als PDF - Universitätsklinikum Leipzig
als PDF - Universitätsklinikum Leipzig
als PDF - Universitätsklinikum Leipzig
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GESUNDHEIT<br />
UND MEHR...<br />
17/09 DAS PATIENTENMAGAZIN DES<br />
UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG<br />
IHR PERSÖNLICHES<br />
GRATIS-EXEMPLAR<br />
Ausbildung:<br />
Frühschicht mit der<br />
Schwesternschülerin Seite 6/7<br />
Hohe Investitionen:<br />
3,5 Millionen Euro aus<br />
dem Konjunkturpaket… 3<br />
Getrübte Baby-Freude:<br />
Wie Eltern mit postpartaler<br />
Depression umgehen … 4/5<br />
Foto: Stefan Straube
2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
INHALT<br />
Klinikum intern<br />
Neues aus der Uniklinik. . . . 3<br />
Reportage<br />
Tränen statt Mutterglück –<br />
postpartale Depression . . 4/5<br />
Menschen am Klinikum<br />
Auf Frühschicht mit<br />
Schwesternschülerin Maja6/7<br />
Klinikum 2009<br />
Auf dem Schnellsten Weg<br />
zum Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Universitäts-Leben<br />
Willkommen im<br />
Wilden Osten! . . . . . . . . . . . . 9<br />
Universitäts-Leben<br />
CampusBibo: Lesen und<br />
Lernen rund um die Uhr . . 10<br />
Reise<br />
Italien: Essen wie bei Mamma<br />
Toni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Kultur<br />
Eine Schlangengrube<br />
namens HGB. . . . . . . . . . . . 12<br />
Unterhaltung<br />
Christoph Waltz: Es ist immer<br />
nur Fiktion . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Prävention<br />
Wetterfühligkeit:<br />
Das Gewitter im Kopf. . . . . 14<br />
Wellness & Beauty<br />
Muskeltraining in<br />
kargem Ambiente . . . . . . . 15<br />
Kinderseite<br />
Matse, die kleine Möwe . . . 16<br />
Jugend<br />
Wenn die Schule<br />
Angst macht . . . . . . . . . . . . 17<br />
Ihr Geld, ihr Recht<br />
Verstößt die Riester-Rente<br />
gegen EU-Recht? . . . . . . . . 18<br />
Soziales<br />
Boykott-Aufrufe<br />
per Webseite. . . . . . . . . . . . 19<br />
Sport<br />
Abpfiff bei den Kahns. . 20/21<br />
Rätselseite und Gewinner<br />
der letzten Ausgabe. . . . 22<br />
VA-Hinweise |<br />
TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Steckbrief |<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . 24<br />
KOPF DER WOCHE Igor Jussufow, neuer Eigner der Wadan-Werften<br />
MELDUNGEN<br />
Uniklinik: Expertenrat zu Adipositas<br />
Jeder dritte erwachsene Bundesbürger ist deutlich übergewichtig,<br />
Tendenz steigend: Pro Jahr nimmt jeder Deutsche ein halbes Pfund<br />
zu. Übergewicht ist in der heutigen Gesellschaft ein in jeder Hinsicht<br />
zunehmendes Problem, vor allem in Anbetracht der großen gesundheitlichen<br />
Risiken, die damit einhergehen. Betroffene sind daher aus<br />
medizinischen Gründen dringend angehalten, ihr Gewicht zu reduzieren.<br />
Dies ist besonders wichtig, wenn das starke Übergewicht verbunden<br />
ist mit einer übermäßigen Ansammlung von Fettgewebe im Körper.<br />
Hier spricht man von krankhafter Fettleibigkeit oder Adipositas.<br />
Sie führt in vielen Fällen zu schweren Folgekrankheiten: Diabetes,<br />
Herzinfarkt, Krebs, Arthrose oder Atemwegsleiden. Um hier entgegen<br />
zu wirken, müssen die meisten Betroffenen in relativ kurzer Zeit sehr<br />
viel abnehmen. Mit „normalen“ Diäten stößt man jedoch schnell an<br />
Grenzen. Als hilfreiche Alternative haben sich in den letzten Jahren zunehmend<br />
spezielle operative Methoden durchgesetzt. Initiiert von der<br />
Selbsthilfegruppe für adipöse Menschen, widmet sich jetzt eine Veranstaltung<br />
des Adipositaszentrums der Uniklinik <strong>Leipzig</strong> dem Thema<br />
„Operationsmöglichkeiten bei Adipositas“. Wer schon immer mit Übergewicht<br />
oder Adipositas zu kämpfen hatte, ist herzlich eingeladen, sich<br />
über diese Therapieform zu informieren. Die Veranstaltung findet am<br />
25. August 2009, 16.30 Uhr im Zentrum für Konservative Medizin,<br />
Liebigstr. 20, Konferenzraum 0015/0016 statt. Referent ist Oberarzt<br />
Dr. Arne Dietrich. ukl<br />
Mini-Kunstherz erstm<strong>als</strong> implantiert<br />
Weltweit zum ersten Mal haben Heidelberger Herzchirurgen ein Miniatur-Kunstherz<br />
implantiert. Wie das <strong>Universitätsklinikum</strong> erst Mitte<br />
August mitteilte, erhielt eine 50-Jährige Ende Juli das 92 Gramm leichte<br />
Gerät. „Wir wollten zunächst abwarten, wie es der schwer kranken Frau<br />
hinterher geht“, erklärte Oberarzt Dr. Arjang Ruhparwar. „Die Patientin<br />
hat den dreieinhalbstündigen Eingriff gut überstanden und ist wohlauf.“<br />
Sie habe an einer Herzschwäche gelitten. Nun unterstützt das Kunstherz<br />
dauerhaft das Herz der Frau und pumpt das Blut aus der geschwächten<br />
linken Herzkammer in die Hauptschlagader. Es ist so klein, dass es in den<br />
Herzbeutel eingebettet wird. Frühere Pumpen wogen mehr <strong>als</strong> ein Kilogramm<br />
und passten nicht in den Brustkorb, hieß es. „Ähnlich wie beim<br />
Handy geht der Trend dahin, immer kleinere und leichtere Geräte zu entwickeln“,<br />
sagte Ruhparwar. Das neue Gerät sei das derzeit weltweit<br />
kleinste und könne die Funktion der linken Herzkammer vollständig ersetzen.<br />
Zudem arbeite es besonders leise und effektiv. dpa<br />
Foto: dpa<br />
Der neue Besitzer der insolventenWadan-Werften<br />
in Rostock gilt in<br />
Russland <strong>als</strong> „Mann der Wärme“<br />
mit besten Kontakten in<br />
höchste Moskauer Kreise.<br />
Doch dieses Markenzeichen ist<br />
erst seit einiger Zeit korrekt:<br />
Denn Igor Jussufow löste Anfang<br />
2001 mitten in der<br />
schlimmsten Kältewelle seit<br />
einem halben Jahrhundert<br />
den damaligen Energieminister<br />
Alexander Gawrin ab, dem<br />
Präsident Wladimir Putin<br />
„chronische Unfähigkeit“ im<br />
Umgang mit der kriselnden<br />
Versorgungslage vorgeworfen<br />
hatte. Fortan wurde Jussufow<br />
<strong>als</strong> der Mann wahrgenommen,<br />
der wieder Wärme in die Wohnungen<br />
Sibiriens brachte – er<br />
erwarb sich einen Ruf <strong>als</strong> Retter.<br />
Die engen Verbindungen des<br />
53-Jährigen in den inneren<br />
Zirkel der mächtigen russischen<br />
Energiewirtschaft sind<br />
bis heute geblieben: Während<br />
der Ex-Minister seit 2004<br />
selbst im Aufsichtsrat des<br />
staatlichen Energieriesen Gazprom<br />
sitzt, leitet sein Sohn Witali<br />
die Moskauer Niederlassung<br />
des Pipeline-Konsortiums<br />
Nord Stream – bei dem wiederum<br />
Ex-Bundeskanzler Ger-<br />
REIZTHEMA<br />
hard Schröder eine Führungspostion<br />
inne hat. Das Unternehmen,<br />
an dem Gazprom beteiligt<br />
ist, plant den Bau einer<br />
Leitung von Russland durch<br />
die Ostsee nach Lubmin bei<br />
Greifswald. Nach Einschätzung<br />
der russischen Wirtschaftszeitung<br />
„Wedomosti“<br />
kommt das Geld für den Kauf<br />
der Wadan-Werften – rund 40<br />
Millionen Euro – kaum von Vater<br />
und Sohn allein.<br />
Ein angeblich Vertrauter der<br />
Jussufows sagte dem Blatt,<br />
dass auch die staatliche Schiffbau-Holding<br />
OSK und der Unternehmer<br />
Sergej Pugatschow<br />
Unterstützung leisteten. Pugatschow<br />
gilt <strong>als</strong> Vertrauter des<br />
heutigen Regierungschefs Putin.<br />
Geboren wurde der oft <strong>als</strong> diskret<br />
charakterisierte Jussufow<br />
am 12. Juni 1956 in der Stadt<br />
Derbent in der russischen Teilrepublik<br />
Dagestan im Nordkaukasus.<br />
Nach einem Studium der<br />
Energietechnik und einem Aufenthalt<br />
in Kuba war er nach<br />
dem Ende der Sowjetunion drei<br />
Jahre lang Energieminister. Am<br />
29. Juli 2004 ernannte ihn Putin<br />
zu seinem Sondergesandten<br />
für internationale Energiezusammenarbeit.<br />
dpa/frs<br />
Therapie bei Organspenden<br />
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />
(DSO) sieht<br />
Defizite in der psychologischen<br />
Betreuung schwerstkranker<br />
Menschen, die auf ein Spenderorgan<br />
warten. „Außerhalb der Transplantationszentren<br />
gibt es fast keine<br />
begleitende psychotherapeutische<br />
Behandlung für diese Patientengruppe“,<br />
so die geschäftsführende<br />
Ärztin der DSO-Region<br />
Ost, Christa Wachsmuth. Eine<br />
Transplantation sei eine psychische<br />
Extremsituation für Patienten und<br />
Angehörige. In Deutschland warten<br />
derzeit 12 000 Menschen auf<br />
Spenderorgane.<br />
Auch in den Transplantationszentren<br />
an den Unikliniken sei eine<br />
psychologische Betreuung der Patienten<br />
bisher nicht vorgeschrieben,<br />
sagte Wachsmuth. „Die meisten<br />
stellen trotzdem Psychologen<br />
zur Verfügung, aber das reicht<br />
nicht aus.“ Bei niedergelassenen<br />
Psychotherapeuten betrage die<br />
Wartezeit auf einen Behandlungsplatz<br />
oftm<strong>als</strong> mehrere Monate.<br />
„Es sterben aber jeden Tag drei<br />
Patienten auf der Warteliste.“<br />
Nicht jedem Psychotherapeuten<br />
sei zudem die spezielle Problematik<br />
der Organspende vertraut. Die<br />
DSO will gemeinsam mit den Psychotherapeutenkammern<br />
ein<br />
Netzwerk aufbauen, um Betroffenen<br />
rasch professionelle Hilfe zu<br />
ermöglichen.<br />
Der Bedarf an therapeutischem<br />
Beistand hängt nach den Erfahrungen<br />
Wachsmuths sehr stark davon<br />
ab, wie lebensbedrohlich die Situation<br />
für die Patienten und wie lang<br />
die Wartezeit auf ein Organ ist.<br />
„Gerade bei Lungen-, Leber- oder<br />
Herzpatienten, für die alles an der<br />
Transplantation hängt, ist der emotionale<br />
Druck kaum auszuhalten“,<br />
sagte die Medizinerin. „Das ist ein<br />
ganz, ganz schlimmer Zustand.“<br />
Für Nierenpatienten mit besseren<br />
Überlebensaussichten wiederum<br />
sei der Behandlungsaufwand oftm<strong>als</strong><br />
sehr belastend.<br />
Auch nach einer erfolgreichen<br />
Transplantation kämpfen die Patienten<br />
Wachsmuth zufolge häufig<br />
mit psychischen Belastungen. „Sie<br />
haben zum Beispiel Angst, dass<br />
der Körper das neue Organ abstößt.“<br />
Zudem verursachten die<br />
gegen Abstoßungsreaktionen einzunehmenden<br />
Medikamente oft<br />
erhebliche Nebenwirkungen, was<br />
ebenfalls psychisch belastend sein<br />
könne.<br />
Bundesweit wurden nach Angaben<br />
der DSO in den ersten sechs Monaten<br />
dieses Jahres 2047 Organtransplantationen<br />
vorgenommen, im<br />
Vergleichszeitraum 2008 waren es<br />
1984. Die fünf Transplantationszentren<br />
der DSO-Region Ost in<br />
nahmen 211 derartige Eingriffe vor<br />
(2008: 225). dpa
KLINIKUM INTERN 3<br />
ZUWENDUNGSBESCHEID<br />
Finanzspritze fürs Uni-Klinikum<br />
Erst für die kommenden<br />
Jahre<br />
geplante Bauvorhaben<br />
am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Leipzig</strong><br />
(UKL) können dank<br />
Geldern aus dem Konjunkturpaket<br />
II des<br />
Bundes schon jetzt<br />
durchgezogen werden.<br />
Sachsens Wissenschaftsministerin<br />
Eva-<br />
Maria Stange übergab<br />
gestern am UKL einen<br />
Zuwendungsbescheid<br />
in Höhe von 3,5 Millionen<br />
Euro.<br />
„Mit dieser zusätzlichen<br />
Finanzspritze<br />
können kurzfristig Gebäude<br />
saniert, technische<br />
Anlagen erweitert<br />
und zusätzliche Bettenkapazitätengeschaffen<br />
werden“, erklärte<br />
Stange bei der<br />
Übergabe der Sonderzuweisung<br />
an die<br />
UKL-Vorstände Wolfgang<br />
E. Fleig und Matthias<br />
Wokittel. Die Gelder<br />
seien bewilligt<br />
worden, so die SPD-<br />
XXXX<br />
Politikerin, weil die<br />
Projektanträge des Klinikums<br />
stichhaltig seien,<br />
die Baumaßnahmen<br />
durch die fundierte<br />
Vorlaufplanung<br />
rasch umgesetzt werden<br />
könnten und die<br />
<strong>Leipzig</strong>er Universitätsmedizin<br />
in den letzten<br />
Integratives Familienfest am 5. September<br />
Seit April 2008 wird mit<br />
Förderung der Roland-<br />
Ernst-Stiftung für Gesundheitswesen<br />
an der Selbständigen<br />
Abteilung Sozialmedizin<br />
der Medizinischen<br />
Fakultät der Universität <strong>Leipzig</strong><br />
ein „Kompetenzzentrum<br />
für behinderte Eltern in Sachsen“<br />
aufgebaut. Am Sonnabend,<br />
dem 5. September,<br />
soll Bilanz gezogen werden<br />
über den erreichten Stand<br />
der Arbeiten, Ausblick auf die<br />
weitere Entwicklung gegeben<br />
und das sich entwickelnde<br />
Netzwerk fester geknüpft<br />
werden.<br />
Gleichzeitig soll all denen<br />
Dank gesagt werden, die das<br />
Projekt bisher unterstützt haben.<br />
Aus diesem Grund findet<br />
von 10 bis 18 Uhr ein Familientag<br />
in der Philipp-Rosenthal-Straße<br />
55 statt. Während<br />
der Vormittag der wissenschaftlichen<br />
Diskussion<br />
gewidmet ist, soll am Nach-<br />
Jahren im Dreiklang<br />
aus Lehre, Forschung<br />
und Krankenversorgung<br />
einen „deutlichen<br />
Leistungssprung“ gemacht<br />
habe.<br />
Um in den Genuss der<br />
Zuwendungen zu kommen,<br />
musste das UKL<br />
allerdings auch zusichern,<br />
die Fördersumme<br />
aus eigener Kasse<br />
aufzustocken. „Wir stehen<br />
zum Glück wirtschaftlich<br />
so gut da,<br />
dass wir den geforderten<br />
Eigenanteil von<br />
25 Prozent der staatli-<br />
mittag im Garten ein integratives<br />
Familienfest unter dem<br />
Titel „Mobilé“ gefeiert werden.<br />
Im Fachforum am Vormittag<br />
werden aktuelle Forschungsergebnisse<br />
und Beispiele aus<br />
der Praxis vorgestellt, die<br />
Einblick geben in die Lebenssituation<br />
von Familien mit<br />
Handicap und Unterstützungsangebote<br />
für Eltern und<br />
Kinder vorstellen. Eingeladen<br />
sind hierzu sowohl Fachpublikum<br />
<strong>als</strong> auch interessierte<br />
Bürger. Das Fachforum wird<br />
geleitet von Frau Professor<br />
Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller<br />
MPH, komm. Leiterin der<br />
Selbständigen Abteilung Sozialmedizin.<br />
Am Nachmittag gibt es ein<br />
Familienfest mit einem bunten<br />
Programm für die ganze<br />
Familie. Schirmherr des Familienfestes<br />
ist Prof. Dr. med.<br />
Johann Hauss, Vorsitzender<br />
chen Zuwendungen<br />
stemmen können“,<br />
sagte Wokittel, der davon<br />
ausgeht, dass die<br />
Bauprojekte noch in<br />
diesem Jahr abge-<br />
schlossen werden können.<br />
Der Großteil des<br />
Geldes wird in die Sanierung<br />
der MedizinischenBerufsfachschule<br />
des UKL gesteckt.<br />
Mit einer Investitionssumme<br />
von 2,3 Millionen<br />
Euro wird die Einrichtung<br />
in der Richterstraße,<br />
an der derzeit<br />
840 junge Leute<br />
ausgebildet werden,<br />
auf Vordermann gebracht.<br />
Fleig: „Die Unterrichtsmöglichkeiten<br />
erfahren so eine nachhaltige<br />
Verbesserung.“<br />
Freuten sich über 3,5 Millionen Euro Investitionsmittel: Staatsministerin Dr. Eva-<br />
Maria Stange, Prof. Dr. Wolfgang Fleig und Dr. Matthias Wokittel. Foto: N. Rembarz<br />
ROBERT-ERNST-STIFTUNG<br />
Die restlichen Gelder<br />
werden im medizinischen<br />
Viertel in der<br />
Liebigstraße vor allem<br />
für den Ausbau der<br />
Kapazitäten bei der<br />
Patientenversorgung<br />
eingesetzt. „Uns wurde<br />
durch den Krankenhausplan<br />
des Freistaates<br />
für dieses Jahr die<br />
Aufstockung um 60<br />
des Stiftungsrates der Roland-Ernst-Stiftung.<br />
Von 14 bis 18 Uhr laden die<br />
Willkommen zum Familienfest!<br />
Foto: Andrè Kemper<br />
Betten ermöglicht. Die<br />
dafür notwendigen<br />
Umbaumaßnahmen<br />
bestreiten wir nun mit<br />
den Konjunkturmitteln“,<br />
meinte Wokittel.<br />
Erweitert werden unter<br />
anderem die Kapazitäten<br />
in der Kindermedizin,<br />
der Augenklinik<br />
und in der H<strong>als</strong>-,<br />
Nasen- und Ohrenheilkunde.<br />
Vorgesehen ist<br />
ebenso der Ausbau der<br />
Kälteerzeugungsstation.<br />
Stange verwies darauf,<br />
dass die <strong>Leipzig</strong>er Uni-<br />
Medizin insgesamt<br />
rund zehn Millionen<br />
Euro aus dem Konjunkturpaket<br />
bekommt.<br />
Während die 3,5 Millionen<br />
Euro direkt in den<br />
Etat des UKL eingespeist<br />
werden, wird der<br />
andere Teil der Fördermittel<br />
unter der Ägide<br />
des Staatsbetriebes für<br />
Immobilienmanagement<br />
verbaut. Geschaffen<br />
werden soll dabei<br />
beispielsweise eine Bio-<br />
Datenbank am Carl-<br />
Ludwig-Institut der<br />
Universität. Und für einen<br />
neuen Computertomografen<br />
am UKL stellen<br />
Bund und Land im<br />
Rahmen der Hochschulbau-Förderung<br />
1,5 Millionen Euro bereit.<br />
Mario Beck<br />
Mitarbeiter der Selbständigen<br />
Abteilung Sozialmedizin<br />
alle ein zu Spiel, Sport, Spaß,<br />
Informationen zum Thema<br />
Familie, Flohmarkt und vielen<br />
Möglichkeiten, Kontakte<br />
bei Kaffee und Kuchen oder<br />
Bratwurst und Brause zu<br />
knüpfen. Mitwirkende sind<br />
unter anderem das Familienzentrum<br />
Lichtblick, die Gruppe<br />
erleb-bar, das Zentrum für<br />
Integration e. V., Sportstudenten,<br />
Technisches Hilfswerk,<br />
die Johanniter, Feuerwehr,<br />
die Trommler vom<br />
Schloss Schönefeld, die Rollingcats,<br />
die Folk-Band Swedenquell<br />
und der „Marketingchef“<br />
des <strong>Leipzig</strong>er Zoos, Lama<br />
Horst. Die Angebote sind<br />
barrierefrei erreichbar. pm<br />
Weitere Informationen dazu auf<br />
der Homepage der Selbständigen<br />
Abteilung Sozialmedizin:<br />
http://www.unileipzig.de/~sasm/veranstaltungen.htm<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
EDITORIAL<br />
Sehr geehrte Leserinnen,<br />
sehr geehrte Leser!<br />
Mehr <strong>als</strong> 200 junge Frauen und Männer<br />
haben im August ihre Ausbildung an der<br />
Medizinischen Berufsfachschule des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong> begonnen bzw.<br />
werden sie noch beginnen. Sie erlernen<br />
einen der Ausbildungsberufe, die an der<br />
Medizinischen Berufsfachschule angeboten<br />
werden. In drei Jahren werden sie <strong>als</strong><br />
Diätassistenten, Radiologieassistenten,<br />
Laborassistenten, Physiotherapeuten,<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger<br />
und Geburtshelfer eine<br />
Tätigkeit im Gesundheitswesen aufnehmen.<br />
Am 28. August beenden dagegen<br />
225 frischgebackene Fachkräfte in<br />
diesen Berufen ihre Ausbildungszeit.<br />
Die Medizinische Berufsfachschule ist<br />
damit eine der größten Ausbildungseinrichtungen<br />
der Region und das <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Leipzig</strong> einer der größten<br />
Ausbildungsbetriebe hier in <strong>Leipzig</strong>. Auch<br />
dies ist Teil unserer unfangreichen Aufgaben,<br />
die wir <strong>als</strong> Klinikum der Maximalversorgung<br />
haben: für den Nachwuchs im<br />
Gesundheitswesen zu sorgen. Wir sehen<br />
es <strong>als</strong> unsere unternehmerische Aufgabe<br />
an, hunderten jungen Menschen mit dieser<br />
Ausbildung eine berufliche Perspektive<br />
eröffnen zu können und so auch eine<br />
wichtige gesellschaftliche Funktion wahrzunehmen.<br />
Umso mehr freut es uns daher, dass für<br />
die Sanierung und Modernisierung unserer<br />
Medizinischen Berufsfachschule nun<br />
auch aus dem Konjunkturpaket II 2,3 Millionen<br />
Euro zur Verfügung gestellt wurden.<br />
Somit können wir in einem zweiten<br />
Bauabschnitt den Auszubildenden eine<br />
hoch moderne Infrastruktur zur Verfügung<br />
stellen. Frau Staatsministerin Stange,<br />
die uns den Fördermittelbescheid<br />
überbrachte, sieht in diesen zusätzlichen<br />
Mitteln eine weitere wichtige Unterstützung<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s, um beste<br />
Voraussetzungen für eine hervorragende<br />
Ausbildung zu schaffen.<br />
Ihr<br />
Dr. Matthias Wokittel<br />
Kaufmännischer Vorstand
4 REPORTAGE<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
Zerreißprobe: Starke Nerven und ein starker Partner sind gefragt, um die Mutter angemessen zu entlasten.<br />
Fotos: mediaport<br />
Tränen statt Mutterglück –<br />
Die Zweifel kamen rasch:<br />
„Es fing einen Tag nach<br />
der Geburt an, ich suchte<br />
immer diese tollen Gefühle und<br />
das Mutterglück. Leider hatte<br />
ich keine und begann zu zweifeln,<br />
ich heulte die ganze Zeit.<br />
Ich bereute es, ein Kind bekommen<br />
zu haben und ich<br />
wollte mein altes Leben wieder<br />
haben“, so beschreibt eine 22jährige<br />
Mutter in einem Internetforum<br />
ihre Gefühle kurz<br />
nach der Geburt ihres ersten<br />
Kindes. Wie viele andere Mütter<br />
litt sie unter postpartalen,<br />
<strong>als</strong>o nach der Geburt auftretenden,<br />
Depressionen.<br />
Bei jeder zweiten Frau tritt in<br />
der ersten Zeit<br />
nach der Geburt<br />
ein postpartales<br />
Stimmungstief,<br />
oder auch „Baby-Blues“<br />
oder<br />
„Heultage“ genannt, auf. In<br />
dieser Zeit sind die Frauen<br />
sehr schnell reizbar, leiden an<br />
Stimmungsschwankungen,<br />
sind traurig und weinen oft,<br />
ohne wirklich Gründe dafür<br />
nennen zu können.<br />
„Ich bin jeden Tag todmüde<br />
und breche in Tränen aus. Ich<br />
fühle eine ganz tiefe Verzweiflung<br />
in mir drin und weiß<br />
überhaupt nicht, wo die herkommt.<br />
Ich habe ein super tolles<br />
Baby, einen tollen Mann,<br />
viele Freunde und soziale Kontakte“,<br />
schreibt eine 32-jährige<br />
Mutter eines neun Monate alten<br />
Sohnes im Forum.<br />
„Der Baby-Blues ist bei den<br />
Müttern schon fast normal, jedoch<br />
sollte man diesen Zustand<br />
nicht unterschätzen.<br />
Dauert er sehr lange an und<br />
die Frau ist mit den einfachsten<br />
Dingen im Alltag überfordert,<br />
sollte man einen Arzt zu<br />
Rate ziehen“, erklärt Dr. Katarina<br />
Stengler.<br />
Sie leitet die Allgemeinambulanz<br />
und Ambulanz für<br />
Zwangserkrankungen in der<br />
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie<br />
in der Universitätsklinik.<br />
In ihre Sprechstunde kommen<br />
auch<br />
Mütter, die<br />
unter verschiedenen<br />
Formen der<br />
postpartalen<br />
Depression leiden.<br />
„Ich begann zu zweifeln,<br />
heulte die ganze Zeit.“<br />
Ein temporäres Stimmungstief<br />
weitet sich bei 10 bis 15 Prozent<br />
der Mütter zu einer postpartalen<br />
Depression aus. Interessen-<br />
und Hoffnungslosigkeit<br />
kennzeichnen dieses Krankheitsbild.<br />
Es treten die typischen<br />
Symptome einer bisweilen<br />
schweren Depression auf.<br />
Die Mutter ist nicht nur traurig<br />
und weint, sie kann Schuldund<br />
Wertlosigkeitsgefühle haben,<br />
leidet unter Angst- und Panikattacken.<br />
Dies kann dazu<br />
führen, dass sie nicht mehr in<br />
der Lage ist, dem neugeborenen<br />
Kind die notwendige Fürsorge<br />
zukommen zu lassen.<br />
Manchmal sind die Selbstzweifel<br />
und Versagensängste der betroffenen<br />
Mütter so groß, dass<br />
sie an Selbstmord denken müssen.<br />
Viele Frauen verstummen<br />
angesichts der „unmütterlichen“<br />
Gefühle. „Ich habe mich<br />
wochenlang geschämt, habe<br />
mich nicht getraut mit jemandem<br />
über mein größtes Problem<br />
zu reden, habe immer die<br />
perfekte Hausfrau, Ehefrau und<br />
Mutter gespielt. Ich habe oft geweint,<br />
mir Schmerzen zugefügt<br />
und ganz schlimme Gedanken<br />
gehabt“, schreibt eine Nutzerin<br />
in einem Internetforum für Betroffene.<br />
Die <strong>Leipzig</strong>er Journalistin und<br />
Medienexpertin Wenke Rösler<br />
ist gerade Mutter geworden<br />
und kennt diese Probleme<br />
auch. „In der Zeit im Krankenhaus<br />
gab es auch eine Psychotherapeutin.<br />
Aber in dem Moment,<br />
<strong>als</strong> sie bei mir war,<br />
konnte ich einfach nicht darüber<br />
sprechen, dass nicht alles<br />
okay war.“<br />
Hilfe finden die Betroffenen<br />
dann bei Fachärzten. Dr.<br />
Yvonne Burgos arbeitet seit<br />
März in der Ambulanz der Klinik<br />
und Poliklinik für Psychiatrie<br />
und ist dort für die Sprechstunde<br />
verantwortlich: „Diese<br />
Mutter-Kind-Sprechstunde ist<br />
noch relativ neu in unserer Kli-<br />
Die bittere Wahrheit in den betroffenen Familien: „Mutterglück“<br />
fühlt man nicht immer rund um die Uhr.<br />
nik.“ Dr. Burgos erstellt in der<br />
Sprechstunde durch ausführliche<br />
Gespräche erst einmal eine<br />
genaue Diagnose. Dabei unterscheidet<br />
sie zwei Patientengruppen.<br />
„Es gibt Frauen, die<br />
schon unter einer Depression<br />
oder anderen psychiatrischen<br />
Vorerkrankungen leiden und<br />
auf die nun mit der Geburt eine<br />
neue Stresssituation zukommt.“<br />
Die andere Gruppe<br />
seien Frauen, die noch nie unter<br />
einer psychischen Erkrankung<br />
gelitten haben.<br />
Bei der Behandlung der Patientin<br />
entscheidet man dann<br />
individuell nach Art und Ausprägung<br />
der Symptome, ob einepsychothe-<br />
rapeutische<br />
Therapie ausreicht<br />
oder ob<br />
mit Medikamentenbehandelt<br />
werden muss.<br />
Je nach dem, wie stark sich die<br />
Symptome zeigen, geschieht<br />
dies zum einen ambulant. Die<br />
Patientin kommt dann regelmäßig<br />
zur Sprechstunde. Bei<br />
schweren Fällen, zum Beispiel<br />
bei einer Selbstmordgefährdung,<br />
bekommt die Frau ein<br />
Zimmer auf der Station und<br />
kann so rund um die Uhr betreut<br />
werden. In der Klinik für<br />
Psychiatrie gibt es seit kurzem<br />
auch ein Mutter-Kind-Zimmer:<br />
„So kann die Beziehung zwischen<br />
Mutter und Kind gestärkt<br />
und den Müttern der Umgang<br />
mit ihrem Kind erleichtert werden.<br />
Oft erzählen die betroffenen<br />
Frauen, dass die schlimmste<br />
Zeit immer die war, wenn sie<br />
von ihrem Kind getrennt waren“,<br />
erzählt Dr. Katarina<br />
Stengler.<br />
Eine psychotherapeutische Sitzung<br />
ist immer individuell. Je<br />
nachdem, wie sehr die Mutter<br />
belastet ist und wie ihr jeweiliges<br />
Lebensumfeld aussieht.<br />
Möglich ist eine Gesprächsoder<br />
Verhaltenstherapie. „Bei<br />
der Verhaltenstherapie lernen<br />
Frauen, die sich auch sonst unter<br />
großen Druck setzen und<br />
immer alles richtig machen wollen,<br />
dass am<br />
Anfang Schwie-<br />
Hilfe finden die Familien rigkeitenauf- an der Uniklinik. tauchen können<br />
und die auch<br />
ganz normal<br />
sind. Sie müssen lernen, dass<br />
nicht immer alles perfekt läuft.“<br />
erklärt Dr. Burgos. So lernen<br />
Mütter, wie sie ihren Tag neu<br />
strukturieren können. „Wir zeigen<br />
Müttern ihre eigenen Belastungsgrenzen<br />
zu erkennen und<br />
Strategien zur Stressbewältigung<br />
anzuwenden.“ Es müsse<br />
auch babyfreie Zeiten geben<br />
und Raum für sich selbst. Um<br />
sich mit Freunden zu treffen.<br />
Oder einfach, um zum Friseur<br />
oder zur Kosmetikerin gehen.<br />
Um für ein wenig Entspannung<br />
zu sorgen und neue Energie zu<br />
tanken, meint die Fachärztin.
