Magazin als PDF - Universitätsklinikum Leipzig
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GESUNDHEIT<br />
UND MEHR...<br />
25/10 DAS PATIENTENMAGAZIN DES<br />
UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG<br />
IHR PERSÖNLICHES<br />
GRATIS-EXEMPLAR<br />
Weihnachtszeit<br />
an der Uniklinik<br />
Seiten 4/5/16<br />
Foto: Stefan Straube
2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
INHALT KOPF DER WOCHE Julian Assange, verhafteter Informations-Aktivist<br />
Klinikum Intern<br />
Neues aus dem Klinikum . .3<br />
Aktuell<br />
Weihnachten am UKL . . 4/5<br />
Klinikum 2010<br />
Nachtschwärmer am UKL .6<br />
Klinikum 2010<br />
Veranstaltungen über den<br />
Jahreswechsel . . . . . . . . . .7<br />
Klinikum 2010<br />
Fehlendes Protein schützt<br />
vor Herzinfarkt . . . . . . . . .8<br />
Universitäts-Leben<br />
Der Herr der altägyptischen<br />
Schätze . . . . . . . . . . . . . . .9<br />
Politik Spezial<br />
PISA-Studie . . . . . . . . . . .10<br />
Wirtschaft I Politik<br />
Wulff hat Atomgesetze<br />
unterschrieben . . . . . . . .11<br />
Kultur<br />
Interview mit Verleger Jonas<br />
Plöttner . . . . . . . . . . . . . .12<br />
Foto: dpa<br />
Am Ende blieb Wikileaks-Gründer<br />
Julian Assange wohl nur die Flucht<br />
nach vorn. Zu groß wurde der internationale<br />
Fahndungsdruck, nachdem<br />
in Schweden Vergewaltigungsvorwürfe<br />
gegen ihn erhoben worden waren. Feinde<br />
hat der 39-Jährige viele: Mit den Enthüllungen<br />
seiner Internetplattform avancierte<br />
er spätestens seit der Ende November gestarteten<br />
Veröffentlichung von 250 000<br />
US-Diplomatendepeschen nicht nur in<br />
Washington zum Staatsfeind. Am 7. Dezember<br />
stellte sich Assange der Polizei in<br />
London.<br />
Assange hat der Geheimniskrämerei in der<br />
Welt den bedingungslosen Kampf angesagt<br />
– in seiner eigene Vita gibt es dunkle Stellen.<br />
Das inzwischen weltberühmte Gesicht von<br />
Wikileaks war noch vor einem Jahr weitgehend<br />
unbekannt. Zwar hatte Assange bereits<br />
Ende 2006 mit einem Dutzend Mitstreitern –<br />
Computerspezialisten, Menschenrechtlern,<br />
Journalisten – Wikileaks gegründet.<br />
Im April dieses Jahres veröffentlichte<br />
Wikileaks ein schockierendes Video, das<br />
den tödlichen Beschuss einer US-Kampfhubschrauber-Besatzung<br />
auf Zivilisten in<br />
Bagdad zeigt. Im Juli machte Wikileaks<br />
77 000 Dokumente zum Afghanistan-Krieg<br />
zugänglich, im Oktober veröffentlichte die<br />
Plattform rund 400 000 geheime Unterlagen<br />
des Pentagons zum Irak-Krieg. Und am<br />
28. November begann Wikileaks mit der<br />
Veröffentlichung von mehr <strong>als</strong> 250 000 Geheimdepeschen<br />
von US-Diplomaten, eine<br />
schwere Blamage für die Weltmacht USA.<br />
Der Australier ist so etwas wie die Galionsfigur<br />
derjenigen, die von Staaten mehr<br />
Transparenz fordern. Der schlaksige Mann<br />
mit den langen, zwischenzeitlich platinblonden<br />
Haaren fordert für die Öffentlichkeit das<br />
Recht ein zu erfahren, was sich auf den Fluren<br />
der Macht wirklich zuträgt. „Wir wollen<br />
drei Dinge“, sagte Assange im August. „Die<br />
Presse befreien, Missstände aufdecken und<br />
Dokumente retten, die Geschichte machen.“<br />
Assange, der <strong>als</strong> Jugendlicher sein Talent <strong>als</strong><br />
Hacker entdeckte und ins Visier der Justiz<br />
geriet, hat sich mächtige Feinde gemacht.<br />
Die US-Regierung und die NATO, aber auch<br />
viele weitere Staaten kritisierten die Veröffentlichungen<br />
von Wikileaks scharf. US-<br />
Politiker bezeichneten ihn <strong>als</strong> „Terroristen“.<br />
Assange beteuert dagegen stets, die Veröffentlichungen<br />
zeigten nur die Wahrheit.<br />
Und in die Defensive ließ sich Assange nicht<br />
drängen: Er hat bereits neue Enthüllungen<br />
über eine „große US-Bank“ angekündigt.<br />
Dann war Assange untergetaucht. In Amman<br />
sprach er zu Journalisten und betonte<br />
seine Vorsichtsmaßnahmen damit, dass<br />
ihm „die CIA im Nacken“ sitze. Ob dies<br />
stimmt bleibt offen – ohne Zweifel aber ist<br />
die schwedische Justiz hinter Assange her,<br />
nachdem im August zwei Frauen Vergewaltigungs-<br />
und Belästigungsvorwürfe gegen<br />
ihn erhoben hatten. Assange wies die Vorwürfe<br />
stets zurück. Schweden sprach einen<br />
Haftbefehl aus, um ihn in der Angelegenheit<br />
verhören zu können. Die internationale Polizeiorganisation<br />
Interpol setzte Assange auf<br />
ihre Fahndungsliste.<br />
Marc Preel<br />
Unterhaltung<br />
„Nowhere Boy“ . . . . . . . .13<br />
Reise<br />
Estland . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Jugend<br />
Faszination Kino . . . . . . .15<br />
Prävention<br />
Gesund durch die Feiertage .<br />
16<br />
Wellness & Beauty<br />
Kälte <strong>als</strong> Gesundheitsrisiko .<br />
17<br />
Ihr Geld, ihr Recht<br />
Urlaub nicht im Internet<br />
verraten . . . . . . . . . . . . . .18<br />
Soziales<br />
Rentenversicherung versendet<br />
Ablehnungen . . . . . . .19<br />
Sport<br />
Spaniens Fußball droht Pleite<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . 20/21<br />
Rätselseite und Gewinner<br />
der letzten Ausgabe . . .22<br />
VA-Hinweise |<br />
TV-Tipps . . . . . . . . . . . . .23<br />
Steckbrief |<br />
Impressum . . . . . . . . . .24<br />
MELDUNGEN<br />
Frau hatte zehn Jahre Zahnstocher im Fuß<br />
Eine junge Österreicherin hat zehn Jahre mit einem Zahnstocher<br />
im Fuß gelebt, bis ein Arzt endlich die richtige Diagnose stellte<br />
und ihr den schmerzhaften Fremdkörper entfernte. Andere Mediziner<br />
hätten die Frau <strong>als</strong> „Schmerzpatientin“ abgestempelt und ihr<br />
gesagt, ihre Probleme hätten psychosomatische Ursachen, sagte<br />
der behandelnde Arzt Lorenz Larcher vom Universitären Lehrkrankenhaus<br />
Feldkirch in Vorarlberg der Nachrichtenagentur dpa.<br />
Die „Ärzte Zeitung“ hatte über den Fall berichtet. Die Frau war im<br />
Alter von 16 Jahren auf einen Zahnstocher getreten, der sich in<br />
den Fuß rammte. Sie konnte sich einen Teil des Holzes selbst entfernen,<br />
aber rund vier Zentimeter blieben im Fuß. „Sie war sich nie<br />
ganz sicher, ob noch etwas drin ist oder nicht“, sagte Larcher. In<br />
den Jahren danach schwoll der Fuß immer wieder an und sie hatte<br />
teils starke Schmerzen. „Ihr Leben war dadurch schon stark beeinträchtigt“,<br />
sagte der Mediziner. Die Österreicherin war bei verschiedenen<br />
Ärzten, die alle nichts fanden und die Schmerzen schließlich<br />
auf seelische Probleme zurückführten. Holz ist auf Röntgenbildern<br />
nicht erkennbar. Erst in der Abteilung für plastische Chirurgie im<br />
Krankenhaus Feldkirch machten die Ärzte eine Magnetresonanztomographie-Aufnahme<br />
(MRT), die das Holzteil zeigte.<br />
dpa<br />
Essen wichtiger <strong>als</strong> Sex<br />
Sex wird überbewertet. Rund zwei Drittel (65 Prozent) der Bundesbürger<br />
finden gemeinsamen Genuss beim Essen für eine<br />
Partnerschaft manchmal wichtiger <strong>als</strong> Sex, so das Ergebnis einer<br />
repräsentativen Umfrage für Brigitte Balance. Sogar 45 Prozent der<br />
unter 30-Jährigen sind dieser Ansicht, ergab die Befragung. Einen<br />
schweren Stand haben Fleisch-Verweigerer. Ein Drittel der Befragten<br />
schließt eine Beziehung mit einem Vegetarier kategorisch aus<br />
– Männer wie Frauen sind sich in dieser Frage erstaunlich einig.<br />
Geschlechterdifferenzen offenbarte die Befragung in Sachen gesunde<br />
Ernährung: Während 39 Prozent der Frauen darauf achten, was<br />
und wie viel ihr Partner isst, sind ebenso viele Männer genervt,<br />
weil sich Frauen zu viel und übertrieben um gesunde Ernährung<br />
kümmern. Insgesamt finden 42 Prozent aller Befragten die aktuelle<br />
Diskussion um gesunde Ernährung, Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker<br />
übertrieben und nervig. Besonders Männer (47 Prozent)<br />
haben keine Lust darauf.<br />
dpa<br />
REIZTHEMA<br />
Erforschte Volkskrankheiten<br />
Die Bundesregierung wird<br />
die Erforschung der sogenannten<br />
Volkskrankheiten<br />
künftig stärker fördern.<br />
Das Kabinett verabschiedete<br />
das neue Rahmenprogramm<br />
Gesundheitsforschung, mit<br />
dem besonders die Forschung<br />
zu Krebs, Herz-Kreislauf- oder<br />
Stoffwechsel-Erkrankungen<br />
ausgebaut werden soll. Ziel sei<br />
es, die besten Wissenschaftler<br />
zusammenzuführen und die<br />
rasche Übertragung des Wissens<br />
vom Labor in die Praxis<br />
zu fördern, erklärte Bundesforschungsministerin<br />
Annette<br />
Schavan (CDU).<br />
Schavans Ministerium fördert<br />
die Gesundheitsforschung im<br />
Zeitraum von 2011 bis 2014<br />
mit rund 5,5 Milliarden Euro.<br />
Insgesamt soll sich das Programm<br />
über acht Jahre erstrecken.<br />
Dabei geht es um die<br />
Entwicklung besserer Diagnoseverfahren<br />
und Therapien,<br />
von Wegen zur Prävention von<br />
Krankheiten und die Senkung<br />
von Kosten durch fortschrittliche<br />
medizinische Methoden.<br />
Zur Erforschung der sogenannten<br />
Volkskrankheiten<br />
sollen sechs Deutsche Zentren<br />
der Gesundheitsforschung gegründet<br />
werden, in denen<br />
Wissenschaftler aus Hochschulmedizin<br />
und außeruniversitären<br />
Einrichtungen gefördert<br />
werden. Das Deutsche<br />
Zentrum für neurogenerative<br />
Erkrankungen sowie das<br />
Deutsche Zentrum für Diabetesforschung<br />
haben bereits<br />
ihre Arbeit aufgenommen,<br />
vier weitere Zentren für die<br />
Gebiete Infektion, Lungenerkrankungen,<br />
Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen und Krebs sollen<br />
2011 gegründet werden.<br />
Der forschungspolitische Sprecher<br />
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />
Albert Rupprecht,<br />
erklärte, wegen steigender<br />
Lebenserwartung und längere<br />
Lebensarbeitszeiten stehe<br />
die Gesundheitsforschung in<br />
den nächsten Jahren vor großen<br />
Aufgaben. „Immer mehr<br />
Menschen werden an Volkskrankheiten<br />
wie Diabetes oder<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
leiden.“ Er verwies auf eine<br />
Reihe von Erfolgen der öffentlich<br />
geförderten Gesundheitsforschung,<br />
zum Beispiel<br />
die Entwicklung der Ionen-<br />
Therapie zur Behandlung von<br />
Tumoren, die Impfung gegen<br />
Gebärmutterh<strong>als</strong>krebs oder<br />
den Gehirnschrittmacher für<br />
Parkinson- und Tinnitus-Patienten.<br />
AFP
KLINIKUM INTERN 3<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
KRANKENHAUS-KONZERT<br />
Ungewohnte Klänge an einem besonderen Ort<br />
EDITORIAL<br />
Sehr geehrte Leserinnen,<br />
sehr geehrte Leser,<br />
in wenigen Tagen ist das Jahr 2010<br />
Geschichte. Für die <strong>Leipzig</strong>er Universitätsmedizin<br />
war es vor allem durch<br />
einen stetigen Aufwärtstrend bei den<br />
Leistungen in der Krankenversorgung<br />
und in der Forschung gekennzeichnet.<br />
Dabei sah der Start in das Jahr<br />
zumindest für die Medizinische Fakultät<br />
zunächst sehr schwierig aus,<br />
denn sie musste trotz mehrerer kurz<br />
vorher akquirierter Großforschungsvorhaben<br />
eine Kürzung der Mittelzuweisung<br />
durch den Freistaat in Höhe<br />
von zehn Prozent ihres Gesamtetats<br />
verkraften. Von dieser Kürzung waren<br />
133 Stellen von Wissenschaftlern<br />
und Labormitarbeitern bedroht.<br />
Mit „Choke“ für Baritonsaxofon begeisterte Karola Elßner in<br />
der Caféteria der Uniklinik.<br />
Beim ersten Trommelschlag<br />
drehen sich die<br />
Gäste im Operativen<br />
Zentrum verwundert um. Es<br />
ist wohl doch kein Patient der<br />
Uniklinik, der da im blauen<br />
Bademantel im Rollstuhl<br />
sitzt und dem Instrument auf<br />
seinem Schoß Geräusche entlockt.<br />
Der Musiker rollt langsam<br />
los, er führt die Besucher<br />
durch die Klinik und macht<br />
vor dem Hörsaal halt. Mit einer<br />
freundlichen Geste weist<br />
er in den Raum – das Krankenhauskonzert<br />
des Forums<br />
für zeitgenössische Musik<br />
kann beginnen. Zu der Veranstaltung<br />
hatten das Forum<br />
und die Universitätsklinik am<br />
26. November in die Liebigstraße<br />
eingeladen.<br />
Zunächst sind die Stücke „Im<br />
Irrenhaus“ und „Recitations“<br />
zu hören. Letzteres wird von<br />
Frauke Aulbert vorgetragen.<br />
Daran schließt sich im Atrium<br />
der Kinder- und Frauenmedizin<br />
ein Auftritt des „Rollstuhlfahrers“<br />
Gerd Schenker an,<br />
der „Krank“ für Percussion<br />
vorträgt.<br />
Die Besucher sind vom Konzert<br />
begeistert. „Normalerweise<br />
sitzt man in einem Saal<br />
und findet die Musik gut oder<br />
langweilig. Es ist schon aufregend,<br />
wenn ungewöhnliche<br />
Räume mit Musik gefüllt<br />
werden“, sagt Ramona Lübke<br />
und reiht sich in die Schlange<br />
ein, die sich, immer hinter<br />
Trommler Gerd Schenker her,<br />
zur Caféteria bewegt.<br />
Dort wartet Karola Elßner auf<br />
die Konzertgäste. „Toll, dass<br />
so viele gekommen sind“, sagt<br />
die Saxofonistin leise und tritt<br />
vor die Wartenden, die sich<br />
an den Tischen und auf den<br />
Sitzbänken niedergelassen<br />
haben. Ein Gefühl wie in der<br />
Mensa, meinen einige.<br />
Unheimlich gefühlvoll beginnt<br />
Karola Elßner „Choke“,<br />
ein Stück für Baritonsaxofon<br />
und Tonband. Das Tempo ist<br />
langsam, die Melodie klingt<br />
erst leise, dann immer lauter<br />
durch den Raum. „Man hat<br />
richtig gemerkt, wie sich die<br />
Instrumentalistin zusammen<br />
mit dem Stück in Extase gespielt<br />
hat“, sagt Mattias Lutterbeck<br />
hinterher. Der Medizinstudent<br />
im 5. Semester<br />
war von den verschiedenen<br />
Spielorten begeistert. „Noch<br />
aufregender wäre das Konzert<br />
am Tag unter Vollbetrieb<br />
gewesen“, meint er.<br />
Dann wären einige der leisen<br />
Töne aber vielleicht verloren<br />
gegangen. Und auch die Zu-<br />
Eine Ärztin nur auf den ersten Blick: Frauke Aulbert trägt „Recitations“<br />
von Georges Aperghos vor. Fotos: Ines Christ<br />
Gerd Schenker spielt verschiedene „Schlaginstrumente“ im<br />
Atrium der Klinik für Frauen- und Kindermedizin.<br />
hörer hätten nicht alle Platz<br />
gefunden. So aber lehnen sie<br />
an den Wänden, sitzen auf<br />
Fensterbänken und sogar auf<br />
dem Fußboden im Treppenhaus,<br />
<strong>als</strong> Niklas Seidl das<br />
Stück „Herz“ auf dem Violoncello<br />
spielt. Hier zeigt sich<br />
auch, dass es ein Krankenhauskonzert<br />
im wahrsten<br />
Wortsinn ist: Während auf<br />
der einen Seite des Gebäudes<br />
ungewohnte Klänge den<br />
Raum erfüllen, brennt in den<br />
gegenüberliegenden Operationssälen<br />
noch Licht, heilen<br />
Ärzte kranke Menschen.<br />
Das Konzert endet schließlich<br />
da, wo es begonnen hat:<br />
Im Foyer des Operativen Zentrums.<br />
Auf einem kleinen Podest<br />
stehend spielt noch einmal<br />
Karola Elßner ein Stück,<br />
das ebenso wie die anderen<br />
des Abends allein vom Namen<br />
her äußerst passend ist: „Hallucination<br />
Solo“ für Klarinette.<br />
Mitten im Eingangsbereich, in<br />
dem um diese Tageszeit langsam<br />
Ruhe einkehrt, unterhält<br />
sie die Konzertgäste, aber<br />
auch jene, die hier das Haus<br />
betreten oder verlassen und<br />
ihr mal verwunderte, mal bewundernde<br />
Blicke zuwerfen.<br />
Als der letzte Ton verklingt,<br />
gibt es begeisterten Applaus<br />
– und das für alle Künstler<br />
dieses besonderen Konzertes.<br />
Ines Christ<br />
Glücklicherweise ist es uns in gemeinsamen<br />
Anstrengungen gelungen,<br />
den Freistaat Sachsen davon<br />
zu überzeugen, dass die Universitätsmedizin<br />
<strong>Leipzig</strong> ein wichtiger<br />
Entwicklungsmotor für den Freistaat<br />
ist, dessen Existenz nicht durch derartige<br />
Mittelkürzungen gefährdet werden<br />
darf. So konnten wir wenigstens<br />
erreichen, dass im Doppelhaushalt<br />
2011/12 wieder das bisherige Zuweisungsniveau<br />
erreicht wird.<br />
Besondere Höhepunkte des Jahres<br />
waren – um nur einige zu nennen –<br />
die Inbetriebnahme des virtuellen<br />
OP-Sa<strong>als</strong> im ICCAS, die Eröffnung<br />
der Biobank im Rahmen des LIFE-<br />
Projektes und die Inbetriebnahme<br />
unseres neuen Rechenzentrums.<br />
Auch im Jahr 2010 haben wir wieder<br />
auf einer soliden wirtschaftlichen<br />
Basis gearbeitet. Diese und die mit<br />
den Gewerkschaften vereinbarten<br />
neuen Tarifverträge versetzten uns<br />
in die Lage, unseren Mitarbeitern höhere<br />
Löhne und Gehälter zu zahlen.<br />
Zusätzlich schafften wir 100 neue<br />
Stellen und werden somit unserer<br />
Verantwortung <strong>als</strong> einer der größten<br />
Arbeitgeber der Region gerecht.<br />
Ihnen, unseren Patienten, danken wir<br />
für das in uns gesetzte Vertrauen.<br />
Für das bevorstehende Weihnachtsfest<br />
wünsche ich Ihnen im Namen<br />
des Vorstands und aller Mitarbeiter<br />
besinnliche Stunden und für das Jahr<br />
2011 Gesundheit und Erfolg.<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. Wolfgang E. Fleig<br />
Medizinischer Vorstand
4 AKTUELL<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
Kleine Patienten sind zur Weihnachtszeit besonders tapfer<br />
Langsam ist es weihnachtlich<br />
geworden<br />
auf der KIK4. Nach<br />
und nach haben die<br />
Schwestern der Kinderonkologie<br />
die Station liebevoll<br />
ausgestaltet. Ein geschmückter<br />
Baum leuchtet<br />
im Gang, ein zweiter im<br />
Spielzimmer. Leise klingt<br />
Weihnachtsmusik. Den<br />
Kindern hat es besonders<br />
der kleine Weihnachtsmann<br />
angetan, der in<br />
seinem Bettchen schläft.<br />
Etwas ehrfürchtig und völlig<br />
fasziniert stehen sie davor:<br />
„Ob er wohl zu Weihnachten<br />
Zwei, die den Patienten viel Freude bringen: der Nikolaus und eine Klinikclownin.<br />
ausgeschlafen hat,<br />
Fotos: Stefan Straube damit er mir Geschenke<br />
bringen kann?“<br />
Das freundliche Personal der Schubert-Gruppe wartet diese Weihnachten mit<br />
einer schönen Überraschung auf (siehe Randspalte Seite 5).<br />
„Es ist ganz wichtig, eine<br />
weihnachtliche Atmosphäre<br />
zu schaffen“, sagte<br />
Oberärztin Dr. Uta Bierbach.<br />
„Gerade die Kleinen<br />
haben es in dieser Zeit besonders<br />
schwer, alle Kräfte<br />
zusammenzunehmen, um<br />
gegen ihre Krankheit zu<br />
kämpfen. Wir wollen sie<br />
unterstützen, da ist nicht<br />
nur eine gute Therapie,<br />
sondern auch jede kleine<br />
Geste gefragt.“ Am Heiligabend<br />
werden freilich nur<br />
jene Kinder noch auf Station<br />
sein, die gerade eine<br />
Therapie begonnen haben<br />
oder die Komplikationen<br />
haben. Die anderen bekommen<br />
einen kurzen<br />
Heimaturlaub. „Nach den<br />
Feiertagen müssen sie<br />
aber gleich wieder bei uns<br />
sein, denn die Krebstherapien<br />
müssen fortgesetzt<br />
werden“, so Dr. Bierbach.<br />
Vor einigen Jahren kam<br />
am 23. Dezember ein<br />
Mädchen mit einem frisch<br />
diagnostizierten Nierentumor<br />
auf die Station. Die<br />
Chemotherapie musste<br />
sofort beginnen. Die Eltern<br />
waren völlig verzweifelt:<br />
„Bis gestern war unsere<br />
Welt noch in Ordnung.“<br />
Am Heiligabend dann, <strong>als</strong><br />
sie bei ihrer Tochter sein<br />
konnten und sahen, wie<br />
sich Ärzte und Schwestern<br />
um ihr Kind bemühten,<br />
waren sie dann doch gerührt.<br />
„In solchen Fällen will und<br />
soll die Familie zusammen<br />
sein“, erläutert die Kinderonkologin.<br />
„Manchmal<br />
schlafen die Eltern gleich<br />
mit im Patientenzimmer,<br />
dafür haben wir extra Liegen<br />
parat. Auch die Elternküche<br />
steht bereit, denn<br />
nichts schmeckt den Kindern<br />
besser <strong>als</strong> das Essen<br />
von Mutti.“ Indes: Manche<br />
der kleinen Patienten wollen<br />
und können gar nichts<br />
essen. Die Chemotherapie<br />
zehrt, so dass kein Appetit<br />
aufkommt. Zudem ist<br />
oft die Mundschleimhaut<br />
angegriffen, so dass Infusionen<br />
den Weihnachtsbraten<br />
ersetzen müssen.<br />
„Dann wollen die Eltern<br />
ihren Kindern nichts voressen<br />
und verzichten auch<br />
auf das Weihnachtsmenü“,<br />
sagt Dr. Bierbach.<br />
Am Morgen des 24. Dezembers<br />
wird die Oberärztin<br />
bei der Visite jedem ihrer<br />
Patienten <strong>als</strong> vorfristiges<br />
Weihnachtsgeschenk eine<br />
Kleinigkeit geben. „Das ist<br />
nichts Besonderes, ein kleines<br />
Spielzeug oder ein Malbuch.<br />
Aber die Geste zählt“,<br />
so Dr. Bierbach. Am Abend,<br />
wenn die meisten Kinder<br />
dann von ihren Eltern abgeholt<br />
wurden, wird auch sie<br />
nach Hause gehen. Ihre<br />
zwei Söhne sind inzwischen<br />
erwachsen und verstehen,<br />
dass es spät werden kann –<br />
auch am Heiligabend.<br />
Zwei Schwestern und eine<br />
Schwesternschülerin werden<br />
über Weihnachten rund<br />
um die Uhr für die auf Station<br />
Gebliebenen da sein. Ein<br />
Arzt ist tagsüber auf Station,<br />
danach übernimmt er den<br />
Onkologischen Rufdienst, so<br />
dass für den Fall des Notfalles<br />
vorgesorgt ist. „Leider ist<br />
auch zu Weihnachten keiner<br />
vor Leukämie oder einem<br />
Hirntumor gefeit“, so Dr.<br />
Bierbach. Deshalb ist das<br />
