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als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

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GESUNDHEIT<br />

UND MEHR...<br />

17/09 DAS PATIENTENMAGAZIN DES<br />

UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG<br />

IHR PERSÖNLICHES<br />

GRATIS-EXEMPLAR<br />

Ausbildung:<br />

Frühschicht mit der<br />

Schwesternschülerin Seite 6/7<br />

Hohe Investitionen:<br />

3,5 Millionen Euro aus<br />

dem Konjunkturpaket… 3<br />

Getrübte Baby-Freude:<br />

Wie Eltern mit postpartaler<br />

Depression umgehen … 4/5<br />

Foto: Stefan Straube


2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

INHALT<br />

Klinikum intern<br />

Neues aus der Uniklinik. . . . 3<br />

Reportage<br />

Tränen statt Mutterglück –<br />

postpartale Depression . . 4/5<br />

Menschen am Klinikum<br />

Auf Frühschicht mit<br />

Schwesternschülerin Maja6/7<br />

Klinikum 2009<br />

Auf dem Schnellsten Weg<br />

zum Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Universitäts-Leben<br />

Willkommen im<br />

Wilden Osten! . . . . . . . . . . . . 9<br />

Universitäts-Leben<br />

CampusBibo: Lesen und<br />

Lernen rund um die Uhr . . 10<br />

Reise<br />

Italien: Essen wie bei Mamma<br />

Toni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Kultur<br />

Eine Schlangengrube<br />

namens HGB. . . . . . . . . . . . 12<br />

Unterhaltung<br />

Christoph Waltz: Es ist immer<br />

nur Fiktion . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Prävention<br />

Wetterfühligkeit:<br />

Das Gewitter im Kopf. . . . . 14<br />

Wellness & Beauty<br />

Muskeltraining in<br />

kargem Ambiente . . . . . . . 15<br />

Kinderseite<br />

Matse, die kleine Möwe . . . 16<br />

Jugend<br />

Wenn die Schule<br />

Angst macht . . . . . . . . . . . . 17<br />

Ihr Geld, ihr Recht<br />

Verstößt die Riester-Rente<br />

gegen EU-Recht? . . . . . . . . 18<br />

Soziales<br />

Boykott-Aufrufe<br />

per Webseite. . . . . . . . . . . . 19<br />

Sport<br />

Abpfiff bei den Kahns. . 20/21<br />

Rätselseite und Gewinner<br />

der letzten Ausgabe. . . . 22<br />

VA-Hinweise |<br />

TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Steckbrief |<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . 24<br />

KOPF DER WOCHE Igor Jussufow, neuer Eigner der Wadan-Werften<br />

MELDUNGEN<br />

Uniklinik: Expertenrat zu Adipositas<br />

Jeder dritte erwachsene Bundesbürger ist deutlich übergewichtig,<br />

Tendenz steigend: Pro Jahr nimmt jeder Deutsche ein halbes Pfund<br />

zu. Übergewicht ist in der heutigen Gesellschaft ein in jeder Hinsicht<br />

zunehmendes Problem, vor allem in Anbetracht der großen gesundheitlichen<br />

Risiken, die damit einhergehen. Betroffene sind daher aus<br />

medizinischen Gründen dringend angehalten, ihr Gewicht zu reduzieren.<br />

Dies ist besonders wichtig, wenn das starke Übergewicht verbunden<br />

ist mit einer übermäßigen Ansammlung von Fettgewebe im Körper.<br />

Hier spricht man von krankhafter Fettleibigkeit oder Adipositas.<br />

Sie führt in vielen Fällen zu schweren Folgekrankheiten: Diabetes,<br />

Herzinfarkt, Krebs, Arthrose oder Atemwegsleiden. Um hier entgegen<br />

zu wirken, müssen die meisten Betroffenen in relativ kurzer Zeit sehr<br />

viel abnehmen. Mit „normalen“ Diäten stößt man jedoch schnell an<br />

Grenzen. Als hilfreiche Alternative haben sich in den letzten Jahren zunehmend<br />

spezielle operative Methoden durchgesetzt. Initiiert von der<br />

Selbsthilfegruppe für adipöse Menschen, widmet sich jetzt eine Veranstaltung<br />

des Adipositaszentrums der Uniklinik <strong>Leipzig</strong> dem Thema<br />

„Operationsmöglichkeiten bei Adipositas“. Wer schon immer mit Übergewicht<br />

oder Adipositas zu kämpfen hatte, ist herzlich eingeladen, sich<br />

über diese Therapieform zu informieren. Die Veranstaltung findet am<br />

25. August 2009, 16.30 Uhr im Zentrum für Konservative Medizin,<br />

Liebigstr. 20, Konferenzraum 0015/0016 statt. Referent ist Oberarzt<br />

Dr. Arne Dietrich. ukl<br />

Mini-Kunstherz erstm<strong>als</strong> implantiert<br />

Weltweit zum ersten Mal haben Heidelberger Herzchirurgen ein Miniatur-Kunstherz<br />

implantiert. Wie das <strong>Universitätsklinikum</strong> erst Mitte<br />

August mitteilte, erhielt eine 50-Jährige Ende Juli das 92 Gramm leichte<br />

Gerät. „Wir wollten zunächst abwarten, wie es der schwer kranken Frau<br />

hinterher geht“, erklärte Oberarzt Dr. Arjang Ruhparwar. „Die Patientin<br />

hat den dreieinhalbstündigen Eingriff gut überstanden und ist wohlauf.“<br />

Sie habe an einer Herzschwäche gelitten. Nun unterstützt das Kunstherz<br />

dauerhaft das Herz der Frau und pumpt das Blut aus der geschwächten<br />

linken Herzkammer in die Hauptschlagader. Es ist so klein, dass es in den<br />

Herzbeutel eingebettet wird. Frühere Pumpen wogen mehr <strong>als</strong> ein Kilogramm<br />

und passten nicht in den Brustkorb, hieß es. „Ähnlich wie beim<br />

Handy geht der Trend dahin, immer kleinere und leichtere Geräte zu entwickeln“,<br />

sagte Ruhparwar. Das neue Gerät sei das derzeit weltweit<br />

kleinste und könne die Funktion der linken Herzkammer vollständig ersetzen.<br />

Zudem arbeite es besonders leise und effektiv. dpa<br />

Foto: dpa<br />

Der neue Besitzer der insolventenWadan-Werften<br />

in Rostock gilt in<br />

Russland <strong>als</strong> „Mann der Wärme“<br />

mit besten Kontakten in<br />

höchste Moskauer Kreise.<br />

Doch dieses Markenzeichen ist<br />

erst seit einiger Zeit korrekt:<br />

Denn Igor Jussufow löste Anfang<br />

2001 mitten in der<br />

schlimmsten Kältewelle seit<br />

einem halben Jahrhundert<br />

den damaligen Energieminister<br />

Alexander Gawrin ab, dem<br />

Präsident Wladimir Putin<br />

„chronische Unfähigkeit“ im<br />

Umgang mit der kriselnden<br />

Versorgungslage vorgeworfen<br />

hatte. Fortan wurde Jussufow<br />

<strong>als</strong> der Mann wahrgenommen,<br />

der wieder Wärme in die Wohnungen<br />

Sibiriens brachte – er<br />

erwarb sich einen Ruf <strong>als</strong> Retter.<br />

Die engen Verbindungen des<br />

53-Jährigen in den inneren<br />

Zirkel der mächtigen russischen<br />

Energiewirtschaft sind<br />

bis heute geblieben: Während<br />

der Ex-Minister seit 2004<br />

selbst im Aufsichtsrat des<br />

staatlichen Energieriesen Gazprom<br />

sitzt, leitet sein Sohn Witali<br />

die Moskauer Niederlassung<br />

des Pipeline-Konsortiums<br />

Nord Stream – bei dem wiederum<br />

Ex-Bundeskanzler Ger-<br />

REIZTHEMA<br />

hard Schröder eine Führungspostion<br />

inne hat. Das Unternehmen,<br />

an dem Gazprom beteiligt<br />

ist, plant den Bau einer<br />

Leitung von Russland durch<br />

die Ostsee nach Lubmin bei<br />

Greifswald. Nach Einschätzung<br />

der russischen Wirtschaftszeitung<br />

„Wedomosti“<br />

kommt das Geld für den Kauf<br />

der Wadan-Werften – rund 40<br />

Millionen Euro – kaum von Vater<br />

und Sohn allein.<br />

Ein angeblich Vertrauter der<br />

Jussufows sagte dem Blatt,<br />

dass auch die staatliche Schiffbau-Holding<br />

OSK und der Unternehmer<br />

Sergej Pugatschow<br />

Unterstützung leisteten. Pugatschow<br />

gilt <strong>als</strong> Vertrauter des<br />

heutigen Regierungschefs Putin.<br />

Geboren wurde der oft <strong>als</strong> diskret<br />

charakterisierte Jussufow<br />

am 12. Juni 1956 in der Stadt<br />

Derbent in der russischen Teilrepublik<br />

Dagestan im Nordkaukasus.<br />

Nach einem Studium der<br />

Energietechnik und einem Aufenthalt<br />

in Kuba war er nach<br />

dem Ende der Sowjetunion drei<br />

Jahre lang Energieminister. Am<br />

29. Juli 2004 ernannte ihn Putin<br />

zu seinem Sondergesandten<br />

für internationale Energiezusammenarbeit.<br />

dpa/frs<br />

Therapie bei Organspenden<br />

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

(DSO) sieht<br />

Defizite in der psychologischen<br />

Betreuung schwerstkranker<br />

Menschen, die auf ein Spenderorgan<br />

warten. „Außerhalb der Transplantationszentren<br />

gibt es fast keine<br />

begleitende psychotherapeutische<br />

Behandlung für diese Patientengruppe“,<br />

so die geschäftsführende<br />

Ärztin der DSO-Region<br />

Ost, Christa Wachsmuth. Eine<br />

Transplantation sei eine psychische<br />

Extremsituation für Patienten und<br />

Angehörige. In Deutschland warten<br />

derzeit 12 000 Menschen auf<br />

Spenderorgane.<br />

Auch in den Transplantationszentren<br />

an den Unikliniken sei eine<br />

psychologische Betreuung der Patienten<br />

bisher nicht vorgeschrieben,<br />

sagte Wachsmuth. „Die meisten<br />

stellen trotzdem Psychologen<br />

zur Verfügung, aber das reicht<br />

nicht aus.“ Bei niedergelassenen<br />

Psychotherapeuten betrage die<br />

Wartezeit auf einen Behandlungsplatz<br />

oftm<strong>als</strong> mehrere Monate.<br />

„Es sterben aber jeden Tag drei<br />

Patienten auf der Warteliste.“<br />

Nicht jedem Psychotherapeuten<br />

sei zudem die spezielle Problematik<br />

der Organspende vertraut. Die<br />

DSO will gemeinsam mit den Psychotherapeutenkammern<br />

ein<br />

Netzwerk aufbauen, um Betroffenen<br />

rasch professionelle Hilfe zu<br />

ermöglichen.<br />

Der Bedarf an therapeutischem<br />

Beistand hängt nach den Erfahrungen<br />

Wachsmuths sehr stark davon<br />

ab, wie lebensbedrohlich die Situation<br />

für die Patienten und wie lang<br />

die Wartezeit auf ein Organ ist.<br />

„Gerade bei Lungen-, Leber- oder<br />

Herzpatienten, für die alles an der<br />

Transplantation hängt, ist der emotionale<br />

Druck kaum auszuhalten“,<br />

sagte die Medizinerin. „Das ist ein<br />

ganz, ganz schlimmer Zustand.“<br />

Für Nierenpatienten mit besseren<br />

Überlebensaussichten wiederum<br />

sei der Behandlungsaufwand oftm<strong>als</strong><br />

sehr belastend.<br />

Auch nach einer erfolgreichen<br />

Transplantation kämpfen die Patienten<br />

Wachsmuth zufolge häufig<br />

mit psychischen Belastungen. „Sie<br />

haben zum Beispiel Angst, dass<br />

der Körper das neue Organ abstößt.“<br />

Zudem verursachten die<br />

gegen Abstoßungsreaktionen einzunehmenden<br />

Medikamente oft<br />

erhebliche Nebenwirkungen, was<br />

ebenfalls psychisch belastend sein<br />

könne.<br />

Bundesweit wurden nach Angaben<br />

der DSO in den ersten sechs Monaten<br />

dieses Jahres 2047 Organtransplantationen<br />

vorgenommen, im<br />

Vergleichszeitraum 2008 waren es<br />

1984. Die fünf Transplantationszentren<br />

der DSO-Region Ost in<br />

nahmen 211 derartige Eingriffe vor<br />

(2008: 225). dpa


KLINIKUM INTERN 3<br />

ZUWENDUNGSBESCHEID<br />

Finanzspritze fürs Uni-Klinikum<br />

Erst für die kommenden<br />

Jahre<br />

geplante Bauvorhaben<br />

am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Leipzig</strong><br />

(UKL) können dank<br />

Geldern aus dem Konjunkturpaket<br />

II des<br />

Bundes schon jetzt<br />

durchgezogen werden.<br />

Sachsens Wissenschaftsministerin<br />

Eva-<br />

Maria Stange übergab<br />

gestern am UKL einen<br />

Zuwendungsbescheid<br />

in Höhe von 3,5 Millionen<br />

Euro.<br />

„Mit dieser zusätzlichen<br />

Finanzspritze<br />

können kurzfristig Gebäude<br />

saniert, technische<br />

Anlagen erweitert<br />

und zusätzliche Bettenkapazitätengeschaffen<br />

werden“, erklärte<br />

Stange bei der<br />

Übergabe der Sonderzuweisung<br />

an die<br />

UKL-Vorstände Wolfgang<br />

E. Fleig und Matthias<br />

Wokittel. Die Gelder<br />

seien bewilligt<br />

worden, so die SPD-<br />

XXXX<br />

Politikerin, weil die<br />

Projektanträge des Klinikums<br />

stichhaltig seien,<br />

die Baumaßnahmen<br />

durch die fundierte<br />

Vorlaufplanung<br />

rasch umgesetzt werden<br />

könnten und die<br />

<strong>Leipzig</strong>er Universitätsmedizin<br />

in den letzten<br />

Integratives Familienfest am 5. September<br />

Seit April 2008 wird mit<br />

Förderung der Roland-<br />

Ernst-Stiftung für Gesundheitswesen<br />

an der Selbständigen<br />

Abteilung Sozialmedizin<br />

der Medizinischen<br />

Fakultät der Universität <strong>Leipzig</strong><br />

ein „Kompetenzzentrum<br />

für behinderte Eltern in Sachsen“<br />

aufgebaut. Am Sonnabend,<br />

dem 5. September,<br />

soll Bilanz gezogen werden<br />

über den erreichten Stand<br />

der Arbeiten, Ausblick auf die<br />

weitere Entwicklung gegeben<br />

und das sich entwickelnde<br />

Netzwerk fester geknüpft<br />

werden.<br />

Gleichzeitig soll all denen<br />

Dank gesagt werden, die das<br />

Projekt bisher unterstützt haben.<br />

Aus diesem Grund findet<br />

von 10 bis 18 Uhr ein Familientag<br />

in der Philipp-Rosenthal-Straße<br />

55 statt. Während<br />

der Vormittag der wissenschaftlichen<br />

Diskussion<br />

gewidmet ist, soll am Nach-<br />

Jahren im Dreiklang<br />

aus Lehre, Forschung<br />

und Krankenversorgung<br />

einen „deutlichen<br />

Leistungssprung“ gemacht<br />

habe.<br />

Um in den Genuss der<br />

Zuwendungen zu kommen,<br />

musste das UKL<br />

allerdings auch zusichern,<br />

die Fördersumme<br />

aus eigener Kasse<br />

aufzustocken. „Wir stehen<br />

zum Glück wirtschaftlich<br />

so gut da,<br />

dass wir den geforderten<br />

Eigenanteil von<br />

25 Prozent der staatli-<br />

mittag im Garten ein integratives<br />

Familienfest unter dem<br />

Titel „Mobilé“ gefeiert werden.<br />

Im Fachforum am Vormittag<br />

werden aktuelle Forschungsergebnisse<br />

und Beispiele aus<br />

der Praxis vorgestellt, die<br />

Einblick geben in die Lebenssituation<br />

von Familien mit<br />

Handicap und Unterstützungsangebote<br />

für Eltern und<br />

Kinder vorstellen. Eingeladen<br />

sind hierzu sowohl Fachpublikum<br />

<strong>als</strong> auch interessierte<br />

Bürger. Das Fachforum wird<br />

geleitet von Frau Professor<br />

Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller<br />

MPH, komm. Leiterin der<br />

Selbständigen Abteilung Sozialmedizin.<br />

Am Nachmittag gibt es ein<br />

Familienfest mit einem bunten<br />

Programm für die ganze<br />

Familie. Schirmherr des Familienfestes<br />

ist Prof. Dr. med.<br />

Johann Hauss, Vorsitzender<br />

chen Zuwendungen<br />

stemmen können“,<br />

sagte Wokittel, der davon<br />

ausgeht, dass die<br />

Bauprojekte noch in<br />

diesem Jahr abge-<br />

schlossen werden können.<br />

Der Großteil des<br />

Geldes wird in die Sanierung<br />

der MedizinischenBerufsfachschule<br />

des UKL gesteckt.<br />

Mit einer Investitionssumme<br />

von 2,3 Millionen<br />

Euro wird die Einrichtung<br />

in der Richterstraße,<br />

an der derzeit<br />

840 junge Leute<br />

ausgebildet werden,<br />

auf Vordermann gebracht.<br />

Fleig: „Die Unterrichtsmöglichkeiten<br />

erfahren so eine nachhaltige<br />

Verbesserung.“<br />

Freuten sich über 3,5 Millionen Euro Investitionsmittel: Staatsministerin Dr. Eva-<br />

Maria Stange, Prof. Dr. Wolfgang Fleig und Dr. Matthias Wokittel. Foto: N. Rembarz<br />

ROBERT-ERNST-STIFTUNG<br />

Die restlichen Gelder<br />

werden im medizinischen<br />

Viertel in der<br />

Liebigstraße vor allem<br />

für den Ausbau der<br />

Kapazitäten bei der<br />

Patientenversorgung<br />

eingesetzt. „Uns wurde<br />

durch den Krankenhausplan<br />

des Freistaates<br />

für dieses Jahr die<br />

Aufstockung um 60<br />

des Stiftungsrates der Roland-Ernst-Stiftung.<br />

Von 14 bis 18 Uhr laden die<br />

Willkommen zum Familienfest!<br />

Foto: Andrè Kemper<br />

Betten ermöglicht. Die<br />

dafür notwendigen<br />

Umbaumaßnahmen<br />

bestreiten wir nun mit<br />

den Konjunkturmitteln“,<br />

meinte Wokittel.<br />

Erweitert werden unter<br />

anderem die Kapazitäten<br />

in der Kindermedizin,<br />

der Augenklinik<br />

und in der H<strong>als</strong>-,<br />

Nasen- und Ohrenheilkunde.<br />

Vorgesehen ist<br />

ebenso der Ausbau der<br />

Kälteerzeugungsstation.<br />

Stange verwies darauf,<br />

dass die <strong>Leipzig</strong>er Uni-<br />

Medizin insgesamt<br />

rund zehn Millionen<br />

Euro aus dem Konjunkturpaket<br />

bekommt.<br />

Während die 3,5 Millionen<br />

Euro direkt in den<br />

Etat des UKL eingespeist<br />

werden, wird der<br />

andere Teil der Fördermittel<br />

unter der Ägide<br />

des Staatsbetriebes für<br />

Immobilienmanagement<br />

verbaut. Geschaffen<br />

werden soll dabei<br />

beispielsweise eine Bio-<br />

Datenbank am Carl-<br />

Ludwig-Institut der<br />

Universität. Und für einen<br />

neuen Computertomografen<br />

am UKL stellen<br />

Bund und Land im<br />

Rahmen der Hochschulbau-Förderung<br />

1,5 Millionen Euro bereit.<br />

Mario Beck<br />

Mitarbeiter der Selbständigen<br />

Abteilung Sozialmedizin<br />

alle ein zu Spiel, Sport, Spaß,<br />

Informationen zum Thema<br />

Familie, Flohmarkt und vielen<br />

Möglichkeiten, Kontakte<br />

bei Kaffee und Kuchen oder<br />

Bratwurst und Brause zu<br />

knüpfen. Mitwirkende sind<br />

unter anderem das Familienzentrum<br />

Lichtblick, die Gruppe<br />

erleb-bar, das Zentrum für<br />

Integration e. V., Sportstudenten,<br />

Technisches Hilfswerk,<br />

die Johanniter, Feuerwehr,<br />

die Trommler vom<br />

Schloss Schönefeld, die Rollingcats,<br />

die Folk-Band Swedenquell<br />

und der „Marketingchef“<br />

des <strong>Leipzig</strong>er Zoos, Lama<br />

Horst. Die Angebote sind<br />

barrierefrei erreichbar. pm<br />

Weitere Informationen dazu auf<br />

der Homepage der Selbständigen<br />

Abteilung Sozialmedizin:<br />

http://www.unileipzig.de/~sasm/veranstaltungen.htm<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

EDITORIAL<br />

Sehr geehrte Leserinnen,<br />

sehr geehrte Leser!<br />

Mehr <strong>als</strong> 200 junge Frauen und Männer<br />

haben im August ihre Ausbildung an der<br />

Medizinischen Berufsfachschule des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Leipzig</strong> begonnen bzw.<br />

werden sie noch beginnen. Sie erlernen<br />

einen der Ausbildungsberufe, die an der<br />

Medizinischen Berufsfachschule angeboten<br />

werden. In drei Jahren werden sie <strong>als</strong><br />

Diätassistenten, Radiologieassistenten,<br />

Laborassistenten, Physiotherapeuten,<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger<br />

und Geburtshelfer eine<br />

Tätigkeit im Gesundheitswesen aufnehmen.<br />

Am 28. August beenden dagegen<br />

225 frischgebackene Fachkräfte in<br />

diesen Berufen ihre Ausbildungszeit.<br />

Die Medizinische Berufsfachschule ist<br />

damit eine der größten Ausbildungseinrichtungen<br />

der Region und das <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Leipzig</strong> einer der größten<br />

Ausbildungsbetriebe hier in <strong>Leipzig</strong>. Auch<br />

dies ist Teil unserer unfangreichen Aufgaben,<br />

die wir <strong>als</strong> Klinikum der Maximalversorgung<br />

haben: für den Nachwuchs im<br />

Gesundheitswesen zu sorgen. Wir sehen<br />

es <strong>als</strong> unsere unternehmerische Aufgabe<br />

an, hunderten jungen Menschen mit dieser<br />

Ausbildung eine berufliche Perspektive<br />

eröffnen zu können und so auch eine<br />

wichtige gesellschaftliche Funktion wahrzunehmen.<br />

Umso mehr freut es uns daher, dass für<br />

die Sanierung und Modernisierung unserer<br />

Medizinischen Berufsfachschule nun<br />

auch aus dem Konjunkturpaket II 2,3 Millionen<br />

Euro zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Somit können wir in einem zweiten<br />

Bauabschnitt den Auszubildenden eine<br />

hoch moderne Infrastruktur zur Verfügung<br />

stellen. Frau Staatsministerin Stange,<br />

die uns den Fördermittelbescheid<br />

überbrachte, sieht in diesen zusätzlichen<br />

Mitteln eine weitere wichtige Unterstützung<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s, um beste<br />

Voraussetzungen für eine hervorragende<br />

Ausbildung zu schaffen.<br />

Ihr<br />

Dr. Matthias Wokittel<br />

Kaufmännischer Vorstand


4 REPORTAGE<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Zerreißprobe: Starke Nerven und ein starker Partner sind gefragt, um die Mutter angemessen zu entlasten.<br />