Hilfe an der Uniklinik: Frau Dr. Stengler führt vor jeder Therapie ein ausführliches<br />
Gespräch mit der Patientin. Fotos: mediaport<br />
5<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr ...<br />
… wie Familien mit postpartalen Depressionen umgehen<br />
Dass das Umfeld besonders<br />
wichtig ist, weiß auch Wenke<br />
Rösler. „Die Unterstützung<br />
durch den Partner und die Familie<br />
ist sehr wichtig. Man<br />
muss ja auch mal ganz normale<br />
Sachen machen, wie duschen<br />
gehen, Essen machen oder auf<br />
Toilette gehen und das geht<br />
nicht wenn das Baby die ganze<br />
Zeit schreit. Da braucht man jemanden,<br />
der da ist und sich mit<br />
darum kümmert.“ Auch das soziale<br />
Umfeld muss lernen, dass<br />
die Geburt eines Kindes für<br />
manche Frauen eine psychische<br />
Belastung darstellen<br />
kann. „Wichtig ist, dass die Familie<br />
und Freunde verstehen,<br />
dass die postpartale Depression<br />
eine Krankheit ist und dass die<br />
Mutter nichts dafür kann“, erklärt<br />
Dr. Stengler. Der Vater, die<br />
Eltern und Freunde der Betroffenen<br />
können, wenn ge-<br />
Postpartales Stimmungstief:<br />
Das postpartale Stimmungstief<br />
wird auch „Heultage“ oder „Baby-Blues“<br />
genannt. Es tritt in den<br />
ersten Wochen nach der Schwangerschaft<br />
auf und betrifft circa<br />
50 bis 60 Prozent der Mütter.<br />
Beim „Baby-Blues“ handelt es<br />
sich um eine zeitlich begrenzte,<br />
oft vorkommende Erscheinung<br />
und ist nicht zwingend behandlungsbedürftig.<br />
Trotzdem sollte<br />
wünscht, an den therapeutischen<br />
Sitzungen im Klinikum<br />
teilnehmen oder die Planung<br />
des Tages mit gestalten.<br />
Einen großen Einfluss auf die<br />
Betroffene können auch Ärzte,<br />
Hebammen und Schwestern<br />
nehmen, die nach der Geburt<br />
für die Frau da sind und bei<br />
den ersten Anzeichen einer Depression,<br />
Spezialisten hinzurufen.<br />
Die Ärzte der Klinik für<br />
Psychiatrie arbeiten deshalb<br />
eng mit den Kollegen der Frauenklinik<br />
zusammen. Bei akuten<br />
Fällen reagiert das Team um<br />
Frau Dr. Stengler sofort und<br />
kann so sehr schnell helfen.<br />
Bei der schwersten Form postpartaler<br />
Erkrankungen, die<br />
Psychose, hilft eine stationäre<br />
und medikamentöse Behandlung.<br />
Etwa drei von 1000 Frau-<br />
dieser Zustand beobachtet werden.<br />
Wenn die schlechte Stimmung<br />
ungewöhnlich lange anhält,<br />
kann dies das erste Anzeichen<br />
einer Depression sein.<br />
Postpartale Depression: Die<br />
postpartale Depression ist eine<br />
ernstzunehmende Erkrankung<br />
und kann ungefähr bei jeder<br />
zehnten bis fünfzehnten Frau<br />
nach der Geburt auf.<br />
en sind davon betroffen. Die<br />
Psychose äußert sich unterschiedlich.<br />
Manische Phasen<br />
wechseln häufig mit depressiven<br />
ab. Die Betroffenen sind<br />
mal sehr aktiv aber auch unproduktiv,<br />
dann wieder antriebs-,<br />
bewegungs- und teilnahmslos.<br />
In beiden Phasen<br />
können psychotische Symptome<br />
hinzukommen. Die Frauen<br />
haben dann Wahnvorstellungen<br />
oder Halluzinationen, erleben<br />
Dinge, die im Normalen nicht<br />
vorkommen. In so einem Fall<br />
ist es wichtig, die Mutter rund<br />
um die Uhr zu betreuen und<br />
nicht allein zu lassen. Dabei ist<br />
es nicht zwingend notwendig,<br />
die Mutter vom Kind zu trennen.<br />
„Das hängt von der Ausprägung<br />
der Symptome ab und<br />
kann individuell entschieden<br />
werden. Der Kontakt zum Kind<br />
ist trotzdem sehr wichtig“,<br />
+++ Postpartale Krankheitsbilder +++<br />
Typische Symptome einer Depression<br />
sind: Antriebslosigkeit,<br />
fehlende Lebensfreude, innere<br />
Leere und Traurigkeit, vermindertes<br />
Selbstwertgefühl, schwindendes<br />
Interesse, Schuldgefühle.<br />
In einigen Fällen können<br />
Angst- und Zwangssymptome begleitend<br />
auftreten. Behandelt<br />
werden postpartale Depressionen<br />
sowohl psychotherapeutisch<br />
<strong>als</strong> auch mit Medikamenten.<br />
Mit der Hilfe des Umfeldes oder einer Therapie lassen sich auch stressige Situationen<br />
mit Gelassenheit begegnen.<br />
meint Dr. Stengler weiter. Die<br />
Frauen werden dann mit Psychopharmaka<br />
und Psychotherapien<br />
behandelt.<br />
Grundsätzlich ist die Behandlung<br />
einer postpartalen Erkrankung,<br />
insbesondere einer postpartalen<br />
Depression erfolgreich<br />
und verhindert keinesfalls eine<br />
gesunde und glückliche Mutter-<br />
Kind-Beziehung. Die Ursachen<br />
für postpartale Erkrankungen<br />
sind sehr verschieden. Einen<br />
großen Anteil haben hormonelle<br />
Veränderungen, die mit einer<br />
Schwangerschaft und der Geburt<br />
einhergehen. Außerdem<br />
spielen auch soziale Faktoren eine<br />
Rolle. „Mein Partner hat mich<br />
verlassen und ich war so überfordert<br />
mit allem. Von der Familie<br />
und Freunden habe ich kaum<br />
Unterstützung bekommen“,<br />
schreibt eine Mutter im Internet-<br />
Postpartale Psychose: Die postpartale<br />
Psychose ist die<br />
schwerste Form der postpartalen<br />
Erkrankungen. Nur circa eine<br />
bis drei Frauen unter 1000 sind<br />
davon betroffen. Sie tritt meist<br />
innerhalb der ersten zwei Wochen<br />
nach der Geburt auf. Während<br />
einer Psychose leidet die<br />
Mutter an extremen Angstzuständen,<br />
hat Wahnvorstellungen und<br />
Halluzinationen. Bei einer Psy-<br />
forum. Diese neue Situation alleine<br />
zu schultern, bedeutet für<br />
die Mütter viel Stress, was zu<br />
Depressionen führen kann,<br />
meint auch Dr. Burgos. Verlief<br />
die Geburt sehr traumatisch,<br />
hatte die Frau vielleicht schon<br />
mal eine Fehlgeburt oder musste<br />
ein Kaiserschnitt vorgenommen<br />
werden, kann das ebenfalls eine<br />
Depression auslösen.<br />
Aber man kann vorbeugen.<br />
Dr. Stengler empfiehlt: „Während<br />
der Schwangerschaft Situationen,<br />
wie beispielsweise<br />
einen Umzug und andere stressige<br />
Ereignisse, die ein großes<br />
Konfliktpotenzial in sich tragen,<br />
vermeiden. Eine gesunde<br />
Schwangerschaft, in der Erholungs-<br />
und Belastungsphasen<br />
ausgewogen sind, ist schon eine<br />
gute Vorbeugung.“<br />
Anne Petzold/mana<br />
chose ist meist eine stationäre<br />
und immer medikamentöse Behandlung<br />
notwendig. Bei postpartalen<br />
Erkrankungen wird während<br />
einer stationären Behandlung<br />
immer häufiger sogenanntes<br />
„rooming-in“ das heißt eine<br />
Behandlung der erkrankten Mutter<br />
und ihres Säuglings angeboten,<br />
um eine Trennung des Kindes<br />
von der Mutter zu vermeiden.
6 MENSCHEN AM KLINIKUM<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
PORTRÄT<br />
„Nützlich zu sein ist ein gutes Gefühl“ –<br />
Auch das gehört zum Aufgabengebiet der künftigen Krankenschwester – Betten beziehen. Stationsschwester Gudrun<br />
Eberlein gibt Maja Scharfe Hinweise, wie das am schnellsten gelingt. Fotos: Stefan Straube<br />
Morgens sechs Uhr auf<br />
der Station für Pulmologie<br />
an der Universitätsklinik.<br />
Die Auszubildende Maja<br />
Scharfe beginnt ihren Dienst.<br />
Der Morgen beginnt ruhig. Der<br />
Nachtdienst übergibt die<br />
Schicht während des Frühstückes<br />
an den Frühdienst. Das<br />
Team unterhält sich rege über<br />
die Geschehnisse der vergangenen<br />
Nacht und die Schwestern<br />
der Frühschicht schreiben<br />
Wichtiges mit. Um 6.30 Uhr beginnt<br />
Maja ihre Runde auf der<br />
Station. Klopf, klopf und mit einem<br />
freundlichen „Guten Morgen“<br />
tritt sie in die Patientenzimmer.<br />
„Als erstes messe ich<br />
jetzt bei den Patienten den Blutdruck,<br />
Temperatur und Puls“,<br />
erklärt sie. Obwohl sie erst ihr<br />
zweites Lehrjahr begonnen hat,<br />
wirkt sie schon routiniert.<br />
Trotzdem gibt es keine Massenabfertigung,<br />
mit jedem Patienten<br />
ist ein kurzes Gespräch<br />
möglich: „Guten Morgen Herr<br />
Müller, mal schauen ob ihr<br />
Blutdruck heut wieder bei 105<br />
zu 70 liegt, wie die letzten Tage.<br />
Ich glaube ja er ist höher“,<br />
meint Maja. Herr Müller antwortet<br />
lächelnd: „Nein, ich denke<br />
er ist wieder genau so wie<br />
gestern.“ Herr Müller behält<br />
Recht und Maja hat ihre kleine<br />
Wette an diesem Morgen verloren.<br />
„Leider bleibt immer sehr<br />
wenig Zeit, sich mit den Patienten<br />
zu unterhalten, aber ich<br />
nutze jede Möglichkeit“, erzählt<br />
die Zwanzigjährige.<br />
Die Station erwacht. Die<br />
Schwestern wuseln über den<br />
hellen, freundlichen Gang, gehen<br />
in die Zimmer hinein und<br />
rufen sich auf dem Gang Neuigkeiten<br />
hinterher. Der Umgang<br />
unter den Schwestern ist<br />
freundlich und ruhig, nur in<br />
hektischen Situationen wird der<br />
Ton auch mal etwas rauer. „Bis<br />
jetzt hatte ich eigentlich noch<br />
keine Probleme mit den<br />
Schwestern auf den Stationen“,<br />
erzählt die Auszubildende. Bisher<br />
war sie schon auf der<br />
Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgischen<br />
Station und der Station<br />
für Gefäßchirurgie und<br />
Urologie. Seit Beginn des neuen<br />
Schuljahres ist sie nun auf der<br />
Station für Pulmologie, auf der<br />
Patienten mit Lungenerkrankungen<br />
behandelt werden.<br />
Den theoretischen Teil ihrer<br />
Ausbildung absolviert Maja in<br />
der Medizinischen Berufsfachschule<br />
in <strong>Leipzig</strong>. „Im Normalfall<br />
wechseln die Schüler und<br />
Schülerinnen immer im zweiwöchigen<br />
Rhythmus zwischen<br />
Schule und Praxis. Wir sind<br />
sehr froh, mit dem Uniklinikum<br />
zusammenarbeiten zu können.<br />
Es bietet die perfekte Grundla-<br />
ge für unsere Auszubildenden“,<br />
erklärt Dr. Anette Drescher. Sie<br />
ist seit 1997 die Schulleiterin<br />
der Einrichtung. Neben der<br />
Krankenpflege werden hier<br />
auch Diätassistenten, Radiologieassistenten,<br />
Orthopisten,<br />
Hebammen, Kinderkrankenpfleger,<br />
Physiotherapeuten und<br />
Laborassistenten ausgebildet.<br />
Fachbereichsleiterin für Krankenpflege<br />
ist Sonnhill Müller:<br />
„Neben dem geforderten Re<strong>als</strong>chulabschluss<br />
und einem<br />
Praktikum im medizinischen<br />
Bereich muss der Bewerber<br />
auch wichtige persönliche Eigenschaften<br />
wie Einfühlsamkeit,<br />
Offenheit, Ehrlichkeit und<br />
Pünktlichkeit mitbringen. Außerdem<br />
muss er gut mit Menschen<br />
umgehen können und<br />
hilfsbereit sein.“<br />
Die Ausbildung dauert insgesamt<br />
drei Jahre und beginnt im<br />
März oder im September. Nur<br />
42 Bewerber bekommen einen<br />
Ausbildungsplatz. Fast 600 Jugendliche<br />
haben sich in diesem<br />
Jahr für eine Ausbildung zum<br />
Krankenpfleger beworben, erzählt<br />
Dr. Müller: „Auch immer<br />
mehr Jungen bewerben sich für<br />
einen Beruf in der Krankenpflege.“<br />
Bei Maja ging der Bewerbungsprozess<br />
sehr schnell: „Nach<br />
meinem freiwilligen sozialen<br />
Eines der vielen täglichen Rituale: Pulsmessung<br />
bei einer Patientin.<br />
Jahr in der Neurologischen Rehaklinik<br />
in Beelitz stand für<br />
mich fest, eine Ausbildung zur<br />
Krankenpflegerin zu machen.<br />
Ich bewarb mich für den Ausbildungsbeginn<br />
im März und<br />
drei Tage nachdem ich die Unterlagen<br />
eingereicht hatte, bekam<br />
ich einen Anruf, dass ich<br />
schon im September mit der<br />
Ausbildung beginne könne“, erzählt<br />
sie. Da alles so schnell<br />
ging, konnte sich die <strong>Leipzig</strong>erin<br />
gar keine großen Gedanken<br />
machen, was nun alles auf sie<br />
zukommt.<br />
„Ich erwartete nur, dass ich einen<br />
guten Überblick über ganz<br />
verschiedene Bereiche bekomme,<br />
viele Tätigkeiten einer Pflegerin<br />
durchführen sowie Patienten<br />
und Ärzte in jeglicher<br />
Form unterstützen kann.“ Ihre<br />
Erwartungen haben sich im<br />
Großen und Ganzen bestätigt.<br />
„Ich würde mir nur manchmal<br />
wünschen, schon mehr machen<br />
zu können und das einem noch<br />
mehr gezeigt und beigebracht<br />
wird. Aber dazu fehlt manchmal<br />
die Zeit und bei so vielen<br />
Schülern verstehe ich auch,<br />
dass das nicht immer so möglich<br />
ist.“<br />
In der Krankenpfleger-Ausbildung<br />
hat sich vieles grundlegend<br />
geändert. „Es wird jetzt<br />
nicht mehr nach einzelnen Fä-<br />
chern unterrichtet, sondern<br />
nach Themenfeldern. Da ist<br />
komplexes Denken gefragt. In<br />
der Praxis können Krankenpfleger<br />
heute nicht nur auf den<br />
Stationen sondern auch im ambulanten<br />
Bereich eingesetzt<br />
werden, Patienten zu Fragen<br />
der Gesundheitserhaltung beraten<br />
und sowohl in der häuslichen<br />
Pflege <strong>als</strong> auch in Sozialdiensten<br />
mitarbeiten, erklärt<br />
Dr. Müller. Nach drei Jahren<br />
müssen die Auszubildenden<br />
mündliche, schriftliche und<br />
praktische Prüfungen ablegen.<br />
Im Praxisteil wird sechs Stunden<br />
lang die Arbeit der Azubis<br />
auf der Station geprüft. „Dabei<br />
müssen die Prüflinge alles zeigen,<br />
was zum Pflegeberuf dazugehört,<br />
auch zum Beispiel Pflegepläne<br />
erstellen.“<br />
Es ist mittlerweile acht Uhr.<br />
Maja hat ihre erste Runde geschafft.<br />
Nun müssen die gemessenen<br />
Werte in die Patientenakten<br />
eingetragen werden.<br />
Plötzlich piept es, sie schaut an<br />
die Decke „Ich muss mal<br />
schnell in die 38!“, ruft sie und<br />
läuft los. Ein älterer Mann hat<br />
die Klingel betätigt, er braucht<br />
ein neues Nachthemd. „Wenn<br />
es klingelt, gehe ich sofort in<br />
das Zimmer und schaue was<br />
los ist.“ Meistens müsse sie jedoch<br />
noch einer erfahrenen<br />
Schwester Bescheid sagen, ...