Team der Abteilung Kinder-<br />
Hämatologie, -Onkologie<br />
und -Hämostaseologie, die<br />
von Prof. Dr. Holger Christiansen<br />
geleitet wird, mit ganzer<br />
fachlicher Kompetenz<br />
und viel menschlicher Wärme<br />
auch über die Feiertage<br />
für die kleinen Patienten da.<br />
Uwe Niemann
5<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
Schwester Britta Haubenreißer und Arzt Christopher Gabriel werden zu den Diensthabenden während der Feiertage zählen.<br />
Notaufnahme: Schnelles, präzises Handeln<br />
Während es in anderen<br />
Abteilungen und<br />
vielen Stationen des<br />
Klinikums zum Jahresende hin<br />
zunehmend ruhiger wird, sind<br />
die Mitarbeiter der Zentralen<br />
Notaufnahme über Weihnachten<br />
und den Jahreswechsel<br />
besonders gefordert. „Man<br />
kann förmlich die Uhr danach<br />
stellen. An den Tagen vor Weihnachten,<br />
insbesondere am Heiligabend,<br />
sind manche offenbar<br />
noch hektisch nach Geschenken<br />
unterwegs; da passieren<br />
viele Unfälle. Dann herrscht<br />
zwischen 16 und 22 Uhr eine<br />
Art weihnachtliche Ruhe, aber<br />
danach geht es los mit Bauchbeschwerden,<br />
Herzschmerzen<br />
und Alkoholproblemen“, erzählt<br />
Prof. Dr. Christoph Josten,<br />
Direktor der Klinik für Unfall-,<br />
Wiederherstellungs- und plastische<br />
Chirurgie. „Zudem sind<br />
die anschließenden Feiertage<br />
<strong>als</strong> Zeit der Familie und der<br />
Besinnung – gerade für Alleinstehende<br />
– oft schmerzhaft. Da<br />
kommt es zu Depressionen und<br />
leider auch zu Suizidversuchen.<br />
Die Zentrale Notaufnahme hat<br />
wohl <strong>als</strong> einzige Abteilung des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s kein<br />
Weihnachtsloch.“<br />
Keiner der Ärzte und Schwestern in der Zentralen Notaufnahme<br />
kann während der Feiertage durchgehend frei machen.<br />
Zwischen Weihnachten und<br />
Neujahr haben viele Hausarztpraxen<br />
geschlossen, was der<br />
Zentralen Notaufnahme zusätzliche<br />
Patienten beschert.<br />
„Wir sind ja immer ansprechbar“,<br />
so Prof. Josten. „Und da<br />
kommen dann auch Patienten<br />
mit Kleinigkeiten, die wir sonst<br />
nicht haben. Insgesamt ist diese<br />
Zeit eine der patientenreichsten<br />
Phasen des Jahres. Deshalb arbeiten<br />
wir in voller Besetzung.<br />
Zwischen dem 23. Dezember<br />
und dem 2. Januar gibt es bei<br />
uns keinen einzigen Arzt und<br />
keine einzige Schwester, die<br />
durchgehend frei machen kann.<br />
Ganz im Gegenteil, es gibt Mitarbeiter,<br />
die sowohl in der<br />
Weihnachtszeit <strong>als</strong> auch über<br />
die Silvestertage Dienst machen<br />
müssen.“<br />
Silvester und Neujahr sind besonders<br />
heiße Phasen in der<br />
Zentralen Notaufnahme. Denn<br />
Unfälle mit Feuerwerkskörpern<br />
und auch alkoholbedingte<br />
Tätlichkeiten kommen zu den<br />
„normalen“ Fällen dazu. „Deshalb<br />
ist zu Silvester zusätzliches<br />
Personal in Bereitschaft“, sagt<br />
Prof. Josten. Wobei auch der<br />
Chef selbst schon zu Weihnachten<br />
oder Silvester operiert hat.<br />
„Bei einem Notfall kann man<br />
<strong>als</strong> Arzt nicht auf die Feiertage<br />
verweisen – da muss gehandelt<br />
werden, und zwar schnell,<br />
überlegt und präzise. Deshalb<br />
haben alle Bereiche des<br />
Klinikums über Weihnachten<br />
und den Jahreswechsel Bereitschaftsdienste,<br />
so dass im Falle<br />
des Notfalles fachübergreifend<br />
Experten hinzu gezogen werden<br />
können.“ Uwe Niemann<br />
Die Zeit zwischen dem 23. Dezember und dem 2. Januar gehört zu<br />
den patientenreichsten des ganzen Jahres.<br />
Fotos: Stefan Straube<br />
Schubert-Gruppe:<br />
Überraschung<br />
an Heiligabend<br />
Schon so richtig weihnachtlich<br />
ist es inzwischen<br />
auch im Restaurant,<br />
in Cafés und Bistros des<br />
<strong>Leipzig</strong>er <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
geworden. Der Stollen<br />
gehört in Sachsen zum Fest,<br />
deshalb wird er seit Anfang<br />
Dezember angeboten. Zum<br />
Nikolaustag gab es einen<br />
kleinen Weihnachtsmann für<br />
die Gäste. Die Kinder, die<br />
auf Station waren, erhielten<br />
einen kleinen Nikolausbeutel.<br />
„Der festliche Braten<br />
kommt in den Tagen vor<br />
Weihnachten auf den Tisch“,<br />
verspricht Petra Kausch von<br />
der Schubert-Gruppe. „Und<br />
am Heiligabend können<br />
sich die Patienten auf eine<br />
Überraschung freuen, die<br />
das Klinikum spendiert.“<br />
Eine echte Feiertagsruhe<br />
wird es für die Mitarbeiter<br />
nicht geben, denn immerhin<br />
muss jede Station, auf der<br />
Patienten sind, personell<br />
abgesichert werden. Auch<br />
Restaurant und andere Versorgungseinrichtungen<br />
sind<br />
über Weihnachten geöffnet<br />
– wenngleich zu den Feiertagsöffnungszeiten.<br />
„Weihnachten<br />
möchte sicher jeder<br />
gern zu Hause verbringen“,<br />
so Petra Kausch, „aber das<br />
kann man sich weder <strong>als</strong><br />
Patient noch <strong>als</strong> Gastronom<br />
immer aussuchen.“ un
6 KLINIKUM 2010<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
EHRUNG<br />
Hartmann-Preis<br />
für UKL-Mediziner<br />
Da die Kompressionstherapie<br />
in erster Linie<br />
in den Alltag der Patienten<br />
integriert werden muss,<br />
sollten Lösungsansätze in<br />
Diagnostik oder Therapie<br />
möglichst praxistauglich sein.<br />
Der mit 5000 Euro dotierte<br />
und von der Paul Hartmann<br />
AG im dritten Jahr initiierte<br />
Hartmann-Preis würdigt daher<br />
innovative Vorschläge für klinische<br />
Studiendesigns sowie<br />
Arbeiten, die neueste phlebologische<br />
Erkenntnisse in die<br />
klinische Praxis übertragen.<br />
Verliehen von der Deutschen<br />
Gesellschaft für Phlebologie<br />
(DGP), ging der renommierte<br />
Preis in diesem Jahr an die<br />
Arbeitsgruppe um die Wissenschaftler<br />
Dr. Regina Renner,<br />
Prof. Dr. Jan-Christoph Simon<br />
und Dr. Carl Gebhardt von der<br />
Universitätsklinik <strong>Leipzig</strong>.<br />
Ausgezeichnet wurde die<br />
Querschnittsuntersuchung<br />
„Compliance hinsichtlich der<br />
Kompressionstherapie bei<br />
Patienten mit floridem Ulcus<br />
cruris venosum“. Intention<br />
der Arbeit war es, zu analysieren,<br />
wie viele Patienten<br />
zum Zeitpunkt der Erfassung<br />
eine Kompressionstherapie<br />
durchführten, um zu eruieren,<br />
welche Gründe für unzureichende<br />
oder fehlende Kompression<br />
ursächlich seien.<br />
61 Prozent der untersuchten<br />
73 Patienten (31 Männer und<br />
42 Frauen mit einem durchschnittlichen<br />
Alter von 64,2<br />
bzw. 73,1 Jahren) machten<br />
hier am häufigsten die Bequemlichkeit<br />
verantwortlich.<br />
Dr. Lutz Schimmelpfennig,<br />
Gener<strong>als</strong>ekretär der DGP,<br />
kommentierte die Arbeit der<br />
Preisträger in der Laudatio:<br />
„Frau Dr. Renner und ihre<br />
Kollegen sprechen mit ihrer<br />
Arbeit einen noch immer wunden<br />
Punkt in der Kompressionstherapie<br />
an: Obwohl die<br />
Kompressionstherapie für die<br />
Behandlung von Patienten<br />
mit chronischen Ulzera essenziell<br />
ist, beobachtet man<br />
im klinischen Alltag immer<br />
wieder, dass Patienten keine<br />
Kompressionstherapie durchführen.“<br />
Die Studie zeigt, wie wichtig<br />
es ist, zuzuhören und potenzielle<br />
Hindernisse zu erkennen<br />
und Patienteneducation<br />
durchzuführen. Es sollte versucht<br />
werden, mithilfe geeigneter<br />
Kompressionssysteme,<br />
moderner Hilfsmittel und/<br />
oder assistierenden Pflegediensten<br />
die Gründe für eine<br />
fehlende oder ungenügende<br />
Kompression zu reduzieren.<br />
ukl/pm<br />
HINTER DEN KULISSEN<br />
Die Nachtschwärmer der Zentr<strong>als</strong>terilisation<br />
Ivonne Weiße mit einem der 420 Sterilgutcontainer, die täglich<br />
gesäubert, sterilisiert und neu verpackt wieder verteilt werden.<br />
Egal zu welcher Tageszeit,<br />
in der Zentr<strong>als</strong>terilisation<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong> herrscht immer Hochbetrieb.<br />
Ivonne Weiße berichtet<br />
für „Gesundheit und Mehr“<br />
von ihren Nachtschichten in<br />
den Tiefen des Operativen Zentrums.<br />
In silbrig glänzenden Containern<br />
fahren die schmutzigen OP-Instrumente<br />
wie von Geisterhand<br />
durch das automatische Transportsystem<br />
in das Untergeschoss<br />
INTERVIEW<br />
des Operativen Zentrums. In der<br />
Zentr<strong>als</strong>terilisation angekommen,<br />
säubern und sterilisieren<br />
21 Mitarbeiter sowie 10 Zivildienstleistende<br />
in drei Schichten<br />
alles, was in einem OP benötigt<br />
wird. Von OP-Schuhen über Instrumente<br />
wie Arterienklemmen<br />
und Nabelschnurscheren bis zu<br />
Endoskopen.<br />
„Wir sterilisieren nicht nur die<br />
Instrumente, die im OP anfallen,<br />
sondern auch die aus der Ambulanz.<br />
Zu uns kommen Pinzetten<br />
Gespräche gegen die Angst<br />
Das Patientenmagazin<br />
„Gesundheit und<br />
mehr...“ besuchte die<br />
Nachtschwester Eva Stiegler<br />
auf der Palliativstation des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong>.<br />
Frage: Frau Stiegler, was ist<br />
das Besondere an der Nachtschicht<br />
auf der Palliativstation?<br />
Eva Stiegler: Nachts besteht<br />
ein erhöhter Gesprächsbedarf<br />
unserer Patienten mit begrenzter<br />
Lebenserwartung.<br />
Sie können nicht schlafen,<br />
fangen an zu grübeln und<br />
bekommen Angst. Da ist es<br />
wichtig, dass wir intensive<br />
Gespräche führen oder <strong>als</strong><br />
Zuhörer an der Seite sitzen.<br />
Durch die hohe Schmerztherapie<br />
der unheilbar Kranken<br />
benötigen sie mehr Pflege und<br />
Zuwendung. Hinzu kommt,<br />
dass wir Schwestern nachts<br />
keinen Arzt auf der Station<br />
haben und die Situationen<br />
alleine meistern müssen.<br />
Ist es richtig, dass auf der<br />
Station auch die Angehörigen<br />
Hilfe bekommen?<br />
Ja. In unseren Zimmern ist<br />
es möglich, dass ein Angehöriger<br />
oder Freund mit übernachtet.<br />
Für die Betroffenen<br />
ist es schwer, mit der bevorstehenden<br />
Situation umzugehen.<br />
Die Pflege und das<br />
Beieinandersein hilft den Angehörigen,<br />
die wir in die täglichen<br />
Aufgaben mit einbinden.<br />
In Gesprächen versuchen wir<br />
den Betroffenen Beistand und<br />
Fotos: Franziska Henkel<br />
„Wir reinigen und desinfizieren pro Tag etwa 1600 Paar OP-Schuhe“,<br />
so Stefan Altmann, der <strong>als</strong> Zivi in der Zentr<strong>als</strong>terilisation arbeitet.<br />
und Scheren aus den unterschiedlichen<br />
Fachbereichen, die<br />
bis zum nächsten Tag gereinigt,<br />
sterilisiert und verpackt werden<br />
müssen“, erklärt Ivonne Weiße.<br />
Weiter berichtet sie über das<br />
Vorgehen: „Sind die Instrumente<br />
sterilisiert und verpackt, müssen<br />
sie für die einzelnen Stationen<br />
und OP-Säle sortiert und in Sterilgutcontainer<br />
gepackt werden.<br />
Durch die mit Foto versehenen<br />
Packlisten wissen wir welche<br />
Instrumente für bestimmte<br />
Operationen benötigt werden.<br />
Halt zu geben. Viel Geduld<br />
und enormes Einfühlungsvermögen<br />
ist für unsere Arbeit<br />
unabdingbar.<br />
Was sind die Besonderheiten<br />
der palliativen Versorgung?<br />
Die palliative Versorgung umfasst<br />
die aktive und ganzheitliche<br />
Behandlung von Patienten<br />
mit einer begrenzten Lebenserwartung<br />
auf Grund einer<br />
schweren Erkrankung. Wir<br />
streben mit unserem Team die<br />
Besserung der körperlichen<br />
Beschwerden ebenso wie der<br />
psychischen Probleme an. Unser<br />
Ziel ist die Verbesserung<br />
der Lebensqualität für Patient<br />
und Angehörige. Dabei kümmern<br />
wir uns nicht nur um die<br />
körperlichen Beschwerden,<br />
sondern auch um die Seele. fh<br />
Schließlich kennt man nicht<br />
jedes Instrument“. In silbrig<br />
glänzenden Containern fahren<br />
die gereinigten OP-Instrumente<br />
anschließend automatisch in die<br />
OP-Säle. Bereit für die nächste<br />
Operation.<br />
Ein Blick hinter die Kulissen der<br />
Zentr<strong>als</strong>terilisation lässt erahnen,<br />
was für Mühe und Aufwand<br />
es kostet, dass die Instrumente<br />
am nächsten Morgen wieder<br />
am OP-Tisch liegen können.<br />
Franziska Henkel<br />
Nachtschwester Eva Stiegler hat immer<br />
ein offenes Ohr für ihre Patienten.
KLINIKUM 2010 7<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
Prof. Dr. Uwe Paasch berät zur Behandlung<br />
mit CO 2<br />
-Lasern. Foto: Stefan Straube<br />
STUDIE<br />
Nur der CO 2<br />
-Laser verjüngt wirklich<br />
Gegen Falten, Pigmentflecke<br />
und rote Äderchen<br />
im Gesicht wirkt ein<br />
neuer CO 2<br />
-Laser am besten.<br />
Das ist das Ergebnis einer<br />
Studie, die an der Klinik und<br />
Poliklinik für Dermatologie,<br />
Venerologie und Allergologie<br />
am <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
unter der Leitung von Prof.<br />
J.-C. Simon, Direktor der Klinik,<br />
vorgenommen wurde.<br />
Wie Prof. Dr. Uwe Paasch von<br />
der <strong>Leipzig</strong>er Universitäts-<br />
Hautklinik erläutert, wurden<br />
in seiner Studie verschiedene<br />
fraktional ablative Lasersysteme<br />
verglichen: „Es gibt inzwischen<br />
eine Reihe von Lasersystemen,<br />
die fraktional ablativ,<br />
<strong>als</strong>o Gewebe abtragend, eingesetzt<br />
werden können. Viele der<br />
Systeme für sogenanntes „Skin<br />
Resurfacing“ gegen oberflächliche<br />
Alterserscheinungen der<br />
Haut versprechen gute Erfolge,<br />
ohne dass klar wird, auf welche<br />
Einstellung es wirklich ankommt.<br />
Wir haben deshalb die<br />
wichtigsten Systeme verglichen<br />
und sind zu dem wissenschaftlich<br />
begründeten Resultat gekommen,<br />
dass eigentlich nur<br />
der CO 2<br />
-Laser signifikante Verbesserungen<br />
bewirkt.“<br />
In der Studie wurden die Faltentiefe<br />
vor und nach Behandlung,<br />
ebenso Ausdehnung und<br />
Intensität von Pigmentflecken<br />
und die Hautrötungen genau<br />
vermessen. „Interessant für<br />
uns war, dass der älteste und<br />
dabei sicherste Laser die besten<br />
Ergebnisse brachte“, so Prof.<br />
Paasch. „Denn die Wellenlänge,<br />
mit der der CO 2<br />
-Laser arbeitet,<br />
und der damit verbundene thermische<br />
Effekt bringen es.“<br />
Den Patienten müssten allerdings<br />
einige Begleiterscheinungen<br />
klar sein. So sei die<br />
„Gesichtsverjüngung“ per<br />
CO 2<br />
-Laser etwas schmerzhaft.<br />
Zudem zeigen sich die Spuren<br />
der Lasertherapie noch Tage<br />
nach der Behandlung in Form<br />
von Rötungen. „Außerdem<br />
sind mindestens drei Behandlungen<br />
nötig, um wirkliche Effekte<br />
zu erzielen“, betont der<br />
<strong>Leipzig</strong>er Dermatologe. „Und<br />
die Krankenkasse zahlt für<br />
die reine Schönheit natürlich<br />
keinen Cent.“<br />
An der <strong>Leipzig</strong>er Hautklinik<br />
wird auch der CO 2<br />
-Laser<br />
eingesetzt. Termine können<br />
unter 0341 9718650 vereinbart<br />
werden.<br />
un<br />
TERMINE<br />
Veranstaltungen am UKL<br />
Zum Jahresabschluss findet am<br />
14. Dezember 2010 um 17 Uhr<br />
noch eine Ausstellungseröffnung<br />
im Leukämiezentrum „José<br />
Carreras“ des <strong>Universitätsklinikum</strong>s,<br />
Johannisallee 32 a, im Wartebereich<br />
Ambulanz statt. Die Vernissage zur<br />
Ausstellung „Über allem der Mond“<br />
zeigt Bilder und Grafiken von Wolf-<br />
Dieter Trümpler. Über allem der<br />
Mond sind Bilder von aneinander<br />
gekuschelten Häusern, Laternen die<br />
auch Blumen sein können, Blumen<br />
die auch Bäume sein können, Laternen<br />
die neugierig sind und sich<br />
auf den Weg machen, Litfaßsäulen<br />
im Gespräch, Engel in der Stadt,<br />
blühende Blumen in der Nacht und<br />
über allem der Mond. So beschreibt<br />
der 55-jährige Künstler seine Bilder<br />
selbst.<br />
Wenn das vierte Lichtlein brennt,<br />
werden am 19. Dezember um 16<br />
Uhr im Atrium der UKL-Kinderklinik<br />
Flötenklänge zur Weihnachtszeit erklingen.<br />
Die fünf „Damen“ im Teenageralter<br />
kommen aus Panitzsch.<br />
Alle hatten ab dem Grundschulalter<br />
bei Schwester Rosemarie Lohse von<br />
der Zentralambulanz der Inneren<br />
Medizin Flötenunterricht und mittlerweile<br />
können sie auf Sopran-, Alt-,<br />
Tenor- und Bassflöten auch Quartett<br />
spielen. „Am vierten Advent wollen<br />
wir verschiedene mehr oder auch<br />
weniger bekannte weihnachtliche<br />
Weisen zu Gehör bringen und hoffen,<br />
so den kleinen und großen Patienten<br />
und natürlich auch den Besuchern<br />
eine kleine Adventfreude zu bereiten“,<br />
so die musizierende Krankenschwester<br />
Rosemarie Lohse. Nach<br />
ihrem Auftritt bei den Kleinen werden<br />
die Künstlerinnen noch auf den<br />
Erwachsenenstationen Weihnachtsständchen<br />
darbieten.<br />
„O du fröhliche, o du selige gnadenbringende<br />
Weihnachtszeit“ – davon<br />
wollen wir hören und singen. Die<br />
Geschichte von der Geburt Christi erzählt,<br />
dass sich Gott auf den Weg zu<br />
uns Menschen macht, damit Friede<br />
werde in unseren Herzen und in<br />
dieser Welt. Lassen Sie sich herzlich<br />
zu unseren Gottesdiensten einladen<br />
am 24. Dezember zur Christvesper<br />
um 17 Uhr, am 26. Dezember zum<br />
2.Weihnachtsfeiertag um 10 Uhr<br />
und am 31. Dezember zum Altjahresabend<br />
um 17 Uhr in den Raum<br />
der Stille in der Frauen- und Kinderklinik.<br />
ml<br />
Die Bilder des <strong>Leipzig</strong>er Künstlers Dieter Trümpler sind ab 14. Dezember<br />
im Leukämie-Zentrum „José Carreras“ zu sehen. Foto: ukl<br />
BLUTBANK<br />
Knochenmarktypisierung: Eine gute Tat zum 2. Advent<br />
Die Blutbank des <strong>Leipzig</strong>er<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s lud<br />
am 5. Dezember zusammen<br />
mit dem Kriseninterventionsteam<br />
<strong>Leipzig</strong> e.V. zu einer Knochenmarktypisierungsaktion<br />
mit gleichzeitiger<br />
Blutspendemöglichkeit in<br />
das Seminargebäude der Universität<br />
<strong>Leipzig</strong> ein.<br />
Insgesamt entschlossen sich an<br />
diesem 2. Advent 132 engagierte<br />
Menschen aus <strong>Leipzig</strong> und Umgebung<br />
zu einer guten Tat: 118 von<br />
ihnen ließen sich in der Stammzellspenderdatei<br />
des <strong>Leipzig</strong>er<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s registrieren,<br />
von denen wiederum 49 zusätzlich<br />
eine lebensrettende Vollblutspende<br />
leisteten. Besonders erfreulich: 27<br />
Erstspender gaben zum ersten Mal<br />
450 ml ihres Lebenselixiers für<br />
einen guten Zweck.<br />
Im Fokus der Aktion stand der<br />
fünfjährige Romeo, der aufgrund<br />
einer akuten Leukämie zurzeit auf<br />
der Kinderonkologischen Station<br />
im <strong>Leipzig</strong>er <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
behandelt wird. Leukämiepatienten<br />
kann, wenn eine medikamentöse<br />
Behandlung nicht mehr<br />
anschlägt, nur noch eine Stammzelltransplantation<br />
eines gewebeidentischen<br />
Knochenmark- bzw.<br />
Stammzellspenders helfen. Da sich<br />
die Suche nach passenden Gewebespendern<br />
jedoch häufig <strong>als</strong> sehr<br />
langwierig gestaltet, werden weltweit<br />
immer wieder große Typisierungsaktionen<br />
in der Bevölkerung<br />
durchgeführt, um die Zahl der<br />
registrierten Stammzellspender<br />
stetig zu erhöhen.<br />
Foto: Michael Lindner<br />
Der Spendetermin der Blutbank<br />
in der <strong>Leipzig</strong>er Innenstadt war<br />
in Hinsicht auf die Resonanz der<br />
Typisierungs- und Blutspendewilligen<br />
ein großer Erfolg – selbst wenn<br />
derzeit noch nicht bekannt ist, inwieweit<br />
sich unter den 118 neu registrierten<br />
Stammzellspendern jemand<br />
befindet, der vielleicht schon<br />
bald für einen Patienten die Chance<br />
auf Heilung bedeuten kann.<br />
Der Vater von Romeo, Peter Große,<br />
Karate-Trainer Michael Schramm kam mit seinem Team extra aus<br />
Bad Lausick und ließ sich für den fünfjährigen Romeo typisieren.<br />
freute sich über die große Anteilnahme:<br />
„Selbst wenn Romeo keine<br />
Stammzellenspende braucht, dann<br />
können die vielen freiwilligen<br />
Spender vielleicht einem anderen<br />
Kind oder Erwachsenen damit geholfen<br />
haben.“ Und schließlich ließ<br />
er sich selbst auch den kostbaren<br />
und lebensrettenden roten Saft<br />
entnehmen.<br />
Wer sich ebenfalls gern typisieren<br />
lassen möchte, ist herzlich zu<br />
den regulären Öffnungszeiten der<br />
Blutbank am <strong>Leipzig</strong>er <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
willkommen. Wenn<br />
man bereits Vollblutspender ist,<br />
kann man die Typisierung gleich<br />
im Rahmen seines nächsten<br />
Aderlasses durchführen lassen<br />
– dann werden zur Bestimmung<br />
der Gewebemerkmale lediglich<br />
weitere 10 ml Blut in einem zusätzlichen<br />
Röhrchen entnommen.<br />
Anja Grießer<br />
Informationen rund um die Blutspende<br />
und Knochenmarktypisierung<br />
am <strong>Leipzig</strong>er <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
gibt es telefonisch unter<br />
0341 97 25 393 oder im Internet<br />
unter www.blutbank-leipzig.de.
