachsen,<br />

Chemnitz, Dresden<br />

und der Sächsischen Schweiz<br />

eingetragen, teilte die AWO in<br />

Dresden mit. Interessenten<br />

könnten so eine Sache finden,<br />

die ihren Neigungen entspreche<br />

– von Lesepatenschaften bis<br />

zur Betreuung von Seniorengruppen<br />

oder der Zubereitung<br />

von Frühstück in Kitas. Bei der<br />

AWO in Sachsen engagieren<br />

sich nach deren Angaben derzeit<br />

etwa 1000 Ehrenamtler für Betreuung,<br />

Beratung oder Freizeitgestaltung.<br />

dpa<br />

Eine völlige Freigabe der Bewegungsmöglichkeiten<br />

erschwere die<br />

Tätigkeit der unteren Ausländerbehörde,<br />

so die Vertreter der Landkreise<br />

weiter. Es bestehe die Gefahr des<br />

Missbrauchs, wenn Asylbewerber<br />

und Geduldete etwa untertauchten.<br />

Zudem könnten auf die Landkreise<br />

Kosten zukommen, für die der Freistaat<br />

nicht mehr aufkommt.<br />

Der sächsische Flüchtlingsrat ist<br />

ebenfalls gegen die Residenzpflicht.<br />

Auch in anderen Bundesländern gibt<br />

es Initiativen für die Abschaffung dieser<br />

Regelung. Nach einem bundesweiten<br />

Schlüssel werden nach Sachsen<br />

fünf Prozent der Asylbewerber<br />

in Deutschland zugewiesen.<br />

Bisher haben nur Berlin und Brandenburg<br />

die Residenzpflicht abgeschafft.<br />

In Nordrhein-Westfalen wurden<br />

in diesem Jahr die Regelungen<br />

zumindest gelockert. In Thüringen<br />

scheiterte kürzlich eine Initiative<br />

im Landtag beim Versuch, die Bewegungsfreiheit<br />

für Flüchtlinge im<br />

Land durchzusetzen. epd


20 SPORT<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

BUSINESS<br />

Kostspielige Verpflichtungen wie die des portugiesischen Nation<strong>als</strong>pielers Cristiano Ronaldo durch Real Madrid stärken die sportliche Klasse der spanischen Primera<br />

Division. Doch die Mehrheit der mittleren und kleinen Klubs kämpft ums reine Überleben.<br />