MENSCHEN AM KLINIKUM 7<br />
denn <strong>als</strong> Auszubildende darf sie<br />
vieles noch nicht allein machen.<br />
Als nächstes wäscht Maja eine<br />
ältere Dame. Sie bereitet eine<br />
Schüssel mit Wasser vor, legt<br />
zwei Handtücher und zwei<br />
Waschlappen hinzu: „Einen<br />
für Obenrum und einen für Untenrum“,<br />
sagt Maja augenzwinkernd.<br />
Dann berät sie die<br />
Patientin noch welches T-Shirt<br />
heute am besten passt. „Ich<br />
finde die Zeit, mit den Patienten<br />
immer ganz toll. Und ich<br />
habe auch generell keine Berührungsängste,<br />
schon von<br />
Anfang an“, erzählt die Azubine.<br />
Trotzdem müsse man zwischen<br />
Arbeit und Privatleben<br />
unterscheiden können: „Natürlich<br />
lässt es mich nicht kalt,<br />
wenn jemand auf meiner Station<br />
stirbt oder ich mit schlimmen<br />
Schicksalen konfrontiert<br />
werde. Aber noch kann ich das<br />
ganz gut trennen“, erzählt Maja.<br />
Falls es doch einmal Probleme<br />
gibt, die die Azubis belasten,<br />
finden sie Hilfe in der Schule.<br />
„Wir haben einmal den Themenbereich,<br />
der sich mit der<br />
Gesprächsführung beschäftigt,<br />
und ein Seminar zur Sterbebegleitung,<br />
in dem wir die Auszubildenden<br />
mit solchen Konflikten<br />
konfrontieren. Außerdem<br />
gibt es in der Schule einen Ver-<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
... eine Morgenschicht mit Schwesternschülerin Maja<br />
Wichtiger Bestandteil der Ausbildung: Zuhören. Denn Tipps und Erfahrungsberichte erfahrener Kollegen,<br />
wie hier Stationsschwester Yvonne Marquardt, sind Gold wert für Maja Scharfe.<br />
trauenslehrer und die jeweiligen<br />
Fachlehrer“, meint Sonnhill<br />
Müller. Auch die Schwestern<br />
auf der Station hätten immer<br />
ein offenes Ohr für die<br />
Sorgen und Probleme der Azubis.<br />
Maja musste diese Hilfe bisher<br />
noch nicht in Anspruch nehmen,<br />
obwohl sie schon viel erlebt<br />
hat. „Einmal war ich gera-<br />
de in die Umkleide gegangen<br />
und wollte nach Hause fahren,<br />
<strong>als</strong> eine Schwester um Hilfe<br />
rief. Die Narbe eines Patienten,<br />
der an der H<strong>als</strong>schlagader operiert<br />
wurde, war aufgeplatzt.<br />
Ich half der Schwester so gut<br />
ich konnte. Erst <strong>als</strong> ich vor der<br />
Klinik stand habe ich richtig<br />
realisiert, was da gerade passiert<br />
ist. Es war ein richtig gu-<br />
tes Gefühl, nützlich gewesen zu<br />
sein.“<br />
Auf der Station wird es plötzlich<br />
unruhig. Schwestern laufen,<br />
ein Arzt eilt mit wehendem<br />
Kittel in ein Zimmer. Eine Pa-<br />
Maja Scharfe im Gespräch mit einem Patienten. In einem pflegerischen Beruf tätig zu sein, heißt<br />
auch immer, ein offenes Ohr für die „Schützlinge“ zu haben. Fotos: Stefan Straube<br />
Schwesternschülerin Maja bei ihrem täglichen Rundgang auf Station.<br />
Hier wird gerade die Temperatur gemessen.<br />
tientin hat aufgehört zu atmen.<br />
Sie wird wiederbelebt und<br />
dann beatmet. Maja kann bei<br />
solchen Fällen <strong>als</strong> Auszubilden-<br />
de nichts machen. Die ältere<br />
Dame wird stabilisiert und später<br />
auf die Intensivstation gebracht.<br />
Maja bestückt währenddessen<br />
einen kleinen Wagen<br />
mit Bettzeug und anderen<br />
Utensilien. Eine Urinprobe<br />
schickt sie per Rohrpost ins Labor.<br />
Im Geräteraum putzt sie<br />
die Armaturen. „Natürlich machen<br />
diese Putzarbeiten keinen<br />
großen Spaß, aber was sein<br />
muss, muss sein. Wenn ich auf<br />
den Zimmern Staub wische,<br />
nutze ich immer die Gelegenheit,<br />
mit den Patienten zu sprechen.“<br />
Kurz nach neun Uhr – Maja<br />
kann eine kleine Pause machen.<br />
„Die Frühschicht ist<br />
schon immer die stressigste<br />
Zeit, weil man viele Patienten<br />
versorgen muss“, stellt sie fest.<br />
In einem halben Jahr stehen<br />
die Zwischenprüfungen an und<br />
in zwei Jahren ist sie dann fertig<br />
mit ihrer Ausbildung. Sie<br />
möchte unbedingt nach der<br />
Ausbildung ein Medizinstudium<br />
beginnen. „Worauf ich<br />
mich dann einmal spezialisieren<br />
möchte, weiß ich jetzt noch<br />
nicht. Das wird sich bestimmt<br />
noch oft ändern bis es soweit<br />
ist“, erzählt Maja und beißt genüsslich<br />
in ihr mitgebrachtes<br />
Brötchen.<br />
Anne Petzold/ Marion Nagel
8 KLINIKUM 2009<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
KRANKENTRANSPORTDIENST<br />
Auf dem schnellsten Weg zum Ziel<br />
Sie gehören zum Bild<br />
eines jeden Klinikums:Krankenträger,<br />
die Patienten von<br />
A nach B transportieren.<br />
Im Uniklinikum <strong>Leipzig</strong><br />
sind sie jetzt immer häufiger<br />
zu sehen, denn mit<br />
dem Bau von Operativem<br />
Zentrum, dem Zentrum<br />
für Frauen- und Kindermedizin<br />
und dem Zentrum<br />
für Konservative<br />
Medizin wurde auch der<br />
Krankentransport am<br />
UKL reformiert: Während<br />
die Patienten vorher<br />
hauptsächlich mit dem<br />
Krankenwagen zu den<br />
weit auseinander liegenden<br />
Klinikgebäuden gefahren<br />
werden mussten,<br />
können sie heute innerhalb<br />
des gesamten Klinikkomplexes<br />
in der Liebigstraße<br />
„von Hand“ transportiert<br />
werden.<br />
Das übernimmt das Personal<br />
des Krankentransportdienstes<br />
(KTD), welches<br />
sich aus festangestellten<br />
Mitarbeitern und<br />
Zivildienstleistenden zusammensetzt,<br />
die im<br />
3-Schichtdienst arbeiten.<br />
Hinter dem Abholen, Hinbringen<br />
und Abliefern<br />
von Patienten steht eine<br />
Logistik, die für den zu<br />
Transportierenden in der<br />
Regel nicht sichtbar ist.<br />
„Unser Ziel ist, dass der<br />
Transport für den Patienten<br />
so angenehm wie<br />
möglich ist und er von<br />
der ganzen Organisation<br />
nichts mitbekommt“, sagt<br />
Elke Matthiaschk, die <strong>als</strong><br />
Projektleiterin zusammen<br />
mit Fahrdienstleitung<br />
und den Disponenten des<br />
KTD für den Aufbau eines<br />
zentralen Transportdienstes<br />
in den Neubauten<br />
zuständig ist.<br />
In Bezug auf die rasante<br />
Entwicklung des Projektes<br />
sprechen die Zahlen<br />
eine deutliche Sprache:<br />
„Anfänglich absolvierte<br />
der KTD im Operativen<br />
Zentrum und im Zentrum<br />
für Frauen- und Kindermedizin<br />
ungefähr 5000<br />
Transporte pro Monat.<br />
Mit dem Einzug der Stationen<br />
in das Zentrum für<br />
Konservative Medizin Anfang<br />
diesen Jahres führten<br />
wir dann schon zwischen<br />
6000 und 7000<br />
Transporte durch. Mittlerweile<br />
ist die Zahl auf<br />
über 12 000 Transporte<br />
angestiegen“, resümiert<br />
Elke Matthiaschk. Die<br />
Transporte mit dem<br />
Krankenwagen hingegen<br />
sind seit 2007 rückläufig<br />
die von den externen Gebäuden<br />
des UKL beansprucht<br />
werden. Für die<br />
Regelung dieser Fahrten<br />
außerhalb des Neubaukomplexes<br />
in der Liebigstraße<br />
ist das Disponenten-Team<br />
des KTD ebenfalls<br />
verantwortlich.<br />
Einer der insgesamt acht<br />
Disponenten ist Jens Weber.<br />
Er beschreibt die<br />
Vorteile eines solchen<br />
zentralen Krankentransportes:<br />
„Die Transporte<br />
gehen auf diese Weise<br />
wesentlich schneller <strong>als</strong><br />
mit dem Krankenwagen<br />
und sind für die Patienten<br />
auch angenehmer. Wenn<br />
man <strong>als</strong> Patient Schmerzen<br />
hat und dann zuerst<br />
auf eine Trage gehoben<br />
wird, auf dieser in den<br />
Wagen geschoben und<br />
nach vielleicht unruhiger<br />
Fahrt schließlich wieder<br />
am Klinikum ausgeladen<br />
und auf ein Bett umgelagert<br />
werden muss, kann<br />
das sehr anstrengend<br />
sein. Das Ganze wiederholt<br />
sich dann beim<br />
Rücktransport. Im Unterschied<br />
dazu bleiben die<br />
Patienten beim Haustransport<br />
in ihrem Bett<br />
liegen, müssen maximal<br />
noch auf den OP-Tisch<br />
gehoben werden und gelangen<br />
dann wieder ohne<br />
große Unterbrechungen<br />
zurück auf die Station.“<br />
Im Operativen Zentrum<br />
befindet sich die Leitstelle<br />
des KTD – hier laufen in<br />
puncto Patiententransport<br />
alle Fäden zusammen.<br />
Schichtleiter Daniel<br />
Prisky hat gerade Dienst<br />
und sitzt an seinem Arbeitsplatz.<br />
Vor ihm auf<br />
dem Computerbildschirm<br />
blinkt eine lange Liste mit<br />
Terminen. Der Disponent<br />
erklärt, wie das Transportsystem<br />
per PC funktioniert:<br />
Wenn ein Patient<br />
von hier nach da gebracht<br />
werden soll, gibt<br />
die jeweilige Station Abholtermin<br />
und Zielort in<br />
ein Computersystem ein –<br />
sofort sehen Daniel Prisky<br />
und seine Kollegen,<br />
wo und wann der Patient<br />
abgeholt werden soll und<br />
vergeben den Auftrag an<br />
einen der Krankenträger.<br />
Diese haben immer ein<br />
Telefon dabei, so dass sie<br />
unterwegs erreichbar<br />
sind und unnötige Wege<br />
vermieden werden können.<br />
Auf dem schnellsten<br />
Weg bringen sie die Patienten<br />
zu ihrer Zieladresse<br />
– beispielsweise<br />
Ein Zivildienstleistender vom KTD bringt einen Patienten<br />
zur Untersuchung. Fotos: ukl<br />
Jeder Transporteur trägt ein solches Telefon bei sich,<br />
wenn er im <strong>Universitätsklinikum</strong> unterwegs ist.<br />
Projektleiterin Elke Matthiaschk schaut Schichtleiter<br />
Daniel Prisky bei der Koordinierung über die Schulter.<br />
in die Radiologie oder in<br />
eine der Ambulanzen.<br />
Während der Patient untersucht<br />
wird, eilt sein<br />
Begleiter meist schon<br />
zum nächsten Auftrag.<br />
In der Regel geht in der<br />
Zentrale des KTD aber<br />
ein Anruf ein oder es erscheint<br />
auf dem Computerbildschirm<br />
von Daniel<br />
Prisky ein neuer Eintrag,<br />
sobald ein Patient wieder<br />
auf seine Station zurückkehren<br />
kann. Der Disponent<br />
schickt dann einen<br />
seiner Mitarbeiter, der<br />
sich gerade in der Nähe<br />
des Patienten befindet,<br />
zur Abholung auf den<br />
Weg. Mithilfe des Transporteurs<br />
erreicht der<br />
Patient sicher und auf<br />
dem kürzesten Weg seine<br />
Station und wird dort in<br />
die Obhut von Krankenschwestern<br />
und Pflegern<br />
übergeben.<br />
Können die Kranken nur<br />
liegen oder sitzen, werden<br />
sie je nach körperlicher<br />
Verfassung im Krankenbett<br />
oder im Rollstuhl<br />
von einem Ort zum anderen<br />
transportiert. Sind<br />
die Patienten in der Lage,<br />
selber zu gehen, begleiten<br />
die Mitarbeiter des<br />
KTD sie, stützen sie gegebenenfalls<br />
und helfen bei<br />
der Orientierung. Wenn<br />
die Patienten schwer<br />
krank sind und zum Beispiel<br />
schon für den<br />
Transport in den OP-Saal<br />
vorbereitet sind oder auf<br />
eine Intensivstation verlegt<br />
werden müssen dann<br />
erfolgt der Transport<br />
grundsätzlich in Begleitung<br />
des medizinischen<br />
Fachperson<strong>als</strong>. Solche<br />
Transporte führen die<br />
Mitarbeiter des Krankentransportdienstes<br />
nicht<br />
allein durch. Aber nicht<br />
nur für das sichere Geleit<br />
von Patienten ist der KTD<br />
zuständig, auch der<br />
Transport von Medikamenten,<br />
Laborproben,<br />
Röntgenbildern, leeren<br />
Betten, Spezialmatratzen<br />
und medizinischen Geräten<br />
gehört zum breit gefächerten<br />
Aufgabenfeld.<br />
Die Mitarbeiter sind auf<br />
eine optimale Koordinierungsarbeit<br />
durch die<br />
Disponenten angewiesen.<br />
„Man darf nicht unterschätzen,<br />
wie groß<br />
und weitläufig die neuen<br />
Klinikgebäude sind.<br />
Wenn zum Beispiel ein<br />
Patient in seinem Bett<br />
aus dem Frauen- und<br />
Kinderzentrum in die<br />
Nuklearmedizin geschoben<br />
werden muss, dann<br />
ist der Transporteur<br />
schon eine ganze Weile<br />
unterwegs – am Tag<br />
kommen so einige Kilometer<br />
zusammen. Die<br />
Transportarbeit kann<br />
mitunter sehr anstrengend<br />
sein, daher ist es<br />
unsere Aufgabe, unnötige<br />
Wege für die Mitarbeiter<br />
zu vermeiden. Dass<br />
die Gebäude miteinander<br />
verbunden sind, ist dabei<br />
sehr vorteilhaft: So können<br />
wir die Patienten bei<br />
jedem Wetter komfortabel<br />
und erschütterungsfrei<br />
transportieren“, erklärt<br />
Daniel Prisky.<br />
Um die Effizienz der<br />
Krankentransporte noch<br />
zu verbessern, sollen die<br />
Mitarbeiter des KTD bald<br />
keine Telefone mehr bei<br />
sich tragen, sondern kleine<br />
Computer, mit denen<br />
sie – ähnlich einem<br />
Handy – ihre Aufträge<br />
mobil empfangen können.<br />
Projektleiterin Elke<br />
Matthiaschk beschreibt<br />
die Vorteile der geplanten<br />
Umstellung: „Unsere<br />
Mitarbeiter müssen dann<br />
nicht mehr so viel telefonieren,<br />
sondern schicken<br />
die Auftragsdaten in<br />
Textform an die Transporteure.<br />
Diese müssen<br />
sich die Adressen nicht<br />
mehr auf Zetteln notieren<br />
und gegebenenfalls<br />
nachfragen, sondern haben<br />
die Zielorte im Display<br />
des Gerätes schwarz<br />
auf weiß vor sich und<br />
können jederzeit nachschauen,<br />
wo sie den<br />
Patienten abliefern sollen.<br />
Somit ist eine noch<br />
bessere Koordinierung<br />
der Transporte möglich.“<br />
Im weiteren Umstrukturierungsprozess<br />
und bei<br />
der Anpassung der computergestützten<br />
Systeme<br />
zählt das Team des KTD<br />
auf die Mithilfe aller Stations-,<br />
Pflegedienst- und<br />
Ambulanzleitungen. Vor<br />
allem die Kommunikation<br />
untereinander sei<br />
wichtig, um Schwachstellen<br />
zu erkennen und<br />
Probleme schnell zu<br />
lösen, sagt die Projektleiterin.<br />
Ihr Ziel ist es, die<br />
Abläufe so abzustimmen,<br />
dass durch einen schnellen<br />
Informationsfluss<br />
selbst in Stoßzeiten kein<br />
Patient mehr auf seine<br />
Abholung warten muss<br />
und somit die Dienstleistungsqualität<br />
des KTD<br />
weiter gesteigert wird.<br />
Bettina Hennebach
UNIVERSITÄTS-LEBEN 9<br />
WISSENSCHAFTSZUG<br />
Die Zukunft zu Gast in <strong>Leipzig</strong><br />
Mit der Darstellung eines<br />
im Translationszentrum<br />
für Regenerative Medizin<br />
(TRM) entwickelten Bioreaktors<br />
beteiligte sich die Universität<br />
<strong>Leipzig</strong> an der Wanderausstellung<br />
„Expedition Zukunft“ der<br />
Max-Planck-Gesellschaft. Der<br />
Wissenschaftszug hielt drei Tage<br />
im <strong>Leipzig</strong>er Hauptbahnhof.<br />
Als erste Station in Sachsen<br />
machte die „Expedition Zukunft“<br />
vom 13. bis zum 15. August Halt<br />
im <strong>Leipzig</strong>er Hauptbahnhof und<br />
zählte am ersten Tag schon 1300<br />
Besucher. An Gleis 14 im flächenmäßig<br />
größten Kopfbahnhof Europas<br />
konnten Besucher den<br />
Ausstellungszug erleben, der in<br />
62 deutschen Städten Station<br />
macht. Dabei wird er insgesamt<br />
acht Monate auf Reise sein. Bilder,<br />
Exponate zum Anfassen und<br />
interaktive Stationen zum Mitmachen,<br />
Entdecken und Staunen gaben<br />
den Besuchern einen Einblick<br />
in die Labore und Werkstätten<br />
deutscher Forschungsein-<br />
EINLADUNG<br />
richtungen und -unternehmen. In<br />
zwölf Wagons wurde den Interessierten<br />
auf anschauliche Weise<br />
gezeigt, wie die Wissenschaft der<br />
Zukunft aussehen könnte.<br />
Auch die Universität <strong>Leipzig</strong> war<br />
mit einem Exponat dabei. Ausgestellt<br />
wurde<br />
die Abbildung<br />
eines Bioreaktors,<br />
der im<br />
Translationszentrum<br />
für<br />
Regenerative<br />
Medizin (TRM)<br />
entwickelt<br />
wurde. Er fördert<br />
die Reifung<br />
der Zellen<br />
auf mineralischenTrägermaterialien,<br />
die zur Rekonstruktion<br />
von<br />
Kieferdefekten<br />
implantiert<br />
werden können.<br />
Willkommen im Wilden Osten!<br />
Die Universität <strong>Leipzig</strong> hat<br />
zukünftige Studenten zur<br />
„AbenteuerReise“ nach<br />
<strong>Leipzig</strong> eingeladen. Die Aktion<br />
ist Teil der Kampagne „Abenteuer<br />
FernOst – <strong>Leipzig</strong>er Freiheit<br />
erleben“, die zusätzliche<br />
Studenten nach <strong>Leipzig</strong> holen<br />
möchte.<br />
Der Wissenschaftszug lockte viele<br />
Neugierige an. Vor allem Umsteigende<br />
wurden von dem modernen<br />
Ausstellungszug angelockt.<br />
Auch Schulklassen nutzten die<br />
angebotenen Führungen <strong>als</strong> Abwechslung<br />
vom Lernen in der<br />
Schule. Etwa 18 Naturwissen-<br />
Der Wissenschaftszug machte Mitte August Halt auf dem <strong>Leipzig</strong>er<br />
Hauptbahnhof. Foto: Uni <strong>Leipzig</strong><br />
An welcher Universität soll ich<br />
mich einschreiben? Auf der Suche<br />
nach der geeigneten Universität<br />
verbringt man viele<br />
Stunden mit Recherche. Doch<br />
wie lebt es sich in dieser Stadt?<br />
Wie sehen Campus und Hörsäle<br />
aus? Um den künftigen Studenten<br />
die Wahl nach<br />
der Wunschuniversität<br />
zu erleichtern,initiierte<br />
die Universität<br />
<strong>Leipzig</strong> die Kampagne<br />
„Abenteuer<br />
FernOst.“ Sie richtet<br />
sich vor allem<br />
an Studienanfänger<br />
aus den alten<br />
Bundesländern.<br />
Während der<br />
„AbenteuerReise“<br />
hatten die mehr<br />
<strong>als</strong> 160 Schulabgänger<br />
und künftige<br />
Studenten die<br />
Möglichkeit, <strong>Leipzig</strong><br />
<strong>als</strong> Studienort<br />
und Lebensmittelpunkt<br />
kennen zu<br />
lernen.<br />
Das Programm<br />
des <strong>Leipzig</strong>-Aufenthaltes<br />
war<br />
bunt und vielfältig.<br />
Schließlich<br />
sollten möglichst<br />
viele gute Erinnerungen<br />
von der<br />
Stadt wieder mit<br />
nach Hause genommen<br />
werden.<br />
Am Tag der Ankunft gab es die<br />
Möglichkeit, alle Fragen rund<br />
ums Studium in der Abenteuer-<br />
Zentrale zu stellen. Im anschließenden<br />
Campusrundgang<br />
stand die neue Universität im<br />
Fokus. Die Reiseteilnehmer<br />
konnten die brandneuen Seminarräume<br />
und Hörsäle besichtigen<br />
und einen ersten Eindruck<br />
von den modernen Studienbedingungen<br />
an der Alma Mater<br />
sammeln. Eine Orientierungstour<br />
auf das Cityhochhaus zeigte<br />
den „Abenteurern“ die Stadt<br />
aus der Vogelperspektive.<br />
Schließlich ist es nicht selbstverständlich,<br />
dass sich die Universität<br />
mitten im Herzen der<br />
Stadt befindet. Das konnten die<br />
künftigen Studenten auch<br />
gleich auf einem Ausflug ins<br />
<strong>Leipzig</strong>er Nachtleben erleben.<br />
Am folgenden Tag gab es für<br />
die Teilnehmer die Gelegenheit,<br />
schon einmal probeweise zu<br />
studieren und eine Schnuppervorlesung<br />
zu besuchen. Wie<br />
fühlt es sich denn an, in einem<br />
Hörsaal zu sitzen?<br />
Am Abreisetag konnte man<br />
zwischen verschiedenen Programmpunkten<br />
wählen. Neben<br />
einer Beratung zur Wohnungssuche<br />
der <strong>Leipzig</strong>er Bau- und<br />
Wohngesellschaft mbH, LWB,<br />
wurden auch Führungen in<br />
<strong>Leipzig</strong>er Museen und Instituten<br />
angeboten. Dabei präsentierten<br />
sich das Stadtgeschichtliche<br />
Museum, die Bio-City, das<br />
Zentrum für Hochschulsport,<br />
das Uni-Radio Mephisto und<br />
schaftler, die den Wissenschaftszug<br />
auf seiner Reise begleiten,<br />
standen den Besuchern Rede und<br />
Antwort. Jedes Zugabteil widmete<br />
sich einem eigenen Thema.<br />
Zuerst wurde man auf Entwicklungen<br />
der Grundlagenforschung<br />
eingestimmt. In den folgenden<br />
Wagen wurde<br />
gezeigt, wie sich<br />
Medizin, Ernährung,Lebensweise<br />
und Kommunikationverändernkönnten.<br />
Welche<br />
neuen Chancen<br />
werden uns<br />
Forschung und<br />
Wissenschaft<br />
eröffnen? Wie<br />
werden sich Miniaturisierung,<br />
Digitalisierung<br />
und Personalisierung<br />
weiter<br />
entwickeln?<br />
Wie kann die<br />
Energieversor-<br />
die Wirtschaftswissenschaftliche<br />
Fakultät. Wer mehr über<br />
<strong>Leipzig</strong> und die politische Wende<br />
ein der ehemaligen DDR erfahren<br />
wollte, konnte bei einem<br />
Stadtrundgang auf den Spuren<br />
der Friedlichen Revolution<br />
wandeln. Bei Kajak-Touren hatten<br />
andere das Vergnügen,<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
gung aussehen und welche neuen<br />
Materialien werden erfunden?<br />
Im abschließenden Forschungslabor<br />
waren die Wissenschaftler<br />
von morgen gefragt. Familien<br />
mit Kindern und Schulklassen<br />
konnten zu den Themen „Cooler<br />
Kunststoff – ein Werkstoff mit<br />
Überraschungseffekt“ und „Heiße<br />
Zellen – Solarenergie für<br />
kreative Anwendungen“ forschen<br />
und sich dabei wir richtige<br />
Wissenschaftler und Ingenieure<br />
fühlen.<br />
Die „Expedition Zukunft“ lockte<br />
in <strong>Leipzig</strong> pro Tag bis zu 2000<br />
Besucher an. Weitere Station in<br />
Sachsen wird Dresden (17. bis<br />
19. September) sein. Der Ausstellungszug<br />
ist Teil des „Wissenschaftsjahres<br />
2009 – Forschungsexpedition<br />
Deutschland“<br />
und besonders dazu geeignet,<br />
möglichst viele Bürger und Jugendliche<br />
flächendeckend und in<br />
sehr kurzer Zeit zu erreichen.<br />
Anne Alexander<br />
<strong>Leipzig</strong> vom Wasser aus zu erobern.<br />
Die Teilnehmer zeigten<br />
sich sichtlich begeistert von<br />
dem vielfältigen Programm der<br />
„AbenteuerReise“ und waren<br />
angetan von den vielen Gesichtern<br />
der Stadt. Gewiss haben<br />
sie nun ihre Wunschuniversität<br />
gefunden. Uni <strong>Leipzig</strong><br />
Besuch bei Herrn Leibniz: Die Teilnehmer der<br />
„AbenteuerReise“ auf dem neuen Unicampus. Unvergleichlich: Der Blick vom Uni-Riesen. Fotos: Uni <strong>Leipzig</strong>
10 UNIVERSITÄTS-LEBEN<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
CAMPUS-BIBLIOTHEK<br />
Architektonisches Kleinod: Lesesaal im Lichthof. Fotos: Volkmar Heinz<br />
Lesen und Lernen rund um die Uhr<br />
Die neue Campusbibliothek der <strong>Leipzig</strong>er Universität: Auf 5000 Quadratmetern, über fünf Etagen und<br />
mit 13 Mitarbeitern wird die Bibliothek allen Anforderungen modernen Lernens gerecht werden.<br />
Etwa 300 000 Bücher werden<br />
derzeit in die neue<br />
Campus-Bibliothek am<br />
Augustusplatz transportiert. Ab<br />
Mitte September können die<br />
Studenten die Bibliothek rund<br />
um die Uhr und sogar am Wochenende<br />
nutzen. Das ist einmalig<br />
in Sachsen. Die neue<br />
Zweigstelle bietet den Studenten<br />
insgesamt 500 Leseplätze an.<br />
Das Wissen zieht ein. Auf fünf<br />
Etagen und einer Fläche von<br />
5000 Quadratmeter kommen<br />
nach und nach alle Bücher der<br />
Gebiete Mathematik, Informatik,<br />
Kommunikations- und Medienwissenschaften<br />
und Wirtschaftswissenschaften<br />
in die<br />
neue Campus-Bibliothek. Auch<br />
eine große Lehrbuchsammlung<br />
wird hinzu kommen. Das Besondere<br />
an der neuen Zweigstelle<br />
der Universitätsbibliothek:<br />
Dank eines neuen Selbstbedienungs-<br />
und Kontrollsystems mit<br />
Rückgabeautomaten können die<br />
Studenten die Bibliothek Tag<br />
und Nacht nutzen. Wenn am<br />
nächsten Tag eine Klausur zu<br />
bestehen ist oder das Referat<br />
fertig werden muss, kann man<br />
nun sogar die ganze Nacht hindurch<br />
arbeiten, Bücher ausleihen<br />
und abgeben. Damit entspricht<br />
die Universitätsbibliothek<br />
den Wünschen vieler Studenten,<br />
sich nicht mehr nach<br />
Bibliotheksöffnungszeiten richten<br />
zu müssen. Denn die Bibliothek<br />
ist schon lange nicht mehr<br />
nur Ort des Lesens – vielmehr<br />
entwickelt sie sich nach und<br />
nach zum Lernort.<br />
Die Studenten können sich auf<br />
modernste Bedingungen freuen.<br />
Dazu gehören neben Datenleitungen<br />
und W-LAN-Anschlüssen<br />
nun auch die zehn neuen<br />
Gruppenarbeitsräume, die bis<br />
zu 100 Studierenden Platz bieten.<br />
Eine angenehm helle Atmosphäre<br />
entstand durch den besonders<br />
schönen neuen Lichthof<br />
und die bald aufgestellten Sofas<br />
und Sessel werden zu gemütlichen<br />
Erholungspausen einladen.<br />
Wer mag, kann seine Tasche<br />
nun außerdem mit zum<br />
Schreibtisch nehmen und muss<br />
sie nicht mehr zwingend abgeben.<br />
In den Gängen der Wirtschaftswissenschaften<br />
soll es<br />
sogar einen stummen Fernsehbildschirm<br />
geben, auf denen die<br />
Börsenwerte angezeigt werden.<br />
So komfortabel war das Lernen<br />
noch nie!<br />
Natürlich wird auch die neue<br />
scheinbar „vollautomatische“<br />
Bibliothek von 13 hilfsbereiten<br />
Bibliothekarinnen betreut.<br />
„Dank der neuen modernen<br />
Ausleihtechnik können unsere<br />
Bibliothekarinnen endlich mehr<br />
auf den Leser eingehen und ihm<br />
helfend und beratend zur Seite<br />
stehen“, freut sich Charlotte<br />
Bauer, stellvertretende Direktorin<br />
der Universitätsbibliothek.<br />
Doch wenn um 19 Uhr der Arbeitstag<br />
der Bibliotheksmitarbeiter<br />
zu Ende geht, können die<br />
Studenten nun eigenhändig Bücher<br />
ausleihen und abgeben.<br />
Wie soll das funktionieren?<br />
Alle Bücher, die sich in der<br />
Campus-Bibliothek befinden,<br />
wurden mit einem RFID-Chip,<br />
dem Radio Frequency Identification<br />
Chip, ausgestattet. „Der<br />
Chip ist der moderne Barcode<br />
und befindet sich auf der letzten<br />
Seite des Buches“, erklärt<br />
Charlotte Bauer. Gleich im Eingangsbereich<br />
der Bibliothek<br />
stößt man auf drei Ausleihund<br />
zwei Rückgabeautomaten.<br />
Das System ist sehr einfach.<br />
Will man Etwas entleihen, legt<br />
man seine Bücher auf eine Ablagefläche<br />
vor dem Ausleihautomaten<br />
und registriert sich<br />
mit seinem Studentenausweis:<br />
Fertig! Schon bekommt man<br />
die Ausleihquittung. Dabei<br />
können bis zu fünf Bücher<br />
übereinander gelegt und<br />
gleichzeitig erfasst werden. So<br />
können unnötige Warteschlangen<br />
an der Ausleihe vermieden<br />
werden. Zur Abgabe der Medien<br />
muss man die Bücher lediglich<br />
auf ein Fließband legen.<br />
Die Daten werden erfasst, man<br />
erhält die Abgabequittung und<br />
schon ist das Buch auf seinem<br />
Weg in bereitstehende Wagen.<br />
Hier werden die Bücher schon<br />
nach Zweigstellen vorsortiert.<br />
„Um das Abgabesystem für den<br />
Nutzer transparenter zu machen,<br />
haben wir extra eine<br />
Glasfront einbauen lassen, damit<br />
der Leser sehen kann, was<br />
mit dem Buch nach der Abgabe<br />
passiert“, verrät Charlotte Bauer.<br />
Bis zur Eröffnung Mitte September<br />
haben die Mitarbeiter der<br />
Bibliothek aber noch alle Hände<br />
voll zu tun. Rund 430 Tonnen<br />
Bücher rollen jetzt nach und<br />
nach an und werden in die Regale<br />
sortiert. Da heißt es: Überblick<br />
bewahren! Außerdem benötigen<br />
sehr viele Bücher noch<br />
die nötigen RFID-Chips, die nun<br />
per Hand in jedes Buch eingeklebt<br />
werden müssen.<br />