8 KLINIKUM 2010<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
UNI-KINDERKLINIK<br />
Rote Clownsnase beim SC DHfK-Nikolausspielfest erwischt<br />
Flotti Lotti beeinflusst das Wettkampfgericht und sorgt trotzdem für gute Stimmung bei allen Teilnehmern<br />
des Spielfestes.<br />
Foto: SC DHfK<br />
Die Flotti Lotti hatte sich<br />
immer wieder dazwischen<br />
gestohlen, zwischen<br />
rund 230 Handballspielern<br />
der 1. und 2. Klassenstufen<br />
in der Ernst-Grube-Halle. Mal<br />
hakte sie sich bei den Torleuten<br />
ein, manchmal versuchte sie<br />
auch einen Ball auf dem Spielfeld<br />
zu ergattern. Und dann<br />
stupste sie hin und wieder auch<br />
die Schiedsrichter an.<br />
Immer war sie gern gesehen,<br />
auch wenn der Spielablauf<br />
beim diesjährigen SC DHfK-<br />
Nikolausspielfest dadurch oft<br />
ins Wanken geriet. Die Stimmung<br />
am 4. Dezember war<br />
aber einfach wunderbar unter<br />
den Kids aus <strong>Leipzig</strong>, dem<br />
Umland sowie aus Potsdam<br />
und ihren Eltern sowie dem<br />
ganzen Team des SC DHFK<br />
unter Leitung des Kindersportorganisators<br />
Daniel Andrä.<br />
Das sorgte auch dafür,<br />
dass Clownin Flotti Lotti alias<br />
Karina Esche von den Clownsnasen<br />
aus <strong>Leipzig</strong> am Ende für<br />
ihre Arbeit an der Unikinderklinik<br />
reich beschenkt wurde.<br />
Die Tombola an diesem Tag<br />
brachte über 600 Euro ein, die<br />
durch die Alexander Malios<br />
von der <strong>Leipzig</strong>er Kinderstiftung<br />
noch verdoppelt wurden.<br />
„Sonst sind wir tagtäglich<br />
unterwegs, kranke Kinder<br />
aufzubauen und ihnen ein Lächeln<br />
ins Gesicht zu zaubern“,<br />
so Karina Esche bei der Verkündung<br />
der Spendensumme.<br />
„Mit dem Geld können unsere<br />
sechs Clowns jetzt zusätzlich<br />
auf den Stationen der Kinderklinik<br />
mehr Freude bringen.“<br />
Den Spendenscheck gab es<br />
aber noch nicht. Der wird am<br />
13. Dezember in der Kinderklinik<br />
überreicht, wenn die<br />
1. Männermannschaft des SC<br />
DHFK den kranken Kindern<br />
einen Besuch abstatten und zusammen<br />
mit den Clownsnasen<br />
den Klinikalltag aufhellen will.<br />
Michael Lindner<br />
BIBLIOTHEK<br />
Rollendes Futter für Leseratten<br />
Stiefel mussten nicht<br />
extra geputzt werden<br />
am Nikolaustag.<br />
Geschenke gab es ja<br />
trotzdem. Jedoch nicht<br />
nur für ein Kind, sondern<br />
gleich für viele und<br />
für lange Zeit. Thomas<br />
Rummel von der Firma<br />
Dussmann kam in das<br />
Zentrum für Frauen- und<br />
Kindermedizin und übergab<br />
an die Kinderintensivstation<br />
eine fahrbare<br />
Bibliothek.<br />
„Der Dussmann Stiftung<br />
liegt Kinder und deren<br />
kulturelle Bildung sehr am<br />
Herzen“, so der verantwortliche<br />
Niederlassungsleiter<br />
bei der Spendenübergabe<br />
an IST-Oberarzt<br />
Dr. Werner Siekmeyer,<br />
Dr. Manuela Siekmeyer,<br />
Schwester Monika Hinkeldey<br />
und Schwester Evelyn<br />
Mohr. Stolz schoben die<br />
vier das bunt gefüllte Regal<br />
dann auch schnell<br />
auf die Station, um den<br />
wartenden Leseratten ihr<br />
Buchstabenfutter zu überbringen.<br />
Der kaufmännische<br />
Departmentleiter Michael<br />
Hoge bedankte sich<br />
bei Thomas Rummel und<br />
seiner verantwortlichen<br />
Betriebsleiterin Mona<br />
Thümer im Namen aller<br />
Kinder und Eltern, denen<br />
jetzt die Zeit zwischen den<br />
Therapien durch Vor- und<br />
Selberlesen jetzt angenehmer<br />
gestaltet werden<br />
kann.<br />
ml<br />
Freude bei den Großen über die Bücherspende für die Kleinen.<br />
Foto: M. Lindner<br />
TREFFEN<br />
Dank an alle Ehrenamtlichen<br />
Der Lohn des Amtes ist<br />
das Amt selbst: Diesem<br />
Zitat vom Philosophen<br />
Seneca folgend versehen im<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
gut 46 ehrenamtliche Damen<br />
und Herren einen freiwilligen<br />
Dienst am Patienten und auch<br />
für deren Angehörige. Allein in<br />
diesem Jahr werden ca. 4000<br />
Stunden zusammenkommen.<br />
Zeiten, in denen die helfenden<br />
Hände im Spielzimmer der Kinderklinik<br />
sich mit den Familien<br />
von erkrankten Kindern befassen,<br />
Wartezeiten gemeinsam<br />
mit den Kindern überbrücken,<br />
Vorlesen und Spielen. Zeiten,<br />
in denen es gilt die Patientenbibliothek<br />
neu zu sortieren, zu<br />
erfassen und für die großen und<br />
kleinen lesehungrigen Patienten<br />
zu verteilen. Zeiten, um sich um<br />
schwerst kranke und sterbende<br />
Mitmenschen zu kümmern,<br />
nachts an ihrem Bett zu sitzen<br />
und ihnen das Gefühl zu<br />
geben, in der Dunkelheit nicht<br />
allein sein zu müssen. Zeiten,<br />
in denen die Angehörigen von<br />
Sterbenden einen Halt finden<br />
können. Aber auch Zeiten, die<br />
dem Pflegepersonal Freiräume<br />
schaffen, sich um weitere Patienten<br />
intensiver zu kümmern.<br />
So weisen auch die Dankesworte,<br />
die auf der Weihnachtsfeier<br />
für diese ehrenamtlichen Helfer<br />
am 2. Dezember vom Leiter des<br />
Pflegemanagements Klaus Tischler<br />
gesprochen wurden, in viele<br />
Richtungen: Danke vom Klinikum<br />
für die geleistete Arbeit, Danke<br />
von den Stationen für die Unterstützung<br />
bei der Betreuung, Danke<br />
von den<br />
Angehörigen<br />
für die Fürsorge<br />
ihrer<br />
Liebsten und<br />
besonders<br />
Dank von den<br />
Patienten für<br />
den Raum,<br />
den sie einnehmen<br />
dürfen<br />
mit ihrer<br />
Krankheit.<br />
M o n i k a<br />
Stader und<br />
Edith Zimmermann,<br />
die beide die insgesamt<br />
fünf Gruppen der ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter betreuen,<br />
sind auch voll des Lobes und der<br />
Foto: ukl<br />
Begeisterung, wie sich diese unbezahlte<br />
Tätigkeit seit 2003 entwickelt<br />
hat und welche positiven<br />
Effekte in der psychosozialen Betreuung<br />
der kranken Menschen<br />
dadurch erreicht wurden.<br />
Erstm<strong>als</strong> kamen die grünen<br />
Engel, helfenden Engel, Kliniklotsen<br />
und Mitstreiter vom<br />
psychosozialen Palliativteam in<br />
dieser Runde zusammen: bei<br />
Kaffee und Kuchen, Geschichten<br />
zur Weihnachtszeit und<br />
kleinen Aufmerksamkeiten <strong>als</strong><br />
Dank für das ausgeübte Amt.<br />
Und vielleicht finden sich über<br />
das Nachdenken über Senecas<br />
weisen Spruch neue helfende<br />
Hände, die des Ehrenamtes wegen<br />
kommen.<br />
ml
UNIVERSITÄTS-LEBEN 9<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
KUSTOS<br />
Der neue Herr über <strong>Leipzig</strong>s altägyptische Schätze<br />
Seit dem 1. Oktober ist Dietrich<br />
Raue der neue „Herr“<br />
über knapp 7000 Schätze<br />
aus dem alten Ägypten. Der<br />
neue Kustos des Ägyptischen<br />
Museums in <strong>Leipzig</strong> zog direkt<br />
aus dem Land am Nil an seinen<br />
neuen Arbeitsort, wo er sich<br />
einiges vorgenommen hat: Er<br />
will vor allem die Menschen<br />
und Gäste der Stadt für diese<br />
einzigartige akademische Lehrsammlung<br />
altägyptischer Zeitzeugen<br />
interessieren. Das Museum,<br />
das seit Juni sein neues<br />
Domizil im Kroch-Hochhaus am<br />
Augustusplatz hat, soll auch für<br />
Nicht-Archäologen ein Begriff<br />
werden und künftig wesentlich<br />
mehr Besucher anziehen <strong>als</strong><br />
bisher. „Bisher hatten wir an<br />
sehr guten Tagen 120 Besucher.<br />
Ich würde mich freuen, wenn<br />
so viele regelmäßig kommen<br />
würden“, sagt der 43-Jährige,<br />
der die Nachfolge von Friederike<br />
Seyfried angetreten hat. Sie<br />
hat im August die Leitung des<br />
Ägyptischen Museums in Berlin<br />
übernommen.<br />
„Ägyptische Statuen entsprechen<br />
auch noch heute unserem<br />
Schönheitsideal“, sagt Raue, der<br />
zuvor zehn Jahre am Deutschen<br />
Archäologischen Institut in Kairo<br />
gearbeitet hat. Schon jetzt<br />
werden spezielle Führungen für<br />
Schüler der fünften und sechsten<br />
Ägyptisches Museum <strong>Leipzig</strong>: Auf etwa 500 Quadratmetern ist damit nahezu der gesamte Bestand<br />
der ältesten ägyptologischen Lehrschausammlung einer deutschen Universität zu sehen. Foto: ake<br />
Klasse angeboten. Dies soll nach<br />
den Vorstellungen des gebürtigen<br />
Leverkuseners künftig auf alle<br />
Klassenstufen ausgeweitet werden<br />
– immer mit altersgerechter,<br />
fachkundiger Führung durch die<br />
Sammlung. „Ethik- und Religionsunterricht<br />
sind auch im Ägyptischen<br />
Museum möglich“, meint<br />
der Experte. Dafür will er künftig<br />
die Werbung an Schulen für sein<br />
Haus verstärken. Neben Raue<br />
selbst laden auch sein Assistent<br />
und Studenten der Ägyptologie<br />
zu den Rundgängen durch die<br />
Räume im Art-déco-Stil ein. Es<br />
sei eine „<strong>Leipzig</strong>er Spezialität“,<br />
dass die Ausbildung zu solchen<br />
Führungen Teil der Lehre ist.<br />
Dies ist nach den Worten Raues<br />
ganz im Sinne des Archäologen<br />
Georg Steindorff, nach dem das<br />
<strong>Leipzig</strong>er Museum benannt wurde.<br />
Der neue Kustos des Ägyptischen<br />
Museums will insgesamt<br />
die Werbung für sein Haus verstärken,<br />
mehr Schilder im Eingangsbereich<br />
aufstellen und auf<br />
Plakaten überall in der Stadt für<br />
die Ausstellung werben. Vorstellbar<br />
wäre für ihn auch eine großflächige<br />
Reklame auf dem <strong>Leipzig</strong>er<br />
Hauptbahnhof. „Ich setze auf<br />
einen ausgeprägten Tagestourismus.<br />
Viele wissen gar nichts vom<br />
Ägyptischen Museum in <strong>Leipzig</strong>“,<br />
weiß er. Einen höheren Bekanntheitsgrad<br />
des Museums verspricht<br />
sich Raue auch von der<br />
monatlichen öffentlichen Vortragsreihe<br />
„Aegyptiaca“, die seit<br />
längerem gemeinsam mit dem<br />
Grassi Museum für Musikinstrumente<br />
der Universität <strong>Leipzig</strong><br />
veranstaltet wird. Im nächsten<br />
Jahr soll sie unter dem Motto<br />
„Ausgepackt und wiederentdeckt“<br />
stehen. Peu á peu werden<br />
die viele Jahre aus Platzmangel<br />
in <strong>Magazin</strong>en untergebrachten<br />
Schätze des Museums der Öffentlichkeit<br />
präsentiert.<br />
„Mich reizt an <strong>Leipzig</strong> die Kombination<br />
einer hochwertigen<br />
Sammlung und Museumsarbeit“,<br />
sagt Raue, der selbst Vorlesungen<br />
an der Universität hält<br />
und seine Erfahrungen an zukünftige<br />
Ägyptologen weitergibt.<br />
In den vergangenen zehn Jahren<br />
war er häufig bei Ausgrabungen<br />
in der 4500 Jahre alten oberägyptischen<br />
Stadt Elephantine<br />
in der Nähe von Assuan dabei.<br />
Dort fand er unter anderem eine<br />
4200 Jahre alte Bäckerei. Im<br />
Dezember fliegt Raue wieder<br />
nach Ägypten, um einen geeigneten<br />
Ort für eine erneute Ausgrabung<br />
zu finden. Dabei wird<br />
er von Studenten begleitet. Für<br />
sie ist das ein spannender Teil<br />
ihrer Ausbildung.<br />
unl<br />
BERUFUNG<br />
Erste Professorin an Juristenfakultät<br />
Sie ist seit langer Zeit wieder<br />
die erste Professorin an der<br />
Juristenfakultät der Universität<br />
<strong>Leipzig</strong> und fühlt sich<br />
in dieser Männerdomäne pudelwohl:<br />
Als Katharina Beckemper<br />
zum 1. Oktober dieses Jahres<br />
ernannt wurde, ging für sie ein<br />
Traum in Erfüllung. Die 40-Jährige,<br />
die bereits seit April vergangenen<br />
Jahres <strong>als</strong> Lehrstuhlvertreterin<br />
in <strong>Leipzig</strong> arbeitet,<br />
wurde von ihren 20 männlichen<br />
Kollegen „unheimlich herzlich<br />
aufgenommen“, wie sie selbst<br />
sagt.<br />
„Ich habe die Lehrstuhlvertretung<br />
<strong>als</strong> große Chance empfunden“,<br />
berichtet die Niedersächsin,<br />
die inzwischen „mit<br />
ganzem Herzen <strong>Leipzig</strong>erin“<br />
ist. Als sie vor einigen Monaten<br />
hierher zog, lag eine achtjährige<br />
Zeit <strong>als</strong> wissenschaftliche Assistentin<br />
an der Juristischen Fakultät<br />
der Universität Potsdam<br />
hinter ihr. Im Jahr 2009 wurde<br />
sie zum Thema ökonomische<br />
Analyse der Täuschungsdelikte<br />
des Wirtschaftsstrafrechts<br />
habilitiert. Am konkreten, in<br />
der eigenen Familien erlebten<br />
Fall ging sie der Frage nach, ob<br />
Gebrauchtwagenverkäufer<br />
ihren<br />
Kunden sagen<br />
müssen, dass ihre<br />
Neuerwerbung zuvor<br />
<strong>als</strong> Mietwagen<br />
verwendet wurde.<br />
Das Ergebnis ihrer<br />
Analyse lautete:<br />
Der Kunde hätte<br />
beim Kauf darüber<br />
informiert werden<br />
müssen. „Ich hab<br />
versucht, mit der<br />
Ökonomie zu erklären,<br />
was eine<br />
Lüge ist“, sagt die<br />
junge Professorin.<br />
Foto: Uni <strong>Leipzig</strong><br />
Katharina Beckemper ist<br />
neue Jura-Professorin.<br />
Eigentlich wollte Beckemper<br />
bereits Mitte der neunziger<br />
Jahre zum Studium nach <strong>Leipzig</strong><br />
kommen. Sie lebte dam<strong>als</strong><br />
in Osnabrück, wo sie Rechtswissenschaften<br />
studierte, und<br />
hatte sich in der sächsischen<br />
Stadt bereits alles angeschaut.<br />
Als sie allerdings in einer Zeitschrift<br />
von einem ihr bekannten<br />
Hochschullehrer las, der in<br />
Potsdam unterrichtet, änderte<br />
sie kurzerhand ihre Zukunftspläne.<br />
„Ich dachte – das ist eine<br />
Fügung des Schicks<strong>als</strong>“, berichtet<br />
die heutige<br />
Expertin für Wirtschaftsstrafrecht.<br />
Sie ging nach Potsdam,<br />
wo sie 1997<br />
eine Stelle bekam.<br />
Für ihre Professur in<br />
<strong>Leipzig</strong> hat sich Katharina<br />
Beckemper<br />
vorgenommen, das<br />
bisher nur marginal<br />
im Studium vermittelte<br />
Wirtschaftsstrafrecht<br />
fest im<br />
Lehrplan zu verankern.<br />
„Es ist jetzt<br />
erst richtig populär“, sagt die<br />
Juristin. In ihrer Fachrichtung<br />
müsse ein Jurist wirtschaftliche<br />
Zusammenhänge verstehen,<br />
erläutert die Professorin. Sie<br />
hofft, dass auch im Wirtschaftsstrafrecht<br />
bald mehr Frauen tätig<br />
sind, zumal sie in ihren Vorlesungen<br />
stets vor deutlich mehr<br />
jungen Frauen <strong>als</strong> Männern<br />
steht. Und die freuen sich, auch<br />
mal von einer Frau juristisches<br />
Fachwissen vermittelt zu bekommen.<br />
„Das wird sich jetzt<br />
ändern. Ich kenne relativ viele<br />
Habilitandinnen im juristischen<br />
Bereich“, sagt Beckemper. unl<br />
WISSENSCHAFTS-SHOW<br />
Rund um die Welt<br />
mit den Uni-Physikern<br />
Die Weihnachtsvorlesung<br />
der Experimentalphysik<br />
steht in diesem Jahr unter<br />
dem Motto „In 80 Minuten<br />
um Welt“. Dieser dem Jules-<br />
Verne-Klassiker entlehnte Titel<br />
bedeutet <strong>als</strong> Leitmotiv der diesjährigen<br />
Physik-Weihnachtsvorlesung<br />
zweierlei, erläutert<br />
Organisator Professor Marius<br />
Grundmann: „Die vorgestellten<br />
Experimente beziehen sich<br />
zum einen auf verschiedene<br />
Arten der Fortbewegung. Hier<br />
reicht die Palette vom klassischen<br />
Heißluftballon bis hin zu<br />
unterschiedlich angetriebenen<br />
Raketen. Zum anderen bietet<br />
die Reise Gelegenheit, viele<br />
Herren Länder anzusteuern<br />
und physikalische ‚Wunder‘ zu<br />
bestaunen.“<br />
So fliegen Weihnachtsmänner<br />
auf einer Aluminiumscheibe<br />
auf wundersame Weise durch<br />
die Lüfte – in Anlehnung an<br />
die geheimnisumwitterte Area<br />
51, ein militärisches Sperrgebiet<br />
im südlichen Nevada<br />
(USA), das vor allem wegen der<br />
Erforschung außerirdischer<br />
Lebensformen zahlreiche Verschwörungstheorien<br />
hervorbrachte.<br />
Professor Grundmann<br />
lässt auch aus Papier gefaltete<br />
Origami-Boote in einem leeren<br />
Aquarium schweben. Es<br />
entstehen Muster im Sahara-<br />
Sand, englischer Regen erzeugt<br />
seine eigenen Blitze, und eine<br />
Flüssigkeit wird warm, wenn<br />
sie gefriert.<br />
Zudem wird ein Beschleunigungssensor<br />
vom Balkon des<br />
Hörsa<strong>als</strong> fallen gelassen und<br />
die dabei auftretenden Kräfte<br />
gemessen. Im freien Fall wird<br />
auf diese Art demonstriert, was<br />
passiert, wenn Santa Claus den<br />
Schornstein verpasst.<br />
Diese und viele weiteren Experimente<br />
– erstaunliche,<br />
kurzweilige aber auch tiefgründige<br />
– führen Professor<br />
Grundmann und sein Team<br />
am Donnerstag, 16. Dezember<br />
2010 im Großen Hörsaal der<br />
Physik, Linnéstraße 5, ab 9.15<br />
Uhr vor. Für weihnachtliche<br />
Stimmung sorgt Musik vom<br />
Blaswerk <strong>Leipzig</strong>. mr
10 POLITIK SPEZIAL<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
PISA-STUDIE<br />
Leseförderung mit Büchergeschenken und Elternhilfe<br />
Beim Lesen zeigen noch<br />
immer viele deutsche<br />
Schüler erhebliche<br />
Schwächen. Insgesamt schnitten<br />
sie bei der neuen PISA-<br />
Schulstudie nur mittelmäßig<br />
ab, gut 18 Prozent der 15-Jährigen<br />
gehören sogar zur sogenannten<br />
Risikogruppe mit<br />
eklatanten Mängeln. Das Bundesbildungsministerium<br />
rief<br />
deshalb zusammen mit der<br />
Stiftung Lesen die Initiative<br />
„Lesestart“ ins Leben, die im<br />
kommenden Jahr starten soll.<br />
Das Programm zielt besonders<br />
darauf, Kinder aus sozial<br />
schwachen und bildungsfernen<br />
Familien früh an Bücher<br />
heranzuführen. Dazu sollen<br />
die Kinder im Alter von ein<br />
bis sechs Jahren zum Lesen<br />
und ihre Eltern zum Vorlesen<br />
ermutigt werden. Die Initiative<br />
konzentriert sich zunächst auf<br />
soziale Brennpunkte.<br />
Nicht alltäglich bei deutschen Schülern: Der zehnjährige Dan liest im elterlichen Wohnzimmer ein Buch.<br />
„Lesestart“ gliedert sich in<br />
drei Schritte: Zunächst sollen<br />
einjährige Kinder und ihre<br />
Eltern bei der vorgeschriebenen<br />
Vorsorgeuntersuchung U6<br />
ein kostenloses Lesestart-Set<br />
erhalten, das ein Bilderbuch,<br />
Lesetipps für Eltern und Hinweise<br />
auf Initiativen vor Ort<br />
enthält. Dieses Angebot gibt<br />
es zunächst nicht flächendeckend,<br />
vielmehr sollen in Zusammenarbeit<br />
mit den Kommunen<br />
vor allem in sozialen<br />
Brennpunkten die Sets verteilt<br />
werden.<br />
Ein zweites Lesestart-Set gibt<br />
es für Kinder im Alter von drei<br />
Jahren und ihre Eltern. Diese<br />
sollen in den örtlichen Bibliotheken<br />
verteilt werden, wozu<br />
diese eng mit den Kindertagesstätten<br />
zusammenarbeiten.<br />
Dadurch soll den Familien<br />
auch der Weg zu den Büchereien<br />
geebnet werden. Das<br />
dritte Set gibt es dann zum<br />
Schulstart. Sowohl in Bibliotheken<br />
und in Schulen wird das<br />
Angebot nicht flächendeckend<br />
sein, sondern zunächst auf<br />
ausgewählte Stadtviertel oder<br />
Regionen beschränkt bleiben.<br />
Das Programm ist zunächst auf<br />
acht Jahre ausgerichtet. Das<br />
Foto: dpa<br />
Bundesbildungsministerium<br />
finanziert es mit insgesamt 26<br />
Millionen Euro. Die Initiative<br />
knüpft an erste Pilotprojekte<br />
in Deutschland an. Internationales<br />
Vorbild ist das Projekt<br />
„Bookstart“ in Großbritannien.<br />
AFP<br />
KONSEQUENZEN<br />
Forscher fordert neues Ganztagsschulprogramm<br />
Der deutsche Pisa-Forscher<br />
Eckhard Klieme<br />
hält ein weiteres Bund-<br />
Länder-Programm zum Ausbau<br />
von mehr Ganztagsschulen<br />
für erforderlich. „Es darf aber<br />
kein neues Bauprogramm sein,<br />
sondern müsste in die Inhalte<br />
fließen, in besseren Unterricht<br />
und ein besseres Förder- und<br />
Freizeitprogramm“, sagte<br />
Klieme der Wochenzeitung<br />
„Die Zeit“. Der Frankfurter<br />
Erziehungswissenschaftler hat<br />
den deutschen Teil der neuen<br />
Pisa-Studie geleitet.<br />
Die rot-grüne Bundesregierung<br />
hatte 2004 gegen heftigen Widerstand<br />
der unionsgeführten<br />
Bundesländer ein erstes Ganztagsschulprogramm<br />
in einem<br />
Umfang von vier Milliarden<br />
Euro durchgesetzt. Auf Druck<br />
der Länder durfte jedoch der<br />
Bund nur in Baumaßnahmen<br />
investieren. 2006 setzte der<br />
damalige hessische Ministerpräsident<br />
Roland Koch (CDU)<br />
bei der Föderalismusreform<br />
ein Kooperationsverbot im<br />
Grundgesetz durch, dass dem<br />
Doris Ahnen (SPD), Prof. Eckhard Klieme, Bundesbildungsministerin<br />
Annette Schavan (CDU) und Heino von Meyer (OECD) bei der<br />
Vorstellung der aktuellen PISA-Studie (v.l.).<br />
Foto: AFP<br />
Bund direkte Investitionen in<br />
die Schulen untersagt. Der<br />
Präsident der Universität<br />
Hamburg, Dieter Lenzen, kritisierte<br />
den Bildungsföderalismus<br />
<strong>als</strong> „unglaubliche Leistungsbremse“<br />
in Deutschland.<br />
Ungeachtet der verbesserten<br />
Testergebnisse gebe es in der<br />
Bildungspolitik immer noch<br />
reichlich Nachholbedarf, sagte<br />
Lenzen der dpa in Hamburg.<br />
Als „richtigen Weg“ bezeichnete<br />
Lenzen den bundesweiten<br />
Trend zu zentralen Bildungsstandards.<br />
Der Bildungsforscher Manfred<br />
Prenzel, der 2003 und 2006<br />
die deutschen Teile der Pisa-<br />
Studien verantwortete, übte in<br />
der „Zeit“ Kritik an den Gymnasien.<br />
Sie betrieben zu wenig<br />
Spitzenförderung. Auch an anderen<br />
Schulen könnten Schüler<br />
inzwischen das Abitur ablegen.<br />
„Wenn die Gymnasien in der<br />
Konkurrenz bestehen wollen,<br />
dann müssen sie den besonders<br />
leistungsstarken Schülern<br />
einfach mehr bieten.“<br />
Sachsens Kultusminister Roland<br />
Wöller (CDU) forderte eine<br />
bessere Lehrerausbildung.<br />
„Der Bund sollte gemeinsam<br />
mit den Ländern eine Exzellenzinitiative<br />
ins Leben rufen“,<br />
sagte der CDU-Politiker der<br />
Nachrichtenagentur dpa in<br />
Dresden. Wenn der Aufwärtstrend<br />
bei Pisa anhalten solle,<br />
müsse mehr in die Qualität der<br />
Lehrerausbildung investiert<br />
werden.<br />
Auch der Wissenschaftler<br />
Ewald Terhart von der Universität<br />
Münster forderte eine<br />
bessere Qualifikation der Lehrer.<br />
„Um die Weiterbildung<br />
von Lehrern steht es im Vergleich<br />
zu anderen Berufen sehr<br />
schlecht“, sagte er der dpa in<br />
Münster. Um die anhaltend<br />
schlechten Schulleistungen<br />
von Kindern aus bildungsfernen<br />
Familien zu verbessern,<br />
müssten bereits in den Kindergärten<br />
stärker qualifizierte Erzieher<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Seit dem ersten Pisa-Test vor<br />
zehn Jahren sind die deutschen<br />
Schulen etwas besser geworden.<br />