Fotos: AFP<br />

Riesen-Schulden: Spaniens Fußball droht Pleite<br />

Spaniens Eliteliga hat die<br />

besten Fußballer und die<br />

besten Trainer der Welt, das<br />

Land ist der amtierende Weltund<br />

Europameister, aber die<br />

Idylle ist getrübt: Über dem spanischen<br />

Fußball-Imperium kreist<br />

der Pleitegeier. Die Profi-Vereine<br />

drückt eine Schuldenlast von insgesamt<br />

fünf Milliarden Euro.<br />

Davon entfallen mehr <strong>als</strong> 3,5<br />

Milliarden Euro auf die Clubs<br />

der Primera División. Das ist<br />

fast sechsmal so viel wie der<br />

gesamte Schuldenberg der Vereine<br />

in der 1. Bundesliga. Sechs<br />

spanische Clubs sind praktisch<br />

bankrott. „Das Geschäftsmodell<br />

des Fußballs in Spanien ist<br />

nicht länger tragbar“, meint<br />

das <strong>Magazin</strong> „Interviú“. Es vergleicht<br />

die Liga mit dem großen<br />

Bau-Boom in Spanien, der vor<br />

zwei Jahren wie eine Blase geplatzt<br />

ist.<br />

Dabei wird Spanien in aller<br />

Welt um seine Fußballer beneidet:<br />

Den Titel des Weltfußballers<br />

2010 machen drei Stars<br />

des FC Barcelona –<br />

Andrés Iniesta, Xavi<br />

und Lionel Messi<br />

– unter sich aus.<br />

Auch die drei Kandidaten<br />

für die Wahl<br />

des besten Trainers<br />

- Josep Guardiola,<br />

José Mourinho und<br />

Vicente del Bosque -<br />

sind alle im Land des<br />

Weltmeisters aktiv.<br />

Aber die spanischen<br />

Clubs leben seit<br />

Jahren über ihre<br />

Verhältnisse. Wenn<br />

es allein nach wirtschaftlichen<br />

Kriterien<br />

ginge, hätte die Primera<br />

División den Betrieb längst<br />

einstellen müssen. Allein in<br />

der vorigen Saison machten<br />

die Vereine nach Angaben der<br />

Zeitschrift Verluste von 733<br />

Millionen Euro. Nur die beiden<br />

Spitzenclubs Barça und Real<br />

Madrid erzielten Gewinne.<br />

Die anderen Vereine kommen<br />

nur deshalb über die Runden,<br />

Deutschlands Nation<strong>als</strong>türmer Mesut Özil verdient seit<br />

dem Sommer sein Geld ebenfalls bei den Königlichen.<br />

weil der Staat, die Gemeinden<br />

oder öffentliche Sparkassen<br />

einspringen. Sechs Clubs – der<br />

FC Valencia, FC Málaga, RCD<br />

Mallorca, Racing Santander,<br />

Sporting Gijón und der Zweitligist<br />

Betis Sevilla – mussten zur<br />

Abwendung eines Bankrotts vor<br />

Gericht ziehen und Gläubigerverfahren<br />

einleiten.<br />

Der größte Gläubiger ist der Fiskus.<br />

Dem Finanzamt<br />

und der Sozialversicherung<br />

sind die Clubs 632<br />

Millionen Euro<br />

(Stand von 2008)<br />

schuldig. Hätte<br />

der Staat dieses<br />

Geld eingetrieben,<br />

hätte er den spanischen<br />

Rentnern<br />

die jüngsten finanziellen<br />

Einschnitte<br />

teilweise ersparen<br />

können, betonte<br />

der Parlamentarier<br />

Francisco<br />

Jorquera.<br />

Die spanische Profi-Liga (LFP)<br />

droht den Vereinen, die mit<br />

ihren Zahlungen an Spieler und<br />

Trainer oder bei den Ablösesummen<br />

nicht auf dem Laufenden<br />

sind, mit dem Zwangsabstieg.<br />

Sie interessiert sich aber<br />

nicht dafür, welche Schulden die<br />

Clubs bei Gläubigern außerhalb<br />

des Fußballbereichs haben.<br />

„Die spanischen Instanzen sind<br />

nicht bereit, Sanktionen gegen<br />

überschuldete Vereine zu verhängen“,<br />

betont der Ökonom<br />

Juan Francisco Corona und<br />

plädiert für ein Eingreifen der<br />

Europäischen Fußball-Union.<br />

„Die Lösung muss von der<br />

UEFA kommen.“ Einen ersten<br />

Schritt in diese Richtung gab<br />

es bereits. Im vorigen Sommer<br />

verweigerte die UEFA dem RCD<br />

Mallorca aufgrund der prekären<br />

Finanzlage des Inselclubs die<br />

Zulassung zur Europa League<br />

– obwohl die Mallorquiner sich<br />

sportlich für den Wettbewerb<br />

qualifiziert hatten.<br />

Eine der Ursachen der Misere<br />

liegt darin, dass Barça und Real<br />

den Großteil der Fernsehgelder<br />

kassieren. Die kleineren Clubs<br />