Die Campus-Bibliothek ist die<br />
erste 24-Stunden-Bibliothek in<br />
Sachsen und soll mit den modernen<br />
Lernbedingungen auch<br />
mehr Studienanfänger nach<br />
<strong>Leipzig</strong> zum Studieren ziehen.<br />
Am 29. Oktober wird die Campus-Bibliothek<br />
mit einem Fest<br />
feierlich eröffnet.<br />
Anne Alexander
REISE 11<br />
ITALIEN<br />
Essen wie bei Mamma Toni<br />
Benvenuti! – braun<br />
gebrannt und die lockigen<br />
Haare mit<br />
Gel nach hinten gekämmt,<br />
begrüßt Luca Toni<br />
die Gäste in seiner Heimat.<br />
Vor dem „Grand Hotel“<br />
in Rimini sieht Bayern<br />
Münchens<br />
Fußballstar in Bermuda-<br />
Shorts fast aus wie einer<br />
der durchtrainierten Rettungsschwimmer<br />
am<br />
Strand. Gegen einen Tag<br />
am Meer hätte auch Luca<br />
Toni jetzt nichts einzuwenden.<br />
Aber noch lieber<br />
flüchtet er vor den Autogrammjägern<br />
und dem<br />
Trubel in Rimini ins Hinterland<br />
der Emilia Romagna<br />
– und zwar stilecht<br />
auf einer fast 50 Jahre<br />
alten Vespa.<br />
Während der Bundesliga-<br />
Saison, die am 7. August<br />
startete, sind solche Ausflüge<br />
kaum möglich. Zwischendurch<br />
aber ist der<br />
Weltmeister von 2006<br />
gern in der Region in<br />
Norditalien unterwegs.<br />
„Wer einmal hier war,<br />
kommt immer wieder“,<br />
verspricht der in Modena<br />
geborene Fußballstar.<br />
Wie alle Italiener ist Luca<br />
Toni ein Patriot. Und wie<br />
alle Italiener hält der Torjäger<br />
seine Heimatregion<br />
für die schönste des Landes.<br />
Als Luca Toni die<br />
Oldtimer-Vespa mit lautem<br />
Knattern startet,<br />
schauen die Gäste von<br />
der Frühstücksterrasse<br />
des Luxushotels herüber.<br />
Im lauten Rimini sind der<br />
Garten und die Salons des<br />
„Grand Hotels“ eigentlich<br />
eine Oase der Ruhe.<br />
Schon der hier geborene<br />
Star-Regisseur Federico<br />
Fellini zog sich regelmäßig<br />
dorthin<br />
zurück, wenn<br />
ihn der Rummel<br />
seiner<br />
Heimatstadt<br />
mal wieder<br />
anwiderte. Im<br />
Film „Amarcord“<br />
setzte er<br />
dem Hotel ein<br />
Denkmal.<br />
Dass die Fassade<br />
heute so<br />
strahlt wie im<br />
Film, ist Antonio<br />
Batani zu<br />
verdanken.<br />
Der vom Kellner<br />
zum Hotelketten-BesitzeraufgestiegeneUnternehmer<br />
kaufte für 65<br />
Millionen Euro<br />
den heruntergekommen<br />
Palast und<br />
putzte ihn heraus. Am<br />
Hafen und an Riminis Altstadt<br />
vorbei führt die Roller-Tour<br />
erstmal – auf einen<br />
Cappuccino – ins<br />
Städtchen Santarcangelo.<br />
Dort pflegt Alfonso Marchi<br />
die traditionelle romagnolischeRostdruckkunst.<br />
Mit metallhaltiger<br />
Farbe bedruckt er Lei-<br />
nenstoffe wie vor Hunderten<br />
von Jahren. Während<br />
er von der „Passione“ für<br />
die Handwerkstradition<br />
erzählt, hat er Luca Toni<br />
auch schon Farbe und<br />
Stempel in die Hand gedrückt.<br />
Der Stürmer stellt<br />
sich nicht ungeschickt an:<br />
„Wenn Bayern mich wegschicken<br />
sollte, kann ich<br />
ja hier anfangen“, scherzt<br />
er.<br />
Vor der Werkstatt warten<br />
schon Dutzende Fans auf<br />
den Weltmeister – sein<br />
Besuch hat sich herumgesprochen.<br />
Jeder will ein<br />
Foto und ein Autogramm.<br />
Bevor ihm der Rummel zu<br />
bunt wird, geht’s aber<br />
weiter in die Berge: Nicht<br />
einmal 15 Minuten von<br />
den überfüllten Adria-<br />
Stränden entfernt, können<br />
Urlauber in ein tos-<br />
kanaähnliches Hügelland<br />
eintauchen. Von Burgen<br />
wie in Verucchio schweift<br />
der Blick über Weinreben,<br />
Olivenhaine und mittelalterliche<br />
Dörfer. Die<br />
riesigen Freizeitparks mit<br />
Monster-Wasserrutschen,<br />
die kilometerlangen Sonnenschirmreihen<br />
an den<br />
Stränden und die coolen<br />
Bars und Diskos sind fast<br />
noch in Sichtweite – und<br />
doch weit weg. Am Mittag<br />
übertönt das Knurren<br />
von Luca Tonis Magen<br />
fast schon das Knattern<br />
der Vespa. Höchste Zeit<br />
für „il pranzo“, ein ausgedehntesMittagessen.<br />
An<br />
Zypressen und<br />
blühenden<br />
Oleandern<br />
vorbei steuert<br />
der Star auf einenAgriturismo-Betrieb<br />
zu,<br />
wo die Signora<br />
des Hauses<br />
groß auftischt:<br />
„Prosciutto<br />
Parma mit Melone,<br />
Lasagne<br />
Bolognese,<br />
Tortellini, Auberginegebraten,<br />
Piadina,<br />
Parmiggiano<br />
Reggiano-<br />
Cheese, Salami<br />
und noche<br />
viele mehr“,<br />
präsentiert<br />
Toni die Köstlichkeiten<br />
in<br />
einer Trappatoni-artigen<br />
Mischung aus<br />
Deutsch, Italienisch und<br />
Englisch – und strahlt dabei,<br />
<strong>als</strong> hätte er alles<br />
selbst zubereitet. Nach<br />
zwei Stunden an dem<br />
großen Tisch auf der Terrasse<br />
wissen die Gäste<br />
dann, weshalb die Emilia<br />
Romagna „Bauch Italiens“<br />
genannt wird.<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
Im Sommer jeden Tag eine große Bühne: Am Strand von Rimini kommt es darauf an, eine „bella figura“ zu machen. Fotos: dpa<br />
Als Handwerker gar nicht so ungeschickt (l.): In Santarcangelo lernte Luca Toni die alte<br />
romagnolische Rostdruckkunst kennen und ist dort immer wieder gern zu Gast (r.).<br />
Was früher Alltag war, ist<br />
für den Top-Stürmer heute<br />
ein seltenes Glück: ein<br />
Einkaufsbummel unter<br />
den Arkadengängen von<br />
Bologna, ein Besuch in<br />
Parma, das zum Giuseppe-Verdi-Festival<br />
von<br />
Opernfans überrannt<br />
wird, oder ein Abstecher<br />
ins Städtchen Brescello,<br />
wo die Don-Camillo-und-<br />
Peppone-Filme gedreht<br />
wurden. Die Emilia Romagna<br />
habe eben, meint<br />
der Fußballer, mehr zu<br />
bieten, <strong>als</strong> den fast 90 Kilometer<br />
langen Strand<br />
zwischen Cattolica und<br />
Marina di Ravenna, der<br />
im Sommer zur längsten<br />
Bühne der Welt mutiert.<br />
„Fare bella figura!“, heißt<br />
hier das tägliche Theaterstück,<br />
„einen guten Eindruck<br />
machen“ – darum<br />
geht es beim Spiel der Eitelkeiten<br />
an der Adria.<br />
Auch im Lido „Figli del<br />
Sole“ in Cervia, nördlich<br />
von Rimini. Das Strandbad<br />
gehört Luca Toni und<br />
zwei anderen Fußballern.<br />
„Wenn ich Zeit habe,<br />
schaue ich dort immer<br />
gerne vorbei“, sagt Toni.<br />
Auch mit seiner Verlobten<br />
Marta Cecchetto zieht es<br />
ihn immer wieder ans<br />
Meer. Denn die Küste hat<br />
auch romantische Plätzchen<br />
– gar nicht so weit<br />
entfernt von Riminis Hotels,<br />
Neonreklamen und<br />
Diskotheken.<br />
Bernhard Krieger
12 KULTUR<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Filmproduzenten<br />
tagen in <strong>Leipzig</strong><br />
Filmproduzenten aller Welt wollen<br />
im Herbst in <strong>Leipzig</strong> über<br />
künftige Koproduktionen sprechen.<br />
Zum fünften Mal organisiert<br />
das Internationale <strong>Leipzig</strong>er<br />
Festival für Dokumentar- und Animationsfilm<br />
(26.10. bis 1.11.)<br />
das Koproduktionstreffen. In diesem<br />
Jahr hat es den Schwerpunkt<br />
Skandinavien. „Wir erwarten<br />
von dort eine große Produzentendelegation“,<br />
sagte Festivaldirektor<br />
Claas Danielsen.<br />
Traditionell sind in <strong>Leipzig</strong> auch<br />
immer viele Filmemacher aus Ostund<br />
Mitteleuropa zu Gast. „Die<br />
Produzenten stellen gegenseitig<br />
neue Filmideen vor, mit dem Ziel,<br />
Partner dafür zu finden. Auch TV-<br />
Redakteure sind eingeladen worden“,<br />
sagte der Direktor. dpa<br />
Kunst für Erben<br />
Lehndorffs<br />
Die Erben des Verschwörers<br />
vom 20. Juli 1944, Heinrich<br />
von Lehndorff, erhalten 60<br />
Kunstgegenstände aus dem Museumsbestand<br />
der Burg Kriebstein<br />
zurück. Das Bundesamt für<br />
zentrale Dienste und offene Vermögensfragen<br />
(BADV) erließ einen<br />
Restitutionsbescheid, wie<br />
der Anwalt der Erbengemeinschaft,<br />
Gerhard Brand sagte. Darunter<br />
seien sieben Möbelstücke,<br />
sechs Silber- sowie elf Porzellangegenstände,<br />
ein Gobelin, sieben<br />
Grafiken sowie 26 Bücher. ddp<br />
MEDIEN<br />
LEIPZIG<br />
Eine Schlangengrube namens HGB<br />
Riesen-Zoff in der<br />
Brutstätte der<br />
„<strong>Leipzig</strong>er Schule“:<br />
In einer emotionsgeladenen<br />
Pressekonferenz hat<br />
der Rektor der Hochschule<br />
für Grafik und<br />
Buchkunst (HGB), Joachim<br />
Brohm, die scharfe<br />
Kritik des Malers und<br />
Professors Neo Rauch an<br />
der Berufung seines<br />
Nachfolgers zurückgewiesen.<br />
Die „befremdenden<br />
Vorwürfe“ seien „in<br />
höchstem Maße unberechtigt“<br />
und würden<br />
„auf das Entschiedenste<br />
zurückgewiesen“, heißt<br />
es in einer von Brohm<br />
verlesenen zweiseitigen<br />
Erklärung. „Rauch hat<br />
auf die Chance, den Studiengang<br />
Malerei/Grafik<br />
und die Lehre in einer<br />
Klasse nachhaltig prägen<br />
zu können, nach<br />
kurzer Zeit aus eigenem<br />
Entschluss verzichtet.<br />
Dem ist nichts weiter<br />
hinzuzufügen.“<br />
Rauch, berühmtester<br />
Vertreter der „Neuen<br />
<strong>Leipzig</strong>er Schule“, hatte<br />
seine Professur nach<br />
drei Jahren abgegeben<br />
und Wunschnachfolger<br />
benannt; etwa den Belgier<br />
Michael Borremans.<br />
Eine Berufungskommission<br />
entschied sich aber<br />
für den Kölner Heribert<br />
C. Ottersbach. „Wir lassen<br />
uns von niemandem<br />
vorschreiben, wer hier<br />
auf welche Stelle berufen<br />
wird“, sagte Brohm.<br />
„Ich handle nach Recht<br />
und Gesetz!“<br />
„Es lohnt sich nicht<br />
mehr“ an diese Schule<br />
zu kommen, sagte Ex-<br />
Rektor Arno Rink, dessen<br />
Malereiklasse Rauch<br />
übernommen hatte im<br />
Anschluss. „Wir hatten<br />
in der Malerei eine gute<br />
Zeit.“ Die sei nun zu Ende.<br />
„Ich habe Rauch gesagt:<br />
„Es hat keinen<br />
Zweck, zu trauern. Du<br />
Als die Lettern laufen lernten<br />
Dieses sinnlose Anhäufen<br />
von Wissen, diese Flut<br />
von Informationen, dieser<br />
Verlust von Qualität – was<br />
sich anhört, wie eine aktuelle<br />
Kritik des Internetzeitalters, ist<br />
so oder ähnlich schon vor weit<br />
mehr <strong>als</strong> 500 Jahren geschimpft<br />
worden. Denn dam<strong>als</strong><br />
steckte der Buchdruck in den<br />
Kinderschuhen. Dass der<br />
Übergang von der Handschrift<br />
zum Druck keineswegs so problemlos<br />
und plötzlich gelang,<br />
wie heute oft geglaubt wird,<br />
dokumentiert seit kurzem eine<br />
Ausstellung der Bayerischen<br />
Staatsbibliothek in München.<br />
Unter dem Titel „Als die Lettern<br />
laufen lernten – Medienwandel<br />
im 15. Jahrhundert“<br />
geben bis zum 31. Oktober<br />
rund 90 Exponate einen Einblick<br />
in die Wiegenzeit des<br />
Buchdrucks.<br />
„Man kann viele der Auseinandersetzungen<br />
zu dieser Zeit auf<br />
die Situation heute übertragen,<br />
auch dam<strong>als</strong> war Kulturpessi-<br />
mismus zu spüren“, sagt Ausstellungskuratorin<br />
Bettina<br />
Wagner. Mit der Erfindung des<br />
Buchdrucks durch Johannes<br />
Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts<br />
fand ein radikaler<br />
Gesellschaftswandel statt:<br />
hättest an der Schule<br />
bleiben und Rektor werden<br />
müssen.“<br />
Eigentlich sollte der<br />
Künstler Ottersbach auf<br />
dem Termin der Presse<br />
präsentiert werden.<br />
Doch wenige Tage zuvor<br />
gab Rauch Interviews –<br />
was er selten tut. Darin<br />
warnte er vor einem Aus<br />
für die traditionelle <strong>Leipzig</strong>er<br />
Malerei und warf<br />
der Hochschulleitung<br />
Kungelei vor, da Ottersbach<br />
ein Freund des<br />
Rektors sei. Dies bestätigt<br />
auch Rink. Nach der<br />
Rauch-Kritik geriet die<br />
Pressekonferenz zur<br />
Verteidigungs-Runde.<br />
An Hochschulen würden<br />
keine Erbhöfe mehr verteilt,<br />
sondern Berufungs-<br />
Heribert C. Ottersbach (Mitte), der neue Professor an der HGB, Joachim Brohm<br />
(l.), Rektor der Hochschule, und Ingo Meller, Dekan der Hochschule. Foto: ddp<br />
Plötzlich wurden Bücher weniger<br />
exklusiv und billiger, Bildung<br />
verbreitete sich auch au-<br />
Mediennutzung im Wandel: Wetterten unsere Vorfahren gegen<br />
Bücher, so wettern heute viele gegen das Internet. Foto: dpa<br />
ßerhalb der Klöster und Adelshäuser,<br />
ein internationaler<br />
Buchhandel entstand. Und das<br />
Wissen wuchs. Wagner: „Das<br />
kommissioneneingesetzt, sagte Brohm. Er<br />
selbst sei kein Mitglied<br />
dieses Gremiums gewesen.<br />
Kommissions-Leiter<br />
Ingo Meller berichtete<br />
von zunächst 38 Bewerbungen<br />
auf die Rauch-<br />
Stelle. „Leider war nur<br />
eine qualitativ so, dass<br />
man sie annehmen konnte.“<br />
Die sei aber nicht<br />
kann man schon mit der Entwicklung<br />
des Internets vergleichen.“<br />
Wie sich all das abspielte, kann<br />
die Staatsbibliothek bestens<br />
zeigen, denn sie hat mit 20 000<br />
Exemplaren die weltweit größte<br />
Sammlung von sogenannten<br />
Wiegendrucken – frühen Drucken,<br />
die bis zum Ende des<br />
Jahres 1500 entstanden sind.<br />
Die Ausstellung zeigt, dass<br />
ähnlich wie heute ein Medium<br />
nie spontan durch ein anderes<br />
abgelöst wird. Die gedruckten<br />
Bücher wurden mehr, aber die<br />
Handschriften starben keinesfalls<br />
sofort aus, erklärt Wagner.<br />
Lange Zeit existierte beides gemeinsam.<br />
Gedrucktes wurde<br />
per Hand ausgeschmückt,<br />
Holzschnitte lieferten Bilder<br />
zwischen den Buchstaben,<br />
neue Techniken wurden entwickelt.<br />
Das Schriftbild beim<br />
Drucken orientierte sich lange<br />
Zeit an den Handschriften.<br />
Unter den gezeigten Büchern<br />
von Ottersbach gewesen.<br />
Dann seien weitere sieben<br />
Persönlichkeiten eingeladen<br />
und um eine Bewerbung<br />
gebeten worden,<br />
von denen sich drei<br />
überreden ließen. Einen<br />
Brief der Studenten<br />
Rauchs, die sich Borremans<br />
wünschten, habe<br />
Brohm abgelehnt. Der<br />
Stil des Briefes habe sehr<br />
nach Rauch geklungen,<br />
sagte er.<br />
Mit der Berufung von<br />
Ottersbach kommen nun<br />
drei der vier Malereiprofessoren<br />
aus Köln. Rink<br />
spricht von Klüngel. „Ich<br />
hab mich um die Stelle<br />
erst überhaupt nicht beworben.<br />
Zunächst würde<br />
ich sagen, Borremans<br />
ist ein guter Künstler“,<br />
so Ottersbach. Er wolle<br />
den <strong>Leipzig</strong>er Studenten<br />
seinen Stil nicht aufzwingen,<br />
sagt der Kölner,<br />
dessen Arbeiten oft<br />
zusammen mit Werken<br />
der „Neuen <strong>Leipzig</strong>er<br />
Schule“ ausgestellt werden.<br />
Die Stile ähneln<br />
sich. „Ich bin durch und<br />
durch ein figürlichgegenstandsbezogener<br />
Maler.“ Er wolle in erster<br />
Linie die Studenten „fit<br />
machen für den darwinistischenKunstbetrieb“.<br />
Sophia-Caroline Kosel<br />
sind zahlreiche Schmuckstücke<br />
wie eine originale Gutenberg-<br />
Bibel, Kostbarkeiten, von denen<br />
es sonst keine oder nur<br />
noch wenige Exemplare gibt.<br />
Aber auch der Alltag des Buchdrucks<br />
ist Thema. Gedruckte<br />
Werbe-Handzettel machen<br />
zum Beispiel deutlich, wie Bücher<br />
an den Leser gebracht<br />
wurden. Ein Verkäufer kündigt<br />
etwa an, wann er in der Gaststätte<br />
„Zum wilden Mann“ seinen<br />
Bücherstand aufbauen<br />
wird.<br />
Etwa 30 Jahre nach der Erfindung<br />
des Buchdrucks hatten<br />
sich erste Standards gebildet,<br />
die bis heute zum Teil gültig<br />
sind, erklärt Wagner. Dazu gehört<br />
etwa die Titelseite mit<br />
dem Namen des Druckhauses.<br />
Der Blick in die Vergangenheit<br />
erlaubt daher manchmal auch<br />
einen Blick in die Zukunft,<br />
meint Wagner: „Vielleicht werden<br />
wir in 30 Jahren auch soweit<br />
sein, dass wir nur noch<br />
E-Books lesen.“ Britta Gürke
UNTERHALTUNG 13<br />
FILM<br />
Christoph Waltz: „Es ist immer Fiktion“<br />
Christoph Waltz (52)<br />
stellt mit seinem Auftritt<br />
in Quentin Tarantinos<br />
Weltkriegs-Farce „Inglourious<br />
Basterds“ Hollywoodstar<br />
Brad Pitt in den<br />
Schatten. Für seine Rolle<br />
<strong>als</strong> charmanter wie sadistischer<br />
SS-Mann Hans Landa<br />
ist der gebürtige Österreicher<br />
bei den Filmfestspielen<br />
in Cannes <strong>als</strong> bester<br />
Schauspieler ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Frage: Hat Tarantino übertrieben,<br />
<strong>als</strong> er in Cannes gesagt<br />
hat, er hätte das Projekt<br />
ein paar Tage vor dem<br />
Dreh beinahe zu den Akten<br />
gelegt, wenn er Sie nicht<br />
gefunden hätte?<br />
Christoph Waltz: Na ja, es<br />
ist eine Sache der Perspektive.<br />
Aus meiner Sicht ist es<br />
so, dass bei diesem Projekt<br />
alles sehr schnell gegangen<br />
ist. Ich hatte ungefähr sechs<br />
Wochen Zeit, mich vorzubereiten.<br />
Das mag bei einem<br />
Projekt dieser Größenordnung<br />
sehr wenig sein.<br />
Aber man darf auch nicht<br />
vergessen, dass wir in<br />
Deutschland normalerweise<br />
so arbeiten. Das eigentliche<br />
Wunder bestand darin,<br />
dass hier innerhalb von<br />
zehn Monaten ein Spielfilm<br />
entstanden ist.<br />
Wenn man <strong>als</strong> Journalist<br />
Tarantino erlebt, gleicht er<br />
einem Vulkan. Er versucht<br />
in einer halben Stunde den<br />
Inhalt von zwei Stunden zu<br />
transportieren. Ein Berserker.<br />
Das kann beim Drehen<br />
nicht gut gehen.<br />
Aber er ist ja nicht immer<br />
so. Es stimmt schon, dieser<br />
Mensch legt eine Lust und<br />
XXXXX<br />
Leidenschaft an den Tag,<br />
die bewundernswert sind.<br />
Aber es gibt auch diese Momente,<br />
die eventuell nur<br />
wir Schauspieler so erleben,<br />
in denen er ganz bei<br />
sich ist, ganz ruhig, kaum<br />
ein Wort sagt, in denen er<br />
niemanden sehen will. Nur<br />
so können Szenen voller Intensität<br />
entstehen. Eine<br />
Energiewalze, die ständig<br />
übers Set fegt, ist er jedenfalls<br />
nicht.<br />
Sie haben <strong>als</strong> Hans Landa<br />
Momente, die einen nach<br />
Luft schnappen lassen. Am<br />
Anfang gibt es eine lange<br />
Szene, in der Sie erst charmant<br />
sind und sich dann<br />
zur Bestie wandeln. Wie<br />
lange arbeitet Tarantino an<br />
so einer Sequenz?<br />
Daran haben wir eine ganze<br />
Woche gedreht. Aber<br />
ohne geniale Menschen,<br />
die das Material weiter bearbeiten,<br />
wird das nichts.<br />
In diesem Fall ist es die<br />
Cutterin Sally Mankin. Dazu<br />
kommt noch der phantastische<br />
Kameramann<br />
Bob Richardson. Ich habe<br />
das Material geliefert. Ich<br />
will jetzt keine kokette Bescheidenheit<br />
an den Tag legen.<br />
Man muss schon Material<br />
haben, um es vorlegen<br />
zu können. Aber dasselbe<br />
trifft auch auf alle<br />
anderen an diesem Film<br />
zu.<br />
Wann haben Sie eigentlich<br />
gemerkt: Upps, das ist ja<br />
nicht der Film von Brad<br />
Pitt, das ist ja meiner!<br />
Ich sträube mich ein wenig,<br />
das so zu sehen. Was auch<br />
immer es ist, bei den Filmfestspielen<br />
von Cannes habe<br />
ich gesehen, dass es<br />
mehr ist, <strong>als</strong> ich erwartet<br />
hatte. Aber mein Film?<br />
Nein, das macht keinen<br />
Sinn!<br />
Aber Sie haben das Drehbuch<br />
gelesen, und da muss<br />
die Rolle schon genau so<br />
drin gestanden haben.<br />
Ich habe das Buch gelesen,<br />
weggetan und mir gedacht:<br />
„Die sind ja alle nicht mehr<br />
ganz dicht!“ Aber dann habe<br />
ich es wieder und wieder<br />
zur Hand genommen,<br />
und Stück für Stück begann<br />
sich zu erschließen, was<br />
dieser Landa für eine Rolle<br />
werden sollte.<br />
Dass Sie ihn <strong>als</strong> eine Gratwanderung<br />
anlegen konnten,<br />
hat sicher mit Handwerk<br />
zu tun. Aber erschreckt<br />
einen so eine Figur<br />
auch, wenn man länger<br />
drüber nachdenkt?<br />
Erschrecken ist das f<strong>als</strong>che<br />
Wort. Es geht darum, sich<br />
in Bereiche vorzuwagen, in<br />
denen man noch nie oder<br />
nur selten war. Man muss<br />
sich trauen, ansonsten<br />
wird es fad. Ich könnte mir<br />
nicht vorstellen, 20 Jahre<br />
lang „Derrick“ zu machen.<br />
Es hat auch seine Berechtigung.<br />
Aber das ist die Herausforderung<br />
an die Aus-<br />
Christoph Waltz <strong>als</strong> SS-Oberst Hans Landa. Foto dpa<br />
RUHESTÄTTE<br />
Ein Grab direkt über der<br />
Gruft von Marilyn Monroe:<br />
Gut betuchte Fans der Hollywood-Ikone<br />
können sich den<br />
Traum von dieser exklusiven<br />
letzten Ruhestätte erfüllen. Eine<br />
Witwe versteigert den Platz in einer<br />
Krypta auf dem Pierce<br />
Brothers Westwood Village<br />
Marilyn Monroe. Foto: dpa<br />
Friedhof in Los Angeles im Internet.<br />
Beim Auktionshaus ebay<br />
haben Bieter der Preis für das<br />
dauer. Für mich ist interessant,<br />
die Grenze dessen,<br />
was machbar ist, wahrzunehmen<br />
und dann zu versuchen,<br />
sie nicht mehr <strong>als</strong><br />
Gegebenheit zu akzeptieren.<br />
Das hat mich an dieser<br />
Rolle gereizt.<br />
Spielt es für Sie eine Rolle,<br />
ob es den Charakter, den<br />
Sie spielen, gegeben hat?<br />
Nein. In dem Moment, in<br />
dem es in einem Drehbuch<br />
steht, ist es fiktiv. Eine Sache,<br />
die mir in letzter Zeit<br />
nicht so gefällt, das ist die<br />
mit den so genannten Biopics.<br />
Da wird dann behauptet,<br />
es handele sich<br />
um eine wahre Geschichte.<br />
Dabei geht es hier nur um<br />
einen Vermarktungstrick.<br />
Wenn man einen Film<br />
dreht, hat das mit der<br />
Wirklichkeit nichts zu tun.<br />
Wer behauptet, dies würde<br />
auf der Realität beruhen,<br />
der ist nur nicht bereit,<br />
sich den Unannehmlich-<br />
Für immer bei Marilyn<br />
Grab bereits auf über 4,5 Millionen<br />
Dollar (3,2 Millionen Euro)<br />
getrieben, berichtete der US-<br />
Sender NBC.<br />
Die Ruhestätte über Marilyn<br />
wird von der Amerikanerin Elsie<br />
Poncher angeboten. Ihr verstorbener<br />
Ehemann hatte den Platz<br />
von Joe Maggio erworben, der<br />
nach seiner Scheidung von Monroe<br />
nicht mehr im Tod mit ihr<br />
keiten bei der Herstellung<br />
eines Films zu stellen. Das<br />
wichtigste ist, dass etwas<br />
dramaturgisch im Film<br />
funktioniert. Worauf das<br />
beruht, ist egal.<br />
Also das, was sich der Zuschauer<br />
ansieht...<br />
...das ist in keinem Fall die<br />
Wirklichkeit. Es ist immer<br />
Fiktion.<br />
Und deshalb darf Tarantino<br />
ein Kino mit den Naziführern<br />
in die Luft jagen? Hat<br />
er mit Ihnen darüber gesprochen,<br />
wie das in<br />
Deutschland aufgenommen<br />
wird?<br />
Nein. Wir haben nicht viel<br />
theoretisiert. Wir haben<br />
eher konkret über Hintergründe<br />
gesprochen.<br />
Das, was man da sehen<br />
kann, ob man es nun „jüdische<br />
Rachefantasie“ nennt<br />
oder „Kino kann Hitler töten“<br />
, darf das nur ein US-<br />
Regisseur? Ist uns Deutschen<br />
das untersagt?<br />
Wo wäre die Instanz, die<br />
das verböte? Die Tatsache,<br />
dass wir es nicht machen,<br />
heißt nicht, dass es verboten<br />
ist.<br />
Ein moralischer Gradmesser<br />
in uns? Vielleicht auch<br />
die Schere im Kopf?<br />
Schere? Ich weiß nicht. Wir<br />
machen es nicht, und es<br />
gibt Gründe dafür. Aber<br />
dass es nur ein Amerikaner<br />
machen kann, das würde<br />
ich nicht unterschreiben.<br />
Wir trauen uns <strong>als</strong>o zu wenig<br />
und müssen mehr wagen?<br />
Das wiederum kann man<br />
so auch nicht sagen. Es wäre<br />
der Anfang eines komplett<br />
anderen Interviews.<br />
Interview: Peter Beddies<br />
vereint sein wollte. Ponchers<br />
Mann hatte laut NBC noch auf<br />
seinem Sterbebett darum gebeten,<br />
mit dem Gesicht nach unten<br />
– Marilyn zugewandt – bestattet<br />
zu werden. Seine Witwe erfüllte<br />
ihm den Wunsch. Jetzt ist Elsie<br />
Poncher in Geldnot geraten und<br />
will mit dem Erlös aus dem<br />
Krypta-Platz ihre Hypothekenschulden<br />
in Höhe von einer Million<br />
Dollar begleichen. dpa<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
George Clooney, Schauspieler<br />
(48), und seine Freundin<br />
Elisabetta Canalis (30), ein bekanntes<br />
Fernsehgesicht in Italien,<br />
scheinen ihre gemeinsame<br />
Zeit gern aktiv zu gestalten.<br />
Die beiden wurden kürzlich dabei<br />
beobachtet, wie sie in einem<br />
schnittigen Motorboot den<br />
Comer See erkundeten. Nach<br />
dem Ausflug ging es in ein Top-<br />
Hotel, wo der Hollywood-Beau<br />
seine neue Dauerbegleiterin<br />
zum Dinner einlud. Vor kurzem<br />
hatte Clooney das amerikanische<br />
Supermodel Cindy Crawford<br />
(43) nebst Gatten in seine<br />
Italien-Villa eingeladen. Zu viert<br />
unternahmen sie eine Spritztour<br />
durch die Gegend – auf Motorrädern.<br />
Brad Pitt, Schauspieler (45),<br />
engagiert sich zwar dafür,<br />
Häuser in der Südstaatenmetropole<br />
New Orleans umweltfreundlich<br />
wieder aufzubauen.<br />
Auf ein Amt <strong>als</strong> Bürgermeister<br />
der Stadt im US-Bundesstaat<br />
Louisiana hat er jedoch keine<br />
Lust. Begeisterte Fans haben<br />
bereits T-Shirts drucken lassen,<br />
auf denen sie mit „Brad Pitt for<br />
Mayor“ werben. „Ja, ich habe<br />
die T-Shirts gesehen“, bestätigte<br />
er in einem TV-Interview. „Ja<br />
klar, auf meinem Wahlprogramm<br />
stehen die Homo-Ehe,<br />
keine Religion, die Legalisierung<br />
und Besteuerung von Marihuana“,<br />
scherzte der „Fight<br />
Club“-Star. „Nein, ich hätte wohl<br />
keine Chance“, sagt er. Schon<br />
rechtlich könnte er gar nicht<br />
kandidieren, denn Bürgermeisterkandidaten<br />
müssen mindestens<br />
fünf Jahre in New Orleans<br />
gewohnt haben, bevor sie sich<br />
aufstellen lassen. Pitt und seine<br />
Lebensgefährtin Angelina<br />
Jolie hatten aber erst 2007 ein<br />
Haus in der von Hurrikan Katrina<br />
stark zerstörten Stadt gekauft.<br />
Victoria Beckham, ehemaliges<br />
Spice Girl (35) und Ehefrau<br />
von Fußball-Star David<br />
Beckham, hat offenbar Spaß<br />
daran, über das Talent von angehenden<br />
Musikern mit zu entscheiden.<br />
Beckham ist jetzt<br />
zum zweiten Mal <strong>als</strong> Jurorin bei<br />
der US-Talentshow „American<br />
Idol“ eingesprungen. Ursprünglich<br />
sollte sie in der vergangenen<br />
Woche nur einen Gastauftritt<br />
absolvieren. Ihre Sprecherin<br />
versicherte aber, dass die<br />
Fußballer-Gattin keinen Vollzeitjob<br />
daraus machen werde.<br />
Beckham war für Showstar Paula<br />
Abdul eingestiegen, die ihren<br />
Job überraschend quittiert hatte.<br />
Bei der Show, die das amerikanische<br />
Vorbild des Straßenfegers<br />
„Deutschland sucht den<br />
Superstar“ ist, wirkt auch „I Kissed<br />
A Girl“-Star Katy Perry (24)<br />
an der Seite von Simon Cowell,<br />
Randy Jackson und Kara Dio-<br />
Guardi <strong>als</strong> Gastjurorin mit.