In Naturwissenschaften<br />
und Mathematik erreichen die<br />
15-jährigen Schüler in Deutschland<br />
jetzt das obere Leistungsdrittel<br />
der 34 wichtigsten<br />
OECD-Industrienationen. In<br />
der wichtigsten Lerndisziplin,<br />
dem Lesen und Verstehen von<br />
Texten, bleibt Deutschland allerdings<br />
nur Mittelmaß. Trotz<br />
einiger Verbesserungen bei<br />
Migrantenkindern und Risikoschülern<br />
bleibt auch die soziale<br />
Förderung in den deutschen<br />
Schulen weiter mangelhaft.<br />
Pisa wird von der Organisation<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (OECD)<br />
in Paris veranstaltet. dpa
POLITIK I WIRTSCHAFT 11<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
GESETZGEBUNG<br />
Wulff reicht heißes Eisen Atomkraft nach Karlsruhe weiter<br />
Kurz vor der historischen<br />
Entscheidung für die<br />
deutsche Energiepolitik<br />
gab sich Christian Wulff ziemlich<br />
entspannt. Am Nachmittag<br />
des 8. Dezember plauderte<br />
er mit Studenten der Berliner<br />
Kunsthochschule UdK. Interessiert<br />
schaute er sich eine Probe<br />
von angehenden Schauspielern<br />
an, die das Leben von Unternehmensberatern<br />
auf die Bühne<br />
brachten. Eine gute halbe<br />
Stunde später dominierte dann<br />
das Staatsoberhaupt selbst die<br />
politische Bühne in der Hauptstadt.<br />
Um 17.02 Uhr gab der Bundespräsident<br />
in einer nüchtern<br />
formulierten Erklärung grünes<br />
Licht für die längeren Atomlaufzeiten,<br />
die Atomsteuer, den<br />
Milliardenfonds zum Ausbau<br />
der Öko-Energie und das Energiekonzept<br />
der Bundesregierung.<br />
Während auf den Fluren<br />
im Kanzleramt und in den Vorstandsetagen<br />
der Stromriesen<br />
Eon, RWE, EnBW und Vattenfall<br />
wohl die Sektkorken geknallt<br />
haben, dürften sich die<br />
Atomgegner verständnislos die<br />
Haare raufen.<br />
Bis zuletzt hatten Umweltschützer,<br />
Opposition und Stadtwerke<br />
darauf gesetzt, dass Wulff die<br />
schwarz-gelben Atomgesetze<br />
doch nicht absegnet. Über<br />
127 000 Menschen stellten sich<br />
mit einem Online-Appell unter<br />
dem Motto „Wulff tu’s nicht“<br />
hinter die Forderung, „einen<br />
kalkulierten Verfassungsbruch<br />
zu stoppen“.<br />
Die Verschwörungstheorien<br />
gingen in die Richtung, dass<br />
der frühere CDU-Regierungschef<br />
in Hannover sich mit einer<br />
Ablehnung wirkungsvoll von<br />
Kanzlerin Angela Merkel hätte<br />
absetzen können, die ihn mit<br />
ins höchste Staatsamt gehievt<br />
hatte. Ein Fünkchen Hoffnung<br />
fanden die Atomkraftgegner<br />
auch darin, dass in Wulffs Regierungszeit<br />
in Niedersachsen<br />
sein Sprecher eine Zustimmung<br />
des Bundesrates für erforderlich<br />
hielt.<br />
Auch war von vielen erwartet<br />
worden, dass Wulff noch länger<br />
die heikle Angelegenheit prüfen<br />
würde, ob der Bundesrat das<br />
Atompaket mit den längeren<br />
Laufzeiten nur abnicken durfte<br />
und ob er nicht die Möglichkeit<br />
hätte bekommen müssen,<br />
es komplett zu stoppen. Die<br />
Länder sind für die Atomaufsicht<br />
zuständig. Auch millionenschwere<br />
Nachrüstungen<br />
der in die Jahre gekommenen<br />
Meiler müssen sie abnehmen.<br />
Die letzten der 17 AKW waren<br />
1988 ans Netz gegangen. Sie<br />
seien aber durch regelmäßige<br />
Revisionen auf dem modernsten<br />
Stand und gehörten weltweit zu<br />
den sichersten, argumentieren<br />
die Betreiber.<br />
Am 26. November hatte das<br />
Bundespräsident Christian Wulff hat die Gesetze der schwarz-gelben<br />
Regierung für längere Atomlaufzeiten unterschrieben. Foto: dpa<br />
Atompaket die Hürde Bundesrat<br />
genommen. Diese war aber von<br />
Schwarz-Gelb bewusst niedrig<br />
aufgestellt worden, weil Union<br />
und FDP nicht zustimmungspflichtige<br />
Gesetze ausformuliert<br />
hatten. Die Länderkammer<br />
hätte höchstens mit Mehrheit<br />
den Vermittlungsausschuss<br />
einschalten können, um das<br />
Inkrafttreten der Atomgesetze<br />
zum 1. Januar noch zu verhindern.<br />
Selbst in Unions-geführten<br />
Ländern gab es großen<br />
Unmut gegen die Atomsteuer,<br />
die große Lücken in die Kassen<br />
der Länder reißen könnte.<br />
Bis in die Morgenstunden<br />
feilschte seinerzeit Kanzlerin<br />
und CDU- Chefin Merkel mit ihren<br />
schwarzen Landesfürsten.<br />
Am Ende gaben die sich mit<br />
der Zusage zufrieden, dass sie<br />
möglicherweise einen Ausgleich<br />
erhalten werden. Der Bund will<br />
für die im Schnitt zwölf Jahre<br />
längeren Laufzeiten bis 2016<br />
von den Konzernen jährlich 2,3<br />
Milliarden Euro kassieren.<br />
Aber auch mit Wulffs Unterschrift<br />
haben die Atomkonzerne<br />
noch keine endgültige Planungssicherheit.<br />
Die SPD-geführten<br />
Länder haben die Klageschriften<br />
bereits fertig und müssen<br />
sie nur noch beim Verfassungsgericht<br />
in Karlsruhe einreichen.<br />
Fachleute erwarten, dass sich<br />
der Konflikt lange hinziehen<br />
könnte. Sollten die Richter am<br />
Ende die Atombeschlüsse kippen,<br />
wäre dies nun nicht mehr<br />
nur für Merkel, sondern auch<br />
für Wulff eine herbe Schlappe.<br />
Immerhin muss sich der Bundespräsident<br />
nun keine Gedanken<br />
mehr über das unmoralische<br />
Angebot von Charlotte<br />
Roche machen: Die Moderatorin<br />
und Buchautorin hatte Wulff<br />
medienwirksam offeriert, mit<br />
ihm ins Bett zu gehen, wenn er<br />
den „Atom-Deal“ nicht unterschreibt.<br />
Tim Braune<br />
DATENKLAU<br />
Wikileaks-Unterstützer machen mobil<br />
Nach der Verhaftung von<br />
Wikileaks-Chef Julian<br />
Assange gehen Hackergruppen<br />
massiv gegen seine<br />
Gegner vor. Cyber-Angriffe<br />
legten die Website des schwedischen<br />
Anwalts im Strafverfahren<br />
gegen Assange sowie<br />
Websites von Firmen lahm,<br />
die der Enthüllungsplattform<br />
die Zusammenarbeit aufgekündigt<br />
hatten. Derweil kündigte<br />
eine isländische Computerfirma<br />
Klage gegen das<br />
Kreditkarteninstitut Visa an.<br />
Assange hatte sich Anfang Dezember<br />
der Polizei in London<br />
gestellt, nachdem die schwedische<br />
Justiz ihn per europäischem<br />
Haftbefehl wegen des<br />
Vorwurfs der Vergewaltigung<br />
von zwei Frauen in Schweden<br />
gesucht hatte. Die Website der<br />
Kanzlei ihres Rechtsvertreters<br />
wurde nun Ziel von Hacker-<br />
Angriffen, wie der Anwalt der<br />
Frauen, Claes Borgström, in<br />
Stockholm sagte. Er beteuerte,<br />
das Vergewaltigungsverfahren<br />
Eine Demonstrantin protestiert vor dem Londoner Westminster-<br />
Gericht gegen die Inhaftierug von Julian Assange. Foto: AFP<br />
gegen Assange habe nichts mit<br />
den Wikileaks-Enthüllungen<br />
zu tun. Zuvor war bereits die<br />
Website der schwedischen<br />
Staatsanwaltschaft attackiert<br />
worden.<br />
Weiteres Ziel von Cyber-Attacken<br />
waren die Schweizer<br />
Postbank Postfinance, die<br />
Assanges Konto gesperrt<br />
hatte, sowie das US-Internet-<br />
Bezahlsystem Paypal, das<br />
nach der Veröffentlichung von<br />
Dokumenten des US-Außenministeriums<br />
durch Wikileaks<br />
dem Enthüllungsportal seine<br />
Dienste verwehrte. Eine Aktivistengruppe<br />
namens „AnonOps“<br />
teilte mit, sie habe auch<br />
die Website des Kreditkarteninstituts<br />
Mastercard lahmgelegt.<br />
Auch Mastercard und<br />
der Konkurrent Visa hatten<br />
alle Zahlungen an Wikileaks<br />
eingestellt. Wegen der Zahlungsblockade<br />
will die isländische<br />
Computerfirma DataCell<br />
jetzt den Kreditkartenriesen<br />
Visa verklagen, wie sie in einer<br />
Erklärung mitteilte.<br />
Ungeachtet der Verhaftung<br />
von Assange publizierte Wikileaks<br />
weiter geheime US-Dokumente.<br />
Wikileaks-Sprecher<br />
Kristinn Hrafnsson bekräftigte<br />
die Standfestigkeit des Enthüllungsport<strong>als</strong>:<br />
„Wir lassen uns keinen Maulkorb<br />
verpassen, weder durch<br />
rechtliche Schritte noch<br />
durch gemeinschaftliche Zensur.“<br />
Assange bekam seinerseits<br />
Unterstützung durch den<br />
britisch-australischen Staranwalt<br />
Geoffrey Robertson,<br />
der ihn vertreten will.<br />
In Deutschland stoßen die<br />
fortdauernden Enthüllungen<br />
durch Wikileaks derweil auf<br />
geteilte Meinungen. Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel<br />
(CDU) sagte in Berlin zu den<br />
wenig schmeichelhaften Beurteilungen<br />
deutscher Spitzenpolitiker<br />
in den US-Depeschen,<br />
dass ein großer Teil<br />
dessen, „das wir hier über<br />
uns in Deutschland erfahren<br />
haben, Bestandteil einer jeden<br />
besseren Party“ sei. Bundeswirtschaftsminister<br />
Rainer<br />
Brüderle (FDP) hielt nach<br />
Angaben einer Sprecherin an<br />
seinem Stasi-Vergleich fest.<br />
Brüderle hatte gesagt, Wikileaks’<br />
zwanghaftes Informationssammeln<br />
erinnere ihn an<br />
die ehemalige DDR-Staatssicherheit.<br />
AFP
12 KULTUR<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Rauch-Ausstellung<br />
in Botschaft<br />
Die deutsche Botschaft<br />
in Paris will den international<br />
renommierten Künstler<br />
Neo Rauch auch in Frankreich<br />
bekannter machen. Der aus<br />
<strong>Leipzig</strong> stammende Maler<br />
stellte Mitte Dezember in der<br />
Residenz des deutschen Botschafters<br />
eine Ausstellung<br />
mit drei Werken vor. Rauch<br />
sei einer der ganz großen<br />
deutschen Künstler unserer<br />
Zeit, so Außenminister Guido<br />
Westerwelle, der die Ausstellung<br />
eröffnete. „Unsere<br />
kulturelle Vielfalt ist ein Markenzeichen<br />
Deutschlands<br />
in der Welt.“ Eines der drei<br />
gezeigten Bilder hat Rauch<br />
eigens für einen Empfangsraum<br />
des Palais Beauharnais<br />
geschaffen. Unter dem Titel<br />
„Der Geborgene“ zeigt das<br />
großformatige Werk einen<br />
Krieger, der von zwei Begleitern<br />
aus dem Chaos gerettet<br />
wird. Er habe sich auf die<br />
Einladung des Botschafters<br />
hin zunächst nur eine „kleine<br />
vorweihnachtliche Auszeit“<br />
in Paris gönnen wollen<br />
und sei jetzt überwältigt von<br />
der Gesamtsituation, sagte<br />
Rauch. Die Bilder sollen <strong>als</strong><br />
kostenlose Leihgabe bis zum<br />
Sommer in der Botschafterresidenz<br />
bleiben. Das Palais ist<br />
nur für geladene Gäste und<br />
für angemeldete Besuchergruppen<br />
zugänglich. Auf dem<br />
Kunstmarkt erzielt Rauch mit<br />
seinen Werken sechsstellige<br />
Beträge.<br />
dpa<br />
Karl May komplett<br />
in sechs Wochen<br />
Eine Vielzahl von Studenten<br />
der sächsischen Hochschule<br />
Mittweida will einen<br />
neuen Rekord im Dauerlesen<br />
aufstellen. Im Frühjahr 2011<br />
soll sechs Wochen am Stück<br />
das Gesamtwerk von Karl<br />
May vorgetragen werden,<br />
kündigte eine Sprecherin des<br />
ehrgeizigen Projekts an. Dazu<br />
werden mehr <strong>als</strong> 3000 Vorleser<br />
gesucht. Sie sollen für<br />
jeweils 20 Minuten aus dem<br />
42 324 Seiten umfassenden<br />
Werk rezitieren. Ort der live<br />
im Internet übertragenen Veranstaltung<br />
wird genau die<br />
Zelle sein, in der May vom<br />
14. März bis zum 3. Mai<br />
1870 inhaftiert war. Genau<br />
141 Jahre später ist der Lesemarathon<br />
vorgesehen, mit<br />
dem die Mittweidaer Studenten<br />
auch gleich ins Guinness<br />
Buch der Rekorde wollen. Karl<br />
May (1842-1912), der geistige<br />
„Vater“ von Winnetou, Old<br />
Shatterhand und Kara Ben<br />
Nemsi, gilt mit mehr <strong>als</strong> 100<br />
Millionen verkauften Büchern<br />
<strong>als</strong> einer der meistgelesenen<br />
Schriftsteller deutscher Sprache.<br />
dpa<br />
DISKUSSION<br />
Verleger: „Faber ist das Bauernopfer“<br />
Der Petition an den <strong>Leipzig</strong>er<br />
Stadtrat, in der sich<br />
Autoren, Schauspieler,<br />
Maler und Verleger gegen ein<br />
Abwahlverfahren von Kulturbürgermeister<br />
Michael Faber<br />
wenden, haben sich mehrere<br />
Hundert Personen angeschlossen.<br />
Zu den Erstunterzeichnern<br />
gehört der Verleger, Herausgeber<br />
des Kunststoff-<strong>Magazin</strong>s<br />
und Schauspiel-Freundeskreis-<br />
Vorsitzender Jonas Plöttner.<br />
LVZ-Kulturredakteurin Nina<br />
May sprach mit ihm über politische<br />
Ränkespiele, den Schöngeist<br />
Faber und die Idee eines<br />
Beirates für Kultur.<br />
Frage: Sie setzen sich für einen<br />
Mann ein, der wiederholt Kritik<br />
am <strong>Leipzig</strong>er Schauspiel geübt<br />
hat und die Nebenspielstätte<br />
Skala schließen wollte. Dagegen<br />
protestierte der Freundeskreis<br />
unter Ihrer Leitung dam<strong>als</strong>.<br />
Weshalb diese Kehrtwende?<br />
Jonas Plöttner: Das ist in der<br />
Tat ein Spagat. Aber in unserer<br />
kulturellen Landschaft ist<br />
im Moment so viel im Argen,<br />
dass man einfach irgendwann<br />
Stellung beziehen muss – <strong>als</strong><br />
Jonas Plöttner, nicht unbedingt<br />
<strong>als</strong> Vorsitzender des Freundeskreises.<br />
Im Übrigen bin ich<br />
kein Anwalt für Sebastian Hartmann,<br />
sehe etwa die Spaltung<br />
des Publikums selbst kritisch.<br />
Und Faber dagegen, ein Musterschüler?<br />
Nein. Das finden weder ich<br />
noch die meisten Erstunterzeichner<br />
der Petition. Er hat<br />
viele Fehler gemacht, vielleicht<br />
zu viele. Missglückt ist zum Beispiel<br />
die harsche öffentlich geäußerte<br />
Kritik an Hartmann. Als<br />
Mensch kann er eine Position<br />
haben, <strong>als</strong> Kulturbürgermeister<br />
sollte er sich zurücknehmen.<br />
STREIT<br />
Türkei „verstaatlicht“ ihre Hymne<br />
Die Türkei verstaatlicht ihre<br />
Nationalhymne. Im Eilverfahren<br />
will das Kabinett in<br />
Ankara einen Beschluss fassen, mit<br />
dem das Urheberrecht daran dem<br />
türkischen Staat gehört, wie Regierungssprecher<br />
Cemil Cicek nach<br />
Presseberichten mitteilte. Anlass<br />
waren Ansprüche der deutschen<br />
Verwertungsgesellschaft Gema, die<br />
nach deren Angaben aber gar nicht<br />
auf die Hymne zielte.<br />
„Viel im Argen“: <strong>Leipzig</strong>er Verleger Jonas Plöttner schlägt eine<br />
objektive Kultur-Diskussion vor.<br />
Foto: Hendrik Schmidt<br />
Er ist vor allem ein Schöngeist,<br />
und das weiß er auch. Aber er<br />
hat es versäumt, in diesen eineinhalb<br />
Jahren im Rathaus anzukommen.<br />
Weshalb springen Sie dennoch<br />
für ihn in die Bresche?<br />
Cicek zufolge war der Anlass der<br />
Verstaatlichung der Hymne eine<br />
Initiative der Gema, die von einer<br />
Schule in Deutschland wegen der<br />
Aufführung der türkischen Hymne<br />
Gebühren verlangt habe. Diese Angaben<br />
wies die Gema zurück. Sie<br />
nehme gar keine Verwertungsrechte<br />
an dem Stück wahr und könne<br />
deshalb auch niemanden zur Kasse<br />
bitten, teilte die Organisation in<br />
München mit. Anscheinend beziehe<br />
sich die Diskussion in der Türkei<br />
auf einen Rechtsstreit zwischen<br />
der Gema und dem Elternbeirat<br />
einer Schule in Baden-Württemberg<br />
wegen einer öffentlichen Veranstaltung<br />
aus dem Jahr 2007.<br />
Es geht weniger um die Person<br />
<strong>als</strong> um die Sache, die Frage: Wie<br />
gehen wir miteinander um? Ich<br />
finde es nicht gut, wie er abserviert<br />
wurde, ohne die Chance,<br />
sich zu rechtfertigen. Faber ist<br />
in meinen Augen das Bauernopfer<br />
politischer Ränkespiele.<br />
Und der Vorwurf, er habe sich<br />
nicht richtig um die <strong>Leipzig</strong>er<br />
Hochkultur gekümmert: mitnichten!<br />
Die Intendanten der<br />
Häuser machen sich selbst kaputt,<br />
die Oper ist schuld daran,<br />
dass das Haus nicht voll ist. Ich<br />
möchte nicht den Eindruck erwecken,<br />
Burkhard Jung in den<br />
Rücken zu fallen, den ich sehr<br />
schätze, aber die Entscheidung,<br />
Faber die Hoheit über die Hochkultur<br />
zu entziehen, muss meiner<br />
Meinung nach rückgängig<br />
gemacht werden.<br />
Bei der Veranstaltung wurde laut<br />
einer Gema-Sprecherin während<br />
der Veranstaltung Musik gespielt,<br />
weshalb die Verwertungsgesellschaft<br />
Ansprüche angemeldet habe.<br />
Dabei sei es aber nicht um die Nationalhymne<br />
gegangen, sondern<br />
um die andere gespielte Musik.<br />
Es sei lediglich so, dass der Elternbeirat<br />
vorgebracht habe, dass an<br />
dem Abend keine urheberrechtlich<br />
geschützten Werke gespielt worden<br />
seien, sondern die Hymne.<br />
Nach einem Bericht der türkischen<br />
Zeitung „Sabah“ hatte das türkische<br />
Kulturministerium „geschockt“ auf<br />
den vermeintlichen Vorgang reagiert.<br />
Bei einer Prüfung aller entsprechenden<br />
Gesetze und Regelungen<br />
hätten die Beamten dann festgestellt,<br />
dass die Verwertungsrechte Ankaras<br />
für die Hymne tatsächlich nie<br />
offiziell festgehalten worden seien.<br />
Der türkische Regierungssprecher<br />
Aber <strong>als</strong> Sprecher für die Hochkultur<br />
würde Faber doch nun<br />
niemand mehr ernst nehmen...<br />
Da haben Sie Recht. Aber es<br />
ist einfach nicht richtig, dass<br />
man sich von der allgemeinen<br />
Stimmung leiten lässt. Wenn<br />
jeder Einzelne Faber etwas<br />
vorwerfen könnte, dann müsste<br />
er sich jedem Kritikpunkt<br />
widmen. Aber er ist regelrecht<br />
demontiert worden, und die<br />
Verantwortlichen gehen unbehelligt<br />
davon. Außerdem: Auch<br />
ein neuer Kulturbürgermeister<br />
würde sich wahrscheinlich<br />
schnell durch notwendige Kürzungen<br />
unbeliebt machen.<br />
Wäre angesichts der finanziellen<br />
Bedrohung durch die Kulturraumgesetz-Änderung<br />
nicht<br />
ein Macher gefragt anstelle eines<br />
Schöngeistes wie Faber?<br />
Wer ist denn ein Macher? Jemand,<br />
der alle Fäden zieht. Und<br />
das ist in diesem Rathaus nicht<br />
möglich, wenn einige Fraktionen<br />
sich grundsätzlich verweigern,<br />
weil sie lieber Michael<br />
Koelsch <strong>als</strong> Kulturbürgermeister<br />
haben wollten.<br />
Also könnte man <strong>als</strong> Fazit ziehen:<br />
Die Kultur leidet unter den<br />
politischen Machtspielchen?<br />
So ist es. Es muss viel mehr<br />
Transparenz geschaffen werden.<br />
Wir Petitionsunterzeichner<br />
werden jetzt von Seiten des Rathauses<br />
angegriffen, obwohl wir<br />
doch genau das machen, was<br />
alle fordern: uns einbringen.<br />
Es müsste in <strong>Leipzig</strong> neben all<br />
den Beiräten für Tiere und Behinderte<br />
auch einen für Kultur<br />
geben. So dass Bürger, auch<br />
Vertreter der Freien Szene,<br />
Faber beim Politikmachen beraten.<br />
Das wäre vielleicht eine<br />
Lösung.<br />
sagte mit Blick auf die vermeintliche<br />
Gema-Forderung für die Hymne, es<br />
gebe Dinge, die nicht einmal dem<br />
Teufel einfallen würden.<br />
Der Text der türkischen Nationalhymne<br />
stammt aus dem Jahr 1921,<br />
die Musik aus dem Jahr 1922. Damit<br />
ist die Hymne älter <strong>als</strong> die 1923<br />
ausgerufene Republik selbst. Die<br />
Gema ist nach eigenen Angaben<br />
nicht für die Rechtewahrnehmung<br />
aus der Nutzung des Stücks verantwortlich.<br />
Theoretisch könne sie<br />
stellvertretend für die nationale türkische<br />
Verwertungsgesellschaft tätig<br />
werden – aber nur dann, wenn<br />
die Urheber eines Musikstücks Mitglied<br />
der Gema sei. AFP
UNTERHALTUNG 13<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
KINO<br />
Nowhere Boy: John Lennon, <strong>als</strong> ihn noch keiner kannte<br />
Das Ende ist ein Aufbruch,<br />
und dazu ertönen zum ersten<br />
Mal auch John Lennons<br />
und Paul McCartneys eigene Stimmen.<br />
Auf diesen Moment, in dem<br />
Lennons „Mother“ auf der Tonspur<br />
einsetzt, läuft alles hinaus.<br />
Schließlich erzählt die Fotografin<br />
und Videokünstlerin Sam Taylor-<br />
Wood in ihrem Spielfilmdebüt vordergründig<br />
einfach die Geschichte<br />
hinter diesem berühmten Song. Die<br />
Traumata der Kindheit und Jugend<br />
müssen nur erst einmal durchgestanden<br />
sein – dann bilden sie<br />
das Material, aus dem der Künstler<br />
auf ewig schöpfen kann.<br />
Nur geht es Taylor-Wood dabei<br />
keineswegs um skandalöse Enthüllungen,<br />
sondern um einen Ausdruck<br />
der Freiheit. Diese Szenen<br />
sind in ein geradezu magisches<br />
Licht getaucht und stoßen für Momente<br />
die Türen zu einer anti-bürgerlichen<br />
Utopie auf. Was auf den<br />
ersten Blick inzestuös wirkt, ist in<br />
Wahrheit ein Hauch der Unschuld<br />
und Unbekümmertheit, nach der<br />
sich neben Julia auch Mimi und<br />
John verzehren. Aber nur die unkonventionelle<br />
Mutter kann sie<br />
tatsächlich für Augenblicke leben.<br />
Dafür muss sie in ihren schwarzen<br />
Stunden einen hohen Preis zahlen.<br />
Damit orientiert sich das Drehbuch<br />
von Matthew Greenhalgh an einem<br />
psychologisch simpel gestrickten<br />
Muster, dem unzählige Musikerund<br />
Künstlerfilme der letzten Jahre<br />
folgten. Dieser einfachen Struktur<br />
zu entkommen, gelingt Sam Taylor-<br />
Wood nur stellenweise. Aber letztlich<br />
wollte sie das wohl auch gar<br />
nicht. Offene Rebellion war noch<br />
nie Taylor-Woods Sache. Schon<br />
ihre Foto- und Videoarbeiten, mit<br />
denen sie seit Mitte der 90er Jahre<br />
für Aufsehen in der Kunstszene gesorgt<br />
hat, suchten den Dialog, nicht<br />
den Bruch mit dem Vergangenen.<br />
Zuletzt erklingt zwar „Mother“ –<br />
aber die direkten Linien, die von<br />
John Lennons Jugend hin zur Pop-<br />
Ikone führen, streift Taylor-Wood<br />
nur am Rande. Natürlich erzählt<br />
sie von dem Moment, in dem der<br />
junge, von Elvis berauschte Lennon<br />
(Aaron Johnson) beschließt,<br />
Aaron Johnson <strong>als</strong> jugendlicher John Lennon in dem Film „Nowhere Boy“: Das Regiedebüt von Sam<br />
Taylor-Wood porträtiert die Pop-Ikone Lennon in seiner Zeit vor den Beatles. Foto: Senator Film<br />
Rockstar zu werden, und zusammen<br />
mit einigen seiner Freunde<br />
und Mitschüler die Skiffle-Band<br />
„The Quarrymen“ gründet. Und<br />
auch die ersten Begegnungen mit<br />
Paul McCartney und George Harrison<br />
dürfen selbstverständlich<br />
nicht fehlen. Trotzdem spielen<br />
Lennons frühe Schritte <strong>als</strong> Musiker<br />
in „Nowhere Boy“ höchstens<br />
die zweite Gitarre. Im Vordergrund<br />
steht das überaus komplexe<br />
Beziehungsgeflecht, in dem er,<br />
seine Mutter Julia (Anne-Marie<br />
Duff) und deren ältere Schwester<br />