Fotos: mediaport<br />

Tränen statt Mutterglück –<br />

Die Zweifel kamen rasch:<br />

„Es fing einen Tag nach<br />

der Geburt an, ich suchte<br />

immer diese tollen Gefühle und<br />

das Mutterglück. Leider hatte<br />

ich keine und begann zu zweifeln,<br />

ich heulte die ganze Zeit.<br />

Ich bereute es, ein Kind bekommen<br />

zu haben und ich<br />

wollte mein altes Leben wieder<br />

haben“, so beschreibt eine 22jährige<br />

Mutter in einem Internetforum<br />

ihre Gefühle kurz<br />

nach der Geburt ihres ersten<br />

Kindes. Wie viele andere Mütter<br />

litt sie unter postpartalen,<br />

<strong>als</strong>o nach der Geburt auftretenden,<br />

Depressionen.<br />

Bei jeder zweiten Frau tritt in<br />

der ersten Zeit<br />

nach der Geburt<br />

ein postpartales<br />

Stimmungstief,<br />

oder auch „Baby-Blues“<br />

oder<br />

„Heultage“ genannt, auf. In<br />

dieser Zeit sind die Frauen<br />

sehr schnell reizbar, leiden an<br />

Stimmungsschwankungen,<br />

sind traurig und weinen oft,<br />

ohne wirklich Gründe dafür<br />

nennen zu können.<br />

„Ich bin jeden Tag todmüde<br />

und breche in Tränen aus. Ich<br />

fühle eine ganz tiefe Verzweiflung<br />

in mir drin und weiß<br />

überhaupt nicht, wo die herkommt.<br />

Ich habe ein super tolles<br />

Baby, einen tollen Mann,<br />

viele Freunde und soziale Kontakte“,<br />

schreibt eine 32-jährige<br />

Mutter eines neun Monate alten<br />

Sohnes im Forum.<br />

„Der Baby-Blues ist bei den<br />

Müttern schon fast normal, jedoch<br />

sollte man diesen Zustand<br />

nicht unterschätzen.<br />

Dauert er sehr lange an und<br />

die Frau ist mit den einfachsten<br />

Dingen im Alltag überfordert,<br />

sollte man einen Arzt zu<br />

Rate ziehen“, erklärt Dr. Katarina<br />

Stengler.<br />

Sie leitet die Allgemeinambulanz<br />

und Ambulanz für<br />

Zwangserkrankungen in der<br />

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie<br />

in der Universitätsklinik.<br />

In ihre Sprechstunde kommen<br />

auch<br />

Mütter, die<br />

unter verschiedenen<br />

Formen der<br />

postpartalen<br />

Depression leiden.<br />

„Ich begann zu zweifeln,<br />

heulte die ganze Zeit.“<br />

Ein temporäres Stimmungstief<br />

weitet sich bei 10 bis 15 Prozent<br />

der Mütter zu einer postpartalen<br />

Depression aus. Interessen-<br />

und Hoffnungslosigkeit<br />

kennzeichnen dieses Krankheitsbild.<br />

Es treten die typischen<br />

Symptome einer bisweilen<br />

schweren Depression auf.<br />

Die Mutter ist nicht nur traurig<br />

und weint, sie kann Schuldund<br />

Wertlosigkeitsgefühle haben,<br />

leidet unter Angst- und Panikattacken.<br />

Dies kann dazu<br />

führen, dass sie nicht mehr in<br />

der Lage ist, dem neugeborenen<br />

Kind die notwendige Fürsorge<br />

zukommen zu lassen.<br />

Manchmal sind die Selbstzweifel<br />

und Versagensängste der betroffenen<br />

Mütter so groß, dass<br />

sie an Selbstmord denken müssen.<br />

Viele Frauen verstummen<br />

angesichts der „unmütterlichen“<br />

Gefühle. „Ich habe mich<br />

wochenlang geschämt, habe<br />

mich nicht getraut mit jemandem<br />

über mein größtes Problem<br />

zu reden, habe immer die<br />

perfekte Hausfrau, Ehefrau und<br />

Mutter gespielt. Ich habe oft geweint,<br />

mir Schmerzen zugefügt<br />

und ganz schlimme Gedanken<br />

gehabt“, schreibt eine Nutzerin<br />

in einem Internetforum für Betroffene.<br />

Die <strong>Leipzig</strong>er Journalistin und<br />

Medienexpertin Wenke Rösler<br />

ist gerade Mutter geworden<br />

und kennt diese Probleme<br />

auch. „In der Zeit im Krankenhaus<br />

gab es auch eine Psychotherapeutin.<br />

Aber in dem Moment,<br />

<strong>als</strong> sie bei mir war,<br />

konnte ich einfach nicht darüber<br />

sprechen, dass nicht alles<br />

okay war.“<br />

Hilfe finden die Betroffenen<br />

dann bei Fachärzten. Dr.<br />

Yvonne Burgos arbeitet seit<br />

März in der Ambulanz der Klinik<br />

und Poliklinik für Psychiatrie<br />

und ist dort für die Sprechstunde<br />

verantwortlich: „Diese<br />

Mutter-Kind-Sprechstunde ist<br />

noch relativ neu in unserer Kli-<br />

Die bittere Wahrheit in den betroffenen Familien: „Mutterglück“<br />

fühlt man nicht immer rund um die Uhr.<br />

nik.“ Dr. Burgos erstellt in der<br />

Sprechstunde durch ausführliche<br />

Gespräche erst einmal eine<br />

genaue Diagnose. Dabei unterscheidet<br />

sie zwei Patientengruppen.<br />

„Es gibt Frauen, die<br />

schon unter einer Depression<br />

oder anderen psychiatrischen<br />

Vorerkrankungen leiden und<br />

auf die nun mit der Geburt eine<br />

neue Stresssituation zukommt.“<br />

Die andere Gruppe<br />

seien Frauen, die noch nie unter<br />

einer psychischen Erkrankung<br />

gelitten haben.<br />

Bei der Behandlung der Patientin<br />

entscheidet man dann<br />

individuell nach Art und Ausprägung<br />

der Symptome, ob einepsychothe-<br />

rapeutische<br />

Therapie ausreicht<br />

oder ob<br />

mit Medikamentenbehandelt<br />

werden muss.<br />

Je nach dem, wie stark sich die<br />

Symptome zeigen, geschieht<br />

dies zum einen ambulant. Die<br />

Patientin kommt dann regelmäßig<br />

zur Sprechstunde. Bei<br />

schweren Fällen, zum Beispiel<br />

bei einer Selbstmordgefährdung,<br />

bekommt die Frau ein<br />

Zimmer auf der Station und<br />

kann so rund um die Uhr betreut<br />

werden. In der Klinik für<br />

Psychiatrie gibt es seit kurzem<br />

auch ein Mutter-Kind-Zimmer:<br />

„So kann die Beziehung zwischen<br />

Mutter und Kind gestärkt<br />

und den Müttern der Umgang<br />

mit ihrem Kind erleichtert werden.<br />

Oft erzählen die betroffenen<br />

Frauen, dass die schlimmste<br />

Zeit immer die war, wenn sie<br />

von ihrem Kind getrennt waren“,<br />

erzählt Dr. Katarina<br />

Stengler.<br />

Eine psychotherapeutische Sitzung<br />

ist immer individuell. Je<br />

nachdem, wie sehr die Mutter<br />

belastet ist und wie ihr jeweiliges<br />

Lebensumfeld aussieht.<br />

Möglich ist eine Gesprächsoder<br />

Verhaltenstherapie. „Bei<br />

der Verhaltenstherapie lernen<br />

Frauen, die sich auch sonst unter<br />

großen Druck setzen und<br />

immer alles richtig machen wollen,<br />

dass am<br />

Anfang Schwie-<br />

Hilfe finden die Familien rigkeitenauf- an der Uniklinik. tauchen können<br />

und die auch<br />

ganz normal<br />

sind. Sie müssen lernen, dass<br />

nicht immer alles perfekt läuft.“<br />

erklärt Dr. Burgos. So lernen<br />

Mütter, wie sie ihren Tag neu<br />

strukturieren können. „Wir zeigen<br />

Müttern ihre eigenen Belastungsgrenzen<br />

zu erkennen und<br />

Strategien zur Stressbewältigung<br />

anzuwenden.“ Es müsse<br />

auch babyfreie Zeiten geben<br />

und Raum für sich selbst. Um<br />

sich mit Freunden zu treffen.<br />

Oder einfach, um zum Friseur<br />

oder zur Kosmetikerin gehen.<br />

Um für ein wenig Entspannung<br />

zu sorgen und neue Energie zu<br />

tanken, meint die Fachärztin.


Hilfe an der Uniklinik: Frau Dr. Stengler führt vor jeder Therapie ein ausführliches<br />

Gespräch mit der Patientin. Fotos: mediaport<br />

5<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr ...<br />

… wie Familien mit postpartalen Depressionen umgehen<br />

Dass das Umfeld besonders<br />

wichtig ist, weiß auch Wenke<br />

Rösler. „Die Unterstützung<br />

durch den Partner und die Familie<br />

ist sehr wichtig. Man<br />

muss ja auch mal ganz normale<br />

Sachen machen, wie duschen<br />

gehen, Essen machen oder auf<br />

Toilette gehen und das geht<br />

nicht wenn das Baby die ganze<br />

Zeit schreit. Da braucht man jemanden,<br />

der da ist und sich mit<br />

darum kümmert.“ Auch das soziale<br />

Umfeld muss lernen, dass<br />

die Geburt eines Kindes für<br />

manche Frauen eine psychische<br />

Belastung darstellen<br />

kann. „Wichtig ist, dass die Familie<br />

und Freunde verstehen,<br />

dass die postpartale Depression<br />

eine Krankheit ist und dass die<br />

Mutter nichts dafür kann“, erklärt<br />

Dr. Stengler. Der Vater, die<br />

Eltern und Freunde der Betroffenen<br />

können, wenn ge-<br />

Postpartales Stimmungstief:<br />

Das postpartale Stimmungstief<br />

wird auch „Heultage“ oder „Baby-Blues“<br />

genannt. Es tritt in den<br />

ersten Wochen nach der Schwangerschaft<br />

auf und betrifft circa<br />

50 bis 60 Prozent der Mütter.<br />

Beim „Baby-Blues“ handelt es<br />

sich um eine zeitlich begrenzte,<br />

oft vorkommende Erscheinung<br />

und ist nicht zwingend behandlungsbedürftig.<br />

Trotzdem sollte<br />

wünscht, an den therapeutischen<br />

Sitzungen im Klinikum<br />

teilnehmen oder die Planung<br />

des Tages mit gestalten.<br />

Einen großen Einfluss auf die<br />

Betroffene können auch Ärzte,<br />

Hebammen und Schwestern<br />

nehmen, die nach der Geburt<br />

für die Frau da sind und bei<br />

den ersten Anzeichen einer Depression,<br />

Spezialisten hinzurufen.<br />

Die Ärzte der Klinik für<br />

Psychiatrie arbeiten deshalb<br />

eng mit den Kollegen der Frauenklinik<br />

zusammen. Bei akuten<br />

Fällen reagiert das Team um<br />

Frau Dr. Stengler sofort und<br />

kann so sehr schnell helfen.<br />

Bei der schwersten Form postpartaler<br />

Erkrankungen, die<br />

Psychose, hilft eine stationäre<br />

und medikamentöse Behandlung.<br />

Etwa drei von 1000 Frau-<br />

dieser Zustand beobachtet werden.<br />

Wenn die schlechte Stimmung<br />

ungewöhnlich lange anhält,<br />

kann dies das erste Anzeichen<br />

einer Depression sein.<br />

Postpartale Depression: Die<br />

postpartale Depression ist eine<br />

ernstzunehmende Erkrankung<br />

und kann ungefähr bei jeder<br />

zehnten bis fünfzehnten Frau<br />

nach der Geburt auf.<br />

en sind davon betroffen. Die<br />

Psychose äußert sich unterschiedlich.<br />

Manische Phasen<br />

wechseln häufig mit depressiven<br />

ab. Die Betroffenen sind<br />

mal sehr aktiv aber auch unproduktiv,<br />

dann wieder antriebs-,<br />

bewegungs- und teilnahmslos.<br />

In beiden Phasen<br />

können psychotische Symptome<br />

hinzukommen. Die Frauen<br />

haben dann Wahnvorstellungen<br />

oder Halluzinationen, erleben<br />

Dinge, die im Normalen nicht<br />

vorkommen. In so einem Fall<br />

ist es wichtig, die Mutter rund<br />

um die Uhr zu betreuen und<br />

nicht allein zu lassen. Dabei ist<br />

es nicht zwingend notwendig,<br />

die Mutter vom Kind zu trennen.<br />

„Das hängt von der Ausprägung<br />

der Symptome ab und<br />

kann individuell entschieden<br />

werden. Der Kontakt zum Kind<br />

ist trotzdem sehr wichtig“,<br />

+++ Postpartale Krankheitsbilder +++<br />

Typische Symptome einer Depression<br />

sind: Antriebslosigkeit,<br />

fehlende Lebensfreude, innere<br />

Leere und Traurigkeit, vermindertes<br />

Selbstwertgefühl, schwindendes<br />

Interesse, Schuldgefühle.<br />

In einigen Fällen können<br />

Angst- und Zwangssymptome begleitend<br />

auftreten. Behandelt<br />

werden postpartale Depressionen<br />

sowohl psychotherapeutisch<br />

<strong>als</strong> auch mit Medikamenten.<br />

Mit der Hilfe des Umfeldes oder einer Therapie lassen sich auch stressige Situationen<br />

mit Gelassenheit begegnen.<br />

meint Dr. Stengler weiter. Die<br />

Frauen werden dann mit Psychopharmaka<br />

und Psychotherapien<br />

behandelt.<br />

Grundsätzlich ist die Behandlung<br />

einer postpartalen Erkrankung,<br />

insbesondere einer postpartalen<br />

Depression erfolgreich<br />

und verhindert keinesfalls eine<br />

gesunde und glückliche Mutter-<br />

Kind-Beziehung. Die Ursachen<br />

für postpartale Erkrankungen<br />

sind sehr verschieden. Einen<br />

großen Anteil haben hormonelle<br />

Veränderungen, die mit einer<br />

Schwangerschaft und der Geburt<br />

einhergehen. Außerdem<br />

spielen auch soziale Faktoren eine<br />

Rolle. „Mein Partner hat mich<br />

verlassen und ich war so überfordert<br />

mit allem. Von der Familie<br />

und Freunden habe ich kaum<br />

Unterstützung bekommen“,<br />

schreibt eine Mutter im Internet-<br />

Postpartale Psychose: Die postpartale<br />

Psychose ist die<br />

schwerste Form der postpartalen<br />

Erkrankungen. Nur circa eine<br />

bis drei Frauen unter 1000 sind<br />

davon betroffen. Sie tritt meist<br />

innerhalb der ersten zwei Wochen<br />

nach der Geburt auf. Während<br />

einer Psychose leidet die<br />

Mutter an extremen Angstzuständen,<br />

hat Wahnvorstellungen und<br />

Halluzinationen. Bei einer Psy-<br />

forum. Diese neue Situation alleine<br />

zu schultern, bedeutet für<br />

die Mütter viel Stress, was zu<br />

Depressionen führen kann,<br />

meint auch Dr. Burgos. Verlief<br />

die Geburt sehr traumatisch,<br />

hatte die Frau vielleicht schon<br />

mal eine Fehlgeburt oder musste<br />

ein Kaiserschnitt vorgenommen<br />

werden, kann das ebenfalls eine<br />

Depression auslösen.<br />

Aber man kann vorbeugen.<br />

Dr. Stengler empfiehlt: „Während<br />

der Schwangerschaft Situationen,<br />

wie beispielsweise<br />

einen Umzug und andere stressige<br />

Ereignisse, die ein großes<br />

Konfliktpotenzial in sich tragen,<br />

vermeiden. Eine gesunde<br />

Schwangerschaft, in der Erholungs-<br />

und Belastungsphasen<br />

ausgewogen sind, ist schon eine<br />

gute Vorbeugung.“<br />

Anne Petzold/mana<br />

chose ist meist eine stationäre<br />

und immer medikamentöse Behandlung<br />

notwendig. Bei postpartalen<br />

Erkrankungen wird während<br />

einer stationären Behandlung<br />

immer häufiger sogenanntes<br />

„rooming-in“ das heißt eine<br />

Behandlung der erkrankten Mutter<br />

und ihres Säuglings angeboten,<br />

um eine Trennung des Kindes<br />

von der Mutter zu vermeiden.


6 MENSCHEN AM KLINIKUM<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

PORTRÄT<br />

„Nützlich zu sein ist ein gutes Gefühl“ –<br />

Auch das gehört zum Aufgabengebiet der künftigen Krankenschwester – Betten beziehen. Stationsschwester Gudrun<br />

Eberlein gibt Maja Scharfe Hinweise, wie das am schnellsten gelingt. Fotos: Stefan Straube<br />

Morgens sechs Uhr auf<br />

der Station für Pulmologie<br />

an der Universitätsklinik.<br />

Die Auszubildende Maja<br />

Scharfe beginnt ihren Dienst.<br />

Der Morgen beginnt ruhig. Der<br />

Nachtdienst übergibt die<br />

Schicht während des Frühstückes<br />

an den Frühdienst. Das<br />

Team unterhält sich rege über<br />

die Geschehnisse der vergangenen<br />

Nacht und die Schwestern<br />

der Frühschicht schreiben<br />

Wichtiges mit. Um 6.30 Uhr beginnt<br />

Maja ihre Runde auf der<br />

Station. Klopf, klopf und mit einem<br />

freundlichen „Guten Morgen“<br />

tritt sie in die Patientenzimmer.<br />

„Als erstes messe ich<br />

jetzt bei den Patienten den Blutdruck,<br />

Temperatur und Puls“,<br />

erklärt sie. Obwohl sie erst ihr<br />

zweites Lehrjahr begonnen hat,<br />

wirkt sie schon routiniert.<br />

Trotzdem gibt es keine Massenabfertigung,<br />

mit jedem Patienten<br />

ist ein kurzes Gespräch<br />

möglich: „Guten Morgen Herr<br />

Müller, mal schauen ob ihr<br />

Blutdruck heut wieder bei 105<br />

zu 70 liegt, wie die letzten Tage.<br />

Ich glaube ja er ist höher“,<br />

meint Maja. Herr Müller antwortet<br />

lächelnd: „Nein, ich denke<br />

er ist wieder genau so wie<br />

gestern.“ Herr Müller behält<br />

Recht und Maja hat ihre kleine<br />

Wette an diesem Morgen verloren.<br />

„Leider bleibt immer sehr<br />

wenig Zeit, sich mit den Patienten<br />

zu unterhalten, aber ich<br />

nutze jede Möglichkeit“, erzählt<br />

die Zwanzigjährige.<br />

Die Station erwacht. Die<br />

Schwestern wuseln über den<br />

hellen, freundlichen Gang, gehen<br />

in die Zimmer hinein und<br />

rufen sich auf dem Gang Neuigkeiten<br />

hinterher. Der Umgang<br />

unter den Schwestern ist<br />

freundlich und ruhig, nur in<br />

hektischen Situationen wird der<br />

Ton auch mal etwas rauer. „Bis<br />

jetzt hatte ich eigentlich noch<br />

keine Probleme mit den<br />

Schwestern auf den Stationen“,<br />

erzählt die Auszubildende. Bisher<br />

war sie schon auf der<br />

Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgischen<br />

Station und der Station<br />

für Gefäßchirurgie und<br />

Urologie. Seit Beginn des neuen<br />

Schuljahres ist sie nun auf der<br />

Station für Pulmologie, auf der<br />

Patienten mit Lungenerkrankungen<br />

behandelt werden.<br />

Den theoretischen Teil ihrer<br />

Ausbildung absolviert Maja in<br />

der Medizinischen Berufsfachschule<br />

in <strong>Leipzig</strong>. „Im Normalfall<br />

wechseln die Schüler und<br />

Schülerinnen immer im zweiwöchigen<br />

Rhythmus zwischen<br />

Schule und Praxis. Wir sind<br />

sehr froh, mit dem Uniklinikum<br />

zusammenarbeiten zu können.<br />

Es bietet die perfekte Grundla-<br />

ge für unsere Auszubildenden“,<br />

erklärt Dr. Anette Drescher. Sie<br />

ist seit 1997 die Schulleiterin<br />

der Einrichtung. Neben der<br />

Krankenpflege werden hier<br />

auch Diätassistenten, Radiologieassistenten,<br />

Orthopisten,<br />

Hebammen, Kinderkrankenpfleger,<br />

Physiotherapeuten und<br />

Laborassistenten ausgebildet.<br />

Fachbereichsleiterin für Krankenpflege<br />

ist Sonnhill Müller:<br />

„Neben dem geforderten Re<strong>als</strong>chulabschluss<br />

und einem<br />

Praktikum im medizinischen<br />

Bereich muss der Bewerber<br />

auch wichtige persönliche Eigenschaften<br />

wie Einfühlsamkeit,<br />

Offenheit, Ehrlichkeit und<br />

Pünktlichkeit mitbringen. Außerdem<br />

muss er gut mit Menschen<br />

umgehen können und<br />

hilfsbereit sein.“<br />

Die Ausbildung dauert insgesamt<br />

drei Jahre und beginnt im<br />

März oder im September. Nur<br />

42 Bewerber bekommen einen<br />

Ausbildungsplatz. Fast 600 Jugendliche<br />

haben sich in diesem<br />

Jahr für eine Ausbildung zum<br />

Krankenpfleger beworben, erzählt<br />

Dr. Müller: „Auch immer<br />

mehr Jungen bewerben sich für<br />

einen Beruf in der Krankenpflege.“<br />

Bei Maja ging der Bewerbungsprozess<br />

sehr schnell: „Nach<br />

meinem freiwilligen sozialen<br />

Eines der vielen täglichen Rituale: Pulsmessung<br />

bei einer Patientin.<br />

Jahr in der Neurologischen Rehaklinik<br />

in Beelitz stand für<br />

mich fest, eine Ausbildung zur<br />

Krankenpflegerin zu machen.<br />

Ich bewarb mich für den Ausbildungsbeginn<br />

im März und<br />

drei Tage nachdem ich die Unterlagen<br />

eingereicht hatte, bekam<br />

ich einen Anruf, dass ich<br />

schon im September mit der<br />

Ausbildung beginne könne“, erzählt<br />

sie. Da alles so schnell<br />

ging, konnte sich die <strong>Leipzig</strong>erin<br />

gar keine großen Gedanken<br />

machen, was nun alles auf sie<br />

zukommt.<br />

„Ich erwartete nur, dass ich einen<br />

guten Überblick über ganz<br />

verschiedene Bereiche bekomme,<br />

viele Tätigkeiten einer Pflegerin<br />

durchführen sowie Patienten<br />

und Ärzte in jeglicher<br />

Form unterstützen kann.“ Ihre<br />

Erwartungen haben sich im<br />

Großen und Ganzen bestätigt.<br />

„Ich würde mir nur manchmal<br />

wünschen, schon mehr machen<br />

zu können und das einem noch<br />

mehr gezeigt und beigebracht<br />

wird. Aber dazu fehlt manchmal<br />

die Zeit und bei so vielen<br />

Schülern verstehe ich auch,<br />

dass das nicht immer so möglich<br />

ist.“<br />

In der Krankenpfleger-Ausbildung<br />

hat sich vieles grundlegend<br />

geändert. „Es wird jetzt<br />

nicht mehr nach einzelnen Fä-<br />

chern unterrichtet, sondern<br />

nach Themenfeldern. Da ist<br />

komplexes Denken gefragt. In<br />

der Praxis können Krankenpfleger<br />

heute nicht nur auf den<br />

Stationen sondern auch im ambulanten<br />

Bereich eingesetzt<br />

werden, Patienten zu Fragen<br />

der Gesundheitserhaltung beraten<br />

und sowohl in der häuslichen<br />

Pflege <strong>als</strong> auch in Sozialdiensten<br />

mitarbeiten, erklärt<br />

Dr. Müller. Nach drei Jahren<br />

müssen die Auszubildenden<br />

mündliche, schriftliche und<br />

praktische Prüfungen ablegen.<br />

Im Praxisteil wird sechs Stunden<br />

lang die Arbeit der Azubis<br />

auf der Station geprüft. „Dabei<br />

müssen die Prüflinge alles zeigen,<br />

was zum Pflegeberuf dazugehört,<br />

auch zum Beispiel Pflegepläne<br />

erstellen.“<br />

Es ist mittlerweile acht Uhr.<br />

Maja hat ihre erste Runde geschafft.<br />

Nun müssen die gemessenen<br />

Werte in die Patientenakten<br />

eingetragen werden.<br />

Plötzlich piept es, sie schaut an<br />

die Decke „Ich muss mal<br />

schnell in die 38!“, ruft sie und<br />

läuft los. Ein älterer Mann hat<br />

die Klingel betätigt, er braucht<br />

ein neues Nachthemd. „Wenn<br />

es klingelt, gehe ich sofort in<br />

das Zimmer und schaue was<br />

los ist.“ Meistens müsse sie jedoch<br />

noch einer erfahrenen<br />

Schwester Bescheid sagen, ...


MENSCHEN AM KLINIKUM 7<br />

denn <strong>als</strong> Auszubildende darf sie<br />

vieles noch nicht allein machen.<br />

Als nächstes wäscht Maja eine<br />

ältere Dame. Sie bereitet eine<br />

Schüssel mit Wasser vor, legt<br />

zwei Handtücher und zwei<br />

Waschlappen hinzu: „Einen<br />

für Obenrum und einen für Untenrum“,<br />

sagt Maja augenzwinkernd.<br />

Dann berät sie die<br />

Patientin noch welches T-Shirt<br />

heute am besten passt. „Ich<br />

finde die Zeit, mit den Patienten<br />

immer ganz toll. Und ich<br />

habe auch generell keine Berührungsängste,<br />

schon von<br />

Anfang an“, erzählt die Azubine.<br />

Trotzdem müsse man zwischen<br />

Arbeit und Privatleben<br />

unterscheiden können: „Natürlich<br />

lässt es mich nicht kalt,<br />

wenn jemand auf meiner Station<br />

stirbt oder ich mit schlimmen<br />

Schicksalen konfrontiert<br />

werde. Aber noch kann ich das<br />

ganz gut trennen“, erzählt Maja.<br />

Falls es doch einmal Probleme<br />

gibt, die die Azubis belasten,<br />

finden sie Hilfe in der Schule.<br />

„Wir haben einmal den Themenbereich,<br />

der sich mit der<br />

Gesprächsführung beschäftigt,<br />

und ein Seminar zur Sterbebegleitung,<br />

in dem wir die Auszubildenden<br />

mit solchen Konflikten<br />

konfrontieren. Außerdem<br />

gibt es in der Schule einen Ver-<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

... eine Morgenschicht mit Schwesternschülerin Maja<br />

Wichtiger Bestandteil der Ausbildung: Zuhören. Denn Tipps und Erfahrungsberichte erfahrener Kollegen,<br />

wie hier Stationsschwester Yvonne Marquardt, sind Gold wert für Maja Scharfe.<br />

trauenslehrer und die jeweiligen<br />

Fachlehrer“, meint Sonnhill<br />

Müller. Auch die Schwestern<br />

auf der Station hätten immer<br />

ein offenes Ohr für die<br />

Sorgen und Probleme der Azubis.<br />

Maja musste diese Hilfe bisher<br />

noch nicht in Anspruch nehmen,<br />

obwohl sie schon viel erlebt<br />

hat. „Einmal war ich gera-<br />

de in die Umkleide gegangen<br />

und wollte nach Hause fahren,<br />

<strong>als</strong> eine Schwester um Hilfe<br />

rief. Die Narbe eines Patienten,<br />

der an der H<strong>als</strong>schlagader operiert<br />

wurde, war aufgeplatzt.<br />

Ich half der Schwester so gut<br />

ich konnte. Erst <strong>als</strong> ich vor der<br />

Klinik stand habe ich richtig<br />

realisiert, was da gerade passiert<br />

ist. Es war ein richtig gu-<br />

tes Gefühl, nützlich gewesen zu<br />

sein.“<br />

Auf der Station wird es plötzlich<br />

unruhig. Schwestern laufen,<br />

ein Arzt eilt mit wehendem<br />

Kittel in ein Zimmer. Eine Pa-<br />

Maja Scharfe im Gespräch mit einem Patienten. In einem pflegerischen Beruf tätig zu sein, heißt<br />

auch immer, ein offenes Ohr für die „Schützlinge“ zu haben. Fotos: Stefan Straube<br />