verlangen seit Jahren eine gerechtere<br />

Aufteilung. Die Spitzenvereine<br />

lehnen dies jedoch<br />

ab mit der Begründung, dass sie<br />

bei einer Kürzung ihrer TV-Einnahmen<br />

in den europäischen<br />

Wettbewerben an Konkurrenzfähigkeit<br />

einbüßen würden.<br />

Hubert Kahl


21<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

FORMEL 1<br />

Webbers Zukunft bei Red Bull steht in den Sternen<br />

Mark Webbers Zukunft<br />

<strong>als</strong> Teamkollege von<br />

Formel-1-Weltmeister<br />

Sebastian Vettel bei Red Bull<br />

ist seit Mitte Dezember äußerst<br />

fraglich. Teamchef Christian<br />

Horner wertet die Tatsache,<br />

dass der Australier die letzten<br />

vier Rennen der Saison mit<br />

einem Haarriss im Schulterknochen<br />

fuhr und diese Verletzung<br />

verschwieg, <strong>als</strong> eklatanten Vertrauensbruch.<br />

„Es hat Marks<br />

Leistung nicht sichtbar beeinträchtigt,<br />

aber es wäre trotzdem<br />

schön gewesen, wenn wir davon<br />

gewusst hätten“, sagte Horner<br />

im Gespräch mit dem Daily Telegraph:<br />

„Es ist extrem enttäuschend<br />

und frustrierend, dass<br />

er uns nicht informiert hat.“<br />

Nur sein eigener Physiotherapeut<br />

Roger Clearly und FIA-Arzt<br />

Gary Hartstein wussten, dass<br />

Webber beim Mountainbikefahren<br />

in seiner australischen<br />

Heimat kurz vor dem Rennen<br />

im Oktober in Suzuka schwer<br />

gestürzt war. „Ich war mit einem<br />

guten Freund auf Tour, <strong>als</strong><br />

der plötzlich genau vor meiner<br />

Nase wegrutschte. Ich konnte<br />

nicht mehr ausweichen und<br />

bin über den Lenker geflogen“,<br />

schreibt der 34-Jährige in<br />

seinem kürzlich erschienenen<br />

Buch „Up Front“. Er habe dabei<br />

einen feinen Riss „tief im Knochen“<br />

erlitten: „Nicht schlimm,<br />

aber sehr schmerzhaft.“<br />

Unterstützung bekommt<br />

Webber von den ehemaligen<br />

Formel-1-Fahrern Christian<br />

Danner und Hans-Joachim<br />

Stuck. „Natürlich ist er seinem<br />

Arbeitgeber gegenüber verpflichtet,<br />

aber so schlimm kann<br />

die Verletzung nicht gewesen<br />

sein“, sagte VW-Motorsportberater<br />

Stuck. Stuck findet „das,<br />

was Mark gemacht hat, absolut<br />

heldenhaft. Mit diesem Handicap<br />

zu fahren und trotzdem<br />

eine solch gute Leistung zu<br />

zeigen, davor ziehe ich meinen<br />

Hut.“ Möglicherweise sei sein<br />

Schweigen ein gewisser Selbstschutz<br />

gewesen, „um seine<br />

Position innerhalb des Teams<br />

nicht zu schwächen. Er hat aus<br />

seiner Sicht sicher alles Mögliche<br />

getan, um Weltmeister zu<br />

werden.“<br />

RTL-Experte Danner findet<br />

Webbers Verhalten ebenfalls<br />

nicht schlimm: „Wenn die FIA<br />

davon wusste, dann hat er überhaupt<br />

nichts f<strong>als</strong>ch gemacht.<br />

Es kann aber nicht so dramatisch<br />

gewesen sein, sonst wäre<br />

er nicht so gut gefahren. Seine<br />

Leistung ist damit sicherlich<br />

umso höher einzuschätzen.“<br />

Time to say goodbye? Mark Webber hat eine Verletzung verheimlicht.<br />

Das könnte ihn nun das Cockpit bei Red Bull kosten. Foto: dpa<br />

In den letzten vier Rennen der<br />

Saison hatte Webber seinen<br />

Vorsprung in der WM-Wertung<br />

nach und nach verloren, am<br />

Ende belegte er hinter Vettel<br />

und Ferrari-Star Fernando<br />

Alonso nur den dritten Platz.<br />

Zudem wirkte der Australier<br />

in dieser Phase gehetzt, nervös<br />

und dünnhäutig, dennoch bezweifelt<br />

Horner, dass ihn die<br />

Verletzung entscheidend behindert<br />

hat: „Ich denke nicht,<br />

dass ihn das die WM gekostet<br />

hat.“<br />

Webber war im November<br />

2008 schon einmal beim<br />

Mountainbikefahren verunglückt.<br />

Dam<strong>als</strong> erfasste ihn<br />

im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung<br />

auf Tasmanien<br />

ein Auto, Webber fiel<br />

mit einem Beinbruch für die<br />

Wintertests der Formel 1 aus.<br />

„Die Fahrer sind vertraglich<br />

verpflichtet, sich fitzuhalten,<br />