Mimi (Kristin Scott Thomas) sich<br />
heillos verfangen haben.<br />
So wie Taylor-Wood den aufmüpfigen,<br />
sich selbst für ein Genie<br />
haltenden Jugendlichen, seine<br />
unstete Mutter, die ihn verließ, <strong>als</strong><br />
er fünf war, und seine emotional<br />
sehr distanzierte Tante, die sich<br />
seither um ihn gekümmert hat,<br />
in Szene setzt, trägt ihr gemeinsames<br />
Verhältnis ganz deutlich<br />
die Züge einer Dreiecksbeziehung.<br />
Wenn Julia und John ausgelassen<br />
über den Pier von Blackpool<br />
laufen, wenn sie in einem<br />
Fish ’n’ Chips-Restaurant mit ihm<br />
spielerisch flirtet oder sich auf einer<br />
Couch eng an ihn schmiegt,<br />
schwingt sogar ein leicht inzestuöser<br />
Unterton mit.<br />
Dem 17-jährigen John Lennon<br />
bleibt schließlich nur die Flucht auf<br />
die Liverpooler Kunsthochschule<br />
und in eine eigene Wohnung. Jede<br />
der beiden grundverschiedenen<br />
Schwestern wirft einen enormen<br />
Schatten, aus dem er sich kaum<br />
lösen kann. So ähnlich ergeht es<br />
beinahe auch dem Darsteller Aaron<br />
Johnson. Kristin Scott Thomas<br />
und Marie-Ann Duff entfachen ein<br />
derartiges Feuerwerk der Haltungen<br />
und Emotionen, dass er sich<br />
nur mit Mühe behaupten kann.<br />
Aber dafür schenkt ihm Sam<br />
Taylor-Wood einige kleine Szenen<br />
alleine, in denen er regelrecht aufblüht.<br />
So wird aus dem Porträt<br />
des Künstlers <strong>als</strong> junger Mann<br />
schließlich ein ganz eigenständiges<br />
Kunstwerk, das nicht nur<br />
John Lennon, sondern auch das<br />
Liverpool der 50er Jahre in einem<br />
ganz neuen Licht erstrahlen lässt.<br />
Sascha Westphal<br />
HAAR<br />
Augenbrauen-Mode: Lieber Kahlo <strong>als</strong> Katzenberger?<br />
Es muss ja nicht gleich ein<br />
Balken über dem Auge sein<br />
wie bei Bert aus der „Sesamstraße“,<br />
Frida Kahlo oder Theo<br />
Waigel. Doch nicht nur Brooke<br />
Shields, auch jüngere Filmstars<br />
wie Emma Watson und Keira<br />
Knightley zeigten sich schon mit<br />
markanten Augenbrauen. In England<br />
steigt die Nachfrage nach<br />
Haar-Transplantationen. Gut<br />
4000 Euro kostet es, sich etwaige<br />
Schäden über dem Auge beheben<br />
zu lassen. In Deutschland geht der<br />
Trend weg vom dünnen Marlene-<br />
Dietrich-Bogen, der Frauen einen<br />
etwas überraschten Gesichtsausdruck<br />
verleihen kann - hin zur<br />
gepflegten Natürlichkeit.<br />
Zu wenig Brauen, das sieht<br />
manchmal billig aus. „Der Unterschied<br />
zwischen Filmstar und<br />
Stripperin ist haarfein“, stellte<br />
ein Berliner Stadtmagazin fest.<br />
Bei Fernsehsternchen Daniela<br />
Katzenberger saßen die Augenbrauen<br />
zu hoch, eine Panne beim<br />
Dauer-Make-up, die die Blondine<br />
korrigieren ließ. „Das war ja<br />
wirklich furchtbar“, sagt<br />
die Düsseldorfer Kosmetikexpertin<br />
Laura Legg. „Wir<br />
kennen solche Unfälle.“ Die<br />
Frauen seien dann oft sehr<br />
unglücklich.<br />
Wie bei anderen Körperhaaren<br />
kann man sich die<br />
Augenbrauen mit Wachs<br />
in Form bringen lassen. In<br />
vielen Städten gibt es mittlerweile<br />
Filialen einer amerikanischen<br />
Kette, „Brow<br />
Bars“, bei der nicht nur<br />
Frauen der Natur nachhelfen.<br />
„Auch Männer müssen<br />
im Job mehr und mehr gepflegt<br />
aussehen“, erzählt<br />
Legg, Produktmanagerin<br />
des Unternehmens Benefit<br />
Cosmetics, das die Brauen-<br />
Bars betreibt. Neugier spielt dabei<br />
eine Rolle, wie eine Sprecherin<br />
der Kette „Wax in the City“ beobachtet<br />
hat. „Es kommen immer<br />
mehr Männer zu uns. Viele, die<br />
keine Haare auf dem Oberkörper<br />
haben wollen, wollen auch keine<br />
über der Nase.“<br />
Katzenberger: Etwas zu wenig...<br />
Kahlo: Etwas zu viel – Augenbrauen. Fotos: dpa<br />
In Multikulti-Vierteln wie Berlin-Kreuzberg<br />
ist es für Männer<br />
selbstverständlich, sich die Augenbrauen<br />
in Form zu bringen.<br />
Dabei zwirbelt der Friseur mit<br />
einem Faden Garn die Härchen<br />
weg. „Es ist schmerzhaft, aber<br />
es ist auszuhalten. Für mich gehört<br />
sich das so“, erzählt<br />
Aygün Sönmaz, der bei<br />
„Coiffeur Selim“ auf dem<br />
Stuhl sitzt und während<br />
der Prozedur mannhaft<br />
keine Miene verzieht. Raed<br />
Seif vom Salon „Kücük<br />
Istanbul“ berichtet, dass<br />
sich 60 Prozent seiner<br />
Kunden die Augenbrauen<br />
machen lassen, was drei<br />
bis fünf Euro kostet. Manche<br />
kommen sogar jede<br />
Woche.<br />
Selbst wenn es sich auf<br />
den Laufstegen anders<br />
andeutet: Der Berliner<br />
Promi-Visagist René Koch<br />
glaubt nicht an ein Comeback<br />
des Wildwuchses.<br />
„Die Frauen haben wieder<br />
klassische Augenbrauen so wie<br />
Grace Kelly“, sagt er. Und die<br />
richtigen Linien sehen laut Koch<br />
so aus: Einen Bleistift am Nasenflügel<br />
senkrecht anlegen, oben<br />
sollte die Innenseite der Braue<br />
anfangen. Dann den Stift vom<br />
Nasenflügel zum äußeren Rand<br />
des Auges richten: Dort hört die<br />
Braue auf. Die perfekten Maße<br />
hatte Nofretete im alten Ägypten,<br />
wie Koch sagt.<br />
Heute kennt der Visagist, der<br />
schon Hildegard Knef hübsch<br />
machte, Botox- und Lifting-Fälle,<br />
bei denen die Proportionen nicht<br />
mehr stimmen. „Wir müssen pausenlos<br />
Augenbrauen korrigieren“,<br />
sagt Koch. Er vergleicht das mit<br />
einem Kleid, bei dem nach dem<br />
Ändern die Knöpfe verrutscht<br />
sind. Für daheim hat er folgende<br />
Tipps: Vorher das Auge mit Eis<br />
oder einem Kaffeelöffel kühlen.<br />
Härchen schräg wegzupfen. Besonders<br />
geeignet sind Pinzetten<br />
mit Licht. Dann keine Fettlotion,<br />
sondern Aloe-Vera-Creme oder<br />
Babypuder auftragen.<br />
Wichtig sei auch, die Kosmetikstunde<br />
auf keinen hektischen Tag<br />
zu legen, sagt Koch. Er erinnert<br />
sich noch gut an Eartha Kitt, bei<br />
der er ordentlich zupfen musste.<br />
„Das Schöne war, die schlief<br />
immer dabei.“ Caroline Bock
14 REISE<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
ESTLAND<br />
Meeresrauschen in Tallinn<br />
Die Wellen klatschen kaum hörbar an<br />
das U-Boot im Hafenbecken. Baulärm<br />
übertönt fast jedes Geräusch.<br />
Es sieht noch nach viel Arbeit aus, bis das<br />
neue Meeresmuseum von Tallinn fertig<br />
ist. Doch Urmas Dresen blickt zufrieden<br />
um sich. Die Pflastersteine rund um das<br />
Becken sind schon verlegt und lassen<br />
erahnen, wo die Schienen des alten Hafenkrans<br />
verlaufen werden, den der Museumsdirektor<br />
hier aufstellen lassen will.<br />
Spätestens zur Eröffnung Mitte Juli 2011<br />
soll das Gelände wie eine typische Hafenanlage<br />
aussehen, sagt er.<br />
Tallinn war <strong>als</strong> Grenzgebiet während des<br />
Kalten Krieges und auch danach noch<br />
weitgehend vom Meer abgeschnitten.<br />
Die Häfen waren bis 1991 militärisches<br />
Sperrgebiet. Im Jahr 2011 dagegen, wenn<br />
Tallinn – gemeinsam mit dem finnischen<br />
Turku – Kulturhauptstadt ist, lautet das<br />
Motto der Veranstaltungen ausdrücklich<br />
„Geschichten am Meer“. Das neu gestaltete<br />
Museum ist ein Herzstück des Programms.<br />
Dort werden unter anderem der 1914 gebaute<br />
Dampfeisbrecher „Suur Tõll“ und<br />
das einzige U-Boot zu sehen sein, das der<br />
estnische Staat je besessen hat. Letzteres<br />
soll das Prunkstück in dem rekonstruierten<br />
Hangar werden, an dem noch so<br />
emsig umgebaut wird. Der Betonkomplex<br />
stammt aus der Zarenzeit und war <strong>als</strong><br />
Parkplatz für Wasserflugzeuge gedacht.<br />
„Kurz vor dem Ersten Weltkrieg schien<br />
diesen Flugzeugen eine große Zukunft<br />
bevorzustehen“, erzählt Museumsdirektor<br />
Dresen. Ein dänisches Ingenieurteam<br />
habe den Hangar so entworfen, dass die<br />
Flugzeuge innen wenden konnten, ohne<br />
irgendwo anzustoßen. Doch schon 1917<br />
durchkreuzte die Russische Revolution<br />
die Pläne, so dass der Hangar nie ganz<br />
fertig wurde.<br />
Das Museum ist Ausgangspunkt einer geplanten<br />
Seepromenade, dem „Kulturkilometer“.<br />
Dieser soll vorbei an einem alten,<br />
leerstehenden Gefängnis zur Linnahall<br />
führen, einem aus Sowjetzeiten stammenden<br />
Konzertgebäude, nur einen Steinwurf<br />
entfernt von der Altstadt. „Damit wollen<br />
wir die Gegend dort beleben“, sagt Maris<br />
Hellrand von der Stiftung Tallinn 2011<br />
– mit Cafés in Seefrachtcontainern zum<br />
Beispiel.<br />
Der neue Küstenstreifen wird wie vieles,<br />
Am Burgturm, dem „Langen Hermann“, wehte über die Jahrhunderte die Fahne<br />
deutscher Herrscher – heute ist dort die der estnischen Republik zu sehen.<br />
was für das Kulturhauptstadtjahr an<br />
Bauten geplant ist, aber wohl allenfalls<br />
halbfertig sein, wenn das Programm beginnt.<br />
Für die Stiftungsvertreterin ist das<br />
kein Widerspruch: Vieles werde derzeit<br />
rekonstruiert, aber eben nicht nur für<br />
2011, sondern darüber hinaus. „Das sind<br />
Projekte, die schon lange im Gespräch<br />
waren, und das Kulturhauptstadtjahr hat<br />
dafür den letzten Anstoß gegeben.“<br />
Tallinn hat eines der niedrigsten Budgets,<br />
das je einer Europäischen Kulturhauptstadt<br />
zur Verfügung stand. Viel neue Infrastruktur<br />
sei daher nicht drin, räumt Maris<br />
Hellrand ein. Das ist wohl auch mit ein<br />
Grund dafür, warum die Stiftung aus den<br />
900 von Tallinner Bürgern eingereichten<br />
Vorschlägen vor allem kostengünstige<br />
Projekte für das Programm ausgewählt<br />
hat. 34 der ausgewählten 251 Vorschläge<br />
haben direkt mit dem Meer zu tun, viele<br />
andere beziehen sich im weitesten Sinn<br />
darauf.<br />
Einer davon ist das auf längere Zeit angelegte<br />
Projekt „Arche Noah von Tallinn“<br />
von Anatolij Ljutjuk, einem aus der Ukraine<br />
stammenden Künstler. Je 100 Holztiere<br />
aus fünf Kontinenten sollen eines<br />
Tages den Dachstuhl des Grusbeketurms<br />
in der mittelalterlichen Mauer füllen, die<br />
noch heute weite Teile der Altstadt umschließt.<br />
Der historische Stadtkern mit seiner Oberund<br />
Unterstadt ist bereits seit längerem<br />
herausgeputzt. Dazu hat die friedliche<br />
Wende 1991, <strong>als</strong> Estland von der Sowjetunion<br />
unabhängig wurde, nur bedingt<br />
beigetragen. Viele Fassaden seien 1980<br />
restauriert worden, <strong>als</strong> im Rahmen der<br />
Olympischen Spiele in Moskau die Segelwettbewerbe<br />
vor der estnischen Küste<br />
stattfanden, erzählt die Stadtführerin Õie<br />
Kirs.<br />
Gegründet wurde die Stadt Reval, das<br />
heutige Tallinn, im Hochmittelalter von<br />
deutschen Ordens- und Kaufleuten. Am<br />
Burgturm, dem „Langen Hermann“,<br />
wehte über die Jahrhunderte immer die<br />
Fahne des jeweils aktuellen Herrschers.<br />
Ggenüber liegt die Alexander-Newski-Kathedrale<br />
mit ihren typischen Zwiebeltürmen.<br />
In der Unterstadt finden sich zahlreiche<br />
Kontorhäuser aus der Hansezeit.<br />
Das Schwarzhäupterhaus etwa, heute für<br />
Staatsempfänge genutzt, hat eine auffällige<br />
Renaissance-Fassade. Das Haus der<br />
Großen Gilde schräg gegenüber beherbergt<br />
das Estnische Historische Museum.<br />
Ganz fertig ist auch die Altstadt noch<br />
nicht – aber das kann auch ein gutes<br />
Omen sein. Schließlich gibt es die Legende,<br />
dass Tallinn nie fertiggebaut sein<br />
darf – sonst passiere ein Unglück: Ein<br />
Gnom aus dem vor den Toren der Stadt<br />
gelegenen Ülemiste-See will dann den See<br />
über die Ufer treten lassen. Von Touristen<br />
überschwemmt wird die Stadt zumindest<br />
in den Sommermonaten allerdings jetzt<br />
schon.<br />
Nina C. Zimmermann<br />
Museumsdirektor Urmas Dresen vor dem einzigen U-Boot,<br />
das der estnische Staat je besessen hat.<br />
Das Kulturhauptstadtjahr 2011 steht in Tallinn<br />
unter dem Motto „Geschichten am Meer“.<br />
Wehranlagen, Stadtmauer und etliche Kirchtürme von<br />
Tallinn sind viele Jahrhunderte alt.<br />
Fotos: dpa
FRESH – DIE JUNGE SEITE 15<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
FILM<br />
Laut und kunterbunt: Faszination Kino<br />
Die 3D-Brille auf der Nase,<br />
den Dolby-Surround-<br />
Sound im Ohr, das Popcorn<br />
auf dem Schoß - wer ins Kino<br />
geht, erwartet vor allem eines:<br />
gute Unterhaltung. Ob die nun<br />
durch technische Raffinessen<br />
oder allein durch einen außergewöhnlichen<br />
Film kommt, hängt<br />
von persönlichen Vorlieben ab.<br />
Fest steht aber: Für Jugendliche<br />
ist der Gang ins Kino ein sehr<br />
wichtiger Teil der Freizeitgestaltung.<br />
„Jugendliche schätzen am Kino<br />
vor allem das Gemeinschaftserlebnis“,<br />
sagt Michael Eckhardt<br />
von CutFilm. Er gehört zu den<br />
Organisatoren der <strong>Leipzig</strong>er<br />
Filmkunstmesse und betreut<br />
dort die Jugendjury. Aus seinen<br />
Gesprächen mit den Nachwuchs-<br />
Juroren und eigenen Beobachtungen<br />
weiß er: „Gerade Jüngere<br />
suchen sich gezielt Abendveranstaltungen<br />
aus, in denen ein<br />
großer Saal rappelvoll ist.“<br />
Der Reiz liege für viele unter<br />
anderem darin, dass es sich um<br />
eine richtige Verabredung handele<br />
– und man tatsächlich pünktlich<br />
sein muss. „Gemeinsam mit<br />
Freunden einen Film im Kino zu<br />
sehen und vielleicht hinterher<br />
darüber zu diskutieren bekommt<br />
damit einen ganz anderen Stellenwert<br />
<strong>als</strong> ein gemütlicher DVD-<br />
Abend, bei dem es keinen stört,<br />
Transformers: Was vielen Erwachsenen <strong>als</strong> bonbonbunte, klischeebeladene und überlaute Verfilmung eines Kinderspielzeuges erschien,<br />
machte der Zielgruppe – den Jugendlichen – einfach nur großen Spaß.<br />
Foto: Universal Pictures/ILM<br />
wenn jemand eine halbe Stunde<br />
zu spät kommt.“<br />
Obwohl es die Industrie der Unterhaltungselektronik<br />
inzwischen<br />
möglich macht, auch in den eigenen<br />
vier Wänden ein gewisses<br />
Kino-Feeling zu erzeugen, sind<br />
in den vergangenen Jahren die<br />
jugendlichen Kinogänger nicht<br />
weniger geworden, sagt Michael<br />
Eckhardt. „Sie wissen um die<br />
Einzigartigkeit von Kino – ein<br />
Seherlebnis, das sie nur hier, auf<br />
einer großen Leinwand, haben.“<br />
Die Filmindustrie macht sich diese<br />
Einzigartigkeit zu nutze, um<br />
Jugendliche an sich zu binden.<br />
„Zuschauer zwischen 14 und 29<br />
Jahren sind die begehrteste Zielgruppe“,<br />
erklärt Eckhardt. „Sie<br />
haben zwar nicht das meiste<br />
Geld, geben aber alles für Unterhaltung<br />
aus und wollen jetzt<br />
Spaß haben, statt zu sparen.“<br />
Deshalb seien auch meistens die<br />
Filme besonders erfolgreich, die<br />
beim jungen Publikum ankommen:<br />
Actionstreifen, Komödien,<br />
Liebesfilme.<br />
Diese wenden sich dann mehr<br />
oder weniger offensichtlich auch<br />
direkt an ihr pubertäres Publikum:<br />
„In den Actionfilmen gibt es<br />
meist einen strahlenden Helden,<br />
der eine hübsche Frau an seiner<br />
Seite hat“, sagt der Filmexperte.<br />
Auf der anderen Seite würden<br />
Mädchen von Filmen wie Twilight<br />
angesprochen, von denen<br />
sich die Kinobetreiber erhofften,<br />
dass die jungen Zuschauerinnen<br />
ihren zwei Jahre älteren Freund<br />
einfach mit in die Vorstellung<br />
nehmen.<br />
All diesen Filmen ist eins gemein:<br />
Mit den Protagonisten<br />
können sich Menschen zwischen<br />
13 und 19 noch viel<br />
mehr identifizieren <strong>als</strong> noch<br />
vor einigen Jahren. „Die Helden<br />
sind heute jünger <strong>als</strong> es<br />
Willis und Co zu ihren Glanzzeiten<br />
waren“, so Eckhardt.<br />
Shia LaBeouf, der in Transformers<br />
<strong>als</strong> Sam Witwicky die<br />
Erde vor bösartigen Robotern<br />
rettet, sei dafür nur eines von<br />
unzähligen Beispielen.<br />
Ines Christ<br />
MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS<br />
AM RANDE<br />
Pink<br />
Greatest Hits – So Far!!! lässt<br />
jeden Fan der scheinbar rotzigen<br />
Musik-Göre Pink jubeln.<br />
Tatsächlich tummeln sich auf dem<br />
Doppelalbum alle Hits der Rockröhre:<br />
Von ihrem ersten Chart-<br />
Burner „Get the Party Started“ zu<br />
„Family Portrait“ über „Funhouse“,<br />
„Please Don‘t Leave Me“ bis<br />
„Don‘t Let Me Get Me“ und „So<br />
What“ reicht die Spanne. Auch<br />
die drei neuen Titel, die es neben<br />
der aktuellen Single „Raise your<br />
Glasses“ aufs Album geschafft<br />
haben, haben Hitpotenzial. Eine<br />
Menge toller Live-Videos und<br />
Musikclips runden die neue Pink-<br />
Veröffentlichung ab. Tipp nicht<br />
nur für Fans.<br />
Muppet Show<br />
Kermit der Frosch ist der<br />
Conferencier im Muppet-<br />
Theater, dessen Bestreben, eine<br />
gelungene Revue mit Varieténummern<br />
auf die Bühne zu<br />
bringen, nicht selten von seinen<br />
eigenen, unfähigen Mitarbeitern<br />
zunichte gemacht wird. Zum<br />
Vergnügen der beiden alten „Kritiker“<br />
Waldorf und Stettler, die<br />
das Geschehen aus ihrer Loge<br />
kommentieren, kämpft Kermit<br />
mit dem täglichen Wahnsinn auf<br />
und vor allem hinter der Bühne.<br />
Und fast jede Darbietung läuft<br />
irgendwann aus dem Ruder ...<br />
Die erste Staffel der ultra-lustigen<br />
Puppenserie gibt es nun<br />
endlich auf DVD/Blueray.<br />
WoW: Cataclysm<br />
Rechtzeitig zu Weihnachten<br />
kommt eine echte Gefahr für<br />
den Familienfrieden zu Weihnachten<br />
in die Läden – und dann<br />
sicher ganz schnell auf die Rechner<br />
der World of Warcraft-Fans:<br />
Das Add-On „Cataclysm“ bietet<br />
den eingefleischten Fans viele<br />
Neuerungen zu ihrem Lieblingsspiel:<br />
Es gibt zwei neue spielbare<br />
Völker. Die Maxim<strong>als</strong>tufe<br />
wurde auf 85 erhöht, auch gibt<br />
es einen neuen Weg für Spieler,<br />
die Charaktere an ihre individuellen<br />
Wünsche anzupassen.<br />
Auch sind die Gebiete der Classic-Version<br />
neu gestaltet. Also<br />
alles da für frohe Weihnachten<br />
vor dem Rechner.<br />
Patrimonium<br />
Flinx reist zu der fernen<br />
Welt mit dem wunderlichen<br />
Namen Gestalt. Hier wird er<br />
angeblich alle Antworten auf<br />
seine Herkunft finden. Doch zu<br />
seinem Pech lauert ein Kopfgeldjäger<br />
auf ihn, der kürzlich<br />
von der fürstlichen Belohnung<br />
erfahren hat, die auf Flinx ausgesetzt<br />
ist. Ehe Flinx sich‘s<br />
versieht, wird sein Gleiter abgeschossen,<br />
und er muss notlanden.<br />
In einem reißenden<br />
Fluss, mitten in einer unwirtlichen<br />
Gegend, in der es von ausgehungerten<br />
Fleischfressern<br />
nur so wimmelt... Patrimonium<br />
ist der neue Roman von Kultautor<br />
Alan Dean Foster.<br />
Toleranz-Preise<br />
vergeben<br />
Neun Projekte aus Sachsen<br />
wurden Mitte Dezember<br />
beim bundesweiten Wettbewerb<br />
„Aktiv für Demokratie und Toleranz“<br />
ausgezeichnet. Unter den<br />
ausgezeichneten Initiativen sei<br />
der Fußballverein „Roter Stern<br />
<strong>Leipzig</strong>“, teilte das Bündnis für<br />
Demokratie und Toleranz in<br />
Berlin mit. Für sein Eintreten für<br />
gesellschaftliche Verantwortung<br />
im Sport erhielt der Verein 2500<br />
Euro. Mit einem Preisgeld in<br />
gleicher Höhe wurden die Vereine<br />
„Steinhaus“ in Bautzen<br />
und „Augen Auf“ in Zittau, das<br />
Kinder- und Jugendhilfswerk<br />
„Huflattich“ in Venusberg (Erzgebirge)<br />
sowie die Treberhilfe<br />
Dresden ausgezeichnet. 3500<br />
Euro gingen an die „Initiative<br />
Zivilcourage“ in Hoyerswerda für<br />
ihr Engagement zur Aufklärung<br />
über Rechtsextremismus. Der<br />
Dresdner Verein „Hatikva“, das<br />
Internationale Begegnungszentrum<br />
St. Marienthal und die Organisationsgruppe<br />
für das „Stay<br />
Rebel Festival“ in Chemnitz wurden<br />
mit jeweils 1500 Euro für<br />
ihre Arbeit belohnt. epd
16 PRÄVENTION<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Haarglätter ohne<br />
Formaldehyd<br />
Haarglättungsmittel mit Formaldehyd<br />
schaden der Gesundheit<br />
und sollten nicht angewendet<br />
werden. Darauf weist das Bundesinstitut<br />
für Risikobewertung (BfR)<br />
in Berlin hin. Der Wirkstoff könne<br />
Krebs im Nasen-Rachen-Raum<br />
auslösen, zu Allergien führen und<br />
Augen, Haut und Schleimhäute<br />
reizen. In der Europäischen Union<br />
sei Formaldehyd in Haarglättungsmitteln<br />
zwar nicht zugelassen<br />
– Verbraucher und Frisiersalons<br />
bezögen entsprechende Ware<br />
aber offenbar aus dem Ausland<br />
per Direktimport oder via Internet.<br />
Mit Haarglättungsmitteln wird naturkrauses<br />
Haar geglättet. Nach<br />
30 Minuten Einwirken werden<br />
die Haare dem BfR zufolge mit<br />
einem 230 Grad Celsius heißen<br />
Glätteisen behandelt. Enthält das<br />
Mittel Formaldehyd, entstehen<br />
dabei gesundheitsschädliche<br />
Dämpfe, die Friseur und Kunde<br />
oder private Anwender einatmen.<br />
Haut-, Schleimhaut-, Augen- und<br />
Atemwegsreizungen sind neben<br />
anderen, schwereren Schäden<br />
mögliche Folgen. Üerwachungsbehörden<br />
hatten dem BfR zufolge<br />
Mittel entdeckt, die freies Formaldehyd<br />
in höheren Konzentrationen<br />
zwischen 1,7 und 1,8 Prozent<br />
enthielten. In der EU sei der<br />
Wirkstoff nur in Nagelhärtern in<br />
Konzentrationen bis zu 5 Prozent<br />
und <strong>als</strong> Konservierungsmittel in<br />
kosmetischen Mitteln nur bis zu<br />
einer Konzentration von 0,2 Prozent<br />
erlaubt. Ab 0,05 Prozent sei<br />
eine Kennzeichnung vorgeschrieben.<br />
dpa<br />
Im Winter Finger<br />
gut eincremen<br />
Werden die Hände im Beruf<br />
häufig nass, ist gründliches<br />
Eincremen im Winter besonders<br />
wichtig. Niedrige Außentemperaturen<br />
und Heizungsluft im<br />
Wechsel trocknen die Hände<br />
aus. Kälte drosselt außerdem<br />
die Blutzufuhr und hemmt die<br />
Fettbildung und damit die Schutzfunktion<br />
der obersten Hautschicht.<br />
Werden die Hände am<br />
Arbeitsplatz zum Beispiel durch<br />
häufiges Waschen immer wieder<br />
nass, rät die Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege (BGW) zu<br />
regelmäßigem Eincremen mit<br />
stark rückfettender Handcreme,<br />
besonders auch in den Fingerzwischenräumen.<br />
Besonders gut<br />
tut das Eincremen kurz vor dem<br />
Schlafengehen, weil sich die<br />
oberste Hautschicht nachts am<br />
besten wieder herstellen kann.<br />
Berufstätige tragen im Arbeitsalltag<br />