Schwesternschülerin Maja bei ihrem täglichen Rundgang auf Station.<br />

Hier wird gerade die Temperatur gemessen.<br />

tientin hat aufgehört zu atmen.<br />

Sie wird wiederbelebt und<br />

dann beatmet. Maja kann bei<br />

solchen Fällen <strong>als</strong> Auszubilden-<br />

de nichts machen. Die ältere<br />

Dame wird stabilisiert und später<br />

auf die Intensivstation gebracht.<br />

Maja bestückt währenddessen<br />

einen kleinen Wagen<br />

mit Bettzeug und anderen<br />

Utensilien. Eine Urinprobe<br />

schickt sie per Rohrpost ins Labor.<br />

Im Geräteraum putzt sie<br />

die Armaturen. „Natürlich machen<br />

diese Putzarbeiten keinen<br />

großen Spaß, aber was sein<br />

muss, muss sein. Wenn ich auf<br />

den Zimmern Staub wische,<br />

nutze ich immer die Gelegenheit,<br />

mit den Patienten zu sprechen.“<br />

Kurz nach neun Uhr – Maja<br />

kann eine kleine Pause machen.<br />

„Die Frühschicht ist<br />

schon immer die stressigste<br />

Zeit, weil man viele Patienten<br />

versorgen muss“, stellt sie fest.<br />

In einem halben Jahr stehen<br />

die Zwischenprüfungen an und<br />

in zwei Jahren ist sie dann fertig<br />

mit ihrer Ausbildung. Sie<br />

möchte unbedingt nach der<br />

Ausbildung ein Medizinstudium<br />

beginnen. „Worauf ich<br />

mich dann einmal spezialisieren<br />

möchte, weiß ich jetzt noch<br />

nicht. Das wird sich bestimmt<br />

noch oft ändern bis es soweit<br />

ist“, erzählt Maja und beißt genüsslich<br />

in ihr mitgebrachtes<br />

Brötchen.<br />

Anne Petzold/ Marion Nagel


8 KLINIKUM 2009<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

KRANKENTRANSPORTDIENST<br />

Auf dem schnellsten Weg zum Ziel<br />

Sie gehören zum Bild<br />

eines jeden Klinikums:Krankenträger,<br />

die Patienten von<br />

A nach B transportieren.<br />

Im Uniklinikum <strong>Leipzig</strong><br />

sind sie jetzt immer häufiger<br />

zu sehen, denn mit<br />

dem Bau von Operativem<br />

Zentrum, dem Zentrum<br />

für Frauen- und Kindermedizin<br />

und dem Zentrum<br />

für Konservative<br />

Medizin wurde auch der<br />

Krankentransport am<br />

UKL reformiert: Während<br />

die Patienten vorher<br />

hauptsächlich mit dem<br />

Krankenwagen zu den<br />

weit auseinander liegenden<br />

Klinikgebäuden gefahren<br />

werden mussten,<br />

können sie heute innerhalb<br />

des gesamten Klinikkomplexes<br />

in der Liebigstraße<br />

„von Hand“ transportiert<br />

werden.<br />

Das übernimmt das Personal<br />

des Krankentransportdienstes<br />

(KTD), welches<br />

sich aus festangestellten<br />

Mitarbeitern und<br />

Zivildienstleistenden zusammensetzt,<br />

die im<br />

3-Schichtdienst arbeiten.<br />

Hinter dem Abholen, Hinbringen<br />

und Abliefern<br />

von Patienten steht eine<br />

Logistik, die für den zu<br />

Transportierenden in der<br />

Regel nicht sichtbar ist.<br />

„Unser Ziel ist, dass der<br />

Transport für den Patienten<br />

so angenehm wie<br />

möglich ist und er von<br />

der ganzen Organisation<br />

nichts mitbekommt“, sagt<br />

Elke Matthiaschk, die <strong>als</strong><br />

Projektleiterin zusammen<br />

mit Fahrdienstleitung<br />

und den Disponenten des<br />

KTD für den Aufbau eines<br />

zentralen Transportdienstes<br />

in den Neubauten<br />

zuständig ist.<br />

In Bezug auf die rasante<br />

Entwicklung des Projektes<br />

sprechen die Zahlen<br />

eine deutliche Sprache:<br />

„Anfänglich absolvierte<br />

der KTD im Operativen<br />

Zentrum und im Zentrum<br />

für Frauen- und Kindermedizin<br />

ungefähr 5000<br />

Transporte pro Monat.<br />

Mit dem Einzug der Stationen<br />

in das Zentrum für<br />

Konservative Medizin Anfang<br />

diesen Jahres führten<br />

wir dann schon zwischen<br />

6000 und 7000<br />

Transporte durch. Mittlerweile<br />

ist die Zahl auf<br />

über 12 000 Transporte<br />

angestiegen“, resümiert<br />

Elke Matthiaschk. Die<br />

Transporte mit dem<br />

Krankenwagen hingegen<br />

sind seit 2007 rückläufig<br />

die von den externen Gebäuden<br />

des UKL beansprucht<br />

werden. Für die<br />

Regelung dieser Fahrten<br />

außerhalb des Neubaukomplexes<br />

in der Liebigstraße<br />

ist das Disponenten-Team<br />

des KTD ebenfalls<br />

verantwortlich.<br />

Einer der insgesamt acht<br />

Disponenten ist Jens Weber.<br />

Er beschreibt die<br />

Vorteile eines solchen<br />

zentralen Krankentransportes:<br />

„Die Transporte<br />

gehen auf diese Weise<br />

wesentlich schneller <strong>als</strong><br />

mit dem Krankenwagen<br />

und sind für die Patienten<br />

auch angenehmer. Wenn<br />

man <strong>als</strong> Patient Schmerzen<br />

hat und dann zuerst<br />

auf eine Trage gehoben<br />

wird, auf dieser in den<br />

Wagen geschoben und<br />

nach vielleicht unruhiger<br />

Fahrt schließlich wieder<br />

am Klinikum ausgeladen<br />

und auf ein Bett umgelagert<br />

werden muss, kann<br />

das sehr anstrengend<br />

sein. Das Ganze wiederholt<br />

sich dann beim<br />

Rücktransport. Im Unterschied<br />

dazu bleiben die<br />

Patienten beim Haustransport<br />

in ihrem Bett<br />

liegen, müssen maximal<br />

noch auf den OP-Tisch<br />

gehoben werden und gelangen<br />

dann wieder ohne<br />

große Unterbrechungen<br />

zurück auf die Station.“<br />

Im Operativen Zentrum<br />

befindet sich die Leitstelle<br />

des KTD – hier laufen in<br />

puncto Patiententransport<br />

alle Fäden zusammen.<br />

Schichtleiter Daniel<br />

Prisky hat gerade Dienst<br />

und sitzt an seinem Arbeitsplatz.<br />

Vor ihm auf<br />

dem Computerbildschirm<br />

blinkt eine lange Liste mit<br />

Terminen. Der Disponent<br />

erklärt, wie das Transportsystem<br />

per PC funktioniert:<br />

Wenn ein Patient<br />

von hier nach da gebracht<br />

werden soll, gibt<br />

die jeweilige Station Abholtermin<br />

und Zielort in<br />

ein Computersystem ein –<br />

sofort sehen Daniel Prisky<br />

und seine Kollegen,<br />

wo und wann der Patient<br />

abgeholt werden soll und<br />

vergeben den Auftrag an<br />

einen der Krankenträger.<br />

Diese haben immer ein<br />

Telefon dabei, so dass sie<br />

unterwegs erreichbar<br />

sind und unnötige Wege<br />

vermieden werden können.<br />

Auf dem schnellsten<br />

Weg bringen sie die Patienten<br />

zu ihrer Zieladresse<br />

– beispielsweise<br />

Ein Zivildienstleistender vom KTD bringt einen Patienten<br />

zur Untersuchung. Fotos: ukl<br />

Jeder Transporteur trägt ein solches Telefon bei sich,<br />

wenn er im <strong>Universitätsklinikum</strong> unterwegs ist.<br />

Projektleiterin Elke Matthiaschk schaut Schichtleiter<br />

Daniel Prisky bei der Koordinierung über die Schulter.<br />

in die Radiologie oder in<br />

eine der Ambulanzen.<br />

Während der Patient untersucht<br />

wird, eilt sein<br />

Begleiter meist schon<br />

zum nächsten Auftrag.<br />

In der Regel geht in der<br />

Zentrale des KTD aber<br />

ein Anruf ein oder es erscheint<br />

auf dem Computerbildschirm<br />

von Daniel<br />

Prisky ein neuer Eintrag,<br />

sobald ein Patient wieder<br />

auf seine Station zurückkehren<br />

kann. Der Disponent<br />

schickt dann einen<br />

seiner Mitarbeiter, der<br />

sich gerade in der Nähe<br />

des Patienten befindet,<br />

zur Abholung auf den<br />

Weg. Mithilfe des Transporteurs<br />

erreicht der<br />

Patient sicher und auf<br />

dem kürzesten Weg seine<br />

Station und wird dort in<br />

die Obhut von Krankenschwestern<br />

und Pflegern<br />

übergeben.<br />

Können die Kranken nur<br />

liegen oder sitzen, werden<br />

sie je nach körperlicher<br />

Verfassung im Krankenbett<br />

oder im Rollstuhl<br />

von einem Ort zum anderen<br />

transportiert. Sind<br />

die Patienten in der Lage,<br />

selber zu gehen, begleiten<br />

die Mitarbeiter des<br />

KTD sie, stützen sie gegebenenfalls<br />

und helfen bei<br />

der Orientierung. Wenn<br />

die Patienten schwer<br />

krank sind und zum Beispiel<br />

schon für den<br />

Transport in den OP-Saal<br />

vorbereitet sind oder auf<br />

eine Intensivstation verlegt<br />

werden müssen dann<br />

erfolgt der Transport<br />

grundsätzlich in Begleitung<br />

des medizinischen<br />

Fachperson<strong>als</strong>. Solche<br />

Transporte führen die<br />

Mitarbeiter des Krankentransportdienstes<br />

nicht<br />

allein durch. Aber nicht<br />

nur für das sichere Geleit<br />

von Patienten ist der KTD<br />

zuständig, auch der<br />

Transport von Medikamenten,<br />

Laborproben,<br />

Röntgenbildern, leeren<br />

Betten, Spezialmatratzen<br />

und medizinischen Geräten<br />

gehört zum breit gefächerten<br />

Aufgabenfeld.<br />

Die Mitarbeiter sind auf<br />

eine optimale Koordinierungsarbeit<br />

durch die<br />

Disponenten angewiesen.<br />

„Man darf nicht unterschätzen,<br />

wie groß<br />

und weitläufig die neuen<br />

Klinikgebäude sind.<br />

Wenn zum Beispiel ein<br />

Patient in seinem Bett<br />

aus dem Frauen- und<br />

Kinderzentrum in die<br />

Nuklearmedizin geschoben<br />

werden muss, dann<br />

ist der Transporteur<br />

schon eine ganze Weile<br />

unterwegs – am Tag<br />

kommen so einige Kilometer<br />

zusammen. Die<br />

Transportarbeit kann<br />

mitunter sehr anstrengend<br />

sein, daher ist es<br />

unsere Aufgabe, unnötige<br />

Wege für die Mitarbeiter<br />

zu vermeiden. Dass<br />

die Gebäude miteinander<br />

verbunden sind, ist dabei<br />

sehr vorteilhaft: So können<br />

wir die Patienten bei<br />

jedem Wetter komfortabel<br />

und erschütterungsfrei<br />

transportieren“, erklärt<br />

Daniel Prisky.<br />

Um die Effizienz der<br />

Krankentransporte noch<br />

zu verbessern, sollen die<br />

Mitarbeiter des KTD bald<br />

keine Telefone mehr bei<br />

sich tragen, sondern kleine<br />

Computer, mit denen<br />

sie – ähnlich einem<br />

Handy – ihre Aufträge<br />

mobil empfangen können.<br />

Projektleiterin Elke<br />

Matthiaschk beschreibt<br />

die Vorteile der geplanten<br />

Umstellung: „Unsere<br />

Mitarbeiter müssen dann<br />

nicht mehr so viel telefonieren,<br />

sondern schicken<br />

die Auftragsdaten in<br />

Textform an die Transporteure.<br />

Diese müssen<br />

sich die Adressen nicht<br />

mehr auf Zetteln notieren<br />

und gegebenenfalls<br />

nachfragen, sondern haben<br />

die Zielorte im Display<br />

des Gerätes schwarz<br />

auf weiß vor sich und<br />

können jederzeit nachschauen,<br />

wo sie den<br />

Patienten abliefern sollen.<br />

Somit ist eine noch<br />

bessere Koordinierung<br />

der Transporte möglich.“<br />

Im weiteren Umstrukturierungsprozess<br />

und bei<br />

der Anpassung der computergestützten<br />

Systeme<br />

zählt das Team des KTD<br />

auf die Mithilfe aller Stations-,<br />

Pflegedienst- und<br />

Ambulanzleitungen. Vor<br />

allem die Kommunikation<br />

untereinander sei<br />

wichtig, um Schwachstellen<br />

zu erkennen und<br />

Probleme schnell zu<br />

lösen, sagt die Projektleiterin.<br />

Ihr Ziel ist es, die<br />

Abläufe so abzustimmen,<br />

dass durch einen schnellen<br />

Informationsfluss<br />

selbst in Stoßzeiten kein<br />

Patient mehr auf seine<br />

Abholung warten muss<br />

und somit die Dienstleistungsqualität<br />

des KTD<br />

weiter gesteigert wird.<br />

Bettina Hennebach


UNIVERSITÄTS-LEBEN 9<br />

WISSENSCHAFTSZUG<br />

Die Zukunft zu Gast in <strong>Leipzig</strong><br />

Mit der Darstellung eines<br />

im Translationszentrum<br />

für Regenerative Medizin<br />

(TRM) entwickelten Bioreaktors<br />

beteiligte sich die Universität<br />

<strong>Leipzig</strong> an der Wanderausstellung<br />

„Expedition Zukunft“ der<br />

Max-Planck-Gesellschaft. Der<br />

Wissenschaftszug hielt drei Tage<br />

im <strong>Leipzig</strong>er Hauptbahnhof.<br />

Als erste Station in Sachsen<br />

machte die „Expedition Zukunft“<br />

vom 13. bis zum 15. August Halt<br />

im <strong>Leipzig</strong>er Hauptbahnhof und<br />

zählte am ersten Tag schon 1300<br />

Besucher. An Gleis 14 im flächenmäßig<br />

größten Kopfbahnhof Europas<br />

konnten Besucher den<br />

Ausstellungszug erleben, der in<br />

62 deutschen Städten Station<br />

macht. Dabei wird er insgesamt<br />

acht Monate auf Reise sein. Bilder,<br />

Exponate zum Anfassen und<br />

interaktive Stationen zum Mitmachen,<br />

Entdecken und Staunen gaben<br />

den Besuchern einen Einblick<br />

in die Labore und Werkstätten<br />

deutscher Forschungsein-<br />

EINLADUNG<br />

richtungen und -unternehmen. In<br />

zwölf Wagons wurde den Interessierten<br />

auf anschauliche Weise<br />

gezeigt, wie die Wissenschaft der<br />

Zukunft aussehen könnte.<br />

Auch die Universität <strong>Leipzig</strong> war<br />

mit einem Exponat dabei. Ausgestellt<br />

wurde<br />

die Abbildung<br />

eines Bioreaktors,<br />

der im<br />

Translationszentrum<br />

für<br />

Regenerative<br />

Medizin (TRM)<br />

entwickelt<br />

wurde. Er fördert<br />

die Reifung<br />

der Zellen<br />

auf mineralischenTrägermaterialien,<br />

die zur Rekonstruktion<br />

von<br />

Kieferdefekten<br />

implantiert<br />

werden können.<br />

Willkommen im Wilden Osten!<br />

Die Universität <strong>Leipzig</strong> hat<br />

zukünftige Studenten zur<br />

„AbenteuerReise“ nach<br />

<strong>Leipzig</strong> eingeladen. Die Aktion<br />

ist Teil der Kampagne „Abenteuer<br />

FernOst – <strong>Leipzig</strong>er Freiheit<br />

erleben“, die zusätzliche<br />

Studenten nach <strong>Leipzig</strong> holen<br />

möchte.<br />

Der Wissenschaftszug lockte viele<br />

Neugierige an. Vor allem Umsteigende<br />

wurden von dem modernen<br />

Ausstellungszug angelockt.<br />

Auch Schulklassen nutzten die<br />

angebotenen Führungen <strong>als</strong> Abwechslung<br />

vom Lernen in der<br />

Schule. Etwa 18 Naturwissen-<br />

Der Wissenschaftszug machte Mitte August Halt auf dem <strong>Leipzig</strong>er<br />

Hauptbahnhof. Foto: Uni <strong>Leipzig</strong><br />

An welcher Universität soll ich<br />

mich einschreiben? Auf der Suche<br />

nach der geeigneten Universität<br />

verbringt man viele<br />

Stunden mit Recherche. Doch<br />

wie lebt es sich in dieser Stadt?<br />

Wie sehen Campus und Hörsäle<br />

aus? Um den künftigen Studenten<br />

die Wahl nach<br />

der Wunschuniversität<br />

zu erleichtern,initiierte<br />

die Universität<br />

<strong>Leipzig</strong> die Kampagne<br />

„Abenteuer<br />

FernOst.“ Sie richtet<br />

sich vor allem<br />

an Studienanfänger<br />

aus den alten<br />

Bundesländern.<br />

Während der<br />

„AbenteuerReise“<br />

hatten die mehr<br />

<strong>als</strong> 160 Schulabgänger<br />

und künftige<br />

Studenten die<br />

Möglichkeit, <strong>Leipzig</strong><br />

<strong>als</strong> Studienort<br />

und Lebensmittelpunkt<br />

kennen zu<br />

lernen.<br />

Das Programm<br />

des <strong>Leipzig</strong>-Aufenthaltes<br />

war<br />

bunt und vielfältig.<br />

Schließlich<br />

sollten möglichst<br />

viele gute Erinnerungen<br />

von der<br />

Stadt wieder mit<br />

nach Hause genommen<br />

werden.<br />

Am Tag der Ankunft gab es die<br />

Möglichkeit, alle Fragen rund<br />

ums Studium in der Abenteuer-<br />

Zentrale zu stellen. Im anschließenden<br />

Campusrundgang<br />

stand die neue Universität im<br />

Fokus. Die Reiseteilnehmer<br />

konnten die brandneuen Seminarräume<br />

und Hörsäle besichtigen<br />

und einen ersten Eindruck<br />

von den modernen Studienbedingungen<br />

an der Alma Mater<br />

sammeln. Eine Orientierungstour<br />

auf das Cityhochhaus zeigte<br />

den „Abenteurern“ die Stadt<br />

aus der Vogelperspektive.<br />

Schließlich ist es nicht selbstverständlich,<br />

dass sich die Universität<br />

mitten im Herzen der<br />

Stadt befindet. Das konnten die<br />

künftigen Studenten auch<br />

gleich auf einem Ausflug ins<br />

<strong>Leipzig</strong>er Nachtleben erleben.<br />

Am folgenden Tag gab es für<br />

die Teilnehmer die Gelegenheit,<br />

schon einmal probeweise zu<br />

studieren und eine Schnuppervorlesung<br />

zu besuchen. Wie<br />

fühlt es sich denn an, in einem<br />

Hörsaal zu sitzen?<br />

Am Abreisetag konnte man<br />

zwischen verschiedenen Programmpunkten<br />

wählen. Neben<br />

einer Beratung zur Wohnungssuche<br />

der <strong>Leipzig</strong>er Bau- und<br />

Wohngesellschaft mbH, LWB,<br />

wurden auch Führungen in<br />

<strong>Leipzig</strong>er Museen und Instituten<br />

angeboten. Dabei präsentierten<br />

sich das Stadtgeschichtliche<br />

Museum, die Bio-City, das<br />

Zentrum für Hochschulsport,<br />

das Uni-Radio Mephisto und<br />

schaftler, die den Wissenschaftszug<br />

auf seiner Reise begleiten,<br />

standen den Besuchern Rede und<br />

Antwort. Jedes Zugabteil widmete<br />

sich einem eigenen Thema.<br />

Zuerst wurde man auf Entwicklungen<br />

der Grundlagenforschung<br />

eingestimmt. In den folgenden<br />

Wagen wurde<br />

gezeigt, wie sich<br />

Medizin, Ernährung,Lebensweise<br />

und Kommunikationverändernkönnten.<br />

Welche<br />

neuen Chancen<br />

werden uns<br />

Forschung und<br />

Wissenschaft<br />

eröffnen? Wie<br />

werden sich Miniaturisierung,<br />

Digitalisierung<br />

und Personalisierung<br />

weiter<br />

entwickeln?<br />

Wie kann die<br />

Energieversor-<br />

die Wirtschaftswissenschaftliche<br />

Fakultät. Wer mehr über<br />

<strong>Leipzig</strong> und die politische Wende<br />

ein der ehemaligen DDR erfahren<br />

wollte, konnte bei einem<br />

Stadtrundgang auf den Spuren<br />

der Friedlichen Revolution<br />

wandeln. Bei Kajak-Touren hatten<br />

andere das Vergnügen,<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

gung aussehen und welche neuen<br />

Materialien werden erfunden?<br />

Im abschließenden Forschungslabor<br />

waren die Wissenschaftler<br />

von morgen gefragt. Familien<br />

mit Kindern und Schulklassen<br />

konnten zu den Themen „Cooler<br />

Kunststoff – ein Werkstoff mit<br />

Überraschungseffekt“ und „Heiße<br />

Zellen – Solarenergie für<br />

kreative Anwendungen“ forschen<br />

und sich dabei wir richtige<br />

Wissenschaftler und Ingenieure<br />

fühlen.<br />

Die „Expedition Zukunft“ lockte<br />

in <strong>Leipzig</strong> pro Tag bis zu 2000<br />

Besucher an. Weitere Station in<br />

Sachsen wird Dresden (17. bis<br />

19. September) sein. Der Ausstellungszug<br />

ist Teil des „Wissenschaftsjahres<br />

2009 – Forschungsexpedition<br />

Deutschland“<br />

und besonders dazu geeignet,<br />

möglichst viele Bürger und Jugendliche<br />

flächendeckend und in<br />

sehr kurzer Zeit zu erreichen.<br />

Anne Alexander<br />

<strong>Leipzig</strong> vom Wasser aus zu erobern.<br />

Die Teilnehmer zeigten<br />

sich sichtlich begeistert von<br />

dem vielfältigen Programm der<br />

„AbenteuerReise“ und waren<br />

angetan von den vielen Gesichtern<br />

der Stadt. Gewiss haben<br />

sie nun ihre Wunschuniversität<br />

gefunden. Uni <strong>Leipzig</strong><br />

Besuch bei Herrn Leibniz: Die Teilnehmer der<br />

„AbenteuerReise“ auf dem neuen Unicampus. Unvergleichlich: Der Blick vom Uni-Riesen. Fotos: Uni <strong>Leipzig</strong>


10 UNIVERSITÄTS-LEBEN<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

CAMPUS-BIBLIOTHEK<br />

Architektonisches Kleinod: Lesesaal im Lichthof. Fotos: Volkmar Heinz<br />

Lesen und Lernen rund um die Uhr<br />

Die neue Campusbibliothek der <strong>Leipzig</strong>er Universität: Auf 5000 Quadratmetern, über fünf Etagen und<br />

mit 13 Mitarbeitern wird die Bibliothek allen Anforderungen modernen Lernens gerecht werden.<br />