14 PRÄVENTION<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE WETTERFÜHLIGKEIT<br />
Bewegung muss<br />
regelmäßig sein<br />
Zu viel Schonung tut Patienten<br />
mit stabiler chronischer Herzschwäche<br />
nicht gut – regelmäßige<br />
Bewegung ist besser. Sie erweitert<br />
die Blutgefäße, erleichtert<br />
die Durchblutung und entlastet<br />
so das Herz. Das rät Norbert<br />
Smetak, Vorsitzender des Bundesverbandes<br />
Niedergelassener<br />
Kardiologen in München. Er empfiehlt<br />
Ausdauersportarten wie Gehen,<br />
Walken oder Radeln. Von<br />
Schwimmen rät er dagegen ab:<br />
Der Wasserdruck lasse den Blutdruck<br />
häufig steigen. Wichtig ist<br />
laut Smetak, dass der herzkranke<br />
Patient seine persönliche Belastbarkeit<br />
vom Arzt abklären lässt.<br />
Der Betroffene dürfe nicht unter<br />
Atemnot oder Wassereinlagerungen<br />
in der Lunge leiden. Außerdem<br />
sollte er nicht zu lange am<br />
Stück trainieren und beim Sport<br />
regelmäßig seinen Puls kontrollieren.<br />
Ideal seien pro Woche drei<br />
Trainingseinheiten von jeweils 30<br />
bis 45 Minuten. dpa<br />
Bei Regelschmerz<br />
kein ASS nehmen<br />
Bei Regelschmerzen greifen<br />
Frauen lieber nicht zu einem<br />
Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure<br />
(ASS). Besser geeignet bei<br />
Kopf- oder Brustschmerzen sei<br />
der Wirkstoff Ibuprofen, rät Christian<br />
Albring, Präsident des Berufsverbandes<br />
der Frauenärzte. ASS<br />
hemmt die Blutgerinnung und<br />
kann so den Blutverlust während<br />
der Menstruation erhöhen. Weil<br />
ASS über längere Zeit blutverdünnend<br />
wirkt, sollten Frauen bereits<br />
vor ihrer Periode auf entsprechende<br />
Mittel verzichten. Schon bei<br />
der Einnahme einer einzigen Tablette<br />
halte der Effekt rund sieben<br />
Tage an. Wer bei Menstruationsbeschwerden<br />
keine Medikamente<br />
nehmen will, kann sich mit Wärme<br />
oder der Einnahme von Magnesium<br />
Linderung verschaffen. Beides<br />
wirke entkrampfend. dpa<br />
Nikotin bremst<br />
Insulin aus<br />
Nikotin bremst die Wirkung des<br />
Zuckerhormons Insulin aus.<br />
Das fanden US-amerikanische<br />
Forscher heraus, <strong>als</strong> sie der Frage<br />
nachgingen, warum Raucher so<br />
häufig am Herzinfarkt sterben. In<br />
Tierversuchen stellten sie fest,<br />
dass Nikotin den Körper unempfindlich<br />
gegenüber dem blutzuckersenkenden<br />
Hormon Insulin<br />
macht. Diese „Insulinresistenz“<br />
gilt <strong>als</strong> Vorstufe von Typ-2-Diabetes<br />
und <strong>als</strong> Risikofaktor für Erkrankungen<br />
wie Herzinfarkt und<br />
Schlaganfall. Die Forscher vermuten,<br />
dass Nikotin die Produktion<br />
von Stresshormonen wie Cortisol<br />
erhöht und auf diese Weise die Insulinresistenz<br />
fördert. dpa<br />
Das Gewitter im Kopf<br />
Der Himmel ist<br />
noch immer strahlend<br />
blau, doch<br />
der Körper schlägt<br />
schon frühzeitig Alarm:<br />
Bei empfindlichen Menschen<br />
dröhnt bei bestimmten<br />
Wetterlagen<br />
regelmäßig der Kopf, sie<br />
sind schlaff und abgeschlagen,<br />
und der Kreislauf<br />
spielt verrückt. Immerhin<br />
30 bis 50 Prozent<br />
der Menschen in<br />
Deutschland leiden nach<br />
Angaben des Deutschen<br />
Wetterdienstes unter der<br />
sogenannten Wetterfühligkeit.<br />
„Wetterfühligkeit ist keine<br />
Einbildung der Betroffenen,<br />
sondern mittlerweile<br />
wissenschaftlich<br />
bewiesen“, sagt die Medizinische<br />
Meteorologin<br />
Christina Koppe vom<br />
Deutschen Wetterdienst<br />
in Freiburg. Wetterreagierend<br />
sind grundsätzlich<br />
alle Menschen. Da<br />
nämlich der Körper seine<br />
Temperatur von 37<br />
Grad aufrecht erhalten<br />
will, muss er ständig auf<br />
die Temperatur der Umwelt<br />
reagieren. „Davon<br />
bemerkt man normalerweise<br />
nichts, doch diese<br />
Regulationsmechanismen<br />
beeinflussen das<br />
Nerven- und das Hormonsystem.“<br />
Unter dem Begriff Wetterfühligkeit<br />
verstehen<br />
SCHWEINEGRIPPE<br />
Fachleute das Phänomen,<br />
dass Menschen<br />
subjektive Beeinträchtigungen<br />
bemerken. „Wetterfühligkeit<br />
ist jedoch<br />
keine eigenständige<br />
Krankheit wie Migräne“,<br />
sagt die Meteorologin<br />
Eva Wanka von der Uniklinik<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
in<br />
München. Stattdessen<br />
verstärken bestimmte<br />
Wetterlagen Beschwerden<br />
wie die Tendenz zu<br />
Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen,<br />
Schlafproblemen und<br />
Gelenkschmerzen.<br />
Den meisten Betroffe-<br />
nen machen vor allem<br />
Wetterumschwünge zu<br />
schaffen. „Gibt es zum<br />
Beispiel einen Wechsel<br />
von einer Kalt- zu einer<br />
Warmfront, verändern<br />
sich Temperaturen und<br />
Luftdruck, und das<br />
kann Beschwerden hervorrufen“,<br />
erklärt Wanka.<br />
Daher treten die<br />
Probleme häufig auch<br />
im Frühling und Herbst<br />
auf, wenn das Wetter<br />
innerhalb kurzer Zeit<br />
stark und schnell umschlägt.<br />
Doch auch bei<br />
Sommergewittern haben<br />
viele Wetterfühlige<br />
die üblichen Beschwerden.<br />
Experte: Hysterie ist fehl am Platz<br />
Der Mediziner Urs<br />
Leonhardt warnt<br />
angesichts der<br />
Schweinegrippe vor einer<br />
Massenhysterie.<br />
„Wenn ein Angst machender<br />
Bericht über<br />
den A/H1N1-Virus auf<br />
der Titelseite der Zeitung<br />
steht, drängen sich noch<br />
am gleichen Tag die<br />
Menschen in der Notaufnahme<br />
unserer Klinik“,<br />
sagte der Chefarzt für Innere<br />
Medizin des DiakoniekrankenhausesFriederikenstift<br />
in Hannover.<br />
Im Friederikenstift hätten<br />
sich in den vergangenen<br />
Wochen mehrere<br />
hundert Menschen<br />
testen lassen: „Bisher<br />
hatten wir keinen einzigen<br />
Erkrankten“,<br />
sagte Leonhardt. Die<br />
Testergebnisse ließen<br />
Ein gutes Beispiel für<br />
die Wechselwirkung<br />
zwischen Wetter und<br />
dem menschlichen Organismus<br />
sei der Einfluss<br />
der Temperaturregulation<br />
auf den Blut-<br />
Wenn nach dem Sonnenschein und der Hitze plötzlich Regen fällt, leiden viele<br />
Menschen unter den Folgen ihrer Wetterfühligkeit. Foto: dpa<br />
Experten mahnen zur Einhaltung von einfachen Hygieneregeln<br />
wie dem häufigen Händewaschen mit Seife. Foto: ddp<br />
druck, sagt Koppe. „Auf<br />
der Rückseite eines Tiefdruckgebiets<br />
wird meist<br />
kühlere Luft herangeführt.“<br />
Da es in der Umgebung<br />
nun kälter <strong>als</strong><br />
vorher ist, versucht der<br />
Körper die Abgabe von<br />
Wärme zu verringern.<br />
Dafür werden unter anderem<br />
die äußeren Blutgefäße<br />
verengt – und<br />
der Blutdruck steigt<br />
kurzfristig. „Wer sowie-<br />
inzwischen aufgrund<br />
der großen Nachfrage<br />
mehrere Tage auf sich<br />
warten. Jeder Test koste<br />
das Gesundheitssystem<br />
bis zu 150 Euro.<br />
Außerdem müssten die<br />
Krankenhäuser Betten<br />
vorhalten: „Das geht<br />
dann zulasten der Patienten,<br />
die wegen<br />
ganz anderer Beschwerden<br />
tatsächlich<br />
Aufnahme brauchen.“<br />
Die eher milden Krankheitsverläufe<br />
in Deutschland<br />
rechtfertigten diesen<br />
Aufwand zurzeit<br />
nicht, betonte der Mediziner.<br />
Viren könnten sich<br />
aber sehr schnell verändern,<br />
deshalb könne niemand<br />
eine Prognose<br />
über die weitere Entwicklung<br />
der Krankheit<br />
abgeben.<br />
so unter Bluthochdruck<br />
leidet, kann das spüren.“<br />
Um herauszufinden, bei<br />
welchen Wetterlagen es<br />
einem schlecht geht, sollte<br />
eine Art Tagebuch geführt<br />
werden. „Darin hält<br />
man bestimmte Beschwerden<br />
und Befindlichkeitsstörungen<br />
sowie<br />
die entsprechenden Wetterlagen<br />
fest“, sagt Geowissenschaftler<br />
und Autor<br />
Peter Göbel aus Gießen.<br />
„Dafür reicht es oft<br />
schon, sich einfach mal<br />
den Himmel anzuschauen<br />
und festzuhalten, ob<br />
die Sonne scheint oder dicke<br />
Wolken die Sicht versperren.“<br />
Nach einiger<br />
Zeit können dann Parallelen<br />
zwischen der Abgeschlagenheit<br />
und dem<br />
unbeständigen Wetter<br />
entdeckt werden.<br />
Ist das geklärt, sollte sich<br />
aber niemand einfach<br />
nur in der Wohnung verkriechen,<br />
sobald die „Gefahrenlage“<br />
aufzieht.<br />
„Das Problem vieler Menschen<br />
ist, dass sie sich<br />
sehr lange in geschlossenen<br />
Räumen aufhalten“,<br />
sagt Wanka. Der Körper<br />
sei dann selten Temperaturwechseln<br />
ausgesetzt.<br />
„Besser ist dagegen, auch<br />
bei Kälte, Wind und Regen<br />
rauszugehen.“ So<br />
werde der Organismus<br />
trainiert. A. Nassoufis<br />
Die Hysterie um die<br />
Schweinegrippe in Europa<br />
habe auch einen psychologischenHintergrund,<br />
sagte der Mediziner:<br />
Während die Menschen<br />
in früheren Zeiten<br />
im Alltag mit ihrer Endlichkeit<br />
konfrontiert<br />
worden seien, hätten<br />
heute die wenigsten ein<br />
Bewusstsein für die eigene<br />
Begrenztheit: „Was<br />
früher die Religionen jeden<br />
Sonntag im Gottesdienst<br />
aufzeigten, nämlich<br />
dass der Mensch<br />
sterblich ist, übernehmen<br />
jetzt Medienberichte<br />
über Flugzeugabstürze<br />
oder eben die Schweinegrippe.“<br />
Es sei ein<br />
existenzielles Bedürfnis<br />
des Menschen, sich damitauseinanderzusetzen.<br />
Dazu gehöre auch,<br />
sich zu gruseln. epd
FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 15<br />
TRAININGSMETHODE<br />
Kieser: Muskeltraining in kargem Ambiente<br />
Werner Kieser liebt die<br />
Reduktion. In schlichtem<br />
Grau hält der<br />
Schweizer Erfinder des nach<br />
ihm benannten Krafttrainings<br />
seine Studios. Keine Musik, keine<br />
Sauna, nur Kraftmaschinen<br />
aus Stahl und schwarzem Leder,<br />
eigens von ihm entwickelt. Hier<br />
wird nicht zu peitschenden<br />
Beats um die Wette gesteppt und<br />
auch nicht Gewicht im Akkord<br />
gestemmt.<br />
Das Trainingskonzept des Kieser<br />
Trainings ist ebenso minimalistisch<br />
wie das Ambiente: „An jedem<br />
Gerät wird jede Muskelgruppe<br />
wenige Male maximal genutzt<br />
und erschöpft“, erklärt Orthopäde<br />
Matthias Dahl vom Berliner<br />
Kieser-Zentrum. Die Übungen<br />
werden sehr langsam ausgeführt.<br />
Nicht die Zahl der Wiederholungen,<br />
sondern das bewusste und<br />
vollständige Beanspruchen der<br />
Muskeln ist entscheidend. Nach<br />
ein bis zwei Minuten ist der<br />
Kraftakt vorbei; schon folgt das<br />
nächste Gerät.<br />
Muskeltraining sei wie Zähneputzen<br />
– nicht spektakulär, nicht<br />
furchtbar vergnüglich, sondern<br />
einfach nötig, soll Werner Kieser<br />
einmal gesagt haben. In einer<br />
guten halben Stunde ist das<br />
Pflichtprogramm für den Körper<br />
beendet. „Mit wenig Zeit kann<br />
man den gesamten Bewegungsapparat<br />
trainieren“, kommentiert<br />
Dahl. Nach zwei Tagen beginnt<br />
die nächste Trainingssequenz.<br />
KULINARISCHES<br />
Kiesers Konzept hat Erfolg.<br />
Mehr <strong>als</strong> 150 Niederlassungen<br />
weltweit, Franchise-Unternehmen<br />
in Dutzenden Städten<br />
Deutschlands und in der<br />
Schweiz, haben sich mittlerweile<br />
angesiedelt und trotzen der Konkurrenz<br />
aus Fitnessstudios und<br />
Sportvereinen. Für einige Kunden<br />
ist Kieser Training die lang<br />
ersehnte Alternative zur Muckibude,<br />
für andere ein neuer Anlauf,<br />
das lästige Rückenleiden<br />
loszuwerden. Was man von dem<br />
neuartigen Krafttraining erwarten<br />
darf, beantworten Experten<br />
unterschiedlich.<br />
Matthias Dahl entdeckte selbst<br />
vor sieben Jahren das Kieser<br />
Training. Seit seinem ersten Kontakt<br />
ist er von dem gesundheitsorientierten<br />
Anspruch begeistert.<br />
„Das Wohlbefinden wird gestei-<br />
gert. Man bleibt leistungsfähig. Je<br />
leistungsfähiger die Muskulatur<br />
ist, desto besser funktionieren<br />
Alltagsaktivitäten wie Treppensteigen<br />
und Einkaufen. Und, desto<br />
besser geht es den Gelenken.“<br />
Er ist zutiefst überzeugt, dass<br />
Krafttraining für jeden notwendig<br />
ist, zumal die Muskulatur im<br />
Alter abgebaut wird und nur<br />
durch gezielte Übung erhalten<br />
bleibt. Je früher man anfängt,<br />
desto besser, so Dahls Devise.<br />
Die Kieser-Zentren werben auch<br />
gezielt um gesundheitsbewusste<br />
Kunden, die vorsorglich ihren<br />
Das Konzept des Kieser Trainings ist ebenso minimalistisch wie das Ambiente: An jedem Gerät wird<br />
jede Muskelgruppe wenige Male maximal genutzt und erschöpft. Foto: ddp<br />
Party-Mitbringsel aus Küche und Garten<br />
Zum Grillabend beim<br />
Nachbarn oder zur<br />
Geburtstagsfeier der<br />
Freundin will niemand<br />
mit leeren Händen kom-<br />
Selbst gemacht und hübsch dekoriert:<br />
Konfitüren zur Party. Foto: dpa<br />
men. Eine Flasche Wein,<br />
ein Blumenstrauß oder<br />
eine Schachtel Pralinen:<br />
Das kann jeder. Viel persönlicher<br />
aber und nirgends<br />
zu kaufen<br />
sind selbst gemachtekulinarische<br />
Mitbringsel –<br />
für die Vorratskammer<br />
des Gastgebers<br />
oder direkt<br />
zum Verzehr.<br />
„Der besondere<br />
Reiz solcher Mitbringsel<br />
liegt darin,<br />
dass sie ganz<br />
individuell und<br />
auf den Geschmack<br />
des Gastgebersabgestimmt<br />
sind“, sagt<br />
Susanne Moosmann<br />
von der Verbraucherinitiative.<br />
Außerdem sind<br />
sie ohne Konservierungs-<br />
und an-<br />
dere Zusatzstoffe hergestellt.<br />
Und der Gastgeber<br />
weiß: Da hat sich jemand<br />
liebevoll Mühe für mich<br />
gemacht.<br />
Nicht jedes Mitbringsel<br />
eignet sich für jeden Anlass.<br />
Wenn es darum<br />
geht, den Gastgeber zu<br />
entlasten und das Buffet<br />
zu ergänzen, dann sollte<br />
dies unbedingt zuvor abgesprochen<br />
werden –<br />
nicht nur, um Doppelungen<br />
zu vermeiden. „Eine<br />
wichtige Grundregel ist,<br />
dass die Menge angemessen<br />
sein muss für die erwartete<br />
Personenzahl“,<br />
rät Regina Schneider,<br />
Fachbuchautorin. „Ein<br />
volles Kuchenblech oder<br />
eine Riesenquiche sind<br />
bei größeren Partys eine<br />
gute Wahl.“<br />
Am Grillabend machen<br />
sich ungewöhnliche Bro-<br />
te und Salate besonders<br />
gut. „Sehr fruchtig und<br />
erfrischend, aber gleichzeitig<br />
nicht langweilig ist<br />
beispielsweise Tabouleh<br />
– ein Salat aus Couscous,<br />
gewürfelten Tomaten und<br />
Minze, Melisse oder<br />
Blattpetersilie“, schlägt<br />
Regine Stroner, Kochkursleiterin<br />
und Mitinhaberin<br />
des Restaurants<br />
„Zum Hirschen“ in Blaufelden,<br />
vor. Auch ein<br />
Obstsalat ist in der warmen<br />
Jahreszeit beliebt.<br />
„Die Alternative ist ein<br />
Obstkorb“, ergänzt Moosmann.<br />
„Wer beispielsweise<br />
einen Apfelbaum hat,<br />
kann die Partygäste mit<br />
der frischen Ernte erfreuen.“<br />
Der Gastgeber behält<br />
später den Korb oder<br />
die Schale – <strong>als</strong> nachhaltiges<br />
Geschenk.<br />
„Bei solchen Mitbringseln<br />
ist die dekorative Aufma-<br />
Rücken stärken oder Beschwerden<br />
lindern wollen. Der Deutsche<br />
Verband der Physiotherapie gibt<br />
aber zu bedenken: „Beim spezifischen<br />
Rückenschmerz, der auf<br />
einer organischen Ursache wie<br />
einem Bandscheibenvorfall basiert,<br />
müssen Therapie und<br />
sportliche Aktivität in enger Abstimmung<br />
mit dem Arzt und dem<br />
Physiotherapeuten erfolgen.“<br />
chung die halbe Miete“,<br />
sagt Schneider. In transparenten<br />
Gläsern wirken<br />
ganze Früchte und eingelegte<br />
Kräuterstängel besonders<br />
hübsch. „Beim<br />
Einkochen leidet naturgemäß<br />
die Farbe von<br />
Obst und Gemüse. Das<br />
lässt sich ein bisschen<br />
verzögern, indem ein<br />
Schuss Zitronensaft hinzugefügt<br />
wird“, rät Moosmann.<br />
Wer einen Lagerraum<br />
hat, sammelt am besten<br />
das ganze Jahr über<br />
formschöne Gläser und<br />
Flaschen, die dann bei<br />
Bedarf zum Einmachen<br />
bereit stehen. Gebäck<br />
wird in wieder verwendbaren<br />
Dosen oder Kästchen<br />
verpackt. Und wer<br />
mag, kann natürlich das<br />
Rezept gleich mitliefern,<br />
nachkochen erlaubt.<br />
Eva Neumann<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
Die Kieser-Studios begegnen<br />
solchen Einwänden mit einer<br />
ärztlichen Voruntersuchung<br />
vor dem ersten Training. Dementsprechend<br />
wird der<br />
Übungskanon individuell zusammengestellt.Beispielsweise<br />
können zunächst spezielle<br />
computergestützte Therapiegeräte<br />
verwendet werden. „In jedem<br />
Betrieb gehören therapeutisches<br />
Krafttraining und<br />
ärztliche Analyse zusammen.<br />
Jemand der Schmerzen hat,<br />
geht hier nicht alleine ans Gerät<br />
und soll mordsmäßig<br />
ackern“, versichert Matthias-<br />
Dahl.<br />
Grundsätzlich ermuntert auch<br />
der Deutsche Verband der Physiotherapie<br />
bei Rückenschmerzen<br />
weiterhin sportlich aktiv<br />
zu bleiben. „Die Beibehaltung<br />
der körperlichen Aktivität hilft,<br />
Rückenbeschwerden zu lindern.<br />
Sonst verschärfen sich<br />
nicht selten die Schmerzen“,<br />
betont Angelika Heck-Darabi.<br />
Auf die Frage, ob es Kieser<br />
Training sein muss, entgegnet<br />
sie jedoch: „Es gibt keinen wissenschaftlichen<br />
Beleg, dass eine<br />
bestimmte Trainingsform<br />
einer anderen überlegen ist.“<br />
Werner Kieser lässt derzeit eine<br />
Studie mit 500 Teilnehmern<br />
durchführen, um die Wirkung<br />
des Krafttrainings auf den Rücken<br />
und den Gesundheitszustand<br />
zu beweisen. Doch erst<br />
2010 werden erste Ergebnisse<br />
veröffentlicht. ddp<br />
AM RANDE<br />
Routine macht<br />
das Hirn träge<br />
Um das Gehirn auch im Alter<br />
leistungsfähig zu halten,<br />
muss es genutzt werden, sich Anforderungen<br />
stellen. Das berücksichtigen<br />
viele Menschen, die einmal<br />
etwas von „Gehirnjogging“<br />
gehört haben. Sie sollten aber<br />
auch beachten, dass es immer<br />
wieder neue Aufgaben sein müssen,<br />
denen sich das Hirn zu stellen<br />
hat, so Experten, die sich mit<br />
dem lernenden Denkapparat des<br />
Menschen beschäftigen. „Immer<br />
wenn ein Rätsel oder Spiel zur<br />
Routine wird, sollten wir uns neuen<br />
Herausforderungen stellen“,<br />
rät Dr. Siegfried Lehrl von der Uni<br />
Erlangen-Nürnberg. Mit Kollegen<br />
hat er eine eigene Trainingsmethode<br />
entwickelt. Eine wichtige Erkenntnis:<br />
Das Hirn braucht gar<br />
keine exotischen Anforderungen.<br />
Schon das Einkringeln von Aufgaben<br />
schalte das Wachheitszentrum<br />
ein, so Lehrl. Eine ganze<br />
Kettenreaktion folge, die den<br />
grauen Zellen nütze. dpa
16 KINDER<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
FRAGEN – STAUNEN – WISSEN<br />
Matse, die kleine Möwe<br />
Da, da, da – Futter! Noch<br />
ein schneller Flügelschlag<br />
– und schnapp,<br />
schon hab ich ihn, den dicken<br />
Brotkrumen! Naja, ein wenig<br />
hart ist er ja schon, aber was<br />
soll’s – lecker ist er immer<br />
noch. Wie nett von den vielen<br />
Urlaubern hier an der Ostsee:<br />
Die sorgen jeden Tag dafür,<br />
dass ich mir mein Abendbrot<br />
nicht irgendwo am Strand suchen<br />
muss. Alte tranige Muscheln<br />
aufpicken, auf den nahen<br />
Feldern nach Schnecken,<br />
Würmern und Käfern suchen.<br />
Oder in einer offenen Mülltonne<br />
in den Essensresten aus<br />
den Gaststätten stöbern – wie<br />
eklig!<br />
Ach so, habe ich ja ganz vergessen<br />
– Mathias heiße ich, bin<br />
eine kleine Lachmöwe, von<br />
meiner Familie und den<br />
Freunden werde ich aber nur<br />
Matse gerufen. Klar, geht ja<br />
auch schneller durch den dünnen,<br />
roten Schnabel und klingt<br />
KINDERLACHEN<br />
Witze<br />
Der kleine Hans kommt zufrieden<br />
aus der Schule: „Wir haben<br />
heute Sprengstoff hergestellt!“<br />
„Und was macht ihr<br />
morgen in der Schule?“ „Welche<br />
Schule?“<br />
●<br />
Der Vater liest am Bett Märchen<br />
vor, damit der Sohn einschläft.<br />
Eine halbe Stunde später öffnet<br />
die Mutter leise die Tür und<br />
fragt: „Ist er eingeschlafen?“<br />
Antwortet der Sohn: „Ja, endlich<br />
...“<br />
●<br />
Die Meiers haben Zwillinge bekommen.<br />
Als die Mutter heimkommt,<br />
wird sie von Klein Robert<br />
begrüßt. „Ich habe der<br />
Lehrerin von einem neuen Brüderchen<br />
erzählt und habe drei<br />
Stunden freibekommen“, jubelt<br />
er. „Warum hast du denn nicht<br />
gesagt, dass es zwei sind?“,<br />
will die Mutter wissen. „Ich bin<br />
doch nicht blöd“, ruft er, „den<br />
anderen heb' ich mir für nächste<br />
Woche auf!“<br />
viel lustiger. Uns Lachmöwen<br />
erkennt ihr an unseren dunkelbraunen<br />
Köpfchen, die sich so<br />
deutlich vom hellen Federkleid<br />
unterscheiden. Wir werden bis<br />
zu 35 Zentimeter groß, bis zu<br />
400 Gramm schwer und die<br />
Flügel haben eine Spannweite<br />
von bis zu 105 Zentimeter. Wir<br />
können bis zu 30 Jahre alt<br />
werden. Ich bin aber noch<br />
recht jung, im Frühjahr ist<br />
es vier Jahre her, dass ich<br />