auf ihre Gesundheit zu achten<br />

und sich nicht in Gefahr zu<br />

begeben“, sagte Horner: „Wir<br />

müssen vielleicht mal darüber<br />

nachdenken, ob Radfahren für<br />

Mark das Richtige ist.“<br />

Oder ob überhaupt Red Bull<br />

noch das richtige Team für<br />

den Australier ist, schließlich<br />

hat Webber sich im Laufe<br />

der Saison nicht nur Freunde<br />

gemacht. „Nicht schlecht für<br />

einen Nummer-2-Fahrer“,<br />

funkte er mit beißendem Sarkasmus<br />

in die Box, nachdem<br />

er beim britischen Grand Prix<br />

im Juli in Silverstone die Ziellinie<br />

<strong>als</strong> Sieger überquert<br />

hatte. Stinksauer war er, <strong>als</strong><br />

Horner vor dem Qualifying<br />

entschieden hatte, Teile seines<br />

Autos an das von Sebastian<br />

Vettel zu montieren. Laut<br />

dachte Webber dam<strong>als</strong> über<br />

seinen Abschied von Red Bull<br />

nach, den könnte er nun – absichtlich<br />

oder unabsichtlich –<br />

forciert haben.<br />

sid<br />

GOLF<br />

Martin Kaymer zu<br />

Europas Top-Spieler gewählt<br />

Perfekter Abschluss eines<br />

erfolgreichen Jahres für<br />

den deutschen Golf-Star<br />

Martin Kaymer: Der 25-jährige<br />

Rheinländer wurde von<br />

der European PGA Tour gemeinsam<br />

mit US-Open-Gewinner<br />

Graeme McDowell<br />

(Nordirland) zu Europas<br />

Golfer des Jahres gekürt.<br />

„Es ist ein unglaubliches<br />

Jahr für mich gewesen,<br />

und diese Trophäe ist der<br />

perfekte Abschluss“, sagte<br />

Kaymer: „Graeme und ich<br />

waren in diesem Jahr ähnlich<br />

erfolgreich, und er verdient<br />

diese Auszeichnung<br />

genauso wie ich. Das zeigt,<br />

wie stark der europäische<br />

Golfsport derzeit ist.“ Für<br />

McDowell ist es „eine Ehre,<br />

diese Auszeichnung mit<br />

einem Spieler von Martins<br />

Kaliber zu teilen. Er ist<br />

einer der besten Spieler<br />

unserer Generation.“<br />

Zuvor hatte das Gremium,<br />

bestehend aus zahlreichen<br />

Medienvertretern, lange<br />

darüber diskutiert, wer<br />

Netter Typ: Martin Kaymer gibt ab und an den<br />

Caddy für Freundin Alison Micheletti. Foto: AFP<br />

zum besten Golfer der Europa-Tour<br />

ernannt werden soll.<br />

Tour-Chef George O’Grady akzeptierte<br />

schließlich den Vorschlag,<br />

beide Golfer zu ehren.<br />

Die doppelte Auszeichnung ist<br />

ein Novum in der Geschichte<br />

des 1985 erstm<strong>als</strong> verliehenen<br />

Titels.<br />

2010 hatte Kaymer neben<br />

seinem ersten Major drei<br />

weitere Turniere und den<br />

Ryder Cup gewonnen. Darüber<br />

hinaus war der Golfprofi<br />

aus Mettmann mit<br />

einem Jahresverdienst von<br />

3.368.592 Euro der erfolgreichste<br />

Europäer. In der<br />

Weltrangliste schrammte<br />

der auf Rang drei liegende<br />

Kaymer nur knapp an der<br />

Spitzenposition vorbei.<br />

Entsprechend zufrieden<br />

ist der Golf-Shootingstar<br />

mit dem zurückliegenden<br />

Jahr. „Ich versuche immer,<br />

in Bernhard Langers Fußstapfen<br />

zu treten. Die Auszeichnung<br />

zu erhalten, die<br />

er 1985 erstm<strong>als</strong> gewonnen<br />

hat, macht mich sehr<br />

glücklich. Er ist mir aber<br />

noch einige Schritte voraus.“<br />

dpa<br />

FIFA<br />

Sepp Blatter: England<br />

ist schlechter Verlierer<br />

Sepp Blatter hat das Fußball-<br />

Mutterland England im Zusammenhang<br />

mit der WM-Vergabe<br />

2018 und 2022 <strong>als</strong> schlechten<br />

Verlierer bezeichnet. Zugleich verwehrte<br />

sich der Präsident des Internationalen<br />

Fußball-Verbandes FIFA<br />

noch einmal gegen den Vorwurf der<br />

Korruption, der nach der Vergabe<br />

der WM-Endrunde 2018 an Russland<br />

und 2022 an Katar vor einer<br />

Woche laut geworden war.<br />

„Ehrlich gesagt war ich über die<br />

Reaktionen und die vielen Klagen<br />

aus England überrascht, denn<br />

schließlich ist es auch das Mutterland<br />

des Fairplays. Nun zeigen sich<br />

aber einige <strong>als</strong> schlechte Verlierer.<br />

Man kann nicht nach der Vergabe<br />