Etwa 300 000 Bücher werden<br />

derzeit in die neue<br />

Campus-Bibliothek am<br />

Augustusplatz transportiert. Ab<br />

Mitte September können die<br />

Studenten die Bibliothek rund<br />

um die Uhr und sogar am Wochenende<br />

nutzen. Das ist einmalig<br />

in Sachsen. Die neue<br />

Zweigstelle bietet den Studenten<br />

insgesamt 500 Leseplätze an.<br />

Das Wissen zieht ein. Auf fünf<br />

Etagen und einer Fläche von<br />

5000 Quadratmeter kommen<br />

nach und nach alle Bücher der<br />

Gebiete Mathematik, Informatik,<br />

Kommunikations- und Medienwissenschaften<br />

und Wirtschaftswissenschaften<br />

in die<br />

neue Campus-Bibliothek. Auch<br />

eine große Lehrbuchsammlung<br />

wird hinzu kommen. Das Besondere<br />

an der neuen Zweigstelle<br />

der Universitätsbibliothek:<br />

Dank eines neuen Selbstbedienungs-<br />

und Kontrollsystems mit<br />

Rückgabeautomaten können die<br />

Studenten die Bibliothek Tag<br />

und Nacht nutzen. Wenn am<br />

nächsten Tag eine Klausur zu<br />

bestehen ist oder das Referat<br />

fertig werden muss, kann man<br />

nun sogar die ganze Nacht hindurch<br />

arbeiten, Bücher ausleihen<br />

und abgeben. Damit entspricht<br />

die Universitätsbibliothek<br />

den Wünschen vieler Studenten,<br />

sich nicht mehr nach<br />

Bibliotheksöffnungszeiten richten<br />

zu müssen. Denn die Bibliothek<br />

ist schon lange nicht mehr<br />

nur Ort des Lesens – vielmehr<br />

entwickelt sie sich nach und<br />

nach zum Lernort.<br />

Die Studenten können sich auf<br />

modernste Bedingungen freuen.<br />

Dazu gehören neben Datenleitungen<br />

und W-LAN-Anschlüssen<br />

nun auch die zehn neuen<br />

Gruppenarbeitsräume, die bis<br />

zu 100 Studierenden Platz bieten.<br />

Eine angenehm helle Atmosphäre<br />

entstand durch den besonders<br />

schönen neuen Lichthof<br />

und die bald aufgestellten Sofas<br />

und Sessel werden zu gemütlichen<br />

Erholungspausen einladen.<br />

Wer mag, kann seine Tasche<br />

nun außerdem mit zum<br />

Schreibtisch nehmen und muss<br />

sie nicht mehr zwingend abgeben.<br />

In den Gängen der Wirtschaftswissenschaften<br />

soll es<br />

sogar einen stummen Fernsehbildschirm<br />

geben, auf denen die<br />

Börsenwerte angezeigt werden.<br />

So komfortabel war das Lernen<br />

noch nie!<br />

Natürlich wird auch die neue<br />

scheinbar „vollautomatische“<br />

Bibliothek von 13 hilfsbereiten<br />

Bibliothekarinnen betreut.<br />

„Dank der neuen modernen<br />

Ausleihtechnik können unsere<br />

Bibliothekarinnen endlich mehr<br />

auf den Leser eingehen und ihm<br />

helfend und beratend zur Seite<br />

stehen“, freut sich Charlotte<br />

Bauer, stellvertretende Direktorin<br />

der Universitätsbibliothek.<br />

Doch wenn um 19 Uhr der Arbeitstag<br />

der Bibliotheksmitarbeiter<br />

zu Ende geht, können die<br />

Studenten nun eigenhändig Bücher<br />

ausleihen und abgeben.<br />

Wie soll das funktionieren?<br />

Alle Bücher, die sich in der<br />

Campus-Bibliothek befinden,<br />

wurden mit einem RFID-Chip,<br />

dem Radio Frequency Identification<br />

Chip, ausgestattet. „Der<br />

Chip ist der moderne Barcode<br />

und befindet sich auf der letzten<br />

Seite des Buches“, erklärt<br />

Charlotte Bauer. Gleich im Eingangsbereich<br />

der Bibliothek<br />

stößt man auf drei Ausleihund<br />

zwei Rückgabeautomaten.<br />

Das System ist sehr einfach.<br />

Will man Etwas entleihen, legt<br />

man seine Bücher auf eine Ablagefläche<br />

vor dem Ausleihautomaten<br />

und registriert sich<br />

mit seinem Studentenausweis:<br />

Fertig! Schon bekommt man<br />

die Ausleihquittung. Dabei<br />

können bis zu fünf Bücher<br />

übereinander gelegt und<br />

gleichzeitig erfasst werden. So<br />

können unnötige Warteschlangen<br />

an der Ausleihe vermieden<br />

werden. Zur Abgabe der Medien<br />

muss man die Bücher lediglich<br />

auf ein Fließband legen.<br />

Die Daten werden erfasst, man<br />

erhält die Abgabequittung und<br />

schon ist das Buch auf seinem<br />

Weg in bereitstehende Wagen.<br />

Hier werden die Bücher schon<br />

nach Zweigstellen vorsortiert.<br />

„Um das Abgabesystem für den<br />

Nutzer transparenter zu machen,<br />

haben wir extra eine<br />

Glasfront einbauen lassen, damit<br />

der Leser sehen kann, was<br />

mit dem Buch nach der Abgabe<br />

passiert“, verrät Charlotte Bauer.<br />

Bis zur Eröffnung Mitte September<br />

haben die Mitarbeiter der<br />

Bibliothek aber noch alle Hände<br />

voll zu tun. Rund 430 Tonnen<br />

Bücher rollen jetzt nach und<br />

nach an und werden in die Regale<br />

sortiert. Da heißt es: Überblick<br />

bewahren! Außerdem benötigen<br />

sehr viele Bücher noch<br />

die nötigen RFID-Chips, die nun<br />

per Hand in jedes Buch eingeklebt<br />

werden müssen.<br />

Die Campus-Bibliothek ist die<br />

erste 24-Stunden-Bibliothek in<br />

Sachsen und soll mit den modernen<br />

Lernbedingungen auch<br />

mehr Studienanfänger nach<br />

<strong>Leipzig</strong> zum Studieren ziehen.<br />

Am 29. Oktober wird die Campus-Bibliothek<br />

mit einem Fest<br />

feierlich eröffnet.<br />

Anne Alexander


REISE 11<br />

ITALIEN<br />

Essen wie bei Mamma Toni<br />

Benvenuti! – braun<br />

gebrannt und die lockigen<br />

Haare mit<br />

Gel nach hinten gekämmt,<br />

begrüßt Luca Toni<br />

die Gäste in seiner Heimat.<br />

Vor dem „Grand Hotel“<br />

in Rimini sieht Bayern<br />

Münchens<br />

Fußballstar in Bermuda-<br />

Shorts fast aus wie einer<br />

der durchtrainierten Rettungsschwimmer<br />

am<br />

Strand. Gegen einen Tag<br />

am Meer hätte auch Luca<br />

Toni jetzt nichts einzuwenden.<br />

Aber noch lieber<br />

flüchtet er vor den Autogrammjägern<br />

und dem<br />

Trubel in Rimini ins Hinterland<br />

der Emilia Romagna<br />

– und zwar stilecht<br />

auf einer fast 50 Jahre<br />

alten Vespa.<br />

Während der Bundesliga-<br />

Saison, die am 7. August<br />

startete, sind solche Ausflüge<br />

kaum möglich. Zwischendurch<br />

aber ist der<br />

Weltmeister von 2006<br />

gern in der Region in<br />

Norditalien unterwegs.<br />

„Wer einmal hier war,<br />

kommt immer wieder“,<br />

verspricht der in Modena<br />

geborene Fußballstar.<br />

Wie alle Italiener ist Luca<br />

Toni ein Patriot. Und wie<br />

alle Italiener hält der Torjäger<br />

seine Heimatregion<br />

für die schönste des Landes.<br />

Als Luca Toni die<br />

Oldtimer-Vespa mit lautem<br />

Knattern startet,<br />

schauen die Gäste von<br />

der Frühstücksterrasse<br />

des Luxushotels herüber.<br />

Im lauten Rimini sind der<br />

Garten und die Salons des<br />

„Grand Hotels“ eigentlich<br />

eine Oase der Ruhe.<br />

Schon der hier geborene<br />

Star-Regisseur Federico<br />

Fellini zog sich regelmäßig<br />

dorthin<br />

zurück, wenn<br />

ihn der Rummel<br />

seiner<br />

Heimatstadt<br />

mal wieder<br />

anwiderte. Im<br />

Film „Amarcord“<br />

setzte er<br />

dem Hotel ein<br />

Denkmal.<br />

Dass die Fassade<br />

heute so<br />

strahlt wie im<br />

Film, ist Antonio<br />

Batani zu<br />

verdanken.<br />

Der vom Kellner<br />

zum Hotelketten-BesitzeraufgestiegeneUnternehmer<br />

kaufte für 65<br />

Millionen Euro<br />

den heruntergekommen<br />

Palast und<br />

putzte ihn heraus. Am<br />

Hafen und an Riminis Altstadt<br />

vorbei führt die Roller-Tour<br />

erstmal – auf einen<br />

Cappuccino – ins<br />

Städtchen Santarcangelo.<br />

Dort pflegt Alfonso Marchi<br />

die traditionelle romagnolischeRostdruckkunst.<br />

Mit metallhaltiger<br />

Farbe bedruckt er Lei-<br />

nenstoffe wie vor Hunderten<br />

von Jahren. Während<br />

er von der „Passione“ für<br />

die Handwerkstradition<br />

erzählt, hat er Luca Toni<br />

auch schon Farbe und<br />

Stempel in die Hand gedrückt.<br />

Der Stürmer stellt<br />

sich nicht ungeschickt an:<br />

„Wenn Bayern mich wegschicken<br />

sollte, kann ich<br />

ja hier anfangen“, scherzt<br />

er.<br />

Vor der Werkstatt warten<br />

schon Dutzende Fans auf<br />

den Weltmeister – sein<br />

Besuch hat sich herumgesprochen.<br />

Jeder will ein<br />

Foto und ein Autogramm.<br />

Bevor ihm der Rummel zu<br />

bunt wird, geht’s aber<br />

weiter in die Berge: Nicht<br />

einmal 15 Minuten von<br />

den überfüllten Adria-<br />

Stränden entfernt, können<br />

Urlauber in ein tos-<br />

kanaähnliches Hügelland<br />

eintauchen. Von Burgen<br />

wie in Verucchio schweift<br />

der Blick über Weinreben,<br />

Olivenhaine und mittelalterliche<br />

Dörfer. Die<br />

riesigen Freizeitparks mit<br />

Monster-Wasserrutschen,<br />

die kilometerlangen Sonnenschirmreihen<br />

an den<br />

Stränden und die coolen<br />

Bars und Diskos sind fast<br />

noch in Sichtweite – und<br />

doch weit weg. Am Mittag<br />

übertönt das Knurren<br />

von Luca Tonis Magen<br />

fast schon das Knattern<br />

der Vespa. Höchste Zeit<br />

für „il pranzo“, ein ausgedehntesMittagessen.<br />

An<br />

Zypressen und<br />

blühenden<br />

Oleandern<br />

vorbei steuert<br />

der Star auf einenAgriturismo-Betrieb<br />

zu,<br />

wo die Signora<br />

des Hauses<br />

groß auftischt:<br />

„Prosciutto<br />

Parma mit Melone,<br />

Lasagne<br />

Bolognese,<br />

Tortellini, Auberginegebraten,<br />

Piadina,<br />

Parmiggiano<br />

Reggiano-<br />

Cheese, Salami<br />

und noche<br />

viele mehr“,<br />

präsentiert<br />

Toni die Köstlichkeiten<br />

in<br />

einer Trappatoni-artigen<br />

Mischung aus<br />

Deutsch, Italienisch und<br />

Englisch – und strahlt dabei,<br />

<strong>als</strong> hätte er alles<br />

selbst zubereitet. Nach<br />

zwei Stunden an dem<br />

großen Tisch auf der Terrasse<br />

wissen die Gäste<br />

dann, weshalb die Emilia<br />

Romagna „Bauch Italiens“<br />

genannt wird.<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Im Sommer jeden Tag eine große Bühne: Am Strand von Rimini kommt es darauf an, eine „bella figura“ zu machen. Fotos: dpa<br />

Als Handwerker gar nicht so ungeschickt (l.): In Santarcangelo lernte Luca Toni die alte<br />

romagnolische Rostdruckkunst kennen und ist dort immer wieder gern zu Gast (r.).<br />

Was früher Alltag war, ist<br />

für den Top-Stürmer heute<br />

ein seltenes Glück: ein<br />

Einkaufsbummel unter<br />

den Arkadengängen von<br />

Bologna, ein Besuch in<br />

Parma, das zum Giuseppe-Verdi-Festival<br />

von<br />

Opernfans überrannt<br />

wird, oder ein Abstecher<br />

ins Städtchen Brescello,<br />

wo die Don-Camillo-und-<br />

Peppone-Filme gedreht<br />

wurden. Die Emilia Romagna<br />

habe eben, meint<br />

der Fußballer, mehr zu<br />

bieten, <strong>als</strong> den fast 90 Kilometer<br />

langen Strand<br />

zwischen Cattolica und<br />

Marina di Ravenna, der<br />

im Sommer zur längsten<br />

Bühne der Welt mutiert.<br />

„Fare bella figura!“, heißt<br />

hier das tägliche Theaterstück,<br />

„einen guten Eindruck<br />

machen“ – darum<br />

geht es beim Spiel der Eitelkeiten<br />

an der Adria.<br />

Auch im Lido „Figli del<br />

Sole“ in Cervia, nördlich<br />

von Rimini. Das Strandbad<br />

gehört Luca Toni und<br />

zwei anderen Fußballern.<br />

„Wenn ich Zeit habe,<br />

schaue ich dort immer<br />

gerne vorbei“, sagt Toni.<br />

Auch mit seiner Verlobten<br />

Marta Cecchetto zieht es<br />

ihn immer wieder ans<br />

Meer. Denn die Küste hat<br />

auch romantische Plätzchen<br />

– gar nicht so weit<br />

entfernt von Riminis Hotels,<br />

Neonreklamen und<br />

Diskotheken.<br />

Bernhard Krieger


12 KULTUR<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Filmproduzenten<br />

tagen in <strong>Leipzig</strong><br />

Filmproduzenten aller Welt wollen<br />

im Herbst in <strong>Leipzig</strong> über<br />

künftige Koproduktionen sprechen.<br />

Zum fünften Mal organisiert<br />

das Internationale <strong>Leipzig</strong>er<br />

Festival für Dokumentar- und Animationsfilm<br />

(26.10. bis 1.11.)<br />

das Koproduktionstreffen. In diesem<br />

Jahr hat es den Schwerpunkt<br />

Skandinavien. „Wir erwarten<br />

von dort eine große Produzentendelegation“,<br />

sagte Festivaldirektor<br />

Claas Danielsen.<br />

Traditionell sind in <strong>Leipzig</strong> auch<br />

immer viele Filmemacher aus Ostund<br />

Mitteleuropa zu Gast. „Die<br />

Produzenten stellen gegenseitig<br />

neue Filmideen vor, mit dem Ziel,<br />

Partner dafür zu finden. Auch TV-<br />

Redakteure sind eingeladen worden“,<br />

sagte der Direktor. dpa<br />

Kunst für Erben<br />

Lehndorffs<br />

Die Erben des Verschwörers<br />

vom 20. Juli 1944, Heinrich<br />

von Lehndorff, erhalten 60<br />

Kunstgegenstände aus dem Museumsbestand<br />

der Burg Kriebstein<br />

zurück. Das Bundesamt für<br />

zentrale Dienste und offene Vermögensfragen<br />

(BADV) erließ einen<br />

Restitutionsbescheid, wie<br />

der Anwalt der Erbengemeinschaft,<br />

Gerhard Brand sagte. Darunter<br />

seien sieben Möbelstücke,<br />

sechs Silber- sowie elf Porzellangegenstände,<br />

ein Gobelin, sieben<br />

Grafiken sowie 26 Bücher. ddp<br />

MEDIEN<br />

LEIPZIG<br />

Eine Schlangengrube namens HGB<br />

Riesen-Zoff in der<br />

Brutstätte der<br />

„<strong>Leipzig</strong>er Schule“:<br />

In einer emotionsgeladenen<br />

Pressekonferenz hat<br />

der Rektor der Hochschule<br />

für Grafik und<br />

Buchkunst (HGB), Joachim<br />

Brohm, die scharfe<br />

Kritik des Malers und<br />

Professors Neo Rauch an<br />

der Berufung seines<br />

Nachfolgers zurückgewiesen.<br />

Die „befremdenden<br />

Vorwürfe“ seien „in<br />

höchstem Maße unberechtigt“<br />

und würden<br />

„auf das Entschiedenste<br />

zurückgewiesen“, heißt<br />

es in einer von Brohm<br />

verlesenen zweiseitigen<br />

Erklärung. „Rauch hat<br />

auf die Chance, den Studiengang<br />

Malerei/Grafik<br />

und die Lehre in einer<br />

Klasse nachhaltig prägen<br />

zu können, nach<br />

kurzer Zeit aus eigenem<br />

Entschluss verzichtet.<br />

Dem ist nichts weiter<br />

hinzuzufügen.“<br />

Rauch, berühmtester<br />

Vertreter der „Neuen<br />

<strong>Leipzig</strong>er Schule“, hatte<br />

seine Professur nach<br />

drei Jahren abgegeben<br />

und Wunschnachfolger<br />

benannt; etwa den Belgier<br />

Michael Borremans.<br />

Eine Berufungskommission<br />

entschied sich aber<br />

für den Kölner Heribert<br />

C. Ottersbach. „Wir lassen<br />

uns von niemandem<br />

vorschreiben, wer hier<br />

auf welche Stelle berufen<br />

wird“, sagte Brohm.<br />

„Ich handle nach Recht<br />

und Gesetz!“<br />

„Es lohnt sich nicht<br />

mehr“ an diese Schule<br />

zu kommen, sagte Ex-<br />

Rektor Arno Rink, dessen<br />

Malereiklasse Rauch<br />

übernommen hatte im<br />

Anschluss. „Wir hatten<br />

in der Malerei eine gute<br />

Zeit.“ Die sei nun zu Ende.<br />

„Ich habe Rauch gesagt:<br />

„Es hat keinen<br />

Zweck, zu trauern. Du<br />

Als die Lettern laufen lernten<br />

Dieses sinnlose Anhäufen<br />

von Wissen, diese Flut<br />

von Informationen, dieser<br />

Verlust von Qualität – was<br />

sich anhört, wie eine aktuelle<br />

Kritik des Internetzeitalters, ist<br />

so oder ähnlich schon vor weit<br />

mehr <strong>als</strong> 500 Jahren geschimpft<br />

worden. Denn dam<strong>als</strong><br />

steckte der Buchdruck in den<br />

Kinderschuhen. Dass der<br />

Übergang von der Handschrift<br />

zum Druck keineswegs so problemlos<br />

und plötzlich gelang,<br />

wie heute oft geglaubt wird,<br />

dokumentiert seit kurzem eine<br />

Ausstellung der Bayerischen<br />

Staatsbibliothek in München.<br />

Unter dem Titel „Als die Lettern<br />

laufen lernten – Medienwandel<br />

im 15. Jahrhundert“<br />

geben bis zum 31. Oktober<br />

rund 90 Exponate einen Einblick<br />

in die Wiegenzeit des<br />

Buchdrucks.<br />

„Man kann viele der Auseinandersetzungen<br />

zu dieser Zeit auf<br />

die Situation heute übertragen,<br />

auch dam<strong>als</strong> war Kulturpessi-<br />

mismus zu spüren“, sagt Ausstellungskuratorin<br />

Bettina<br />

Wagner. Mit der Erfindung des<br />

Buchdrucks durch Johannes<br />

Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts<br />

fand ein radikaler<br />

Gesellschaftswandel statt:<br />

hättest an der Schule<br />

bleiben und Rektor werden<br />

müssen.“<br />

Eigentlich sollte der<br />

Künstler Ottersbach auf<br />

dem Termin der Presse<br />

präsentiert werden.<br />

Doch wenige Tage zuvor<br />

gab Rauch Interviews –<br />

was er selten tut. Darin<br />

warnte er vor einem Aus<br />

für die traditionelle <strong>Leipzig</strong>er<br />

Malerei und warf<br />

der Hochschulleitung<br />

Kungelei vor, da Ottersbach<br />

ein Freund des<br />

Rektors sei. Dies bestätigt<br />

auch Rink. Nach der<br />

Rauch-Kritik geriet die<br />

Pressekonferenz zur<br />

Verteidigungs-Runde.<br />

An Hochschulen würden<br />

keine Erbhöfe mehr verteilt,<br />

sondern Berufungs-<br />

Heribert C. Ottersbach (Mitte), der neue Professor an der HGB, Joachim Brohm<br />

(l.), Rektor der Hochschule, und Ingo Meller, Dekan der Hochschule. Foto: ddp<br />

Plötzlich wurden Bücher weniger<br />

exklusiv und billiger, Bildung<br />

verbreitete sich auch au-<br />

Mediennutzung im Wandel: Wetterten unsere Vorfahren gegen<br />

Bücher, so wettern heute viele gegen das Internet. Foto: dpa<br />

ßerhalb der Klöster und Adelshäuser,<br />

ein internationaler<br />

Buchhandel entstand. Und das<br />

Wissen wuchs. Wagner: „Das<br />

kommissioneneingesetzt, sagte Brohm. Er<br />

selbst sei kein Mitglied<br />

dieses Gremiums gewesen.<br />

Kommissions-Leiter<br />

Ingo Meller berichtete<br />

von zunächst 38 Bewerbungen<br />

auf die Rauch-<br />

Stelle. „Leider war nur<br />

eine qualitativ so, dass<br />

man sie annehmen konnte.“<br />

Die sei aber nicht<br />

kann man schon mit der Entwicklung<br />

des Internets vergleichen.“<br />

Wie sich all das abspielte, kann<br />

die Staatsbibliothek bestens<br />

zeigen, denn sie hat mit 20 000<br />

Exemplaren die weltweit größte<br />

Sammlung von sogenannten<br />

Wiegendrucken – frühen Drucken,<br />

die bis zum Ende des<br />

Jahres 1500 entstanden sind.<br />

Die Ausstellung zeigt, dass<br />

ähnlich wie heute ein Medium<br />

nie spontan durch ein anderes<br />

abgelöst wird. Die gedruckten<br />

Bücher wurden mehr, aber die<br />

Handschriften starben keinesfalls<br />

sofort aus, erklärt Wagner.<br />

Lange Zeit existierte beides gemeinsam.<br />

Gedrucktes wurde<br />

per Hand ausgeschmückt,<br />

Holzschnitte lieferten Bilder<br />

zwischen den Buchstaben,<br />

neue Techniken wurden entwickelt.<br />

Das Schriftbild beim<br />

Drucken orientierte sich lange<br />

Zeit an den Handschriften.<br />

Unter den gezeigten Büchern<br />

von Ottersbach gewesen.<br />

Dann seien weitere sieben<br />

Persönlichkeiten eingeladen<br />

und um eine Bewerbung<br />

gebeten worden,<br />

von denen sich drei<br />

überreden ließen. Einen<br />

Brief der Studenten<br />

Rauchs, die sich Borremans<br />

wünschten, habe<br />

Brohm abgelehnt. Der<br />

Stil des Briefes habe sehr<br />

nach Rauch geklungen,<br />

sagte er.<br />

Mit der Berufung von<br />

Ottersbach kommen nun<br />

drei der vier Malereiprofessoren<br />

aus Köln. Rink<br />

spricht von Klüngel. „Ich<br />

hab mich um die Stelle<br />

erst überhaupt nicht beworben.<br />

Zunächst würde<br />

ich sagen, Borremans<br />

ist ein guter Künstler“,<br />

so Ottersbach. Er wolle<br />

den <strong>Leipzig</strong>er Studenten<br />

seinen Stil nicht aufzwingen,<br />

sagt der Kölner,<br />

dessen Arbeiten oft<br />

zusammen mit Werken<br />

der „Neuen <strong>Leipzig</strong>er<br />

Schule“ ausgestellt werden.<br />

Die Stile ähneln<br />

sich. „Ich bin durch und<br />

durch ein figürlichgegenstandsbezogener<br />

Maler.“ Er wolle in erster<br />

Linie die Studenten „fit<br />

machen für den darwinistischenKunstbetrieb“.<br />

Sophia-Caroline Kosel<br />

sind zahlreiche Schmuckstücke<br />

wie eine originale Gutenberg-<br />

Bibel, Kostbarkeiten, von denen<br />

es sonst keine oder nur<br />

noch wenige Exemplare gibt.<br />

Aber auch der Alltag des Buchdrucks<br />

ist Thema. Gedruckte<br />

Werbe-Handzettel machen<br />

zum Beispiel deutlich, wie Bücher<br />

an den Leser gebracht<br />

wurden. Ein Verkäufer kündigt<br />

etwa an, wann er in der Gaststätte<br />

„Zum wilden Mann“ seinen<br />

Bücherstand aufbauen<br />

wird.<br />

Etwa 30 Jahre nach der Erfindung<br />

des Buchdrucks hatten<br />

sich erste Standards gebildet,<br />

die bis heute zum Teil gültig<br />

sind, erklärt Wagner. Dazu gehört<br />

etwa die Titelseite mit<br />

dem Namen des Druckhauses.<br />

Der Blick in die Vergangenheit<br />

erlaubt daher manchmal auch<br />

einen Blick in die Zukunft,<br />

meint Wagner: „Vielleicht werden<br />

wir in 30 Jahren auch soweit<br />

sein, dass wir nur noch<br />

E-Books lesen.“ Britta Gürke


UNTERHALTUNG 13<br />

FILM<br />

Christoph Waltz: „Es ist immer Fiktion“<br />

Christoph Waltz (52)<br />

stellt mit seinem Auftritt<br />

in Quentin Tarantinos<br />

Weltkriegs-Farce „Inglourious<br />

Basterds“ Hollywoodstar<br />

Brad Pitt in den<br />

Schatten. Für seine Rolle<br />

<strong>als</strong> charmanter wie sadistischer<br />

SS-Mann Hans Landa<br />

ist der gebürtige Österreicher<br />

bei den Filmfestspielen<br />

in Cannes <strong>als</strong> bester<br />

Schauspieler ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Frage: Hat Tarantino übertrieben,<br />