nach Möglichkeit Schutzhandschuhe.<br />
Für draußen rät die BGW<br />
zu wärmenden Handschuhen.<br />
Häufiges Waschen vertragen die<br />
Hände im Winter nicht gut. Am<br />
schonendsten reinigen Präparate<br />
mit einem pH-Wert von 5,5 und<br />
lauwarmes Wasser. dpa<br />
ERNÄHRUNG<br />
Gesund durch die Feiertage<br />
Wenn es trüb und dunkel<br />
wird, zünden wir die<br />
Kerzen an, naschen<br />
Plätzchen, Stolle und Schokolade.<br />
Neben der Weihnachtsfreude<br />
über die Leckereien sowie<br />
dem Festtagsbraten haben die<br />
besinnlichen Tage für manchen<br />
einen bitteren Beigeschmack.<br />
Denn wer kennt das nicht, dass<br />
nach den Feiertagen die Hose<br />
kneift? Damit Sie die Feiertage<br />
gesund und leicht überstehen,<br />
haben wir einige Gesundheitstipps<br />
für die Zeit der Leckereien<br />
gesammelt:<br />
Wild und Fisch statt Ente: „Wer<br />
in der Küche gern etwas Neues<br />
probiert, kann zu Weihnachten<br />
statt der traditionellen Ente<br />
einen Wildbraten oder frischen<br />
INTERVIEW<br />
Fisch anbieten. Beide sind im<br />
Vergleich zur fettigen Ente fettarm“,<br />
rät Lars Dietrich, staatlich<br />
anerkannter Diätassistent. Weiter<br />
erklärt er: „Bei der Vor- und<br />
Nachspeise können durch leichte<br />
Varianten viele Kalorien vermieden<br />
werden. Ein Salat oder<br />
Zwiebelsuppe <strong>als</strong> Vorspeise und<br />
ein Joghurteis statt Créme Brûlée<br />
schmecken ebenfalls sehr<br />
lecker und liegen anschließend<br />
nicht so schwer im Magen.“<br />
Alkohol in Maßen: Ein Glas Rotwein<br />
zum Festessen und anschließend<br />
ein Schnaps zur Verdauung.<br />
Hilft Alkohol wirklich?<br />
Diätassistent Lars Dietrich weiß:<br />
„Alkohol hilft bei der Verdauung<br />
leider nicht, denn er hat fast so<br />
viele Kalorien wie Fett. Außerdem<br />
wird er im Körper vor allen<br />
anderen Nahrungsmitteln abgebaut,<br />
wodurch die Verdauung<br />
verzögert wird.“ Der Atmosphäre<br />
wegen ist jedoch ein Gläschen<br />
Wein völlig erlaubt.<br />
Schokolade macht glücklich: Im<br />
Winter steigt der Appetit auf<br />
etwas Süßes. Grund ist fehlendes<br />
Licht, so dass im Körper<br />
weniger ‚Glückshormon‘ Serotonin<br />
produziert wird. „Durch<br />
den Schokoladenverzehr wird<br />
unser Körper mit Zucker und<br />
Serotonin versorgt. Ein paar<br />
Stückchen ‚Glücklichmacher‘<br />
am Tag sind deswegen in der<br />
Weihnachtszeit durchaus zulässig.<br />
Worauf man achten<br />
kann: Je höher der Kakaoanteil<br />
bei der Schokolade ist, desto<br />
„Nicht jede Leckerei ist den Verzehr wert“<br />
Das Patientenmagazin<br />
„Gesundheit und mehr“<br />
fragte bei Sibylle Kapellen,<br />
Diplom-Oecotrophologin<br />
und Ernährungstherapeutin<br />
für Kinder und Jugendliche am<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
nach, wie viel Weihnachtsmänner,<br />
Plätzchen und Naschereien<br />
Kinder essen dürfen.<br />
Frage: Frau Kapellen, zu Weihnachten<br />
ruft die süße Verführung,<br />
in Form von Plätzchen,<br />
Schokoladenweihnachtsmännern<br />
und reich gefülltem<br />
Adventskalender nach den<br />
Kindern. Wie viel dürfen die<br />
Zwerge essen oder sollte man<br />
den Süßigkeiten-Konsum ganz<br />
verbieten?<br />
Sibylle Kapellen: „Verbieten<br />
sollte man die Schokolade<br />
grundsätzlich auf keinen Fall.<br />
Fotos: Franziska Henkel, Volkmar Heinz<br />
Dadurch wird der Appetit<br />
auf die Süßigkeiten erst recht<br />
angeregt. Viel eher ist darauf<br />
zu achten, den Kindern kleine<br />
Portionen zu geben. Sie zählen<br />
die Schokoladenstücke, statt<br />
auf die Größe zu schauen. Zwei<br />
Portionen am Tag sind dabei<br />
völlig in Ordnung. Dazu zählen<br />
aber auch süße Aufstriche sowie<br />
Getränke. “<br />
Zwei Portionen am Tag – wie<br />
groß dürfen die Portionen<br />
sein?<br />
Die Kinderhand ist ein gutes<br />
Maß. Soviel wie in eine gebeugte<br />
Handfläche passt, darf<br />
der Knirps essen. Zwei Schokoladenmänner<br />
am Stiel sind<br />
am Tag beispielsweise erlaubt.<br />
Ein Kind mit fünf Jahren darf<br />
beispielsweise 150 kcal an<br />
„geduldeten Lebensmitteln“<br />
vernaschen. Achten Sie darauf,<br />
dass die Süßigkeiten<br />
für die Kinder nicht zugänglich<br />
und offen, zum Beispiel<br />
auf einem bunten Teller,<br />
liegen. Das macht erst recht<br />
Lust.“<br />
Was sollte man ansonsten<br />
noch beachten, wenn es in<br />
die Schlemmerzeit geht?<br />
Sprechen Sie mit ihrem Kind,<br />
bevor Sie den Weihnachtsmarkt<br />
besuchen. Möchte es<br />
lieber eine Tüte Mandeln,<br />
Zuckerwatte oder doch lieber<br />
Bratwurst oder Pommes?<br />
Nicht jede Leckerei muss bei<br />
jedem Besuch verzehrt werden.<br />
Nach dem Fest sollten<br />
die Süßigkeiten aussortiert<br />
werden. Behalten Sie nur das<br />
Lieblingsnaschwerk. Der Rest<br />
ist die Kalorie nicht wert. fh<br />
weniger Zucker enthält sie“,<br />
sagt Lars Dietrich.<br />
Bewegung statt Medizin: Nach<br />
dem Essen sollst du ruhen oder<br />
1000 Schritte tun. „Medizin hilft<br />
gegen Völlegefühl im Magen nicht.<br />
Was hingegen nach dem Essen<br />
hilft, ist ein gemütlicher Spaziergang<br />
mit der Familie. Durch die<br />
Bewegung wird die Verdauung<br />
angeregt und das Völlegefühl gemildert“,<br />
so Dr. rer. nat. Roberto<br />
Frontini, Direktor der Klinikapotheke<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong>. Ein weiterer Tipp: „Langsam<br />
essen lässt das Sättigungsgefühl<br />
eher einsetzen und durch<br />
häufigeres Kauen gelangt die<br />
Nahrung zerkleinert in den Magen,<br />
der dadurch weniger arbeiten<br />
muss.“ Franziska Henkel<br />
UKL-Ernährungsspezialistin Sybille<br />
Kapellen. Foto: Stefan Straube
FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 17<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
WINTER<br />
Expertin: Kälte gefährdet die Gesundheit<br />
Die Kälte in Deutschland<br />
stellt den<br />
menschlichen<br />
Organismus vor große<br />
Herausforderungen. Vor<br />
allem alte und kranke<br />
Menschen müssen durch<br />
die eisigen Temperaturen<br />
mit Beschwerden und Gesundheitsgefahren<br />
rechnen,<br />
sagte die Freiburger<br />
Medizin-Meteorologin<br />
Christina Koppe-Schaller<br />
vom Deutschen Wetterdienst<br />
(DWD). Durch die<br />
Kälte steige das Risiko<br />
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
Infektionen,<br />
Gefäß- und Atemwegerkrankungen.<br />
Zudem würden<br />
Schmerzen verstärkt.<br />
Betroffen hiervon seien<br />
zum Beispiel Menschen,<br />
die an Rheuma oder Asthma<br />
leiden.<br />
„Die Kälte belastet vor allem<br />
das Herz-Kreislauf-System<br />
des Menschen“, sagte Koppe-Schaller.<br />
Hautgefäße verengen<br />
sich, der Blutdruck<br />
steigt, die Durchblutung<br />
wird schlechter, das Herz<br />
arbeitet kräftiger <strong>als</strong> sonst.<br />
Zudem würden durch die<br />
Kälte Stresshormone ausgeschüttet.<br />
Dadurch würden<br />
Kreislauf und Herz<br />
unter Druck gesetzt. „Dies<br />
hat zur Folge, dass das Risiko<br />
eines Herzinfarktes im<br />
Winter höher ist.“<br />
FEIERN<br />
Weniger ist mehr<br />
So schön die Silvesterparty<br />
auch war: Wer deutlich einen<br />
über den Durst getrunken<br />
hat, für den wird der Neujahrstag<br />
zur verkaterten Tortur.<br />
Typisch sind Müdigkeit, Kopfund<br />
Gliederschmerzen und eine<br />
Übelkeit, die nicht selten Erbrechen<br />
oder Magenschmerzen zur<br />
Folge hat. Doch ein Kater muss<br />
nicht zwangsläufig so heftig ausfallen.<br />
Denn zahlreiche Tipps<br />
und Tricks helfen, vorzubeugen.<br />
Ihre Wirkung ist allerdings nicht<br />
immer wissenschaftlich erklärbar.<br />
Da durch die niedrigen<br />
Temperaturen auch die<br />
Blutgerinnung negativ<br />
beeinflusst werde, gebe es<br />
zudem eine erhöhte Gefahr<br />
einer Thrombose, <strong>als</strong>o der<br />
Bildung von Gerinnseln im<br />
Blut. Die trockene Luft sorge<br />
dafür, dass Atemwege<br />
verengen und erkranken<br />
können. Asthma oder<br />
Bronchitis seien mögliche<br />
Folgen.<br />
„Besonders groß sind die<br />
Auswirkungen für Men-<br />
„Kopfschmerzen entstehen einerseits<br />
durch die zahlreichen<br />
Begleitsubstanzen eines alkoholischen<br />
Getränks und weil der<br />
Körper nach Alkoholkonsum<br />
verstärkt Flüssigkeit ausscheidet,<br />
was zur Dehydration – <strong>als</strong>o zur<br />
Austrocknung – führt“, erklärt<br />
der Internist und Gastroenterologe<br />
Stephan Haas vom Klinikum<br />
Aschaffenburg. „Außerdem erfolgt<br />
im Körper die Umwandlung<br />
des Alkohols in das toxische Acetaldehyd,<br />
welches Übelkeit, Erbrechen,<br />
Kopfschmerzen sowie<br />
den verstärkten Durst am nächsten<br />
Tag verursacht.“<br />
Um einem Kater vorzubeugen,<br />
gibt es ein paar grundlegende<br />
Ratschläge. „Man sollte möglichst<br />
nicht auf leeren Magen<br />
trinken, sondern sich immer<br />
eine gute Grundlage schaffen“,<br />
rät Wolfgang Wesiack, Präsident<br />
des Berufsverbands Deutscher<br />
Internisten in Wiesbaden. „Sonst<br />
wird man schneller betrunken,<br />
weil der Alkohol schneller aufgenommen<br />
wird.“<br />
Entscheidend ist auch die Getränkeauswahl:<br />
Vorsichtig sollte<br />
man bei alkoholischen Getränken<br />
sein, die wie Glühwein oder<br />
Sekt heiß oder kohlensäurehaltig<br />
sind. „Diese werden schneller<br />
von der Magenschleimhaut<br />
aufgenommen, und man wird<br />
dementsprechend schneller<br />
betrunken“, betont Haas, der<br />
Mitglied der Stiftung Biomedizinischen<br />
Alkoholforschung am<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> Mannheim<br />
ist. Wie stark ein Kater ausfällt,<br />
schen mit Vorerkrankungen“,<br />
sagte Koppe-Schaller.<br />
Herz- und Kreislaufkranke,<br />
Rheumakranke, Asthmatiker<br />
und andere gesundheitlich<br />
geschwächte<br />
Menschen leiden unter der<br />
starken Kälte besonders.<br />
Hinzu kommt ein verstärktes<br />
Risiko von Infektionen.<br />
„Im Winter,<br />
vor allem bei Kälte, ist<br />
das menschliche Immunsystem<br />
geschwächt. Wir<br />
sind <strong>als</strong>o anfälliger für<br />
Spaß im Schnee ist toll – aber bitte immer nur mit Mütze.<br />
Infektionen und Ansteckungen“,<br />
sagte die Expertin.<br />
Dies sei auf einen<br />
Mangel an Vitamin D zurückzuführen.<br />
Grundsätzlich gelte, dass<br />
Temperaturwechsel den<br />
Körper belasten. „Dass<br />
der Temperatursturz diesmal<br />
so deutlich ausfällt<br />
und zudem so früh ist, erschwert<br />
die Situation.“<br />
„Ich rate jedem, gerade<br />
bei der derzeitigen Kälte<br />
werde zudem von der Art der<br />
alkoholischen Getränke beeinflusst:<br />
„Grappa und Obstbrände<br />
haben beispielsweise einen höheren<br />
Methanolspiegel und sind<br />
dadurch toxischer.“<br />
Um den durch Alkohol verursachten<br />
Flüssigkeitsverlust zu<br />
kompensieren, ist es sinnvoll,<br />
schon während der Party immer<br />
wieder auch Wasser oder nicht<br />
alkoholische Getränke zu trinken.<br />
Außerdem sollte möglichst vermieden<br />
werden, unterschiedliche<br />
alkoholische Getränke wie Wein,<br />
Bier und Hochprozentigeres<br />
durcheinander zu trinken. „Doch<br />
warum das so ist, dafür gibt es<br />
bislang kaum wissenschaftliche<br />
Erklärungen“, sagt Haas.<br />
Viele schwören darauf, vor dem<br />
Schlafengehen Kopfschmerztabletten<br />
einzunehmen. „Während<br />
Paracetamol in diesen Fällen<br />
eine nicht so gute Wirkung hat,<br />
sollte man bei Aspirin auf die<br />
Magenschleimhaut achten“,<br />
erklärt Wesiack. „Der Alkohol<br />
ist schließlich toxisch, greift<br />
Foto: dpa<br />
umsichtig zu sein“, sagte<br />
Koppe-Schaller. Extreme<br />
Kälte, zum Beispiel in der<br />
Nacht, sollte gemieden<br />
werden. „Zudem sollte<br />
man jetzt nur noch<br />
warm eingepackt nach<br />
draußen“. Wichtig sei es,<br />
viel zu trinken, da die trockene<br />
Luft den Flüssigkeitshaushalt<br />
im Körper<br />
belaste.<br />
„Sobald sich die Gelegenheit<br />
ergibt, sollte<br />
man an die Sonne. Das<br />
Gesicht ein paar Minuten<br />
in die Sonne halten, das<br />
stärkt den menschlichen<br />
Organismus“, sagte die<br />
Medizin-Meteorologin.<br />
Wichtig sei außerdem,<br />
auf eine gesunde und<br />
ausgewogene Ernährung<br />
zu achten. Es sollte viel<br />
Obst und Gemüse gegessen<br />
werden, fettes und<br />
schweres Essen sollte<br />
gemieden werden.<br />
Sportliche Aktivitäten<br />
im Freien müssten mit<br />
Bedacht angegangen werden.<br />
„Sobald man in der<br />
Kälte schwitzt, steigt die<br />
Gefahr einer Erkältung<br />
oder anderer Erkrankungen.“<br />
Spazierengehen<br />
mit guter Kleidung sei<br />
ein gutes Mittel, sich fit<br />
zu halten und gesund zu<br />
bleiben. Jürgen Ruf<br />
die Magenschleimhaut an und<br />
kann zu Entzündungen führen.“<br />
Aspirin könne das noch fördern.<br />
Wer dennoch eine Tablette einnehmen<br />
will, sollte möglichst<br />
noch etwas dazu essen, um den<br />
Magen zu schonen.<br />
Neben diesen klassischen Empfehlungen<br />
gibt es aber auch<br />
Tipps, für die sich nur zum<br />
Teil eine rationale Begründung<br />
finden lässt. „Dazu gehört etwa<br />
das Trinken von Gurkenwasser<br />
sowie das Essen saurer Heringe<br />
oder von Eiern und Pilzen“,<br />
zählt der Internist und Ernährungsmediziner<br />
Thorsten Siegmund<br />
aus München auf. Bei<br />
verbranntem Toast versuche<br />
man, den Effekt von Aktivkohle<br />
nachzuahmen, um Giftstoffe aus<br />
dem Magen-Darm-Trakt zu entfernen.<br />
„Leider ist dies dennoch<br />
nur bedingt hilfreich, und für alle<br />
diese Optionen muss man leider<br />
sagen, dass die wissenschaftliche<br />
Grundlage sehr dünn ist.“<br />
Der einzig hilfreiche Ratschlag<br />
sei daher: Weniger ist mehr.<br />
Aliki Nassoufis<br />
AM RANDE<br />
Gichtrisiko<br />
Fruchtzucker<br />
Getränke mit Fruchtzucker wie<br />
Orangensaft und Limonade<br />
können das Risiko für Frauen erhöhen,<br />
an Gicht zu erkranken. Bereits<br />
ein Glas Orangensaft täglich<br />
reiche dafür aus. Diese Erkenntnis<br />
beziehe sich auf eine aktuelle US-<br />
Studie, bei der die Auswirkung von<br />
Fruchtzucker bei Frauen untersucht<br />
wurde, erläutert der Bundesapothekenverband<br />
(ABDA) in Berlin.<br />
Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung,<br />
bei der sich im Blut zu viel<br />
Harnsäure ansammelt, so der Verband.<br />
Diese Harnsäure kann unter<br />
anderem die Gelenke schädigen<br />
und so zu starken Schmerzen führen.<br />
Verbraucher sollten auf die Zutatenlisten<br />
der Lebensmittel achten<br />
und nur geringe Mengen eines mit<br />
Furchtzucker gesüßten Lebensmittels<br />
essen oder trinken, so die<br />
Bundesapothekerkammer. Fruchtzucker<br />
hat genauso viele Kalorien<br />
wie Haushaltszucker. Er wird <strong>als</strong><br />
Alternative zu Haushaltszucker einigen<br />
Lebensmitteln wie Softdrinks<br />
oder Süßspeisen zugesetzt. dpa<br />
Ethanol nicht<br />
offen lassen<br />
Der Brennstoff Ethanol für Dekokamine<br />
sollte niem<strong>als</strong> an<br />
freier Luft stehen. Denn Ethanol<br />
verdampft offen stehend und bildet<br />
bei einer Zimmertemperatur ab 21<br />
Grad Celsius zusammen mit der<br />
Raumluft ein explosionsfähiges<br />
Gemisch. Davor warnt test.de, das<br />
Onlineportal der Stiftung Warentest<br />
in Berlin. Deshalb sollten Dekokamine<br />
nach dem Befüllen nie offen<br />
stehen, denn schon ein Funke<br />
kann die Dämpfe entzünden und<br />
so einen Brand auslösen. Beim<br />
Befüllen muss ebenfalls darauf<br />
geachtet werden, dass kein Ethanol<br />
ausläuft. Bis jetzt könnten<br />
Kamine und Dekofeuer ungeprüft<br />
auf den Markt gebracht werden,<br />
so die Warentester. Eine Norm mit<br />
Anforderungen an die funktionelle<br />
Sicherheit sowie überwachte Regeln<br />
für diese Geräte gebe es nicht.<br />
dpa<br />
Babyhaut braucht<br />
besonderen Schutz<br />
Frische Luft ist auch im Winter<br />
wichtig für ein Kleinkind – aber Babyhaut<br />
braucht bei eisigem Wetter<br />
besonderen Schutz. Eltern verwenden<br />
für unbedeckte Körperteile ihrer<br />
Kleinkinder am besten eine Creme<br />
mit hohem Fettanteil, rät die Deutsche<br />
Haut- und Allergiehilfe. So vermeiden<br />
sie Rötungen und Hautrisse<br />
etwa an Gesicht oder Händen. Nicht<br />
geeignet sind stark wasserhaltige<br />
Pflegelotionen – der hohe Feuchtigkeitsanteil<br />
lässt die Kälte unmittelbar<br />
an die Hautoberfläche, und die<br />
Haut bekommt nicht genügend Fett.<br />
Denn anders <strong>als</strong> bei Erwachsenen<br />
produzieren die Talgdrüsen in der<br />
Babyhaut nur wenig Fett, so dass<br />
ihre Oberhaut nicht mit einem schützenden<br />
Fettfilm überzogen ist. dpa
18 IHR GELD, IHR RECHT<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
SCHNEECHAOS<br />
Anspruch auf Betreuung und einen späteren Flug<br />
Die Schneemassen haben<br />
vielerorts den Verkehr<br />
auf Straßen, Schienen<br />
und Flughäfen behindert. Flüge<br />
und Züge fielen aus oder verspäteten<br />
sich. Auch im öffentlichen<br />
Personennahverkehr gab<br />
es Probleme. Viele Menschen<br />
kamen dadurch verspätet zur<br />
Arbeit.<br />
Was passiert, wenn Arbeitnehmer<br />
zu spät zur Arbeit kommen?<br />
Arbeitnehmer müssen auch<br />
bei Eis und Schnee pünktlich<br />
sein. Wer sich aufgrund der<br />
Witterungsbedingungen verspätet,<br />
hat für die versäumte<br />
Zeit grundsätzlich keinen Anspruch<br />
auf Zahlung der Vergütung.<br />
Den betreffenden Arbeitnehmern<br />
kann entweder<br />
der Lohn gekürzt werden, oder<br />
sie arbeiten die versäumte Zeit<br />
nach. Bleibt es bei einer einmaligen<br />
Verspätung, kann der<br />
Arbeitgeber keine Abmahnung<br />
aussprechen, weil es sich um<br />
höhere Gewalt handelt. Anders<br />
liegt der Fall, wenn sich die Verspätungen<br />
häufen und der Beschäftigte<br />
es offenbar bewusst<br />
darauf ankommen lässt, obwohl<br />
er die Wohnung früher verlassen<br />
könnte, um pünktlich zu<br />
sein. Dann ist der Arbeitgeber<br />
zur Abmahnung berechtigt.<br />
Wegen der anhaltenden Kälte kann es auch im Luftverkehr zu drastischen Verspätungen oder Flugausfällen<br />
kommen. Passagiere haben in diesem Fall klar definierte Rechte.<br />
Foto: dpa<br />
Müssen vom Schnee eingeschlossene<br />
Autofahrer für die Bergung<br />
aufkommen?<br />
Nein. Für Rettungseinsätze etwa<br />
des Technischen Hilfswerks<br />
(THW) müssen Autofahrer nicht<br />
zahlen. Laut ADAC gilt dies <strong>als</strong><br />
Katastropheneinsatz ähnlich wie<br />
bei einem Hochwasser. Anders<br />
ist die Lage, wenn ein Auto zum<br />
Beispiel in den Straßengraben<br />
rutscht. Dann springt in der<br />
Regel die Versicherung oder der<br />
Automobilclub ein.<br />
Welche Rechte habe Reisende,<br />
deren Inlands- oder Auslandsflug<br />
durch ein mögliches Schneechaos<br />
ausgefallen oder verspätet<br />
ist?<br />
Die Fluggesellschaften und<br />
Reiseveranstalter müssen ihre<br />
gestrandeten Passagiere auch<br />
im größten Chaos betreuen. Ab<br />
zwei Stunden Verspätung haben<br />
Reisende Anspruch auf Getränke<br />
und Verpflegung. Verschiebt sich<br />
der Flug auf den nächsten Tag,<br />
müssen die Fluggesellschaften<br />
eine Übernachtung zahlen. Zudem<br />
müssen sie den Passagieren<br />
Telefonate ermöglichen.<br />
Muss die Airline mir einen Ersatzflug<br />
anbieten?<br />
Ja. Die Fluggesellschaft muss<br />
einen Platz im verspäteten<br />
Flugzeug oder einen Ersatzflug<br />
anbieten. Bei Verspätungen<br />
bei der Ankunftszeit ab fünf<br />
Stunden können Reisende aber<br />
entscheiden, ob sie vom Flug zurücktreten.<br />
In diesem Fall muss<br />
die Airline den vollen Preis erstatten.<br />
Habe ich bei Flugausfall oder<br />
Verspätung zusätzlich einen Anspruch<br />
auf Entschädigung?<br />
Wenn der Flughafen aufgrund<br />
des Wetters gesperrt werden<br />
muss, gilt das <strong>als</strong> höhere Gewalt.<br />
Airlines müssen in diesem Fall<br />
keine Entschädigung zahlen. Anders<br />
ist es, wenn die Fluggesellschaft<br />
ein Mitverschulden trägt,<br />
etwa weil sie das Flugzeug nicht<br />
rechtzeitig enteist. In diesem<br />
Fall kann eine Entschädigung<br />
von oft mehreren hundert Euro<br />
fällig sein, denn das Wetter ist<br />
vorhersehbar.<br />
Was muss ich <strong>als</strong> Bahnreisender<br />
beachten?<br />
In der Regel gelten die üblichen<br />
Fahrgastrechte. Dass heißt,<br />
Fernreisende erhalten eine Erstattung<br />
erst ab einer Verspätung<br />
am Zielort von mehr <strong>als</strong><br />
60 Minuten. Sie können dann<br />
25 Prozent des Reisepreises<br />
geltend machen, ab 120 Minuten<br />
Verspätung 50 Prozent. Bei einer<br />
zu erwartenden Verspätung<br />
am Zielbahnhof von mehr <strong>als</strong> 60<br />
Minuten kann der Fahrgast von<br />
seiner Reise zurücktreten und<br />
sich den vollen Fahrpreis erstatten<br />
lassen.<br />
AFP<br />
AKTUELLE URTEILE<br />
§<br />
EC-Karte im Handschuhfach<br />
ist grob fahrlässig<br />
Das Zurücklassen der EC-Karte im Handschuhfach<br />
eines Autos ist grob fahrlässig.<br />
Das geht aus einem Urteil des Landgerichts Berlin<br />
hervor. Demnach bleibt der Kunde auf seinem<br />
Schaden sitzen, wenn Unbekannte mit der<br />
gestohlenen Karte Geld von seinem Konto abheben.<br />
In dem verhandelten Fall hat das Gericht die Klage einer<br />
Bankkundin abgewiesen. Die Frau hatte sich dagegen gewandt,<br />
dass die Bank ihr Konto mit einem Betrag belastet hatte, den<br />
Unbekannte mit ihrer gestohlenen EC-Karte abgehoben hatten.<br />
Sie räumte zwar ein, die Karte im Handschuhfach zurückgelassen<br />
zu haben, verwahrte sich aber gegen den Vorwurf der<br />
groben Fahrlässigkeit. Das Landgericht gab der Bank Recht. Es<br />
gehöre zum Allgemeinwissen, dass Wertgegenstände, Geld und<br />
Scheckkarten nicht unbeaufsichtigt in einem Fahrzeug zurückgelassen<br />
werden dürften. (Az.: 10 S 10/09)<br />
Chef kann Mitarbeiter nicht<br />
zur Rückkehr aus Urlaub zwingen<br />
Arbeitgeber dürfen Mitarbeiter nicht ohne weiteres aus dem<br />
Urlaub zurückordern. So ist eine Rückruf-Klausel im Arbeitsvertrag<br />
unwirksam, die Beschäftigte dazu verpflichtet, bei<br />
Bedarf ihren Urlaub abzubrechen und die Arbeit wieder aufzunehmen.<br />
Das sagt ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts aus.<br />