behaupten, das ein oder andere<br />

Exekutiv-Mitglied hätte England<br />

im Vorfeld seine Stimme versprochen.<br />

Die Ergebnisse sind bekannt.<br />

Das Ergebnis war klar“, sagte<br />

Blatter in einem Interview mit dem<br />

Schweizer Wochenmagazin Weltwoche.<br />

Der FIFA-Boss sagte, er könne<br />

nicht verstehen, wie sich einige<br />

unterlegene Mitbewerber derzeit<br />

verhalten. Einige seien offenbar<br />

nicht bereit, ihre Fußball-Grenzen<br />

zu erweitern. „In einigen Reaktionen<br />

spiegelt sich ein wenig<br />

die Arroganz der westlichen Welt<br />

vor ihrem christlichen Hintergrund<br />

wider. Einige können einfach<br />

nicht ertragen, wenn andere<br />

eine Chance für eine Veränderung<br />

erhalten“, sagte Blatter und fragte:<br />

„Was kann f<strong>als</strong>ch daran sein, wenn<br />

wir Fußball in Regionen vergeben,<br />

in denen diese Sportart weit mehr<br />

bedeutet <strong>als</strong> eben nur Sport?“<br />

Die Engländer hatten spekuliert,<br />

dass ihr Land bei der Wahl keine<br />

Chance gehabt habe, weil zuvor<br />

englische Medien Korruptionsvorwürfe<br />

gegen Mitglieder der FIFA-<br />

Exekutive erhoben hatten. „Es gibt<br />

keine systematische Korruption in<br />

der FIFA. Das ist Unsinn“, sagte<br />

Blatter, der zudem von einer gezielten<br />

Kampagne sprach und klarstellte:<br />

„Wir sind finanziell sauber und<br />

klar.“<br />

Blatter machte aber auch deutlich,<br />

dass die FIFA nicht so tun könne,<br />

<strong>als</strong> wenn nichts geschehen wäre:<br />

„Wir müssen unser Image verbessern<br />

und auch einige Dinge innerhalb<br />

der FIFA klären.“ sid


22 RÄTSELSEITE<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

KREUZWORTRÄTSEL<br />

österr.<br />

Fernsehkoch<br />

(Johann)<br />

Besitzwerte<br />

e.<br />

Unternehmens<br />

ohne<br />

Angst<br />

gesunde<br />

Früchte<br />

Fluss<br />

durch<br />

Berlin<br />

ägypt.<br />

Sonnengott<br />

Knickerbocker<br />

Spitzn.<br />

d. Nordamerikaners<br />

Seemannsbekleidung<br />

franz.<br />

Landschaft<br />

Kontrollbildschirm<br />

wissenschaftl.<br />

Arbeit<br />

Musikrichtung<br />

Anfang<br />

der 60er<br />

Tortenzutat<br />

Opernlied<br />

Sultansname<br />

irak.<br />

Hafenstadt<br />

veraltet,<br />

ungebräuchlich<br />

Gottes<br />

Gunst<br />

sonderlich,<br />

seltsam<br />

in Ei<br />

und<br />

Brösel<br />

wenden<br />

3<br />

ital.<br />

Stadt<br />

an der<br />

Adria<br />

Spielmarke<br />

engl.:<br />

mit beschränkter<br />

Haftung<br />

sieden,<br />

kochen<br />

immer<br />

Jägerspr.:<br />

Ohren des<br />

Schalenwildes<br />

Mündungsarm<br />

der<br />

Memel<br />

(dt. Name)<br />

Geheimlehre<br />

Postwertzeichen<br />

verwesender<br />

Tierkörper<br />

Gaststätte<br />

franz.:<br />

Nizza<br />

Stadt<br />

und See<br />

in Nordamerika<br />

Ruderschiff<br />

(MA.)<br />

Abdruck;<br />

Abschrift<br />

Vogel<br />

(Symbol<br />

d. Friedens)<br />

französisches<br />

Kartenspiel<br />

Rhein-<br />

Zufluss<br />

Revolvertasche<br />

oberägypt.<br />

Stadt<br />

best.<br />

Körpergewebe<br />

Esskastanien,<br />

im<br />

Winter<br />

geröstet<br />

russisch:<br />

los!,<br />

vorwärts!<br />

uneben,<br />

rumplig<br />

flacher,<br />

runder<br />

Fruchtbonbon<br />

4<br />

Held,<br />

Halbgott<br />

Vorname<br />

von<br />

Picasso<br />

† 1973<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Gruppe<br />

der<br />

Sporaden<br />

(Ägäis)<br />

Hafen<br />

des<br />

alten<br />

Roms<br />

Drehteil<br />

an Maschinen<br />

indischer<br />

Fürstinnentitel<br />

1<br />

amerik.<br />

Astronaut<br />

(John)<br />

Klageliederdichter<br />

Gestaltung<br />

mit<br />

Farben<br />

Die Lösung des Rätsels im Heft 23/10 lautete: Wundsalbe. Über je einen Büchergutschein<br />

dürfen sich Claudia Döring (Meuselwitz), Konrad Sperhake (<strong>Leipzig</strong>)<br />

und Siegfried Richter (Brandis)freuen.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