<strong>als</strong> er in Cannes gesagt<br />

hat, er hätte das Projekt<br />

ein paar Tage vor dem<br />

Dreh beinahe zu den Akten<br />

gelegt, wenn er Sie nicht<br />

gefunden hätte?<br />

Christoph Waltz: Na ja, es<br />

ist eine Sache der Perspektive.<br />

Aus meiner Sicht ist es<br />

so, dass bei diesem Projekt<br />

alles sehr schnell gegangen<br />

ist. Ich hatte ungefähr sechs<br />

Wochen Zeit, mich vorzubereiten.<br />

Das mag bei einem<br />

Projekt dieser Größenordnung<br />

sehr wenig sein.<br />

Aber man darf auch nicht<br />

vergessen, dass wir in<br />

Deutschland normalerweise<br />

so arbeiten. Das eigentliche<br />

Wunder bestand darin,<br />

dass hier innerhalb von<br />

zehn Monaten ein Spielfilm<br />

entstanden ist.<br />

Wenn man <strong>als</strong> Journalist<br />

Tarantino erlebt, gleicht er<br />

einem Vulkan. Er versucht<br />

in einer halben Stunde den<br />

Inhalt von zwei Stunden zu<br />

transportieren. Ein Berserker.<br />

Das kann beim Drehen<br />

nicht gut gehen.<br />

Aber er ist ja nicht immer<br />

so. Es stimmt schon, dieser<br />

Mensch legt eine Lust und<br />

XXXXX<br />

Leidenschaft an den Tag,<br />

die bewundernswert sind.<br />

Aber es gibt auch diese Momente,<br />

die eventuell nur<br />

wir Schauspieler so erleben,<br />

in denen er ganz bei<br />

sich ist, ganz ruhig, kaum<br />

ein Wort sagt, in denen er<br />

niemanden sehen will. Nur<br />

so können Szenen voller Intensität<br />

entstehen. Eine<br />

Energiewalze, die ständig<br />

übers Set fegt, ist er jedenfalls<br />

nicht.<br />

Sie haben <strong>als</strong> Hans Landa<br />

Momente, die einen nach<br />

Luft schnappen lassen. Am<br />

Anfang gibt es eine lange<br />

Szene, in der Sie erst charmant<br />

sind und sich dann<br />

zur Bestie wandeln. Wie<br />

lange arbeitet Tarantino an<br />

so einer Sequenz?<br />

Daran haben wir eine ganze<br />

Woche gedreht. Aber<br />

ohne geniale Menschen,<br />

die das Material weiter bearbeiten,<br />

wird das nichts.<br />

In diesem Fall ist es die<br />

Cutterin Sally Mankin. Dazu<br />

kommt noch der phantastische<br />

Kameramann<br />

Bob Richardson. Ich habe<br />

das Material geliefert. Ich<br />

will jetzt keine kokette Bescheidenheit<br />

an den Tag legen.<br />

Man muss schon Material<br />

haben, um es vorlegen<br />

zu können. Aber dasselbe<br />

trifft auch auf alle<br />

anderen an diesem Film<br />

zu.<br />

Wann haben Sie eigentlich<br />

gemerkt: Upps, das ist ja<br />

nicht der Film von Brad<br />

Pitt, das ist ja meiner!<br />

Ich sträube mich ein wenig,<br />

das so zu sehen. Was auch<br />

immer es ist, bei den Filmfestspielen<br />

von Cannes habe<br />

ich gesehen, dass es<br />

mehr ist, <strong>als</strong> ich erwartet<br />

hatte. Aber mein Film?<br />

Nein, das macht keinen<br />

Sinn!<br />

Aber Sie haben das Drehbuch<br />

gelesen, und da muss<br />

die Rolle schon genau so<br />

drin gestanden haben.<br />

Ich habe das Buch gelesen,<br />

weggetan und mir gedacht:<br />

„Die sind ja alle nicht mehr<br />

ganz dicht!“ Aber dann habe<br />

ich es wieder und wieder<br />

zur Hand genommen,<br />

und Stück für Stück begann<br />

sich zu erschließen, was<br />

dieser Landa für eine Rolle<br />

werden sollte.<br />

Dass Sie ihn <strong>als</strong> eine Gratwanderung<br />

anlegen konnten,<br />

hat sicher mit Handwerk<br />

zu tun. Aber erschreckt<br />

einen so eine Figur<br />

auch, wenn man länger<br />

drüber nachdenkt?<br />

Erschrecken ist das f<strong>als</strong>che<br />

Wort. Es geht darum, sich<br />

in Bereiche vorzuwagen, in<br />

denen man noch nie oder<br />

nur selten war. Man muss<br />

sich trauen, ansonsten<br />

wird es fad. Ich könnte mir<br />

nicht vorstellen, 20 Jahre<br />

lang „Derrick“ zu machen.<br />

Es hat auch seine Berechtigung.<br />

Aber das ist die Herausforderung<br />

an die Aus-<br />

Christoph Waltz <strong>als</strong> SS-Oberst Hans Landa. Foto dpa<br />

RUHESTÄTTE<br />

Ein Grab direkt über der<br />

Gruft von Marilyn Monroe:<br />

Gut betuchte Fans der Hollywood-Ikone<br />

können sich den<br />

Traum von dieser exklusiven<br />

letzten Ruhestätte erfüllen. Eine<br />

Witwe versteigert den Platz in einer<br />

Krypta auf dem Pierce<br />

Brothers Westwood Village<br />

Marilyn Monroe. Foto: dpa<br />

Friedhof in Los Angeles im Internet.<br />

Beim Auktionshaus ebay<br />

haben Bieter der Preis für das<br />

dauer. Für mich ist interessant,<br />

die Grenze dessen,<br />

was machbar ist, wahrzunehmen<br />

und dann zu versuchen,<br />

sie nicht mehr <strong>als</strong><br />

Gegebenheit zu akzeptieren.<br />

Das hat mich an dieser<br />

Rolle gereizt.<br />

Spielt es für Sie eine Rolle,<br />

ob es den Charakter, den<br />

Sie spielen, gegeben hat?<br />

Nein. In dem Moment, in<br />

dem es in einem Drehbuch<br />

steht, ist es fiktiv. Eine Sache,<br />

die mir in letzter Zeit<br />

nicht so gefällt, das ist die<br />

mit den so genannten Biopics.<br />

Da wird dann behauptet,<br />

es handele sich<br />

um eine wahre Geschichte.<br />

Dabei geht es hier nur um<br />

einen Vermarktungstrick.<br />

Wenn man einen Film<br />

dreht, hat das mit der<br />

Wirklichkeit nichts zu tun.<br />

Wer behauptet, dies würde<br />

auf der Realität beruhen,<br />

der ist nur nicht bereit,<br />

sich den Unannehmlich-<br />

Für immer bei Marilyn<br />

Grab bereits auf über 4,5 Millionen<br />

Dollar (3,2 Millionen Euro)<br />

getrieben, berichtete der US-<br />

Sender NBC.<br />

Die Ruhestätte über Marilyn<br />

wird von der Amerikanerin Elsie<br />

Poncher angeboten. Ihr verstorbener<br />

Ehemann hatte den Platz<br />

von Joe Maggio erworben, der<br />

nach seiner Scheidung von Monroe<br />

nicht mehr im Tod mit ihr<br />

keiten bei der Herstellung<br />

eines Films zu stellen. Das<br />

wichtigste ist, dass etwas<br />

dramaturgisch im Film<br />

funktioniert. Worauf das<br />

beruht, ist egal.<br />

Also das, was sich der Zuschauer<br />

ansieht...<br />

...das ist in keinem Fall die<br />

Wirklichkeit. Es ist immer<br />

Fiktion.<br />

Und deshalb darf Tarantino<br />

ein Kino mit den Naziführern<br />

in die Luft jagen? Hat<br />

er mit Ihnen darüber gesprochen,<br />

wie das in<br />

Deutschland aufgenommen<br />

wird?<br />

Nein. Wir haben nicht viel<br />

theoretisiert. Wir haben<br />

eher konkret über Hintergründe<br />

gesprochen.<br />

Das, was man da sehen<br />

kann, ob man es nun „jüdische<br />

Rachefantasie“ nennt<br />

oder „Kino kann Hitler töten“<br />

, darf das nur ein US-<br />

Regisseur? Ist uns Deutschen<br />

das untersagt?<br />

Wo wäre die Instanz, die<br />

das verböte? Die Tatsache,<br />

dass wir es nicht machen,<br />

heißt nicht, dass es verboten<br />

ist.<br />

Ein moralischer Gradmesser<br />

in uns? Vielleicht auch<br />

die Schere im Kopf?<br />

Schere? Ich weiß nicht. Wir<br />

machen es nicht, und es<br />

gibt Gründe dafür. Aber<br />

dass es nur ein Amerikaner<br />

machen kann, das würde<br />

ich nicht unterschreiben.<br />

Wir trauen uns <strong>als</strong>o zu wenig<br />

und müssen mehr wagen?<br />

Das wiederum kann man<br />

so auch nicht sagen. Es wäre<br />

der Anfang eines komplett<br />

anderen Interviews.<br />

Interview: Peter Beddies<br />

vereint sein wollte. Ponchers<br />

Mann hatte laut NBC noch auf<br />

seinem Sterbebett darum gebeten,<br />

mit dem Gesicht nach unten<br />

– Marilyn zugewandt – bestattet<br />

zu werden. Seine Witwe erfüllte<br />

ihm den Wunsch. Jetzt ist Elsie<br />

Poncher in Geldnot geraten und<br />

will mit dem Erlös aus dem<br />

Krypta-Platz ihre Hypothekenschulden<br />

in Höhe von einer Million<br />

Dollar begleichen. dpa<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

George Clooney, Schauspieler<br />

(48), und seine Freundin<br />

Elisabetta Canalis (30), ein bekanntes<br />

Fernsehgesicht in Italien,<br />

scheinen ihre gemeinsame<br />

Zeit gern aktiv zu gestalten.<br />

Die beiden wurden kürzlich dabei<br />

beobachtet, wie sie in einem<br />

schnittigen Motorboot den<br />

Comer See erkundeten. Nach<br />

dem Ausflug ging es in ein Top-<br />

Hotel, wo der Hollywood-Beau<br />

seine neue Dauerbegleiterin<br />

zum Dinner einlud. Vor kurzem<br />

hatte Clooney das amerikanische<br />

Supermodel Cindy Crawford<br />

(43) nebst Gatten in seine<br />

Italien-Villa eingeladen. Zu viert<br />

unternahmen sie eine Spritztour<br />

durch die Gegend – auf Motorrädern.<br />

Brad Pitt, Schauspieler (45),<br />

engagiert sich zwar dafür,<br />

Häuser in der Südstaatenmetropole<br />

New Orleans umweltfreundlich<br />

wieder aufzubauen.<br />

Auf ein Amt <strong>als</strong> Bürgermeister<br />

der Stadt im US-Bundesstaat<br />

Louisiana hat er jedoch keine<br />

Lust. Begeisterte Fans haben<br />

bereits T-Shirts drucken lassen,<br />

auf denen sie mit „Brad Pitt for<br />

Mayor“ werben. „Ja, ich habe<br />

die T-Shirts gesehen“, bestätigte<br />

er in einem TV-Interview. „Ja<br />

klar, auf meinem Wahlprogramm<br />

stehen die Homo-Ehe,<br />

keine Religion, die Legalisierung<br />

und Besteuerung von Marihuana“,<br />

scherzte der „Fight<br />

Club“-Star. „Nein, ich hätte wohl<br />

keine Chance“, sagt er. Schon<br />

rechtlich könnte er gar nicht<br />

kandidieren, denn Bürgermeisterkandidaten<br />

müssen mindestens<br />

fünf Jahre in New Orleans<br />

gewohnt haben, bevor sie sich<br />

aufstellen lassen. Pitt und seine<br />

Lebensgefährtin Angelina<br />

Jolie hatten aber erst 2007 ein<br />

Haus in der von Hurrikan Katrina<br />

stark zerstörten Stadt gekauft.<br />

Victoria Beckham, ehemaliges<br />

Spice Girl (35) und Ehefrau<br />

von Fußball-Star David<br />

Beckham, hat offenbar Spaß<br />

daran, über das Talent von angehenden<br />

Musikern mit zu entscheiden.<br />

Beckham ist jetzt<br />

zum zweiten Mal <strong>als</strong> Jurorin bei<br />

der US-Talentshow „American<br />

Idol“ eingesprungen. Ursprünglich<br />

sollte sie in der vergangenen<br />

Woche nur einen Gastauftritt<br />

absolvieren. Ihre Sprecherin<br />

versicherte aber, dass die<br />

Fußballer-Gattin keinen Vollzeitjob<br />

daraus machen werde.<br />

Beckham war für Showstar Paula<br />

Abdul eingestiegen, die ihren<br />

Job überraschend quittiert hatte.<br />

Bei der Show, die das amerikanische<br />

Vorbild des Straßenfegers<br />

„Deutschland sucht den<br />

Superstar“ ist, wirkt auch „I Kissed<br />

A Girl“-Star Katy Perry (24)<br />

an der Seite von Simon Cowell,<br />

Randy Jackson und Kara Dio-<br />

Guardi <strong>als</strong> Gastjurorin mit.


14 PRÄVENTION<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE WETTERFÜHLIGKEIT<br />

Bewegung muss<br />

regelmäßig sein<br />

Zu viel Schonung tut Patienten<br />

mit stabiler chronischer Herzschwäche<br />

nicht gut – regelmäßige<br />

Bewegung ist besser. Sie erweitert<br />

die Blutgefäße, erleichtert<br />

die Durchblutung und entlastet<br />

so das Herz. Das rät Norbert<br />

Smetak, Vorsitzender des Bundesverbandes<br />

Niedergelassener<br />

Kardiologen in München. Er empfiehlt<br />

Ausdauersportarten wie Gehen,<br />

Walken oder Radeln. Von<br />

Schwimmen rät er dagegen ab:<br />

Der Wasserdruck lasse den Blutdruck<br />

häufig steigen. Wichtig ist<br />

laut Smetak, dass der herzkranke<br />

Patient seine persönliche Belastbarkeit<br />

vom Arzt abklären lässt.<br />

Der Betroffene dürfe nicht unter<br />

Atemnot oder Wassereinlagerungen<br />

in der Lunge leiden. Außerdem<br />

sollte er nicht zu lange am<br />

Stück trainieren und beim Sport<br />

regelmäßig seinen Puls kontrollieren.<br />

Ideal seien pro Woche drei<br />

Trainingseinheiten von jeweils 30<br />

bis 45 Minuten. dpa<br />

Bei Regelschmerz<br />

kein ASS nehmen<br />

Bei Regelschmerzen greifen<br />

Frauen lieber nicht zu einem<br />

Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure<br />

(ASS). Besser geeignet bei<br />

Kopf- oder Brustschmerzen sei<br />

der Wirkstoff Ibuprofen, rät Christian<br />

Albring, Präsident des Berufsverbandes<br />

der Frauenärzte. ASS<br />

hemmt die Blutgerinnung und<br />

kann so den Blutverlust während<br />

der Menstruation erhöhen. Weil<br />

ASS über längere Zeit blutverdünnend<br />

wirkt, sollten Frauen bereits<br />

vor ihrer Periode auf entsprechende<br />

Mittel verzichten. Schon bei<br />

der Einnahme einer einzigen Tablette<br />

halte der Effekt rund sieben<br />

Tage an. Wer bei Menstruationsbeschwerden<br />

keine Medikamente<br />

nehmen will, kann sich mit Wärme<br />

oder der Einnahme von Magnesium<br />

Linderung verschaffen. Beides<br />

wirke entkrampfend. dpa<br />

Nikotin bremst<br />

Insulin aus<br />

Nikotin bremst die Wirkung des<br />

Zuckerhormons Insulin aus.<br />

Das fanden US-amerikanische<br />

Forscher heraus, <strong>als</strong> sie der Frage<br />

nachgingen, warum Raucher so<br />

häufig am Herzinfarkt sterben. In<br />

Tierversuchen stellten sie fest,<br />

dass Nikotin den Körper unempfindlich<br />

gegenüber dem blutzuckersenkenden<br />

Hormon Insulin<br />

macht. Diese „Insulinresistenz“<br />

gilt <strong>als</strong> Vorstufe von Typ-2-Diabetes<br />

und <strong>als</strong> Risikofaktor für Erkrankungen<br />

wie Herzinfarkt und<br />

Schlaganfall. Die Forscher vermuten,<br />

dass Nikotin die Produktion<br />

von Stresshormonen wie Cortisol<br />

erhöht und auf diese Weise die Insulinresistenz<br />

fördert. dpa<br />

Das Gewitter im Kopf<br />

Der Himmel ist<br />

noch immer strahlend<br />

blau, doch<br />

der Körper schlägt<br />

schon frühzeitig Alarm:<br />

Bei empfindlichen Menschen<br />

dröhnt bei bestimmten<br />

Wetterlagen<br />

regelmäßig der Kopf, sie<br />

sind schlaff und abgeschlagen,<br />

und der Kreislauf<br />

spielt verrückt. Immerhin<br />

30 bis 50 Prozent<br />

der Menschen in<br />

Deutschland leiden nach<br />

Angaben des Deutschen<br />

Wetterdienstes unter der<br />

sogenannten Wetterfühligkeit.<br />

„Wetterfühligkeit ist keine<br />

Einbildung der Betroffenen,<br />

sondern mittlerweile<br />

wissenschaftlich<br />

bewiesen“, sagt die Medizinische<br />

Meteorologin<br />

Christina Koppe vom<br />

Deutschen Wetterdienst<br />

in Freiburg. Wetterreagierend<br />

sind grundsätzlich<br />

alle Menschen. Da<br />

nämlich der Körper seine<br />

Temperatur von 37<br />

Grad aufrecht erhalten<br />

will, muss er ständig auf<br />

die Temperatur der Umwelt<br />

reagieren. „Davon<br />

bemerkt man normalerweise<br />

nichts, doch diese<br />

Regulationsmechanismen<br />

beeinflussen das<br />

Nerven- und das Hormonsystem.“<br />

Unter dem Begriff Wetterfühligkeit<br />

verstehen<br />

SCHWEINEGRIPPE<br />

Fachleute das Phänomen,<br />

dass Menschen<br />

subjektive Beeinträchtigungen<br />

bemerken. „Wetterfühligkeit<br />

ist jedoch<br />

keine eigenständige<br />

Krankheit wie Migräne“,<br />

sagt die Meteorologin<br />

Eva Wanka von der Uniklinik<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

in<br />

München. Stattdessen<br />

verstärken bestimmte<br />

Wetterlagen Beschwerden<br />

wie die Tendenz zu<br />

Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen,<br />

Schlafproblemen und<br />

Gelenkschmerzen.<br />

Den meisten Betroffe-<br />

nen machen vor allem<br />

Wetterumschwünge zu<br />

schaffen. „Gibt es zum<br />

Beispiel einen Wechsel<br />

von einer Kalt- zu einer<br />

Warmfront, verändern<br />

sich Temperaturen und<br />

Luftdruck, und das<br />

kann Beschwerden hervorrufen“,<br />

erklärt Wanka.<br />

Daher treten die<br />

Probleme häufig auch<br />

im Frühling und Herbst<br />

auf, wenn das Wetter<br />

innerhalb kurzer Zeit<br />

stark und schnell umschlägt.<br />

Doch auch bei<br />

Sommergewittern haben<br />

viele Wetterfühlige<br />

die üblichen Beschwerden.<br />

Experte: Hysterie ist fehl am Platz<br />

Der Mediziner Urs<br />

Leonhardt warnt<br />

angesichts der<br />

Schweinegrippe vor einer<br />

Massenhysterie.<br />

„Wenn ein Angst machender<br />

Bericht über<br />

den A/H1N1-Virus auf<br />

der Titelseite der Zeitung<br />

steht, drängen sich noch<br />

am gleichen Tag die<br />

Menschen in der Notaufnahme<br />

unserer Klinik“,<br />

sagte der Chefarzt für Innere<br />

Medizin des DiakoniekrankenhausesFriederikenstift<br />

in Hannover.<br />

Im Friederikenstift hätten<br />

sich in den vergangenen<br />

Wochen mehrere<br />

hundert Menschen<br />

testen lassen: „Bisher<br />

hatten wir keinen einzigen<br />

Erkrankten“,<br />

sagte Leonhardt. Die<br />

Testergebnisse ließen<br />

Ein gutes Beispiel für<br />

die Wechselwirkung<br />

zwischen Wetter und<br />

dem menschlichen Organismus<br />

sei der Einfluss<br />

der Temperaturregulation<br />

auf den Blut-<br />

Wenn nach dem Sonnenschein und der Hitze plötzlich Regen fällt, leiden viele<br />

Menschen unter den Folgen ihrer Wetterfühligkeit. Foto: dpa<br />

Experten mahnen zur Einhaltung von einfachen Hygieneregeln<br />

wie dem häufigen Händewaschen mit Seife. Foto: ddp<br />

druck, sagt Koppe. „Auf<br />

der Rückseite eines Tiefdruckgebiets<br />

wird meist<br />

kühlere Luft herangeführt.“<br />

Da es in der Umgebung<br />

nun kälter <strong>als</strong><br />

vorher ist, versucht der<br />

Körper die Abgabe von<br />

Wärme zu verringern.<br />

Dafür werden unter anderem<br />

die äußeren Blutgefäße<br />

verengt – und<br />

der Blutdruck steigt<br />

kurzfristig. „Wer sowie-<br />

inzwischen aufgrund<br />

der großen Nachfrage<br />

mehrere Tage auf sich<br />

warten. Jeder Test koste<br />

das Gesundheitssystem<br />

bis zu 150 Euro.<br />

Außerdem müssten die<br />

Krankenhäuser Betten<br />

vorhalten: „Das geht<br />

dann zulasten der Patienten,<br />

die wegen<br />

ganz anderer Beschwerden<br />

tatsächlich<br />

Aufnahme brauchen.“<br />

Die eher milden Krankheitsverläufe<br />

in Deutschland<br />

rechtfertigten diesen<br />

Aufwand zurzeit<br />

nicht, betonte der Mediziner.<br />

Viren könnten sich<br />

aber sehr schnell verändern,<br />

deshalb könne niemand<br />

eine Prognose<br />

über die weitere Entwicklung<br />

der Krankheit<br />

abgeben.<br />

so unter Bluthochdruck<br />

leidet, kann das spüren.“<br />

Um herauszufinden, bei<br />

welchen Wetterlagen es<br />

einem schlecht geht, sollte<br />

eine Art Tagebuch geführt<br />

werden. „Darin hält<br />

man bestimmte Beschwerden<br />

und Befindlichkeitsstörungen<br />

sowie<br />

die entsprechenden Wetterlagen<br />

fest“, sagt Geowissenschaftler<br />

und Autor<br />

Peter Göbel aus Gießen.<br />

„Dafür reicht es oft<br />

schon, sich einfach mal<br />

den Himmel anzuschauen<br />

und festzuhalten, ob<br />

die Sonne scheint oder dicke<br />

Wolken die Sicht versperren.“<br />

Nach einiger<br />

Zeit können dann Parallelen<br />

zwischen der Abgeschlagenheit<br />

und dem<br />

unbeständigen Wetter<br />

entdeckt werden.<br />

Ist das geklärt, sollte sich<br />

aber niemand einfach<br />

nur in der Wohnung verkriechen,<br />

sobald die „Gefahrenlage“<br />

aufzieht.<br />

„Das Problem vieler Menschen<br />

ist, dass sie sich<br />

sehr lange in geschlossenen<br />

Räumen aufhalten“,<br />

sagt Wanka. Der Körper<br />

sei dann selten Temperaturwechseln<br />

ausgesetzt.<br />

„Besser ist dagegen, auch<br />

bei Kälte, Wind und Regen<br />

rauszugehen.“ So<br />

werde der Organismus<br />

trainiert. A. Nassoufis<br />

Die Hysterie um die<br />

Schweinegrippe in Europa<br />

habe auch einen psychologischenHintergrund,<br />

sagte der Mediziner:<br />

Während die Menschen<br />

in früheren Zeiten<br />

im Alltag mit ihrer Endlichkeit<br />

konfrontiert<br />

worden seien, hätten<br />

heute die wenigsten ein<br />

Bewusstsein für die eigene<br />

Begrenztheit: „Was<br />

früher die Religionen jeden<br />

Sonntag im Gottesdienst<br />

aufzeigten, nämlich<br />

dass der Mensch<br />

sterblich ist, übernehmen<br />

jetzt Medienberichte<br />

über Flugzeugabstürze<br />

oder eben die Schweinegrippe.“<br />

Es sei ein<br />

existenzielles Bedürfnis<br />

des Menschen, sich damitauseinanderzusetzen.<br />

Dazu gehöre auch,<br />

sich zu gruseln. epd


FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 15<br />

TRAININGSMETHODE<br />

Kieser: Muskeltraining in kargem Ambiente<br />

Werner Kieser liebt die<br />

Reduktion. In schlichtem<br />

Grau hält der<br />

Schweizer Erfinder des nach<br />

ihm benannten Krafttrainings<br />

seine Studios. Keine Musik, keine<br />

Sauna, nur Kraftmaschinen<br />

aus Stahl und schwarzem Leder,<br />

eigens von ihm entwickelt. Hier<br />

wird nicht zu peitschenden<br />

Beats um die Wette gesteppt und<br />

auch nicht Gewicht im Akkord<br />

gestemmt.<br />

Das Trainingskonzept des Kieser<br />

Trainings ist ebenso minimalistisch<br />

wie das Ambiente: „An jedem<br />

Gerät wird jede Muskelgruppe<br />

wenige Male maximal genutzt<br />

und erschöpft“, erklärt Orthopäde<br />

Matthias Dahl vom Berliner<br />

Kieser-Zentrum. Die Übungen<br />

werden sehr langsam ausgeführt.<br />

Nicht die Zahl der Wiederholungen,<br />

sondern das bewusste und<br />

vollständige Beanspruchen der<br />

Muskeln ist entscheidend. Nach<br />

ein bis zwei Minuten ist der<br />

Kraftakt vorbei; schon folgt das<br />

nächste Gerät.<br />

Muskeltraining sei wie Zähneputzen<br />

– nicht spektakulär, nicht<br />

furchtbar vergnüglich, sondern<br />

einfach nötig, soll Werner Kieser<br />

einmal gesagt haben. In einer<br />

guten halben Stunde ist das<br />

Pflichtprogramm für den Körper<br />

beendet. „Mit wenig Zeit kann<br />

man den gesamten Bewegungsapparat<br />

trainieren“, kommentiert<br />

Dahl. Nach zwei Tagen beginnt<br />

die nächste Trainingssequenz.<br />

KULINARISCHES<br />

Kiesers Konzept hat Erfolg.<br />

Mehr <strong>als</strong> 150 Niederlassungen<br />

weltweit, Franchise-Unternehmen<br />

in Dutzenden Städten<br />

Deutschlands und in der<br />

Schweiz, haben sich mittlerweile<br />

angesiedelt und trotzen der Konkurrenz<br />

aus Fitnessstudios und<br />

Sportvereinen. Für einige Kunden<br />

ist Kieser Training die lang<br />

ersehnte Alternative zur Muckibude,<br />

für andere ein neuer Anlauf,<br />

das lästige Rückenleiden<br />

loszuwerden. Was man von dem<br />

neuartigen Krafttraining erwarten<br />

darf, beantworten Experten<br />

unterschiedlich.<br />

Matthias Dahl entdeckte selbst<br />

vor sieben Jahren das Kieser<br />

Training. Seit seinem ersten Kontakt<br />

ist er von dem gesundheitsorientierten<br />

Anspruch begeistert.<br />

„Das Wohlbefinden wird gestei-<br />

gert. Man bleibt leistungsfähig. Je<br />

leistungsfähiger die Muskulatur<br />

ist, desto besser funktionieren<br />

Alltagsaktivitäten wie Treppensteigen<br />

und Einkaufen. Und, desto<br />

besser geht es den Gelenken.“<br />

Er ist zutiefst überzeugt, dass<br />

Krafttraining für jeden notwendig<br />

ist, zumal die Muskulatur im<br />

Alter abgebaut wird und nur<br />

durch gezielte Übung erhalten<br />

bleibt. Je früher man anfängt,<br />

desto besser, so Dahls Devise.<br />

Die Kieser-Zentren werben auch<br />

gezielt um gesundheitsbewusste<br />

Kunden, die vorsorglich ihren<br />

Das Konzept des Kieser Trainings ist ebenso minimalistisch wie das Ambiente: An jedem Gerät wird<br />

jede Muskelgruppe wenige Male maximal genutzt und erschöpft. Foto: ddp<br />

Party-Mitbringsel aus Küche und Garten<br />

Zum Grillabend beim<br />

Nachbarn oder zur<br />

Geburtstagsfeier der<br />

Freundin will niemand<br />

mit leeren Händen kom-<br />

Selbst gemacht und hübsch dekoriert:<br />

Konfitüren zur Party. Foto: dpa<br />

men. Eine Flasche Wein,<br />

ein Blumenstrauß oder<br />

eine Schachtel Pralinen:<br />

Das kann jeder. Viel persönlicher<br />

aber und nirgends<br />

zu kaufen<br />

sind selbst gemachtekulinarische<br />

Mitbringsel –<br />

für die Vorratskammer<br />

des Gastgebers<br />

oder direkt<br />

zum Verzehr.<br />

„Der besondere<br />

Reiz solcher Mitbringsel<br />

liegt darin,<br />

dass sie ganz<br />

individuell und<br />

auf den Geschmack<br />

des Gastgebersabgestimmt<br />

sind“, sagt<br />

Susanne Moosmann<br />

von der Verbraucherinitiative.<br />

Außerdem sind<br />

sie ohne Konservierungs-<br />

und an-<br />

dere Zusatzstoffe hergestellt.<br />

Und der Gastgeber<br />

weiß: Da hat sich jemand<br />

liebevoll Mühe für mich<br />

gemacht.<br />

Nicht jedes Mitbringsel<br />

eignet sich für jeden Anlass.<br />

Wenn es darum<br />

geht, den Gastgeber zu<br />

entlasten und das Buffet<br />

zu ergänzen, dann sollte<br />

dies unbedingt zuvor abgesprochen<br />

werden –<br />

nicht nur, um Doppelungen<br />

zu vermeiden. „Eine<br />

wichtige Grundregel ist,<br />

dass die Menge angemessen<br />

sein muss für die erwartete<br />

Personenzahl“,<br />

rät Regina Schneider,<br />

Fachbuchautorin. „Ein<br />

volles Kuchenblech oder<br />

eine Riesenquiche sind<br />

bei größeren Partys eine<br />

gute Wahl.“<br />

Am Grillabend machen<br />

sich ungewöhnliche Bro-<br />

te und Salate besonders<br />

gut. „Sehr fruchtig und<br />

erfrischend, aber gleichzeitig<br />

nicht langweilig ist<br />

beispielsweise Tabouleh<br />

– ein Salat aus Couscous,<br />

gewürfelten Tomaten und<br />

Minze, Melisse oder<br />

Blattpetersilie“, schlägt<br />

Regine Stroner, Kochkursleiterin<br />

und Mitinhaberin<br />

des Restaurants<br />

„Zum Hirschen“ in Blaufelden,<br />

vor. Auch ein<br />

Obstsalat ist in der warmen<br />

Jahreszeit beliebt.<br />

„Die Alternative ist ein<br />

Obstkorb“, ergänzt Moosmann.<br />

„Wer beispielsweise<br />

einen Apfelbaum hat,<br />

kann die Partygäste mit<br />

der frischen Ernte erfreuen.“<br />

Der Gastgeber behält<br />

später den Korb oder<br />

die Schale – <strong>als</strong> nachhaltiges<br />

Geschenk.<br />

„Bei solchen Mitbringseln<br />

ist die dekorative Aufma-<br />

Rücken stärken oder Beschwerden<br />

lindern wollen. Der Deutsche<br />

Verband der Physiotherapie gibt<br />

aber zu bedenken: „Beim spezifischen<br />

Rückenschmerz, der auf<br />

einer organischen Ursache wie<br />

einem Bandscheibenvorfall basiert,<br />

müssen Therapie und<br />

sportliche Aktivität in enger Abstimmung<br />

mit dem Arzt und dem<br />

Physiotherapeuten erfolgen.“<br />

chung die halbe Miete“,<br />

sagt Schneider. In transparenten<br />

Gläsern wirken<br />

ganze Früchte und eingelegte<br />

Kräuterstängel besonders<br />

hübsch. „Beim<br />

Einkochen leidet naturgemäß<br />

die Farbe von<br />

Obst und Gemüse. Das<br />

lässt sich ein bisschen<br />

verzögern, indem ein<br />

Schuss Zitronensaft hinzugefügt<br />

wird“, rät Moosmann.<br />

Wer einen Lagerraum<br />

hat, sammelt am besten<br />

das ganze Jahr über<br />

formschöne Gläser und<br />

Flaschen, die dann bei<br />

Bedarf zum Einmachen<br />

bereit stehen. Gebäck<br />

wird in wieder verwendbaren<br />

Dosen oder Kästchen<br />

verpackt. Und wer<br />

mag, kann natürlich das<br />

Rezept gleich mitliefern,<br />

nachkochen erlaubt.<br />

Eva Neumann<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Die Kieser-Studios begegnen<br />