aus meinem Ei geschlüpft bin.<br />
Warum wir Lachmöwen heißen?<br />
Na ganz einfach, weil unsere<br />
Sprache wie ein heiseres<br />
Lachen klingt. Das sagen zumindest<br />
die Menschen, die uns<br />
hören, wenn wir über sie mit<br />
dem Seewind hinwegsegeln.<br />
Sie verstehen immer nur „Kik,<br />
kik“. Dabei müssten die Touristen<br />
mal selbst ihre Lache<br />
hören, wenn sie abends aus<br />
der Hafenkneipe kommen und<br />
zu viel Bier getrunken haben.<br />
Dann klingen sie wie wir.<br />
SPIELETIPP<br />
Cranium<br />
Hallo liebe Kinder, hier ist wieder<br />
euer Kumpel Nils! Heute<br />
habe ich wieder einen neuen<br />
Spieletipp für euch kleine Schlauberger.<br />
Denn schlau werdet ihr<br />
ganz bestimmt, wenn ihr Cranium<br />
gespielt habt.<br />
Cranium ist ein faszinierendes<br />
Brettspiel für euch,<br />
eure Familien und<br />
Freunde. Es macht<br />
riesig Spaß und fordert<br />
das ganze<br />
Hirn. Vier verschiedeneAufgabenbereiche<br />
verlangen<br />
euch viel ab: Improvisationstalent,<br />
Köpfchen und Geschick.<br />
Wer weiß<br />
schon, wie man einen<br />
Geistesblitz<br />
knetet, Rhabarber<br />
rückwärts buchstabiert<br />
oder einen Gartenzwerg pantomimisch<br />
darstellt? Und wer<br />
kann schon aus dem Stegreif fol-<br />
Wir Möwen sind ein lustiges<br />
Völkchen, sind immer damit<br />
beschäftigt, etwas Fressbares<br />
aufzutreiben oder durch die<br />
Lüfte zu segeln. 55 Arten soll<br />
es geben, von uns Lachmöwen<br />
rund zwei Millionen in Europa.<br />
Also alles Verwandte von mir.<br />
Wir Möwen leben auf der ganzen<br />
Erde verteilt. Einige Arten<br />
nur im Norden, andere nur im<br />
Süden. Im Winter fliegen einige<br />
von uns aus dem Norden in<br />
Richtung Süden, um dort in<br />
angenehmeren Temperaturen<br />
über die kalten Monate zu<br />
kommen.<br />
Mittlerweile findet man uns<br />
überall dort, wo es Wasser und<br />
was zu fressen gibt. Normaler-<br />
gende Zeile fortsetzen:<br />
„Hat der alte<br />
Hexenmeister ...“?<br />
Na, könnt ihr das?<br />
Wenn nicht, dann<br />
solltet ihr euch das<br />
neue Brettspiel zusammen<br />
mit euren<br />
Eltern und Geschwistern<br />
einmal<br />
genauer anschauen.<br />
Vielleicht lernen die<br />
Großen ja auch<br />
noch etwas beim Knobeln und Rätseln.<br />
Viel Spaß wünscht euch euer Nils!<br />
weise <strong>als</strong>o am Meer, unserer<br />
angestammten Heimat. Aber<br />
seit einigen Jahren haben wir<br />
jetzt auch Verwandtschaft in<br />
der Großstadt. In Berlin zum<br />
Beispiel. Das weiß ich so genau,<br />
weil meine Tante Agathe<br />
dort am Rand der Stadt an einem<br />
See lebt. Jagd auf die Fische<br />
im See macht sie aber<br />
nicht, dafür ist sie mittlerweile<br />
viel zu faul. Ihr Futter holt sie<br />
sich jeden Tag von einem riesi-<br />
gen Berg, wo dicke brummende<br />
Wagen den ganzen Müll der<br />
Menschen abladen. Was die<br />
Tante da alles zu fressen kriegt<br />
– Gammelfleisch, Haushaltsabfälle<br />
und Essensreste ... Sie ist<br />
auch schon ganz dick und rund<br />
geworden. Wenn sie fliegen<br />
will, kommt sie kaum noch in<br />
die Luft.<br />
Wir Strandmöwen sind da ganz<br />
anders, schlank und sportlich –<br />
auch wenn wir uns immer wieder<br />
was Neues einfallen lassen<br />
müssen, um an Futter zu kommen.<br />
Gestern erst sind ein paar<br />
ganz freche von uns sogar zu<br />
den Rucksäcken und Taschen<br />
der Badegäste gelaufen und haben<br />
geschaut, ob sie was zu naschen<br />
in den Taschen haben.<br />
Köpfchen rein, kurz gelugt und<br />
schnell stibitzt! Mit lauten<br />
„Hurra, Hurra“-Schreien sind<br />
sie dann weggeflogen. Die ganze<br />
andere Möwen-Meute hinterher.<br />
Die Faulen und Ängstli-<br />
chen wollten natürlich auch ihren<br />
Anteil abhaben – dafür,<br />
dass sie Schmiere gestanden<br />
haben.<br />
So, jetzt muss ich aber weiter.<br />
An der Seebrücke stehen wieder<br />
Touristen aus Sachsen. Die<br />
packen gerade ihre Tüten mit<br />
den alten Frühstücksbrötchen<br />
von gestern aus. Vielleicht sind<br />
ja auch welche mit Mohn oder<br />
Sonnenblumenkernen dabei ...<br />
Lecker!<br />
Aufgeschrieben von Franky<br />
KINDERRÄTSEL<br />
Finde die fünf Unterschiede
FRESH – DIE JUNGE SEITE 17<br />
VERWEIGERER<br />
Wenn die Schule Angst macht<br />
Als ihre Mitschüler Anna<br />
(Name geändert) ab der<br />
sechsten Klasse hänselten,<br />
wagte sie nicht, sich zu<br />
wehren. In der siebten Klasse<br />
habe sie Angst gekriegt, „dass<br />
sie anfangen, mich zu schlagen“,<br />
sagt die eher schüchterne<br />
14-Jährige. „Darum bin ich<br />
nicht mehr hingegangen.“ Im<br />
vergangenen Schuljahr blieb sie<br />
dem Unterricht über mehrere<br />
Monate fern. Einen Teil der<br />
Sommerferien verbrachte Anna<br />
in einer kinderpsychiatrischen<br />
Tagesklinik in Bielefeld-Bethel,<br />
wo sie wieder auf den Schulalltag<br />
vorbereitet wurde.<br />
Die Gründe für sogenannte<br />
Schulabstinenz seien vielfältig,<br />
sagt Chefarzt Rudolf Jebens von<br />
der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Bad Salzuflen, zu der<br />
die Bielefelder Tagesklinik gehört.<br />
Soziale Probleme, Unterforderung,<br />
Angst vor Ablehnung<br />
oder eine emotionale Störung<br />
mit einhergehender Trennungsangst<br />
vom Elternhaus<br />
gehörten vor allem dazu. Häufig<br />
seien die Jugendlichen dem<br />
Leistungsdruck in der Schule<br />
nicht gewachsen. Das beginne<br />
schon in der Grundschule mit<br />
Übergang auf die weiterführende<br />
Schule. „Kinder zwischen<br />
acht und zehn Jahren definieren<br />
den Selbstwert über die<br />
Schule. Wenn sie dort nicht klar<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS AM RANDE<br />
Jan Delay<br />
Der Chefstyler aus Hamburg-<br />
City taucht auf seinem dritten<br />
Soloalbum noch tiefer und<br />
intensiver in den Funk-Kosmos<br />
ein. Nachdem Jan Delay vor<br />
drei Jahren auf Mercedes<br />
Dance bereits ausgiebig seiner<br />
Vorliebe für Funk-Sounds aller<br />
Art frönte, geht er diesmal<br />
noch eine Schritt weiter. Zusammen<br />
mit seiner Band und<br />
Co-Produzent Kasper „Tropf“<br />
Wiens (Dynamite Deluxe) hat<br />
er über ein Jahr lang an den<br />
zwölf neuen Songs gefeilt, bis<br />
selbst das letzte Detail genau<br />
passte. Das Ergebnis, eingespielt<br />
mit seiner Band Disco<br />
Number One, ist über weite<br />
Strecken atemberaubend.<br />
kommen, kann Schulangst entstehen“,<br />
erklärt der Psychologe.<br />
Durch einen Wechsel auf eine<br />
andere Schulform entwickelten<br />
sich jüngere Kinder oft besser.<br />
„Der enorme Druck ist dann<br />
weg“, sagt Jebens. Dagegen<br />
würden die akut gefährdeten<br />
Schulabbrecher im Alter von 15<br />
und 16 Jahren mangels Perspektive<br />
auf eine Lehrstelle einfach<br />
keinen Sinn mehr im Lernen<br />
sehen. „Sie haben sich aufgegeben.“<br />
Willkommen…<br />
Willkommen bei den Sch’tis:<br />
Der Postbeamte Philippe<br />
Abrams (Kad Merad) wird in die<br />
nördliche Provinz strafversetzt,<br />
dort wo es eiskalt ist und die Bewohner<br />
sehr rustikal sein sollen.<br />
Dabei hatte er seiner Frau versprochen,<br />
in südliches Gefilde zu<br />
ziehen. Bei der Ankunft fährt er<br />
den Kollegen Antoine um, der<br />
ihn mit Zischlauten begrüßt.<br />
Dass das der dort übliche Dialekt<br />
ist, wird Philippe bald klar. Er<br />
freundet sich sogar langsam mit<br />
Antoine, Land und Leuten, den<br />
„Sch’tis“, wie die Nordlichter<br />
wegen ihres Dialekts genannt<br />
werden, an. Doch da will ihn seine<br />
Frau in dem von ihm so trostlos<br />
geschilderten Ort besuchen.<br />
Viele Schulverweigerer empfänden<br />
die Schulen zudem <strong>als</strong><br />
„lebensfern“, ergänzt der BielefelderErziehungswissenschaftler<br />
Eiko Jürgens. „Der Unterricht<br />
bietet ihnen zu wenig Anknüpfungspunkte<br />
an ihre Le-<br />
Nur sehr begrenzt Bock auf Schule: Rund 300 000 Kinder und Jugendliche<br />
schwänzen in Deutschland regelmäßig. Foto: epd<br />
benswelt, wo sie das Gelernte<br />
unmittelbar einsetzen können.“<br />
Je jünger ein Mensch sei, desto<br />
schwerer falle ihm, „Stoff auf<br />
Vorrat zu lernen“. Andere Reize<br />
wie ein Stadtbummel würden<br />
dem Unterricht dann vorgezogen.<br />
Venetica<br />
In einem Venedig längst vergangener<br />
Zeiten gerät die Welt<br />
aus den Fugen: Einem grausamen<br />
Totenbeschwörer ist es gelungen,<br />
den Tod zu überlisten.<br />
Nun strebt er, scheinbar unaufhaltsam,<br />
nach grenzenloser<br />
Macht. Nur die Tochter des Todes,<br />
von deren Existenz bislang<br />
niemand wusste, besitzt die Gabe,<br />
ihn zu besiegen und das<br />
Gleichgewicht der Welt wieder<br />
herzustellen. Scarlett muss lernen,<br />
ihre außergewöhnlichen<br />
Kräfte zu benutzen und zu einer<br />
mächtigen Kämpferin werden –<br />
mächtig genug, um das zu besiegen,<br />
was die Welt der Lebenden<br />
unausweichlich zu vernichten<br />
droht. Für Xbox 360<br />
Die meisten Schulverweigerer<br />
gibt es in der siebten bis neunten<br />
Jahrgangsstufe, vorwiegend<br />
an Haupt- und Sonderschulen.<br />
Etwa 300 000 Kinder und Jugendliche<br />
schwänzen groben<br />
Schätzungen des Städte- und<br />
Gemeindebundes zufolge in<br />
Deutschland gelegentlich, regelmäßig<br />
oder dauerhaft die<br />
Schule. 75 000 Schülerinnen<br />
und Schüler verlassen jährlich<br />
ganz ohne Abschluss die Schule.<br />
Anna plagten allmorgendlich<br />
Bauchweh und Kopfschmerzen,<br />
wenn sie zur Schule sollte. Ihre<br />
Mutter schrieb ihr Entschuldigungen.<br />
Als die psychosomatischen<br />
Beschwerden anhielten,<br />
erhielt sie Atteste vom Arzt.<br />
„Nach ein paar Monaten, <strong>als</strong><br />
meine Lehrerin oft anrief, sagte<br />
meine Mutter: ’Du musst wieder<br />
zur Schule’“, erinnert sich<br />
Anna. „Größtenteils war ich<br />
dann aber immer nur für ein,<br />
zwei Tage wieder in der Schule.“<br />
Auf Wirken eines Schulsozialarbeiters<br />
an der zuständigen<br />
Gesamtschule suchte die Mutter<br />
mit Anna schließlich psychologische<br />
Hilfe.<br />
In der Therapie lernten die<br />
Schulverweigerer vor allem,<br />
wieder eine Tagesstruktur aufzubauen,<br />
sagt die Jugendpsychologin<br />
Nicola Steininger. Die<br />
Flammenbrut<br />
Geschäftsfrau Kate Powell<br />
steht mit beiden Beinen erfolgreich<br />
im Leben. Ihr sehnlichster<br />
Wunsch blieb bisher<br />
unerfüllt: ein Baby. Ein anonymer<br />
Spender kommt für sie<br />
nicht in Frage – <strong>als</strong>o gibt Kate<br />
eine Annonce auf, um einen<br />
geeigneten Vater zu finden.<br />
Alex scheint der perfekte Kandidat:<br />
Aber das Äußere eines<br />
Menschen kann ein gefährliches<br />
Trugbild sein. Manchmal<br />
sogar ein lebensgefährliches...<br />
Simon Becket, bekannt geworden<br />
mit „Die Chemie der Toten“<br />
und „Kalte Asche“ präsentiert<br />
einen Roman, den er bereits<br />
vor den beiden großen Erfolgen<br />
verfasst hat.<br />
meisten hätten sich angewöhnt,<br />
lange zu schlafen und viel Zeit<br />
vor dem Fernseher oder Computer<br />
zu verbringen. In der Tagesklinik<br />
erhalten die Jugendlichen<br />
täglich Unterricht in Fächern<br />
wie Mathe, Englisch und<br />
Latein. Gelernt wird in Kleingruppen.<br />
Dazu kommen Musikund<br />
Ergotherapie, Einzel- und<br />
Gruppengespräche.<br />
„Seit ich hier bin, bin ich viel<br />
offener geworden, mit den anderen<br />
puzzle ich gern“, erzählt<br />
Anna. Auch habe ihr die Psychologin<br />
geraten, mehr Verantwortung<br />
zu übernehmen und<br />
Ärger nicht auszuweichen. „Ich<br />
gehe jetzt zum Lehrer oder Tutor“,<br />
sagt sie.<br />
In der Schule müsse die soziale<br />
Eingliederung Annas in den<br />
Klassenverband Priorität vor<br />
der aufzuholenden Leistung haben,<br />
fordert auch Reformpädagoge<br />
Jürgens. Zum neuen Schuljahr<br />
wird Anna in die achte<br />
Klasse versetzt. Sie ist zuversichtlich,<br />
dass sie den Anschluss<br />
schafft. In der ersten Zeit wird<br />
die 14-Jährige während der Woche<br />
in einer betreuten Gruppe<br />
untergebracht, wo sie nach der<br />
Schule ihre Hausaufgaben<br />
macht und Ansprechpartner bei<br />
Problemen findet. Nur an den<br />
Wochenenden schläft sie zu<br />
Hause. Katrin Nordwald<br />
Kindergeld<br />
für Freiwillige<br />
Jugendliche, die sich beim „Freiwilligendienst<br />
aller Generationen“<br />
engagieren, haben Anspruch<br />
auf Kindergeld. Darauf weist der<br />
Neue Verband der Lohnsteuerhilfevereine<br />
(NVL) hin. Der ehrenamtliche<br />
Dienst steht seit Jahresbeginn<br />
grundsätzlich Menschen jedes<br />
Alters offen. Er ist den Angaben<br />
zufolge im Zuge des vor der<br />
Sommerpause beschlossenen<br />
Bürgerentlastungsgesetzes dem<br />
Freiwilligen Sozialen Jahr oder<br />
dem Freiwilligen Ökologischen<br />
Jahr gleichgestellt worden. Im<br />
„Freiwilligendienst aller Generationen“<br />
engagieren sich Teilnehmer<br />
für mindestens acht Stunden pro<br />
Woche für eine Dauer von wenigstens<br />
sechs Monaten. Träger können<br />
Kirchengemeinden oder andere<br />
Einrichtungen zur Förderung<br />
„gemeinnütziger oder mildtätiger<br />
Zwecke“ sein. Einsatzfelder sind<br />
dem Bundesfamilienministerium<br />
zufolge die Kinder- und Jugendbetreuung<br />
oder die Pflege, aber auch<br />
Kultur, Umwelt- und Naturschutz.<br />
Teilnehmer sind haftpflichtversichert<br />
und durch die gesetzliche<br />
Unfallversicherung geschützt. dpa
18 IHR GELD, IHR RECHT<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
VORSORGE<br />
Verstößt die Riester-Rente gegen EU-Recht?<br />
Die Riester-Rente verstößt<br />
gegen EU-Recht. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt eine Studie<br />
des Centrums für Europäische<br />
Politik (CEP) in Freiburg. Danach<br />
wird der Europäische Gerichtshof<br />
die Pflicht für Rentner, die Förderung<br />
zurückzuzahlen, wenn sie<br />
ins Ausland ziehen, kippen. Bereits<br />
jetzt würde der Bundesregierung<br />
dadurch ein Schaden in Höhe<br />
von rund einer halben Milliarde<br />
Euro entstehen.<br />
Laut CEP-Studie, die dieser Zeitung<br />
vorliegt, verstößt die Bundesregierung<br />
mit ihren Regeln<br />
zur Riester-Rente vor allem gegen<br />
das Recht auf Freizügigkeit. Zum<br />
einen werden demnach so genannte<br />
Grenzgänger von der Förderung<br />
ausgeschlossen. Dies betrifft<br />
zum Beispiel Erwerbstätige,<br />
die neben ihren Einkünften in<br />
Deutschland Einkommen im Ausland<br />
erzielen, die zehn Prozent<br />
der Gesamteinkünfte übersteigen.<br />
Zum anderen entspricht laut CEP<br />
die Rückzahlungsverpflichtung<br />
nicht dem EU-Recht. Grundproblem:<br />
Die Riester-Rente wird erst<br />
nachgelagert, sprich bei Auszahlung<br />
besteuert. Wenn ein Rentner<br />
aber seinen Wohnsitz ins Ausland<br />
verlegt, hat der deutsche Staat<br />
keinen Zugriff mehr auf dessen<br />
Riester-Ersparnisse. Diese Rentner<br />
müssen daher nach dem Willen<br />
der Bundesregierung die er-<br />
haltenen Förderzulagen zurückzahlen.<br />
Auch dies stelle einen<br />
Verstoß gegen die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
und das allgemeine<br />
Freizügigkeitsrecht dar, heißt es<br />
in der Studie.<br />
„Die EU-Kommission hat die<br />
Bundesregierung bereits 2003<br />
darauf hingewiesen, dass sie Bedenken<br />
hinsichtlich der Vereinbarkeit<br />
der Riester-Rente mit<br />
EU-Recht hat“, betont Thiemo<br />
Jeck, Autor der Studie. Selbst ein<br />
§<br />
Keine Auskunft im Trennungsjahr<br />
Vor dem Ablauf des Trennungsjahres muss ein Ehepartner<br />
keine Fragen zu seiner Altersversorgung beantworten.<br />
Selbst wenn einer der Ehegatten fest zur<br />
Scheidung entschlossen sei, müsse der zu früh gestellte<br />
Scheidungsantrag rechtlich <strong>als</strong> „unschlüssig“ gewertet<br />
werden. So entschied das Oberlandesgericht Koblenz.<br />
Deshalb bestehe zu diesem Zeitpunkt keine Veranlassung,<br />
den Versorgungsausgleich zwischen den Ehepartnern auszurechnen.<br />
In dem Fall hatte sich eine Ehefrau dagegen gewehrt, dass ihr das<br />
Amtsgericht ein Zwangsgeld angedroht hatte, falls sie einen Fragebogen<br />
zur ihrer Altersversorgung nicht beantworte. Die Frau argumentierte, ihr<br />
Mann sei aus der gemeinsamen Wohnung zwar ausgezogen, das Trennungsjahr<br />
aber noch nicht zu Ende. Das OLG folgte dem und hob die Androhung<br />
des Zwangsgeldes wieder auf. (AZ: 11 WF 166/09)<br />
Keine GEZ-Befreiung bei Hartz IV<br />
Ein Empfänger von „Hartz IV“ mit Zuschlägen kann nicht von der Rundfunkgebührenpflicht<br />
befreit werden. Dies gilt auch, wenn die Zuschläge<br />
geringer sind <strong>als</strong> die monatlichen Rundfunkgebühren. Das entschied der<br />
Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg in einem Urteil und<br />
wies damit die Klage einer „Hartz IV“-Empfängerin ab. Die Frau erhielt einen<br />
befristeten Zuschlag von monatlich zehn Euro zum „Hartz IV“-Regelsatz,<br />
weil sie vorher Arbeitslosengeld bezogen hatte. Die Rundfunkgebühren<br />
belaufen sich monatlich auf 17,03 Euro. Der Südwestrundfunk lehnte den<br />
Antrag der Frau auf Befreiung von der Gebührenpflicht ab. Dies sei ausgeschlossen,<br />
wenn der Rundfunkteilnehmer neben „Hartz IV“ einen Zuschlag<br />
erhalte. Die Klägerin könne sich auch nicht auf einen besonderen Härtefall<br />
berufen. Zwar führe die Rundfunkgebührenpflicht in Fällen wie dem der<br />
Klägerin dazu, dass die Betroffenen die Rundfunkgebühren teilweise aus<br />
dem „Hartz IV“-Regelsatz zahlen müssten, betonte der VGH. Der Gesetzgeber<br />
habe aber davon ausgehen dürfen, dass der Zuschlag in der Mehrzahl<br />
der Fälle deutlich über den Rundfunkgebühren liege, begründete das Gericht.<br />
Das bereits im März gefällte Urteil ist rechtskräftig. (AZ: 2 S 1400/08)<br />
Gutachten des Juristischen<br />
Dienstes des Bundestages sei zu<br />
den gleichen Ergebnissen gekommen.<br />
„Es ist mir daher völlig<br />
unverständlich, warum die Bundesregierung<br />
bislang nicht rea-<br />
giert hat“, so der CEP-Mitarbeiter.<br />
Stattdessen reichte die Kommission<br />
im Juni 2007 Klage vor<br />
dem Europäischen Gerichtshof<br />
ein. Eine Urteilsverkündung ist<br />
noch für diesen Sommer angekündigt.<br />
„Der Europäische Gerichtshof<br />
wird die Regelungen kippen“, ist<br />
sich Jeck anhand der juristischen<br />
Sachlage sicher. Dies hätte für<br />
den Staatshaushalt substanzielle<br />
Folgen: Bezogen auf die Gesamt-<br />
Sollte der Europäische Gerichtshof entsprechend entscheiden, darf mit Riester-Geld künftig auch<br />
Wohneigentum im Ausland erworben werden. Foto: Volkmar Heinz<br />
AKTUELLE URTEILE ABWRACKPRÄMIE<br />
zahl aller zwischen dem Beginn<br />
der Förderung geschlossenen<br />
Riester-Verträge (12,42 Millionen)<br />
und eine Auslandsrentnerquote<br />
von 6,12 Prozent beliefe<br />
sich der gesamte Einnahmeverlust<br />
infolge einer Abschaffung<br />
heute bereits auf 469,7 Millionen<br />
Euro. Unter der Annahme einer<br />
durchschnittlichen Förderung im<br />
Umfang von 124 Euro pro Riester-Sparer<br />
und Jahr stiege dieser<br />
Betrag laut CEP-Berechnung<br />
jährlich um weitere 94,3 Millionen<br />
Euro an. „Das ist sehr niedrig<br />
angesetzt. Der Verlust wird<br />
eher noch höher ausfallen“, so<br />
Jeck.<br />
Zusätzlich gingen dem Staat die<br />
nicht zu zahlenden Steuern verloren.<br />
Darüber hinaus wird weiteres<br />
Kapital aus Deutschland abfließen.<br />
„Der Europäische Gerichtshof<br />
wird entscheiden, dass<br />
mit den geförderten Riester-Ersparnissen<br />
auch Immobilien im<br />
Ausland gekauft werden können“,<br />
so Jeck. Bisher konnten nur Immobilien<br />
im Inland mit Riester-<br />
Geld erworben werden.<br />
„Es ist stark zu überlegen, ob<br />
man auf eine vorgelagerte Besteuerung<br />
umsteigt“, nennt Jeck<br />
eine mögliche Konsequenz. Sollte<br />
es bei einer nachgelagerten Besteuerung<br />
bleiben, sollte nach Ansicht<br />
vom CEP die EU-Kommission<br />
versuchen, die Mitgliedsstaaten<br />
zum Abschluss eines multilateralen<br />
Abkommens zu bewegen,<br />
das die Probleme infolge unterschiedlicher<br />
Systeme zur Förderung<br />
der privaten Altersvorsorge<br />
beseitigt oder jedenfalls verringert.<br />
Sabine Schannzmann-Wey<br />
Staats-Geld rechtzeitig beantragen<br />
Bei der staatlichen Abwrackprämie<br />
drängt die<br />
Zeit: Kalkulieren Verbraucher<br />
beim Neuwagenkauf damit,<br />
sollten sie möglichst innerhalb<br />
der nächsten zwei Wochen<br />
zuschlagen. In spätestens<br />
vier Wochen seien die<br />
Mittel aus dem Fördertopf<br />
aufgebraucht, sagte ADAC-<br />
Sprecher Marcus Krüger in<br />
München. Wer auf den letzten<br />
Drücker kauft und noch die<br />
Prämie beantragen will, gehe<br />
womöglich leer aus.<br />
Krüger hält es auch für nicht<br />
ausgeschlossen, dass es noch<br />
zu einer Art Torschlusspanik<br />
kommt – dann wären die Mittel<br />
entsprechend früher aufgebraucht.<br />
Nach Angaben des<br />