2<br />

Stadt in<br />

Oberösterreich<br />

Ersatzanspruch<br />

unser<br />

Zentralgestirn<br />

Gerät<br />

zum<br />

Fächeln<br />

einfetten,<br />

schmieren<br />

schwerfällig<br />

Gebiet<br />

südlich<br />

der<br />

Sahara<br />

Staatsvermögen<br />

Stadt<br />

im<br />

Vogtland<br />

Ursache<br />

Scheichtum<br />

am<br />

Persischen<br />

Golf 6<br />

Fuß mit<br />

Krallen<br />

b. Greifvögeln<br />

Säugling<br />

Ausbildungszeit<br />

Bundesland<br />

Österreichs<br />

Getreideart<br />

Satzzeichen<br />

Haarbogen<br />

über dem<br />

Auge<br />

aufs<br />

Hören<br />

bezogen<br />

Abk.:<br />

mobile<br />

Datenerfassung<br />

altägyptischer<br />

Gott 8<br />

Nachrichtenbüro<br />

Zeiteinheit<br />

Gymnastikutensil<br />

Peddigrohr<br />

Grünfläche<br />

Sauerkirsche<br />

Lebewesen<br />

Skizze<br />

von<br />

Stromanlagen<br />

ital.<br />

Anrede:<br />

Frau<br />

Bücher-,<br />

Warengestell<br />

Hafenstadt<br />

in<br />

Brasilien<br />

Gefühlswelt<br />

gebackene<br />

Kartoffelscheiben<br />

Traubenernte<br />

Stromspeicher<br />

(Kurzwort)<br />

lenken<br />

Erfinder<br />

einer<br />

Bremse<br />

† 1911<br />

Beherbergungsbetrieb<br />

Lufttrübung<br />

Liebhaber<br />

für<br />

best.<br />

Dinge<br />

Drall<br />

des<br />

Balles<br />

(franz.)<br />

Autor von<br />

„Robinson<br />

Crusoe“<br />

† 1731<br />

Fluss zur<br />

Weichsel<br />

ital.<br />

Geistlicher<br />

Turngerät<br />

rothaarige<br />

Koboldsfigur<br />

Stadt im<br />

Kreis<br />

Viersen<br />

(NRW)<br />

Explosionskörper<br />

dt. Humorist<br />

† 1979<br />

(Heinz)<br />

Trinkbehältnis<br />

für Heißgetränke<br />

Ureinwohner<br />

Neuguineas<br />

orientalischer<br />

Reiseintopf<br />

Großstadt<br />

am<br />

Rhein<br />

Stadt<br />

an der<br />

Leine<br />

Drüsenabsonderung<br />

Beruf<br />

in der<br />

Textilindustrie<br />

Salzsee in<br />

der Kaspischen<br />

Senke<br />

Abk.: Confoederatio<br />

Helvetica<br />

Landschaftsform<br />

übertrieb.<br />

Ehrgeiz<br />

mazedon.<br />

Währungseinheit<br />

Bestandteil<br />

des<br />

Pfefferminzöls<br />

Frauenfigur<br />

aus<br />

der Oper<br />

„Oberon“<br />

Hundename<br />

grober,<br />

gefrorener<br />

Niederschlag<br />

feines<br />

Pulver,<br />

Kosmetikartikel<br />

Rückstoßkraft<br />

7<br />

Art,<br />

Gattung<br />

(franz.)<br />

Krach,<br />

Radau<br />

in<br />

hohem<br />

Grade<br />

Salz der<br />

Milchsäure<br />

Zarenname<br />

kurz für:<br />

an das<br />

dünn gewalztes<br />

Metall<br />

Abk.: Landschaftsschutzgebiet<br />

nordische<br />

Heldenerzählung<br />

griech.<br />

Göttin<br />

der<br />

Jugend<br />

Abk.:<br />

Leitzahl<br />

Zeichen<br />

für<br />

Radon<br />

Spielleitung<br />

Fahndung,<br />

Aufspürung<br />

5<br />

Elternteil<br />

(Statistik)<br />

Bodenfläche<br />

römischer<br />

Grenzwall<br />

Brennstoff<br />

unterhaltsamer<br />

Zeitvertreib<br />

arab.<br />

Fürstentum<br />

willentlich,<br />

gewollt<br />

eine<br />

Tonart<br />

tiefe<br />

Bewusstlosigkeit<br />

Fladenbrot<br />

(griech.)<br />

engl.:<br />

Fluglinie<br />

Milliardstel<br />

einer<br />

Einheit<br />

sehr<br />

gefragt<br />

®<br />

s2426.4-148<br />

Verlosung: Drei Büchergutscheine<br />

Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese bis<br />

zum 23. Dezember 2010 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail an:<br />

redaktion@uniklinik-leipzig.de. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 10. 12. 10 BIS 06. 01. 11<br />

TV-TIPPS<br />

Freitag, 10.12.10<br />

Blüthner Klavierschule, Tel. 5191469,<br />

Hainstr. 10; 20 Uhr: Klavierabend mit<br />

Gregor Weichert, Werke von Beethoven,<br />

Chopin und Robert Schumann.<br />

Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />

9; 20 Uhr: Friede, Frauen, Eierkuchen, mit<br />

Clemens-Peter Wachenschwanz.<br />

Sonnabend, 11.12.10<br />

Der Anker, Tel. 9128327, Renftstr. 1;<br />

21 Uhr: Wolf Maahn – Vereinigte Staaten<br />

Tour 2010.<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 20 Uhr: Benefizkonzert<br />

zugunsten des Kinderhospizes Bärenherz.<br />

Sonntag, 12.12.10<br />

Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee<br />

52; 14 Uhr: Die Weihnachtsinsel oder<br />

Käpt‘n Kralles Piratenschiff, ab 5 Jahren.<br />

Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />

20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />

Montag, 13.12.10<br />

Alte Messe, Prager Str.; Märchenzelt 16<br />

Uhr: Hänsel und Gretel, Märchentheater<br />

für Kinder ab 3 Jahren.<br />

Dienstag, 14.12.10<br />

Thomaskirche, Tel. 222240, Thomaskirchhof<br />

18; 19.30 Uhr: In nativitate<br />

Domini, weihnachtliche Vokalmusik aus<br />

Mittelalter und Renaissance.<br />

Zentrum für Psychische Gesundheit<br />

der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586, Semmelweisstr.<br />

10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />

Mittwoch, 15.12.10<br />

Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr.<br />

1; 19.30 Uhr, 10 Uhr: Die Zauberflöte,<br />

musikalisches Märchen für Kinder.<br />

Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;<br />

18 Uhr: Hänsel und Gretel.<br />

Sonntag, 19.12.10<br />

Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20<br />

Uhr: Reinhard Lakomy: Traumzauberwald.<br />

Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />

20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />

Montag, 20.12.10<br />

Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />

Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />

20 Uhr: Hör nicht auf deine Frau.<br />

Donnerstag, 23.12.10<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 20 Uhr: City und Dirk<br />

Michaelis.<br />

Freitag, 24.12.10<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Mendelssohn-Saal 11 Uhr: Weihnachtsmatinee<br />

mit dem Gewandhaus-<br />

Kinderchor.<br />

Dienstag, 28.12.10<br />

Zentrum für Psychische Gesundheit<br />

der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586, Semmelweisstr.<br />

10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />

Mittwoch, 29.12.10<br />

Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />

Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />

20 Uhr: Heute haun wir auf die Pauker.<br />

Donnerstag, 30.12.10<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Mendelssohn-Saal 17 Uhr: Abenteuer<br />