Demnach verstößt eine solche Regelung gegen das deutsche<br />
Bundesurlaubsgesetz. Hat der Arbeitgeber einmal einen Urlaub<br />
genehmigt, sei er daran gebunden. Eine einseitige Änderung<br />
etwa in Form eines Widerrufs ist dann nicht mehr möglich.<br />
Folgen Arbeitnehmer einem Rückruf des Arbeitgebers aus einem<br />
genehmigten Urlaub nicht, müssten sie daher nicht mit<br />
Konsequenzen rechnen. Beschäftigte seien nicht einmal dazu<br />
verpflichtet, dem Arbeitgeber ihre Urlaubsanschrift mitzuteilen.<br />
(Az.: 9 AZR 11/05)<br />
DIEBSTAHL<br />
Urlaub nicht im Internet verraten<br />
Anstehender Weihnachtsurlaub<br />
sollte im Internet<br />
möglichst nicht angekündigt<br />
werden. Solche Hinweise<br />
hätten etwa bei Facebook oder<br />
Twitter nichts zu suchen, sagte<br />
Christian Lübke vom Gesamtverband<br />
der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
(GDV).<br />
Für Einbrecher seien Nachrichten<br />
dieser Art unter Umständen<br />
wertvolle Hinweise<br />
auf leerstehende Häuser oder<br />
Wohnungen.<br />
Generell sei es ratsam, im Internet<br />
genaue Angaben zum<br />
Aufenthaltsort zu vermeiden,<br />
sagte Lübke. Auch ein Kurzurlaub<br />
sollte möglichst nicht<br />
thematisiert werden. Wichtig<br />
sei es zudem, die Sicherheitseinstellungen<br />
in den sozialen<br />
Netzwerken so zu wählen, dass<br />
das eigene Profil nicht für alle<br />
sichtbar ist, sondern nur für<br />
Freunde. Angaben zum eigenen<br />
Wohnort sollten im Internet generell<br />
nicht hinterlassen werden.<br />
Eltern sollten auch darauf<br />
achten, welche Nachrichten<br />
ihre Kinder im Internet verbreiteten.<br />
Im Zweifel hafteten<br />
sie für entstandene Schäden.<br />
Wer keine ungewollten Besucher haben will, der sollte seine Urlaubstage<br />
nicht in den sozialen Netzwerken veröffentlichen. Foto: dpa<br />
Findet dennoch ein Urlaubshinweis<br />
den Weg ins Internet<br />
und wird dann auch tatsächlich<br />
eingebrochen, spiele das<br />
bei der Schadensregulierung<br />
allerdings keine große Rolle.<br />
„Auch früher hat sich ein überfüllter<br />
Briefkasten oder eine<br />
entsprechende Ansage auf dem<br />
Anrufbeantworter nicht negativ<br />
auf die Versicherungsleistung<br />
ausgewirkt“, sagte Lübke.<br />
Urlauber sollten vor ihrer Abfahrt<br />
aber mehrere Sicherheitsvorkehrungen<br />
treffen, riet<br />
Lübke: Die Jalousien sollten<br />
nicht heruntergelassen werden.<br />
In einigen Zimmern sollte das<br />
Licht mit einer Zeitschaltuhr<br />
gesteuert werden. Sinnvoll sei<br />
es auch, Nachbarn zu bitten,<br />
den Briefkasten zu leeren. Und:<br />
„Keine Urlaubsgrüße im Internet<br />
verbreiten.“ Falk Zielke
SOZIALES 19<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
ANSPRÜCHE<br />
Rentenversicherung versendet Ablehnungen<br />
Jetzt ist es amtlich: Mit weniger Rente <strong>als</strong> erhofft müssen sich Kläger<br />
gegen die Abschmelzung der Rentenfüllbeträge begnügen. Foto: vhz<br />
UNTERSTÜTZUNG<br />
ZUWANDERER<br />
Gillo fordert Aufhebung der Residenzpflicht<br />
Der sächsische Ausländerbeauftragte<br />
Martin Gillo (CDU)<br />
hat erneut eine Aufhebung<br />
der Residenzpflicht für Asylbewerber<br />
innerhalb des Freistaats gefordert.<br />
Mit der Bindung an einen<br />
einzigen Ort werde betroffenen<br />
Ausländern unter anderem die<br />
Chance auf umfassende Bildung<br />
und die Teilnahme an kulturellen<br />
Veranstaltungen verwehrt, sagte<br />
Gillo bei einer öffentlichen Anhörung<br />
im Dresdner Landtag. Eine<br />
ortsferne Ausbildung sei bislang<br />
praktisch unmöglich.<br />
Zudem würden Aktivitäten in<br />
Sportvereinen oder Verwandtenbesuche<br />
außerhalb des eigenen<br />
Wohnortes durch die erforderliche<br />
Antragstellung extrem erschwert.<br />
Selbst für Klassenfahrten müssten<br />
Lehrer Anträge stellen. Das führe<br />
zu Frustrationen bei den Betroffenen,<br />
sagte Gillo.<br />
Der Innenausschuss des sächsischen<br />
Landtags befasste sich in einer<br />
mehrstündigen Anhörung mit einer<br />
Initiative gegen die Residenzpflicht<br />
für Asylbewerber. Die Fraktionen<br />
der SPD und Linken fordern in ihren<br />
Anträgen die Abschaffung der Regelung,<br />
die es Flüchtlingen untersagt,<br />
ohne Genehmigung der Ausländerbehörde<br />
den ihnen zugewiesenen<br />
Landkreis zu verlassen.<br />
Am Umgang mit Asylbewerbern<br />
und Geduldeten messe sich die<br />
Weltoffenheit Sachsens und die Mitmenschlichkeit,<br />
betonte Gillo. Eine<br />
Ausweitung der Bewegungsfreiheit<br />
für diese Gruppe sei daher notwendig.<br />
Damit könne auch einer zunehmenden<br />
„Verelendung der Asylbewerber“<br />
entgegen gewirkt werden.<br />
Voraussetzung für die Aufhebung<br />
der Residenzpflicht sollte sein, dass<br />
Asylbewerber nicht straffällig geworden<br />
sind.<br />
Rund 42 000 Rentner in<br />
Thüringen, Sachsen und<br />
Sachsen-Anhalt werden<br />
dieser Tage Ablehnungsbescheide<br />
von der Deutschen<br />
Rentenversicherung (DRV) erhalten.<br />
Die DRV hat die Widersprüche<br />
der Rentner gegen die Abschmelzung<br />
sogenannter Rentenauffüllbeträge<br />
abgelehnt.<br />
Die Abschmelzung verstoße<br />
laut Bundesverfassungsgericht<br />
nicht gegen das Grundgesetz,<br />
teilte der Rentenversicherer<br />
mit.<br />
Auffüllbeträge wurden mit der<br />
Umbewertung der DDR-Renten<br />
Anfang der 90er Jahre eingeführt.<br />
Sie wurden gezahlt, wenn<br />
die nach westdeutschem Recht<br />
umbewertete monatliche Rente<br />
niedriger ausfiel <strong>als</strong> die Rente<br />
nach dem dam<strong>als</strong> gültigen<br />
Sachsen gründet Allianz für Behinderte<br />
Sachsen will künftig die Beschäftigung<br />
Behinderter stärker<br />
fördern. Drei Ministerien<br />
und 17 Partner aus Wirtschaft,<br />
Politik und Verbänden gründeten<br />
dazu in Dresden eine Allianz.<br />
„Wir wollen helfen, Menschen<br />
mit Behinderungen auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt zu integrieren“,<br />
sagte Sozialministerin<br />
Christine Clauß (CDU). Unterstützung<br />
müsse von allen am Arbeitsmarkt<br />
beteiligten Akteuren<br />
und von den Betroffenen selbst<br />
kommen. Auch sie wollten und<br />
könnten ihren Beitrag für die Gesellschaft<br />
leisten, so Wirtschaftsminister<br />
Sven Morlok (FDP).<br />
Bestehende Regelungen sollten<br />
transparenter und effektiver<br />
werden, damit Unternehmen<br />
Behinderte unter marktwirtschaftlichen<br />
Bedingungen integrieren<br />
könnten, erklärte Morlok.<br />
Gefragt seien individuelle<br />
Konzepte, die die Interessen von<br />
Betroffenen und Arbeitgebern<br />
zusammenführten. Die Allianz<br />
will dafür das Bewusstsein in Firmen<br />
schärfen und Arbeitsplätze<br />
durch Kooperationen mit Werkstätten<br />
für Behinderte schaffen.<br />
Außerdem sollen Förderschüler<br />
in passende Ausbildungen und<br />
Berufe vermittelt werden sowie<br />
Beschäftigungsverhältnisse gesichert<br />
und bisher in Werkstätten<br />
tätige behinderte Menschen in<br />
den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
gebracht werden.<br />
Auch die „Kampagne<br />
gegen Ausgrenzung<br />
von Asylbewerbern“<br />
forderte<br />
die Abschaffung der<br />
Residenzpflicht <strong>als</strong><br />
„strukturellen Rassismus“.<br />
Zugleich<br />
sprach sie sich gegen<br />
„zentral überwachte<br />
Gemeinschaftsunterkünfte“<br />
aus. Viele Betroffene<br />
hätten das<br />
Gefühl, ihr Leben<br />
nicht unter Kontrolle<br />
zu haben. Die „bewusste Isolation“,<br />
Alltagsrassismus und Diskriminierungen<br />
bei den Behörden<br />
führten zunehmend zu psychischen<br />
Störungen.<br />
Vertreter der Landkreise sprachen<br />
sich dagegen bei der Anhörung für<br />
eine räumliche Beschränkung und<br />
Martin Gillo (CDU), Ausländerbeauftragter<br />
Sachsens. Foto: dpa<br />
DDR-Recht. So werden sie seit<br />
1996 mit Rentenerhöhungen<br />
verrechnet.<br />
Die betroffenen Rentner in Thüringen,<br />
Sachsen und Sachsen-<br />
Anhalt hatten vor allem in den<br />
Jahren 2001 und 2002 eine Überprüfung<br />
ihrer Rente beantragt,<br />
weil sie die Abschmelzung ihres<br />
Auffüllbetrages oder Übergangszuschlages<br />
für verfassungswidrig<br />
hielten. Betroffen waren sowohl<br />
Alters- und Erwerbsunfähigkeitsrenten<br />
wie Hinterbliebenenrenten<br />
für Verwitwete und Waisen.<br />
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />
stammt bereits<br />
aus dem Jahr 2005, eine<br />
Beschwerde dagegen hatte der<br />
Europäische Gerichtshof für<br />
Menschenrechte in Straßburg<br />
im Herbst 2007 zurückgewiesen.<br />
Die DRV Mitteldeutschland hat<br />
in den drei Bundesländern 2,2<br />
Millionen Versicherte. dpa<br />
Gute schulische Bildung und<br />
Erziehung seien allerdings die<br />
Voraussetzung für einen guten<br />
Start ins Berufsleben, sagte<br />
Kultusminister Roland Wöller<br />
(CDU). „Mit der richtigen Schule<br />
für jeden Schüler gewähren wir<br />
die bestmögliche Förderung für<br />
Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.“<br />
Zu den Partnern<br />
gehören Kammern, Arbeitgeberund<br />
Sozialverbände, DGB, Landkreistag<br />
und Bundesagentur für<br />
Arbeit.<br />
dpa<br />
für Gemeinschaftsunterkünfte<br />
aus. Die<br />
Residenzpflicht sei<br />
„sachgerecht und<br />
keine unzumutbare<br />
Härte“, hieß es. Gegenargumente<br />
der<br />
sozialen Isolation<br />
und Einschränkung<br />
der Menschenwürde<br />
seien vor<br />
allem bei territorial<br />
großen Landkreisen<br />
„schwer<br />
nachvollziehbar“,<br />
hieß es. Anträge<br />
zum Beispiel zum Besuch religiöser<br />
Feste und von Verwandten oder für<br />
eine Erwerbstätigkeit würden „großzügig“<br />
bewilligt.<br />
AM RANDE<br />
Besserer Schutz<br />
vor Pfändung<br />
Schuldner können den Grundfreibetrag<br />
auf ihrem Pfändungsschutzkonto<br />
erhöhen. Vielen<br />
Kontoinhabern sei das nicht<br />
bewusst, erklärt die Verbraucherzentrale<br />
Sachsen. Sei ein<br />
Schuldner zum Beispiel unterhaltspflichtig,<br />
steige der Grundfreibetrag<br />
von rund 985 Euro auf<br />
fast 1356 Euro. Für jede weitere<br />
unterhaltsberechtigte Person<br />
erhöhe sich der Freibetrag um<br />
rund 207 Euro. Inhaber des<br />
Pfändungsschutzkontos müssten<br />
aber selbst dafür sorgen,<br />
dass ihnen dieser erhöhte Freibetrag<br />
zugestanden werde. Sie<br />
müssten dafür bei der Familienkasse<br />
oder dem Sozialamt entsprechende<br />
Bescheinigungen<br />
beantragen und diese dann der<br />
Bank vorlegen.<br />
dpa<br />
Datenbank<br />
für Ehrenamtler<br />
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in<br />
Sachsen startete am Internationalen<br />
Tag des Ehrenamtes im<br />
Internet eine Datenbank für freiwillige<br />
Helfer. In ihr seien schon<br />
mehr <strong>als</strong> 70 Angebote aus Nordsachsen,<br />
Chemnitz, Dresden<br />
und der Sächsischen Schweiz<br />
eingetragen, teilte die AWO in<br />
Dresden mit. Interessenten<br />
könnten so eine Sache finden,<br />
die ihren Neigungen entspreche<br />
– von Lesepatenschaften bis<br />
zur Betreuung von Seniorengruppen<br />
oder der Zubereitung<br />
von Frühstück in Kitas. Bei der<br />
AWO in Sachsen engagieren<br />
sich nach deren Angaben derzeit<br />
etwa 1000 Ehrenamtler für Betreuung,<br />
Beratung oder Freizeitgestaltung.<br />
dpa<br />
Eine völlige Freigabe der Bewegungsmöglichkeiten<br />
erschwere die<br />
Tätigkeit der unteren Ausländerbehörde,<br />
so die Vertreter der Landkreise<br />
weiter. Es bestehe die Gefahr des<br />
Missbrauchs, wenn Asylbewerber<br />
und Geduldete etwa untertauchten.<br />
Zudem könnten auf die Landkreise<br />
Kosten zukommen, für die der Freistaat<br />
nicht mehr aufkommt.<br />
Der sächsische Flüchtlingsrat ist<br />
ebenfalls gegen die Residenzpflicht.<br />
Auch in anderen Bundesländern gibt<br />
es Initiativen für die Abschaffung dieser<br />
Regelung. Nach einem bundesweiten<br />
Schlüssel werden nach Sachsen<br />
fünf Prozent der Asylbewerber<br />
in Deutschland zugewiesen.<br />
Bisher haben nur Berlin und Brandenburg<br />
die Residenzpflicht abgeschafft.<br />
In Nordrhein-Westfalen wurden<br />
in diesem Jahr die Regelungen<br />
zumindest gelockert. In Thüringen<br />
scheiterte kürzlich eine Initiative<br />
im Landtag beim Versuch, die Bewegungsfreiheit<br />
für Flüchtlinge im<br />
Land durchzusetzen. epd
20 SPORT<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
BUSINESS<br />
Kostspielige Verpflichtungen wie die des portugiesischen Nation<strong>als</strong>pielers Cristiano Ronaldo durch Real Madrid stärken die sportliche Klasse der spanischen Primera<br />
Division. Doch die Mehrheit der mittleren und kleinen Klubs kämpft ums reine Überleben.<br />
Fotos: AFP<br />
Riesen-Schulden: Spaniens Fußball droht Pleite<br />
Spaniens Eliteliga hat die<br />
besten Fußballer und die<br />
besten Trainer der Welt, das<br />
Land ist der amtierende Weltund<br />
Europameister, aber die<br />
Idylle ist getrübt: Über dem spanischen<br />
Fußball-Imperium kreist<br />
der Pleitegeier. Die Profi-Vereine<br />
drückt eine Schuldenlast von insgesamt<br />
fünf Milliarden Euro.<br />
Davon entfallen mehr <strong>als</strong> 3,5<br />
Milliarden Euro auf die Clubs<br />
der Primera División. Das ist<br />
fast sechsmal so viel wie der<br />
gesamte Schuldenberg der Vereine<br />
in der 1. Bundesliga. Sechs<br />
spanische Clubs sind praktisch<br />
bankrott. „Das Geschäftsmodell<br />
des Fußballs in Spanien ist<br />
nicht länger tragbar“, meint<br />
das <strong>Magazin</strong> „Interviú“. Es vergleicht<br />
die Liga mit dem großen<br />
Bau-Boom in Spanien, der vor<br />
zwei Jahren wie eine Blase geplatzt<br />
ist.<br />
Dabei wird Spanien in aller<br />
Welt um seine Fußballer beneidet:<br />
Den Titel des Weltfußballers<br />
2010 machen drei Stars<br />
des FC Barcelona –<br />
Andrés Iniesta, Xavi<br />
und Lionel Messi<br />
– unter sich aus.<br />
Auch die drei Kandidaten<br />
für die Wahl<br />
des besten Trainers<br />
- Josep Guardiola,<br />
José Mourinho und<br />
Vicente del Bosque -<br />
sind alle im Land des<br />
Weltmeisters aktiv.<br />
Aber die spanischen<br />
Clubs leben seit<br />
Jahren über ihre<br />
Verhältnisse. Wenn<br />
es allein nach wirtschaftlichen<br />
Kriterien<br />
ginge, hätte die Primera<br />
División den Betrieb längst<br />
einstellen müssen. Allein in<br />
der vorigen Saison machten<br />
die Vereine nach Angaben der<br />
Zeitschrift Verluste von 733<br />
Millionen Euro. Nur die beiden<br />
Spitzenclubs Barça und Real<br />
Madrid erzielten Gewinne.<br />
Die anderen Vereine kommen<br />
nur deshalb über die Runden,<br />
Deutschlands Nation<strong>als</strong>türmer Mesut Özil verdient seit<br />
dem Sommer sein Geld ebenfalls bei den Königlichen.<br />
weil der Staat, die Gemeinden<br />
oder öffentliche Sparkassen<br />
einspringen. Sechs Clubs – der<br />
FC Valencia, FC Málaga, RCD<br />
Mallorca, Racing Santander,<br />
Sporting Gijón und der Zweitligist<br />
Betis Sevilla – mussten zur<br />
Abwendung eines Bankrotts vor<br />
Gericht ziehen und Gläubigerverfahren<br />
einleiten.<br />
Der größte Gläubiger ist der Fiskus.<br />
Dem Finanzamt<br />
und der Sozialversicherung<br />
sind die Clubs 632<br />
Millionen Euro<br />
(Stand von 2008)<br />
schuldig. Hätte<br />
der Staat dieses<br />
Geld eingetrieben,<br />
hätte er den spanischen<br />
Rentnern<br />
die jüngsten finanziellen<br />
Einschnitte<br />
teilweise ersparen<br />
können, betonte<br />
der Parlamentarier<br />
Francisco<br />
Jorquera.<br />
Die spanische Profi-Liga (LFP)<br />
droht den Vereinen, die mit<br />
ihren Zahlungen an Spieler und<br />
Trainer oder bei den Ablösesummen<br />
nicht auf dem Laufenden<br />
sind, mit dem Zwangsabstieg.<br />
Sie interessiert sich aber<br />
nicht dafür, welche Schulden die<br />
Clubs bei Gläubigern außerhalb<br />
des Fußballbereichs haben.<br />
„Die spanischen Instanzen sind<br />
nicht bereit, Sanktionen gegen<br />
überschuldete Vereine zu verhängen“,<br />
betont der Ökonom<br />
Juan Francisco Corona und<br />
plädiert für ein Eingreifen der<br />
Europäischen Fußball-Union.<br />
„Die Lösung muss von der<br />
UEFA kommen.“ Einen ersten<br />
Schritt in diese Richtung gab<br />
es bereits. Im vorigen Sommer<br />
verweigerte die UEFA dem RCD<br />
Mallorca aufgrund der prekären<br />
Finanzlage des Inselclubs die<br />
Zulassung zur Europa League<br />
– obwohl die Mallorquiner sich<br />
sportlich für den Wettbewerb<br />
qualifiziert hatten.<br />
Eine der Ursachen der Misere<br />
liegt darin, dass Barça und Real<br />
den Großteil der Fernsehgelder<br />
kassieren. Die kleineren Clubs<br />
verlangen seit Jahren eine gerechtere<br />
Aufteilung. Die Spitzenvereine<br />
lehnen dies jedoch<br />
ab mit der Begründung, dass sie<br />
bei einer Kürzung ihrer TV-Einnahmen<br />
in den europäischen<br />
Wettbewerben an Konkurrenzfähigkeit<br />
einbüßen würden.<br />
Hubert Kahl
21<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
FORMEL 1<br />
Webbers Zukunft bei Red Bull steht in den Sternen<br />
Mark Webbers Zukunft<br />
<strong>als</strong> Teamkollege von<br />
Formel-1-Weltmeister<br />
Sebastian Vettel bei Red Bull<br />
ist seit Mitte Dezember äußerst<br />
fraglich. Teamchef Christian<br />
Horner wertet die Tatsache,<br />
dass der Australier die letzten<br />
vier Rennen der Saison mit<br />
einem Haarriss im Schulterknochen<br />
fuhr und diese Verletzung<br />
verschwieg, <strong>als</strong> eklatanten Vertrauensbruch.<br />
„Es hat Marks<br />
Leistung nicht sichtbar beeinträchtigt,<br />
aber es wäre trotzdem<br />
schön gewesen, wenn wir davon<br />
gewusst hätten“, sagte Horner<br />
im Gespräch mit dem Daily Telegraph:<br />
„Es ist extrem enttäuschend<br />
und frustrierend, dass<br />
er uns nicht informiert hat.“<br />
Nur sein eigener Physiotherapeut<br />
Roger Clearly und FIA-Arzt<br />
Gary Hartstein wussten, dass<br />
Webber beim Mountainbikefahren<br />
in seiner australischen<br />
Heimat kurz vor dem Rennen<br />
im Oktober in Suzuka schwer<br />
gestürzt war. „Ich war mit einem<br />
guten Freund auf Tour, <strong>als</strong><br />
der plötzlich genau vor meiner<br />
Nase wegrutschte. Ich konnte<br />
nicht mehr ausweichen und<br />
bin über den Lenker geflogen“,<br />
schreibt der 34-Jährige in<br />
seinem kürzlich erschienenen<br />
Buch „Up Front“. Er habe dabei<br />
einen feinen Riss „tief im Knochen“<br />
erlitten: „Nicht schlimm,<br />
aber sehr schmerzhaft.“<br />
Unterstützung bekommt<br />
Webber von den ehemaligen<br />
Formel-1-Fahrern Christian<br />
Danner und Hans-Joachim<br />
Stuck. „Natürlich ist er seinem<br />
Arbeitgeber gegenüber verpflichtet,<br />
aber so schlimm kann<br />
die Verletzung nicht gewesen<br />
sein“, sagte VW-Motorsportberater<br />
Stuck. Stuck findet „das,<br />
was Mark gemacht hat, absolut<br />
heldenhaft. Mit diesem Handicap<br />
zu fahren und trotzdem<br />
eine solch gute Leistung zu<br />
zeigen, davor ziehe ich meinen<br />
Hut.“ Möglicherweise sei sein<br />
Schweigen ein gewisser Selbstschutz<br />
gewesen, „um seine<br />
Position innerhalb des Teams<br />
nicht zu schwächen. Er hat aus<br />
seiner Sicht sicher alles Mögliche<br />
getan, um Weltmeister zu<br />
werden.“<br />
RTL-Experte Danner findet<br />
Webbers Verhalten ebenfalls<br />
nicht schlimm: „Wenn die FIA<br />
davon wusste, dann hat er überhaupt<br />
nichts f<strong>als</strong>ch gemacht.<br />
Es kann aber nicht so dramatisch<br />
gewesen sein, sonst wäre<br />
er nicht so gut gefahren. Seine<br />
Leistung ist damit sicherlich<br />
umso höher einzuschätzen.“<br />
Time to say goodbye? Mark Webber hat eine Verletzung verheimlicht.<br />
Das könnte ihn nun das Cockpit bei Red Bull kosten. Foto: dpa<br />
In den letzten vier Rennen der<br />
Saison hatte Webber seinen<br />
Vorsprung in der WM-Wertung<br />
nach und nach verloren, am<br />
Ende belegte er hinter Vettel<br />
und Ferrari-Star Fernando<br />
Alonso nur den dritten Platz.<br />
Zudem wirkte der Australier<br />
in dieser Phase gehetzt, nervös<br />
und dünnhäutig, dennoch bezweifelt<br />
Horner, dass ihn die<br />
Verletzung entscheidend behindert<br />
hat: „Ich denke nicht,<br />
dass ihn das die WM gekostet<br />
hat.“<br />
Webber war im November<br />
2008 schon einmal beim<br />
Mountainbikefahren verunglückt.<br />
Dam<strong>als</strong> erfasste ihn<br />
im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung<br />
auf Tasmanien<br />
ein Auto, Webber fiel<br />
mit einem Beinbruch für die<br />
Wintertests der Formel 1 aus.<br />
„Die Fahrer sind vertraglich<br />
verpflichtet, sich fitzuhalten,<br />
auf ihre Gesundheit zu achten<br />
und sich nicht in Gefahr zu<br />
begeben“, sagte Horner: „Wir<br />
müssen vielleicht mal darüber<br />
nachdenken, ob Radfahren für<br />
Mark das Richtige ist.“<br />
Oder ob überhaupt Red Bull<br />
noch das richtige Team für<br />
den Australier ist, schließlich<br />
hat Webber sich im Laufe<br />
der Saison nicht nur Freunde<br />
gemacht. „Nicht schlecht für<br />
einen Nummer-2-Fahrer“,<br />
funkte er mit beißendem Sarkasmus<br />
in die Box, nachdem<br />
er beim britischen Grand Prix<br />
im Juli in Silverstone die Ziellinie<br />
<strong>als</strong> Sieger überquert<br />
hatte. Stinksauer war er, <strong>als</strong><br />
Horner vor dem Qualifying<br />
entschieden hatte, Teile seines<br />
Autos an das von Sebastian<br />
Vettel zu montieren. Laut<br />
dachte Webber dam<strong>als</strong> über<br />
seinen Abschied von Red Bull<br />
nach, den könnte er nun – absichtlich<br />
oder unabsichtlich –<br />
forciert haben.<br />
sid<br />
GOLF<br />
Martin Kaymer zu<br />
Europas Top-Spieler gewählt<br />
Perfekter Abschluss eines<br />
erfolgreichen Jahres für<br />
den deutschen Golf-Star<br />
Martin Kaymer: Der 25-jährige<br />
Rheinländer wurde von<br />
der European PGA Tour gemeinsam<br />
mit US-Open-Gewinner<br />
Graeme McDowell<br />
(Nordirland) zu Europas<br />
Golfer des Jahres gekürt.<br />
„Es ist ein unglaubliches<br />
Jahr für mich gewesen,<br />
und diese Trophäe ist der<br />
perfekte Abschluss“, sagte<br />
Kaymer: „Graeme und ich<br />
waren in diesem Jahr ähnlich<br />
erfolgreich, und er verdient<br />
diese Auszeichnung<br />
genauso wie ich. Das zeigt,<br />
wie stark der europäische<br />