solchen Einwänden mit einer<br />

ärztlichen Voruntersuchung<br />

vor dem ersten Training. Dementsprechend<br />

wird der<br />

Übungskanon individuell zusammengestellt.Beispielsweise<br />

können zunächst spezielle<br />

computergestützte Therapiegeräte<br />

verwendet werden. „In jedem<br />

Betrieb gehören therapeutisches<br />

Krafttraining und<br />

ärztliche Analyse zusammen.<br />

Jemand der Schmerzen hat,<br />

geht hier nicht alleine ans Gerät<br />

und soll mordsmäßig<br />

ackern“, versichert Matthias-<br />

Dahl.<br />

Grundsätzlich ermuntert auch<br />

der Deutsche Verband der Physiotherapie<br />

bei Rückenschmerzen<br />

weiterhin sportlich aktiv<br />

zu bleiben. „Die Beibehaltung<br />

der körperlichen Aktivität hilft,<br />

Rückenbeschwerden zu lindern.<br />

Sonst verschärfen sich<br />

nicht selten die Schmerzen“,<br />

betont Angelika Heck-Darabi.<br />

Auf die Frage, ob es Kieser<br />

Training sein muss, entgegnet<br />

sie jedoch: „Es gibt keinen wissenschaftlichen<br />

Beleg, dass eine<br />

bestimmte Trainingsform<br />

einer anderen überlegen ist.“<br />

Werner Kieser lässt derzeit eine<br />

Studie mit 500 Teilnehmern<br />

durchführen, um die Wirkung<br />

des Krafttrainings auf den Rücken<br />

und den Gesundheitszustand<br />

zu beweisen. Doch erst<br />

2010 werden erste Ergebnisse<br />

veröffentlicht. ddp<br />

AM RANDE<br />

Routine macht<br />

das Hirn träge<br />

Um das Gehirn auch im Alter<br />

leistungsfähig zu halten,<br />

muss es genutzt werden, sich Anforderungen<br />

stellen. Das berücksichtigen<br />

viele Menschen, die einmal<br />

etwas von „Gehirnjogging“<br />

gehört haben. Sie sollten aber<br />

auch beachten, dass es immer<br />

wieder neue Aufgaben sein müssen,<br />

denen sich das Hirn zu stellen<br />

hat, so Experten, die sich mit<br />

dem lernenden Denkapparat des<br />

Menschen beschäftigen. „Immer<br />

wenn ein Rätsel oder Spiel zur<br />

Routine wird, sollten wir uns neuen<br />

Herausforderungen stellen“,<br />

rät Dr. Siegfried Lehrl von der Uni<br />

Erlangen-Nürnberg. Mit Kollegen<br />

hat er eine eigene Trainingsmethode<br />

entwickelt. Eine wichtige Erkenntnis:<br />

Das Hirn braucht gar<br />

keine exotischen Anforderungen.<br />

Schon das Einkringeln von Aufgaben<br />

schalte das Wachheitszentrum<br />

ein, so Lehrl. Eine ganze<br />

Kettenreaktion folge, die den<br />

grauen Zellen nütze. dpa


16 KINDER<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

FRAGEN – STAUNEN – WISSEN<br />

Matse, die kleine Möwe<br />

Da, da, da – Futter! Noch<br />

ein schneller Flügelschlag<br />

– und schnapp,<br />

schon hab ich ihn, den dicken<br />

Brotkrumen! Naja, ein wenig<br />

hart ist er ja schon, aber was<br />

soll’s – lecker ist er immer<br />

noch. Wie nett von den vielen<br />

Urlaubern hier an der Ostsee:<br />

Die sorgen jeden Tag dafür,<br />

dass ich mir mein Abendbrot<br />

nicht irgendwo am Strand suchen<br />

muss. Alte tranige Muscheln<br />

aufpicken, auf den nahen<br />

Feldern nach Schnecken,<br />

Würmern und Käfern suchen.<br />

Oder in einer offenen Mülltonne<br />

in den Essensresten aus<br />

den Gaststätten stöbern – wie<br />

eklig!<br />

Ach so, habe ich ja ganz vergessen<br />

– Mathias heiße ich, bin<br />

eine kleine Lachmöwe, von<br />

meiner Familie und den<br />

Freunden werde ich aber nur<br />

Matse gerufen. Klar, geht ja<br />

auch schneller durch den dünnen,<br />

roten Schnabel und klingt<br />

KINDERLACHEN<br />

Witze<br />

Der kleine Hans kommt zufrieden<br />

aus der Schule: „Wir haben<br />

heute Sprengstoff hergestellt!“<br />

„Und was macht ihr<br />

morgen in der Schule?“ „Welche<br />

Schule?“<br />

●<br />

Der Vater liest am Bett Märchen<br />

vor, damit der Sohn einschläft.<br />

Eine halbe Stunde später öffnet<br />

die Mutter leise die Tür und<br />

fragt: „Ist er eingeschlafen?“<br />

Antwortet der Sohn: „Ja, endlich<br />

...“<br />

●<br />

Die Meiers haben Zwillinge bekommen.<br />

Als die Mutter heimkommt,<br />

wird sie von Klein Robert<br />

begrüßt. „Ich habe der<br />

Lehrerin von einem neuen Brüderchen<br />

erzählt und habe drei<br />

Stunden freibekommen“, jubelt<br />

er. „Warum hast du denn nicht<br />

gesagt, dass es zwei sind?“,<br />

will die Mutter wissen. „Ich bin<br />

doch nicht blöd“, ruft er, „den<br />

anderen heb' ich mir für nächste<br />

Woche auf!“<br />

viel lustiger. Uns Lachmöwen<br />

erkennt ihr an unseren dunkelbraunen<br />

Köpfchen, die sich so<br />

deutlich vom hellen Federkleid<br />

unterscheiden. Wir werden bis<br />

zu 35 Zentimeter groß, bis zu<br />

400 Gramm schwer und die<br />

Flügel haben eine Spannweite<br />

von bis zu 105 Zentimeter. Wir<br />

können bis zu 30 Jahre alt<br />

werden. Ich bin aber noch<br />

recht jung, im Frühjahr ist<br />

es vier Jahre her, dass ich<br />

aus meinem Ei geschlüpft bin.<br />

Warum wir Lachmöwen heißen?<br />

Na ganz einfach, weil unsere<br />

Sprache wie ein heiseres<br />

Lachen klingt. Das sagen zumindest<br />

die Menschen, die uns<br />

hören, wenn wir über sie mit<br />

dem Seewind hinwegsegeln.<br />

Sie verstehen immer nur „Kik,<br />

kik“. Dabei müssten die Touristen<br />

mal selbst ihre Lache<br />

hören, wenn sie abends aus<br />

der Hafenkneipe kommen und<br />

zu viel Bier getrunken haben.<br />

Dann klingen sie wie wir.<br />

SPIELETIPP<br />

Cranium<br />

Hallo liebe Kinder, hier ist wieder<br />

euer Kumpel Nils! Heute<br />

habe ich wieder einen neuen<br />

Spieletipp für euch kleine Schlauberger.<br />

Denn schlau werdet ihr<br />

ganz bestimmt, wenn ihr Cranium<br />

gespielt habt.<br />

Cranium ist ein faszinierendes<br />

Brettspiel für euch,<br />

eure Familien und<br />

Freunde. Es macht<br />

riesig Spaß und fordert<br />

das ganze<br />

Hirn. Vier verschiedeneAufgabenbereiche<br />

verlangen<br />

euch viel ab: Improvisationstalent,<br />

Köpfchen und Geschick.<br />

Wer weiß<br />

schon, wie man einen<br />

Geistesblitz<br />

knetet, Rhabarber<br />

rückwärts buchstabiert<br />

oder einen Gartenzwerg pantomimisch<br />

darstellt? Und wer<br />

kann schon aus dem Stegreif fol-<br />

Wir Möwen sind ein lustiges<br />

Völkchen, sind immer damit<br />

beschäftigt, etwas Fressbares<br />

aufzutreiben oder durch die<br />

Lüfte zu segeln. 55 Arten soll<br />

es geben, von uns Lachmöwen<br />

rund zwei Millionen in Europa.<br />

Also alles Verwandte von mir.<br />

Wir Möwen leben auf der ganzen<br />

Erde verteilt. Einige Arten<br />

nur im Norden, andere nur im<br />

Süden. Im Winter fliegen einige<br />

von uns aus dem Norden in<br />

Richtung Süden, um dort in<br />

angenehmeren Temperaturen<br />

über die kalten Monate zu<br />

kommen.<br />

Mittlerweile findet man uns<br />

überall dort, wo es Wasser und<br />

was zu fressen gibt. Normaler-<br />

gende Zeile fortsetzen:<br />

„Hat der alte<br />

Hexenmeister ...“?<br />

Na, könnt ihr das?<br />

Wenn nicht, dann<br />

solltet ihr euch das<br />

neue Brettspiel zusammen<br />

mit euren<br />

Eltern und Geschwistern<br />

einmal<br />

genauer anschauen.<br />

Vielleicht lernen die<br />

Großen ja auch<br />

noch etwas beim Knobeln und Rätseln.<br />

Viel Spaß wünscht euch euer Nils!<br />

weise <strong>als</strong>o am Meer, unserer<br />

angestammten Heimat. Aber<br />

seit einigen Jahren haben wir<br />

jetzt auch Verwandtschaft in<br />

der Großstadt. In Berlin zum<br />

Beispiel. Das weiß ich so genau,<br />

weil meine Tante Agathe<br />

dort am Rand der Stadt an einem<br />

See lebt. Jagd auf die Fische<br />

im See macht sie aber<br />

nicht, dafür ist sie mittlerweile<br />

viel zu faul. Ihr Futter holt sie<br />

sich jeden Tag von einem riesi-<br />

gen Berg, wo dicke brummende<br />

Wagen den ganzen Müll der<br />

Menschen abladen. Was die<br />

Tante da alles zu fressen kriegt<br />

– Gammelfleisch, Haushaltsabfälle<br />

und Essensreste ... Sie ist<br />

auch schon ganz dick und rund<br />

geworden. Wenn sie fliegen<br />

will, kommt sie kaum noch in<br />

die Luft.<br />

Wir Strandmöwen sind da ganz<br />

anders, schlank und sportlich –<br />

auch wenn wir uns immer wieder<br />

was Neues einfallen lassen<br />

müssen, um an Futter zu kommen.<br />

Gestern erst sind ein paar<br />

ganz freche von uns sogar zu<br />

den Rucksäcken und Taschen<br />

der Badegäste gelaufen und haben<br />

geschaut, ob sie was zu naschen<br />

in den Taschen haben.<br />

Köpfchen rein, kurz gelugt und<br />

schnell stibitzt! Mit lauten<br />

„Hurra, Hurra“-Schreien sind<br />

sie dann weggeflogen. Die ganze<br />

andere Möwen-Meute hinterher.<br />

Die Faulen und Ängstli-<br />

chen wollten natürlich auch ihren<br />

Anteil abhaben – dafür,<br />

dass sie Schmiere gestanden<br />

haben.<br />

So, jetzt muss ich aber weiter.<br />

An der Seebrücke stehen wieder<br />

Touristen aus Sachsen. Die<br />

packen gerade ihre Tüten mit<br />

den alten Frühstücksbrötchen<br />

von gestern aus. Vielleicht sind<br />

ja auch welche mit Mohn oder<br />

Sonnenblumenkernen dabei ...<br />

Lecker!<br />

Aufgeschrieben von Franky<br />

KINDERRÄTSEL<br />

Finde die fünf Unterschiede


FRESH – DIE JUNGE SEITE 17<br />

VERWEIGERER<br />

Wenn die Schule Angst macht<br />

Als ihre Mitschüler Anna<br />

(Name geändert) ab der<br />

sechsten Klasse hänselten,<br />

wagte sie nicht, sich zu<br />

wehren. In der siebten Klasse<br />

habe sie Angst gekriegt, „dass<br />

sie anfangen, mich zu schlagen“,<br />

sagt die eher schüchterne<br />

14-Jährige. „Darum bin ich<br />

nicht mehr hingegangen.“ Im<br />

vergangenen Schuljahr blieb sie<br />

dem Unterricht über mehrere<br />

Monate fern. Einen Teil der<br />

Sommerferien verbrachte Anna<br />

in einer kinderpsychiatrischen<br />

Tagesklinik in Bielefeld-Bethel,<br />

wo sie wieder auf den Schulalltag<br />

vorbereitet wurde.<br />

Die Gründe für sogenannte<br />

Schulabstinenz seien vielfältig,<br />

sagt Chefarzt Rudolf Jebens von<br />

der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Bad Salzuflen, zu der<br />

die Bielefelder Tagesklinik gehört.<br />

Soziale Probleme, Unterforderung,<br />

Angst vor Ablehnung<br />

oder eine emotionale Störung<br />

mit einhergehender Trennungsangst<br />

vom Elternhaus<br />

gehörten vor allem dazu. Häufig<br />

seien die Jugendlichen dem<br />

Leistungsdruck in der Schule<br />

nicht gewachsen. Das beginne<br />

schon in der Grundschule mit<br />

Übergang auf die weiterführende<br />

Schule. „Kinder zwischen<br />

acht und zehn Jahren definieren<br />

den Selbstwert über die<br />

Schule. Wenn sie dort nicht klar<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS AM RANDE<br />

Jan Delay<br />

Der Chefstyler aus Hamburg-<br />

City taucht auf seinem dritten<br />

Soloalbum noch tiefer und<br />

intensiver in den Funk-Kosmos<br />

ein. Nachdem Jan Delay vor<br />

drei Jahren auf Mercedes<br />

Dance bereits ausgiebig seiner<br />

Vorliebe für Funk-Sounds aller<br />

Art frönte, geht er diesmal<br />

noch eine Schritt weiter. Zusammen<br />

mit seiner Band und<br />

Co-Produzent Kasper „Tropf“<br />

Wiens (Dynamite Deluxe) hat<br />

er über ein Jahr lang an den<br />

zwölf neuen Songs gefeilt, bis<br />

selbst das letzte Detail genau<br />

passte. Das Ergebnis, eingespielt<br />

mit seiner Band Disco<br />

Number One, ist über weite<br />

Strecken atemberaubend.<br />

kommen, kann Schulangst entstehen“,<br />

erklärt der Psychologe.<br />

Durch einen Wechsel auf eine<br />

andere Schulform entwickelten<br />

sich jüngere Kinder oft besser.<br />

„Der enorme Druck ist dann<br />

weg“, sagt Jebens. Dagegen<br />

würden die akut gefährdeten<br />

Schulabbrecher im Alter von 15<br />

und 16 Jahren mangels Perspektive<br />

auf eine Lehrstelle einfach<br />

keinen Sinn mehr im Lernen<br />

sehen. „Sie haben sich aufgegeben.“<br />

Willkommen…<br />

Willkommen bei den Sch’tis:<br />

Der Postbeamte Philippe<br />

Abrams (Kad Merad) wird in die<br />

nördliche Provinz strafversetzt,<br />

dort wo es eiskalt ist und die Bewohner<br />

sehr rustikal sein sollen.<br />

Dabei hatte er seiner Frau versprochen,<br />

in südliches Gefilde zu<br />

ziehen. Bei der Ankunft fährt er<br />

den Kollegen Antoine um, der<br />

ihn mit Zischlauten begrüßt.<br />

Dass das der dort übliche Dialekt<br />

ist, wird Philippe bald klar. Er<br />

freundet sich sogar langsam mit<br />

Antoine, Land und Leuten, den<br />

„Sch’tis“, wie die Nordlichter<br />

wegen ihres Dialekts genannt<br />

werden, an. Doch da will ihn seine<br />

Frau in dem von ihm so trostlos<br />

geschilderten Ort besuchen.<br />

Viele Schulverweigerer empfänden<br />

die Schulen zudem <strong>als</strong><br />

„lebensfern“, ergänzt der BielefelderErziehungswissenschaftler<br />

Eiko Jürgens. „Der Unterricht<br />

bietet ihnen zu wenig Anknüpfungspunkte<br />

an ihre Le-<br />

Nur sehr begrenzt Bock auf Schule: Rund 300 000 Kinder und Jugendliche<br />

schwänzen in Deutschland regelmäßig. Foto: epd<br />

benswelt, wo sie das Gelernte<br />

unmittelbar einsetzen können.“<br />

Je jünger ein Mensch sei, desto<br />

schwerer falle ihm, „Stoff auf<br />

Vorrat zu lernen“. Andere Reize<br />

wie ein Stadtbummel würden<br />

dem Unterricht dann vorgezogen.<br />

Venetica<br />

In einem Venedig längst vergangener<br />

Zeiten gerät die Welt<br />

aus den Fugen: Einem grausamen<br />

Totenbeschwörer ist es gelungen,<br />

den Tod zu überlisten.<br />

Nun strebt er, scheinbar unaufhaltsam,<br />

nach grenzenloser<br />

Macht. Nur die Tochter des Todes,<br />

von deren Existenz bislang<br />

niemand wusste, besitzt die Gabe,<br />

ihn zu besiegen und das<br />

Gleichgewicht der Welt wieder<br />

herzustellen. Scarlett muss lernen,<br />

ihre außergewöhnlichen<br />

Kräfte zu benutzen und zu einer<br />

mächtigen Kämpferin werden –<br />

mächtig genug, um das zu besiegen,<br />

was die Welt der Lebenden<br />

unausweichlich zu vernichten<br />

droht. Für Xbox 360<br />

Die meisten Schulverweigerer<br />

gibt es in der siebten bis neunten<br />

Jahrgangsstufe, vorwiegend<br />

an Haupt- und Sonderschulen.<br />

Etwa 300 000 Kinder und Jugendliche<br />

schwänzen groben<br />

Schätzungen des Städte- und<br />

Gemeindebundes zufolge in<br />

Deutschland gelegentlich, regelmäßig<br />

oder dauerhaft die<br />

Schule. 75 000 Schülerinnen<br />

und Schüler verlassen jährlich<br />

ganz ohne Abschluss die Schule.<br />

Anna plagten allmorgendlich<br />

Bauchweh und Kopfschmerzen,<br />

wenn sie zur Schule sollte. Ihre<br />

Mutter schrieb ihr Entschuldigungen.<br />

Als die psychosomatischen<br />

Beschwerden anhielten,<br />

erhielt sie Atteste vom Arzt.<br />

„Nach ein paar Monaten, <strong>als</strong><br />

meine Lehrerin oft anrief, sagte<br />

meine Mutter: ’Du musst wieder<br />

zur Schule’“, erinnert sich<br />

Anna. „Größtenteils war ich<br />

dann aber immer nur für ein,<br />

zwei Tage wieder in der Schule.“<br />

Auf Wirken eines Schulsozialarbeiters<br />

an der zuständigen<br />

Gesamtschule suchte die Mutter<br />

mit Anna schließlich psychologische<br />

Hilfe.<br />

In der Therapie lernten die<br />

Schulverweigerer vor allem,<br />

wieder eine Tagesstruktur aufzubauen,<br />

sagt die Jugendpsychologin<br />

Nicola Steininger. Die<br />

Flammenbrut<br />

Geschäftsfrau Kate Powell<br />

steht mit beiden Beinen erfolgreich<br />

im Leben. Ihr sehnlichster<br />

Wunsch blieb bisher<br />

unerfüllt: ein Baby. Ein anonymer<br />

Spender kommt für sie<br />

nicht in Frage – <strong>als</strong>o gibt Kate<br />

eine Annonce auf, um einen<br />

geeigneten Vater zu finden.<br />

Alex scheint der perfekte Kandidat:<br />

Aber das Äußere eines<br />

Menschen kann ein gefährliches<br />

Trugbild sein. Manchmal<br />

sogar ein lebensgefährliches...<br />

Simon Becket, bekannt geworden<br />

mit „Die Chemie der Toten“<br />

und „Kalte Asche“ präsentiert<br />

einen Roman, den er bereits<br />

vor den beiden großen Erfolgen<br />

verfasst hat.<br />

meisten hätten sich angewöhnt,<br />

lange zu schlafen und viel Zeit<br />

vor dem Fernseher oder Computer<br />

zu verbringen. In der Tagesklinik<br />

erhalten die Jugendlichen<br />

täglich Unterricht in Fächern<br />

wie Mathe, Englisch und<br />

Latein. Gelernt wird in Kleingruppen.<br />

Dazu kommen Musikund<br />

Ergotherapie, Einzel- und<br />

Gruppengespräche.<br />

„Seit ich hier bin, bin ich viel<br />

offener geworden, mit den anderen<br />

puzzle ich gern“, erzählt<br />

Anna. Auch habe ihr die Psychologin<br />

geraten, mehr Verantwortung<br />

zu übernehmen und<br />

Ärger nicht auszuweichen. „Ich<br />

gehe jetzt zum Lehrer oder Tutor“,<br />

sagt sie.<br />

In der Schule müsse die soziale<br />

Eingliederung Annas in den<br />

Klassenverband Priorität vor<br />

der aufzuholenden Leistung haben,<br />

fordert auch Reformpädagoge<br />

Jürgens. Zum neuen Schuljahr<br />

wird Anna in die achte<br />

Klasse versetzt. Sie ist zuversichtlich,<br />

dass sie den Anschluss<br />

schafft. In der ersten Zeit wird<br />

die 14-Jährige während der Woche<br />

in einer betreuten Gruppe<br />

untergebracht, wo sie nach der<br />

Schule ihre Hausaufgaben<br />

macht und Ansprechpartner bei<br />

Problemen findet. Nur an den<br />

Wochenenden schläft sie zu<br />

Hause. Katrin Nordwald<br />

Kindergeld<br />

für Freiwillige<br />

Jugendliche, die sich beim „Freiwilligendienst<br />

aller Generationen“<br />

engagieren, haben Anspruch<br />

auf Kindergeld. Darauf weist der<br />

Neue Verband der Lohnsteuerhilfevereine<br />

(NVL) hin. Der ehrenamtliche<br />

Dienst steht seit Jahresbeginn<br />

grundsätzlich Menschen jedes<br />

Alters offen. Er ist den Angaben<br />

zufolge im Zuge des vor der<br />

Sommerpause beschlossenen<br />

Bürgerentlastungsgesetzes dem<br />

Freiwilligen Sozialen Jahr oder<br />

dem Freiwilligen Ökologischen<br />

Jahr gleichgestellt worden. Im<br />

„Freiwilligendienst aller Generationen“<br />

engagieren sich Teilnehmer<br />

für mindestens acht Stunden pro<br />

Woche für eine Dauer von wenigstens<br />

sechs Monaten. Träger können<br />

Kirchengemeinden oder andere<br />

Einrichtungen zur Förderung<br />

„gemeinnütziger oder mildtätiger<br />

Zwecke“ sein. Einsatzfelder sind<br />

dem Bundesfamilienministerium<br />

zufolge die Kinder- und Jugendbetreuung<br />

oder die Pflege, aber auch<br />

Kultur, Umwelt- und Naturschutz.<br />

Teilnehmer sind haftpflichtversichert<br />

und durch die gesetzliche<br />

Unfallversicherung geschützt. dpa


18 IHR GELD, IHR RECHT<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

VORSORGE<br />

Verstößt die Riester-Rente gegen EU-Recht?<br />

Die Riester-Rente verstößt<br />

gegen EU-Recht. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt eine Studie<br />

des Centrums für Europäische<br />

Politik (CEP) in Freiburg. Danach<br />

wird der Europäische Gerichtshof<br />

die Pflicht für Rentner, die Förderung<br />

zurückzuzahlen, wenn sie<br />

ins Ausland ziehen, kippen. Bereits<br />

jetzt würde der Bundesregierung<br />

dadurch ein Schaden in Höhe<br />

von rund einer halben Milliarde<br />

Euro entstehen.<br />

Laut CEP-Studie, die dieser Zeitung<br />

vorliegt, verstößt die Bundesregierung<br />

mit ihren Regeln<br />

zur Riester-Rente vor allem gegen<br />

das Recht auf Freizügigkeit. Zum<br />

einen werden demnach so genannte<br />

Grenzgänger von der Förderung<br />

ausgeschlossen. Dies betrifft<br />

zum Beispiel Erwerbstätige,<br />

die neben ihren Einkünften in<br />

Deutschland Einkommen im Ausland<br />

erzielen, die zehn Prozent<br />

der Gesamteinkünfte übersteigen.<br />

Zum anderen entspricht laut CEP<br />

die Rückzahlungsverpflichtung<br />

nicht dem EU-Recht. Grundproblem:<br />

Die Riester-Rente wird erst<br />

nachgelagert, sprich bei Auszahlung<br />

besteuert. Wenn ein Rentner<br />

aber seinen Wohnsitz ins Ausland<br />

verlegt, hat der deutsche Staat<br />

keinen Zugriff mehr auf dessen<br />

Riester-Ersparnisse. Diese Rentner<br />

müssen daher nach dem Willen<br />

der Bundesregierung die er-<br />

haltenen Förderzulagen zurückzahlen.<br />

Auch dies stelle einen<br />

Verstoß gegen die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

und das allgemeine<br />

Freizügigkeitsrecht dar, heißt es<br />

in der Studie.<br />

„Die EU-Kommission hat die<br />

Bundesregierung bereits 2003<br />

darauf hingewiesen, dass sie Bedenken<br />

hinsichtlich der Vereinbarkeit<br />

der Riester-Rente mit<br />

EU-Recht hat“, betont Thiemo<br />

Jeck, Autor der Studie. Selbst ein<br />

§<br />

Keine Auskunft im Trennungsjahr<br />

Vor dem Ablauf des Trennungsjahres muss ein Ehepartner<br />

keine Fragen zu seiner Altersversorgung beantworten.<br />

Selbst wenn einer der Ehegatten fest zur<br />

Scheidung entschlossen sei, müsse der zu früh gestellte<br />

Scheidungsantrag rechtlich <strong>als</strong> „unschlüssig“ gewertet<br />

werden. So entschied das Oberlandesgericht Koblenz.<br />

Deshalb bestehe zu diesem Zeitpunkt keine Veranlassung,<br />

den Versorgungsausgleich zwischen den Ehepartnern auszurechnen.<br />

In dem Fall hatte sich eine Ehefrau dagegen gewehrt, dass ihr das<br />

Amtsgericht ein Zwangsgeld angedroht hatte, falls sie einen Fragebogen<br />

zur ihrer Altersversorgung nicht beantworte. Die Frau argumentierte, ihr<br />

Mann sei aus der gemeinsamen Wohnung zwar ausgezogen, das Trennungsjahr<br />

aber noch nicht zu Ende. Das OLG folgte dem und hob die Androhung<br />

des Zwangsgeldes wieder auf. (AZ: 11 WF 166/09)<br />

Keine GEZ-Befreiung bei Hartz IV<br />

Ein Empfänger von „Hartz IV“ mit Zuschlägen kann nicht von der Rundfunkgebührenpflicht<br />

befreit werden. Dies gilt auch, wenn die Zuschläge<br />

geringer sind <strong>als</strong> die monatlichen Rundfunkgebühren. Das entschied der<br />

Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg in einem Urteil und<br />

wies damit die Klage einer „Hartz IV“-Empfängerin ab. Die Frau erhielt einen<br />

befristeten Zuschlag von monatlich zehn Euro zum „Hartz IV“-Regelsatz,<br />

weil sie vorher Arbeitslosengeld bezogen hatte. Die Rundfunkgebühren<br />

belaufen sich monatlich auf 17,03 Euro. Der Südwestrundfunk lehnte den<br />

Antrag der Frau auf Befreiung von der Gebührenpflicht ab. Dies sei ausgeschlossen,<br />

wenn der Rundfunkteilnehmer neben „Hartz IV“ einen Zuschlag<br />

erhalte. Die Klägerin könne sich auch nicht auf einen besonderen Härtefall<br />

berufen. Zwar führe die Rundfunkgebührenpflicht in Fällen wie dem der<br />

Klägerin dazu, dass die Betroffenen die Rundfunkgebühren teilweise aus<br />

dem „Hartz IV“-Regelsatz zahlen müssten, betonte der VGH. Der Gesetzgeber<br />

habe aber davon ausgehen dürfen, dass der Zuschlag in der Mehrzahl<br />

der Fälle deutlich über den Rundfunkgebühren liege, begründete das Gericht.<br />

Das bereits im März gefällte Urteil ist rechtskräftig. (AZ: 2 S 1400/08)<br />

Gutachten des Juristischen<br />

Dienstes des Bundestages sei zu<br />

den gleichen Ergebnissen gekommen.<br />

„Es ist mir daher völlig<br />

unverständlich, warum die Bundesregierung<br />

bislang nicht rea-<br />

giert hat“, so der CEP-Mitarbeiter.<br />

Stattdessen reichte die Kommission<br />

im Juni 2007 Klage vor<br />

dem Europäischen Gerichtshof<br />

ein. Eine Urteilsverkündung ist<br />

noch für diesen Sommer angekündigt.<br />

„Der Europäische Gerichtshof<br />

wird die Regelungen kippen“, ist<br />

sich Jeck anhand der juristischen<br />

Sachlage sicher. Dies hätte für<br />

den Staatshaushalt substanzielle<br />

Folgen: Bezogen auf die Gesamt-<br />

Sollte der Europäische Gerichtshof entsprechend entscheiden, darf mit Riester-Geld künftig auch<br />

Wohneigentum im Ausland erworben werden. Foto: Volkmar Heinz<br />

AKTUELLE URTEILE ABWRACKPRÄMIE<br />

zahl aller zwischen dem Beginn<br />

der Förderung geschlossenen<br />

Riester-Verträge (12,42 Millionen)<br />

und eine Auslandsrentnerquote<br />

von 6,12 Prozent beliefe<br />

sich der gesamte Einnahmeverlust<br />

infolge einer Abschaffung<br />

heute bereits auf 469,7 Millionen<br />

Euro. Unter der Annahme einer<br />

durchschnittlichen Förderung im<br />

Umfang von 124 Euro pro Riester-Sparer<br />

und Jahr stiege dieser<br />

Betrag laut CEP-Berechnung<br />

jährlich um weitere 94,3 Millionen<br />

Euro an. „Das ist sehr niedrig<br />

angesetzt. Der Verlust wird<br />

eher noch höher ausfallen“, so<br />

Jeck.<br />

Zusätzlich gingen dem Staat die<br />

nicht zu zahlenden Steuern verloren.<br />

Darüber hinaus wird weiteres<br />

Kapital aus Deutschland abfließen.<br />

„Der Europäische Gerichtshof<br />

wird entscheiden, dass<br />

mit den geförderten Riester-Ersparnissen<br />

auch Immobilien im<br />

Ausland gekauft werden können“,<br />

so Jeck. Bisher konnten nur Immobilien<br />

im Inland mit Riester-<br />

Geld erworben werden.<br />

„Es ist stark zu überlegen, ob<br />

man auf eine vorgelagerte Besteuerung<br />

umsteigt“, nennt Jeck<br />

eine mögliche Konsequenz. Sollte<br />

es bei einer nachgelagerten Besteuerung<br />

bleiben, sollte nach Ansicht<br />

vom CEP die EU-Kommission<br />

versuchen, die Mitgliedsstaaten<br />

zum Abschluss eines multilateralen<br />

Abkommens zu bewegen,<br />

das die Probleme infolge unterschiedlicher<br />

Systeme zur Förderung<br />

der privaten Altersvorsorge<br />

beseitigt oder jedenfalls verringert.<br />

Sabine Schannzmann-Wey<br />

Staats-Geld rechtzeitig beantragen<br />

Bei der staatlichen Abwrackprämie<br />

drängt die<br />

Zeit: Kalkulieren Verbraucher<br />

beim Neuwagenkauf damit,<br />

sollten sie möglichst innerhalb<br />

der nächsten zwei Wochen<br />

zuschlagen. In spätestens<br />

vier Wochen seien die<br />

Mittel aus dem Fördertopf<br />

aufgebraucht, sagte ADAC-<br />

Sprecher Marcus Krüger in<br />

München. Wer auf den letzten<br />

Drücker kauft und noch die<br />

Prämie beantragen will, gehe<br />

womöglich leer aus.<br />

Krüger hält es auch für nicht<br />

ausgeschlossen, dass es noch<br />

zu einer Art Torschlusspanik<br />

kommt – dann wären die Mittel<br />

entsprechend früher aufgebraucht.<br />

Nach Angaben des<br />

Bundesamtes für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle (Bafa)<br />

in Eschborn reichen die Fördergelder<br />

noch für 183 736<br />

Prämien. Den durchschnittlichen<br />

Antragseingang pro Tag<br />

zugrunde gelegt, wäre laut<br />

Bafa in drei Wochen Schluss.<br />

Als problematisch sieht Krüger<br />

in diesem Zusammen-<br />

hang, dass Abwrackwillige zunächst<br />

einen Kaufvertrag über<br />

einen Neuwagen unterschreiben<br />

müssen, um sich beim Bafa<br />

für die Prämie vormerken zu<br />

Wer noch Abwrackprämie kassieren<br />

will, sollte sich sputen. Foto: dpa<br />

lassen. „Zu dem Zeitpunkt, zu<br />

dem sie den Wagen kaufen,<br />

können sie nicht hundertprozentig<br />

sicher sein, dass es noch<br />

Prämien gibt – gerade jetzt, wo<br />

es auf das Ende zugeht.“ Sich<br />

vom Händler ein außerordentliches<br />

Rücktrittsrecht<br />

vom Kauf einräumen zu lassen<br />

für den Fall, dass die Prämie<br />

nicht mehr gezahlt wird,<br />

sei nicht möglich.<br />

Um auf der sicheren Seite zu<br />

sein, sollten Kaufinteressenten<br />

die Gegenrechnung ohne<br />

die Abwrackprämie machen.<br />

„Kaufen Sie sich nur dann ein<br />

Auto, wenn Sie die 2500 Euro<br />

zur Not auch selbst zuschießen<br />

können“, rät Krüger.<br />

Muss der Kauf verschoben<br />

werden, weil die Rechnung<br />

nicht aufgeht oder keine Prämien<br />

mehr ausgezahlt werden,<br />

hat Krüger immerhin einen<br />

Trost: „Es ist nicht davon<br />

auszugehen, dass die Rabatte<br />

auf Null zurückgefahren werden.“<br />

Vielleicht lasse sich im<br />

nächsten Jahr ein Neuwagenschnäppchen<br />

auch ohne Abwrackprämie<br />

ergattern. dpa


SOZIALES 19<br />

GLEICHBEHANDLUNGSGESETZ<br />

Bilanz nach drei Jahren: Enttäuschung überall<br />

Kaum etwas war in<br />

der großen Koalition<br />

so umstritten<br />

wie das Allgemeine<br />

Gleichbehandlungsgesetz,<br />

kurz AGG. Vor drei Jahren,<br />

am 18. August 2006,<br />

trat es in Kraft. Schnell<br />

wurde klar: Die von Wirtschaft<br />

und Teilen der Union<br />

und FDP befürchteten<br />

Klagewellen blieben aus.<br />

Viel mehr <strong>als</strong> das war von<br />

dem Gesetz aber auch<br />

nicht mehr zu hören. Die<br />

größte Enttäuschung<br />

herrscht jetzt bei Gewerkschaften<br />

und Verbänden,<br />

die sich etwas anderes<br />

vom AGG erwartet hatten.<br />

Im Zentrum der Kritik<br />

steht dabei die im Zuge<br />

des Gesetzes geschaffene<br />

Antidiskriminierungsstelle.<br />

Zu ihren wichtigsten<br />

Aufgaben gehört es, Leben<br />

in das sperrige Gesetz<br />

zu bringen: Menschen zu<br />

helfen, die sich aufgrund<br />

von Herkunft, Geschlecht,<br />

Religion oder Weltanschauung,<br />

Behinderung,<br />

Alter oder der sexuellen<br />

Identität diskriminiert<br />

fühlen. Die Behörde soll<br />

informieren, Beratung<br />

vermitteln und sich gegen<br />

Benachteiligungen einsetzen.<br />

Umgesetzt hat die Stelle<br />

aus Sicht von Kritikern<br />

davon nicht genug. Ihre<br />

Leiterin Martina Köppen<br />

ist für sie so etwas wie die<br />

Symbolfigur des Versagens<br />

des ambitionierten<br />

Gesetzes geworden, das<br />

gegen Benachteiligung im<br />

Arbeitsleben und im Zivilrecht<br />

schützen soll. Der<br />

ISLAMISMUS<br />

Deutsche Gewerkschaftsbund<br />

(DGB) warf Köppen<br />

vor, vor allem auf einen<br />

Pakt mit der Wirtschaft zu<br />

setzen, statt Betroffene<br />

anzusprechen. DGB-Vorstandsmitglied<br />

Annelie<br />

Buntenbach forderte einen<br />

personellen Neuanfang<br />

der Behörde.<br />

Die Juristin Köppen, deren<br />

Amtszeit mit Ende der<br />

Legislaturperiode ausläuft,<br />

hatte nie einen<br />

leichten Stand. Ihr Posten<br />

wurde erst sieben Monate<br />

nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />

besetzt, Kritiker<br />

unterstellten eine absichtliche<br />

Verzögerung. Bei öffentlichen<br />

Auftritten wirkte<br />

Köppen mitunter hölzern.<br />

Als die EU-Kommission<br />

im vergangenen Jahr<br />

plante, die geltenden<br />

Richtlinien gegen Antidis-<br />

kriminierungauszuweiten, wandte sie sich öffentlich<br />

gegen die Pläne.<br />

Von der Behindertenbeauftragten<br />

des Bundes,<br />

Karin Evers-Meyer (SPD),<br />

musste Köppen sich da-<br />

raufhin fragen lassen,<br />

welches Selbstverständnis<br />

sie eigentlich von ihrem<br />

Amt habe.<br />

Im Mai hatte die 51-Jährige<br />

dann offenbar einen<br />

denkwürdigen Auftritt<br />

vor dem Familienausschuss<br />

des Bundestags.<br />

Die frauenpolitische<br />

Sprecherin der Grünen-<br />

Fraktion, Irmingard<br />

Schewe-Gerigk, forderte<br />

danach Köppens Rücktritt.<br />

Sie habe keine Antworten<br />

auf inhaltliche<br />

Kritik oder das seltsame<br />

Finanzgebaren ihrer Behörde<br />

gehabt, leiste sich<br />

für 20 000 Euro monatlich<br />

eine externe Beratung,<br />

kaufe sich Medientraining<br />

für mehr <strong>als</strong><br />

100 000 Euro ein und<br />

habe eingeräumt, beim<br />

Pakt mit der Wirtschaft<br />

Mangelnder Schutz vor Diskriminierung: Drei Jahre nach seiner Einführung wird die<br />

Kritik am Gleichstellungsgesetz lauter. Foto: dpa<br />

Boykottaufrufe per Webseite<br />

Auf Schalke verstand<br />

man mitten<br />

im Fußball-Sommerloch<br />

die Welt nicht<br />

mehr. Die ruhrpott-gefärbte<br />

Vereinshymne<br />

der blau-weißen Knappen<br />

sorgte über Nacht<br />

für Erregung öffentlichen<br />

Ärgernisses. Zumindest<br />

für Sittenwächter<br />

unter dem Halbmond.<br />

Plötzlich musste<br />

der Traditionsverein mit<br />

der Meisterschafts-Phobie<br />

einen Islamexperten<br />

klären lassen, ob das<br />

Juxlied mit der Mohammed-Zeile<br />

eine Beleidigung<br />

des Propheten darstellt.<br />

Auslöser der unglaublichen<br />

Posse war die Anprangerung<br />

des Schalke-Singsangs<br />

im „Muslim-Markt“.<br />

Das islamische<br />

Internet-Portal<br />

fragte Ende Juli bedeutungsschwer:<br />

„Verhöhnt<br />

Schalke 04 Prophet Muhammad?“<br />

Und stellte<br />

„im Namen des Erhabenen“<br />

fest, dass der Verein<br />

trotz muslimischer<br />

Fans leider in die „Beleidigungsorgie“<br />

gegen den<br />

Islam eingestimmt habe.<br />

Der Online-Wächterrat<br />

regelt aber auch abseits<br />

der Fußballplätze sittenstreng<br />

das schwierige<br />

Leben eines Muslims im<br />

deutschen Sündenpfuhl.<br />

Als wirksamstes Mittel<br />

gegen die Lasterrepublik<br />

haben die Muslim-<br />

Markt-Führer den Boykott<br />

ausgemacht. So sollen<br />

all jene Firmen abgestraft<br />

werden, „die<br />

offen gegen den Islam<br />

und die Muslime agieren.“<br />

Dazu wird eine<br />

Liste mit Waren fortlaufend<br />

aktualisiert, die aus<br />

Sicht der Muslime verboten<br />

sind, „da entweder<br />

die Hersteller eine<br />

feindselige Politik gegenüber<br />

den Gläubigen<br />

praktizieren oder aber<br />

das Produkt selbst die<br />

keine Ergebnisse erzielt<br />

zu haben. Die SPD-Senioren<br />

warfen Köppen<br />

f<strong>als</strong>che Prioritätensetzung<br />

vor und bemängelten,<br />

es sei viel zu wenig<br />

Geld in konkrete Angebote<br />

für Betroffene geflossen.<br />

Köppen selbst sieht das<br />

anders. Ohne die Wirtschaft<br />

werde das Ziel einerdiskriminierungsfreien<br />

Gesellschaft kaum gelingen<br />

können, betont<br />

sie. Im übrigen habe ihre<br />

Behörde, die schließlich<br />

komplett bei Null angefangen<br />

habe, dafür be-<br />

islamische Kultur attackiert.“<br />

Allah ist groß, der Horizont<br />

des Muslim-Markts<br />

dagegen erschreckend<br />

klein. So trifft der Boykott-Aufruf<br />

mal das Satire-Blatt<br />

Titanic („atheistisches<br />

Kampfblatt, jegliches<br />

Maß von Anstand<br />

überschritten“). Mal stehen<br />

T-Shirts der Chicago<br />

Bulls auf dem Index<br />

(„Muslime sind keine<br />

Werbeflächen für Sportler,<br />

die sich für Bullen<br />

halten“). Der neugegründete<br />

Fußballclub<br />

RB <strong>Leipzig</strong> mit dem Redbull-Signet<br />

sollte vorge-<br />

achtliche Erfolge erzielt:<br />

unter anderem gute Öffentlichkeitsarbeit<br />

und einen<br />

intensiven Dialog mit<br />

Nichtregierungsorganisationen<br />

und Verbänden.<br />

Auch Buntenbach, die wie<br />

andere Vertreter aus der<br />

Zivilgesellschaft in einem<br />

beratenden Beirat für die<br />

Stelle sitzt, erhofft eine<br />

Chance für die Antidiskriminierungsstelle.<br />

So müsse<br />

das Mandat der Behörde<br />

gestärkt werden, damit<br />

diese auch selbst Betroffene<br />

beraten kann. Florencio<br />

Chicote vom Antidiskriminierungsverband<br />

Deutschland, der ebenfalls<br />

im Beirat sitzt, forderte<br />

eine Medienkampagne,<br />

um die Arbeit der<br />

Stelle bekannter zu machen.<br />

Ob ausgerechnet die Zeit<br />

nach den Wahlen am<br />

27. September die Chance<br />

für den Neuanfang bringt,<br />

ist jedoch zu bezweifeln.<br />

Wer das AGG schon immer<br />

für bürokratisch und<br />

übertrieben hielt, könnte<br />

darauf setzen, dass die<br />

Behörde sich quasi selbst<br />

abschafft. Der FDP-Abgeordnete<br />

Volker Wissing<br />

schlug bereits in diese<br />

Kerbe. Er verweist auf die<br />

aus seiner Sicht wenigen<br />

Bürgeranfragen zum<br />

Gleichbehandlungsgesetz<br />

bei der Antidiskriminierungsstelle,<br />

knapp 3600<br />

zwischen August 2006<br />

und April 2009. Wissing<br />

folgert daraus, dass es<br />

keinen Bedarf für die Stelle<br />

gibt – sie sei überflüssig.<br />

Ann Kathrin Sost<br />

warnt sein. Und wer die<br />

Tagesschau nicht versteht,<br />

der bekommt medialenNachhilfeunterricht<br />

– im Holzhammerstil<br />

eines Karl-Eduard<br />

von Schnitzler. Immerhin<br />

findet die häusliche<br />

Muslima im Markt der<br />

begrenzten Möglichkeiten<br />

auch einen wertvollen<br />

Tipp, wie eine Erdbeer-Schichten-Tortegelingt.<br />

Natürlich nur mit<br />

Halal-Gelatine. Der übliche<br />

Tortenguss, für den<br />

auch Schweine ihre<br />

Knochen hergeben müssen,<br />

ist – man ahnt es<br />

schon – strengstens verboten.<br />

Olaf Majer<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Diakonie: Sind<br />

Arme rechtlos?<br />

Einkommensarme Menschen<br />

werden nach Ansicht der Diakonie<br />

Sachsen immer stärker in ihren<br />

Rechten beschnitten. Die Betroffenen<br />

würden „zunehmend wie<br />

Menschen zweiter Klasse behandelt“,<br />

sagte Diakonie-Direktor<br />

Christian Schönfeld. „Gesetzlich<br />

vorgesehene Leistungen werden<br />

nicht im vollen Umfang zugestanden<br />

und rechtliche Möglichkeiten,<br />

dagegen vorzugehen, werden immer<br />

weiter verbaut“, fügte er hinzu.<br />

Im Gegensatz dazu seien Behörden<br />

mit umfangreichen Sanktionsmöglichkeiten<br />

bis hin zur kompletten<br />

Streichung von<br />

Sozialleistungen ausgestattet und<br />

machten davon häufig in rechtlich<br />

angreifbarer Form Gebrauch.<br />

Schönfeld verwies auf ein Positionspapier,<br />

das die Diakonie auf<br />

Bundesebene erarbeitet hat. Darin<br />

sind Vorschläge für Gesetzesänderungen<br />

enthalten, die aus diakonischer<br />

Sicht nötig sind, um eine<br />

Zweiklassengesellschaft im Sozialrecht<br />

zu verhindern. „Gerade wer<br />

wenig im und zum Leben hat,<br />

braucht umfassende Rechte, die<br />

ihn nicht noch weiter ausgrenzen“,<br />

sagte Schönfeld. ddp<br />

Ersthelfer sind<br />

abgesichert<br />

Wer einen Menschen aus Lebensgefahr<br />

rettet, ist dabei<br />

durch die gesetzliche Unfallversicherung<br />

geschützt. „Wenn ein Retter<br />

bei seinem Einsatz für einen<br />

anderen selbst verletzt wird, übernimmt<br />

die gesetzliche Unfallversicherung<br />

die Kosten für seine Genesung“,<br />

erklärt Martin Kunze von<br />

der Unfallkasse Nord in Hamburg.<br />

Wird er sogar tödlich verletzt, zahle<br />

die Versicherung die Bestattungskosten<br />

und Sterbegeld, Hinterbliebene<br />

erhielten Leistungen. Jeder,<br />

der aktiv hilft, sei versichert. Die<br />

Kosten würden aus Steuermitteln<br />

finanziert. Um Leistungen zu beziehen,<br />

genügt den Angaben zufolge<br />

ein Anruf bei der zuständigen<br />

Unfallkasse. dpa<br />

Promis gegen<br />

Hartz IV-Strafen<br />

Prominente Künstler, Politiker,<br />

Wissenschaftler und Kirchenvertreter<br />

haben eine Abschaffung<br />

von Sanktionen gegen Hartz-IV-<br />

Empfänger gefordert. Es sei dringend<br />

notwendig, die Missstände<br />

in den Jobcentern offen zu legen,<br />

für deren Beseitigung zu sorgen<br />

und den aktuellen Sanktionsparagrafen<br />

grundlegend zu überdenken,<br />

heißt es in dem nun vorgelegten<br />

Aufruf für ein Sanktionsmoratorium.<br />

Einer Anfrage der Linken<br />

zufolge waren bundesweit allein<br />

im Jahr 2008 rund 789 000 Hartz-<br />

IV-Empfänger von Sanktionen betroffen.<br />

epd


20 SPORT<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

FUSSBALLER HINTERGRUND<br />

Abpfiff bei den Kahns<br />

Abschiedsspiel für Oliver Kahn vom FC Bayern München: Am 2. September 2008 bedankt er sich nach seiner Auswechslung bei den Fans. Foto: dpa<br />