Ozean – Geheimnisse der Weltmeere.<br />

Kabarett <strong>Leipzig</strong>er Brettl im Gambrinus,<br />

Tel. 9613547, Odermannstr. 12; 20 Uhr:<br />

Quarkkeulchen und Goggolohres – Sächsisch-Sachsen-<strong>Leipzig</strong><br />

und mehr.<br />

Freitag, 31.12.10<br />

Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 14<br />

Uhr: Apassionata – Im Licht der Sterne.<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 22 Uhr: Orgelfeuerwerk<br />

aus Kleinparis mit Michael Schönheit.<br />

Musikalische Komödie, Tel. 1261261,<br />

Dreilindenstr. 30; 14.30, 19 Uhr: Die<br />

Csárdásfürstin.<br />

Sonnabend, 01.01.11<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 11 Uhr: Neujahrsgala<br />

mit dem Salonorchester Cappuccino.<br />

Pfeffermühle Interim Kosmos-Haus, Tel.<br />

9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr: Da<br />

Capo, Burkhard Damrau, Dieter Richter.<br />

Sonntag, 02.01.11<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Mendelssohn-Saal 16, 20 Uhr: The<br />

Original USA Gospelsingers & Band.<br />

Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />

20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />

Do., 16.12.2010, 21 Uhr<br />

Hauptsache Gesund<br />

(MDR)<br />

Ein Schlaganfallpatient kann<br />

nach der Behandlung seinen<br />

gelähmten Arm wieder bewegen,<br />

ein Blinder wieder sehen.<br />

Die Therapie für beide Fälle:<br />

Botulinumtoxin, das stärkste<br />

uns bekannteste Gift. Was<br />

sich nach Hokuspokus anhört,<br />

ist am Zentrum für Bewegungsstörungen<br />

der Paracelsus-<br />

Klinik Zwickau durchaus ein<br />

häufiger Behandlungserfolg.<br />

Erfahrene Ärzte behandeln<br />

hier schmerzhafte Bewegungsstörungen<br />

und Muskelkämpfe<br />

mit dem auch <strong>als</strong> Botox bekannten<br />

Nervengift. Hauptsache<br />

Gesund stellt diese ungewöhnliche<br />

Behandlung vor.<br />

Das MDR Gesundheitsmagazin<br />

berichtet zudem über weitere<br />

spektakuläre Heilerfolge: Der<br />

Magdeburger Peter Güntzschel<br />

sägte sich vor zwei Jahren mit<br />

der Kreissäge seinen rechten<br />

Mittelfinger ab, Spezialisten<br />

der Magdeburger Uniklinik nähten<br />

alle Nerven, Sehnen und<br />

Gewebe neu an. Heute spielt<br />

er wieder leidenschaftlich Klavier,<br />

zu erleben im Studio von<br />

Hauptsache Gesund. Auch die<br />

Naturmedizin kann erstaunliche<br />

Heilerfolge vorweisen. Mit<br />

dem so genannten „Skalpell<br />

der Naturmedizin“, einem Säckchen<br />

mit heiß gedünsteten<br />

Wildkräutern, können winzige<br />

Fremdkörper aus Zehen oder<br />

Augen entfernt werden. Die<br />

<strong>Leipzig</strong>er Ärztin für Naturheilverfahren<br />

Dr. Anke Görgner hat<br />

so schon viele Patienten vor<br />

einer Operation bewahrt.<br />

Do., 06.01.2011, 21 Uhr<br />

Hauptsache Gesund<br />

(MDR)<br />

Donnerstag, 16.12.10<br />

Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />

9; 20 Uhr: Der gemeine Sachse, mit Griseldis<br />

Wenner und Meigl Hoffmann.<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: Angeschmiert und ausgeMerkelt.<br />

Freitag, 17.12.10<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 16 Uhr, 20 Uhr: Auf die 12.<br />

Probebühne Theater-Fabrik-Sachsen, Tel.<br />

4424669, Hans-Driesch-Str. 54; 20 Uhr:<br />

Daniel Malheur.<br />

Sonnabend, 18.12.10<br />

Der Anker, Tel. 9128327, Renftstr. 1; 20<br />

Uhr: Cäsar – Gedenkkonzert.<br />

Gasthof Zweinaundorf, Tel. 6513323,<br />

Zweinaundorfer Str. 210; 20 Uhr: Oldieparty<br />

mit Goombay Dance Band, Ohio Express<br />

und Beat Club <strong>Leipzig</strong>.<br />

Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20<br />

Uhr: 10 Jahre Jump.<br />

Europas erfolgreichste Pferdeshow ist wieder in <strong>Leipzig</strong>: Apassionata<br />

mit „Im Licht der Sterne“ am 30. und 31. Dezember in der<br />

Arena <strong>Leipzig</strong>.<br />

Foto: Wolfgang Zeyen<br />

Dienstag, 21.12.10<br />

Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />

9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd<br />

glei!“, mit Meigl Hoffmann.<br />

Zentrum für Psychische Gesundheit<br />

der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586, Semmelweisstr.<br />

10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />

Mittwoch, 22.12.10<br />

Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr.<br />

1; 10 Uhr, 17 Uhr: Die Zauberflöte, musikalisches<br />

Märchen für Kinder.<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel.<br />

Sonnabend, 25.12.10<br />

Spiegelzelt auf dem Burgplatz; 20 Uhr:<br />

Gans ganz anders 2010.<br />

Sonntag, 26.12.10<br />

Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />

20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />

Montag, 27.12.10<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Delikatessen.<br />