Bundesamtes für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (Bafa)<br />
in Eschborn reichen die Fördergelder<br />
noch für 183 736<br />
Prämien. Den durchschnittlichen<br />
Antragseingang pro Tag<br />
zugrunde gelegt, wäre laut<br />
Bafa in drei Wochen Schluss.<br />
Als problematisch sieht Krüger<br />
in diesem Zusammen-<br />
hang, dass Abwrackwillige zunächst<br />
einen Kaufvertrag über<br />
einen Neuwagen unterschreiben<br />
müssen, um sich beim Bafa<br />
für die Prämie vormerken zu<br />
Wer noch Abwrackprämie kassieren<br />
will, sollte sich sputen. Foto: dpa<br />
lassen. „Zu dem Zeitpunkt, zu<br />
dem sie den Wagen kaufen,<br />
können sie nicht hundertprozentig<br />
sicher sein, dass es noch<br />
Prämien gibt – gerade jetzt, wo<br />
es auf das Ende zugeht.“ Sich<br />
vom Händler ein außerordentliches<br />
Rücktrittsrecht<br />
vom Kauf einräumen zu lassen<br />
für den Fall, dass die Prämie<br />
nicht mehr gezahlt wird,<br />
sei nicht möglich.<br />
Um auf der sicheren Seite zu<br />
sein, sollten Kaufinteressenten<br />
die Gegenrechnung ohne<br />
die Abwrackprämie machen.<br />
„Kaufen Sie sich nur dann ein<br />
Auto, wenn Sie die 2500 Euro<br />
zur Not auch selbst zuschießen<br />
können“, rät Krüger.<br />
Muss der Kauf verschoben<br />
werden, weil die Rechnung<br />
nicht aufgeht oder keine Prämien<br />
mehr ausgezahlt werden,<br />
hat Krüger immerhin einen<br />
Trost: „Es ist nicht davon<br />
auszugehen, dass die Rabatte<br />
auf Null zurückgefahren werden.“<br />
Vielleicht lasse sich im<br />
nächsten Jahr ein Neuwagenschnäppchen<br />
auch ohne Abwrackprämie<br />
ergattern. dpa
SOZIALES 19<br />
GLEICHBEHANDLUNGSGESETZ<br />
Bilanz nach drei Jahren: Enttäuschung überall<br />
Kaum etwas war in<br />
der großen Koalition<br />
so umstritten<br />
wie das Allgemeine<br />
Gleichbehandlungsgesetz,<br />
kurz AGG. Vor drei Jahren,<br />
am 18. August 2006,<br />
trat es in Kraft. Schnell<br />
wurde klar: Die von Wirtschaft<br />
und Teilen der Union<br />
und FDP befürchteten<br />
Klagewellen blieben aus.<br />
Viel mehr <strong>als</strong> das war von<br />
dem Gesetz aber auch<br />
nicht mehr zu hören. Die<br />
größte Enttäuschung<br />
herrscht jetzt bei Gewerkschaften<br />
und Verbänden,<br />
die sich etwas anderes<br />
vom AGG erwartet hatten.<br />
Im Zentrum der Kritik<br />
steht dabei die im Zuge<br />
des Gesetzes geschaffene<br />
Antidiskriminierungsstelle.<br />
Zu ihren wichtigsten<br />
Aufgaben gehört es, Leben<br />
in das sperrige Gesetz<br />
zu bringen: Menschen zu<br />
helfen, die sich aufgrund<br />
von Herkunft, Geschlecht,<br />
Religion oder Weltanschauung,<br />
Behinderung,<br />
Alter oder der sexuellen<br />
Identität diskriminiert<br />
fühlen. Die Behörde soll<br />
informieren, Beratung<br />
vermitteln und sich gegen<br />
Benachteiligungen einsetzen.<br />
Umgesetzt hat die Stelle<br />
aus Sicht von Kritikern<br />
davon nicht genug. Ihre<br />
Leiterin Martina Köppen<br />
ist für sie so etwas wie die<br />
Symbolfigur des Versagens<br />
des ambitionierten<br />
Gesetzes geworden, das<br />
gegen Benachteiligung im<br />
Arbeitsleben und im Zivilrecht<br />
schützen soll. Der<br />
ISLAMISMUS<br />
Deutsche Gewerkschaftsbund<br />
(DGB) warf Köppen<br />
vor, vor allem auf einen<br />
Pakt mit der Wirtschaft zu<br />
setzen, statt Betroffene<br />
anzusprechen. DGB-Vorstandsmitglied<br />
Annelie<br />
Buntenbach forderte einen<br />
personellen Neuanfang<br />
der Behörde.<br />
Die Juristin Köppen, deren<br />
Amtszeit mit Ende der<br />
Legislaturperiode ausläuft,<br />
hatte nie einen<br />
leichten Stand. Ihr Posten<br />
wurde erst sieben Monate<br />
nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />
besetzt, Kritiker<br />
unterstellten eine absichtliche<br />
Verzögerung. Bei öffentlichen<br />
Auftritten wirkte<br />
Köppen mitunter hölzern.<br />
Als die EU-Kommission<br />
im vergangenen Jahr<br />
plante, die geltenden<br />
Richtlinien gegen Antidis-<br />
kriminierungauszuweiten, wandte sie sich öffentlich<br />
gegen die Pläne.<br />
Von der Behindertenbeauftragten<br />
des Bundes,<br />
Karin Evers-Meyer (SPD),<br />
musste Köppen sich da-<br />
raufhin fragen lassen,<br />
welches Selbstverständnis<br />
sie eigentlich von ihrem<br />
Amt habe.<br />
Im Mai hatte die 51-Jährige<br />
dann offenbar einen<br />
denkwürdigen Auftritt<br />
vor dem Familienausschuss<br />
des Bundestags.<br />
Die frauenpolitische<br />
Sprecherin der Grünen-<br />
Fraktion, Irmingard<br />
Schewe-Gerigk, forderte<br />
danach Köppens Rücktritt.<br />
Sie habe keine Antworten<br />
auf inhaltliche<br />
Kritik oder das seltsame<br />
Finanzgebaren ihrer Behörde<br />
gehabt, leiste sich<br />
für 20 000 Euro monatlich<br />
eine externe Beratung,<br />
kaufe sich Medientraining<br />
für mehr <strong>als</strong><br />
100 000 Euro ein und<br />
habe eingeräumt, beim<br />
Pakt mit der Wirtschaft<br />
Mangelnder Schutz vor Diskriminierung: Drei Jahre nach seiner Einführung wird die<br />
Kritik am Gleichstellungsgesetz lauter. Foto: dpa<br />
Boykottaufrufe per Webseite<br />
Auf Schalke verstand<br />
man mitten<br />
im Fußball-Sommerloch<br />
die Welt nicht<br />
mehr. Die ruhrpott-gefärbte<br />
Vereinshymne<br />
der blau-weißen Knappen<br />
sorgte über Nacht<br />
für Erregung öffentlichen<br />
Ärgernisses. Zumindest<br />
für Sittenwächter<br />
unter dem Halbmond.<br />
Plötzlich musste<br />
der Traditionsverein mit<br />
der Meisterschafts-Phobie<br />
einen Islamexperten<br />
klären lassen, ob das<br />
Juxlied mit der Mohammed-Zeile<br />
eine Beleidigung<br />
des Propheten darstellt.<br />
Auslöser der unglaublichen<br />
Posse war die Anprangerung<br />
des Schalke-Singsangs<br />
im „Muslim-Markt“.<br />
Das islamische<br />
Internet-Portal<br />
fragte Ende Juli bedeutungsschwer:<br />
„Verhöhnt<br />
Schalke 04 Prophet Muhammad?“<br />
Und stellte<br />
„im Namen des Erhabenen“<br />
fest, dass der Verein<br />
trotz muslimischer<br />
Fans leider in die „Beleidigungsorgie“<br />
gegen den<br />
Islam eingestimmt habe.<br />
Der Online-Wächterrat<br />
regelt aber auch abseits<br />
der Fußballplätze sittenstreng<br />
das schwierige<br />
Leben eines Muslims im<br />
deutschen Sündenpfuhl.<br />
Als wirksamstes Mittel<br />
gegen die Lasterrepublik<br />
haben die Muslim-<br />
Markt-Führer den Boykott<br />
ausgemacht. So sollen<br />
all jene Firmen abgestraft<br />
werden, „die<br />
offen gegen den Islam<br />
und die Muslime agieren.“<br />
Dazu wird eine<br />
Liste mit Waren fortlaufend<br />
aktualisiert, die aus<br />
Sicht der Muslime verboten<br />
sind, „da entweder<br />
die Hersteller eine<br />
feindselige Politik gegenüber<br />
den Gläubigen<br />
praktizieren oder aber<br />
das Produkt selbst die<br />
keine Ergebnisse erzielt<br />
zu haben. Die SPD-Senioren<br />
warfen Köppen<br />
f<strong>als</strong>che Prioritätensetzung<br />
vor und bemängelten,<br />
es sei viel zu wenig<br />
Geld in konkrete Angebote<br />
für Betroffene geflossen.<br />
Köppen selbst sieht das<br />
anders. Ohne die Wirtschaft<br />
werde das Ziel einerdiskriminierungsfreien<br />
Gesellschaft kaum gelingen<br />
können, betont<br />
sie. Im übrigen habe ihre<br />
Behörde, die schließlich<br />
komplett bei Null angefangen<br />
habe, dafür be-<br />
islamische Kultur attackiert.“<br />
Allah ist groß, der Horizont<br />
des Muslim-Markts<br />
dagegen erschreckend<br />
klein. So trifft der Boykott-Aufruf<br />
mal das Satire-Blatt<br />
Titanic („atheistisches<br />
Kampfblatt, jegliches<br />
Maß von Anstand<br />
überschritten“). Mal stehen<br />
T-Shirts der Chicago<br />
Bulls auf dem Index<br />
(„Muslime sind keine<br />
Werbeflächen für Sportler,<br />
die sich für Bullen<br />
halten“). Der neugegründete<br />
Fußballclub<br />
RB <strong>Leipzig</strong> mit dem Redbull-Signet<br />
sollte vorge-<br />
achtliche Erfolge erzielt:<br />
unter anderem gute Öffentlichkeitsarbeit<br />
und einen<br />
intensiven Dialog mit<br />
Nichtregierungsorganisationen<br />
und Verbänden.<br />
Auch Buntenbach, die wie<br />
andere Vertreter aus der<br />
Zivilgesellschaft in einem<br />
beratenden Beirat für die<br />
Stelle sitzt, erhofft eine<br />
Chance für die Antidiskriminierungsstelle.<br />
So müsse<br />
das Mandat der Behörde<br />
gestärkt werden, damit<br />
diese auch selbst Betroffene<br />
beraten kann. Florencio<br />
Chicote vom Antidiskriminierungsverband<br />
Deutschland, der ebenfalls<br />
im Beirat sitzt, forderte<br />
eine Medienkampagne,<br />
um die Arbeit der<br />
Stelle bekannter zu machen.<br />
Ob ausgerechnet die Zeit<br />
nach den Wahlen am<br />
27. September die Chance<br />
für den Neuanfang bringt,<br />
ist jedoch zu bezweifeln.<br />
Wer das AGG schon immer<br />
für bürokratisch und<br />
übertrieben hielt, könnte<br />
darauf setzen, dass die<br />
Behörde sich quasi selbst<br />
abschafft. Der FDP-Abgeordnete<br />
Volker Wissing<br />
schlug bereits in diese<br />
Kerbe. Er verweist auf die<br />
aus seiner Sicht wenigen<br />
Bürgeranfragen zum<br />
Gleichbehandlungsgesetz<br />
bei der Antidiskriminierungsstelle,<br />
knapp 3600<br />
zwischen August 2006<br />
und April 2009. Wissing<br />
folgert daraus, dass es<br />
keinen Bedarf für die Stelle<br />
gibt – sie sei überflüssig.<br />
Ann Kathrin Sost<br />
warnt sein. Und wer die<br />
Tagesschau nicht versteht,<br />
der bekommt medialenNachhilfeunterricht<br />
– im Holzhammerstil<br />
eines Karl-Eduard<br />
von Schnitzler. Immerhin<br />
findet die häusliche<br />
Muslima im Markt der<br />
begrenzten Möglichkeiten<br />
auch einen wertvollen<br />
Tipp, wie eine Erdbeer-Schichten-Tortegelingt.<br />
Natürlich nur mit<br />
Halal-Gelatine. Der übliche<br />
Tortenguss, für den<br />
auch Schweine ihre<br />
Knochen hergeben müssen,<br />
ist – man ahnt es<br />
schon – strengstens verboten.<br />
Olaf Majer<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
AM RANDE<br />
Diakonie: Sind<br />
Arme rechtlos?<br />
Einkommensarme Menschen<br />
werden nach Ansicht der Diakonie<br />
Sachsen immer stärker in ihren<br />
Rechten beschnitten. Die Betroffenen<br />
würden „zunehmend wie<br />
Menschen zweiter Klasse behandelt“,<br />
sagte Diakonie-Direktor<br />
Christian Schönfeld. „Gesetzlich<br />
vorgesehene Leistungen werden<br />
nicht im vollen Umfang zugestanden<br />
und rechtliche Möglichkeiten,<br />
dagegen vorzugehen, werden immer<br />
weiter verbaut“, fügte er hinzu.<br />
Im Gegensatz dazu seien Behörden<br />
mit umfangreichen Sanktionsmöglichkeiten<br />
bis hin zur kompletten<br />
Streichung von<br />
Sozialleistungen ausgestattet und<br />
machten davon häufig in rechtlich<br />
angreifbarer Form Gebrauch.<br />
Schönfeld verwies auf ein Positionspapier,<br />
das die Diakonie auf<br />
Bundesebene erarbeitet hat. Darin<br />
sind Vorschläge für Gesetzesänderungen<br />
enthalten, die aus diakonischer<br />
Sicht nötig sind, um eine<br />
Zweiklassengesellschaft im Sozialrecht<br />
zu verhindern. „Gerade wer<br />
wenig im und zum Leben hat,<br />
braucht umfassende Rechte, die<br />
ihn nicht noch weiter ausgrenzen“,<br />
sagte Schönfeld. ddp<br />
Ersthelfer sind<br />
abgesichert<br />
Wer einen Menschen aus Lebensgefahr<br />
rettet, ist dabei<br />
durch die gesetzliche Unfallversicherung<br />
geschützt. „Wenn ein Retter<br />
bei seinem Einsatz für einen<br />
anderen selbst verletzt wird, übernimmt<br />
die gesetzliche Unfallversicherung<br />
die Kosten für seine Genesung“,<br />
erklärt Martin Kunze von<br />
der Unfallkasse Nord in Hamburg.<br />
Wird er sogar tödlich verletzt, zahle<br />
die Versicherung die Bestattungskosten<br />
und Sterbegeld, Hinterbliebene<br />
erhielten Leistungen. Jeder,<br />
der aktiv hilft, sei versichert. Die<br />
Kosten würden aus Steuermitteln<br />
finanziert. Um Leistungen zu beziehen,<br />
genügt den Angaben zufolge<br />
ein Anruf bei der zuständigen<br />
Unfallkasse. dpa<br />
Promis gegen<br />
Hartz IV-Strafen<br />
Prominente Künstler, Politiker,<br />
Wissenschaftler und Kirchenvertreter<br />
haben eine Abschaffung<br />
von Sanktionen gegen Hartz-IV-<br />
Empfänger gefordert. Es sei dringend<br />
notwendig, die Missstände<br />
in den Jobcentern offen zu legen,<br />
für deren Beseitigung zu sorgen<br />
und den aktuellen Sanktionsparagrafen<br />
grundlegend zu überdenken,<br />
heißt es in dem nun vorgelegten<br />
Aufruf für ein Sanktionsmoratorium.<br />
Einer Anfrage der Linken<br />
zufolge waren bundesweit allein<br />
im Jahr 2008 rund 789 000 Hartz-<br />
IV-Empfänger von Sanktionen betroffen.<br />
epd
20 SPORT<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
FUSSBALLER HINTERGRUND<br />
Abpfiff bei den Kahns<br />
Abschiedsspiel für Oliver Kahn vom FC Bayern München: Am 2. September 2008 bedankt er sich nach seiner Auswechslung bei den Fans. Foto: dpa<br />
Der Schlusspfiff kam nicht<br />
ganz überraschend. Affären,<br />
Versöhnungen und<br />
wohl auch enttäuschte Hoffnungen<br />
gingen voraus. Nun ist es offiziell:<br />
Torwart-„Titan“ Oliver<br />
Kahn und Ehefrau Simone lassen<br />
sich scheiden. Kahn hatte<br />
schon vor Jahren vor sich und<br />
seinesgleichen gewarnt: „Eine<br />
Fußballer-Ehe ist immer gefährdet“,<br />
sagte er 2003 der Illustrierten<br />
„Bunte“. Jetzt hat er seinen<br />
Worten Taten folgen lassen. Zurück<br />
bleiben eine Teenager-Liebe<br />
und zehn Jahre Ehe. Er war<br />
15, sie 14, <strong>als</strong> beide zusammenkamen.<br />
Die Entscheidung der Kahns<br />
wirft auch ein Licht auf die sogenannte<br />
Spielerfrau. Die hat dem<br />
gängigen Klischee nach folgende<br />
Aufgaben: Teure Kleider tragen,<br />
noch teurere Autos fahren, in riesigen<br />
Villen wohnen und durch<br />
die Welt jetten. Die Anforderungen<br />
heißen: Schlank und schön<br />
sein. Größtes Vorbild: Victoria<br />
Beckham. Ganz unangenehm<br />
hört sich das nicht an. Aber ist<br />
Spielerfrau wirklich ein Traumjob?<br />
„Fußballer sind viel unterwegs,<br />
weg von der Familie, genießen<br />
Glanz und Ruhm. Das kann zu<br />
ehelichen Problemen führen“,<br />
meinte Kahn 2003. Derzeit ist er<br />
sprachlos. Seine Scheidung ließ<br />
der 40-Jährige von einem Anwalt<br />
bekanntgeben. Weder er noch<br />
seine ein Jahr jüngere Noch-Ehefrau<br />
wollten sich äußern. Vielleicht<br />
haben sie aus der Kahn-<br />
Katastrophe Anfang des Jahrtausends<br />
gelernt.<br />
Denn dam<strong>als</strong> hatten die Medien<br />
mit größtem Vergnügen die Affäre<br />
zwischen dem<br />
Rekord-Torwart<br />
und der dam<strong>als</strong> 21<br />
Jahre alten Kellnerin<br />
Verena Kerth<br />
ausgeschlachtet. Als<br />
alles heraus kam,<br />
war Simone gerade<br />
mit Sohn David<br />
hochschwanger –<br />
und Deutschland<br />
entsetzt über den<br />
Nationalmannschafts-Helden.<br />
Schließlich gaben<br />
die Kahns 2003 ihre<br />
Trennung bekannt.<br />
„Olli“ blieb bei Verena,<br />
Simone bei den<br />
Kindern. Doch die<br />
Geschichte hatte<br />
vergangenes Jahr<br />
zunächst ein Happy<br />
End: Oliver und Simone<br />
zeigten sich<br />
wieder öffentlich<br />
zusammen.<br />
Jetzt gehört in den<br />
Medien vor allem<br />
der verlassenen<br />
Ehefrau das Mitgefühl,<br />
denn dort wird<br />
gemunkelt, dass Si-<br />
mone die Trennung nie gewollt<br />
habe. Allerdings hatte sie in der<br />
„Bunten“ einst gesagt, das Bild<br />
von ihr <strong>als</strong> schüchterner, abhängiger<br />
Frau sei völlig f<strong>als</strong>ch:<br />
„Die Zeitungen schreiben immer,<br />
dass ich auf Olli fixiert bin.<br />
Das ist Quatsch.“<br />
Torwart-Legende und ZDF-Fußball-Experte Oliver Kahn und<br />
seine Ehefrau Simone lassen sich scheiden. Foto: dpa<br />
Trost können sich beide jedenfalls<br />
bei einer ganzen Menge Kollegen<br />
holen, denn Fußballerehen<br />
scheinen regelmäßig ins Abseits<br />
zu geraten. „Bis dass der Fußball<br />
Euch scheidet“ hieß es unter anderem<br />
schon bei Franz Beckenbauer,<br />
der sich nach zwölf Jahren<br />
von seiner Frau Sybille<br />
trennte. Auch<br />
Lothar Matthäus, Rudi<br />
Völler, Andy Möller<br />
und Stefan Effenberg<br />
verließen ihre Partnerinnen<br />
nach vielen<br />
Jahren Ehe. Im Fall<br />
Effenberg allerdings<br />
war die Lage komplexer:<br />
Er kam mit Claudia<br />
Strunz zusammen,<br />
bis dahin Ehefrau<br />
seines Kollegen<br />
Thomas Strunz.<br />
Nur weil einer der<br />
Partner prominent ist<br />
oder man wenig Zeit<br />
miteinander verbringen<br />
kann, geht allerdings<br />
noch keine Ehe<br />
in die Brüche, meint<br />
Paar-Beraterin Sigrid<br />
Sonnenholzer, die in<br />
ihrem Institut bei<br />
München Paare in<br />
Krisen betreut. „Der<br />
Hauptrisikofaktor<br />
sind unterschiedliche<br />
Persönlichkeiten.“<br />
Oft werde viel zu wenig<br />
über die Erwartungen<br />
aneinander<br />
gesprochen, was auch bei den<br />
Kahns der Fall gewesen sein<br />
könnte. Die beiden waren noch<br />
sehr jung, <strong>als</strong> sie zusammenkamen.<br />
In diesem Alter verständige<br />
man sich noch nicht über die<br />
spätere Rollenverteilung. „Irgendwann<br />
sagt dann einer: So<br />
habe ich mir das nicht vorgestellt.“<br />
Auch Sonnenholzer ist<br />
von der Trennung überrascht:<br />
„Die Tatsache, dass die beiden<br />
nach einer langen Trennung wieder<br />
zusammengekommen sind,<br />
hätte sehr dafür gesprochen,<br />
dass eine tiefe emotionale Bindung<br />
und Basis da ist.“<br />
Eine Schlammschlacht vor dem<br />
Scheidungsrichter dürfte den Medien<br />
nicht vergönnt sein, denn<br />
Kahn hatte der „Bild“ schon in<br />
der ersten Liebeskrise 2003 gesagt,<br />
dass es einen Ehevertrag<br />
gibt. Um die Kinder, heute zehn<br />
und sechs Jahre alt, wollen sich<br />
beide gemeinsam kümmern.<br />
Wer trotz allem vom Leben <strong>als</strong><br />
Spielerfrau träumt, kann eventuell<br />
hoffen: Verena Kerth ist mittlerweile<br />
mit dem Ex von Schauspielerin<br />
Veronica Ferres, dem<br />
Filmproduzenten Martin Krug<br />
(51), liiert. Und mögliche andere<br />
Nachfolgerinnen sind derzeit<br />
nicht bekannt. „Olli“ könnte <strong>als</strong>o<br />
zum begehrten Junggesellen<br />
avancieren und demnächst auch<br />
wieder im Münchner Schicki-Micki-Club<br />
„P1“ auftauchen.<br />
Britta Gürke
LEICHTATHLETIK<br />
Weltmeister Bolt gegen den kleinen Fisch<br />
Auf der Laufbahn trennen<br />
sie ein paar Meter. Was<br />
aber ihre Einnahmen, Bekanntheit<br />
und Vermarktbarkeit<br />
angeht, liegen zwischen Usain<br />
Bolt und dem deutschen Meister<br />
Robert Hering Welten. Bei<br />
der Leichtathletik-WM in Berlin<br />
standen sie im Halbfinale über<br />
200 Meter: der mehrfache Millionär<br />
und der „kleine Fisch“<br />
aus Germany. Weltrekordler<br />
Bolt verdient horrend an Sponsorengeldern,<br />
Antrittsgagen<br />
und Prämien. Der 19 Jahre alte<br />
Hering bekommt laut DLV-<br />
Sportdirektor Jürgen Mallow<br />
von der Deutschen Sporthilfe<br />
monatlich nur 75 Euro.<br />
Und der Marktwert von Usain<br />
Bolt ist durch seinen 100-Meter-Sieg<br />
von Berlin noch einmal<br />
gestiegen. „Die Branche ist auf<br />
Sieger fokussiert. Er dürfte zurzeit<br />
von allen Athleten die<br />
höchsten Einnahmen erzielen“,<br />
sagte Helmut Digel, beim Weltverband<br />
IAAF für Marketingfragen<br />
zuständig. Diese Einschätzung<br />
wird hinter vorgehaltener<br />
Hand von den Organisatoren<br />
der großen<br />
europäischen Sportfeste bestätigt.<br />
Nach seinem Olympiasieg<br />
seien Bolts Antrittsgagen auf<br />
rund 200 000 bis 250 000 Euro<br />
gestiegen. 2010 dürfte er bei<br />
keinem Meeting mehr für weni-<br />
ger <strong>als</strong> 300 000 Euro an den<br />
Start gehen. Das ist ein Spitzenwert<br />
in der Leichtathletik.<br />
Das Millionen-Einkommen des<br />
Jamaikaners speist sich noch<br />
aus weiteren Quellen. Für seinen<br />
100-Meter-Sieg in Berlin<br />
erhielt er von der IAAF eine<br />
Prämie in Höhe von 60 000 Euro.<br />
Für den Weltrekord gab es<br />
noch einmal 100 000 Euro da-<br />
zu. Bestzeiten außerhalb einer<br />
großen Meisterschaft sind mit<br />
der Hälfte dieses Betrags dotiert.<br />
Haupteinnahmequelle von<br />
Usain Bolt ist sein Sponsorenvertrag<br />
mit dem Sportartikel-<br />
Hersteller „Puma“. Noch verdient<br />
die Stabhochspringerin<br />
Jelena Issinbajewa beim chinesischen<br />
Konkurrenten Li Ning<br />
mit 1,5 Millionen Dollar pro<br />
Jahr etwas mehr. Doch nach<br />
Meinung aller Experten dürfte<br />
Bolt bald an diesem Betrag vorbeisprinten.<br />
„Puma“ nahm ihn bereits <strong>als</strong><br />
15-Jährigen unter Vertrag. Und<br />
verdankte ihm nach Angaben<br />
seines Vorstandsvorsitzenden<br />
Jochen Zeitz allein bei den<br />
Olympischen Spielen 2008 „einen<br />
Mediawert von 250 Millionen<br />
Euro“. Dabei handelt es<br />
21<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
sich um den Betrag, den der<br />
Konzern in klassische Werbung<br />
hätte investieren müssen, um<br />