Der Schlusspfiff kam nicht<br />

ganz überraschend. Affären,<br />

Versöhnungen und<br />

wohl auch enttäuschte Hoffnungen<br />

gingen voraus. Nun ist es offiziell:<br />

Torwart-„Titan“ Oliver<br />

Kahn und Ehefrau Simone lassen<br />

sich scheiden. Kahn hatte<br />

schon vor Jahren vor sich und<br />

seinesgleichen gewarnt: „Eine<br />

Fußballer-Ehe ist immer gefährdet“,<br />

sagte er 2003 der Illustrierten<br />

„Bunte“. Jetzt hat er seinen<br />

Worten Taten folgen lassen. Zurück<br />

bleiben eine Teenager-Liebe<br />

und zehn Jahre Ehe. Er war<br />

15, sie 14, <strong>als</strong> beide zusammenkamen.<br />

Die Entscheidung der Kahns<br />

wirft auch ein Licht auf die sogenannte<br />

Spielerfrau. Die hat dem<br />

gängigen Klischee nach folgende<br />

Aufgaben: Teure Kleider tragen,<br />

noch teurere Autos fahren, in riesigen<br />

Villen wohnen und durch<br />

die Welt jetten. Die Anforderungen<br />

heißen: Schlank und schön<br />

sein. Größtes Vorbild: Victoria<br />

Beckham. Ganz unangenehm<br />

hört sich das nicht an. Aber ist<br />

Spielerfrau wirklich ein Traumjob?<br />

„Fußballer sind viel unterwegs,<br />

weg von der Familie, genießen<br />

Glanz und Ruhm. Das kann zu<br />

ehelichen Problemen führen“,<br />

meinte Kahn 2003. Derzeit ist er<br />

sprachlos. Seine Scheidung ließ<br />

der 40-Jährige von einem Anwalt<br />

bekanntgeben. Weder er noch<br />

seine ein Jahr jüngere Noch-Ehefrau<br />

wollten sich äußern. Vielleicht<br />

haben sie aus der Kahn-<br />

Katastrophe Anfang des Jahrtausends<br />

gelernt.<br />

Denn dam<strong>als</strong> hatten die Medien<br />

mit größtem Vergnügen die Affäre<br />

zwischen dem<br />

Rekord-Torwart<br />

und der dam<strong>als</strong> 21<br />

Jahre alten Kellnerin<br />

Verena Kerth<br />

ausgeschlachtet. Als<br />

alles heraus kam,<br />

war Simone gerade<br />

mit Sohn David<br />

hochschwanger –<br />

und Deutschland<br />

entsetzt über den<br />

Nationalmannschafts-Helden.<br />

Schließlich gaben<br />

die Kahns 2003 ihre<br />

Trennung bekannt.<br />

„Olli“ blieb bei Verena,<br />

Simone bei den<br />

Kindern. Doch die<br />

Geschichte hatte<br />

vergangenes Jahr<br />

zunächst ein Happy<br />

End: Oliver und Simone<br />

zeigten sich<br />

wieder öffentlich<br />

zusammen.<br />

Jetzt gehört in den<br />

Medien vor allem<br />

der verlassenen<br />

Ehefrau das Mitgefühl,<br />

denn dort wird<br />

gemunkelt, dass Si-<br />

mone die Trennung nie gewollt<br />

habe. Allerdings hatte sie in der<br />

„Bunten“ einst gesagt, das Bild<br />

von ihr <strong>als</strong> schüchterner, abhängiger<br />

Frau sei völlig f<strong>als</strong>ch:<br />

„Die Zeitungen schreiben immer,<br />

dass ich auf Olli fixiert bin.<br />

Das ist Quatsch.“<br />

Torwart-Legende und ZDF-Fußball-Experte Oliver Kahn und<br />

seine Ehefrau Simone lassen sich scheiden. Foto: dpa<br />

Trost können sich beide jedenfalls<br />

bei einer ganzen Menge Kollegen<br />

holen, denn Fußballerehen<br />

scheinen regelmäßig ins Abseits<br />

zu geraten. „Bis dass der Fußball<br />

Euch scheidet“ hieß es unter anderem<br />

schon bei Franz Beckenbauer,<br />

der sich nach zwölf Jahren<br />

von seiner Frau Sybille<br />

trennte. Auch<br />

Lothar Matthäus, Rudi<br />

Völler, Andy Möller<br />

und Stefan Effenberg<br />

verließen ihre Partnerinnen<br />

nach vielen<br />

Jahren Ehe. Im Fall<br />

Effenberg allerdings<br />

war die Lage komplexer:<br />

Er kam mit Claudia<br />

Strunz zusammen,<br />

bis dahin Ehefrau<br />

seines Kollegen<br />

Thomas Strunz.<br />

Nur weil einer der<br />

Partner prominent ist<br />

oder man wenig Zeit<br />

miteinander verbringen<br />

kann, geht allerdings<br />

noch keine Ehe<br />

in die Brüche, meint<br />

Paar-Beraterin Sigrid<br />

Sonnenholzer, die in<br />

ihrem Institut bei<br />

München Paare in<br />

Krisen betreut. „Der<br />

Hauptrisikofaktor<br />

sind unterschiedliche<br />

Persönlichkeiten.“<br />

Oft werde viel zu wenig<br />

über die Erwartungen<br />

aneinander<br />

gesprochen, was auch bei den<br />

Kahns der Fall gewesen sein<br />

könnte. Die beiden waren noch<br />

sehr jung, <strong>als</strong> sie zusammenkamen.<br />

In diesem Alter verständige<br />

man sich noch nicht über die<br />

spätere Rollenverteilung. „Irgendwann<br />

sagt dann einer: So<br />

habe ich mir das nicht vorgestellt.“<br />

Auch Sonnenholzer ist<br />

von der Trennung überrascht:<br />

„Die Tatsache, dass die beiden<br />

nach einer langen Trennung wieder<br />

zusammengekommen sind,<br />

hätte sehr dafür gesprochen,<br />

dass eine tiefe emotionale Bindung<br />

und Basis da ist.“<br />

Eine Schlammschlacht vor dem<br />

Scheidungsrichter dürfte den Medien<br />

nicht vergönnt sein, denn<br />

Kahn hatte der „Bild“ schon in<br />

der ersten Liebeskrise 2003 gesagt,<br />

dass es einen Ehevertrag<br />

gibt. Um die Kinder, heute zehn<br />

und sechs Jahre alt, wollen sich<br />

beide gemeinsam kümmern.<br />

Wer trotz allem vom Leben <strong>als</strong><br />

Spielerfrau träumt, kann eventuell<br />

hoffen: Verena Kerth ist mittlerweile<br />

mit dem Ex von Schauspielerin<br />

Veronica Ferres, dem<br />

Filmproduzenten Martin Krug<br />

(51), liiert. Und mögliche andere<br />

Nachfolgerinnen sind derzeit<br />

nicht bekannt. „Olli“ könnte <strong>als</strong>o<br />

zum begehrten Junggesellen<br />

avancieren und demnächst auch<br />

wieder im Münchner Schicki-Micki-Club<br />

„P1“ auftauchen.<br />

Britta Gürke


LEICHTATHLETIK<br />

Weltmeister Bolt gegen den kleinen Fisch<br />

Auf der Laufbahn trennen<br />

sie ein paar Meter. Was<br />

aber ihre Einnahmen, Bekanntheit<br />

und Vermarktbarkeit<br />

angeht, liegen zwischen Usain<br />

Bolt und dem deutschen Meister<br />

Robert Hering Welten. Bei<br />

der Leichtathletik-WM in Berlin<br />

standen sie im Halbfinale über<br />

200 Meter: der mehrfache Millionär<br />

und der „kleine Fisch“<br />

aus Germany. Weltrekordler<br />

Bolt verdient horrend an Sponsorengeldern,<br />

Antrittsgagen<br />

und Prämien. Der 19 Jahre alte<br />

Hering bekommt laut DLV-<br />

Sportdirektor Jürgen Mallow<br />

von der Deutschen Sporthilfe<br />

monatlich nur 75 Euro.<br />

Und der Marktwert von Usain<br />

Bolt ist durch seinen 100-Meter-Sieg<br />

von Berlin noch einmal<br />

gestiegen. „Die Branche ist auf<br />

Sieger fokussiert. Er dürfte zurzeit<br />

von allen Athleten die<br />

höchsten Einnahmen erzielen“,<br />

sagte Helmut Digel, beim Weltverband<br />

IAAF für Marketingfragen<br />

zuständig. Diese Einschätzung<br />

wird hinter vorgehaltener<br />

Hand von den Organisatoren<br />

der großen<br />

europäischen Sportfeste bestätigt.<br />

Nach seinem Olympiasieg<br />

seien Bolts Antrittsgagen auf<br />

rund 200 000 bis 250 000 Euro<br />

gestiegen. 2010 dürfte er bei<br />

keinem Meeting mehr für weni-<br />

ger <strong>als</strong> 300 000 Euro an den<br />

Start gehen. Das ist ein Spitzenwert<br />

in der Leichtathletik.<br />

Das Millionen-Einkommen des<br />

Jamaikaners speist sich noch<br />

aus weiteren Quellen. Für seinen<br />

100-Meter-Sieg in Berlin<br />

erhielt er von der IAAF eine<br />

Prämie in Höhe von 60 000 Euro.<br />

Für den Weltrekord gab es<br />

noch einmal 100 000 Euro da-<br />

zu. Bestzeiten außerhalb einer<br />

großen Meisterschaft sind mit<br />

der Hälfte dieses Betrags dotiert.<br />

Haupteinnahmequelle von<br />

Usain Bolt ist sein Sponsorenvertrag<br />

mit dem Sportartikel-<br />

Hersteller „Puma“. Noch verdient<br />

die Stabhochspringerin<br />

Jelena Issinbajewa beim chinesischen<br />

Konkurrenten Li Ning<br />

mit 1,5 Millionen Dollar pro<br />

Jahr etwas mehr. Doch nach<br />

Meinung aller Experten dürfte<br />

Bolt bald an diesem Betrag vorbeisprinten.<br />

„Puma“ nahm ihn bereits <strong>als</strong><br />

15-Jährigen unter Vertrag. Und<br />

verdankte ihm nach Angaben<br />

seines Vorstandsvorsitzenden<br />

Jochen Zeitz allein bei den<br />

Olympischen Spielen 2008 „einen<br />

Mediawert von 250 Millionen<br />

Euro“. Dabei handelt es<br />

21<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

sich um den Betrag, den der<br />

Konzern in klassische Werbung<br />

hätte investieren müssen, um<br />

eine vergleichbare Medienpräsenz<br />

zu erreichen. Laut Marketing-Experte<br />

Digel sind bei Bolt<br />

„alle Voraussetzungen gegeben“,<br />

um ihn weltweit zu vermarkten.<br />

Er ist erfolgreich, hat<br />

Charisma „und spricht Englisch“,<br />

wie Digel betonte. Das<br />

mache ihn für den amerikanischen<br />

Markt interessant.<br />

Bei Robert Hering und vielen<br />

anderen Leichtathleten sieht<br />

das anders aus. Der Sprinter<br />

aus Jena studiert und ist Sänger<br />

einer Hobbyband, von seinem<br />

Sport allein kann er nicht leben.<br />

Unterstützung bekommt er im<br />

wesentlichen vom Deutschen<br />

Leichtathletik-Verband (DLV)<br />

und von der Stiftung Deutsche<br />

Sporthilfe. Doch da er zurzeit<br />

nur dem C-Kader des DLV angehört,<br />

beschränkt sich seine Förderung<br />

auf die Finanzierung<br />

von Trainingslagern. Von der<br />

Sporthilfe erhält er 75 Euro im<br />

Monat. Trotz der Ungleichheit<br />

dieses Duells freute sich Hering<br />

auf das Aufeinandertreffen mit<br />

Bolt. „Das ist schon geil“, sagte<br />

er. Im Vorlauf über 200 Meter<br />

lief er sogar eine bessere Zeit<br />

<strong>als</strong> der Olympiasieger. Auszahlen<br />

wird sich das aber wohl nie.<br />

Sebastian Stiekel<br />

FUSSBALL AM RANDE<br />

Auf Nachfehlstart folgt der Rauswurf<br />

Der Karlsruher SC<br />

hat auf den Fehlstart<br />

in der 2. Fußball-Bundesliga<br />

reagiert<br />

und Klub-Urgestein Edmund<br />

Becker entlassen.<br />

„Wir haben in den vergangenen<br />

Tagen intensive<br />

Gespräche im Präsidium<br />

mit dem Management<br />

und auch dem<br />

Trainer geführt. Dabei<br />

sind wir zu dem Entschluss<br />

gekommen, die<br />

Zusammenarbeit zu beenden“,<br />

erklärte KSC-<br />

Präsident Hubert H.<br />

Raase und fügte an: „Wir<br />

gehen nicht im Unfrieden<br />

auseinander.“<br />

Der Vertrag des 53 Jahre<br />

alten Trainers, der das<br />

Amt am 13. Januar<br />

2005 übernommen hatte,<br />

lief ursprünglich noch<br />

bis zum Ende der Saison.<br />

Der Name Becker<br />

ist Jahrzehnte mit dem<br />

KSC verbunden. Von<br />

1977 bis 1986 war er <strong>als</strong><br />

Spieler aktiv und erzielte<br />

in 94 Erstliga- sowie 63<br />

Zweitligabegegnungen<br />

Der Jamaikaner Usain Bolt, Weltmeister und Weltrekordler, ist<br />

auch der führende Mann bei den Gagen. Foto: AFP<br />

19 Tore. Vor seinem Engagement<br />

<strong>als</strong> Chefcoach<br />

war er seit Juli 1990 <strong>als</strong><br />

Co- und Nachwuchstrainer<br />

tätig. Von Becker<br />

war zunächst keine Stellungnahme<br />

zu erhalten.<br />

Ebenfalls mit sofortiger<br />

Wirkung beurlaubt wur-<br />

Edmund „Ede“ Becker muss den Trainerposten beim<br />

Karlsruher SC verlassen. Foto: dpa<br />

de der bisherige Co-Trainer<br />

Ralf Becker. Ralf Becker<br />

war seit 2003, zunächst<br />

<strong>als</strong> Spieler und<br />

später <strong>als</strong> Scout sowie<br />

Co-Trainer, beim KSC<br />

unter Vertrag. Die Trainingseinheiten<br />

wird bis<br />

auf Weiteres KSC II-<br />

Coach Markus Kauczinski<br />

leiten.<br />

Als ein Kandidat wird<br />

Friedhelm Funkel gehandelt,<br />

der nach seiner<br />

Trennung vom Erstligisten<br />

Eintracht Frankfurt<br />

nach der abgelaufenen<br />

Saison zurzeit ohne Verein<br />

ist. Aber auch der<br />

Name „Euro Eddy“ Edgar<br />

Schmitt kursiert.<br />

Ausschlaggebend für die<br />

Entlassung soll unter anderem<br />

ein Gespräch<br />

zwischen Mannschaftsrat,<br />

Dohmen und KSC-<br />

Vizepräsident Michael<br />

Steidel gewesen sein.<br />

Der KSC steht nach nur<br />

einem Punkt aus zwei<br />

Spielen auf Platz 15 und<br />

hat damit die Talfahrt<br />

Der deutsche Leichtathlet Robert<br />

Hering. Foto: ddp<br />

nach dem Erstliga-Abstieg<br />

fortgesetzt. Laut Informationen<br />

von Nachrichtenagenturen<br />

ging<br />

der Coach nach der<br />

schlechten Nachricht zunächst<br />

Joggen und verabschiedete<br />

sich dann<br />

von einigen Spielern.<br />

Becker führte den Klub<br />

2007 zurück in die Bundesliga.<br />

In der vergangenen<br />

Spielzeit hatten<br />

die KSC-Verantwortlichen<br />

trotz des Abstiegs<br />

noch an Becker festgehalten.<br />

Doch nach dem<br />

Fehlstart in Liga zwei<br />

hatte Becker offenbar<br />

sämtlichen Kredit verspielt.<br />

Zum Saisonauftakt<br />

war der KSC nicht<br />

über ein glückliches 1:1<br />

gegen Alemannia Aachen<br />

hinausgekommen.<br />

Danach gab es ein 0:2<br />

beim Aufsteiger SC Paderborn,<br />

wo Sportdirektor<br />

Dohmen schon zur<br />

Halbzeit wegen des desolaten<br />

Auftrittes der<br />

Mannschaft scharfe Kritik<br />

geübt hatte. sid<br />

HCL-Kapitänin<br />

wird Mutter<br />

Nur wenige Wochen nach ihrer<br />

Hochzeit sieht Henrike Schuderer<br />

Mutterfreuden entgegen.<br />

Die Kapitänin des deutschen<br />

Meisters HC <strong>Leipzig</strong>, besser unter<br />

ihrem Mädchennamen Milde<br />

bekannt, fällt daher für die neue<br />

Handball-Bundesliga-Saison<br />

aus. „Es war geplant, aber dass<br />

es so schnell klappen würde,<br />

konnte niemand ahnen. Die<br />

Freude war riesig, <strong>als</strong> Henrike<br />

die Nachricht vom kommenden<br />

Babyglück überbrachte. Es gibt<br />

einfach nichts Größeres“, sagte<br />

HCL-Manager Kay-Sven Hähner<br />

und fügte hinzu: „Henni und Stefan<br />

haben nun erst vor einigen<br />

Wochen geheiratet und nun<br />

gleich noch das Babyglück hinterher.<br />

Besser kann es doch gar<br />

nicht laufen. Wir werden definitiv<br />

nicht reagieren, da wir mit Julia<br />

Plöger ja bereits nach Henrikes<br />

Ankündigung vorgebaut hatten.<br />

Die Vorbereitung hat gezeigt,<br />

dass Katja und Julia ein tolles<br />

Gespann sind.“ Henrike Schuderer<br />

wird während ihrer Schwangerschaft<br />

das Torhütertraining<br />

im HCL-Nachwuchs übernehmen.<br />

dpa


22 RÄTSELSEITE<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

KREUZWORTRÄTSEL<br />

Die Lösung des Rätsels im Heft 15/09 lautete: Orthopäde. Über je einen Büchergutschein<br />

dürfen sich Frau Renate Lager (<strong>Leipzig</strong>), Frau Heike Jacob (<strong>Leipzig</strong>) und Herr Josef<br />

Jirasek (Wittenberg) freuen. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Verlosung: Drei Büchergutscheine<br />

Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese<br />

bis zum 3. September 2009 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail<br />

an: redaktion@uniklinik-leipzig.de. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23<br />

Freitag, 21.08.09<br />

Galopprennbahn Scheibenholz, Kartentel.<br />

1497655, Rennbahnweg; 20 Uhr:<br />

Winnetou oder Robinson Crusoe...?, mit<br />

Larsen Sechert und Alexander Fabisch.<br />

Parkbühne Geyserhaus im Arthur-Bretschneider-Park,<br />

Kleiststr./Ecke Baaderstr.;<br />

20 Uhr: Ein Sommernachtstraum<br />

– Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzerttheater<br />

mit dem Jugendsinfonieorchester<br />

der Musikschule <strong>Leipzig</strong>.<br />

Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, Karl-<br />

Tauchnitz-Str.; 20 Uhr: Olaf Schubert &<br />

Seine Freunde: Meine Kämpfe.<br />

Sonnabend, 22.08.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Nicht auflegen!<br />

Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />

Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />

20 Uhr: Die Macht ist nicht allein zum<br />

Schlafen da.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />

4; 21 Uhr: Summer in the City.<br />

Parkbühne Geyserhaus im Arthur-Bretschneider-Park,<br />

Kleiststr./Ecke Baaderstr.;<br />

20 Uhr: Ein Sommernachtstraum<br />

– Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzerttheater<br />

mit dem Jugendsinfonieorchester<br />

der Musikschule <strong>Leipzig</strong>.<br />

Paulaner-Palais, Kartentel. 21787878,<br />

Klostergasse 3-5; 20 Uhr: Einfach mal abschalten,<br />

Sommerkabarett mit R. Bärwolff<br />

und P. Treuner.<br />

Sonntag, 23.08.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Einfach mal abschalten, mit<br />

R. Bärwolff und P. Treuner.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />

Lindenauer Markt 21; Etage Eins 16 Uhr:<br />

Guten Morgen, Papa!, Figurentheater für<br />

Kinder ab 4 Jahren.<br />

theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1;<br />

Webers Hof 21 Uhr: Was Ihr wollt, Sommertheater.<br />

Montag, 24.08.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Einfach mal abschalten, mit<br />

R. Bärwolff und P. Treuner.<br />

Galopprennbahn Scheibenholz, Kartentel.<br />

1497655, Rennbahnweg; 20 Uhr:<br />

Winnetou oder Robinson Crusoe...?, mit<br />

Larsen Sechert und Alexander Fabisch.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />

Lindenauer Markt 21; 10 Uhr: Peter und<br />

der Wolf, Puppenspiel ab 5 Jahren.<br />

Dienstag, 25.08.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Böhnke beschnarcht sich<br />

die Welt.<br />

Horns Erben, Tel. 4626027, Arndtstr. 33;<br />

20.30 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage – Stage<br />

Night Special.<br />

Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />

Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />

20 Uhr: Die Macht ist nicht allein zum<br />

Schlafen da.<br />

Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus,<br />

Tel. 9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr:<br />

da capo, mit Burkhard Damrau & Dieter<br />

Richter.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />

Lindenauer Markt 21; Saal 10 Uhr: Peter<br />

und der Wolf, Puppenspiel für Kinder ab 5<br />

Jahren.<br />

Zentrum für Psychische Gesundheit der<br />

Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586,<br />

Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />

Mittwoch, 26.08.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Ab 20 Uhr wird zurückgeschossen,<br />

mit B. Kuster.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />

4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />

poetisch-pantomimisches Varieté.<br />

Moritzbastei, Tel. 702590, Universitätsstr.<br />

9; 20.30 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage<br />

– Eröffnungskonzert mit dem Wolfgang<br />

Haffner Trio.<br />

Donnerstag, 27.08.09<br />

die naTo, Tel. 3014397, Karl-Liebknecht-<br />

Str. 46; 24 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage –<br />

Adam Baldychs Damage Control.<br />

Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />

Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />

20 Uhr: Hör nicht auf deine Frau – mit<br />

Ramba, Samba und Holadrio.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />

4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />

poetisch-pantomimisches Varieté.<br />

Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />

20; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />

theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1;<br />

19.30 Uhr: Unendlich Klara, Lesung mit<br />

Astrid Spengler; Webers Hof 21 Uhr: Was<br />

Ihr wollt, Sommertheater.<br />

UT Connewitz, Wolfgang-Heinze-Str. 12a;<br />

21 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage – Eivind<br />

Aarsets Sonic Codex.<br />

Freitag, 28.08.09<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel.<br />

Große Bühne der Theater-Fabrik-Sachsen,<br />

Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str.<br />

16; 21 Uhr: Ray Wilson – Genesis Klassik.<br />

Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;<br />

19.30 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage – Nik<br />

Bärtsch's Ronin, Rigmor Gustafsson, Ray<br />

Anderson/Marty Ehrlich-Quartet.<br />

Sonnabend, 29.08.09<br />

die naTo, Tel. 3014397, Karl-Liebknecht-<br />

Str. 46; 24 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage –<br />

Boomtown Orchestra mit Johannes Enders<br />

und Werner Neumann, anschl. Jam-<br />

Session.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />

4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />

poetisch-pantomimisches Varieté.<br />

Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;<br />

11 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage – Kinderjazz<br />

mit der Top Dog Brass Band.<br />

Parkbühne Geyserhaus im Arthur-Bretschneider-Park,<br />

Kleiststr./Ecke Baaderstr.;<br />

16 Uhr: Klassik im Park – Familienkonzert<br />

mit dem Rundfunkblasorchester,<br />

Werke von Händel, Wagner, Verdi u. a.<br />

Schillerhaus, Tel. 5662170, Menckestr.<br />

42; 19 Uhr: Kenn'se Schillern? Schillerabend<br />

mit Goethe, mit der Theatergruppe<br />

Schillers Erben.<br />

Sonntag, 30.08.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Katrin Weber Solo.<br />

Ev.-Reformierte Kirche, Tel. 9800512,<br />

Tröndlinring 7; 18 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage<br />

mit David Timm und Special<br />

Guest.<br />

Gohliser Schlösschen, Tel. 589690, Menckestr.<br />

23; 15 Uhr: 120. Gohliser Bürgerkonzert<br />

.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />

4; 18 Uhr: Durchgedreht!,<br />

poetisch-pantomimisches Varieté.<br />

Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder<br />

und Jugendliche, Tel. 9726242, Liebigstr.<br />

20a; 16 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage<br />

– Die Kinderjazzküche, mit Thomas Moritz<br />

u. a.<br />

Montag, 31.08.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Special, mit Uwe Steimle.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />

Lindenauer Markt 21; Etage Eins 10 Uhr:<br />

Alice, Figurentheater für Kinder ab 7 Jahren.<br />

Dienstag, 01.09.09<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: Eine bundesweite Lachparade –<br />

Deutschland peinlich Vaterland.<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 20 Uhr: Abschlusskonzert<br />

des MDR Musiksommers 2009 –<br />

Benjamin Britten: War Requien op. 66,<br />

mit dem MDR Sinfonieorchester, MDR<br />

Rundfunkchor, MDR Kinderchor.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />

Lindenauer Markt 21; Etage Eins 19 Uhr:<br />

Amoklauf mein Kinderspiel, Gastspiel des<br />

Teatr Nowy (Krakow).<br />

Zentrum für Psychische Gesundheit<br />

der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586,<br />

Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />

Mittwoch, 02.09.09<br />

academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Staatsfeind Nr. 11, Gastspiel<br />

mit Mathias Tretter.<br />

Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />

9; 20 Uhr: Zoff im Zoo oder Wie ich lernte,<br />

das Gürteltier enger zu schnallen, mit<br />

Meigl Hoffmann, Jens-Uwe Jopp und Karsten<br />

Wolf (Klavier).<br />

Frosch-Café & Theater, Tel. 2251363,<br />

Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Der Nächste bitte!,<br />

Scheidungsrevue mit Katrin Troendle<br />

& Bert Callenbach.<br />

Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: Eine bundesweite Lachparade –<br />

Deutschland peinlich Vaterland.<br />

Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />

Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />

20 Uhr: Und ewig bockt das Weib.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />

4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />

poetisch-pantomimisches Varieté.<br />

Donnerstag, 03.09.09<br />

Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />

Mendelssohn-Saal 19 Uhr: Jubiläumskonzert<br />

zum 70. Geburtstag der Komponisten<br />

Leo Brouwer und Marlos Nobre<br />

und zum Mendelssohnjahr, im Rahmen<br />

des Festiv<strong>als</strong> „Con Guitarra! ... aus Lateinamerika<br />

und Spanien“.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />

4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />

poetisch-pantomimisches Varieté.<br />

Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />

20; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 21.08.09 BIS 03.09.09 TV-TIPPS<br />

Der ehemalige Genesis-Sänger Ray Wilson ist wieder auf Tour<br />

und am 28. August in der Theater-Fabrik in <strong>Leipzig</strong>. Im Gepäck<br />

hat er alle Klassiker der Band und noch einiges mehr. Foto: PR<br />

Do., 27.08.2009, 21 Uhr<br />

Hauptsache Gesund<br />

(MDR)<br />

Lauern Viren wirklich<br />

überall? Foto: dpa<br />

Die Gefahr lauert schier überall.<br />

Im Essen, in der Luft, in<br />

der Kleidung, in der Wohnung,<br />

überall verbergen sich krebserregende<br />

Substanzen. Rotes<br />

Fleisch begünstigt Darmkrebs.<br />

Alkohol führt zu Brustoder<br />

Leberkrebs. Sonnenlicht,<br />

Schwermetalle, Schichtarbeit,<br />

Feinstaub und noch<br />

Unzähliges mehr erhöhen das<br />

Krebsrisiko ebenfalls. Gefahr<br />

droht aber auch von Mikroorganismen.Gebärmutterh<strong>als</strong>krebs<br />

entsteht zum Beispiel<br />

durch die sexuell übertragbaren<br />

HPV-Viren. Hauptsache<br />

Gesund macht deutlich, wovor<br />

man sich schützen sollte<br />

und was übertriebene Vorsicht<br />

ist.<br />

Do., 03.09.2009, 21 Uhr<br />

Hauptsache Gesund<br />

(MDR)<br />

Schmerzen in den Händen<br />

sind besonders lästig: Jede<br />

Bewegung wird zur Qual, man<br />

kann nicht mehr richtig greifen,<br />

und die Fingerfertigkeit<br />

geht verloren. Alltagstätigkeiten,<br />

die bis dahin leicht von<br />

der Hand gingen, werden unmöglich<br />

– Telefonieren,<br />

Schreiben, ein Hemd zuknöpfen...<br />

Ähnlich dramatisch sind<br />

ständig schmerzende Füße,<br />

wenn jeder Schritt unangenehmes<br />

Stechen oder Ziehen<br />

auslöst. Die Ursachen für<br />

Schmerzen in Händen und Füßen<br />

sind vielfältig. Die Gelenke<br />

sind abgenutzt oder entzündet,<br />

Nerven sind eingeklemmt,<br />

die Muskulatur wird<br />

nicht ausreichend durchblutet.<br />

Hauptsache Gesund geht<br />

den Ursachen der Schmerzen<br />

auf den Grund und zeigt, wie<br />

die jeweiligen Erkrankungen<br />

effektiv behandelt werden.


24 STECKBRIEF<br />

Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />

Gesundheit und mehr...<br />

WAS IST WO? ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG<br />

IMPRESSUM<br />

GESUNDHEIT UND MEHR...<br />

Das Patientenmagazin des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />

Der Vorstand<br />

Liebigstraße 18<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon: 0341 97 109<br />

Telefax: 0341 97 15 909<br />

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de<br />

Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.),<br />

Frank Schmiedel.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>, <strong>Leipzig</strong> AöR<br />

5. Jahrgang<br />

In Kooperation mit der Redaktion der<br />

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.<br />

Druck: <strong>Leipzig</strong>er Verlags- und<br />

Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,<br />

Peterssteinweg 19,<br />

04107 <strong>Leipzig</strong><br />

WICHTIGE SERVICENUMMERN<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />

Liebigstraße 18<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 – 109<br />

Internet www.uniklinik-leipzig.de<br />

E-Mail info@uniklinik-leipzig.de<br />

Zentrale Notaufnahme<br />

Operatives Zentrum<br />

Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 17800<br />

Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />

Notaufnahme für Kinder<br />

und Jugendliche<br />

im Zentrum für Kindermedizin<br />

Liebigstraße 20a<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 26242<br />

Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />

Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik<br />

Liebigstraße 20a<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />

Schwangerenambulanz (0341) 97 23494<br />

Klinikbesichtigung (0341) 97 23611<br />

Infoabend für<br />

werdende Eltern (0341) 97 23611<br />

Eine Anmeldung zur Entbindung<br />

ist nicht erforderlich.<br />

Mehr Informationen<br />

www.geburtsmedizin-leipzig.de<br />

Blutbank (Blutspende)<br />

Delitzscher Straße 135,<br />

04129 <strong>Leipzig</strong><br />

Philipp-Rosenthal-Straße 27c,<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Miltitzer Allee 36<br />

(Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr)<br />

Hainbuchenstraße 13<br />

(Freitags 14 bis 18 Uhr)<br />

Info-Telefon (0341) 97 25410<br />

www.blutbank-leipzig.de<br />

Zentraler Empfang<br />

Liebigstraße 20<br />

Telefon (0341) 97 17900<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin<br />

(0341) 97 12222<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie<br />

(0341) 97 17004<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum<br />

(0341) 97 26242<br />

Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967<br />

Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen<br />

(0341) 97 24202<br />

Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304<br />

Diabeteszentrum (0341) 97 12222<br />

Transplantationszentrum (0341) 97 17271<br />

Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460<br />

Toxikologische Auskunft (0341) 97 24666<br />

Kliniksozialdienst (0341) 97 26206<br />

Seelsorge (0341) 97 15965<br />

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Detaillierte Informationen zu allen Kliniken<br />

und Ambulanzen finden Sie im Internet unter<br />

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