Montag, 03.01.11<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 20 Uhr: Music<strong>als</strong> Wanted!<br />

– The Best of Music<strong>als</strong> (in englischer<br />

Sprache).<br />

Dienstag, 04.01.11<br />

Zentrum für Psychische Gesundheit<br />

der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586, Semmelweisstr.<br />

10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />

Mittwoch, 05.01.11<br />

Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />

9; 20 Uhr: Zoff im Zoo oder Wie ich lernte,<br />

das Gürteltier enger zu schnallen, mit<br />

Meigl Hoffmann und Bernhard Biller.<br />

Donnerstag, 06.01.11<br />

Lofft, Tel. 35595510, Lindenauer Markt<br />

21; 20 Uhr: Kohlhaas – Hiermit kündige<br />

ich <strong>als</strong> Staatsbürger, mit Anja Gronau und<br />

Renate Regel.<br />

Dicksein kann gesund sein.<br />

Nach einer Herzoperation<br />

erholen sich beleibte Patienten<br />

besser <strong>als</strong> dünne. Dicke<br />

Altersheimbewohner leben<br />

länger <strong>als</strong> magere Zeitgenossen<br />

und übergewichtige<br />

Menschen erkranken seltener<br />

an Parkinson, Lungenkrebs<br />

und Alzheimer. Das haben<br />

verschiedene Studien aus<br />

Europa und Amerika unlängst<br />

gezeigt. Für die zweite Lebenshälfte<br />

gilt sogar: Je dicker ein<br />

Mensch ist, desto höher seine<br />

Lebenserwartung. Noch ist unklar,<br />

warum das so ist, erste<br />

Erklärungen bei Hauptsache<br />

Gesund. Doch in der ersten<br />

Lebenshälfte gilt: Fett an Hüften<br />

und Po ist kein Problem,<br />

das Bauchfett aber ist der<br />

Übeltäter. Ein dicker Bauch<br />

kann Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen<br />

oder Bluthochdruck<br />

verursachen. Praktische<br />

Tipps, wie man dieses Bauchfett<br />

dauerhaft los wird, gibt es<br />

Hauptsache Gesund.


24 STECKBRIEF<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

WAS IST WO?<br />

ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG<br />

IMPRESSUM<br />

WICHTIGE SERVICENUMMERN<br />

GESUNDHEIT UND MEHR...<br />

Das Patientenmagazin des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />

Der Vorstand<br />

Liebigstraße 18<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon: 0341 97 109<br />

Telefax: 0341 97 15 909<br />

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de<br />

Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.),<br />

Michael Lindner, Frank Schmiedel.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>, <strong>Leipzig</strong> AöR.<br />

6. Jahrgang.<br />

In Kooperation mit der Redaktion der<br />

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.<br />

Druck: <strong>Leipzig</strong>er Verlags- und<br />

Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,<br />

Peterssteinweg 19,<br />

04107 <strong>Leipzig</strong>.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />

Liebigstraße 18<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 – 109<br />

Internet<br />

www.uniklinik-leipzig.de<br />

E-Mail<br />

info@uniklinik-leipzig.de<br />

Zentrale Notaufnahme<br />

Operatives Zentrum<br />

Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 17800<br />

Öffnungszeit<br />

24 Stunden täglich<br />

Notaufnahme für Kinder<br />

und Jugendliche<br />

im Zentrum für Kindermedizin<br />

Liebigstraße 20a<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 26242<br />

Öffnungszeit<br />

24 Stunden täglich<br />

Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik<br />

Liebigstraße 20a<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Öffnungszeit<br />

24 Stunden täglich<br />

Schwangerenambulanz (0341) 97 23494<br />

Klinikbesichtigung (0341) 97 23611<br />

Infoabend für<br />

werdende Eltern (0341) 97 23611<br />

Eine Anmeldung zur Entbindung<br />

ist nicht erforderlich.<br />

Mehr Informationen<br />

www.geburtsmedizin-leipzig.de<br />

Blutbank (Blutspende)<br />

Delitzscher Straße 135,<br />

04129 <strong>Leipzig</strong><br />

Philipp-Rosenthal-Straße 27c,<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Miltitzer Allee 36<br />

(Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr)<br />

Hainbuchenstraße 13<br />

(Freitags 14 bis 18 Uhr)<br />

Info-Telefon (0341) 97 25410<br />

www.blutbank-leipzig.de<br />

Zentraler Empfang<br />

Liebigstraße 20<br />

Telefon (0341) 97 17900<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin<br />

(0341) 97 12222<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie<br />

(0341) 97 17004<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum<br />

(0341) 97 26242<br />

Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967<br />

Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304<br />

Diabeteszentrum (0341) 97 12222<br />

Transplantationszentrum (0341) 97 17271<br />

Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460<br />

Infozentrum für Vergiftungen (0361) 730 730<br />

Kliniksozialdienst (0341) 97 26206<br />

Seelsorge (0341) 97 15965<br />

-15967 und -26126<br />

Detaillierte Informationen zu allen Kliniken und<br />

Ambulanzen finden Sie im Internet unter<br />

www.uniklinik-leipzig.de.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!