Golfsport derzeit ist.“ Für<br />
McDowell ist es „eine Ehre,<br />
diese Auszeichnung mit<br />
einem Spieler von Martins<br />
Kaliber zu teilen. Er ist<br />
einer der besten Spieler<br />
unserer Generation.“<br />
Zuvor hatte das Gremium,<br />
bestehend aus zahlreichen<br />
Medienvertretern, lange<br />
darüber diskutiert, wer<br />
Netter Typ: Martin Kaymer gibt ab und an den<br />
Caddy für Freundin Alison Micheletti. Foto: AFP<br />
zum besten Golfer der Europa-Tour<br />
ernannt werden soll.<br />
Tour-Chef George O’Grady akzeptierte<br />
schließlich den Vorschlag,<br />
beide Golfer zu ehren.<br />
Die doppelte Auszeichnung ist<br />
ein Novum in der Geschichte<br />
des 1985 erstm<strong>als</strong> verliehenen<br />
Titels.<br />
2010 hatte Kaymer neben<br />
seinem ersten Major drei<br />
weitere Turniere und den<br />
Ryder Cup gewonnen. Darüber<br />
hinaus war der Golfprofi<br />
aus Mettmann mit<br />
einem Jahresverdienst von<br />
3.368.592 Euro der erfolgreichste<br />
Europäer. In der<br />
Weltrangliste schrammte<br />
der auf Rang drei liegende<br />
Kaymer nur knapp an der<br />
Spitzenposition vorbei.<br />
Entsprechend zufrieden<br />
ist der Golf-Shootingstar<br />
mit dem zurückliegenden<br />
Jahr. „Ich versuche immer,<br />
in Bernhard Langers Fußstapfen<br />
zu treten. Die Auszeichnung<br />
zu erhalten, die<br />
er 1985 erstm<strong>als</strong> gewonnen<br />
hat, macht mich sehr<br />
glücklich. Er ist mir aber<br />
noch einige Schritte voraus.“<br />
dpa<br />
FIFA<br />
Sepp Blatter: England<br />
ist schlechter Verlierer<br />
Sepp Blatter hat das Fußball-<br />
Mutterland England im Zusammenhang<br />
mit der WM-Vergabe<br />
2018 und 2022 <strong>als</strong> schlechten<br />
Verlierer bezeichnet. Zugleich verwehrte<br />
sich der Präsident des Internationalen<br />
Fußball-Verbandes FIFA<br />
noch einmal gegen den Vorwurf der<br />
Korruption, der nach der Vergabe<br />
der WM-Endrunde 2018 an Russland<br />
und 2022 an Katar vor einer<br />
Woche laut geworden war.<br />
„Ehrlich gesagt war ich über die<br />
Reaktionen und die vielen Klagen<br />
aus England überrascht, denn<br />
schließlich ist es auch das Mutterland<br />
des Fairplays. Nun zeigen sich<br />
aber einige <strong>als</strong> schlechte Verlierer.<br />
Man kann nicht nach der Vergabe<br />
behaupten, das ein oder andere<br />
Exekutiv-Mitglied hätte England<br />
im Vorfeld seine Stimme versprochen.<br />
Die Ergebnisse sind bekannt.<br />
Das Ergebnis war klar“, sagte<br />
Blatter in einem Interview mit dem<br />
Schweizer Wochenmagazin Weltwoche.<br />
Der FIFA-Boss sagte, er könne<br />
nicht verstehen, wie sich einige<br />
unterlegene Mitbewerber derzeit<br />
verhalten. Einige seien offenbar<br />
nicht bereit, ihre Fußball-Grenzen<br />
zu erweitern. „In einigen Reaktionen<br />
spiegelt sich ein wenig<br />
die Arroganz der westlichen Welt<br />
vor ihrem christlichen Hintergrund<br />
wider. Einige können einfach<br />
nicht ertragen, wenn andere<br />
eine Chance für eine Veränderung<br />
erhalten“, sagte Blatter und fragte:<br />
„Was kann f<strong>als</strong>ch daran sein, wenn<br />
wir Fußball in Regionen vergeben,<br />
in denen diese Sportart weit mehr<br />
bedeutet <strong>als</strong> eben nur Sport?“<br />
Die Engländer hatten spekuliert,<br />
dass ihr Land bei der Wahl keine<br />
Chance gehabt habe, weil zuvor<br />
englische Medien Korruptionsvorwürfe<br />
gegen Mitglieder der FIFA-<br />
Exekutive erhoben hatten. „Es gibt<br />
keine systematische Korruption in<br />
der FIFA. Das ist Unsinn“, sagte<br />
Blatter, der zudem von einer gezielten<br />
Kampagne sprach und klarstellte:<br />
„Wir sind finanziell sauber und<br />
klar.“<br />
Blatter machte aber auch deutlich,<br />
dass die FIFA nicht so tun könne,<br />
<strong>als</strong> wenn nichts geschehen wäre:<br />
„Wir müssen unser Image verbessern<br />
und auch einige Dinge innerhalb<br />
der FIFA klären.“ sid
22 RÄTSELSEITE<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
KREUZWORTRÄTSEL<br />
österr.<br />
Fernsehkoch<br />
(Johann)<br />
Besitzwerte<br />
e.<br />
Unternehmens<br />
ohne<br />
Angst<br />
gesunde<br />
Früchte<br />
Fluss<br />
durch<br />
Berlin<br />
ägypt.<br />
Sonnengott<br />
Knickerbocker<br />
Spitzn.<br />
d. Nordamerikaners<br />
Seemannsbekleidung<br />
franz.<br />
Landschaft<br />
Kontrollbildschirm<br />
wissenschaftl.<br />
Arbeit<br />
Musikrichtung<br />
Anfang<br />
der 60er<br />
Tortenzutat<br />
Opernlied<br />
Sultansname<br />
irak.<br />
Hafenstadt<br />
veraltet,<br />
ungebräuchlich<br />
Gottes<br />
Gunst<br />
sonderlich,<br />
seltsam<br />
in Ei<br />
und<br />
Brösel<br />
wenden<br />
3<br />
ital.<br />
Stadt<br />
an der<br />
Adria<br />
Spielmarke<br />
engl.:<br />
mit beschränkter<br />
Haftung<br />
sieden,<br />
kochen<br />
immer<br />
Jägerspr.:<br />
Ohren des<br />
Schalenwildes<br />
Mündungsarm<br />
der<br />
Memel<br />
(dt. Name)<br />
Geheimlehre<br />
Postwertzeichen<br />
verwesender<br />
Tierkörper<br />
Gaststätte<br />
franz.:<br />
Nizza<br />
Stadt<br />
und See<br />
in Nordamerika<br />
Ruderschiff<br />
(MA.)<br />
Abdruck;<br />
Abschrift<br />
Vogel<br />
(Symbol<br />
d. Friedens)<br />
französisches<br />
Kartenspiel<br />
Rhein-<br />
Zufluss<br />
Revolvertasche<br />
oberägypt.<br />
Stadt<br />
best.<br />
Körpergewebe<br />
Esskastanien,<br />
im<br />
Winter<br />
geröstet<br />
russisch:<br />
los!,<br />
vorwärts!<br />
uneben,<br />
rumplig<br />
flacher,<br />
runder<br />
Fruchtbonbon<br />
4<br />
Held,<br />
Halbgott<br />
Vorname<br />
von<br />
Picasso<br />
† 1973<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Gruppe<br />
der<br />
Sporaden<br />
(Ägäis)<br />
Hafen<br />
des<br />
alten<br />
Roms<br />
Drehteil<br />
an Maschinen<br />
indischer<br />
Fürstinnentitel<br />
1<br />
amerik.<br />
Astronaut<br />
(John)<br />
Klageliederdichter<br />
Gestaltung<br />
mit<br />
Farben<br />
Die Lösung des Rätsels im Heft 23/10 lautete: Wundsalbe. Über je einen Büchergutschein<br />
dürfen sich Claudia Döring (Meuselwitz), Konrad Sperhake (<strong>Leipzig</strong>)<br />
und Siegfried Richter (Brandis)freuen.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
2<br />
Stadt in<br />
Oberösterreich<br />
Ersatzanspruch<br />
unser<br />
Zentralgestirn<br />
Gerät<br />
zum<br />
Fächeln<br />
einfetten,<br />
schmieren<br />
schwerfällig<br />
Gebiet<br />
südlich<br />
der<br />
Sahara<br />
Staatsvermögen<br />
Stadt<br />
im<br />
Vogtland<br />
Ursache<br />
Scheichtum<br />
am<br />
Persischen<br />
Golf 6<br />
Fuß mit<br />
Krallen<br />
b. Greifvögeln<br />
Säugling<br />
Ausbildungszeit<br />
Bundesland<br />
Österreichs<br />
Getreideart<br />
Satzzeichen<br />
Haarbogen<br />
über dem<br />
Auge<br />
aufs<br />
Hören<br />
bezogen<br />
Abk.:<br />
mobile<br />
Datenerfassung<br />
altägyptischer<br />
Gott 8<br />
Nachrichtenbüro<br />
Zeiteinheit<br />
Gymnastikutensil<br />
Peddigrohr<br />
Grünfläche<br />
Sauerkirsche<br />
Lebewesen<br />
Skizze<br />
von<br />
Stromanlagen<br />
ital.<br />
Anrede:<br />
Frau<br />
Bücher-,<br />
Warengestell<br />
Hafenstadt<br />
in<br />
Brasilien<br />
Gefühlswelt<br />
gebackene<br />
Kartoffelscheiben<br />
Traubenernte<br />
Stromspeicher<br />
(Kurzwort)<br />
lenken<br />
Erfinder<br />
einer<br />
Bremse<br />
† 1911<br />
Beherbergungsbetrieb<br />
Lufttrübung<br />
Liebhaber<br />
für<br />
best.<br />
Dinge<br />
Drall<br />
des<br />
Balles<br />
(franz.)<br />
Autor von<br />
„Robinson<br />
Crusoe“<br />
† 1731<br />
Fluss zur<br />
Weichsel<br />
ital.<br />
Geistlicher<br />
Turngerät<br />
rothaarige<br />
Koboldsfigur<br />
Stadt im<br />
Kreis<br />
Viersen<br />
(NRW)<br />
Explosionskörper<br />
dt. Humorist<br />
† 1979<br />
(Heinz)<br />
Trinkbehältnis<br />
für Heißgetränke<br />
Ureinwohner<br />
Neuguineas<br />
orientalischer<br />
Reiseintopf<br />
Großstadt<br />
am<br />
Rhein<br />
Stadt<br />
an der<br />
Leine<br />
Drüsenabsonderung<br />
Beruf<br />
in der<br />
Textilindustrie<br />
Salzsee in<br />
der Kaspischen<br />
Senke<br />
Abk.: Confoederatio<br />
Helvetica<br />
Landschaftsform<br />
übertrieb.<br />
Ehrgeiz<br />
mazedon.<br />
Währungseinheit<br />
Bestandteil<br />
des<br />
Pfefferminzöls<br />
Frauenfigur<br />
aus<br />
der Oper<br />
„Oberon“<br />
Hundename<br />
grober,<br />
gefrorener<br />
Niederschlag<br />
feines<br />
Pulver,<br />
Kosmetikartikel<br />
Rückstoßkraft<br />
7<br />
Art,<br />
Gattung<br />
(franz.)<br />
Krach,<br />
Radau<br />
in<br />
hohem<br />
Grade<br />
Salz der<br />
Milchsäure<br />
Zarenname<br />
kurz für:<br />
an das<br />
dünn gewalztes<br />
Metall<br />
Abk.: Landschaftsschutzgebiet<br />
nordische<br />
Heldenerzählung<br />
griech.<br />
Göttin<br />
der<br />
Jugend<br />
Abk.:<br />
Leitzahl<br />
Zeichen<br />
für<br />
Radon<br />
Spielleitung<br />
Fahndung,<br />
Aufspürung<br />
5<br />
Elternteil<br />
(Statistik)<br />
Bodenfläche<br />
römischer<br />
Grenzwall<br />
Brennstoff<br />
unterhaltsamer<br />
Zeitvertreib<br />
arab.<br />
Fürstentum<br />
willentlich,<br />
gewollt<br />
eine<br />
Tonart<br />
tiefe<br />
Bewusstlosigkeit<br />
Fladenbrot<br />
(griech.)<br />
engl.:<br />
Fluglinie<br />
Milliardstel<br />
einer<br />
Einheit<br />
sehr<br />
gefragt<br />
®<br />
s2426.4-148<br />
Verlosung: Drei Büchergutscheine<br />
Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese bis<br />
zum 23. Dezember 2010 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail an:<br />
redaktion@uniklinik-leipzig.de. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 10. 12. 10 BIS 06. 01. 11<br />
TV-TIPPS<br />
Freitag, 10.12.10<br />
Blüthner Klavierschule, Tel. 5191469,<br />
Hainstr. 10; 20 Uhr: Klavierabend mit<br />
Gregor Weichert, Werke von Beethoven,<br />
Chopin und Robert Schumann.<br />
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />
9; 20 Uhr: Friede, Frauen, Eierkuchen, mit<br />
Clemens-Peter Wachenschwanz.<br />
Sonnabend, 11.12.10<br />
Der Anker, Tel. 9128327, Renftstr. 1;<br />
21 Uhr: Wolf Maahn – Vereinigte Staaten<br />
Tour 2010.<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 20 Uhr: Benefizkonzert<br />
zugunsten des Kinderhospizes Bärenherz.<br />
Sonntag, 12.12.10<br />
Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee<br />
52; 14 Uhr: Die Weihnachtsinsel oder<br />
Käpt‘n Kralles Piratenschiff, ab 5 Jahren.<br />
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />
20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />
Montag, 13.12.10<br />
Alte Messe, Prager Str.; Märchenzelt 16<br />
Uhr: Hänsel und Gretel, Märchentheater<br />
für Kinder ab 3 Jahren.<br />
Dienstag, 14.12.10<br />
Thomaskirche, Tel. 222240, Thomaskirchhof<br />
18; 19.30 Uhr: In nativitate<br />
Domini, weihnachtliche Vokalmusik aus<br />
Mittelalter und Renaissance.<br />
Zentrum für Psychische Gesundheit<br />
der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586, Semmelweisstr.<br />
10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />
Mittwoch, 15.12.10<br />
Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr.<br />
1; 19.30 Uhr, 10 Uhr: Die Zauberflöte,<br />
musikalisches Märchen für Kinder.<br />
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;<br />
18 Uhr: Hänsel und Gretel.<br />
Sonntag, 19.12.10<br />
Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20<br />
Uhr: Reinhard Lakomy: Traumzauberwald.<br />
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />
20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />
Montag, 20.12.10<br />
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />
Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />
20 Uhr: Hör nicht auf deine Frau.<br />
Donnerstag, 23.12.10<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 20 Uhr: City und Dirk<br />
Michaelis.<br />
Freitag, 24.12.10<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Mendelssohn-Saal 11 Uhr: Weihnachtsmatinee<br />
mit dem Gewandhaus-<br />
Kinderchor.<br />
Dienstag, 28.12.10<br />
Zentrum für Psychische Gesundheit<br />
der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586, Semmelweisstr.<br />
10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />
Mittwoch, 29.12.10<br />
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />
Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />
20 Uhr: Heute haun wir auf die Pauker.<br />
Donnerstag, 30.12.10<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Mendelssohn-Saal 17 Uhr: Abenteuer<br />
Ozean – Geheimnisse der Weltmeere.<br />
Kabarett <strong>Leipzig</strong>er Brettl im Gambrinus,<br />
Tel. 9613547, Odermannstr. 12; 20 Uhr:<br />
Quarkkeulchen und Goggolohres – Sächsisch-Sachsen-<strong>Leipzig</strong><br />
und mehr.<br />
Freitag, 31.12.10<br />
Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 14<br />
Uhr: Apassionata – Im Licht der Sterne.<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 22 Uhr: Orgelfeuerwerk<br />
aus Kleinparis mit Michael Schönheit.<br />
Musikalische Komödie, Tel. 1261261,<br />
Dreilindenstr. 30; 14.30, 19 Uhr: Die<br />
Csárdásfürstin.<br />
Sonnabend, 01.01.11<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 11 Uhr: Neujahrsgala<br />
mit dem Salonorchester Cappuccino.<br />
Pfeffermühle Interim Kosmos-Haus, Tel.<br />
9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr: Da<br />
Capo, Burkhard Damrau, Dieter Richter.<br />
Sonntag, 02.01.11<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Mendelssohn-Saal 16, 20 Uhr: The<br />
Original USA Gospelsingers & Band.<br />
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />
20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />
Do., 16.12.2010, 21 Uhr<br />
Hauptsache Gesund<br />
(MDR)<br />
Ein Schlaganfallpatient kann<br />
nach der Behandlung seinen<br />
gelähmten Arm wieder bewegen,<br />
ein Blinder wieder sehen.<br />
Die Therapie für beide Fälle:<br />
Botulinumtoxin, das stärkste<br />
uns bekannteste Gift. Was<br />
sich nach Hokuspokus anhört,<br />
ist am Zentrum für Bewegungsstörungen<br />
der Paracelsus-<br />
Klinik Zwickau durchaus ein<br />
häufiger Behandlungserfolg.<br />
Erfahrene Ärzte behandeln<br />
hier schmerzhafte Bewegungsstörungen<br />
und Muskelkämpfe<br />
mit dem auch <strong>als</strong> Botox bekannten<br />
Nervengift. Hauptsache<br />
Gesund stellt diese ungewöhnliche<br />
Behandlung vor.<br />
Das MDR Gesundheitsmagazin<br />
berichtet zudem über weitere<br />
spektakuläre Heilerfolge: Der<br />
Magdeburger Peter Güntzschel<br />
sägte sich vor zwei Jahren mit<br />
der Kreissäge seinen rechten<br />
Mittelfinger ab, Spezialisten<br />
der Magdeburger Uniklinik nähten<br />
alle Nerven, Sehnen und<br />
Gewebe neu an. Heute spielt<br />
er wieder leidenschaftlich Klavier,<br />
zu erleben im Studio von<br />
Hauptsache Gesund. Auch die<br />
Naturmedizin kann erstaunliche<br />
Heilerfolge vorweisen. Mit<br />
dem so genannten „Skalpell<br />
der Naturmedizin“, einem Säckchen<br />
mit heiß gedünsteten<br />
Wildkräutern, können winzige<br />
Fremdkörper aus Zehen oder<br />
Augen entfernt werden. Die<br />
<strong>Leipzig</strong>er Ärztin für Naturheilverfahren<br />
Dr. Anke Görgner hat<br />
so schon viele Patienten vor<br />
einer Operation bewahrt.<br />
Do., 06.01.2011, 21 Uhr<br />
Hauptsache Gesund<br />
(MDR)<br />
Donnerstag, 16.12.10<br />
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />
9; 20 Uhr: Der gemeine Sachse, mit Griseldis<br />
Wenner und Meigl Hoffmann.<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: Angeschmiert und ausgeMerkelt.<br />
Freitag, 17.12.10<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 16 Uhr, 20 Uhr: Auf die 12.<br />
Probebühne Theater-Fabrik-Sachsen, Tel.<br />
4424669, Hans-Driesch-Str. 54; 20 Uhr:<br />
Daniel Malheur.<br />
Sonnabend, 18.12.10<br />
Der Anker, Tel. 9128327, Renftstr. 1; 20<br />
Uhr: Cäsar – Gedenkkonzert.<br />
Gasthof Zweinaundorf, Tel. 6513323,<br />
Zweinaundorfer Str. 210; 20 Uhr: Oldieparty<br />
mit Goombay Dance Band, Ohio Express<br />
und Beat Club <strong>Leipzig</strong>.<br />
Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20<br />
Uhr: 10 Jahre Jump.<br />
Europas erfolgreichste Pferdeshow ist wieder in <strong>Leipzig</strong>: Apassionata<br />
mit „Im Licht der Sterne“ am 30. und 31. Dezember in der<br />
Arena <strong>Leipzig</strong>.<br />
Foto: Wolfgang Zeyen<br />
Dienstag, 21.12.10<br />
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />
9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd<br />
glei!“, mit Meigl Hoffmann.<br />
Zentrum für Psychische Gesundheit<br />
der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586, Semmelweisstr.<br />
10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />
Mittwoch, 22.12.10<br />
Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr.<br />
1; 10 Uhr, 17 Uhr: Die Zauberflöte, musikalisches<br />
Märchen für Kinder.<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel.<br />
Sonnabend, 25.12.10<br />
Spiegelzelt auf dem Burgplatz; 20 Uhr:<br />
Gans ganz anders 2010.<br />
Sonntag, 26.12.10<br />
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />
20; 10 Uhr: Gottesdienst.<br />
Montag, 27.12.10<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Delikatessen.<br />
Montag, 03.01.11<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 20 Uhr: Music<strong>als</strong> Wanted!<br />
– The Best of Music<strong>als</strong> (in englischer<br />
Sprache).<br />
Dienstag, 04.01.11<br />
Zentrum für Psychische Gesundheit<br />
der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586, Semmelweisstr.<br />
10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />
Mittwoch, 05.01.11<br />
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />
9; 20 Uhr: Zoff im Zoo oder Wie ich lernte,<br />
das Gürteltier enger zu schnallen, mit<br />
Meigl Hoffmann und Bernhard Biller.<br />
Donnerstag, 06.01.11<br />
Lofft, Tel. 35595510, Lindenauer Markt<br />
21; 20 Uhr: Kohlhaas – Hiermit kündige<br />
ich <strong>als</strong> Staatsbürger, mit Anja Gronau und<br />
Renate Regel.<br />
Dicksein kann gesund sein.<br />
Nach einer Herzoperation<br />
erholen sich beleibte Patienten<br />
besser <strong>als</strong> dünne. Dicke<br />
Altersheimbewohner leben<br />
länger <strong>als</strong> magere Zeitgenossen<br />
und übergewichtige<br />
Menschen erkranken seltener<br />
an Parkinson, Lungenkrebs<br />
und Alzheimer. Das haben<br />
verschiedene Studien aus<br />
Europa und Amerika unlängst<br />
gezeigt. Für die zweite Lebenshälfte<br />
gilt sogar: Je dicker ein<br />
Mensch ist, desto höher seine<br />
Lebenserwartung. Noch ist unklar,<br />
warum das so ist, erste<br />
Erklärungen bei Hauptsache<br />
Gesund. Doch in der ersten<br />
Lebenshälfte gilt: Fett an Hüften<br />
und Po ist kein Problem,<br />
das Bauchfett aber ist der<br />
Übeltäter. Ein dicker Bauch<br />
kann Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen<br />
oder Bluthochdruck<br />
verursachen. Praktische<br />
Tipps, wie man dieses Bauchfett<br />
dauerhaft los wird, gibt es<br />
Hauptsache Gesund.
24 STECKBRIEF<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
WAS IST WO?<br />
ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG<br />
IMPRESSUM<br />
WICHTIGE SERVICENUMMERN<br />
GESUNDHEIT UND MEHR...<br />
Das Patientenmagazin des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />
Der Vorstand<br />
Liebigstraße 18<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon: 0341 97 109<br />
Telefax: 0341 97 15 909<br />
E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de<br />
Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.),<br />
Michael Lindner, Frank Schmiedel.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>, <strong>Leipzig</strong> AöR.<br />
6. Jahrgang.<br />
In Kooperation mit der Redaktion der<br />
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.<br />
Druck: <strong>Leipzig</strong>er Verlags- und<br />
Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,<br />
Peterssteinweg 19,<br />
04107 <strong>Leipzig</strong>.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />
Liebigstraße 18<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 – 109<br />
Internet<br />
www.uniklinik-leipzig.de<br />
E-Mail<br />
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Zentrale Notaufnahme<br />
Operatives Zentrum<br />
Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 17800<br />
Öffnungszeit<br />
24 Stunden täglich<br />
Notaufnahme für Kinder<br />
und Jugendliche<br />
im Zentrum für Kindermedizin<br />
Liebigstraße 20a<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 26242<br />
Öffnungszeit<br />
24 Stunden täglich<br />
Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik<br />
Liebigstraße 20a<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Öffnungszeit<br />
24 Stunden täglich<br />
Schwangerenambulanz (0341) 97 23494<br />
Klinikbesichtigung (0341) 97 23611<br />
Infoabend für<br />
werdende Eltern (0341) 97 23611<br />
Eine Anmeldung zur Entbindung<br />
ist nicht erforderlich.<br />
Mehr Informationen<br />
www.geburtsmedizin-leipzig.de<br />
Blutbank (Blutspende)<br />
Delitzscher Straße 135,<br />
04129 <strong>Leipzig</strong><br />
Philipp-Rosenthal-Straße 27c,<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Miltitzer Allee 36<br />
(Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr)<br />
Hainbuchenstraße 13<br />
(Freitags 14 bis 18 Uhr)<br />
Info-Telefon (0341) 97 25410<br />
www.blutbank-leipzig.de<br />
Zentraler Empfang<br />
Liebigstraße 20<br />
Telefon (0341) 97 17900<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin<br />
(0341) 97 12222<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie<br />
(0341) 97 17004<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum<br />
(0341) 97 26242<br />
Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967<br />
Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304<br />
Diabeteszentrum (0341) 97 12222<br />
Transplantationszentrum (0341) 97 17271<br />
Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460<br />
Infozentrum für Vergiftungen (0361) 730 730<br />
Kliniksozialdienst (0341) 97 26206<br />
Seelsorge (0341) 97 15965<br />
-15967 und -26126<br />
Detaillierte Informationen zu allen Kliniken und<br />
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www.uniklinik-leipzig.de.