eine vergleichbare Medienpräsenz<br />
zu erreichen. Laut Marketing-Experte<br />
Digel sind bei Bolt<br />
„alle Voraussetzungen gegeben“,<br />
um ihn weltweit zu vermarkten.<br />
Er ist erfolgreich, hat<br />
Charisma „und spricht Englisch“,<br />
wie Digel betonte. Das<br />
mache ihn für den amerikanischen<br />
Markt interessant.<br />
Bei Robert Hering und vielen<br />
anderen Leichtathleten sieht<br />
das anders aus. Der Sprinter<br />
aus Jena studiert und ist Sänger<br />
einer Hobbyband, von seinem<br />
Sport allein kann er nicht leben.<br />
Unterstützung bekommt er im<br />
wesentlichen vom Deutschen<br />
Leichtathletik-Verband (DLV)<br />
und von der Stiftung Deutsche<br />
Sporthilfe. Doch da er zurzeit<br />
nur dem C-Kader des DLV angehört,<br />
beschränkt sich seine Förderung<br />
auf die Finanzierung<br />
von Trainingslagern. Von der<br />
Sporthilfe erhält er 75 Euro im<br />
Monat. Trotz der Ungleichheit<br />
dieses Duells freute sich Hering<br />
auf das Aufeinandertreffen mit<br />
Bolt. „Das ist schon geil“, sagte<br />
er. Im Vorlauf über 200 Meter<br />
lief er sogar eine bessere Zeit<br />
<strong>als</strong> der Olympiasieger. Auszahlen<br />
wird sich das aber wohl nie.<br />
Sebastian Stiekel<br />
FUSSBALL AM RANDE<br />
Auf Nachfehlstart folgt der Rauswurf<br />
Der Karlsruher SC<br />
hat auf den Fehlstart<br />
in der 2. Fußball-Bundesliga<br />
reagiert<br />
und Klub-Urgestein Edmund<br />
Becker entlassen.<br />
„Wir haben in den vergangenen<br />
Tagen intensive<br />
Gespräche im Präsidium<br />
mit dem Management<br />
und auch dem<br />
Trainer geführt. Dabei<br />
sind wir zu dem Entschluss<br />
gekommen, die<br />
Zusammenarbeit zu beenden“,<br />
erklärte KSC-<br />
Präsident Hubert H.<br />
Raase und fügte an: „Wir<br />
gehen nicht im Unfrieden<br />
auseinander.“<br />
Der Vertrag des 53 Jahre<br />
alten Trainers, der das<br />
Amt am 13. Januar<br />
2005 übernommen hatte,<br />
lief ursprünglich noch<br />
bis zum Ende der Saison.<br />
Der Name Becker<br />
ist Jahrzehnte mit dem<br />
KSC verbunden. Von<br />
1977 bis 1986 war er <strong>als</strong><br />
Spieler aktiv und erzielte<br />
in 94 Erstliga- sowie 63<br />
Zweitligabegegnungen<br />
Der Jamaikaner Usain Bolt, Weltmeister und Weltrekordler, ist<br />
auch der führende Mann bei den Gagen. Foto: AFP<br />
19 Tore. Vor seinem Engagement<br />
<strong>als</strong> Chefcoach<br />
war er seit Juli 1990 <strong>als</strong><br />
Co- und Nachwuchstrainer<br />
tätig. Von Becker<br />
war zunächst keine Stellungnahme<br />
zu erhalten.<br />
Ebenfalls mit sofortiger<br />
Wirkung beurlaubt wur-<br />
Edmund „Ede“ Becker muss den Trainerposten beim<br />
Karlsruher SC verlassen. Foto: dpa<br />
de der bisherige Co-Trainer<br />
Ralf Becker. Ralf Becker<br />
war seit 2003, zunächst<br />
<strong>als</strong> Spieler und<br />
später <strong>als</strong> Scout sowie<br />
Co-Trainer, beim KSC<br />
unter Vertrag. Die Trainingseinheiten<br />
wird bis<br />
auf Weiteres KSC II-<br />
Coach Markus Kauczinski<br />
leiten.<br />
Als ein Kandidat wird<br />
Friedhelm Funkel gehandelt,<br />
der nach seiner<br />
Trennung vom Erstligisten<br />
Eintracht Frankfurt<br />
nach der abgelaufenen<br />
Saison zurzeit ohne Verein<br />
ist. Aber auch der<br />
Name „Euro Eddy“ Edgar<br />
Schmitt kursiert.<br />
Ausschlaggebend für die<br />
Entlassung soll unter anderem<br />
ein Gespräch<br />
zwischen Mannschaftsrat,<br />
Dohmen und KSC-<br />
Vizepräsident Michael<br />
Steidel gewesen sein.<br />
Der KSC steht nach nur<br />
einem Punkt aus zwei<br />
Spielen auf Platz 15 und<br />
hat damit die Talfahrt<br />
Der deutsche Leichtathlet Robert<br />
Hering. Foto: ddp<br />
nach dem Erstliga-Abstieg<br />
fortgesetzt. Laut Informationen<br />
von Nachrichtenagenturen<br />
ging<br />
der Coach nach der<br />
schlechten Nachricht zunächst<br />
Joggen und verabschiedete<br />
sich dann<br />
von einigen Spielern.<br />
Becker führte den Klub<br />
2007 zurück in die Bundesliga.<br />
In der vergangenen<br />
Spielzeit hatten<br />
die KSC-Verantwortlichen<br />
trotz des Abstiegs<br />
noch an Becker festgehalten.<br />
Doch nach dem<br />
Fehlstart in Liga zwei<br />
hatte Becker offenbar<br />
sämtlichen Kredit verspielt.<br />
Zum Saisonauftakt<br />
war der KSC nicht<br />
über ein glückliches 1:1<br />
gegen Alemannia Aachen<br />
hinausgekommen.<br />
Danach gab es ein 0:2<br />
beim Aufsteiger SC Paderborn,<br />
wo Sportdirektor<br />
Dohmen schon zur<br />
Halbzeit wegen des desolaten<br />
Auftrittes der<br />
Mannschaft scharfe Kritik<br />
geübt hatte. sid<br />
HCL-Kapitänin<br />
wird Mutter<br />
Nur wenige Wochen nach ihrer<br />
Hochzeit sieht Henrike Schuderer<br />
Mutterfreuden entgegen.<br />
Die Kapitänin des deutschen<br />
Meisters HC <strong>Leipzig</strong>, besser unter<br />
ihrem Mädchennamen Milde<br />
bekannt, fällt daher für die neue<br />
Handball-Bundesliga-Saison<br />
aus. „Es war geplant, aber dass<br />
es so schnell klappen würde,<br />
konnte niemand ahnen. Die<br />
Freude war riesig, <strong>als</strong> Henrike<br />
die Nachricht vom kommenden<br />
Babyglück überbrachte. Es gibt<br />
einfach nichts Größeres“, sagte<br />
HCL-Manager Kay-Sven Hähner<br />
und fügte hinzu: „Henni und Stefan<br />
haben nun erst vor einigen<br />
Wochen geheiratet und nun<br />
gleich noch das Babyglück hinterher.<br />
Besser kann es doch gar<br />
nicht laufen. Wir werden definitiv<br />
nicht reagieren, da wir mit Julia<br />
Plöger ja bereits nach Henrikes<br />
Ankündigung vorgebaut hatten.<br />
Die Vorbereitung hat gezeigt,<br />
dass Katja und Julia ein tolles<br />
Gespann sind.“ Henrike Schuderer<br />
wird während ihrer Schwangerschaft<br />
das Torhütertraining<br />
im HCL-Nachwuchs übernehmen.<br />
dpa
22 RÄTSELSEITE<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
KREUZWORTRÄTSEL<br />
Die Lösung des Rätsels im Heft 15/09 lautete: Orthopäde. Über je einen Büchergutschein<br />
dürfen sich Frau Renate Lager (<strong>Leipzig</strong>), Frau Heike Jacob (<strong>Leipzig</strong>) und Herr Josef<br />
Jirasek (Wittenberg) freuen. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Verlosung: Drei Büchergutscheine<br />
Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese<br />
bis zum 3. September 2009 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail<br />
an: redaktion@uniklinik-leipzig.de. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23<br />
Freitag, 21.08.09<br />
Galopprennbahn Scheibenholz, Kartentel.<br />
1497655, Rennbahnweg; 20 Uhr:<br />
Winnetou oder Robinson Crusoe...?, mit<br />
Larsen Sechert und Alexander Fabisch.<br />
Parkbühne Geyserhaus im Arthur-Bretschneider-Park,<br />
Kleiststr./Ecke Baaderstr.;<br />
20 Uhr: Ein Sommernachtstraum<br />
– Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzerttheater<br />
mit dem Jugendsinfonieorchester<br />
der Musikschule <strong>Leipzig</strong>.<br />
Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, Karl-<br />
Tauchnitz-Str.; 20 Uhr: Olaf Schubert &<br />
Seine Freunde: Meine Kämpfe.<br />
Sonnabend, 22.08.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Nicht auflegen!<br />
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />
Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />
20 Uhr: Die Macht ist nicht allein zum<br />
Schlafen da.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />
4; 21 Uhr: Summer in the City.<br />
Parkbühne Geyserhaus im Arthur-Bretschneider-Park,<br />
Kleiststr./Ecke Baaderstr.;<br />
20 Uhr: Ein Sommernachtstraum<br />
– Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzerttheater<br />
mit dem Jugendsinfonieorchester<br />
der Musikschule <strong>Leipzig</strong>.<br />
Paulaner-Palais, Kartentel. 21787878,<br />
Klostergasse 3-5; 20 Uhr: Einfach mal abschalten,<br />
Sommerkabarett mit R. Bärwolff<br />
und P. Treuner.<br />
Sonntag, 23.08.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Einfach mal abschalten, mit<br />
R. Bärwolff und P. Treuner.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />
Lindenauer Markt 21; Etage Eins 16 Uhr:<br />
Guten Morgen, Papa!, Figurentheater für<br />
Kinder ab 4 Jahren.<br />
theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1;<br />
Webers Hof 21 Uhr: Was Ihr wollt, Sommertheater.<br />
Montag, 24.08.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Einfach mal abschalten, mit<br />
R. Bärwolff und P. Treuner.<br />
Galopprennbahn Scheibenholz, Kartentel.<br />
1497655, Rennbahnweg; 20 Uhr:<br />
Winnetou oder Robinson Crusoe...?, mit<br />
Larsen Sechert und Alexander Fabisch.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />
Lindenauer Markt 21; 10 Uhr: Peter und<br />
der Wolf, Puppenspiel ab 5 Jahren.<br />
Dienstag, 25.08.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Böhnke beschnarcht sich<br />
die Welt.<br />
Horns Erben, Tel. 4626027, Arndtstr. 33;<br />
20.30 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage – Stage<br />
Night Special.<br />
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />
Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />
20 Uhr: Die Macht ist nicht allein zum<br />
Schlafen da.<br />
Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus,<br />
Tel. 9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr:<br />
da capo, mit Burkhard Damrau & Dieter<br />
Richter.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />
Lindenauer Markt 21; Saal 10 Uhr: Peter<br />
und der Wolf, Puppenspiel für Kinder ab 5<br />
Jahren.<br />
Zentrum für Psychische Gesundheit der<br />
Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586,<br />
Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />
Mittwoch, 26.08.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Ab 20 Uhr wird zurückgeschossen,<br />
mit B. Kuster.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />
4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />
poetisch-pantomimisches Varieté.<br />
Moritzbastei, Tel. 702590, Universitätsstr.<br />
9; 20.30 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage<br />
– Eröffnungskonzert mit dem Wolfgang<br />
Haffner Trio.<br />
Donnerstag, 27.08.09<br />
die naTo, Tel. 3014397, Karl-Liebknecht-<br />
Str. 46; 24 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage –<br />
Adam Baldychs Damage Control.<br />
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />
Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />
20 Uhr: Hör nicht auf deine Frau – mit<br />
Ramba, Samba und Holadrio.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />
4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />
poetisch-pantomimisches Varieté.<br />
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />
20; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />
theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1;<br />
19.30 Uhr: Unendlich Klara, Lesung mit<br />
Astrid Spengler; Webers Hof 21 Uhr: Was<br />
Ihr wollt, Sommertheater.<br />
UT Connewitz, Wolfgang-Heinze-Str. 12a;<br />
21 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage – Eivind<br />
Aarsets Sonic Codex.<br />
Freitag, 28.08.09<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel.<br />
Große Bühne der Theater-Fabrik-Sachsen,<br />
Tel. 4424669, Franz-Flemming-Str.<br />
16; 21 Uhr: Ray Wilson – Genesis Klassik.<br />
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;<br />
19.30 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage – Nik<br />
Bärtsch's Ronin, Rigmor Gustafsson, Ray<br />
Anderson/Marty Ehrlich-Quartet.<br />
Sonnabend, 29.08.09<br />
die naTo, Tel. 3014397, Karl-Liebknecht-<br />
Str. 46; 24 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage –<br />
Boomtown Orchestra mit Johannes Enders<br />
und Werner Neumann, anschl. Jam-<br />
Session.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />
4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />
poetisch-pantomimisches Varieté.<br />
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;<br />
11 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage – Kinderjazz<br />
mit der Top Dog Brass Band.<br />
Parkbühne Geyserhaus im Arthur-Bretschneider-Park,<br />
Kleiststr./Ecke Baaderstr.;<br />
16 Uhr: Klassik im Park – Familienkonzert<br />
mit dem Rundfunkblasorchester,<br />
Werke von Händel, Wagner, Verdi u. a.<br />
Schillerhaus, Tel. 5662170, Menckestr.<br />
42; 19 Uhr: Kenn'se Schillern? Schillerabend<br />
mit Goethe, mit der Theatergruppe<br />
Schillers Erben.<br />
Sonntag, 30.08.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Katrin Weber Solo.<br />
Ev.-Reformierte Kirche, Tel. 9800512,<br />
Tröndlinring 7; 18 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage<br />
mit David Timm und Special<br />
Guest.<br />
Gohliser Schlösschen, Tel. 589690, Menckestr.<br />
23; 15 Uhr: 120. Gohliser Bürgerkonzert<br />
.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />
4; 18 Uhr: Durchgedreht!,<br />
poetisch-pantomimisches Varieté.<br />
Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder<br />
und Jugendliche, Tel. 9726242, Liebigstr.<br />
20a; 16 Uhr: 33. <strong>Leipzig</strong>er Jazztage<br />
– Die Kinderjazzküche, mit Thomas Moritz<br />
u. a.<br />
Montag, 31.08.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Special, mit Uwe Steimle.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />
Lindenauer Markt 21; Etage Eins 10 Uhr:<br />
Alice, Figurentheater für Kinder ab 7 Jahren.<br />
Dienstag, 01.09.09<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: Eine bundesweite Lachparade –<br />
Deutschland peinlich Vaterland.<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Großer Saal 20 Uhr: Abschlusskonzert<br />
des MDR Musiksommers 2009 –<br />
Benjamin Britten: War Requien op. 66,<br />
mit dem MDR Sinfonieorchester, MDR<br />
Rundfunkchor, MDR Kinderchor.<br />
Theater der Jungen Welt, Tel. 4866016,<br />
Lindenauer Markt 21; Etage Eins 19 Uhr:<br />
Amoklauf mein Kinderspiel, Gastspiel des<br />
Teatr Nowy (Krakow).<br />
Zentrum für Psychische Gesundheit<br />
der Uni <strong>Leipzig</strong>, Tel. 9724586,<br />
Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />
Mittwoch, 02.09.09<br />
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse<br />
2; 20 Uhr: Staatsfeind Nr. 11, Gastspiel<br />
mit Mathias Tretter.<br />
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt<br />
9; 20 Uhr: Zoff im Zoo oder Wie ich lernte,<br />
das Gürteltier enger zu schnallen, mit<br />
Meigl Hoffmann, Jens-Uwe Jopp und Karsten<br />
Wolf (Klavier).<br />
Frosch-Café & Theater, Tel. 2251363,<br />
Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Der Nächste bitte!,<br />
Scheidungsrevue mit Katrin Troendle<br />
& Bert Callenbach.<br />
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;<br />
20 Uhr: Eine bundesweite Lachparade –<br />
Deutschland peinlich Vaterland.<br />
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage,<br />
Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;<br />
20 Uhr: Und ewig bockt das Weib.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />
4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />
poetisch-pantomimisches Varieté.<br />
Donnerstag, 03.09.09<br />
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz;<br />
Mendelssohn-Saal 19 Uhr: Jubiläumskonzert<br />
zum 70. Geburtstag der Komponisten<br />
Leo Brouwer und Marlos Nobre<br />
und zum Mendelssohnjahr, im Rahmen<br />
des Festiv<strong>als</strong> „Con Guitarra! ... aus Lateinamerika<br />
und Spanien“.<br />
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse<br />
4; 20 Uhr: Durchgedreht!,<br />
poetisch-pantomimisches Varieté.<br />
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.<br />
20; 17 Uhr: Abendbesinnung.<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 21.08.09 BIS 03.09.09 TV-TIPPS<br />
Der ehemalige Genesis-Sänger Ray Wilson ist wieder auf Tour<br />
und am 28. August in der Theater-Fabrik in <strong>Leipzig</strong>. Im Gepäck<br />
hat er alle Klassiker der Band und noch einiges mehr. Foto: PR<br />
Do., 27.08.2009, 21 Uhr<br />
Hauptsache Gesund<br />
(MDR)<br />
Lauern Viren wirklich<br />
überall? Foto: dpa<br />
Die Gefahr lauert schier überall.<br />
Im Essen, in der Luft, in<br />
der Kleidung, in der Wohnung,<br />
überall verbergen sich krebserregende<br />
Substanzen. Rotes<br />
Fleisch begünstigt Darmkrebs.<br />
Alkohol führt zu Brustoder<br />
Leberkrebs. Sonnenlicht,<br />
Schwermetalle, Schichtarbeit,<br />
Feinstaub und noch<br />
Unzähliges mehr erhöhen das<br />
Krebsrisiko ebenfalls. Gefahr<br />
droht aber auch von Mikroorganismen.Gebärmutterh<strong>als</strong>krebs<br />
entsteht zum Beispiel<br />
durch die sexuell übertragbaren<br />
HPV-Viren. Hauptsache<br />
Gesund macht deutlich, wovor<br />
man sich schützen sollte<br />
und was übertriebene Vorsicht<br />
ist.<br />
Do., 03.09.2009, 21 Uhr<br />
Hauptsache Gesund<br />
(MDR)<br />
Schmerzen in den Händen<br />
sind besonders lästig: Jede<br />
Bewegung wird zur Qual, man<br />
kann nicht mehr richtig greifen,<br />
und die Fingerfertigkeit<br />
geht verloren. Alltagstätigkeiten,<br />
die bis dahin leicht von<br />
der Hand gingen, werden unmöglich<br />
– Telefonieren,<br />
Schreiben, ein Hemd zuknöpfen...<br />
Ähnlich dramatisch sind<br />
ständig schmerzende Füße,<br />
wenn jeder Schritt unangenehmes<br />
Stechen oder Ziehen<br />
auslöst. Die Ursachen für<br />
Schmerzen in Händen und Füßen<br />
sind vielfältig. Die Gelenke<br />
sind abgenutzt oder entzündet,<br />
Nerven sind eingeklemmt,<br />
die Muskulatur wird<br />
nicht ausreichend durchblutet.<br />
Hauptsache Gesund geht<br />
den Ursachen der Schmerzen<br />
auf den Grund und zeigt, wie<br />
die jeweiligen Erkrankungen<br />
effektiv behandelt werden.
24 STECKBRIEF<br />
Ausgabe 17 / 21. August 2009<br />
Gesundheit und mehr...<br />
WAS IST WO? ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG<br />
IMPRESSUM<br />
GESUNDHEIT UND MEHR...<br />
Das Patientenmagazin des<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />
Der Vorstand<br />
Liebigstraße 18<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon: 0341 97 109<br />
Telefax: 0341 97 15 909<br />
E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de<br />
Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.),<br />
Frank Schmiedel.<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong>, <strong>Leipzig</strong> AöR<br />
5. Jahrgang<br />
In Kooperation mit der Redaktion der<br />
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.<br />
Druck: <strong>Leipzig</strong>er Verlags- und<br />
Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,<br />
Peterssteinweg 19,<br />
04107 <strong>Leipzig</strong><br />
WICHTIGE SERVICENUMMERN<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />
Liebigstraße 18<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 – 109<br />
Internet www.uniklinik-leipzig.de<br />
E-Mail info@uniklinik-leipzig.de<br />
Zentrale Notaufnahme<br />
Operatives Zentrum<br />
Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 17800<br />
Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />
Notaufnahme für Kinder<br />
und Jugendliche<br />
im Zentrum für Kindermedizin<br />
Liebigstraße 20a<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon (0341) 97 26242<br />
Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />
Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik<br />
Liebigstraße 20a<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />
Schwangerenambulanz (0341) 97 23494<br />
Klinikbesichtigung (0341) 97 23611<br />
Infoabend für<br />
werdende Eltern (0341) 97 23611<br />
Eine Anmeldung zur Entbindung<br />
ist nicht erforderlich.<br />
Mehr Informationen<br />
www.geburtsmedizin-leipzig.de<br />
Blutbank (Blutspende)<br />
Delitzscher Straße 135,<br />
04129 <strong>Leipzig</strong><br />
Philipp-Rosenthal-Straße 27c,<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
Miltitzer Allee 36<br />
(Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr)<br />
Hainbuchenstraße 13<br />
(Freitags 14 bis 18 Uhr)<br />
Info-Telefon (0341) 97 25410<br />
www.blutbank-leipzig.de<br />
Zentraler Empfang<br />
Liebigstraße 20<br />
Telefon (0341) 97 17900<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin<br />
(0341) 97 12222<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie<br />
(0341) 97 17004<br />
Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum<br />
(0341) 97 26242<br />
Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967<br />
Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen<br />
(0341) 97 24202<br />
Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304<br />
Diabeteszentrum (0341) 97 12222<br />
Transplantationszentrum (0341) 97 17271<br />
Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460<br />
Toxikologische Auskunft (0341) 97 24666<br />
Kliniksozialdienst (0341) 97 26206<br />
Seelsorge (0341) 97 15965<br />
26126<br />
Detaillierte Informationen zu allen Kliniken<br />
und Ambulanzen finden Sie im Internet unter<br />
www.uniklinik-leipzig.de.